deyngagrels S0 pg. meunHIIch, Beingerlohn 30 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtaufſchlag m..72 im viertelfahr. Eingel · Hr. 5 pfg. Anzeigen: Molenel- Selle do Pfg. Rellame⸗Seile.20 Nik. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunhenn? Sernſprech⸗Rummern: Oberlettung u. Buchhaltmig Buchdruck⸗AHbtellung— Schriftlettung Verfandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 789 Sweigſchriftleitung in Verlin Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen ſowie Mikepöer Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Ar. 321. Mannheim, Samstag, 3. Juli 1915. (VGittagblatt.) Eine ue Schlacht bei Urasnil.— Das Raufen un um Albanien. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 2. Juli.(W7B. Nichtamtlich.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 2. Juli 1915, mittags. Ruſſiſcher Ariegsſchauplatz. In mehrtägigen erbitterten Kämpfen haben die verbündeten Truppen der Armee Linſingen die Ruſſeu aus der ſehr ſtar⸗ ken Gnila-Lipa⸗Stellung abwärts Firlejſow geworfen. Der Feind, der in öſtlicher Richtung zurückgeht und auf der gan⸗ zen Front der Armee verfolgt wird, erlitt aber⸗ mals ſchwere Verluſte: 7765 Maun wurden in dieſen Kämpfen gefangen, 18 Maſchinen. gewehre erbeutet. Nördlich anſchließend dauern die Kümpfe noch au. Am D 1 1— JIu Ruſſiſch⸗Polen känpfen die ver⸗ bündeten Truppen zwiſchen Weichſel und Bug mit ſtarken ruſſiſchen Kräften am Por⸗Bach und an der Wyzniez. Unſere Armeen grei⸗ ſen überall an. Weſtlich der Weichſel griffen geſtern unſere Truppen die feindlichen Stellungen bei Tarlow au. Um 5 Uhr nachmittags wurde ein Stützpunkt nördlich des Ortes erſtürmt, In den Abendſtunden arbeitete ſich die übrige Angriffsfront bis auf Sturmdiſtanz heran und brach nachts in die ruſſiſche Stellung ein. Der Feind ging fluchtartig zurück. In der Per⸗ folgung wurde Jozefow ean der Weichſel genaommen. Auch aus den Stellungen ſüdöſtlich Sienno wurden die Ruſſen zurückgeworfen. fangen. Italieniſcher Ariegsſehepkag Geſtern wiederholte ſich der btalieniſche Angriff auf das Plateau Daberdv. Nach mehrſtündiger Vorbereitung durch ſchweres Geſchübfeuer ſetzten nachmittags und abends mehrere JIun fanterieyorſtöße zwiſchen Sdrauſſina und Vermegliaus ein. Alle wurden wieber unter großen Verluſten des Feindes abgeſchlagen. Vurhergegangene ſchwüchere Angrif 15 auf einen Teil des Görzer Brückenkopfes und im Krugebiet waren gleichfalls z u. rückgewieſen worden. Uuſere Truppen behaupten nach wie vor die bewähr⸗ ten urſprünglichen Stellungen. Die Geſchützkämpfe Waienn an allen Fronten Der Stellvertreter des gbes des Generalſtabs; 14 75 8 3Jfer, eeeee 190 Mgun ge⸗ braven gen haben laut„Berliner Lokalanzeiger“ an der unteren Gnila⸗Lipa die Ruſſen geworfen und verfolgen ſie weiter nach Oſten. Im Ab⸗ ſchnitt des Por⸗ und Wisniczbaches, auf dem Kampffelde von Zamos und Krasnik hat 5 e ent⸗ wi El Der ruſſiſche Cagesbericht Petersburg, 2. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der Generalſtab des Generaliſſimus meldet: Die offenſte. des Feindes zwiſchen Wſprz und Bug dauert an. Hier fanden am 29. Juni überaus zähe Nachhutlämpfe auf der Straße Tomaſzow⸗ Zarowſtie und auf den nach Sokol führenden egen ſtatt. In Galizien unternahm der Feind im Laufe des 29. Juni und in der erſten Hälfte des 30. Juni in verſchiedenen Abſchnit⸗ ten der Front a 1175 n Kamionka und Halicz hartnäckig ugriffe. Alle zir fügten dem Feinde große B er ku uſte bei und machten 1000 Gefangene. Dem Feind gelang es lediglich in einigen Abſchnitten, ſich in einer Entfernung von mehreren Hundert Schritten vor unſeren Gräben zu halten. Auf den übrigen Fronten herrſcht volhunndige Ruhe. Die Möglichkeit eines entſchei⸗ denden deutſchen Sieges im Oſten London, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Spenſer Wilkenſon ſchreibt in der „Weſtminſter Gazette“:„Wenn es den Deutſchen gelingt, Warſchau oder die großen Bahnlinien, die Warſchau ver⸗ ſorgen, zu nehmen, dann ernten ſie den vollen Vorteil ihrer zentralen Stellung in Europg, ſive im Weſten noch nicht möglich iſt, ſo iſt doch mit der Möglichkelt eines ent ⸗ deutſchen Sieges im Oſten zu rechnen. In dieſem Falle müſſen die Alltierten auf deutſche Angriffe im Weſten ge⸗ faßt ſein. Denn wenn die Ruſſen in der Gegend von Warſchau überwältigt werden, können ſie ihre Linien kaum vor dem Bug neu formierxen und die Deutſchen werden auf Monate von der Gefahr einer neuen en ſcheiden den Offenſive befreit Ruſſiſche verütengen in Cemberg. Berlin, 3. Juli.(Priv.⸗Tel.) Aus Lem⸗ berg wird der„Deutſchen Tageszeitung“ be⸗ richtek, daß die Ruſſen vor ihrem Abmarſch das erzbiſchöfliche Reſidenzgebäude ausgeplün⸗ derk ünd verwüſtet haben, Alles Wertpolle ſchleppten ſie weg. Auch das National⸗ Muſeum mit der wertpollen Bücherei wurden verwüſtet. Der Muſeumsdirektor und piele ſeiner Be⸗ amten wurden Wobglter und nach Rußland weggeführt. Dum⸗ pum:Geſchoſſe bei Len Buſſen. Berlin, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Die„N orddeutſche Allgem. Zeitung“ meldet über Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe bei den Ruſſen: Bei der Gefangenenvernehmung in Johannisburg am 18. Juni 1915 ſagte ein ruſſiſcher Ge⸗ fangener vom 9 Regiment Preobraſchenski aus: „Ich habe geſehen, daß der Offizier 5 meiner Rotte, een Ventoite von A n⸗ riffe zurückgefchlagen.(9) Wenn eine ſtarke Offen ⸗eit 0 tritt der Duma einen Antrag über Schaf⸗ Miniſtern, er den Soldaten Befehl, das gleiche zu tun. Den Befehl des Offiziers an die Soldaten habe ich ſelbſt gehört, auch ſah ich wie 2 Leute die Spitze abſchnitten. Dies kann ich beſchwören.“ Dieſe Ausſagen hat der Gefangene ohne jeden Zwarng und ohne jede Beeinfluſſung frei⸗ willig gemacht. Verhaftung von Rumänen in Rußland. Bukareſt, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Indépendance Roumaine“ meldet: Die ruſſiſchen Behörden haben ohne ernſtlichen Grund den angeſehenen Galatzer Kaufmann Dumitrescu verhaftet. Das rumäniſche Auswärtige Amt hat ſowohl in Odeſſa als auch in Petersburg Schritte zur Befreiung Dumitrescus wie auch anderer Rumänen, die in letzter Zeit in Rußland Rerkate worden ſind, unter⸗ nommen. Die Ariſe des Zarenreichs. Berlin, 3. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird der„Voſſ. Ztg.“ gemel⸗ det; Goremykins Rücktritt ſteht unmit⸗ Er hat ſofort nach den Kronrat im Hauptquartier des Zaren um ſeine telbar bevor. Entlaſſung gebeten. Allem Anſchein nach wird Kriwoſchein Miniſterpräſident werden, während Sſamarin zum Mini⸗ ſter der Volksaufklärung ernannt werden dürfte. In Bälde erfolgt wahrſcheinlich auch die Erſetzung des Juſtizminiſters und des neuen Handelsminiſters Fürſt Schachowskoi, welcher den Erwartungen nicht entſprochen hat. In dieſem Miniſtermaſſenſchub kann man eine ſtarke Konzeſſion an die Dume ſehen. Der Seniorenkonvent der Duma hat intnemig, beſchloſſen, ſofort nach Zuſammen⸗ fung eines Landesvertefdigungs⸗ komitees einzubringen, oberſte Inſtanz für Landesverteidigung ſein ſoll, welcher ſämtliche Zentralbehörden unter⸗ ſtellt werden. Das Komitee ſoll aus den ſechs mus und je 9 Abgeordneten der Duma und des Reichsrats⸗ heſtehen. Da die Beſchlüſſe dieſes Komitees mit einfacher Mehrheit ge⸗ faßt werden ſollen, würde die Tatſache, daß 7 Reichsbeamte im Komitee 18 Parlamentariern gegenüber ſtehen ſollen, die öllig e Ent⸗ windung der Regierungsgewalt aus den Händen der Krone und der⸗ 41116 Regjerung bedeuten Ausdrücklich iſt zu betonen, daß die Einbring⸗ ung des Geſetzentwurfs von Führern gus⸗ nahmslos aller Parteien von der äußerſten Rochten bis zu den Sozialiſten beſchloſſen wor⸗ den iſt, Der Korreſpondent der Vofſiſchon Zeitung, berichtet daunn ber recht phautaftebegabt iſt, a us demſs noch folgenden Vorgang Haupt quartier: Der bekannte Oktobriſtenfübrer Gutſch⸗ ko w, von deſſen Eintritt in das Miniſterium ebenfalls geſprochen wird und der gegenwärtig k im Hauptauartier weilt, habe dem Generaliſſi⸗ mus in großen Zügen von dem geplanten Landesverteidigungskomitee erzählt, worauf Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch wörtlich aus⸗ gerufen haben ſoll: „Eine Revolution dünkt Euch alſo ungenügend, Ihr wollt gleich eine Republik ſchaffen?n Der„adetenfehret. M iliuko W wurde dieſer T Tage von einer hohen Perſönlichkeit ge⸗ fragt, was denn geſchehen ſolle, wenn dis Krone dieſen Geſetzentwurf ablehne. Darauf ſoll Mil⸗ kow geantwortet haben:„Dann werden wir b ibn 0 15 ne die K r on 2 durchführen.“ das die ſtändige einem Vertreter des Generaliſſi⸗“ Dieſe Gefahr ſoll, immer nach den Angaben des Verichterſtatters der Voſſiſchen Zeitung, noch nicht beſtehen. Im jüngſten Kronrat hätte der Zar bereits eingewilligt, dem wurf nicht Aeene Die der Duma im Auguſt wird in Berliner politiſchen Kreiſen, wie die„Deutſche Orient⸗Korreſpondenz“ aus diplomatiſchen Kreiſen erfährt, in zweierlei Hinſicht als bemerkenswert betrachtet. Der Um⸗ ſtand, daß die Duma nicht ſofort, wie vielfach angenommen, ſondern erſt im nächſten Monat einberufen wird, wird als Beweis betrachtet, daß keine unmittelbare Notlage vorhanden iſt. Daß aber die Einberufung jetzt verſprochen wird, gilt als Verſuch, jetzt im Hinblick auf die geplante Anleihe in Frankreich und Rußland den Schein eines frefheitlicheren Kurſes und einer erhöhten Berückſichtigung der Volksverkretung zu erwecken, Italiens albaniſcher Arger. Einmarſch griechiſcher Banden in Albanien. Rom, 8. Juli. „Tribuna“ meldet aus Antivari: 2 ſtarke griechiſche Banden marſchierten gegen Bexat(in Unteralbanien), nachdem ſie alle 8 Dörfer und Wege beſetzt hatten. 5 Eine Note des vierverbandes an Serbien und Montenegro. Zürich, 2. Juli.(We B. Nichtamtlich.) Die „Neue Zürcher Zeitung“ vernimmt, daß eine gemeinſame Note des Vierverbandes an Ser⸗ bien und Montenegro wegen der Aktion in Albanjen bevorſtehe. Einberufung des italieniſchen Miniſtervates. Lugano, 3. Juli,(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Meldung der„Stampa“ aus Ront wird der Miniſterrat dort einberufen werden und wichtige Fragen erörtern. Salandra, der heute früh in Rom eingetroffen iſt, wird Über Beſprechungen mit de m König und ſeinem Beſuch an der Front ein⸗ gehend Bevicht erſtatten. Der näſter des Au Bern wird im Minift terrat ſehr wichtige Erklärung ab⸗ ſeine eine gehen. * Die Einberuſung des Miniſterrates bürfte wohl mit den Ekeigniſſen in Alba⸗ en Fuſautenhängen, guf das von allen Seiten ſich wilde Beutegier ſtürzt. Die Monte⸗ negriner haben Slutari beſetzt, ſelbſtwerſtändlich zu den harmloſeſten ſtrategiſchen Zweclen, aber die Itgliener ſind über den Beutegang deten Lande ſich ihr 18 Jolhe Und ſind nicht 1 über die Serben, die auch einen Feher dlh en ſich ſchon angeeign haben, vo doch der geligs Egoismus Ita das Ganze und noch Dalmatien dazu hat. Und ſind drittens entrüſtet ee die Anſtifter dieſer rech czungen ſeien, weil mi hen Beſetzung der 1 Helenae und 55 Seh 5 ſogenannten kaſt acompli nicht zulgſſen. n nun erſcheinen die Griechen nicht nur als An⸗ 8 Pene als aktive e an ie (WTB. Nichtamtlich) Die 5 MW Seite. iſche Banden ſind von igen, das ſchon ſchen Grenze Süden her auf etwa 80 Km. n liegt. Alſo noch ei Aerger wirk nach biens Erſcheinen Mont Albanien„Ideg Nazio Hi le d Italia“ und„Corriere della Entfernung Serbiens ſterreichiſch⸗ungariſchen 5 n italieniſchen gen ſowie der Dankespflicht ſchroff widerſpreche, daß Italiens adriatiſche Intereſſen und Pläne die ſeitens Serbiens und Montenegros vollzogenen Tat⸗ in bung“,„ ſachen in Albanien keineswegs zulaſſen, und daß die vier verbündeten 8 ichte, welche die Mehrzahl der Unter es⸗ Protokolls bilden, die ein nach ihrem Gutdünken ün Friedenskonferenz löſen wollen. Italien anerkenne alſo unter keiner der tatſächlich unhaltbaren Begründungen die ſerbi⸗ ſchen und montenegriniſchen Beſetzungen in Albanien und laſſe ſich ſein vitales Intereſſe an jener Syſtematiſierung des Adriatiſchen Meeres, um derentwillen es ſeinen Krieg führe, keines⸗ falls durch Serbien und Montenegro beeinträch⸗ tigen. s ſind alſo wohl in der Hauptſache die Fragen, die den italieniſchen Miniſterrat n werden, ſofern Herr Salandra nicht ſeinem Aerger über Rumänien, Bul⸗ garien und das— ſchlechte Wetter Luft machen wird, das ſogar den Mißerfolg der italieniſchen Kriegsanleihe verſchuldet hat, weil die Leute beim Regen nicht zeichnen gehen konnten! Einen kleinen Troſt in dieſen be⸗ trühenden Umſtänden mag den Italienern die Nachricht von einer beabſichtigten Note des 571 en Vierverbandes an Montenegro und Serbien bieten, in der dieſe wohl ermahnt werden ſollen, doch immerhin etwas Rückſicht auf den neueſten teuerften Bundesbruder zu nehmen; wir ſind auf die Antwort der Serben und Montenegriner geſpannt, und ſind fehr neu⸗ gierig, wie ſich dieſes tolle Schauſpiel nackteſter und ſchamloſeſter Raubgier, dieſe Komödie bitterer Feindſchaft der befreundeten Diebe weiter entwickeln wird. Die engliſche und die ruffiſche Diplomatie werden jedenfalls eine hochſt angenehme Arbeit vorfinden Daß man in Wien die veinſte aller Freuden die Schaden⸗ freude, empfindet, begreifen wir vollſtändig. Die Neue Freie Preſſe 5ſchreibt, dabei⸗ zuſtehen und bloße Zuſchauer zu ſein, wenn die verſchiedenen Völker ſich um den Knochen von Albanien raufen, ſei ſchließlich auch etwas in bewegter Zeit Aus der Rede des Botſchafters Tittoni an⸗ läßlich der Solferinofeier in Paris haben wir erfahren, daß ſchon vor zwei Jahren, als Italien ſcheinbar unſere Politik auf der Londoner Bot⸗ ſchafterkonferenz während des Streites über Shittari unterſtützte, es genau dasſelbe Verfah⸗ ren mit Montenegro einſchlug, wie im vorigen Winter und Frühjahr mit Serbien. Als wir, da Montenegro ſich lange weigerte, nachzuge⸗ ben und Skutari zu räumen, unſere Forderung mik Waffengewalt durchſetzen wollten, weil das Anſehen der Monarchie dazu drängte, fiel uns Italien in den Rücken und drohte, das Ueberein⸗ kommen zwiſchen dem Grafen Goluchowski und dem Marcheſe Visconi⸗Venoſta, betreffend die Neutralität von Albanien, und auch den ſoeben gefaßten Beſchluß der europäiſchen Mächte über die Bildung eines unabhängigen albaneſiſchen Staates zu brechen und Valona und Durazzo zu beſetzen. Es hat uns ſomit entweder demütigen oder ſchon damals in einen Weltkrieg hineinhetzen wolten, der nur deshalb vermieden werden konnte, weil die Eutente, für die nach den Ver⸗ ſicherungen des italieniſchen Botſchafters in Pe⸗ tersburg die Regierung in Rom ſtets gearbeitet hatte, noch nicht losſchlagen wollte. Jetzt haben die Serben ein Stück aus dem Leitze von Akbanien herausgeriſſen und in Sku⸗ tarf ſind die Montenegriner eingerückt und Ita⸗ 7 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags. Schlacht, r su Wendung der und folgerichtig. Südflawen iſt Italien, Venedig i der wie es dereinſt en hat keine Duldung rache und eine nicht zu D auch geweſen. J de Sitte und Begehrlichkeit nach fremdem Eigentum. viſchenfa Adriatiſchen Meeres, dieſe Wirkung d, den der Mordgeſelle und italieniſche ing Eſſad Paſcha begangen hat, iſt bede zugleich unterhaltend. * Berlin, 3. Juli.(Priv.⸗Telegr.) 2 Verhandlungen des Vierverbandes wegen der Teilnahme Italiens an der Dardanellen⸗ aktion ſtocken angeblich, weil Italien als⸗ Lohn den Beſitz von ganz Albanien fordert. svoll und 2 2 D Di ** UAmgruppierung der italieniſchen Truppen? Berlin, 3. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Nach einer Meldung aus Turin beginnen die Italiener ihre Truppen umzugruppieren. Der Marſch auf Trieſt iſt aufgegeben worden, angeblich um alle Kräfte auf den einen„Stoß in das Herz Sſterreichs“ richten zu können. Wo dieſes Herz liegt, wird vorläufig noch ver⸗ ſchwiegen. Der Kampf um die Jardanellen Feindliche Angriffe blutig abge⸗ ſchlagen.— Erfolgreiche türkiſche Gegenangriffe. Konſtautinopel, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des Hauptquartiers. An der Kaukaſusfront nehmen die Kämpfe in der Gebirgsgegend an der Grenze für uns einen günſtigen Verlauf. Der Feind hat in den letzten Kämpfen, die ſich am rechten Flügel entwickelten, mehr als 600 Tote, dar⸗ unter 7 Offiziere, auf dem Schlachtfeld ge⸗ laſſen. Wir machten dort außerdem 2 Offi⸗ ziere, darunter einen Bataillonschef, und eine Anzahl ruſſiſcher Soldaten zu Gefangenen. An der Dardanelleufrout fand am 29. Juni an der Nordgruppe von Ari Burnu bloß eine gegenſeitige Beſchießung ſtatt. An der Südgruppe bei Sedd⸗ül⸗Bahr dauerte der Kampf den ganzen Tag. Der Feind wollte unſeren rechten Flügel umzingeln und unternahm unter dem Schutze eines un⸗ ausgefetzten Artilleriefeuers einen Angriff. Wir brachten die feindliche Abſicht durch unſere Gegenangriffe zum Scheitern. In der Nacht zum 1. Juli ſchlugen wir an der Nord⸗ gruppe von Ari Burnu feindliche An⸗ griffsverſuche gegen unfere Verſchan⸗ zungen im Zentrum blutig ab. Unſer rechter Flügel ging zum Gegenaugriff über und entriß dem Feinde zwei hintereinander⸗ liegende Reihen Schützengräben. In derſelben Nacht unternahmen an der Nordgruppe von Sedd⸗ül⸗Bahr unſere Truppen einen Gegen⸗ angriff gegen den linken Flügel des Feindes. Die Schlacht dauerte die gauze Nacht an. Unſere Truppen draugen in mehrere feindliche Grabenſtücke ein und ſetzten den Angriff in hartnäckigen Nahkämpfen fort. Die Schlacht endete erſt bei Spunenaufgang. Am 30. Junf dauerte der Kampf an unſerem rechten und linken Flügel der Südgruppe bei Sedd⸗ül⸗Bahr von Dieſe ſehr günſtig für uns. Unſere natoliſchen Küſtenbatterien nahmen erfolg⸗ ch an den Kämpfen der Südgruppe teil und beſchoſſen mit ſichtlicher Wirkung die Lager und Artillerieſtellungen des Feindes. Eines funſerer Flugzeuge überflog Sedd⸗ül⸗Bahr und warf dort Bomben ab.— An den anderen Fronten nichts von Bedeutung. Baldige Jereierung der Meer⸗ engen nicht zu erwarten. London, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Daily Telegraph“ veröffentlicht einen Brief von Granville Fortescue aus Konſtantinopel von Anfang Juni. Der Verfaſſer ſagt, er müſſe die enttäuſchen, die eine baldige Forcierung der Meerengen erwarteten. Die ganze Küſte vom Fort Nagara bis in die Nähe von [Kum Kale iſt eine einzige große Feſtung. Seit dem 18. März iſt jede geeignete Stellung in eine Batterie verwandelt worden. Die Türken haben ſeit dem erſten Angriff mit einer Gewiſſenhaftigkeit gedrillt, die nur von Kitcheners Armee übertroffen wird. Jedes Fort entlang der Meerengen wird ſtünd⸗ lich eine größere Bedrohung der Schiffe. Die Forts ſind, obwohl die Türkei leine Muni⸗ tion großen Kalibers herſtellen kann, veich⸗ lich mit Munition verſorgt. Die Ge⸗ wäſſer vor den Geſchützen ſind dicht mit Minen beſät. Die Minenfiſcher können ſich nicht weit nach Helleſpont hinaufwagen, weil ſie ſonſt unter das Feuer der Maſchinengewehre kom⸗ men würden. Die Minenfelder werden ferner durch verborgene Batterien geſchützt. Dieſe ſind ſo geſchickt verſteckt, daß eine Aufklärung durch Flugzeuge erfolglos iſt. Anſcheinend beſteht auch eine Station für Landtorpedos. Schließ⸗ lich gibt es neuerrichtete Batterien und Re⸗ douten auf dem aſiatiſchen Ufer in günſtigen Stellungen. Die Halbinſel Gallipoli hat ſich in den letzten Monaten weſentlich geändert. Jede Schlucht iſt ein Hindernis, jeder Ab⸗ hang ein Fort. Im März wäre eine Lan⸗ dung möglich geweſen. Die Türken ſind uns numeriſch wie eins zu zwei überlegen. Die Alliierten operieren von der ſchwie⸗ rigſten Baſis. Die türkiſchen Soldaten ſind ausgezeichnet und kennen das Gelände völlig, während es für die Verbündeten meiſt eine terra incognita iſt. Eine weitere Schwierigkeit für die Verbün⸗ deten iſt der Waſſermangel, der wegen der langen Regenzeit noch nicht fühlbar wurde, ſich aber im Juli und Auguft bemerkbas machen wird, wenn der Kampf ſo lange dauert. Dazu kommen die großen Schwierigkeiten der Seetransporte und die Landung. Der Ver⸗ faſſer findet es erſtaunlich, etwas beſonderes in dem Verhältnis zwiſchen den Verluſten des Feindes und dem Verbrauche der Munition ſeitens der Verbündeten zu finden. Die Urſache iſt die, daß die Schiffsgeſchoſſe meiſt nur in zehn Stücke zerſpringen, daher verhältnis⸗ mäßig wenig Schaden anrichten, wenn ſie nicht direkt in den Laufgräben explodieren. Das Bombardement erweckt den Anſchein der Ver⸗ nichtung allen Lebens in der beſchoſſenen Zone, aber wenn die Beſchießung aufhört und die Soldaten angreifend vorgehen, begegnen ſie einem mörderiſchen Feuer aus dem ſoeben am dichteſten beſchoſſenen Gelände. Dazu kommt die U⸗Bootgefahr. Die Mannſchaft des U⸗Bootes, das den Triumph“ und die „Majeſtic“ zerſtörte, feiert jetzt ihren Sieg in Konſtantinopel, was das Blut der 155 die an jedem der beiden Flügel mit Der Starke iſt einſam. Unter dem Titel„Der Volks⸗ feind“ hat der ſchwediſehe Schrift⸗ ſteller Per Hallſtröm im „Sveuska Dagbladet“ eine tief⸗ eindringende Betrachtung über Deutſchlands tieſſtes und eigent⸗ lichſtes Weſen u. über die tiefſten und⸗eigentlichſten Gründe des Haſ⸗ ſes gegen Deutſchland gegeben. Einen kurzen Auszug hat das WeB. ſchon verbreitet. Wir laſſen den uns heute vorliegen⸗ Wortlaut folgen: „Ein Phänomen, das mich bei dem, was wir jetzt erleben, am lebhafteſten beſchäftigt, iſt die Haltung der„neutralen Welt“ gegenüber Deutſchland. Es gibt nicht viele Länder, in deiien ein„Belauſchen“ der Volksſtimmung nach den Regeln der Kunſt, Ddas heißt nach gehöriger Bearbeitung— und an dieſer hat es nicht gefehlt— etwas an⸗ deres ergeben würde als ein Votum gegen dieſes große Volk. Glücklicherweiſe iſt das Ergebnis wenigſtens in unſerem Lande zweifelhaft trotz Vieler eifriger Anſtrengungen, unſere Anſicht z verwirren. Für den, der nicht gewillt iſt, ſich ſeine Mei⸗ nung durch Mehrheitsbeſchluß vorſchreiben zu laſſen kann das ein Anlaß ſein, darüber nach⸗ Zudenken, wie dieſe Tatſache möglich iſt. Es liche Ritterlichkeitsgefühl, das War man nicht ganz Ewäre. Auibt doch einen ſtarken Inſtinkt, der im ent⸗ den, der von Uebermacht umgeben iſt, und die Bewunderung für den Mut und die Kraft, welche allem, was die Welt aufbietet, zum Trotz ihr widerſteht. Sollten dieſe Gefühle jetzt ver⸗ dorrt ſein, oder was iſt imſtande, ſie unwirkſam zu machen? Deutſchlaud war nie populär. Das trat deut⸗ lich genug bei ſeinem Einjgungswerk im vorigen Jahrhundert hervor, und zwar mit geradezu grotesker Schärfe, wenn man daneben die ganz anders geartete Behandlung hält, welche Italien zu Teil wurde. Im Falle Italiens: Hilfe von außen, die der eigenen Anſtrengung verhältnis⸗ mäßig wenig zu tun übrig ließ, der Applaus der Welt, der Garibaldi⸗Kultus und ein allge⸗ meines Gefühl, daß es jetzt dem Ideal entgegen⸗ ginge. Dem deutſchen Volke gegenüber eine ſaure Mißſtimmung: wohin wollen die denn? zufrieden geweſen mit ihrer Zerſplitetrung, die in das europäiſche Gleichgewichtsſyſtem ſo ſchön paßte? Wollten die vielleicht ihr Haupt neben Frankreich er⸗ heben, ſich ſteifnackig zeigen gegen die wirklich Großen und tapfer und ſtark ſein? Als 1870 end⸗ lich gab, was 1814 und 1815 ſchon ehrlich und teuer bezahlt war: die ſichere Grenze gegen den Erbfeind und Friedensſtörer, die Zurückgewin⸗ nung des geraubten Bodens,— da weinten die Augen der Welt mit Frankreich, und es war, als ob alle Gerechtigkeit unheilbar gekränkt . Bismarck, die gewaltigſte Geſtalt des Jahrhunderts, wurde zu einer antipathiſchen und lächerlichen Figur mit 1i Haaren, von denen eins ehrlich war, mit einem leeren Platz auſtelle des Herzens und einem nur von Erobe⸗ 5 n Engländer in Siedehitze 22 rungsplänen erfüllten Kopfe. nichts weiter, er ſtreckte nicht einmal die Hand aus, aber das war ja nur liſtige Verſtellung „wir werden ja ſehen!“ Und dieſe Zwangsvor⸗ ſtellung erhielt ſich. Es half nichts, daß Deutſch⸗ land über 43 Jahre Frieden hielt, während ſeine Mitbewerber Krieg auf Kriege führten und große Gewinne einheimſten: es war doch nun einmal Deutſchland, das die Welt unter napo⸗ leoniſchem Druck hielt, und die anderen be⸗ hüteten die Freiheit! Wie kommt das? Das kommt daher, daß Deutſchland wirklich ſtark war und nach Popu⸗ larität nichts fragte, daß es auf ſeinem klaren Recht beſtand, zu den Mächtigen der Erde zu zählen. Es hatte auch noch einen anderen Grund: die Schule, welche Preußen durch⸗ machen mußte, um Deutſchland neu zu ſchaffen, war ſo hart und ſtreng, daß ſie einen tiefen Ein⸗ druck in dem Charakter dieſes Volkes hinterließ. Die Prägung, welche Deutſchland erhielt und in ſeiner fortdauernd ſchwierigen Lage beibe⸗ halten mußte, konnte nicht die der Liebens⸗ würdigkeit ſein, wenn man darunter weiche Verbindlichkeit und geſchmeidige Gefälligkeit verſtehen will. Aber wenn man das Wort recht hetont— und das ſollte man doch wohl tun, wenn man ein Volk daraufhin charakteriſieren will— ſo wird es wohl in Deutſchland genau ſo gut beſtellt ſein um Wärme und Güte, Ehr⸗ lichkeit und Zuverläſſigkeit wie irgendwo an⸗ ders, mögen auch die Ausdrucksformen weniger leicht und glatt ſein. Nun kämpft Deutſchland noch einmal um ſeine Einheit und zwar ungefähr unter den Bedingungen des ſiebenjährigen Krie⸗ hringt. Er eroberte zwar .5 Geueral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 3. Juli 1915. köſtlichſten und ſten aller Raubzüge] lien kommt in den en unſerer Truppen begonnen hatte,] Der Verfaſſer erklärt, er ſei trotzdem nicht peſſimiſtiſch, aber die Verbündeten müßten ſich auf enorme Opfer gefaßt machen. Das Schickſal Konſtantinopels werde von der Maſſe der verfügbaren Geſchoſſe und des Pul⸗ vers abhängen. Die Rückwirkung der engliſchen Mißzerfolge auf Aepppten. Berlin, 3. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber Konſtantinopel wird aus Kairo gemel⸗ det, daß ein Bericht angelangt iſt, wonach die Engländer allen Grund haben, wegen der Stimmung der Bevölkerung beſorgt zu ſein. Es wird darin mitgeteilt, daß 45 000 verwun⸗ dete Engländer nach Alexandrien und Kairo gebracht wurden. Man ſucht freilich die Ver⸗ wundetentransporte mit dem Schleier des Ge⸗ heimniſſes zu umgeben, doch werde durch die Geneſenden allmählich allgemein bekannt, daß die Engländer in den Dardanellen zahlloſe Opfer bringen mußten, ohne bisher auch nur den geringſten Erfolg zu erreichen. Seitdem iſt alle Furcht vor den Engländern geſchwun⸗ den. In den Kaffeehäuſern erörtert man ganz freimütig die Folgen, welche der als ſicher bee⸗ trachtete Fehlſchlag an den Darda⸗ nellen für Englands Stellung in Aegypten haben werde. ** Meutereien unter den Truppen in Indien. Berlin, 3. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Mit der letzten Poſt eingelangte Zeitungen aus Dſchi⸗ hani Iſlam und Gaber berichten über Meu⸗ tereien unter den Truppen in Lahore und Madras. In Lahore gingen die Unruhen von Abteilungen indiſcher Reiter aus, welchen ſich bald die Menge anſchloß, die Privathäuſer, Ho⸗ tels, Kirchen zerſtörte und viele Engländer er⸗ mordeten. Auch 19 höhere Verwaltungsbeamte der Bezirke in der Nachbarſchaft von Lahore wurden ermordet. 2 Bataillone, welche nach Europa abgehen ſollten, ſchoſſen die engliſchen Offiziere nieder, als ſie den Kaſernenhof ver⸗ laſſen hatten. Der wahre Stand der Dinge auf den europäiſchen Kriegsſchauplätzen, zumal in den Dardanellen, iſt in Indien faſt allgemein bekannt geworden und veranlaßt viele Inder, welche ſich anfänglich zum Eintritt ins Heer bereit erklärt hatten, ſich dem Kriegsdienſt zu entziehen. Die von dem Gouverneur verbreite⸗ ten Kriegsberichte finden keinen Glauben mehr. Auch in Madras müſſen Straßenkämpfe ſtatt⸗ gefunden haben Nach amtlicher Mitteilung ſind dabei mehrere Meuterer getötet worden. — Der Seelrieg. Der U⸗Boeotkrieg und die eng⸗ liſche Nriegsanleihe. Berlin, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach Meldungen aus Kopenhagen behaupten alle letzten Depeſchen aus London über den Unterſeebootskrieg, dieſer habe ſeinen Cha⸗ rakter gänzlichverändert. Die deut⸗ ſchen U⸗Boote tauchten jetzt ſtets zum Anhalten der Schiffe auf und verſenkten ſie erſt nach von zuſtändiger Stelle hören, iſt dieſe Nachricht unzutreffend. Sie bedeutet nichts weiter als einen recht durchſichtigen Verſuch, die all⸗ mählich recht gedrückt gewordene Stimmung im engliſchen Publikum dadurch zu heben und ſeine Neigung zur Zeichnung der neuen Kriegsanleihen zu fördern. Unſere Unterſeeboote. London, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wie das Reuterbüro aus Weſthartlepool meldet, iſt der britiſche Dampfer Welburſy mit ges. Aber während zu Friedrichs Zeiten ſogar die Feinde den Hut lüfteten, ſteht heute die Mehrzahl der Zuſchauer verſtändnislos da. Das muß noch auf etwas anderem beruhen als bloß auf der Abneigung gegen das deutſche Weſen. Am meiſten liegt hier wohl das Gefühl der Furcht zu Grunde. Deutſchlands Ueberlegen⸗ heit, die nun vor aller Augen ſteht und Oft wirkt, wie das rote Tuch auf den Stier, war ſchon vorher deutlich genug, um die Atmoſphäre zu verbreiten, welche die Reaktion eines beunruhigten Selbſtgefühls iſt. Man lebte in Furcht darüber, welches der Ausgang eines fortgeſetzten friedlichen Wettbewerbes ſein würde, ja, die nächſt bedrohten Völker kamen auf den Gedanken, dieſen Wettbewerb durch ein Uebereinkommen, welches Qualität für viele der anderen erſchien die Zukunft un⸗ ſicher, wenn ſie die ſtändig wachſende Energie ins Auge faßten, welche von einem Organi⸗ ſationsvermögen geleitet wurde, das jeder Schwierigkeit Herr zu werden ſchien. Aher trotzdem: der Konkurrenzneid allein, ſo natür⸗ lich er iſt, kann unmöglich zu einem kompakten Volkshaß anſchwellen, der bis zum Wunſch der Vernichtung geht. Nein, man mußte erſt noch dazu den Glauben hegen können, daß ideelle Werte auf dem Spiele ſtehen, und es hat denn auch nicht an Propheten gefehlt, welche Ge⸗ fahren für dieſe Werte von Deutſchlands Seite vorausſagten. Deutſchland iſt den Geboten der Mode nicht gefolgt. Es hat gewagt, ohne Parlamenkartk⸗ mus zu gedeihen! Es hat reforuriert und ben⸗ froſtige durch Quantität erſetzte, zu unterbinden. Auch eeeee eeee — gründlicher Unterſuchung. Wie wir Samsung, den 3. Juſt 19185. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſle Nachrichten.(Mittagblath B. Seie. einem Gehalt von.951 Tonnen, mit einer Zuckerladung von Cuba nach Queenſtown unter⸗ wegs, von einem Unterſeehoot an der iriſchen verſenkt worden. Die Beſatzung iſt ge⸗ London, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wie Floyd's Agentur aus Liszzard meldet, ſind die britiſchen Dampfer Kaucaſſan(4656 Ton. nen) und Inglemoor(4431 Tonnen) geſtern früh von einem Unterſeeboot ver ſenkt wor⸗ den. Die Beſatzung wurde in Falmouth gelandet. Haag, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Nieuwe Courant“ ſchreibt über die Verſenkung des Dampfers„Armenian“: Das Schiff trachtete nach dem Bericht des Reuterbüros zu entkommen und ver⸗ ſcherzte ſich damit nach dem Völkerrecht ſeinen Anſpruch angehalten und unterſucht zu werden. Der Bericht des Kapitäns beſtätigt das. Wenn das Umkommen amerikani ſcher Matroſen in Amerika Entrü⸗ ſtung hervorruft, ſo ſollte dieſe ſich in erſter Reihe gegen den Kapitén des Dampfers richten, der ſich zum Widerſtand entſchloß. anſetzte, hatte er kein Glück. Es gelang ihm an keiner einzigen Stelle, gegen die deutſchen Linien auch nur den geringſten Erfolg zu er⸗ zielen. Dagegen waren ſeine blutigen Verluſte außerordentlich ſchwer und die Truppe nach dem Mißlingen der erſten Angriffe nur ſchwer vorwärts zu bringen. Die ruſſiſchen Offiziere blieben infolgedeſſen hinter der Front zurück und ſuchten durch Drohungen mit der Waffe die zögernd Vorgehenden in den Kampf zu treiben. Eine Offenſive am Tage wagte man aus Furcht vor der deutſchen Ar⸗ tillerie überhaupt nicht mehr. Nur noch vom Nachtgefecht verſprach man ſich Erfolg, weil bei dieſer Kampfesweiſe allein die zahlen⸗ mäßige Überlegenheit zum Ausdruck kommen konnte. Die unsdisziplinierten, nur wenige Wochen ausgebildeten Erſatzmannſchaften ver⸗ ſagten aber bei den nächtlichen Kämpfen in dem waldigen Gelände. Die Zahl der Über⸗ die Kriegslage im weſten. Serhalten wir über die Weiterentwicklung. der ſens naiver lage verdient doch bemerkt zu werden. wiſſem Sinne, wenn es gilt, ſeine Gedankenkraft Ein belgiſcher Bericht. Le Havre, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das belgiſche Kommunique beſagt: Am 30. Juni beſchoß die feindliche Artillerie mit Unterbrechung die Umgebung von Wulpen, Rams Capelle, Perevyſe, Schafwege, Caer⸗ karke, das Gelände ſüdlich Dirmuiden, ebenſo den ſüdlichen Teil von St. Jaques Capelle, die Umgebung des Forts Knocke, Renighe und das Fährmannhaus. Die belgiſche Artillerie erwiderte den feindlichen Batterien lebhaft nurd derſtreute Gruppen feindlicher Arbeiter. Der am Zuſammenfluß der Yſer und Mperle gelegene Ort Knocke iſt keineswegs ſtark be⸗ feſtigt, wie man glauben machen könnte. Aüͤckwärtsbewegung der Eng⸗ länder und Belgier. Berlin, 3. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Wir⸗ kung einer mehrtägigen Beſchießung aller wichtigen militäriſchen Stellungen der weiteren Umgebung von Dixrmuiden ſoll ſich in den letzten Tagen, verſchiedenen Morgenblättern zufolge, mit umfaſſenden Rückwärtsbewegungen der Eng⸗ länder und Belgier kundgegeben Die weiterentwilung der 5 Aämmpfe in Galtzien. Aus dem Großen Hauptquartier Kämpfe in Galizien das folgende Tele⸗ gramm: 1. Die Armee Mackenſen hatte ſich bis zum 27. Mai abends auf dem öſtlichen San⸗ ufer einen großen Brückenkopf geſchaffen, der ſich in einer Ausdehnung von etwa 70 Kilo⸗ meter von Nacklo über Kalnikow—Zapatow⸗ Radawa bis zur Lubaczöwka⸗Mündung er⸗ ſtreckte. Während der auf dem anderen San⸗ Afer verbliebene rechte Armeeflügel ſich kämpfend näher an die Nordfront der Feſtung Przemyſl heranſchob, verſuchten die Ruſſen die Brückenkopfſtellung von Norden her zu durch⸗ brechen. In der Zeit vom 27. Mai bis 3. Juni führte der Feind alle nur irgendwie ver⸗ fügbaren Reſerven zu nächtlichen Angriffen gegen die deutſchen Truppen vor. Obwohl er im Laufe von 8 Tagen etwa 18, allerdings teilweiſe ſchon ſtark geſchwächte Diviſionen in fortwährenden Nachtangriffen gegen die en Diviſionen zum Sturme 1 läufer mehrte ſich von Nacht zu Nacht. Dazu fehlte es ruſſiſcherſeits an Offi⸗ zieren, um die ſchwierige Führung der Truppe im Nachtgefecht zu ermöglichen. Aus ſolchen Gründen mußte der in der Nacht vom 2. zum 3. Juni geplante Generalangriff unterbleiben. So mißlang das Unternehmen. Ganze Diviſionen mußben in den letzten Tagen zurückgenommmen wer⸗ den, weil ihre Zuverläſſigkeit ſtark erſchüttert war. Die Verluſte waren ſo ſchwer geweſen, daß die Gefechtsſtärke einzel⸗ ner Diviſionen nicht viel mehr als 3000 Bajo⸗ nette betrug, ſtatt einer normalen Kriegsſtärke von 16 000 Mann. Am 12. Juni war der Augenblick gekommen, in dem die deutſche Offenſive, nachdem inzwiſchen die Feſtung Przemyſl gefallen war, weiter geführt wurde. Der Feind hatte ſich vor der deutſchen Armee und vor den beiden, an dieſe anſchließenden öſterreichiſchen Armeen in ſtarken Stellungen eingebaut, die durchbrochen werden mußten, be⸗ vor die Offenſive der Verbündeten in Richtung Lemberg vorwärts getragen werden konnte. Am 12 Juni ſchritten unter dem Befehl des Generaloberſten v. Mackenſen der linke Flügel der deutſchen Armee und der daran anſchließende rechte Flügel der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand zum Angriff über Lubaczowka und San hinweg in Richtung auf Sieniawa und die Höhen öſtlich davon. Der Feind hatte ſich jenſeits der Lubaczowka auf gewohnte Weiſe in mehreren Schützengra⸗ benreihen eingerichtet. Um 8 Uhr vormittags nahm die deutſche Infanterie den Lubaczowka⸗ bach, vertrieb den Feind aus ſeiner erſten, bald darauf auch aus ſeiner zweiten Stellung und ging dann gegen den Kolowkawald vor, wäh⸗ rend links davon deutſche und öſterreichiſche Truppen die Höhen von Sieniawa in Beſttz nahmen. Aus dem Kolowkawalde mit großer Uebermacht herausbrechend ſchritten die Ruſſen zum abendlichen Gegenangriffe. Obwohl ſie dieſen durch heftiges Artillerie- und Minen⸗ werferfeuer unterſtützten und von drei Seiten zu gleicher Zeit anſtürmten, wurden ihre ſämt⸗ lichen Angriffe abgeſchlagen und in den Wald zurückgeworfen, wohin alsdann die Deutſchen folgten. In dem ausgedehnten Forſte kam es in den nächſten Tagen zu ſchwierigen Wald⸗ kämpfen. Den vordringenden Kompagnien traten überall kleine ruſſiſche Trupps entgegen, die ſich im Walde geſchickt eingeniſtet hatten. Auf Bäumen und hinter Aſtverhauen ſaßen ruſſiſche Schützen; auch Maſchinengewehre waren verſchiedentlich im Walde aufgeſtellt. Mitten im Forſte hatte der Feind Schanzen angelegt, die von Drahthinderniſſen umgeben und durch Schützengräben untereinander ver⸗ bunden waren. Der Angriff gegen dieſe Stel⸗ lungen war mit beſonderen Schwierigkeiten verbunden. Im engſten Anſchluß an öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſche Truppen, die gleichfalls in den Wald eingedrungen waren, gelang es den An⸗ griff vorwärts zu tragen. Nachdem die feind⸗ liche Waldſtellung durch Mörſer⸗ und Minen⸗ werferfeuer an einer Stelle erſchüttert und ſturmreif gemacht war, wurde ſie durchbrochen und nach Oſt und Nord aufgerollt. Der Feind trat nunmehr den Rückzug aus dem Walde an. Dies war am 16. Juni. Inzwiſchen waren die übrigen Teile der Armee des Generaloberſten Mackenſen nicht müßig geblieben. 2. Nachdem der linke Flügel der deutſchen Armee am 12. Juni die Offenſive eröffnet hatte, traten rechter Flügel und Mitte am 13. Juni zum Angriff an. Es handelte ſich durch⸗ weg um einen Angriff gegen ſtark be⸗ feſtigte ruſſiſche Stellungen. Die⸗ ſer begann nach entſprechender Artillerievor⸗ bereitung um 5 Uhr morgens. Auf dem rechten Flügel leiſteten die Ruſſen in den an der Wiß⸗ nia gelegenen Ortſchaften zähen Widerſtand, der durch den deutſchen Angriff gebrochen wurde. Auch die öſterreichiſchangari⸗ ſchen Truppen des Generals von Arz ſchritten durch die öſtlich anſchließende Wald⸗ zone vor. Preußiſche Garderegimenter fanden in dem Häuſergewirr ſüdlich des Szklo in der Umgebung von Mlyny anfſänglich heſtige Gegenwehr. Als aber der Feind von hier ver⸗ trieben und auch Tuchla im Verein mit Nach⸗ bartruppen genommen war, drangen Garde⸗ truppen in einem Zuge bis auf die Höhen weſt⸗ lich von Wielkie Oezy vor. Die nördlich davon fechtenden Truppen durchbrachen gleichfalls die Tages war, daß die ſehr ſtarken feindlichen Stellungen auf einer Breite von 50 Kilometer durchbrochen wurden und daß ein Raum⸗ gewinn von—9 Kilometer nach Oſten erzielt war. Aber ſchon ſtanden die Truppen vor einer weiteren wohlausgebauten ruſſiſchen Stellung, in der der Feind am nächſten Tage erneuten Widerſtand leiſtete. Auch dieſe Stellung, in der die Ruſſen mit nicht weniger als 19 Divi⸗ ſionen unſer Vordringen aufzuhalten ſuchten, wurde am 14. Juni durchbrochen, worauf der Feind in der Nacht vom 14. zum 15. Juni den Rückzug in die ſogenannte Grodekſtellung an⸗ trat. Gegner noch nachhaltigen Widerſtand. Dieſe Stadt wurde am 15. Juni von den Truppen des Generals v. Emmich erſtürmt. In den Tagen vom 12. bis 15. Juni hatte die deutſche Armee 34 000 Gefangene gemacht und 70 Maſchinengewehre erbeutet. Gefangenen⸗ ausſagen und erbeutete Papiere ergaben inter⸗ eſſante Einblicke in den Zuſtand des ruſſiſchen Heeres. Es herrſchte großer Mangel an Artillerie- und Infanteriemunition; auch die Knappheit an Gewehren war wieder ſehr groß geworden. Bei dem Mangel an Munition und Waffen macht ſich die demoraliſierende Wirkung der deutſchen ſchweren Artillerie ganz beſonders bemerkbar. Ein ruſſiſcher Offizier ſchreibt:„Uns gegen⸗ über liegen achtmal ſoviel Deutſche als wir und haben ſehr viel ſchwere Munition. Ein der⸗ artiges Höllenfeuer habe ich während der ganzen neun Monate nicht mitgemacht. Wie geht es Wolidia? Ich wünſche ihm nicht dasſelbe durchzumachen. Beſſer tot als derartige Qualen.“ Unter dem Eindruck der großen Verluſte, wächſt die Unluſt der ruſſiſchen Truppen in den Kampf zu gehen. Auch der Offtziermangel wird immier fühlbarer. Vielfach führen Fähnriche Bataillone. Die Disziplin der Truppen iſt im Sinken. Die Koſaken werden zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung auf die ganze Front verteilt und haben den Auftrag, die Truppen vorderen feindlichen Linien. Das Ergebnis des Nur in der Gegend von Oleszyce leiſtete der 9 am Ueberlaufen zu verhindern und auf Zurück⸗ weichende zu ſchießen. Das Verhältnis zwiſchen Offizier und Mann iſt ſehr ſchlecht geworden. Vielfach werden Fälle b„daß e von ihren eigenen Leuten erſchoſſen wurden. Die ſinkende Zuverſicht der Truppen ſucht man durch religiöſe Einwirkung und phantaſtiſche Nachrichten zu heben. Als ſolche gab man be⸗ kannt, daß Pezemyſl zurückerobert ſei und daß dortſelbſt 45 000 Deutſche kapituliert, und daß die Italiener große Fortſchritte gemacht hätten. Fünf japaniſche Hilfskorps ſeien unterwegs. 5 Um die Truppen am Ueberlaufen zu verhin⸗ dern und vor Gefangennahme zu warnen, wer⸗ den angebliche Greueltaten dauk⸗ ſcher Soldaten bekannt gegeben. Ein den“ artiger Befehl hat folgenden Wortlaut: 15 „Der Infanteriſt des Isborkiſchen Regiments wurde mit anderen Soldaten ge⸗ fangen genommen. Er gab an, daß ſie deutſchen Offizier geführt worden f der eigenhändig fünf von ihnen mit dem Revolvesn niedergeſchoſſen hätte. Der Infanteriſt habe ins Gebüſch e 1— heit entkommen. de Deub⸗ 25 in den Sers ——5 Unkgiſchn ben Siagan Ordonnanz⸗ werfen. 1 neben: gom, offtzier des Generalſtabes des 21. Armeekordes Zuſatz des Stabskommandanten: Das Se, ſagte ließ der Korpskommandant allen Mamm⸗ ſchaften bekannt geben.“ Nus Staòt und Land. Mannheim, den 3. Jun 1918. Aus der Stadtratsſitzung vom 1. Juli 1915. Den Heldentod für das Vaterland iſt ge ſtorben: Dr. Robert Karch, Profeſſor an der Liſelotteſchule. Der Stadtrat wird dem Ge⸗ fallenen ein ehrendes Gedächtnis bewahren. Nachdem der größte Teil der hieſigen Truppen in Maſſenquartieren untergebracht iſt, hat die Einquartierungskommiſſion neue Grundſätze über die Zuteilung von Einguar⸗ tierung an die Einwohnerſchaft aufgeſtellt. Der Stadtrat billigt dieſe Grundſätze; das Nä⸗ here hierüber wird demnächſt veröffentlicht wer⸗ den. Auf Antrag der Militärverwaltung wird zur Errichtung eines Gefangenenlagers ein Teil des alten Exerzierplatzes und ein weſtlich davon gelegenes Grundſtück zur Verfü⸗ gung geſtellt. 92 Zur Verſtärkung des Alarms bei Flie gergefahr wird im Turm des neuen Rat⸗ hauſes eine Motorſirene aufgeſtellt werden Beim Großh. Bezirksamt wird der Antrag auf Durchführung des Planlegungsver⸗ fahrens für das Gebiet weſtlich der San hoferſtraße zwiſchen Gaswerk⸗ und Gambrinus ſtraße und der Ziegelgaſſe in Sandhofen ge⸗ ſtellt. 8 55 Es iſt in Ausſicht genommen, zwiſchen der Fahrbahn der Feudenheimer Straße und den üdlich davon beſindlichen Straßenbahngleiſen, beginnend am Rampenkopf beim hieſigen iſraeli⸗ tiſchen Friedhof einen Radfahrweg nach Feudenheim anzulegen. Das Tiefbau ſoll die Herſtellungsarbeiten gelegentlich durch Anfahren und Einebnen von abgängigem Ma⸗ terial ausführen laſſen. Im Koſtenvoranſchlag für den Neubau der R.Schule ſind für Einrichtungen von Ga beleuchtung 10150 Mark vorgeſehen. Kriegsausbruch wurde feſtgeſtellt, daß die Ein richtung und der Betrieh eleftriſcher Beleuch tung nicht teurer als Gasbeleuchtung iſt, we halb damals in Ausſicht genommen wurde, kün Mark vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür 2 7 5 . nd demutsvoll ſeine Ge⸗ ſchicke in die Hände derer zu legen, die ihre Patentmedizinen annoneiert hatten und daher ihrer Meinung nach am Kopfkiſſen des Patien⸗ ten ſtehen ſollten! Die Staatsmacht hat auf ihrem Doktordiplom beſtanden, der Fachmann, der etwas Ordentliches weiß, hat ſich nicht dem Worthelden untergeordnet, der gerade genug weiß, um die zu überreden, welche garnichts wiſſen— alles das war eine verkehrte Welt und um ſo unerträglicher, als ihr Gleichgewicht ſich erlaubte, ungewöhnlich ſtabil zu ſein. Ich, der Ariſtokrat und„Volksfeind“, hatte Mikroben in den heiligſten Quellen der Demokratie gefun⸗ den und kalt und entſchloſſen ſanitäre Maßz⸗ nahmen getroffen! Da war es kein Wunder, daß Redakteur Hovſtad und Redakteur Billing das Wort ergreifen und Schiffer Everſen ſeinen Gefühlen Luft machen mußte. Kein Wunder, daß es recht einſam um den Doktor wurde! Die Parallele iſt ja keineswegs genau. Ib⸗ Held iſt kein Bismarcktyp. Die hiſtoviſche Bühne iſt ſtrenger als die des Dra⸗ mas und ſtellt andere Anforderungen an ihre Hauptperſon; aber die Aehnlichkeit der Sach⸗ „Der Einſame iſt der ſtärkſte“— ja, in ge⸗ ungebunden zu gebrauchen und unerſchrocken ein moraliſches Urteil abzuwägen. Soll der Stärke durch äußere Siege erwieſen werden, ſo gilt das Wort nicht. Aber wir wollen die Sache um⸗ klehren zu einem Satz, den Ibſen gewiß auch cuerkannt hätte:„Der Starke iſt einſam“. Ja, ſo ſtimmt es, zumal wenn er zu gleicher Zeit groß iſt. Es wird den Leuten ſo ſchwer, ſich an eine ſolche Geſellſchaft zu gewöhnen, die keine Behaglichkeit bietet. Es iſt viel gemütlicher, ſich an andere zu halten. Aber mit der Zeit, wenn die Klarheit der Vergangenheit über der Szene liegt, ſchaut man zurück. Die Menſchheit will ja gerne bewundern, wenn kein Eigennutz mehr das Auge trübt und der Lärm vorüber iſt, der ſie gehindert hat, über irgend etwas nachzu⸗ denken. Das unerhörte und großartige Schauſpiel, welches uns in unſerer— wie es ſchien— keineswegs erhabenen Zeit vom deutſchen Volk in ſeinem Kampf für ſein Weſen und ſeine Zu⸗ kunſt geboten wirb, wird dann voll gewürdigt werden. Es gibt jetzt Mut überall, und man geht ſchlimmerem Tod als je mit, wie es ſcheint, geringerem Zaudern denn je entgegen. Die Menſchheit iſt nicht alt und verbraucht:; ſie ver⸗ ſchwendet ſich ſelbſt, wie nur Jugendſtärke Luft und Kraft hat zu tun Es iſt grauſam, daß es dazu hat kommen müſſen, aber es iſt groß, daß die Probe ſo ertragen wird Und unvergleichlich am größten iſt der deutſche Mut, mit dieſer Uebermacht gegen ſich von An⸗ beginn ag und mit immer neuen Feinden, mit Verrat im Rücken— und rundum in der Welt nicht der erſtaunte und frohe Beifall über un⸗ vergleichliche Taten, ſondern abwartende und drohende Berechnung, blindes Entgegennehmen von Mißdentungen und Lügen. Nicht leicht⸗ ſertig, ſondern ſeſt nahm das deutſche Volk auf ſich, den Schein gegen ſich zu haben, der Angrei⸗ ſer zu ſcheinen, als es dem fertigen Ueberfall begegnete, und das unfinnige Geſchrei, das ſich erhob, verdunkelte nicht einmal ſeine Farbe. Auf das moraliſche Erbroſſelungsattentat folgte Hunger drohte. Aber ebenſo unbezwinglich ſtand Deutſchland da, ebenſo ſchnell, ruhig und ſchweigend tat jeder Mann ſeine Pflicht. Hier war noch eine Anforderung zu erfüllen das Aeußerſte, was Kraft und pflichtgefühl ver⸗ mag! Und dieſe Anforderung wurde von denen erfüllt, die am nächſten daran waren. Daran zu denken, daß das eine glänzende Tat war, hatte man vielleicht nicht einmal die Zeit, Durch ſolche Erlebniſſe kann kein Volk hin⸗ behalten, ſo würde das d nismus, das als der Traum und das Ziel der Jeinde Deutſchlands hingeſtellt wird, ſeiner Ver⸗ durchgehen, ohne Male davonzutragen. Was ſoll aus dem deutſchen Weſen dabei werdend Soll der Heroismus gegenüber einer feindlichen oder gleichgültigen Welt düſter, trotzig und etwa voller Verachtung werden? Das wäre menſchlich. Aber ich glaube es nicht, wenigſtens nicht, wenn dem Kampf ſein Erfolg zuteil wird. Daß er nicht leicht erkauft wird, dafür iſt ſchon geſorgt, Das Volk, das jetzt gewogen und voll⸗ ewichtig erfunden wird an Opfermut und Waffenbrüderſchaft, muß von einer frohen und hoffnungsvollen Stimmtung erfaßt werden, die es feſter zuſammenhält in Brüderlichkeit, der demokratiſchen Tugend, von der es nio zuviel geben kann. die Freiheit, wenn nur mehr die Rückſicht auf die innere Wohlfahrt die notwendige Begren⸗ zung für das Ideal abgibt. Ich prophezeie keine Herrlichkeit des tauſendjährigen Reiches aber ich ſehe hell den großen Möglichkeiten einer beſſeren Zukunft entgegen, und ſollte ich Recht ütſchland bes Humg⸗ das phyfiſche, und es ſah aus, als ob der⸗ an Die Luft muß leichter werden für wirklichung in der Tat näher gebracht als Folge vermummte „Fürſorge“ dieſer Feinde. Aber die Feinde wolle dieſes Deutſchland ſchwach, und man d das Mißtrauen hegen, daß dies ihr 2— ge recht wunderlich Daßz ge Ziel war. Vielleicht aber geſchieht es, da auch an der Seite eines ſtarken Deutſchland beſſer als bisher leben kann, wenn die Feinde auf ihrer Seite den Humanismus zu Wo kommen laſſen wollten!“ Hrüfungsaufführung der Raunheimer Gpernſehn Im vollbeſetzten Saale des Friedrichspar beſchloß die der Oberleitung von Herrn Hof lapellmeiſter Artur Bodanzky unterſtellte, der hieſigen Muſikhochſchule angegliederte Ma heimer Opernſchule geſtern ihr zweit Schuljahr. Der Weltkrieg war der ˖ dieſer jungen Pflanze heuer nicht gi männlichen Studierenden des Kunſti zum Heeresdienſt eingezogen. U man diesmal von einer größeren hü tiſchen Aufgabe abſehen und ſich auf riſche Teile beſchränken. Die Vortragsfolge enthielt Arie klaſſiſcher und möderner Meiſter, Beiſpiele aus der Tanz⸗ und Be Gavotte und Ländler. wiederum recht erf ſich, daß an unſe F. if und bädagögiſchem Geſchick geg wird. 5 Anſtelle des plötzlich und unerwar Heeresdfenſt eingezogenen Karl nahm Herr Hofopernſänger . 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samskag, den 3 Juli 1915. Privatmann Auguſt Scheubly wird auf eine weitere Amtsdauer von drei Jahren zum Mit⸗ glied der Armenkommiſſion ernannt. Vergeben wird: die Ausführung der Bild⸗ hauerarbeiten zum Neubau der Fortbildungs⸗ ſchule U 2 an Bildhauer Joſef lz hier; die Ausführung der Tüncherarbeit zur Unter⸗ bühne des Hoftheaters Los lan Tünchermeiſter Heinrich Buß, Los Il an Tünchermeiſter Karl Krapp und Los III an Tünchermeiſter Leo Dunkel, ſämtliche hier. — * Auszeichnung. Redakteur Gefreiter Richard Schönfelder hat nicht die badiſche, wie geſtern irrtümlich berichtet, ſondern die würt⸗ tembergiſche ſilberne Militär⸗Verdienſtmedaille erhalten. Schönfelder weilte mit dem 2. Mann⸗ heimer Landſturm⸗Bataillon, das im März nach Flandern kam, bis Ende Februar im Oberelſaß und wurde dann direkt von der Front zu einer württ. Landw.⸗Diviſion als Abteilungsſchreiber kommandiert. * Militäriſche Beförderung. Unteroff. Her⸗ mann Heidenreich, Lagerverwalter der Deutſchen Vacuum Oel⸗Aktiengeſellſchaft wurde zum Vizefeldwebel befördert. *Die landespalizeiliche Abnahme der elektri⸗ ſchen Straßenbahn Maunheim. Weinheim fin⸗ det, wie uns aus Weinheim von unſerem dorti⸗ gen Korreſpondenten berichtet wird, am 10. Juli d. Is. ſtatt. * Rotes Kreuz Maunheim. In den erſten Ta⸗ gen des Monats Juli findet ein neuer theoreti⸗ ſcher Kurs, gehalten von Herrn Dr. Seubert, für Helferinnen vom Rolen Kreuz ſtatt. Es werden immer noch neue Hilfskräfte zur Pflege unſerer Verwundeten gebraucht. Es kommt die Sommerszeit, in der Schweſtern und Helferinnen ausſpannen müſſen und neue unverbrauchte Kräfte in den Lazaretten gebraucht werden. Kommen Sie und helfen Sie, damit die Pflege unſerer Verwundeten nicht notleidet. Anmel⸗ dungen von Frauen und jungen Mädchen vom 20. Jahre ab, welche ſich unentgeltlich zur Ver⸗ fügung ſtellen können, nimmt der Vorſtand der Abteilung Krankenpflege jederzeit entgegen bis zunn 8. Juli, täglich vormittags von 10—12 Uhr im Büro I der Krankenpflege, Prinz Wilhelm⸗ ſtraße 20. Für das große Gartenkonzert im Friebrichs⸗ park, das heute Samstag,(3. Juli), abends 8 Uhr ſtattfindet, ſind alle Vorbereitungen ge⸗ troffen. Die Schar der Sänger der Mann⸗ heimer Sänger⸗ Vereinigung wird eine ſtattliche ſein. Das Programm und vor allem der Soliſt, Herr Stadtrat Jakob Groß, verſprechen reine Genüſſe. Der Aufenthalt im Friedrichspark am ſchönen Hochſommerabend in Verbindung mit den Darhietungen von Sänger⸗ ſcharen und Orcheſter wird den Beſuchern reinſte Befriedigung bieten. Allein aber ſchon um des eblen Zweckes willen— zu Gunſten der Kriegsblinden und der Kriegsinva⸗ abten— iſt auf zahlreichen Beſuch ſicher zu * Eine Dampferfahrt nach Speyer veranſtaltet die Lokalſchiffahrt Karl Arnheiter Erben mor⸗ gen Sonntag, worauf wir beſonders aufmerk⸗ ſam machen. Eine unverfrorene Milchpautſcherin hatte ſich in Perſon der 24 Jahre alten Kath. Henes von hier vor dem Schöffengericht zu ver⸗ antworten. Weil ihr Ende April infolge der allgemeinen Milchknappheit„die Milch nicht reichte“, ſo ſagte ſie wörtlich, hat ſie einſach jeder 20 Liter Kannei Milch ungefähr 3 Kiier Waſſer zugeſetzt, um mit dem auf dieſe einfache Weiſe vermehrtem Quantum alle Kunden bedienen zu können. Das beigefügie Waſſer war durch einen Zuſatz von kondenſterter Milch etwas milchig ge⸗ fürbt. Die noch nicht vorbeſtrafte Angetlagte wurde zu einer Geldſtraſe von 100 M. und den Koſten verurteflt. 185 Polizeibericht bam 1. Juli 1915(Schluß). Unaufgeklärte Diebſtähle Bei einer hier in Unterſuchungshaft befindlichen Frauens⸗ perſon wurden nachbeſchriebene Sachen gefunden, deren Gigentümer noch nicht ermittelt ſind: 1 Fleiner ſilb. Damengeldbeutel, 1 kleines ſilb. Damenhandtäſchchen. 1 lange filb. Damenuhrkette mit Schieber, 1 ſilb. Damenfingerring, 1 weiße ittenen Namen Armbanduhr mit Lederriemen, Broſche aus Bein mit dem aus Margaxeta, 1 fi 1 Tranſchiert 1 gr ene Bluſe mit ſchwarz Spitzenüberzug, und grünge⸗ ſtreifte Bluſe, 1 dunkelblaue 4 v Unterrock, 1 fa e Da⸗ kenhemden, 3 Paar kleine 1 ſchwarzer äck Stickerei, goldner weiße Bluſen, 1 weiß menſchürze, 2 iße und 2 Paar weif Damenpelz, 1 we 1 Paar ſchwarze D chen beſetzt, 1Ste mit Goldrand r. Damenhals⸗ inchen, 1 farb. 1 Anhängſel Hals E blauem Ste Stickereikragen, 1 erhalsu tle mit Kinderphot an langer mattgold. rundes Anhängſel mit f 1 Broſche mit 9 gelben Kuß 5 aus blauer Kordel, 8 verſchiedene Broſchen, biläumsmarkſtück 1701/1901 mit dem Bildnis aiſerpaares mit Einfaſſung, 1 viereckiges Uhr⸗ el mit 2 Photog ien, Mann und Frau, 2 Broſchen mit Männerphotographien, 1 ſchwarze Handtaſche mit braunem Fu 2 ſilberne Eß⸗ gezeichnet iſt, 1 lo wovon einer„Jean Loos! ffeelöffel gez.„A. Hartmann“, 1 Gabel mit dem Monogramm„F..“, 1 ſchwarze Bluſe mit Per⸗ len beſetzt, 1 Vorhang mit breiter Spitze, 1 Tiſch⸗ läufer, 1 Tiſchdecke und 1 Na ſchdeckchen mit Sternkreuzſtichen, 14 weißer Damaſtüberzug, 2 weiße Mollvorhänge zu einem Glasſchrank, 1 grau⸗ leinene Trägerſchürze, 1 grüner gelbgeblumter Vorhang, 1 weiße gehäkelte ſogen. Waffelbett mit dunkelroter Satinunterlage, 20 ver weiße Kindertaſchentücher, 1 Schmuckkäſtchen, 1 Brennſchere, 1 Kleiderknopfhaken, 1 eiſerne Geld⸗ kaſette gez.„J..“, 8 verſchiedene Schlüſſel. Eigentümer werden gebeten, bei der Kriminal⸗ poligei ihre Anſprüche geltend zu machen.— Ferner bei einer Diebin, die vorwiegend in der Jeſuitenkirche und Unteren Pfarrkirche geſtohlen hat, wurden u. a. nachfolgende Gegenſtände be⸗ ſchlagnahnnt, die von Diebſtählen herrühren und die Eigentümer nicht bekannt ſind: 1 noch gut⸗ erhaltener Damengeldbeutel aus grünem Leder, 4 Fächer und Klappverſchluß, 1 älterer Damen⸗ geldbeutel aus ſchwarzem Leder, 4 Fächer und Klappverſchluß; in dem Geldbeutel befindet ſich ein Gedicht mit dem Anfang:„In Frankreichs blutgetränkter Erde ſchläfſt Du aus vom Erden⸗ leid“; 1 Roſenkranz mit ſchwarzen Perlen und kleiner Lourdesmedaille, 1 Kongregationsmedaille mit ſeingliedrigem Halskettchen. vom 3. Juli 1915. Brandausbruch und trödlicher Un⸗ glücksfall. Geſtern nachmittag, etwa 4 Uhr, entſtand in einem Keller des Hinterhauſes Jung⸗ buſchſtraße 18 hier, woſelbſt Farbwaren und Oel lagern, auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ein Die Brand. Der 15 Jahre alte Hausburſche Adam Schäfer von Worms, welcher in der Keller. abteilung mit Abfüllen von Oel beſchäftigt war, und deſſen Kleider Feuer fingen, trug ſo erheb⸗ liche Brandwunden davon, daß er nach Einliefe⸗ rung ins Allgemeine Krankenhaus ſofort ge⸗ ſtorben iſt. Der Brand wurde von der Be⸗ rufsfenerwehr innerhalb 94 Stunden wieder ge⸗ Iöſcht; die Höhe des Schadens konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Aus dem Großherzogtum. ſe[ Weinheim, 2. Juli. Vorbehalblich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes beſchloß der hieſige Gemeinderat, den ſtädtiſchen Arbeitern ein⸗ ſchließlich jenen der Gas⸗ und Waſſerwerke eine Kriegszulage zu bewilligen. Sportliche Rundſchau. Phönix— B. f. R.(Entſcheidung um die Meiſterſchaft in der Frühjahrsliga⸗Runde.) Kom⸗ menden Sonntag 4 Uhr treffen ſich obige Mann⸗ ſchaften auf dem Phönix⸗Sportplatz zum Schluß⸗ ſpiel. Das zu erwartende Spiel, wohl das inte⸗ reſſanteſte in der Runde, wird die Entſcheidung bringen, ſofern es vom Phönix gewwonnen wird. Beide Vereine werden in ihrer ſtärkſten Aufftel⸗ lung antreten. Abends 8 Uhr findet im Lokal „Zähringer Hof“ eine kurze Gedenkfeier für die in den letzten Monaten auf dem Felde der Ehre ge⸗ bliebenen Sportsleute Mannheims ſtatt. Letzle Meldungen. Der Nönig von Bayern preußziſcher Felsmarſchall. München, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wie die Blätter melden, iſt König Ludwig zum preußiſchen Feldmarſchall ernannt worden. Engliſche Tatſachenverdreh⸗ iigen. Berlin, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche Allgem. Zeitung“ ſchreibt unter dem Titel„Eine engliſche Verdrehung der Tatſachen!. Im Londoner„Daily Tele⸗ graph“ vom 11. Juli befindet ſich mit der Überſchrift:„Weichſpitzige Geſchoſſe“ ein Aufſatz folgenden Inhalts:„Die Be⸗ weiſe, daß die Deutſchen die internationalen Abmachungen letzten, häufen ſich. Die verle Türken ſind ein billiges Werkzeug in den Hän⸗ den der Deutſchen, denn ſogar die ottoma⸗ niſchen Truppen müſſen aus Berlin Material holen, um den Krieg unmenſchlich zu führen. Die Munition, die in den Kämpfen am Suez⸗ kanal am 3. und 4. Fehruar benutzt wurde, trägt größtenteils den türkiſchen Halbmond. Unter den indiſchen Truppen, die in ärztliche Behandlung kamen, befanden ſich ein oder zwei Leute, deren Wunden die Vermutung nahe legt, daß Geſchoſſe vom Typ Dum⸗Dum ſie getroffen hatten. Eine Entdeckung in der Wüſte beſtätigte dieſe Anſicht. Bei einer Durch⸗ ſuchung des Geländes, das die Türken auf ihrem eiligen Rückzug durchquerten, fanden unſere Offiziere Tauſende von Patronen mit Munition deutſcher Herkunft für Mauſer⸗ gewehre, die aber anſcheinend zum Schießen auf großes Wild aber nicht für Kriegszwecke beſtimmt waren. Nichtsdeſtoweniger war ſie den Türken geſandt worden, um ihre Mu⸗ nition zu ergänzen. Sowohl die Gewehr⸗ wie Revolvergeſchoſſe wurden nach London ge⸗ ſandt. Die Mauſerſchen Gewehrpatronen haben ein Geſchoß, daß einigermaßen dem ähnelt, was bei Sportsleuten unter der Bezeichnung⸗ Tweedie bekannt iſt. Es har vier feine Schlitze in dem Nickelmantel, das Blei liegt an der Spitze frei. Die Wirkung beſteht darin, daß beim Auftreffen der Nickelmantel platzt. Die Revolverkugeln beſitzen einen Nickel⸗ mantel und eine flache Bleiſpitze. Die Käſten ſind bezeichnet mit fertigen Patronen und tra⸗ gen die Buchſtaben..., in dem Viereck, darunter ſteht Kalkutta, Ausfuhrgut, Patronen für Handfeuerwaffen. J. D. Munjtion. Am Boden der Pakete befinden fich die Buchſtaben D. W.., darüber das Zeichen 474 G. und der Buchſtabe K iſt an beiden Seiten des Zünd⸗ hierchens angebracht. Der Boden der Revolver⸗ patronen iſt in ähnlicher Weiſe gezeichnet und trägt die Ziffern 403 und die Buchſtaben D. W. M. Sie bedeuten wahrſcheinlich Deutſche Waffen⸗ und Munitionsfabriken.“ Soweit die Mitteilung des Daily Telegraph. Sein Artikel hat offenſichtlich die Abſicht, die deutſche Regierung der Lieferung von uner⸗ laubtem Kriegsmaterial an die Türkei zu be⸗ ſchuldigen. Die ſofort angeſtellte amtliche Ermittlung hat folgendes Ergebnis: Die in Betracht kommenden Patronen ſtam⸗ men von den Deutſchen Waffen⸗ und Munitionsfabriken Karlsruhe. Sie ſind nach der Erklärung dieſer Firma an die Firma R. B. Rodda u. Co. in Bir⸗ mingham in Friedenszeiten für Jagdzwecke geliefert worden und von Karls⸗ ſchierte von Puebla auf die Hauptſtadt los ſtieß ruhe meiſtens direkt durch Vermittlung der deutſchen Hanſalinie in Hamburg als Aus⸗ fuhrgut nach Kalkutta verladen worden. So ſind z. B. vier Kiſten mit ſolcher Munition mit dem Hanſadampfer Bärenfeld ſür die Firma Rodda nach Kalkutta abgegangen. Die nach Kalkutta gelangten Pakete wurden dort mit einem Etikett verſehen, welches die Initialen der Firma R. B. Rodda u. Co. und zwar R..R trägt. Die Buchſtaben 1 D bedeuten wahrſcheinlich eine Abkürzung von Indien⸗ Departements. Beide Zeichen ſind von den deutſchen Waffenſabriken nicht angebracht wor⸗ den. Auch lieferte die Firma nach einer Erklä⸗ rung gleiche Patronen niemals nach der Türkei. Es handelt ſich alſo um Munition, welche engliſcherſeits nach Kalkutta und weiter geliefert wurde und einzig und allein von in diſchen Truppen verwendet worden ſein kann. Die Kriſe in der Sozial⸗ demoekratie. Berlin, 3. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Im„Vorwärts“ wird heute die Erklärung des Vorſtandes der ſozialdemokratiſchen Partei und der Reichstagsfraktion„Gegen Parteizerrüt⸗ tung“ veröffentlicht, die ſchon vorher im„Ham⸗ burger Echo“ zu leſen war. Antijapaniſche Bewegung in Ehina. m. Köln, 3. Juli.(Privat⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Zürich: Peters⸗ burger Berichten zufolge nimmt in China die Bewegung gegen Japan größere Ausdehnung an. An der Grenze von Korcea ſeien Unruhen ausgebrochen, die antijapaniſchen Charakter trügen. Telegraphen⸗ leitungen wurden zerſtört. An den Unruhen nehmen auch Koreaner teil. Gewiſſe Be⸗ unruhigung ſchafften Japan die militäri⸗ ſchen Vorbereitungen Chinas. Neue japaniſche Truppen würden für Korea bereit⸗ geſtellt. In der Mandſchurei ſei der Beſtand an japaniſchen Truppen verſtärkt worden. Das chineſiſche Marineminiſterium habe ein Pro⸗ gramm für die Schaffung einer Kriegsflotte und für Kriegshäfen ausgearbeitet, das unverzüglich ausgeführt werden ſolle. Juanſchikai habe die Pläne gutgeheißen. Die Wirren in Mexiko. Newyork, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einem Telegramm aus Puebla vom 25. Jurti haben die Kämpfe, die zwiſchen Carranzi⸗ ſten und Zapatiſten um den Beſitz der Stadt Mexiko geführt wurden, 8 Tage gedauert, General Gonzales, der Anführer einer konſti⸗ kutionaliſtiſchen Armee von 30000 Mann, mar⸗ aber auf die Armee des Generäals Zapärck eine Abteilung Bürger, die die Zugänge der Stadt verbarrikadiert hatten. Die Konſtitutio⸗ naliſten drangen zwar in die Hauptſtadt ein, konnten ſich aber der dort befindlichen Waſſer⸗ werke nicht bemächtigen, ſondern wurden mit ſchweren Verluſten Furchtbares Exploſtonsunglück. Marſeible, 2. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Eine Explo⸗ ſion zerſtörte am Donnerstag nachmittag eine hieſige Leuchtraketenfabrik, die unge⸗ fähr 100 Arbeiter, darunter 80 Frauen, beſchäf⸗ tigte. Die Heftigkeit des Brandes hat bisher nur die von 192 Frauenkeichen und etwa 10 Ver zugelaſſen. 4 4 Juki.(Von u. Berl. Büro) Aus Genf wird gemeldet: Zu dem Exploſions⸗ unglück in Marſeille wird noch gemeldet: Etwa 90 Beſchäftigte, die Mehrzahl weibliche, wurden Todesopfer der Exploſton der Raketen⸗ fabrik. Die Leichenteile wurden hunderte von Metern weit im Umkreis umhergeſchleudert. Die Urſache des Ungkücks iſt Unvorſichkigkeit. kitonpartien. Frln. Duvés Gabriele in dem Duett aus Das Nachtlager von Granada“ durfte noch an Sicherheit und Freiheit des Spiels gewinnen. Muſikaliſch war die Leiſtung trotz eines verfrühten Einſatzes recht lobenswert. Im Duett aus Humperdincks„Hänſel und Gre⸗ tel“ ſangen und ſpielten die Damen Liſelotte Schnorr und Elſe Steiner ganz famos. Ueber echtes Bühnentalent und angeborene Be⸗ wegungsfreiheit verfügt Hedwig Erl. Sie brachte die Arie der Suſanne(„Endlich naht ſich die Stunde“) mit ſympathiſcher Stimme, die Ko⸗ Ioraturen in dem-Dur⸗Duett aus Nicolai's ⸗Luſtigen Weibern“ ſehr ſauber und flüſſig und das B⸗Dur⸗Duett(„Nein, das iſt wirklich doch u keck“), unterſtützt von der muſtkaliſch zuver⸗ u, ſtimmbegabten Altiſtin Luiſe Heuber, ehr temperamentvoll und mit Entſchiedenheit zur Geltung. Wohl die ſtimmbegabteſte aller Gevinnen ſſt Anna Geier. Sie ſang die be⸗ rühmte Cavatine der Gräfin aus„Figaros Hoch⸗ zeit“(Heilge Quelle, reine Triebe“) mit rechtem Ausdrucksempfinden, Arie und Duett aus„Trou⸗ badvur“ mit einer Kraft und Stimmgröße, die auf dramatiſche Aufgaben hinweiſt. Willkommene Abwechslung boten die Tänze, ie von den Damen Anna Geier, Elsbeth uby, Hedwig Erl, Luiſe Heuber, Ally 1 105 angemeſſener Bewegungsſicher⸗ heit ausgeführt wurden. HBerr Kapellmeiſterſchüler Wolfgang Mar⸗ Ein entledigte ſich ſeiner anſpruchsvollen Auf⸗ am el mit großer Gewandtheit und Neuerwerbungen der NKunſthalle. Wer in dieſen Tagen die Kunſthalle beſucht, wird ſich davon überzeugen, daß dort die alte Regſamkeit durch die Kriegsereigniſſe nicht ganz gelähmt worden iſt. Freilich verboten es die Zeitumſtände, in dieſem Sommer große Aus⸗ ſtellungen zu veranſtalten, wohl aber konnte ſich die Leitung dem inneren Ausbau der Sammlung mit beſonderer Liebe widmen. Die im Depot befindlichen Gemälde wurden neu durchgeprüft und eine Ausſtellung von be⸗ ſonders wichtigen oder beſonders beliebten Stücken im weſtlichen Anbau veranſtaltet. Da⸗ von iſt bereits vor kurzem an dieſer Stelle die Rede geweſen. Heute mag noch nachgetragen werden, daß auf dieſe Art manches zwar beſchei⸗ dene, aber echte Kleinod der deutſchen Malerei aus den erſten beiden Dritteln des 19. Jahrhun⸗ derts zutage gekommen iſt, einer Zeit, die be⸗ kanntlich neuerdings eine immer gerechtere und liebevollere Würdigung auch der modern ge⸗ dieſen, häufig der Emden'ſchen Stiftung zu ver⸗ dankenden Werken, z..die in den feinen gelben Lufttönen ſo auffallend gelungene„Akro⸗ polis⸗Landſchaft“ von Peter Heß, ſowie deſſen keck ſarbige Huſarenpatrouille“, oder die ſtattliche„Campagnalandſchaft“ (1839) von H. Bürkel; daneben die kleinen klaſſiſch⸗romantiſchen Veduten Rottmanns, die„Italjeniſche Gebirgslandſchaft“ Karl Markos in ihrem emailartig glühenden Farbenſchmelz, Schirmers„Vertreibung aus dem Paradies“ und„Sintflut“, von Anferer Opernſchzule noch viel atrei phantaſtevolle, keck hingeſetzte Pinſelſkizzen, ee eee eeee die den 2 W Lehrer Böcklins von ſeiner beſten Seite —— ſinnten Kunſtfreunde findet. Wir nennen unter zeigen. Beachtung verdient auch die ſtimmungs⸗ volle„Eifellandſchaft“ Caſpar Scheu⸗ rens, die feine trauliche Kleinmalerei Hugo Mühligs(„Der Altertumsfreund“), intereſſante Studien des neuerdings beachte⸗ ten Schütz oder von Lindenſchmidt endlich zwei farbig ganz außergewöhnliche kleine Pinſellſtudien eines unbekannten Meiſters. Die meiſten dieſer beſonders wert⸗ vollen Bilder ſind in den beiden geſchloſſe⸗ nen Kojen des weſtlichen Anbaues vereinigt; aber auch in den übrigen Räumen desſebben findet ſich manches Bemerkenswerte, manches freilich auch, was die Malerei des 19. Jahrhun⸗ derts nicht von ſehr erfreulicher Seite zeigt oder jedenfalls einer, neuen künſtleriſchen Zielen zu⸗ gewandten Generation wenig mehr zu ſagen hat. In den oberen Ausſtellungsſälen der Kunſthalle wird ein aufmerkſamer Beſucher gleichfalls ganz beträchtliche Veränderungen be⸗ merken. In den letzten Tagen ſind nämlich eine ganze Reihe von Neuerwerbungen dieſes Jahres zur Aufhängung gebracht worden, wo⸗ durch in einigen Sälen, ſowie im äußeren Um⸗ gang eine, wie wir hoffen, nicht unvorteilhafte Umgruppierung der Bilderble⸗ ſtände nötig wurde. Wir nennen von jenen Neuerwerbungen zunächſt zwei kleinere Bilder Karl Hofers, eines der ernſthafteſten Führer neuerer deutſcher Malerei, deſſen Kunſt bereits in unſerer Sammlung durch den Daniel in der Löwengrube“ vorteilhaft vertreten iſt. Das eine dieſer neuerworbenen Gemälde, ein in vornehm ſtumpfen Tönen, wie ſte Hofer liebt, ge⸗ ſchmeidig hingeſetztes Stilleben, zeigt den ſup⸗ tilen Geſchmack und das freie Können dieſes Künſtlers auf das vorteilhafteſte; bas aubere ſtrande“, eine Studie zu einem größeren Ge⸗ mälde, zeigt in dem rauſchenden Wurf, dem edlen Rhythmus der ſchön bewegten Geſtalten, die mit ihren wehenden Fahnen zu einem hohen Dreieck zuſammenkomponiert ſind, in dem ſtar⸗ ken Klang der freskoartig gedämpften Farben die beſchwingte Einbildungskraft, die ganze in⸗ nerliche Muſik eines Malers im großen Sinne. Und an dieſen hohen Eigenſchaften ändert die Tatſache nichts, daß unſer Entwurf einer letzten äußeren naturaliſtiſchen Durchführung ent⸗ behrt, auf die es dem Maler bei einer ſolchen dekorativ⸗idealen Figurenphantaſie nicht anzu⸗ kommen brauchte. Die Kunſthalle iſt zur Beſichtigung geöffnet: Mittwochs und Samstags von 10—½2 Uhr und—5 Uhr, Sonntags von 11—2 Uhr und —5 Uhr. (Schluß folgk.) Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht.— 85 Als letzte Vorſtellung in dieſer Spielzeit fin⸗ det am Sonntag eine Aufführung von Wagners „Lohengrin“ ſtatt. Neues Theater im Roſengarten. In der Aufführung der„Fünf Frankfurter“ am Sonntag, 4. Juli, wird ſich Fräulein Toni Wittels in der Rolle der alten Frau Gu⸗ dula vom Publikum des Neuen Theaters verab⸗ ſchieden. 1 „Drei Fahnenträger am Meeves⸗ 5 ——— CCCCC eanen ee ennrr g N g g HnA SeS — * Seneral⸗Auzeiger Vadiſche Neueſte⸗ Nachrichten.(Mittagblatt) Neichsbankausweis vom 30. Juni. gegen dle egen die 1914 Folwoche Aktiva(in Tausend MHk) 1915 7 19 05 160˙600— 81385 Hetallbestand. 2434344— 12331 13⁰³ 184— 64924 arunter dold. 2387507— 3035 Relohs- u. Darlehns- 40888— 21 671 kassen-Schelne. 507932 168 983 9667— 224½ Moten anderer Banken 6523— 133086 Weohsel, Scheoks u. 121274⁵ 457 3½ dlsk. Sohatzanw. 4917753.6976 36 11632 16647 Lombarddarlehen. 15680 63³ 357014 103423 Effektenbostand 20 339— 359 218211— 55157 Sonstige Aktva. 195115— 35304 PassIva. 1800⁰⁰ AGrundkapitaa.. 10000(unver.) 74479 unv.] feservefondes 0550(unver.] 240³50+ Notenumant. 5840334 615 424 8582— 20½ 751 Depositen 1729298—185452 40½— 287 Sonstige Passwa.. 197 486 14 777 Der neueste Neichsbantausweis steht i 1 Zei- chen des Halbjahrwechsele, der ja immer größere Ansprüche an die zentrale Noten- bauk mit sich bringt. Daß diese Ansprüche sich in Alulicher Weise und Höhe vollziehen, wie in Friedenszeiten, idt dasa llerbeste Zeuguis fütr die gesunde Eutwickelung unserer finanziellen und ailgemeinen wint⸗ schaftäichen Lage. Wes zunächst den Bedarf des Verkehrs am Zahlangsmitteln detrifft, so sehen wir zunächist eine Abnahme des gesamten Metallbe- stamdes von bloß 1,0 Mäl. gegen 81,35 Mill. im Vorfahr. Besondere Beachtung verdient die Iat- sache, daß der Goldbestand weiter um 3,03 Miionem einmen bormmte, wäkrend in der glei- chen Woche des Vorjabhres 64, Mifl. Goid abge- geben wenden mußten. Daß der gesamte Gold- bestamd gegen die gleiche Vorjahrszeit u 1 081,5 at 28876 Mill. gestiegen ist, können wir auch mit freudigem Stoze buchen. Die Spannung zwi- schen dem Gold- und Metallbestande beträgt jetzt nuir noch 40, Mifl. gegen 384,5 Mlil. im Vor- jahre. Es haben mit anderen Worten starke Verschiebungen zu Gunsten des edelsten Metalls stattgeiunden. Wir haben God angesanmmelt und Silber abgegeben. Diese Eutwickelung ist in der Berichtswoche durch die übliche Verminderung des Silberbestandes umn rund 5 Mill. weiter gegangen. Auch das ist aber zu betonen, daß auch der gesainte Metallbestand mit M. 24843 Miil. innner noch um 808, Mäll. größer ist, wie am 30. Juni 1914. Die Gesamtausbihungen der Darlehnskas- Sen Siird in der Berichtswoche vou 1 050,8 a 1 258,8 Mill. gesfiegen. Die Neichsbank hat also „20 MIII. Darlennskassenscheine neu exhalten. Iir Bestand an Dariehnskassenscheinen hat sich aber nur um 170,2 auf 477,.2 Mill. erhöhl Der Unter- Scined von 31,8 Mill. erklärt sich daraus, daß die Reichsbanke weitere 26,/ Mill. Darlehmskassen- scheine dem Verbehr übregeben und 3,1 Mill. zur Deckung neuer Reichskassenscheine hinterlegt hat. Der Bestand der Reichsbank an Reichskassenschei- nen stellte sich am 30. Juni auf 30,7 Mill., war akso um 7,2 Mill. Meiner, wie in der Vorwoche. Außer diesem Betrage sind dem Verkehr noch dic neuen 5,1 Mill., im ganzen also 12,3 Mill. Reichs- assenscheine zugeflossen. Rechnet man zu den angeführten Posten noch die Erhöhung des Noten- umlaufs um 615,4(602,0) Mill. Einzu und Zzieht man den Goldzuwachs von 3 Mill. ab, so ergibt sich für den diesmaligen Halbjahrswechsel ein Zahlungsmittelbedarf von 656 Mil!. gegen 704 Mill in der gleichen Vor- ſahrszeit. Die Nachfrage nach effelctiven Zahlungsmitteln war mithin m Vorjahre noch etwas größer, als diesmal. Fir die Beurteilung der Gesamtlage ist aber nicht nur der Bedarf an Zahlungsmitteln, sondern auch der Kreditbedarf mabßgebend. Ein Vergleich mit dem Vorjahre ührt auch hier 21. günstigen Ergebnissen. Die Wechselansprüche betrugen diesmal 607(457) Mill. Hierzu komnit die schon erwähnte Inanspruchnahme der Dar- jehnskassen um weitere 208 Mill., während un Vorfahre die Lombarddarlehen der Reichsbank um 17 Mill. stiegen. Andlererseits ist aber diesmial der Zuwachs an fremden Geldern mit M. 185 Miklionen abzuziehen, während im Vorjahre Mehrabhebungen— also ebenfalls Ausprüche von 207 Mill. zu verzeichnen waren. Außerdem Prachte das Voriahr noch auf Efiektenkonto eine Erhöhung der Ausprüche um 103 Mill. Hiernach berechnet sich der gesamte au die Reichs- bank(einschl. der Darlehnskassen) herange- tretene Kreditbedarf auf 720 Mil!. gegen 784 Mill im Vorjahr. Die Ge- Samtanspannung ist also im laufenden Jahr geriu- ger, Wie beim vorjährigen Halbiahrsweelsel. Be- Sonclers günstig ist die Entwickelung der Dek- kungsverhältnisse. Die Golddeckung des gesamten Notenumlaufs hat sich in der letzten. Juniwoche gegen die Vorwoche um 4,7 Prozenit auf 40,0 Prozent vermindert, während sie in der entsprechenden Woche des Vorjahrs eine Vermin- derung um 21,7 Prozent und in der letzten Juui- woche 1913 eine solche um 13,8 Prozent eriahren hatte. Die Deckung der sämtlicnen täglich fälli- gen Verbindlichkteiten durch Gold betrug am 30. Vorjahren betrug die Minderung 7,6 Prozent. Auf die z weite Kriegsanleihe sind bis zum 30. Juni 8 507,6 Millionen Mark, gleich 94. Prozent der Gesamtzeichnung eingezahlt wordeg. Der Zugang beläuft sich gegenüber der Vorwoche auf 64,0 Müllionen Mark. Trotz dieser für die letzte Juniwoche verhältnismäßig großgen Neuein- zahlung ist die Inanspruchnahme der Darlehns- kassen für die zweite Kriegsanleihe geringer ge- Worden, und stellt sich auf 495 Millionen gegen 503 Millionen Mark am 23. Juni. Abrechnungsverkehr der Reichsbank. 1915 1914 1913 Beträge in Tausend Mark Januar 4846 931 7 209 699 6691 750 Februar.. 4308 833 6 525 576 5 275 580 März.. 5788352 6947 531 5 850 687 April 3611 919 7 11¹1 40⁵ 7036 745⁵5 Mai 161134 6124 180 5 927 416 Juni 4708 639 6 170 062 6078 117 IIII— 6 942 059 6521 227 August— 2 038 474 5 218 880 September— 3211 673 5 903 728 Oktober— 4472 999 6 924 922 November— 4426 980 5 582336 Dezember— 4 474 196 6 622 817 Zusammen— 66 644 835 73 634 205 Wochenausweis der EBank von Frank⸗ reich vom 1. Juli. Franos goegen dle Vorw. Barvorrat in Gold„. 3931 550 000 + 4378000 Barvorrat in Siber 371571000— 1209 000 Authaben im Auslancdg 745013 000— 27 034 000 Weohsel, vom Noratorlum moht betroffens 270511000— 11831000 destundete Weohseel 22ʃ2 530 000— 30 407 000 Vorsohuss auf Wertpaplers 619779000 99883 000 Krlegsvorsohüsse an den Staat 6409 000 000 45 400 000 C00 Vorschüsse an Verbündete 230 000 000— Notenumlauf 12215847000 J 111 181 0⁰0 Staatsguthaben 82014000 27687 000 Prlvatguthaben 2335243000. 90313000 Auch die italienische Kriegsanleihe hat schlechtes Wetter. WIB. Bern, 3. Juli.(Nicatamtlich.) Die ktalienische Kriegsanbeihe, deren Zeichnung gestern begonnen hat, hat nach dem „Avanti“ infolge schlechten Wetters in Mailand nicht den erwarteten Zulauf geſunden. Von vielen Seiten wurde die Zeichnung auf die Januar-Anleine in neue umgetauscht. Viel Zu- trauen zum Kaufwillen des Publi- kumsscheint die Regierungohnehin nicht zu haben, denn sämtliche Steuererheber sind als Werber an- gestellt worden. Man macht sich auf diese Weise die Kenntnis dieser Leute betr. der finan- ziellen Verhältnisse des einzenen zu Nutzen und übt damit einen starben Druck auf das Publikum aus, Zumal bereits verschiedene Blätter mit der Veröffentlichung schwarzer Listen saumseliger Zeichner drohen. ¶Berlin, 3. Juli.(Vom uns. Berl. Büro.) Aus Lugano wird gemeldet: Gestern war der erste Zeichnungstag auf die italienische Kriegsan- leihe. Die Presse verzehnfacht ihre Er mahnungen, erklärt aber zugleich, daß die Banken keine Ergebnisse ver- 6ffentlichen werden. Guter Eindruck der Helfferichschen Ausführungen in Bank- und Börsen-⸗ Kreisen. PE Berlin, 3. Juli.(Von uns. Berl. Büro.) Zu den Ausführungen des Staats⸗ Sekretärs Dr. Helfferich wird noch ge- meldet, daß sie in Bank- und Börsen- kreisen recht guten Eindruck gemacht haben. Daß eine dritte deutsche An- leihe vielleicht zum Herbst zustande kommes Würde, war bekannt. Recht erfreulich sei, daß der Kurs für die dritte Anleihe eine EThGh- ung erfahren dürfte. Günstiger Stand der szsterreiechischen Sparlassen. Wien, 2. Juli.(WITB. Nichtamtlich.) Dey Blüttern zufolge hat trotz der großen Beteiligung der Sparkassen Einleger an der Kriegsanleihe Zeichnung der Ein- lagestock der maßgebenden Sparkassen keine wesentliche Beeinträchtigung er⸗ jahren. Die Abhebungen für Zeichnungszweche Wurden vielmehr durch Neueinlagen zum großen Teile ausgeglichen. Amsterdamer Effektenbörse. AmSTERDANM, 2. Jull.(OOoVYISsenmarkt.) 2 1. 50.37½—50 87½ 50.35——60.85.— 11.90—12.00% 44.10——41.80— Sobeok auf Berllnn Soheok auf London Soheok auf Pariis Soheck auf Wien Londoner Eflektenbhörse. Berlin, 3. Juli.(Von uns. Berl. Büro.) Aus London wird gemeldet: Die Börse War aui 1. Juli weniger gedrückt als an den Vortagen. Englische, asiatische und kanadische Eisenbahnen verkehrten in stetiger Haltung. Amerikanische Bonds verfolgten eine steigende Lendenz. New-Torker Ellektenbörse. WITB. New Vor k, I. Juli. Das Geschäft an der Eflektenbörse War recht träge. Der Um- satz hielt sich in mäßigen Grenzen infolge um⸗ fkangreicher Liquidationen seitens des Auslandes. Die Tendenz War während des größten Teils des Börsenverkehrs mat t. Ver- schiedene Werte, besonders Betnlehem, hatten be⸗ deutende Kursrückgänge aulzuwelisen. In der letzten Stunde zeigte sich bei verringertem Kurs- niveau etwas Deckungsbegehr. Der Schluß War unregelmäßig. MEWVORE, 1. Jull. (Dbevlsepmarkt.) Jumni 34,9 Prozent, stellte sich also gegen die Vor- dahe m 30 FProcent niedriger; in den beiden MEWVOREK, 1. Jull.(sonds- und Aktlenmarkt) 8 8 30. 1. 30. Steh. Top. Santa fe Hissour, Cans. pr.—— 4000 Bonds issourl Paolflo. 5½— galt. Onlo 4½ Bas. Nat. Rallw. of Hex.— Ches. Ohlo 4½ B6. NewVork Centr. o. 39½% 88% Rorth. Pao, 3 5ds. do. Ont& West. 27¾% 29.— Horth. Pad. Pr. Llon Norfolk& West. o.— 103 onds...— 90— Northern paolffio o. St ktouls and St. 8 Fennsylvania oom. 105¾ 105% Franzo. pr. 4 8ds.—— 67—Reading oom. 147%½ 147% St.kouls 8. f. 5 8d.— 78½ Chioago Booß s⸗ 5 South. Pacifio 0 4 land Padif. Railw. 115¼ 115¾ 10 0%„„„— 80%½% fook Island oom.— Umongaolflo 1 st.„ohſo. Roch Isl.forrf.—— .1974 4 Bonds— 33½¼ Southern Paolflo. 37 875⁵/ Unlted States 2 Bds, 97— 97— South. Rallw. oom. 15¼ 153/ United Stalee, Stoel South. Rallw. pref. 49— 51½ Corp. 5% Bonds 101¼ 101% Unſon Paciffo.. 127¼ 127% Atoh. Top. Santa Feé Unlon Paolfio pref. 80¾ æ—— So 100— Wabash pret.*Æ——4 do. pref. 97— West Naryland oom——— Balumore and Ohlo 76½ Amalgam. Copp. o. 74½ 74¼ Canada Faolfſo ,„ 143¼ Amorlo. Oan dom. 46— 45%/ Ches.& Ohlo o. 33½ do. 60. pref. 100— 100% Chlo.MIIW.St.Paulo. Amerio. Looom. o. Denver& Rio Gr. Amer.Smelt.Ref.o. 79%½ 80— Bile daenr do. Sugar Ref. o. 107— 107— Erle Ist pre. Anab, Oopp. Min. o. 357% 35— Erle 2nd pref. Bethlenem Steel. 168½— Great korth. pref. 118.— OCentral Leather, 40%— Gr. Rorth. Ore Cert. 34% Consolidated das 125¾ 125½ UIlinols Centr. oom. 108¾ deneral Eleotr. o. 169¾ 169/ Interborgh. Metrop. 22— Mexlo. Pefroleum 175½ 76½/ —„ pr. 75½ Natlonal Lead 68% 66¼ Kansas Oity and Unit.Stat. Steels oũ. 60½ 60— Soutbern 24½ 24./ Unit.Stat. Steels pr. 109/ 109/ do. pref. 58— Utah Coppor oom. 67% 67% Lehigh Valley oom. 142¼ 142— Virgin. Car. Shem..— Loulsv. u. Rashvy. 117½ 112½] Searsgoebuok oom.— Mlssour. Cans, oom. 98— 38% Warenmörkte. Vom Holzmarkt. Unser fachmännischer Mitarbeiter berichtet Ulis: Auf den Sägewerken ist man augenblicklich da- mit beschäftigt, die unverkauft gebliebenen Iisch- lerhölzer unter Dach und Fach zu bringen. Trotz- dem die Einschnitte weit hinter dem vorjährigen Umfang zurückgeblieben sind, erscheinen dte Holzmengen, die dem Mariat zur Verfüigung stehen, recht beträchtlich. Für die Sägewerke ist das vom Standpunkt der Rentabilität aus peinlich, denn die Ware wird mit Zinsen und Unkosten be- lastet, volkswirtschaftlich betrachtet aber können Wir nur von Befriedigung erfüllt sein. Denn die Holznot, in die wir nach den Aeußerungen der feindlichen und amerikanischen Fachpresse schon im Frühjahr infolge der Sperrung der ausländli- schen Hokzzufuhr hätten geraten sollen, besteht nicht. Es ist im Gegenteil zunächst Holz inr Ueberfluß vorhanden, so daß jeder Verbraucher, das, was er kaufen will, ohne UDeberhastung kaufen kanm olhme außergewöhrlich hohe Preise zahlen zu missen. Die Betriebe, die Tischlerholz verar- beiten, haben wenig zu tun, weil es an Heeresauf- trägen dank der großen Kriegsbeute fehlt. Es konnten im Gegenteil noch erbeutete und ausge- sonderte Fuhrwerke verkauft werden. Die Stell. macher werden darſber freilich wecht begeistert sein; im Kriege aber gilt es, die eigenen Inte- ressen den aflgemeinen nachzuordnen, Am Main bemüht man sich lebhaft, Scimeideaufträge für ctie noch unberührten Buchen und Eichen zu erhalten, Was schwer ist. Die Buche ist häufig stochig geworden. Man entschließt sich daher hier und dort Kantel herzustellen. Im Rheinland und in Westfalen wurden einige Abschlüsse in nordischen Hökzern bekannt. Die Preise waren entſernt von den Phantasieforderungen, die unsere schwedi- schen Freunde noch vor einigen Wochen stell- ten. Die Produktion in Skandinavien ist durch- aus nicht so klein, wie man uns glauben machen Wollte. Der bislter unverkaufte Teil der dies- jqährigen Stocklisten ist auf mindestens 40 v. II. der Gesamtproduktion Skandinaviens zu beziffern. Grubenhok ist, nachdem die Förderung der Koh- lengruben etwas stärker einsetzte, lebhafter be- gehrt und in starken Abmessungen um 10 v. HI. teurer als 1914. Allmählich st die alte Ware verladen worden. Etwas knapp ist Papierhoſz; in manchen Fällen befindet es sich im Besitz des Zwischenhandels, der die Konjunktur auszunutzen sucht. Die Verladungen von Holz auf der Elbe, am Rhein, Main, auf der Weichsel und Brahe lei- den unter Wasserknappheit, die durch den Was- sermangel verursacht ist. Die Jolzfrachten sind schon gestiegen und werden weiter steigen. Wag⸗ gonbohlem werden von allen Seiten gesucht. Preise 60 bis 70 Marlk. NewsKorker Warenmarkt. New Vork, 1. Juli.(WIB.) Der We z enhmarkt war zu Beginn schwach auf günstige Witterungsberichte aus dem Südwesten, Im späte ren Verlaufe war die Tendenz aul gute Nachfrage der Mülzen in Minneapolis ſest, auf große Ab- gaben von neuem Weizen schwach. Kurz vor Schluß des Marktes fanden Rückkäufe statt, u⸗ folgedessen die Tendenz wieder ſest war. Am Schluß des Marktes war die Tendenz als hehaup- tet zu bezeichnen.— Der Kaffeemarkt war anfangs schwächer auf Liquidationen per Dezem- ber. Daun war dle Jendenz ſester auf Stützungs: käufe der Malcler. Im späteren Lerlaufe waren alle Lermine wieder schwächer auf ungünstige Berichte von den brasilianischen Märkten.— Der Baumwollmarkt war zu Beginn fest auf er- mutigende NKabelmeldungen sowie auf ungünstige Ernteschätzungen. Im späteren Verlauf wWar die Tendenz schwächer auf schwache Lendenzberichte aus New) Orleans, Verkäuſe der Wallstteetspelcu- lanten sowie auf günstige private Ernteschätzun⸗ gen. Schluß schwach. New5orker Waresmarkt. Newyork, 1. Jull. Chiengoer Warenmarkt. Chicago, 1. Juli.(WIB.) Der Weizen markt eröfſnete in schwacher Haltung aut Ver- käufe der Konumissionäre sowie auf günstige Witterungsberichte aus dem Südwesten. Im weite⸗ ren Verlaufe griff eine ſeste Tendenz Platz auf gute Nachfrage der Mühlen in Minneapolis. Dann war die Tendenz wieder schwächer auf Leerver- Käufe, scw˖ie auf große Abgaben von neuem Wei⸗ zen. Nlickkäufe bewirkten wieder eine feste Ten- demz. Am Schluß des Marktes war die Tendenz behauptet.— Der Maismarkt war durchweg als fest zu bezeichnen, da die Vorräte abnahmen sowie Rückläufe per Juli vorgenommen wurden. Der Markt schloß bei behauptefer Tendenz. ORioaed, 1. Juli. 1 20. 1. 80. Welzen jull 107. 0 108.¾ Sohweine: opt. 102 ½% 102.1½ sohwere.40— 70.— NHals juli 74— 73 ½Speok.00-0.-00 Sopt. 72% 72% Schmafz: Hafer Jjuſi 45.J 44% Jull.40.42 „ Sept. 37% 37½ Sept..85.67 Sohwelnezuf. Pork;: Juli 17.25 16.80 West. 91000 110 000 Sept. 16.80 1225 dv. Ohloago 20 000 24000 Rippon: jul 10.67 10.40 Sohwelns: Sopt. 10.47 10.87 lolohte.80.85 Amerikanischer Elsen- und Stahlmarkrt. Das Fachblatt„Iron Age“ schreibt in Seinem Wochenbericht u. a. folgendes: Die Stahlerzeu- gung ist gegenwärtig um 50 Prozent höher als Zzu Anfang des Jahres und verspricht noch weiter Zuzunelmnen, obwohl am Roheisenmarkct in Bezug auf das Geschäft in Fertigmaterial von einer Besse- rung nichts zu bemerken ist. Für das Ausland wurden 50. bis 60 000 t Barren bestellt. Die Käufe in Baustahl sind größer. Der Preis für verzinkte Bleche stellt sich im Einklang mit dem Rlickgang der Zinkpreise niedriger, das Geschäft ist aber nicht größer. Für Weißblech sind ziem- lich umfangreiche Aufträge zur Ausfuhr vergeben worden. Die Preise fur Plaſten und Formen sind niedriger. Bessemer-Foheisen ist zum Preise vog 13.50§ ab Hochofen verkauft worden. Basisches Eisen ist ruhiger. Zahlungseinstellungen, Liczuicddatienen und KRonkurse. Wückgang der Konkurse in Deutschland Die Anzahl der Konkurseröffnungen im ers⸗ ten Halbja hr 1915 ist, obwohl es von Anbe⸗ ginn unter der Einwirkung des Krieges stand, wWeit geringer als in der entsprechenden Vorjahrs- zeit gewesen. Es sind nach einer Zusammeustel- lung der Finanzzeitschrift„Die Bank“ nur 2823 Nonkurse eröffnet worden gegen 4487 im ersten Halbjahr 1914. Der Fückgang läßt einen Schluß darauf zu, in welchem Umfange der Ronlaurs während des Krieges durch die neue Einrichtung der„Geschäftsaufsicht“ ersetzt worden ist. Im zweiten Habjahr 1914 waren 3251 Nonkurse erfmnet worden. Uebersgelsche Schlffs-Telegramme Molland-Amerikna- Line Rosterddam Rotterda m, 2. Juli. Der Dampfer Nieuy Amsterdamé“, am 15. Juni von Newf7 Vork, ist heute Vormittag angekommen. Der Dampfer wurde von England 5 Tage auf- gehalten. Mitgeteilt dureh die Generalagentur Gundlach & Bärenklau Nachf., Mannheim. Tel. No. 7245, Sehlfferhörse zu Dulsburg-Ruhrort. bulsburg-Ruhrort, 2. Jull.(Amtiſohe Notlerung en in Hark für die Tonne), Bergfahrtfrachten: naeh Coßbſenz „ St. Gbar——, Blngen——, Halnz- Gustavsburg.80, Malnplätze bis Frankfurt a. H. 0,90, Mannhelm 0,80, Kearlscune 0,95, Lauterburg 1,05, Strabhurg l. E. 180.— Sohflepplöhne nao Coblenz—.—, St. Uoar 0,55—0,09, Bingen 0,00.0,00, Malnz-⸗ Gustavsburg 0,80-0,00, Molnplätze bis Frankfurt à. N. 0,00—0,0, Mannheim 0,90—0,00, Karlsruhe 0,00, Lauterhurg 9,00, Straßhurg I. Els 0,00, Talfrachten(für Kohlenladungen) Mk.: Tiel 0,00—.00, Arnhelm.99, Utrecht 90.00-.00. douda.00, Lelden 0,00, Schledam.00—.00, s Gravenhage.00, Zeeland.45. Zevon- bergen.05..00, Doesburg.05—.00, Langstraat.00, Friestand .00-.00. Brüssel.00. Rotterdam.00—.00. Leerdam.00. Wasserwärme des Rheins am 3. Juli 160., 20% C, Mitgeteilt von Leopold Sänger. ——— Wasserstandsbeobachtungen im Monat jũuli. Pegelstatlon vom Datum Rheln 28. 29.J 30,1..3. Bemoerkungen Hüpingen!)..95.75.7 263.95.07 Abends 8 Uhr Kehl!„.13.27.35.30.30.5 Naohm. 2 Uhr Maxau. 5.935. Naohm. 2 Uhr Mannheim.23.20 Rorgens7 Uhr Malnz 8.50.-B. 12 Uhr Kaub.85 Vorm. 2 Uhr Köln 8 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheim Vorm. 7 Uhr Hellhronn, Vorm, 7 Uhr *) Nebel 110. —„. Witterungsbeobachtungen d. mefeorol, Skaflon Hannbelm E E— 2 Datum Zeſt 885 2— 8 8 8 5 mm— 8 2. Juli Morgens 75⁰ 751.4150 9,4 Mittags 22⁰ 761.4 224 5 Abenas 9% 761.5 19.2 3. Juli Morgons 7% 762.7 14.6 Höchste Temporatur den 2. Jull 22,90. klefste Temperatur vom.—3, Juli 18.50. Verantwortlieh: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; fär den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: Erust Müller. HH. 15 20. Fendenz fur Reftttlt unreglm. Stotig Seld auf 24 Stuncen(Durohsehnfttsrate). 1½ 2— Geld ſetztes Darlehoen 171 6 25 Slohtwechsel Berinnin 81.— 81— Siohtwechsel Paris.59.—..— Woeohsel auf London(80 Tage))ʒ⁊.72.25.72.27 Wechsel auf London(Cable Transfers)...77.0 477.83 Sliber Bullſſon J43.½ 5— 1. 30.* 30. Welzon: Baumwolle: loko 2 ed 135.½—.— Newyork loko.60.30 por ljulf 114.½ 114.U%.29.09 ber Sept, 199.1% 10%.45.34 Hais loko 63./ 62.½.61.50 Moh! sor. W..35.800—.—.74.51 Gotreldefr. 1.97.78 Llverpog! 1— her Januar 10.03 10.02 Londo! 10.—— Pötroleum: Baumwolle: tekfa. l. oas. 19.00.— Ank. J. atl. Hl. 3030 3 909 Staad whit⸗.50.50 in Galfnäfen 0090 9 093 in tangs.00 4— im innern 00 0 600 Ered. Balan. 133 135 Neow/VOHK, 1.!.(Falles) 40. 7, 100%½, por 14ll.93 6 per Sept.73, per 922. 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samsiag, den 3. Juli 1915. Elrabibiger Sonder-Verkauf Ab Samstag werden grosse Posten D3 ſn Lede amentaschen Au Fiesig billigen Preisen verkauft. be nehen dlese Woche Keine teure Versicherung, sondern einiache, billige, todsieh. Selbsthülle sgen Ratten, Hause, Wanzen, Käfer, * Hane, Laumse, Ameisen u. jed. Ungeziefer durch lR 8 giftfreie 55 erlefermittel. Detail- n.— Wirksamkeit 83 J. Re nur bei 1680 Leiuig Thüele, Badenle-Drogerie, U1, 9. namentlich Sountagsa Arbeiterhoſen, Hüte, 14¹ Statt besonderer Anzeige. Am 28. Mai 1915 fiel auf dem Felde der Ehre mein innigstgeliebter Gatte, mein bester Vater, unser lieber Bruder und Onkel, Herr toffe. Uttenbacher Lederwar 1 E2,1— anken 5 en-Well Ohemiker der Badischen Anilin- und Sodsfabrik in Ludwigshafen a. Rh. k. k. Oberleutnant im k. k. Schützenbatallion 6/88 Bondi, ausgezeichnet mit dem Milftarverdlenstkreuze mit der Krlegsdekoratlon an der Spitze seiner Kompagnie im siegreichen Vordringen gegen den Feind, bis zu 5 seinem letzten Augenblicke begeistert für sein Vaterland und Volk. Mannheim-Wien(8. Löwenburggasse), Juni 1915. In tiefstem Schmerze: jda von Nagel auch im Namen meines Sohnes Alfred und der übrigen Verwandten. Nondntscnsverfanf Schneiderartigel und Konfektion, üge für Arbeiter und Knaben, Futter uſw. werben em biose billig ee aue ee 5 e Rechtsauwolf Eder, Eder 5 1, 7/8. 41883 Verloren 55 8 98 1 5 Goldene Damenuhr 1. Jult abends—7 auf dem Weg Neckarbrücke, J1, Ring, Colliniſtr. verloren. Geg. Belohnung abzugeben Funöbſtro. 62⁵⁰ kreiſen. 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Sängervereinigung ſowie für Parkabonnenten 50 fudd HiLfHbnn Tesbr Sountag, 4. unter gefälliger Mitwirkung des Herrn Stadtrat Das Abonnement iſt von Abends 6 Uhr an aufgehoben. 9 9 Friedrichs⸗Park der Rupelle Petermaun. 7% un ih qun 1 det Mae e aee aee en wieeeeeee eͤiegh e ueeeeee e ag 8 0 arla⸗ 125 weeeeeeen, eeeeet eeeeeg egaem n puom g Tueecedeeg 29 nehfeasg eeeemehe 80 ee eeeeen weee e ee e eee aee ben eeeeecde eeeeeen eeeeehe eee eeeee ene ee eeeen eeene eeeeeee weeeeee ee n ueneeen ween wenceeeeee weeee ee ee eee be aeneg deunönheg z0g nivubbrplg a2fun ieene aunbneg; eeeeeee eeeet eeen eeee ben l) eneeeeen ween beeee weee eieeee ee C eieeee eeeee e iee ee wee ee de eee ec e eee eee eeeeee eeeng e CCCCCCFCFCCC meeeee wee eeeeeeeeen eeeenee ndg uog zdgo zvagegung wog dd gun aueg; neuegsbebren! znu no jegudch usg ans uhvuvplegz ꝛ20 gnau e eee eeeeee lei ee en aeee eene weee ee cee eee eee eee CCCCCCCCCCC ege eeeun a Bunſnachhog eiq nescpta ne%9 Aaenvggg eee e eeeeeeeee eeeeeeeeeez e eer be eee ee ee en e; Invd cpinbuom Enpgaecaaneg ung upu) Snvag een ene eheee eheeeeeee eegeeun gaog e eheeeeee eeeeeeen echeeeeeun Ve w ee eeheee ne e ene⸗ee „e⸗ eeen e ent weeee wedeeee e eee ee e enecreg; ae een eee e eee eeneee ee ee ne leeeeeee eeeeeeeeeee ee de eeee eeeee eaüneeeeeee eeg; be Duneee- eee- eee en eeee ⸗neguphaagz uog gunggd Ind auu zin ueguee Aefugvugpscpſag(Teicpeanedog) Vonzeeg ueiaae nd aegg neusgebeduv japzscpe! ee eeeeeeeen we we eee e en dac uopuhwuborphag zed dunguenneg z( daaguglagz 8 Zestpeilcaeg usunqpeusge ne aee eeegz neag Bungpeee kne eee meceeeeneg en neeeeeg; Inv qun usuolgegz sſeig nßß uebueſc uegran! ine e eee eee eeeeeeeen a e en ee eeeen eeneee een e eiu dee ee een dee eheen eee weeeee en de ee de bee ͤ ſeeee wece u eeeebe eeee eee een ein neſocelec ueuenen eeeceeeuere d Bunbnliag 230 5 uszuihvugnzz 5 ueoageg uee egnee ee; „Deene eenee heen ene en wmapee e aeeg meheueuue geg gwgegnv e eeeen eeeen ee ů ene mehunm geugvudyp 2% dunahnpancß ine gun dunqtznz ane enenlg 210 o e en wee eeeet wenen eeeee eteect negurnnog meeeng ecnenec eed agen ecden ecdeeene ee ieeg meg e une aeen eeeeeen eee aeneeee FFFC ee ee ee eee een ere A e ee eeee ee eee ebundnnzag zig qun uabunbnfsgpeeune e e eeeent weeeeee eneed CCCCCCCC meeecee weceez weeee Sene zuegngt neee leeneeng neun ee eazog uf aiun nuageg eueeehen eehne Inv p gzg i zapun zeg ueule ſg ſcpu gun nequnleg gupfzeg meg Inv defe uw ee eeeee i e eeee eed ee eee weeeee lͤee ie eeen hebed p sig e zeſun gec) aabuplcuch n( uegeeg cect siqubc ue neagn un en eeee en uegg eeeeeen uedaeee en e wee aeeeene e we eeeeeeee aee ig egud eee pang unzpeqawaeg 200 Lungegnpaegzegeigs angd dpfeat unuglaeg(p zusqunſeg scpulnvnog zezun usugf bae eee eheeee weecehe e eeg; e eete eee eheen ee beee e ee aen ee aee leeee lee eeneeeen eeee eneeee ee we eeee eeee e eenche en eeeed een eeeen eeeeet eeeneeeeen ee zueguzſeg cpunvnog zezun ueug: den ee ie eee weee ͤe aeee u daegſeer ee en in eee edeeee ee ee wie eeeeeee e e eeeeeeee we leee ne weee ece wee ae weee ben weeee ecduleg Wlreg eun ueuht en eee eheeee e e ee ee a eee eeee belegd C nannantebind§ uf 8 neee dee eeene en eeeeeehen eeee e e eeeeet meeeeg unenhneg leeng uog ahn nahlvc! Deee mauhe eeeg euneglaog a uag 8 8 eeeee eeee ee d d e en ehbeen een en eegecneg eeee eeeeee wee eeeee eee aeeg; e eeee iee weeee eeee weeeeeeen eee w en ee eeee CCCCCCCCCCCC bun ee be leeeecen ben eeeee eunuec ueeeg euneg e naen 3 8 eeeeee ie eee e eee benneg %0 lecec e ee eeeeeee weeee un ee weheen eeeeen eeeheg Bunsnlaegz 44o 1 2 1 ne dig ginbuglech zim nogen uduelaec ueueeaſeg 5§ ppang udg ſog epnaaogg Igadat zapize uslsses ioois mog 48 an; nabere die ipaoag usun nd zavaisg zabic gueinozugst ut 1g des 110 um 0 unozß o ut eig mubapſee Iat Apum nagobuz engunlsaunzsge 9 Jazun oihhudhzm adge Mene ae ueee we u! een en eeienee dunngaagdgz 29510 gungch zun zd zog ut glunzenz die napſaca 257 oahs ud lie neeece ee ec ie in undat gaf. Merub zoge zagrehnv Bunzsafaegan zne z890 1 Aagh iapaog eiee ee eee e dunegn ee eeeeeeeee aeeeee usbiquphne mog non usgfelgee gudahvar zc gsguvhhne -Sbelach gog bunbupgzeg 200 zog suss aeteg 2890 a udgapiine guvinbedezrz u moud us z8( Nogaem iba a utduze ne g srubungech aim udmn zog eenenn eenee ee hec eeneeieg i ueueen ae eennen ee aegrehnr Bunzdg agen apie ne 2500 flagndgy zognog Soudhvjas eeeee eeeeeee we eeen et eegeeleg Ape maa usgzelgee gusahem goge gogubhunesbunz bvlagz dag Dunaniiaed 12%½8 e ege gac; Mofapizae guvinegdungsdojaeg u uteue Af gaag8( eeebe eeeeeen eeeeeee bed eee ur gvaß uf advz uteg ur sguggleg neguwleß ef A ceeeee den eeee eee l Iebene ween i eeen le en en ee eeeedeee eehneenen e ut ig suve(p eeee eedenn meeeeneeeee eeif ine d een eee ůe ede een eepelech ſunguemogneunt vane gitzt jung 0g uteg pou dgg nn ben ceeee ben neeeeee e vac ur uez e deg unzedujui zeg aede Luvlcucd uieg ſun ee heeee ben eeeeee ee eee aebe weeneeg e ee d d uf eig ang( oag un Aen f Sibn Nigt zund og und zrn bungnheg(v Bunbnlaag 33 — den eg gref abnagsg wen meeengeheedeeeg ecn buntzwunuuvz e ded bne d 8 cbn ee e eeeeeg eg guneenesde en ween eee necee geg (en Aae ee ee ler enn e leeg netdunzegvrog ueg Tegn gsgolo 800(„ g aalig 8 eren en eeees mdee hng uegele ae eenemeeee ee eeen een eee ee EFFF eeer wee e eneee eeheeegun wes apegpcneg nn aefunagda— Bunzeafregent scel gvg eetee en et ſendee mheeueg eeees CCFCCC »Bunjquphegz gah gun unnmsgg nog nhvnbeſpiegz en Hungzgsenog geg a eg eue iee e e eeeneg 09 426 aeneK NAE L N6 uns ig n eheeut Hunſppmiunvz⸗ —5——— Buvbahvgs 8 I AIL aiarae nadk sfaadsntamauuaggg uuahuurgar utagshußz uag an wigsbund! eee edeee neceic eeaehus 8 Iutlami aig ula ipimuangm gaipiad a. Kriegschemikalien Aktiengeſellſchaft, Berlin.63. bis zum 10. ſeden Monats, an die Kriegschemika⸗ ſind an die Kriegschemikalien Aktiengeſellſchaft 3 Wege e Mauerſtr. 69065 zu richten,(Die Briefe müſſen lien Aktiengeſellſchaft, 3 14590 u e richten. 3 7 1885 9 753 05 85 ordnungsgemäß frankiert ſein.) 68/65, einzureichen, von der die Ue 5 der. Meldeng 5 8 2 8 5— 1 Meldeſchein wird für ble Julimeldung hierzu erforderlichen Meldeſcheine an iejenigen Umfang der Me 8 8 5 33 4 3 ſche iches Erſuchen don der Krisgschemflalen Firmen unaufgefordert erfolgen wird die im Juli] Außer den Angaben über die Vortatsmen 5—— 2 23 8 8 2 5 85 9 auf ſ. ches alidt, Die ber⸗ Vorräte an Chemikgllen gemeldet haben. Andere i ge e eeee 5 1——— 3 2 85 kagten Fdenen öbſe Verfte aſw. Firmen paben die 5 ade ene e Gewahrſam des Auskunftspflic *— 19 8 eer 5 vollſtändigem ng der Vorräte dur inden. „ e 9. 2 35 le eee eeee Gergelrng, Merbzend, Bensauf jert Spee As b ant h keiinder e 5 EN SS„„ Fhune 8 der untenſtehenden HMeberſichtstafel oder Se ee 8* 8 1 28Jacß 5 8 4— 2 in welchen genaue wwierig⸗ Freigabe laut§ 5 Abſatz e iſt einmalige Fehlan⸗ 3 i Gaae e 5—— 32 8% 8 8 25 Vervleden uit 12 75 1 dſe Gee 1 0 zeige am nächſtfolgenden Meldetermin einzu⸗ Jeder 90 527 5 190 7 29 u Za f 33 3% 383 8— keiten verbunden iſt, können die ng iſt dann ſo lange richten, aus dem jede Aenderung der 8— I 8 8 92 83 955 + 82 8 Lagerbuch oder nach Beleg gecßten werden. veic 61 egen lune ee Uedenbung erfedih Je S 8 36 2%% Derde wiſten zar Wagbelffig ere gedakenhen al. die Leſclernehue ſirh jebech ber die ur geictenne eb die des Kelegsminſerben . 22— 3 7 1 5 S 8„ 38 8 2 werden. wieder wirkſam, ſodaß ſind, werden im Auftrage des Kriegsmin, 5. 88 8 838 8 5 8 5.—8 2 8 2 3 8 9 8 2 7 8 Weſtere Mitteilungen darf der Meldeſchein nicht gang neu 8. den Won Beauftragte der Poligei⸗ und Milikärbehörden dia + 32 V 88 2 88 8— enthalten. 2 5 5 5n. einzugehen hat Vorratsräume unterſuchen und die Bücher der zut * 35 3 3% 28 388 88 88 2 2 ſe ſpa Meldungen fber Beſtandsmeldung einguge 758 Auskunft Verpflichteten prüfen. 2 2 28 2 88 8— e ſb. 9 rl de Verfügung betreffen. Auskunft 1 8 4 3 S— 2 155 + 2 5 105 gleſcher 3 infragen, die vorliegende gu 5 — 5 8 3 F„„ 8 83* S 5 5 1 tstafel G—— F„„„ 8 85 2 3 28 Ueberſichtstafel. 3 3 38 88 2 84088 E 5 2 — 8„%ͤC( 2 2 3 8 7 5 —— 2 5 be⸗ Grlaubt iſt Verkauf(val. 8 5) — 2 Berarbeitung und Verbrauch be Arten einer Stoffgattung 9 rn 4— 8 8 1 48 2 8 8 Stoffgattung Beſtände und Zugänge denjenigen beſchlagnahmter Vorräte aah mc drez a 05 5 an nahme kleiner — 8 2 15 8 8 50 3 4 5 8 Gignern, die in ihren Büchern ausweiſen, K* 2 UII 33 42 53 2 3 — 8⁰ 5 8 3 2 Marinebehörden d— 2— it b rarbeiteten.verbrauchten Mengen Militär⸗, Mar 2 5 8„„ 2 2 3 2— 1 tron⸗(Thile⸗), Palj⸗, Kalk⸗ baß ſie mit ben ve riebr. Krupp(Eſſen), — 2 3 255 38 2 5 8 8 55. 2 9 ege⸗), Ammönia apeker mitteden an ddge der deriſcen Kemer. e 155 Attengeſelgcal, 190 — E 5 88 8 8 3 2 2 8 12 8 5 auf Splengſtof und Pulver ausführen; Berliu W, Mauerſtraße 63/65 Ger Kiaſen an —— d e ee 5 1 Militär⸗, Marinebehörben, * ⏑ 5 28 8 JJ1C. 2 SS SSS 8 2 3 8 semiſcht und verunrelnig mittelden Kufträge der deutſchen Armee u. Marine Kriegschemikalſen Artkengeſellſchaft, Deeee—T. — 38 8 23 33 8 88 88 8— 2 2 r die unt. — 2 2 2 105 SS 5——— 858 5 8 5 9 2 2255 15— 5 8 8 2— S600 5 21 in daßſſe mit den verarbekteten u. verbrauchten Mengen Militär⸗, Marinebehörden, 20 — 5 G 5 82 2 8 3 8 8 5——— 8 2— 5 55 2 5 2 8— 88 9 865 5 bins 5 ä64g Stoffen, brstelael 5 eſtmöglicher Ausbeute mittelbar 5 5 2 1 7 85 kene e e 5 ee 33 2 8 A8 283 22 8 8— 2. 328 3 ittelbar Aufträge der deutſchen Armee u. Marine Kr ö 5 8 3 25 38 8 7 9 S 2 8 8 aller Art mitte ter A genannte Verbraucher 5 5 1 2 5 2 8 2— 85 52 E f 80 855 Eed 8— 8 888 2 2—... für die unt. K genannten Bedürfniſſe; 0 8 S 2 88 2 8 5 2— 5—.— 7 20 1 3 8. 38 S3 35 88 E 2„ 5 28 823 ie iteten u. verbrauchten Mengen Militär⸗, Marinebehörden, 8 E 85 5 5 8 5 2 L 5 2 85 2 8 865 855 ee e Auſberelfung ae 5 195 11 0 16 enef 1 pulver mittelbar Aufträge der deutſchen Armee u. 80—— ⸗ 1 2 3353 2 288 5 Ne 5 auf Sprengſtoff Pulver u. Mebikamente ausführen; 50 2—— 5 2 2 18———— Mtlitär⸗, Marinebehörden, CCCCCCCCh%%G6%%(JC0 8 8 S 8 e mlttelbar Aufträge der deutſchen Armee u. Marine Kriegschemikalten Akttengeſellſchaft; 58 8 W 3 2— S 8 38 2 338 ausf ren, fülr pie ihnen voß der beſtellenden Be⸗ 80 5 08 2—ů—— 2S 5 5 2 89 8 hörde die Unerſetzlichkeit beſcheinigt iſt; 0 2 Z2ͤ ͤ T38 85 I 5 Militär⸗, Marinebehörden, 1 500 eee 111C0....!.!...— 8„ 2— 2 88 8 3 2 Kenbe in ſcheſtiger Ean owie mittelbar 87 telge der beuſchen Aemee u Rarine Kriege⸗ Deie 8 8 5 8 8 8 1. 300 8 7 2 2— S 2 8 8 8 85.— f 88 25 75 Ban 0 ee für die unt. K genannten Bedürfniſſe. 2 3 2 88 5 32 2—2—5 2 elfäure ſeder Gräpigke 8 8 7— 5 5 G 8 8 2 8 8 8 8 kegenſhter verunreinigter Saure V. ſ. d. ſtv. Gen.⸗Kdos. 7 8 88 55 8 85 3 8 9 E 5 Karlsruhe, im Junt 1918, Der Chef des Generalſtabes: —•mꝙ 2 23 25 Wolff, Oberſt — 52 8 8 2 8 2 2 2 25 84 38880 2 v. 9f,* 2 E I 2 8—— 8 8 2 5 8 8 8 8 E Allun 5 2 ĩ ðòꝑãß„„„„„„„ röil ee edee ee e 2 2 f 230 8 2 5 3— 28 38 855 285 8 3 Iul 987 2 Bekanntmachung. Faben ne eee d 55 der Heeres⸗ oder der Marineverwalkung — 2 2 2 2—2 ung/ 9 2 en, 53 8 8 8 3 85 88 8 5 betreſfend Herſtellungsverbot für kren Herſefung mehr ald Schufte gebraucht 6 1. Auguft 1015 burch den Krtegsguscyz 8 53 88 8 282 5 35 8 82 32 3388581 8 erden 8 Gründung S 37 22 35 58 32 58 22 8 2 5 2* 3 5 3 8 Baumwollſtoſfe. 5) Elldereiſtgße, Fifetz, Tul Forselglef. Faet geenmen ee, 22 9 2225 3 8. e dant f clase p bes, Peleres, fe a 0 Fee, Kebenee vil 2. aus Rohſtoffen oder aeee 85—— run uchſtabe Geſetze e und ⸗ſamte. na —— 5 9 4 5 2— 8 7 0 33.88—— 8 + den Hile erungszuſtand gom4. Jade 185l Un Batertz 4 Stoſſe für Inneneinrichtung: 15 1 1010 Vom chlan 23 2 3 5 28 38 88888 8 anf Grund Arkfkel 4 Ziffer 2 bes ſaez über gen Matratzendrelle, Bettvorlagen, de ingeführt worden ſind. 3 5— 2 12 8 2 5 Kriegszuſtand vom 5. November 191 folgenbes Nu belh e, 6 Ad de e 75 eingeführ 9 0. 2 W gU—„— 5 3323 38 85 5 3 erſtellungsverbo ferſtoſfe, Möbelpküſche,. ichen Intereſſe und zur Aufrechter, angkretonnes, Im öffen n* 3 2 9 2 314 18385 8 8 erlaſſen unb 5 15 e eee Napeaner An Gend nen alker Art. baltüng 11 5 ikt Aeee 1 8 5 8 8 1. Auguſt 101 592 dürken bis auf weiteres[ 3. Stoſfe für technſſche Artikel: den, Wal en, ifer S agefübge techniſchen Artikel, 1220 2 3 33.Y e 27 F 5 lelgenbe, eneſelezlich doe veefel Ager, Selheade Klenge Aanh Prenuß. e e, 8— 2 228 8 8 8 58 8 8— 300 8— 8 8 855 2 955 8 8 75 70 00 gete Tufe 9 5 antgecheh 9. Ader, Litzen, Niemen, Angerke 9 955 bemiligt eh. — 8 W S 2 AS 8 4 8.4 8 8 nterſchied, And Pofamente. 95 —— 5 2 2 nicht mehr hergeſtellt werden: 3 z es 8 8 8 eeh e Lee⸗ ued denveng: TDees Berbererre e aug auſ lorg Gegentangz Teutgelpesgens erehanzer 2 8 3 33 55 1 2 33 27 9 5. 24 Iain 80 150 RB 110 0 ober welche den unter 1 b18 5 a lten Ber ſeen 15 1111 1 1e7 eberkrefung 32 0 3 3* 5 5 2 es in Schuß— Sarne 8 eführten Stoßſen imfübe 523 32 1125 JJJJJJJJJJVVTTTTCTTCC e e 8 8 3 55 EE e Fadenſtelung; Kles. 2 8 8 8 8 3 78 82 88 5 2 35 8 5 1 115 88 erſteene. ee e Aer dee unter das 5 1155 bis zu einem Jahr beſtre 32 S 14 8 288 75„Stoſfe für 5 iſt nach wie vor erlaubt, we 1 im Junt 1018. 23 88 3 8 8 8.8 7 Tiſchzeuge und Tiſchtucher, Servietten, Hand⸗ bot fallenden Maren e non Nr. 60 engl. ein Karlsruhe l.., im 23 8 2 E 8 45 2 4 tücher 320 Handtuczeuge en Seüc Küchenicher aöne wrle beee e W. f. d. General⸗Kommandoß⸗ 8 5 4 8 338 8 3. 3 euertücher, Staubkücher, e ee Inletts ſſach auſw 90 Der Chef des Generalſtabel! 2 8 53 52 3 5 8255 S8. 8 4* 85 8 8 E 155 Has Berbofertrect ſch 5 t auf Web⸗ und v. Wolff, Oberft. 955 E— 85 8 5 2 f 25 E 21 Sümlliche Gzwebe, zu welchen— lei irkwaren irgendwelcher Axt, welche 00 8 d 8 3 3 E G*— Verantworklie el eepsengt eiegz Apinslabu 99 M utfegz 7 Swueſe ee r ene eig D ee apnecebelaß dig uv Breeeeeene )JCCCCCCCCC Samstag, den 3. Jult 1915. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) 9. Seite. Gestern Nachimittag entschſief nach kufzem schweren Leiden unser Vorstandsmitglied, Herr Eisenbahndirektor Sigmund Nettel zu Mannheim im sechzigsten Lebensjahir. Der Verstorbene hat dem Vorstand unserer Gesellschaſt seit 1907 angehört und waf seit ihrer Cründung, wie auch ſchon vorher bei der vorbesitzenden Verwaltung, in leitender Stellung als Betriebsdirektor tätig. Wir verlieren in ihm einen Mann mit hervorragenden Fäigkeiten und Kenntnissen, unermüdichem Fleiss und trefflichem Charakter. Dem Hingeſduedenen werden wir dauernd ein ehrenvolles und dank- bates Gedenken bewahren. 41878 DARMSTADT, den 2. jufi 1913. Der Aufsichtsrat und die Direktion der Sũddeutſchen EisenbahnGesellſchaft. 2 gnerilei Zwangsverſteigerung. Montag, 5. Juli 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mann heim im aeeee 6, 2 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1Büffet,1 Kleiderſchrank, 1 Tiſch, 4 Stühle. Hieran anſchließend im Sadenlokal, J 1, Schultaſchen, Handtaſchen, Damentaſch., Schreibetuis, Brieftaſchen, Cig.⸗Etuis, Aktenmappen, Ruckſäcke, Gamaſchen, Geldbeutel, Puppen, Turngeräte, elekt. Eiſenbahn für Schaufen⸗ ſter, Marktkörbe, Schwäm., Zierſachen, ſowie eine größere Partie Kinder⸗ ſpielſachen. Ferner: 1 Ladeneinricht. und 1 Regtſtrierkaſſe. Fortſetzung der Ber⸗ ſteigerung jeweils am folgenden Tag nachmitt. 2 Uhr. 52406 Mannheim, 3. Juli 1915. Weiler, Gerichtsvoltzieher. Jemseſtes 2 Frünlein nehmen ſchrift⸗ liche Heimarbeit an. 6251 6. 1. Kiſtner. Suche f. Abends ſchriftl. Arbeit. Angeb. unt. Nr. Schnanzer pfeffer⸗ und ſalgfarbig, ca. 1 Fahr alt, treu und fehr wachfam, Heilbrunner Zucht. Näheres 524⁰-¹ beſtimmt 6250 an die Geſchäftsſtelle. Ang Cktsttlassige dadt Zur Herbstbestilung Wir empfehlen aus eig. Kulturen u. ver- möge großer Abschl. mit ersten Züchtern sehr preiswert: Sandwiekencväca vinosa) Ztr. 40 Mx. Lupine, Szaf, Inkarnatkled, Luzerne, Földsalat, Spinat, Horhst- U. Stoppelrüben: Pläzer, Flaschen, Uimer rot- und grünköpfige Ochsenhörner u. àa. Saatschutz,„Aloin““ Kg..50 Mk. Verlangen Sie gefl. Spezial-Angebot. Babrüder Veſten, Mannheim, 8 1, 6. Telephon 844. deln ſun Ich ſuche 10k⸗ haften Bedingungen fer m. Haushalt(2 Perſ., 1 Kind) eine in der feinen Küche durchaus perfekte Köchin nicht über 85 Jahre, fowie ein tüchtiges Zweitmädchen in Servieren n. Zimmer⸗ Arbeiten bewand. 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Nach kurzer Krankheit ist gestern das des Auf. sichtsrats unserer Gesellschaft Herr Eisenbahndirektor igmund Nettel Sanft entschlafen. Sein Tod bedeutet für unsere Gesellschaft den Verlust eines bewährten Freundes und Beraters, dem wir allezeit ein dankbares Andenken bewahren werden. Mannheim, 2. Juli 1915. Der Aufsichtsrat und Vorstand der Neuen Rheinau Aktien-Geſellschaft auch über das Unser Geschsteesubges Herr Nobert Hetterich Leutnant der Landwehr, Ritter des Eisernen Rreuzes hat den Heſdentod für König und Vaterfand erfitten. Erst wenige Monate war er in unseren Diensten, als der Krieg ihn umter die Fahne rief. Seine Seden sowie sein edſer Charalcter waren für le welche mit ihm tätig waren, vorbildlich, Sein Verlust reißt in dtie Neen Ansgrer Mitarbeiter eine schmerzliche Lüche. Wir werden dem tettren Verstorbenen allzeitſich ein teures e Grab hinaus bewahren. Hamborn⸗Brucchausen Herrdegen& Co. E 2, 8. .G. Mannheim. 12208 41881 Thyssen sche Handelsgesellschaft m. b. HI. mit Zweigniederlassungen in Mannbeim und Straßburg 1. Els. Wenn Liebe könnte Wunder tun Und Tränen Tote wecken, Dann würde Dich gewiß nicht dort Die fremde Erde decken! Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir hiermit die schmerz- iche Mitteilung, daß am 27. Juni 1915 bei den Kämpfen im Feindesland unser heißgeliebter, unvergeßlicher Sohn, mein guter, treubesorgter, einziger Bruder Fritz Denzer Kaufmann im blühenden Alter von 26 Jahren den Heldentod fürs Vaterland erlitten hat. Er diente im 18. bayr. Inf.-Reg., 5, Romp. und wurde auf einem Soldaten- kriedhof mit militärischen Ehren beerdigt. Ludwigshafen, a. Rh. Haflieſerant Aulage 76 In tiefer Trauer: Adam Gouthier, Bahnmeister a. D. . Mayer Ausverkau memes geſamten Marenlagers zu gan; beòeulenò herabgeſeggten Preiſen. Heiòellberg ab J. Juli 2s. Mathilde Gouthier, verw., Denzer 0 uuf 1. Hypothe v. prtvater ie per ſof, cuszuleihen. Anter Nr 8240 an die Acalkel Adli Denzer. 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