Vezugenreist 8 PNg. menafttch, Brimgerkom 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſcflag N. 5. 72 im Viertelfahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Wagetgen: Moteatl-Betle S0 pfg Reilame-Sele. 0 N. CTägſich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſ ſchauz Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung.Buchhaltung 1429 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Schriftleitung 62952535 377 Verſandleitung u. Verlags⸗-⸗ buchhandlung 218 u. 7809 1 im Berlin Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und gauswirtchaft Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen- Blatt, = Der deutſche Tagesbericht. Großes 85 ener,, Weſtlicher Arlegsſchauplah. Nachts wurden zwei frangzöſiſche An⸗ griffe bei Les Eparges abgewie⸗ ſea. Die Beute des Erfolges im Prie ſterwalbe hhet ſech um ein Feldgeſchütz und s Naſchtnengeweher erhöht. Außerdem fiel maee BBere, baden den slagplas Az weſtlich von Epinal unb ein frau· eee ee öſtlich von Krüt in den Vogeſen au. 5 25 Geſclicher Kriegsſch auplatz. HBeunte am frühen Morgen wurde der ſtark befeſtigte Wald ſüdlich von Biala⸗ Blets(weſtlich der Straße Suwalki⸗Kal⸗ warja) erſtArmt. Dabei wir etwa 500 Ruſſen gefangen. Südsſtlicher Uriegsſchauplatz. Die Lage bei den deutſchen 25 unvetändert. Heeresleitung. GSGegen W Das ſiegreiche Vordringen unſeres Heeres auf beiden Seiten der Weichſel führt gegen die tuſſiſche Feſtung Iwangorod, die einen ſtarken Schutz des bildet. Iwan⸗ gorod bildet die ſüdliche Spitze des großen Feſtungsdreiecks Warſchau— Iwangorod— Breſt⸗Litowsk. Durch den Sieg unſerer auf dem Oſtufer der Weichſel vordringenden Trup⸗ ven auf der Linie Joſefow—Krasnik und die Durchbrechung der ruſſiſchen Kampffront—8 derſeits Krasnik iſt der Angriff gegen die Weichſelfeſtung ſchon beträchtlich vorgetragen worden. Iwangorod liegt nördlich von Jo⸗ ſefow, einer kleinen Stadt auf dem Oſtufer der Weichſel. Joſefow liegt nordweſtlich von „ungefähr auf der halben Strecke Krasnik—Dublin. Auf dem Weſtufer ging der Angriff ſchon über Tarlow hinaus. Daraus geht hervor, daß ſich die beiden vordringenden Heeresſäulen in gleicher Höhe halten, denn Tarlow liegt auf dem weſtlichen Ufer in un⸗ gefähr gleicher Entfernung von Iwangorod wie Joſefow. Das Vorrücken wird allerdings die vielen Nebenflüſſe der Weichſel rechts und links erſchwert, da dieſe Waſſerſtraßen ſich als natürliche Barrieren darſtellen, die von den Ruſſen noch zu Verteidigungszwecken aus⸗ gebaut worden ſein dürften. Aber trotzdem werden ſie für unſer ſieggewohntes Heer keine unüberwindlichen Hinderniſſe bilden. Süd⸗ lich von e e erſtreckt ſich außerdem ein Kriegs Anduſtrtenusſchuß e N kann!h eim, Dienstag, 6. Juli 1915. (Abendblatt). deente Saas Aa,. eee fpmnrlimue em& Aas, ſcs nne em k. dem, deid boe funſuie an, G. arne0 —9 bekreozn ſtanden. Es war kurz vor dem berühmten ſtra⸗ tegiſchen Rückzug der verbündeten Heere Ende Oktober vorigen Jahres. Damals hatte es ſich nur darum gehandelt, die ungeheure, noch un⸗ gebrochene ruſſiſche übermacht abzuwehren und die Bahnanlagen, Straßen und Tele⸗ graphenverbindungen zu zerſtören. Aber heute iſt es ein geſchlagenes und dezimiertes Heer, das hinter den Mauern der Feſtung vor einem ſiegreichen Feinde Schutz ſucht. Iwan⸗ gorod hat beſondere Bedeutung als wichtiger Eiſenbahnknotenpunkt, denn nach vier Seiten führen von hier aus Schienenwege, die mit wichtigen Punklen Verbindungen herſtellen. Kuſſiſche Beſorgniſſe um das Schiekſal Rigas. Kopenhagen, 6. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die Unſicherheit der ruſſiſchen Be⸗ hörden über das Schickſal der Stadt Riga beweiſen Mitteilungen der Rigaſchen Zeitung, wonach in den letzten Tagen ſämtliche Ge⸗ fängniſſe in Riga geräumt und die r Verbrecher nach dem Innern verſchickt wurden. Die in Riga anlangenden Reiſenden werden einer ſcharfen Kontrolle unterworfen. Die ſeit Kriegsausbruch im Hafen liegenden engliſchen Dampfer werden demnächſt auslaufen und nach Petersburg fahren. * m. Köln, 6. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Zürich: Blättern aus Rußland zufolge wird das öffentliche Intereſſe Rußlands von der Munitionsfra ge be⸗ herrſcht. In Petersburg wurde ein Zentral⸗ Sane küben bin: Ne andere Der Weltärieg im Juni 1915. Das Scheitern der feindlichen Durchbruchsverſuche im Weſten. Berlin, 1. Juli 1915. Dringender als je zuvor werden die Ruſſen im Juni Entlaſtung durch ihre woſtlichen Bundesgenoſſen erſehnt und von ihnen begehrt haben. Aber für mili⸗ täriſche Hilfeleiſtung waren dieſe nach wie vor auf Frontalangriffe gegen den eiſernen Wall der deutſchen 85 eſtfront beſchränkt, um möglichſt ſtarke Kräfte des Deutſchen Reiches in dieſer zu feſ⸗ ſeln, womöglich uns zu nötigen, Truppen dort⸗ hin vom öſtlichen Kriegsſchauplatz heran⸗ zuziehen. Letzteres iſt ihnen zweifellos nicht gelungen. Aber iſt von der ſranzöſiſchen und engliſchen Heeresleitung alles zur Entlaſtung des Verbündeten geſchehen, was in ihren Kräf⸗ ten ſtand? Wenn wir den Franzoſen dies wenigſtens bedingt zugeſtehen, ſo können wir das Gleiche nicht von den Engländern ſagen. Zur Begründung dieſer Anſicht möge ein kurzer Überblick über den Verlauf der Er⸗ eigniſſe an unſerer Weſtfront dienen. Der große Angriff, der von den Franzoſen am 9. und 10. Mai nördlich von Arras in einer Frontbreite von 30 Kilometer mit min⸗ deſtens vier Armeekorps gegen unſere Stel⸗ lung ausgeführt worden war, hatte ihnen nur den Beſitz einiger Ortlichketten in unſerer vor⸗ derſten Linie eingebracht. Im übrigen Wär er geſcheitert. Seitdem iſt kaum ein Tag ver⸗ gangen, an dem auf dem angegebenen Teile unſerer Front nicht erbitterte Kämpfe ſtatt⸗ gefunden hätten. Aber faſt immer handelte es ſich dabet um den Beſitz einzelner Graben⸗ . uſw.— wieder. ſtücke, Ortſchaften, Gehöfte uſw., die durch An griffe und Gegenangrifſe bald in die Händ der einen, bald in die der anderen Pa fielen, immer kehrten in den beiderſeitigen Tagesberichten dieſelben Ortsnamen— na⸗ mentlich Ablain, Careney, Lorettohöhe, chez und deſſen Zuckerfabrik, Neuville, Labt Nur in den Tagen vom bis 18. Juni griffen die Franzoſen in breiter Front mit ſehr ſtarken Krä ten nördlich Arras umſere Linte an. Obgleie es ihnen wiederum gelang, ſich in einzelne umſerer vorderſten Gräben ſeſtzuſetzen, e ihre unter größtem Munitionsverbrauch ohne Rückſicht auf ſchwerſte Verluſte ge Angriffe doch mit einer abermaligen Nieder lage. Nach dem 18. erſtarb die Offenſivtätig keit der Franzoſen, von Artilleriekämpfen un vereinzelten Vorſtößen abgefehen, auf Toeile unſerer Front. Dagegen eroberten die in den voraufgegangenen Kämpfen Hand gefallenen Teile unſerer Stellung zum 25. zurück. So ſcheiterte nach wöchiger Dauer, wie alle früheren D bruchsberf uuche der Franzoſen, auch die dem der Armeeführer ſeine Truppen mit Worlen angefeuert hatto:„Wir ſind vie⸗ ſo ſtark als der Gegner vor uns und h eine Artillerie, ſo furchtbar, wie ſie noch auf dem Schlachtfelde erſchienen iſt Nichts iſt erreicht, wenn der Feind gültig geſchlagen iſt.“ Er ſcheiterte trotz Be⸗ harrlichkeit der Führung, ſowie anerkenn Tapferkeit und Ausdauer der Trup Auch an anderen Stellen unſerer Front es die Franzoſen im Verlaufe des Juni im allgemeinen nicht fehlen laſſen, ſo ne lich in der Champagne, in den Argonne zwiſchen Maas und Moſel und in de Aber das Ergebnis war überall 2. Seite. 85 General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachr ich keu.(Abendblath Dienstag, den 8. Juki 1945. nördlich von Arras, oder doch der erzielte Ge⸗ winn nur von untergeordneter Bedeutung. Die Engländer haben ſich ſeit dem wewig energiſchen Anteil, den ſie an dem erſten Durchbruchsverſuch nördlich von Arras zur Linken der Franzoſen(ſüdlich von Neuwe Cha⸗ pelle) vom 15. Mai ab etwa zehn Tage lang genommen hatten, vor jenem Teile unſerer Front paſſivverhalten. Ein Teil ihrer Kräfte war allerdings in dieſer Zeit durch unſere Angriffe bei Ppern in Anſpruch ge⸗ nommen. Im Juni haben ſie ſich an dem Hauptangriff der Franzoſen, wiederum zu deren Linken, vom 15. an betefligt, indem ſie mit vier Diviſionen zwiſchen der Straße Eſtrains—n Baſſéee und dem Kanal von La Baſſée zum Angviff ſchritten. Dieſer ſcheiterte jedoch nach erbitterten Nahkämpfen vollkom⸗ men. Als ſie ihn am folgenden Tage wieder⸗ holten, wurden ſie im Handgemenge überwäl⸗ tigt und zu beſchleunigtem Rückzuge in ihre Stellungen gezwungen. Am 17. erlitten ſie nördlich des Kanals von La Baſſce eine neue Niederlage, ihre Angriffstrupen wurden auf⸗ gerdeben, nur einzelne Leute flüchteten zurück. Am 18. endlich wurde noch ein engliſcher An⸗ griff mühelos abgewieſen. Seitkdem hat man von einer Tätigkeit der Engländer in Frank⸗ reich und Flandern nichts mehr gehört. Das ifſt alles, was die Engländer zur Ent⸗ laſtung ihrer in Not befindlichen öſtlichen Bundesgenoſſen geleiſtet haben. Und doch hatte Lord Kitchener urſprünglich für den März, ſpäter für Anfang Mai in Ausſicht geſtellt, durch das Eingreifen ſeines neuen Zweimillionenheeres dem Kriege eine entſcheidende Wendung zu geben. Wo ſind ſie, die Millionen? Gehörten die bei La Baſſce ſo wenig erfolgreich ge⸗ weſenen Truppen vielleicht zu ihnen? Wenn ja, ſo wird man nicht die unfertigſten der neuen Truppen für dieſe öffentliche Prüfung ausgewähklt haben und begreift dann die Zu⸗ rückhaltung der anderen. Jedenfalls wird man in Rußland von der engliſchen Unter⸗ ſtützung nicht ſehr erbaut ſein. Für uns aber beſteht das Hauptergebnis der Ereigniſſe des Monats Juni auf dem weſt⸗ lichen Kriegsſchauplatz in der Tatfache, daß unſere braven Truppen die Mitte September des vorigen Jahres ihnen zur Verteidigung anvertraute Stellung auch in dem vergan⸗ genen Monat gegen alle Anſtürme ſiegreich behauptet haben. v. Blume, General der Inf. z. D. * Ein Geſprãch mit Kronprinz Rupprecht. Der Berichterſtater des„New Pork Times“ im Hauptquartier des Kronprinzen Rupprecht veröffentlicht einen ausführlichen Bericht über ein Geſpräch, das er mit dem bayriſchen Heer⸗ führer gehabt hat. Kronrinz Rupprecht ſprach davon, daß er den Wunſch hätte, im Oſten zu ſein und ſeinen bayriſchen Kameraden zu helfen, die Ruſſen niederzuſchmettern.„Die im Oſten find der Hammer“, ſagte er.„Hier bin ich nur der Amboß. Meine Aufgabe iſt es geweſen, auszuhalten.“ Im weiteren Verlauf des Geſpräches äußerte ſich der Kronprinz über den ver⸗ ſchwenderiſchen Gebrauch der Mu⸗ nition bei den Franzoſen.„Ich möchte ſagen, daß die Franzoſen 3 bis 4 Mil⸗ lionen Gramaten bei der Offenſive gegen meine Anmſee verbraucht haben. In ſechs Wochen feuerte die franzöſiſche Artillerie im Durch⸗ ſchnitt nahezu 100 000 Gramaten täglich. Un⸗ offizielle Bericht richtig war, in dem feſtgeſtellt wurde, daß die Artilleriſten an einem Tage 300 000 Granaten abgefeuert hätten— was der höchſte Stand der Artillerieleiſtung an dieſer Stelle geweſen iſt.“ Weiter ſprach er über Joffres letzter Offenſive, die mit einem furchtbaren Ar⸗ tilleriefeuer am 9. Mai einſetzte und ſeitdem ſtändig aufrechterhalten wurde, mit einer Folge von verzweifelten und blutigen An⸗ griffen, um einen Durchbruch durch die deut⸗ ſchen Linjen zu verſuchen.„Die einzige Hoff⸗ nung auf Erfolg würde geweſen ſein, auf einer breiten Front von nicht weniger als 20 Kilo⸗ meter durchzubrechen, aber es iſt ihnen nicht einmal auf einer kleinen Front gelungen. Meine Linie iſt nicht an einem einzigen Punkt durchbrochen worden. Das ganze Ergebnis der Offenſive war die Zurückdrängung eines kleinen Abſchnittes unſerer Linie. Ich ſchätze ihre Verluſte auf 60 000. Wir ziehen es im⸗ mer vor, den Feind nicht zu unterſchätzen; es dem eiſernen Willen zu in dem einen— ſiegen.“ Kronprinz Ruppvecht zollte den Franzoſen Achtung, indem er erklärte, daß ſie tapfer ge⸗ kämpft hätten, ſelbſt wenn ihre Lage offen⸗ ſichtlich hoffnungslos war. Er glaubte, daß Joffres Offenſive diesmal zu Ende wäre, aber es wäre wohl möglich, daß die Franzoſen mit größeren Truppenmaſſen und mehr ſchwerer Artillerie zu einem neuen Verſuch zurück⸗ kehren. Der bayeriſche Heerführer erwähnte auch den glänzenden Kampf ſeiner Leute bei Neuve Chapelle, wo drei deutſche Ba⸗ tafllone beim Beginn der britiſchen Offenſive 48 engliſchen Bataillonen ſtandgehalten haben, bis die Verſtärkungen eintrafen. Nach ſeiner Meinung waren die engliſchen Verluſte ſchwever als es zugegeben wurde, wahrſchein⸗ lich 35 000. Als die Frage aufgeworfen wurde:„Wo iſt Kitcheners Armees“, bemerkte der Berichterſtatber, daß der Kronprinz und ſein Stab darüber Genaueres zu erfahren wünſch⸗ ten. Alle ſtimmten überein, daß ſie noch nicht mit ihr zuſammen getroffen wären und daß die neue Armee noch keine Offenſive verſucht hätte, wenn auch der Kronprinz erklärte, daß er einige von Kitcheners neuen Truppen geſehen hätte, die augenblicklich zur Auffüllung der Verluſte in den Linien dienten.„Wir haben jetzt nicht viele engliſche Gefangene gemacht“, ſagte er,„weil die Engländer in letzter Zeit nicht viel unternommen haben.“ Es war vier Tage her, ſeit die Engländer ihren letzten An⸗ griff gemacht hatten. Ein anderer Grund läge darim, daß die Verwundeten, die dicht vor den deutſchen Linien niederfielen, den ganzen Tag ſich bot ſtellten und in der Nacht zu ihren Linien zurückzukriechen ſuchten. Einige, die gefangen wurden, ſagten aus, daß ſie befürchbeten, den Bayern in die Hände zu fallen, weil berichtet wäre, daß dieſe alle Gefangenen töteten. Kron⸗ prinz Rupprecht erzählte, daß er etwas Aehn⸗ liches auch in engliſchen Zeitungen geleſen hätte und erklärte es für Unſinn.„Im Gegen⸗ teil wollen wir alle engliſchen Gefangenen, die wir nur bekommen können, haben. Lebende Engländer ſind wertvoller als kote Leute, weil die Toten nichts mehr ausſagen können.“ 5 Zurückhaltender wurde der Kronprinz, als er gefragt wurde, welche Rolle die ameri⸗ kaniſche Munition ſpielte, und ob er derſelben Anſicht wäre wie ſein Generalſtabs⸗ chef Graf Lamsdorff, daß der Krieg zu Ende wäre, wenn die Verbündeten nicht die ameri⸗ ehr viele amerikaniſche Munition feſtgeſtellt hätten. Dieſe wäre der Grund, weshalb die franzöſiſche Artillerie ſo verblüffende Mengen verſchießen könnte; er ſchätze, daß 50 Prozent der Granaten, die von den Franzoſen verfeuert werden, amerikaniſchen Urſprunges wären. „Die letzte franzöſiſche Offenſive würde ohne amerikaniſche Granaten nicht möglich geweſen ſein. Amerikaniſche Munition verlängert den Krieg unzweifelhaft um viele Monate.“ Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Im Gebiet nördlich von Arras wurden zwei feindliche Angriffsverſuche, welchen heftige Bombardements vorangegangen iſt, gegen 10 Uhr abends angehalten. Der eine war gegen unſere Stellung vor Souchez gerichtet. Die Deutſchen drangen mehrere Male mit Hand⸗ granaten und Bomben bewaffnet aus den Schützengräben vor, wurden aber gezwungen, zurückzugehen. Sie ließen zahlreiche Tote auf dem Gelände. Der andere Angriff erfolgte im Labyrinth, der ſofort durch unſer Feuer angehalten wurde. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags und gegen Abend ergriffen die Deutſchen die Of⸗ fenſive auf einer Front von etwa§ Kilo⸗ meter von Fey⸗en⸗Hay bis zur Moſel. Oeſtlich von Fey⸗en⸗Hay ſowie im weſtlichen Teil des Prieſterwaldes, d. h. auf einer Geſamtfront von etwa 1 Kilometer gelang es ihnen Fuß zu faſſen. Weiter öſtlich von Croix des Carmes bis zum Gehöft Haut de Ricut an der Moſel mißlang der deutſche An⸗ griff vollkommen. Der Feind erlitt ſchwere Verluſte. Auf der übrigen Front nichts Wich⸗ kiges. Paris, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern abend: Der Tag war auf der ganzen Front ver hältnis⸗ mäßigruhig. Keine Infanterie⸗Aktionen. Es iſt eine beſondere Tätigkeit der feindlichen Artillerie zwiſchen Maas und Moſe!l gemeldet worden. Ins⸗ beſondere im Gebiete des Prieſter waldes war das Feuer aus Geſchützen großen Kalibers ſehr heftig. Die mißglückte engliſche Cuft⸗ expedition. Berkin, 6. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Ueber den Mißerfolg der engliſchen Luft⸗ expedition gegen die deutſche Bucht wurden von dem Führer eines holländiſchen Fiſchdampfers, der am Montag abend nach Ymufden zurückkehrte, einige Einzelheiten er⸗ zählt: Als er mit noch acht anderen Fiſchern in der Zeit bei 29 43 Minuten nördlicher Breite und 4 03 Minuten öſtlicher Länge fiſchte, hörte man um ½ nach 8 Uhr morgens heftiges Geſchütz⸗ feuer aus öſtlicher Richtung. Bei dem herrſchen⸗ den dichten Nebel war jedoch eine Beobachtung nicht möglich. Gegen Mitternacht waren 8 Torpedobovts⸗Zerſtbrer in voller Fahrt an un⸗ ſeren Fahrzeugen vorübergefahren und zwar in öſtlicher Richtung und ſind ½1 Uhr anſcheinend in gleicher Richtung wieder zurückgekehrt. Bei Tagesanbruch konnten ſie als engliſche Zerſtörer feſtgeſtellt werden. Während die Kanonen dröhnten, ſchwebten 4 große Zeppelin⸗Luftſchiffe über den Fiſchdampfern. 1. London, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die amtliche Verluſtliſte weiſt die Die Abrechuung mit England. Kabinetts in dieſer Woche ſtatt. Sie Sehr ſorgenvolle Seit. Londou, 6. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Am Samstag fand die dritte Sitzung des dauerte 2½% Stunden. Alle Mitglieder des Kabinetts außer Erey waren anweſend. Der Parlaments-Korveſpondent der Times meint hierzw: Das Kabinett hat eine ſehr ſorgenvolle Zeit. Der Streit um die allgemeine Wehrpflicht. Lon don, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der frühere Berliner Vertreter der Times tritt für die militäriſche Wehrpflicht ein. Er ſchreibt: Wenn England die Lehre aus dem deutſchen Erfolge ziehen will, bann kein Zweifel darüber ſein, welchen Weg es einſchlagen müßte. Die deulſche Wehrpflicht iſt das eiſerne Fundament für die geſamte Kriegsorganiſation des Staates. Die engliſchen Munitionsarbeiter. London, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Zahl der Regiſtrierungsmuni⸗ tionsarbeiter beträgt jetzt 70000. Frei⸗ willige Anwerbungen ſollen bis Samstag fort⸗ geſetzt werden. widerſtand gegen das Regi⸗ ſtrierungsgeſetz. London, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Liberalen und die Arbeiterpartei haben zu der Regiſtrierungsbill 14 Anträge eingebracht. Der für die Bill verantwortliche Miniſter Long ſagte nach der„Morningpoſt“, es ſei ſicherlich keine gleichgültige Sache, daß ſo viele Liberale den Geſetzentwurf zum Schei⸗ tern bringen wollten, der nach der ausdrücklichen Erklärung der Regierung notwendig ſei, um die großen feierlichen Verpflichtungen, die ihr ob⸗ liegen, zu erfüllen. Unzufriedenheit mit England allerwärts. Unter dieſer Überſchrift ſchreiben die„Neuen Zürcher Nachrichten“ vom 1. Juli: Wenn es noch einige Wochen ſo weiter geht, iſt nicht mehr das vom Vierverband auf unerhörte Weiſe verleundete und verläſterte Deutſche Reich die unpopulärſte Macht auf dem Erdball, ſondern— Englartd; jenes dürch die Macht⸗ der Lüge, dieſes durch ſeine Taten. Bei dent Neutralen macht ſich ein zuſehends ſtärkerer Stimmungsumſchwung geltend. Hollamd und Norwegen ſeufzen über den engliſchen Hochdruck. In Schweden und Dänemark ſteigert die Entrüſtung ſich von Tag zu Tag. In Spanien iſt man empört über die⸗ engliſchen Umtriebe in Portugal. Selbſt in den Vereinigten Staaten fallen Binden von den Augen, und man fängt an zu erkennen, wo der eigentliche Schuldige an dem iſt, was für die amerikaniſche Landwirkſchaft und den dortigen Handel jo ſchwer zu ertragen iſt. Von der Schweiz wollen wir nicht veden; hier be⸗ ſorgt Sir Francis Oppenheimer die Popula⸗ rität der derzeitigen Politik ſeines Landes in nicht zu übertreffender Weiſe mit Plänen, die der Teufel holen ſoll. Nicht viel beſſer als bei den Neukralen iſt die Stimmung bei den Verbündeten ſelber. Rußland iſt verärgert wegen der Dardanellenpolitik der Engländer und wegen ihrer immer ſchärfer einſetzenden Kritik an r TTTTVTTTTTCTTTCTCTTTVCTCCCTTTTchhcc0 11 ni. eere ese, ſere Beobachtungen zeigen, daß der franzöſiſche kaniſche Munition erhielten. Er ſagte, daß ſie W Namen von 58 Offizieren und 2292 Mann auf. Neleeeeeee N 8 7CFFCCCC0C0CC ee Das Märchen vom Harem. Von Friedrich Delitzſch. Was die Stellung der Frau im Iſlam aubelangt, ſo iſt von vornherein als von grund⸗ leglicher Wichtigkeit zu berückſichtigen, wie ſich dieſe Stellung bei den ſemitiſchen Nomaden, zu denen wie die Araber ſo auch die Hebräer von Haus aus gehören, hiſtoriſch entwickelt und zur Zeit Muhammeds ſeit Jahrtauſenden feſtgeſetzt hatte. Wenn Muhammed ſagt(4,38):„Die Männer ſtehen über den Frauen und wenn er auch ſonſt— ſelbſt innerhalb des Koran— ziem⸗ lich i ätzig von den weiblichen Weſen ſpricht als ſolchen, die„großgezogen werden im Putz und unklar ſind beim Streiten“(43, 17); wenn auch er der Scheidung der Ehe kein nennenswertes Hindernis bereitet, desgleichen die Polygamie ſanktioniert, ſo dürfen wir nie pvergeſſen, daß ganz ähnliche Meinungen und Beſtimmungen ſogar bei dem auserwählten Volke beſtanden. Nichts kann irriger ſein als die Behauptung,„die Leichtigkeit der Schei⸗ dung verdanke der Iflam Muhammeds perſön⸗ lichen Neigungen“. Auch die iſraelitiſche Frau war bekanntlich auf Lebenszeit an den Mann gebunden, während dieſem die Verſtoßung der Frau jederzeit freiſtand, ganz nach Willkür und ohne jede Verpflichtung zu irgendwelcher Schadloshaltung. Dieſe bedenkliche Lage der iſraelttiſchen Frau, die jeden Augenblick, nament⸗ lich wenn ſie unfruchtbar war, ——U——— entueimen dieſen Artikel beſorgt ſein erſchte⸗ Fried⸗ mußte, aus ihrem Hauſe getrieben zu werden; die Notlage dieſer„armen, verſtoßenen Ge⸗ ſchöpfe, die oft nicht einmal ins Vaterhaus zurück⸗ kehren konnten,“ veranlaßte bekanntlich die Propheten wie Micha(2, 9) zu heftigen Straf⸗ reden. Aber wenn noch der füngſte der alt⸗ teſtamentlichen Propheten, Maleachi, das Wort ſprach(2, 16):„Ich haſſe die Scheidung, ſpricht Jahwe, der Gott Iſraels, darum hütet euch wohl in eurem Sinn und brechet niemals die Treue,“ ſo ſieht man, daß die Eheſcheidung noch bis in die ſpäteſte Zeit herab bei den Iſrageliten üblich war, was ja auch aus dem Neuen Teſtamente erhellt. Alles, was die verſtoßene iſraelitiſche Frau bekam, war ein Scheidebrief, der ſie vor der Beſchuldigung des willkürlichen Verlaſſens ſchützen ſollte. So kann uns die Leichtigkeit der Scheidung auch innerhalb des Iſlam nicht über⸗ raſchen oder befremden— ſie war in Arabien wie in Iſrgel eine Folge des beſchrünkten Ver⸗ kehrs der beiden Geſchlechter vor der Verheira⸗ tung, eine Folge der faſt vollſtändigen Un⸗ bekanntſchaft des jungen Mannes mit dem zu heiratenden Mädchen. Immerhin war die Schei⸗ dung im Iſlam wenigſtens inſofern gemildert, als die geſchiedene Frau mindeſtens ein Drittel mitgebracht hat, mit ſich zurücknimmt. u. Co., 1 0 Wtr dem ſoeben *„Die Weltdes Iflam“ von Sammlung Mänmer und Vö Ider“, zahlung des Konventiv ihres Kaufgeldes zu bekommen hat, auch ihr Hausgerät und alles, was ſie bei der Hochzeit Nach Mitteilung des Grafen Mülinen, des vortreff⸗ lichen Kenners der Türkei, ſind„Eheſcheidungen in der Türkei ſo verpönt, daß ſie ſeltener vor⸗ kommen als bei uns, und wenn der Fall der Scheidung eintritt, der Mann außer der Aus⸗ Brautſchatzes noch eine erhebliche an die Frau entrichten muß.“ Sodann war auch in Iſrael von altersher Bi⸗ gamie üblich. Auch wenn die erſte Frau einen Sohn ihm geſchenkt hatte, konnte der Iſraelit nach Belieben eine zweite Frau nehmen. Das Geſetz Moſis(5. Moſ. 21, 15—17) ſetzt dies ſogar als das Gewöhnliche voraus, und kein Geſetz machte die Zwiſtigkeiten und gegenſeitigen Krän⸗ kungen der beiden, geradezu als„Feindinnen“ bezeichneten Frauen(1. Sam. Kap. 1) unmög⸗ lich.„Erſt nach dem Exil ſtrebt auch in Iſrael die beſſere Volksſitte auf Monogamie hin. Die „Sprüche“ ſetzen ſie voraus.“ Und daß auch in Iſrael die Magd, die Sklavin dem Ehemann unverwehrt war, vor allem auch in den Fällen, da die rechtmäßige Frau unfruchtbar zu ſein ſchien— dieſer uralte, auch den Babyloniern eigene Brauch iſt uns ja längſt aus der Geſchichte von Sara und Hagar bekannt. Wenn der Prophet den Gläubigen vier Frauen(als Höchſt⸗ zahl) neben den Sklavinnen geſtattet, ſo müſſen wir bedenken, daß mancher der heidniſchen Araber acht, ja zehn Frauen beſaß, Muhammeds Gebot alſo einſchränkend wirkte, und ſodann, daß ſchon Muhammed riet, unter Umſtänden nur eine Frau zu nehmen, ja wohl gar mit den Sklavinnen ſich zu begnügen. ſich die Stellung der muhammedaniſchen Frau in der Praxis ganz anders geſtaltet als in der türkiſchen Frauenfrage Geſandte im Haag öffentlich auf, ihm zwanzig, der Stellung der muslimiſchen Frau Zu alledem hat Theorie. Als vor Jahren Pierre Loti ſeinen der gewidmeten Roman „Les désenchantées“, d. i.„Die Entzauberten“, herausgegeben hatte, forderte ihn der türkiſche ja auch nur zehn Polygamiſten in der ganzen Türkei zu nennen. In der Tat dürfen wir bei nicht au den ruſſiſchen Kriegsleiſtungen. Italien iſ ——....ͤ den Harem des. Sultans und einzelner Paſchas oder arabiſcher Wüſten⸗Scheichs denken.„Wie in Konſtantinopel z. B. die türkiſche Ehe, ver⸗ ſchwindend kleine Ausnahmen abgerechnet, als eine monogamiſche zu bezeichnen iſt“(Graf Mülinen), ſo hält auch der vornehme Araber, etwa in Moſul oder Bagdad, obwohl er ſich den Luxus mehrerer Frauen leiſten könnte, es für ungeziemend, neben der Frau, die ihm Kinde geſchenkt, noch eine zweite Frau zu nehmen. Da dem Manne die Koſten des ſtandesgemäßen Unterhaltes jeder Frau in beſonderem Haushal obliegen, ſo läßt auch ſchon der pekuniäre Ge⸗ ſichtspunkt den Muslim mit Monogamie ſich be gnügen. Dazu kommt auch bei nur zwei Frauen die Gefährdung des häuslichen Friedens. Schor der Prophet hatte die Schattenſeiten der Polyh⸗ gamie am eigenen Leibe zu verſpüren. Sogar im Koran laſſen vereinzelte Stellen auf Eifer ſüchteleien, Ausſchwatzen von Geheimniſſen Kokettieren mit anderen Männern und ſonſtige Mißhelligkeiten zwiſchen Muhammed und ſeinen D Frauen ſchließen, wobei dieſe ſich ziemlich un⸗ 80 gebärdig benahmen. Ein Haus mit vier Frauen 8 — ein Kahn im Sturm“ ſagt ein türkiſches 8 Sprichwort. f Auch die Vorſtellung von vermeintlicher 4 Kerkerhaft hinter Haremsgittern, die die Phan⸗ 19 taſie vieler beſchäftigt, wenn ſie an die muham⸗ medaniſche Frau denken, bedarf der Richtigſtel⸗ Itet ſie dennoch innerhalb der„Haremsgitter in der Inſtandhaltung ihres Hauſes und der Aufzieh⸗ ung der Kinder als unbeſchränkte Gebieterin, und da ſie obendrein Fber alles, was ſie von Dienstag, den 6. Juli 1915. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. enttäuſcht, weil die engliſchen Goldadern ſich ber weitem nicht im bitter notwendigen Maße öffnen. In Japan iſt man böſe, weil angeblich England die Japaner um die erhoffte Voll⸗ ernte in China brachte. Belgien, das arme, ſo grenzenlos irregeführte Belgien iſt england⸗ müde, und in Frankreich iſt man eng⸗ landſatt, ſatt davon bis an den Hals und Mund. Wer von Schweizern in der letzten Zeit von Weſten kam, wußte zu erzählen, daß mom in Paris bald mehr über die Engländer ra iſonnieren höre als über die Deutſchen. Ein kürzlich aus der franzöſiſchen Hauptſtadt zurückgekehr⸗ ter Schweizer Kaufmann berichtete uns vom Unmut der Pariſer darüber, daß fie ſo viele engliſche Offiziere ſich in den Pariſer Cafés güttlich tun ſehen, und er will wiederholt mit eigenen Ohren gehört haben, wie man ſolchen öffentlich zurief:„Geht an die Front; dort iſt Und wie bei den Neutralen und Verbün⸗ deten, ſo ſteht es nach und nach in den eng⸗ liſchen Kolonien. In Indien und Agypten gärtes ſchon lange. Nach dem erſteren mußten über Kopf und Hals Truppen geleitet werden, um einen allgemeinen Auf⸗ ruhr zu verhüten. Nun kommen aber auch aus Auſtralien Meldungen, welche darauf ſchließen laſſen, daß dort eine Unter⸗ ſtrömung an Einfluß gewinnt, die ſich gegen die Londoner Politik wendet. Umſonſt hat der Lordmayor von Melbourne ſeine gelfebten Mitglieder vorgeſtern nicht be⸗ ſchworen, einig zu bleiben. In England wird man noch immer nicht nrüde, die Welt mit Gratisbroſchüren aller Art zu überſchwemmen, welche die Verworfenheit der Zentralmächte und die wahre Liberalität der engliſchen Politik beweiſen ſollen. Man verkennt jenſeits des Kanals, daß dieſe Welt in elf furchtbaren Monaten überreich Gelegen⸗ heit hatte, das eine wie das andere an der Hand der Ereigniſſe zu kontrollieren. Das Bibanzergebnis iſt, daß England im Begriffe ſteht, Gegenſtandeiner weltumfaſ⸗ ſenden Unbeliebtheit zu werden, wo⸗ bei Deutſchlands große Miſſion immer mehr gewürdigt wird, den Erdball von der unerträglichen Vogt⸗ herrſchaft zu befreien, die die jetzigen Machthaber in London für England uſur⸗ pieren Deutſchland und Anerila Die Antwortnote an Amerika EBerlbin, 6. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Die Antwortnote an Amerika iſt in Vorberei⸗ tung, an ihr wird dauernd gearbeitet und ge⸗ feilt, ſie wird bis Ende dieſer Woche, vielleicht auch etwas ſpäter herauskommen. Kein Menſch denkt jedoch daran, vor England die Segel zu ſtreichen. Das Ziel, das durch den Unterſeebootskrieg erreicht werden ſoll, wird auch in Zukunft für uns bleiben. Der Fall der„Armenian“ ab⸗ geſchloſſen. m. Köln, 6. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der holländiſchen Grenze: Wie der Morningpoſt aus Waſhington gemel⸗ det wird, gilt der Fall der„Armenian“ dort, ſoweit die Vereinigten Staaten in Betracht kommen, als abgeſchloſſen. Es liegt kein Zweifel vor, daß das Schiff verſuchte, zu ent⸗ kommen, dagegen behauptet der Berichterſtatter, in Amerika herrſche immer noch die Anſicht, ein Schiff dürfe nicht torpediert werden ohne vor⸗ herige Unterſuchung, und nur, wenn ſich daraus ergäbe, daß das Schiff Konterbande an Bord habe, ſei die Vernichtung geſtattet. Unſere Unterſeeboote. Paris, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Eine Meldung des Marineminiſters beſagt: Der franzöſiſche Poſtdampfer Cardage wurde am Montag im Cap Hekles von einem Unterſeeboot torpediert und verſenkt. 66 Mann ſind gerettet, 6 werden vermißt. London, 6. Juli.(WTTB. Nichtamtlich.) Die Beſatzung des von einem Unterſeeboot ver⸗ ſenkten Dampfers„Craigard“ iſt in Ply⸗ mouth gelandet. Neue Erfolge unſerer osmaniſchen Berbündeten. Türkiſcher TCagesbericht. Konſtantinopel, 6. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Das Hauptquartier meldet: An der Kaukaſusfront verfolgen wir die von unſerem rechten Flügel zurückgeſchlagene feindliche Kavallerie. An der Dardanellenfront verſenkte am 4. Juli, nachmittags 4 Uhr ein deutſches Unterſeeboot vor Sedd ul Bahr einen großen franzöſiſchen Transport⸗ dampfer mit 2 Schornſteinen. Der Dampfer ging nach 3 Minuten unter. An der Nordgruppe wollte der Feind in der Nacht zum 4. Juli nach lebhaftem Gewehr⸗ feuer gegen unſeren rechten Flügel mit ſtarken Aufklärengsabteilungen vorrücken, die wir zu⸗ rückwarfen. Bei der Südgruppe ſprengte unſere Artillerie am 4. Juli ein feindliches Munitionslager in die Luft. Die Ex⸗ ploſion dezimierte die feindlichen Soldaten, die herbeieilten, um das entſtandene Feuer zu löſchen. An der Irakfront gegen Baſſorah wurde eine feindliche Truppenabtei⸗ lung, die mit der Euphratbahn befördert wurde, von unſeren Truppen und Freiwilligen in die Flucht geſchlagen. Der Feind ließ über 60 Tote zurück, darunter 1 Major und zwei an⸗ dere Offiziere. Auf der Flucht führte der Feind auch zwei mit ſeinen Verwundeten gefüllte Fahrzeuge weg. Wir erbeuteten eine Menge Gewehre und Munition. Auf den übrigen Kriegsſchauplätzen nichts von Bedeutung. KRückzug? m. Höln, 6. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der holländiſchen Grenze: Bei der Beantwortung der Frage, ob die Be⸗ hauptung von einem Rückzuge an den Dardanellen zutreffe, erklärte Georges im Unterhauſe, es ſei dem Miniſterium 155 95 Art 19 as Haus müſſe aber die Hoffnung hegen, da dieſer Bericht unrichtig ſei. Der Urieg mit Italien. Die„Irredentiſten“ als Spione. Im„Avanti“ vom 30. Juni ſchreibt ſein Venetianer Berichterſtatter über die auch in deutſchen Tageszeitungen gebrachten Maß⸗ nahmen der Verſchickung von„Irredentiſten“. Die ſchon am 26. d. M. gebrachte Nachricht, daß das Poſina⸗Tal von Riofreddo bis zum Hochplateau von Aſiago heute von der Zivil⸗ bevölkerung geräumt wurde, wird durch Erlaß des oberſten Militärkommandos beſtätigt. Die energiſche Maßnahme war unerläßlich: unſere Kriegshandlungen wurden— man weiß nicht, durch welche Luftzeichen— der öſterreichiſchen Artillerie gemeldet, die ihre Schüſſe gegen Punkte und Stellungen richtete, die ſie unein⸗ geweiht nie hätte finden können! Stillſchweigen wäre nach Cadornas Erlaß dumm. Bei uns zu Hauſe war die Spionage ein ſehr einträgliches Geſchäft geworden, und zwar nicht nur für die Sſterreicher und Deut⸗ ſchen, ſondern auch für gewiſſe Italiener, die wahrſcheinlich patriotiſches Weſen zur Schau trugen. MWährend ich ſchreibe, werden die 25 000 Ein⸗ wohner der ſieben Gemeinden, d. i. von Rotzo, Roana, Aſiago, Gallio, Foza, Grego, Luſiana, deren deutſcher Urſprung geſchichtlich erwieſen iſt, bereits in verſchiedenen Städten Mittel⸗ italiens interniert ſein. Traurige Wahrheit a ber Wahrheit. In dieſen italieni⸗ ſchen Herzländern iſt für un ſere Truppen ein Teil der Bevölke⸗ rung ein Hindernis geweſen.(Hier Lücke infolge Zenſur.) Der italieniſche Bericht. Rom, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Be⸗ richt des Generalſtabs: Das Artilleriefeuer dauert wirkſam gegen die Befeſtigungen von Malborghe und Predil an. Unſere Offenſive auf dem Hochplateau von Corfiko entwickelt ſich mit Erfolg. In den geſtrigen Kämpfen machben wir 400 Gefangene. In der Nacht bombardierten unſere Luftſchiffe wirkſam die feindlichen Lager und die Umgebung von Toberda ſowie den Eiſenbahnknotenpunkt Dornberg— Prvazina und beſchädigten die Straßen und die Eiſen⸗ bahnſtation von Prvazina; nachdem ſie das Artilleriefeuer geleitet hatten, kehrten ſie un⸗ verſehrt um. gez. Cadorna. Chronik der Rriegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 27. Juni. Sieg hannoverſcher Truppen bei Rawa⸗ Ruska.— Reichskanzler v. Bethmann⸗ Hollweg und Staatsſekretär v. Jagow in Wien.— Rückkehr des Staatsſekre⸗ tärs a. D. Dernburg aus Amerfka nach Berlin. 28. Juni. Die ganze Front der Armee v. Linſingen hat nach fünftägigem Kampf den Du⸗ jeſtr überſchritten. Halicz beſetzt.— Die Beſetzung von Giovanni di Medua und Skutari durch die Montenegriner. Nördlich Tomaſzow, Rawa⸗Ruska und Cieſzanow ruſſiſcher Boden erreicht.— Zurückweichen der Ruſſen vom nörd⸗ lichen San⸗ und Tanew⸗Ufer. Abweiſung eines groß angelegten An⸗ griffs der Italiener an der Iſonzo⸗ Front bei Plava und Sagrado⸗Mon⸗ falcone. Junibeute auf dem nördlichen ruſſiſchen Kriegsſchauplatz: 25 695 Gefangene, 2 Fahnen, 52 Maſchinengewehre.— Juni⸗ beute in Galizien und Südpolen: 512 Offiziere, 194000 Mann, 93 Geſchütze, 364 Maſchinengewehre, 78 Munitions⸗ wagen.— Entſchluß der amerikaniſchen Regierung, dem deutſchen Marineamt die Abreiſe jedes amerikaniſchen Per⸗ ſonendampfers mitzuteilen. Truppen des deutſchen Kronprinzen er⸗ ſtürmen bei Four de Paris feindliche Stellungen in Breite von 3 Kilometern. 1785 Gefangene, 18 Maſchinengewehre, 40 Minenwerfer erbeutet.— Rückzug der Ruſſen auf Linie Marjampol— Eirlejow.— Uebergang v. Mackenſens über Labunka und Por.— Ankunft deutſcher Austauſchgefangener(Schwer⸗ verwundeter) aus England in Aachen. — Vormarſch griechiſcher Banden gegen Berat.— Einſtimmige Annahme des engliſchen Munitionsgeſetzes. Der Bug zwiſchen Kamionka, Strumi⸗ lowa und Krylow erreicht.— Seege⸗ fecht deutſcher und ruſſiſcher Schiffe zwiſchen Gotland und Windau.„Alba⸗ tros“ bei Gotland unter Verletzung der ſchwediſchen Hoheitsrechte von den Ruſſen beſchoſſen und auf den Strand geſetzt.— Porfirio Diaz in Paris ge⸗ ſtorben. Mannheim. Bitte Mannheimer Ärieger. Einige Mannheimer in den Vogeſen bitten um Ueberlaſſung eines Photographenapparates, um Aufnahmen von der Umgebung machen zu können. Einige Mannheimer in der Champagne er⸗ ſuchen um Ueberſendung eines Fernglaſes, da der Stellungskrieg eine genaue Beobachtung des feindlichen Schützengrabens verlangt, eine ſolche aber mit bewaffnetem Auge unbedingt vorteil⸗ hafter ſei. Die Adreſſen find auf unſerer Schriftleitung zu erfahren. 195 Ferner erſucht ein Mannheimer 110er im Na men ſeiner Kameraden um Ueberlaſſung einer Mandoline, nachdem die ſeitherige Mando⸗ line unter dem ſtarken Artilleriefener am 9. und 10. Mai auf der Lorettohöhe verloren gegangen iſt. Weiter bittet eine fröhliche Mannheimer Ge⸗ ſellſchaft in Feldgrau um Zuſendung eines Ban⸗ donions. Nus Stadt und Land. Mannheim, 6. Juli 1915.k * Perſonalveränderungen der Armee inner⸗ halb des 14. Armeekorps. Es wurden zu Leut⸗ nants befördert: Hummel, Vizewacht⸗ meiſter(Offenburg), bei d. Mag.⸗Fuhrp.⸗Kol. 17 d. 14..⸗K. d. Train⸗Abtlg. Nr. 14; Roth⸗ mund, Offtzieraſpirant(Offenburg), d. Füfil.⸗ Regts. Nr. 35; Starke(—), Schäfer (Offenburg), Offizieraſpirant im Reſ.⸗Inf.⸗ Regt. Nr. 206. 52— * Militüäriſche Beförderung. Leopold Freu⸗ denthal, Prokuriſt der Firma M. Marum, G. m. b.., Eiſengroßhandlung hier, ſeit Beginn des Feldzuges im Weſten beim Reſerve⸗Infant.⸗ Regt. No. 40, wurde zum Offizier⸗Stellvertreter ernannt, nachdem derſelbe erſt vor kurzem zum Vizefeldwebel befördert und mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden iſt. * Zur Regelung des kaufmänniſchen Arbeit marktes nach Friedensſchluß, ſo ſchreibt man uns, werden jetzt vereinzelt öffentliche paritätif⸗ Stellennachweiſe für Angeſtellte gefordert. Man nimmt an, daß zahlreiche zur Entlaſſung kom mende Handlungsgehilfen in ihre alte Stelle nicht zurückkehren könnten und daß dieſe es des⸗ halb dankbar begrüßen würden, wenn ſie in ihrem Wohnſitze einen örtlichen 225 Angeſtellte vorfänden, der ihnen Stellung ar Platze verſchaffte und ihnen die Mühen un Laſten eines Umzuges erſparte. Wenn nach dem Kriege eine größere Stellenloſigkeit eintritt, wird dieſe durch die Errichtung von öffentlich kaufmänniſchen Stellennachweiſen nicht beſei werden können, denn ein Nachweis vermag wohl Arbeit zu vermitteln, nicht aber neue Arbeits⸗ gelegenheiten zu ſchaffen. Würden in Städten öffentliche Nachweiſe für das Hand gewerbe errichtet, ſo müßte dadurch eine groß Zerſplitterung der kaufmänniſchen Stellenver⸗ mittlung eintreten. Während die Stellenver⸗ mittlungen der kaufmänniſchen Vereine, den er forderlichen Bedürfniſſen entſprechend, ganz Deutſchland organiſiert ſind, würden die öffentlichen Nachweiſe den Arbeitsmarkt in viel kleine Teile auflöſen und größtenteils lokaliſi ihren Eltern, ihrem Manne oder anderen als Eigentum erhält, vollkommen frei verfügen kann, ohne daß der Mann oder etwa deſſen Gläubiger dagegen Einſpruch erheben können, ſo kann ſie Käufe und Verkäufe auch ohne Ein⸗ wlligung des Mannes abſchließen. Die musli⸗ miſche Frau beneidet die Europäerin gar nicht. Sie iſt ſtolz darauf, in ihrem Hauſe als Schatz eiferſüchtig gehütet zu werden, wie etwa der Brief an eine vornehme Damaszenerin mit den Worten beginnt:„Es küſſe dieſes Blatt die Hände der verborgenen Herrin und des ver⸗ ſteckten Juwels“. Sie iſt ſtolz, durch den Schleier, das uralte orientaliſche, ſchon bei den Aſſyrern geheiligte Symbol der Keuſchheit, vor zudringlichen Blicken Fremder geſchützt zu ſein. Und klug, wie alle, auch die muhammedaniſchen, Frauen der Regel nach ſind— trotz des un⸗ galanten türkiſchen Sprichwortes, daß die Haare des Weibes lang ſeien, der Verſtand kurz—, weiß die muslimiſche Frau ebenfalls ihre Herr⸗ ſchaft auch über ihren Mann innerhalb der vier ühle des Hauſes auszudehnen und den Pan⸗ toffel zu ſchwingen. Wir erleben es ja drüben in Aſſur wie Babylon öfters, daß von unſern arabi⸗ chen Arbeitern keiner, der wegen Ungebühr aus der Grabung fortgeſchickt wird, es wagt, nach Hauſe zu ſeinem Schatze zurückzukehren, ſondern ſich lieber den ganzen Tag in der heißen, ſchattenloſen Wüſte herumtreibt, um ſich dann unvermerkt 8 ſeine heimkehrenden dorfgenoſſen zu miſchen. Das einzigſte, was im Leben des Propheten und in der Lehre des Koran berechtigten Anſtoß zu geben ſcheint und infolgedeſſen immer und immer wieder Muhammed zum Vorwurf ge⸗ wird, iſt die ſchier unbegrengzte Freiheit, Frauen erlaubte. wurf ſinnlicher Veranlagung auf ein gerechtes Maß zurückzuführen, ein Doppeltes nicht un⸗ berückſichtigt bleiben zu dürfen. Zunächſt die muſtergültige Ehe, die Muhammed in der Voll⸗ kraft ſeiner Jahre mit ſeiner erſten und bis zu ihrem Tode einzigſten Gattin Chadidſcha bis an deren Lebensende führte. Erſt als dieſe in Muhammeds 49. Lebensjahre geſtorben war, ging er raſch nacheinander verſchiedene Ehen ein. Sodann, daß dieſe ſpäteren Ehen der Begrün⸗ dung und ebendamit wenigſtens teilweiſer Recht⸗ fertigung nicht entbehren. Bei einigen derſelben liegt es noch klar zu tage, daß lediglich politiſche Berechnung die Triebfeder geweſen. Gerade die Verehelichung mit der zehnjährigen Aiſcha(das zehnte bis dreizehnte Jahr iſt das übliche Alter für die Verheiratung arabiſcher Mädchen), der Tochter Abu Bekrs, und jene mit Haffa, der Tochter Amars, waren in erſter Linie politiſche Ehen, beſtimmt, dieſe hochangeſehenen Männer immer feſter und dauernder durch verwandt⸗ ſchaftliche Bande an ſein Intereſſe zu ketten. Dazu kam gewiß auch die Beſorgnis, ohne männ⸗ liche Nachkommenſchaft zu bleiben, eine Beſorg⸗ nis, die ja leider ſich verwirklichen ſollte. Außer der Chadidſcha, deren beide Söhnchen ſchon ganz frühzeitig ſtarben, waren ſämtliche rechtmäßigen Frauen Muhammeds kinderlos geblieben. Nur eine der beiden Sklavinnen, die der Vizekönig von Aegypten neben anderen Geſchenken Mu⸗ hammed geſchickt hatte, Marija mit Namen, gebar ihm einen Sohn, den er Ibrahim nannte, aber auch dieſer ſtarb noch vor Vollendung ſeines erſten Lebensjahres. Auch noch ein drittes Ziel mag Muhammed bei ſeinen zahlreichen Ehen im Auge gehabt haben, nämlich im eigenen Hauſe aäne große Anbängerſchaft zu haben, die wieder Doch ſcheint, um dieſen Vor⸗ um auf zahlreiche andere Frauen und deren Familien Einfluß ausüben könne. Darum ſoll⸗ ten ſeine Frauen Muſter gläubiger muslimiſcher Frauen ſein: das Gebet richtig leiſten, die Armenſteuer entrichten, Gott und ſeinem Ge⸗ ſandten gehorchen, auf das merken, was von Gottes Zeichen und der Weisheit in ihren Häuſern vorgetragen werde, kurzum, ſie ſollten vorbildlich ſein in Gottergebenheit, Gläubigkeit, Andacht, Wahrhaftigkeit, Geduld, Demut, Almoſengeben, Faſten und Keuſchheit.(33, 33ff.) Nicht minder ſollten ſie äußerlich auf den heid⸗ niſchen Putz und Prunk der früheren Zeiten ver⸗ zichten.(Vers 33.) Du, o Prophet, ſage deinen Frauen: Wenn ihr begehrt die Zeitlichkeit und ihren Schmuck, ſo kommt nur her, ich will ſie euch genießen laſſen, entlaſſend euch mit ehr⸗ ſamer Entlaſſung.(Vers 28.) Büchertiſch. Der„Marinedank“, der in den letzten Wochen bon namhaften Perſönlichkeiten der Flotte und des öffentlichen Lebens ins Leben gerufen worden iſt — wir nennen nur Admiral v. Prittwitz und Gaffron, Mitglied des Preuß. Herrenhauſes, Vizeadmiral Aſchenborn, Befehlshaber des Freiwilligen Motorbootkorps Vizeadmiral Kir ch⸗ hoff, Geheimrat Fürbringer, Mitglied des Preuß. Abgeordnetenhauſes und ehemaliger Ober⸗ bürgermeiſter von Emden— hat erfreulicherweiſe in weiten Kreiſen unſeres Volkes, namentlich auch bei Handel und Induſtrie, in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens zahlreiche Anhänger und Förderer gefunden. Der„Marinedank“ iſt eine Wohlfahrts⸗ vereinigung zur Unterſtützung der Kriegsteilneh⸗ mer der Kaiſerlichen Marine und ſihrer Hinter⸗ bliebenen, die ihre Mittel nicht durch einfach Sammlung von milden Gaben zuſammenbringen will, ſondern durch Erwerbsunternehmungen, d zugleich geeignet ſind, für den Flotten danken überall im Volkle werben wirken. Gleich die erſte Unternehmung „Marinedank“ ſcheint uns ſehr glücklich zu Es werden von ihm in großem Maßſtabe Kun blätter vertrieben, welche die Großt unſerer Flotte in dieſem Weltk darſtellen. Der unerhört billige Preis fü einzelnen Blätter(Format von 627482 om, em, 40450 em und 2888 em für nur Mk..50 und Mk..—), die teils in Fün Aquarelldruck, teils in Kupferdruck hergeſtellt macht dieſen prächtigen Wandſchmuck jeder zugängig. Wie wir hören, wird der„Marinedank in nächſter Zeit auch eine Reihe von Büchern die Heldentaten unſerer blauen Jungen here bringen unter dem Geſamttitel„Unſer helden“. Z. B. haben die Witwe des von Coronel und die Familie Weddigen „Marinedank“ beauftragt, die Erinnerunger Admirals Grafen Spee und des Unte bootskommandanten Otto Weddigen in vo tümlicher, aber fachmänniſch durchge⸗ Form herauszugeben. Die Bearbeitung ha als Marineſchriftſteller bekannte Vigea dm Kirchhoff übernommen.— Das Organ „Marinedanks“ wird die von Vizeadmiral hoff herausgegebene reichilluſtrierte und vdo liche Wochenſchrift„Deutſchland zur See welche die Mitglieder des„Marinedanks“ frei erhalten, die aber auch im Buchhandel Preiſe von 10 Pfennigen für das Heft vertr wird. Dienstag, den 6. Juli 124155. 4. Seite. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatl) zen. Damit wäre aber den Firmen und den von ihm, Joſef, iſt ihm im Tode vorausgesangen] der Heller, den wir unſerm Feinde laſſen, uns] ſeines Weges, das Geld millionenweiſe zum und ein dritter, Heinrich, iſt vier Tage ſpäter auf doppelt verloren geht. Daß auch der freundlich Lande hinaus. ſtelleſuchenden Handlungs ⸗ aber den Kriegsteilnehmern, in gedient. Ein öffentlicher, auf ſeinen Sitz Gehilfen, namentl keiner V ich — be⸗ ſchränkter und daher auf einen verhältnismäßig i 8 Weismüller waren Turner, die dem Felde der Ehre geſfallen. Alle drei Brüder viele Freunde in Turnverein beſaßen. Ein treues Gedenken nickende Nachbar, 9 aus Deutſchland zieht, der eelenruhig das zder— während er V kleinen Kreis von Bewerbern angewieſener iſt all dieſen Toten gewiß! Ihre Auszeichnung Arbeitsnachweis wird in der Vermittlung von mit dem Eiſernen Kreuze konnten mitteilen: ſtimmten neutralen Stellen nicht ganz einfacher Art meiſtens ver⸗ Unteroffizier H. Schupp, Otto Kärgel, zeigt, ſich ſagen. Es ſollte daher verſucht werden, einen Waffenmeiſter Friedrich Adam und Unter⸗ kennt. örtlichen Zuſammenſchluß aller kaufmänniſchen offizier Karl Zieger, der den rechten Arm ver⸗ Gerade die A Vereinsſtellenvermittlungen herbefzuſühren. durch eine derartige gemeinſame Stellenvermitt lung der kaufmänniſchen Vereine würde größte Teil des örtlichen kaufmänniſchen Ar⸗ beitsmarktes zuſammengefaßt und die Zerſplitte rung erheblich beſeitigt werden. Mit einer chen gemeinſamen und von Kaufleuten geleiteten Stellenvermittlung würde den Firmen und Be⸗ werbern, ganz beſonders den Kriegste nehmern, am beſten gedient ſein, da ſie für alle Teile ein⸗ fach und billig wäre. *Auch ein Troſt für uns! ſchreibt uns: Die Braut eines Musketiers in meiner Kompagnie klagt dieſem dieſer Tage in einem Brief über die Trockenheit, indem ſie be⸗ merkt:„Wenn es doch jetzt nur mal regnen würde, es wäre dies für uns und auch für Euch gut. Ihr könntet dann doch wenigſtens auch mal einen Tag ausſetzen.“ * Zur Wetterlage. Nachdem Ende der gangenen Woche ſich hoher Druck über dem euro⸗ päiſchen Binnenland ausgebreitet hatte, der den Eintritt einer neuen Trockenperiode veranlaßte, iſt mit Beginn dieſer Woche die Luftdruckvertei⸗ lung unregelmäßig geworden. Eine ziemlich ttefe Depreſſion erſchien am Montag über dem weſtlichen Europa und ſchien anfangs den Hoch⸗ druck oſtwärts zu verdrängen, womit ein Wit⸗ terungsumſchlag verbunden geweſen wäre; in⸗ deſſen erwies ſich das barometriſche Maximum noch kräftiger, während das Minimum nur un⸗ ſere Gebiete ſtreifte; dies hatte am Montag viel⸗ fach ſtarke Gewitterbewölkung und lebhafte, böige Weſtwinde zur Folge, ohne daß nennens⸗ werte Niederſchläge geſallen ſind. In ganz Mitteleuropa liegen die Temperaturen hoch und erreichen in den Nachmittagsſtunden im Schat⸗ ten vielfach 30 Grad, wenn auch dieſer Grad zu⸗ nächſt beinahe nirgends überſchritten wurde. Schon die Morgentemperaturen überſteigen überall 20 Grad und lagen um 8 Uhr am Mon⸗ tag in Berlin, Aachen, Memel, Frankfurt und anderen Orten bei 23 Grad Celſius. Infolge der wechſelnden Luftdruckverteilung bleibt die Witterung zunächſt etwas unbeſtändig, im allge⸗ meinen jedoch heiter und trocken und ſehr warm. Die Trockenheit wird nur von vereinzelten und örtlichen Gewitterregen unterbrochen werden. Auf allen Kriegsſchauplätzen herrſcht zur Zeit trockenes und ſehr warmes Wetter bei ziemlich klarem Wetter. An der Adria liegen die Tempe⸗ raturen am höchſten(Trieſt 24 Grad Morgen⸗ temperatur), am niedrigſten in Galizien, wo die Frühtemperaturen den 20er Grad noch nicht er⸗ reichen. In den Gebirgslagen herrſcht an⸗ dauernd helles und warmes Wetter; das Thermometer liegt ſelbſt in 3000 Meter noch über dem Nullpunkt. * Turnverein Mannheim von 1848. Am Sams⸗ tag, den 26. Juni leitete der Hauptturnwart Schweizer die 42. Kriegstagung. Er ſprach über den Turnbetrieb im Kriege, daß alle Ab⸗ teilungen auch im Kriegsjahre weiter geführt werden konnten, und gab eine ausführliche Ueberſicht über den Beſuch der Turnabende durch die Altiven. 33 Turner, die mindeſtens 7s ſämtlicher Turnabende beſucht hatten, erhiel⸗ ten ein beſonderes Vereinsabzeichen, 7 hatten jeden Turnabend beſucht. Der 43. Kriegsabend fand am 3. Juli unter Leitung des ſtellvertre⸗ tenden Kreisvertreters, Kreisſchulrat Iſchler, ſtatt. Profeſſor Iſchler begrüßte die zahlreich erſchienenen Turner, denen ſich eine größere An⸗ zahl Damen und im Urlaub befindlicher Solda⸗ ten zugeſellt hatte, und entwarf einen Ueberblick über die Juni⸗Ereigniſſe auf den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen. Der Sieg im Oſten und die gewaltige Junibeute, der mißglückte Durchbruch⸗ verſuch der Franzoſen bei Arras und der Fliegerangriff auf Karlsruhe, ſtanden im Mittel⸗ punkt der gehaltvollen mit Beifall aufgenomme⸗ nen Ausführungen. Landgerichtsrat Dr. Wolf⸗ hard gedachte des Heldentodes dreier getreuer Turner: Willy Siebel, Julius Frey und Karl Weismüller. Siebel, den der Vor⸗ ſitzende der deutſchen Turnerſchaft in ſeinem Nachrufe als einen der„getreueſten“ bezeichnete, hat beim(ojährigen Stiftungsfeſt des Turn⸗ vereins im Jahre 1906 in Gerät⸗ und Volks⸗ turnen je den erſten Kranz errungen, auf vier auf einander folgenden Kreisturnfeſten, in ſeinem neuen Wirkungskreiſe Hann. Münden blieb er erſter Sieger. Mei dem Erinnerungsturnen in Koburg holte er ſich gleichfalls den erſten Kranz, auf dem deutſchen Turnfeſt in Leipzig ward er ſiehter Sieger im Zwölfkampf. Dort erzählte er in fröhlicher Runde nach ſeinem Siege, daß er im Mannheimer Turnverein turnen gelernt, daß dort der Grundſtein zu ſeinen Erfolgen ge⸗ legt wurde. Auch ein anderer Turner, der bei dieſen Geſprächen in Leipzig mit zugegen war, Julius Frey, hat am 22. Juni, 23½ Jahre alt, als tapfer ſtürmender Jäger den Heldentod ge⸗ ſunden. Gerade ein Jahr nach ſeinem letzten Siege beim Wetturnen des Turnerbunds Jahn in Neckarau am 21. Juni 1914, wo er den erſten Eichenkranz im Volksturnen errang, iſt er in der Fülle ſeiner Kraft und Jugend geſchieden, der beſte Volksturner des Turnvereins war er, und großes erwartete man noch von ihm. Von ſeinen vielen Siegen ſeien nur die bei der Stadion⸗Einweihung Berlin, wo er den elften der 0 e ver⸗ wy er den 27. errang, angeführt. Seinem Bru⸗ nier Th. Metzger die ſöchſiſche „Iumkdaille verliehen bekam. am Sonntag, den 11. Ein Feldgrauer grauer, ſeines Kranz und beim deutſchen Turnfeſt in Leipzig, der Wilhelm, der das Eiſerne Kreuz und die ſilberne Verdienſtmedaille verliehen erhalten hat, und der als Geneſender der Verſammlung an⸗ wohnte, wandte ſich die allgemeine Teilnahme no zu. Der dritte der Toten iſt Karl Weismüller, or, aber im Krankenhaus Bergmannsheil inr Bochum wohlauf iſt. Die württembergiſche ſilberne Verdienſtmedaille erhielt Redakteur Schönfelder, während der 1Djährige Kano⸗ Tapferkeits⸗ Zum Schluß der bekaunnt gegeben, daß Juli, nachmittags auf dem Waldſpielplatze des Turnvereins bei Seckenheim ein volkstümliches Wetturnen ſtattfindet. Kriegstagung wurde noch 1 zept für Pudding'Italia, aus einem de Kochbuch, ausreichend für viele Perſonen: M rühre den Inhalt des Päckchens— nur echt mit der Bezeichnung: Cadorna, Salandra und Son⸗ ſonderen Topf geſchüttet, welcher durch dauern⸗ des Hinzugießen von großen Mengen„Ueber⸗ redungskunſt“ der Firma Anglai, Frankais und Petrograd völlig aufgelöſt wird. Nun wird der Pott vom Feuer genommen und die bereits ſteif werdende Maſſe in eine mit Schlechtigkeit ge⸗ ſpülte Form gegoſſen. Die Sauce wird oben aufgeleert und bleibt mindeſtens 10 Mongte da⸗ rauf ſtehen. Nach dieſer Zeit wird der Pudding 'Italia möglichſt ſchnell kalt geſtellt und er iſt fertig. Gefreiter Oberſt, Gelegenheitskoch, Ho⸗ tel„Germania“, Fernſprechanſchluß VIII..⸗K. Pfalz, Beſſen und Uumgebung. § Gimmeldingen, 4. Juli. Große Freude würde einer hieſigen Familie bereitet. Einer kürzlich hierher gelangten Nachricht zufolge ſollte bei dem Untergang des Unterſeebootes 5 29 der Seeſoldat Joh. König, Sohn des bei der Firma Weyß u. Freytag in Dienſten ſtehenden Schmiedes Chriſtian König von hier, den Helden⸗ tod gefunden haben. Geſtern traf Joh. König, der übrigens auf„Uu 9“ war, wohlbehalten in ſeiner Heimat ein. ( Aus der Pfals, 5. Juli. Durch den Frankenthaler Weinprozeß iſt der Name Leo⸗ pold Mayer II wieder in der breiten Oeffentlich⸗ keit genannt worden. Im Anſchluß hieran dürfte ein Rückblick auf die wirtſchaftliche Seite dieſer Affaire von Intereſſe ſein. Die Vorgänge, die zu dem Prozeß geführt haben, datieren zurück auf das hervorragend gute Weinjghr 1911, wo die Weine in der Pfalz keinerlei Zuckerung be⸗ durften, während das darauf folgende Jahr 1912 einen ſaueren Wein produzierte. Der 1911 Qua⸗ litätswein fand bekanntlich einen derart raſchen Abſatz, daß man ſich für das Jahr 1912 eine große Nachfrage nach mittleren und kleineren Konſumvereinen verſprach. Darauf baute Leo⸗ pold Mayer II, der als ebenſo routinierter wie wagender Geſchäftsmann weit und breit bekannt iſt, ſeine Spekulationen auf. Während der ge⸗ ſamte Weinhandel noch ungewiß war, wie er ſich bei Eindeckung ſeines Bedarfs verhalten ſollte, kaufte Mayer ungeheuere Mengen Moſt zu hohen Preiſen und zwang dadurch den Handel, in der Preisſteigerung mitzutun. Die Spekulation Mayers ging aber fehl. Der Wein konnte nicht zu einem Preis abgeſetzt werden, der den Ein⸗ haufspreiſen entſprochen hätte. Ob nun die von Mayer vorgenommene Streckung der Weine durch Zuckerung aus der Not helfen ſollte, ſei dahingeſtellt, Tatſache iſt, daß Maver nun zu Schleuderpreiſen verkaufte und damit wieder den Handel in der Pfalz zwang, entweder bei der Preisreduzierung mitzutun oder brach zu liegen. Die Folge war, daß Mayer die Zahlun⸗ gen einſtellte und auch einige andere Weinhand⸗ lungen ihm ſolgten. Die Sache hatte nicht ein⸗ mal das eine Erfreuliche, daß die Winzer einen guten Preis für ihren Moſt bezahlt bekommen haben, denn beim Konkurs Mayers, an dem auch zahlreiche Moſtlieſeranten beteiligt waren, kamen nur 4 Proz. heraus. Leopold Mayer aber, der den Handel doppelt geſchädigt hat, muß dadurch büßen, daß er nun wegen Weinüberſtreckung vor Gericht geſtellt und verurteilt wurde. Man ſieht, daß das Spekulieren um jeden Preis ſelbſt einem ſo gewiegten Geſchäftsmann wie es Leo⸗ pold Mayer II iſt, auch mal mißglücken kann. Gerichtszeitung. Schwurgericht. In der heutigen Vormittags⸗ ſitzung des Schwurgerichts kam die Anklage ge⸗ gen den 34 Jahre alten Lademeiſter Adolf Feil aus Mittelſchefflenz, z. Zt. in Mannheim wohn⸗ haft, wegen Körperverletzung mit nach⸗ gefolgtem Tod zur Verhandlung. Feil hat, wie man ſich erinnerk, am Abend des 31. Mai im Hauſe Bellenſtraße 25 einen Hausgenoſſen, den Heizer Joſef Fuchs, im Streite erſchoſſen. Der Getötete hinterließ eine Familie mit 8 Kindern, während der Täter Vater von 8 Kindern iſt. Das Urteil lautete unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände auf 2 Jahre Gefänguis. Die Verteidi⸗ gung wurde dürch Dr. D ührenheimer ge⸗ führt. von den Millionen, die für mediziniſche Mittel nach Feindes⸗ land fließen. Man ſage nicht, die Aerzte ſeien hier ſchuld. Es ſind läſſige darunter, auch gleichgültige. Vielleicht auch einer und der andere, der es noch immer nicht begreift, daß unſer Kampf nicht der des Schwerkes allein iſt, ſondern ein rückblieb, hat den Kopf vo Heimatlazarette, hringe 8 mit unk Harnunterſuchung. tig im Glasr smann mit dem 22 heit. weniger als je. denen da draußen. n werden und beiter. 3 kann auch der der Eile, im heutigen Drang, nen, was ihm von den Er hat keine Zeit zu verlieren. * Humor im Felde. Ein Mannheimer Jeld⸗ erſt unterſuchen, von Zeichens Koch, ſchreibt uns: Re⸗ ſtan unbemerkter eheurer nino— mit 6 großen Löffeln Heuchelei an, Friedenszeit benutzt. gleichzeitig löſe man ein groß Teil Treue in Paris, der an 20 000 Aerzte ſeine Broſchitre Unzuve igkeit auf und ſetze die Maſſe in ſandte jahrel 1%% Woche einmal. Der 5 ſandte, jahrelang, jede Woche einma 2 m Topf aufs Feuer. Unter ſtändigem Umef 4% nglander der alle Rezepte in gleiche 5„„ te Engländer, der alle Rezepte gleiche ren läßt man das ganze aufkochen. Nun wird ſſung breßte Lauter Tabloids, ob für er Reſt zur Bereitur Se in einen be⸗⸗ 32 1 der Reſt zur Bereitung von Sauce in einen be Frauen oder Männer, für Nerven oder für Fixz und fetr Der Emulſion dem Buckel. feinen bordeauxroten notes. Aerzten, zum größten geläufig, ſer. In all zum Zugreifen fertig, Lager in Deutſchland pfropft. Und Proſpekt an die Aerzte, und d vörderſt in der Das Geld aber geht Den deutſchen Umſatz zifferte man ſchon in rere Millionen. und Cardiaca, unſere Kriegszeit braucht. Das Geld geht die ſie deutſchen Induſtrie? darauf heraus, daß gegen uns ſteht, der mit deutſch, ſtreichen, nicht ins nicht ins Ausland geh Frage— ſind wir auf ſtrie unfähig, uns ſelb England, wenn es käme? die analogen weſentlich aneinander unſere deutſchen FJabri jeder Höhe fähig. würktennabergiſche voll als plötzlich geführteſten lichkeit empfunden, d Schmerzen zu lindern wie vorher. daß alle dieſe eben nur aufgrund mal eingeführt“ Krankenkaſſen ſind ſie ſchriften für die Ka dern, die Gynäkalogen trins, die Internen Ehirurgen des läßt man das Geld in ter Stammgäſte im Die immer ihren be haben und deren Be haben. Und gegen ni ſetzliche Gewohnheit, wußtheit, wird, einmal Front wohnten Platz und Hofpfiſterei und wie deer als bofahriger am 5. Junt fiel. Ein Bruder Kampf unſerer geſamten Volkswirtſchaft. Daß Königlichen Münze Aequivalent ſchuldig bleibt, ermögen auf Vermögen pharmazeutiſchen Fabrik lächelnd als„franzöſiſch geſinnt“ be⸗ erzte gehören ſich zur Stunde Sie gehören in erſter Linie Und was an Aerzten zu⸗ Mütter, die mt, wer das Hypnotikum fabrizierte, wer znjektionsampulle füllte, deren er bedarf. Selbf Maſſen dieſer Mittel über uns gekommen, Hartnäckigkeit haben Der Syrupapotheker in So handlich, Der Unmaſſenverſen Sie alle ſind heute;„ wie die Rufnamen regierender Hän⸗ en Apotheken liegen ſie obenauf, ſtehen ſie, in allen Kliniken, gehören ſie zum eiſer nen Beſtand. Un des Krieges: ihre Maſſe iſt unerſchöpflich, die Dankliſte des Roten Kreuzes. Und es ſind ſpeziell 69575 5ie in mehrfachſter Maſſe ins Ausland. Und wenn auch im einzelnen Falle der Staatskontrolleur den Daumen darauf dieſem Ausland, Markt offiziell offen gehal⸗ ten wird, daß die Stühle frei gehalten werden für die Rückkehr der Höker? Werden wir da⸗ wir Hotel“ und„Engliſch ſpoken“ patriotiſch über⸗ aber nur mit auch wieder abwaſchen läßt? Geht das i Ausland, weil es Oder— und damit ändert ſich die ganze angewieſen? Sind wir in Anilinfarben von uns be⸗ Das ausgeſprochene Gegenteil iſt der Fall. Die deutſche Chemie au über der ausländiſchen. Kein einziges der gang und gäbe gewordenen, Apotheken gewordenen ausländiſ hat irgend einen mediziniſchen Mehrwert als deutſchen Präparate. Nur in Nur in äußeren Namen unterſcheiden ſie ſich. der chemiſchen Zuſammenſetzung gehen ſie un⸗ Als vor kurzem z. B. Krankenkaſſe ebenſo einſichts⸗ den Präparaten einer der ein⸗ ausländiſchen Lebensfaden abſchnitt, kein Arzt, keine Klinik eine Stockung der Mög⸗ Nur eines fehlt in dieſer Sache: Die Einſicht, Präparate ihr Geſchäft bis in die kleinſte Lazarettbaracke hinein, Millionenumſatz gerade in einfachen Tatſache machen, ſind. ſſenärzte ſind ſie die Lazarett⸗Kommiſſtonen räten an, wohl beraten von Apothekermitglie⸗ in den Kliniken ſind ſie gang und gäbe, freuen ſich gelaſſen des Pitui⸗ Adrenalins. Seelenruhe des Herrn Y und K, althergebrach⸗ der Jahrzehnte auf beſtimmte Stühle eingeſtellt chts, gegen nichts als dieſe ent⸗ mit der hier die feindliche Induſtrie unſerer viel höheren heimiſchen vorgezogen Zweck meines Heutigen. Die alten Stammgäſte lieben ihren alten, ge⸗ Stoff, und unterdeſſen läuft der Mühlbach, wie in München unter dem Hofbräuhaus, unter der Neutrale, uns u. wie der Fall einer be⸗ ll Augenblickspflicht. uns neue Deutſche Fabriken voll raſtloſer einzelne Arzt tun. Nichts als neh Apotheken geboten wird. Er kann nicht wem die Mullbinde tverſtändlichkeit ſind ſie die praktikabel. öhrchen für jede K rank⸗ Dorſch auf der des pick⸗ ärztlichen Safianleder⸗ eingeführt“. Den Teil auch den Kranken bei allen Krankenbetten allen Lazaretten Und trotz immer wieder vollge⸗ e kommen immer wieder ie Vertreter ſtehen zu⸗ ins Ausland. Wieviel? einer ſolchen Firma be⸗ Friedenszeiten auf meh⸗ die 2 fabriziert. was hilft das unſerer ommt es nicht praktiſch das heute die Schilder„Grand Leimfarbe, damit es ſich Geld für den Augenblick 2 die Gnade des Auslandes dieſer Spezialindu⸗ ſtt zu helfen? Froh wie ſteht auch hier längſt A und O der der zum 8 chen Remedien vorbei. Und obendrein ken ſind für Riekergeini ie Fabriken den hat in Württemberg en Leidenden genau ſo und Heilung zu bringen, daß ſie ihren dieſer Kriegszeit bereits angedeuteten daß ſie—„nun ein⸗ den Liſten der in den Vor⸗ vorgedruckt, ſchaffen ſie in Vor⸗ der In aufgezählt, des Pantopons und die Völlig unbewußt 3 Ausland laufen, mit der Königlichen Bräuhaus. ſtimmten Platz am Ofen ckenknochen ſich innerhalb dieſe entſetzliche Unbe⸗ zu machen, das iſt der ihren alten gewohnten man weiß, auch unter der 725 Dr. med. Erua Glaesmer. Letzte Meldungen. Die ruſſiſchen Beſorgniſſe um das Schickſal Rigas. Kopenhagen, 6. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die Unſicherheit dre ruſſiſchen Be⸗ hörden über das Schickſal der Stadt Riga be⸗ weiſt die Mitteilung der Riga'ſchen Zeitungen, daß in den letzten Tagen ſänttliche Gefängniſſe geräumt worden ſind. Aus dem Tenporen⸗ Gefängnis für Zwangsſträflinge wurden 223 Sträflinge nach Pfkow befördert. Eine Abdei⸗ lung von 65 Verbrechern wurde aus dem Zen⸗ tralgefängnis nach Petersburg und weitere 150 wurden nach Rybinsk geſchickt. Gerdumt ſind auch das Gouvernemments⸗Gefängnis in der Cytadelle, das Gouvernementsgefängnis in der Kalnezeem'ſchen Straße. Die meiſten die⸗ ſer Sträflinge werden nach dem Innern trans⸗ portiert. Die Riga'ſchen Zeitungen berichten ferner, daß eine Kontrolle die Paſſagiere, die in Riga ankommen, anhalten wird. Die mit den Zügen in Riga eintreffenden Paſſagiere werden in den unteren Räumen des Bahnhofes auf ihre Legitimation und Dokumente hin kon⸗ trolliert. Die Prüfung wird von der Gen⸗ darmerie vorgenommen. Der Bahnhof in Thorensberg und der Bahn⸗ hof in Saſſenhof ſind eingezäunt worden, ſodaß die Paſſagiere, welche in Riga eintreffen, nur den Ausgang durch die Schranke benutzen kön⸗ nen. Zur Ausfahrt von Riga erhält das Publi⸗ kum Beſcheinigungen ohne Stempelgebühr der Gouvernementskanzlei. Die engliſchen Dampfer, die ſich ſeit Kriegs · ausbruch im Rigaiſchen Hafen aufhalten, ver⸗ laſſen demnächſt Riga und begeben ſich nach Petersburg. Vier ſchwere Kutter werden von Riga nach Archangelsk geſandt werden. Die Kämpfe im Raukaſus. Petersburg, 6. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich) Amtlicher Bericht der Kaukaſusarmee vom 3. Juli. In der Küſtengegend r· feuer. Karadezbent weſt⸗ lich vom Dorfe valleriepatrouillen zwei kürkiſche Reiterſchwad⸗ ronen an, die in paniſchem Schvecken die Flucht ergriffen und die Infanterie mit ſich riß. de ibeie e aie eee änderung. 6. Juli.(Priv.⸗Tel.) ank in der Taunus-Anlage hat ſich jähriger junger Mann e⸗ Die Perſonalien des Toten, der M. 1200 in Banknoten bei heute e ſchoſſen. eine Summe von ſich hatte, konnten noch nicht JBerlin, 6. Juli.(Von Anſ. Berl. Bur.) Aus Saloniki wird gemeldet: Eine Abteilung des engliſchen Roten Kreuzes iſt ab⸗ gegangen, um in Serbien Vorkehrun⸗ gen gegen den befürchteten Ausbruch der Cholera zu treffen. London, 6. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Fleiſchverſorgung Londons iſt mit dem am 30. Juni abgelaufenen Jahre um 25 000 Tonnen oder 11.8 Prozent hinter dem Vorjahr zurückgeblieben. 1 50 wehrſteuer⸗Binterziehung. SFrankenthal, 6. Juli. Vor der Straf⸗ kammer II des hiefigen Landgerichts hatte ſich tor und kgl. bayer. Kommmerzien⸗ rat Jean Ganß von Frankenthal wegen enormer Wehrſteuer⸗Hinterzie⸗ hung zu verantworten. Dem am 21. Oktober 1852 in Oggersheim(Pfalz) geborenen Angeklagten liegt nach der Anklage zur Laſt, trotz Kenntnis der Unrichtigkeit ſeiner Aufſtel⸗ lungen 1) in ſeiner Vermögenserklärung vom 28. Januar 1914 ſein Vermögen auf 787 265 Mark beziffert zu haben, während ſein wehrbeitragspflichtiges Vermögen 1819 464 Mark betrug; 2) in ſeiner Steuer⸗ erklärung vom 2. Oktober 1913, berichtigt durch die Erklärung vom 28. Januar 1914, ſein Ein⸗ kommen auf 80347 Mark fährlich beziffert zu haben, während ſein wehrbeitrags⸗ pflichtiges Einkommen 163 205 Mark betrug, ſodaß ſich der Wohrbeitrag nach den Angaben des Angeklagten auf 6159 Mark, in Wirklichkeit aber auf 18 909 Mark be⸗ rechnet. Es iſt alſo ein gefährdeter Be⸗ trag von 12750 Mark gegeben. Dieſe Hand⸗ lung begründet ein Vergehen nach 88), 87 Abf. 1 des Reichsgeſetzes über einen einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag v. 3. Juli 1913. Das Urteil. Das Urteil lautete auf die Höchſtſtrafe den 20fachen Betrag der hinterzogenen Wehrbei⸗ tragsſummen in Höhe von 255 000 Mark. Gleich⸗ zeitig wird bie Veröffentlichnug des Urteils ner⸗ durch rußig untertrdiſch fügt. feſtgeſtellt werden. heute Nachmittag 3½ Uhr der Fabrikdirek⸗ —— 5 C ——KB ff]˙7—0Ünd ˙—7˙%g! — r —— 0— JJJJJCCCCT0C.. A o W i—— — — r e — . — .* 7 8— 1 — A* Dienstag, den 6. Jult 1915. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Weindau- und Weinhandel in Süieldeutschland. Der verflossene Monat Juni brachte eine Witterung, wie der Winzer sie hätte nicht besser wünschen können. Er- folgte im Frühjahr der Austrieb ſer Rebstöcke auch ziemlichi Spät, so konnte, da das Wetter sich ginstig gestaltete und durch Frühjahrsfröste keine Störung hervorgerufen wurde, das Austreiben der Reben rasch tnd ungestört erfolgen. Da auch die Arbeiten in den Weinbergen, trotz des starben Arbeitermangels, durch Beiziehung aller verfüg- baren Kräfte noch rechtzeitig erledigt werden konnten, wan dies füir den Weinstock von großem Nutzen. Dadurch, daß die Witterung im Juni IJag und Nacht warm war, konute die Entwick- lung der Reben außerordentlich rasche Fert- schritte machen. Die Triebe s nd so rasch im Wachstum vorgeschritten, daß schon frühzeitig tüchtig gehetet werden mußte. Und Mitte Juni standen überall die Reben in voller Blüte, und die Blüte nahm bei der trockenen, recht heißen Witte⸗ rung einen 80 frühgzeitigen und raschen Verlauf, wie dies seit dem Jahre 1865 nicht mehr der Fall war. Das schöne Blüftenwefter kam aber auch ge- radde als Retter in der höchsten Not, denn in den Gescheinen saßen solche Massen Heuwürmer, daß bei naßkalter Witterung während der Blüte „Stumpen unck Stiel“ aufgefressen worden wären. Dies kamm man am allerbesten daraus schließen, dag trotz der Tag und Nacht andauernden Hitze, infolge der Wurmgespinste, viele Samen über- haupt nicht zum Blühen kommen konnten und ab- gefallen sind. Ohne das damals vorherrschende Wetter wäre also nicht einmal auf eine ganz kleine Ernte zu hoffen gewesen. So aber kann der Win⸗ zer immer noch erwarten, daß viele der vorhan- denen Würmer nicht zum Verpuppen gekonmen sind und daher auch keine Nachkommen im August habem können. Ein Glück ist es, daß die Sonne auch die Peronospora bisner zurückgehal- ten hat, denn die Spritzarbeiten gehen bei dem Arbeitermangel nicht so rasch wie sonst vonstat- ten. Im allgemeinen ist das Bespritzen der Rebhen schon zwel Mal besorgt und das dritte Bespritzen ist im Gange. Das Oidium hat sich bis jetzt noch micht gezeigt. Aber deslalb ist man mit dem Schwefeln der feben doch schon beschäftigt. Der Traubenbehang ist im allgemeinen zufriedenstel- In dem Höhenlagen sind mehr ITrauben vor- handen, als in den tiefer gelegenen Weinbergen. Die Entwickelung der Trauben machte bis jetzt überaus günstige Fortschritte. In besseren und besten Lagen trifft man schon Zeeren recht häufig an, die so dick sind, daß sie halbausgew/achsen scheinen. Bleibt die Witterung weiter günstig und machen Reb- und Traubenkrankheiten keinen Strich durch die Rechnung, dann können die Win⸗ zer auf eine gute 1914er Weinernte rechnen. Der Weinhandel bewegte sich in den letz- ten vier Wochen im allgemeinen in recht befr'edi- genden Bahnen. Hauptsächlich waren es Kon- sumweine, die gelragt waren, aber auch mittlere Qualitäten wurden teils auf Versteigerungen, teils freihändig erworben. Die Preise für die Kleitlen Konsumweine sind stark in die Höhe gegangen und sind jetzt noch steigend, weil das Bier und der Obstwein auch viel teurer geworden sind. Die Bestände in 1912er und 1913er Weinen sind zwar zusammengeschmolzen, aber stell uweise Sind solche doch noch in ausehnlichen Mengen anzutreffen. Die Preise für Portugieserrotweine sincl ganz bedeutend gestiegen und sind beute noch steigend. Dadurch, daß die Vorräte in aus- ndischen Notweinen bald zur Neige gehen und eine Einführ solehler Weine vorerst nicht staitſig⸗ det, ist der Handel auf diese eirheimischen Ge- wWächse angewiesen. Die Heereslieferungen haben auf das Weinverkaufsgeschäft auch den bester Eindruck ausgeübt. Der Umsatz in besseren und besten Weinen war im allgemeinen befriedigend. HFlaschenweine waren auch gefragt und konunten in ansehnlichen Posten in den Handel gebracht Werdien. in der Rheinpfa 1z, wo das Weingeschäft unter dem Zeichen großer Lebhaftigke:! stand, gingen in Bergzabern, Rechtenbach, Gleiszellen, Klingenmünster, sowie in Laudau, Godramstein, Sibeldingen, Nußdorf, Böchiugen, libeslieim, Franweiler und Birkweiler 1914er und 191g3er zu M. 430—540 bezw. M. 450—510, in Maikaruner, Alsterweiler, Diedesfeld, St. Martin, Hainſeld, Edesheim, Rhodt, Weyner und Hambach 1914er zu M. 450—620, 1918er zu M. 450—570, in Grün⸗ Stackt, Asselheim, Sausenheim, Dirmstein, Laumers-⸗ m, Karlbach, Weisenheim, Kirchheim und Bis- ersheim 191 4er Weiß- und Rotweine zu M. 550 bis 650 bezw. M. 450—400, 1913er zu M. 650.—780 berzw. M. 530—560, in Mußbach, Gimmeldingen, laardt, Neustadt, Königsbach und Niederkirchen der zu M. 700—950, Rotweine zu M. 500 bis 600, in Dackenheim, Freinsheim, Ellerstfadt, Frie- „ Herxheim Ungstein, Kaustadt, Pun- Wachenhehm 101d4er zu M. 750—1 450, DDe Deeei Rotweine bis zu M. 600, 1913er zu M. 870—1 350 urd in Ruppertsberg, Forst und Deideslleim 101 4er Zzu M. 1 400—2 000 bezw. M. 520—640 und 1913er zu M. 1 200—1 750 bezw. M. 600—650 die 1 000 Liter in andere Hände über. In Rhelnhessen Wurden 1914er Weißweine zu M. 550—950, Portu- gieserrotweine zu M. 600—725, Burgunderrot- Weine zu M. 850—1 000, 1913er und 1912er Weiß⸗ weine zu M. 570—925 bezw. M. 520—875 die 1200 Liter unter Siegel gelegt. in Baden erzielten am Kaiserstuhl 1914er Weig- und Not- weine M. 42—75 bezw. M. 72—80, 1913er Mark 46—78 bezw. M. 75—85, in der Ortenau und Büh- lergegend 1913er M. 65—90 bezw. M. 100—125, 1914er M. 57—80 bezw. M. 90—118, in der Mark- gräflergegend 1914er M. 55—80, 1913er M. 58 bis 82, im Breisgau 1914er M. 40—70 bezw. M. 70 bis 75 und am Bodensee 101 d4er M. 37—60 bezw. M. 60—75 die 100 Liter. Im Eisaß wurden in Weißenburg und Umgegend und in der Schlett⸗ stacter- uid Barrer-Gegend 1014er zu M. 21—25, 1913er zu M. 23—26 und im Oberelsaß 191ſer zu M. 39—50, 191 er zu M. 28—30, 191ger und 1914er zu M. 24—30 die 50 Liter gehandelt. In Franken stellten sich 1912er auf M. 50—80, 1913er auf M. 60—100, 1914er auf M. 70— 110 und in Württemberg 1014er auf M. 60— 00 die 100 Liter. Selemarkt, Bank- umnd Börsen- wesen. Zum Erfolg der zsterreichisch-ungarisch. HKriegsanleihen. Wien, 6. Juli. WIB. Nichtamtlich.) Blätter bezeichnen mit Genugtuung das glänz ende Ergebnis der Kriegsanleihe von Oesterrei ch-Ungarn, welches um 80 höher anzuschlagen sei, als die Anleihe in dem Augenblick aufgelegt wurde, wo es zur Gewißheit geworden sei, daß die Monarchie den Krieg nach drei Fronten führen müsse. Weit entfernt davon, sich durch den schmachvollen Verrat Italiens ein- schüchtern zu lassen, wetteiferte die Bevölkerung, um der zweiten Kriegsanleihe erst recht einen be- zeichnenden Erfolg zu sichern. Die Gesamtsumme der Anleihe bekundet, wie wohl begründet das Vertrauen war, das der Finanzminister Engel in den Patriotismus der Bevölkerung und die Leistungsfähigkeit des Kapitalmarktes, aber auch nicht zuletzt in die bewährte Organisation für die Durchführung staatlicher Finanztransaktionen Oesterreichs setzte. Beteiligung der Morgangruppe an der englischen Kriegsanleihe. Berlin, 6. Juli.(Von uns. Berl. Bureau). Wie aus Zürich gemeldet wird, verhandelt die Morgangruppe wegen einer Beteili gung an der englischen Anleihe. Der vorläufige Zeichnungsbetrag beläuft sich auf 100 Millionen PDollar. -amkfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 6. Juli.(Privat-Telegr.) Der Geschäftsverkehr war, wenn auch nicht so leblaft wie gestern, doch für einzelne Werte er⸗ neut rege. Das Interesse für führende Werte der Kriegsmaterial-Industrie ließ lhleute weitere freundliche Tendenz erkennen. Er- Wähnenswert sind Daimler Motoren, Deutsche Waffen, Adler-Werke Kleyer, Fahrzeugfabrik Eisenach und Waffenfabrik Fuchs. Montanpapiere ruhiger aber gut behauptet. Von chemischen Werten sind Bad. Anilin gefragter. Heimische Anleihen liegen ruhig und wenig ver⸗ andert. Dalgünstige Ergebnis der Kriegs- anleihe von Oesterreieh-Ungarn gab Anlaß zur Nachfrage dieser Werte. Frenide Ren- ten vereinzelt höher, Valuten still bei größtenteils unbedeutend veränderten Preisen. Holland und Wien schwächer. Die Schlußtendenz blieb fest. Rerlimer Nffektenbönrse. Berlin, 6. Juli.(WIB) Am Börsenverkehr machte die Aufwärtsbewegung der Kriegskonfjunkturwerte b. reger speku⸗ lativer Unternehmungslust weitere teilweise an⸗ sehnliche Fortschritte. Große Umsätze erfolgten in Frister und Roßmann, Hirscnkupler, Sehwerz- kopff, Daimlermotoren, Deutsche Waifen und Pis- marckskütte, Auch für chemische Aktien ainte sich wieder großes Interesse. Besonders begehrt waren Chmische Fabrik Hönningen. Von Hüiten⸗ aktien Waren Phönixaktien vieliaci genanmt. Aus- ländische Valuten neigten weiter zur Schwaäche. Nussische Noten Waren niedriger, Geld zuver- ändert leicht. Handel und industrie. MNheinisch-Westftaälischer Zementverband G. MI. b. K. Der Versand, dem im Jahre 1914 33 Fabrizen mit einer Jahresbeteiligungsziffer von 20 003 800 Faß zu je 170 kg angehörten, erzivite einen Ver-⸗ sanck von 5 205 820 Faß oder 27,27 Prozent der Beteiligungsziffer. Im Jahre zitor halten die im alten Rlieinisch-Westläliscgen Zementsyndikat vereinigten 36 Fabrilten auf eine Beteiligungszifer von 8 819 500 Faß einen Versand von 4925103 Faß oder 55,30 Prozent der Beteiligungsziſfern zu verzeichnen gehabt. Im laufenden ſahre sind in dem Rheinisch-westfälischen Zementverband 37 Fabritlen mit einer Gesamtbeteiligung von 20 724 500 t vereinigt. Von dieser Beteiligumg wWurden in den ersten fünf Monaten 3,02 Prozent abgesetzt. Der Gesamtabsatz des laufenden Jah- res wird unter diesen Umständen aller Wahr- scheinlichkeit nach hinter der vorjährigen Ziffer von 27,27 Prozent der Beteiligung ganz erheblich zurückbleiben. Zur Einführung von Normalstärken im Molzhandel. .— Wir berichteten, daß vom„Sägewerks- verband“ in Berlin Versuche unternommen Wurden, dem Wirrwarr in der norddeutscken Holzindustrie durch Einführung von Nor- malstärken bei der Herstellung von Bau- und Tischlerholz ein Eude zu bereiten und fortan die Bohlen und Bretter nur in bestimmten, mit den Gebräuchen in Süd- und Westdeutschland übereinstimmenden Stärken, die von 5 zu 5 mm steigen sollten, herzustellen. eider ist diese Ab- sicht gescheitert. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Sägewerksverbandes ergab an vielen Stellen Widerstand. Weder wollten die Schneidemühlen, die bisher Tischlerholz für Ham- burg 38 mm stark erzeugten, fortan die Stärke 40 Millimeter statt dessen einsclmeiden, noch die Berliner Interessenten die Herstellung von 23 mim Brettern zu Gunsten der sonst überall üblichen 25 mm Ware unterlassen. Dagegen wurde die Abschaffung des bisherigen Uebermaßes beschlos- sen und dadurch wenigstens ein gewisser Fort- Schritt erzielt. Besprechung mit Vertretern der eng⸗-⸗ Iischen Kohlenindustrie. Die Regierung hat der„Daily Maik“ vom 1. 7. zulolge auf den 7. Juli eine Massen Ver⸗ sammlung im Opernhaus in Kingsway zu⸗ sammenberufen, in welcher sie init Vertretern der ganzen Kohleuindustrie Eng⸗ launds die gegenwärtig ungenügenden Erträge der Kohlengruben zu besprechen beabsichtigt. Sir John Simon wird den Vorsitz führen, wäkrend Lloyd George, A. E. Pease und der Präs dent der Vereinigung der Bergleute, R. Smillie, Au⸗ Sprachen halten werden. Warenmärkete. Metreidewochenbericht d. Preisberichts- stelle desDeuntschen Landwirtschaftsrats vom 29. Juni bis 5. Juli 1915. Der Bundesrat hat am 28. Juni die Beschlag- nahme der gesamten deutschen Getreideernte be- schlossen. Wichtig ist hierbei, daß die Beschlag- nahme im neuen Erntejahre grundsätzlich zugun- sten des Kommunalverbandes erfolgt, in dessen Bezirk das Getreide gewachsen ist. Die Kommu- nalverbände haben das Fecht auf Selbstwirtschaft. Verfügt ein Komunalverband über mehr Getreide, als ex selbst benötigt, so hat er den Ueberschuß der Reichsgetreidestfelle zu Üüberweisen. Diese neu organisierte Reichsgetreidestelle, die aus einer Verwaltungs- und aus einer Geschäftsabteilung besteht, hat die Aufgabe mit Hilfe der Kommu- nalyerbände für Verteilung und zweckmäßige Ver- wendung der vorhandenen Vorräte zu sorgen Die Verwaltungsabteilung bestimmt unter anderem, Welche Mehlmenge verbraucht werden darf, wie⸗ viel Getreide aus den einzenen Konimunalverbän- den abzuliefern ist usw. Aufgabe der Ahtei- lung II(KO) ist die Erledigung aller erforder- lichen Rechtsgeschäfte; sie hat besonders zür die rechtzeitige Abnahme, Bezahlung und Unterbrin- gung des von den Kommunalverbänden abzu- liefernden Getreides zu sorgen. Die Feichsge- treidestelle setzt die Mahllöhne fest. Die entfal- lende Kleie ist dem Kommunalverband oder dem Selbstversorger zuriiclzugeben. Alle andere Kleie ist der Bezugsvereinigung der deutschen Land. wärte zur Verfügung zu stellen und nach den Weisungen der Reichsfuttermittelstelle zu vertei- len. Verbrauchsregelung und Mehlwerteilung Plei- ben nach wie von in der Hand der Rommunalver- bände. Was die Ausmahlung anlangt, so is: die Mindestausbeute bei Roggen auf 82, bei Welgen auf 80 v. H. ſestgesetzt. Das Verlütterungsverbot für Brotgetreide bleibt bestehen. Zulässig ist die Verlütterung und die Verarbeitung zu Futtermit- teln nur, wenn das Getreide von dem zuständigen Kommunalverbande oder von der Reichsgetreicte- Stelle als zur menschlichen Ernährung ungeeignet befunden ist. Von der Gerste dürien Unternehmer landwiirtschaftlicher Betriebe die Hälfte ihrer Vor- räte zurüclchehalten. Die andere Hälfte ist dem Ko f unalverbande zu fiberlassen, ofern dieser nicht auf die Lieferung verzichtet. Die Regelun des Gersteverbrauchs erfolgt durch die Prichs- futtermiltelstelle. Diese setzt fest, we'che Belr ebe Gerste verarbeiten dürfſen und in welcher Meuge. Für die Bierbrauereien sind die vom Bundesrat ſestgesetzten Malzkontingents maßgebend. Aus der Verordnung über den Verlehr mit Haer ist hervorzuheben, daß Halter von Einhufern und Zuchtbullen den zur Fütterung erforgerlchen Hafer zurückbehalten dürfen. Aus Len Vorräten der Ueberschußverbände deckt, die Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung den Be- darf des Heeres unck der Marine, der Zuschußver- bände und der Nährmitteffabriken. Die Jareh-⸗ Schnittliche Futterration bestimmt der Bundesrat, doch kann die Reichsſuttermittelstelle Futterzu-⸗ jagen für Bergwerks- um Gestütspferde sowie für Declcliengste und im Falle eines dringenden Be- dürinisses auch für andere Plerde bewilligen. Kraftfuttermittel dürfen wie bisner nur ckureh die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte abga- setzt werden, indes handelt es sich dabefi nur um Gegenstände, die seibst oder deren Rohstoffe nach dem 21. März 1015 aus dem Auslande eingeführt Worden sind. In geechäktlicher Beziehung hat sich in der Be- richtswoche kaum etwas geündert. Nach wie vor benindert Mangel an Waggons das Geschäfl, aber da die Verbraucher nur müßige Ansprüche stel⸗ len, so sind auch die Hünller mit neuen Auschaf- fungen von Mais äußerst vorsichtig. Dazu kommt, Aaß der ohrehin sehr eingescnränkte Bedarf der lanflwirtschaftlichen Verbrauoner zum LTeil àureh die Behörden gedeckt wird, und zwar zu wesent- ͤ ²˙•. lich niedrigeren Preisen, als man im freien Markt⸗ vertkehr für Mais anlegen muß. Trotz des schlep- penden Absatzes haben sich die Preise seit der Vorwoche indes wenig geündert. Guter Mais stellte sich ab Dresden auf 595—600 M. und für Cinquantino lautete die Forderung ca. M. 605.—. Gerste bleibt andauernd napp und exzielt im Großhandel je nach Beschaffenheit bis M. 660. Ausländische Kleie war zu Preisen von 40 Mark leicht unterzubringen. In Maismehl fiat sich das Angebot etwas vermindert, doch bestand nur wenig Kauflust, so daß Angebote zu 60—02 Mark nur vereinzelt zu Abschlüssen führten. Kerliner Getreidemartizt Berlin, 6. Juli.(WIB.) Am keutigen Frün⸗ markt kamen ſolgende Notierungen zustande: Rollender Mais(prima) M. 606 bis 620, Mittel- Sorten M. 519 bis 602, Perlmais M. 608 bis 626, feine ausländische Gerste M. 689 bis 702, Mitel- sSorten M. 670 bis 678, ausländische Weizenkleie M. 50.—, Roggenkeleie M. 51.—, Pferdebohnen M. 670 bis 700, Peluschken M. 690 bis 700, Wicken M. 630.—, Speiseerbsen M..— bis 10.— Speisebohnen M. 10.50, vollwertes Rübenschnitzel notierte M. 38.— per 100 Kilo. Berlin, 6. Juli.(WIB.) An der heutigen Mittagsbörse kamen keine Notierungen Zu- Stande. Der Verkehr am Getreidemarkt hieit sich in engen Grenzen. Das Augebot in Mais War nicht besonders groß. Obwohl die Lager- halter sich sehr entgegenkommend zeigten und die Forderungen im Lokohandel über 2 Mark er- niedrigt waren, waren die Räufer zurückhaltend. Gerste und Kleie waren in sehr gei ngen Mengen am Markte, die Preise ebenso wie die anderen Artikel unverändert. Kartoffelmarktbericht vom 5. Juli 1915 8 von der Preisberichtstelle des Weutschen Lamdwirtschaftsrats. drobhandelsprelse für Frühkartotfeln in Mk. für 50 Kkg Berlin. Frühe wWele Meue lange Holländer Mäuse Belgisse Rosen(frühe) ruhe welde, Kalserkrone Oval biaue 5 Rloren, Paulsens Jull.25 Calde a. S. Früne welbe, Kalserkrone..00—.00 Oval blaue.00—.00 Hamburg. Neue lange 10.00—12.00 Holländer Mäuse.50—10.80 Altona. Meue lange„ 10.00—12.00 Hagen(Westf.). Holländer Mäuse.00 Bolgisohe MAuse 1 Rheinlsche Mäuse Oöin. Neue lange beiglscgge Frühgelbe runde belgische Orefeld. Früngelbe Tahlumgseimstellungen, Licuidationen und Konkurse. Aus der demtschen Konkursliste. Ballenstedt: Privatmann Hlugo Förster; Berlin; Kommanditgesellschaft Karschunke Co., Kaufmann Hermann Piorsowsky; Ber Schöneberg: Kaufmann Max Königsberg Kaufmann Emil Elsner; Charlotten burg Möbelhändler Oskar Kasper, Nachlaß des K manns Karl Hergenhahn; Köln: Kaufmann 7 helm Sauer; Iserlohn: Seiff u. Schütte: Sey tenberg: Nachlaß des Lehrers Wilt KIg Züllichau: Kaufmann Albert Müller. Letztee Nandelsnachzienten r. Düsseldorf, 6. Juli.(Privat-Telegr In der heutigen außerordentlichen Gene versammlung der Finkenberg,.G. Portland-Zement und Wasserk fabrikation in Ennigerloh wurden ne in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Bankier WIIii Windmühler aus Hamm in Westfalen. Die Windmüller war schon früller im Aufsichtsrat de Gesellschaft Finkenberg vertreten, ist aber vc 3 Jahren hinausgewählt worden. 8 5 r. Düsseldorf, 6. Juli.(Privat-Tele Wie wir hören, will die F. W. Busch A. G. Lüdenscheid für das am 30. Juli abgelauf Geschäftsjahr voraussichtlich Wieder eine höhung der Dividende vornehmen, nachdem di 1913/14 von 11 Proz. auf 7 Proz. zurückgegan Wär. „„45 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbau für Lokales, Provinziales und Gerichtszeittit I..: Ernst Müller; 7 für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der 5 Pr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m Direktor: Ernst Müller. Verwahrung von Reichsſchuldverſchreibung (ſog. Kriegsauleihen durch Sparkaſſen Um den außerordentlich zahlreichen Spar kunden, die Zeichnungen auf Kriegsanleihen ur haben, die in vielen Fällen nicht vorhand legenheit zur ſicheren Verwahrung der ihnen zugeteilten und noch zuzuteilenden Wertpapi bieten, hat Großh. Mi niſterium des Int öffentlichen Sparkaſſen Badens ermächtigt Wertſtücke und Zugehörteile in Verwahrun Verwaltung zu übernehmen. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim erbletet ſich ih Einlegern gegenüber zur Annahme von Reichsf verſchreibungen(Kriegsauleihen) zu gedachte und empfiehlt, in allen Fällen, in denen Geleg zu eigenen ſicheren Verwahrung ſolcher Werty nicht ausreichend vorhanden iſt, von dem Anerbiet Gebrauch zu machen. 2 Die näheren Bedingungen ſind bei der St Sparkaſſe zu erfahren. Mannheim, den 2. Juni 1915. Städt. Sparkaſſe Schmelcher. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichken.(Abendblatt) Dienstag, den 8. Juli 1915. C. hen Schenkung zur 5 erung der mittl. gewerbetechniſchen Aus⸗ bildung können für das Winterhalbjahr 1915/ö16 Stipendien verliehen wer⸗ den an befühigte Söhne Hebürftiger und minder⸗ bemittelter hieſiger Ein⸗ wohner, welche nach Eut⸗ laſſung aus der 8. Klaſſe der Volks⸗ oder Bürger⸗ ſchule eine der Maunheim. techniſchen a die Jugenieurſe führerſchule, uſw. b wollen. Ausnahmen werden auch Bewerber um Stipendien zum Be⸗ fuche der Kunftgewerbe⸗ oder Bangewerkeſchule in Karlsruhe zugelaſſen, inſofern ſie die ſtaatliche Werkmeiſterprüfung be⸗ ſtehen wollen und den ſüttlichen wie wiſſenſchaft⸗ lichen Befähigungsnach⸗ weis hierfür durch Vor lage ihrer Zengniſſe er⸗ bringen. 4788 Die zu berückſichtigenden Schüler müſſen, abgeſehen von den an der betreſſend. Unterrichtsanſtalt ſonſt zu erfüllenden Vorbebingun⸗ geu die deutſche Reichsan⸗ gehörigkeit beſitzen, min⸗ deſtens 3 Jahre in Mann⸗ heim wohnhaft ſein, ferner im Eutlaſſungszeugniſſe der Volks⸗ u. Bürgerſchule und tunlichſt auch im letz⸗ ten Schulzeugnis vor der Bewerbung die Geſamt⸗ note„gut“ erlaugt haben, gut beleumunbet und un⸗ bemittelt ſein. Wegen vorgerückter Saison verkaufen wir unsere sämtliche KRonlfektion Blusen, Waschkleider Morgenröcke, Mäntel UI. S. W. zu bedeutend ermässigten Preisen. * Mannheim heeeeecegVg f Bewerbungen ſind in⸗ I nerhalb 14 Tagen beim Dürgermeiſteramt hier unter Anſchluß der bisher erzwarben. Schulzeugniſſe (Volksſchule, Gewerbeſch. uſw.), ſowie der Lehr⸗ und Arbeitszengniſſe ein⸗ zureſchen. Die ſchon bisher berückſichtigten Bewerber brauchen nur ein Schul⸗ zeugnis für das Sommer⸗ halbiahr 1915 vorzulegen. Mannheim, 31. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Santer. Nr. 22768. Das Zinſen⸗ erträgnis der Luiſe Oppenheim⸗Stiftung flir 1915 iſt auf 12. Auguſt ds. Jahres zur Verteilung fällig. Aus dem Erträg⸗ uis ſoll an bebürftige Frauen und Mädchen, welche ſich durch weibliche Handarbeit ernähren(ins⸗ befondere Putzmacher⸗ innen, Kleidermacher⸗ iunen, Näherinnen, Sticker⸗ iunen, Büglerinuen und Aehuliche) und welche in⸗ ſolge Alters, Krankheit oder ſonſtiger Unglücks⸗ fälle exwerbsunfähig oder in Bedrängnis geraten ſind, eine Beihilfe gewährt werden. Vorausſetzung des Stif⸗ tungsgenuſſes iſt, daß die Bewerberinnen minde⸗ ſtens die letzten drei Jahre vor der ZBewerbung in Mannheim gewohnthaben. Gefuche um Berückſich⸗ tigung bei Verteilung des Zinſenerträgniſſes ſind binnen 14 Tagen anher einzureichen. 4795 Mannheim, 2. Juli 1918. „Stiftungsrat der Luiſe ppenheim⸗Stiftung uon Hollander. Sauter. Kohlen⸗ u. Kokslieſerung Die Großh. Direktion der Heil⸗ und Mftegeanſtalt Illenau vergibtflür d. Heiz⸗ Periode 1915/16 auf Grund der Allgem. Bedingungen fürdie Bewerbung um Lei⸗ ſtungen und Lieſerungen fün die Staats⸗ und die Staatsanſtaltenverwal⸗ tungen vom 3. Januar 1907 und der auf ihrem Ver⸗ waltungsbureau und bei der Amtskaſſe Maunheim⸗ Stadt aufliegenden beſon⸗ deren Bedingungen im Wege des ſchriftlichen An⸗ gebots die Lieferung von 200 Ztr. Ruhr⸗Nußkoh Len 1. Sorte, Korngröße II, gewaſchen und geſiebt für Ofenbrand. 600 Ztr. Anthracitrohlen I. Sorte in der Korngröße 25/50 m 3000 Ztr. Ruhr⸗Fettſchrot mnit ſ%% Stücken, Fett⸗ und ½% Magerkohlen. 13009 Ztr. Ruhr⸗Gruben⸗ koks Korngröße 60/90 mm, 1000 Ztr. Ruhr⸗Gruben⸗ 85 kofs Korugröße 20ʃ140 mm. Augebote auf die Liefer⸗ ung obigen Bedarfs an Heizſtoffen— fracht⸗ und ſpeſeufrei Bahnſtativu chern— ſind verſchloſſen und geeignet überſchrieben bis längſtens 22. Juli D. Is., vormittags 11 Uhr bel der Anſtaltsdirektion elnzu:eichen. Die Juſchlagsfriſt be⸗ trägt 3 Wochen. 12213 Allenau. 3. Juli 1915. Papeten. in groß. Ausw. inel. Auf⸗ — pro Zimmer von 52²² Kuch, 8 3, 16. Vel. 5119 Den Tod fürs Vaterland starb Erich Becker r. Staatsanwalt Oberleutnant d. R. und Kompagniefüfirer, Ritter des Eisernen Kreuzes und des Zähringer Lewenordens mit Schwertern. Er erlag seiner schweren Verwundung am 3. Juni im Lazarett in Mostſcau. 41905 Manaheim: Frau Annakathrin Becher, geb. Bross . Et. Pforzheim und Kind, Karſsruhe: Frau Gebeime Oberfinemzrat Becker und Famiſie, Pforzheim: Walenein Bross und Famiſie, 3. Juli 1913. Von zugedachten Beiſeidsbesuchen bitten wir abzusenlen. 77 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Peilnahme bei dem untz so schwer betroffenen Verluste unserer lieben Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 41907 Emma Fecher WV. sprechen wir unseren tiefgefühltesten Dank aus. Ziegelhausen, den 6. Juli 1915. Dle fleftrauernden Hinterbliebenen. Dresdner Bank Filiale MANNHEIN P 2, 12, Planken. Akctienkapital und Reserven Mark 261000000 20216 Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. 77 27. Teleph. 2525. Mittwoch, den 7. Juli 1918. Jelnitenkirche. 7 Uhr lev. Seelenamt fn 5 r lev. von Reibeld.— Abends% Ubr Audacht t 22 Kari deert und Baterlaud mit Segen. Liebigſtraße 14, 1. Stage. Pripal. Wöchnerinnenheim Auinthitn ſenentsſttimneeeetetrekpttnstraktrgttuethrktrthhukztntegtteſkrictectultzgttegdlttretergcdktrttutnebmheteree Vergröberungen., Kriegern Unmmmmmmmmͤimmmmmmunnmunmunumuunummunifinmmmmmummnummmmnuunmmemſunnuummunum werden in allen modernen Verfahren, auch nach unscheinbaren Photographien, Postkarten, Amateurbiſdern Künstlerisch ausgeführt. N. EIE,; Hofphotograph, 5 8, 17,74 2, Hernspr. 835. 31079 ſeüsecnaieaeeetig cargn igegctgeng gzazgtghehtsh Bekanntmachung. Die Abkieferung ge⸗ fundenerGegenſtände betr. Nr. 20879 J. Im Schalter⸗ raum einer ſtädtiſchen Kaſſe wurde ein Geldbe⸗ trag gefunden. Der Em⸗ pfangsberechtigte wolle ſich unter Nachweiſung ſeines Rechtsanſpruchs biunen 8 Tagen bei der Stadtkaſſe dahier— Kauf⸗ haus II. Stock— melden. (8 980 ff. B. G..) 4794 Mannheim, 1. Jult 1915. Bürgermeiſteramt: von Hollander. 0 8 2 1 Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 7. Inli 1915, nachmittags 2 Uuhr werde ich im Pfandlokal 2 6, 2 dahier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Obſt⸗ kelter, Bohrmaſchinen, 1 Klavier neuer Gasherd, 1 Näh⸗ maſchine, ſowie Ver⸗ ſchiedenes. 52482 Maunheim, 6. Juli 1915. Rotter, Gerichtsvollzieher Rachlaß⸗ Verſteigerung. Donnerstag, 8. Juli 1915, nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Hauſe D 4 Nr. 6, 3. Stock die zum Nachlaß der 7 Privatin Sophie Boun Wwe. geb. Kohn gohörigen nachbenaunten Fahrniſſe meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung: 1. 1 Vüfett(Rußbaum matt), 1 Krevenz, 1 groß. Ausziehtiſch, 6 Rohrſeſſel, 1Paueel m. Dekorat. 1Gas⸗ lüſter mit Zug, 1 Erker mit Bank, 1 Uhr m. Poſta⸗ ment,1Bauerntiſch,1Zinn⸗ Kanne, 2 Teller und 1 Becher, Nipptiſch, Blumen⸗ ſchalen, Vaſen, Wandteller, Bilder, Nippfachen, 1Tritt. 2. 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Manunheim, Alphornſtr. 10, 6. Juli 191b. Die tieftrauernden Eltern u. Geſchwiſter Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 7. Juli, nachmitt. 3 Uhr von der Leichenhalle aus ſtatt. 1 Büffet, 1 5 9985 4 8 81 8N Gebrauchter HKraukenfahrſtuhl zu kaufen geſucht. 6384 Werftſtraße 41, Laden. Kaſſenſchrank, Dipl.⸗ Schreibtiſch, Bücher⸗ uno Kleiderſchrank, kl. Kop.⸗ Tiſch u. Adreßbuch von Privat zu kaufen geſucht. 6389 4 15 „ 1, III, I. l Arenzles 1 Kaufe getragene u. neue Herren⸗, Damen⸗ tt. Kin⸗ Derkleiver, Schuhe, Wäſche, Fahrräder, Nähmaſchi⸗ nen, Gold, Silber, Pfand⸗ ſcheine, Reiſekoffer, Kin⸗ derwagen, Möbel u. auch größere Poſten aller Art zu konkurrenzloſ. Preiſen. Golomb, J3, 21II. gut erhalt. Emailleherd ereteen verk. Windeckſtr. 10, 1. St. 6277 Klavier verzugshalber preiswert zu verkaufen. 6382 Obere Klignetſtr. 25. II. N. e Skellen ſinden Feiſeurgehiiſe für Mitte Juli geſucht. 6386 Haukh, N 3, 13b. Tuüchnger Friſeur cheige Friſeurin U tüchtige ucht 6392 Emil Schröder, E 3, 15. 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