den Saän erreichten. ziur Schlacht zu ſtellen. vegugsprefs: 80 pfg. monaffich, Bangerlohn 50 pfs., durch die poßtenſchl. Poftaufſchlag..72 im Vierteljahhr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Molonel- eile S0 pfg. RNellamte-Bele. I. 20 Nmk. Tãglich 2 Ansgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Celegranem · Aibreſſe⸗ „Generalanzeiger Maungeim“ Fernſprech⸗NRummern: Oberleitung.Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Schriftleitung 87 Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7869 zweigſchriftleitung in Berün Amtſiches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft: Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 320. ußland, der Ballan und Itallen. Der Welikrieg im Juni 1918. % Berlin, 30. Juni 1915. 1. Vier Tatſachen treten aus dem Bild der Kriegsereigniſſe des abgelaufenen Monats be⸗ herrſchend hervor: die ſchwere Niederlage der Ruſſen in Galizien, das Scheitern aller Durch⸗ bruchsverſuche der Franzoſen und Engländer im Weſten, das fortdauernde Mißgeſchick der⸗ ſelben an den Dardanellen, endlich die Mattig⸗ keit und Erfolglofigkeit der bisherigen Krieg⸗ führung Italiens. Wenn wir uns zunächſt den Ereigniſſen in Galizien zuwenden, ſo müſſen wir uns er⸗ innern, daß ſich an den in der Durchbruchs⸗ ſchlacht am Dunajez(2. bis 5. Mai) glänzend errungenen Sieg eine mit unübertroffener „Energie durchgeführte Verfolgung ſchloß, in der die Verbündeten ſchon am 12. deſſ. Mon. Hier aber bedurften ſie einer kurzen Ruhezeit zur Erholung, Heran⸗ ig der Trains, Neuordnung der Ver⸗ 15355 uſw. Die Ruſſen hatten furchtbare Ver⸗ luſte erlitten, ihre Widerſtandskraft war gleich· wohl noch nicht völlig gebrochen, vielmehr ver⸗ mochten ſie noch bedeutende friſche Kräfte— darunter dem Anſcheine nach eine Armee von fünf Korps, die bisher bei Odeſſa für die Kriegführung gegen die Türkei bereit gehalten war— an den San heranzuziehen. Mit deren Hilfe entſchloſſen ſie ſich, den Gegnern aufs neue die Stirn zu bieten. Hierfür hatten ſie die Wahl, deren getrennte Kolonnen beim Ueberſchreiten des San anzugreifen oder ſich in der von Natur ſtarken und von langer Hand befeſtigten Verteidigungsſtellung Rawa⸗Ruska —Grodek Komarno, nahe weſtlich Lemberg, Sie beſchloſſen, viel⸗ leicht um mehr Zeit für die Heranziehung von Verſtärkungen nach Lemberg zu gewinnen, mit dem erſtgedachten Verfahren zu beginnen, da⸗ nach aber nötigenfalls in die Verteidigungs⸗ ſtellung zurückzugehen, um dieſe auszunutzen. Am 24. Mai nahmen die Verbündeten die unterbrochene Offenſive an und über den San wieder auf, am erſten Tage mit ſo gutem Er⸗ folge, daß wiederum 21 000 Gefangene und 39 feindliche Geſchütze in ihre Hände fielen. Aber danach erfolgten, während auf dem rech⸗ ten Flügel die Vorbereitung für den Angriff auf die noch in ruſſiſchem Beſitz befindliche Feſtung Przemyfl eine gewiſſe Zeit in Anſpruch nahm, nördlich davon am San die von den Ruſſen beſchloſſenen Gegenangriffe. Sie wur⸗ den zwar, außer bei Sieniawa, wo die über den San vorgedrungenen Unſrigen zeitweiſe auf das linke Ufer des Fluſſes zurückweichen mußten, blutig abgewieſen, ttugen indes gleich⸗ falls dazu bei, die Fortſetzung unſerer allge⸗ meinen Offenſive zu verzögern. Auch die am 2. Juni erfolgte Eroberung von Przemyfl er⸗ möglichte deren ſofortige energiſche Wiederauf⸗ nahme noch nicht. Dieſe erfolgte erſt am 13. Juni, an welchem Tage die Armeen Macken⸗ ſens aus der 70 Kilometer breiten Front Czerniawa(nordöſtlich Moſeiska)— Sieniawa im Angriff auf die ihnen nahe gegenüber⸗ ſtehende ruſſiſche Hauptmacht ſchritten und ſie zöllig ſchlugen. In der Verfolgung der näch⸗ ſten Tage trieben ſie den rechten Flügel des Feindes in nordöſtlicher, deſſen Mitte und lin⸗ n Flügel i in öſtlicher Richtung zurück. Es ge⸗ lang den in Unordnung weichenden Ruſſen cht, in ihrer vorbereiteten Grodekſtellung weſtlich Lemberg feſten Fuß zu faſſen. Am 19. ur de dieſe erſtürmt, die feindliche Mitte Zolten on Lemberg bis hinter die Straße ö-Ruska eee am M ann 0 im, 2 reitag, 2. Juli 1915. folgenden Nacht die ſüdlich davon befindliche Szezerekſtellung mit Sturm genommen. Seit⸗ dem drängen die Armeen Mackenſens die Ruſſen unter Kämpfen mit deren Nachhuten öſtlich und nordöſtlich von Lemberg weiter zurück. Am 28. näherten ſie ſich dem Bugabſchnitt, hinter den die Ruſſen unterhalb Kamionka an dem⸗ ſelben Tage bereits zurückgingen. Der rechte Flügel iſt jedoch nordwärts abgeſprengt und hat dort, verfolgt von der linken Flügelarmee Mackenſens unter Befehl des Erzherzogs Joſef Ferdinand, bereits die Reichsgrenze überſchrit⸗ ten. Die feindlichen Truppen, die ſich bisher noch im San⸗Weichſelwinkel behauptet hatten, ſind dieſer Bewegung, über den San weichend, gefolgt. Um das Bild der Vorgänge in Galizien zu vervollſtändigen, haben wir nunmehr noch einen Blick auf die Ereigniſſe zu werfen, die ſich in⸗ an der Dnjeſtrfront Blume, General der Inf. z. D. Die Uriſe des Farenreichs Aeine Friedensneigung. m Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Einer Stock⸗ holmer Depeſche der„Köln. Ztg.“ zufolge ver⸗ ſichert Svenska Dagbladet, die ruſſiſche Regie⸗ rung habe aus Anlaß der Moskauer Ereigniſſe die ſchon beſchloſſene Einberufung der zweiten Stufe des Landſturms aufgeſchoben. Trotz der großen Unzufriedenheit wolle man vom Frie⸗ den nichts wiſſen. Beginne die Regierung Friedensverhandlungen ohne Rückſicht auf die allgemeine Stimmung im Lande, ſo riskiere ſie bei der Vorherrſchaft antidynaſtiſcher Stim⸗ mungen Ausſchreitungen. Der gegenwärtige Verlauf des Krieges begründe kaum einen für Rußland günſtigen Frieden. Es ſcheine daher augenblicklich ſehr wahrſcheinlich, daß Ru ß⸗ land den Krieg noch lange fortzuſetzen wünſche, hoffend, daß die Zeit günſtige Vec⸗ änderungen mit ſich bringe. Die revolutionäre Bewegung. Laut„Az Ujſag“ vom 26. Juni wird der „Seara“ aus Braila gemeldet: läſſigſten Berichten verbreitet ſich die ruſſiſche Revolution immer mehr. Kürzlich wurde das Palais der bekannten Freundin des Großfürſten Nikolaus Nikolaje⸗ witſch in die Luft geſprengt. Infolge der Exploſion kam es zu einer Feuers⸗ brunſt in Zarskoje⸗Selo. Der Direktor der ſtaatlichen Monopole in Bukareſt, Stefanescu, kam kürzlich aus Ruß⸗ land zurück und machte einem Mitarbeiter der „Seara“ folgende Angaben: „Ich konnte in Rußland nicht allein das Wachſen des ſtes in der Bevölkerung, ſondern auch in der Armee beobachten. Es liegen Beweiſe vor, daß an den Attentaten gegen Muni⸗ tions⸗ und Proviantzüge Soldaten beteiligt waren. Ebenſo waren die Brand⸗ ſtiftungen an Militärmagazinen das Werk von Soldaten. In der verhältnismäßig kurzen Zeit, die ich in Rußland verbrachte, fanden mehr als zwanzig ſolcher Attentate ſtatt. Ich war Zeuge eines Dynamitattentates auf einen nach Galizien abzulaſſenden Munitions⸗ zug. Ich werde den Eindruck des Ereigniſſes nie vergeſſen.“ Die Betzer und die Moskauer Paroxismen. Man wird ja wohl bald die Wahrheit über das, was ſich in Moskau zugetragen hat, er⸗ fahren, meint„Dien“ vom 17. Juni. Das 91 Schlimmſte iſt, daß ſo etwas zu einer Zeit ge⸗ Nach zuver⸗ revolutionären Gei⸗ ſchehen konnte, wo alle Kräfte des Volkes auf die Arbeit zum Wohle des Landes konzentriert ſein ſollten. Der materielle Schaden läßt ſich erſetzen, Fabriken kommen wieder in Betrieb — aber wenn der Geiſt der Menge ſo vergiftet iſt, daß ſie zügellos den wildeſten Inſtinkten nachgibt und von gewiſſenloſen Leuten zu ſolchen Handlungen gedrängt wer⸗ den kann, dann(von der Zenſur geſtrichen). iſt dies noch ein größeres Unglück als der Still⸗ ſtand einiger Fabriken. Muß man noch beſonders erwähnen, daß gewiſſe Kreiſe unſerer Geſellſchaft und Preſſe, welche ununterbrochen die Regiſter des Haſſes und der blinden Wut gezogen haben, an dieſem Verbrechen ſchuld ſind? Sie haben das Gift Tag für Tag der Menge eingeträufelt, bis es ſich angeſammelt hat und völlig in den Orga⸗ nismus eingedrungen iſt. Daß dieſe Wirkung ſich einmal in einem Paroxismus wahnſinniger Zerſtörungswut Luft machen werde und müſſe — daran haben ſie nicht gedacht! Die ähnlichen, aber viel zahmeren Vorkomm⸗ niſſe in Moskau zu Anfang des Krieges hätten als Warnung dienen können. Sie wurden nicht beachtet von den Leuten, welche glaubten, ihren Patriotismus durch eine von blindem Haß triefende Hetzarbeit beweiſen zu müſſen. Jetzt ſieht man die Folgen. Vielleicht wer⸗ den dieſen falſchen Propheten endlich die Augen geöffnet! Stellungswechſel unter den hohen Beamten Außlands. Petersburg, 2. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die„Rußkoje Slowo“ meldet: Der neue Miniſter des Innern kündigte den Preß⸗ vertretern gegenüber einen größeren Stellungs⸗ wechſel unter den hohen Beamten Rußlands an. Maklakoffs ſämtliche Gehilfen ſollen durch andere erſetzt werden. Die Gehilfen im Mini⸗ ſterium des Innern von Plehwe und Dehun⸗ kowsky wurden bereits verabſchiedet. Die Ballanſtaaten vor der Entſcheidung. Rumänien Gewehr bei Fuß. Berlin, 2. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) In den letzten Tagen find leils direkt, teils auf Umwegen Nachrichten aus Rumänien ge⸗ kommen, die den Stand der rumäniſchen oder wenn man will, der rumäniſch⸗öſterreichiſchen Dinge ſo ſchildern, als ob alle Schwierigkeiten bereits aus dem Wege geräumt wären. Vor einer gar zu optimiſtiſchen Auffaſſung in dieſer Beziehung möchten wir doch warnen. Selbſt⸗ verſtändlich wird Rumänien in dieſem Augen⸗ blick, wo die verbündeten Truppen mit ſo ſtol⸗ zem Gelingen die Offonſive nach Rußland hin⸗ eingetragen haben, ſich nicht nach Verwick⸗ lungen mit uns ſehnen. Aber es wartet ab, es ſteht Gewehr bei Fuß, ſieht der wei⸗ teren Entwicklung vorläufig erſt einmal zu. Das iſt natürlich in keiner Weiſe mit der Haltung Italiens zu vergleichen, aber es bleibt doch ein Zuſtand, der üns nicht ohne weiteres zu befriedigen vermag. Und über dieſen Zu⸗ ſtand des intereſſierten Abwartens ſind wir, möchten wir glauben, auch durch die Reiſe des Kanzlers nach Wien nicht hinausgekommen. Die Reibungsflächen zwiſchen Rums⸗ nien und Oeſterreich und auch zwiſchen Rumä⸗ (Abendblatt). nien und Ungarn ſind verkleinert wor⸗ den. Es iſt wohl auch mancher Streitpunkt beglichen, aber immer bleibt noch manchertei für uns zu tun, ehe wir ſagen dürfen:„Nun ſind wir über den Berg“. Berlin, 2. Juli.(Von u. Berl. Büro) Aus Budapeſt wird der„B..“ gemeldet: Der Miniſterpräſident Graf Tisza hatte im Laufe des geſtrigen Nachmittags Unterredungen in Wien mit den gemeinſamen Mini⸗ ſtern ſowie mit dem öſterreichiſchen Miniſter⸗ präſidenten Graſen Stuerghk. Graf Tisza iſt abends nach Budapeſt zurückgekehrt. Die Täuſchung des italie⸗ niſchen Volles. m. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der italieniſchen Grenze: Auch die Neutralen kommen um die Feſtſtellung nicht herum, daß das, was Italien bis jetzt nach immerhin 5 Wochen mit ſeinem Angriff gegen Oeſterreich, der, ſo las man vor Tiſch, gleich einem Sturmwind die Zentralmächte erſchüttern ſollte, erreicht hat, herzlich wenig iſt und nicht entfernt an das heranreicht, was dem Volke von den derzeitigen politiſchen Machthabern verſprochen worden iſt. In der Schweiz hat man dem Eingriff Italiens in den Krieg mit außerordentlicher Spannung entgegengeſehen. Wußte man doch, daß Italien die Zeit, in der es wachſam neutral blieb, mit allem Eifer für die Vervollſtändigung und Stärkung ſeiner mili⸗ täriſchen Rüſtung verwandt hat. tralmächte nicht untätig waren, war bekannt, aber es waren immerhin nahezu 2 Millionen neue Truppen, die nun den Krieg auf öſter⸗ reichiſches Gebiet tragen wollten. ſtellt man auch in Züricher Blättern aufgrund der Karten, der italieniſchen Zeitungen und von privaten Berichten feſt, daß die bisherigen militäriſchen Erfolge Italiens eine ſchwere Enttäuſchung für alle bilden, die davon eine Entſcheidung erhofften, eine bittere Enttäuſchung das italieniſche Volk, das ſich, getäuſcht durch die Preſſe, dieſen Krieg ſo ganz anders vorgeſtellt hat. Was Frankveich von Italien erwartet. 8 m. Köln, 2. Juli.(Priv.„Telegr.) Die „Kölniſche Zeitung! meldet aus Stockholm: „Stockholm Dogbladets“ Berichterſtatter in Paris meldet, daß Italien wahrſchein ⸗ lich nicht am Angriff gegen die Dardanellen teilnehmen wer de, ſondern nach einem mit den Bundesgenoſſen ausgearbeiteten Plan alle ſeine Anſtrengungen gegen Wien und Ungarn richten werde, um dadurch eine neue wichtige Front zu ſchafſen, die bedeutende deutſche Krüfte binden ſolle. Italien dürfte deshalb die Operationen gegen das Trentino als nebenſächli ch betrachten und ſtatt deſſen ſeine Anſtrengungen gegen Görz und Tolmein richten. Man er wartet in Paris, daß Italien nach den langen Vorbereitungen bald eine ſtarke b ergreifen werde. Der italieniſche! Bericht. Ro m, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Gene⸗ ralſtabsbericht vom Donnerstag: Im Tonale⸗Gebiet eröffnete unſere Akrtilerie das Feuer gegen die Stellungen bei Montie und Saccarana, wobei ſie feindliche Abteilungen verſtreute, die mit Organiſationsarbetten ü ee beſchäftigt waren. Daß die Zen⸗ Heute nun namentlich füt 2. Seite. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 2. Juli 1915. Im Padva⸗Tale beobachteten Offiziers⸗ patrouillen, wie feindliche Abteilungen am Sef⸗ kofel vordrangen, und daß der Feind Schanz⸗ arbeiten mit Unterſtänden verrichtete. Unſere Artillerie beſchoß dieſe Abteilung wirkſam. In Kärnten unternahm der Feind kräftige Nahan⸗ grifſe gegen unſere Stellung von Monto⸗Croci⸗ Paß und am kleinen Fuß, wo er leichte Raketen und Scheinwerfer in Anwendung brachte, ſowie Bomben mit erſtickenden Gaſen ſchleuderte. Die Unternehmungen feindlicher Flieger dauern an. Unſere Flieger bombardierten wirkſam Trup⸗ penkolonnen und Transporte bei Opvachialſella und den Bahnhof San⸗Daniello. Salandra. Rom, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Stefani: Miniſterpräſi⸗ dent Salandra hatte bei ſeinem zweitägigen Aufenthalt im Hauptquartier mehrere Unter⸗ redungen mit dem König, Cadorna und dem General Porro. Ein italieniſcher Racheakt gegen die Kurie. Berlin, 2. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Der Wiener„Reichspoſt“ zufolge erhielten 20 Prä⸗ laten des Heiligen Stuhles die Einber u⸗ fung dexr italieniſchen Regierung als einfache Soldaten. Auch der frühere Unterſtaatsſekretär Kardinal Merry del Val erhielt Befehl, ſofort als einfacher Soldat einzurücken. In den Maßnahmen der italieniſchen Regie⸗ rung wird ein Racheakt gegen die Kurie wegen der letzten Aeußerungen des Papfſtes erblickt. ** Mafland, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Corriere della Sera“ zufolge wurden in Rom Ida Buchmüller, Bertha Ries und Joſef Haſt(ſämtliche Schweizer) infolge einer Hausſuchung in der von dem Architekten Maxi⸗ milian Zürcher verwalteten Villa der Akademie der Künſte verhaftet. Dem„Corriere della Sera“ zufolge hätten Leute auf der Terraſſe weiße Lichter geſehen. Die Durchſuchung hatte kein Ergebnis, trotzdem ordnete der Kom⸗ miſſär die Verhaftung der Perſonen an, die der Staatsauwaltſchaft übergeben wurden. * Die Montenegriner in Skutari Mailand, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Beſetzung von Skutari macht in den römiſchen Kreiſen einen tiefen Ein⸗ dir uck. Die italieniſche Preſſe iſt über die Vor⸗ ſtöße der Serben und Montenegriner in Alba⸗ nien nicht ſonderlich erbaut. Sie be⸗ tont, daß ſie vom italieniſchen Geſichtspunkt aus, nicht als eine ſtrategiſche Aktion betrachtet werden können. London, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Morningpoſt“ meldet: Der frühere mon⸗ tenegriniſche Premierminiſter Radowich traf in London ein, um Lebensmittel, Waffen, Mu⸗ nition und andere Vorräte für Montenegro zu erhalten. Radowich gab der britiſchen Regice⸗ rung beſtimmte Zuſicherungen, daß die montenegriniſchen Truppen Teile der ol⸗ baniſchen Gebiete nur aus ſtrategiſchen Gründen beſetzten, namentlich um den Ve⸗ zug von Vorräten zu ſichern. Montenegro plant nicht, Skutari zu behalten. Es werde betreffs der albaniſchen Gebiete die Entſchei⸗ dung der Mächte achten. Es habe ſich jedoch durch Angriff der Albaneſen genötigt geſehen, Gebiete öſtlich des Bojanafluſſes zu beſetzen. Die Schlacht von Arras⸗Lille. Bei der Armee Below. 27. Juni. Bis heute war ich bei der Armee Below, die in den ſüdlichen Ausläufern der Schlacht von Arras⸗Lille eingreift und dem dort operierenden rechten Flügel der franzöſiſchen Offenſiogruppe gegenüberſteht. Der Schwerpunkt des franzö⸗ ſiſchen Angriffes liegt in der Linie Fricourt— (öſtlich Albert) Hebuterne. Zur Vorbereitung des Angriffes hatten die Franzoſen hier eine große Anzahl ſchwerer Batterien zuſammengezogen, deren Zahl ſich jedoch im Laufe der letzten Wochen verminderte, da ſie weiter nördlich an der Kampffront weſt⸗ lich Douai eingeſetzt werden mußten. Die Hauptkampfform der Franzoſen iſt hier zur Zeit der unterirdiſche Minenkrieg. Die Franzoſen haben in der letzten Zeit ſehr viel Sprengungen vorgenommen, wobei ſie mit außerordentlich hohen Sprengladungen arbeiten. So flog neulich eine Mine auf, die mit nicht weniger als 400 Kilogramm Dynamit geladen war. Trotz aller ihrer Anſtrengungen haben die Franzoſen auf dem dortigen Kampffelde keiner⸗ lei Erfolge zu verzeichnen. Die Deutſchen haben ihre Stellungen behauptet und auch ihre Verluſte waren verhältnismäßig äußerſt gering. Das Abflauen des großen Ringens in der Linie Arras⸗Lille iſt im Laufe der letzten Tage auch hier bemerkbar geworden. Schon die letzten Angriffsverſuche der Franzoſen waren recht matt, und in den letzten Tagen haben ſie keine Angriffstätigkeit mehr entwickelt. An dem Tage, an dem ich an der Front der dort kämpfenden Armee weilte, ſchwieg der Artillerie⸗ kampf ſo völlig, daß nicht ein einziger Kanonen⸗ ſchuß zu hören war. Es war mir daher mög⸗ lich, auch über unſere eigenen Stellungen hinaus vorzugehen. Die Erſchöpfung der Franzoſen wird täglich mehr 1 Ihre Angriffskraft eint gebrochen zu ſein. 0 r eren arbeiten wieder mit Dum⸗ Dum, wovon ich mich ſelbſt überzeugt habe An feindlichen Gewehren ſind Vorrichtungen ge⸗ funden worden, welche direkt zu dem Zwecke beſtimmt waren, die reguläre gelieferte Munition in Dum⸗Dum umzuwandeln. Außerdem ver: wenden die Franzoſen dort Granaten, welche bei ihrer Exploſton giftige Gaſe entwickeln. Ich ſah den Unterteil einer franzöſiſchen 9⸗Zenti⸗ meter⸗Granate, wo der Füllung ein Brom⸗ präparat zugeſetzt war. Armand Feheri, Kriegsberichterſtatter. A Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 2. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht von geſtern nachmittag: Im Ge⸗ biete nördlich Arras und in der Cham⸗ pagne war die Nacht ruhig. Der geſtern gemeldete deutſche Angriff in den Ar⸗ gonnen war beſonders heftig, die ein⸗ geſetzten Kräfte können auf 2 Diviſionen geſchätzt werden. Der Angriff wurde aufgehalten. Zwei neue Verſuche auf unſere Schützengräben öſtlich der Straße nach Binarpille wurden zurück⸗ geſchlagen. Ein anderer heftiger Angriff, welchen der Feind im Gebiete von Metzeral unternahm, wurde vollſtändig angehalten. Die Deutſchen erlitten bedeutende Verluſte. Rückgang der Geburtenzahl in Paris. Paris, 2. Juli.(WTBB. Nichtamtl.)„Petit Journal“ meldet: Die Geburtenzahl, die in Paris wöchentlich im Durchſchnitt 850 betrug, iſt in der letzten Maiwoche und der erſten Juni⸗ woche auf 350 zurückgegangen. * Paris, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Prüſident Poincars hat die Dekrete unterzeich⸗ Unterſtaatsſekretär der Abteilung für Intendan⸗ tur und Verproviantierungsweſen und der Deputierte Gudart zum Unterſtaatsſekretär der Abteilung für Sanitätsweſen ernannt wurde. Die Wirkung unſerer Unterſeeboote auf England Vom Kontreadmiral z. D. Kalau vom Hofe (Schluß.) Die engliſche Volkswirtſchaft hat eine Ab⸗ wärtsentwicklung aufzuweiſen, wie ſie die ärg⸗ ſten Schreier von der„deutſchen Gefahr“ in Friedenszeiten nicht möglich gehalten hatten. England lebt von der Weltwirtſchaft, von dem unbehinderten Warenaustauſch; mit der Un⸗ möglichkeit, dieſen zu unterhalten, wankte die Grundlage der engliſchen Macht und des eng⸗ liſchen Reichtums. Ein Land wie England, das einen verhältnismäßig viel geringeren Binnen⸗ markt beſitzt als Deutſchland, muß jede Störung der Verbindungen des Weltmarktes und jedes Stocken der Zu⸗ und Abfuhr viel empfindlicher treffen, als uns. Seine Induſtrie und Ausfuhr gehen zurück! Ganze Abſatz⸗ und Bezugsmärkte ſind ihm durch den Krieg verſperrt und wo ſie noch offen ſtehen, da wirkt die Gegenwart der deutſchen Unterſeebvote als ein ſtets drohender Reibungskoeffizient. Nun ſind die U⸗Boote wie früher unſere Kreuzer es nicht allein, ſondern endere Umſtände wirken hemmend mit, und es iſt ſchwer, den Anteil, der dieſen auf die wirt⸗ ſchaftliche Not Englands wirkenden Faktoren zu⸗ kommt, genau zu berechnen; es dürfte auch zu weit führen, hier einen Verſuch dazu anzutreten; wir begnügen uns deshalb mit Stichworten. Infolge des Auftretens der Unterſeeboote an der Oſtküſte Englands, ſtockte der Handelsver⸗ kehr nach den Oſthäfen; furchtſame Schiffe liefen nicht mehr aus, die Fiſcherei in der Nordſee wurde unterſagt. Dann wurde die Einfahrt bei Dunkelheit verboten, ſchließlich die meiſten Häfen für jeden Verkehr geſperrt. Dadurch entſtand eine Ueberfüllung der Häfen von London und Liverpool; Schiffe mußten dort meiſtens vier Wochen warten, bis ſie entladen werden konnten. Die Waren konnten nicht rechtzeitig weiter per Eiſenbahn oder Kanal ins Land transportiert werden. Die unnützerweiſe ſtill liegenden Schiffe handelsflotte aus. Die Preiſe wichtigſter Le⸗ bensmittel zogen an. Die erhöhten Koſten der Ernährung erzeugten Unzufriedenheit in der Arbeiterwelt. Ein Kilogramm Weizenbrot koſtete in Friedenszeiten in England durchſchnitt⸗ lich 0,25 Mk., Ende Mai 1915 war der Preis auf 0,42 Mk. geſtiegen. Die Fleiſch⸗ und Fiſchnah⸗ rung war um 30 Prog. verteuert. Beide Um⸗ ſtände wurden ſowohl der Knappheit der am Markt vorhandenen Vorräte, als auch dem Stocken und der Unſicherheit der Zufuhren zu⸗ geſchrieben. Durch die Inanſpruchnahme eines erheblichen Teils der engliſchen Handelsflotte für Kriegszwecke wurden die Transportkoſten ſtark erhöht, da der verfügbare Frachtraum der Welthandelsflotte ſchon durch den Ausfall aller deutſchen Handelsſchiffe und der durch die im Schwarzen Meere abgeſperrten„für den Ge⸗ treide⸗ und Abtransport eingerichteten großen Schiffe weſentlich vermindert war. Wenn es wirklich richtig war, daß trotz der Unterſeeboote die gleiche Zahl der Schiffe nach England ein⸗ und auslief, ſo iſt es ſehr verwunderlich, daß die Preiſe, obwohl die Einfuhr nicht merklich nach⸗ ließ, ſo ſteigen konnte. Abgeſehen von dem ge⸗ ringeren Angebot an Frachtraum waren die fielen mit ihren Frachträumen bei der Welt⸗ Frachtpreiſe aus Anlaß der Unterſeebootsgefahr geſtiegen; höhere Löhne forderten die Mann⸗ ſchaften; die Matroſenlöhnung belief ſich ſtatt auf 5 Ped. auf—8 Pfd.; die Verſicherungs⸗ raten der Schiffe und der Ladung gegen Kriegs⸗ gefahr gingen in die Höhe. Die Behinderung der geſamten neutralen Schiffahrt, veranlaßt durch die engliſche Handelsblockade gegen Deutſchland, das Verſchleppen und Feſthalten derſelben in engliſchen Häfen wirkte auf die Er⸗ ſchwerung des Welthandels und Verminderung des verfügbaren Weltfrachtraums ein— ſchä⸗ digte alſo die Engländer ſelber. Der Unterſeebootskrieg hat dieſe Uebelſtände weſentlich verſchärft. Außer der Minderung des Frachtenraums durch die Torpedierung von Handelsſchiffen wirkte in dieſer Richtung die Einſtellung oder bedeutende Beſchränkung des Schiffahrtsdienſtes verſchiedener engliſcher und neutraler Reedereien und infolge des Flaggen⸗ mißbrauchs beim Einſetzen des Unterſeeboots⸗ krieges das plötzliche Abbrechen des ſchwediſchen, norwegiſchen, däniſchen und holländiſchen Ver⸗ kehrs nach England. Wenn dieſe Reeder den Verkehr zum Teil auch wieder aufnahmen, ſo be⸗ deuteten doch die immer wieder aus Anlaß des Unterſeebootskrieges auftretenden Stockungen im Verkehr die empfindliche Schädigung des engliſchen Wirtſchaftslebens. Die ſtete Drohung der Erneuerung der Angriffe der Unterſeeboote ließ den engliſchen Schiffahrtsmarkt nicht in ruhige Bahnen einlenken. Man vergleiche die Frachtraten von Hinterindien nach England: Im Februar 1914— 21 Shilling Im Februar 1915— 70 Shilling Ende Mai 1915— 96 Shilling Die für England ſo wichtige Woll⸗ und Baumwollinduſtrie liegt wegen Verteuerung der importierten Rohſtoffe faſt ganz danieder. Durch den Unterſeebootskrieg wird dem eng⸗ liſchen Volke, das für die hier nur angedeuteten Beziehungen ein weitverbreitetes Verſtändnis beſitzt, immer erneut zum Bewußtſein gebracht, daß es mit den erhofften Mehrgewinnen aus Anlaß des Krieges nichts wird und daß ſeine Inſellage es nicht vor der Hemmung ſeines Weltverkehrs ſchützt. Und das geht ihm auf die Nerven; die Unterſeeboote wirken langſam, aber ſicher. * Unſere Unterſeeboote. London, 2. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der britiſche Dampfer„Lamas“, von Buenos Aires nach Belfaſt mit einer Mais⸗ ladung unterwegs, wurde 35 Meilen weſtlich der Seilly⸗Inſeln torpediert. Die Beſatzung iſt in Milford gelandet. QRotterdam, 2. Juli.(Von unſ. Bericht⸗ erſtatter.) Der Kapitän des engliſchen Poſt⸗ dampfers„Armenian“, der bekanntlich von einem deutſchen Unterſeeboot in den Grund gebohrt wurde, berichtet darüber folgendes: Das Unterſeeboot feuerte zwei Signalſchüſſe ab, wo⸗ mit die„Armenian“ aufgefordert werden ſollte, zu ſtoppen. Der Kapitän tat dies jedoch nicht, ſondern ſuchte unter Volldampf zu entkommen. Darauf nahm das Unterſeeboot die Verfolgung auf und feuerte, als es nahe genug der„Arme⸗ nian“ war, auf den Engländer. Durch einen der erſten Treffer wurde das Steuer unbrauchbar. Eine andere Grangte explodierte in dem Ma⸗ ſchinenraum und ſchließlich geriet die„Arme⸗ nian“ in Brand. Nun ſtoppte der Kapitän und ſignaliſierte dem Unterſeeboot, daß es ſich ergebe. Die Verfolgung dauerte eine Stunde. Ungefähr 12 Mann wurden vom Brande durch die einſchla⸗ genden Granaten getötet. Reuter behauptet, daß die Getöteten Bürger der Vereinigten Staaten geweſen wären; daß ſie jedoch zu der Bemannung der„Armenian“ ge⸗ hört hätten. Was Reuter mit dieſer Veröffent⸗ lichung bezwecken will, iſt uns klar. Ehren⸗ Tafel. Die 2. Batterie Feldartillerie⸗Regiments Nr. 47. Am 18. November hatte die J. B. nach einem Vormarſch aus weſtlicher Richtung die Ruſſen gegen Lodz zurückgedrängt. Die.. J. B. hatte hierbei den Nordteil eines etwa—3 Kilometer breiten Waldes erreicht, der ſich noch etwa 4 Kilometer weit nach Süden erſtreckte. Die ſüd⸗ liche Hälfte des Waldes hielten die Ruſſen noch beſetzt, als die Dunkelheit hereinbrach. Die J. B. ſetzte ihren Angriff weiter fort und ſtieß bis zum Südende des Waldes durch, der in einen Rur etwa 1 Kilometer ſchmalen Streifen aus⸗ ſtef. Die Nachbartruppen der Inf.⸗Brig. waren auf ſtarken Widerſtand geſtoßen und befanden ſich deshalb noch etwa 4 Kilometer hinter der weit nach Süden vorſpringenden Waldecke. Die Lage der Inf.⸗Brig. war ſchwierig, da ihre Stellung an dem Rande des keilförmig vorge⸗ triebenen Waldes von zwei Seiten umklammert war. Die ruſſiſche Infanterie lag meiſt nicht weiter als 300 Meter vom Waldrand entfernt, und hatte ſich über Nacht ſtark eingegraben. Der Befitz des Waldes war aber für das Fortſchrei⸗ ten des Angriffs der Anſchlußtruppen von größter Wichtigkeit. Um der Infanterie hierbei einen Rückhalt zu bieten, erhielt die 2. Batterie lerie⸗ i 47, Batterieführer n Schilling, Nachts Befehl, unter dem S der D 96999+½en vor L⸗ gehen, Der Wald war dort 1 8 8 heit an der Südecke des Waldes in Stellung zu außerordentlich mannſchaften bis an den vorderſten Rand vor⸗ geſchoben werden mußten. Hierbei begann ſchon das feindliche Infanteriefeuer aus der Front und der rechten Flanke. Die Hälfte der Batterie hatte an der Waldecke die Front nach Süden, die andere Hälfte nach Weſten. Die feindlichen Infanteriegeſchoſſe durchſchlugen bei der nahen Entfernung die Schutzſchilde, ſodaß noch vor der Feuereröffnung ſtarke Verluſte eintraten. Die Bedienung tat aber trotzdem unerſchrocken ihre Pflicht, ſsdaß es bald gelang, ſowohl die im Süden, wie im Weſten liegenden ruſſiſchen Schützen zum Schweigen zu bringen. Hierdurch wurde die 1. Kompagnie Inf.⸗Regts Hent⸗ laſtet, die dicht vor der Batterie im Schützen⸗ graben lag und ganz allein mit der Batterie zu⸗ ſammen den wichtigen Punkt zu halten hatte. Die nächſten Anſchlußkompagnien lagen nach bei⸗ den Seiten hin etwa 600 Meter entfernt an dem weit zurückgebogenen Waldrand.— Bald nachdem die Batterie die erſte Gefahr abgewehrt hatte, begann ruſſiſche leichte und ſccwere Ar⸗ tillerie ein konzentriſches Feuer auf die Batterie für die es eine Deckung nicht geben konnte. Bi 12 Uhr mittags dauerte das Feuer ohne Unter⸗ brechung an. Der Batterieführer war gezwun⸗ gen, das Feuer einzuſtellen und den Mannſchaf⸗ ten zu befehlen, ſich ſo gut als möglich zu decken, da die Verluſte ſich immer mehr häuften. Kurz nach 12 Uhr verſtummten die ruſſiſchen Batterien und von Süden her gingen die ruſſiſchen Schützen, gefolgt von dichten Unterſtützungs⸗ truppen zum Sturm vor. Schnell wurde die arg verminderte Bedienung wieder an die Rohre ge⸗ rufen und unter dem ungeſchwächt aufgenomme⸗ nen Feuer der Batterie brach der feindliche Sturmangriff unter ungeheueren Verluſten zu⸗ ſammen. Da vereinigte die ruſſiſche Artillerie nochmals ihr Feuer auf die Batterie, das erneut zum Aufſuchen der Deckung zwang. Die Stel⸗ lung der eigenen Infanterie ſchien unhaltbarx. Sie mußte zum Teil in den Wald zurückgezogen werden. Bis 3 Uhr nachmittags hatte die Bat⸗ terie 20 Mann an Toten und Verwundeten ver⸗ loren, weit mehr als die Hälfte ihres in der Feuerlinie liegenden Beſtandes. Die Geſchütze hatten durch Sprengſtücke und Sand ſtark gelit⸗ ten, ſodaß ein Teil der Verſchlüſſe ſich nicht mehr bewegen ließ. Ein Schutzſchild war von 28 Ku⸗ geln durchſchlagen. Da ſchwieg um 3 Uhr nach⸗ mittags die ruſſiſche Artillerie zum zweiten Mal und kurz darauf ſprangen die im Weſten liegen⸗ den ruſſiſchen Schützen zum Sturm auf, gleich⸗ zeitig unterſtützt durch das flankierende Feuer der im Süden liegenden ruſſiſchen Infanterie. Kaum mehr als—2 Mann ſtanden bei den ein⸗ zelnen Geſchützen zur Verfügung. Aber die wußten, welche verantwortungsvolle Aufgabe der Batterie zufiel. Das Feuer der Batterie lebte ſofort mit derartiger Heftigkeit auf, daß die Ruſſen nicht viel mehr als 100 Meter an Boden gewannen und abermals unter furchtbaren Ver⸗ luſten zurückgeworfen wurden. Der Tag ging zur Neige. Der Beſitz des Waldes war geſichert. Von der Bedienung hatte ſich am meiſten Unter⸗ offizier Baus und Gefreiter Eiſenträger ausgezeichnet. Sie waren am rechten Flügel⸗ zuge allein und führten dort allein das genau gerichtete und ſchnelle Feuer beim zweiten ruſſi⸗ ſchen Angriff durch, der hauptſächlich durch die⸗ ſes Feuer zuſammenbrach. Der Sturm der 3. Kompagnie Jufant.⸗Regt. 151 auf das Dorf P. Wie die Maulwürfe hatten wir uns an den Feind herangegraben, wir, die 3. und die 1. Kom⸗ pagnie! Ein Gewirr von Lauf⸗ und Schützen⸗ Hräben zog ſich die kleine Anhöhe hinunter, durch die Mulde hindurch und kroch zum Dorfrand wieder hinaus. 150 Meter trennten uns noch vom Feinde. Keiner ſagte es, und doch wußte es jeder, daß nun täglich der Befehl zum nächtlichen Sturm kommen mußte, und jeder wußte, daß es dann hieß, gegen die zahlreichen Maſchinengewehre zu ſtürmen, die der Feind in Unterſtänden totbrin⸗ gend eingebaut hatte, und gegen etagenweiſe an⸗ gelegte Schützengräben, die Kopf an Kopf beſetzt ſein würden, und aus denen den tollkühnen Stürmern Handgranaten entgegengeſchleudert werden würden. Es war Abend geworden. Der Feldwebel ſaß neben mir und wir beſprachen die notwendigen dienſtlichen Angelegenheiten. Da plötzlich kroch die Gefechtsordonnanz des Bataillonsſtabes, der wei⸗ ter zurück im Dorfe lag, in den Unterſtand.„Na, was iſt nun wieder los“ fragte ich ihn. Er reichte mir einen kleinen Zettel und ſchwieg. Da hatte ich ihn in der Hand, den kleinen Fetzen Papier, mit Bleiſtift bekritzelt und doch wie in⸗ haltsſchwer! „Die 1. und 3. Kompagnie ſtürmen morgen 6,30 vorm. das Dorf P. Von 6 Uhr vorm. an kroch aus meinem Unterſtand und ſah nach drü⸗ wird die ſchwere Arttllerie die zurückliegende Hauptſtellung des Feindes unter Feuer nehmen. Ich las den Zettel einmal, zweimal, und ich * Freit Seſch B Aus A Reuter bekannt geſtern eine M Der Ze Mann hein alte 1893 g RKäm der Kon amtlich. Erſchein im Inr verſuch 8 2 * . einen 8 einer g. in den Ein vom 1. vielleich ber de Tage n amerik. das die oder he dem B. Leichtg von N ſprecher gege! Englän ſeit Kr Kſierten deutſch⸗ Bürger „libera Haltun treff Ruß! Preoſt vom fe —— ben, w. die Um Tapfer würde. einſt bi Sand; Ich Blaß Ruſſen im oſtz Geſterr alter 2 nicht 8 zitternt die Zu bückt d 155 Freitag, den 2. Juli 1915. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Seite att Seſchã igu 1 1 keit wagen es die engliſchen Pornographen,] dorf, Erſ.⸗Ref. Anton Schilki von Oppenau,J gar keiner. Wir wurden am Tage bevor wir 33U—f Seſehãd Zerſtsrer⸗ engliſchen Amerika mit dieſem gemeinen Gebräu ihrer 11 dd Blattmann 5 Ober⸗ Fe iie 00 Sroßherzaß b. 1571 5 11 ſchen glottertal, Reſerv. Gärtner Reinhard Krei⸗ſſichtigt, der uns mitteilte, daß das ganze badiſch 98⸗ Kommiſſionsberichte über„die deutſchen Walter Volk mit Stolz auf die tapferen Lorettokämpfe. 5 EBerlin, 2. Juli.(Von u. Berl. Büro.) 5 Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Reuter meldet unterm 1. Juli: Amtlich wird bekannt gegeben, daß der Zerſtörer„Lightning“ ten geſtern Abend an der Oſtküſte entweder durch eeine Mine oder ein Torpedo beſchädigt wurde. 40 ng Der Zerſtörer befindet ſich jetzt im Hafen. hä. Miann der Beſatzung werden vermißt. Es iſt Vein altes Schiff von 320 Tonnen, das im Jahre nde 1 1893 gebaut wurde. des— 85 on NRämpfe mit Räuberbanden an die der kleinaſiatiſchen Nüſte. des Ronſtantinopel, 2. Juli.(WTB. Nicht⸗ ind armtlich.) Nachrichten aus Smyrna melden das en⸗ Erſcheinen neuer Banden im Küſtengebiet und ts. mim Innern. Zwölf Räuber, die in zwei Barken verſuchten, an der Küſte zu landen, gerieten in 5 einen Kampf mit Truppen, in deſſen Verlauf 4 85 einer getötet und zwei verwundet wurden. Auch den in den Barken gab es einige Tote und Ver⸗ be⸗ wundete. Eine Barke wurde in den Grund ge⸗ des bohrt. Die auf dem Lande gebliebenen Räuber wurden verfolgt. Bei einem zwiſchen 6 Räu⸗ 7555 bern und Truppen geſtern bei Adakide(Kaſa des Oedermiſch) ſtattgefundenen Gefechte wurden 2 ing RNäuber getötet. bte 25 in Japans Annäherung die an Rußland. Petersburg, 2. Juli.(WTB Nicht⸗ amtlich.) Nowoje Wremja meldet aus Tokio: Der Miniſterrat befaßt ſich mit der Frage einer weiteren Annäherung an Ruß⸗ 118 land ſowie mit der Wahrnehmung der japa⸗ nniſchen Intereſſen in der Südmandſchurei und der Oſt⸗Mongolei Er erörterte die Richtlinien der japaniſchen Politik nach dem Kriege. Es ver⸗ ug⸗ llautet auch, daß ein Geſandtenwechſel in Peking ten bevorſtehe und Japan eine Geſandtſchaft nach nis China entſenden wolle. cht, 5 us Eine Petersburger Erfindung Kopenhagen, 2. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Berlinske Tidende meldet aus Peters⸗ burg über Paris, daß ein ruſſiſches Unterſeebvot einen deutſchen Kreuzer in der Oſtſee in Grund bohrte, der damit beſchäftigt war, Minen vor der ruffiſchen Küſte auszulegen. Hierzu er⸗ falten wir aus unterrichteter Quelle, daß die gchricht auf freiex Erfindung beruht. 2 125 Der„himmelſchreiende“ Be⸗ lich richt der Bryce⸗Rommiſſion. Ein Leitartikel der„Milwaukee Free Preß“ vom 15. Mai führt aus: Es iſt 19 iſch und 75 vielleicht verdächtig, daß das„Amtlikhe Buch ber deutſchen Greueltaten“ gerade ein paar Tage nach dem Luſitantafall auf den amerikaniſchen Markt geworfen wird. Haben das die engliſchen Drahtzieher vorausgeſehen, oder haben ſie nur beſonderes Glück dabei? Zu dem Buche, aus welchem nur der Haß und die Leichtgläubigkeit gegenüber Berichten, welche von Neutralen ſchon längſt widerlegt ſind, ſprechen, paſſen ſehr gut die Unruhen gegen die Doutſchen in London! Kein Engländer iſt im„barbariſchen“ Deutſchland ſeit Kriegsbeginn beläſtigt worden. Im„zivi⸗ Uſierten“ England iſt weder Mann noch Frau deutſchen Blutes ſicher, auch wenn ſie engliſche Bürger ſind. Und die bezahlte Preſſe und die „liberale“ Regierung dulden und billigen die Haltung des Mobs. England hat vor⸗ trefflich von ſeinem Verbündeten Rußland gelernt! Angeſichts dieſer Proſtitution der engliſchen Ideale vom fair play, Menſchlichkeit und Gerechtig⸗ eeeeeeeeeeeee 77FFFCbb Greueltaten“ zu überſchwemmen. Ein ſozialdemekratiſches Friesensprogramm. In der Nummer des„Labour Leader“ vom 3. Juni 1915 wird ein Bild entworfen, wie ſich die engliſchen friedens⸗ freundlichen Sozialiſten den abzu⸗ ſchließenden Frieden denken. Sie verlangen von Deutſchland: 1. Räumung von Belgien und Frankreich. 2. Entſchädigung für die Verwüſtungen in dieſen beiden Ländern. Eintritt in einen Bund der europäiſchen Staaten. 4. Einſchränkung der Rüſtungen und 5. Annahme obligatoriſcher Schiedsgerichte. Hierzu ſchreibt die ſozialdemokratiſche Chemnitzer„Volksſtimme“:„Die Diskuſſion des Kriegszieles iſt unterſagt. So⸗ viel darf aber wohl bemerkt werden, daß es nicht ſehr viele Leute in Deutſch⸗ land geben wird, die ſich für den Gedanken eines Friedensſchluſſes begeiſtern, der vorſieht, daß Deutſchland nicht nur ſeine Kriegskoſten ſelber bezahlt, ſondern auch noch Belgien und Frankreich für die infolge des Krieges entſtan⸗ denen Vernichtungen ſchadlos hält.“ Wie wenig die Sozialdemokraten im feind⸗ lichen Auslande an Frieden denken, dafür führt die Chemnitzer„Volksſtimme“ noch einen zwei⸗ ten Beweis an. Sie erklärt unter der Ueber⸗ ſchrift„Unmöglichkeiten“: Ein Mann, der vor nicht langer Zeit von einer bürgerlichen Gruppe zur Sozial⸗ demokratie herüberkam, und ſich nun einbildet, daß er, der erſt die Anfangsgründe der Arbei⸗ terbewegung zu ſtudieren hätte, dazu berufen ſei, den deutſchen ſozialdemokratiſchen Arbei⸗ tern die richtigen Wege zeigen zu müſſen, hat angeregt, die Sozialiſten der gegen Deutſchland verbündeten Länder ſollten mit den deutſchen und öſterreichiſchen Genoſſen gemeinſam gegen alle diejenigen Front machen, die einen mit 8. den Grundſätzen der Internationale nicht zu vereinbarenden Krieg verfolgen. Auf dieſer Grundlage müßte ein Gedankenaustauſch er⸗ folgen. Selbſt ein ſolcher Vorſchlag iſt abge⸗ lehnt worden. Selbſt mit Kautsky und Haaſe wollen die Sozialdemokraten in Frankreich und Belgien nicht verhandeln. Die Chemnitzer „Volksſtimme“ weiſt darauf hin, daß der Vorſitzende des Internationalen Sozialiſtiſchen Bureaus und belgiſche Miniſter Vander⸗ velde in der Pariſer„Humanite“ vom 22. Juni in einem Artikel„Die Sozialiſten und der Frieden“ mit dem Bemerken, ſeine An⸗ ſicht werde von der Redaktion des franzöſiſchen ſozialdemokratiſchen Blattes und von den fran⸗ zöſiſchen Sozialiſten vollſtändig geteilt, erklärt, daß„unter den jetzigen Umſtänden eine ſolche Zuſammenkunft, ein Meinungs⸗ austauſch, eine gemeinſame Aktion moraliſche Unmöglichkeiten darſtellen.“ Sür das Vaterland gefallene Badener. Füſilier Gottfried Felix Käflein von Hard⸗ heim, Kriegsfreiw. Robert Egner von Mos⸗ bach, Kriegsfreiw. Johannes Aſtor von Rohr⸗ bach b. Heidelberg, Gefr. Adolf Bächle und Kriegsfreiw. Ludwig Keller von Mannheim, Inf. Franz Dickmünder von Schwetzingen, Bruno März von Hockenheim, Leonhard Abele, Wärter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, Musk. Otto Schwarz und Gren. Oskar Schmid von Pforzheim, Erſ.⸗Reſ. Hanptlehrer Heinrich Schmitt von Plitters⸗ de* Obſt: Stachelbeeren, Erdbeeren, Kirſchen, Jo NN ter, Einj.⸗Kriegsfreiw. Siegfried Schlapp von Freiburg, Musk. Max Wag⸗ ner von Freiburg⸗Zähringen, Musk. Minoriſt Auguſt Bernasconi von Grafenhauſen bei Bonndorf, Matthias Blum von Reichenbach, Reſerv. Fritz Siefert von Lahr, Erf.⸗Reſ. Reinhold Neugart von Unterkirnach, Urban Riede von Furtwangen, Reſerv. Alfons Böhler von Häuſern, Musk. Arnold Jehle von Bernau, Musk. Auguſt Kuhn von Fahr⸗ nau, Kriegsfreiw. Max Link von Schopfheim, Erſ.⸗Reſ. Ernſt Friedrich goßkopf von Heu⸗ berg, Reſerv. Friedrich Strittmatter von Dietlingen, Musk. Karl Baumgärtner von Böhringen, Landſturmmann Bierbrauer Karl Egle von Konſtanz⸗Staad, Kriegsfreiw. Karl Heinrich und Erf.⸗Reſ. Karl Konrad Dre⸗ her von Konſtanz, Erſ.⸗Reſ. Fritz Wenk von Unteruhldingen und Erſ.⸗Reſ. Eugen Zeiſer von Oberuhldingen. Mannheim. Was der Juli für die Nüche bringt Gemüſe: Erbſen, Karotten, Bohnen, grüne und gelbe, Kohlrabi, Gurken, Spinat, Salat, Man⸗ gold, die erſten Kartoffeln. N nisbeeren, Himbeeren, Pfirſich, Aprikoſen, Hei⸗ delbeeren, Tomaten. Fiſche: Aal, Forelle, Karpfen, Hering, Hecht, Weißfiſch, Barſche, Stockfiſch, Klippfiſche. Wild:(von wohlhabenden Familien zu ver⸗ brauchen. Ragout oft billig zu haben): Reh, Hirſch. Geflügel: Gans, Wildente Ente. Arbeitskalender für den Garten: Fleißig gießen, ſpritzen, hacken, jäten; bei Regen⸗ wetter jauchen. Letzte Ausſaat von Erbſen und Buſchbohnen machen. Tomaten beſchneiden. Ranken bei den Erdbeeren entfernen. Zwiebeln, deren Kraut gelb geworden iſt, einernten. Kohlarten behäufeln. Neue Erdbeerernte vorbereiten. Salat, Winter⸗ rettich, Spinat, Winterendivien, Feldſalat aus⸗ ſcen. Winterkohl, Kopfſalat pflanzen. Fallobſt ſorgfältig aufleſen. Wurzelſchößlinge entfernen. Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht, Silenen, Nelken uſw. pikieren. Gladiolen und Dahlien aufbinden. ANus Stadt und Land. * Mannheim, den 2. Juli 1915. Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Unteroffizier Hermann Hengel, Fuß⸗Art.⸗ Regt. Nr. 14, Angeſtellter der Firma Hermann Fuchs, für tapferes Verhalten vor dem Feinde; zugleich wurde er zum Vizewachtmeiſter be⸗ fördert. Gefreiter der Landwehr Karl Grahm, Reſ.⸗ Regt. 40; nachdem er am 11. Mai verwundet worden war, wurde ihm die Auszeichnung nebſt Begleitſchreiben zugeſchickt. *Auszeichnung. Se. Kgl. Hoheit der Groß⸗ herzog verlieh dem Leutnant der Reſ. Fritz Heydecke im Reſ.⸗Regt. 249, 1. Komp., Sohn des Herrn Schmiedemeiſters Heydecke,§ 6, 41, das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern vom Zähringer Löwen. *Großherzog Friedrich von Baden bal ſeinen Truppen. Ein Mannheimer Feldgrauer ſchreibt: Wir wurden endlich nach 6 Monaten langen Kämpfen von der weltberühmten Lorettohöhe abgelöſt. Jetzt liegen wir vor R. Die Stel⸗ lung iſt ſehr ruhig. Die Gegend wunderbar. Wir liegen auf einer Anhöhe, vor uns im Tal iſt.. Tag und Nacht herrſcht Todesſtille; ab und zu fälkt ein Schuß und von Artillerie faſt Weee eee eee blickt. Er ließ ſich dann diejenigen, die die gan⸗ zen Stürme mitgemacht haben und beſonders dabei ausgezeichnet hatten, vorſtellen. Er gratu⸗ lierte uns zum Eiſernen Kreuz und ſprach uns ſein Lob ganz beſonders aus, worauf er ſich mit jedem in ein Geſpräch einließ. Er wunderte ſich bei mir, als ich ihm erzählte, baß ich zuletzt im Kriegsſchiffbau in Kiel tätig war, daß ich nicht jetzt auch bei der Marine bin. Er gab mir die Hand mit den Worten: Bleiben Sie weiter ge⸗ ſund und grüßen Sie mir Ihre lieben Angehöri⸗ gen, ſowie meine liebe Stadt Mannheim. Es war für uns alle einer der ſchönſten Tage, die wir im Kriege erlebt haben und mit freudigem Gefühl rückten wir am Abend in die neue Stel⸗ lung. * Beſtandsaufnahme von Verbrauchszucker. Es wird beſonders auf die im Inſeratenteil er⸗ ſchienene Anzeige der Handelskammer für den Kreis Mannheim aufmerkſam gemacht, betr. Be⸗ ſtandsaufnahme von Verbrauchszucker vom 1. Juli 1915. *„Kaiſer Wilhelm⸗Spende Deutſcher Frauen“, Seit heute liegen die Liſten zur Einzeichnung für die„Kaiſer Wilhelm⸗Spende Deutſcher Frauen“ in etwa 450 Läden unſerer Stadt auf und es iſt dadurch allen Mannheimer Frauen leicht gemacht, ihr Scherflein dazu beizutragen. In die aufliegenden Liſten ſoll der Name der penderin und die Höhe der Gabe eingetragen werden. Es iſt jedoch Gelegenheit geſchaffen, daß auch diejenigen, die nicht gerne die Höhe ihrer Zeichnung angeben wollen, ſich in Liſten einzeichnen können. Für dieſen Zweck liegen Liſten auf und ſind Büchſen aufgeſtellt in dem Mannheimer Verkehrsverein und in den drei Milch⸗Verkaufs⸗Häuschen am Waſſerturm, an der Neckarbrücke und über dem Neckar, an der ehemaligen Polizeiwache, ſowie an dem Milch⸗ häuschen der Firma Heinrich Lanz. Die Liſten mit ſämtlichen Namen der Spenderinnen wer⸗ den ſeiner Zeit dem Kaiſer unterbreitet. Mann⸗ heimer Bürgerinnen, zeichnet zur„Kaiſer Wil⸗ helm⸗Spende Deutſcher Frauen“! Die Kriegsausſtellung des Mannheimer Altertumsvereins erhält durch Zuwendungen aus der Heimat und aus dem Felde erfreulicher Weiſe ſtändigen Zuwachs. Durch Aufſtellung von Schauwänden in einem weiteren Saale iſt die Möglichkeit geboten, Neuzugänge in ab⸗ wechſelnder Folge vorübergehend auszuſtellen. Zur Zeit ſind zahlreiche Photographien vom weſtlichen Kriegsſchauplatz ausgehängt, welche intereſſante Bilder vom Leben und Treiben un⸗ ſerer einheimiſchen Truppenteile veranſchau⸗ lichen. Außerdem ſind verſchiedene Original⸗ zeichnungen aus dem Felde und Anſichten von der aus den erſten Kriegswochen herrührenden Zerſtörung im Oberelſaß zu ſehen. Von beſon⸗ derem Intereſſe ſind auch die in der franzöſiſchen Zeitſchrift„Illuſtration“ erſchienenen Abhil⸗ dungen vom Fliegerangriff auf Ludwigshafen. Auch die Abteilung Kriegsdenkmünzen, Kriegs⸗ notgeld und Kriegsſchmuckſachen haben weſent⸗ gen Neuzugängen iſt eine Reihe von amerikani⸗ ſchen Kriegskarikaturen zu erwähnen, von denen einige demnächſt ausgeſtellt werden ſollen. Die an Werktagen von—5 Uhr und Sonntags von 11—1 und—5 Uhr geöffnete Ausſtellung hat ſich andauernd eines lebhaften Beſuches zu er⸗ freuen. * Ein koſtenloſer brieflicher Unterrichtskurſus zur Erlernung der verbeſſerten Eſperanto⸗Welt⸗ ſprache wird, wie man uns mitzuteilen bittet, demnächſt wieder begonnen werden. Gerade ſeit England, Frankreich und Rußland den Gebrauch und Unterricht der deutſchen Sprache verboten haben, ſieht man nun auch bei uns immer mehr die Notwendigkeit einer Weltſprache ein, und man arbeitet eifrig und erfolgreich, um alle Kreiſe für deren Gebrauch zu gewinnen. Daher auch das Fortſchreiten der verbeſſerten Eſpe⸗ ranto⸗Weltſprache, die auch im Auslande ſchon weit verbreitet iſt. Leſer unſeres Blattes, die an Eiſenacherſtr. 17, ſenden. ll ben, wo im dämmernden Abend ſich noch dunkel die Umriſſe des Dorfes abheben, das ſo vielen Tapferen morgen die letzte Ruheſtätte werden würde. Ich dachte an Lilienerons Vers:„Doch einſt bin ich und biſt auch Du, verſcharrt im Sand zur ewigen Ruh, wer weiß wo? Ich rief meinen Melder, Musketier Jeremin. Blaß und entſchloſſen ſtand er vor mir. Die Ruſſen hatten das Gehöft ſeiner Eltern kürzlich im oſtpreußiſchen Grenzſtreifen niedergebrannt. Geſtern hatte er die Nachricht erhalten, daß ſein 1 5 Uter Vater dabei umgekommen war. Er hatte 111 icht geweint beim Empfang des Briefes aber ernd hatte er die Fäuſte geballt.— Rufen Sie die Zugführer! Gleich darauf kamen dieſe ge⸗ ückt durch den ſchmalen Graben, während über Bruſtwehr vereinzelt die Geſchoſſe pfiffen der in der Luft den merkwürdigen Knall ver⸗ rfachten, den wir alle uns nie erklären konnten. Wir krochen alle in meinen ucbrigen, ſtroh⸗ efüllten Unterſtand. Die Zugführer ſahen mich erwartungsvoll an. Der blutfunge Leutnant Jordan, 17jährig, der hurich zu Beginn des Krieges in die Kom⸗ ingeſtellt war, und den die ganze Kom⸗ iebte und verhätſchelte. So jung er apfer aber auch! Wie oft hatte ich mich wenn er ſo im ſtärkſten Feuer ganz als gäbe es keine Schrapnelle und Geſchoſſe, ſeinen Leuten voranging chmal inſtruierte. Dann der ältere — wandte und von großer War. „Meine Herren, hzer iſt der Befehl zum mor⸗ gigen Sturm!“ Ich las den Befehl vor.„Wir wollen die Uhr ſtellen, es iſt jetzt genau 6 Uhr abends!“ 5 „Punkt 6,30 morgens ſteht morgen die Kom⸗ pagnie ſprungbereit, Bajonette aufgepflanzt. Schlag ½7 ſtürzen wir vor! Geſchoſſen wird nicht. Sobald die drüben ſeuern, ſchreien wir Huürra und die Spielleute ſchlagen! m Einfluß auf ſeine Leute Die 1. Kom⸗ pagnie ſtürmt rechts von uns, Anſchluß 3. Kom⸗ pagnie, der 2. Zug geht auf die große Scheune los! Handgrangten werden heute noch ausge⸗ geben!— Noch eine Frage?“ Ich ſah meine Zugführer an. Kein Geſicht zuckte.„Wir wiſſen Beſcheid, Herr Hauptmann!“ Ich gab jedem die Hand, und ſie verſchwanden wieder im Dunkel der Nacht.— 6 Uhr vorm. begannen nächſten Morgen die ſchweren Batterieen zu ſeuern. Hoch über unſern Köpfen hörte man das Singen ihrer ſchweren Granaten, die durch die Dunkelheit in die feind⸗ liche Hauptſtellung flogen. Ich hatte meine Uhr in der Hand. Rechts und links ſah ich neben mir im Dunkeln die Reihen meiner Leute ſtehen. Hier und da blitzte ein Bajonett auf. Zitterten die Leute oder nicht? Man ſah es nicht, aber mancher wird ſeine Gedanken in dieſem Auge⸗ blick dorthin geſchickt haben, ſwo liebevolle Her⸗ zen ſich um ihn bangten.—„Kerls, es iſt gleich ſo weit, noch eine Minute!„Los!! Die Kompagnie ſtürzte lautlos vor, aber faſt in demſelben Augenblick ſchon ging von drüben die Hölle los. Ein Feuer, wie ich es nie erlebt hatte, ſchlug uns entgegen. Das Knattern der Gott ſei Dank, in unſere gelichteten Reihen ein⸗ ſtürzten uns die Ruſſen mit erhobenen Händen Das wiſſoen ja nur die Krankenträger. Maſchinengewehre verſchlang das Hurrarufen meiner Leute, die todesverachtend mit verzerrten Geſichtern vorwärtsſtürzten. Hier fiel einer, dort überſchlug ſich ein anderer, und weiter wälzte einer keuchend am Boden. Weiter! Wei⸗ ter! Jetzt galt es nicht an Tote, an Verwun⸗ dete zu denken, jetzt galt nur ein einziger Ge⸗ danke:„Vorwärts!“ 5 Dort war der feindliche Graben! 6 Meter noch! Ein ſurchtbares Krachen plötzlich, Sand und Eiſenſtücke überſchütteten uns. Handgra⸗ naten! Weiter! Sofort warfen auch unſere Leute ihre Granaten in den Feind, und dann be⸗ gann ein wüſtes Handgemenge. Die Beſatzung der Gräben ergab ſich, doch an den Unterſtänden wütete der Nahkampf weiter. Der Reſerveoffi⸗ zier ſiel am Eingange eines Unterſtandes durch eine Handgranate, der junge Lehrer erhielt einen Herzſchuß auf drei Schritt, als ſeine Piſtole ver⸗ ſagte.— Ein Reſervebataillon war inzwiſchen, geſchoben und vollendete den Sieg. Ueberall entgegen und gaben ſich gefangen. Alle Maſchi⸗ nengewehre wurden erbeutet. Es dämmerte und das kahle blaſſe erſte Tageslicht verdrängte die dunklen Schatten. Weiter ging es durch das Dorf durch. Am jenſeitigen Rande gruben wir einander.„Du, der Leutnant iſt gefallen, alle Zugführer! unſer Unteroffizier auch.“„Lebt Unſer Korporalſchaftsführer noch?“ So flogen die Fragen hin und her. Genaues wußte keiner. Bis zum Abend blieben wir vorn, dann er⸗ Nähe. Die Offiziere und U Die Nerven zitter⸗ ten noch nach, Ich ging zu den Verwundeten, n Hauſe lagen. Manchem ſtreichelte ich das liebe härtige Geſicht. Dort war auch mein junger Leutnant! Halsſchuß! „Er ſaß aufgerichtet, es konnte alſo nicht ſchlimm ſein. Sprechen konnte er nur ſchwer, ſein Geſicht war angeſchwollen. Ich tröſtete und ſagte ihm, daß der Arzt mir verſichert habe, daß ſeine Verwundung unbedenklich ſei.—„Ich kann doch aber garnicht ſchlucken meinte er ſchmerzlich,„nicht einmal die Schokolade von meiner Mutter kann ich eſſen.“ Ich mußte lächeln und tröſtete ihn, daß er ſpäter alles nach⸗ holen könne.— Nicht weit davon lag Melder. keine Der Schim⸗ mer in ſeinem Geſicht erloſch, aber tapfer ſagte er,„Herr Hauptmann, dann ſoll mein Eiſernes Kreuz meiner Mutter geſchenkt werden und di Fünf Mark aus meinem Bruſtbeutel!“—- Draußen waren die Toten geſammelt. Wie immer traten meine Leute um die G ich ſprach einige Worte. Hin und irrte ſich noch eine feindliche Gra folgte die Ablöſung und die Kompagnie ſam⸗ wir in ein gemeinſames Gra liche Vermehrung aufzuweiſen. Unter den ſonſti⸗ man ſah es in allen Geſichtern. die in einem beerühmte Phantaſie über Bach. Der Eintritt iſt FECC General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 2. Jult 1915. Bon der Handels⸗Hochſchule. Die Jahres⸗ feier der Handels⸗Hochſchule, die morgen Sams⸗ zag, den 3. Juli, vormittags 11 Uhr, ſtattfindet, kann, wie ſich jetzt erſt zeigt, nicht in der Aula abgehalten werden, da der Vorraum der Aula, der zugleich der Zugang für die Ehrengäſte bildet, ohne erhebliche Störungen nicht frei ge⸗ macht werden kann; er beherbergt ſeit Beginn des Krieges einen Kinderhort. Die Feier findet deshalb im Mauriſchen Saal des Se⸗ minargehändes, Lit. K 1, 2(Breiteſtraße) im 2. Stock(Eingang durch Zimmer Nr. 4) ſtatt. * Inſtitut Sigmund Mannheiim. Vergangene Woche begannen in Baden die Abiturientenprü⸗ 15 8„Auch das Inſtitut Sigmund entſandte Hieran einen Schüler Kley, Sohn des hieſigen Apothekers Kley und eine Schülerin Frl. Suzen Tochter des hieſigen Privatmanns Suzen. Man ntöchte faſt ſagen, traditionsgemäß beſtanden wiederum beide Schiler des Inſtituts die Pri⸗ 6 die dgſenget eeiben ſich würdig an die Arſoge, die das Inſtitut einige Wochen vorher hatte. Beſtand doch der Schüler Peterſen Sohn des Oberſt Peterſen, am hieſigen Realgymna⸗ ſium das Primanerexamen und Unteroffizier Jiedler, Sohn des Hauptlehrers Fiedler aus Ilsbeim bei Dannſtadt i. Pfalz, in Berlin das Fähnrichseramen. Auch hier ſoll regiſtriert wer⸗ 1 5 daß bis jetzt ſämtliche Schüler des Inſtituts 155 ſich dem Primaner. und Fähnrichsexamen uterzogen, dasſelbe beſtanden haben. Es liegt auf der Hand, daß ſolche ſtändigen Erfolge nur deshalb erzielt werden konnten weil im In⸗ die Vorbereitung in gründlich⸗ zielbewußter, f jähriger Ertaf berge Methade eefpkat driger Erfahrung Vuolks⸗ und Jugendleſehalle ins gegen Mißbrauch geſiger Die Beſe Halle in der Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Juni von 504 erwachſenen und zjugen lichen, über 14 Jahr en L. ichen, r 14 Jahre alten Leſern und von 236 Kindern, zülſammen von 740 Beſuchern benützt. Sie iſt geöffnet für Erwachſene und junge Leute täglich„on—10 Uhr abends; an Sonn⸗ Aüb Jeiertagen von 10—1 Uhr mittags: für Kind 5 Werktagen von—6½% Uhr nachmitta 98 8 Die Leſehalle in der Meerfeldſtraße 80 ae i derſelben Zeit einen Beſuch Selt einen Beſuch von 395 Exwachſe⸗ 19 en und 158 Kindern. zuſam⸗ nen von 403 Leſern. Sie iſt geöffnet täglich von—10 Uhr abends, an 5 zagen von 10—1 Uhr mittags. Für Kinder an Werktagen von—6½% Uhr nachmittags. Die Benützung beider Leſehallen iſt krei. cs lie⸗ gen über 70 der hervorragendſten und wertvoll⸗ ſten Zeitungen und Zeitſchriften auf und a Büchern ſtehen etwa 500 5 Ein Ausleihen der Bücher findet nicht ſtatt. 27biöru(K; chckj umlhwyy bffkpz chck Odenwaldklub. Das Wandern ſoll auch in Kriegszeiten nicht ruhen, die Beziehungen von Stabt zum Land aufrecht erhalten und die Schönheiten der Natur den Kriegsbedrückten als Labſal erſchloſſen werden. Wandern ſtärkt Kör⸗ per und Nerben. Der Odenwaldklub unter⸗ nimmt amt kommenden Sonntag ſeine 7. Wande⸗ rung im Kriegsjahre. Sonſt ſtrebte er im Juli ſtets ins Weite, dieſes Jahr, der Zeit aßges meſſen werden die benachbarten ſchönen Gebiete aufgeſucht. Die Bergſtraße iſt Anfang und Ziel In Weinheim beginnt die Wanderung um 8 Uhr(ab in Mannheim.57 Uhr). Der aus⸗ ſichtsreiche Hirſchkopf wird erklommen, dann weiter nach einſtündigem angenehmen Marſch am Waldner Turm gegen 10 Uhr ein 10.. ſtündiges Waldfrühſtück gemacht. Jeder bringt ſein Frühſtück mit. Durch herrlichen Wald geht es dann weiter an ſprudelnden Waldbächlein vorüber ab zuerſt, dann auf zum Kreuzberg, auf deſſen Höhe unter prächtigen Bäumen ein idylliſch angelegter Wallfahrtsort ſich befindet. Hier kann jeglicher im Stillen ſeine Sonntags⸗ andacht verrichten, ſo er das Bedürfnis fühlt, im hehren Walde Zwieſprache mit ſeinem Gott zu halten. Weiter ſetzt ſich die Wanderung fort zur Juhöhe, dort iſt Einkehr. Speiſen und Ge⸗ tränke ſind bereit. Unterwegs bis hierher boten ſich herrliche Ausblicke ins Weſchnitztal und tief hinein in den wechſelreichen Odenwald. Von der Juhöhe ab gehts zuerſt durch prächtigen Hoch⸗ wald, dann frei mit wunderbarem Ausblick auf die Rheinebene, die Starkenburg und in das rei⸗ zende Kirſchhäuſertal. Auf Waldweg wird zu⸗ letzt das Gaſthaus zum Fiſchweiher erreicht, wo im Freien die Kaffeetafel gedeckt iſt: Kirſch⸗ kuchen ſolls für die Damen auch geben. Es iſt ein herrliches Plätzchen, von wo die Schluß⸗ ſbation Heppenheim für bequeme Wandersleute in einer halben Stunde zu erreichen iſt. Die an⸗ deren erklimmen im Walde den Höhenrücken hinter der Starkenburg, beſichtigen dieſe (Ausſichtsturm) und ſteigen dann hinab nach Heppenheim, von wo die Rückfahrt erfolgt. Die geſamte Marſchzeit iſt kaum 6 Stunden. Alles nähere beſagen die Wanderkärtchen, die der Klub am Freitag abend in ſeinem Klubheim und Sonntag früh vor der Abfahrt ausgibt. Rege Beteiligung der Mitglieder auch der Frauen, deren Männer im Felde ſtehen wie von Gäſten iſt erwünſcht. * Freireligiöſe Gemeinde. Im Anunſchluß an die nächſte Sonntagsfeier, die am übernächſten Sountag, 19. Juli, vormittags 10 Uhr, ſtattfin⸗ den wird, wird eine außerordentliche Ge⸗ meindeverſammlung abgehalten, auf die die Mitglieder jetzt ſchon ſatzungsgemäß hin⸗ gewieſen ſind. Es macht ſich nötig, einen Satz im dem Anſtellungsvertrag des Predigers zu ändern, und dazu iſt nach der Verfaſſung die Zuſtimmung einer Gemeindeverſammlung er⸗ forderlich. Die Gemeindeverſammlung findet, wie die Sonntagsfeier, in der Aula des Neal⸗ gymnaſiums, Tullaſtraße 4, ſtatt. * Die nüchſte Orgelandacht von Arnd Laud⸗ mann findet dieſen Sonntag, den 4. Juli, abends ½9 Uhr in der Ehriſtuskirche ſtatt. Das Programm enthält Bachs Deriſche Toccata, Choralvorſpiele von Haſſe und Liſzt's Bände zur Verfügung. frei. Nach Schluß der Vorträge Kollekte zur Linderung der Kriegsnot. * Zum Rennershof. Man ſchreibt uns: Die bisherige auf dem Lindenhof gern beſuchte Wirt⸗ ſchaft„Zum Tivoli“, Rennershofſtr. 12, wurde von dem Beſitzer Herrn Albert Kaiſer„Zu m Rennershof“ umgetauft. Die Stammgäſte als auch der Beſitzer haben damit ihren gerechten Zorn gegen unſeren treuloſen Bundesgenoſſen zum Ausbdruck gebracht, indem ſie den italieni⸗ ſchen Namen durch den deutſchen Ausdruck er⸗ ſetzten. Vergnügungen. * Pglaſt⸗Lichtſpiele, J 1, 6, Breiteſtraße.„Na⸗ nunta, die Roſe von Wild⸗Wfeſt“ betitelt ſich der Hauptſchlager in dem neuen, heute be⸗ ginnenden Programme des Palaſt⸗Theaters. Eln Film voll überaus ſpannenden Momenten. Der zweite hervorragende Schlager betitelt:„Ve⸗ rontika“, ein Bild aus den beſten Kreiſen der Geſellſchaft. Ein Beſuch in dem gutventilierten Theater kann deshalb nur empfohlen werden. Aus dem Großherzogtum. Karlsruhe, 1. Juli. Im Alter von 79 Jahren ſtarb geſtern hier, lt. Bad. Landesztg., Frau Sophie von Bohlen u. Halbach, die Witwe des ehemaligen Oberſchloßhaupt⸗ manns. Durch den Tod der hochbetagten Frau werden große Kreiſe unſerer Geſellſchaft in tiefe Trauer verſetzt. Von den Söhnen der Dahin⸗ geſchiedenen iſt der älteſte Hofſtallmeiſter der Großherzogin von Luxemburg, der zweitälteſte Major Harry von Bohlen u. Halbach war lange Zeit hier im Leib⸗Dragoner⸗Regiment und zu⸗ letzt Major beim Stabe des Huſaren⸗Regts. Kaiſer Franz Joſef von Oeſterreich(Schleswig⸗ Holſteiniſches Nr. 16) in Schleswig, der dritte, Rittmeiſter d. L. Kurt von Bohlen u. Halbach war einſt Ordonnanzoffzier des Prinzen Max von Baden; ſeine Gattin iſt das ehemalige an⸗ geſehene Mitglied unſerer Hofbühne Elfriede Mahn. Der vierte von den fünf Brüdern ver⸗ mählte ſich ſ. Zt. mit Berta Krupp, der Tochter des Eſſener Kanonenkönigs, führt ſeitdem den Namen Krupp von Bohlen u. Halbach und trägt im Anſchluß an ſeine frühere diplomatiſche Lauf⸗ bahn den Titel eines preußiſchen außerordent⸗ lichen Geſandten und bevollmächtigten Mini⸗ ſters. Von den Schwiegerſöhnen iſt Hans v. Winterfeldt, Generalmafor und Brigadekom⸗ mandeur und Sigmund Freiherr Goeler von Ravensburg, Oberhofmeiſter J. K. H. der Groß⸗ herzogin von Baden. Die Beiſetzung der Ver⸗ ſtorbenen findet auf der Beſitzung der Familie in Obergrombach im engſten Kreiſe ſtatt. N * 1 K. Ludwigshafen a. Rh., 1. Juli. Wie ich zuverläſſig erfahre, haben ſich die Geländean⸗ kaufsverhandlungen in der Gemarkung Oppau wegen der ganz unverhältnismäßg hohen Forde⸗ rungen der Eigentümer zerſchlagen. Die Käufe⸗ rin— ein großes Fabriketabliſſement— bot in anbetracht der Umſtände an und für ſich ſchon einen recht reſpektablen Preis für die betreffen⸗ den Flächen, die einen eigentlichen Ackerlandwert nicht haben, aber der Geländewucher kannte auch hier einmul wieder keine Grenzen. Im Inter⸗ eſſe der Steuerkraft Oppaus iſt das Vorkomm⸗ mis ſehr zu bedauern. Das Etabliſſement wird ſeinen Bebarf jetzt anderwärts decken. . Viernheim, 1. Juli. Unter dem Vorſttz des Bürgermeiſters Lamberth verhandelte die letzte Gemeinderatsſitzung über folgende Ta⸗ gesordnung: 1. Einrichtung der Waldweide. Der Gemeinderat ſpricht ſein Bedauern darüber aus, daß die Schweinebeſitzer von der Gelegenheit der Waldweide keinen Gebrauch gemacht hätten. 2. Verwendung der Eicheln aus den Waldungen. Die Sache wurde bis September zurückgeſtellt. 3. Feldſchützenſtelle. Durch eine Bekanntmachung ſoll die Bürgermeiſterei einen Feldſchützen zur proviſoriſchen Anſtellung ſuchen. 4. Die Liefe⸗ rung von Kreide für Schulzwecke wurde der Firma Rauch in Worms übertragen. 5. Ver⸗ wendung von Kriegsgefangenen. Man hofft mit Unterſtützung der Jugendwehr und mit Hilfe der Einquartierung ohne Verwendung von Kriegs⸗ gefangenen die Ernte glücklich einzubringen. 6. Geſuch um Bewilligung eines Beitrags zur Beſchaffung von Holzgewehren für die Jugend⸗ wehr. Auf Befürwortung des Bürgermeiſters wurden einſtimmig 100 M. bewilligt. 7. Auf eine Verfügung des Kreisamts hin ſoll die Vertilgung der Sperlinge ſowohl in der Flur wie auch im Ort intenſiv betrieben werden. Eine Regreß⸗ bauvergütung von 20 Mk. wurde bewilligt. Die 8 8 Punkte wurden in geheimer Sitzung er⸗ ediat. Gerichtszeitung. §S Mannheim, 1. Juli.(Strafkammer 11 u. III.) Vorſ.: Landger.⸗Dir, Dr. Benckiſer. Undankbarkeit und Taktloſigkeit machte das Urteil dem 31 Jahre alten Diplomingenieur Athanaſius Floris aus Varna zum Vorwurf, gegen den Anklage wegen deutſchfeindlicher Aeußerungen erhoben war. Floris iſt von Ge⸗ burt Bulgare, aber naturaliſierter Grieche. Er kam vor 8 Jahren nach Deutſchland, um hier zu ſtudieren, und hielt ſich zunächſt einge Jahre in München auf, wo er auch in deutſchen Familien Zugang fand und freundlich aufgenommen wurde. Nachdem er ſeine Examina hinter ſich hatte, war er in verſchiedenen Städten Deutſch⸗ lands: in Berlin, Hamburg, Gleiwitz u. Mann⸗ heim tätig und zwar bei auskömmlichen Ge⸗ hältern. Am 1. April ſollte er eine neue Stelle in Kattowitz(Oberſchleſien) antreten, als ſeine Verhaftung wegen Verdachts der Spionage da⸗ zwiſchen kam. Er hatte ſich durch deutſchfeindliche Reden unangenehm bemerkbar gemacht, doch blieb der Verdacht, daß er Spionage getrieben, beweislos. Dagegen griff die Behörde auf einen Brief zurück, den die Poſtkontrolle angehalten hatte und als deſſen Verfaſſer der Angeklagte nun in Betracht kam. Er gab die Verfaſſerſchaft auch zu. In dieſem Brief, der vom 31. Januar d. Is. datiert und an den Schwager Floris' in Rumänien gerichtet war, heißt es u..:„Meine Geſinnung gegen Deutſchland iſt in Haß umge⸗ ſchlagen... Die Franzoſen haben recht, wenn ſie die Deutſchen Barbaren nennen Sie haben es durch ihren Fleiß vorwärts gebracht, aber ihre Frechheit kennt keine Grenzen mehr, ſie geht ſoweit, daß ſogar der Generalſtab mit großen Lügen operiert und alles auf den Kopf ſtellt.“ Auf die Frage des Vorſitzenden, wie er zu dieſem Haſſe gekommen ſei, da er doch ſeit acht Jahren in Deutſchland lebe, hier ſeine ganze Hochſchulbildung genoſſen und eine wirtſchaft⸗ liche Exiſtenz gefunden habe, erwiderte der An⸗ geklagte, er ſei ſehr erregt geweſen, insbeſondere weil Deutſchland der Bundesgenoſſe der Türkei geworden ſei, die er als geborener Türkenfeind haſſe. Er bedauere jedoch heute den Brief und ſchäme ſich, ihn geſchrieben zu haben. Im Laufe der weiteren Einvernahme wurde erwähnt, daß der Angeklagte Neuraſtheniker iſt und der In⸗ halt eines anderen Briefes erörtert, in welchem er den Abgang Veniſelos' bedauerte und die Deutſchen als Barbaren und politiſch unklug bezeichnete. Dieſer Brief war an einen Freund in Patras gerichtet, der, wie Floris behauptete, ein perſönlicher Freund des jetzigen griechiſchen Miniſterpräſidenten Gunaris ſei. Auch in einem Briefe an die Inhaberin einer Penſion in München, eine Frau Resky, hatte Floris ſich in deutſchfeindlichem Sinne ergangen. Die Frau hatte ihm aber erwidert, ſie ſei eine Deutſche und finde ſein Verhalten undankbar und takt⸗ los, wo man ihn doch hierzulande überall gaſt⸗ freundlich aufgenommen habe. Er mußte auch zugeben, daß er ſtets franzöſiſche und ſchweize⸗ riſche deutſchfeindliche Blätter geleſen habe. Im übrigen hatten die Vorerhebungen ergeben, daß Floris zurückgezogen gelebt und ſich mit Politik Ein bedentender Erſolg in den Argonnen. Die ſtürmiſche verfolgung der geſchlagenen Ruſſenheere. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 2. Juli. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Ein nüchtlicher Angriff auf unſere Stellungen weſtlich von Souche z wurde abgewieſen. Am Weſtteil der Argonnen hakten Teile der Armee Sr. Kaiſ. Hoheit des Kronprinzen einen ſchönen Erfolg. Die feindlichen Grüben und Stützpunkte nordweſtlich von Four de Paris wurden in einer Breite von 3 Kilo⸗ meter und einer Tiefe von 200—300 Metern von württembergiſchen und reichsländiſchen Truppen erſtürmt. Die Beute beträgt 25 Offiziere, 1710 Mann gefangen, 18 Maſchinengewehre, 40 Minenwerfer, eine Ne⸗ volverkanone erbeutet. Die Verluſte der Franzoſen ſind beträchtlich. In den Vogeſen nahmen wir auf dem Hilſenfirſt zwei Berge. Rückeroberungsver⸗ ſuche des Gegners wurden abgewieſen. An Ge⸗ fangenen fielen 3 Offiziere, 149 Mann in un⸗ ſere Hände. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. Südöſtlich von Kalwarja wurde dem Feinde nach heftigen Kämpfen eine Höheu⸗ ſtellung entriſſen. Dabei machten wir 690 Ruſſen zu Gefangenen. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Nach Erſtürmung auch der Höhen ſüdöſtlich von Kuroſtowice(nördlich von Halicz) ſind die Ruſſen auf der gänzen Front in Gegend Mariampol nördlich von Firlejom zum Rückzuge gezwungen worden. Ge⸗ neral v. Linſiungen folgtdemgeſchla⸗ genen Gegner. Die Beute erhöhte ſich bis geſtern Abend auf 7765 Gefangene(dar⸗ unter 11 Offiziere) und 18 Maſchiuengewehre. Die Armeen des Generglſeldmarſchalls von Mackenſen haben den Gegner weſtlich von Zamose unter andauernden Kümpfen über den Labunka⸗ und Por Abſchnitt zurück⸗ gedrängt und dieſen bereits mit Teilen überſchritten. Weiter weſtlich iſt die feind⸗ liche Stellung in Linſe Turobin⸗Krasnik⸗Jozeſow (an der Weichſel) erreicht. Vorſtellungen bei Stroza und Krasnik und dieſe Orte ſelbſt wur⸗ den geſtern abend genommen. Weſtlich der Weichſel hatten die Ruſſen unter dem Drucke des Angreifers die Brückenkopf⸗ ſtellung bei Tarlow räumen müſſen. Das ſü d⸗ liche Kamiennaufer iſt vom Feinde geſäubert. Die Truppen des Generalober⸗ ſten v. Woyrſch haben in erfolgreichen Kämp⸗ fen die Ruſſen aus ihren Stellungen ſüdöſtlich L nicht befaßt habe. Als weiteren Grund ſeiner Dr Erregung bezeichnete er noch die unbefriedigende Stellung, die er damals gehabt habe. Als be⸗ En; eidigter Ueberſetzer wirkte Profeſſor Bol! aus Heidelberg bei dem Verfahren gegen den Ange⸗ 4 klagten mit, der aber bei der Vollkommenheit, 14 mit welcher der Angeklagte die deutſche Sprache Ver beherrſcht, als Dolmetſcher nicht einzugreifen hat brauchte. Er bemerkke nur, daß die Angabe v01 Floris', er habe den Brief in einer gewiſſen Er⸗ He regung geſchrieben, richtig ſein möge; denn der die Brief ſei offenbar raſch hingeworfen und manches weggelaſſen. Das Gericht erkannte auf Zur eine Gefängnisſtrafe von fünf Mo⸗ beg naten unter Aufrechnung von einem Monat die der Unterſuchungshaft. In der Begründung des Sta⸗ Urteils wurde das Verhalten des Angeklagten 8852 mit den Worten ſeiner früheren Penſionswirtin G2 als taktlos und undankbar gekennzeichnet, ander⸗ 10 ſeits zu ſeinen Gunſten berückſichtigt, daß ſeine ¹ Neuraſthenie, der Haß gegen die Türkei und die I Lektüre deutſchfeindlicher Blätter ihm den Blick un getrübt und ſeine damalige Lage ſeine Stim⸗ ein mung herabgedrückt habe. Der Angeklagte er⸗ klärte, er nehme die Strafe an. leit Me une Zei ein 5n SOl Kri Pfu von Sienna und Ilza geworfen und dabei etwa Stüt 700 Gefangene vom Grenadierkorps gemacht. 15 2 Oberſte Heeresleitung. pal 7⁴ 1 1— Ernſte Jeichen. F Paris, 2. Juli.(WTB. Nichtamllich.) Aus rel Blättermeldungen über die Dienstagsſitzung En des Senats geht hervor, daß der Kriegsniufſ. Se ſter Millerand am Ende ſeiner Reden die die Vertrauensfrage ſtellte. Der Senat hat geb daraufhin bekanntlich einſtimmig den Geſoges⸗ 7 antrag bezüglich der proviſoriſchen Budget⸗ bra Zwölftel angenommen. Hierzu ſchreibt die 8 Humanite: Man habe ſich fragen müſſen, du ob der Geſetzesantrag ohne ſchwere parlalian⸗ a4ut tariſche Zwiſchenfälle vom Senat angenowmen werden, beſonders nach den ernſtlichen Zwi⸗ Ge ſchenfällen im Heeresausſchuſſe der Kammer, 3 wo der Kriegsminiſter ſcharf mitgenommen Kri worden iſt. Dieſe beunruhigenden Erwartun⸗ bra gen hatten ſich nicht verwirklicht, beſonders, 1 MIl was die Beziehungen des Senats zu der Re,ů er gierung betraf. ets Ueber dieſelbe Senatsſitzung ſchreibt der kon „Figaro“: Es ſei das erſte Mal ſeit Ausbruch 28 des Krieges, daß ſich ein derartiger parlamen ⸗ S0l1 tariſcher Zwiſchenfal ereignete, was ein ſehr der ernſtes Zeichen ſein dürfe. Die Heffent⸗ En lichkeit beuntuhige ſich allmählich über die mehr 1 und weniger wirkſamen Angriffe, die in der ber Kammer und im Senat gegen den Kriegsminiſter Kr gerichtet waren. Eine Miniſterkriſis 9090 unter den augenblicklichen Umſtän⸗ 1188 den wäre für die Oeffentlichlkeit unver⸗ 85 ſtändlich. 5—— 8155 Der Tod des Gberſten 5 —— v. Leipzig. 1a. Konſtantinopel, 2. Juli.(WTB. Nicht⸗ 5 amtlich) Der auf Grund der ſehr ſorgfältigen 101 Unterſuchung der heute eingetroffenen Leiche des 0 Oberſten von Leipzig jfeſtgeſtellte ärza iche Rei Befund, ſowie die Vernehmung von Perſonen, 5 die den Oberſt in den letzten Augenblicken ſahen, ist, ergibt unzweifelhaft, daß ein Unglücksfall— vorliegt, unter Ausſchluß jeder anderen Vermu⸗ Em tung. Die allgemeine Teilnahme der deutſchen Kolonie ſowie beſonders auch der türkiſchen den Kreiſe der Militär⸗ und Zivilverwaltung iſt aus Wir der Menge der beim Botſchafter eingelaufenent 4 1 Beileidskundgebungen und Blumenſpenden er⸗ alle ſichtlich. Er London, 2. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Der Sch Korreſpondent der Aſſociatad⸗Vreſſe in Mexilo 5 meldet vom Dampfer„Eity of Mexiko“ vom 131 27. Juni, daß alle Anſtrengungen, die Haupt⸗ ſtadt zu beſetzen, bisher mißglückt ſeien. Die Carranziſten ſeien zwar in die Hauptſtadt einge⸗ drungen, aber wieder zurückgeworfen worden. 2— ** 8 Die Beſtattung des Kultusminiſters Dr. Böhm. 1 Karlsruhe, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich) 1810 Um die Mittagsſtunde wurde der jüngſt aus irre dem Leben geſchiedene Kultusminiſter Dr. e. Böhm auf dem hieſigen Friedhofe zur letzten Unls Ruhe beſtattet. Nach einer Feier in der Fried⸗ 8a hofkapelle, wo der Sarg aufgebahrt war, be⸗ von gaben ſich die Leidtragenden zu dem Grabe⸗ von Außer den nächſten Angehörigen des Verſtor⸗ blei benen waren zugegen: Großherzogin Luiſe, mit Prinz und Prinzeſſin Max, der Preußiſche Ge⸗ L ſandte von Eiſendecher, der kommandierende 1 General von Manteuffel, das geſamte Staats⸗ ges miniſterium, die Bürgermeiſter von Karlsruhe, 10. die Divektion der Hochſchule, Vertreter der Uni⸗ die verſitäten Heidelberg und Freiburg, Vertreter beon der Mittel⸗ und Volksſchulen, Vertreter von 17. Körperſchaften uſw. Nach den General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt 5. Seite. Freitag, den 2. Juli 1915. ik⸗ eſt⸗ uch. 5 Im geichsschatzsekretär 1en Dr. Nelfferich über die englische nde Kriegsanleine. „ England braucht dringend Geld, unge- us heuer vief Geld. ei, Berlin 2. Juli.(WIB. Nichtamtlich.) Der iche Vertreter der Hearstblätter, Herr Schweppendick, fen hat der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung eine abe vom Staatssekretär des Neichsschatzamtes Dr. 5 Helfferich ihm gewährte Unterredung über 8 die neue englische Kriegsanleihe auf zur Verfügung gestellt. Der eichsstaatssekretär EU bezeichnet in dieser Unterredung die Auleihe als naük die riesigste Anstrengung, die je ein des Staat für einen großen finanziellen Erfolg einge- nen Setzt hat. Das durch die Anleihe zu beschafiende 85 Ceid kostet in Wirkkichleit dem englischen Schatz eines nicht%%, sondern mehr ais 5 Prozent. die Der Apparat von Zinsvorrechten Flik und Konversionsbefugnissen sei nur im-⸗ eine Verschleierung. NKonvertieren dürie nur, er- wWer vorher dureh Zeicimungen auf die Kriegtan- 0 leihe neues Gekl gebracht hat. Freilich habe Me. Kenna gewährt, daß die Besitzer von Konsols de und erste Kriegsanleihe das fiilssige Geld zur Zeichmumg auf die Anleihe durch den Verkauf eines Teiles ihrer alten Bestände erwerben Können. Bei den ungeheuren Mengen von on- Sols, Antiitäten und Obligationen der ersten Kriegsaneine— anunähernd 8 00 Milhonen Pfund— werden also zahlreiche Besitzer alter Stücke gezwungen sein, einen Teil ihres Bestan- des zu verkaufen. Für die Regierung bietet das Konwersionsrecht immerhin einen gewissen Zück⸗ halt. Ein solcher Rilcichalt fehlt bei anderen Wer⸗ ten völlig. 2 9 Für eine soiche Abweichung von ande- Nus ren Traditionen erfoigt zolgende Antwort: ung England braucht dringend Geld, u n. iui⸗ geheuer viel Geld. England habe durch die die erste Anleihe doch 391 Milonen Pfund auf- hat gebracht. Das Geid soltte bis Juſi 1915 aus-· ges⸗ reichen, es war aber Ende März bereits aufge- get⸗ braucht. die Seitner sei eine KurZTTistige Versefur ſſen, dung des Schatzamtes von 333 Miflionen Lide aufgelaufen. Diese Schulden müssen konsohdiert men cherclen Darüber hinaus müsse weite res zwi⸗ Geld für die Fortsetzung des Krie- mer, ges beschafft werden. Bei 3 Mill. taglicher nen Kriegsunkosten werden im Monat 90 Mill. ver- tun⸗ Hbraucht. Auch wenn Me. Kenna die Tausend ders, Millionen Pfund Sterling erzielen wird, von denen er gesprochen hat, ist anzunehmen, daß davon etwa 450 Mill auf Konversjonen konmmen und nur etwa 550 Millauf Bar- zeichnungen, mit welchen außer der Kon- solidierung der 333 Mill. schwebender Schulden der Bedarf des britischen Schatzes nur bis Ende August gedeckt wäre. Am Schluß der Unterhaltung wurde die Frage berührt, wie Deutschland mit seinen Kriegsfinanzen stele. Der Feichsschatz- Selcretär sagte hierüber: Wir naben bisher mit unseren beiden Kriegkanleihen rund 13 500 Mill. Mark also 660 Mifl. Piund auigebracht, gegenüber einem biskherigen Anleiheergebnis von 330 Mill. Pfund bei den Engländern. Unseren weitereu Bedarf werden wir auf demselben ge-⸗ raden ünd einfachen Wege der Be- 50 15 gebung Sprozentiger Kriegsan⸗ 2—5 5 leihen decken. Wir brauchen keine künstlichen liche Neizmittel. Die Nachfrage nach Kriegsanleihe ist, wie ich von Banken täglich höre, for'gesetzt außerordlenflich stark. Die beiden bisherigen Emissionen werden mit Aufgeld gegenüber dem Ausgabekurs behandlelt. Vielleicht können wir den Ausgabekurs der dritten Rriegs- anleihe wieder etwas höher setzen. Unter allen Umständen rechne ich auf einen vollen Erfolg, der mit unseren großen Kriegsausgaben Der Schritt halt. Ieh bin meiner Sache sicher, denn das 5515 deutsche Volk kennt seine Pflicht und vertriut 8 5 auf seine Kraft. Seldmarkt, Bank- und Birsem- wesen. Tur Diskontherabsetzung der Nieder- Iändischen Bank. In unserem heutigen Mittagsblatt haben wir be⸗ gemeldet, daß die Niederländische Bane ihren Diskont von 5 auf 45 Prozent herabgesetz t habe. Gleichzeitig wurde, wie uns ergänzend berichtet wird, der Lombar d- satz für inländische Wertpapiere und Waren * be on 5 auf 4,5 und für ausländische Wertpapiere rabe. von 5,5 auf 5 Prozent ermäßigt. Unwerändert ſto⸗ ibt nur der Ziusfuß für Kontokorrentvorschüsse mit 5,5 Prozent. Die bisherige Entwiekelung der skontsätze der Niederländischen Bank gestaltete sich wie folgt: vom 1. Januar bis zum Februar 1914 bestand ein Satz von 5 Prozent; Hendelsu 22 6 Notenbanken die Diskontschraube zum TJeil scharf anzogen, hat auch die Niederländische Bank ihre Rate rasch hintereinander erst auf 4% und dann auf 6 Prozent erhöht. Schon am 19. August v. J. konnte indes der offizielle Banksatz wieder auf 5 Prozent ermäßigt werden, und dieser Satz blieb bis zum gestrigen Tage, also fast 10%½ Monate in Kraft. Fragt man nach dem Grunde der jetzt be- schlossenen weiteren Diskontflierabsetzung auf 4,5 Prozent, so liegt die Vermutung nahe, daß es sich um eine Vorbereitung für die möglichst gün⸗ stige Realisierung des neuen Kriegskre⸗ dits von 90 Mill. Gulden handelt. Mit der Er- mägigung der Bankrate geht auch der Lombard- Satz für inländische Wertpapiere herunter. Wenn aber die Beleihung derselben verbilligt wird, s0 wird sich mancher an der Zeichnung beteiligen, der sein Geld sonst vorteilhafter hätte unterbrin- gen können. Als ein weiterer Grund darf wohl auch auf die herrschende Geldflüssigkeit ver⸗- wiesen werden. Die Zeichnung auf die letzten 20 Millionen Gulden Schatzscheine hat ein befriedi- gendes Ergebnis gebracht. Die günstige Lage der holländischen Schiffahrtsgesellschaften hat an der Amsterdamer Börse zu ſebhaften Kurssteige- rungen geführt. Die Anteile der Holland-Amerika- Linie zogen von 227 bis 261%½ v. H. an. Auch das Interesse für amerikanische Werte kehrte wie⸗ der, während für weitere Anlagen in Russen- werten nach dem Fall von Lemberg keine Stim- mung vorhanden war. Von der im allgemeinen günstigen Kursentwickelung machten heimische Wertpapiere eine Ausnahme. Ihr Markt war ge⸗ schäftslos und es begannen mit der Eintragung des neuen Kriegskredits sogar Cursabbröckelun- gen. Diese Entwickelung soll offenbar mit der Herabsetzung des Diskonts aufgehalten werden. Mißerfolg der italſenischen Kriegs⸗ Amlelhe? Der„Corriere della Sera“ erläßt in diesen Tagen die verschiedenartigsten Aufrufe an das Publi- kum, in denen es zur. Erhöhung der Zeich- nungen auf die Nationalanleihe auf⸗ gemuntert wird. Heute enthält er drei solcher Aufrufe, den ersten des Inhalts, die Kinder müßgten ihre Sparblüchsen leeren, um eine Obli- gation der Nationalanleihe zu kaufſen. Der zweite führt aus: Während die italienischen Soldaten tapfer an der Grenze kämpfen, muß ein anderer Kampf im Innern gewonnen werden, und zwar der der Silberprojektile, deren eine nie ne Menge dem Schatzminister zur Verfü- gung gestellt werden müsse. Der dritte Aufruf verweist u. à. auf den Erfolg der deutschen Kriegsanleihen. Stand der Badischen Bank am 30. Juni. gogen die gegen die 1914 Vorwoche Aktlva in Hark) 1915 0 5 716 620—2 918 282 Metall-Bestand.. 6430 057— 6440 Relehs- u. Darlehns-Kas- 7725.— 2935 son-Schene 189 616— 16 248 491 240— 609 000 Noten anderer Banken 355 510— 69 060 16 551 810— 104 202 Weohselbestand. 14 052 701-+ 564 449 13 596 810—1 218 175 Lombarddarleben... 9 008 430. 563 200 1775345+ 654 253 Effektenbestancd. 2971 625—1343 886 3 553 992— 418 111 Sonstige Aktiva.. 6 385 981—1 080 699 PassIva. 9000 000(unver.) Grundkapltal 2 250 000(unver.) Reservefonds. 2250 000(unver.) 15 395 200—3 722 200 Notenumlauf. 16 032 700— 159 900 14 478 613— 912 035 Tägl. fällige Einlagen 10 539 827—1 287 282 — Elnlag. m. Künd.-Fylst 562 000-— 40 000 571 728+.. 17902 Sonstige PassVva 1 009 693f— 16467 Retalldeokung des Notenumlaufs 40,10% gegen 39,42% in der Vorwoche und 37,13% im Vorjahr.*. Frankturter Eflektenbörse. R. Frankfurt a.., 2. juli. Auch heute waren es Spezialwerte, welche in den Vorder- grund des Interesses rückten. Auf den meisten Gebieten ist feste Haltung zu konstatieren. Bei lebhaften Umsätzen sind zu erwähnen chemi- sche Aktien unter Bey rzugung von Braubach, Bad. Anilin, Holzverkohlung. Daimler Motoren setzten ihre Steigerung fort. Adlerwerke Kleyer, Mönus höher. Anleihen ruhig aber fest. Der Schluß des Marktes brachte zwar mehrere Kurs- änderungen, ließ aber feste Stimmung zurücke. Berliner Effektenbörse. WIB. Berlin, 2. juli. Das Interesse der Börsenbesucher wandte sich hauptsächlich che- mischen Werten und Waffenfabri⸗ hationen zu. Namentlich waren chemische Fabrilt Hönningen belebt. Ferner, stellten sich deutsche Erdöl-Aktien, Daimler Motoren, Hirsch- Kupfer und Berliner Accumulatoren höher. Die Geschäftstätigkeit verringerte sich im weiteren Verlauf, ohne daß hierdurch die zuversichtlichie Stimmung beeinträchtigt wurde. Kregsanleihen Waren uwerändert ſest, ausländiscne Vatuten still, russische Renten schwach, täglienes Geld 3½ Prozent. Manclel znmel Imadustrie. Zur Mobilmacheng der zussischen Industrie. „Nowoje Wremja“ vom 22. 5. teilt jolgendes mit: Der zentrale Kriegsindustrie-Ausschuß bei der Zentralhandelskammer ist endgültig orgaut: siert. Der Ausschuß zerfällt u mehrere Abtei⸗ lungen, darunter eine für die chemische Industrie und eine für Geschoßfabrikation. Am 22. 6. hielt der Ausschuß am Jage und am Abend drei Sitzungen ab. Die Tagessitzung fand unter Be⸗ teiligung von Fabrikanten und Inckustriellen aus Riga statt. Hierbei wurden einige dringende Fragen erledigt. Auch die chemische Abteilung Hielf eine Sitzung unter Beteiligung einiger Ge- lehrter ab. Am Abend beriet die Geschoßsektion unter Beteiligung von Mitgliedern beider Parla- mente Duma und Reichsrat), von Professoren und anderen Gelehrten Unter Vorsitz des Reichsratsmitglieds Kramer, fand eine vereinigte Sitzung der Rigaer Stadtver⸗ waltung, des Börsenausschusses und der„Gesell⸗ schaft der Fabrikanten“ statt, in Welcher beschlos- sen wurde, unverzüglich zur Bildung eines 9 009 000 cunver-) Kriegsiudnstrie-Ausschusses zu schreiten.— Der Börsenausschuß von Rostow am Don wandte sich an den Zentralausschuß in Petersburg mit der RDDDDDDDDDDrrrrrrDrr Industrieanlagen und Werkstätten ür die Fabri- katiom von Heeresbedürinissen. Auch die Rosto- Wer Handelsorganisationen sollen mobil gemackit werden. Refreiung vom Einfluss des Auslandes. Der Verein der Getreidehändler der Hamburger Börse hat auf eine Rund- krage des Hansabundes über Vorschläge zu einer Befreiung der deutschen Industrie und des deut- schen Handels von ausländischem Einflusse eine auch weitere Kreise interessierende Antwort ge- geben. Um im deutschen Ueberseehandel den englischen Kontrakt, das englische Recht und das englische Schiedsgericht zu beseitigen, regt er an, daßg die einzelnen Interessenten in den ver- schiedenen Branchen sich gegenseitig verpflichten, nach Wiederbeginn des Geschäftes ni cht mehr mit englischem Schiedsgericht zu kaufen Ooder zu verkaufen. Im deutschen Getreideeinfuhrhandel ist eine derartige Bewegung schon vor einigen Monaten eingeleitet worden, und die Gründung des Zentralverbandes des deutschen Getreideeinfuhrhandels und Mühlenge⸗ werbes e. V. im Gange. Zu der Frage wegen Fernhaltung der englischen Versiche- rungsgesellschaften vom deutschen Ver- sicherungsgeschäft empfiehlt der Verein, in den Schlußnoten, die über Iinportgeschäfte in den einzelnen Zweigen abgeschlossen werden, die eng- lischen Policen auszuschließen. Eine entsprechende Verständigung des Handels mit den deutschen und neutralen Versicherungsgesellschaften wäre dabei allerdings Vorbedingung. Um eine Unabhängig- keit vom englischen Märkten da herzustellen, Wo deutsche Märkte vorhanden sind, erweitert oder begründet werden können, müßte der freie deut- sche Handel mit Unterstützung der deutschen Re- gierung, nicht die deutsche Regierung allein ohne Mitwirkung des Handels, den englischen Wettbe⸗ werb bekämpfen. Die Erweiterung des deutschen Einflusses lasse sich natürlich nicht plötzlich, son- dern nur durch imablassige konsequente Agitation im Laufe von Jahren und Jahrzehnten durch- führen. Diese Bestrebungen würden eine wertvolle Stütze erhalten, wenn man in überseeischen Län⸗ dern die Gründung deutscher Schulen und die Einführung deutschen Sprachunterrichts erreichen könnte, damit der heranwachsende Handelsstand durch Kenntnis deutschen Wesens die deutschen Grundsätze besser kennen und würdigen lernt, als es bisher der Fall war. Filter- und brautechnische Maschinen- HAmbrik.⸗G. vorm. L. A. Enzinger, Worma, Berlin, Breslau. In Erganzung unserer gestrigen Depesche er- fahren wir noch über die Hauptversamm- lung, daß Generaldirektor Sellenscheidt sich ge- gen die Kritik mancher Zeitungen wWandte, in wel⸗ cher die Bemerkung des Geschäftsberichts über den ungesunden Zwischenhandel im Heereslieſe- rungsgeschäft beanstandet Wurde. Man hatte z. B. in einem Berliner Blatte der Gesellschaft vor- geworfen, daß sie ihre Behauptungen nicht näher begründet habe. Er wolle deshalb in der Ver- sammlung diese Begründung geben. Der Gene⸗ raldirektor schilderte darauf zu Beginn des Krieges, Heereslieferungen zu be- kommen, für die die Anlagen der Gesellschaft be- sonders geeignet seien. Inufolge des damaligen Ueberangebots durch Zivilingenieure und Agen⸗ ten, die meist ohne eigene Fachkenntnis sich be- müht hätten, die Aufträge ihrerseits mit mehr oder weniger Geschick an die eigentlichen Hersteller zu verteilen, habe die Gesellschaft nicht in un⸗ mittelbaren Wettbewerb eintreten können, zuma! die damaligen Preise noch beinen Anreiz dazu boten. Erst nachdem die Heeresverwaltung nach einigen Monaten selbst an die Verwaltung heran- getreten sei, habe man sich der Erzeugung von Heereswaren zugewandt. Die Kriegsschäden in der galizischen Holzimdustrie. Die„Neue Freie Presse“ in Wien berichtet: Durch die großen Erfolge unserer Truppen sind auch die wichtigsten Gebiete der Sägeindustrie in Ostgalizien, namentlich das waldreiche Ieri- torium zwischen Stanislau und Stryj, und jene Landesteile, die an die Bukovwina grenzen, frei geworden. Nach den bei den hiesigen Holzfirmen eingetroſſenen Beriehten sind zahlreiche Holzia- dustrie-Unternehmungen und Sägen von den Rus- sen bei ihrem Abzuge entweder zerstört oder schwer heimgesucht worden, andere Betriebe, und zwar namenklich jene, in denen die Beamten zu- rüclegeblieben waren, sinck dagegen unbeschädigt geblieben. Bei den meisten Sägen haben die Rus- sen die Vorräte an Schnittmaterial weggeschleppt, die elektrischen Maschinen, sofern solche vorhan- den wWaren, und das Leitungsmaterial sowie die Kupferdrähte mitgenommen. Im allgemeinen kann konstatiert werden, daß die Sägen im Stanielguer Gebiete besser erhalten sind, als in anderen Lan-⸗ desteillen. Die meisten Holzindustriellen heben Sorge dafür getragen, daß die beschädigten Be- triebe s0 rasch dies geht, wieder ihre Täligkeit aufnehmen können, da für die galizische Sägein- dustrie gegenwärtig sehr günstige Aussichten vor⸗ handen sind. Es besteht namentlich ein starker Bedarf an Tannen- urd Fichtenhölzern, die haupt-⸗ Sächlich für den Bau von Brücken und Wagen Verwendung finden. Bei den geisten größeren Holzunternehmungen wird die Wieckerherstellung jängere Zeit in Auspruch nehmen, da die Walcl⸗ ballnen von den Russen zum überwiegend, Teile zerstört wurden. Nach den bisherigen Berichten sind die folgenden Sägewerke zerslört worden: Gebrücder Grödel iei Oparce, Grlifel in Bob- chow. Silvana Holzhandels--G, in Wygnoda, Grünfeld u, Silberstern in Poroby, Adler in Jah- lunka, Gerl u. Zerlinger in Sianki, Schreier in coliki, Silberstern u. Wohl in Tarnom Wugne, Mondscheln u. Sehne in Stryj, die ärarische Säge in Dolina. Bei der Dampfsäge der Firma Gebril. der Grödel in Ponnia Wyzne wurden nicht weni⸗ ger als 1000 Waggons Schnittmaerial und 400 Waggons Rundhölzer fortgeschleppt. In ähnlicher Weise wurden auch die Fabriken der Mühlen- Bitte um Weisungen für den Umbau von Fabriken, eeeeee seine Bemühungen cCCCCbbbb Die Säge undd von F. Borak in Stryj geschädigt. Worochka der Firma ſosias Eigler u. Söhne in ist ganz unbeschädigt. Warenmärkte. Authebung der Höchstpreise füär Chili⸗ salpeter in den Marken. 5 Berlin, 1. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Oberkommando in den Marken erläßt folgende Bekanntmachung: Die am 5. März 1915 erlassene Höchstpreis-Bekanntmachung für Chilisalpeter wird am heutigen Tage wit der Maßgabe aufgehoben, daß der Höchst⸗ preis frü alle dieſenigen Mengen Chilisalpeter be- stehen bleibt, deren Besitzer oder Eigentümer be- reits vor dem 1. Juli 1915 eine besondere Auffor- derung vom Oberkommando zugegangen ist, den Chilisalpeter der Kriegschemikaliengesellschaft zum Höchstpreise zu überlassen. Rorliner Getreidemarkt 4 WIB. Berlin, 2. Juli. Am heutigen Früh⸗ markt kamen folgende Nofierungen zustande: Mais Ia M. 610.— bis M. 623.—, Mittelsorten 525.— bis 606.—, Perlmais 616.— bis 628.—, aus- ländische Gerste 68Il— bis 702.—, Mittelsorten 670.— bis 679.—, Weizenkleie 50., Roggenkleie M. 51.—, Pferdebohnen M. 650.— bis 700.—, Pe- luschen M. 690.— bis 700.—, Wicken M. 630.—, Speiseerbsen M..— bis 10.—, Speisebohnen Mark 10.50. Volbwertige Rübenschnitzel M. 38.— per 100 Kilo. WIB. Berlin, 2. Juli. An der heutigen Mit- tagbörse kamen ſeine Notierungen Zustande. Mais war weiter abgeschwächt; da Ware reger am Markt, die Nachfrage aber klein war, so stell- ten sich die Preise ca. M..— niedriger. Es wurde la Mais mit M. 610.— bis 623.—, mittlere Sorten mit M. 525.— bis 606.— und Perl-⸗ mais mit M. 616.— bis 628.— gehandelt. In den übrigen Artikeln, wie ausländische Gerste, Kleie, Wicken, Bohnen und Erbsen war das Geschäft ruhig und die Preise behaupte. 8 Chicagoer Warenmarlt. WIB. Chicago, 30. Juni. Der Mais⸗ mark te eröffnete in willig. Haltung u. die Preise verkehrten nach den ersten Umsätzen 9s C. niedri- ger, auf baisselautende Kabelmeidungen, sowie auf günstiges Wetter. Im späteren Verlauf griff eine feste Haltung Platz auf Deckungen, im Ein- Klang mit dem Weizenmarkt, sowie auf kleine Zu zuhren. Der Schluß des Marktes war als stetig zu be- zeichnen. New-orker Warenmarkt. WIB. Newyork, 30. Juni. Der Kaffee markt eröffnete stetig auf Deckunigen sowie auf günstige Meldungen aus Brasilien. Am Schluß des Marktes war die Tendenz stetig. Londoner Müllermarkt, WIB. London, 30. Juni.(Nichtamtlich.) am heutigen Müllermarkt verkehrte Weizen in fester Halfung, während für Mehl und Mais die Tendenz als träge zu bezeichnen war. 3„ Londomer Wollanktlon. 1 5 London, 30. Juni.(WITB. Nichtamtlich.) An- geboten waren 8 349 Ballen, zurückgezogen Wur⸗ den 500 Ballen. Der Verkehr war lebhaft. Die Tendenz fest. Merino erzielte 10 Prozent über die letzte Serie. Letzte Handelsnaechriehten. Amsterda m, 2. Juli.(WIB. Nichtamtlich) Die Ausfuhr von Schelack wird ver⸗ boten. Die Ausfuhr von alten Schlacht-⸗ h üHHHnlern und Hähnen wird binnen kurzem Wieder gestattet werden. WIB. Zürich, 2. juli.(Nichtamtlich.) Nach einer Meldung der„Neuen Zürclier Zeitung“ aus Paris waren am 15. Juni: 7 607 Mill. Frane Bonds und Obligationen für die Nationalverteidigung im Umlauf. Die Zunahme betrug 1 300 Mill. Franes gegen den Vormonat. Weiter mußte die Bank von Frante⸗ reich weitere 400 Mill. Francs Kriegsvorschu leisten. Der Notenumsatz erhöhte sich in dem gleichen Zeitraum auf 12,2 Milliarden Fraucs. Di dem Verkehr unnützerweise entzogenen Umlaufs- mittel werden auf 8 Milliarden geschätzt. 5 Lyon, 2. Juli.(WITB. Nichtammtlich.) Wie der Nouveliste aus Paris meldet, wurde im letzten Abkommen zwischen der Banque de France und dem französischen Staate, welches von der kranzösischen Kammer ratifiziert worden ist, der Betrag der von der Bank dem Staate zu leistendet Vorschüsse auf 9 Milliarden Fran höht. Der Zinsfuß beträgt bis zum Ende des Vrie ges 1, später 3 vom Hundert. Diese Vorschüss werden in Staatsschatzscheinen mit dreimons 0 Laufzeit, die erneuert werden können, ausgegeber Diese Staatsschatzscheine miissen àus den ersten Anleihen oder anderen außergewöhnlich nahmen möglichst schnell zurückgezahſt werden London, 2. Juli.(WITB. Nichtamtlich.) Korrespondent der Morningpost meldet: hnohen Einkpreise in Amerik a sei. Werk der Deutschen, die eine Corner zu bilden suchen, um Eugland gegenzuarbeite 2 Oeffentliche Verſteigerung. Samstag, 3. Juli 1915, vormittag werde ich am Hauptgüterbahnhof b. ditionsfirma J. Reichert Söhne ge HGB. für Rechnung deſſen, den es af gegen bare Zahlung meiſtbietend verſteig 41 Kiſten à 1440 Stück und mit 270 Stück Eier. Mannheim, den 2. Juli 1918. Ning uund Holzindustrie-.-G. in Synowodsko Wyzne! SGerichtsvollizeher. 6. Seite. Freitag, den 2. Juli 1915. Bilanz für den 31. Dezember 1914. Aktiva. Forderung a. d. Aktionäre M. 3000 000.— Aktienkapital Guthaben bei Banken 102050.83 Präm.⸗Ueberträge Feuer„ 687500.— 75„Verſ.⸗Geſ.„ 393 659.01 G. D.„ 10 500.— „Generalagt.„ 151 871.10 Schaden⸗Reſerve, Feuer„ 298 960.— Ausſtehende Siienn 7268.98 E. D. 1040.— Kaſſenbeſtand„„„ 5 Guthaben anderer Verſiche⸗ Hypotheken„ 397 900.— rungs⸗Geſ.„ 237112.42 Wertpapiere„, 179.529.— Sonſtige Forderungen„ 2693.78 Grundbeſitz(laſtenfrei)„ 148000.— Kgpitalreſervefonds„ 685000. Gewinn M. 5391 898.76 Die Dividendenſcheine Nr. 13 kommen von heute ab mit M. 10.— zur Einlöſung. Der Vorſtand: Dr. Rapp. Karlsruhe, 29. Juni 1915. Talonſteuerreſervefonds„ 26000.— Paſſiva. M. 4000 000.— „„ 62822.56 M. 5391898.76 Aufnahme von Berhrauchszucher beilt. Faut Bundesratsbeſchluß vom 27. Mai 1915 iſt die Aufnahme der in Deutſchland befindlichen Mengen von Verbrauchszucker angeoyrdnet und der Zentral⸗ Einkaufs⸗Geſellſchaft m. b.., Berlin, das eventuelle Recht auf Erwerbung der in Frage kommenden Mengen eingeräumt worden. Laut Verfügung des Herrn Reichs kanzlers vom 24. Juni 1915 iſt die Aufnahme für die Beſtände am 1. Juli 1915 zu wiederholen. Es werden daher ſämtliche Perſonen, die vorgenannte Waren in Gewahrſam haben, aufgefordert, ihre Beſtände ſofort anzumelden. Die Anzeigepflicht erſtreckt ſich nicht 1. auf Mengen, die im Eigentume des Reichs, eines Bundesſtaates oder Elfaß⸗Lothringen, insbeſonders im Eigentume der Heeresver⸗ waltungen oder der Marineverwaltung ſowie im Eigentumeines Kommunalverbandes ſtehen, 2. auf Mengen, die insgeſamt weniger als 50 Doppelzentner betragen. Die Anzeigen an die Zen⸗ tral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft m. b.., Berlin ſind bis 10. Jult 1015 einzuſenden. Anzeigen über Mengen, die ſich mit Beginn des 1. Jult 1915 auf dem Trans⸗ porte befinden, ſind unverzüglich nach dem Empfang von dem Empfänger zu erſtatten. Wer die Anzeige nicht erſtattet, oder wiſtentlich unrichtige, oder unvoll⸗ ſtändige Angaben macht oder Mengen, die der Auf⸗ forderung unterliegen, beiſeite ſchafft, beſchädigt, zerſtört oder verbraucht, wird mit Gefängnis bis zu Zum Kundenbeſuch geeignete flottarbeitendef beſtempfohlene Perſön⸗ lichkeitder Lebensmittel⸗ brauche ſofort geſucht., Angeb. unt. Nr. 523813 an die Geſchäftsſtelle. ree, didentl. Mädchen für Küche und Hausarbeit geſ. Näheres Speiſehaus Ceres C1. 3. 52366 Tüchtiges anſtändiges Müdchen für Küche u. Haushalt per ſofort geſucht. N 2, 8 2——— 52392 dan dan Einem kurzen, schweren Leiden, das ihn inmitten rastloser Iãtigkeit plõtzlich befallen hatte, erlag heute unser Vorstandsmitglied Herr Eisenbahndirektor Sigmund Nettel Mit Mannheim und Umgebung durch den Bau und Betrieb des Vorort- bahnnetzes seit fast einem Vierteljahrhundert verwachsen, trat der Verstorbene mit Gründung unserer Gesellschaft und Uebernahme dieser Bahnanſagen in unseren Vorstand ein, um das zu seiner Lebensarbeit gehörende Unternehmen auch noch in eine neuere Betriebsform überzuführen und auszugestalten. In dem Zeitpunkt, wo seine Bemühungen die ersten wichtigen Erfolge zeigen solſten, unterbrach das Schicksal mit rauher Hand jah seine erfolgreiche Laufbahn. Wir verlieren in dem Verstorbenen einen Mann von vornehmen und lauterem Charakter, von seltener Pflichttreue und Gründlichkeit, der sich mit seinen ungewöhnlichen Kenntnissen und Erfahrungen um das Zustandekommen und die Entwicklung unserer Gesellschaft hervorragende Verdienste erworben hat. Wir werden ihm ein treues und dankbares Andenken bewahren. Der Aufsichtsrat und Vorstand der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft-G. 41869 N MANNHEIM, den 1. Juſi 1915, 6 Monaten oder mit Geld heſtraft. Formulare ſind Mannheim zu haben. Mannheim, den 1. Juli 1915. Handelskammer für d ſtrafe bis zu 15 000.—Mk. bet der Handelskammer en Kreis Manunheim. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Samstag, den Kirche. 7 Uhr Schneid Von 3 Uhr an Beichtgelegenheit.— Abends ½,8 Uhr Salve und Andacht für Heer und und Vaterland mit Segen. Gemeinde. 3. Juli 1915. Seelenamt für Creszentia Weinbeim Rheinebene. Sehenswerte Burganlage m. künst- lerisch ausgestatteten Innen-Räumen. Fagen geöffnet. Reine Qualitäts-Weine u. Kaffee. Mässige Preise. Wachenburg 400 m ü. M. Herrl. Rund- bliek über Odenwald u. An allen Selbſtgeſuch! f Fabrikant u. Landwirt, im ſüdl. Deutſchland, hoh. A0er, ſehr gute Figur, vorzügl ausſehend, deſſen Beſitz ete. ca. 300,000 Mk. überſchret⸗ tet, wünſcht für ſein ſchön. Heim eine ebenſo hübſche als auch geb. Frau, nur erſtklaſſiger Abſtamm., ev. Konf. v. ſchlank. eleg. Aeuß, uur Süddeutſche od. Rhein⸗ Jänd., i. d. 30er Jahren. Mein Intereſſe gälte eben⸗ ſo gut einer jüngeren ſ. Wwe. od. ſchuldlos geſchied. Frau m. vorſteh. Eigen⸗ ſchaft. Um einſeit. Finanz⸗ ehe auszuſchl., a. d. Gegen⸗ ſeite größ. VBerm. gew. Abſol. Diskr. gegeb., jed. nur ganz ausf. Darleg. d. Verh. ete. berückſ. Gefl. Offert. unt. N. 14844 an Haaſenſtein ͥKVoglern.G. Frankfurt a. M. 12207 5 uumets Tengispartn, geſ. Ang eb. u. Nr.6236 a. d. Weſchafkelt Tücht. Kaufmann 1 Nebenbeſch. in Beitr. itchern, ſowie Erldg. u. Korreſp. Zuſchr. unter Nr. 6224 an die Geſchäftsſt. Faprendeiseh Pfund 30 Pfg. (beginnt mit der Nr. 301) wird morgen früh auf der Freibank ausgehauen. A. Werner, Burgwirt.(109 B Woffeurock blau, für ſchlanke Figur, faſt neu, bill. abzugeben. 52383 29. dalen fnden Buchh alter Jufolge Einberufung zum Heere tüchtiger Buchhalter evtl. für halbe Tage geſ. Dauerſtelluug bei Kon⸗ venienz. Militürfrei be⸗ vorzugt. Ang. unter Nr. 52395 an die Geſchäftsſt. Fräulein welch. perf. engliſch ſpricht, ſucht Stellung, am liebſten zu Kindern. K3, 10, p. 8. Junge Frau kaufmänn. gebildet, per⸗ fekt in Stenographie und Schreibmaſchine, ſucht, da der Mann im Felde iſt, einige Stunden des Tags Beſchäftigung. Gefl. An⸗ gebote unter Nr. 51980 an die 3—— Waund Großes, ele möblierte Jimmer Nähe Waſſerturm geſucht. Gefl. Zuſchrift. u. Nr. 6225 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Laden geſuchtz Errichtung eines Schwarzwaldhauſes in verkehrsr. Straße der Neckarſtadt. Dauermieter. Angeb. mit Preisang. unt. 2. 6132 an! die 0, 9 3 Zim. part. für Büro mit Lager⸗ Aalk. II. St. 16062 B 5, 3. St. 3 Zimmer für Büro geeignet, per 1. Okt. vermieten. Näh. 48620 Gebr. Reichenburg, O4, 9b. 48620 5 ſ großes Fabrik⸗ büro fücht zum ſoſortigen Eintritt einen an zuver⸗ läſſig. Arbeiten gewöhnten Buchhalter oder Buchhalterin mit ſchöner Handſchrift, zur Führung von Eonto⸗ Correnten. Ferner eine Dame mit guter Handſchrift und im Rechnen gewandt, zur Erledigung einfacher buch⸗ haltertſcher Arbeiten Ang. mit Gehaltsanſprüchen n. Zeugnisabſchriften unter Nr. 52360 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Fleißiger junger Mann als Stadtreiſender geſucht. Angeb. mit Gehaltsanſpr. unt. 6238 a. d. Geſchäftsſt. — Höchſte Breiſe zahlt—5 getragene Kleider, Schuhe und Koffer Andr. Rech, 8 1, 10 99585 verkauf Weiße Herrenhoſe Tennisſchuhe Größe 44 beides neu zu verkaufen. Kutſcher u. ſtadtkundig p. ſof. geſ. Dampfwaſchanſtalt Parkhotel Sander& Barth, Augar⸗ teuſtraße 31. 5239 Lebensmittel⸗Branche! Tüchtige Verkäuferin Jillalkeiterin 31Part.⸗Wohng., 3 L. 8, 2 Büro u. Laden, el. Licht, ſof. billigſt zu verm. 48498 K 4, 16 Vorderh. 3 Zimmerwohng. mit Balkon, preisw. 3. v. Näh. bei Feuchtinger, Luiſenring 84. III. 6235 8B, 23 Zimm. u. zu verm. Aüſertalerſraſte 7 3 Zimmer mit Küche und Bad bill. zu verm. Max Joſephſtraße. Eleg. 3 Zimmerwohnung mit Bad u. Mauſarde ſofort oder ſpäter zu verm. 6234 Näh. S 3, Ga, parterre. Neckarvorlaudſtr. 17 zuverläſſig. Pferdepfleger ſchöne 2 Zimmer u. Küche 2. St. u. 1Zimmer u. Küche 3. St. bis 1. Auguſt zu verm. Näh. bei Huber 4. St. 6232 Rheinhäuſerſtr. 3 Zimmer, Küche, m. o. ohne Manſ. z. v. Näh. Waldhofſtr. 13, 2. St. 48624 Waldhofſtr. 15 nicht unter 25 Jahren 1 f m üche, Bad und ſ mit guten Zeuguiſſen als] Zut fof.gev. Nah... Schäne 3 Zim.⸗Wohuung 52868 mit Zubehör 1 dudw 8 8 Leaße 48, Stes 888 eſucht. Näh. 3,48, part. Rheindammſtr. 40, 3. 48448 2u.3 Zimmer⸗Wohng. m. Zub. in ruhigem Hauſe ſof. od. ſpäter billig zu verm. Eichendorffſtraße 41, bei Keſſelring. 3828 Schüne Wohuung Seitenbau, 3 event. 2 Zim. u. Küche ſok. od. ſpät. z. v. t. Zu erfr. B.5 3(Büroß) pt. In tiefe Trauer unseres Herrn MANNHEIM, den 1. Juli Nach kurzem schweren Leiden verschied heute nachmittag unser Vorstandsmitglied, Herr Eisenbahndirektor Sigmund Nettel Der Verstorbene gehörte seit dem Jahre 1912 unserer Direktion an und bat sich in dieser Eigenschaft um die Entwicklung unserer Gesellschaft grosse Verdienste erworben. Sein Andenken werden wir in Ehren halten. WIESLOCH, den 1. Juli 1915. Der Aufsichtsrat und Vorstand der Oberrheinischen Elektrizitätswerke.G. versetzt uns das plötzliche Hinscheiden Eisenbahndirektor S. Nettel Die nie erlahmende Arbeitskraft des Verstorbenen, sein un- ermüdliches Interesse für das Wohl der Gesellschaft und der ihm unterstellten Beamten und Arbeiter, sowie sein Gerechtigkeitssinn geben uns ein leuchtendes Vorbild, sodass sein Andenken unaus- löschlich in uns fortleben wird. Die Beamten und Arbeiter Freundliche wreo⸗ 3 Zimmer⸗Wohungen je 3 Zimmer u. Küche per 1. Mai oder ſpäter z. verm. Näh. Waldparkſtr. 16, 3. St. Schöne Wohnungen von 4, 5. 6 und 7 Zimmer nebſt Zubeh. z· verm. Kirchenſtraße 12. 5322 der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft. 1915. Part.⸗Hofwohn., 1., K. u. 1 kl. Werkſt. auch zuſ. ſof. für Mü 18. z. verm. Näh. L 2, 4, 1 Treppe. 47822 Z1 bermieten: Wohnungen mit 2, 3 u. 4 Zimmern und Küche. Näh. Buro 14. 41871 Schöne 2 und 3 Zimmer⸗ wohnung m. Bad, Manſ. und reichl. Zubehör per ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres Architekt Maher Schimperſtr. 41. II. 5299 1 Zimmer in der Eichelsheimerſtr. 1 neu hergerichtet in ſchön. Lage, ſof. pretsw. zu um. Näßh. Tel. 1423. 48881 un. Bunn 5 271 g oder als Wohn⸗ u. Schlafz⸗ ſofort zu vermiet. 622²9 5, 5987 zu vermiefen. L 2 gut möbl. Zim. zu verm. 6166 5, 22d. 6137 I, I 4 Tr. ſchön— 23 Zimmer in gut. Hauſe ſof. zu vm. „Aufzug vorhanden. 5957 ſ, 3 3. Stock, großes gut möbl. Zim⸗ m. 25 Betten zu v. 48490 0 3 11 gut möbl, Wohn⸗ 7 u. Schlafzim. ſep. Eingang zu verm. 6078 0 3, 1 einfach möhl. Zim. 3. v. 6077 +, 6 2 Tr. ſchön möhl. immer mit nur guter Peuſion zu verm. 28626 8, 5, 2. St. gut u. einf. möbhl. Zim. m. od. ohne gute bürgl. Penſ. zu v. re 8 17—2 ſchöne mbl. ſepar. Erkerzim. mit reibtiſch, Spiegel⸗ ſchrank, elektr. 88 5 vermieten. Näheres 3 5 8, 18 2 Trepp. rechts ſchön möblier⸗ tes freundl. 5 zu verm. D 8, 13 2 Trcpper. möbl. Zimmer zu vezuieten. 607¹ D, 17 1 Tr. Sep. gut möbl. Zim. zu verm. gn E 5, 5 1 Treppe, gut möbliertes anmer an beſſeren Herrn of. zu verm. 485¹0 2 3, 1 2. Stock. Möbl. Zimmer mit 2 Belien zu vermiet. 5869 F46 15 2 Lee 008 65 3. 3 2 Tr., freundl. möbl. Zimmer au Fraulein zu uvm. 608 5, 7, 3. St. möbliertes Zimmer mit 2 Betten ſofort zu vermieten. 6167 67 1 St., gut möbl. Zim. zu vm. 5746 1 9 4 4. Stock, gut⸗ 7 möbl. Zimmer ſofort zu verm. 6233³ 8 2 Möbl. Zimmer * auch an junges Ehepaar zu verm. 6280 8, 17 Ning, 2 Tr., ſchön Zim., 85 Eing., evtl. mit Bad, zu verm. 6128 Gloße Merzelſtx. 7 hochpart. Schön 5 mer ſofort z. verm. 517 Stamitztraße“ Neu möbl. Zimmer eytl. mit Wohnzim. nebſt vollſt. der Neuz. einger. Küche z. Alleinbenützung zu verm. Näh. b. Klein, part., ein⸗ zuſ. von—8 Uhr nachm. u EFn bün mit und fen ein⸗ und 1 ü Tri