Bezugspreis: 80 Pfg. monatſich. Bringerlohn 30 Pfg., durch die ſt eiuſchl. Poſtauſſchlag M..72 im Diertelfahr. Eingel⸗Nr. 5 Pfg. Arzzeigen: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. Reltlame⸗Seile...20 Ntz. Cäglich 2 Ausgaben(außer Jonntag) Stadt Mann 8 Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Bele(echniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Kummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1439 Buchdruck⸗Hbteilung 3⁴¹ Schriftleitunng 37 Verſandkeitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 öweigſchriftleitung in Berlin Eine wichtige Beſprechung in Poſen. Berlin, 15. Juli.(WTB. Nichtamklich.) Aus Poſen wird uns mitgeteilt: Kürzlich weilte S. M. der Kaiſer und König auf ſeiner Reiſe zum Kriegsſchauplatz nördlich der Pilica hier. Gleichzeitig war Generalfeldmar⸗ ſchall v. Hindenburg hier eingetroffen. S. M. der Kaiſer hatte mit ihm und dem Chef des Generalſtabs des Feldheeres, Gene⸗ ral der Infanterie v. Falken hayn, eine längere Beſprechung im Schloß. * Dieſe Nachricht wird in Frankreich ſchmerzliche Ueberraſchung hervorrufen, denn gerade hatten die Franzoſen ſich die große Freude bereitet feſtzuſtellen, daß Hindenburg erledigt ſei. Ein Neutraler, der Deutſchland bereiſte, ſchreibt nämlich der Guerre Sociale, in beſtunterrichteten Kreiſen habe er vernommen, daß Hindenburg beim Kaiſer in Ungnade ge⸗ fallen und infolgedeſſen verſchwunden ſei. Der Feldmarſchall habe nämlich dem Kaiſer aus⸗ einandergeſetzt, daß die deutſchen Heere jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Siege ange⸗ langt ſeien und daß größere nicht erwartet werden könnten. Deshalb ſei es beſſer, jetzt Halt zu machen und Frieden zu ſuchen. Auf der Stelle habe der Kaiſer den Feldmarſchall verabſchiedet und Mackenſen an ſeine Stelle ge⸗ ſetzt. Die Nachricht ſollte natürlich die Runde durch ganz Frankreich machen, um den ge⸗ ſunkenen Mut mit dieſem Beweis, daß es mit Deutſchland dem Ende zugeht, neu zu beleben. Und nun hat in Poſen eine wahrſcheinlich für die Fortführung der Kämpfe im Nordoſten über⸗ us wichtige Unterredung zwiſchen dem Kaiſer, Generalfeldmarſchall von Hindenburg und dem⸗ Chef des Generalſtabes ſtattgefunden! Das iſt ein böſer Strich durch die phantaſtevolle Rech⸗ nung. Hindenburg iſt mit nichten abgetan. Die vergleichsweiſe Untätigkeit der letzten Wochen, in der übrigens doch ganz kräftige und wichtige Aktionen geführt worden ſind, hängt mit der allgemeinen ſtrategiſchen Lage zuſam⸗ men. Es iſt eine Pauſe in den Operationen, die jedenfalls ganz andere Gründe hat, als die Franzoſen vermuten. Es wird ſchon der Augen⸗ blick kommen, wo Hindenburg ſich ſehr kräftig rühren wird. Vielleicht iſt er gar nicht mehe ſo fern. Gerade die geſtrigen Nachrichten haben in erhöhtem Maße die Aufmerkſamkeit auf die Narew. und Bobr⸗Front gelenkt: Was hier die Hindenburgſchen Truppen einer ziffern mäßigen Ueberlegenheit gegenüber geleiſtet haben und noch leiſten, erfuhr der Oeffentlichkeit aus der letzthin bekanntgegebenen Zuſchrift des Großen Hauptquartiers. Die ruſſiſche Feſtungs⸗ linie(Lomſha-— Oſſowiec.—Oſtrolenka) hat dem Feinde bisher gute Dienſte geleiſtet, aber ſie iſt auch von uns noch nicht ernſtlich angefaßt wor⸗ Nur gegen Ofſowiec ſchieben ſich unſere Linien merklich heran, was drüben zu der Bemerkung veranlaßt hatte, daß Oſſowiec eine Feſtung eigentlich nicht ſei und für eine Belage⸗ rung nicht eingerichtet ſei. Das kann ſchon ſtimmen; und die Stärke des Platzes liegt nicht an den Wällen und Werken, ſie liegt in dem ſumpfigen Vorgelände, das nur eben Bahn und Straße nach Bilyſtock hindurchläßt, dann in einer Höhenſtellung, die öſtlich der Stadt liegt und ſie völlig unter Feuer halten kann. An dieſer Front iſt es ant Mittwoch erheblich leb⸗ ſter hergegangen. Vom Montag wurden nur Kleinere örtliche Erfolge bei Kalwarja und bei Praszuysz erzielt am Dienstag haben ſich die 2 Mannheim, Freitag, 16. Juli 1915. —— 4 7 eſdle 4 7 baue Nüe f 5 5 gaslur ome, 8 8 8 0 N, 50 33538 pral, 12 2 5 0— 0— N eele, Na, e, ee, eHe rlt, Ainſl. Nafl,. le, A0ng8 2 Aee. 4 e 2 5 1758 Seee, l. ee, 0 inünnbeen, ne, 4, la ee,, fuer. Zu den- Hämpfen um Prasznysz. An der Oſtgrenze wurden bei Kalwarja und dem ſüdweſtlich davon liegenden Suwalki mehrere Stellungen erſtürmt und behauptet; an der Südgrenze Oſtpreußens bei Kolno das weſtſüdweſtlich davon liegende Dorf Krusza und Stellungen ſüdlich der Linie Tar⸗ tak—Lipniki, die ſüdöſtlich des früher oft ge⸗ nannten Myszyniec liegen; ſchon nach Weſt⸗ preußen hinüber liegt das ſo oft genannte Prasznysz, das im Laufe des Krieges wohl zum zweitenmal von unſeren Truppen beſetzt wird.(Das erſtemal wurde die Stadt am 24. Februar von oſtpreußiſchen Reſerve⸗ regimentern nach hartnäckigen Kämpfen im Sturm genommen, wobei von den Siegern über 10 000 Ruſſen gefangen genommen und über 20 Geſchütze, ein großes Lager von Ma⸗ ſchinengewehren und ſehr viel Gerät erbeutet wurden. Die Ruſſen zogen darauf ſehr ſtarke Truppenmengen ſüdlich von Prasznysz zu⸗ ſammen, deren Vorrücken nach Norden bereits im Tagesbericht vom 17. Februar mitgeteilt wurde. Anfangs März mußtes dann die Trup⸗ pen des Generals v. Gallwitz Prasznysz wie⸗ der räumen und Stellungen nördlich der Stadt beziehen.) Die Bedeutung des Erfolgs zeigt die hohe Zahl der Gefangenen, und wir erkennen, daß von Ruhe im Sinne abſoluter Untätigkeit keine Rede ſein kann. Ein Seegefecht vor Gſtgetland? Wisby, 15. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Ritzauſchen Bureaus.) Von Ljugarn auf Oſtgotland wird an die Zei⸗ tung„Gottländingen“ telephoniert, daß geſtern von Einbruch der Dunkelheit bis 2 Uhr nachts ein mächtiges Jeuermeer ge⸗ ſehen wurde. Fiſcher, die ſich nachts auf dem Moere aufhielten, berichten von einer hef⸗ tigen Kanonade. Nach einer anderen Meldung nimmt man an, daß der ruſſiſche Hafen Win dau in Flammen ſteht, Der öſterreichiſch⸗ungariſche Togesbericht. Wien, 15. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart unterm 15. Juli mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchanplatz. Die allgemeine Lage hat ſich nicht verändert. Am Dujeſtr abwärts Nizuiow kam es am nördlichen Flußufer an mehreren Stellen zu erfolgreichen Kämpfen nunſerer Truppeu, wobei 11 Offiziere und 550 Mann des Feindes gefangen wurden. Italieniſcher Ariegsſchauplatz. Gegen einzelne Stellen des Plateau von Doberdo unterhalten die Italiener wieder ein lebhaftes Geſchützfeuer. Sie verſuchten auch mehrere Infanterieangriffe namentlich zwi⸗ ſchen Sdrauſſina und Polazzo, wurden aber wie immer unter großſen Verluſten zurückgeſchlagen. Am Kärntner und Tiroler Grenz⸗ gebiet hat ſich nichts von Bedeutung cr⸗ eignet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. (Bereits im größten Teil der geſtrigen Abend⸗ Ausgabe enthalten). Der ruſſiſche Tagesbericht. Petersburg, IB. Juli.(WeB Nicht⸗ amitlich) Der Gooße Gencralſtab gibt bekannt: Am 12. Juli abends überſchritt der Feind den Narew. In der Richtung auf Lomza beſchränkte ſich der Feind am 12. Juli abends und am 13. Juli auf hef⸗ tbiges Artilleriefeuer. Rechts der Piſſa bemächtigte ſich der Feind am 13. Juli unſerer Schützengräben auf einer Breite von zwei Werſt; durch einen Gegenangriff wurde er wieder herausgeworfen. An beiden Lu wa⸗ ufern hartnäckiger Kampf. Bedeu⸗ tende feindliche Streitkräfte gingen in dem Ab⸗ ſchnitt zwiſchen den Flüſſen Groyz und Lydinia vor. Ohne ſich hier guf einen ent⸗ (Mittagblatt.) ——— ſcheidenden Kampf einzulaſſen, zogen ſich unſere Truppen in der Nacht zum 14. Juli auf die weite Befeſtigungslinie zurück. 25 dem linken Weichſelufer hat ſich nichts ver⸗ ändert. Unſere Armee, die ein Gefecht bei Wilkolatz beſtand, nahm in der Woche vom 4. Juli bis zum 11. Juli nach genauer Feſt⸗ ſtellung 297 Offiziere und 22 464 Soldaten ge⸗ fangen. In der Gegend von Cholm fanden an der Volitza Gefechte ſtatt. An den übrigen Fronten die üblichen Infanterie⸗ geplänkel. Eine neue Offenſive am Dnjieſtr und in der Bukowina. Berlin, 16. Juli(Von u. Berl. Büro.) Aus Czernowitz wird gemeldet: Nach mehr⸗ tägiger Ruhe begann vorgeſtern nachmittag am Dnjeſtr ſowie in der Bukowina von neuem ein lebhafter Artilleriekampf. Die Ruſſen weichen an mehreren Stellen unter ſchweren Verluſten zutrück. Die am Dienstag von öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen angeſetzte Offenſivbewe⸗ gung wird am Dnjeſtr erfolgreich fortgeſetzt. Unter Deckung der Artillerie tberſchritten wir erneut den Dnujeſtr, den Feind ünter ſpeiteren ſchweren Verluſten werfend. Die Zurückdrängung der Ruſſen aus dieſen Stel⸗ lüngen iſt um ſo wichtiger, da der Dnjeſtrlauf hier zickzackartig iſt und dieſes Gelände dem Feinde Deckungen in Klüften bot. Es wurden auch viele Gefangene gemacht. Seit geſtern macht ſich eine Rückzugsbewe⸗ gung der Ruſſen aus dem Nordoſten der Bu⸗ kowina nach dem Norden Beſſarabiens be⸗ merkbar. Engliſche Anſichten über die Lage. Der„Times“ wird aus Petersburg unterm 13. berichtet: Zu der Meldung, daß die Ruſſen ſich auf der Hühe am rechten Urzenowka⸗Ufer leinem Seiten⸗ fluß der Witzniea) behauptet haben, iſt hervorzu⸗ heben, daß ſie 8 Kilometer nach Norden zurück⸗ gegangen waren, um nicht der Gefahr eines Ueberfalls durch die Armee Mackenſen bloßgeſtellt zu ſein. Obſchon der amtliche Bericht über den Gegenſtand ſchweigt, glaubt man, daß auch bei Bychawa die Front einigeyrmaßen berichtigt wor⸗ den ſei, um ſie mit der Linie der Urzenowka in Uebereinſtimmung zu bringen. In Grabowfce ſtrecken die Deutſchen ihre Fühler nach der ruſſi⸗ ſchen Front aus, unn die Richtung eines neuen Vor⸗ ſtoßes zu beſtimmen. Große Wichtigkeit wird den Verſuchen der Deutſchen und Oeſterreicher beige⸗ legt, die Operationen an den Linie vom Bug und Dujeſtr in öſtlicher Richtung zu ent⸗ wickeln. Die in Kowpek am Dnjeſtr begonnene Offenſive bezweckt bermutlich, den linken Flügel der Ruſſen an der Zlota⸗Lipa zu umfaſſen. Vor einigen Tagen unternahm der Feind ein ſolches Manöver am rechten Flügel der Ruſſen bei Glini⸗ any. Wenn dieſe Verſuche entſcheidenden Erfolg gehabt hätten, wäve es für die Ruſſen wohl not⸗ wendig geweſen, ihre Stellungen am Zlota⸗Lipa zu räumen und eine neue Linie längs des Seret zu beſetzen. Der ruſſiſche Candwirtſetafts⸗ miniſter auf hohem Roß. Petersburg, 15. Juli.(WB. Nicht⸗ amtlich.) Hier wurde ein Kongreß von Dele⸗ gierten der allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ waltung eröffnet, um den Einkauf des Ge⸗ treidebedarfs der Armee u. a. zu beraten. Die Präſidenten der Semſtwos und Gouverne⸗ ments, ſowie Vertreter der Miniſterien waren zugegen. Viele Perſonen nahmen an dem Kongreß teil. Bei Eröffnung der Beratungen hielt der Generaldirektor der Jandwirtſchaft, Staatsſekretär Kriwoſchein, eine Rede, in der er ſagte, es ſei Aufgabe der Delegierten, Vor⸗ bersitungen für die Verſorgung der Truppen aus der neuen Ernte zu treffen im Hinblick 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Nüttagblatt) Freitag, den 16. Juli 1915. auf den Kampfgegen den Feind bis zUm vollſtändigen Siege. Kriwo⸗ ſchein ſagte, wir gehen der neuen Ernte ent⸗ gegen, während wir noch Vorräte der alten haben. Hauptgegenſtand der Konferenz iſt, die Ausarbeitung eines allgemeinen Arbeitsplans, der durchgeführt werden ſoll. Nachrichten— ſagte der Staatsſekretär— ergeben die Ueber⸗ zeugung, daß die landwirtſchaftliche Kraft Rußlands in dem ein Jahr währenden Krieg unerſchüttert iſt. Unſer Boden iſt noch wie bisher reich an Reſerven für die Verpflegung. Dank ſei Gott, der ihn uns geſchenkt hat. Ueberall haben wir eine prachtvolle Ernte. Rußland iſt in der Lage, den Krieg noch Jahre hinaus auszuhalten ohne die geringſte Gefahr irgend einer Erſchöpfung. Darüber hinaus kann es nicht nur die eigenen Heere, ſondern auch die Verbündeten mit dem notwendigen Bedarf reichlich verſorgen. Kriwoſchein verſicherte, daß trotz des Kriegszuſtandes ein beſonders hoher Getreidepreis nicht die allgemeine Er⸗ ſcheinung im Lande ſei und auch nicht zu er⸗ warten ſei. Er erinnerte an die Worte Lloyd Georges, daß bei dem gegenwärtigen Welt⸗ kriege die Kraft zum Siege weniger in der Zahl der Mannſchaften oder der militäriſchen Vorbereitung, als in der Vollkommenheit der bechniſchen Produktion der kriegführenden Staaten liege. Kriwoſchein machte ſich das Wort zu eigen und führte den paradoxen, aber vichtigen Gedanken noch weiter dahin aus, daß gerade, wenn der Krieg noch lange dauere, das Land das letzte Wort ſprechen werde, das im⸗ ſtande ſei, aus eigener Kraft ſeine Bevöl⸗ kerung und ſeine Heere, ſelbft wenn ſie ſich ver⸗ bielfälkigten, umbeſchränkt zu ernähren. Druck der reaktionären par⸗ teien auf die ruſſiſche Re⸗ gierung. Petersburg, 15. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Als Berater des Kriegsminiſters in den Fragen des Kriegsbedarfs ſind der frühere Handelsminiſter Timaſchew und der Otobriſt Gutſchkow ernannt worden. „Rußkoje Slowo“ meldet: Die lüberalen Blätter ſind ſehr erregt darüber, daß die reaktionären Parteien einen ſtar⸗ ben Druſck auf dießtegierung ausüben, damit dieſe die Duma überhaupft nicht ein⸗ berufe. Dasſelbe Blatt berichtet, daß die Regierung die Einführung eines Streich⸗ holzmonopols und die Errichtung eigener Regierungsfabriken in Petersburg beabſichtige. Safonom vor der Duma. Berlin, 16. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Petersbureg wird gemeldet: Unmittelbar nach dem Zuſammentritt der Duma wird Sa⸗ ſonow eine ausführliche Erklärung über die Beztehungen Rußlands zu feinen Verbürdeten und zu den neutralen Stagaten abgeben. Die Einwilligung des Zaren hat er bereits erhal⸗ ten. Der Text dieſer Erklärung iſt bereits altsgearbeitet und wird in einer der nächſten Sitzungen des Miniſterrates beſprochen wer⸗ den. Saſonow iſt jedoch der Anſicht, dieſe Er⸗ klärung in einer geheimen Sitzung der Vollverſammlung des Hauſes vorzutragen. Auf den dringenden Wunſch aller Parteiführer hin iſt er jedoch davon abgekommen. Dem Wunſch verſchiedener Dumamitglieder, bei dieſer Gelegenheit auf die deutſchen Kriegs⸗ greuel ſich zu berufen, hat der Minifter abge⸗ lehnt. General Ruski, der neue Armeeführer, iſt gleich an Herzroſe erkrankt und begibt ſich auf kurze Zeit auf das Wolgagut ſeines Vetters. Der Kriegsrat des Kriegsminiſteriums hat in ſeiner jüngſten Sitzung beſchloſſen, daß zur beſchleunigten Vorbereitung von Offizieren während der Dauer des Krieges auch noch junge Leute aufgenommen werden können, welche einen Bildungsnachweis, wie dies für den freiwilligen Militärdienſt nachzuweiſen iſt, vorlegen können. Künftighin iſt nicht die Einbringung des Bildungsnachweiſes der vollendeten Gymnaſialquarta zum Eintritt in die Offiziersſchule nötig. Das zeigt deutlich den bedeutenden Offiziermangel in Rußland. Wien im elften Nriegsmonat. Wien, 15. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) In dem Monatsbericht des Bürgermeiſters für Juni wird feſtgeſtellt: Einen großen Teil zu der zweiten Kriegsanleihe lieferten wieder die Wiener Geldinſtitute und ihre Einleger. Trotz der Zeichnungen auf die Kriegsanleihe waren die Spareinlagen Ende Mai um faſt 140 Mil⸗ lionen Kronen höher als zu Beginn des Jahres. Die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit kommt auch in den Steuerzahlungen zum Ausdruck. Bei dem Wiener Steueramt wurden im Mai eingezahlt 36 617000 Kronen gegen 35 279 000 Kronen im Vorjahre. Die Lebensmittelver⸗ ſorgung der Stadt Wien iſt gegen den Vor⸗ monat nicht weſentlich geändert. Die Geſund⸗ heitsverhältniſſe der Wiener Zivilbevölkerung während der Berichtszeit waren derart günſtig, daß nur noch vereinzelte Blatternerkrankungen an die abnormen Verhältniſſe mahnen, unter denen wir nunmehr ſeit ſaſt einem Jahre leben. Die Geſamtlage Wiens im elften Kriegsmonat hat ſomit keineswegs dem Bilde entſprochen, das die feindliche Auslandspreſſe immer wieder ihren Leſern vorzuführen beliebt. Wir werden nicht von Seuchen dezimiert, wir ſind noch nicht verhungert und über uns iſb auch nicht der Be⸗ lagerungszuſtand verhängt. * Belgrad mit Bomben belegt. Berlin, 16. Juli(Von u. Berl. Büro.) Aus Mailand wird gemeldet: Die Blätter mel⸗ den, daß feindliche Flieger Bomben über Belgrad abwarfen und großen Schaden an⸗ richteten, Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Die Blätter veröffentlichen auch eine Bukareſter Meldung, wonach auf zwei für Serbien be⸗ ſtimmten Petroleumſchiffen in Cernavoda eine Exploſion entſtand, welche bedeutenden Schaden verurſachte. Zwei Perſonen wurden etötet. Di ion ſoll Bombenwur feindkicher der Balkan. Der Attentatsprozeß in Sofia Berlin, 16. Juli.(Priv.⸗Tel.) Aus dem Tatmaterial des Sofiater Attentatprozeſſes geht, wie der„Voſſiſchen Zeitung“ berichtet wird, hervor, daß gegen König Fer⸗ dinaud ein Bombenattentat ge⸗ plaut war, als deſſen Urheber die ſerbiſ ch e Narodna Odbrana erſcheint, die einen Preis von 50 000 Frs. teilweiſe aus vn ⸗ ſiſcher Quelle für den Mordanſchlag aus⸗ geſchrieben hatte. Seravin Manom, der die Bombe auf den Wagen des König ſchleudern ſollte, geſtand den Attentatsplan vollinhaltlich und ſagte aus, daß das Geld von Rußland und Serbien dem Attentäter ausbezahlt werden ſollte. Lebhaften Beifall rief eine Erklärung des Verteidiger von Dr. Genadiew hervor. Er er⸗ klärte, daß Miniſterpräſident Radoslawow ein anonymes Schreiben erhalten habe, demzu⸗ folge nochnichtalle Attentäter feſt⸗ genommen worden ſeien und eine Fort⸗ ſetzung der Verbrechen zu erwar⸗ ten ſei. Fürſt Hohenlohe in Bukareſt. Bukareſt, 15. Juli.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Fürſt Hohenlohe iſt auf der Durchreiſe nach Konſtantinopel hier angekommen. 9 25 1 0 Der Krieg mit Italien. Die italieniſchen Stellungen im unteren Etſchtal. JBerlin, 16. Juli.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Innsbruck wird gemeldet: Über die italieniſche Stellung im unteren Etſchtal ſagen die„Neuen Tiroler Stimmen“: Die Italiener ſtehen ſeit einiger Zeit an der Etſch bei Seravalle, 6 Kilometer ſüdlich von Ala. Der Feind hat ferner den Monte Balta beſetzt. Im Nellſorſogebiet ſtehen die Italiener vor Nalmorbia. Von den Italienern iſt ſeit dem erſten Kriegstage, als die öſterreichiſchen Truppen freiwillig das Gebiet geräumt haben, nirgends Fuß gefaßt worden. öſter⸗ reichiſchen Militärbehörden haben bekanntlich in einem Aufruf darauf aufmerkſam gemacht, daß Spione mit Hilfe von Flaſchenpoſt und anderen in die Etſch geworfenen Gegenſtände die Italiener über die öſterreichiſchen Trup⸗ penbewegungen unterrichteten. Nun teilen die„Neuen Tiroler Stimmen“ mit, daß bald darauf in der Etſch ein beſtrichenes Teerbrett aufgefiſcht wurde, welches Zeichnungen wich⸗ tiger neu angelegter Befeſtigungswerke ent⸗ hielt. Seither wird an den Ufern der Etſch ſcharf Wache gehalten. Plünderungen in Rom nach der Niederlage am Iſonzo. Ber n, 15. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) „Meſſagero“ meldet aus Rom, daß dort ein halbes Dutzend Leute wegen patriotiſcher Kundgebungen, bei denen ſie in der Via Fra⸗ tina und in der Via Babuino die Läden mit fremden Firmenſchildern demoliert hatten, vom Spezialgericht zu Strafen bis zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden ſind.— Aus dieſer Notiz ergibt ſich, daß alſo auch in Rom, und zwar zeitlich nach der letzten Nieder⸗ lage am Iſonzo, Plünderungen ſtattgefunden haben. Nach der„Gazetta del Popolo“ wurde in Turin ein Mann zu 70 Tagen Gefängnis und einer Geldſtrafe von 550 Lire verurteilt, weil er geäußert hatte, er wiſſe, daß die Italiener Prügel bekommen hätten. Der Schmutz in Rom. Bern, 15. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) „Meſſagero“ bringt eine Mitteilung, die auf die hygieniſchen Verhältniſſe Roms ein merk⸗ würdiges Licht wirft. Er klagt über den gro⸗ ßen Schmutz in den Straßen von Rom, da in⸗ folge der Requiſition von Pferden und Wagen die Abfuhr des Unrates auf ein Mindeſtmaß beſchränkt worden ſei und große Maſſen von Unrat auf der Straße liegen, die bei den jetzt herrſchenden Sirokkoſtürmen die Luft ver⸗ peſten. Die JBerlin, 16. Juli.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Wien wird gemeldet: Nach einer Nachricht aus Görz befreite ſich die im Gebiete von Görz ſtehende öſterreichiſche Ar⸗ N tillerie durch einen wohlgezielten Schuß von einem italieniſchen Beobachter, welchen ſie mit ſeimem Feſſelballon herabholte. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 15. Juli.(WrB. Nichtamtlich.) Der Generalſtab teilt mit: An der Dardanellenfront fanden am 14. Juli keine Operationen bei Avi Bur mu und Seddül Bahr ſtatt, außer einem ſchwachen Feuerduell. Unſere Artillerie zwang ein feind⸗ liches Torpedoboot und einen feindlichen Trup⸗ pentransport, der ſich Ari Burnu zu nähern verſuchte, zur Flucht, verſenkte eine feindliche Schaluppe und ſetzte eine zweite in Brand. An der Front im Irak erfüllten in der Nacht des 13. Juli unſere Abteilungen, die vom linken Flügel der Gruppe bei Muntefik aus vorgerückt waren, ausgezeichnet ihre Aufgabe In dem Kampfe, der von Mitternacht bis zum Nachmittag des nächſten Tages dauerte, warfen ſie den Feind trotz des heftigen feindlichen Artilleriefeuers zurück und brachten ihm ſchwere Verluſte bei. Wir zählten im Gebiete von Dattiers 500 feindliche Gefallene, darunter mehrere engliſche Offi⸗ ziere; außerdem brachte der Feind auf zwei Booten, die ganz überfüllt waren, Tote und Verwundete fort. Unſere Verluſte ſind ein Leutnant und fünf Soldaten gefallen, 21 ver⸗ wundet. Die ſchweren Geſchütze des Feindes ſchleuderten während des Gefechtes 300 Ge⸗ ſchoſſe gegen unſere Stellung, verwundeten aber nur einen Soldaten.— Auf den übrigen Fron⸗ ten nichts Beſonderes. Der Notenaustauſch. Petersburg, 15. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Blättermeldungen aus Waſhington zufolge hat der Sekretär des Präſidenten fol⸗ gendes Telegramm des Präfidenten Wilſon erhalten: Seit dem Augenblick des Eintreffens des amltichen Wortlautes der deutſchen Note habe ich die Angelegenheit aufmerkſam geprüft. Ich halte mich in ſtändiger Verbindung mit dem Staatsſekretär und mit allen Quellen, die die Lage aufklären könnten. Sobald der Staatsſekretär und ich die Lage völlig erwogen und zu einem Urteil gelangt ſein werden, werde ich nach Waſhington zurückkehren, um die Meinung meiner engeren Berater ent⸗ gegenzunehmen. Das Kabinett wird ſodann verſammelt werden, um ſo ſchnell wie möglich eine Mitteilung aufzuſetzen, die die Abſichten der amerikaniſchen Regierung bekanntgeben wird. * Wien, 15. Juli. Die Ffterreichiſch⸗ ungariſche Note an Amerika findet rückhalkloſe Billigung in der geſamten Preſſe. Es wird als geſchickt bezeichnet, daß, während Deutſchland in ſeiner Antwortnote aus Scho⸗ nung für die irregeführte und gereizte öffentliche Meinung Amerikas auf die Abſtellung der amerikaniſchen Kriegslieferungen und der völker⸗ rechtswidrigen Abſperrung Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns durch die engliſche Piraten⸗ politik nicht mehr gedrungen hat, dieſer Teil der diplomatiſchen Arbeit nunmehr Oeſterreich⸗ Das deutſche weſen. Von Theodor Caspari, Chriſtiania. Es gab eine Zeit, wo man in Deutſchland nur den trauernden Hamlet erblickte. Dieſe iſt un⸗ widerruflich vorbei. Selbſt die längſten Univer⸗ ſttätsſtudien hören mal auf, u. ſelbſt der deutſche Hamlet hat endlich ſeine vorbereitenden Studien beendet und iſt ins Leben getreten. Aus eige⸗ nem Triebe, ohne ſich erſt dte Erlaubnis der Ver⸗ bandsmüchte auszubitten, hat er in die Weltent⸗ wicklung eingegriffen. Und was am meiſten über⸗ raſcht: ganz im Gegenſatz zu ſeinem Shakeſpea⸗ reſchen Namensbruder, hat er dabei eine Tat⸗ kraft, ein Organiſationstalent offenbart, das Bollſtändig alle altgewohnten Anſichten über den Haufen wirft. Aber man darf nicht vergeſſen, daß dieſer Hamletzug am damaligen deutſchen I nur ein vereinzelter war, der füd⸗ und mit⸗ teldeutſche, wenn man ſo ſagen darf, weibliche Zug am werdenden deutſchen Volkscharakter. Erſt langſam, allmählich fing der zweite Haupt⸗ zug, der norddeutſche— männliche Zug, der doch in Deutſchlands früheſter Geſchichte ſtark hervor⸗ krgt, an, ſich geltend zu machen. Das Erſiaunen, mit dem man Deutſchlands ſeit 1870 ſteigende Macht zur Ses verfolgt hat, iſt in Wirklichkeit nicht gauz begründet. Lange bevor England ſich zum Herrſcher der Meere machte, war ſa die Hanſa unbeſtritten Herr der nördlichen Gewäſ⸗ ſer, ebenſowohl wie das junge Preußen 150 Jahre dor dem Weltkrieg ſeinen 7jährigen Krieg gegen balb Europa führie wäre für ein Volk, in einem Zeitraum von nur 50—60 Jahren vollſtändig genug. Trotzdem hat der deutſche Volksgeiſt im ſelben Jahrhundert noch eine fremde Raſſe bei ſich aufgenommen: die jüdiſche. Ueberall im Geſchäftsleben, Bank⸗ weſen, in Journaliſtik, Literatur und Buchhan⸗ del, in Wiſſenſchaft und Kunſt, in Theater⸗ und Konzertſaal iſt ſie zu finden. Unzweiſelhaft ver⸗ dankt das deutſche Volk in nicht geringem Grad ſeinem intelligenten jüdiſchen Gaſt fowohl ſeine ſchnelle Entwicklung wie ſeine Unbeliebtheit draußen in Europg. Es iſt nun mal ein gewiſſes Riſiko damit verbunden, einem ſo problemati⸗ ſchen Volke wie die Juden Eingang in ſein Haus zu gewähren. Wenn man ſich hineinzudenken verſucht in das, was dieſe doppelte Invaſton von preußiſchem Geiſt und Judengeiſt der deutſchen Volksſeele gekoſtet haben muß, dann muß man zugeben, daß das deutſche Volk im letzten halben Jahrhundert mit geradezu übermenſchlichen Auf⸗ gaben zu kämpfen gehabt hat, daß es einen Hoch⸗ druck geiſtiger Ueberanſtrengung ausgehalten hat, der einzig in der Weltgeſchichte iſt. Kann man ſich darüber wundern, daß ein ſolches Volk im Gefühl ſeiner neuerwachten Fähigkeiten und Kräfte, ſeiner beſonderen Kulturmiſſion, in den Jehler verfällt, ſich zu überſchätzen und ſeine Nachbarn zu unterſchätzend Und dann iſt ja das Unglückliche am Deutſchen: er kann ſich nicht anders geben, als er iſt. Er beſitzt nicht die göttliche Gabe des Engländers: dars Schweigen. Es muß heraus— alles was er denkt und fühlt. Wie das engliſche Volk durch Schweigen ſich klugerweiſe die Sympathie der rakterzüge wie es der nord. und ſüddeutſche ſind, mit Erfolg daran gearbeitet, ſie ſich durch Reden zu verſcherzen.— Und oberflächlich und unkri⸗ tiſch, wie die große Menge nun mal iſt, kann man ſich nicht darüber wundern, daß ſie ſich vom Aeußeren beſtechen läßt und ohne weiteres das engliſche, beſonnene Schweigen für lauteres Gold hält und das Gold— die Gradlinigkeit und Rechtſchaffenheit hinter der deutſchen Redſeligkeit nicht entdeckt. Allerdings ſollte es niemand wundern, daß die deutſche Redſeligkeit in dieſen Zeiten des Weltkrieges durch hunderte und aberhunderte von Broſchüren beſonders ſtarken Ausdruck gefunden hat. Wahrhaftig— es gehören ſowohl kräftige Stimme wie uner⸗ müdliche Ausdauer dazu, um das gehäſſige Klöf⸗ ſen zu überhören, das ſich in dieſen 8 Monaten über das deutſche Volk geſtürzt hat. „Verſtehen heißt— vergeben“, ſagt man. Aber wie hat Europa ſich in dieſer Zeit mit der Men⸗ ſchenpflicht abgefunden, ein großes Volk von 80 Millionen— das zurzeit unbeſtritten an der Spitze der Entwicklung geht— zu verſtehend Hat es auch nur verſucht, ſich in das hineinzu⸗ denken, was dieſes Volk— vor allen anderen Völkern— durchzumachen gehabt hat? Hat man überlegt, welche gewaltigen äußeren und inneren Kämpfe dieſes Volk zu beſtehen gehabt hat, ehe es— als letzte aller größeren Nationen— zu nationaler Selbſtändigkeit gelangte? Und end⸗ lich: har man ſich lebhaft vorgeſtellt, was dieſes ſtarke und tüchtige Volk empfinden mußte, als es die Welt verteilt fand an glücklichere, aber keinesfalls tüchtigere oder begabtere Nachbarn. Bei einigem Verſtändnis für die Schwierigkeiten Man ſolkte annehmen, die Aufgabe des. menberarhetteng ziwezer jo verſcheedener Cba⸗ Welt zu verdienen gewußt hat, ſo hat der Deutſche ken hat— einige ſchwache Seiten zu verzeihen. Aber gewiß: ein ſolches Verſtändnis koſtet ſo⸗ wohl guten Willen wie Arbeit. Da iſt es aller⸗ dings leichter, ſich mit einigen Allerweltsphraſen wie„preußiſcher Militarismus“,„Junker⸗ tum“,„made in Germany“— breit zu machen. Da iſt es viel bequemer mit einer kleinen gnädi⸗ gen Anerkennung deutſcher Literatur, Wiſſen⸗ ſchaſt und Muſik zu behaupten, deutſcher Ein⸗ fluß müßte auf Goethes und Schillers Zeit zu⸗ rückverſetzt werden. Aber welch unerſetzlicher Schaden würde der europäiſchen Kultur zuge⸗ fügt, ſollte es gelingen— nicht Deutſchland zu vernichten, denn das iſt unmöglich— ſondern nur das deutſche Volk in der Erfüllung ſeiner Kulturmiſſion zu hemmen und zu hindern. Die⸗ ſes Volk, das zu ſeinem früheren Einſatz in der Kulturentwicklung in den letzten fünfzig Jahren ſein beiſpielloſes Organiſationstalent, ſeinen un⸗ vergleichlichen Ordnungsſinn und ſeine Dis⸗ ziplin gefügt hat. Dieſes Volk, das mehr als jedes andere Wille und Fähigkeit gezeigt hat, ſich in das Geiſtesleben anderer Nationen hineinzu⸗ denken. Ein ſolches Volk jetzt aus dem Spiel zu ſetzen, iſt ein Verbrechen, deſſen Folgen halb Europa— nicht zum mindeſten England— treffen und lahmlegen würden. Denn wie ver⸗ ſchieden in Charakter und Gemüt die zwei füh⸗ renden germaniſchen Völker auch ſind, ſte haben doch bei näherer Beleuchtung außerordentlich viel Gemeinſames in Lebensanſchauung und Denkweiſe. Auf den erſten Aufzug des ſchickſalſchweren Weltdramas, das mit dem Weltkrieg angefangen wäre man wohl eher gewillt geweſen, dieſem Volke— dem man außerdem ſo viel zu verdan⸗ hat, wird unumgänglich ein zweiter Aufzug fol⸗ gen, in dem der Sieger mit dem Beſtegten ge⸗ deutſchland und Amerila. Ae üfierreichſch⸗ungurihe 325FCC „ ö WW ſt . FEFEEECTCCCTCCCTTTCT Freitag, den 16. Juſt 1915. Geueral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 8. Seite. Ungarn überlaſſen worden iſt, das ſtets die freundſchaftlichſten Beziehungen zu Amerika unterhalten und an den direkten Maßnahmen gegen Englands Hungerkrieg nicht beteiligt iſt. Die ſachlichen Ausführungen der Note begegnen dem vollſten Verſtändnis, namentlich der Hin⸗ weis auf die Verletzung der Parität, die durch die rein formale Auslegung des Neutralitäts⸗ begriffs ſeitens Amerikas bei der Waffenliefe⸗ rung der amerikaniſchen Induſtrie infolge der tatſächlichen Berhältniſſe entſtanden iſt, auf den ſelbſt nach den Haager Protokollen unzuläſſigen Ausbau der amerikaniſchen Waffeninduſtrie über den Friedensſtand hinaus zum einſeitigen Nutzen derjenigen Kriegspartei, die ohne dieſe Hilfe den Krieg ſchon längſt hätte einſtellen müſſen, und auf die Duldung der völkerrechts⸗ widrigen Unterbindung des zuläſſigen Handels zwiſchen Amerika und Oeſterreich⸗Ungarn ſcktens Amerikas. Dieſer Hinweis wird als ſehr wirkungsvoll gekennzeichnet Beſonders hervor⸗ gehoben wird, daß den Vereinigten Staaten auch gleich ein wirklſames Mittel zur Abſtellung der letztern Völkerrechtswidrigkeit empfohlen mird, in dem Verbot der Zufuhr von Lebens⸗ mitteln und Rohſtoffen nach England und Frankreich. Die Kriegslage im Weſten. Ein Anſchlag gegen Caillaux. Breda, 15. Juli. Meldungen, die auf Umwegen gars Pavis bekannt werden, beſagen, die franzöſiſche Zenſur unterdrücke die Berichte über einen Anſchlag auf das Ehepaar Caillaux. Als Caillaux mit ſeiner Frau Montag früh in Paſſy eine Spazierfahrt iwachte, wurde der Kraftwagen angehalten, mehrere Perſonen ſtürzten ſich auf die In⸗ ſaſſen und hieben mit Schlagringen ſo brutal auf das Ehepaar ein, daß die Opfer blut⸗ iiberſtrömt zuſammenbrachen. Nach der Tat erſchien die Polizei. Schwerverletzt wurde Caillaux und ſeine Frau unter den Schmäh⸗ rufen der Menge in eine Klinik gebracht. Das Blakt bemerkt dazu, daß einigen Pariſer Polftikern durch Zuſchriften Lynchjuſtiz angedroht wurde, falls ſie ihre Friedens⸗ neigumg nicht aufgäben. Grey. London, 15. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Staatsſekretär Grey hat ſeine Arbeiten im Auswärtigen Amt wieder aufgenommen. ie Gärung unter den eng⸗ liſchen Bergarbeitern. Berlin, 16. Juli.(Von u. Berl. Bur) Aus Rotterdam wird gemeldet: Aus London wird gemeldet: Der parlamentariſche Bericht⸗ erſtatter der„Times“ ſagt: Aus geſtern Abend in London eingegangenen Meldungen geht hervor, daß der Optimismus der Regierung und der Führer der Arbeiterpartei hinſichtlich des Bergarbeiterausſtandes wohl begründet war. Runcimann hat im Laufe des Abends Depeſchen vom Exekutivausſchuſſe des Berg⸗ bundes erhalten, worin er gebeten wird, ſich wiederum mit der Beilegung des Zwiſtes zu befaſſen. Der Arbeitsausſchuß der Arbeiter hatte den Bergarbeitern den Rat erteilt, am heutigen Freitag die Arbeit wieder aufzunehmen und von einem zum anderen Tag fortzuarbeiten, bis eine Einigung erzielt worden ſei. Soweit die„Times“. Andere Blät⸗ ter aber ſind weniger optimiſtiſch. Man er⸗ wartet, daß von 200 000 Mann heute 140 000 Mann ſtreiken werden und man gibt zu, daß die Lage der Regierung gegenüber der welche die Arbeiter gegen das eeeeee und gelbe Raſſen im Parkett und in den Logen das Finale der Tragödie begrüßen: die Selbſt⸗ vernichtung der Germanen. Statiſtik des Weltkrieges. Der gewaltige Umfang dieſes Krieges, den man mit Recht den Krieg der Welt nennt, wird in einem ſtattlichen Artikel des engliſchen Jour⸗ naliſten Sydney Brocks mit erſchreckender Deut⸗ lichkeit zum Bewußtſein gebracht: Zwölf Natio⸗ nen ſind bereits in die Schranken des Kampfes getreten, und man kann von keinem europfiſchen Lande, Spanien vielleicht ausgenommen, mit Beſtimmtheit behaupten, daß es unberührt aus dieſem Ringen hervorgshen werde. In den an⸗ deren Erdteilen ſcheinen ſich nur China und dle ſüdamerikaniſchen Republiken unbedingter Si⸗ cherheit zu erfreuen. Aber es iſt nicht nötig, ſich in Prophezeiungen zu ergehen; der Krieg iſt in ſeinem jetzigen Stadium gewaltig genug. Allein der Kampf vor den Dardanel⸗ len iſt das größte Kriegsunterneh⸗ men, in das England ſich jemals ein⸗ gelaſſen hat... Dtie Hälfte der geſamten Bevölkerung der Erde und drei Fünftel der Bo⸗ denfläche müſſen gegenwärtig als im Kriegszu⸗ ſtand befindlich bezeichnet werden. In Europa iſt der Prozentſatz natürlich viel höher. Von je ſieben Ouadratmeilen europäiſchen Bodens ſind fünf im Beſitz kriegführender Mächte, von je 12 Perſonen ſind 10 Bürger der kämpfenden Stag⸗ ten. Mehr als 400 Millionen Menſchen in 7FTFCCFCCFCFFCCTTTCTCTTTCCTCTCCCCTTVCTTT eeeeeeeeee Europa, die rund 3 Millionen Quadratmeilen Munitionsgeſetz an den ſehr heikel ſei. Tag legen, ** Die franzsſiſchen Gefangenenlager. Berlin, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die „Nordd. Allg. Ztg.“ bringt folgenden amerika⸗ niſchen Bericht über die Gefangenenlager in Saint Nazaire in Frankreich. Die Verhältniſſe dieſer Lager ſind, wie bei faſt allen bisher be⸗ ſuchten Militärlager, nicht befriedigend. Ich nahm Gelegenheit, die Mängel zur Kenntnis des Miniſters der Auswärtigen Angelegenheiten in Paris zu bringen. Es iſt mir verſichert wor⸗ den, daß ſofort entſprechende Erhebungen ange⸗ ſtellt und den Mängeln abgeholfen werden würde. Die folgenden Angaben ſtammen aus Anfang Mai. Die Lage dürfte ſich inzwiſchen gebeſſert haben. Das Gefängnislager in Saint Nazaire, Departement Loire Infsérieure, iſt ein ſtreng militäriſches Gefängnis mit 400 Gefangenen, ſämtlich Deutſche, darunter viele, die ſchon ſeit September hier ſind. Dieſes Lager iſt ſehr überfüllt und es iſt möglich, daß dieſe Ueber⸗ füllung Anlaß zu LKrankheiten geben wird. Die Ordnung iſt ſchlecht. Die Ge⸗ fangenen ſind in einem alten Fabrikgebäude am äußerſten Ende der Stadt eingeſperrt. Die Ge⸗ ngenen beklagen ſich über die Arbeit, zu wel⸗ cher ſie gezwungen werden. Sie beſorgen das Beladen und Ausladen von Koßhlenſchiffen und erklären, daß ſie für dieſe Arbeit ſchon ſeit drei Monaten nicht mehr bez ahlt worden ſind. 17 Mann verbüßten gerade eine Strafe. Die meiſten von ihnen hatten ſich geweigert zu arbeiten. Sie waren in einem engen niedrigen ſchlecht gelüfteten und dunklen Zimmer von un⸗ gefähr 10 auf 16 Fuß Größe eingeſperrt. Es wird aber zur Zeit ein entſprechender Anban an das Gefängnis angebracht, um weitere 100 Ge⸗ fangene die täglich erwartet werden, aufzu⸗ nehmen. Eine Nundgebung der ſchwe⸗ diſchen Studentenſchaft. Berlin, 16. Juli.(Pr.⸗Tel.) Eine Sym⸗ pathiekundgebung der ſchwediſchen Studenten⸗ ſchaft an die Studentenſchaft der Berliner Univerſität iſt in einem Brief des Dozenten an der Univerfität zu Upſala, Elias Weſſen, enthalten, der vom„Berliner Lokalanzeiger“ veröffentlicht wird. Darin heißt es: „Mit großer Freude und Dankbarkeit den⸗ ken wir Schweden in dieſen Tagen daran, daß unſere edle Königin der Gefahr des Fliegerkampfes auf das Großh. Schloß in Karlsruhe glücklich entronnen iſt. Ich bitte Sie, den kameradſchaftlichen Gruß, den ich Ihnen im Namen der ſchwedi⸗ ſchen Studentenſchaft widme, als ein Zeichen unſerer Bewunderung in dieſer prüfungs⸗ ſchweren Zeit entgegenzunehmen. Die gewal⸗ tigen Opfer, welche auch die akademiſche Jugend des deutſchen Volkes in dieſem Kampfe für Deutſchlands Zukunft bringen muß, wird für uns eine Mahnung ſein, zu fortgeſetzter Arbeit in liebevoller Begeiſterung für die Freiheit und das Glück unſeres Vaterlandes.“ Die Teuerung. Ungerechtfertigte Vorwürfe gegen die Militärverwaltung München, 16. Juli. Das k. b. Kriegs⸗ miniſterium teilt mit: Der Deutſche Fleiſchwarenfabrikanten⸗Ver⸗ band, Gruppe Süddeutſchland, hat in der Preſſe eine Darlegung veröffentlicht, die zur Behebung der Fleiſchteuerung: 1. Die Abnahme der„im Frühjahr auf bewohnen, befinden ſich im Weniger al 60 Millionen leben im Friedenszuſtand. Aber ſelbſt dieſer Prozentſatz wird in Afrika noch über⸗ troffen. Wenn man Marokko zu den franzöſt⸗ ſchen Beſitzungen zählt, ſo erſcheinen auf dieſem Erdteil das Königreich Abeſſinien, die ſpaniſchen Kolonien und die Republik Lyberia als die ein⸗ zigen neutralen Gebiete. Dieſe neutralen Län⸗ der repräſentieren nur ein Zwanzigſtel der Bo⸗ denfläche und den ſiebenten Teil der Bevölkerung von Afrika. In Aſien ſind die Hälfte der Bevöl⸗ kerung und mehr als die Hälfte der Bodenflüche in den Krieg verwickelt. In Nordamerika ober⸗ halb des Rio Grande beſteht auf der Hälfte der Bodenfläche ein Zwölftel der Einwohner aus Uutertanen der kriegführenden Müchte. Nur Südamerila iſt in der überwiegenden Mehrheit neutral. Bloß der 56. Teil ſeiner Oberfläche und ein noch viel geringerer Teil der Bevölke⸗ rung muß in die Reihe der Kriegführenden ge⸗ ſtellt werden. Demnach ergiht ſich bei einer Zu⸗ ſammenzählung, daß 30 Millionen Quadratmei⸗ len und beinahe 1 Milliarde Menſchen in den Krieg verwickelt ſind. Der weitaus größte Teil dieſer Geſamtſumme muß den Alliierten zuge⸗ rechnet werden. In Europa allein haben die Alliierten ſechsmal ſo viel Land und zweimal ſo viel Menſchen in Beſitz wie die Zentralmächte und die Türkei. Das Geſamtgebiet, auf dem bis jetzt Kämpfe ſtattfanden, hat in der Summe des Rauminhaltes die int Dreißigjährigen Krieg oder in den Napoleoniſchen Kriegen mit Kampf überzogene Landmenge noch nicht überſtiegen. Dafür ſind aber die Kriegsſchauplätze in außer⸗ brdentlicher Weiſe auseinandergezerrt: die Ka⸗ 8 nonen ſind auf allen Meeren von der Nordſee teten und nun konſervierten Schweine“ zur Verpflegung der Truppen und Gefangenen, 2. einen verminderten Verbrauch von Rindfleiſch bei den Truppen vorſchlägt. Hiezu wird von der zuſtändigen militäriſch⸗amtlichen Stelle bemerkt, daß in Süddeut ſchland— ſpeziell in Bayern — eine Abſchlachtung von Schweinen in ähn⸗ lichem Umfang wie in Norddeutſchland über⸗ haupt nicht ſtattgefunden hat, im übrigen nicht abzuſehen wäre, welchen Einfluß die Ab⸗ nahme der konſervierten Schweine durch das Militär auf den Rückgang der Viehpreiſe im allgemeinen üben ſollte. Die Erfahrung lehrt, daß die Fleiſchkoſt für den Mann unentbehr⸗ lich iſt, und die Verabreichung anderer Fleiſch⸗ ſorten an Stelle von Rindfleiſch der hohen Preiſe wegen ſich aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den verbietet, in den Gefangenenlagern aber erſt vecht unmöglich iſt. Der Vorwurf, der auch hier wieder der Militärverwaltung ge⸗ macht wird, als ob ſie die Höhe der Fleiſch⸗ preiſe verſchulde, iſt daher vollſtändig un⸗ gerechtfertigt. Unſer Großherzog beim Bruchſaler Landſturm vor Antwerpen. Vor Antwerpen, Anfang Juli 1915. „Seine Königliche Hoheit der Großherzog treffen am 1.., vormittags 11 Uhr in Lier ein und werden das Bataillon begrüßen.“ So lau⸗ tete zur großen Freude von Offiztieren und Mannſchaften unſer Bataillonsbefehl vom 29. 6. 15. Werden ſchon in Friedenszeiten bei bevor⸗ ſtehendem Fürſtenbeſuch in der Garniſon tauſend fleißige Hände tätig, um Empfang und Beſichti⸗ gung würdig zu geſtalten, ſo war dies erhöht der Fall bei den hieſigen erſchwerten Umſtänden draußen in Feindesland. Militäriſch ließ der gegebene Gouvernementsbefehl in Verbindung mit den ehernen Vorſchriften des Exerzierregle⸗ ments keinen Zweifel aufkommen, wenn auch nur noch ein einziges Mal Paradeaufſtellung und Parademarſch im zuſammengezogenen Bataillon geübt werden konnte, nachdem nahezu 6 Monate darüber verfloſſen waren, ſeitdem das Bataillon geſchloſſen zu exerzieren Gelegenheit hatte. Die Etikettenfragen wurden durch den„zweitägigen“ Adjutanten— ein hoher badiſcher Verwaltungs⸗ beamter aus der Reſidenz— ſpielend gelöſt, zu⸗ dem ihm zum Ueberfluß in der Perſon des Kom⸗ pagnieführers der königlich Dritten— ein Amts⸗ vorſtand aus dem badiſchen Frankenland— ein ſachkundiger Berater zur Seite ſtand. Auch der durch ſeinen Zivilberuf als akademiſcher Nah⸗ rungsmittelchemiker— im Nebenamt Heidelber⸗ ger„Mandarinen“⸗Kaſinodirektor— zu ſeinem Amt beſtqualiſizierte Verpflegungsoffizier entle⸗ digte ſich gewohntermaßen beſtens ſeiner Auf⸗ gabe, bei Vornahme der obligaten Weinprobe, noch kameradſchaftlich und opferfreudig unter⸗ ſtützt vom Stabe der Weinkenner. Als Unterſtab ſtand ihm getreulich zur Seite der von einer Außenkompagnie ſelbſtlos zur Verfügung geſtellte Küchenchef eines Mann⸗ heimer Gaſthofs, ſowie bei Herrichtung der Tafelſchmückung ein Mannheimer Garten⸗ künſtler und die eifrige Schar der mehr oder weniger gewandten Kaſinvordonnanzen. Eini⸗ germaßen Schwierigkeiten bereitete die Löſung der Muſikfrage. Die von dem muſikliebenden Führer der vierten Kompagnie zuſammengeſtellte Kompagniekapelle blickt nämlich erſt auf ein drei⸗ wöchentliches Daſein zurück. Doch treu der alten deutſchen Kriegsloſung„Ich hahs gewagt“, zeigte ſich auch hier, daß der Wille zur Tat zumeiſt den Erfolg ſelbſt bedeutet. Die farbenfrohe Aus⸗ ſchmückung des Paradeplatzes(hierzu war der Hof der Artilleriekaſerne des Stabsquartiers Lier beſtimmt worden) mit deutſchen und badi⸗ ſchen Fahnen und Wimpeln, zwiſchen denen auch die Farben der treuen Verbündeten nicht fehlen durften, wurde unter ſachkundiger Leitung des vielſeſtig veranlagten Bataillonstambours, unſe⸗ res Mädchen für alles, vorgenommen. Reiche Behänge von Eichenlaub, wenn auch auf wel⸗ En nen zu lernen. ſchem, richtiger geſagt verwelſchtem Boden er⸗ wachſen, kündeten von deutſcher Treue auch im Feindeslande. Mit dieſen knapp getroffenen Vorbereitungen ſahen wir frohgemut dem Feſt⸗ tag entgegen. Am Paradetag frühmorgens zogen von den Innen⸗ und Außenforts die wachfreien Mann⸗ ſchaften der auswärtigen Kompagnien— leider ließ die im Feld ewig gleichgeſtellte Uhr des Dienſtes nur die Hälfte einer jeden Kompagnie abkommen nach dem Stabsquartier Lier, einer belgiſchen Mittelſtadt, die von ganz Bel⸗ gien im Krieg am meiſten gelitten haben ſoll und deren weithin in Schutt und Aſche liegende Stadtviertel ein beredtes Zeugnis von Kriegs⸗ elend und Kriegsnot ablegen. Nachdem das Bataillon im offenen Viereck Paradeaufſtellung genommen, erſchien Punkt elf Uhr Seine König⸗ liche Hoheit der Großherzog mit kleinem Gefolge im Automobil von Brüſſel herkommend, beglei⸗ tet von unſerem Antwerpener Gouverneur und deſſen Stab. Der Fürſt wurde begrüßt mit der badiſchen Hymne und ſchritt ſodann unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front ab, wobei er die Truppe zugweiſe begrüßte mit dem Kriegs⸗ gruß:„Guten Morgen, Kameraden!“ Hierauf ergriff Seine Königliche Hoheit das Wort zu einer Begrüßungsanſprache, in der er Worte vollſter Anerkennung über die Leiſtungen des Bataillons, insbeſondere über deſſen Ge⸗ fechtstätigkeit in den ernſten und ſchweren Kämpfen in den Vogeſen an die Truppe richtere und der frohen Zuverſicht beſtimmten Ausdruck verlieh, daß das Bataillon auch fernerhin auf jedem Poſten, auf den es auch geſtellt werde, ge⸗ tren ſeine Pflicht erfüllen werde.„Ich komme aus der badiſchen Heimat“, fuhr Seine Kögig⸗ liche Hoheit fort,„und bringe Ihnen von da viele Grüße auch von meiner Mutter, der Groß⸗ berzogin Luiſe und von meiner Frau. Nehmen Sie dieſc Grüße, als ob ſie von Ihren eigenen Angehörigen geſchickt würden.“ Mit einem Hinweis auf die von höchſter Pflichterfüllung in dieſen ernſten Tagen zeugende Perſönlichkeit Seiner Majeſtät des Kaiſers, ſchloß die Anſprache mit einem dreifachen Hurra auf den Allerhöchſten Kriegsherrn, das unter den Klängen der Nationalhymne durch die Truppe begeiſtert aufgenommen wurde. Namens des Bataillons ſprach der Bataillons⸗ kommandeur für den hohen Beſuch und die an⸗ erkennenden Begrüßungsworte Seiner Königli⸗ chen Hoheit den ehrerbietigſten Dank aus und gelobte, daß das Bataillon auch in Hinkunft mit allen Kräften auf das ernſthafteſte beſtrebt ſein werde, ſeine Pflicht zu erfüllen. Donnernd hallte das auf den Landesvater unter den Klän⸗ gen der badiſchen Hymne ausgebrachte Hurra von den Mauern der belgiſchen Kaſerne wieder. Es ſchloß ſich ein Parademarſch in Zügen an und der ſtramme Tritt, wie die ſtraff militäriſche Hal⸗ tung der Landſturmtruppe ließ nicht erkennen, daß gar lange Jahre darüber verfloſſen ſind, ſeitdem ſie in der Rekrutenzeit ihre militäriſche Ausbildung genoſſen hat. Nach dem Parademarſch zog Seine Königliche Hoheit die Offiziere und Portepee⸗Unterofftziere des Bataillons ins Geſpräch, wobei er Aller⸗ höchſt aufrichtigſtes Teilnehmen an den großen und kleinen Sorgen eines jeden und den Aus⸗ druck größter Anerkennung für die geleiſteten Dienſte in der leutſeligſten Weiſe bezeugte. So⸗ dann wurden die für die Gefechtstätigkeit in den Vogeſen an Offiziere und Mannſchaften Aller⸗ höchſt verliehenen Kriegsaunszeichnungen über⸗ reicht. Zum Schluß ſprach Seine Königliche Ho⸗ heit jedem der Ausgezeichneten ſeine Allerhöchſten Glückwünſche aus und gab dabei der Hoffnung Ausdruck, daß nach baldigem erfolgreichen Ab⸗ ſchluß des Krieges ein jeder die verdiente Aus⸗ zeichnung lange Jahre ſegensreichen Friedens in ungetrübter Geſundheit mit Stolz auf der Bruſt tragen möge. Nach Abſchluß der militäriſchen Feier gab Seine Königliche Hoheit dem Offtizierskorps die Ehre, Allerhöchſt an dem gemeinſamen Frühſtück in dem in einem verlaſſenen Hotel eingerichteten Offizierskaſino teilzunehmen. Auch hier war es allen Teilnehmern vergönnt, die Herzensgüte und Leutſeligkeit des geliebten Landesherrn, deſſen Friſche und vorzüglichen Geſundheits⸗ zuſtand allſeits ungetrübte Freude auslöſte, ken⸗ Mit erhebendſter Anerkennung bis zum Bengaliſchen Meerbuſen laut geworden, im Gebiete von Schantung, an der chileniſchen Küſte, auf den Falklandinſeln uſw.— mit einem Wort, in allen Winkeln des Erdballs. Auch an⸗ dere Kriege ſind koſtſpielig geweſen, aber erſt in dem jetzigen Kampf gibt die Ziviliſation 20—24 Millionen täglich aus, um ſich ſelbſt in Stücke zu ſchlagen. Und es gibt heute ſicherlich in der gan⸗ zen Welt niemand, der nicht direkt oder indirekt, im Guten oder Böſen, in irgendeiner Weiſe den Rieſenſturm des gegenwärtigen Ringens ver⸗ ſpürt hat. Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Der„Darmſtädter Zeitung“ zufolge wurde der ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule zu Darmſtadt Geheimrat Dr. Eras⸗ mus Kittler auf ſein Anſuchen vom 1. Novem⸗ ber ab in den Ruheſtand verſetzt und ihm aus dieſem Anlaß das Komturkreuz erſter Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen. Nus dem Mannheimer Runſtleben. Roſengarten⸗Gaſtſpiele. Das Enſemble der Frankfurter Gäſte bringt morgen Samstag, den 17. ds. Mts., den erfolg⸗ reichen Poſſenſchlager„Der Juybaron“, Text von Pordes⸗Milo und(. Haller, Muſik ban Walter Follo, Geſaugstexte W. Wolff, zur Erſtaufführung. Die der vergangenen Winterſaiſon in Berlin, Wien, ſe, die in Frankfurt(Main), Hamburg, München Reper⸗ toirſtück war und deren zündende Muſftknum⸗ mern(von Walter Kollo, dem Filmzauberkom⸗ pyniſten)„Wenn ein Mädel einen Herrn hat“, „Wozu haſt Du dann die Beine, kleine Maus“, „Kleine Mädchen müſſen ſchlafen gehen“ bereits populär geworden ſind, wird auch hier ihre durchſchlagende Wirkung nicht verfehlen. Büchertiſch. Eine„Deutſche Orient⸗Bücherei“ beginnt jetzt im Verlag von Guſtav Kiepenheuer⸗Weimar zu erſcheinen, herausgegeben von dem bekannten Orientpolitiker Ernſt Jäckh. Deutſche Fach⸗ leute von Ruf, wie der Bonner Iſlamforſcher Prof. Dr. C. H. Becker und der Rektor des Orientaliſchen Seminars Geheimrat Prof. Dr. Sachau und türkiſche Perſönlichkeiten wie der Botſchafter General Mahmud Mukhtar Paſcha und der Rektor der Konſtantinopeler Univerſität Aga⸗Ggli Ahmed Bey finden ſich in dieſer Orlent⸗Bücherei zuſammen. Drei Bände kommen jetzt gleichzeitig heraus: Prof. Dr. Jaſtrow mit dem angeſichts der Darda⸗ nellenkämpfe beſonders zeitgemäßen Themg„Die Weltſtellung Konſtantinopels in ihrer hiſtori⸗ ſchen Entwicklung“ und der jungtürkiſche Abge⸗ brdnete Tekin Alp„Türkismus und Pan⸗ türkismus“. Die Talſache der deutſch⸗türkiſchen Waffenbrüderſchaft macht ſolche Aufklärung geradezu nolwendig, Der dritte Band von Ge⸗ heimrat Dr. Sachau handelt„Vom aſiakiſchen Reich der Türkei“. Er liefert zur Feuntnis Unſerer Bündesgenoſſen beſonders türkiſchen wertvolles Matertal. 4. Seite. General⸗Anzeiger ⸗ Badiſche Neueſſe Nachrichten.(Aittagblatt) Freitag, den 16. Juli 1915. gedachte Seine Königliche Hoheit der ruhmvollen Leiſtungen unſerer badiſchen Waffenbrüder an der Front, die Allerhöchſtderſelbe kurz zuvor be⸗ reiſt hatte. Mit herzlichen Abſchiedsworten verließ uns der geliebte Landesherr unter wiederholter An⸗ erkennung der vorzüglichen militäriſchen Hal⸗ tung des Bataillons. Das Abſchiedsgeleit gab dem Landesfürſten ein brauſendes Hoch, welchem die zahlreich zuſammengeſtrömte belgiſche Menge, ungewohnt ob eines ſolch herzlichen Einverneh⸗ mens zwiſchen Fürſt und Untertan, mit ſtumpfer Neugierde gegenüberſtand. Mit Stolz blickt das Bataillon auf dieſen Ehrentag in Feindesland zurück. Hat er doch einem jeden von uns erwieſen, daß, je länger das Fernſein von der Heimat und all den Lieben, deſto inniger die Bande der Zuſammengehörig⸗ keit ſich ſchlingen und hat er uns weiter gezeigt, daß ſtrenge Pflichterfüllung Anerkennung findet, die nach dem Bewußtſein und Streben„Nützlich ſein dem Vaterland“ für jeden, der draußen ſteht, das höchſte und erſtrebenswerteſte Ziel bleibt. Mit neuer Kraft gehen wir deshalb jeder Auf⸗ gabe, die uns geſtellt wird, entgegen; treu unſerm Fahneneid und treu der Pflicht eines jeden deutſchen Mannes in dieſen ernſten Zeiten, da das Vaterland gebieteriſch die Kraft eines jeden Mannes erheiſcht. Darum erneut die alte Loſung: „Deutſchland über alles, Hie gut Baden alleweg.“ e. Zum Lebensmittelwucher. p. Frankfurt a.., 15. Juli. Einen Höchſtpreis für Milch hat der hieſige Magiſtrat im Einvernehmen mit den Nachbar⸗ ſtädten eingeführt. Der ſeitherige Preis von 26 Pfg. für das Liter wurde als Höchſtpreis feſt⸗ eſetzt. Landwirte und Milchhändler hatten ver⸗ 5 den Preis auf 30 Pfg. zu ſchrauben. Nus Stadt und Land. Mannheim, 16. Juli 1915. i f dem Eſernen Kreuz ausgezeichnet Flugzeugführer Richard Dietrich, für einen mit großen Gefahren verbundenen, ſehr geſchickt ausgeführten Erkundigungsflug hinter der Front der engliſchen Armee. Richard Dietrich, ein ge⸗ borener Mannheimer, iſt durch ſeine in den Frie⸗ denszeiten ſtatigefundenen Flüge über unſerer auch in weiteren Kreiſen bekannt ge⸗ worden. 9999999.. Die neuen Einquartierungs⸗ Grundſätze. Nachdem nunmehr der größere Teil der in Mannheim einquartierten Mannſchaften in Maſſenquartieren untergebracht iſt, hat die Ein⸗ quartierungs⸗Kommiſſion mit Zuſtimmung des Stadtrats eine Aenderung der Belegungsgrund⸗ ſätze beſchloſſen. Gegenwärtig befinden ſich noch etwa 1200 Mann in Privatquartieren, während deren Anzahl vorher zwiſchen 3 und 5000 be⸗ trugen. Dieſe Verringerung bietet die Möglich⸗ keit, Einwohnern weitgehender zu entlaſten als bisher. Nach dem einſchlägigen Ortsſtatut ſoll neben der Woh⸗ nungsgröße das Einkommen zur Bemeſſung der zuzuweiſenden Einquartierung herangezogen werden. Während bisher nur die unterſten Ein⸗ kommensſtufen von der Quartierpflicht befreit blieben, tritt jetzt inſofern eine Aenderung ein, als künftighin nach Vorſchlag der Einquartie⸗ rungskommſſion alle Einwohner mit einem Ein⸗ kommen unter 3000 Mk. völlig von der Quartierpflicht befreit ſind und bei Einkommen bis 5000 Mark nur jeweils ein Mann zuzuteilen iſt. Während alſo bisher z. B. jemand mit 4500 Mk. Einkommen ſchon bei einer einzelnen Belegung zwei Mann Einquartierung erhalten konnte, iſd jetzt nur Zuteilung von einem Mann möglich. Entſſrechend dieſer Ermäßigung wird auch die Einzelbekegung der höheren Einkom⸗ mensſtufen bis zu einer beſtimmten Höhe gegen früher herabgeſetzt. Die Einzelbelegung ſoll in der Regel die Dauer von 15 Tagen nicht überſchreiten. Da indes damit eine völlig gerechte Verteilung der Quar⸗ tierlaſt nach dem Einkommen, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht erreicht wird, z. B. weil die Dauer der einzelnen Belegung aus verſchiede⸗ nen, zumeiſt in Anordnungen der Militärbehör⸗ den gelegenen Urſachen nicht immer gleich iſt, ſo ſoll künftig durch entſprechende Regelung der Belegung ein Ausgleich auf folgender Grund⸗ lage angeſtrebt werden. Bei allen Leiſtungs⸗ pflichten ſoll auf je 100 Mark des den freiblei⸗ benden Satz von 3000 Mark überſteigenden Ein⸗ kommens innerhalb einer beſtimmten Zeitſpanne im ganzen die gleiche Leiſtung, berechnet nach Verpflegungstagen, entfallen. Es kommt alſo nicht ſowohl auf die Häufigkeit der zugeteilten Belegungen, ſondern auf die Anzahl der insge⸗ ſamt geleiſteten Verpflegungstage an. Für den Anſatz der Einkommenshöhe kommt das jeweils erreichbare neue Steuerkataſter in Betracht. Dabei können glaubhaft nachgewieſene Emkommensverminderungen, die im Kataſter noch nicht verzeichmet ſind, berückſichtigt werden, benſo fonſtige beſondere Umſtände. Man hat berechnet, daß bei einer nach dieſen Grundſätzen behandelten Verteilung der Ein⸗ qnartiern die dem Einkommensſatz von entſprechende Leiſtung während des Es find Berech⸗ fin er nen edade 3. B. bei einem Einkommen von mit kleineren Einkommen ſch 9600 Mark nach Abzug der freibleibenden Min⸗ deſtſumme(9600 Mark abzügl. 3000 Mark= 6600 Mark) insgeſamt 66 Verpflegungstage zu leiſten. Das Einquartierungsamt iſt beauftragt, bis zur Beendigung dieſes Zeitabſchnittes unter Berechnung der jeweils ſchon geleiſteten Ver⸗ pflegungstage einen Ausgleich unter den ein⸗ zelnen Quartierpflichten auf der genannten Be⸗ meſſungsgrundlage herzuſtellen. Am 1. Auguſt beginnt die zweite Quar⸗ tierungsperiode, bei der mit der geſam⸗ ten Belegung nach den obigen Grundſätzen von neuem begonnen wird. Die aus dem erſten Kriegsjahre noch übrig gebliebenen erheblichen Mehr⸗ oder Minderbelaſtungen einzelner Quar⸗ tierpflichtiger können dabei nach Möglichkeit ausgeglichen werden. Abweichungen aus Gründen der Berückſichti⸗ gung beſonderer militäriſcher Intereſſen müſſen ſelbſtverſtändlich vorbehalten bleiben. meiſter Fritz Bürck(Sohn des Konſuls Carl Bürck dahier) der ſich als Ordonnanzoffizier beim Stab einer Diviſion im Oſten das Eiſerne Kreuz erwarb, iſt vom Großherzog von Baden das Ritterkreuz des Zähringer Löwen mit Eichen⸗ laub und Schwertern verliehen worden. * Kaiſer Wilhelm⸗Spende Deutſcher Frauen. Das Ergebnis der„Kaiſer Wilhelm⸗Spende“, die von den deutſchen Frauen dem Kaiſer am 2. Auguſt überreicht werden ſoll, war in unſerer Stadt ein ſehr gutes. Es wurden M. 27 457.90 gezeichnet, die der Geſchäftsſtelle des Landesaus⸗ ſchuſſes in Karlsruhe überwieſen worden ſind. Mannheim hat auch in dieſem Falle, wie ſchon ſo oft, ſeine Opferwilligkeit bewieſen. Feier von Großherzogs Geburtstag in Ruß⸗ land. Ein badiſcher Feldgrauer berichtet: Geſtern war Großherzogs Geburtstag, Wie derſelbe hier im Felde gefeiert wurde, davon will ich Euch ein einigermaßen anſchauliches Bild geben. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ſtand ich auf Wache im Graben. Nachts 12 Uhr Anſprachen der Kompagnieführer auf der ganzen Linie. Ueberall Hurrarufen und Freuden⸗ ſchießen. Unſere Scheinwerfer leuchteten die ruſ⸗ ſiſchen Stellungen ab und man ſaß die Ruſſen wie toll in ihrem Graben herumſpringen. Da ſie die Urſache des Hurrarufens und Schießens nicht kannten, ſo vermuteten ſie einen Angriff und bereiteten ſich vor, uns einen würdigen Empfang zu bereiten. Morgens erhielten wir alle möglichen Liebesgaben: Schinken, Wurſt, Zigaretten, Zigarren, Schokolade uſw. Auch eine Widmung der Großherzogin: ein Bild des Großherzogs mit folgender Widmung: Unſern tapfern badiſchen Kriegern im Felde zur Erinne⸗ rung an den Geburtstag Friedrich II. Mittags 4 Uhr war allgemeine Feier. Direkt hinter dem Graben wurde die reinſte„Kerwe“ abgehalten: Wurſtſchnappen, Turnen, Springen, Fußball⸗ ſpielen, Sacklaufen, großartiges Konzert, wobei Heringsbüchſen die Trommeln erſetzen mußten. Auch ein Kletterbaum, an dem alle möglichen ſchönen Dinge hingen, war aufgerichtet. Das Fußballwettſpiel, bei dem ich mitwirkte, wurde von unſerer Mannſchaft mit 120 Toren gewon⸗ nen. Beim Sacklaufen, bei dem es unzählige komiſche Stürze gab, die mit den ſchönſten Lach⸗ ſalven der Zuſchauer begleitet waren, errang ich den 1. Preis in Geſtalt von 2 Paar Würſten, die ich mit dem Mund aus einem Gebüſch, in dem ſie aufgehängt waren, holen mußte. Das Ende der ſchönen Feier im Feindesland waren 5 Faß Bier, die bis auf den letzten Tropfen ge⸗ trunken wurden. Der fidele Tag bleibt uns allen unvergeſſen. Ueberhaupt iſt es hier ſehr On. Die Mufikkapelle des Landſturm⸗Vataillons Mannheim II beabſichtigt während eines Urlau⸗ bes vom Felde in unſerer Stadt ein Wohl⸗ tätigkeitskonzert zu veranſtalten. Das Konzert ſoll Ende dieſes Monats ſtattfinden. Die Nachricht wird zweifellos von den Mann⸗ heimern mit lebhafter Freude und großem In⸗ tereſſe aufgenommen werden und ein ſtarker Be⸗ fuch des Konzerts kann heute ſchon mit Be⸗ ſtimmtheit vorausgeſagt werden. Es wird jedem Mannheimer nicht nur Ehrenſache, ſondern ein Herzensbedürfnis ſein, das Konzert zu beſuchen. Das iſt er ſchon den wackeren und tapferen Mannheimer Landſturmleuten ſchuldig, abge⸗ ſehen davon, daß die 30 Mann ſtarke Kapelle muſikaliſch Vorzügliches leiſtet. * Spenden für den Roten Halbmond. Eine ganze Anzahl Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller haben bereits unmittelbar ſich an der Türken⸗ ſpende für den Roten Halbmond beteiligt. Trotz⸗ dem hat der Hauptvorſtand des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlindu⸗ ſtrieller in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, in den Reihen ſeiner Mitglieder eine beſondere Spende für den Roten Halbmond zu ſammeln. Es ſind bereits anſehnliche Zeichnungen einge⸗ laufen, u. a. vom Stahlwerks⸗Verband und vom Verband deutſcher Waggonfabriken. Weitere Zeichnungen ſind erwünſcht. *Mannheimer Hausfrauenbund. Die immer ſchwieriger werdende wirtſchaftliche Lage veranlaßt auch die Hausfrau, nicht länger beiſeite zu ſtehen, wenn es gilt, ihre eigenſten Intereſſen zu ver⸗ treten. Die Frauen haben in den letzten Monaten oft einen ſchweren Kampf durchfechten müſſen, um bei den teuerer werdenden Lebensmitteln das Nö⸗ ligſte für ihre Familie zur Ernährung zu be⸗ ſchaffen. Es iſt nun aber unbedingt nötig, daß ſich die Hausfrauen Klarheit verſchaffen, in wie weit ihre Forderung auf Verbilligung der Lebens⸗ mittel berechtigt iſt und welche Forderungen durch die Lage der Zeit einfach unerfüllbar ſind. Zu dieſem Zwecke veranſtaltet der Mannheimer Haus⸗ frauenbund am Mittwoch, 21. Juli, abends 815 Uhr, eine Verſammlung im Bernhardushof, wo über das Thema: Die Lebensmittelpreiſe und die Hausfrauen geſprochen werden ſoll. Der Eintritt iſt frei. Gäſte ſind willkommen. Mutmaßliches Wetter am Samstag u. Sonn⸗ tag. In vaſcher Reihenfolge ziehen von Weſten Fuhre 40 Doppelzentner heim. Hochdruck zum Weichen bringt. Für Samstag und Sonntag iſt weiterhin veränderliches, vielfach trü⸗ bes und mäßig warmes Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 16. Juli 1915. Am 15. ds. Mts., morgens 7% Selbſtmord. Uhr, wurde ein 40 Jahre alter verh. Kutſcher von Pommertsweiler, Oberamt Aalen, zuletzt wohnhaft hier, im oberen Luiſenpark an einem Baum er⸗ hängt aufgefunden. Die Leiche wurde in die Lei⸗ chenhalle des Friedhofs verbvacht. Urſache zur Tat iſt nicht bekannt. Zuſammenſtoß. Bei der Halteſtelle Weber⸗ ſtraße der Linie 6 der ſtädt. Straßenbahn erfolgte am 15. ds. Mts., abends 934 Uhr, ein Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem in gleicher Richtung mit dieſem fahrenden Bier⸗ fuhrwerk einer hieſigen Brauerei. Die vordere Plattform des Straßenbahnwagens wurde ſo ſtark beſchädigt, daß der Wagen außer Betrieb geſetzt werden mußte. Perſonen wurden nicht verletzt. Unterſuchung iſt eingeleitet. In bewußtloſem Zuſtande aufgefunden wurde geſtern Abend 10 Uhr auf der Waldſtraße in Waldhof eine 19 Jahre alte led. Fabrikarbei⸗ terin von Sandhofen. Sie wurde mit dem Sani⸗ tätswagen ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Aus dem Großherzegtum. ):(Freiburg, 14. Juli. Vor dem Reichs⸗ gericht in Leipzig wird ſich am 29. Juli unter der Anklage des verſuchten Verrats militäri⸗ ſcher Geheimniſſe der 1896 in Zürich geborene, ſchweizeriſche Staatsbürger Karl Keller, zu ver⸗ antworten haben. Der Angeklagte iſt von Be⸗ ruf Kraftwagenfahrer und wohnte zuletzt in Freiburg. ):(Hornberg, 14. Juli. Das Anliefern von Eichenrinden dauert auch jetzt noch an. Die Geſamtmenge, welche auf der hieſigen Station aufgeliefert wurde und noch wird, dürfte etwa 4000 Zentner betragen, was ein ſchönes Stück Geld ausmacht, da durchſchnittlich 10 Mark für den Zentner bezahlt wird. An dem Erlös profi⸗ tieren auch kleine Leute, von denen eine Reihe je zwiſchen—900 Mark einnimmt, was erfreu⸗ lich iſt.— Nach Fichtenrinde iſt die Nachfrage nicht ſo rege. Bezahlt werden 3½—4 Mark pro Zentner, für ganz ſchöne Ware auch etwas mehr. Früher wurden nur.60 Mark bis höch⸗ ſtens 2 Mark pro Zentner bezahlt⸗ ):(Konſtanz, 14. Juli. Dieſer Tage waren in Egnach einem ſchweizeriſchen Stapelplatz für Nahrungsmittel(am Bodenſee), zwei ſeit Wochen unterwegs geweſene Wagen mit bul⸗ gariſchen Eiern angelangt, die rund 360 Dop⸗ pelzentner Eier enthielten, von denen aber nach der Unterſuchung infolge des langen Trans⸗ portes ſich 80 Prozent als faul erwieſen. So mußten etwa 300 Zentner oder rund 700 000 Eier vernichtet werden. Sie wurden den Bauern zur Güllebereitung übergeben; ein Landwirt führte allein mit einer einzigen Letzte Meldungen. England iſt der Urheber. Berlin, 16. Juli. Feldmarſchall von Mackenſen richtete an einen ſeiner argentiniſchen Freunde einen Brief, in dem es heißt: Hoffentlich kennt man in Ihrem Lande die Wahrheit über dieſen Krieg. Kein Menſch in Deutſchland hat ihn gewollt, am wenigſten unſer Kaiſer. England iſt der Ur⸗ heber. Frankreich und Rußland erkennen nicht, daß ſie mit dem Blute ihrer Söhne die Ge⸗ ſchäfte Englands beſorgen. Das Siasko der italieniſchen Einbrüche. Berlin, 16. Juli.(Priv.⸗Telegr.) Aus Kopenhagen wird dem Berliner Lokalanzeiger berichtet: Der Kriegsberichterſtatter Lengquis, der gegenwärtig die öſterreichiſche Front an der italieniſchen Grenze beſucht, berichtet, daß italieniſche Soldaten, die von den Oeſterreichern gefangen wurden, recht traurige Sachen erzähl⸗ ten. Die Soldaten beſchuldigen die Regierung, ſie mit unwahren Verſprechungen in den Krieg geſandt zu haben. Danach ſollte der Krieg ſich auf einen militäriſchen Spaziergang beſchränken. Man hatte bereits Vorbereitungen getroffen, unter Muſik und Blumenregen in Trieſt und Görz einzuziehen, wo die Bevölkerung die Be⸗ freier mit Jubel empfangen werde. Auch die gefangenen italieniſchen Offiziere ſprachen ſich in bitterſten Worten aus. Die Verſprechungen der italieniſchen Regierung hätten klar gezeigt, daß man in Italien allgemein die Kraft der Doppelmonarchie unterſchätzt habe. Der Korreſpondent faßt ſeine Erfahrun⸗ gen bei dem Beſuche an der italieniſchen Front dahin zuſammen: Das Fiasko des italieniſchen Einbruches in Oeſterreich und die großen italie⸗ niſchen Verluſte können nicht länger verheimlicht werden. Eine Aenderung der Lage kann auch bei der Fortſetzung des Kampfes nicht erwartet werden. Das öſterreichiſche Heer ſei niemals ſtärker, niemals mehr von Siegesbewußtſein und loſen Bundesgenoſſen kämpfe. Berner„Bund“ zufolge ſtehen ſich die feind⸗ Juftwirbel auf, deren neueſter auch den auf der [Rückſeite der letzten Depreſſion ausgebildeten von dem Glauben an die gerechte Sache durch⸗ drungen geweſen, als jetzt, wo es mit dem treu⸗ Bern, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Dem lichen Abteilungen am Stilfſerjoch nur wenige Schritte von der Schweizergrenze entfernt aufgeworfen, von denen der Schweizerboden dem Feuer der Kämpfenden ausgeſetzt ſind. Dieſe Lage könnte zu Unzuträglichkeiten füh⸗ ren, weshalb der Chef des Schweizer General⸗ ſtabes und des Berner Militärattachees mit beiden Kriegführenden ſich ins Benehmen ſetzte, damit die Gräben geräumt wür⸗ den. Die Oberführer der beiden Armeen einig⸗ ten ſich dahin, die Gräben räumen zu laſſen, was auch bereits geſchehen iſt. Die politiſche Cage Griechenlands. m. Köln, 16. Juli. Die„Kölniſche Ztg.“ meldet aus Zürich: Der Athener Berichterſtat⸗ ter der„Züricher Poſt“ gibt die Meinung eines griechiſchen Staatsmannes wieder, der in dem Bericht über die politiſche Lage Griechenlands erklärte: Ich glaube nicht, daß nach dem Zuſammentritt der Kammer die Übernahme der Regierung durch Veni⸗ ſelos möglich ſein wird. Meiner Anſicht nach dürfte er ſich im Falle einer diesbezüg⸗ lichen Berufung weigern ſie anzunehmen, da er ſich in den Fragen der äußeren Po⸗ litik in vollem Gegenſatz zum Kö⸗ nige weiß. Um den Folgen einer ſofortigen Auflöſung der Kammer vorzubeugen, wäre es einzig und allein ratſam, eine Regierung aus angeſehenen Politikern zu bilden, der das Par⸗ lament ohne Rückſicht auf Parteiunterſchiede die notwendigen Geſetze zu bewilligen hätte. Hierfür müßte die Kammer ihre Arbeit unter⸗ brechen. Auf dieſe Weiſe könnte der Zeit⸗ punkt, da das Volk neuerlich zu den Wahlen gerufen wird, hinausgeſchoben werden. Die engliſchen Uebergrifſe vor der norwegiſchen Küſte. Berlin, 16. Juli. Die engliſchen Ueber⸗ griffe vor der norwegiſchen Küſte ſcheinen jetzt, wie der„Voſſiſchen Zeitung“ berichtet wird, zu einer ſtändigen Einrichtung werden zu wollen. Der Dampfer„Lofoten“, mit einer Kieslaſt an Bord, wurde, als er Kya paſſiert hatte, durch einen engliſchen Hilfskreuzer angehalken. Die „Lofoten“ befand ſich zu dieſem Zeitpunkt auf norwegiſchem Seegebiet. Sie führte die Natio⸗ nalflagge. Zwei engliſche Offiziere und einige Matroſen kamen an Bord und ſahen die Schiffs⸗ papiere durch. Die Offiziere erklärten, daß ſie vier Schiffe in kurzer Zeit durchſucht hätten So⸗ wohl norwegiſche Tourendampfer als auch Poſt⸗ dampfer, die die norwegiſche Staatsflagge füh⸗ ren, werden von den Engländern durchſucht. Bergrüßerung der holländiſchen Kriegsflotte. Haag, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die 2. Kammer hat einen Marinegeſetzentwurf mit 46 gegen 21 Stimmen angenommen, die den Bau von 2 Kreuzern und 4 Unterſeebvoten vor⸗ ſieht. Deutſch⸗Südweſtafrika. Liſſabon, 15. Juli.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Meldung der Agence Havas. Der Ko⸗ lonialminiſter teilte in der Kammer und im Senat den Sieg Bothas in Südweſtafrika und die Freilaſſung der portugieſiſchen Gefan⸗ genen mit. * Bern, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Aus Rom wird gemeldet: Der Betrüger, der ſich bisher für den fvanzöſiſchen Flieger Andrsée ausgegeben hatte, wurde wegen Be⸗ trugs und Führung von falſchem Titel zu 17 Monaten 5 Tagen Gefängnis, 700 Lire und 200 Lire verurteilt. Paris, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) „Petit Journal“ meldet aus Le Havre: Am hieſigen Bahnhof exrplodierte eine Kiſte, die Sprengſtoffe enthielt, während des Transports. Eine Perſon wurde getötet, mehrere verletzt. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Paris, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) „Petit Pariſten“ mekdet aus Mardrid: Von 4 Waſſerflugzeugen die geſtern von Gibraltar aus eine Aufklärungsfahrt unternom⸗ men haben, ſind nur 2 zurückgekehrt, das dritte iſt ins Meer geſtürzt. Die Inſaſſen ſind gerettet. Von dem vierten iſt man ohne jede Nachricht. Petersburg, 16. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die Geburtenziffer in Petersburg iſt zufolge des Krieges ſtark zurückgegangen. Don Tag zu Tag. — Raubmord. Hamburg, 15. Juli.(Priv.⸗ Tel.) Geſtern Abend wurde die 19jährige Frau Boethling in ihrer Wohnung ermordet aufgefun⸗ den. Es liegt ein Raubmord vor. Die Mörderin⸗ nen, zwei Waiſenhauszöglinge im Alter von 15 und 17 Jahren, ſind heute verhaftet worden. Sie ſind geſtändig. Geraubte Sachen wurden bei ihnen gefunden. unde tiauf undfSonnenbrend z⁊u nenen 5 getördert Wohibennden und Ausgglek Fatapcsmube 1 Win 8 vrd beren benamen or. NA. Albersheim, rrantrurt a.. 5 gegenüber. Es wurden von ihnen Gräben!l Oben grof Ergeb Krit 9 den Seneral⸗Anzeige 8 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) . Seite. — Helene und Amalie hat ihre Ausbeutezahlung von der Nheinisck-WMestfälische Wert⸗ M. Bapiermarkt. neberslehtüber das erste Malbjahr 1973. liich hat die Gewerkschaft Unser Fritz die Wie- Bericht von Gebrüder Stern, Banlgeschäft, Dortmund. Walrend nach Kriegsausbruch der freie Ver- Feirr an den großen Börsen sich bald auf die netten Verbhällnisse einrichten konnte, fand sich der rhenmsch-wesffHiscie Wertpapiermarkt nur zögernd in die Veränderungen hinein. Ihm stan- den nicht wiie den anderen Märkten die soge. namten Waffen-, Munitions- und sonstigen Kriegswerte zur Verfligung, umd die militärischen urcdd Wirtschafflichen Verhäftnisse mußten schon beclentende Fortschritte zeigen, bis hier die Zu- Tüchaſtng überwunden wurde. Die ersten Zei- chen einer Belebung waren etwa um die Jahres- wercde zu erkennen. Seit dieser Zeit haben die Untsatze von Monat zu Monat an Stetigkeit und Umang gewornen. Der Besitzwechsel in Koh- Enletren blieb zwar bis in die letzten Wochen gering, aber die nicirt unwesentlichen Umsätze, e danm namentmlich in schweren Werten statt- fancten, sind angesichts des schon in Friedens- zerten begremzten Verkehrs atf diesem Marlcte desto erfreulcher. Das lebhaftere Interesse, das sich während mehrerer Wochen für die Werte der schwer geprüften Kaliindustrie kundgab, laßfit die RNuffesstng der beteiligten Kreise und ihre Hoffnemgen alrf die Zukunft erkennen. Eine grö- gere Regelmafigkeit gewann der Verkehr aber nur am Attienmartgte, wo sich bald die Grenzen wrischerr eiemas amtlich nofierten und amtlich nicht notierten Werten völtig verwischten. In den Akten der im rheinisch-wesffälischen Bezirk beheimateten oOcdter nit ihm in Beziehungen Stehenden Gesellschaflen, soweit sie aus den gegenwärtigen Vertaftnissen Vorteile ziehen Kön⸗ nen, farrden in den letzten Monaten zum Teil Peträcirtiiche Umsätze statt. Da sie sich nur im Barverkehr vohziehen, so ist das andauernd Sehr große Interesse bemerkenswert, das sich daneben dem Gebiete der Industrieanleihen zugewendet hat. Nlreinisch-westfälische und süddeutsche Kapitahistenkreise haben in den füngsten Wochen große Posten Anleihen unserer ersten Industrie Gesellschaften aufgenom- men, 80 daß die Bestände einzehner Großbanken Mierin ohne Zwwelfel eine merkliche Entlastung er- ſahren haben. Die erzielten Preise Waren im Vergleich zu dem Kurse der Sprozent. Reichs- amleine recht gute. Auch gegerwärtig dallert die Nachfrage nach ersffclassigen Anleihen fort, wWobei die Rurse sogar eine leichte Neigung nach oben zeigen, ein augenfälliger Beweis für die große Geldfülle, die auch ein ausehmliches Ergebnis der ⁊zu erwartenden dritten Kriegsanleihe zu verbürgen scheint. Gegemüber den Umsätzen in Industrie-Anleihen trat das Geschäft in den Schuldverschreibungen von Kaliwerten itt den Hintergrund. Nur nach den Anleihen der Alteren Werke zeigte sich Stärkerer Begehr, wenn auelt in den anderen An- leihen Wiederholt Umsätze vermittelt wurclen. Die Notierungen bewegten sich aber, nachddem cie anfängliche Abschwächung überwunden War, auf einer beachtenswerten, Hem Friedensstande im allgemeinen entsprechenden Hoöhe. Allerdings i8t zu berücksichtigen, daß die meisten Anleihen in Friedenszeiten im Vergleich zu den anderen Industrie-Anleihen niedrige Preise hatten. mu der Kohlenindustrie hat sich die Förderung dantt der entgegenkommenden Me5i. Halmnett der Militarbehörden, die Beurlaubung Alterer Arbeiter aus der Front und die Heran- Behung von Nriegsgefangenen zu den Arbeiter befriedigend gestaltet, und bei den grogßen Be- dkürfnisserr einzelner Industriezweige, der umfas- senden Versorgung der deutschen Kriegsmarine mit Kohlen umd der Beliefſerung der ehemaligen engiscken Absatzgebiete der Nordküste ist sie geicht unterzubringen. Viele Verbraucher sind üwischen mit gutem Exfolg zur Koksfeuerung übergegangen, und die Noksläger der Zechen haben sich infolgedessen schon merklich gelich- tet. Diese Lager, die früher ais eine umwill⸗ kommene Belastung angesehen wurden, haben sich jetzt als ein Glüche für die Abnehmer erwie- Sen. Auch die Nachfrage nach Nebenerzeug- nissen ist recht lebhaft. Nach schwefelsaurem AmmOmialtsa lUZ, nach Teer und Benzol herrscht dringender Begehr. Durch höhere Materialien- preise und amziehende Löhne sind zwar die Selbsſkosten der Zechen gestiegen, doch sind die Betriebsergebnisse bei den meisten Gewerkschaf- ten nicht ungünstig, und auch die Aussichten Sind, zinnal Preiserböhumgen für Kohlen und Roks zu erwarfen Simd, befriedligend. Finige Zechen konnten bereits zur Wiederaufnahme der Ausbetrtezahlung Schireiten. Die Zeche Mont Oeuis verteilt vom H. Viertefahr ab M. 250.— je Nut, und dieser Betrag stellt sich um Mark 70.— werteffahrzch höber, als die letzte Aus- 1 N 150.— wieder auf M. 200.— je Kux viertel- jährlich erhöht, ebenso die Gewerkschaft Hein- rich von M. 125.— auf M. 150.—, und schließ- deraufnahme der Ausbeutezahlung in nahe Aus- sicht gestellt. Diese Tatsachen haben nicht nur zu einer lebhafteren Nachfrage, sondern auch zu regeren in schweren und mittleren ſerten geführt, wobei Ewald etwa M. 4 000.—, Helene und Amalie etwa M. 2500.— Mont Cenis nach einer vorübergehenden Abschwächung efWwa M. 2 000.— und Graf Schwerin etwa Mark 1000.— gewinnen konnten. Heinrich werden zu einem um M. 300.— erhöhten Preise vergeblich gesucht, und auch für Constantin der Große, König Ludwig und Lothringen sind Käufer vor⸗ Handen, ohne daß ein angemessenes Angebot ge- nannt wird. Hermann—3 konnten von einer Abschwächung von M. 800.— etwa M. 300.— bei angeregtem Verkehr wieder einholen. (Schluß folgt.) Einanzen. Bewillligung der Rerliner Stadtanleihe. Berlin, 15. Juli.(Pr.-Tel.) Die heutige Stadt- verordnetenversammlung hat die Anleihe von 288 Millionen Mark bewilligt. Umsätzen Oesterreichischenungarische Bank. Wien, 15. Jjuli.(WITB. Nichtamtlich.) In der Generalversammlung der Oesterreichisch- Ungarischen Bank wurde ein Antrag auf Abänderung der Bankrate nicht gestellt. Der Ge- neralsekretär hob in seinem Bericht über die Lage des Geld- und Devisenmarktes den geradezu K a- tastrophalen Sturz der Rubeluotie- rungen hervor, welche vom 21. Juni von 2805 bis zum 31. Juli auf 257 sich ermäßigten. Er er- klärte weiter, daß in der bedeutenden Verschlech- terung der russischen Valuta die Erfolge der verbündeten Armeen in Galizien auch auf ſinanziellem Gebiet zum Ausdruck kommen. Der hiesige Geldstand zeigte sich in den letzten Tagen etwas knapper. Der Privatdiskont für erste Wiener Wechsel beträgt 3, für Budapester Wechsel%. Wer sinmkende russische Geldwert. Pelersburger Industrielle reichten dem Finanz- Hiinister ein Gesuch um Maßnahmen zur Auf besserung des russischen Geld- Wertes ein, dessen Kurs um 25 bis 30 Prozent unter seinem Wert stehe, was im Ausland ſen indruck branlchafter Zustände hervorrufen und die größten Schwierigkeiten für den Handel her- beri xe. Maßnahmen gegen Valutaspekulationen im Frankreich. Zürich, 15. Juli. WITB. Nichtamtlich.) Nach der„Neuen Zürcher Zeitung“ wird neuerdings Seitens der Bank von Frankreich die Ab- gabe fremder Valuten von dem Nachweis des Bedürfnisses für den Warenverkehr abhängig gemacht. Diese Maßregel bezwecket, die Valuta- Spelkulation an ausländischen Börsen und beson- ders in Newyork zu erschweren bezw. möglichst zu ünterbinden. Die Folge der Maßnahme sei bereits, daß in der seither hohen Bewertung der Auslandswechsel ein Rückschlag eingetreten sei. Man beabsichfige auch an Stelle der bisherigen priwaten Veröffentlichungen der Schwankungen der ausländischen Wechselkurse eine amtliche Notierung des täglichen Durchschnittskurses lxe- en zu lassen. Diese Maßnahmen stießen aber auf den heftügsten Widerstand der Börsenkreise. Amsterdamer HEffelstenbörse. AmSTERDAM, 18. lull.(Devisenmarkt.) 15. 14. Soheck auf Berlin 50.45——50.95.— 50.50——51.—— Scheck auf London 11.96½—11.9½ 11.37½—11.7 ½½ Soheok auf Parls. 44.15—44.65— 44.10——45.60.— Sohsok aüf Wien—— Pariser Effektenbörse, pAH 18, 14. Juli 1915.(Kassa-Markt.) 14. 13,. 14. 13. 30% Französ. Bente 69.10 69.25 Maltzeff-Fabriken. 450 450 4% Spanler äussere 85.35 65.50 Le Naphte 323 340 5% Russen v. 1808 90— 89.50 Toulaa 1169 11.78 30% Russen v. 1665 58.60 58 45 flo Tioh 15 39 15 40 4% Türken—— gape Copper 76— J Banque de Paris. 883 855 Ohna Copper 2538 253 Orédit Lyonnais. 100 10 19 Utna Copper 376˙% 375 Unlon Parislenne. 530 525 Tharsis—— 149 Suez-Kanal. 40.60 40.50[de Beers 2083 289 Thomson Hlouston. 355 560 Lena Goldfielas 42——.— Bakuünüßü 1216 12.61 Jägersfontann De= Brlank 300 305 flandmloes. 12550 12⁰ Llanosoff. 295 300 l WeohselaufLondon———.— Lomdoner Hfektenbörse. London, 14. Jutl. 14. 18 14. 13. 2½ Engl. Konsols, 65¼ 85½1 Dtefes %% Japan. v. 1905 88% 36 ½ kissouri Kansas. 8 68/16 40% Japan, v. 1810 63 ½ 630 Southern Paolſio. 32.½ 89 ½ 4% Erasiſtaner— 43% Southern Railwaß— Union Paolflo 131.— 131½ Steess 63.½ 63.½ Wahans 5 8 Amalgamated Copp. 75% 78 Rlb Tinto 7 Charteredtdd Do Beors. 10 4% Argentinler 4% Russen 4% Portugiesen Peruvian dom. do. pref. Atohlison oom. Atchison pref. Baltimore and Chio 79½ 78/ Lena goldflelds. 172%82 Canadlen Pacifſo 151%½ 152½ Kandmnes 4ſ%½—4— Denver——.—Privatdiskont 44%½ 47%8 Eris dD„ Sbess 2212 New-Torker Raelstenbörse. WIB Newyor k 14. Juli. Das Interesse der heutigen Börse Wandte sich ziemlich leb- haftell Unisatzen vorwiegend Industriewerten zu, in denen ziemlich große Kursschwankungen Stalttfanden, da nach anfänglicher guter Kauflust im Zusammenhang der günstigen Eirmahme- schätzung später Gewinurealisationen vorgenom- men Würden. Eisenbanuwerte waren Vernach- LAssigt und zeigten eher schwache Tendenz wegen bei 1 lustrie- Weniger günstig Hautender Ernteberichte. Kupfer- Werte gleichfalls niedrig infolge der Rickgärg der Preise für elektrolytisches Kupfer. Die Stim- mung war am Schlusse matt, ver Verkehr voll- zog sich zu den niedrigsten Tageskursen. HEWVORK, 14. zull. (Devlsenmarkt.) 14. stetig 8. Fönner et! 15205 Seld auf 24 Stunden(Durchsohnittsrate).— Geld letztes Darlehen Slohtweohsel Zerlin. Slohtwechsel Parls Weohsel auf London(60 Tage) Waeohsel auf London(Cabſe Transfers) Silber Bullion. 9333 33 .77.35 5661.50 471 (Bonds- und Aktlenmarkt.) 14. 13. NEWVORK, 14. Juli. Atoh. Top. Santa F& 4% oonv. Bonds 38ſ% 99,% Balt. Ohlo 4½% Bds. 85%½ 8 Chos. Ohio%½ Bs. 7 North. Pac. 3 Bds. Horth. Pac. Pr. Llen 4 Bonds St. Louis and St. Franzo. pr. 4 Bds. St. Louls S. F. 5 8d. South. Paolflo o 4 1929%8 Union Faoifio 1 st. Nt.19474 Bonds. Unfted States 28ds. Unlted States Stee Corp. 5% Bonds Atch. Top. Santa Fé 595 Missour, Cans, pr. Missouri Pacifio. 55g at. Ballw. of Mex. 70% New Lork Centr. o. do. Ont& West o. Mopfolk& West. o. Nofkthern Paolflo o. 2 Pennsylvania com. 66— 66%[Beading com. Chioagoe Rook Is- land Paolf. Rallw. Rodok Island oom. Ohlo. Rock Isl.forrf. Southern Paolflo. South. Rallw. oom. South. flallw. pref. Unlon Fadifio o. Unlon Paolflo prof. Mabasb pref. West Raryland oom Amalgam. Copp. o. Amerlo. Can dom. do. do. prof. Amerio. Locom. o. Amer.Smeſt.&Ref.o. 78½ do. Sugar Ref. o. 107½ Anab. Copp. Aln. o. 34¼ Bethlenem Steel 172½ Central Leather. 41% Consolidated das 127½ 126— Beneral Eleotr.., 166¼ Hexio. Pefrolsum 71% National Lead 63— UnitStat.Steels o. 607%/ Untt.Stat. Stoels pr. 109½¼ Utan Copper oom. 67¼ Mrgin, Oar. Chem..—— 30% Searsfoebuck oom.— 144— do. pref. Baltimore and Ohlo Canada Paclfſo Ohes.& Ohio o Ohio.MIIW. St. Paul o. Denver& Blo Gr. Erle oom. Erle Ist prefi. 39— Erle Znd pref. 37— Great North. pref. 115½ 116.— Gr. North. Ore Cert. 35/ 35ʃ¼. Unnols Centr. oom. 103— 102.— 19½ 721½ 721½ interborgh. Metrop. — 7 Kansas Glty and Soutbern do. pref. Lehigh Valley oom. Toulsv. u. Rashv. Missour-Oans, oom. Warenmörkte. Höchstpreise für den flandel mit Ver- brauchszucken. Berlin, 15. Juli.(WIB. Nichtamtlich.) Der Bundesrat hat ergänzende Bestimmun- gen über den Verkehr mit ucker er- lassen. Der gesamte Zucker, der michrt für dĩe Bezugsvereinigung zurückgestellt ist, ist für den menschlichen Verbrauen freigegeben. Der Ver- brauchszuckerpreis für September ist auf die gleiche Höhe wie für August festgesetzt. Weiter wWuürden Höchstpreise für den Handel mäit Verbrauchszucker nit Wirkung vom 22. Juli ſestgesetzt. Endlich ist bestimmt, daß auch nach dem 30. September Verbrauchs- zucker in einer Menge enteignet werden kann, die im wesentlichen der Menge entspricht, die die Verbrauchszuckerfabriken aus dem jetzigen Be- triebsjahr hinübergenommen haben oder die der Handel zu dem bis Ende September gültigen Preise gelkauft hat. Der Enteignungspreis für die Zeit nach dem 30. September wurde auf 10 Pfennig für 50 ſeg niedriger iestgesetzt als de Preis, der bis dahin gegolten hat. * Vor rund einer Woche hat die Zentraleinkauis- genassenschaft, Abteilung Zucher, den Zucker- raffinerien und allen sonstigen Eigentümern von Verbrauchszucker dringend geraten, dem Kon- sum aus den reichhich vorhandenen Beständen Zucker zuzuführen. Diese Mahnung hat nicht gefruchtet. Die Zuckerknappheit im Verkehr und die damit zusammenhängenden hohen Verkaufs- preise im Kleinhandel blieben bestehen. Das War v1lig ungerechtfertigt. Aus den Zuckerversteuerungen wissen Wir, daß im April und Mai d. J. um etwa ein Drittel größere Vor- räte die Fabriken verlassen haben. wWie in der gleichen Vorjahrszeit. Dem Verleehr mußten also Üüberreichliche Vorräte zur Ver- 141— 14— 7080¹ fügung stehen. Wenn sich trotzcem eine Zucker- Knappheit bemerlchar machte, so kann das nur Zucker in Erwartung künf⸗ tiger hößerer Preise von den Raffinerien oder dem Großhandel zurückgehalten wird. Hiergegen ricktet sich die neue Verordnung. Sie bestimmt, daß in das neue am 1. September begirmende Betriebsjahr keine alten Bestände her- übergenommen werdlen dürfen. Vielmehr ist der gesamte, nicht für die Bezugsvereinigung zurücke⸗ gestellte Zucker für den menschlichen Verbrauch freigegeben. Wo dennoch Bestände herüberge- nommen werden, kann eine entsprechende Menge beschlagnahmt werden, und zwar zu den alten Preisen. Die Verbrauchszuckerpreise im Septem- Per dürken Gieſenigen vom Schiuß des allen Be- triebsjahres(August) nicht übersteigen. Vor allem aber sind mit Wirkung vom 22. Juli Höchstpreise für den Handel mit Verbrauchszucker festgesetzt, übet die das Wagnerbüro z. Zt. leider keine genauere Arr- gaben macht. Werordnung über den Verkehr mit Oel- früchten. Der Bundesrat hat eine Verordnung über den VLerkehrmit Oelfrüchten und den daraus gewonnenen Produkten erlassen. Die Verordnung bestimmt, daß die aus Raps, Rlibsen, Hederich, Ra- Vison, Dotter, Mohn, Lein und Hanf der inländi- schen Ernte gewonnene Früchte an den Kriegs- ausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette in Berlin geliefert werden müssen. Zu die- sem Zwecl werden die Besitzer solcher Oelfrüchte verpflichtet, erstmalig am 1. August die Bestande dem Kriegsausschuß anzuzeigen. Für die Bezah- lung der gelieferten Oelfrüchte werden Normen daran liegen, daß der kestgesetzt. Die aus der Verarbeitung der Oel- früchte entfallenen Futterartikel sind an die Be- zugsvereinigung der deutschen Landwirte gemiß der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfutter- mitteln vom 28. Juni abzusetzen. Die Verordnung ſindet auch Anwendung auf Oeffrüchte, die vor dem Inkrafttreten der Verordnung in das Reichs- gebiet eingeführt wurden, und auf Oelfrüchte, die künftig aus den besetzten Gebieten des Auslands eingeführt werden. Mannbeimer Viehmerkt. amtlcher Borloht der Direktlen des städt. Schlacht- und Meb⸗ hofes.) Munheim, den 16. Iutki. per 50 Kiie Lebend-Schlachtgewloht 1 1— Uk. 8 alber. 24 Stuok J 3.„ 72—75 120—125 69—72 115—120 5. 69—72 115—120„ Sohafe 1.— a) Stallmastsoh,— Stüok 12 1 00- 00— 00 1* 0000 00— 00„ 1 51—353 102—105 b) Weidmastsoh. 42Stuok- 4 8 15—— 2„ 112—114 144—146 Sohwelns. 28 Stuok] 3.„ 111—112 142—1½4 4.„ 105—111 12—142„ 5. 103—108 132—135 8. 101—403 130—438„ Es wurde bezahlt für das Stlck: Luxuspferde 000 Stok. 0000—0000 Ferkel 188 Stlok 16—2ʃ Ardeltspfü.—„ 000—0000 zliegen 85 12—28 Fferde— St. z. Schl. 600—000 Zlokſein-„—0 Mlfohkune— Stüok 600—000 Lammer 00„ Zusammen 695 Stülo, Handel Iim Allgemeinen mittelmäßlg. Ghicageer Warenmarkt. omenao, 14. Jull 14 13. 14. 13. Welzen jull 115.—.— Schweine: Sept. 108 ½ 104.½ sohwere.05—.00.— Rals juli————Speck.37-.87.12..62 Sept. 78 ½ 72 ½/ Schmalz: Hafer Sept. 39./ 38—.15.17 1 Jull 38.%—— Sopt. 827.35⁵ Sohwelnezuf. Pork: Jul! 14.83 14.75 J. Weet. 66 000 62 000 1i dv. Ohioago 18 000 17000 Rippen: juli.65.65 Sohwelne: Sopt..25.80 lolohte.⁵⁵.50 New-erker Warenmarkt. Newyork, 14. ſjul. 14. 13. 14. 13. Welzen: Baumwolle: loke 2 Red 143.% 138.½ Newyork leko.05.05 por juli—.——.— per jull.65.59 per Sept. 116.½ 111/ per September.95.82 Mals loko— 3858.04 por Oktober.06.01 Mehl spr. w..25.578.25.50 per Novembor.35.25 getreſdefr. per Dezember.45 988 Liverpoo! 11— 11.— per Januar.69.50 London—.——.—[fetroleum: Baumwolle: roffn. l. oas. 1000 19.— Ank. I. atl. H. 1 000 1 000 stand Whlt..50 7850 in golthäfon 3 9000 5 90 in tanks 400 4— im innern 0000 90 000 Cred. Balan. 135 135 Rewyork, 15. Jull.[Kaffee.) Mo. 7, loko 7½ per Jull.05 per Sepf.75, per Dez..82, per Jan,.— per Rärz, 0,00. Letzte Handelsnachriehten. r. Düsseldorf, 16. Juli.(Priv.-Tel) Wie Wir hören, betrug der endgültige Ver- sand des Stahlwerks Verbandes im Monat Juni 318 953 gegen 288 566 Tonnen im Vormonat Mai um 565 153 Tormen in dersel- ben Zeit des Vorjahres. Hiervon entfallen Alf Halbzeug 77 804 gegen 62 002 bezw. 130 998, auf Eisenbahnmaterial 154737 gegen 142 207 benw. 252 056 und auf Formeisen 86 42 gegen 84357 bezw. 182 099. Zu diesen endgültigen Versandziffern hôren Wir noch, daß der Versand insgesamt 59,25 Prozent gegen 53, 41 Prozemt im Vormonat Mai und 104,62 Prozent in derselben Zeit des Vorſahres ausmachte. Der Halbzeugversand erbrachte 68,30 54,48 bezw. 114,43 Prozent. Eisenbahn⸗ material 72,21 gegen 60,57 bezw. 116,81 und Formeisen 4,1H gegen 40,13 bezw. 8688. Wasserwärme desRheins am 16. Juli 15., 18½ C. Mitgeteilt von Leopold Sänger. —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pegelstatlon vom Datum 8 K Rheln 11.l 12. 13.J 14. 15. 16.eneben Huningen?).. 265.60.552.55.64.55 Kbends 6 Uhe EHBBFBT 15 4 450.21.2.28 achm. 2 Ulie Maxau..82.88.89.81 480.90 Machm. 2 Uhe Rannhelm.01 405 1˙98.07.03.06 Horgens 7 Uhr Mainz.38 13 1 1½ 1%.-B. 12 Uhr Callb 240 240 243.50 248 porm. 2 Uh öln 243 22 2422 Kaohm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhem 397 8..00 400.984,00 Vorm. 7 Ubr Heilbronn..40.0.8 040% Vorm. 7 Ude ) Helter 105. Witterungsbeobachtungen d. meteorol, Statlon Mannheſ Datum Zelt 866 255 88 8 8 4¹ 2 S mim— 323 2— 15. Jull Rorgens 7˙⁰ 750.1 14.0 85 Mittags 2˙ 749.0 16.0 82 5 Abends 9˙ 751.2 14.0 82 16. Juli KHorgens 7% 752.5 14.0 8 Hüohste Temperatur den 15. Jull 16,0d, Tiefste Temperatur vom 15.—16, Juſt 11.50. Verantwortlich: Flir Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. 11. Direktor: Ernst Müller. 6. Seite Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 16. Juli 1915. 7777 28 55FFFFFFFFFFFFFFTFTFTTTFTCTCTb. Milch. Kouſervierte Pollmilch in Doſen neu eingetroffen. Beſter Erſatz für Friſchmilch und wie dieſe 2 8 41992% wendbar. Mäuuheimer Milchzentrale.⸗G. Beſtes Vieh⸗ und Pferdefutter beſchlagnahmfreie Torfmelaſſe oſſertert in billggem Ouantum. L2. Gimbel& Cie. Sudwigshafen a. Nh. Celephon 288 1 Tee-Kenner trinken Schokoladen- Greulichs Hell. Tees Ihres etrazarten blumi- gen Aromas, ihrer er- MehrereHerden. He felt zu verkauſen. 6744 Krebs, 8 4, Za, part. Wanzen, Flöhe, schwabenete- rotten Sie samt Brut radi- kal aus durch die, Wanzen. Vertilgungs-Essenz“, à Flasche 60 Pfg. aus der Turfursten-Hrag. TH. V. Elchstedt glebigen edlen Qualität und verhältnismäßigen Billigkeit wegen(99385 p. Pfd. 80 Pfg.,.- U..25. 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So grübelte ich gerade nach. wie ich Dir wahl einen Weihnachtsgruß ſenden könnte, als mir ein glücklicher Zufall zu Hilfe kam, indem mir mein Freund Möller einen Mann zuführte, der dieſe Nacht auf geheimen Wegen nach Paris geht und mir gelobte, Dir am Weihnachtsabend dieſe Zeilen mit ein paar Blumen ſicher zuzu⸗ ſtellen und auch wenn möglich, eine Antwort darauf zurückzubringen. Willſt Du mich alſo beglzicken, ſo ſchveibe mir unter der Chiffre F. L. und äbergebe den Brief Eurem Hausportier. Dort wird ihn der Bote am folgenden Abend abholen. Hoffentlich findet er ein Billett von Dir vor! Um mehr zu ſchreiben, läßt mir der Wartende leider keine Zeit, denn er muß vor zwölf Uhr in Paris ſein, und dieſe Stunde iſt nicht mehr fern. So ſende ich Dir nur noch die allerinnigſter Wünſche zum Weihnachtsfeſte, das ich im Geiſte mit Dir verlebe und arüße und küſſe Dich in Gedanken viele, vielemale Dein Fritz.“ „Du leber, guter, herziger Junge!“ kam es hewegt jetzt über ihre Lippen, und zärtlich drückte ſie die Roſen an die Wange. Ihre Ge⸗ danken flogen über die Stadtwälle, hinaus in das feindliche Lager zu ihrem Geliebten.— Wie war ſie doch von Gott begnadet, daß ihr die Kebe eines ſolchen Mannes geſchenkt war, mit dem ſie ein Leben voll Glück erwartete. Unwill⸗ kürlich faltete ſie die Hände zum Gebet.—Ach“, ſeußzte ſte dann,„könnte ich ihm doch auch nur etwas tun, um ihm eine Freude zu machen!“— Lange ſann ſie darüber nach. Jules hatte ihr die Mühen und Drangſale eines Lagerlebens geſchildert, ſo daß ſie ſich vor⸗ ſtelken kounte, wie der Arme bei der grimmigen Kälte keiden müſſe.=Aber wäre es deun nicht — möglich, ihm durch den Boten die warme Jacke zu ſchicken, die ſie ſelbſt für ihn gehäkelt hatte, ſchoß es ihr da mit einmal durch den Kopf. Ge⸗ wiß! Jedenfalls wollte ſte ſelbſt mit ihm da⸗ rüber reden. So ſchlimm, wie es ſich Aimse vorſtellte, er⸗ ging es Leutſtetten jedoch nicht, wenigſtens nicht heute am Weihnachtsabend, den die ganze vor ee ſtehende deutſche Armee ſogar glänzend eierte. Nach den ſchweren Verluſten, die der Feind bei ſeinen letzten Ausfällen am 21. Dezember er⸗ litten, war auf der ganzen Linie wieder Ruhe eingetreten; nur die Forts ſchleuderten noch ihre Zuckerhüte herüber. So verſäumten es die deut⸗ ſchen Truppen nicht, ſoweit es die Umſtände zulteßen, das Weihnachtsfeſt in heimi⸗ ſcher Weiſe zu begehen. Tannenbäume waren aus den umliegenden Parks in genügender Zahl zu beſchaffen und auch an Geſchenken fehlte es nicht, denn die hatte die brave Feldpoſt in Maſſen aus der Heimat gebracht, und außerdem bot ſich auch in den nach rückwärts gelegenen Orten wie Verſailles, Longjumeaux Gelegenheit genug zum Ankaufen. Selbſt bei den Vorpoſten ging es hoch her. Da gab es keine Erddeckung, in der nicht ein Chriſtbaum brannte und die Mannſchaften ſich nicht um ihn verſammelt hatten, um in ſehnſuchtsvoller Liebe der Heimat zu gedenken, die ihnen aus der Vergangenheit umſo ſchöner erſchien, je unbehaglicher die Gegenwart war. Am fröhlichſten ging es jedoch in Leutſtettens Chälet zu. Dort hatten einige Ulanen mit Papierſtreifen, blanken Meſſingknöpfen, Spie⸗ gelglasſtücken, Champagnerkelchen, Würſten und Kerzchen ihrem verehrten Oberleutnant einen prächtigen Baum aufgeputzt, darunter die Pa⸗ kete, Honigkuchen und andere Süßigkeiten ge⸗ legt, die aus der Heimat für ihn angekommen waren. So machte ſeine Stube wirklich einen ganz weihnachtlichen Eindruck, den eine Fla⸗ ſchenbatterie feiner Bordeauxweine, die ſein Burſche daneben aufgepflanzt hatte, noch er⸗ höhte. Dieſer talentvolle Krieger betrieb nämlich die 86 35 gegenüber * Lamengarten 3. St. Schöne 4 Zimmer⸗ wohnung mit Bad u. allem Zubehör per 1. Oktober zu vermieten. 48720 I 4 28 3 Simmer, Nuche, Bad und Speiſekammer per 1. Auguſt zu verm. 48682 3,14 Kleine Plautken, 3 Stock 5 Zimmerwohng. — 395 Zubehör 9285.St. 1 geamer F. W. Sehulze. 1 5, 3 Küche und Bad preiswert zu vermieten. Näheres parterre. 6405⁵ 0 6 6 Part.⸗Wohnung, * 4 Zimmer und —— P 5, 5% Schöne 4Zimmerwohnung mit elektr. Licht zu ver⸗ mieten. Näheres Groß, 2. Stock. 48692 3 Tr. ſchönes 7, 14a lees Sin ſof. od. ſpät. zu v. 6488 Leute zu verm. Näh. 2. St. —. Augartenſtt. e Kg. 3. Stock zu vermtet. 6695 Küche ſofort an ruhige desgl. eleg. 5 8 Näh.Waldparkſtr.32,2. St. r. 6498 Gontardſtr. 5 ſchöne 5Zimmerwohnung billig z. v. Näh. 2. Stock daſelbſt. L. 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Von einer Weihnachtsſtimmung war dabei freilich wenig zu merken, denn gerade kurz vor⸗ her war die Nachricht über glänzende Siege ein⸗ gelaufen, die General Goeben am 23. und 24. Dezember an der Hallue über die franzöſiſche Nordarmee erkämpft hatte, und über die nun mit freudiger Begeiſterung geſprochen wurde. Ganz beſonders wurden dabei die Leiſtungen der deutſchen Artillerie hervorgehoben, die ſich bei dieſer Gelegenheit wieder hervorragend aus⸗ gezeichnet und ſehr viel zu den Erfolgen bei⸗ getragen hatte. „Ginge unſere Artillerie doch auch einmal gründlich los und ſchöſſe den Pariſern auf den Kopf, daß ſie zahm würden,“ bemerkte dazu Ritt⸗ meiſter Groß. entgegnete Leut⸗ „Wird ſchon ſtetten. „Aber wannd Vielleicht wenn unſere Artil⸗ lerie⸗ und Ingenieurgenerale einmal doppelt ſo viel Geſchütze wie der Feind und für ein halbes Jahr Munition zuſammenhaben.“ „Man darf nicht vergeſſen, welche enormen Schwierigkeiten mit der Herbeiſchaffung der ſchweren Geſchütze, überhaupt des ganzen Be⸗ lagerungsparks verbunden ſind,“ entgegnete darauf ein alter Hauptmann.„Und außerdem iſt etwas zu viel Vorſicht immer beſſer, als wenn man wegen Mangel an Munition das Bom⸗ bardement abbrechen müßte.“ „Sehr richtig,“ ſtimmten mehrere zu. Doch der Rittmeiſter ließ ſich von ſeiner Mei⸗ nung nicht abbringen.„Ah bah!“ ſagte er,„man muß auch etwas wagen. Selbſt Graf Bismarck ſprach neulich bei Tiſch ſeinen Unwillen aus, daß es mit dem Beſchießen nicht vorwärts geht.“ kommen,“ Forſchung nach verborgenen Weinbeſtänden als Spezialttät, und es war ihm gelungen, neuer⸗ Man gebe mir für vierundzwanzig Stunden die Oberleitung, ſagte er, dann laſſe ich Paris ſofort beſchießen, und übernehme alle Verant⸗ wortung.“ „Ich würde auch den großmäuligen Pariſern einmal feſt auf die Köpfe knallen,“ bemerkte dar⸗ auf ein junger Leutnant.„Denn eh' ſie's nicht fühlen, glauben ſie ja doch nicht, daß wir ſo weit ſchießen können und geben nicht nach.“ „Die Verzögerung liegt nur daran, weil ſich ſentimentale Damen eingemiſcht haben, murrte der Hauptmann wieder. „Da eben ſitzt's“ nickte ihm der Rittmeiſter zu.„Hol' der Teufel dieſe Weiberſentimentali⸗ täten, die uns zumuten, aus Rückſicht für den Feind die Knochen zu erfrieren.“ „Pardon,“ nahm Leutſtetten wieder das Wort, „die Herren können beruhigt ſein, ſchon in den nächſten Tagen wird mitr dem Bombardement von Paris begonnen. Das weiß ich aus ganz ſicherer Quelle.“ „Hat's ſchon gar oft geheißen, iſt aber nicht eingetroffen. Und ſo wird's wohl auch diesmal wieder ſein,“ brummte der Rittmeiſter. „Sie dürfen ſchon daran glauben,“ verſicherte Stabsarzt Möller, und Hauptmann Wimmer, der ſich bis dahin noch gar nicht darüber aus⸗ geſprochen hatte, beſtätigte dies.„Es geht mit dem neuen Jahre überhaupt zu Ende, meine Herren,“ fuhr er fort.„Ganz Frankreich iſt in unſerer Gewalt. Im Norden hält unfere erſte Armee General Faidherbe und das Korps Briand im Zaum. Die zweite Armee ſteht mit ihrem Gros bei Orleans und hat die wichtigen Plätze Gieu, Blois und Vendsme im Beſttz. Die Armeecabteilung des Großherzogs von Mecklen⸗ burg in Verbindung mit der erſten Armee hält die Linie von Chartres bis zur Seine, be⸗ obachtet den Weſten und bis nach Le Mans hin. General von Zaſtrow beherrſcht die Linte Mont⸗ bard⸗Lois, am oberen Armencon. General Wer⸗ der iſt an dem wichtigen Punkte Vefoul und Villerſexel aufgeſtellt und deckt das belagerte Belfort. Und wir mit der Maasarmee halten die Hauptſtadt umklammert, daß ſie bald pater peccavi rufen muß. Darn iſt's aus, und Frank⸗ „Stimmt,“ beſtätigte ſein Nachbar.„Ich habe von etnem Ohrenzengen ſeine Erklärung geh reich muß kapitulieren. Proſtt, meine Herrent Juli 0 4 9 0 0 8 20 2—„25 2———2——. S ag, den 16. Juli 1915. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neuefte Nachrichten.(Mittagblatt) Am 3. Juli starb im Dienste des Vater-⸗ landes den Heldentod Feldwebel-Leutnant Feldwebel-Leutnant Aclelf Riede Wir werden diesem pflichtgetreuen vorbildlichen rleisch-—U. wurstwaren matlalh ldell, usbekses * 99 114————— Soldaten und lieben Kameraden ein getreues An- denken bewahren. im Namen der Offlzlere der 2. Landwehr-Plonler- Kompagnie XIV..-K. Prüfer Leutnant der Reserve und stellvertr, Komp.-Führer. Schinken- od. Blerwurst /. Prd bf Stuek 78 Pr Enmach ucker... Prd 26 Pf Ia. Schwartenmagen ½ Pfd. 73 pf Junge Tauben 1 75 5 5 Weisser Griess oder Kartoffel- larte Sommerwurst. Plund.32 5 Hahnen. Stück.30 an Mel! Pfd. 45 Pf. Hausgemachte Leber- und osshahnen u. Suppenhühner blligst Helle Madccar onkod. Vunsin Pfd. 78 Pf BIufyhrrllfl Pfd. 73 PfFrima Entenn Stück.50 anMalsmehll. Pfd. 45 Pf. Dellkatess-Kraffflsisch/ PId. 38 f. 8 Gerste, Saggs 55 Pf. Würstchen Paar 16, Servela 16 Pf. Wild krisch v Jom Schuss Hafergrütze und Flosken Pfd. 73 Pf. Flelsch- und Wildnains Dose 68 Pf. Rehrteken unt Keule Prund.45 7 k pulver o. Va 850 per Pfund.10 Malzgerstenkaffee Pfd.48, Gicherte 9 Schinkenspeck, Nußschinken billigst. Rehbraten Die ungerechtfertigten Braunschw.Mettwurst Nürste v 89 Pf. an 5 Behr Kaffes ½ Pfd. 75, 80, Reis Pfd. 78 Pf. Schulverſaumniſſe betr. SGer. Dürrfl.od. Kammstück 5 1 95 Lebence Rheinfische Bouillonvwrärf. jast.2 8, Erbsen Pfd. 50 ̃; ich§4 des Schulge⸗ aie 5nf K e 25 Pf 57 Aus den Reihen unserer edes m Jult 1910 wird peutscher Fleischsalat/ Pfd. 48 Pf. Ads frische Seekische fuktor man Prd 25 Pf. Rargarine Pfd..15 Angestellten starben beſtimmt, daß wegen un⸗ ä „„30000 4ameis eines Kindes aekochter Sehipken 15 Lebende Schlelen. Pfund.40 Marmelade 3 Pfü.-EHmer.45 19— 15 egen kte eoder Stelk⸗ in posen, brutto für netto Pfd. B. 9 Leh. Schwarzwalüforellen Pfd..40 Relsflocken. Paket 40 pf. 5 vertreter§ 71 des Polizei⸗ 1 Falami in allen Grössen.] Frima Bratschellfsche Pfd 2% Ptf. 1 e e erelat und Balämi in Allen Krdssel. prine e e Kornfrank. Paket 25 pf. U Ss ei N 1863 zur Anwen⸗ 55 ung kommt, ſofern die E 5 ücge e and kn Metzer Erdberen Schwelzer Schokol. Vanille-Block- Cremschokel. Tf. 25 Kognak-Versehnſite rsatz wiederholt erkannten 75 Für Unsere 1 Pld.-Dose 85 Pf. Tafel 52 u. 28 Pf. Schekelade 25 Pf. Jasschekol. 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Wiemer, 4 M. jenſtmagd Frieda Bauer, 18 J. 4. Schloſſer Paul Ludw. Leimer e. T. Eliſabeth. 6. Oskar Andr. Gg., S. d. Kfm. Gg. Irz. Rin⸗ 10. Jakob, Feal Heinech Siefert e. T. Ele FVVVVVV T. d. Fräſers Karl Heumann, 11.10, led. 7. Ingenieur Max. Müller u. Joſefine Hasler. 7. Fabrikwächt. Leonh. Hebling u. Hilda Martin. 8. Ingenieur Franz Wochner u. Lina Pfeil. 8 6. Neuſch e. T. Gertr. Anna Barb. 5 1 955 55 5 7 Zahlmeiſter Joh. Ramberger u. Maria Gerber. 5. Dekorationsmaler Frdr. 6h. Fegbeutel e. S. 6. Eliſe, T. d. Tagl 1 Maria Marg. Schmitt, 85 J. Juli Getraute. Wilhelm Gottfried. 6. Grelchen Kath T. d. Bäckes Eugen11. Phil. Ludw., S. d. Schuhmachers Karl Ludw. 8. Gärtner Jakob Hein u. Helena Karbach. 7. 0 aſer Jakob Merx 85 Anma Maria. Ardr⸗ 56, A d 0 Frantz, 4 Mon. 8. Bankbeamter Ludwig Palmer u. Anna Merz. 3. Bankvertr. Frdr. Schäfer e. S. Er tich Richard. 6. 3 T. d. Schlo ſſers Joh. Ant. Hilden⸗ 1 verh. Kfm. Joh. Karl Betz, 67 8. Hafenarb. Ant. Raidt u. Karol. Beck geb. Wahl. 8. Bäcker Georg Demeter e. T. 5 Brad, 3 Men 5 1 verw. Invalide Franz Becker, 75 J. 8. Friſeur Wilhelm Welter u. Roſa Gräber geb. 8. Hafenarb. Adolf Guſt. Kühner„S. Emil. 8. Erwin Otto, S. d. Wirts Karl Echtle, 1 J.%% München 7. Ablöſer Karl Diehl e. S. 2 Karl. 5. Chiſtian, S. Fabrikarb. Konr, Strohl, 14 J. verw. Fabrikarb. Jofef Foltin, 55 J. 10. Hilfsarb. Eugen Greb u. i Mahyer. 4. Fabrikarb. Mich. Jäg er e. T. Eliſabeth Emma. 6. Hermann, S. Werkmſtr. Rebholz, 3 M. Juni 10. 5, Architekt Johs. df Hugo e. S. Lud. Joſ. Wilh.] 8. Anna geb. Verner, Chefr. d.»Küfers 30. Mechanikerlehrling Georg Robert Rieg, 16 J. 1 10. Gußputzer Friedr. Müller u. Magdal. Baum 6. Schreiner Jak. 08 E. S. Walter Friedrich. Eugen Hellmuth, 44 5 5 8 Auf dem Felde der Ehre gefallen. geb. Rudolph. 6. Kranenführer Otte Hefner e. S. Ludwig Otto. 6. Adolf, S. d. Se Adam Beiſel, 1 J. Auguſt 1914 10. Vizefekdwebel Peter Eller u. Lina Butz.. Maſchiniſt Adam vurthard e. S. Hermann. 6, verh, Inralide Gotthard Stegmann 408 20. led. Schloſſer Mart. Bartels, Reſ., 24§. 10. Gerüſtbauer Mor. Jäckel u. Magdalena Lauer 4. Wirt Wilhelm Schulz e. T. Adela Karolg. 7 Winterbauer, Wwe. d. Mau September 5 geb. Rheinhardt. 5 Bankbeamter Gottl. Chriſt. Schütz e. T. Grika Mathias Stad elbauer, 82 J. 5. led. Inſtall. Emil Dietr. Bretzigheimer, Musk. 10, Kfm. Georg Maier u. Magdalena Limmened, Alwine Maria. 7. Richard, S. d. Landwirts Karl Wernz, 2 J 28*„„„ 558 5 13. Kraftwagenf. Wilh. Hartmann u. Elſa Liske 4 Fuhrm. Phil. Redig e. S. Joh. Frdr. Wilh. E. Richard, S. d. Korreſpondenten Max Limmer, e Juni Geborene. Frdr. Bürklin e. S. Walt. Joſ. 11 Tage. 5. verh. Metzger Rudolf Medert, Gefr., 25 F. 30. Stadkarb. Fvanz Joſ. Boller e. S. Frz. Adolf. 8 7 8 55 Irmg. Joſ. 15 Maria Eva Margareta geb. Höfling, Wwe. d. 27. led. Handelslehrer Emil Kaußmaun, Leutnant 28. Direktor Jul. Müller e. T. Helene Edelgard Depotarb. Karl Ad. Hemmrich e⸗ S. Kark Wilf. Schloſſers Pet. Idw. von Zaſtrow, 55 F. und Bataillons⸗Adjutant, 28 J. Moria Arnalia Kernmacher Wilh. Schmoll e. S. Otto Joſef. 8. berbw. balide Joh. Val, Heck, 60 Nobember d. Kfm. Guſt. Dreher Aug. Dezember 22. led. Buchbinder Ludwig Maier, Reſ., 26 J. ebrugr 1915 Leop. Hch. Traub, UVoff, 33 J. berger, Reſ., 20 J. Juftin Burger e. T. Gertrud. Uli 4. Bäcker Friedrich Braun e. T. Eva.„Kfm. Hch Mor. Weber e. S. Hch. Otto Frang. 5. Hafenarb. Wilhelm Weber e. S. Heinrich. Schreiner Gg. Karl Ludw. Hilbert e. T. Anng 4. Schneidermeiſter Mart. Hch. Haumüller e. T. Sofia⸗ Schloſſer Karl Ludw. Acker e. T. Liſel. Erna.] 7. verw. 8 5 atier Franz Hüber, 5 „Kfm. Otto Stunz e. S. Otto Frdr. Hch⸗ 9775 5 — Liſelotte Eliſe. 9. Inſtall. Reinh. Mangold e. S. Reinh. Benno. 12, berh. Schiffer Karl Guſt. Braun, 9 1 Kfm. Dr. d. Rechte Hch. Joh. Irg. Baumann 8. Operateur Wilhelm Weiler e. S. Willi⸗ März e. S. Herbert Hans Heinrich. 10. Gipfer Johann Georgi e. S. Richard. 14. led. Spengler Karl Nik. Duſſel, Gren., 21 J. 8. Seite. Bekanntmachung. Die Ausgabe der Zuſatzbrotmarken für den Monat Jult erfogt vom 16. bis 19. Jult im Roſengarten (Kaſſenraum Eingang Roſengartenſtraße) und zwar für die Inhaber der Abſchnitte mit den Nun —2000 am Freitag, den 16. Juli, nachmi —6 Uhr, für die Inhaber der Abſchnitte 2001 aß am Samſtag, den 17. Juli nac —6 Uhr für alle nigen, die im 9 atzbrotmarken erhalten, auf ng des Bürgermeiſteramt' 26. n neuen Antrag Zuteilu 31 zu ſtellen brauchten, am Montag, den atzmarken 19 — Juli mit abzugeben. Alle Anträge, die nach dem 8. Juli geſtellt worden find, konnten gemäß der erlaſſenen Bekannt⸗ machung bei dieſer Ausgabe nicht werden. Dieſen Antragſtellern wird im Naufe der nächſten Woche vom Lebensmittelamt ſchriftlichen; Beſcheid zugehen. 4884 Mannheim, den 14. Juli 1915. Städtiſches Lebensmittelamt. Dr. Bartſch. Kirchen⸗ Anfage. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Freitag, den 10. Jult, abends 7 Ubr, Andacht für Heer und Vaterland. Ijraelitiſche Gemeinde. In der Haupt⸗Synagoge: Freitag, den 16. Juli, abends.30 Uhr. Samstag, den 17. Juli, morg..30 Uhr, Fürbitte für Heer und Vaterland.— Nachmittags 2½ Uhr Jugenbgottesdienſt mit Schrifterklärung.— Abends .20 Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6½q Uhr.— Abends 6¼ Uhr. In der Clausſynagoge: Freitag, den 16. Juli, abends.90 Uhr. Samstag, den 17. Juli, morgens 8 Uhr, Fürbitte für Heer und Vaterland.— Abends.20 Uhr. Au den Wochentagen: Morgens 6˙½ Uhr!— Abends 7¼ Uhr. Adgark-Nestauran eee eenmnemnmd ſäglich dis 2u eintretender Dunkelteit geöffnet 39971 Eigentümer Adl. Beierle. Automatische PIstolen. System Browning, von Mk. 38.— an Revolxver Tasshenlampen 9 Dlana-Luftgewehre, Reparaturen sohnenstens Karl Pfund Nachf. F 8, 20. Haltest. Victoria. Tel. 2262. Roles Kreuz Maunheim. Aunahmeſtelle für Liebesgaben, insbeſondere Waren des Wochenmarktes: 41061 Altes Rathaus, Zimmer 6, ebener Erde. Moutag, Donnerstag, Samstag, 8— 12 Uhr. putzwolle Parkettbodenwachs Stahlspäne Scheuertücher rein amerik. 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Juni d.., gegen 12½ Uhr nachmittags wurde der Former Adam Füller, der auf ſeinem Rad von der Arbeit nach Haus fuhr, auf dem Friedrichsring vor der Ecke von U 4, von einem Kraftwagen umgefahren und ſo erheb⸗ lich verletzt, daß er noch nicht aus dem Kranken⸗ haus entlaſſen werden konnte. Der Kraftwagen iſt unerkannt davon ge⸗ fahren. Zur gleichen Zeit wie der Kraftwagen ſollen ein von der Friedrichs⸗ brücke kommender Wagen der elektriſchen Straßen⸗ bahn, und ein mit 2 Pfer⸗ den beſpanntes Fuhrwerk an der Unfallſtelle vorbei⸗ gefahren ſein. Perſonen, die zur Auf⸗ klärung des Hergangs und zur Ermittlung des Schul⸗ digen beitragen können, werden dringend gebeten, mir ihren Namen und ihre Adreſſe mitzuteilen. (Aktenzeichen 18 D 2318). Mannheim, 10. Juli 1915. Der Gr. I. Staatsanwalt. FCunterstützt unsers verwundeten Krieger! Dayertsche Rote Kreuz- ald otterie Ziehung unwiderruflich bestimmt 24. 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