n 2 —— 1 nn 4 dengsspreis: 80 pfg. mouatlich, Bringerlohm 50 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtauſſchlag NI..72 im Viertelfahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Auzeigen: Nolonel⸗Seile 50 Pfg. Rellame⸗Seile... 1. 20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung lzeiger m ͤund Amgebung Lelegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunhheim“ Sernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341¹ Schriftleitung Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 Sweigſchriftleitung in Berlin Beilagen: Armtliches Verkündigungsblatt für den KAmtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; » Cechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wander und Reiſen ſowie Winterſport; MRode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 345. Ne Beratungen von Calais. Aus Wien erhalten wir über den großen Kriegsrat, der in voriger Woche in Calats gehalten wurde, die folgenden Mitteilungen: Die Beratungen der leitenden engliſchen und franzöſiſchen Staatsmänner und Generale in Calais hat einer eingehenden Erörterung der gegenwärtigen Kriegslage und den ſich aus ihr ergebenden Erforderniſſen gegolten. In erſter Linje dürfte man ſich mit dem Stande der Dinge in Rußland und vor allem mit der Frage beſchäftigt haben, welche militäri⸗ ſchen Hilfsmittel dem Zarenreiche in der näch⸗ ſten Zeit noch zu Gebote ſtehen und ob ſie mit Rückſicht auf die innerpolitiſche Lage voll zur Verfügung ſind. In zweiter Linie dürfte man ſich mit der Lage auf der Balkanhalb⸗ inſel beſchäftigt haben, und zwar zunächſt mit der Frage, ob das Dardanellen⸗ unternehmen fortzuführen ſei. Die Vorausſetzung dafür ſcheint zu ſein, daß Italien ſich endlich an der Sache beteilige und General Porro, der von Rom nach Paris ge⸗ ſandt wurde, dürfte in dieſer Beziehung die nötigen Aufſchlüſſe gegeben haben. Anderer⸗ ſeits ſcheint man aber auch einen letzten Druck auf die Balkanſtaaten aus⸗ üben zu wollen und es iſt nicht unmöglich, daß damit auch das Gerücht von einem Be⸗ ſuche der Könige von Bulgarien und Rumä⸗ nien in Athen im Zuſammenhange ſteht. Daß die Frage der weiteren militä⸗ riſchen Leiſtungsfähigkeit Ruß⸗ lands und die Dardanellenfrage zueinander in ſehr beſtimmter Beziehung ſtehen, bedarf keiner näheren Erörterung. Ohne die Oeffnung der Dardanellen ſcheint für Rußland die Möglichkeit eines zweiten Winterfeldzuges mit irgendwelcher offenſtven Tätigkeit als nahezu ausgeſchloſſen. Man darf alſo annehmen, daß man in Calais ſich dahin geeinigt hat, alle Hebel in Bewegung zu ſetzen, um die Balkanſtaaten zum Eingreifen in den Krieg zu drängen. Be⸗ ſonders England dürfte in dieſer Beziehung kein Mittel unverſucht laſſen, handelt es ſich doch für den Inſelſtaat um die letzte Möglich⸗ keit in traditioneller Weiſe, das heißt mit fremdem Blut, den Krieg zu Ende zu führen. Andererſeits ſtünde England nur mehr vor der Wahl, entweder Frieden zu machen oder aber die allgemeine Wehrpflicht einzuführen und damit die ganze politiſche und wirtſchaft⸗ liche Gliederung des engliſchen Volkes auf den Kopf zu ſtellen. Hanotaux hat den Beratungen von Ca⸗ lais jedenfalls richtig präludiert, als er im „Figaro“ ſchrieb, daß augenblicklich der Schwerpunkt der Lage bei den Dar⸗ danellen liege. Die nächſten vierzehn Tage werden deshalb einen ſehr wichtigen Abſchnitt in der Geſchichte des großen Krieges bilden, denn in ihrem Verlaufe dürfte es ſich entſchei⸗ den, ob die Beratungen von Calais die vom Dreiverband gewünſchten Erfolge haben werden. Das militäriſche Zuſammen⸗ arbeiten Frankreichs und Italiens. JBerlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Chiaſſo wird gemeldet: Nach der Turiner iſt die Tatſache einer zweiten Reiſe Salandras zum König inner⸗ vom Miniſterpräſidenten den Kollegen im vor⸗ geſtrigen Miniſterrat mitgeteilt. Die Regierung wolle dem Heere ihre innigſte Teilnahmme an deſſen Tätigleit bezeugen. Der Hauptzweck der Reiſe ſei jedoch die Verhandlungen mit dem König. General Povvo werde dem Miniſter⸗ präſidenten ſeine Mitteilungen im Haupt⸗ quartier anſtatt in Rom machen, worauf dann eine eingehende Beſprechung zwi⸗ ſchen dem König und Salandra ſtatt⸗ finden werde. Gleichzeitig danach wird Italien an die Ausführung der zwiſchen General Porry und der franzöſiſchen Regierung getroffenen Vereinbarung über die gemeinſame Arbeit der franzöſiſchen und italie⸗ niſchen Waffen treten. Rom, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agenzia Stefani. Miniſterpräſi⸗ dent Salandra iſt am Dienstag abend nach dem Hauptquartier abgereiſt. 5 Der Kampf um die Dardanellen Athen, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Aus Mytilene wird gemeldet: Die Englän⸗ der und Franzoſen ſchieben täglich 800 Verwundete von den Dardanellen nach Marſeille und Alexandria ab. Die deutſchen UAnterſeeboote im Mittelmeer. Mailand, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Hieſige Blätter teilen aus Rom mit, daß die griechiſche Geſandtſchaft die aus Kopenhagen verbreitete Nachricht, daß deutſche Unterſeeboote ihre Petroleumvorräte bei Korfu erneuern, energiſchſt in Abrede ſtellt. Ro m, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die „Tribuna“ erhält aus ÜUdine die Nachricht, daß die Engländer ſchärfere Maß⸗ regeln gegen im Aegäiſchen Meere befind⸗ liche griechiſche Schiffe anzuwenden drohen. So wurde der griechiſche Dampfer „Ares“, mit Waren aus Marſeille und Neapel nach Saloniki beſtimmt, nach dem Verlaſſen des Piraeus auf hoher See von engliſchen Kreuzern angehalten und zwecks Unterſuchung der Ladung nach der Bucht von Mudros ge⸗ bracht, ebenſo der griechiſche Dampfer„Tene⸗ dos“, der erſt nach eingehender Unterſuchung nach 24 Stunden von den Engländern freige ⸗· laſſen wurde. N* Empörung in Albanien. Paris, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: Infolge Auf⸗ reizung durch fremde Agenten empörten ſich in den letzten Tagen in Albanien gewiſſe Stämme gegen die montenegriniſche Behörde, die energi ⸗ ſche Maßnahmen ergriff, um die Schuldigen zu beſtrafen. Der öfterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich). Amtlicher Bericht vom 15. Juli 1915. Ruſſiſcher Ariegsſchauplatz. Die Kämpfe aun dem Dujeſtr dauern an. Die Verſuche der Ruſſen, nuſere auf das Nordufer des Fluſſes vorgedrungenen Truppen durch heftige Gegenangriffe zu werfen, blieben ohne jeden Erfolg. Wir machten 12 Offiziere und 1300 Deeee eee e Der Schrwerpunkt der Jage · bei den Dardanellen Maſchinengewehre. Bei der Erzwingung des Dujeſtrüberganges und an den darauf folgen⸗ den Gefechten fand das Kärntner⸗Infauterie⸗ Regiment Nr. 7 wieder Gelegenheit Proben ſeines Heldenmutes abzulegen. In der Gegend von Sokal kam es gleich⸗ falls auf beiden Seiten zu regerer Ge⸗ fechtstätigkeit. Unſere Truppen nah⸗ men ſtürmender Hand mehrere Stützpunkte, ſo das Bernhardiner⸗ kloſter unmittelbar bei Sokal. Au den anderen Fronten blieb die Lage un · verändert. Italieniſcher Uriegsſchauplatz. Geſtern war ſowohl an der küſtenlän⸗ diſchen Greuze als auch an der Kärnt⸗ ner Grenze eine rege Tätigkeit der feindlichen Artillerie wahrzu⸗ nehmeu. An der Dolomitenfronut wurden unſere Stellungen bei Rufreddo und im Ge⸗ merk an der Straße Schluderbach—Peutelſtein augriffen, unter bedeutenden Ver⸗ luſten abgewieſen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Rußland rechnet mit einem Vorſtoß Hindenburgs. Berlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird gemeldet: Die Milttär⸗ behörde erließ für Livland, Kurland und Eſth⸗ land folgenden Befehl: Alle Fabriken und Werke der Stadt Riga und des Riga'ſchen Kreiſes, welche Aufträge ihver Wahl, nach Ortſchaften in der Richtung nordweſtlich alle Fabrikate ohne Ausnahme ſowie alle Maſchinen, welche zun Arbeits⸗ leiſtung gebrauchsfähig ſind, fortzuſchaffen. Die in Betracht kommenden Orte müſſen min⸗ deſtens 200 Werſt von Riga entfernt liegen. Fabriken und Werke ſind verpflichtet, der Dünaburger Militärbehörde über die Größe und die Art des Transportes zu berichten. Ein weiterer Vefehl ſagt, daß die Beſitzer und Verwalter aller Handels⸗ und Induſtrie⸗ unternehmungen in Riga und in dem Um⸗ kreiſe von Riga verpflichtet ſind, binnen 24 Stunden vom Tage des Befehls am, der Mi⸗ litärbehörde über die vorliegende Menge von Metallen Auskunft zu geben, wie Kupfer, Zinn, Zink, verzinkes Eiſen und alle Sorten Draht und Stahlrohren. Die Rigaer Blätter melden: Die Militärbehörde von Goldingen und Tackum fordert die männliche Bevöl⸗ kerung von 18 bis 45 Jahten auf, die Wohn⸗ orte zu verlaſſen, das Vieh fortzuſchaffen, Hausgeröte und Kupfer fortzuſchaffen, Per⸗ weniger von außerordent⸗ wurdel Mann zu Gefangenen und erbeuteten 3 ſonen anderen Alters können zurückbleiben, mehrere italieniſche Bataillone, die für Munition haben, ſind verpflichtet, nach (Mittagblatt.) doch iſt das Fortgehen anzuraten. Um Ge⸗ dränge auf der Landſtraße zu vermeiden, wer⸗ den einzelne Gemeinden Marſchrouten an⸗ weiſen. Außerdem wird bekannt gegeben, vor dem Abzug alles Korn auf dem Halme ſowie alle Nahrungsmittel, falls dieſe nicht fort⸗ geſchafft werden können, zu vernichten. Auf der Libauer Eiſenbahnlinie iſt der Perſonen⸗ verkehr vollſtändig lahmgelegt. Dies alles deutet darauf hin, daß Ruß⸗ land mit einem Vorſtoß Hinden⸗ burgs rechnet. Der Brand von Windau. Berlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird berichtet: lber den Brand in Windau wird von ſchwediſchen Blät⸗ tern berichtet: Windau iſt Donnerstag von einer Feuersbrunſt verheert worden. Man weiß jedoch noch nicht, ob der Brand die Folge von kriegeriſchen Operationen oder ein Werk ruſſiſcher Taktik nach dem Vorbilde von anno 1812 iſt oder ob ein gewöhnliches Unglück vorliegt. Als man am Mittwoch Abend auf der Gotlander Oſtküſte einen ſtar⸗ ken Feuerſchein wahrnahm, ging ſofort der ſchwediſche Torpedojäger„Sigurd“, welcher zu⸗ fällig in der Nähe des geſtrandeten„Albatros“ lag, in der Richtung des Feuerſcheins in See, weil man glaubte, daß irgend ein Kriegsſchiff in Brand ſtehe. Inzwiſchen hatte ſich jedoch das Flammenmeer ausgedehnt, und es war zweifellos geworden, daß der in einem Hafen der ruſſiſchen Oſt⸗ ſeeküſte zu ſuchen ſei.„Sigurd“ kehrte ſofort wieder um, zumal er auch durch ein drahtloſes Telegramm davon verſtändigt wurde, daß Windau in Flammen ſtehe. Anmderen Blättern wird von der ſchwediſchen Marinebehörde beſtätigt, daß eine lang⸗ andauernde Kanonade deutlich ge⸗ hört wurde.„Svenska Dagbladet“ meint, daß die Beſchießung von Win dau im Zuſammenhang mit dem Vorſtoß der Deutſchen ſtehe, welcher nurt dem glänzenden Erfolge der Eroberung won Prasznysz vorläufig abgeſchloſ⸗ ſen ſei. Fortſetzung des ruſſiſchen Kückzuges Räumung des Militärbezirks Warſchau. Ruſſiſche Blätter verzeichnen nach einem Züricher Telegramm der„Köln. Ztg.“ die planmäßige Räumung des Militär⸗ bezirks Warſchau, der, wie die Rjetſch ſagt, nächſtens der Schauplatz gewaltiger Kämpfe werde. Andere Blätter erklären die Räumung des Militärbezirks von aller über⸗ flüſſigen Bevölkerung mit der Notwendigkeit, den Bezirk von Elementen zu ſäubern, die Un⸗ ruhen verbreiten könnten. Der Militärkritiker des Rußkoje Slowo ſtellte feſt, daß die ruſ⸗ ſiſche Armee auf der ganzen Front von der Pilitza bis zum Dujeſtr den Rück⸗ zug auf neue Stellungen fortſetze. Die ſtattfindenden Kämpfe ſeien nur Rück⸗ zugskämpfe. Neue Pöbelausſchreitungen in Moskau. Berlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Bukareſt wird gemeldet: Bukareſter Blät⸗ ter berichten von neuen Pöbelausſchreitungen in Moskau. Zahlreiche Geſchäfte wurden aus⸗ . 2. Seite. SGeneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatth) Samsiag, den 17. Juli 1915. geplündert. Jeder, der für einen Ausländer gehalten werde, wurde in den Fluß geworfen. Die Mobilmachung der ruſſiſchen Induſtrie. Peſtersburg, 16. Juli.(WTB. Nicht⸗ Amtlich.) Eine Verſammlung der Semſtwos in Charkow hat dem Kaiſer ein Geſuch unter⸗ breitet, die bisher freiwillige Mobil⸗ machung der Unternehmungen, die den Seeresbedarf liefern, in pflicht⸗ gemäße umzuwandeln. Der Kaiſer dankte den Semſtwos herzlich und befahl dem Mi⸗ niſterrat, das Geſuch zu prüfen. Das verfehlte ruſſiſche Univerſitütsgeſetz. Petersburg, 17. Juli.(WTB. Nichtamtl.) „Rjetſch“ erklärt in einem Leitartikel das neue Univerſitätsgeſetz, abgeſehen von Einzel⸗ heiten, für durchaus verfehlt, da es nur die bisherigen Mißſtände aufrechterhalte, die 1884 eingeführt worden ſind, um die Autonomie der Univerſitäten durch die Regierung zu unter⸗ drücken, da dieſe nur als Organe der Regierung für Zwecke eingerichtet ſind, die mit Bildungs⸗ zwecken nichts zu tun haben. Die Erfolge des bisherigen Regimes ergeben die Sachlage, daß keinerlei Techniker, Aerzte, Tier⸗ äkrzte, Chemiker, Phyſiker uſw. vor⸗ handen ſeien. Dagegen muß man immer wie⸗ der auf Deutſchland hinweiſen, wo infolge der Autonomtie der Univerſttäten ſolche Kräfte im Ueberfluß vorhanden ſeien. Das friedliche und über⸗ fallene Frankreich. Eine deutſche Richtigſtellung. Berlän, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche Algemeine Zeitg.“ ſchreibt zu der Rede von Potncaré, daß das fran⸗ zöfiſche Stactsoberhaupt das Land in ſeiner ſchweren Bedrängnis zu ermutigen ſucht, ift nun in der Ordnung. Dank unſerer Waffen können wir abwarten, bis die unabwend⸗ bare Entwäcklung das franzöfiſche Volk zur Eukenntwis der wachren Lage bringet. Zu dem Verfuche von Poincare, Framkreich als das friedliche und überſallene hinzuſtellen und ſeine Stactsmänner von jeder Schuld zu entlaſten, bemerkt das Blatt, daß dieſe Ausführungen gerade Pohbmcaré beſonders ſchwer gefallen ſein müßten, da auf ihn e in ſtar ker Anuteil der Vevnant⸗ worcung für den Welkkrieg ſalle. Zum Be⸗ weiſe hierfür bringt es einige naheliegende Erinnerungen. Es weiſt darauf hin, daß vor einem Jahre die Preſſe des Zweibundes die Reife von Poincaré nach Petevs⸗ burg zur„filbernen Hochzeit“ des ruſſiſch⸗ franzöſiſchen Bündniſſes mit kriegeri⸗ ſchen Janfaren begrüßte. Poincaré nahm ein ſilbernes Schwert mit Lorbeer⸗ Oliven⸗Laub nach Petersburg und legte es am Sarkophag Alexanders III. nieder. Eine ſtumme Maßnung und eine beredte Zu⸗ ſicherung. In den Trinkſprüchen war beider⸗ ſeits von der verabredeten Tätigkeit der bei⸗ den Diplomatien die Rede, unterſtrichen vom Zaren durch den Hinweis auf die Verbrü⸗ derung beider Armeen. Dieſe verabredete Tätigkeit der beiden Diplomatien hat die Dünge ſo geſchoben, daß der Krieg kom⸗ men mußte. Gegenüber der Behauptung von Poincars, daß Rußland und Frankreich Alles getan hätten, um den Frieden zu er⸗ halten, beweiſt die„Norddeutſche Allgemeine Zeitkung“, daß der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Petersburg, wie ſchon aus den amtlichen engliſchen Veröffentlichumgen hervorgeht, Alles getan hat, um den Kon⸗ flikt zuverſchärfen und vor allem aus teikung dem dentſchen Vertreter gemacht, dem Rur anunehmen, daß Herr Palsologue beine zuſammengebracht, deren Argumente ſich jeder der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen bezw. öſterreichiſch⸗ ruſſiſchen Differenz einen ruſſiſch⸗deutſchen Konflikt zu machen. Das Blatt führt aus: Der Botſchafter war gleich nach Bekanntwerden der öſterreichiſchen Note an Serbien mit großem Eifer bemüht, in den Kreiſen der ruſſ. Regierung und der ruſſ. öffentlichen Meinung die Verſion zu verbreiten, daß Deutſchland die Note nicht nur kannte, ſondern direkt veranlaßte. In dem Augenblick, wo Deutſchland, um einem allgemeinen Kon⸗ flikt vorzubeugen, bei den Kabimetten der Großmächte darauf hinarbeitete, daß der öſter⸗ reichiſch⸗ruſſiſche Streitfall lokalifiert bleiben möge, verkündete Herr Paléologue, wo ſich die Gelegenheit bot, daß es ſich in Wirklichkeit um einen ruſſiſch⸗deutſchen Streit handele. In der klar erſichtlichen Abſicht, Deutſchland die Schuld an der Verſchärfung der Kriſis zuzuſchieben, berichtete der fran⸗ zöſiſche Botſchafter bewußt unwahre Tatſachen aus Petersburg, unterließ aber wichtige Meldungen. So tele⸗ graphierte Paléologue ſeiner Regierung am 29. Juli, der deutſche Botſchafter habe Herrn Saſonow mitgeteilt, daß, wenn Rußland die militäriſchen Vorbereitungen nicht einſtelle, die deutſche Armee mobil gemacht würde. Er fügt hinzu, der Ton, im dem der Botſchafter die Mitteilung gemacht habe, habe die ruſſiſche Regberung noch an demſelben Abend ver⸗ anlaßt, die Mobilmachung von dreizehn Ar⸗ meeekorps gegen Oſterreich⸗Ungarn zu ver⸗ fügen. Tatſache iſt, daß die Unteredung des die Herr Polsologue Bezug nimmt, erſt am 29. Juli abends 7 Uhr ſtattfand, während Herr Saſonow an demſelben Tage ſchon mittags dem deutſchen Botſchafter mitteilte, daß nach⸗ mittags der Befehl zur Mobilmachung von dreizehn Armeekorps gegen Oſterreich⸗Ungarn erkaſſen werden würde. Es iſt kaum anzu⸗ nehmen, daß der rufſiſche Miniſter dieſe Mit⸗ Vertreter des verbündeten Frankreich jedoch vorenthielt. Sehr auffällig iſt ferner, daß die des Dages, an welchem frühmorgens die ruſ⸗ ſiſche allgemeine Mobilmachung in Petersdurg⸗ bekannt gegeben wurde, von ihrem Peters⸗ burger Vertreber über dieſe wichtige Tatſache noch keine Meldung erhalten hatte. Man bamt Eile hartte, dieſen verhängnisvollen Schrikt Rußlamds, welcher bei allen, welche den Frie⸗ den erhalten zu ſehen hofften, ſchwere Be⸗ denken erregen mußte, in Frankreich bekammt werden zu laſſen. Die Redensarten von dem fröedlichen, überfallenen Frankreich ſind eine ärmliche Legende, die ihren Urheber ſchwerlich auf die Dauer gegen den Zovn ſeiner Landsleute decken wird, nachdem ſich der deutſche Stahl ſtärker erwieſen hat als Herrn Poincarés ſilbernes Schwert mit Lorbeer und Olivenlaub. * Wien, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Zu der Rede Poincares, welche den angeblichen Imperialismus Deutſchlands und Oeſterreich⸗ Ungarns für den Weltkrieg verantwortlich machen will, ſchreibt die„Reichspoſt“: Indem Poincare anklagt, macht er ein Geſtändnis: Der Dreiverband erkennt heute, daß ſeine Gegner ſtärker ſind als er hoffte. Indem er dies bekennt, geſteht er zugleich, daß er nach Gründen ſuchen muß, um ſeine bisherigen Mißerfolge zu erklären. Das„Neue Wiener Abendblatt“ ſagt: Mit der Gewandtheit des franzöſiſchen Akademikers hat er da eine Rede Grafen Pourtales mit Herrn Saſonow, auf franzöfiſche Regierung am Abend des 31. Juli, den Staat aneignen kann, weil ſie auf alle Staa⸗ ten paſſen. Das iſt ein Kunſtſtück, aber die Zeit iſt viel zu ernſt für derlei Kunſtſtücke. Zukunftsmuſik der franzs⸗ ſiſchen Sozialiſten. Paris, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Bei Schließung des Kongreſſes am 15. Jult nahm die ſozia⸗ liſtiſche Partei einſtimmig einen Beſchluß am, in dem ſie neuerlich ihr unerſchütterliches Ver⸗ trauen in die Sache der Alliierten und des republikaniſchen Frankreich bekräftigt. Der Kongreß erachtet, daß es nach elf Kriegsmonaten nur einen dauerhaften Frieden geben könne, der auf der Grundlage der Nationali⸗ bäten aufgebaut iſt, und der für die Völker die Freiheit, über ſich ſelbſt zu verfügen, in ſich ſchließt, ſowie völlige Achtung der politiſchen und wirtſchaftlichen Unabhängigkeit der Natio⸗ nen, die Organiſation eines obligatoriſchen Schiedsgerichts, das eine demokratiſche Kon⸗ trolle der Verpflichtungen geſtatte und die Bil⸗ dung einer internationalen Macht mit Vollzugs⸗ gewalt. Dieſe Ziele ſind dem gewalttätigſten und am wenigſten gewiſſenhaften Imperialis⸗ mus untergeordnet. Die ſozialiſtiſche Partet erklärt deshalb von neuem ihre Hülfe, bereit, die Werke der Landesverteidigung ohne Zurück⸗ haltung und ohne Entmutigung oder Mattig⸗ keit weiterzubringen. Mit dem geſamten Lande und ſeinen Alliierten werden die ſozialiſtiſche Partei die Befreiung des mutigen und loyalen Belgiens und der beſetzten Gebiete Frankreichs fortſetzen und eben⸗ o an der Wiederherſtellung des Rechtes von Elſaß⸗ Lothringen uitwirken. Um dies Ergebnis zu erreichen, fordert die Partei, daß Regierung, Parlament, Führer und Soldaten ihre Pflicht tun. Eine fieberhafte Tätigkeit müſſe ſich im Innern des Landes zeigen, eine Tätigkeit, die ſich mit unwiderſtehlicher Gewalt bis an die Front erſtrecken werde. Alle diejenigen, welche mit einem kleinen Teil der Landesverteidigung beauftragt ſeien, ſchuldeten ſtrenge Ausführung ihrer Pflichten. Die Partei ſei entſchloſſen, der Regierung zu helfen und Methoden anzuwen⸗ „ um die Bureaukratie mit den modernen ügleiten der Induſtrie in Einklang zu bringen. Der Kongreß ſchloß, indem er gemäß den Londoner Erklärungen jede Eroberungs⸗ politik außer den legikimen Wiederherſtellungen und jede Entmutigung verurteilte. Der Kongreß billigte die von den Gauppen feit Kriegsbeginn entfaltete Tätigkeit und gab ihnen Vollmacht, das Werk der Landesverteidigung in demfelben Sime mit unerſchtitterlicher Feſtigkeit fortzu⸗ . Paris, 17. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Nach dem Petit Journal hat General Gallieni eine Verordnung erlaſſen, wodurch den Soldaten des befeſtigten Lagers von Paris der Genuß von Alkohol und Abfinth ver⸗ boten wopden iſt. Die Soldaten, welche dem Verbot zuwiderhandeln, werden vor das Polizei⸗ bezw. Kriegsgericht geführt. Englands Sorgen. Belagerungszuſtand im Waliſer Rohlenbezirk. Rotterdam, 17. Juli.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der Rotterdamſche Courant meldet aus London: Die letzten Berichte aus dem Kohlen⸗ revier lauten ern ſt. Geſtern hat die Leitung des Bergarbeiterverbands mit 19 gegen 4 Stimmen angeordnet, daß die Streikenden die Verhandlung mit der Regierung und gleich⸗ zeitig die Arbeit wieder aufnehmen ſollen. e A Trotzdem haben die Vertreter der Bergarbeiter in der Verſammlung in Cardiff mit 88 950 gegen 47 450 der vertretenen Stimmen die Zumutung verworfen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Vertretet gelten als die radikalſten Elemente der dortigen Bergarbeiterſchaft. Sie haben auch nicht, wie das ſonſt üblich war, ein Refe⸗ rendum abgehalten, ehe ſie den Streif er⸗ klärten. Die geſamte Preſſe ſpricht mit Erbitte⸗ rung über dieſen Schritt. Die„Times“ ſpornt die Regierung an, das Muni⸗ tionsgeſetz zur Auwendung zu bringen. Die Regierung hat inzwiſchen einen allgemeinen Munitionsgerichts⸗ hof für Wales und Monmouthſhire ernannt. „Daily Chronicle“ befaßt ſich mit der Prp⸗ paganda gegen den Krieg, die in Keir Hardies Wahlkreis von Mertyr Tydfin betrieben wird und ſagt: Die Strei⸗ kenden ſind die Werkzeuge Keir Hardies und ſeiner Freunde. Das Blatt unterſtützt den Vor⸗ ſchlag, den Artur Powell in der„Times“ ge⸗ bracht hat, daß die Regierung alle Auszah⸗ lungen der Banken an die Streikenden für Streiks beſchlagnahmen ſoll. Jeder der Strei⸗ kenden kann nach dem Munitionsgeſetz zu einer Geldbuße von 5 Pfund Sterling verurteilt werden. Kopenhagen, 17. Juli.(WT7B. Nicht⸗ amtlich.) Die„National⸗Tidende“ meldet aus London: Die Bergleute von Südwales ver⸗ warfen den Vorſchlag zur Fort⸗ ſetzung der Arbeit bis zur Erziekung eines Übereinkommens, obgleich von führender Seite hierzu dringend geraten wurde. Im geſamten Bergbaugebiet wurde nunmehr der Belagerungszuſtand erklärt. Die Admiralität hat alle Reſervevorräte an Kohlen übernommen. Aus allen Anzeicher iſt zu ſchließen, daß die Bergarbeiter die ab⸗ lehnende Haltung beibehalten. Lon don, 17. 825 880 Heute haben hier wichtige Verhandlungen zwi⸗ ſben den 511 8 de Bergzwerks⸗ beſitzern und Bergarbeitern ſtattgefunden. De Zweck der Verhandkungen war die ſchnelle Bei⸗ legung der Schwierigbeiten im Kohleurevier von Südwales. Deutſchland und Amerila. Amerikas neue Note. Nach einem New Vorker Telegramm dey „Fraußf. Ztg.“ arbeitet Prüſident Milſon die neue Note aus, in der er endgültig den amerikaniſchen Standpunkt präziſtert. Er legb dar, daß Amerika über den Schutz der Amerika⸗ ner auf See nicht verhandeln könne, und deutet an, daß die bisherigen Vorfälle ohne Fol⸗ gen bleiben werden, ſofern Deutſchlands ſubmarine Praxis nicht weitere amerikaniſche Opfer fordere Damit ſchließt Amerika die Korreſpondenz. Die New Porker Blätter erklären, Deutſchlafid verſtehe nicht ausreichend Amerikas Standpunkt. Alle Vertreter ſind der Muffaſſung, ein Kvieg ſei unmöglich, es ſei denn, Deutſchland brüskiere Ameriba durch? oder Tat. Die Baumwollſtaaten England ſolte das bisherige internationale? 15 A 555 erklärt das angeſehendſte füdlt gan, die „Atlanta Canſtaeen⸗ Englands Verhinde⸗ rung des Baumwollexports müſſe vor der„Luſi⸗ tanfa“⸗Frage erledigt werden. ** Berlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Aus Newyork Wie der große Sieg ins Städtchen kommt. Von Hans Natonek. Ich habe es ganz genau beobachtet, ich habe darauf gewartet, ich habe den Augenblick abge⸗ paßt: wie der große Sieg ins Städtchen kommt. Wie ein Momentphotograph ſtand ich auf der Lauer, mußte gar nicht lange warten(das haben wir Gott ſei Dank nicht nötig), da war er da, der große Sieg, war mitten im kleinen Städtchen. Von wo er geflogen kommt? Von der nächſt⸗ großen Stadt. Das Telephonfräulein hebt mit einem Handgriff die Entfernung auf, zwei Men⸗ ſchen rücken aneinander, die ſich nicht kennen, ſagen ſich Erfreuliches, ohne es ſich merken zu laſſen, ganz geſchäftsmäßig nüchtern— das Te⸗ lephonfräulein fängt ein paar Brocken auf, ver⸗ bindet ſeelenruhig den ungeduldigen Herrn Hänlmeier mit ſeinem Geſchäftsfreund in Khauſen Und freut ſich im ſtillen, wenn der Aufgeber der Siegesmeldung zum Schluß ausnahmsweiſe ganz unſachlich in den Apparat hineinbrüllt: „Feine Sache, wasd!“ Aber das kleine Städtchen weiß noch von nichts. Weiß noch nicht, daß etwas in ſeinen Mauern iſt, das den Ort in wenigen Minuten verändern, ihn hoch über ſein winziges Daſein emporheben wird.— Ein kleines Mäunchen mit ſpärlichem grauen Haur und verſchoſſenem Rock, das wie ein un⸗ Schulmeiſterlein von Jean Paul 188 Hat dte etwas fahrig und dietrin(vor Freude uud Aufregung) vernom⸗ men und aufgeſchrieben. Es iſt der Redakteur des dreimal wöchentlich erſcheinenden.⸗ſtädter Boten. Unſchlüſſig und aufgeregt flitzt er mit dem Blättchen in ſeiner Hand, das wie eine Trophäe weht, das er wie eitlen Schatz an ſich Ddrückt, durch das Zimmer. Was zuerſt tund Er ruft ſeinen Buben. Schickt ihn hinüber zum Küſter, daß er die Glocken läute. Aber ja nicht früher, als bis das Telegramm draußen iſt, ja nicht. Dann eilt er zum Setzkaſten. Buchſtabe um Buchſtabe fliegt in den Winkelhaken, die Augen blitzen hinter den Brillengläſern, die Hand ſpringt hin und her wie ein Weberſchiff⸗ chen und die Lippen buchſtabieren unwillkürlich die Worte. Und der Bub jagt mit wehendem Schopf hinüber zum Küſter und der Küſter reibt ſich vergnügt die Hände und ſeine Frau ſpringt nebengn zum Paſtor und erzählt ihm alles brüh⸗ warm, wobei ſie(ganz unwillkürlich) die Zahl der Gefangenen mit zehn multipliziert. Aber die kleine Stadt weiß noch von nichts. Wie ſtolz es iſt, das Redakteurlein; jedesmal. Er iſt der erſte unter 5000 Seelen, der es weiß. Aber dann ſtürmen die drei Buben— es ſind die vom Redakteur und vom Druckereibeſitzer— mit den weißen, ſchwarzbedruckten Blättern zum Hauſe hinaus; der eine nimmt den Weg über den Entenplan, der zweite jagt den Schloßberg hinan und der dritte durchguert die Stadt von der„Goldenen Sonne“ bis zur„Schönen Aus⸗ ſicht“ am Fluß. Und dann beginnen die beiden alten Türme zu tönen. Wie klingende Wellen fließt es auf die abendliche Stadt hinab. Strömt durch die engen Gaſſen hin, dringt in die Häuſer und Göͤrten. Die ſhienſchen kommen aus ihren Stu⸗ ben heraus, den Schurz vorgebunden, ein Werk⸗ zeug in der Hand, die Frauen mit irgendeinem Hausgerät. An ihren Händen hängt noch ein Reſt der Arbeit, die ſie eben hingelegt Ir⸗ gendwo in einer Gaſtſtube erhebt ſich Geſang; trinkfeſter Baß erprobter Sangesbrüder. Um die Ecke erklingt ein heller Chorus von Frauen⸗ und Kinderſtimmen. Und ein paar Gäßchen weiter, als würe ein Funke übergeſprungen, ſetzt der Refrain des Liedes ein. Eine unſichtbare Hand ſchiebt eine Fahnenſtange durch die Luke eines ſpitzen Giebeldaches. Und jede Bewegung und jedes Tun und jedes Lied und jede Freude iſt gleichzeitig faſt fünftauſendmal da, blüht warm in die weiche Sommerluft hinauf, zu den ſchwin⸗ genden Glockentönen, und es iſt ſo, daß man nicht weiß, ob die feierlichen Glocken oben die Wacht am Ahein jubeln oder die wimmelnden, vergnüg⸗ ten Menſchen unten Dankgebet und Weihe über das weite ſtille Land zum abendlichen Himmel ſenden So— ſo kommt in das kleine Städtchen der große Sieg. Kampfbilder aus den Bergen. Ein Mitkämpfer ſchreibt einem Wiener Blatte: „In der Endſtation ſtiegen wir um halb 5 Uhr früh aus. Unſeren Augen bot ſich ein entzücken⸗ des, maleviſches Bild. Hinter uns lag ein frucht⸗ bares, mit reichen Früchten aller Art geſegne⸗ tes Tal, das gleich einem Silberfaden von den hellen, klaren Waſſerfluten der E. durchzogen wird, vor uns ragten himmelhohe Berge mit ihren weißen Häuptern in das tiefe Blan. Ein wundervoller, ſtimmungsreicher Morgen. Jene, [Die das erſtemal Gelegenheit hatten, die Schön⸗ heit und den eigentümlichen Zauber der Alpen⸗ welt bei Sonnengufgang zu ſehen, waren ganz überwältigt. Nach einer einſtündigen Raſt und einem ausgiebigen Frühſtück traten wir den Marſch zu unſerem Beſtimmungsorte, der hoch oben wo liegen ſollte, an. Der mitgebrgchte Proviant wurde auf Tragtiere verladen und folgte uns. Friſch und fröhlich ging es in der friſchen Morgenluft flott dahin. Steirer und Tiroler Schnadahüpferln kürzten dabei den Weg. Freilich brannte ſpäter die Sonne unerbittlich auf uns herab, doch immer höher und höher zu kommen war unſer Beſtreben. In einer Höhe von zirka 1360 Meter machten wir das erſtemal nach angeſtrengtem Klettern Hakt. Wie ſchmeckte doch hier der mitgenommene Mundvorrat und ein Schluck aus unſeren Feldflaſchen! Um dieſen Genuß hätte uns wahrlich ein Fürſt beneiden können. Dabei eine Stimmung, als ob die aus⸗ gelaſſenſte Touriſtengeſellſchaft beiſammen wäre. Mittlerweile kamen auch die Tragtiere nach, welche hier ebenfalls Raſt und Futter bekamen. Wir hatten mit ihnen eine kindiſche Freude und tätſchelten ſie. Weiter ging es! Der Weg wurde immer mühſamer, das Vorwärtskommen ging immer langſamer. Auf einer hochgelegenen Almwieſe hörten wir zum erſtenmal den fernen, dumpfen Ton der Geſchütze. Ihr Gebrüll wurde immer ſtärker und deutlicher, je höher wir kamen. Doch iſt es unmöglich, die Richtung, aus der das intervallenmäßige Brummen kam, zu ermittelnk Infolge der vielfachen Schallerechung iſt eine Orientierung da gänzlich ausgeſchloſſen. Es be⸗ gann bereits zu dunkeln, als wir au emer Poch. ebene, die rechts und Rus von ei ———— u ee 1 * — 1 „Samtstag, den 17. Juli 1915. General⸗Anzeiger Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 8. Seite. meldet Reuter: Die in der öſterreichiſchen Note angeregte Frage wegen der Munitions⸗ ausfuhr, welche die amerikaniſche Neutra⸗ lität in Gefahr bringe, bildet bereits ſeit dem 1. Juli Gegenſtand von Erwägungen im Mi⸗ niſterium des Auswärtigen. Es ſteht jedoch noch nicht feſt, was geantwortet vird, falls überhaupt eine Antwort erteilt wird. Der Krieg in den Kolonien. London, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Reuterbüro meldet: Der Staatsſekretär der Kolonien erhielt ein Telegramm von der Regie⸗ rumg von Nigerien, wonach am 29. Juni die Alliterten Ngaundere, eine wichtige Stadt Zentralkameruns, beſetzten. Die Verluſte der Alliierten betragen zwei Tote und acht Ver⸗ wundete. Der wirtſchaftliche Truſt der Entente. EBerlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Geuf wird gemeldet: Der„New Morker Harald“ erfährt aus Havre, daß die belgiſche Regierung Maßnahmen trifft, um eine wirt⸗ ſchaftliche Entente entſprechend der militäriſchen Lage, zwiſchen Belgien, Frankreich, England, Italien, Rußland und Serbien vorzubereiten. Belgien rege eine große Zuſammenkunft von Delegierten dieſer Staatden in Paris an, um den Handel und die Induſtrie im Kampfe gegen den öſterreichiſchen und deutſchen Handel und die Induſtrie dieſer Länder zu fördern. Die Beimkehr der Schwer⸗ verwundeten. Konſtanz, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der heute Morgen 8 Uhr 30 Minuten an⸗ gekommene Schweizer Sanitätszug brachte 56 Perſonen, darunter 2 Offitziere und 6 Sani⸗ tätsoffiziere. Zu dem Empfang der Schwer⸗ verwundeten war Prinz Max von Baden wie⸗ der erſchlenen. Unter den Ankömmlingen ſoll ſich auch ein Ehepaar, das bisher unber den Zivilgefangenen in Dahomey interniert war, befurden. Eine Dame in Winterthur übergab Frau Oberſt Bohni 100 Franken zur Vertei⸗ lung am die deutſchen Schwerverwundeten.— Geſtern wurden 700 franzöſiſche Sanitäts⸗ leute nach Frankreich transportiert. Morgen trifft hier wieder ein Zug deutſcher Sanitäter ein. Briten und Serben Schulter an Schulter. EBerlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Chriſtiania wird gemeldet: Aus London erfährt das„Morgenbladet“: Eraw Fordprich, welcher der ſerbiſchen Armee gefolgt war, hielt geſtern in Liverpool einen Vortrag, wobei er zum erſtenmal in England die Aufſehen er⸗ regende Mitteilung machte, daß britiſche Truppen ſeit den letzten Monaten zuſam⸗ men mit dem ſerbiſchen Heere ge⸗ kämpft hätten. Zunehmende Arbeitsloſigkeit in Italien. Mailand, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der„Avanti“ ſchreibt über die zunehmende Arbeitsloſigkeit in Italien: Längs der Küſte der Adria und auf manchen Inſeln iſt jeder Schiffsverkehr und Handel unterbrochen. Das hedeutet für viele Tauſende Arbeitsloſigkeit. Aber auch alle polygraphiſchen Induſtrien, Schreiner, das Baugewerbe, die Bekleidungs⸗ induſtrie, Fabriken von Luxuswaren und über⸗ haupt alle, die nicht für Kriegsbedarf arbeiten, die großen und kleinen Kaufleute, leiden an Arbeitsmangel. Dadurch wird das Heer der den Felswänden begrenzt ſanft gegen ein Hochtal, in deſſen Hintergrund wieder Felswände ſichtbar wurden, ſenkte. Dort trafen wir auch bereits Kameraden, und ein herzlicher Empfang wurde uns bereitet. Herum⸗ liegende Felstrümmer, mühſam in den ſteinigen Boden gehauene Deckungen zeigten bereits, daß Hier die Italiener verſucht haben, einzudringen. Ihr Verſuch wurde aber gehörig abgewieſen. Sie verloren zahlreiche Tote und Verwundete, ohne nur das Allergeringſte dabei erreicht zu haben, während nur einer der Unſeren durch einen von einer feindlichen Kugel losgeſprengten Stein eine Beule am Kopfe davontrug. Die Nacht ſowie der nächſte Tag vergingen ruhig. Doch hatte ich während deſſen ſehr viel über die⸗ ſen modernen Gebirgskrieg und über unſere von zuſtändiger Stelle erfährt, jeglicher gründung. London, 16. Jult.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Der wegen Roſenthal wurde am 15. Juli früh erſchoſſen, nach⸗ dem das Urteil beſtätigt worden war. S Betrieben für Kriegs raft und Arbeitszei Spionage verurteilte Die Sicherſtellung der Voltsernährung. Erntejahr. Der Kriegsausſchuß für Konſumenten⸗Inter⸗ eſſen ſchreibt der„Köln. Ztg.“: Gegen die Erhöhung der Getreidepreiſe, die zur größten Beunruhigung der Bevölkerung nach ver⸗ ſchiedenen Meldungen von der Reichsregierung ge⸗ plant ſein ſoll, richtet ſich in letzter Stunde eine an die Reichsleitung geſandte Eingabe des Kriegs⸗ ausſchuſſes für Konſumenten⸗Intereſſen. Arbeitsloſen um Abertauſende größer zu einen 2 Zeit, wo in den die Arbe darf rhe⸗ kdes Menſchen aufs äußerſte rückſichtslos ausgenützt wird. Be⸗ Die Getreidepreiſe im neuen Er hält, möchten annehmen, daß dieſer Gedanke über⸗ tpt nicht erwogen worden iſt. lin, 17. Juli.(Priv.⸗Telegr.) Der enthält eine Kundgebung 8 —.— ratiſchen Parteivorſtandes und der N F 34 zal⸗Kommiſſion der verkſchaften in Aleine Ar ſegsnachrichten. ſchland mit der Ueberſchrift en den Bern, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.)] Lebensmittelwucher!“ In dieſer wird gegen Die Meldung der„Ideg Nazionale“, die die beabſichtigte Erhöhung der Höchſtpreiſe für Schweiz werde einen offiziöſen Vertre⸗ Getreide Stellung eee e ter beim Vatikan ernennen, entbehrt, e Wachſtpeeiſe ſun ale Lebensmeel k⸗ wie die Schweizeriſche Telegraphen⸗Agentur Böchſtpreis für Milch in Mainz. Nachdem die vor kurzem in Darmſtadt zwi⸗ ſchen Vertretern der heſſiſchen Regierung, den größeren Städten und den Landwirten gepflo⸗ genen Beſprechungen über die Geſtaltung des Milchpreiſes zu dem Ergebnis geführt hatten, daß vor September leine Erhöhung des Preiſes eintreten ſollte, eine Abmachung, an die ſich die Darmſtädter Milchproduzenten und Händler auch gehalten haben, haben dieſelben Intereſſen⸗ tenkreiſe in Mainz ſich in einer am Donners⸗ tag Abend insgeheim abgehaltenen Sitzung über dieſe Abmachungen hinweggeſetzt, trotzdem noch Verhandlungen zwiſchen ihnen und den Stadr⸗ und Kreisbehörden ſchwebten und eine neue Beſprechung für Montag feſtgeſetzt war, und kurzerhand beſchloſſen, von Freitag ab den Milchpreis von 26 Pfg. auf 28 Pfg. und zum Teil auf 30 Pig. für den Liter zu erhöhen. Die⸗ ſer Beſchluß kam ſofort nach dem Bekannt⸗ werden der Vorgänge auf dem Frankfurter Milchmarkt zuſtande und bezweckt, der Stadt Mainz zuvorzukommen und ihr möglichſt bei abgeſehen von dem ungünſtigen Eindruck auf die Feinde Deutſchlands, beſonders die moraliſch⸗poli⸗ tiſche Schadenswirkung einer Getreidepreiserhöh⸗ ung für überaus bedenklich. Die bisherigen Preiſe ſcheinen dem Ausſchuß ſchon überreichlich hoch zu ſein, da ſie weniger durch die Produktionskoſten als durch die bei ihrer Feſtſetzung vorhandenen Spekulationspreiſe, ferner durch die damals noch beſtehende Neigung in der Regierung zu einer Sparpreispolitik im Gegenſatz zur Beſchlagnahme⸗ politik und ſchließlich durch die Hoffnung auf grö⸗ ßere Einfuhr bei erhöhten Preiſen bedingt wurden. In dieſem Jahr aber ſind nacch Anſicht des Kriegs⸗ ausſchuſſes die Produktionskoſten durch die man⸗ nigfachen öffentlichen und privaten Hilfsmaß⸗ nahmen eher niedriger als höher geworden. In gleichem Maße ſcheint ihm eine Ermäßigung der Höchſtpreiſe näher zu liegen als ihre Erhöhung. Da nach den meiſten Meldungen die uns diesmal gang zur Verfügung ſtehende Ernte zum mindeſten Mittelgut zu werden verſpreche, ſo ſei bei Getreide⸗ preiſen etwa auf der Höhe höchſter Friedenspreiſe im allgemeinen eine Rentabilität der landwirk⸗ ſchaftlichen Betriebe geſichert. Außerdem brauchten 15 gebro Pfy. Dresden, 15. Juli. chen und die überſchreiten. einer Feſtſetzung der Höchſtpreiſe eine höhere Grenze aufzuzwingen. Demgegenüber hat die Stadtverwaltung aber, nachdem der Beſchluß der Händler, der bezeichnenderweiſe der Oeffent⸗ lichkeit nicht bekannt gemacht worden weitere Verhandlung mit den Intereſſenten ab⸗ ſofortige Höchſtpreiſen in Höhe von 26 Pfg. beſchloſſen, die Samstag in Kraft getreten Beſchluß der Stadt geſchieht im Einvernehmen mit der Uebereinkunft der großen Nachbarſtädte Fvankfurt und Offenbach, die preiſe von 26 Pfg. haben, und mit Wiesbaden, das dieſelben Höchſtpreiſe einführen wird, ſo⸗ wie mit Darmſtadt, wo eine vorläufige gütſiche Einigung erzielt iſt und wo Höchſtpreiſe erſt eintreten, wenn die Händler den Satz von 26 iſt, jede Feſtſetzung von ſind. Dieſer bereits Höchſt⸗ Für die KNriegsgewinnſteuer. Dem Deꝛtſchen Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammertag gegenüber hat ſich die Gewerbekammer Dresden auf Erſuchen eigene Stellung und Sicherung erfahren und ge⸗ ſehen. Etwa 200 Meter vor uns war, hinter einem Felsblock gut gedeckt, eine Telephonſtelle, die ſowohl mit unſerem Kommando als auch mit der weiter rückwärts und weſtlich von uns ſtehen⸗ den Gebirgsbatterie in Verbindung ſtand und es den Beobachtern von dort aus ermöglichte, genau das Feuer zu dirigieren. Gebirgskampf— es iſt aufrichtig geſagt— freu⸗ ten wir uns alle. Es kam mir gar nicht vor als wenn ich im Kriege wäre. Am zweiten Tag, zeitlich morgens, fern im Oſten war erſt ein ſchwacher, rötlicher Fleck am Horizont ſichthar, meldeten die Sicherungspoſten durch das Tele⸗ phon den anrückenden, ſtark überlegenen Feind. Die Vorhut wurde eingezogen und die vorder⸗ ſten Deckungen ſofort beſetzt. Es verging eine gute halbe Stunde. Da auf einmal erzitterte die Vaß uud ein vieſſtimmiges Echo brach fich an Auf einen derartigen in dieſem Jahre nicht die Händlerk winne eingerechnet zu werden, da es ſi male Uebernahmepreiſe bei handele. 1 Heinr Debi noch günſtigeres G Herabſetzung der Grundhöchſtpreiſe weitere boten erſcheine. bpreiſen. meſſenen Bedingungen zu haben ſein. Was der Kriegsausſchuß hier ausführt, findet ſicher die Billigung aller Kreiſe, auch der an Getreides beteiligten. Nicht unbeachtet darf aber bleiben, daß es ſich nur um Bisher iſt noch von keiner zuſtändigen Seite geſagt worden, daß die Regierung im neuen Erntejahr die Ge⸗ hevaufzuſetzen beabſichtigt. Wir eeeeeeeeeeeeeeeeeeee 822 des der Produktion Befürchtungen handelt. treidepreiſe sum emporragenden Felswänden. r gut Eingeweihte dem anrückenden Feinde eine fandte Schrapnells als Morgengruß. Miꝛ ſpäter krachte es neuerlich einigemal raſch hinter⸗ einander. Dann trat Ruhe ein. n und Ge⸗ Um nor⸗ Produzenben ſelbſt Die voſichtig anzuſetzenden monatlichen Zuſchläge ſollten, wenn der Ernteertrag ſpäter eiß nis zeige, als jetzt zugrunde gelegt werde, überhaupt fortfallen, wenn nicht eine ge⸗ Zum Schluß weiſt die Eingabe auf den in Oeſterreich bei der Feſtſetzung der Höchftpreiſe leitenden Grundſatz hin: Einhaltung des goldenen Mittelweges zwiſchen den Preiſen vor dem Kriege und den augenblicklichen Handels⸗ Durch derartige Maßnahmen ſei die Ge⸗ fahr einer weiteren Erſchütterung des Glaubens der Bevölkerung an eine gerechte Behandlung durch die verantwortlichen Stellen zu beſeitigen und die auch künftig unbedingt notwendige moraliſche und wirtſchaftliche Widerſtandskraft zu erhöhen. Bei dem enormen Steigen aller übrigen Lebensmittel⸗ preiſe müſſe wenigſtens das tägliche Brot zu ange⸗ Un⸗ Unſere Bakterie, von deren Standpunkt eine Ahnung hatte, Lage Einige Minuten Die Wirkung grundſätzlich für die Einführung einer Kriegs⸗ gewinnſteuer ausgeſprochen, wenn ſie auch die Durchführung einer gerechten Erhebung für äußerſt ſchwierig, wenn nicht für unausführbar hält. In den von ihr herausgegebenen Miktei⸗ lungen ſagt ſie: Verhältnismäßig leicht würde es ſein, die von Zwiſchenhändlern ge⸗ Reiches erworbenen, bisweilen Gewinne zu treffen, da dieſe ſchon in der Erhöhung des Vermögens beziehungsweiſe Ein⸗ kommens zum Ausdruck gelangen. Dieſe Ge⸗ winne mit einer progreſſiven Steuer zu belegen, ſcheint ſehr angebracht. Bei weitem ſchwieri⸗ ger jedoch würde es ſein, die Kriegsgewinne von Gewerbetreibenden zu erfaſſen, die in ihren Be⸗ trieben Kriegsmaterial ohne weiteres haben herſtellen können, oder die ſich erſt auf die Lie⸗ ferung von Heeresbedarf haben einrichten müſſen. In beiden Fällen würde es, ſolange der Kriog dauert, nicht möglich ſein, zu beur⸗ teilen, ob der erworbene Kriegsgewinn auch ein dauernder ſein, oder ob er im weſtern Verlaufe des Krieges wieder verloken gehen wird. Im letztern Falle, wo Unternehmer ihre Betriebe erſt zur Ausführung von Heereslieferungen oft unter Aufwendung erheblicher Koſten entſpre⸗ chend eingerichtet und damit zugleich in nicht zu unterſchätzendem Maße zur Erhöhung der Schlagfertigkeit unſeres Heeres beigetragen wiſſermaßen unter Ausnützung der Notlage des maßloſen 77FTTTTTTFTTTTTTTTT haben, würde ſich ein etwaiger Kriegsgewinn gerechterweiſe erſt lange nach Friedensſchluß be⸗ rechnen laſſen, da nicht vorauszuſehen wäre, welche Schwierigkeiten für den Betrieb noch entſtehen werden, um die in Friedenszeiten ge⸗ übte Tätigkeit wieder aufzunehmen. Dabei wäre noch zu berückſichtigen, daß dieſe Betriebe nicht in der Lage geweſen ſind, ihre vor dem Kriege hergeſtellten Erzeugniſſe abzuſetzen. In ſolchen Fällen würde ſich ein infolge des Krieges er⸗ höhtes Einkommen erſt lange nach deſſen Bo⸗ endigung feſtſtellen laſſen. 4 85 Mannheim. Ein deutſchfreundlicher Brief. Einem aus Buenos Aires, von einem Herrn., an eine hieſige Familie gelangten Briefe entnehmen wir: Gleich den darauf⸗ folgenden Tag bekamen wir hier per Telegramm die Nachricht von der Kriegserklärung Italiens an Oeſterreich⸗Ungarn und der Deutſch⸗ lands an Italien(2) Obwohl ich ſelbſt geborener Argentinier aber mein Vater Italiener(Genoveſer) iſt, Cvie es wohl meine Mannheimer Freunde wiſſen wer⸗ den) kann ich die Schwach die ſich Italien gegen dieſe Staaten erging, kaum ertragen und können Sie ſich meinen Unwillen hierüber leicht vor⸗ ſtellen über dieſe ganz gemeine Verräteret, welche ſich dieſer erſtere Stagat leiſtete. Es dürfte dies einzig in der Weltgeſchichte da⸗ ſtehen, daß eine Nation die Verbündeter iſt, ein⸗ ſach mit ſo feigen Ausreden kommt und dem andern den Krieg ſchlankweg erklärt. Für England und Italien wäre eine tüchkige Okktton angebracht, hoffentlich wird es ſo weit kommen. Ich ſagte ſchon, daß ich Argentinſer bir und mein Vaterland ſehr gerne habe, aber trotz alledem bin ich mit Herz und Seele Deut⸗ ſcher. Meine Freunde der Mannheimer Ruder⸗ Geſellſchaft werden ſich ja wohl erinnern kön⸗ nen, wie ich mit vielem Vergnügen jene ſchönen Lieder mitſang:„Deutſchland, Deutſchland über alles in der Welt“, die„Wacht am Rhein“ uſw. uſw., gerade ſo wie wenn ich ein Deutſcher wäre. — Aus innigem Herzen ließ ich den deutſchen Kaiſer und die edle deutſche Nation hochleben. Ich kenne Deutſchland und ſeine ſchönen Ideale, kenne auch die anderer Länder, während meiner langen Zeit, die ich in Europa zubrachte, doch den Entſchluß fiel auf Deutſchland, das mich durch ſeine Aufrichtigkeit, Ehrlich⸗ und Natür⸗ lichkeit vor allem andern gewann. Ich habe Deutſchland nicht vergeſſen, es iſt mir dieſer Staat ein unvergängliches Bild im Fortſchritt und Intelligenz, ein Staat großer Fürſorge in jeder Art und Weiſe, welcher ſeines⸗ gleichen in der ganzen Welt ſucht.— Viele tau⸗ ſend Grüße bitte ich Sie freundlichſt allen Freun⸗ den und Bekannten zu beſtellen, welchen, wie Sie wiſſen, ich mit Herz und Seele ihr»kleiner Mario“ bin. Wolle der liebe Gott ſie alle beſchützen in die⸗ ſem furchtbaren Kampfe, der ganzen Ziviliſation Hohn ſprechend, ein Krieg wo noch dazu die ſchlimmſten Raſſen Verwendung finden. Unſere Feinde ſollen wiſſen, daß Deutſchland für ſeinen Kaiſer, für ſeine Familien, Geſchwiſter und Bräute kümpft. Die Deutſchen zogen zum Kampfe aus um eine heilige Pflicht zu erfüllen. Beſtärkt durch den Glauben, daß die Welt einſt die Wahrheit erfahren wird, erflehe ſch unſern Herrgott, daß er die deutſche Nation zum Siege führt. Teuere Freunde! Es heißt hier„Auf in den Kampf“, erinnert Euch des Wortes Bismarcks: „Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt nichts auf der Welt“. In große Trauer verſetzte mich auch das Ab⸗ leben Ihres lieben Schwiegerſohnes. Ich ſtellte mir ja vor, daß dieſer Krieg unendlich viele Opfer fordern wird und auch ſchon viele ins kühle Grab geſungen ſind.— Armer Hermann! Wenn ich mich der ſchönen Stunden erinnere, an die Regatten, wo ich als Steuermann mit im Boote ſaß, in Begleitung unſerer guten und lieben Freunde, kann ich keine Worte finden, um all dies Leid zu klagen.— Es iſt nichts zu machen, es heißt eben geduldig ertragen. All meine Gedanken ſind immer bei Ihnen, es ſen dorten zu 838383 geſchaffen. Wir ſind hier eine kleine Armee für uns ſelbſt. Von den anderen, die rechts und links neben uns ſind und die Berge getrennt werden, ſind wir vollſtändig abgeſchnitten, und nur fernes, dumpfes Grollen wohin ſich nur hie und da ein einſamer Gems⸗ war eine derartige, daß die Italtiener, meiſt Kameraden die Grenzen unſeres geliebten Va⸗ Alpini, ſofort Kehrt machten. Ihre Verluſte] terlandes ſchützen und ſchirmen.“ waren offenkundig groß. begann Die feindliche Artillerie ſetzte ein. Eine Stunde mochte vergangen ſein, als es uns gegenüber zu krachen Kunſt und Wiſſenſchaft. von denen wir durch ſagt uns, daß wir hier oben in jenen Regionen, jäger verſtieg, nicht allein ſind, ſondern überall riegsgraphik von W. Geiger, A. Grimm u. H. Struck. Die Sammlungen von Prof. F. Bunke, H. Daur, P. Dahlen, O. Graf, H. Pfleger und E. Segewitz bleiben nur noch kurze Zeit ausge⸗ ſtellt. Verkauft wurden: 2 Holzſchnitte von P. Dahlen, 1 Zeichnung von W. Haſemann und 1 Gemälde von E. Segewitz. * Unſer Vaterland iſt mit uns, in ung, Deutſchlaud lebt in uns, wir ſtellen es dar, mögen wir wollen oder nicht, in jedemLande, rend wir anfangs von dem Einfall der Geſchoſſe 8 8 25 überhaupt vichts ſahen, beſt ich ſie ſpäter voll⸗ Ein ukrainiſcher Glückwunſch an Ludwig Gang⸗ dahin wir uns verfügen, unter jeder Zone. ſtändig wirkungslos unſer Vorfeld. Ein zweites, höfer. Wir beruhen darauf von Anfang an und nochmaliges Vorgehen der Feinde hatte für ſie] Die ukrainiſche Schriftſtellerin Wolodymyra können uns nicht emanefpieren. Dieſes ge⸗ traurige Folgen. Eines unſerer gut poſtierten Zukowecka hat an Ludwig Ganghoſer heime Etwas, das den Geringſten erfilkt, Maſchinengewehre ſand endlich Gelegenheit, er⸗ anläßlich ſeines 60jährigen Geburtstages fol⸗ wie den Vornehmſten— dieſe geiſtige Luft⸗ folgreich einzugreifen; ebenſo ha gende Gratulation gerichtet:„Von den Grauſen die wir aus⸗ und einatmen— geht aller leine außergewöhnlich große. Auf unſerer Seite Sitte ukrainiſcher Intelligenz wünſcht man bei wuürde ein Mann durch einen Geſchoßſplitter ge⸗ dieſer Gelegenheit viele gute Lebensjahre, und bereitis eine beſtimmte Schußdiſtanz. Die? zahl der Verwundeten und Toten war di Felsſtücke, die eine und beſchwerlich iſt die Heraufſchaffung ber ſch ren Geſchütze in dieſe Regionen. Mit Tier hier oft menig genützt. Das meiſte muß me wird aber auch Vorſorge tötet. Sonſt hatten wir weder Verwundete noch Tote. Am allergefährlichſten werden bier in dfe⸗ ſem Terrain die durch die Geſchoſſe losgelöſten unter Umſtänden ſtärkere Wirkung als ein Geſchoß hahen. Sehr mühſam liche Kraft vollbringen. Mittels Seilen, Winden und anderen Hilfsmitteln müſſen die einzelnen Geſchützſtücke heraufgeſchafft werden; gleichzeitig für den Abtransport! P. Krieges aus der Heimat verjagt, ne unſer Karpat Herbſt.“ Ich wünſche Ihnen beides.“ Mannheimer Kunſtleben. eer Neu ausgeſtellt ſind: Paul Hopferau: 23 Oelgemälde(Figürliches, Land⸗ ſchaften, Stilleben und Innenräume). A. Staerk⸗Fteiburg: 3 Gemälde Buerck⸗München: untd ſende ich n aus Wien meinen Glückwunſch. Nach der envolk ſpricht:„Bleiben Sie immer ſo froh wie der Frühling und ſo reich wie der Segiſſer⸗ Zeichnungen vom Staatsverfaſſung vorher, belebt und erfüllt alle ihre Formen. Jeopold v. Ranke. Büchertiſch. Feuertaufe. Geſchichten aus dem großen Krieg. Von Kurt Küchler. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. 2 Mk., geb. 3 Mk. Der Hamburger Schrift⸗ ſteller Kurt Küchler legt in dem Bande eine Aus⸗ leſe Kriegsgeſchichten vor. Neben zarten Paſtellbildern, wie„Im Park von Cirey“ und„Die gelbe Kerze“ ſtehen Gemälde bon einer düſteren Schönheit, wie„Julienne oder„Revanche“ und kräftige Holzſchnitte, wie„Auferſtehung“ und„Der tägliche Gaſt“. ſeiner 1 Sept.⸗Erweiterung an Guſtav Hägele und Los 15 4. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 17. Juki 1915. 8 verweilen und perſönlich mitzuwirken, niemals werde ich aber meine treuen Freunde und Be⸗ kannten vergeſſen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 17. Juli 1915. Aus der Stadtratsſitzung vom 15. Juli 1915. Den Heldentod für das Vaterland ſtarben: Bautechniker Wilhelm Ittem beim Hochbau⸗ amt, Lichtpauſer Michael Gollmert beim Tiefbauamt, Werkſtättenlehrer Ludwig Hachen. berger bei der Gewerbeſchule. Der Stadtrat wird den Gefallenen ein ehrendes Andenken be⸗ wahren. Infolge des bereits durch die Preſſe bekannt gegebenen Anſuchens der Zentrumsfraktion des Stadtrats und Stadtverordnetenkollegiums vom 12. Juli ſoll alsbald eine Bürgerausſchuß⸗ [itzung einberufen und dieſer eine eingehende Darſtellung über die von der Stadtverwaltung auf dem Gebiet der Lebensmittelfür⸗ ſorge ſeit Kriegsausbruch bis jetzt durchge⸗ führten und weiter geplanten Maßnahmen unter⸗ breitet werden. Zur Vorſorge für die Uebergangszeit zwiſchen den Verſorgungsperioden aus der alten und neuen Getreideernte hat ſich die Stadtgemeinde einen größeren Vorrat Weizenmehl ge⸗ ſichert, das ebenſo wie ſchon das in den letzten Wochen von der Stadt durch Vermittlung der Mehlverſorgung an die Bäcker und Kleinhand⸗ lungen gelieferte Weizenmehl teilweiſe mit aus⸗ ländiſchem Weizenmehl vermiſcht, teilweiſe aus reinem Auslandsweizen hergeſtellt ſein wird⸗ Ein Angebot der Zentraleinkaufsgeſellſchaft m. b. H. zur Pachtung der im ſtädtiſchen Schlacht⸗ Hof errichteten und demnächſt fertig zu ſtellenden Gefrierhalle zur Einlagerung von Gefrier⸗ fleiſch wird grundſätzlich genehmigt. Mit Rückſicht auf die derzeitigen Verhältniſſe auf dem Lebensmittelmarkt wird beim Großherzoglichen Bezirksamt die Erlaſſung einer ortspolizeilichen Vorſchrift aufgrund der Bun⸗ desratsverordnung vom 2. März 1915 beantragt, wonach der gewerbsmäßige Einkauf von Jegenſtänden des Wochenmarktverkehrs auf ſämtlichen Marktplätzen der Stadt Mannheim und auf allen nach den Marktplätzen führenden Iufohrtsſtraßen der Gemarkung vor 9 Uhr mor⸗ gens verboten und nach 9 Uhr nur zum Zwecke des Wiederverkaufs in der Gemarkung Mann⸗ heim geſtattet iſt. Die Spätjahrsmeſſe wird nur als Ver⸗ kaufsmeſſe abgehalten werden. Aus dem Zinſenerträgnis der Emil⸗ und Jenny⸗Reinhard⸗Schenkung wird 24 Kindern ein Kuraufenthalt im Viktor⸗Lenel⸗ Stift in Neckargemünd bewilligt. Die Schülerzahl der ſtädtiſch ſubventionierten Ingenjeurſchule iſt namentlich durch die Einberufungen zum Heere von 352 Schülern im Sommerhalbjahr 1914 auf 118 im Winterhalb⸗ jahr 191½¼5 und 91 im Sommerhalbjahr 1915 zurückgegangen. Hierdurch erleidet die Schule große finanzielle Verluſte. Wegen der erhöhten Bedeutung, die die Schule nach dem Kriege er⸗ langen wird, erſcheint es dringend wünſchens⸗ wert, den Betrieb der Schule während des Krie⸗ ges aufrecht züu erhalten. Der Stadtrat bewil⸗ ligt aus dieſen Gründen auf Anſuchen der Direk⸗ kion der Ingenieurſchule einen außerordentlichen Zuſchuß von 20000 Mark aus Mitteln der Friegsanleſhe, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes. Den vereinigten Mannheimer Logen des In⸗ ternationalen Guttempler⸗Ordens wird der ehemalige Bürgerausſchußſaal im alten Rathaus Fe1 zur Abhaltung eines Vortrags an einem Abend überlaſſen. Vergeben wird: 1. die Ausführung der Normalfenſter⸗Glaſerarbeiten zum Neubau Frankenhaus: Los 1 Innere Abteilung an Georg Adam Lamerdin, Los 2 derſ. an Heinrich Faſig und Sohn, Los 3 derſ. an Otto Fritſche, Los 4 derſ. an Karl Haßler, Los 5 Gynäkobogie an Karl Ebert, Los 6 derſ. an Joſef Morell, Los 7 Aeußere Abteilung an Friedrich Bixner, Los 8 derſ. an Valentin Klaus, Los 9 derſ. an Heinrich Klein, Los 10 derſ. an Joſef Ebert, Los 11 12 derſ. an H. Wolf, Inh. Fr. Wolf; 2. die Ausführung der Hofeinfriedigung zum Neubau Dieſterwegſchule an die Firma Heinrich Eiſen G. m. b. H. hier; 3. die Lieferung der Turn⸗ geräte(ausgenommen Seile, Pferde, Lederbälle und ähnliche) für den Neubau Dieſterwegſchule an die Frankenthaler Turngerätefabrik C. H. FPfeifer in Frankenthal(Pfalz); die Ausführung der Aſphaltarbeiten zum Keſſelhaus des Kvan⸗ kenhaus⸗Neubaues an die Süddeutſche Aſphalt⸗ und Zementwarenfabrik hier; 5. die Lieferung von ſchmiedeeiſernen Beleuchtungskörpern zum Neubau Hallenſchwimmbad an die Firma Brown, Boveri u. Cie. hier; 6. die Herſtellung der Fahrbahn des Friedrichsrings— weſtlicher Teil— in Stampf⸗ und Hartguß⸗Aſphalt: Los 1 an die Firma Süddeutſche Aſphalt⸗ und Zement⸗ warenfabrik M. Burnus G. m. b. H. hier, Los 2 an die Firma Münchener Aſphalt⸗Werke Kopp Cie. hier; 7. die Beton⸗ und Pflaſterarbeiten für die Wiederherſtellung der Straßendecke im „Friedrichsring— weſtliche Fahrbahn Los 2 zwi⸗ ſchen Collini⸗ und Goetheſtraße— an die Firma Gebrüder Ludwig hier; 8. die Ausführung von Sielbanten in der Wingertſtraße zwiſchen Mönch⸗ wörth⸗ und Gießenſtraße an die Firma Gg. Philipp Helfmann hier; 9. die Schreinerarbeiten für den Neubau der Milchzentrale Los 1 an Schreinermeiſter Joſef Fiſcher, Los 2 an die Firma Halk u. Freund hier. Betr. Verurheitungsverbot und Beſtands⸗ von Seide und Seidenabfällen erläßt bedecktes und kühles, ſtrichweiſe regneriſches, wenn auch in der Hauptſache trockenes Wetter zu er. dem ſo ſehr beliebten Saalbautheater vorgeführt. Dasſelbe euthält drei ganz hervorragende, mehr⸗ aktige Schlager und zwar eine ſpannende Tragödie gtvefer Brüder in drei Akten, betitelt: Theater jetzt im Zeichen der Senſationen und Ueberraſchungen. San Hilo' iſt ſolch ein Senſations⸗Drama, das den Zuſchauer nicht zu Atem kommen läßt. man nun den Sturz vom turmhohen Seil beob⸗ * Heber Höchſtpreiſe für Petroleum und die Verteilung der Petroleumbeſtände bringt das Großh. Bezirlsamt im heutigen Amtsblatt eine Bekanntmachung auf die wir beſonders hin⸗ weiſen. * Marktpreisverzeichniſſe. Der Stadtrat hat unterm Heutigen das Marktperſonal beauf⸗ tragt, von Lieferung der Preisnotie⸗ rungen von den hieſigen Wochenmärk⸗ ten abzuſehen. *Eine lobenswerte ſoziale Einrichtung hat die hieſige Oberrheiniſche Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft für ihre Beamten ge⸗ troffen. Dieſelbe verabfolgt auf Wunſch, an die verheirateten Angeſtellten, ſtets friſche Gemüſe aus ihrem großen Garten zu äußerſt beſchei⸗ denen Preiſen. Die Direktion erwirbt ſich durch dieſes Entgegenkommen den beſonderen Dank dieſer Beamten, * Vermächtnis. Der kürzlich in Wiesbaden verſtorbene Rentner Herr Adolf Dieſterweg, ein Neffe des bekannten Philoſophen Dieſter⸗ weg, hat der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime zur Förderung ihrer Wohlfahrtsbeſtrebungen teſta⸗ mentariſch ein Kapital von 20000 Mark vermacht. Die Geſellſchaft wird zur Ehrung des Verſtorbenen in ihrem Kaiſer Wilhelmheim bei Wiesbaden eine Broncetafel mit ſeinem Bildnis anbringen. * Vom Wochenmarkt. Die ortspolizeiliche Vor⸗ ſchrift über den gewerbsmäßigen Einkauf auf dem Wochenmarkt vor 9 Uhr morgens trat mit dem heutigen Tage in Kraft. Zunächſt wurde eine ziemliche Leere auf dem Markte bemerkt. Selbſt das ſonſt gewohnte lebhafte Treiben von einkaufenden Hausfrauen wurde morgens gegen 7 Uhr noch vermißt. Nur der ſtädtiſche Ver⸗ kaufsſtand war ſtark umlagert. Die wenigen Landwirte, die Gemüſe und Obſt auf den Markt gebracht hatten, verkauften nicht an Verbraucher, ſondern erklärten bei vollen Körben,„aẽònsver⸗ kauft“ zu haben. So bemerkten wir, daß ein Korb friſcher Bohnen ſchon lauge vor 7 Uhr verkauft war und trotzdem höchſt einladend ſtehen blieb, bis der Käufer, der natürlich kein„Wiederverkäufer“ iſt, ihn nach 9 Uhr in aller Seelenruhe abholt. Wir hoffen, daß das Großh. Bezirksamt dennoch Mittel und Wege findet, die im Intereſſe der weniger bemit⸗ telten Bevölkerung und damit im Intereſſe un⸗ ſeres lieben Vaterlandes erlaſſene Verordnung durchzuführen. Durchzuführen nicht nur dem Buchſtaben nach, ſondern auch dem Sinn nach. *Arnheiter⸗Fahrten. Wie aus dem Inſeraten⸗ teil erſichtlich, findet ſeit Ausbruch des Krieges morgen Sonntag erſtmals wieder eine Hafen⸗Rundfahrt von Ztündiger Dauer ſtatt. Es werden die offiziellen Hafen⸗ fahrten künftig als vereinigte Arnheiter⸗ Noll'ſche Fahrten von der Firma Arnheiter Er⸗ ben ausgeführt, nachdem die Noll'ſchen Fahr⸗ zeuge an die Firma Arnheiter übergegangen.— Mittags 2 Uhr iſt wiederum eine Dampfer⸗ fahrt nach Speyer. Auf dem Schiff befin, det ſich Wirtſchaft und wird auch Kaffeee verab⸗ reicht, um ſpeziell den Wünſchen der Damenwelt zu entſprechen. Die Rückfahrt von Speyer er⸗ folgt abends 7 Uhr. »Konzert im Friedrichspark. Wie wir bereits darauf hinweiſen konnten, wird ammor gigen Sonntage Herr Konzert⸗ und Opern⸗ ſänger J. Müller aus Frankfurt am Main als gern gehörter Gaſt beim Abendkon⸗ zert als Soliſt auftreten. Zum Vortrage ge⸗ langen u..: Romanze a. d. Oper Euryanthe; Lied aus Zar und Zimmermann, Leb wohl mein Mädchen; Jung Werners Abſchied aus Trom⸗ peter von Säckingen. Das Orcheſter ſtellt die Kapelle Petermann und beginnt das Nach⸗ um 3½, das Abendkonzert um 8 55 *Mutmaßliches Wetter am Sonntag und Mon⸗ tag. Die Reihe der raſch von Weſten nach Oſten ziehenden Luftwirbel ſcheint noch nicht erſchöpft zu ſein. Sie bringen ſtarke Trübung und auf ihrer Rückſeite entſteht jeweils veränderliches Wetter. Auch für Sonntag und Montag dſt noch zeitweilig warten. Vergnügungen. * Saalbautheater, N 7. 7. Ein überaus ſpan. nendes und reichhaltiges Glangprogramm wird, ſo ſchreibt anan uns, von heute bis inkl. Dienstag in „Sein einziger Bruder“, die in ergreifender Weiſe die Bruderliebe, ſowie die Liebe beider zu einer Kommerzienratstochter ſchildert. In dieſem Film ſpielt Hugo Flink, der Liebling der Damen, die Hauptrolle. Weiter folgt ein Krüminal⸗Schenutſpiel in drei Akten: Der Diamantenmacher“, worin die entwichene Schlange einer Schlangen⸗ tängerin zur Ergreifung des Täters führt. Gin entzückendes Militär⸗Luſtſpiel:„Ein Unter⸗ offizier und zwei Mann“ enthält 2 Akte köſtlichen Humors aus feldgrauer Zeit, mit dem urkomiſchen Paul Heidemann genannt Teddy in der Hauptrolle, und dürfte auch dieſes Programm wieder großen Anklang finden. *Union⸗Theater(U..⸗Lichtſpiele), P 6. 28/24. Waren die letzten gezeigten Films mehr Seelen⸗ Gemälde ganz eigener Art, ſo ſteht das Union⸗ „Der Poſtkutſcher von Ob Generalkommando Karlsruhe im eine Bekanntmachung wir de Intereſſenden peſonders auf⸗ ſachtet, oder die Rettung vor der glühenden Lava 1 85 ſewerſpeienden Berges verfolgt, oder ob es in Präri ee aan atemloſe Span⸗ durch die wilden Reize der lichen Aufmarſch durch eine Reihe von Hand⸗ Abſchnitt Unſere Reiterei und Vorhut halten den Feind lerie beſchoß am 14. Juli an mehreren Punkten mit Erfolg ges über den Auß und zwang ihn Stellen nung. Des weiteren muß ein neues hübſches Luſt⸗ ſpiel in 2 Akten:„Zucker und Zimmt“ unbe⸗ dingt genannt werden. Eine geſchäftstüchtige „möblierte Wirtin“ zieht aus der Tatſache, daß ein Handlungsgehilfe des Nachts, ein Kaffeehaus⸗ kapellmeiſter dagegen am Tage ſchläft, die prak⸗ tiſche Schlußfolgerung, daß ſie ihr Zimmer doppelt bermieten kann, hat aber dabei vergeſſen, daß es einen Sonntag gibt, an dem ein jugendlicher Jünger Merkurs in der Regel länger in den Fe⸗ dern liegen bleibt. Es erfolgt natürlich ein kräf⸗ tiger Zuſammenſt— der durch gemeinſame Schwärmerei für ein niedliches Mädchen zwar noch verſchärft, zugleich aber der friedlichen Löſung näher gebracht wird. Gerichtszeitung. * Aus dem Schöffengericht. Ein liebevoller Ehe⸗ mann iſt der 63 Jahre alte Taglöhner Gottlieb Stutz. Er ſchaut gerne zu tief ins Glas und die Folge davon iſt, daß ſeine Fvau und ſechs Kinder nmerliches Leben oft darben müſſen und ein 1 Frau Stutz ihrem friſten. Mitte Juni machte Vorhaltungen, weil er von ihr kam zu einem Wortgefecht und zlich zur Schlägerei. Nachbarsleute holten die ei und ein Schutzmann kam gerade dazu, als z mit einem Küchenbeil auf ſeine Frau ein⸗ ſchlug. Die Wunde, die er ihr im Eeſicht bei⸗ gebracht hatte, war ziemlich erheblich, ums Haar hätte das eine Auge gefährdet ſein können. Das Gericht verurteilte Stutz heute wegen Ruheſtörung zu 5 Mark Geldſtrafe und wegen Körperverletzung zu 14 Tagen Gefängnis.— Zechprellereien treibt der Händler Otto Krauß als Spezialität. In einer hieſigen Weinſtube ſpielte er den freigebigen, zahlungsfähigen Gaſt und machte eine Zeche von .85., die er ſchuldig blieb. Das Gericht erkennt auf eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen abzüglich der erlittenen Unterſuchungshaft. Spoertliche Rundſchau. *Fußball. Am Sonntag, 18. Juli, hält der Turnverein Feudenheim auf ſeinem Platze(am Neckardamm) Elfer⸗Fußball⸗Wettkämpfe ab. Es wird in 2 Klaſſen geſpielt. Morgens 10 Uhr fängt die Klaſſe für Turnvereine an, nachmittags 1 Uhr die Klaſſe für Fußballvereine. Der Melde⸗ termin iſt verlängert bis kurz vor Anfang der Wettſpiele. Einſätze für die Spiele ſind frei. Manne morgens 8* Letzee Meldungen. Der Marſch auf Warſchau. m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Kölniſchen Zeitung“ meldet der Petersburger Berichterſtatter der„Morning⸗Poſt“: Der Vormarſch der Deutſchen auf Warſchau hat auf einer Front von 150 Kilometer zwi⸗ ſchen der Eiſenbahn MlawaWarſchau und dem Piſzafluß begonnen, an dem ſich breite Sümpfe erſtrecken. Das Ziel des Auſmarſches iſt die Herſtellung einer Verbindung mit den Heeren in Galizien, die in einer Entfernung von 290 Kilometer kämpfen. Die Verkeidigung der Ruſſen findet ſtatt auf dem dazwiſcheuliegenden Raum, der ein be⸗ feſtigtes Gebiet von 130 Kilometer in Nord und Süd und von 190 Kilometer im Weſten und Oſten darſtellt. Überall ſind die Deutſchen genötigt Frontalangriffe zu unternehmen und die Ruſſen bereiten ſich darauf vor, den feind⸗ lungen aufzuhalten, die das Vorrücken ver⸗ zögern müßten. Der ruſſiſche Tagesbericht. Petersburg, 16. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich) Der Generalſtab des Generaliſſimus teilt mit: Der Feind begann, nachdem er am 14. Juli im Norden, in der Gegend Riga⸗ Schawli Verſtärkungen erhalten hatte, von Haſenpot auf Goldungen ſowie auf den Schrunden⸗Popeliany vorzurücken. bei den Uebergängen über die Flüſſe Windau und Wenta und anderen günſtigen Stellungen auf. In der Gegend jenſeits des Njiemen eröffnete der Feind in der Nacht zum 14. Juli auf breiter Front Artillerfefeuer. Er ergriff mit kleinen Infanterieabteikungen die Offenfive, wurde aber überall zurückgewieſen. In derſelben Nacht ſchlugen wir einen Teilan⸗ griff in Richtung Lonza ab. Auf dem rechten ÜUfer der Piſſa und den beiden Ufern der Sökwa änderte ſich nichts. Der Feind, welcher tags zuvor mit Verluſten Schützengräben nahm, erneuerte am 14. Juli die Angriffe nicht. Zwi⸗ ſchen den Flüſſen Orzye und Ukra kamen unſere Truppen ſüdlich Praſzuyez an, wo ſie am 14. Juli mehrere Angriffe abwieſen. Auf dem linken Weichſelufer keine Aenderung. Zwiſchen Weichſel und Bug unternahm der Feind geſonderte Angriffe, die durch unſer Feuer zu⸗ rückgeſchlagen wurden. Am Bug und an der Zlota⸗Lipa ſand kein Zuſammenſtoß ſtatt. Am Abend des 13. Juli ergriffen wir an einem öſterveichiſch⸗ungariſchen Abſchnitt an der Naz⸗ viska⸗Okna die Offenſtve. Der Feind greift die Brückenköpfe am rechten Ufer des Dujeſtr in der Gegend Kuldſchowſe⸗Kolanki an und über⸗ ſchreitet den Dnujeſtr in den Gegenden Iwanie⸗ Jowano und Kocielni⸗Kinſtkow. Unſere Artil. den Feind, während des Uebergan⸗ ihn, an einigen dauert fort. Saſonow vor der Duma. Petersburg, 17. Juli.(W TB Nicht⸗ amtlich.) In den erſten Sitzungen der Duma now mit ſeinen Erklärungen über die äußere Lage beginnen. Warnung vor Pogromen. Petersburg 17. Juli.(WTB Nicht⸗ amtlich.) Wie„Rjetſch“ mitteilt, warnt ein erneuter Erlaß des Hochſtkonsnandierenden dringend vor Pogromen und beunruhigenden Gerüchten und ermahnt, alle Kräfte auf die Organiſierung des Landes zu veywenden und die Ruhe zu bewahren. Das Blatt teilt ſerner mit, daß zu den Offiziersſtellen in der Offiziers⸗ akademie nunmehr auch Leute ohne die vorge⸗ ſchriebene Bildung zugelaſſen werden. Petersburg, 17. Juli.(WTB Nicht⸗ amtlich.) Die Stadtverwaltung von Peters⸗ burg teilt mit, daß der größte Teil der einge⸗ kauften Produkten infolge der Verzögerung der Zuſendung mit der Eiſenbahn verdorben iſt. Engliſches Unterhaus. London, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Im Unterhauſe teilte Asquith auf eine Anfrage mit, daß die Tätigkeit der unabhängi⸗ gen Arbeiterpartei von der Vereinigung zur parlamentariſchen Kontrolle und andeken Kör⸗ perſchaften ſorgſam beobachtet würde Es wurde auch die Frage erörtert, ob nicht die Vollmachten unter der Landesverteidigung erweitert werden 4 parlamentariſchen Konttolle miniſter in der Koalitions⸗Regierung ernannt wurde. Hierüber wurde keine Antwort erteilt. Auf eine weitere Frage ſagte Asquit h, daß ſich die Regierung bemühe, mit den inter⸗ eſſierten Parteien zu beraten, um, wenn möglich, noch vor dem Schluß der Parlamentsſeſſion eine Einigung über die Bill zu erzielen, durch welche das Waliſer Kirchengeſetz herausgezogen werde. Maſon(liberal) ſragte, ob die Regierung dazu Schritte tun wolle, feſtzuſtellen, welche Friedens⸗ bedingungen die feindlichen Regierungen ſtellen würden, und ob dieſe die Räumung Bel⸗ giens und Nordfrankreichs einſchließen wür⸗ zum Kabinetts⸗ den. Asquith erwiderte, auf den erſten Teil der Frage verneinend und meinte, der zweite Teil der Frage ſei ſicher daher gegen⸗ ſtandslos. Menand fragte, ob wir nicht dem Feinde die Friedensbedingungen ſtellen würden, wenn die Alliierten in Berlin ein⸗ gezogen ſeien. Ouchvaite(liberal) fragte ob es nicht Tatſache ſei, daß das belgiſche Volk und die belgiſche Regierung wünſchen, daß Deutſchland durch Verhandlungen zur Räumung Belgiens veranlaßt würden. Asquith appellierte an das Volk, ſolche Unterredungen nicht in Form von Fragen laut werden zu laſſen. Auf die bereits gemeldete Frage Marneillis betreffend den Hügel 60, antwortete der Unter⸗ ſtaatsſekretär Menant, die erſte Nachricht über die endgültige Stellung an der Höhe 60 nach wiederholten Kämpfen traf am 15. Juni ein. Frankreich hatte beſondere Gründe dafür, nicht vorher darüber zu berichten. Tatſächlich befand ſich der Hügel ſeit etwa Mai im Beſitze keiner 9 85 Das Publikum wurde alſo nicht ge⸗ täuſcht. Jowett(Arbeiterpartei) fragte, ob ein von dem parkamentariſchen Ausſchuß herausgegebe⸗ nes Flugblatt, daß das Publikum zur Spar⸗ ſamkeit ermahne, auch unter den Leuten der vor⸗ nehmen Hotels und den reichen Vierteln Lon⸗ dons verteilt werde, oder nur unter den Arßbei⸗ tern und ob ein ähnliches Flugblatt für reiche Leute ausgegeben werden. Me. Kenng er⸗ widerte, das Flugblatt wende ſich an alle Klaf⸗ ſen. Me. Kennas lehnte es ab, ſich über den Gebrauch von Gas ſettens der britiſchen Armee zu äußern. Bei Erörterung des Antrages auf Streichung von 250 000 Pfd. Sterling aus dem Etat zur Unterſtützung der Arbeiter betonten mehrere Redner, daß Oſtengland und Schott⸗ land hierdurch ſchwer leide. * Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Pach „Journal“ ſind in Alexandrien zahl⸗ Paris, 16. dem reiche verdächtige Perſonen, die der Teilnahme an dem Bombenanuſchlag auf den Sultan von Aegypten beſchuldigt werden, verhaftet worden. Die Bombe, welche auf den Sultan geſchleudert wurde, war mit zwei Kilogramm Nitroglyzerin und einer großen Menge Nägel gefüllt. Stockholm, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Rußkoje Slowo“ zufolge legten die polni⸗ ſchen Mitglieder des Ausſchuſſes für die ruſſiſch⸗ polniſchen Verhandlungen einen Entwurf vor, der die S weiteſten Sinne vorſieht. hatten die ruſſiſchen Mitglieder des Ausſchuſſes eine Sonderſitzung. daß der Ausſchuß am 13. ds. Mts. ſeine Arbeit beenden ſollte, doch finden vorausſichtlich noch einige weitere Sitzungen ſtatt. elbſtverwaltung Polens im Aus dieſem Anlaß Anfänglich war beſtimmt, * Furchtbare Exploſion in einer chemiſchen Fabrik. Baſel, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich) In der chemiſchen Fabrik von Geigy er⸗ folgte heute Nacht eine furchtbare E xplo⸗ ſion des Deſtillationskeſſels, durch die beide Längewände und der Dachſtuhl des Fabrikgebändes herausgeſchlagen wurde. Der Keſſel wurde 20 Meter weit fortgeſchtendert, den Uebergang“ aufsngeben. Der Kumpf 12 die am 30. Juli beginmen werden, wird Saſo lönnte. Pringle(liberal) fragte, ob nicht ein Mitglied des Ausſchuſſes der Vereinigung zur 89 EVV dd 55 n M MR aee ern Hinaus, und wenn man noch den um M. 926 407 amtenunterstützungskasse M. 179 267 und der Vortrag ermäßigt sich nicht, wie die Frankfurter Nach dem uns soeben zugegangenen Ge- aAngezogen Wurde. im Vorjahre mehr oder weniger noch im Ver- mit stinclig wactrsenden Produlktiousziffern durch- 1 in Umsatz wn Nleinmotoren iniolge e aeeneee, die den 17. Juli 1915. General⸗Auzeiger« Badiſche Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. Benz& Cie,, Rheinische Automeblii- und Mo- torenfabrik.-., Mannnheim. Die Hauptabschlufzahlen haben wir schon in Nr. 312 vom 28. Juni mitgeteilt. Die Gesellschaft verteilt bekanntlich aus einem Reingewyinn von M. 8 898 549(5 012 644) eine Dividende von 12 Prozent gegen 0 Prozent vor einem und 12 Pro- zent vor Zwei Jahren. Im einzelnen zeigt die Gewinn- un d Ver- lustrechnung der beiden letzten Geschäfts⸗ jahre folgende Uebersicht: 1914%5 1913ʃ14 Rongew inn 19.809.357 14.942.900 Unkosten 10.848.693.364.605 Abschtreibungen...556.758.133.806 Reingewinn.403.906.444.408 Gewinnvortrag..404.643.568.146 Reingewinn einschl. 9.898.540.012.644 Vortrag Hiernach ist der Rohgewänn ausschließ- lien Vortrag um M. 4 866 448 größer, als im Vor- jahre. Demgegenüber fällt die Steigerung der Unosten um M. 1 484 093 und die Erhöhung der Abschreibungen um M. 422 952 nur wenig ins Gewicht. Der Reingewinn geht trotzdem um M. 2959 408 über den Betrag des Vorjahres grögeren Gewinrvortrag berücksichtigt, s0 ist die zur Verfügung stehende Summe um Mark 3885905 auf M. 8 808 540(5 012 644) gestiegen. Der auf den 27. d. M. einberufenen Hauptver- sammlumg wird folgende Gewinnvertei- lung vorgeschlagen: wie schon bemerkt, 12 v. H.(. V. O v..) Dividende auf das voll anteil- berechtigte Aktienkapital von M. 22 Millionen, was insgesamt M. 2 640 000(. V. M. 0) erfor- dert; ferner satzungs- und vertragsmäßige Ge⸗ Wäümanteile M. 1 006 800(i. V. M.), Belohnun- gen an Beamte für zwei Jahre M. 500 000. Für Sonderabschreibungen werden Mark 2 061 603 (4518 000) beansprucht, und zwar M. 1 000 000 zur Abschreibung auf die alte Fabrik, M. 730 358 zur Abschreibung der Werkzeuge auf M..— und M. 331 305 zur Erganzung der ordentlichen Rücltage auf M. 8 Miflionen. Im Vorjahre er- hielt die Rücklage für Ausstände M. 430 000, während auf zweifehhafte Forderungen und Be- teiligungen M. 918 480 und auf Anlagen Mark 169 520 abgeschrieben wurden. Neben diesen starken Sonderabschreibungen, die zusanmen niit den vom Gevmnn vorweg ge⸗ nommenen ordentlichen Abschreibungen den Be- trag von M. 4 618 420 erreichen, werden noch einem Organisations- und Dispositionsfonds M. 1 000 000 überwiesen-. Im Vorjahre wurde der gleiche Betrag für eine besondere Rücklage verwandt. Schlieglich werden noch der Ar- beiterunterstützungskasse M. 124 052, der Be- Talonsteuerrücklage M. 40 000 zugeführt. Der Teitung verbreitet, auf M. 256 757. Es werden Welmehr zum Vortrag auf neue Rechnung Mark 1600 000(2 494 64% vorgesc zagen, wällrend über den Rest von M. 25675/ eine Verwendung noch nicht beantragt ist. 8 schäftsbericht für 1914½5 konnte die Bilanz in diesem Jahre frülher fertiggestellt wer⸗ dem, weil die Niederlassungen im feindlichen Auslando keine Aufnahmen und Bikanzen zu kziehen vermochten. Diesem Umstand sei bei der Aumahme der Gesamtbilanz entsprechend Rech- muig getragen worden. Das abgelaufene Geschäftsjahr, umassend die Zeit vom 1. Mai 1014 bis 30. April 1915, habe eit seinem Beginn zunachst im Zeichen der poktischen Unsicherheit gestanden. Mit Aus- bruch des Krieges wurde die Gesellschaft durch die Einschränkung des Verkaufs an die Privat- kundschaft und das unvermittelte Aufhören jeclen Exports vor eine völlig veränderte Lage und vor Auugaben gestellt, die überdies durch die Einberufung einer großen Amahl ihrer Ange⸗ stelften und Arbeiter beeinflußt wurden. Es galt dem Bedarf der Heeresverwaltung zu entsprechen, von welcher die Gesellschaft in ein- zelnen ſhrer Fabrikafionszweige bis zur Grenze der Leistüngsfähigkeit her⸗ Denufolge hatle sie in Last- und Personen- Wagen für Heeresbedarf, sowie in Sanitätsfahr⸗ Sugen gesteigerte Umsätze zu verzeichnen, Wo⸗ dei auch die zu Anlang des Jahres vorhandenen Vortäte zum größten feil geräumt wurclen. Geichzeitig kormte die Speziallabrikation von Huęntotoren für Heer und Marine, welche sich Suchsstadtium befunden hatte, zum ersten Mal in Sroßem Magstabe mit erireulichem Erfolge und Selnbrt werden. Auch für Dieselmaschinen und Sperzahnotoren lagen Aufträge insbesondere für cis Marine vor, während in der Fabriatiou und der ge- sehende Stockung eintrat. Immerhin könne das Ergebnis als befriedigend bezeichnet werden. In das neue Geschäftsjahr habe die Ge- sellschaft erhebliche Auftragsbestände herüberge- nommen, sowohl von den noch nicht zur Abliefe- rung gebrachten Bestellungen der Heeresverwal- tung, wie von den Bestellungen der Privatkäufer, welche infolge des Krieges nicht ausgeführt wer⸗ den konnten und bis nach Beendigung desselben zurückgestellt werden mußten. Der bisherige Ver- lauf des neuen Geschäftsjahres sei durchaus be- friedigend. Nach der Bilanz ist ein erheblicher Rück⸗ gang der laufenden Verbindlichkeiten auf 3 396 405 Mark(15 620 405) eingetreten. Die Ausstände sind dagegen nur auf M. 18 447 379(19 701 985) ge- sunken. Die Vorräte an fertigen und halbfertigen Fabrikaten haben sich auf.9 824 940(15 238 450) ermäßigt. In bar waren M. 59 790(32 962), in Wechseln M. 2 168 513(2 514960) und in Werk⸗ papieren M. 2902 700(10 318) vorhanden. Die Steigerung des Wertpapierbestandes dürfte auf die Beteiligung an der Kriegsanleihe zurückzuführen sein. Finanzen. Unsere 3. Kriegsanleihe. Berlin, 17. Juli.(Pr.-Tel.) Ueber die nächste deutsche Kriegsanleihe schreiben laut verschiede- nen Morgenblättern die„Berliner Politischen Nachrichtene, daß ein Gerücht, demzufolge die Ausgabe einer neuen Kriegsanleihe un- mittelbar bevorstehe, der Tatsachen vorauseile. Auch wenn der bis zum 10. August vertagte Reichstag die ihm zugehende Kreditvorlage um- gehend erledigen würde, werde die neue Anleihe jedenfalls nicht vor dem September zur Zeichnung aufgelegt werden. Für die Bemessung der Zeichnungsfrist und des Einzahlungstermines würden die bei den ersten beiden Kriegsanleihen gemachten Erfahrungen zugrunde gelegt werden. Was den Zeichnungspreis anlange, so bestehe die Absicht, die neue Anleihe abermals zu einem etwas höheren Kurse als die letzte An- leihe auszugeben. Es werde woll mit einem Zeich- nungspreis von mindestens 99 Prozent zu rechnen sein. Nochmals die Zusammenkunft der Finans minister. Berlin, 17. Juli.(Von uns. Berl. Büro.) Aus München wird gemeldet: Ein Mitarbeiter des„Berliner Tageblattes hat den bayeri- schen Fin anzsekretär über die Zusam- menkunft am letzten Samstag in Berlin Herr von Breunig teilte ihm mit, die Be- ratungen hätten sich nicht allein über die Finanz- lage des deutschen Reiches, Sondern auch über die der anderen kriegführenden Staaten erstreckt. Dabel hätte sich nach allgemeiner Uebereinstim- mung ein erfreuliches Pluss zu Gunsten Deutschlands ergeben. Woraus die Vorlage he. stelle und welche Summen sie fordern werde, welche der Schatzsekretär am 10. August dem Reichstage vorschlagen wird, sagte Hlerr von Breunig nicht. Die vielerörterte Kriegsgewinnsteuer Wird sich nach den Mitteilungen Breunigs im allgemeinen in allen Grundsätzen an die Reichs- besitzsteuer anschliegen.(Ueben diese Wirck sich aber, wie wir bereits neuerlich mitteilen eonmnten, der Feichstag im Frieden beschäfti- gen.) Wochenauswels der Bank von Fraunk⸗ reich vom 165. Juli. Franos 0 7. dle Vorw. Barvorrat in dolleld 3986 474 +41487000 Barvorrat in Siiber 367 529 00— 1830000 Juthaben im Auslandd 848521 000 65 622000 Weohsel, vom Moratorlum moht botroffens 267882000— 6179000 gestundete Weohse!. 22199510900— 18 486 000 Vorsohuss auf Wertpaplere 6100140900— 136000 Krlegsvorschüsse an den Staat 6 500 000 000 100 000 000 Vorschüsse an Verbündete 270 000 00 10 000 090 Motenumlauf 3 2446444 000 110 204 900 Staatsguthaben 98 660 00 29 559 000 Prlwatguthabens 2380 084 000— 6175000 Wochenausweis der. Bank von England vom 15. Juli. in Pfund Sterling. — 441 Totalreserve J 9⁰⁰ Hotonumſaufßf„34498.900— 578,000 Barvorraalte 53.126.000— 138.000 Porteteullle e.103.900 Prlvatguthaben 157.984.000 16 125.000 Staatsschatzquthaben 5297.00— 14.912.000 Notenresere 36.087.000 483.000 51.749.009 70⁵.000 Regſerungssloherheſten prozentverhältnis der Reserven zu den Fasslen 175709 gegen 17.83 in der Vorwoche, Cſearinghouse-Umsatz 269 Milllon. ogeon dle gielohe Woohe des vorigen jahres 67 Mllllonen bnahme. Berliner Effektenbörse. Der in unserem gestrigen Abendblatt abge⸗ druckte Bericht enthält infolge jalscher felephoni- scher Uebermittslung seitens des Wagnerbüros einen bedauerlichen Fehler. Es herrschte Ka uf. lust(uicht Verkaufslust) für Benz, Daimler, Mix und Genest. 5 Parlser Effektenbörse. pAR18. 16, Jul 1918.(Kasga-Markt.) 16. 14. 30% Französ. Rente 69.— 69.10. 4% Spanſer Aussere 84.25 85.35 5% Russen v. 1905 89.75 90.— 30% Hussen v, 1896 88 50 58.60 4% Türken Banque de Paris. 851 683 Srödſt Lyennafs. 10 19 100 Unlon Parislenne 53⁰0 Suez-Kanal Thomson Houston Haltzeff-Fabelken. Le Naphtes 320 Toulaa Rlo TInto Cape Copper hina Oopper Utha Copper Tharsis de Beers. Lena Goldfielos. Jägersfontalnn Randminos 1 Weohsel aufLondon New- orker Hffentenbörse. 2⁵³⁰ Brlangk 28 2 75 papieren wiederum das hervorstechendste Merk- mal des Verkehrs. Die al'gemeine Grundstim- mung war fest. Canadians gewannen 15 Dollar, führende Eisenbahnwerte 1% Dollar höher, Steels gewamen im Kurs 2½ Dollar. Kupfer- aklien besserten sich bis um%½ Dollars, Wäh⸗ rend General Electric 1½ Dollars gewannen. Die Schilußstimmung War fest. Londoner Effektenbörse. bondon, 15. Jull. 15. 14. 15. 14. 2½ Engl. Konsols. 65 ½18 65ʃ/16 Ontarie—.——.— 4½% lapan. v. 19805 86 ½ 98% Nissgurl Kansas. 7⁰ 4% Japan, v. 1910 64% 63/ Southern Paolflo. 88 ¼ 89.½ 4% raslllanoer. 44½——Soithorn Rallway———.— Weee 135—.— Unlon Paolflo 13½131.— usse 73%——[Steos 63.0% 16 40% 5 51.— Wabasz„ Fug e— u e 783/ 78% 9. pref.. o Flnto 55%½ 557 Slanſeon dee: 08. e 10.% 11% tohlson prek.—.be Boers 102 10% Ballimore and Chio 79% 79½ Lena Goldflelds 1% 1/8 Canadlen Pacifſo 151 ½ 151 ¼ Randmines 4%%8 Denver——[Privatdiskont. 4% 4¼3 Erie dom 26/ 28—8ilber 2257016 22/16 Bankelngang 670000, Sankausgang 009.000 kstr., Wochsel auf Amsterdam 92,½—, Sohook auf Amsterdam 12.03—, Meohsel 97 Paris 27.07/, Sohes auf Paris—— Woohzol auf Peters- urg—.—. HMamelel ame nadustrie. Organisation des Wirtschaftslebens in der Texuilindustrie. Die Organisation des deutschen Wirtschafts- lebens macht weitere Fortschritte: Wie schon jetzt als erwiesen amzusehen ist, daß die Volksernäh- rung durch weise Sparsamkeit vom Auslände un- abhlängig gemacht wurde, so wird auch an richti- ger Steſle einsetzende Sparsamkeit im Verbrauch von Textiffasern den inländischen Vorrat auf Weit hinaus für die wirklichen Bedürfnisse des deutschen Wirtschaftslebens erhalten. Nach Einwernehmen mit führenden Industriel- len der Flachs-, Hanf-, Jute- und verwandlten Industrien ist— ähnlich wie für Baumwolle— eine Verordnung zu erwarten, welche in Form eines Herstellungsverbots die Vorräte den wirklich nötigen Verwenduggs- zwecken sichert. Da außerdem der inländische Anbau an Tex⸗- tilkasern in jeder Hinsicht gepflegt werden soll, Wird auch in dieser Beziehung die von unseren Gegnern versuchte Absperrung lediglich dazu beitragen, urs vom Auslande unab- hängiger zu machen und das deutsche Gold im Inlande zu halten, so daß den ein- zigen dauernden Nachteil das Ausland haben wird. Transval Chamber of Mines. Berlin, 16. Juli.(WIB. Nichtamtlich) Laut „Times“ betrug die Ausbeute der in den Traus- Lal Chamber of Mines vereinigten Minen un juni d. Js. 727 92% Unzen Gold im Werte von 3002 024 Pfund Sterling; der Außendlistrikte 27350 Unzen Gold im Werte von 116 200 Pfund Sterling. Der Gesamtertrag War daher im juni d. Js. 755 280 Unzen Gold im Werie von 3 208 224 Pfumd Sterlin gegen 703 548 Ungen Gold im Werte von 3 243 34%/ Pfund Sterling im Mai d. Is. und gegen 737 920 Unzen Goſct im Werte von 3040 558 Pfund Sterling im juni 1914. Ende des Monats Juni waren in den Gofdminen 184155 und im den Kohlenbergwerken 9 019 Arbeiter beschäftigt. Warenmärkte. Amsterdamer Warenmarkt. AnSTERDAN, 16. Jabl.(Sobſubkurse.) 18. 14 Rüböf, Loko 78.10 725% deinot, 168. oin*⁰0 4 Aug. 55 32. 33.— 55 per jull-August———.— amsterda m, 16. lull. katfee, rublg Lokg 50.,(Kafles) Santos per Sept. 42—, per Dez. 44%%, per Mürz 40./ Chicengoer Warenmarkt. Chicago, 15. Juli.(WITB.) Der Weizen- markt war zu Beginm williger auf befriedigende Berichte über die Eruteerträgnisse in Nebraska, günstige Witterungsberichte aus dem Südwiesten sowie auf großes Angebot. Später war die Ten- denz auf geringe Vorräte, Zufuhren, sowie auf Käufe der Juliware von Seiten des Auslancles jester. Ferner gaben Anlaß zu der festen Hal- tung ungünstige Witterungsberichte aus dem Nordwesten, gute reee der Mühlen so-ᷓ¾ in Erwartung kel. argent. Verschiffungen. Schließ- lich war die Tendenz wiecder Williger auf Reali- Sationem sowie auf Meldungen, daß die Berichte über die Rostschäden unzufreffend sind.— Der Maismarket etzte in williger Haltung ein auf günstige Witterungsprognosen sowie auf großg2 argeritinische Verschiffungen. laitte machten sich die geringen Vorräte bemerk- bar, die Kommissionäre verkauften ihre Ware und es bestand in greifbarer Ware unbefriedi. geude Nachirage, so daß die Tendenz befest'gt War. Schluß willig. Hersonalſen. Rheimische Creditbanle. Mannheim. Wie die Rueinische Oreditbauk uns mitteilt, hat sie dem langlährigen Vorstener der Korrespondenz— Abteilung, Hlerrn Alfred Bar fHolomä, Handlungsvollmacht im Sinne von 8 54 HGB. exteift u. diese Vollmacht auf die Eingehung von Wechselverbindlichkeiten ausge- dehnt. Ferner hat der 1 155 Vorsteher der Kuponzasse, Herr Max Funk, Handlungsvolhmacht im Sinne von 9 54 H. G. B. erteilt. Die genannten Herren sind befugt, die Firmg deren hierzu Berechtigten zu zeichnen. Letzte Handeisnachrienten, r. Düsseldorf, 17. Juli.(Privat-Telegramm.) Soweit sich übersehen läßt, wird der Lothrin- ger Hüttenverein Aumetz Friede für 1014—¹15 vorläufig keine Dividende verteilen, da der Ertrag in den ersten Kriegsmonaten wegen der Lage des Werkes in unmittelbarer Nähe des Kriegsschauplatzes stark beeinträchtigt worden Newyor k, 15. Juli.(WIB.) Au der heuti- vorauszu- gen Börse Waren größere Umsätre in Spezial- Im späteren Ver- gemeinsam mit einem an- soneisenwalzwerk L. Maustädt, Friedrich Wil. helmhütte erträgnislos bleiben. Im Vorjahr hat Aumetz-Friede 6 Prozent, die beiden anderen 5,5 Prozent verteilt. r. Düsseldorf, 17. Juli.(Privat-Telegramin.) Am 20. juli findet eine Zechenbesitzerversamm- lung des Rheinisch-Westfälischen Kop⸗ lensyndikats statt, an die sich eine Sitzung des Beirats anschließen wird. Beide Versammlun- gen werden sich in der Hauptsache mit der Frage der Bundesratsverordnung über Errichtung sines Zwangssyndikats für den Kohlenbergbau zu be- schäftigen haben. Die Zechenbesitzerversammlung hat sich gleichzeitig mit den Verkaufspreisen für die mit dem 1. Dezember beginnende Abschluß- periode zu befassen. Es ist damit zu rechnen, daß sowohl die Verkaufspreise für Kohlen, als auch für Koks im Durchschnitt auf 2 M. pro t hinauf⸗ gesetzt werden. Gegen diese Erhöhung ist ein Widerspruch der Regierung nicht zu erwarten. Budapest, 17. Juli.(WITB. Nichtamtl.) Auf eine Eingabe d. Stadtkongresses auf eine Her a b- setzung des Höchstpreises für Weizen hat der Ministerpräsident gesagt, betreffend der Ernte seien übertreibende Schätzungen verbreitet. In Herbstsaat sei die Ernte mittel- mäßzig, in Frühjahrssaat schlecht. Auch müsse man in Betracht ziehen, daß die Einbringung der Ernte infolge der Verminderung der Arbeitskräfte vielen Fährlichkeiten ausgesetzt sei. Beim freien Verkehr und bei der Ausfuhr würde sich der Preis sicherlich höher stellen, als er gegen⸗ wärtig festgesetzt ist. Bern, 16. Juli,(WTB. Nichtamtlich). Der Bun. desrat erweiterte das Ausfuhrverbot auf reines oder legiertes Gold, auf Bruch, Abfälle, Aselie, Gekrätze, Schlacken von Gold, unverarbeitetes, ge- münztes, gewalztes Gold in Platten und Streiſen. Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort. e 16. Jull.(Amtliohe Rotlerung en in Bark für dle Tonnel. Bergfahrtfrachten: nseh Cohlenz —.—, St. Goar—.—, Blingen—=, Halnz- dustavsburg 0 80, Kalnplätze bis Frankfurt à H. 0,80, Mannhelm 0,80, Kaelsrune 0,98, Lauterburg 1,03, Straßhurg ſ. kE. 130.— Sohlegnlöhne naon Gabſenz—.—, St. Goar 0,55—0,00. Singen 0,00—0,00, Mainz- Gustavsburg 0,80.000, Nalnplätze bls Frankfurt à. fl..00—0,09, Mannheim 0,90—000, Karisruhe 0,00. Lauterburg 0,00, Straßdurz I. Elas 0,%0. Taltraochten(für Kohlenladungen) Mk: Tle 2,15-.00, Arnhelm.00-.00, Utrecht.00-.00, Gouse.00, Leiden 0,00, Sohiodam 2 10—.15, s Gravenhage.60, Zeeland.50. Zven- borgen 0,00-.00, Doesburg.09—.00, Langstraat.00, Frlestand .00⸗0.60. Brüsgel.00. Rotterdam.00—.09. beergam 089. 8Bosch.00—.00. Dulsbur Wasserwärme desRheins am 17, Juli 15%., 18¼ C. Mitgeteilt von Leopold Sänger- Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli Pegelstatlon vom Datum Rhein 12. 13. J 14. 45, J 16. J17. Bemerkungen Funingen“)..60.55 255 24 255.5 abends 6 ugr Kel!, 431.25 8,2.24.28.31 Hachm. 2 Uhr Naxau..88.89.81.80.90.39 Naohm. 2 Uhr Mannhem.03.0.907.03 1 Rorgens 7 Uhr Aalnz 133.38.42 140.37.-B. 12 Uhr Kaub.40.43.50 245 258 Vorm. 2 Uhr Köln.13.12 244222 222 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannbeim.84.00.003.99.00.04 Vorm. 7 Uur Reillbronn 10.39.88.40.40.420.40 Vorm. 7 Uhr *) Helter 129. ———.. ¼. 2 Mtterungsbeobachtungen d. meteorol. Staton Mannpelm 2 25„ 3 Datum zelt 35 I„ SS 20 2 273 2 — 2 22S mm* 16. Jull Rorgens 7˙⁰ 7628[14.0 8 374 Mlttags 2⁰ 752.5 2ʃ.8 W2 18„ Abends 3˙ 751017.8 82 17. Jull Morgens 7˙ 747 18.8 84 Höchste Temperatur den 18. zull 22,0“ Nofsto Tempsratur vom 16.—17. Jufl 16.“. ——————... ̃¼—...——— Geſchäftliches. „Im Torniſter jedes deutſchen Soldaten liegt die Zukunft Deutſchlands. ſoll ein General ge⸗ ſagt haben. Und er baute dieſen Gedanken aus: jeder Krieger iſt für ſich ſelbſt verantwortlich, hat für Munition genau ſo zu ſorgen, wie für ſein körperliches Wohl; in Friedenszeiten iſt die Orga⸗ niſatian des Heeres ſo, daß die Leitung dafus ſorgen kann; in der Haſt der Kriegszeit aber muß der Soldat ſelbſt darauf achten, daß in ſeinen Torniſter alles ſorgfältig vorbereitet iſt. Aber⸗ nicht nur die Waffen gegen den Feind ſollen berück⸗ ſichtigt werden, nicht nur die Mundvorräte ſind wichtig, ſondern auch für das körperliche Wohl iſt in erſter Reihe zu ſorgen, daß die Kräfte friſch bleiben und die Spaunkraft nicht einbüßt. Des⸗ halb gehört in den Torniſter jedes Soldaten auch ein Stück der haltbaren Steckenpferd⸗Seife, die ge⸗ rade nach großen Strapazen äußerſt anregend und wohltuend wirkt. 75 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; 75 flür den Handelsteil: Dr. Adolf Agtle; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der H. Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. ist. Dadurch dürfte auch die Gesellschaft fir Fas-· — 7 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatth Semmseag, ben TT. In 118, Herter 3 Buchhendlung S, 75 Gegenũber der Qngeuleurſchule emuſtehii ipre Moderue Heihbibliothek. Far tagiic Bauòd N.. monallich, fr tägiic; Banò M. G. juhrlich. 41521 a Königs eeneſence, aubens Rerpoflüt, Erſchlaffung, Blmtarumt, bewührt bel: Herz⸗, Rleren⸗n. Blaſenlelden, Afthma ꝛ. Guteunterk. tuel Penſ.. 48.50—.Proſp.u. 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General Moltke wird's ſchon recht machen,“ ver⸗ ſt 10 Aber kaum hatte er dies ausgeſprochen, als wieder ein franzöſiſcher Zuckerhut vor dem Chalet aufſchlug, der das Haus bis in ſeine Grundveſten erbeben ließ. Erſchrocken ſprangen alle auf und ſchauten ſich gegenſeitig an. Doch die Sache war wieder glücklich abgelaufen. Das Geſchoß war an der anderen Seite des Hauſes explodiert und nie⸗ mand verletzt. „Alſo haben es unſere lieben Nachbarn doch nicht unterlaſſen können, uns den Weihnachts⸗ abend etwas zu ſtören,“ lachte Leutſtetten, der ſich zuerſt von ſeinem Schrecken wieder erholt 2 „Brenne die Kerls der Satan!“ fluchte der Rittmeiſter.„Ein Glück, daß wir nach hinten zu ſaßen, ſonſt könnten wir vielleicht morgen im Himmelreich frü 10 Die Bemerkung brachte die meiſten wieder zum Lachen. Nur der Geniehauptmann meinte, eſei doch geraten, die Beleuchtung einzuſchrän⸗ ken, um dem Feinde nicht ein ſo auffälliges Ziel zu bieten. Dieſer Vorſchlag wurde allſeitig illigt, und ſo ſaßen die Herren bald im Hal dunkel, das zwar, wie man ſagt, für die Unterhaltung ſehr günſtig ſein ſoll, in dem vorliegenden Falle aber verſogte. Das Geſpröch kam nicht mehr in rechten Fruß. und die vorher ſo arimierte Stimmung Ener nach dem andern trank ſein Glas aus, um ſein Quartier aufzuſuchen, und nach einer Stunde war es in der Stube dunkel und eer. XV. Die Beſchießung von Paris, die Oberleutnant Leutſtetten am Weihnachtsabend als nahe be⸗ vorſtehend angekündigt, hatte in der Tat am 27. Dezember unter dem Jubel aller vor der fran⸗ zöſiſchen Hauptſtadt ſtehenden deutſchen Trup⸗ den begonnen. Zunächſt wurde das Fort„Mont Abvron“ bombardiert, und an den folgenden Tagen kamen die deutſchen Granaten auch von Süden, Norden und Weſten geflogen. Schlag auf Schlag ſauſten ſie heran, und jeder Schuß traf. So vergaßen die Franzoſen bald, Antwort zu geben, ließen ein Geſchütz nach dem anderen verſtummen und räumten die Werke des Mont eee welche die Sachfen daun vorübergehend eſe. 58 Nun ging es gegen die Forts Nogent, Rosny,. Noisng, ſowie auf die übrigen Forts und die Hauptſtadt los. Die Wirkung auf die Einwohner war un⸗ geheuer. Schon ſetzt wurden Stimmen laut, die von der Uebergabe ſprachen, zu der man wegen des Mangels an Lebensmitteln ja endlich doch gezwungen ſein werde. So drängte alles zur Kriſis. Dagegen war es mit der Herrſchaft der deut⸗ ſchen Heere noch lange nicht ſo weit, wie jener Geniehauptmann damals gemeint Hatte. General Chanzy hatte die geſchlagene Ovire⸗ armee wieder geſammelt, durch Heranziehung neuer Krüfte bedeutend verſtärkt und ſtand ke⸗ reits wieder kampfbereit bei Le Mans. Auch an der Loire regte ſich der Feind von neuem, und die Lage des Werderſchen Korps, das zur Deckung der Zernierung Belforts und der Sicherung der rückwärtigen Verbindungen an der Liſaine und Alleine ſtand, wurde mit jedem Tage ernſter. Nach der Schlacht von Beaugancy⸗Gravant genen Feindes an der Loire aufgenommen⸗ Maſſen von fortgeworfenen Waffen und Tor⸗ niſtern, zurückgebliebene Wagen, Menſchen⸗ leichen und Pferdekadaver bildeten die ſchauri⸗ gen Spuren ſeines Rückzuges. Der anhaltende Regen hatte den Boden tief aufgeweicht und alle Wege faſt ganz ungangbar gemacht. Dabei mehrten ſich die Maroden und Nachzügler, die ernährt und transportiert werden mußten, der⸗ art, daß ſie für die vorrückenden deutſchen Kolonnen eine große Laſt wurden. Am 14. kam es bei Fredewal wieder zu einem ernſten Gefecht, ebenſo bei Moree, auch die kHleineren Widerſtände mehrten ſich. Da trafen am 16. Dezember zwei wichtige Depeſchen von General von der Thann aus Arleans ein: 1. Die gegen Gien beobachtenden Kräfte ſind von bedeutender Uebermacht angegriffen und zurückgedrängt. 2. Feindliche Kolonnen bewegen ſich auf Montargis. Daraus war zu ſchließen: Bourbaki beab⸗ ſichtigte, mit ſeiner Armee im Oſten von Orleans gegen Paris vorzugehen. Das Hauptquartier erließ darum den Befehl, das bedrängte Orleans zu decken. Sofort ließ Prinz Friedrich Karl daher das dritte und neunte Korps nach Orkeans und Chartres abgehen, während er dem verbleiben⸗ den Teile der zweiten Armee eine kurze Ruhe⸗ pauſe gewährte. Bourbaki ließ fedoch nichts mehr von ſich ſehen; er hatte ſich unterdeſſen nach einem an⸗ deren Kriegsſchauplatze gewendet. Am 1. Januar 1871 wurde daher der Vor⸗ marſch gegen Le Mans wieder aufgenommen. Bis Vendörie vollzog ſich dieſer ſehr ſchnell, Hinderniſſe und Widerſtände wurbden überall leicht gebrochen, u. erſt nach Vendome kam es gu ernſten Gefechten, die aber den Vormarſch der deutſchen Truppen nicht aufzuhalten vermochten. Am 7. Jonuar wurden die Franzoſen auf war das Korps von der Thann nach Orleans zurückgegangen, und Prinz Friedrich Karl hatte am 13. Dezember die Verfolgung des geſchla⸗ ihrer ganzen Linie angegriffen und konzentriſch auf Le Mans hingetrieben, dadurch rückten die deutſchen Truppenkörper immer näher aneinan⸗ der und verſtärkten ſich ſo gegenſeitig( General Chanzy, die dadurch für ihn ent⸗ ſtehende Gefahr erkennend, ergriff daher am 10. Januar ſelbſt die Offenſtve und führte damit die dreitägige Schlacht von Le Mans herbei, in der er, trotz ſeiner enormen Uebermacht, aber⸗ mals geſchlagen wurde und zwanzigtauſend Ge⸗ fangene verlor. 8 Die Einnahme von Le Mans durch die deut⸗ ſchen Truppen bildete den Schlußakt dieſer Kämpfe, wobei wieder viele Geſchütze, Fahnen und eine Menge von Kriegsmaterkal in die Hände der Sieger fiel; von weit höherem Wert als dieſe Beute aber war der moraliſche Ein⸗ druck, den dieſer neue deutſche Sieg hervorrief, Den geſchlagenen Feind ließ Prinz Friedrich Karl nur mit ſchwachen Kräften verfolgen, denn es erſchien nicht ratſam, ſich zu weit von der Loire zu entfernen und zu viel feindliches Ge⸗ biet zu beſetzen, da vielleicht noch gegen die Armee Bourbakis Front gemach werden mußte. Die Loirearmee hatte aufgehört, für die Belagerungsarmee von Paris eine Gefahr zu ſein. Indeſſen Bourbaki hatte ſich bereits dem Oſten von Frankreich zugewandt. Das erſte bayeriſche Korps rückte nun nach Paris ab an Stelle des zweiten preußiſchen Korps, das zur Unterſtützung Werders nach dem Oſten beordert worden war. General Glümer hatte die Diviſion Cremer am 18. Dezember ge⸗ ſchlagen. Da mehrten ſich gegen Ende des Monats Anzeichen bedeutender feindlicher Streitkräfte, die ſich hinter dem Duox ange⸗ ſammelt hatten und die Abſicht erkennen ließen, zum Erſatze von Belfort vorzugehen. Um dies zu verhindern und ſich zugleich über die Stärke und Zuſammenſetzung dieſer Streitkräfte zu in⸗ formieren, entſchloß ſich daher General erder zunächſt, ſeine Kräfte bei Veſoul zu konzentrie⸗ ren und dann die Offenſive zu ergreiſen. Da ſah er ſich am 5. Jannar ſelber angegrif⸗ fen, und es ward ihm zur Gewißheit, daß er die ganze 150 000 Mann ſtarke Bourbakiſche Armee vorſich habe. vom Werderſchen Korps Derr d 8598 8 *„ 7 chlagſchmiede ungſchmiede 1 Hammerſchmied 0 He er 2 Anteſchlaſßer Bauſchloffer 7 * 122. . ungelernte ſtadt⸗ augw. Arbeiter: 7. Seite. 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Der e des Kommunal⸗ 5 K. Jeſuitenkirche. Von 3 Uhr an Beichtgelegenheit. Vaterland fand am 30. Juni bei einemm 8 verbands Mannheim⸗Stadt in Landesbrof⸗ Muhlhardt, Mittelſtr. 36½%8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland. Eruſt Huppertz, Schwetz⸗—.———— ingerſtraße 26; C. Meurin, 1,87 Arth. Röhnert, R3; G. Schmidt, Seckenheimer⸗ ſtraße 8; H. Merckle, Gon⸗ tardplatz 2; Carl Betz, Gon⸗ tardplatz 8, ſowie i. d. Par⸗ fümerien v. O. Heß, E1, 16; J. Brunn, Q1, 10: M. Dettinger Nachf., F 2, 2; in Reckarau: Drogerie A. Schmitt 5 A. Seitz. 20³⁴ Freiwillige Feuerwehr marken kann ſowohl auf der Verteilungsſtelle im Roſengarten als auch auf den Gemeinde⸗ ekretariaten in den Vororten zu den feſt⸗ K geſetzten Dienſtſtunden erfolgen. 2. Wer ſein Ferubleiben von Mannheim über die Zeit der Gültigkeit der Brotmarken hingus 6 ausdehnen will, kann für die ganze Zett ſeinet Abweſenheit Landesbrotmarken erhalten. nur wird er dann vorübergehend vom Brotmarken⸗ bezug für die nüchſte Periode geſtrichen und cand. chem.; Wandervogel, Kriegsfrelwilllger U. muß ſich nach ſeiner Rückkehr nach Mannheim wieder auf der Markenvertetlungsſtelle im Leutnant d. Reserve im Königs-Infant.-Reg. 145 Noffe ge Kue den Inhaber der bad. silbernen Verdlenstmedallle. 3. Selbſtverſorger können Landesbrothefte nur auf dem Städt. Lebensmittelamt Collini⸗ Mannheim, Werderstr. 33. erfolgreichen Sturmangriff unser herzensguter, hoffnungsvoller Sohn, Bruder, Enkel, Neffe und Großneffe U Samstag, 17. Juli 1915 ſtraße 1 erhalten. Manuheim. 4. Wer oingetauſchte Landesbrotmarken auswärts 4— Nermann Riesterer, Oberlehrer nicht gauß verbraucht hat, kann ſie in Mann⸗ I Einladung. Luise Riesterer— B. für die Wirte. ff 5 1. Die bisher für den Bezirk des Kommunal⸗ rrudbert Riesterer, Mzewachtmeister verbandes Maunheim⸗Stadt eingeführten her puskütscher von San Hlio Montag, den 19. Juli, abends 9 Uhr Kompagnie⸗ z. Zt. im Felde Fremdenbrotmarken werden nicht mehr aus⸗ Sensationsd 10 gegeben; die noch im Verkehr befindlichen verſammlungen in b Aktenn: Encer l. Erlka Riesterer 85 2. Sämtliche Wirte haben ihren Bedarf an Tages⸗ und Halbtages⸗Brotkarten und Emp⸗ fangsbeſcheinigungen für die Verabfolgung der letzteren beim Städt. Lebensmittelamt zu erhehen. Sie erhalten einen Markenvorſchuß, Fliegergefahr uſw. betr. 1. Komp.: Lokal Meſtel, 8 1, 17. 2. Komp.: Lokal ſind ungültig. Lnmt 1 Entzück. Lust- spiel in 9 Akten Weinheim, FHildastr. 14. Familie Zyermann-Ehret. Gäng, 8 6, 20. Ausserdem: über den ſie von Zeit zu Zeit, mindeſtens 1 3. Komp.: Lokal Der f aber einmal im Monat unter Vorlage der Licht, N 3, 14. er ſesselnde Spielplan Fremdenliſten für die Tagesbrotmarken und 4. Komp.: Lokal 77 Einreichung der Empfangsbeſcheinigungen für „Flora“ Mittwoch: Vollständig die Halbtagesbrotmarken abzurechnen haben. Lortzingſtraße 17. neues Programm! 3. Mit den vereinnahmten Landes⸗, Tages⸗ und Um zahlreiches Er⸗ Halbtagesbrotkarten haben ſich die Wirte un⸗ au ſcheinen erſuchen 4846 mittelbar bei den Bäckern Brot zu verſchaſſen. 9 Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am 6. Juli Ein vorhertger Umtauſch dieſer Marken in Mannhetmer Brotmarken ſindet nicht ſtatt. in z. Lebensjahre bei einem Sturmangriff mein 4. Der Einfachheit halber ſoll jede Empfangs⸗ 0 navergeßhſicher innigstgeſiebter Gatte, unser gutet heſcheinigung nur über eine Halbtagesbrot⸗ Bruder, Schwager und Onkel karte ausgeſtellt werden, ſodaß für eine Mehr⸗ die Hauptleute: Grether, Sprenger, abeehenee] Friedrichspark. 1125 8 eeee e 115 t u ice D7 gleiche Zahl Empfangsbeſcheinigungen üher Ouartiergeld. Sauistag, 17. Juli, abends—11 Uhr der Landsturm-Garde-Pionier je eine Halbtagesbrotkarte auszuſtellen wären, bu n der Woche vom 19. bis Sonntag, 18 J li 0 ittags ½4—1½7 Auf den Empfangsbeſcheinigungen kann der 24. Jult werden wiederum g, 18. Juli, nachmitta 124— ½7, Name des Wirtes oder die Slencee der.4 die Anſprüche der Stadi⸗ abends—11 Uhr E Wirtſchaft in Form elnes Stempelaufdrucks teile 4840— angegeben werden. In jedem Falle ict auf N1 Lindenl D Ausfitkung des Ausgabetages zu achten. ndenhof Neeedo„Aunſen 05 e 90 Dae 6 225 5 5. Sämtliche Gaſthäuſer und Wirtſchaften werden und 78 GSnRgenn Vereidigter Dispacheur. ein Plakat mit den wichtigſten Beſtimmungen Schwetzingerſtadt 5 der miniſteriellen und dieſen bei ge der Kapelle Petermann. Mannheim und Vaflendar, den 16. Juli 1913. Vollzugsvorſchriften erhalten, das ſie in den 55275 Ewiſchen Secken heimerſtr, Sountag, abends uhr 862 Luisenring 20. Wirtſchaftsräumen an deutlich ſichtbarer Stels Ab Friedrichsfelderſtr. und unter Mitwirkung des Opern⸗ und Konzertſängers In tiefstem Schmerze: 8 auſzu hängen haben. Mit dem Plakat 4 75 Katſerring) J deob M üller B b N f tihnen eee zu, 1 chirh, be lich 70 gengenommen, ſowel 8555 darauf aufmerkſam gemacht wird, daß an be 2 5 aus Frankfurt a. M. Taul Barbara Oll geb. Erhard. Sreile e aee e gee e herrühren, die bis 1. Jul N 3 7 3 jelegen iſt, weder Tages⸗ noch Halbtagesbrot⸗ waren. Sug. Das Seelenamt ist Montag, 7˙6 in der Liebfrauenftirche. bn e denen Feeen 4 lich anſprüche anderer Stadt⸗ V Beiſeidsbesuchen bittet man abs Hen. 9 nahme von dieſem ausdrü en nwe teile können während dieſ. 15 5 haben die Wirte unterſchrtftlich zu beſcheinigen Zeit nicht zur Auszahlung C. für die Bäcker. 6 gelangen. Ein Anſpruch. Die Bäcker haben die eingenommenen Landes⸗ der innerhalb dleſer Friſt Tages⸗ und Halbtagesbrotmarken aufzubewahren nicht zur Anmeldung Me und nach den verſchiedenen Größen geſondert in zommt, gerät nicht in Ver⸗ Luſt, kann aber erſt nach]f Auszahlung.alle übrigen 9 AUmſchlägen, die auf der Markenablieferungsſtelle im 8 Unterrieht NMofengarten erhältlich ſind, dort immer in einen gel Dankſagung! bequemste rneater 1 8. Für die Kriegsinvaliden ſind uns weiter folgende auf hundert abzurundenden Anzahl abzulieſern. Saadtretre wieder geltend 70 85 f Spenden zugegangen, wofür wir herzlichen Dank Maunpeim den 1. Juli 1018. 1 Die An⸗ Seuzerst angenehme, kühle Temperatur. ausſprechen 9 ädt. Lebensmittelamt: meldung er Anſprüche Untbertrefflich ist auch uns 8 8 +. Bartſch erfolgt ünter Ablieferung Maunheim, den 15. Juli 1915. 2 8 uar cedae im Fracht-Splelplan vom 17. bis 20. quli Bezirtsausſchutz Sptal undgachſilke⸗ Oeffentliche Verſteigerung. 25 1 8 2 2 2 55 4 Ratbaus Zimmer(Turhn⸗ Eunmal-schauspiel In 3 Alcten- Manuheim für Kriegsinvalidenfürſorge: unterricht. peüfter Pie, Moutag, 10. Juli 1018, vormittags 111½ Uurr all ſaal) gehffnet käglich von 0 Hauptpersohen: v. Hol lauder. Katzenmaier aen werde ich im Börſenlokale dahter gemäߧ 973.G. B. 5 197 ces Ubr, Mikt⸗ 901 Soblangen. Von Herrn Math. Kügerl 5 M. Frau Gertrud] Deutſch, Engliſch, Jatein, auf Rechnung deſſen, den es angeht, gegen bare aee e Dlamanten- Streker, Bankler Nemp 50., Frau Würzweiler 10 M. Frau Anna Griech. ꝛe. Vorber. f. alle Zahlung öffentlich verſteigern: 52788 ſüt liche Einlieferung von Holer, Handlungsgehilfe Darmſtädter 100 M. Herrn Max Erlanger 50., Kl. der Mittelſch. z. Einj. 30 Ztr. weißes Streumehl; mäacher 2—— Aus dem Schluß: Döring versteckt den Johmuck in dem Bett der Frau Hofer. Die 7 0 der Schlangentänzerin ist dorthin entwiehen und hält Pöring kest. So wird er Lon der Polizei entdeckt, entgeht aber durch Zelbstmord seinem Schieksal. II. Schauspiel in 3 Akten. Quartierſcheinen, nament⸗ Döring, Ohemiker. lich ſolcher Stadtteile, die zur Erledigung nicht auf⸗ gerufen ſind, bitten wir zu unterlaſſen. Mannheim, 15. Juli 1915. Stäbdtiſches Einquartierungsamt: Dr. Meltzer. Herrn Eduard Schilling 10 Carl Zerrahn u. Abitur. Pr. p. St. 2 Mf. 100., Herrn Dr. R. Fuchs M. P. S. 10., Beaufſichtig. d. häusl. Arb. Frau Dr. Seubert 50., durch Herrn Gewerbe⸗ im mäß. Monatspr. 50441 ſchuldirektorchmid:Herrn Schmid Großh. Rektor dM., Näß. Pr: St. Velſch, Herrn Dörr, Obergewerbelehrer 5., Herrn EhrhardtL 13, 2, 3 Treppen. 5 Sack Maismehl Fabrikat der Kunſt⸗ 20 Sack Poleuta mühle Roſenheim. hir Näheres im Termin. Mannheim, den 15. Jult 1915. n Obergewerbelehrer 5., Herrn Kallſchmidt Ober⸗ Armbruſter, Gerichtsvollzteher. gewerbelehrer 5., Herrn Rotzinger Obergewerbe⸗ lehrer 5 M. 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