vepegsprets: 50 ptß· meneimg. Bringerlohn 30 pfg., burch die Poſt Linſchl. Poſtaufſchlag M..72 in iertelfſahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Hk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der S gebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Ahr Telegramm⸗kidreſſe: „iHeneralanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung..... 341 Schriftleitung Verfandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7559 Sweigſchriftleitung in Berliy Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 336. 1915. 77c A Der deutſche Tagesbericht. Grußes Hauptquartier, 12. Juli. (WTB. Amtlich.) Meſtlicher Kriegsſchauplatz. Am Nordhange der Höhe 60(füdöſtlich von Ypern) wurde ein Teil der engliſchen Stellung in die Luft geſprengt. Der Nahkampf am Weſtrande von Souchez ſchreitet vorwärts. Der ſüdlich von Souchez an der Straſze Arras gelegene vielumſtrittene Kirchhyof iſt wieder in unſerem Beſitz. Er wurde geſtern Abend nach hartem Kampf geſtürmt. 2 Offiziere, 163 Franzoſen wurden gefangen genommen, 4 Maſchinengewehre und ein Mi⸗ nenwerfer erbeutet. 8 Bei Combres und im Walde von Ailly geing der Gegner geſtern abend nach ſtarker Artillerievorbereitung zum Augriff vor. Auf der Höhe von Combres gelang es dem Feinde, in unfere Linien einzudringen. Er wurde je⸗ doch wieder hinausgeworfen. Im Walde von Ailly brach die feindliche Infanterie bereits vor unſerer Stellung in un⸗ ſerem Feuer zuſammen. Nördlich der Höhe von Ban de Sapt wurde ein Waldſtück vom Gegner geſäubert. Bei Amerzweiler(nordweſtlich von Altkirch) überfielen wir eine feindliche Abtei⸗ lung in ihrem Graben. Die feindliche Stellung wurde in einer Breite von 500 Meter einge⸗ ebnet. Unſere Truppen gingen ſodann plan⸗ mäßig unter Mitnahme einiger Gefangener vom Feinde unbeläſtigt in ihre Linien zurück. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Straße von Suwalki nach Kal⸗ warja in der Gegend von Lipana ſtürm⸗ ten unſere Truppen die feindlichen Vorſtellungen in einer Breite von 4 km. Süsdsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage bei den deutſchen Truppen iſt un⸗ verändert. Oberſte Heeresleitung. Die französſiſchen Berichte. Paris, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: Geſtern Abend ſchlug die engliſche Armee einen deutſchen Angriff zurück, die zurzeit in einigen Abſchnitten der erſten Linie Fuß faß⸗ ſten, dann aber durch einen ſofortigen Gegen⸗ angriff zurückgewieſen wurden. Im Gebiete nördlich Arras verdrängten wir den Feind vollftändig aus einigen Abſchnitten unſerer Schützengräben, indem er ſich in den von uns am 8. Juli nördlich des Bahnhofs von Sou⸗ chez eroberten Linie noch behaupten konnte, Ein feindlicher Gegenangriff fand im Laufe der Nacht ſtatt, wurde aber abgewieſen. Auf ühri fand Kanonade ſtatt, Gebiet von Nieuport, im ingen, im Prieſter⸗ geheuren wald und in der Nähe von Pont de Moncel. Eines unſerer Flugzeuge zwang am Vormit⸗ tag ein deutſches Aviatikflugzeug in der Nähe von Altkirch zum Abſturz. Das Flugzeug fiel in der Nähe unſerer Linie nieder. Paris, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Dor Tag verlief auf der Geſamtfront verhält⸗ nismäßig ruhig. Im Aisnegebiet ſowie in der Champagne Artilleriekampf. Bei VBaux Fery(Apremont Wald) wurde ein feindlicher Angriff leicht zurückgeworfen. Hie und da ausſetzendes Geſchütz, am Remiereswald nord⸗ weſtlich Flirey und im Prieſterwalde. Hef⸗ tiges Feuer gegen unſere Stellung von Fon⸗ tenelle und Mezeral und weſtlich Amersweiler. Der Feind ſandte noch einige Granaten auf Arras und Reims. Der ruſſiſche Cagesbericht Petersburg, 12. Juli.(WTB. Niche⸗ amtlich.) Bericht des Großen Generalſtabes: Die Beſatzung von Oſſowetz unternahm in der Nacht vom 10. Juli einen Aus fall, wobei feindliche Schanzarbeiten zerſtört wur⸗ den. In der Gegend von Edwalimo eroberten wir ein Geſchütz und zwei feindliche Minen⸗ gänge. An der Front Jozefow Byzhawa dauert der Kampf an. Wir ſchlugen einen Gegenangrif zurück und fügten dem Feind bedeutende Verluſte bei. Südlich von Byz⸗ hawa machten wir 90 Gefangene, darunter 14 Offiziere und 3 Maſchinengewehre. Auf den anderen Fronten nichts von Bedeutung. Der Kriegsrat in Calais. m. Kölhn, 12. Juli.(Privat⸗Telegramm.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der ſchweize⸗ riſchen Grenze: Aus dem Haag wird der„N. Züricher Zeitung“ gemeldet: Der Kriegs⸗ rat in Calais hat eine erhebliche Verſtärkung der Front in Flan⸗ dern und den Argonnen beſchloſſen in⸗ folge der Nachricht von der Entſendung ſtar⸗ ker deutſcher Truppenteile nach dem Weſten. Eine freundſchaftliche Mah⸗ nung an Italien. Berlin, 12. Juli(Von u. Berl. Büro.) Aus Zürich wird gemeldet: Von beſonderer Seite wird dem Korreſpondenten der„B. ſen berichtet: In höheren militäriſchen Kreiſen Italtens herrſcht große Beſtürzung darüber, daß das Eingreifen Italiens auch nicht im geringſten Maße eine Zurückziehung deutſcher Truppen von der Galizienfront zur Folge gehabt hatte. Im Gegenteil, der deutſche Vormarſch gehe un⸗ aufhaltſam weiter. Die franzöſiſche und eng ⸗ liſche Regierung ſollen in fteundſchaftlicher Weiſe die italieniſche Regierung auf dieſen merkwürdigen Umſtand aufmerkſam gemacht haben. Die Forderungen Salandras Ca⸗ dorna gegenüber nach kräftiger Offen⸗ ſive bei dem Frontbeſuch des Mi⸗ niſterpräſidenten, ſeien die Folgen dieſer Vor⸗ ſtellungen geweſen. Die Ariegslage im Gſten. m. Köln, 12. Juli.(Privat⸗Telegramm.) Die Kölniſche Ztg. meldet aus dem Kriegs⸗ preſſequartier: Das Vorgehen, das mit dem Durchbruch bei Gorlice anfangs Mai begann, iſt nach den hieſigen Kämpfen der verfloſſenen 10 Wochen zu einem ſtrategiſchen Ruhepunkt gelangt. Die verbündeten Armeen ſind auf allen Punkten bis zu Abſchnitten vorgedrun⸗ gen, die es der ruſſiſchen Heeresleitung er⸗ möglichten, das Zurückfluten der durch die un⸗ uſte und durch das energiſche Slellungen. und zielbewußte Vordringen der verbündeten Armeen gegen Oſten und Norden verdrängten Kräfte zum Stehen zu bringen. Derartige Abſchnitte haben beſonders im Raume zwi⸗ ſchen Lemberg und der ruſſiſchen Grenze gegen Oſten, dann im Gelände des Bug und im Ge⸗ biete nördlich Krasnik den Ruſſen die Mög⸗ lichkeit eröffnet, die geſchlagenen Heeresteile zu ordnen und ſtarke Verſtärkungen einzu⸗ ſetzen und mit großem Kräfteaufwand Gegen⸗ offenſiven zu verſuchen. Nördlich Krasnik, wo die öſterreichiſch⸗ungariſche Front einem mäch⸗ tigen ruſſiſchen Anſtoß widerſtand und wieder⸗ holte Durchbruchsverſuche zum Scheitern brachte, herrſcht auch heute verhältnismäßig Ruhe. Auch in anderen Abſchnitten kam es zu keinem Vorgehen. Englands Drohungen und Englands„Siege“. In der deutſchfeindlichen„Köbenhavn“ vom 9. Juli geht Frederik Poulſen mit den Engländern ziemlich ſcharf ins Gericht. Kein Volk hat ſich ſo in Drohungen berauſcht, ſchreibt er, wie die Engländer. Kaiſer Wil⸗ helm ſollte nach St. Helena gebracht, Krupps Fabriken ſollten dem Erdboden gleichgemacht, die deutſche Flotte ſollte wie eine Ratte aus ihrer Höhle gejagt werden. Auf der Galli⸗ poli⸗Halbinſel war man nur noch ein paar Meilen vom endlichen Siege entfernt, der der größte in der ganzen Weltgeſchichte ſein ſollte. Und was war in Wirklichkeit? Auf der Gallipoli⸗Halbinſel Mißerfolge. Die Franzo⸗ ſen, die auf der aſiatiſchen Seite helfen ſollten, mußten dorthin geworfen werden. Das alles ließe ſich noch verſtehen, wenn auf der belgiſch⸗franzöſiſchen Front von den Eng⸗ ländern irgend etwas erreicht worden wäre. Im Februar wurde in England davon ge⸗ ſprochen, daß man nicht aufgeben würde, ſelbſt wenn die Franzoſen bis zur Garonne zu⸗ rückgetrieben würden, Lord Kitchener würde allein Frankreich und Belgien leerkehren. Statt deſſen bildet jetzt die engliſche Front nur eine Linie, von 50 Km., und die Franzo⸗ ſen beginnen einzuſehen, wie ſie an den Ohren herumgezogen worden ſind. Der Grund dieſer Mißerfolge iſt ein zwei⸗ facher. Einmal nahmen die rückwärtigen Linien, der Etappendienſt, da er für eine viel größere Armee eingerichtet iſt, außerordentlich giel engliſche Truppen weg, andererſefts fehlte es an Munition. weiteres ſchaffen, denn die engliſche Induſtrie iſt keine Präziſions⸗, ſondern nur eine Maſſen⸗ induſtrie. Den einzigen großen Sieg, den die Eng⸗ länder errungen haben, hatten ſie im Anfang des Krieges, als ſie eine halbe Million deutſch⸗öſterreichiſcher Reſerviſten in Amerika zurückhalten konnten. Dies iſt einer gewon⸗ nenen Feldſchlacht etwa gloichzurechnen und wird wahrſcheinlich Englands größter Sieg im Feldzug bleiben. Keinen Frieden mit Deutſch⸗ lans: Der„New Statesman“ vom 3. Juli, ein radikales, grundſätzlich friedensfreund⸗ liches Organ, ſchreibt: Deutſchland u. Oeſterreich⸗Ungarn ſind augen⸗ Hlicklich in einer militäriſchen Lage, wie ſie gün⸗ ſtiger nicht gedacht werden kann und ſicherlich nicht lange vorhalten wird. Es iſt daher zu er⸗ warten, daß Deutſchland verſuchen wird, jetzt Frieden zu ſchließen, da ſich beim weiteren Ver⸗ lauf des Feldzuges die Lage immer mehr zu Deutſchlands Ungunſten verſchieben muß. Man wird verſuchen, in Rußland auf das ſtarke deutſch⸗ freundliche Element am Hofe Einfluß zu ge⸗ Dieſe kann man nicht ohne winnen und in Frankreich mit Hilfe der deutſchen Sozialdemokraten in den einflußreichen ſoziali⸗ ſtiſchen Kreiſen Stimmung zu machen. Auf Eng⸗ land wird Deutſchland wahrſcheinlich durch ame⸗ rikaniſche Vermittlung zu wirken verſuchen, und wird ſich dabei die ſtarken religiöſen und wirk⸗ ſchaftlichen Strömungen dienſtbar machen, die dem Frieden grundſätzkich günſtig ſind. Es iſt jedoch unmöglich, daß England beim gegenwär⸗ tigen Stand auch nur auf den bloßen Gedanken des Friedens eingeht. Vielleicht würde ſich zwar Deutſchland dazu verſtehen, Belgien zu räumen, ſchwerlich aber dazu, eine Kriegsentſchädigung zu zahlen. England würde dann alſo Belgien zu entſchädigen haben; Frankreich und Rußland würden ihre eigenen rieſigen Kriegsausgaben ſelbſt beſtreſten müſſen; alle Balkanfragen wür⸗ den im deutſch⸗öſterreichiſchen Sinne entſchieden werden; die deutſche Flotte würde weiter eine ſtändige Bedrohung Englands bleihen. Der Friede würde keine Entlaſtung der Welt von ihren Rüſtungen bedeuten, ſondern England würde ſich aufs neue für die Aufgabhe wappnen müſſen, die Welt gegen das Uebergewſcht Deutſchlands zu verteidigen. Nicht einmgl dann wäre ein baldiger Friede wünſchenswert, wenn alle Staaten, einſchließlich Deutſchland, ſich dazu verſtehen wollten, ihre kommenden Streitigkeiten einem allgemeinen Weltfriedensgerichte zu un⸗ terbreiten; denn Deutſchland würde einen ſolcehen Vertrag nie einhalten, wenn es ihn auch zeichnete, und ſelbſt das iſt nicht ſicher. Ein Frie⸗ den mit dem Feinde, ſolange er noch nicht ge⸗ ſchlagen iſt, würde ein verhängnisvoller Fehler ſein, und zwar nicht nur vom Standpunkt des patriotiſchen Engländers aus geſehen, ſondern 1 vom Standpunkte der Friedens⸗ reunde. das diplomatiſche Ringen um die Balkanſtaaten. Auf das Eingreifen Bulgariens kommt für den Vierverband ungeheuer viel an; wir kennen Hervés flehenden Ruf nach Sofia: Frankreich, das ſeit 11 Monaten be⸗ ſetzte Frankreich, hat ein Recht eilig zu ſein, Frankreich braucht gute Nachrichten, damit das Volk ſeine Leiden weiter geduldig trägt. Die Bulgaren müſſen auf Konſtantinopel marſchieren, das wäre eine Ermutigung für Frankreich. Aber die Bulgaren fordern Maze donien und die Serben wolle es nicht herausgeben. Darum fordert Herve die Diplomaten des Vierverbandes müßten endlich eine klare Sprache mit Serbien reden In ähnlicher Weiſe ſchrieb vor einigen Tagen der„Syndicealiſte“!: Serbien vergißt, daß franzöſiſche Idegliſten für Serbien bluten. Hält Serbiens Halsſtarr keit noch weiter an, ſo werden ſich die franzöſi⸗ ſchen Sympathien verflücchtigen. Der Verband kann eingeſtandenermaßen nur durch Bul⸗ garien und Japan gerettet werden; Japan aber iſt weit, und ſo muß Mazedonien geopfert werden. Ob dieſe Drohung in Niſch Eindruck machen wird. Für Serbien liegt die Frage einfa was kann es und was wird es als En gung für die Preisgabe Mazedoniens ten? Als einzige Entſchädigung käme albanien in Frage. Aber man weiß, daß ft Einmarſch in Elbaſſan bei ſeinem gi Freunde böſes Blut gemacht hat. Albanien, ganz Albanien verlangt de lteniſche Freund und in ſeinem Int haben die Diplomaten der Entente eine eben ſanfte Note nach Cetinje und richtet. Den Austauſch Mazedonier Albanien, damit die Ausgleichung des gariſch⸗ſerbiſchen Intereſſengegenſatzes den die Zentralmächte weit leichter vollz können, da ſie nicht auch noch einen Dr aus der albaniſchen Liquidgtionsmaſſe zu friedigen haben. Sie würden aus Grunde auch Griechenlands Anf Anter⸗ 2. Seite. 5 4 17— General⸗Auzeiger Vadiſche Nenueſte Nachrichten.(Abendblatt) Südalbanien müheloſer durchſetzen können, als der Vierverband, der ſchwerlich einen Ein⸗ klang zwiſchen der Beſetzung Valonas durch die Italiener und den Aſpirationen der Griechen wird herſtellen können. So verſteht man, daß die Ententepreſſe nicht eben voller Zuverſicht iſt und mit Ernſt fürchtet, der di⸗ plomatiſche Kampf auf dem Balkan könne ver⸗ loren gehen, obſchon der Verband— welch ein ungeheures, welch ein beſchämendes Einge⸗ ſtändnis— nur noch durch Bulgarien gerettet werden kann. So gibt voll trüber Ahnungen im„Gaulois“ René d Aral der Vermutung Ausdruck, daß man beim Kanzlerbeſuch in Wien einen neuen Kriegsplan ausgeheckt habe, um Bulgarien und Griechenland in Jentſcheidender Weiſe für die deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Sache zu gewinnen: Man kann ſicher ſein, daß unſere Gegner, um dahin zu gelangen, ſich die ſchwerſten Opfer auf⸗ erlegen werden. Auch darf man dieſe Anſtreng⸗ ungen nicht für nebenſächlich halten. Die deut⸗ ſchen Vorſchläge haben vor unſeren einen Vor⸗ teil: ſie wollen von den Neutralen die Aufrecht⸗ erhaltung ihrer Neutralität, während unſere An⸗ gebote ihr Eingreifen verlangen. Die Völker ziehen nun ſelbſtverſtändlich die friedliche Ver⸗ wirklichung ihrer Wünſche den Eroberungen um den Preis eines Opfers vor. Immerhin und das bleibt unſer Trumpf— es handelt ſich heute nicht um Eroberungen, ſon⸗ dern um die Unabhängigkeit. Es handelt ſich darum, die unter dem Joch des Stärkeren ſchmachtenden Bevölkerungen zu befreien und ſich der größten Gefahr, mit der bis jetzt die Menſchheit bedroht war, zu entledigen: nämlich der gleichzeitig militäriſchen, politiſchen und gei⸗ ſtigen Herrſchaft der germaniſchen Macht. Herr René'Aral wird wahrſcheinlich ſelbſt nicht glauben, daß die kühlen Nützlichkeits⸗ polftiker am Balkan ſich durch das ſinnloſe und alberne Ammenmärchen von der drohenden deutſchen Welttyrannei einfangen laſſen wer⸗ den, die Geſchäfte der verkrachten Entente wie⸗ der in Schwung zu bringen. Sie treiben nüchternſte Intereffenpolitik und die Entente hat keine Mittel einen Intereſſenausgleich unter ihnen zu ſchaffen, der ſie alle gleich⸗ mäßig befriedigt und ſeinen diplomatiſchen Hauptzweck erreicht: militäriſches Vorgehen der Bakkanſtaaten gegen die Zentralmächte. * Die Rriegshetzer in Rumänien an der Arbeit. Bukareſt, 8. Juli. Angefichts einer neuen heftigen Agitation der Kriegshetzer, die für den Einfall der rumäniſchen Armee in Sieben⸗ bürgen Stimmung machen, erklärt der offi⸗ ziöſe Vittorul, die Regierung laſſe ſich heute noch weniger als vor 2 Monaten die Marſch⸗ kroute von einigen nervöſen Politikern und Mgenten des Anslandes be⸗ ſtimmen. Die türkiſch⸗bulgariſchen Ver⸗ Hhandkungen. Soßi a, 10. Juli. Die Türkei iſt im Grundſatz zu Abtretungen im Intereſſe guter Nachbarſchaft bereit. Den einzigen Streitpunkt bikdet die Ungrenzung des Gebiets von Adria⸗ nopel, das der Türkei verbleibt. Die Türkei wünſcht den ſüdlichen Vorort Karagatſch mit dem Bahnhofe in das Gebiet Adrianopels ein⸗ zubeziehen, was Bulgarien wegen der dadurch bewirkten Unterbrechung der geraden Bahnver⸗ bindung nach Neu⸗Bulgarien unerwünſcht iſt. m. Köln, 12. Juli.(Privat⸗Telegramm.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet ans Koburg: Nach einem Abſchiedsbefuch bei ſeiner hier⸗ weilenden Familie reiſte heute vormittag Fürſtzu Hohenlohe Langenburg über Bukareſt und Sofia nach Konſtantinopel. —— Der Seelrieg. Anſere Unterſeeboste. Grimsby, 12. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Reuter meldet: Der Fiſchdampfer„Fleet⸗ wood“ lief hier ein. Er neigte ſich ſtark zur Seite. Das Schiff war ohne vorhergehende Warnung in der Nordſee von einem deutſchen Unterſeeboot beſchoſſen worden. 1 Mann iſt tot, 3 verwundet. Der Kümpf um die Jardanellen Die deutſchen Unterſeeboste im Mittelmeer. Berlin, 12. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Athen wird gemeldet: Nach zuverläſſigen Privatmeldungen befinden ſich im Mittelmeer 12 deutſche Unterſeeboote. Andere würden ſol⸗ gen, um der Blockade an den Dardanellen und den Operationen auf Gallipoli ein Ende zu bereiten. Athen, 8. Juli. Auf Anraten des deut⸗ ſchen Geſandten in Athen haben alle grie⸗ chiſchen Handelsſchiffe im Mittel⸗ meere wegen vermehrter Tätigkeit deutſcher Unterſeebote am Rumpf den auffälligen An⸗ ſtrich in den Landesfarben erhalten. Der Krieg in den Kolonien. Die Napitulation in Deutſch⸗ Südweſt. Berlin, 12. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Ueber die ſüdweſtafrikaniſche Kataſtrophe lie⸗ gen, wie dies anders kaum möglich war, direkte Nachrichten noch nicht vor. Immerhin wird man leider kaum daran zweifeln, daß mehrere Teile der Südweſttruppen ſich dem Feinde ergeben haben. So ſchmerzlich die Nachricht: Ganz überraſchend iſt ſie nicht ge⸗ kommen. Die Union hatte von Anfang eine ſo überlegene Truppenmacht nach Südweſt ge⸗ ſandt, daß bei einer längeren Dauer des Krie⸗ ges es faſt ausgeſchloſſen war, mit den uns zur Verfügung ſtehenden ſchwachen Kräften das weit ausgedehnte Land zu behaupten. Außerdem war der Gegner in der günſtigen Lage, durch ſeine rückwärtigen Verbindungen ſeine Kriegsleiſtung fortgeſetzt zu ergänzen, er konnte ſchwere Geſchütze heranbringen, Auto⸗ mobile, Flugzeuge und anderes mehr, und er hat ſie auch, zum Teil amerikaniſcher Natur, herangezogen und an die Front gebracht. Das alles fehlte den Unſrigen. Sie waren auf das angewieſen, was bei Beginn in ihrem Beſitz war. Wir möchten aber nicht annehmen, daß es Mangel an Munikion geweſen iſt, was un⸗ ſere Truppen dazu gezwungen hat. Die Haupt⸗ ſache iſt vermutlich der Nahrungsmit⸗ telmangel geweſen. Gleichviel, ob es ſich um die an beſtimmten Plätzen zuſammengezo⸗ gene Zivilbevölkerung oder um Truppen han⸗ delt, mußten, zumal bei dem Aufhören des inneren Güterverkehrs Stockungen die unaus⸗ bleibliche Folge ſein. Auf alle Fälle war die Lage der Deutſchen in Südweſt nicht zu hal⸗ ten. Falls die Meldungen zutreffen, was wir nicht wiſſen, iſt unſeren Beamten und Mili⸗ tärs beim Abſchluß der Verhandlungen großes Entgegenkommen erwieſen worden. Die Ka⸗ pitulation iſt jedenfalls unter ehrenvollen Be⸗ dingungen erfolgt. Daß dies nicht aus ver⸗ ſöhnlicher Liebenswürdigkeit geſchah, verſteht ſich von ſelbſt. Die Engländer und ihre An⸗ gehörigen in Afrika haben jedenfalls keinen Anlaß, ſich beſonderer Heldentaten zu rüh⸗ men. Da unfere Truppen einer—10fachen Uebermacht gegenüberſtanden, war dieſer Aus⸗ gang unvermeidlich. Für die Zukunft von Südweſt iſt nichts damit geſagt und auch nichts entſchieden. Das mit deutſchem Blute gedüngte Land muß uns Deust⸗ ſchen bleiben. Rückkehr ſchwerverwundeter Deutſchen. Berlin, 12. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Genf wird der B. Z. gemeldet: Nach 5⸗ monatlicher Unterbrechung traf geſtern ein Transport deutſcher Invaliden von Lyon kommend hier ein. Der Bahnhof war ſtreng bewacht. Die Invaliden, 240 an der Zahl, darunter 1 Offizier, waren in guter Stimmung und ſehr froh, die deutſche Heimat wieder zu ſehen. Sobald der Zug eingefahren war, leiſtete das Sanitätsperſonal der Genfer Station des Roten Kreuzes eiligſt Hilfe, um den Invaliden Speife und Getränke aller Art zu überreichen. Im Bahnhofe waren höhere ſchweizeriſche Offiziere und Sanitätsperſongl anweſend. Konſtanz, 12. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der erſte Zug mit 257 ſchwer verwundeten Deutſchen, darunter 9 Offiziere, lief heute vormittag.30 Uhr fahrplanmäßig im hieſigen Bahnhof unter den Hochrufen eines nach Tau⸗ ſenden zählenden Publikums ein. Die Mufſik ſpielte die Nationalhymne. Die Verwundeten eflärten, daß die Behandlung in Frankreich durchſchnittlich anſtändig war. Konſtanz, 12. Juli.(WTB. Nichtamtl) Die Kaiſerin ſandte an die Austauſch⸗ kommiſſion folgendes Telegramm: Neues Palais, den 11. Juli 1915. Den tapferen Kriegern, die heute zum erſtonmar wieder deutſche Erde betreten, die ſie mit ihrem Blute verteidigt haben, ſende ich dankbaren Willkommgruß. Die Heimat wird ſie und ihre Verdienſte nicht vergeſſen. Gez. Auguſte Viktoria. Konſtanz, 12. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Zum Empfang der ſchwerverwundeten Deut⸗ ſchen ſind Prinz Max von Baden, der Miniſter des Innern, Frhr. v. Bodman und Graf v. Manteuffel hier eingetroffen. Genf, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der erſte Transport kriegsinvalider Franzoſen aus Deutſchland trifft hier Montag früh ein. Der Großherzog von Baden an die Rheinprovinz. *Koblenz, 10. Juli. Der Oberpräſident, Frhr. v. Rheinbaben, hatte dem Großherzog von Baden am 9. d. M. anläßlich ſeines Ge⸗ 15 885 folgende Glückwunſchdepeſche über⸗ ſandt: Des Geburtstages Euerer Königl. Hoheit ge⸗ denkt die Rheinprovinz unter den Stürmen des Krieges in Ehrerbietung und Treue, dankbar ſich bewußt all der Fürſorge, die Euere Königl. Hoheit in langer Friedensarbeit der militäri⸗ ſchen Ausbildung von Rheinlands Söhnen ge⸗ widmet haben. Mit dem badiſchen Land fühlt die Rheinprovinz ſich in dieſen Tagen beſon⸗ ders innig verbunden durch die hehre Aufgabe, Wache zu halten am deutſchen Strom. Mögen beiden, mögen inſonderheit Euerer Königlichen Hoheit neuem Lebensjahr glückliche Sterne leuchten. Hierauf iſt folgendes Danktelegramm ein⸗ gegangen: Die freundſchaftlichen Geburtstagswünſche der Rheinprovinz ſind mir in dieſer ernſten Zeit doppelt willkommen und verpflichten mich zu beſonders herzlichem Dank. Mit Stolz und Zuverſicht begleiten meine Gedanken Rhein⸗ bands tapfere Söhne im Feld. Gott wolle uns endgültigen Sieg und man ſich von unten und oben die feurigen Hände ruhmvollen Frieden verleihen, der eine glückliche Zukunft der bürgt. Aufforderung zur Rückkehr in die Beimat. Berlin, 12. Juli.(WDB. Amtlich.) Auf Friedrich. Grund einer Verordnung des Oberbefehlshabers Oſt haben alle Ginwohner Polens, die ihren Wohnſitz in dem der deutſchen Zwwil⸗ verwaltung unterſtellten Gebiet von Polen links der Weichſel verlaſſen haben, in die Heimat zurückzukehren, ſofern ſie nicht in Deutſchland oder einem verbündeten Staate in einem Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis ſtehen. Nichtbefolgung der Aufforderung zieht Ab⸗ weſenheitsſteuer nach ſich, die für den Zuwider⸗ handelnden auf M. 5 bis M. 15 vom Hundert ſeines Vermögens feſtgeſetzt iſt. Der Chef der Zivilverwaltung ſetzte als Friſt für die Rück⸗ kehr den 1. Auguſt 1915 feſt. Der Prozentſatz der Wahrheit in den Tagesberichten. Die„Newyorker Staatszeitung“ ſtellt eine Staffel der Prozentſätze der Wahrheit in den täglichen Berichten auf, welche„Vital Iſſue“ vom 2. Juni wiedergibt: Danach bringen Wahrheit: die drahtloſen Telegramme über Sayville(deutſche Generalſtabs⸗ berichte) 100 v.., die Berichterſtattung über Stockholm 75 v.., über Rotterdam 50 v.., die franzöſiſchen Generalſtabsberichte 45 v.., die ruſſiſchen 20 v.., Sondertele⸗ gramme an die„Times“ enthalten 10 v. H. Wahrheit. Der belgiſche„Augenzeuge“ gibt 5, der Bericht aus Niſch 4 v. H. Wahres. Von irgendeiner Stelle an der Front kommen 3 v.., vom franzöſiſchen Vertreter in Syrien 1 v. H. Wahrheit. Die„Havas“⸗Berichte bringen es nur auf ½ v.., Reuter auf Null. Im Flammenſchein der Jeppeline. Intereſſante Mitteilungen über das Er⸗ ſcheinen der Zeppeline am Himmel Londons machen zwei Deutſche, die ſoeben aus London zurückgekehrt ſind, in der„Neuen Ober⸗ hauſener Zeitung“. Der eine der beiden Deutſchen iſt lange Jahre hindurch in der Themſeſtadt als Bankbeamter tätig geweſen und erzählt: „Man ließ mich, da ich ſtill für mich lebte, und über 60 Jahre alt war, in Ruhe. Als ſich aber der Luſitaniafall ereignete, fing es infolge der Zeitungshetze an zu gären. Die Ausſchreitungen des Mob find ja bekannt. Neue Verhaftungen und Einſperrungen ſelbſt ganz alter Leute in die Internierungslager fanden ſtatt und ich dachte: Mach' daß du nach Deutſchland kommſt. Nach Erledigung aller peinlichen Formalitäten ging ich mit fünf Pfund(100 Mark) in der Taſche an Bord eines holländiſchen Dampfers unter Zu⸗ rücklaſſung aller meiner Habe. Denn über 10 Pfund(200 Mark) darf keiner mit hinausnehmen. Es war an einem Freitag abend gegen 7 Uhr, als ich auf dem von etwa 600 deutſchen Frauen und Kindern beſetzten Dampfer gerade beim Abendeſſen ſaß— es war in Tilbury— als auf einmal ein furchtbarer Knall die Abendſtille un⸗ terbrach, ſämtliche Scheiben zerſplitterten ließ und das ruhig liegende Schiff ins Schwanken brachte. Ich ſtürze an Deck. Hier iſt unter den Paſſagieren eine Panik ausgebrochen. Die ent⸗ ſetzlichen Schreie der Frauen und Kinder werde ich niemals vergeſſen. Nach einer Weile wieder⸗ holten ſich die Donnerſchläge und jenſeits der Themſe fallen Feuergarben vom Himmel, und von unten zuckten Feuerarme empor, als wenn Im Iſonzo entlang. „Italieniſche Kriegsbriefe von Paul Schweder. III. Im Küſtenland, Anfang Juli. Das letzte Drittel des Iſonzolaufes reicht von Görz bis zur Flußmündung. Von Görz bis Gradiscg begleitet der Fluß, zugleich mit der Eiſenbahn, die Abhänge des Karſt, jenes eigen⸗ artigen Plateaus, das ein bekannter Reifender das merkwürdigſte Gebirge Europas genannt hat. Er bildet mit ſeinen wilden Schluchten, dem Mangel an natürlichen Verkehrswegen und da⸗ durch verurſachten Schwierigkeiten eines Vor⸗ marſches größerer Truppenmaſſen die beſte Flan⸗ kendeckung der Oeſterreicher bis nach Trieſt hin. Das Vorland von Gradisca iſt ja, wie bekannt, von den Oeſterreichern ge⸗ räumt worden, da es militäriſch keinen Wert hatte und ſein Beſitz die Verteidigung nur er⸗ ſchwert hätte. Dis Städtchen Gradisca, das man jetzt nicht mehr befuchen darf, hat in der Erinnerung jenen, immer eiwas wehmütig anmutenden Hauch der Vergangenheit an ſich. Es iſt eine Schöpfung der Venetianer und ſeit dem Jahre 1813, nach⸗ dem es wechſelvolle Schickſale durchgemacht, ein Beſtandteil der öſterreichiſchen Monarchie. Die ehemaligen Feſtungswerke, die noch von den Benetianern herrührten, ſind längſt geſchleift und in ſchöne Anlagen umgewandelt worden. —— nannten„öſterreichiſchen Niederlande“ rechnen. Ein flaches Gebiet, durchzogen von Waſſeradern und künſtlichen Kanälen, ſodaß in der ſchwülen feuchten Luft der Reisbau möglich iſt. Er ge⸗ nügt ja nicht, um den Bedarf des ganzen Landes zu decken, aber der jährliche Ertragswert beläuft ſich doch auf ca. 3 Millionen Kronen, und die Weiterverarbeitung der Frucht bringt vielen Händen Arbeit und Verdienſt. Zur Regelung der Flutverhältniſſe dienen große Stauwerke bei Gradisca, die jetzt natürlich außer Betrieb geſetzt worden ſind. Durch die Regengüſſe der vergangenen Wochen haben die natürlichen Waſſermengen noch eine ſtarke Ver⸗ mehrung erfahren, und ſo gleicht heute das Land auffallend dem Kampfgelände von Flaudern, als die Belgier die Dämme durchſtochen hatten. Der Iſonzo iſt von hier ab in italieniſchen Händen, nicht erobert durch Waffengewalt, ſondern von den Oeſterreichern freiwillig aufgegeben, er trägt daher auf dieſer Strecke ſeinen italieniſchen Na⸗ men Sdobba mit Recht, wahrſcheinlich und hof⸗ fentlich aber nur für kurze Zeit. Durch die mitgeführten Schlammaſſen hat der Iſonzo ſeine Mündung weit in das Meer hinaus⸗ geſchoben und ein Vorland geſchaffen, das im Laufe der Jahrhunderte immer weiter geworden iſt. Die Geologen haben denn auch ſchon ausge⸗ rechnet, wann die Trieſtiner Bucht überhaupt völlig ausgefüllt und dadurch der Hafen von Trieſt illuſoriſch geworden ſein wird. Gott ſei Dank ſind die Herren Geologen gewohnt, mit Hunderttauſenden von Jahren herumzuwerfen, und ſo braucht man für die nächſte Zeit wenig⸗ ſtens noch keine Beſorgnis in dieſer Beziehung hier aus kann man den Beginn der ſoge⸗ zu hegen. Hier im Ueberſchwemmungsgebiet iſt der beſte Boden für die Verbreitung der Malaria, und wenn erſt die Hitze des Hochſommers einige Wochen gewirkt haben wird, wenn die ſtagnie⸗ renden Waſſer nicht mehr durch die Stauanlagen in Bewegung gehalten werden, dann werden die Italiener bei ihren mangelhaften ſanitären Ein⸗ richtungen wahrſcheinlich noch böſe Erfahrungen des Ausbruchs von Epidemien machen müſſen. Das Ueberſchwemmungsgebiet iſt übrigens alter hiſtoriſcher Boden. Auf Schritt und Tritt trifft man Spuren der alten Römerherrſchaft und Römerherrlichkeit. Hier liegt Aquileja, die Vorgängerin Venedigs, jetzt ein kleines Neſt, das der Schwemmſand längſt vom nährenden Meer geſchieden hat. Die Stadt ſoll zu ihrer Blütezeit 600 000 Einwohner gehabt haben und galt bei den Zeitgenoſſen direkt als Wunderſtadt. Ueberaus groß war die Zahl der Muſeen, Thea⸗ ter und Arenen, von deren Pracht noch Schau⸗ ſtücke und Ueberreſte im Städtiſchen Muſeum Kunde geben. Im Jahre 425 fiel ſie in die Hände der Hunnen und wurde von dieſen völlig zerſtört. Der HunnenKönig Attila ſoll ſich von einem Hügel aus, ein zweiter Nero, den Brand der Stadt angeſehen haben. Bis zum Iſonzs ſoll nach der Sage auch Ja⸗ ſon auf der Fahrt nach dem Goldenen Vließ ge⸗ lommen ſein, als er die Donau abwärts fuhr. Zu ſolchen hiſtoriſchen Erinnerungen iſt aller⸗ dings gegenwärtig wenig Zeit, da an der Iſonzo⸗ front bis zu 1000 italieniſche Geſchütze faſt täglich gegen die öſterreichiſche Defenſive ihre Grüße ſchleudern. 5 Das Reſultat der bisherigen Kämpfe iſt ja bekannt: die Oeſterreicher haben ihre mili⸗ täriſche Abſicht, nämlich die vorgeſehenen Linien zu halten, voll erreicht, die Italiener haben auf Granit gebiſſen. Daß die fortdau⸗ ernden Mißerfolge nicht gerade aufmunternd auf die Stimmung der Truppen einwirken, liegt auf der Hand, und dabei beſteht keinerlei Ausſicht, daß es anders werden könne. Von Görz bis Montefalcone ſtehen in ſicheren Deckungen die ſchweren öſterreichiſchen Batterien. Sie beherrſchen auch das aufgegebene Flachland und machen den Italienern den Auf⸗ enthalt dort nicht beſonders angenehm. Dazu kommt, daß die Oeſterreicher, als wenn es ſich um einen Seekrieg handeln würde, weite Minenfel⸗ der hinterlaſſen haben, die ein weiteres Vordrin⸗ gen nur unter ungeheuren Verluſten erlauben. Bei einem der letzten Verſuche haben die Italie⸗ ner durch Auffliegen eines ſolchen Minenfeldes mehrere Hundert Mann verloren. Der Kampf höher im Gebirge hat bei dem Hochgebirgscharakter der Gegend Kampfmethoden gezeitigt und Erſcheinungen her⸗ vorgebracht, wie ſie im Weltkrieg krotz der Kar⸗ pathen bisher noch nicht beobachtet worden ſind. Die ſich jedem Kampfterrain anpaſſenden Oeſter⸗ reicher haben z. B. bei mehreren Gelegenheiten auf die alten Kampfesweiſen der Tiroler aus ihren Befreiungskriegen zurückgegriffen und ſich der Hilfe der Berge ſelbſt bedient. Verſchiedent⸗ lich iſt es ihnen geglückt, Steinlawinen auf vormarſchierende Abteilungen des FJeindes ſchönen Provinz ver⸗ loszulaſſen und dadurch ganze Trupps zu ber⸗ Montag, den 12. Juli 1915. Geueral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. reichen wollte. Das Schauſpiel dauerte wohl eine Stunde. Unſer Kapitän ſagte, daß da oben nur Zeppeline ſein könnten. In Angſt brachten wir alle die Nacht zu. Das ſchreckliche Schauſpiel wiederholte ſich nicht, und wir waren ſehr froh, bdDaß wir nicht betroffen worden waren. Andern Morgens fuhren wir vorſichtig ins Meer hinaus und kamen gegen Abend in Hoek von Holland an.“ Der andere Heimgekehrte, ein Küuſchner, der vor zwanzig Jahren nach London ausge⸗ wandert war und dort eine Familie gegründet hatte, mußte alles im Stich laſſen. Seine Frau liegt noch heute in einem Londoner Krankenhauſe. Eine Tochter war an einen Engländer verheiratet, ein Sohn als Kranken⸗ pfleger im Hoſpital angeſtellt. Er erzählt, daß er London verließ, weil er ſeines Lebens nicht mehr ſicher war.“ „Ich wurde von meinen Arbeitskollegen ge⸗ ſchlagen, getreten und mit Niederſtechen bedroht. An einemn Dienstag,(Ende Mai), erfolgte abends 10 Uhr 45 Minuten eine ſchreckliche Detonation. Ich weilte gerade bei meiner Frau im Kranken⸗ hauſe zu Dollſton. Wir glaubten, die Erde wollte zuſammenſtürzen. Zeppeline waren über Lon⸗ don⸗Hekny, Chardich und den Docks erſchienen. Elwa ſieben Donnerſchläge erfolgten, dann zog ſich das Zeppelingewitter in die Ferne und ver⸗ hallte allmählich. Der Himmel war von Feuers⸗ brünſten rot. Sofort löſchte man im Kranken⸗ haus die Lichter, und keiner durfte zum Fenſter hinausſehen. Am nächſten Tage fing der Pöbel an zu wüten, man brachte Tote und Verwundete ins Krankenhaus. Polizei kam, um uns zu be⸗ ſchützen. Die Preſſe ſchwieg über die furchtharen Feuersbrünſte. Ich ſelbſt weiß, daß etwa drei⸗ ßßig Menſchen in der Nähe den Bomben zum Opfer fielen. Die Preſſe ſprach nur von fünfen. Der Mob hat dann Demolationen angerichtet, von denen ja auch die deutſchen Zeitungen wohl berichtet haben. Ich ſah, wie um Hilfe angeru⸗ fene Poliziſten zunächſt ruhig zuſahen und grin⸗ ſten. Sie konnten ja auch nichts machen gegen den Pöbel. Eine deutſche Frau, deren Mann er⸗ mordet war, mußte mit ſechs Kindern über die Dächer fliehen. Ich bin nach dem Luſitania⸗ Untergang ſofort entlaſſen worden und ſuchte, daß ich aus dem Lande herauskam. Als wir auf dem Schiff bei Tilbury lagen, war ferner Ka⸗ nonendonner zu hören. Es ſollen bei Grimsby damals drei Kriegsſchiffe geſunken ſein. Auf meinem Schiff waren 200 bejahrte Deutſche, die ſich erſt wie Verbrecher hatten unterſuchen laſſen müſſen. Meine Habſeligkeiten, die mehrere tau⸗ ſend Mark wert waren, habe ich für 4 Pfund (80 Mark) verkaufen müſſen. Keine Teilnahme fand ich, und meine„Freunde“ lachten über mein Unglück. Die letzte Nacht auf der„Emden“. 1 einer Schilderung von höchſter Anſchau⸗ llichkeit wird noch einmal der heldenhafte Unter⸗ gang der„Emden“ nach langem ruhmvollen Kampfe unter ungünſtigſten Bedingungen in den Berichten eines Mitkämpfers lebendig, die im nächſten Heft der bei der Deutſchen Verlags⸗An⸗ ſtalt in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land und Meer von Maxim Hauſchild mitgeteilt werden. Der Erzähler war auf dem Kohlen⸗ dampfer„Burxesk“, dem Begleitſchiff der„Em⸗ den“, einem gekaperten engliſchen Dampfer, Zeuge des ungleichen Kampfes zwiſchen„Em⸗ den“ und„Sidney“ geweſen, und er hatte ge⸗ holfen, die Verſenkung des„Buresk“, doſſen wertvolle Ladung nicht in die Hände des Fein⸗ des fallen ſollte, im letzten Moment noch herbei⸗ zuführen. Die Mannſchaft des Kohlenſchiffes wurde von der„Sidney“ aufgenommen, die nun mit voller Fahrt wieder nach North Keeling Is⸗ land zurückfuhr, wo die„Emden“ wrack mit einigen Graden Schlagſeite inmitten der Bran⸗ dung auf den Riffen lag. Noch wehte die deutſche Kriegsflagge inmitten der zerſchoſſenen Eiſen⸗ trümmer, die ein einziges, faſt unentwirrbares Knäuel bildeten. Am Heck ſtand dicht zuſam, Mann der tapferen Beſatzung das Leben koſte⸗ ten. Um weiteres unnützes Blutvergießen zu verhindern, wurde drüben die deutſche Flagge niedergeholt, in kleine Stücke verteilt oder ins Meer geworfen. Der Kommandant der„Sid⸗ ney“ unternahm keine Rettungsverſuche, da er infolge der herannahenden Nacht und der ſtarken Brandung für ſeine eigenen Leute fürchtete. Da erbot ſich der Verfaſſer des Berichtes, mit ſeinen Leuten Arzneimittel, Verbandzeug und vor allom Trinkwaſſer hinüberzubringen, um wenigſtens die augenblickliche Not nach dem ſchweren Ge⸗ fecht drüben lindern zu helfen. Erſt nach län⸗ gerem Zögern erhielt er die Erlaubnis. In ſchwerer Fahrt, bei der ſie bereits einen über Bord gefallenen deutſchen Matroſen retten konn⸗ ten, gelang es, an die Uebereſte des ſtolzen Kreuzers heranzukommen.„An Bord ſelbſt ſah es entſetzlich aus. Der Aufprall auf das Koral⸗ lenriff war ſo ſtark geweſen, daß das Steuer⸗ häuschen zerſchmettert worden war. Sämtliche Aufzüge und Munitionsſchächte waren zerſchoſ⸗ ſen. Am Heck war infolge eines Volltreffers die geſamte Bereitſchaftsmunition in die Luft gegangen. Der vordere Maſt und zwei der Schornſteine exiſtierten überhaupt nicht mehr. Die durch den Brand entſtandene Hitze iſt gar nicht zu beſchreiben. Sämtliche kleinere Eiſen⸗ teile, Flaſchen, Gläſer, Bullaugen und Fenſter⸗ cheiben waren in der Hitze zu unförmigen Klum⸗ pen zuſammengeſchmolzen. Von den Geſchütz⸗ mannſchaften ſind nur zwei ohne ſchwerere Ver⸗ wundungen davongekommen. In den letzten Stadien des Gefechtes wurden die Geſchütze nur noch von den Offizieren, Sanitätsleuten, Muni⸗ tionsmännern und Bordbäckern(Bäckergäſte) bedient. Sämtliche erreichbare Munition war verſchoſſen, der Reſt in die Luft gegangen. In Gemeinſchaft mit den unverwundeten Kameraden ſuchten wir nun die Trümmer nach den Ver⸗ letzten ab. Doktor Ludwig Schwabe, ein Sohn des Leipziger Augenarztes Sanitätsrat Dr. Schwabe, half, obgleich ſelbſt verwundet, beim Rettungswerk in geradezu hexoiſcher Weiſe mit und ließ ſich trotz unſeres Proteſtes nicht davon abbringen. Hin und wieder lehnte er ſich un⸗ auffällig gegen die Wand, um nicht umzufallen, half aber immer wacker mit. Auch Kapitänleut⸗ nant Müller, vom Pulverſtaub an Geſicht und Händen gelb gebrannt, war bei den Helfenden und organiſierte ruhig wie immer das Rettungs⸗ werk. So arbeiteten wir ſtundenlang im Dunkel der Nacht, um unſern Kameraden zu helſen und wenigſtens die augenblickliche Not zu lindern. Das Vorſchiff, wo auch eine größere Anzahl Ver⸗ wundeter lag, konnten wir nur mit Hilfe im⸗ proviſierter Bretterbrücken erreichen. Gegen 2 Uhr nachts ging uns das Trinkwaſſer aus. Zurück zur„Sidney“ war wegen der immer höher werdenden See nicht mehr möglich. Wir halfen nun ſo gut wir konnten und lagerten die Verwundeten, in wollene Decken gehüllt, am Vorſchiff nieder. Unterdeſſen wurde achtern am Heck das Schiff immer mehr von der aufgeregten See überflutet. Nachdem ſuchten wir ſämtliche Teile des Schiffes nach Verletzten ab, was nicht ſo einfach war, da wir infolge der zerſchoſſenen Treppen und Aufzüge teilweiſe ſogar außen⸗ bords durch die Luken und Bullaugen in den in⸗ neren Schiffsrumpf hineinklettern mußten, um die unten eingeſchloſſenen Fameraden zu er⸗ reichen. Das war natürlich keine Kleinigkeit, und mehr als einmal gerieten wir in Gefahr, von der Brandung erfaßt und in die See hinaus⸗ geſpült zu werden. Den Schluß des Be⸗ richtes bildet eine ergreifende Schilderung, wie Dr. Schwabe, um dem Mangel an Trinkwaſſer abzuhelfen, den heldenmütigen Verſuch machte, mit vier anderen zum Ufer hinüberzuſchwimmen, um eine Verbindung mit dem Lande herzuſtellen, und wie ihn die Anſtrengung nach der über⸗ menſchlichen Arbeit, die er kereits hinter ſich hatte, ſo erſchöpfte, daß er auf dem Sande der Kolosinſeln die Augen für imiger ſchloß. Für das Vaterland gefallene Badener. Krautheim, Kaufmann Adam Gallion, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Aglaſterhauſen, Kriegsfreiw. Otto Reitz von Heidelberg, Bier⸗ brauer Johann Reindl und Kraftwagenführer Georg Köhler von Schwetzingen, Gren. Max Waibel von Bruchſal, Oskar Krautz von Pforzheim, Musk. Preſten bach von Halter⸗ ſtung b. Baden, Joſeph Knäble von Biberach, Kauſmann Hermann Hund von Waldkirch, Kriegsfreiw. Xav. Hauri von Breiſach, Land⸗ ſturmmann Karl Möſch von Altdorf, Theobor Richter von Endingen, Musk. Johann Georg Sillmann von Brettental, Kriegsfreiw. Gu⸗ ſtav Gutgſell von Freiburg, Kriegsfreiw. Moff. Walter Hellige, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Freiburg⸗Neuhäuſer, Profeſſor Dr. Konrad Mart in, am Realgymnaſium in Frei⸗ burg, Erſ.⸗Reſ. Reinhard Wehrlin von Win⸗ tersweiler, Landwehrmann Guſt. Sturm von Hüſingen, Erſ.⸗Reſ. Johann Nußbaumer von Oberalpfen⸗Schnitzingen, Erſ.⸗Reſ. Paul Krumm von Maulburg, Kriegsfreiw. Walter Brauer, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Markdorf. die Sicherſtellung der Volksernährung. Wahrung der Nonſumenten⸗ intereſſen. Auf dem 8. Genoſſenſchaftstag des Reichsverbandes deutſcher Konſumvereine wurde zur Frage der Steigerung der Nahrungsmittelpreiſe folgende Entſchließung angenommen: Nachdem der Bundesrat des deutſchen Reiches beſchloſſen hot, auch für das zweite Kriegsjahr die Beſchlagnahme des Getreides und der Fut⸗ terartikel herbeizuführen, ebenfalls grundfätz⸗ lch an den Höchſtpreiſen feſtzuhalten, beſchließt der 8. Genoſſenſchaftstag des Reichs⸗ verbandes deutſcher Konſumver⸗ eine wie folgt: Die Reichsregierung möge: 1. Alle erdenklichen Maßnahmen trefſen, die geeignet ſind, die jetzige Ernte dem deutſchen Volke zu ſichern. Die Höchſtpreisfeſtſetzungen aus⸗ bauen und auf alle Hauptnahrungsmittel ausdehnen, z. B. auf Fleiſch, Hülſenfrüchte, und Zucker; desgleichen auf die fertigen Mühlenprodukte wie Griesmehl, Graupen, Gerſten⸗ und Haferpräparate, ſowie auf Nudeln. Die Höchſtpreiſe ſind für Produ⸗ ſetzen und zwar ohne Aufſchläge für ſpätere Termine. Nur dadurch wird es möglich ſein, jede Spekulation zu unterbinden. Die Preiſe ſelbſt müſſen wieder mehr den Preiſen der Jahre 1912/13 angepaßt werden. Das Rationenſyſtem iſt beizuhalten und wenn notwendig weiter auszudehnen. Die Größe der Ration jedoch muß nach den Einkommensverhältniſſen und der Art der körperlichen Beſchäftigung abgeſtuft worden. Zur Duvchführung der geſamten Rege⸗ lung der Lebensmittelverſorgung iſt ein Reichslebensmittelamt nicht nur für die Kriegszeit, ſondern für dauernd zu ſchaffen, dem alle übrigen Einrichtun⸗ gen zu unterſtellen ſind. Desgleichen wären Unterabteilungen demſelben in den einzel⸗ nen Bezirken oder Gemeinden anzuglie⸗ dern. Die Koſten der behördlichen Nah⸗ rungsmittelregelung ſind als wirtſchaftliche Kriegskoſten zu betrachten und nicht auf die Warenpreiſe abzuwälzen. In allen dieſen Einrichtungen des Reiches der Bundesſtgaten, der Gemeinden uſw. ſind Konſumgenoſſenſchafter als ſachver⸗ ſtändige Vertreter der Konſumenten hinzuzuziehen und an der Verwal⸗ tung derſelben zu beteiligen. Bei der Warenbverteilung durch das Reich, die Gemeinden uſw. ſind die Konſumvereine und ihre Einrichtungen(Groß⸗Einkaufs⸗ Zentrale uſw.) entſprechend ihren Mitglie⸗ 2 eeeeee 6. zent, Großhandel und Kleinhandel feſtzu⸗ EFFrr derzahlen zu beteiligen. Die ohne jedes Profitintereſſe arbeitende Konſumvereins⸗ bewegung kann mit Recht beanſpruchen mit allen Faktoren des Handels gleichge⸗ ſtellt zu werden, damit ihren Mitgliedern nicht der Vorteil des genoſſenſchaftlichen Einkaufs verloren geht.(Rückvergütung uſw.) Der 8. Genoſſenſchaftstag des deutſcher Konſumvereine vom Bundesrat des deutſchen Reiches in großen Zügen aufgeſtellte Wirtſchaftsplan durch die oben genannten und weiter ſich ergebenden ſo⸗ zialen Maßnahmen ausgefüllt und ergänzt wird. Der Reichsverband deutſcher Konſumvereine und die ihm angeſchloſſenen Konſumvereine ſind ſich der hohen nationalen und vaterländiſchen Pflicht bewußt, wie bisher, ſo auch in der kom⸗ menden Zeit ihre ganze Kraft für das wirtſchaft⸗ des Reichsverban⸗ erhofft, daß der liche Durchhalten des deutſchen Volkes einzu⸗ ſetzen. Wir erkennen in Deutſchlands Größe und Freiheit das Unterpfand des ſozialen Auf⸗ ſtiegs der breiten Volksmaſſe. Alle Maßnah⸗ men, die dieſe Ziele verfolgen, verſichern wir der tatkräftigen Unterſtützung unſerer Bewegung. * + 8 Mannzeim. Jum Lebensmictelwucher. ):( Freiburg, 10. Juli. Von Seiten der Landwirte wird ſehr darüber geklagt, daß ſich die den Markt auf dem Münſterplatz befahren⸗ den Bauersfrauen oft kaum der ſie geradezu wie Wegelagerer überfallenden Händler und Händ⸗ lerinnen erwehren lönnen. Man bedrängt die Frauen von allen Seiten und ſucht ſie zum Verkauf zu zwingen, noch ehe ſie abgeladen haben. Durch eine Verſchärfung der Markt⸗ ordnung ſollte dieſem ſchädlichen Treibhen um⸗ ſomehr ein Ende bereitet werden, als ſich nicht wenige der Handelsleute dann einſach auf den Markt ſetzen und die eben gekauften Lebens⸗ mittel mit einem weſentlichen Aufſchlag ver⸗ kaufen. Es dürfte nicht im Intereſſe der Ver⸗ braucher gelegen ſein, wenn Händlertum, für das ſich wohk beſſere Verdienſtgelegenheit bieten würde, noch vor Beginn des Marktes herrſch⸗ ſüchtig auftritt. Aehnliche Klagen hört man auch vom Schweinemarkt. Auch dort treiben Händler ihr Unweſen. Es kam vor, daß den anfahrenden Bauern die Ferkel buchſtäblich vom Wagen heruntergeriſſen wurden, daß die Händler ſich um die Tiere balgten und die eroberte Ware dann um einen ſtark erhöhten Preis am Platze verkaufſen Das iſt leine ehrliche Arbeit mehr. Dagegen ſollte behördlich eingeſchritten werden. Neuſtadt a.., 11. Juli. Zu der öf⸗ fentlichen Verſammlung gegen den Lebensmittelwucher, welche auf heute Nachmittag der ſozialdemokratiſche Verein und das Gewerkſchaftskartell in den Saal von Joſeph Münzer einberufen hatte, fanden ſich ſo viele Teilnehmer, ganz beſon⸗ ders Frauen aus dem Arbeiterſtand ein, daß das Lokal überfüllt war. Nach Eröffnung durch den Stadtrat Hartmann, der zur Unter⸗ zeichnung der aufliegenden Eingabe an die Staatsregierung aufforderte, ergriff der Landtagsabgeordnete Körner aus Ludwigs⸗ hafen das Wort zu ſeinem Referat äber die Preistreibereien auf dem Lebensmittelmarkt. Er verlangte Höchſtpreiſe unter Beſchlagnahme der Nahrungsmittel. Reichs⸗ und Landesregie⸗ rung müßten ganz entſchieden mit dem inne⸗ ren Feind aufräumen, weil ſonft dem Volke Unterernährung drohe. In der Diskuſſion nahm Stadtrat Waffenſchmid(nat.⸗lib.) das Wort, um ſeine Zuſtimmung zu den Ausfüh⸗ rungen des Referenten zum Ausdruck zu bringen und neue Beiſpiele aus dem Gebiet des Kartoffelwuchers anzuführen. Auch die Wehrbeitragsunterſchlagung des Kommerzien⸗ rats Ganß in Frankenthal ſtreiſte Herr Waf⸗ fenſchmid, Nachdem noch ein Bäckermeiſter vom den. Man ſieht 150 Meter tief in einen Berg hinein und entdeckt dann beim Näherkommen mächtige Maſchinen, die ſich als Motore entpup⸗ pen,. Sie liefern die nötige Kraft für die Schein⸗ berfer, die aus Felsritzen, möglichſth geſchützt, ihre Strahlenbüſchel auf den Feind werfen. Auf krichtigen Aufzügen, durch in den Berg getrie⸗ bene Schächte werden Kanonen und Material auf Höhen gebracht, die von außen auf natürli⸗ ſchem Wege unerreichbar wären. Schließlich haben ganze Batterien Deckung in den gehöhlten Bergen gefunden, bombenſichere Unterſtände, wie man ſie ſich nicht beſſer wünſchen kann. Die techniſchen Truppen der Oeſterreicher haben hier das Men⸗ ſcheumöglichſte geleiſtet. Die Erfahrungen von elf Kriegsmonaten ſind ihnen zu Hilfe gekommen und ſichern ihnen ein militäriſches Uebergewicht, das zu überwinden ſchon die Zeit nicht geſtattet. Nach den letzten vergeblichen Stürmen bei Plava und Görz iſt es bei den Italienern ja etwas ruhiger geworden. Sie werden wohl ge⸗ g zu tun haben, um die Verwundetenfürſorge einigermaßen zu regeln und für Nachſchub an Menſchen, Munition und ſonſtigem Kriegsbedarf u ſorgen. Als der in ſo markigen und ſtolzen der ſich zu einem „Freudenſchießen“ auf die Italiener geſtaltete. Die Zuverſicht der Oeſterreicher, und zwar aller Truppengrade, auf weitere glückliche Erfolge, iſt ſeitdem womöglich noch gewachſen. Mit unerſchütterlichem Vertrauen ſieht die Wacht am Iſonzo, vom Truppenführer bis zum Gemel⸗ nen, der Zukunft entgegen, einig im Haß gegen den Welſchen und in der Liebe: O, du mein Oeſterreich! Ein Gruß an Jeldmarſchall von Bindenburg. Das Juliheft der Süddeutſchen Monaks⸗ hefte, das ſich mit dem„Rußland von In⸗ nen“ beſchäftigt und dem Feldmarſchall von Hindenburg gewidmet iſt, ſendet dem letz⸗ teren einen Gruß, der gewiß allen Deut⸗ ſchen aus dem Herzen geſprochen iſt. Es heißt darin: Die allgemeinere und wohl auch tiefere Auf⸗ merkſamkeit unſeres Volkes in den gewaltigen elf Kriegsmonaten iſt nach Weſten gerichtet ge⸗ weſen. Ueberm Meer drüben ſchien den meiſten unſer gefährlichſter, unverſöhnlichſter Feind zu ſitzen, das Ringen mit England erſchien in dem rieſenhaften Geflecht unſerer Gegnerſchaften als das bedeutungsvollſte und das geſchichtlich reifſte. Es drängt uns, einmal laut auszu⸗ ſprechen, daß uns bei ſolchen Berechnungen und gehaltene Bericht der öſterreichiſchen esleitung über die Abwehr von fünf italie⸗ en Kerd an den Lellen der Ftont beiannt Anſichten oft ein Gefühl der Undankbarkeit überkommen hat: der Undankbarkeit gegen alle, die in dieſer Jahresfriſt im Oſten Tag für Tag das Ungeheuere geleiſtet haben und deren jedem Iyr dn Feldmarſchall von Hindenburg, vor⸗ anleuchtet. Erſt ſpäter ſind wir oft erf vor dem wortloſen Skolz Ihrer Berichte ge⸗ ſtanden und haben verſucht, das Ungeheuere zu ermeſſen. Und wenn Ihre Berichte in knappen Sätzen uns neue Gefahren, neue Schwierig⸗ keiten anzeigten, wie oft hat's einer zum ande⸗ ren, den er ſonſt nicht kannte, ohne Unterſchied des Standes und der Perſon, wie oft hat's jeder von uns ſich ſelber in ſtiller Einſamkeit vorge⸗ ſagt: Gottlob, der Hindenburg iſt dort, der wird's ſchon machen. Hoch oben in ver⸗ ſchneiten bayeriſchen Bergdörfern haben wir alte Bauern um Ihr Bild ſitzen ſehen, in ſchweigſamer Genugtung.. Sie haben uns allen, auch hinten im Vaterland, ein Beiſpiel aufgeſtellt, dem jeder in ſeinem Kreis nachzu⸗ leben vermag, wie unſere herrlichen Truppen draußen es tun. Wir danken Ihnen, nicht wie einem Halbgott, der die Schranken alles Maßes überſteigt, ſondern als einem mächtigen deut⸗ ſchen Mann, der gewaltig iſt und dennoch unferesgleichen, gleich jenem Grüßten unſeres Stammes ein treuer deulſcher Diener ſeines kaiſerlichen Horrn, deſſen Banner über allen weht als das höchſte Wahrzeichen unſeres kap⸗ feren Volkes. All unſerxe Grenzen zugleich gegen die Ueberfälle der Feinde zu ſchützen ge⸗ habt. Schier übermenſchlich ſchienen Aufgabe und Arbeit. Wenn der Sieg der Waſſen nun eben von dort her allmählich näher und näher rückt— mag die eigentliche Wucht der welt⸗ haben wir in dieſem ungeheuerſten aller Kriege geſchichtlichen Entſcheidung ſich dann nach Oſt oder Weſt wenden; ſo weiß jeder, was Deutſch⸗ land ſeinen Heeren gegen Rußland verdan Einſtweilen aber iſt in jedem von uns nur ein Gedanke. In Ihrem Tagesbefehl zum Jahres⸗ mechſel haben Sie ihn ausgedrückt:„Weiter friſch drauf wie 1914, ſo 1915. Es lebe der Kaifer!“ Nus dem Mannhelmer Kunſtleben Die Leitung bes Raſengarten⸗Theaters teilt uns mit, daß ſie die in fämtlichen Gro ſtädten Deutſchlands mit durchſchlagendem folg aufgeführte Poſſe von Haller⸗Milo, Junxbaxon“, Muſik von Walter Kollo( Komponiſten von„Filmzauber“) für Mannh erworben hat und demnächſt zur Erſtgr bringen wird. Büchertiſch. Zehn Jahre deutſcher Kulturentwſcklung Kriege 1914/15. Von Erich Dombro w: lag Unesma G. m, b.., Leipzig. 48 S. broſchiert 50 Pfg. Der Aukor gibt in dieſe ſchüre eine zuſammenfaſſende Darſtell Jahrzehnts vor dem Kriege, geht in kurzen Zuü die außen⸗ und innenpoli 8 i liche, die religiöſe, künſtleriſche ut liche Entwicklung Deutſchlands durch u zuweiſen, wie das deutſche Volk in die Zeit einen körverlichen und geiſtig⸗ſee neuerungsprozeß durchgemacht hat, der es lich at hat, den großen Entſcheidungska des Deutſchen Reiches um ſeine zend zu beſtehen. 8 8 ſteh 8. Seite. General⸗Anzeiger 2 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 12. Juli 1915. Lande die Beſtimmungen der Kommunal⸗ behörde kritiſiert hatte, wurde die Verſamm⸗ lung geſchloſſen. * Bezug von Hühnerfutter. Wiederholt wird darüber geklagt, daß Hüh⸗ nerfutter fehle und daß die Beſtände an Hüh⸗ nern abgeſchlachtet und Junggeflügel nicht nachgezogen werde. Es wäre dies ein großer nationaler Schaden, wenn der an und für ſich ſchon kleine Beſtand an Hühnern noch mehr reduziert würde. Es iſt nun gelungen, ein Hühnerweichfutter mit nachfolgender Zuſam⸗ menſetzung herſtellen zu laſſen, das durch den Genoſſenſchaftsverband bad. landw. Vereini⸗ gungen eventuell in größeren Mengen abge⸗ geben werden kann. Der Preis hierfür iſt M. 15 per Zentner bei Abnahme eines gan⸗ zen Zentners; bei ½ Zentner M. 8 per 50 Pfund und bei ½% Zentner M..50 per 25 Pfund. Wie bei allen neuen Futtermitteln, ſo müſſen ſich die Tiere nach und nach auch an dieſes Futtermittel erſt gewöhnen. Herr Großh. Oekonomierat Kuhn⸗Laden⸗ burg gibt hierüber folgendes Gutachten ab: „Die vom Genoſſenſchaftsverband bad. landw. Vereinigungen in Karlsruhe hergeſtellte Hüh⸗ nerfuttermiſchung, beſtehend aus 10 Pfund Maisſchrot, 15 Pfund Kleie, 15 Pfund Gelbkleeſchrot, 15 Pfund gemahlene Kartoffel⸗ ſchnitzel, 20 Pfund Reisfuttermehl, 10 Pfund Fiſchmehl, 10 Pfund Kadavermehl, 5 Pfund Schlemmkreide, kann ich aks ein ſowohl hin⸗ ſichtlich des Nährſtoffgehaltes, als auch hin⸗ ſichtlich ſeines Geſchmackes und ſeiner Be⸗ kömmlichkeit, rechtempfehlenswertes Geflügelweichfutter bezeichnen, um ſo mehr, als es zu dem billigen Preis von M. 15 per Zentner geliefert wird. Auf der Geflügelzuchtſtation des Landwirtſchaft⸗ lichen Bezirksvereins Ladenburg wurde obige Miſchung geprüft. Die rebhuhnfarbigen Edel⸗ hühner nehmen dieſelbe ſehr gerne auf. Oa Gelbkleeſchrot neben Eiweiß und Fett ſehr viel ſchleimige Stoffe enthält, empfehlt es ſich, die Miſchung heiß anzubrihen, damit die ſchleimigen Stoffe mehr zur Löſung gelangen. Gelbkleeſchrot allein wird vom Geflügel nicht gerne aufgenommen. Es iſt den Geflügelhal⸗ tern, die ſo ſehr in Not hinſichtlich eines guten, nährkräftigen, unverfälſchten Futters ſich be⸗ finden, dringend anzuraten, die genannte Hühnerfuttermiſchung vom Genoſſenſchafts⸗ berband durch ihre örtliche genoſſenſchaftliche Organiſation, oder wo eine ſolche fehlt, durch die Gemeinde zu beziehennn * Vollſtändige Liſten der deut⸗ ſchen Zivil⸗ und Militärgefan⸗ genen in England. Aus Heidelberg wird uns von unſerem N⸗ Korreſpondenten unterm 11. Juli geſchrieben: Die hieſige„Fürſorge für gefangene Deutſche in Feindesland“ hat einen weſentlichen Erſolg zu verzeichnen. Es iſt ihr gelungen, von dem britiſchen Priſoner of War Information Büro vollſtändige Namensliſten aller im britiſchen Bereich gefangenen Zivil⸗ und Militärgefangenen zu erhalten, aus⸗ genommen die beiden Lager in Handforth und Knokaloe, vorüber ein Nachtrag kommen wird. Das hieſige Büro(im„Rieſenſtein“) iſt daher zu umfaſſender Auskunfterteilung imſtande, da viele tauſend Namen in den Liſten ent⸗ halten ſind, vorwiegend Zivilgefangene. Die Liſten enthalten Angaben, welche Perſonen mittellos ſind oder keine Angehörige haben. Ein Auszug über die aus hieſiger Gegend ſtammenden Gefangenen wird demnächſt aus den Liſten hergeſtellt werden. Nus Stadt und Land. Mannheim, 12. Juli 1918. Perſonalveränderungen der Armee innerhalb des 5 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zum Hauptmann: Hauger, Oberleut⸗ nant d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.(Donaueſchin⸗ gen), jetzt b. Kriegsbekleidungsamt d. 14..⸗K.; Schnitzſpahn, Oberleutnant d. Landw. Feldartl. 1. Aufgeb.(Karlsruhe), jetzt bei d. Etapp.⸗Mun.⸗Verw. d. 7. Armee. Zum Leutnant: der Fähnrich Li e be, im Inf.⸗Regt. Nr. 142; die Vizefeldwebel Pro bſt, Sattler, d. Fußartl.⸗Regts. Nr. 14, jetzt im Ref.⸗Jußartll⸗Regt. Nr. la; Trautmann (Freiburg), Dörfer(Mannheim), Wor⸗ del(Bruchſal), d. Fußartl.⸗Regts. Nr. 14, jetzt im Erf.⸗Batl. dieſes Regts.; Englert Freiburg), Hennecke, Raus, Abram, im Schneeſchuh⸗Batl. 3; Weigelt(Offen⸗ burg), Gutmann(Offenburg), Günzer (Lörrach), jetzt im Erſ„Batl. Fußartl.⸗Regt. 11 14 Vizeweecht⸗ mmeiſter 0 amp, jetzt im Erſ.⸗Batl. Zußarkl⸗Regt. Nr. 14. „Die Ghroßherzogin erfreute zur Feier des Geburtsfeſtes des Großherzogs die Verwunde⸗ rette durch eine Bierſpende. An die Kranken, denen der Biergenuß unterſagt war, ließ die Großherzogin Kuchen, Zigarren oder Blumen verteilen. * Von unſern Univerſttäten. Der Großherzog hat dem Privatdozent Dr. Karl Bopp in der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Heidelberg den Titel außerordent⸗ licher Profeſſor verliehen. * Aus der Liſte der Rechtsanwälte geſtrichen. Vom Miniſterium des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen wurde Rechtsanwalt Guſtav Fromherz in Freiburg, der auf ſeine Zulaſſung beim Landgericht Freiburg verzichtet hat, in der Liſte der Rechtsanwälte gelöſcht. Neue direkte Züge Verlin—Frankfurt—Char⸗ leville. Anſchlüſſe mit Sachſen, Bayern, Caſſel, Nie⸗ derdeutſchland, Heſſen und Nordbaden. Seit dem 1. Juli verkehren zwiſchen Berlin und Frank⸗ furt und umgekehrt zwei neue ſehr raſche Schnell⸗ züge D 41 Frankfurt ab.55 Uhr vormittags, Ber⸗ lin Anh. Bhf. an.35 nachmittags und D 42 Ber⸗ lin ab.45 nachmittags, Frankfurt an 11.33 nach⸗ mittags, die über die Umgehungsbahn bei Bebra geleitet werden. Dieſe beiden Züge werden nun vom 15. Juli an von Frankfurt aus nach und von Charleville durchgeführt und direkt zwiſchen Berlin und Charleville gefahren mit nur ganz kurzen Aufenthalten in Frankfurt. Die weitergeführten Züge nach Frankreich erhalten die Bezeichnung D 245 und D 246. D 245 verkehrt zum erſten Male in der Nacht vom 15. auf 16. Juli und zwar Charleville ab 11.14 nachmittags, Audun ab.46 vormittags, Metz an.36, ab.43, Saarbrücken ab .00, Bad Münſter a. St. ab.02, Bad Kreuznach ab.09, Mainz ab.52, Frankfurt an.39; von hier an als D 41.55, Berlin an.35 nachmittags. In umgekehrter Richtung D 42 Berlin ab.45 nachmittags, Frankfurt an 11.33, ab als D 246 zum erſten Male in der Nacht vom 14. auf 15. Juli 11.45 nachmittags, Mainz an 12.24 vormittags, Kreuznach an.03, Saarbrücken an.02, Metz an .17, ab.23, Audun an.20, Charleville an.48 vormittags. Dieſe durchgehende Verbindung wird auch anderen Teilen Deutſchlands zugänglich ge⸗ macht. So hat man in Corbetha Anſchluß nach und von Sachſen(Leipzig an.38 nachm., Leipzig ab.07 nachm.). In Frankfurt wird der Ueber⸗ gang mit Bayern vollzogen(Würzburg an 10.29 vorm., Nürnberg an 12.32 nachm., München über Ingolſtadt an.40 nachm., München über Ingol⸗ ſtadt ab.15 nachm., Nürnberg ab.00, Würzburg ab.09). In Frankfurt iſt ferner Verbindung mit Caſſel, Hamburg und Magdeburg(Caſſel an 12.51 nachm., Hambug an.50, Magdeburg über Kreien⸗ ſen am.30, Magdeburg ab über Güſten oder Halle 11.07 vorm., Hamburg ab 12.32 nachm., Caſſel ab .00 nachm.), weiter nach Darmſtadt— Berg⸗ ſtraße— Nordbaden(Darmſtadt an.40 vorm., Heidelberg an.41, Mannheim über Lampertheim an.53, Mannheim über Lampertheim ab.33 nachm., Heidelberg ab .25, Darmſtadt ab 10.38), ſodann mit Worms (an.25 vorm., ab.44 nachm.), mit Wiesbaden (an.31 vorm., ab 11.35 nachm.). Die neuen Züge werden mit allen drei Wagenklaſſen gefahren. Durch die Einrichtung dieſer Züge kommen vom 15. Juli ab die ſeither zwiſchen Mainz und Frank⸗ furt verkehrenden Früth⸗ und Späteilzüge Eilzug 370 Mainz ab.03 vorm., Frankfurt an.47, und Eilzug 379, Frankfurt ab 11.44 nachm., Mainz an 12.27 vorm., in Wegfall. * Die Eröffnung der Straßenbahn Mannheim⸗ Weinheim. Wie aus ſicherer Quelle verlautet, iſt die Eröffnung der elektriſchen Straßenbahn Mannheim—Weinheim für Anfang Auguſt in beſtimmte Ausſicht genommen. An der Probe⸗ und Beobachtungsfahrt am Samstag nahmen 25 Perſonen teil, darunter der Amtsvorſtand von Mannheim und Vertreter der Mannheimer ſtädtiſchen Behörde. Die Probefahrt nahm einen durchweg befriedigenden Verlauf. * In ber Aufſchrift der Sendungen an Kriegs⸗ gefangene im feindlichen Ausland genügt zur Unterbringung der Sendungen neben der An⸗ gabe des Namens, Dienſtgrades und Beſtim⸗ mungsortes die Bezeichnung der Kompagnie (Eskadron, Batterie) und des Regiments (ſelbſtändigen Bataillons). Weitere Angaben, wie ſie für Feldpoſtſendungen vorgeſchrieben ſind, z. B. Brigade, Diviſion, Armeekorps, denen der Gefangene angehört hat, beeinträchti⸗ gen die Ueberſichtlichkeit und Deutlichkeit der Aufſchrift und damit die richtige Zuſtellung. Sendungen mit ſolchen weitergehenden und irreführenden Angaben werden von den Poſt⸗ anſtalten nicht mehr befördert, ſondern den Ab⸗ ſendern zurückgegeben. * Die Geburtstagsfeier des Großherzogs wurde auch im Vereinslazarett Kathol. Geſellen⸗ haus feſtlich begangen. Vormittags beteiligten ſich die Verwundeten, ſoweit ihr Zuſtand es ihnen erlaubte, an den Militärgottesdienſten in der Stadt. Abends ½8 Uhr verſammelten ſich die Inſaſſen des Lazaretts im großen Saale zu einer erhebenden Feier, deren Leitung Herr Karl Fiſcher ſehr gewandt durchführte. Er leitete den Abend ein durch Vortrag zweier vaterländiſcher Gedichte, verfaßt von Herrn Irſchlinger. Der Feſtredner, Herr Dr. Fritz Kñaufmann wandte ſich vor allem auch an den nicht aus Baden ſtammenden Teil ſeiner Zuhörer und zeichnete ihnen ein treues Bild von dem Charakter des Großherzogs mit ſeinem grunddeutſchen Weſen. Herr Feldwebel Schmidt gedachte in kurzen Worten auch der hohen Ver⸗ wandten unſeres Landesherrn. Das Hoch auf den Kaiſer, mit dem er ſchloß, ſand brauſenden Wiederhall bei den Zuhörern. Weiterhin hatte ſich in den Dienſt des Abends geſtellt Frau Hofopernfängerin Rocke⸗Heindl, die die Gäſte in einer Reihe von Liedern mit ihrem herrlichen Sopran entzückte; ferner Fräulein Dommerhauſer(Sopran) und Fräulein Carbin(Klavier). Ebenſo erfreute Herr Direktor Hecht mit ſeinem prachtvollen Bari⸗ ton. Durch ihre humoriſtiſchen Darbietungen ernteten Fran Kammuff, ſowie die bewähr⸗ ten Herren Gebrüder Buck reichen Beifall.! Leben Letztere ſcheinen durch ihren Eintritt in den Heeresdienſt an Schwung noch gewonnen zu haben. Herr Schwarz⸗Ludwigshafen machte mit ſeinen verblüffenden Vorführungen aus dem Zauberreiche viel Vergnügen. Die Klavier⸗ begleitung zu den einzelnen Nummern hatten die Herren Hofkapellmeiſter Kemer und Hein⸗ rich Schwab in dankenswerter Weiſe über⸗ nommen. Der gemeinſame Geſang„O Deutſch⸗ land hoch in Ehren“ beſchloß die eindrucksvolle Feier. * Großherzogsgeburtstagsfeier im Reſerve⸗ Lazarett 3 K 5 Schule. Der prachtvolle Garten im Reſ.⸗Lazarett 3 K 5 Schule, bildete den Rah⸗ men für eine wohlgelungene Großherzogsge⸗ burtstagsfeier, die geſtern für die Verwundeten in dieſem Lazarett abgehalten wurde. Der Bei⸗ rat des„Roten Kreuzes“ Herr Oſiander be⸗ grüßte Aerzte, Kranke, und Hiffskräfte die ſich verſammelt hatten und hinweiſend auf die Bedeutung des Tages führte er aus, wie die Treue zu den angeſtammten Fürſtenhäuſern die Quellen unſerer Kraft iſt, durch die wir es ver⸗ mochten der Ueberzahl unſerer Feinde Herr zu werden. Dieſe Treue wollen wir bewahren und um unſre Fürſten geſchart, werden wir aus dieſem gealtigen Ringen as Sieger hervorgehen. Mit einem„Hurra“ auf unſern Großherzog be⸗ ſchoß Herr Oſiander ſeine ſprache. Für weitere Unterhaltung war durch die treffliche Schützenkapelle„Seezer“ aufs Beſte geſorgt und ſo konnte es gar nicht aus⸗ bleiben, daß bei der ausgiebigen Bewirtung mit Speis und Trank ſeitens des„Roten Kreu⸗ zes“ die fröhliche Stimmung bald ihren Höhe⸗ punkt erreichte. Ein Soldatenchor war impro⸗ viſtert und mit Unterſtützung der Kapelle ertön⸗ ten die fröhlichen und patriotiſchen Weiſen bis zum ſpäten Abend. Ein ſchönes Feſt war es von dem alle Teilnehmer befriedigt waren, eine Abwechslung und Erheiterung für die Ver⸗ wundeten und Kranken, denen die Feier eine bleibende ſchöne Erinnerung ſein wird. Dank für die Veranſtaltung gebührt der Lazarettver⸗ waltung, dem„Roten Kreuz! für die Bewir⸗ tung und vor allem der Kapelle„Seezer“, die wie ſchon ſo oft auch diesmal wieder für die Un⸗ terhaltung der Verwundeten geſorgt hat. Ganz beſonderer Dank aber gebührt der Mannheimer Stadtverwaltung, welche durch Ueberlaſſung der Anlage den Verwundeten und Kranken den Aufenthalt im Lazarett verſchönert und dadurch auch der Lazarettverwaltung die Möglichkeit an die Hand gegeben hat eine ſo ſchöne und harmo⸗ niſche Feier abzuhalten. Polizeibericht vom 12. Juli 1915(Schluß). Unfälle. In der Fabrik Wohlgelegen fielen am 9. ds. Mts. einem 35 Jahre alten verh. Fabrik⸗ arbeiter von Viernheim aus einem Gießofen glü⸗ hende Teile auf die Füße und verurſachten ihm erhebliche Brandwunden.— Ein 18 Jahre alter Schloſſer von hier brachte am gleichen Tage in einem Fabrikbetriebe auf dem Lindenhof die rechte zwei Finger erheblich gequetſcht.— Aus Unacht⸗ ſamkeit übergoß ſich am gleichen Tage ein 16 Jahre alter Taglöhner von hier in einem Fabrikanweſen an der Scheibenſtraße beide Füße mit heißem Waſſer und erlitt dabei erhebliche Brandwunden. — Im Hauſe K 4. 4 ſtürzte am 9. ds. Mts., abends 9 Uhr, ein 68 Jahre alter verh. Straßenkehrer von hier die Treppe von dem 4. in den 3. Stock hinunter und zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu. — Am 10. ds. Mts., vormittags 9 Uhr, blieb ein 55 Jahre alter verw. Kutſcher von hier auf der Mittelſtraße bei der Wirtſchaft zum Koloſſeum mit dem linken Vorderrade ſeines Wagens in der da⸗ ſelbſt befindlichen Weiche der ſtädtiſchen Straßen⸗ bahn ſtecken. Der Kutſcher wurde durch den hier⸗ durch verurſachten Ruck vom Bock geſchleudert und erlitt mehrere Verletzungen. Sämtliche Verletzten wurden ins Allgemeine Krankenhaus überführt. Körperverletzungen wurden verübt und gelangten zur Anzeige: Auf der Straße bei H 6 durch Stechen mit einem Dolchmeſſer, im Hauſe Fröhlichſtr. 21, in der Wirtſchaft G 2. 17, auf der Waldhofſtraße hier und auf der Spiegelſtraße in Waldhof. Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein vom Amtsgericht hier wegen Körperletzung ver⸗ folgter Schuhmacher von Elmſtein, eine vom Poli⸗ zei⸗Präſidium Berlin wegen Betrugs verfolgte Schauſpielerin von dort, ein Taglöhner von Rö⸗ thenbach und ein Matroſe von Amſterdam, beide wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt. Aus den: Sroßherzogtum. Weinheim, 12. Juli.(Priv.⸗Telegr.) Großherzogin Luiſe hat anläßlich des tragiſchen Todes des Oberaſſiſtenzarztes Dr. Hans Karillon, deſſen Vater, dem hieſigen Arzt Dr. Adam Karillon, telegraphiſch ihr Beileid ausgeſprochen. Weinheim, 12. Juli.(Priv.⸗Telegr.) Der bei der Firma Freudenberg angeſtellt ge⸗ weſene in Karlsruhe als Pionier dienende Kauf⸗ mann Rudolf Zehnbauer iſt dort am Samstag tödlich verunglückt. Er war gerade im Begriffe einen fünftägigen Urlaub anzutreten. Auf dem Wege zum Bahnhofe wurde er von der Elektriſchen erfaßt und ein Stück geſchleift. Nach wenigen Minuten ſtarb er an den erlittenen Verletzungen. Er war der Sohn des Hauptlehrers Zehnbauer in Hambach. voran ſind, ſo verſpricht der„1915er“ ein Be⸗ rühmter zu werden. Pfalz, Beſſen und Umgebung. pbp. Ludwigshafen, 11. Juli Dem Beiſpiel anderer Städte, namentlich Mann⸗ heims folgend, wird auch unſere Stadt ein Kriegsgeſchichtliches Muſeum ins rufen. Die St altung hat zu ſchwungvolle An⸗ Hand in eine Schmirgelmaſchine und wurden ihm dieſem Zweck Räume im neuen Stadthaus Nord zur Verfügung geſtellt. Alles was mit dem Krieg und ſeiner Vorgeſchichte in Beziehung ſteht und beſonders was die hieſige Bevölkerung betrifft, ſoll geſammelt und für kommende Ge⸗ ſchlechter in würdiger Weiſe erhalten werden. Letzte Meldungen. Eine royaliſt. Verſchwͤrung in Paris. ORotterdam, 12. Juli.(Von u. Be⸗ richterſtatter.) Auf Umwege über Brüſſel er⸗ fährt man hier, daß man in der franzöſiſchen Hauptſtadt einer ernſten royaliſtiſchen Ver⸗ ſchwörung auf die Spur gekommen ſei. Zwei Generale, mehrere Staatsbeamte, ein Biſchof und etliche Offiziere ſind verhaftet worden. Die Unterſuchung wird ſtreng geheim geführt. Als einziges Blatt brachte der„Guerre So. ciale“ einige Mitteilungen über die Tätigkeit der Polizei zur Aufdeckung der Verſchwörun⸗ gen, wofür ſie beſchlagnahmt wurde. Aöenig Conſtantin und die Veniſeliſten. Paris, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Meldung der Agence Havas aus Athen: Od⸗ wohl ſich der Zuſtand des Königs ſtändig beſſert, erſcheint es gewiſſen Kreiſen ſchwierig zu ſein, daß der König bis zum 20. Juli, dem Zeitpunkt der Parlaments⸗ ſitzungen, genügend Kenntnis von der Lage und den politiſchen Ereigniſſen nehmen kann, was zur Erwägung der Möglichkeit einer Kammervertagung um einen Monat führt. Die darauf bezugnehmende Polemik zwiſchen der Regierungspreſſe und der Veni⸗ ſelospreſſe iſt äußerſt lebhaft. Die letztere ver⸗ tritt die Anſicht, die Kammer könne zum feſt⸗ geſetzten Zeitpunkte zuſammentreten, um den Präfidenten zu wählen und bezüglich der Ver⸗ tagung eine Entſcheidung zu treffen. Die Frage, ob der König an den Staatsgeſchäften Anteil nehmen kann, wird den Kanmnerbeſchluß beein⸗ fluſſen. Der italieniſche Bericht. Rom, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Kriegsbericht der oberen Heeresleitung vom Sontag Abend: Zuſammenſtöße die für uns günſtig verliefen, werden im Chieſe⸗Tale, auf dem Monte⸗Piano und im Tale des Rimbianco (Amſies) gemeldet. Unſere ſchwere Artillerie er⸗ öffnete das Feuer gegen die Werke von Landro und gegen die am meiſten vorgeſchobenen des Sexten. Heute früh beim Morgengrauen wie⸗ ſen unſere Truppen hier die Offenſive ab, ver⸗ jagten den Feind aus den Schützengräben in der Nähe unſerer Stellung und fügten ihm empfind⸗ liche Verluſte zu. Im Iſonzo⸗Gebiet verſuchte der Feind* noch einen Angriff, der ſchließlich vollkommen ſcheiterte. gez. Ca d or na. Der Bürgerkrieg in Mexrike. Waſhington, 12. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Reuter meldet: Die Anhänger Ca⸗ ranzas in Veracruz teilten geſtern dem ameri⸗ kaniſchen Konſulat öffentlich mit, daß General, Gonzales die Stadt Meriko beſetzt habe. Eine abenteuerliche Fahrt deutſcher Seeleute. Berlin, 12. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Vor eini⸗ gen Tagen fanden ſich 10 deutſche Seeleute ein, die am 23. Mai auf die Nachricht don dem wahrſcheinlichen Anſchluß Italiens an den Dreiverband, Maſſauah, die Hauptſtadt det italieniſchen Kolonie, Erythraia, an der Süd⸗ weſtküſte des Roten Meeres, auf einem Segel⸗ bark verließen, um am Kriege teilzunehmen. Sie erreichten am 26. Mai Medua am Roten Meer und traten alsdann auch den Marſch durch die Wüſte an, da wegen der zahlreichen engliſchen Kriegshetze ein Fortſetzen der Reiſe auf dem Waſſer zu gefährlich erſchien. Nach vielen Mühen und Erlebniſſen erreichten ſie am 6. Juni die Hedjas⸗Bahnſtation„Ula“, 200 Kilometer nördlich von Medua. Von dort aus ſeien ſie in jeder Weiſe verſorgt worden. Die Reiſe nach Konſtantinopel hat 70 Tage in Anſpruch genommen. * Geißlingen a. St., 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Beim Straßenübergang über die Tälesbahn ſind der 50 Jahre alte Möbel⸗ händler Hamann von Altenſtadt mit ſeinem 6jährigen Töchterlein von einem Wagen er⸗ faßt und totgefahren worden. Berlin, 12. Juli.(Priv.⸗Telegr.] Aus Kleinitz(Niederſchleſien) wird gemeldet: Hier ſtarb auf dem Schloſſe die Fürſtin Marie Radziwill geborene de Caſtellane, die Witwe des 1904 verſtorbenen Fürſten Anton Radziwill, im Alter von 76 Jahren. Potsdam, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Heute nacht wurde die Gemahlin des Prinzen Oskar, Gräfin Ing Maria von Ruppin, von einem nd i wchl entbunden. Mutter 220 Kaind beſeder wohl, * 533WJTTT d N —— n ae an Montag, General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Die Wirkungen der„Geschäftsaufsicht“. 0 Von einem pralctischen Juristen. (Nachdruch verboten) Nachdem die Verordnung des Bundesrats yom 8. August 1914 über die„Geschäftsaufsicht“ schon viele Monate in Kraft ist, lassen sich jetzt auch die Wirkungen derselben ſeststellen. Sie sind füir jecen Oeschältsmaan Sehr lehrreich und verdienen auf dem Rechtsgebiete einer besonderen Wür⸗ digung, umsomehr in den Kreisen der Gläubiger die neue Rechtsinstitution mit dem NKonkursver- ſahren viellach verwechselt und verglichen Wird. Das ist sehr gefährlich und schon deshalb er- scheinen die nachstehenden populären Aufklärun- gen rechtzeitig am Platze. Nach der Fassung des Gesetzes ist die Ge- schäftsaufsicht als ein Iustitut zum Schutze des Schuldners gedacht, nicht zum Schutze des Gläu- pigers! Nur derjenige Schuldner hat ein Recht auf Geschäftsaufsicht, der infolge des Krieges zahlungsunfähig geworden ist. Der Gesetzgeber hat die Verordhung nur in einem nackten Grund- riß fixlert, infolgedessen bleibt es dem Richter überlassen, in ſedem Einzelfalle mit Seinem Spruch die Lücken der Verorduung auszufüllen. Mit juristischen Konstruktionen lassen sich die Antworten auf die zahlreichen Fragen, die der Gesetzestext offen läßt, nicht finden. Damit ent- ſällt jede Möglichkeit in zweifelhaften Fällen den angeblichen Willen des Gesetzgebers auf Crund authentischen Materials zu ergründen und die Verntwortung für eine lebensfremde Entscheidung all ein driftes Wesen abzuwälzen. Grundlage der Rechtsfindung sind die wirtschaftlichen Be: dürtnisse. Das Ziel ist die möéglichst gerechte und billige Ausgleichung der widerstrebenden Iu- teressen. Freilich fordert der Staat zum Wohle der Allgemeinheit zweierlei vom Gläubiger: ein- mal del Verzicht auf die sofortige Bezahlung der fälligen Forderung, dann den Verzicht auf die gleichmäßige Befriedigung Er kanm also so lange die Geschäftsaufsicht dauert, unter Umständen ganz leer ausgehen), da nach dem Gesetzestext der Aufsichtsfühfrer nach billigem Ermessen über die Reihenfolge und den Umfang der Beiriedigun- gen zu bestimmen hat: allerdings entscheidet noch in„Streitfallen“ das Gericht, dessen Entscheidung Unanfechtbar ist. Manchem Gläubiger wir! eine solche Rechtskränkung unfaßbar erscheinen, aber die schablonenmäßige Verteihmg der Masse, wWie sie user Konkursverfahren kennt; ann in Kriegszeiten keine Anwendung finden. Die Zweckmäßigkeit der Geschäftsaufsicht Würde dann verfeffit sein und deskalb müssen die GMu⸗ biger den Schuldnern diese Konzessionen brin- gen Die Geschäftsaufsicht soll den Konkurs ver- Hüten und viele Handelskammern, darunter auch die Keltesten der Kaufmannschaft in Berlin(Vergl. deren Norrespondenz 27,281) haben Wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß nach der gegen⸗ Wärtigen Lage des Warenmarktes von einer Ver⸗ Sülbe ung von Massen durch den Konkurs wenig zu erwarten sei, so daß eine Vermeidung von Ronkursen auch im Inferesse der Gliubiger ge. boten erscheint! Dies zu verhüten, deshalb ist die Geschäftsaufsicht für noch lebensfähige Unter- nehmen eingeſührt. Wer aber schon Lor dem Nriege insoſyent war, dem steht diese Rechtswohl- tat nicht zu. Die Namen der unter Geschäftsaufsicht ste cutten Schuldner werden öffentlich nicht bekannt ge⸗ macht, wohl aber den von diesem Verfahren be- troffenen Gläubigern mitgeteilt. Damit wWill das Gesetz zum Ausdruce bringen, daß einem sol- chtlen Schuldner ddie gesellschaftlichen und Wirt⸗ schaftlichen Schäden erspart bleiben sollen. Aus diesem Grunde ist auch dem einzelnen Gläubiger die Eieisicht in die Vermögensaufstellung ddes Schulduers versagt. Nur wenn ein besonders dringendes, überw'iegendes Interesse vorliegt, banm ein solcher Einblick und dann auch nur nach dem Ermessen des Gerichts gestattet Werden (Recht“ 1015, 171 Nr. 323; Deutsche ſur.-Zig. 1915, 322). Auch die Aufsichtsperson ist im all- gemeinen nicht zu Auskünften gegenüber dem Gläubiger verpflichtet. Die Aufsichtsperson ist überhaupt nicht Beauftragter der Gubiger, son- dern sie nimmt ihre Stellung kraft öflentlichen Amtes ein. Die Aufsicht über die Aufsichtsper⸗ Sol Steſit allein dem Gericht zu. Nur dieses kann Auskünfte fordern und deshalb kann sich der Glaubiger über das Wesentliche bei dem Ge⸗ richt erlundigen(„Recht“ 1915, 172 Nr. 327). Mit dem Zeitpunlete der Anordnung der 8 Schäftsaufsicht tritt eine Zweiteiſung aller Ver- bindlichkeiten ein. Zur ersten Klasse zählen dte micht privilegierten Forderungen der Gläuhiger, die vor der Anordnung der Geschäftsaufsicht ent. standen sind. Diese Forderungen können nicht durch Arrest belegt oder durch Zwang'⸗voll⸗ streckung beigetrieben werden. Von dem Verfah- ren werden nHieclit belroffen, die Gläubiger, denen nach§ 4 der Konkursordaung ein Aus datge. rungsrecht zusteht und solche, die ähnlich wie im Nonkurse eine abgesonderte Befriedigung be⸗ anspruchen ſcönnen und endlich die Forderungen der Artestellten, Gemeinden, der Staatskassen usw. Zu den Forderungen der bören diiejenigen, die nach Geschäftsaufsicht entstehen. der Gkubiger, solerd sie fällig sind, nicht zu Warten, bis er Befriedigung erhält oder die Ge- schäftsaufsicht auigehoben Wird, unverzüglich zWeiten Klasse ge- der Auordnung der Sehr oft die Frage erwogen werden, biger, der trotæ der Kenntnis ruch anerkenat, gung verpflichtet ist? hat diese Frage Oberlandesgericht Düisseldorf meint, Beide Bei solchen braucht er kann vielmehr klagen und zur Exekution schreiten. Bei den Forderungen der ersten Klasse dürite ob der Glän- der Geschäftsauf⸗ sicht gegen den Schuldner klagt, letzterer aber den danm auch zur Kosbentta- Das Landgericht Barmen bejaht(„Recht“ 1014, 72¹9; das es sei Sache des Einzeffalles, darüber zu entscheiden(Recht, scheinen ver- die Kosten allein§ 93 der ZivibProzeß-Ordnung. Zahlt der Schuldner am Fälligkeitstage nicht, so hat er Zzur Nlage Veramlassung gegeben, ganz gleich, ob die Forderung exekutierbar ist oder nicht. Denn der unter Geschäftsaufsicht stehende Beklagte steht im Prozesse nicht besser, als der nicht unter Aufsicht stehende(Breit in Jur.-Wochenschr. 1915, 171). Dieselbe Ansicht wird auch vom Wertheimer à. à. O. 1915, 175) vertreten. Wertheimer hebt noch. hervor:„daß der Schuldner auch wälrend der Geschäftsaufsicht zur Zahlung verpflichtet sei, wenn auch diese nicht durch Zwangsvollstreckung erzwungen werden kann. Daß aber durch die Anorduung der Geschäftsaufsicht keine Unter- brechung der Prozesse eintritt, sei jetzt allgemein bekannt.“ Hier dürfte Wertheimer beizutreten sein, denn eine vor oder während der Geschäfts- aufsicht fällig gewordene Forderung wird durc! die Anordnung der Geschäitsaufsicht nicht ge⸗ stundet, von einer Stundung ist ausdrücklich im Gesetz nicht die Rede, infolged. steht ihrer Gelt nd- machung nirgend etwas im Wege(5o auch Aennelt in Jur. Wochenschr. 1915, 495). Und Prozesse können gegen einen unter Geschäftsguf sicht befindlichen Schuldner jederzeit geführt den, da ja schwebende Prozesse durch die ordnung der Geschäftsaufsicht ebenfalls keine Unterbrechung finden(Kammergericit in Jurx⸗ Wochenschr. 1914, 1303; Oberlandesgericht Düs. Seldorf a. a. O. 1915, 216). Zu bemerken ist noch, daß die Anordhung einer Geschäftsaufsicht an den Grundsatzen der Ver⸗ jährung nichts äudert; es tritt als9 nicht etw/s Henmung ein. Ebenso wie Clagen, sind auch Zahlungsbeiehle und einstweilige Verfügungen gegen den unter Geschäftsaufsicat sehenden Schuldner zulässig. Bleibt die Verordnung nun auch nach dem Kriege in Kraft? Sicher nicht, éa sie ja dann ihren Zweck nicht mehr erfüllen Wwürde. Die zu jener Zeit unter Geschäftsaufsicht slehenden Schuldner werden denmach unzweifelhaft dem Konkurs verfallen. Aber das wollte doch sie Verordnung nicht. Wenn demnach nicht zweck⸗ entsprechende Uebergangsbestimmungen getrolfen werclen, düirfte es sicher ratsam sein, den Zwangs⸗ vergleich ohne Kongursverfahren einzuſührem, für welche Iustitution schon seit vielen Jahren zahl. reiche Handelskammern und Verbände petitignie⸗ ren. Damit würde allen Beteiligten, nämlich Gläu- bigern und Schulduern am z2weckmäßigsten ge⸗ holfen sein. Dr. R. Fimanzen. Postscheckverkehr. Im Reichspostgebiet ist die Zahl der Kontoin- haber im Postscheckverkehr Ende juni 1915 auf 107 406 gestiegen. Eugang im Monat Jnni 613). Auf diesen Poôstscheckkonten wurden im Juni ge- pucht 1905 Millionen Mark Gutschriften una 1907 Millionen Mark Lastschriiten. Bargeldlos Wur- den 2115 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesanigutnhaben der Kontoinhaber belrug im Juni durchschnittlicn 252 Millionen Mark. Im internationalen Postüberweisungsverkehr Wurden .3 Millionen Mark umgesetzt. Wranmkfurter Affektenbörse. . Frankfurt à. M. 12. Juli.(Priv.-Tel.) Bei Beginn der neuen Woche herrschte schwache Tendenz vor teilweise auf Reali⸗ sationen, teilweise auf die verwiekelten Be⸗ ziehungen der gegenwärtigen Lage Rumäniens. Die Werte der Kriegsmaterialindustrie gaben hauptsächlich im Kurs nach. Eine Anzahl von Chemischen Werten lag schwächer, Fest lagen nur Griesheim. Montanpapiere, auch Elektri⸗ zitätsaktien gut behauptet. Die Kursverände- rungen auf den übrigen Gebieten sind gering⸗ fügig. Das Geschäft beschränkte sich im All⸗ gemeinen nur auf Spezialwerte. Heimische An- leihen behauptet, fremde Renten ruhig. Am Geldmarkt trat keine Veränderung ein. Die Börse schloß teilweise fester. BRerliner Effeltenbörse. WTB. Berlin, 12. Juli. Das Geschäft im Börsenverkehr beschränkte sich auf Kriegskon- junkturwerte. Realisationslust herrschte in größerem Umfange vor, Die Kurse stellten sich durchweg um einige Prozent niedriger. Später- hin machten sich einige kleine Befestigungen pemerkbar. Deutsche Anleihen behaupten im Allgemeinen ihren Kursstand. In ausländischen Valuten blieb das Geschäft bei kaum ver- änderten Kursen gering. Kursentwiecklung der. lariser Börse im Monat Juni. Die Kürsentwieklung stellt sich nach „Echo de Paris“ vom 2. 11., 21. 6. sowie vom 1. 7. Wie folgt: 55 10. 20. 30. 3% Rente 1200 73,0 71½0 70,75 %% Rente 1,12 91,15 91 949 Russen 1880 178,55— 76,80 76,45 do. 1890 185 700— do. 1900 92,00 91,50 91,25 90,45 do. 1900 84.00 92,80 82,00 80,75 Orédit Lyonnais 1050 1659 1052 1050 Banque de France. 4580 4580 4590 4535 Crédit Foncier 1719 720 720 715 Rio Tinto 1566 1595 1590 1568 447 4⁴⁰ 4390 4400 4385 4315 NManctel und Imdusktrie. Zelistoffabrikk Waldhof, NBannheim⸗- uldhof. In Ergänzung unseres heutigen Artikels über den Geschäftsbericht der genannten Ge⸗ sellschaft tragen Wir noch folgendes nach: Die Bilanz verzeichnet ein unverändertes leiheschuld sich auf M. 17,04(18,30) Mill. er- nüßigt hat. Die Rücklagen sind auf M. 25 772 961 (25 572 961) gestiegen, wovon auf die ordentliche Rücklage M. 23 249 070(.. i..) und auf die Sonderrücklage M. 2 523 801(2 323 891) entfallen. Zur Deckung des„Verlustes“ von M. 9 772 901 werden, wWwie schon berichtet, der ersteren Mark 7 240 O70 eutnommen, währenck die Sonderrücklage voll herangezogen wird. Die laufenden Verbind- lichkeiten haben sich auf M. 21 248 214(25 206 805) ermäßigt, während die Ausstände auf 24055 297 Mark(21 663 952) gestiegen sind. In Wechseln waren M. 616 040(669 426) vorhanden. Effekten und Beteiligungen werden mit 30 070 385 Mark(31 162 210) aufgeführt. Der Holzvorrat ein- schließlich gekaufter Waldungen hat sich auf Mk. 18 956 667(23 143 291) ermäßigt. Die Liegenschaft in Waldhof selbst steht mit M. 181 153(181 597) zu Buch, die Fabrikgrundstücke in Waldhof und Til. sit mit M. 2108 725(2 218 588), Gebäude, Ma- schinen, Apparate und Utensilien in Waldhof und Tilsit mit M. 19 552 946(21 293 667). der Mansa- Bund zu der Sicherung des Genzschen Vermögens in Neindesland. Unter Leitung des Präsidenten des Hansa-Bun- des, Geh. justizrat Prof. Dr. Riesser, haben der Industrierat des Hansa-Bundes und die Kriegszentrale in gemeinsamer Sitzung exörtert, wWe die gewaltigen Aktiven an Grundbesitz, Ef- ſelcten, Fo ungen usv, die Deutschland bei Be- ginn des Krieges im Ausland besaß, der deutschen Volkswirtschaft erhalten und möglichst auch schon Vihrend des Krieges für die Eigentümer nutzba: gemacht werden könnten. Die beiden Berichterstatter, Reichstagsabge⸗ ordneter Dr. Stresemann, und der Direßtor der Deutschen Orientbank, Dr. Alexander, gaben einen umfassenden Ueberblick sowohl hin⸗ ung der Werte, die teils be- vernichtet sind, teils von schwerer Schädli- g bedroht werden, als auch von der Schwie⸗ rigbeit, bei dem Friedensschluß oder gar nocn Während des Krieges hier Hilſe zu bringen. Die vielfach von den Kriegskreditbanen gewährte Sichtlich der Bed 1 Geschädigten zugute kommen. Ohne den starken Schutz des Reiches werden auch nach dem Frie- Verluste an deutschem Vermögen im Auslande unvermeidltich sein. dels haben könnten, wurde hingewiesen. Die Erörterung führte dazu, daß die Versamm- lung rier Zuslimmung beider Berichters atler einen von Prof. Dr. Leidig vorgeschlagenen laitet: Pesomdere der Forderungen, den, welche Deutsche an das feieidliche Aus- land haben, stattfinden. angestrebt werden. Iriega tatsächlich vorhandn gewpgst sind, Deutschen bei der Durchsetzung seiner noch lange Zeit nach dem Frieden entgegen- stellen werden.“ Warenmörkese. Faammheimer Droduktenbörse. Die Notierungen verstehen sich, anders bemerkt, har und Unterstützung wurdde dankbar anerkannt; sie kann aber nur einem verhältnismäßig kleinen Teil der den, das war die allgemeine Auschauung, große Auf die Rückwirkung, die solche Verluste für die Betätigungsfreudigkeit un- serer Ausfuhrindustrie und unseres Ausfuhrhan- Beschlußantrag einstimmig annahm. DBer Beschluß Die Sicherstellung der Vermögenswerte, ins- 9 Welche deutsche Nauffeute und Industrielle im feindlichen Aus-⸗ lande haben, erfordert alsbald die tätige Für⸗ sorge der deutschen Reichsregierung. Zunachst muß schon während des Krieges durch das Reich eine Bestandsaufnahme der deutschen Ak⸗ tiven im Auslande, insbesondere der deutschen Forderungen, sowie möglickst auch der Schul- In allen Fällen, in denen Vermögen Deutscher durch völkerrechtswidriges Verhaſten der feind- lichen Staaten selbst gelährdet oder vernichtet Worden ist, muß jedenfalls eine Eutschädigung durch den feindlichen Staat im Friedensvertrage Darüber hinaus wird auch eine Sicherung der deutschen Vermögenswerte, die vor dem einschlieglich der Forderungen gegenüber den feinclichen Auslande durch den starken Schutz des Reichs notwendig Werden bei den sehr gro- gen Sehwierigkeiten, die sich dem einzelnen An- sprüche im feindlichen Auslande voraussichtlich Mannheim, 12. Juli. Amtliche Notlerungen.) wenn nicht Für Lokoware gegen sofortige oder derjenigen Wage der Grenzstation fest- gestellt. 3. Die Ware wird ohne Sack geliefert, da Vcke beim Export verboten sind. J. Sollte auch die Getreideausfuhr verboten Wer⸗ den oder sollte Rumänien Krieg führen, 80 wird der Vertrag nichtig, so daß bbeiner der Vertrags-· Schliebenden Ansprüche aus demselben erheben kann. 5. Das Gewicht pro Hektoliter gleicht 76 Kg. Der Preis wird gesteigert oder vermindert, ſe nachdem die Ware schwerer oder leichter ist; das Minimalgewicht wird nach Angaben des EKAuſers festgestellt. 6. Der Gesamtwert der Waggons, auf welche der Vertrag lautet, muß bei der Rumänischen Nationalbane Oder einem anderen soliden, von beiden Teilen anerkannten Bankinstitut kredlitiert werden; falls seitens der Regierung eine Export- taxe in Gold verlangt wird, hat der Käufer die Pflicht, das nötige Gold zu verschaffen. 7. Von der der Bank kreditierten Sunume wird ein bei der Vertragsschliegung festzusetzender Teil dem Präsidenten des Sindicatul Agricol in Jassy oder dessen Prokuristen für die nötigen Vorschũsse bei der Ablieferung und die vor- schriftsmägigen Gebihren zur Verfügung gestellt. 8. Die Bane zahlt den Rest bei Vorlage des Enschiffsduplikat des Lieferungsbahnhofs ocker der Grenzstation. 9. Beide Kontrahenten entsenden je einen Be- volimächtigten an den Grenzbahnhof, welche das Gewicht pro Waggon und Hektoliter feststellen. 10. Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Gewichts unc der Qualität sicrd bei dem Arbeiter- consilium am Sitze des Syndikats vorzubringen. 11. Es werden nur—3 Prozent Beimengengen geduldet. 12. Preisofferten beliebe man direkt an das Sindicutal Agricol in lassy(Rumänien)““ Zu senden, das auch gern nähere Auskünfte erteilt. Soweit die Bedingungen, auf die sich unsere Getreidefirmen wohl einen Vers werden machen Cönnen. Wir bemerken noch, daß das uns i m Druck vorliegende Schreiben in sehr mangel⸗ Haftem Deutsch abgefaßt ist. Hierauf mag ei n Peii! der Widersprüche zurückzuführen Sein. Andere werden sich am besten durch genaue Ex-⸗ kundigungen aufklären lassen. erliner Getreidemarkt WTB. Berlin, 12. Juli.(Nichtamtlich ex- mittelte Preise) Am Frühmarkt kamen folgende Notierungen zustande: Runder Mais 612—622, Mittelsorten 522—608, Perlmais 614.— 628. Feine ausländische Gerste 684—702, Mit⸗ telware 675 682, Weizenkleie 57, Roggenkleie Peluschken 670—688, vollwertige Rüben⸗ schnitzel 38 per 100 Kilo. WTB. Berlin, Juli. An der Mät⸗ tagsbörse kamen keine Notierungen zu Stande. Die Tendenz am Getreidemarkt War heute schr fest. Das Angebot in rollender und bald zu liefernder Ware war sehr klein, wäh⸗ rend im Großhandel das Geschäft lebhaft War, entwickelte sich im Lokovetkehr regere Nach- krage, sodaß die Preise nicht unbedeutende Er⸗ höhungen aufwiesen. Man forderte und be⸗ zahlte für Ja. Mais 612—622, mittlere Ware 522— 608, kür Perlmais 614—628. Auch die For⸗ derungen für ausländische Gerste Waren höher und z2war Würden feine Gerste mit 684—702, mittlere Sorten mit 675—682 umgesetzt. Für ausländische Kleie herrschte lebhafte Nachfrage bei kleinem Angebot. In den anderen Futter⸗ mitteln Wwar das Geschäft still, Kurse unser⸗ 52 12.7 andert. Hondoner Wollauktion, WTB. London, 12. Juli.(Nichtamtl.) Feine Sorten stetig bei guter Nachfrage. Andere un- verändert bei Angeboten 847% Ballen; zurückgezosen 600 Ballen. Letzee Manctelsnachrichten. r. Düsseldorf, 12. Juli.(Priv.-Tel.) Wie Wir hören, hat der Verein deuftscher Spiegelglasfabriken dlie Preise abermals um 10 Proz. erhG lt. Außerdem er⸗ fuhren auch die Preise für Klarglas, Ka⸗ [thedralglas und Ornamentglas einen Kufschlag. Eine weitere Steigung der Preise für Fensterglas steht noch bevor. ruhigem Geschäft. e Roggenmeh! mindestens 820,/1g“) J0 Je nach aualltät. Bäokerpreis frei Haus für Mannheim Stadt, festgesetz vom Kommunalverband. Tendenz: Gerste fester, Mals unverändert. Eumzünisches Weizenangebot. lat wird uns ein Jassy, den 7. Juli datiertes Schreiben Waggons Weizen zum nut der Bitte, größeren Getreidefirmen glauben das am besten durch eine reichen. Die Bedingungen 1. Die are wirch lauten: 1015, 1700. dchtt. Demn darüber, ob der Kläger echetrerts zu tragen hat, entscheidet nur Aktienkapital von M. 32 Mill., Während die An- Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahufre Mannheim. 1—— 5. Rumänisohe Futtergersse 65—67 64—— 7 mals mit Sack alter Ernte 60.—61 60—61 5 5„ neuer„ 54.—-57.— 54.—57.— Rotkles: Pfälzer Itallenern— Lüzerne Itallenen—„5 Esparsete Welren-Auszugsmehl(00)) 50.— 50.— Relnes Weironmehl 80%9„ 43.— 43.— 5 Welren-Brotmel!“!)) 8 38.— 38.— Vom hiesigen rumänischen Generalkonsu-⸗ (24. Juni) des LandWirtschaft⸗ lichen Vereins in Jassy(Rumänien) zur Ver. kligung gestellt, wonach derselbe 1000—1500 Verkauf anbietet, die näheren Bedingungen den bekannt zu geben. Wir Veröffent⸗ lichung der genannten Bedingungen zu er⸗ am Einschiffsbahnhof oder an einer der Grenzstationen zu Oesterreich geliefert. 2. Das Gewicht wWird nach der Einschiffisbahn- Verantwortlich: Füür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; 5 t für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. 5 8 Zwangsverſteigerung. Dienstag, 13. Juli 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier oder am Pfandort gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Verſchiedene Möbel und Anderes. 52621 Brehme, Gerichtsvollzieher. Lagerkeller. + 7 05 ca. 300 U⸗Meter groß. gew. Keller mit ſep. Eing. zu verm. Näh. nur durch J. Zilles, Immob.⸗ u. Hypoth.⸗Geſch. N5, 1. Tel. 876. 48677 Keller Montag, den 12. Juli 1915. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Anzeiger— 8. Seite. General⸗Anzeige lannheim * nl 8 2 Nieeeeeeee N Paſſiva. Statt besonderer Anzeige.— T Heute entschliel nach längerem Leiden mein lieber 2000 000— 7 Schwiegervater, Großvater, 2000900— Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Grohvater, 60000. Schwiegersohn, Schwager und Onkel 41950 20500 54 101 91— 15000— + Ar! 0 Serfr im Alter von 67 Jahren. rer ‚‚„ t eꝛ 5 T Mannheim, 10. Juli 1915. inn⸗ und Verluſt⸗Ronto trGewtiinßßnßn rag vom 1. April 1914. Im Namen der Hinterbliebenen: 8 Mi 24ggoo 0 5 40 000. 200 000— 5 0 1 8 Abſchreibungen 8 D. NKhler. 1159 196.24 ab Abſchreibungen aen e 23 183.921136 012ʃ32 Die Einäscherung findet in der Stille statt. 8 30.000— 30 000— 1896 01232 5 4— 8 5 715 am M Fung 8 12 30 000— N t219017 ‚‚n Mk. 228 688 21 Abſchreibung 198 6 228 63 2. * 0 0 5 0 5** 2** 2* 0* 0 Auf dem Feide der Ehre verstarb am 28. November 1914 j 8 der Maschinenmeister Fuhrpark⸗Konto Schifferſtadetetet 1. al .I N el M Kei MN Soll Gewinn⸗ und Verl Haben. —————— 5 55 ⸗ „„ aus Karlsruhe. 7 AII 2 160000 Per Vortrag vom(, Apeil 1914 909 2286 795 ugs⸗ Betriebs⸗Unko Feuer⸗ An Handlungs⸗ und Betriebs⸗unkoſten, Feue ar e und Waſſerſchäden⸗Verſicherung, Steuern,„ i 15 Der Verblichene war seit März 1944 in unserem Unter- Undbertroffen im Ashen, Stopfen und Stioken. Aleiarertauf bei NHAr Him Dæcker Aegenüder zom Theatereingang A 3. 4 Fernsprecher 1298. Aſchinen Elgene Reparatur-Werkstätte. 41290 Verein für Geſundheitspflege E. P. Maunhein Dienstag, den 13. Juli 1915, abends ½9 Uhr im Hotel National(Katferring) Vortrag über„Geſunde, billige Nahrung, Kochkiſte“ von Frau A. Bieber, Mannheim. Gäſte willkommen! 52614 Eintritt frei! Die Sonntagsruhe im Handelsbetriebe in Mannheim betr. Gemäß 88 41b, 105b, 1086 Gew.⸗Ordug. und Art. 1 Ziffer 4 der Verordnung vont 29. September 1900 hat der Bezirksrat auf Antrag von mehr als ¼ der be⸗ tetligten Gewerbetretben⸗ den ſolgende 4818 Anordnung exlaſfen: Der Ladenſchluß an Sonn⸗ tagen in den offenen Ver⸗ kanfsſtellen der Bäcker in der Stadt Mannheim und den Vororten wird mit ſo⸗ 8 Wirkung bis zum 1. Oktober 1915 auf nach⸗ ntttags 3 Uhr feſtgeſetzt. Mannheim, 1. Inli 19185. Großh. Bezirksamt Abt. IV. gez. Stehle. No. 28480 J. Borſtehendes briugen wir hiermit zur öſſentlichen Kenntnis. Mannheim, 8. Fuli 1915. Bürgermeiſteramtt Dr. Finter. LIAAuI Kaſſenſchüüſſel n beldverkeh 900 Mk. gn ſohe Sicherheit auf kurze Zeit geſucht. Angeb, v. Selßſtg. u. Nr. 6587 g. d. Geſchäftsſt. Ankauf Naſſenhund als Wach⸗ u. Begleithund zu kaufen geſucht. Zuſchriften unt. Nr. 52612 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Ffandscheine altes Gold, Silber, Näh⸗ maſchinen kauft zu anſtän⸗ digen Preiſen 51640 Tran Bartmann, J 2, 22. Getk. 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Geſchäftsjahr 1914/15 wurde durch Beſchluß der heutigen Generalverſammlung auf 12% feſtgeſetzt und gelangt der Dividendenſchein Nr. 17 ſofort mit Mk. 120.— bei der Kaſſe der Geſellſchaft in Maunheim, bei der Wieenee Creditbank in Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen, bei der Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen a. Rh⸗ und deren Zweig⸗ miederlaſſungen, ſowie bei der Mannheimer Bank.⸗G. in Mannheim zur Auszahlung. Die aus dem Auffichtsrat turnusgemäß ausſcheidenden Mitglieder, Geh. Kommerzienrat Dr. R. Broſien und Bankdtrektor L. Bögel wurden etnſtimmig wiedergewählt. Mannheim, den 10. Juli 1915. Pfälziſche Mühlenwerke rat. Der Vorſtand. ellen sue d 2 FTyl welch. perf. im Beſ. Frl. Kochen u. allen häusl. Arb., ſucht Stellung b. einzel. Herrn od. Dame. Angebote unter Nr. 6578 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Möbl. Zimmer von ält. Herru als Dauer⸗ mieter geſ. Elektr. od. Gas erw. Angebote mit Preis unter Nr. 6576 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 2 ſchöne leere Zimmer in guter Lage auf 1. 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