„% 8 * Nr. 359. der geſtrige Tag verhültnismäßig Vezngspreis: 50 Pfg· memetlich, Bringeriohm 30 Pfg., durch die poſt einſchl.Poſtauſſchlag N..72 im Viertelfahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel-Seile 50 Pfg. Retbume⸗Seile.. 20 Nk. Cäglich 2 Ansgaben(außer Sountag) 8 9 Geleſenſte und verbreitetſte Jeitun der Stadt Mannbeim und 2l mgebung 48 g ein Mannheim und Amgebung Lelegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Manuheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung.Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abtellung. 341 Schriftleitung Verfandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7869 9323 Zweigſchriftleltung in Berlin Schiuß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Kumtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannßeim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Teckeriſche Rundſchau; Itannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Mannheim, De re Montag, 26. Juli 1915. (Mittagblatt.) Der deutſche Tagesbericht. Grofes Hauptguartier, 85. Juli (Wes. Amklich!. Voſtlicger Arbegsſchauplatz. Am Oſtraud der Argonuen ſprengten wir ein Blockhaus des Feindes bei Launvis. Suͤdlich von Ban de Sapt ſetzten ſich die Franzoſen in einem kleinen Teil uuſeres vor⸗ derſtreu Grabens feſt. Die Feſtang Düänkirchen wurde mit Bomben belegt. Weſtlicher KAriegsſchauplatz. Bei der Armer des Generel von Beluw fanden Kämpfe mit Nachhuten des Geguers ſtatt. Geſtern wurden weitete⸗ 6000 Gefangeue gemacht. Weitere Vorſtößſe un der Jeſia füdlich Kowus uund in der Gegend Dembu u n⸗ 10 Km. nordöfflich von Suwalki wurden ruf ⸗ ſiſche Stellurgen ersbert. Der Narew iſt auf der gaugen Front von füdlich Oſtrvlenka bis Pultusk über⸗ ſchritten. Südöſtlich vos Pultusk nähern ſich un⸗ ſere Truppen dem Bug. Südweſtlich dieſer Feſtung wurde krotz zähem Widerſtande des Feindes die Zinie Na⸗ ſielsk⸗Czowo erreicht. Weſtlich von Blonic wurden mehrere Stellungen des Geguers geuom⸗ meu und füdlich von Warſchau die Orte u ſtauow,, Lbiska und Jaz⸗ garzuwerſtürmt. Süsbsſtlicher Ariogsſchauplatz. Die Lage bei den deutſchen Truppen iſt Auverändert. Oberſte Heeresleitung. * Notiz zum Tagesbericht: Die Orte Uſtanow, Lbiska und Jazgarzow liegen eiwa 25 Kilometer ſüdlich des Mittelpunktes von Warſchau. Czowo liegt 10 Kilometer ſüdlich Pultusk an der Straße PultuskSerock. Der öfterreichiſch unguriſche Fagesbericht. Wien, 25. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 25. Juli 1915, mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Auf dem ruſſiſchen Kriegsſchauplatz verlief ruhig. Bei Jwangorod wieſen unſere Truppen einige ſchwache Vorſtöße des Gegners ab Süd⸗ lich Krylow wurde ein ruſfiſcher über⸗ gangsverſuch über den Bug verei⸗ Narew fälltk belt. Jun übrigen iß die Lage unberündert. Fermde Die neue Fyont im äalsberg, 5 ee e 2, 2 2 es Seſias Usten. die Eniſcheidurg. Zeste, geuuug, amener Feunpoſiiſe Erns gari, g Aluumu- =ege n, A, l, eee 7 alfbο 5 5—— 2—— aen Italieniſcher Ariegsſchauplatz. Im Görziſchen beſchränkte ſich der Feind geſtern tagsüber auf ſtarkes Attilleriefeuer. Verzweifelte Nachtangriffe gegen unſere Stel⸗ lungen am Rande des Plateau von Doberdo brachen unter ſchweren Verluſten der Ita⸗ liener zuſammen und konnken an der Tatſache nichts ändern, duß ber An ſtur m gegen die küſtenländiſche Front vergebeus iſt. Der Stellvertretre des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Bindenburgs Angriff iſt der wichtigſte. Der Militärkritiker Oberſtleutnant Rouf. Bug ſet ſchrieb im„Petit Pariſten“ vom 21. Juli: Man weiß nicht recht, welche der beiden großen deutſchen Operationen, die von Macken⸗ ſen oder bie von Hindenburg, die wlchtigſte it. Wir können es noch nicht erraten. Ich füür meinen Teil bin trotz der von den Ruſſen ſelbſt ausgegebenen Vermutungen ber ſeſten Ueber⸗ zeugung, daß der Angriff von Weſten her der hauptſächlichſte iſt, und daß Mackenſens Anſtrengungen, ſo groß ſie auch ſind, nur den Zweck verfolgen, eine möglichſt große Anzahl Gegner feſtzuhalten. Wohin könnte Mackenſen denn vorſtoßen, wenn er den Bug überſchritten hat? Die dünn bepölkerten Steppen des Styr und der Pripet bilden kein erſtrebenswertes ſtrategiſches Ziel⸗ glaube daher bis zum Beweis des Gegenteils, daß ſich am Narec die Entſcheibung abſpfelt. Dort haben ſich die dentſchen Maſſen auf einer langen Front entfaltet, mit bebeutenhen Reſer⸗ löſt ven rückwärts geſtaffelt, ſo daß die Ruſſen eine Stellung näher dem Narew einzunehmen zwungen ſind. Dieſe Rückbewegung hat ſich 975 nach Mittelpolen ausgedehnt.„Eine Umgrup⸗ pierung unſerer Truppen mußte vorgenommen werden“, ſagt der letzte Bericht. die diskreten Ausdrücke, die unſere Ver⸗ 2. Seite. Neueſte Nachrichton,(Mittagblatt) Montag, den 26.— 1915. —— Geueral⸗Auzeiger„ Badiſche eeeee —— ee eeeeeeee eeeee——— Ogeez, inter, ur, ee, — Eee, 4 ng,„ ——— 2 c 227 25 0 228 Fr ſlte 2 5 883 —. bargeenne f 5 Sreben — S0 5 Man kennt bündeten anwenden, um jedesmal den ihnen auferlegten oder ſreiwillig ange⸗ bretenen Rückzug anzukündigen. Das will jedoch noch nicht ſagen, daß ihre Lage be⸗ denklich iſt, da die Narewlinſe anſchei⸗ nmend noch lange vertehdigt werden * Iſte in das Innere des ruſſiſchen dringen, je weniger in der Lage ſein werden, einen entſcheidenden Sehlag an Front zu führen. ſchon eingeſchloſſen iſt. die wichtigſte Zufuhrſtraße im Nordoſten ver⸗ lieren. Es bleibt dann nur noch die direkt öſtlich kann. Was kommen wird, läßt ſich nicht vor⸗ ausſagen. Jedenfalls iſt es nicht zweifelhaft, daß die Deutſchen ſich in eine rieſige Sqache eingelaſſen haben, und daß ſie, je mehr Reiches ein⸗ der weſtlichen Wir wollen dem franzöſiſchen Oberſtleut⸗ nant; den Troſt des letzten Satzes gerne laſſen, da er inzwiſchen recht ſchmerzliche Erfahrungen überyſeine Vorausſagen shinſichtlich der Narew⸗ linie gemacht hat. Am 21. ſchrieb er, die Na⸗ repwlinie werde von den Rufſſen noch lange gehal⸗ ken Oberſtleutnant Rouſſet die Nachricht, Narel auf dep ganzen Front, von Oftrolenka werden können. Am 25. erreichte Herrn daß der bis Pultusk, überſchritten worden iſt, auf einer Strecke alſo von annähernd 80 Km., nachdem am Tage vorher die Arndeen des Generals v. Gall⸗ witz in⸗unwiderſtehlichem Anſturm die Brücken⸗ köpfe von Roſcha und Pultusk genommen und zwiſchen ihnen den Uebergang über den Narew erzwungen haben. Wir verweiſen auf die neben⸗ ſtehende Karte, auf der die genannten Orte und unſere Fortſchritte bis zum 23 Juli beſonders deutlich hervortreten. Zu bemerken iſt natürlich, ⸗ daß die Narewlinie jetzt überwunden iſt. Da⸗ mit iſt auch die Eiſenbahnlinie War⸗d ſchau.—Petersburg ernſtlich bedroht. Die Beſetzung dieſer wichtigen Linie wird unſeren Truppen nach den letzten großen Erſolgen als reife Frucht in den Schoß ſallen. Immer enger und enger ſchließt ſich der Ring um War⸗ ſſchau, das nach Einna ahme von Blonie, Gro⸗ jek und Gora Kalwarja im Weſten und Suͤden Nunmehr wird es auch nach Breſt⸗Litowsk führende Eiſenbahn. Auch ihre Einnahme und damit die völlige Umlrei⸗ fung Warſchaus iſt nur noch eine Frage der Zeit. Die Beſchietzung von Iwangorod. Berbin, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Nach der d „Voſſiſchen Zeitung“ meldet„Tribung de Geneve“, daß die Oſterreicher ſieben 42 Zenti⸗ meter⸗ und zwei 50 Zentimeter⸗Kanonen vor Iwangorod gebracht haben, welches mit furcht⸗ berrer Wirkung beſchoſſen wird. Die Wiener Preſſe über Belows Sieg. Wien, 25. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die Blätter würdigen eingehend die von der deut⸗ ſchen Oberſten Heeresleitung geſtern gemeldeten elge. Unter beſonderer Hervorhebung der unng des Durchbruches an der Narew⸗ bromt wird der Sieg der Armee v. Belowſ alg ein entſcheidendes Ereignis für die weſtere Operation Kurkand—88— dene e. —— Ferdinand ergänzten Er⸗ folge ergeben im Verein mit den rieſigen Ver⸗ luſten der Ruſſen der letzten Tage ein Vlld einer neuen gewaltigen Niederlage, deren Folgen noch nicht abzuſehen ſind. Der ruſſiſche Tagesbericht. Petersburg, 25. Juli.(WTB. Nicht⸗ zamklich.) Der Große Generalſtab meldet: In der Gegend von Mitau fand am 23. Juli kein Gefecht ſtatt. Weiter füdlich auf,der Front ner weiter in öſtlicher Richtung fort. An der Narewfront ſchlugen wir erſolgreich in der Nacht zum 23. Inli einen Nugrfff'des Feindes auf dem linken Ufer der Piſſa trotz Anwen⸗ dung von Granaten mit giftigen Gaſen durch; den Feind zurück. Der Feind macht äußerſte Riani⸗Pultusk zu überſchreiten; ein hartnäcki⸗ ger Kampf kobt in dieſer Gegend. Bei der Weichſel keine wichtige Veränderung. Wir ſchlugen einige feindliche Angriffe gegen No⸗ wo⸗Gorgfewsk und Iwangorod zurück. Zwi⸗ ſchen Weichſel und Bug fand am 23. Juli in der Gegend von Lublin heftſges Artillerie⸗ feuer ſtatt. Der Feind verſuchte in der Richtung Belzice vorzugehen. An der Front Cholm Woislawice toben hartnäckige Kämpfe. In der Nacht zum 28. Inli machten unſere Truppen zahlreiche erfolgreiche Gegenan⸗ griffe(), wobei ſie mehrfach bis zu den Skellungen der feindlichen Artillerie gelang⸗ ten, jedoch infolge der Kampfverhältniſſe die durch den Feind preisg gegebemen Geſchütze nicht mitzunehmen vermochten. In der Gegend von Grubeſchow zog der Feind große Kräfte zuſammen, die ſich nach hartnäckigen Kämpfen etwas nach Norden ausdehnen konnten. Am Bug bei Sokal dauerten die Kämpfe fort. Die frühere Front iſt unverändert(0. Am Schwarzen Meere beſchoſſen un⸗ ſere Torpedo 0 odokte ein türkiſches Kaval⸗ lerielager am Bosporus und fügten dem Feinde Verluſte bei, auch verurſachten ſie eine Exploſion bei einem Proviantzug. „Unſer Schickſal iſt entſchieden.“ EEBerlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Czernowitz wird gemeldet: Ein Korreſp. des„Berliner Tageblattes“ hatte Gelegenheit, mit einem gefangenen ruſſiſchen Hauptmann zu ſprechen. Da er wußte, daß ich Journaliſt bin, bat er mich, ſeinen Namen nicht zu nennen. Ich fragte ihn, warum verhältnis⸗ mäßig ſehr wenig ruſſiſche Offiziere in unſere Gefangenſchaft geraten, auch dann, wenn die Mannſchaften in großer Zahl gefangen wür⸗ den. Die Urſache, ſagte er, iſt die, daß bei uns ein großer Mangel an Offizieren herrſcht. Der zweite traurige Grund iſt, daß es in der letzten Zeit vorgekommen iſt, daß die Mannſchaften ſich ergaben und die Offi⸗ ziere, die dies verhindern wollten, nieder⸗ gemetzelt wurden. Als ſich dieſe Fälle wiederholten, befahl die Heeresleitung, daß die Offiziere ſich hinter den Schützengräben aufhalten müſſen; deshalb können die Of⸗ füiziere meiſt rechtzeitig flüchten. Über die Kriegslage ſagte der ruſſiſche ge⸗ Jawifzki⸗Szawle Roſſienie ſchreitet der Geg⸗ Anſtrengungen, um den Narew auf der Front ſchieden, die großen Opfer ſeien umſonſt.“ N Petersburg, 24. Juli. amtlich.) über Kopenhagen. (WTB. Nicht⸗ über Aſien ſtattgefunden. Tariferweitenungen wurden aber abgelehnt.— Der Ausſchuß für die Unkerſuchung der Mißſtände auf der Südweſteiſenbahn ſtellte feſt, ſhervorgerufen haben, tzentren ohne eſind. Petersburg, 24. Juli. zamtlich.) über Kopenhagen. In Riga wur⸗ den ſäntlüche Arbeiter in Liſten ein ⸗ geckragem zur Verteilung auf die lichen Arbeiten. —— Auf den Schlachtfeldern am Dneſt. Während die bei 1 Di⸗ viſion in ihrem Vorwärtsdrängen durch die Rückſicht auf die öſtlich anſchließenden ver⸗ bündeten Truppen aufgehalten wurde, konnte die weiter weſtlich vorrückende Diviſion des Reſerve⸗Korps ihren bei der Erzwingung des Dujeſtr⸗übergangs erzielten Erfolg freier ausnutzen. Unterſtützt wurde ſie hierbei durchd die gewaltige Wucht, mit der die noch weiter weſtlich, bei Zurowno und Zydaczow über den Dnjeſtr gegangenen Teile der deutſchen Süd⸗ armee gegen den auf die Lipa⸗Stellung zuriick⸗ weichenden Gegner drückten; eine Wucht, die es möglich machte, daß die bisher nach Norden gewandte Front der Südarmee innerhalb weniger Tage eine öſtliche Richtung und da⸗ den Anſchluß an die weiter nördlich über Lemberg hinaus vorgehende 2. öſterreichiſche Arntee erhalten konnte. Hier an der Gefechtsfront der Oſt⸗ und Weſtpreußiſchen und Württembergiſchen Trup⸗ pen ſind die ſüdlichen Uferberge kilometerweit mit Hochwald bedeckt— herrliche hundert⸗ jährige Buchen. Hierhin fuhren wir jetzt. Wieder ging es in wilder Fahrt durch tiefe Schluchten und Bachbetten, ſteil bergauf und bergab, zwiſchen Trupps Verwundeter und Gefangener hindurch unter dem Donner der Geſchütze hinauf auf die letzte Höhe. Hinter wodurch die Haupt⸗ Lebensmittel geblieben (WTh. Nicht⸗ dem SHochwald auf den Lichtungen unſere Artillerie. Links unſeres Weges eine Feld⸗ batterie. Rechts eine dem Feinde abgenommene und bei Krupp umgearbeitete Batterie ruſ⸗ ſiſcher 12,5 Zentimeter⸗Geſchütze, die als Ka⸗ nonen und als Mörſer verwendet werden können und in den heutigen Kämpfen vortreff⸗ liche Dienſte geleiſtet hatten. Am Rande des Waldes, in dem die Protzen der Batterien und einiger Maſchinengewehr⸗ Abteilungen ſtehen, die jetzt längſt jenſeits des Stromes kämpften, müſſen wir den Wagen verlaſſen. Zeichen an den mächtigen Baum⸗ ſtämmen weiſen uns den Weg, der, wie der kund fangene Hauptmann:„Unſer Schickſal iſt ent⸗ Dem„Rußkoje; Slowo“ zufolge hat eine Beratung zur Er⸗ örterung der Frage des Exportes von Getreide⸗ Gange Wald 15 Grane800 n gef ſpickk iſt. Sie zeigen, daß die feindliche Artillerie ſſch tüchtig gewehrt, aber um mehrere humdert Meter zu kurz geſchoſſen hat. Eine ſeltſame Stimmung umfängt uns. eines gigantiſchen Domes ragen rings um uns die grauen Buchenſtämme auf, durch deren grünes Blätterdach die Sonnenblitze des Ewigen Ehre rühmen. Und während unſer Herz an der Schönheit und am Frieden des Waldes ſich erbauen möchte, ſchreibet der Fuß über die ſchrecklichen Spuren menſchlicher Zer⸗ ſtörungswut, und über unſere Köpfe hinweg fauſen die tobringenden Geſchoſſe. Plötzlich ſtehen wir am Abhang. Jäh fällt der Waldberg hier in den Strom ab, der ſich einige hundert Meter tiefer in zahlreichen Windungen an der Felswand hinſchlängelt Nur durch eine dicht mit Unterholz verwachſene Schlucht, rechts ſeitwärts, kann man himunter⸗ gelangen. Hier oben hat,⸗der Artillerieſtab ſich einen unübertrefflichen Beobachtungsſtand eingerichtet. Selbſt unſichtbar, überſieht man von hier aus in weitem Umkreiſe das lände. Unten der Strom, aufedem eben unſere Pioniere eine Brücke bauen. Dann etwa 1½ Kilometer breit die Wieſe, die von den Unſern ſchon genommen iſt und in der jetzt nur noch einzelne Gruppen zurückkommender Ver⸗ wundeter oder Gefangener ſichtbar ſind. Da⸗ hinter aber die dichtbewaldeten Höhen, auf Ge⸗ denen der Feind zum Teil noch verzweifelten Widerſtand leiſtet. Die Artillerie freilich iſt von der unſrigen meiſt ſchon zum Schweigen gebracht. Nur gegenüber von dem zweiten Höhenrücken ſieht man zuweilen noch die Mündungsfeuer auf⸗ blitzen. Doch nicht lange mehr, dann ver⸗ ſchwinden auch ſie. Auch das Geknatter des Maſchinengewehrſeuers aus dem brennenden Dorf drüben rechts im Tale wird ſchwächer urrd ſchwächer. Dagegen wird es davor in der Wieſe lebendig. Unſere Sturmkolonnen er⸗ heben ſich zum letzten entſcheidenden Sprung Sie verſchwinden im Gebüſch. Noch einemal leb⸗ haftes Infanteriefeuer, dann wird es faſt plötz⸗ lich ſtill. In atemloſer Spanmung, das Glas am Auge, blicken wir hinüber. Aber nichts iſt jetzt mehr zu ſehen— nichts zu ſehen und nichts zu hören. Vor der Wucht unſeres An⸗ griffes hatten, wie wir ſpäter erfuhren, die Truppen, ſoweit ſte ſich nicht ge⸗ Stariomsbeamte in eingehendem Maße zfolge Beſterheng eine Stockung im Warenverkehr urngen gaben, die vopderen Höhenſtellungen mnach erbitterten Nahkämpfen geräumt und waren, von den Unſrigen hart verfolgt, nach Nordoſten hinter die nächſte chrer zahlreichen vorbereiteten Stellungen abgezogen. Wir kehren durch den Wald zu unfevem Wagen zurück Ruffiſche Gefaugene mit Mate⸗ rial⸗ fi den Briütckenban kommen ums entigegen. Aber die Leute; ſind erſchöpft Der ffeine 8 Mann dort mit dem cheintffaſt zuſummnten zubrechen unter ſeiner ſchon tritt der eitende ihm:„Biſt du 90 her!“ Hängt ſein Gewehr Schulder, ſchiebt die ſchwere Rolle Aund läßt den Gelben ledig nehenhere⸗l deutſche Barbar der! ſchaften mrit deutſchen Namen. hier die Bauarte der meiſt balbgerſch 5 a. 1 5 5 ennt man ſofort, daß che Ordnung und deutſche Sauberleit hier zu herrſchen pflegten. Und blonde deutſche Mödchen trünten die vorüberziehenden Feldgrauen, die frendigen Staunens aufblicken, wenn ſie hier im Lande er ruſſiſchen Schriftzeichen, die wie Hiero⸗ een für ſie ſind, und der polniſchen⸗einaus⸗ ſprechlichen heimiſche Laute erklingen Aber eine tiefe Trauer liegt über aaſc ſchwer heimgeſuchten Siedlungen. Wührend die Ru⸗ thenen faſt überall geſchont, oft ſogar von 9 0 her unterſtſttzt und eifrigſt ummworben wurden, ſuchte der Ruſſe ſich an den paar Deutſchen zehn⸗ fach ſchadlos zu halten. Viekleicht fällt bei der Fürſorge für die Heimgeſuchten auch 180 dieſe unglücklichen Landsleute ein Scherflein ab; ſie können es wirklich gut gebrauchen. In einer ſaſt ganz zerſt Keinen Stadb wird kurze Raſt gemacht. Auf dem Marklplatz, 55 Pferde danken ſehe ß nen Kolomen ihre Pfer änken, noch ein paar zer⸗ ſchoſſene Häuſer. In einem hat eine Nrr. ee ſich einge. Unten, wo in abgeſperrtem Raum einige Reſhen Tiſche und Büänte ſtehen und wo in einer Hofecke eine Gulaſchkanone unausgeſetzt in Tätigkeit iſt, für durchziehende Mannſchaften; oben im erſten Stock für Offiziere.— Das Kaſino!— Das Haus miß einmal wohlhabenden Leuten gehört haben. Denn in dem zerſchoſſenen Eckzimmer hängt noch ein ſehr ſchöner alter vergolbeter Louis XIV.⸗Spiegel. Auch ein paar reich ge⸗ ſchnitzte alte Lehnſeſſel ſind da. Im ſeltſamen Gegenſatz ſtehen ſie zu der übrigen Ausſtattung, die bunt zuſammengewürfelt oder raſch aus rohen Brettern hergerichtet iſt. Fenſter und 1 5 ſache n eeeee b beiſt iſchen Pappelzweigen ruſſi⸗ ſchen Zeltbahnen ſind die Oeffmungen verkleidet. Und vor das Granatloch in der Ecke ſtellte man — a. (T. auch Mineralwafſer, das in Saltgten 9ft Wie die Saäulen Aufe der Rückfahrt kommen wir durch Ort⸗ el 11 — en eee ——— — ̃——— Daing, den 26. Juft 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Reueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 8. Seite. ſo lnapp iſt und ſo ſchwer vermißt wird, iſt vor⸗ „ und auf den Tiſchen ſtehen wundervolle Blumen, Lilien und Roſen in Blumenvafen, die für weniger friedlichen Zweck beſtimmt waren— Ausbläfergrangten. Eine bunte in findet ſich hier flüchtig zuſammen. ere aller möglichen Kommandos, Führer durchziehender Kolonnen, Herren von der Feld⸗ poß, die hier im fernen Südoſten trotz aller Schwierigkeiten ſo vortrefflich arbeitet, Leicht⸗ verwendete, die von der Front kommen oder ellte, die wieder dorthin wollen. Dieſe haben es meiſt beſonders eilig.„Schon wieder fort, Herr Kamerad?“—„Jawohl. Ich habe 20 Mann bei mir, die, wie ich, in Frank⸗ teich verwendet waren und jetzt die Zeit nicht erwarten können, bis ſie an den Ruſſen kommen. Ich habe ihmen verſprochen, daß ich ſie hin⸗ bringen will, ehe der Feind aus Galizien ver⸗ trieben ift, und da müſſen wir doch wohl eilen.“ — Und da ſteht auch ſchon der Underoffizier in der Türöffnung: 25 Leutnant, es iſt eine Kraftwagenkolonne da, die zur Front fährt und uns utitnehmen will. Die Leute meinen, daß. es damit doch ſchneller ginge, bis wir an den⸗ Feind kümen, und bitten den Herrn Leutnant, en zu dürfen.“ Minuten ſpäter rattert die ſchwere Kolome unten vorüber. Der junge Leutnant grüßt herauf und ſeine Zwanzig ſingen oder ruſer Hurra gt der Jube daß es nun endlich wieder hinaus⸗ Niched Schott, Sonderberichterſtatter. Der Balfan. Zum Jahrestag der Nriegs⸗ erklärung an Serbien. Wu en, 24. Jult. Anläßlich des Jahres⸗ tages des Beginns des Weltkrieges bringt die halbanttliche„Wiener Abendpoßt“ einen Arttkel, wurtn es heißt: Was ſeit der Kriegserklärung Oeſterreich Ungarus an Serbien über die Vor⸗ geſchichte der europtiſchen Kriſe bekannt gewor⸗ den iſt, iſt geeignet, unſer Gewiſſen völlig zub beruhigen. Die diplomatiſchen Mitteilungen der Zentralmächte und auch die Bekenntniſſe der feindlichen Diplomatie erhärteten in einer jeden Zweifel ausſchließenden Weiſe, daß Oeſterreich⸗ Ungarn und das ihm verbündete Deutſche Rei den Kriegeum ihr Daſein, ihre Selbſtbehauptung und die Möglichkeit einer friedlichen Arbeit fü Heute weiß alle Welt, daß die unab⸗ 1 ſtets dreiſter werdenden Heraus forde rungen Serbiens, das Werkzeug war, untergraben und die Dynaumowarchie demükigen bis ſie im Zuſtande moraliſcher Ohn⸗ rden wäre. Dem; Beſtand und die Ehre des Reiches, haben die Feinde jedoch gründlich eines anderen be⸗ lehrt. annn Und allen blitzt der Jubel aus Veniſelos redet. Berlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Athen wird der B. Z. gemeldet: Die mit Spannung erwartete Verſammlung der löberalen Partei hat geſtern Abend im Hauſe des Abgeordneten Tribugos ſtattgefun⸗ den. Von großem Beifall begrüßt, erklärte Veniſelos, daß er mit Rückſicht auf die ſchweren Folgen am Horizont der auswärtigen Politik und die großen inneren Schwierig⸗ keiten die Führung der Partei wieder übernehmen wolle. In längerer Rede griff dann Veniſelos auf das heftigſte die Regie⸗ rung an, die die Krankheit des Königs be⸗ nutze, um den Zuſammentritt der Kammer zu vertagen.„Hoffen wir,“ ſagte Veniſelos,„daß die Wiederherſtellung des Königs den Gerüch⸗ ten ein Ende ſetzen wird, daß die Regierung einen Staatsſtreich plane(gemeint iſt die Auf⸗ löſung der Kammer). Die Erregung des Vol⸗ kes über dieſe Gerüchte hat nur mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten der auswärtigen Lage und den Geſundheitszuſtänden des Königs nmicht ihren Höhepunkt erreicht. Ich bin über⸗ zeugt, daß das alles mit der Wiederherſtellung des Königs ein Ende nehmen wird.“ Ueber ſeine Anſichten von der auswärtigen Lage ſagte Veniſelos kein Wort« An der Verſamm⸗ lung nahmen 184 Abgeordnete teil, die die Erklärungen des Führers mit großem Beifall aufnahmen. Der Kampf um die Dardanellen Türkiſcher Tagesbericht. Konſtantinopel, 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront bei Ari Burmu gegenſeitiger Minenkampf. Am 24. Juli wurde die feindliche Landungsſtelle⸗ beſchoſſen. Bei Sedd⸗ül⸗Bahr ſchwaches [Feuergefecht. Unſere Artillerie zwang eine feindliche Haubitzenbatterie weſtlich Hiſ⸗ ſarlick vor wrſerem linken Flügel die Stellung zu wechſeln und brachte ſie zum Schweigen, als die Batterſe das Feuer wieder begann. Aufe zden übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Akihen, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Von unſerem Privatkorreſpondenten. Aus Sqalonik wird gemeldet, daß die Allaäerten bei ihren letzken Angriffen vor den Dar dia⸗ gnelklen ſehr ſchwere Verkuſte erlikten haben. Beſonders eine franzöſiſche Diviſion entfetzlich und ließ im Zurückgehen den Teil ihrer Mannſchaften zurück. Atchen, N. Juli.(WTö. Nichtautlich.) Telegramm unſeres Privakkorreſpondenten⸗ Alits Salonikskommt die, Meldung, daß der⸗ gengliſche Truppentransportdampfer„Arre⸗ wurous“(2) von einem Unter ſeeboot blorpediertyworden iſt. AnBevln, 26. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aits Athen wird gemeldet: Aus Saloniki wird gemeldet, daß die Verbündeten bei den letzten Angriffen vor den Dardanellen ſehr ſchwere Verluſte erlitten haben. Beſonders eine fran⸗ zöſiſche Diviſion, die über vier Linien Flatter⸗ minen ging, litt entfetzlich und ließ im Zurück⸗ gehen den größten Teil ihrer Mannſchaft tot und verwundet zurück. Bercim, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Athen, daß ein von Mudros eingetroffener engliſcher Offizier die Ber⸗ luſtie der Alliterten bei den Dardanellen auf 80000 Mann ſchätzt und verſichert, daß die Nachricht von Munitions⸗ mangel der Türken unrichtig iſt. — Se Die Kriegslage im Weſten. Der„Buns“ zur Nriegslage. Bern, 25. Juli.(W7B. Nichtamtl.) Der „Bund“ ſchreibt zur Kriegslage: Noch iſt die Gegenwirkung der gewaltiern deutſch⸗ öſterreichiſch-ungariſchen Offenſive im Oſten auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz nicht zum Ausdruck gekommen; das iſt einigermaßen verwunderlich und läßt den Schluß zu, daß die Alliierten die Vorbereitungen zu einer Operation größeren Stils noch nicht beendigt haben, denn es iſt kaum anzu⸗ nehmen, daß ſie diesmal, wo es im Oſten viel⸗ leicht ſchon um die letzten Kriegs⸗ entſcheidungen geht, eine die ſchwer⸗ ringenden Ruſſen entlaſtende Offenſive im Weſten unterlaſſen ſollten. Viel größer iſt die heinlichkeit, daß die engliſch⸗fran⸗ WMig d zöſiſche Offenſivkraft zwiſchen Mpern und Arras aufgezechrt iſt und dort ſo enorme Menſchenverluſte eingetreten ſind, daß man zu Neugruppierungen ſchreiten mußte und die mit Munitionserſatz und Dislokation dort zuſammengezogenen Arkillerieparks noch nicht ſertig ſind. Der deutſche Argonnenangriff hat möglicherweiſe die franzöſiſche Aufmerkfamkeit abgelenkt, ſodaß ſchleunigſt große Verſtärkungen dorthin und an die ebenfalls gefährdete Front auf den Maashöhen geworfen werden mußten, wodurch der neue Konzentrationsplan empfind⸗ lich geſtört wurde. Jeyze 3 JManRon Der Arieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. Rom, 25. Juli. Der heute Abend ausgegebene amtliche Bericht lautet: Am 23. Juli abends überflogen zwein unſerer Flugzeuge Riva und warfen 16 Gra⸗ naten auf die Eiſenbahnſtation mit den beſten Ergebniſſen. Die feindliche Artillerie eröffnete das Feuer auf die Flugzeuge ohne ſhnen irgend einen Sthaden zuzufügen. In Kärnten griffen in der Nacht vom 25. ſtarke ſeindliche Kräfte unſere Stellumgen ber Stella und Cordinia an; ſie wurden aber raſch zütrückgeworfen. In der Gegend von Montenero verſuchte der Feind geſtern unſere Ofſenſive cufzuhal⸗ ten, indem er dreimal mit Wucht die von uns anrff dem Kamme von Lutianſa eroberten Stellungen angriff. Er wurde mit ſchweren; Verluſten zurückgeworfen. Auf dem Karſt fährt die Aktion fort ſich zu unſeren Gunſten zu enkwirkeln. Die Kümpfe am Monte Leano. ABerlin, 26. Juli.(Von unf. Berl. Bur.) Aus Wien wird dem Lokakanzeiger gemeldet: Die Blätter veröffentlichen Einzelheiten über die Kämpfe am Monte Leauo bei Schutterbach vom 20. Juli: Die Italiener ver⸗ ſuchten den von ihnen verlorenen Berg unter jedem Preiſe wieder zu gewinnen und wurden auf unſere auf der Bergſpitze befindlichen 600 Schritte breiten Front 4000 ſchwerſte Granaten gefeuert. 3 Infanterie⸗Bataillone muit Alpini und Berſaglierie ſtürmten auf den Berg und! wurden dieſelben auf Wunſech des Hauptmann Gröckel auf 600 Schritte herangelaſſen, Ober⸗ leutnant Frank ließ mit Kartätſchen feuern und ſchlugen die Italiener mit Handgranaten unter ſchweren Verluſten den Berg himunter. Der Feind konnte wegen ſeiner ſchweren Ver⸗ luſte nicht mehr vorwärts kommen. 300 Tote ſind hinabgeſtürzt. 2 Offiziere und 250 Mann wurden gefangen genommen, 20 waren tot⸗ und 42 verwundet. Der Feind hatbe ſicher (WTB. Nichtamtlich.) Rom, 25. Juli(WDB. Nichtamtl.) Das amtliche Militärblatt veröffentlicht eine Ver⸗ bordnung, durch die die Jahrgänge 1884 bis 1888 des ungedienten unter die Waffen gerufen werden. Ein⸗ berufenen müſſen ſich in den des 31. Juli ſtellen.— Das Mflitärblatt ver⸗ öffentlicht ferner eine Verordnung, durch die die Provinzen Cremona, Piaoenza, ſowie ein Teil der Provinz Rovige, der bisher nicht zur tet zone gehörte, als KHriegsge werden. Der Kaiſer bayeriſcher Feldmarſchall. München, 24. Juli.(WTB. Nichtamklich) Die Korreſpondenz Hoffmann meldet: Der König empfing am Freitag Vormittag den Generaladjutanten des Kafſers v. Chelins in Audienz, der ein Handſchreiben des Kaiſers zu überbringen hakte, in dem der Kaiſer ſeine Bereitwilligkeit erklärte, der Bitte des Königs entſprechend die Würde eines Generalfeldmarſchalls der bayeriſchen Armee anzunehmen. Die Bikbe des Königs war im folgenden Harrd⸗ ſchreiben ausgeſprochen „Euerer kaiſerlichen und königlichen Maje⸗ ſtät möchte ich für die gütige Verkeihung der Würde eines Generalfeldmarſchall der könig⸗ lich preußiſchen Armee nochmals ſchrifkkich meinen wärmſten Dank zum Artsdruck bringen. Mir hat dieſe hohe Auszeichnung deshalb be⸗ ſondere Freude bereitet, weil ich darin eiwe Anerkennung der Leiſtungen der baye⸗ eriſchen Truppen erblicken darf, die in dieſem gewaltigen Kriege erſtmals unter den Oberbeſehl Euerer kaiſerlichen und königlichen Meijeſtät getreten ſtnd. Die hierdurch noch enger geknüpften Beziehungen Euerer kaiſer⸗ lichen und königlichen Majeſtät zu meiner Armee geben mir Verankaffung, an Enere kaiſerliche und königkiche Majeſtät die Bitte zu richten, die Würde eines bayeriſchen Wene⸗ ralfeldmarſchalls anzunehmen. Mit Stolz wer⸗ den meine Truppen ihren ſiegreichen Führer als Träger der höchſten Würde der bayeriſchen Armee begrüßen und darin einen Anſporn zu neuen kriegeriſchen Leiſtungen erblicken. Mir (ſelbſt aber gereichte es zur herrlichen Freude, Euere kaſerliche und könſgliche Majeſtät mit bmeiner Rrmee noch enger verbunden zu ſehen.“ Hierauf traf folgende eingangs erwähnte, v. Chelius überbrachte Antwort des Kad⸗ 2 ist„Kriegs Kornfranck“ auch das Raffee-Getränk für Rrenke und Kinder. NMn dem ange- nehmen kaffecähnlichen Ge- schmack und seiner Bekömm- lichkeit verbindet, Kriegs-Rorn- frenck“ nach den Vorzug der Billigkeit.„KriegssKornfrarick“ ist überallt zu haben. Das ganze Pakel kOstef89;Piennig, das Zehnfoche eeee nd Neues Theater im Koſengarten. Hartleben⸗Abend. Hartleben lachte am Samstag Abend ver⸗ gnügt und überlegen in den Saal. Er feierte ſpäte Auferſtehung auf den Mannheimer Bret⸗ tern. Nun ſchien er ſich doppelt zu amüſieren, daß die Mannheimer Theater ein Frankfurter Enſentble gebraucht hatten, damit man ſich ſeiner erinnere, und daß der Krieg der Vor⸗ liebe für trivale franzöſiſche Ehebruchsſchwänke (für die Zeit ſeiner Dauer) ein ſchmerzliches Ende bereiten mußte, damit für den köſtlichen geſunden, geraden Humor der Angele der Platz frei werde. Die Angele iſt eine Erläuterung zu Nietzſches Satz von dem Manne, der auszog die Wahrheit zu ſuchen und heimkam mit der kleinen ge⸗ putzten Lüge, die man Ehe nennt. 8 Dennoch iſt Hantleben kein Frauenhaſſer. Er iſt nicht auf dem Wege der Reflexion zu der Verachtung der Frau gelangt, die er verkündet. Er iſt nicht aus ſchlimmen Erfahrungen zum grimmigen, cyniſchen Haſſer geworden wie Strindberg. Er kommt von der Erfahrung wie Strindberg. Aber er endet nicht wie dieſer im Haß und der Verachtung. Nietzſches Satz iſt ihm ein geiſtreiches Apercü, das er geiſtreich wie⸗ derholt. Nicht der Weisheit letzter Schluß. Hartleben hat ſelbſt eine Ehe geführt, die nie eine Ehe war, aber nie aufhörte Liebe zu ſein. Sie iſt das Entſetzen des Philiſters und guten Bürgers. Aber war innerlich tauſendmal reiner und als viele durchſchnittl le iche echter Menſchenhaftigkeit ſich durchgerungen hat ben hatte die zur Ehe verſtand. Das bewahrte ihn vor Ent⸗ täuſchuugen und Bitterkeit, vor ungerechten Forderungen und dem Sehmerz, ſie nicht erfüllt zu ſehen. Strindberg haßte die Frau bis an ſein Ende, weil er nie mitk ihr fertig wurde. Hartleben ſtand ihr, als Herr und doch gütig nach voll Liebe, ohne Vorurteile, aber auch ohne Prätentionen gegenüber— ein Lebenskünſtler, der wie das Leben ſo die Frau, ſeine Krone, ſich dienſtbar machte— und lächelnd auf die Tor⸗ heiten, die Irrungen und Wirrungen um ſich herum herniederſah. Darum iſt Angele nicht das letzte Wort des lächelnden Dichters. So wenig als Angele die letzte Erfüllung der Frau. Hier geht's um die Geſchichte eines verlogenen Großſtadtmädels, das ſich vor lauter Naturhaftigkeit zur Natur nicht mehr zurückfindet. Das letzte Wort ſpricht die Rita Revera in der ſittlichen Forderung, dieſe internationale Kon⸗ zertſängerin, aus dem Berliner Wintergarten, die aus Rudolſtadt und aus verlogener kleinbür⸗ gerlicher Konvention und Kliſcheehaftigbeit hart und bitter zu ehrlichem, ungeſchminktem Men⸗ ſchentum ſich durchgekämpft har. Davor zieht auch Hartleben den Hut. Aus Scherz und Satire ſteigt ſo bei Hartleben der Ernſt und der tiefe Sinn. Hinter dem Dich⸗ ter mit ſeiner glücklichen ſonnenhaften Heiterkeit ſteht der Mann, der aus ernſtem innigem Teil⸗ nehmen am Leben und an den Menſchen zu ſie hafter Bezwingung der geſellſchaftlichen Lüge und bürgerlichen Scheinheiligkeit, zu reiner, büerlia Wen Hart⸗und als guter Kamerad der Frau die Hand reicht, die 88 il yn darin gleich „Wer jenen zuſieht, Schatten ſehen, die tieſen, ſchmerzensreichen Schatten, die in Dein„Sonenleben“ und in Deine halkvoniſchen Tage gefallen ſind, heißt es in der Vornotiz zum Tagebuch. Wie tief ſittlich wurde daraus dieſer„unſittliche“ Dichter. Wie pries man im Stillen dieſe Segnung des Krie⸗ ges, die uns an Hartleben erinnern ließ und den kundigen Blick dieſer Frankfurter, die kommen mußten, um dem Mannheimer Neuen Theater zu zeigen, was man darauf ſpielen ſollte. Und wie man es ſollte. Denn ſes war wieder ſo viel geſunde Lebendig⸗ keit, Geradheit, Natürlichkeit in dem Spiel, als Hartleben für ſich will, ſo viel Anmut, Liebens⸗ würdigkeit, Ingrimm und Auflenchten, Ironie und tiefer Sinn, daß es unterhielt und feſſelte, erfreute und nachdenklich machle. Schließlich noch ein Wort der Ausſtattung der Bühnenbilder, mit der dieſer Abend nicht minder vorbildlich ſein kann für folgende. Sie erwies Geſchmack und Behaglichkeit und war angemeſſe⸗ ner Rahmen für den Geiſt des Dichters. Der Einfall, durch eine hübſche Inneneinrichtung dem Geſchmack des Publikunts u. den Intereſſen einer Möbethandlung zugleich Genüge zu tun, wieder⸗ holte die Geſchichte vom Ei des Kolumbus. I. Mannheimer Nunſtverein. In die neue Ausſtellung des Kunſtvereins hat der Krieg Einzug gehalten. 5 Hermann Struck, Bexlin, ſtellt Litho⸗ graphien gus Polen aus: Blätter mit Stim⸗ fühlt. der wird auch die reikkräfte verlaren. er es mit ihm Bildniſſe das helbe Pakef 26 Ffennig. 5— rn aus der Kriegszeit hängen dazwiſchen⸗ das Franks und Mackenſens, Werke derſelben ruhigen, ſicheren, ſelbſtgewiſſen Perſönlichkeit. Das Pathos des Krieges beſchäftigt W. Geiger. Der ſeeliſchen Stimmung Verwun⸗ deter, der Erſchlaffung Schlummernder, den zuſammengebrochenen Linien der Toten geht er mit aufmerkſamem Auge und ergriſſenem Herzen nach. Die Energie des Datendvangs liegt ſolcher Geſtimmtheit nicht. Aber den Schmerz, die Wunden des Krieges ſinden in Geiger einen wahrhaftigen Geſtalter und mil⸗ den, gütigen Verklärer. Paul Bürk hält Szenen aus dem Felde als treuer, ſachlich bemühter und darum mitunter noch ängſtlich im Gegenſtand befangener Zeich⸗ übrigen Kollektionen ſind ner feſt. gefällige Friedenskunſt. Die Paul Segewitz ſieht man einen ſicher be⸗ herrſchten Akademismus älterer Art durch An⸗ regungen auffriſchen, die er von Haueiſen („Mutter und Kind“), von Hildenbrand(„Acker mit Bäumchen“), Hagemann(„Antiguitäten⸗ ſammler“) erhält. Paul Segiſſer ſucht durch den Reichtum an Motiven zu feſſeln. Dazwiſchen gelingt ihm auch farbig ein heiteres, anziehendes Stück wie die Gartenbank. Ebenfalls auf eigenartige Motivauswahl zeigt ſich A. Stärk(Freiburg) bedacht, bleibt freilich im weſentlichen in der Roflexion ſtecken. Ohne den Ehrgeiz, ſtarken perſönlichen Ein⸗ ſchlag zu geben, zeigt Frank Bunk das mittel⸗ mungsbildern aus Landſchaft und Leben, hell, ſcharf, klug geſehen und gezeichnet. Ein paar deutſche Hügelland und Flußniederungen des Nordens. H. Montag, den 26. Juli 1915. General⸗Anzeiger Nachrichten.(Mittagblatt) — ſers, datfert Großes Hauptquartier 21. 7. ein: „Euere königliche Majeſtät haben mich in einem Handſchreiben gebeten, die hohe Würde eines Feldmarſchalls der königlich bayeriſchen Armee anzunehmen. Der Inhalt des Schrei⸗ bens hat mich mit lebhafter Freude erfüllt, und wollen Euere königliche Majeftät meinen wärmſten Dank dafür entgegennehmen. Seit langen Jahren Inhaber zweier tapferer baye⸗ er Regimenter, mit denen mich herzliche hungen verbdinden, iſt es mir eine freu⸗ Genugtuung, nunmehr an der Spitze der⸗ ben als Träger der höchſten Würde der iſchen Armee zu ſtehen, indem ich zugleich n 55 e e Würde erneut der uneing zeſchränkten Anerkennung Ausdruck riſch 9 geben kann, deren ſich Bayerns brave Söhne auf allen Kriegsſchauplätzen dieſes Feldzuges verdient gemacht haben.“ 59 8 +. 0 Mannheim. BRotes Kreuz, Mannheim. Beſuch der Großherzogin Luiſe in Mannheim. 93 Ihre Königliche Hoheit die Grr zherzogin Luiſe traf am Samstag vorm tag.37 Uhr der Eiſenbahn hier ein. In ihrer Begleitung befanden ſich: Oberſthof⸗ iſter Exzellenz Graf Andlaw, Erzellenz Ge⸗ 60— 5 von Chelius und Freiin von Len⸗ denberg. Ihre Königliche Hoheit wurde am hof begrüßt vom Großh. Landeskom: niſſär, oßh. Amtsvorſtand und vom Oberhür⸗ teiſter. Letzterer überreichte einen Blumen⸗ Kuß. om Bahnhof begab ſich Ihre Königliche Ho⸗ t ſofort zum Reſervelazarett II, Oberreal⸗ ſchule,(Tullaſtraße 25.) Dort hatten ſich zum Empfang eingefunden: Der Reſervelazarett⸗Direktor, Stabsarzt Dr. ILd b auſch, der Vorſitzende des Ortsaus⸗ vom Roten Kreuz Mannheim und Re⸗ ſe velazarettdelegierte Oberamtmann a. D. Carl Sckhard, ſowie der Reſervelazarettdelegierte und Mi itglied des Ortsausſchuß ſſes Bankier Auguſt Herrſchel, ferner die Vorſitzende des Frauen⸗ ins Maunheim, Frau Geh. Kommerzienrat Ida Ladenburg, ſowie die Vorſitzende und Stellvertreterin der Abteilung II— Kranken⸗ pflege— vom Roten Kreuz Mannheim, Fräulein Ida Seipſo und Fräulein E. von Winter⸗ feld, ſodann die Aerzte des Lazarettes unter Führung des Oberarztes Dr. Stoffel, Ober⸗ inſpektor Held vom Garniſonslazarett, Feld⸗ rettinſpektor Rau und die übrigen Mit⸗ — glieder der militäriſchen Verwaltung des La⸗ zarettes. Weiter waren anweſend: Die Vor⸗ ſitzende der Verwaltung vom Roten Kreuz im Lazarett, Fräulein Alma Hofmann, die Bei⸗ räte: Herr Alfr. Lenel u. Herr Dr. Strauß, ſowie die beiden Hausgeiſtlichen Herr Stadtpfar⸗ rer Dr. Hoff und Herr Stadipfarrer Börſig. Ein aus Verwundeten beſtehender Geſangs⸗ chör, welcher im Treppenhauſe aufgeſtellt war, ſang zwei ſehr wirkungsvolle Stücke. Nach einem kurzen Vortrag des Herrn Oberarztes Dr. Stof⸗ fel im Operationsſaale, wurde der Rundgang in den Krankenzimmern angetreten und ſodann der Saal mit den orthopädiſchen Apparaten, fer⸗ ner die vom Roten Kreuz errichtete Lazarett⸗ ſchule, darunter die neuerrichtete Baracke im Hofe für Schloſſer und Schmiede, ſowie die ein⸗ zelnen vom Roten Kreuz geleiteten Wirtſchafts⸗ aht eilunge n: Wäſche, Küche, Vorräte, beſucht. önigl. Hoheit unterhielt ſich in freund⸗ Weiſe mit den Verwundeten, wie mit allen den Damen und Herren der Verwaltung rach wiederholt ihre höchſte Anerkennung iedigung über das„Geſehene aus. Unter abermaligen Klängen des Soldatenchors verließ Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Lniſe nach 1 Uhr das Lazarett, um zur Nagelung des „Eiſernen Roland“ am Waſſerturm zu fahren. Dortſelbſt hatten ſich außer anderen Gäſten Mit⸗ glieder des Ortsausſchuſſes vom Roten Kreuz Mannheim, die freiwillige Sanitätskolonne ſowie zahlreiche Vertreter ſämtlicher Lazarette und Unterabteilungen des Roten Kreuzes Mann⸗ Heim, darunter viele Pflegerinnen und etwa 250 Verwundete aus allen bieſigen Ange⸗ funden. Am Waſſerturm überreic Hilde Taglang, Toe de⸗ hauers Taglang, einen Blur kurzer Anſprache. Nachdem ein auf der unteren Brüſtung des Waf Ehre Gottes, von L. van Beeth⸗ ven), ver war, hielt der Vorſitzende es Ortsa vom Roten Kreuz Mannheim, Herr dam mann a. D. Carl Eckhard eine Anſprache etwa folgenden Inhaltes: Entſprechend der ernſten, bedeutſamen Zeit wolle man der heutigen Veranſtaltung nur einen kurzen Weiheſpruch widmen. Die ſchönſte Weihe erhalte der heutige Tag durch die Anweſenheit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Luiſe, des überall hochverehrten Vorbildes aller Beſtrebungen des Roten Kreuzes. Redner ſpricht Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Luiſe den ehrerbietigſten, wärmſten Dank für das gnädige Erſcheinen aus und knüpft daran Worte des Dankes an alle Diejenigen, welche die Sache ſo vielfach gefördert haben. Faſt ein vol⸗ les Jahr ſchon ſtehen unſere tapferen Krieger unerſchüttert im Kampfe für das Vater land ge⸗ gen eine Welt in Waffen. Hochaufgerichtet ſol auch der„Eiſerne Roland“ hier ſteh e Sinnbild treuer, deutſcher Wel brhaft kraftvotzen Zuverſicht auf den endgü n Jeder Nagelſchlag ſei ein Ausdruck des Da für unſere kämpfenden Brüder im Felde, 8 auch ein Gelöbnis, gleich ihnen mit feſtem, un⸗ beugſamem Willen in der Heimat auf einen ehrenvollen. dauernden Frieden für unſer teueres Vaterland. Sodann erfolgte die En Roland“. Die ungefä m hohe Holzfigur aus deutſchem Fichte ganz maſſiv und wurde der beſſeren Haltbarke it wegen aus ver⸗ ſchiedenen Stücken vorher zu einem Holzblock von etwa 6 Zentner Gewicht verleimt. Die Figur, welche Ernſt, Würde und Kraft ausdrückt, iſt in kurzer Zeit von Herrn Bildhauer Hermann Taglang hier, welcher ſchon im Auguſt vori⸗ des„Eiſernen gen Jahres wegen einer Verletzung aus dem Kriege hierher zurückgekehrt war, meiſterhaft entworfen und gefertigt worden und brachte ihm ſchon viele Anerkennung von verſchiedenen Sei⸗ ten. Auch Ihre Köntialiche Hoheit äußerte ſich ſehr lobend über dieſelbe. Ihre Königl. Hoheit, die Großherzogin Luiſe, 110 den erſten goldenen Nagel eigenhändig in e Mitte der Parierſtange des Schw ertes ein. Nagel und Hammer wurden ihr auf ſilbernen Flatten, verziert mit Kornblumen und blauem Samt, bon den Helferinnen des Kreuzes Fräulein Forsboom und Frau Dr. Kieſe r, überreicht. Ihre Königliche Hoheit ſprach ſodann mit Herrn Bildhauer Taglang, ſowie mit den Herren Architekten Tilleſſen und Sator, welche ſich mit den Herren Profeſſor Dr. J. A. Beringer und Architekt Morkel um die Aufſtellung des„Eiſernen Roland“ beſonders verdient gemacht hatten. Die Ueberdachung des „Eiſernen Roland“ in architektoniſchem Zuſam⸗ menhang mit dem Waſſerturm gehalten, iſt von Herrn Architekten Tilleſſen ſehr ſchön entworfen 1 ausgeführt. Herr Architekt Morkel fertigke das Plakat in wohlgelungener Weiſe. Während das Weihelied aus der„Zauberflöte“ ertönte, fuhr Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ herzogin Luiſe unter den freudigen Zurufen der Anweſenden nach dem Großherzoglichen Schloſſe hier zurück. Die allgemeine Nagelung begann nachmittags 3 Uhr, ebenſo der Verkauf der Nägel und der Poſtkarten, welche ein getreues Abbild des Ori⸗ gingles zeigen, in den verſchiedenen Verkaufs⸗ ſtellen. Plaſtiſche Nachbildungen des„Eiſernen Roland“ in Metall in/ Gröze, ſowie als Pet⸗ ſchaft, Briefbeſchwerer und Anhänger, welche ebenfalls von Herrn Bildhauer Taglang entwor⸗ fen ſind, kommen in einiger Zeit zum Verkauf. Nachmittags 3 Uhr beſuchte Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin iſe die Verwundeten im Ev. Diakoniſſenhaus, ferner fand ein Beſuch in der Luiſer efanienanſtalt, hierauf ein 7 im Damenheim JL 3, 1, zu dem die Damen und Herren des Geſamtvorſtandes des Frauenvereins Mannheim geladen waren, ſtatt. Schließlich er⸗ folgte gegen ½8 Uhr ein Beſuch im Vereins⸗ Tee lazarett Thereſienhaus. Mit dem Zuge.17 258 fuhr Ihre Königliche Hobeit nach Ke arls rück. Dieſelbe ſtiftete des„Eiſernen Roland Mannheim 300 Mark 1 r in Ma unh ortzüblichen Arbeitslöhne. Heereslieferungen ſicherzuſtellen. fürſorge zugeſagt. zeeseieeees t und Land. * Mannheim, den 26. Juli 1915. * e it 25 dem%%%⁹⁰½ο½%%%%½ Eiſer nen K teuhz Ausgezeichnet eeeneeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Andreas Grumbach, Unteroffizier d.., ſonſt Mannheim, Otto Beckſtr. 4, Zementgroß⸗ handlung. Infanterſt Adam Gutſchalk, Sohn des Herrn Johann Gutſchalk, Maſchini iſt, auf dem lohof, 12 999999920 Ronferenz des! banes für Frauenbeſtrebungen Am e den 28. 1915, fand in den ium in Karlsruhe Frau Julie Baſſer⸗ n eine Konferenz des badiſchen 5 n Friedrich unter dem Vorfthe von mann⸗Mannh Verbandes für Frauenbeſtrebungen wöhnlich ſtarker Beteiligung von an Beſihlaſſeren Organiſationen waren die bei auß Delegierten der ſtatt. Natürlich Karlsruher Verbandsvereine in erſter Linie ſtark Serbe außerdem aber waren Ab⸗ eſandte da aus Mannheim, Heidelberg, Freiburg, zheim, Baden⸗Baden, Weinheim, Raſtatt, Zell Die Tagesordnung war ungemein reich⸗ 1 haltig. Die Referate behandelten: Fürſorge für Krieger⸗Witwen und Waiſen in Verbindung mit Berufsberatung“,„Hausfrauen⸗ e den Ausbau der Reichs⸗ „die ſoziale wochenhilfe“,„die Obſtverwertung“ und„die 9 Kriegsſpende Frauendank 1915“. Alle Referate gaben Anlaß zu lebhafter ſich einig darüber, daß in der Fürſorge die Bereit⸗ ung bon Geldmitteln Hand in Hand gehen. mit Hilfeleiſtung von Menſch zu Menſch, und daß unter allen Umſtänden vermieden werden müſſe, daß die Witwen und die Waiſen von der ſozialen Stellung, die ſie im Frieden gehabt hatten heruntergedrückt würden. Große Wichtigkeit wurde Ausſprache. Man war der Frage der Hausfrauenorganiſation beigelegt, in der man vor allem eine Schutzwehr gegen den Lebensmittelwucher erblickt, der beſonders kraß jetzt in die Erſcheinung tritt. Bei Beſprechung des ſogialen Aus⸗ baues der Reichswochenhilße ergaben die geſammelten Erfahrungen, daß die großen Summen, die ſich das Reich gegenwärtig für jedes Wochenbett in den Jamilien der Kriegsteilnehnder loſten Läßt, faſt nutzlas dart ausgegeben werben, wo es nicht gelingt, zugteich Kontrolle über die richtige Verwendung der Gelder ausguüben. Die Berichte über die richtige Art der Obſtverwertung in den verſchiedenen Städten waren ſehr lehr⸗ reich. Die Tatſache endlich der für den Herbſt für ganz Deutſchland beſchloſſenen„Kriegsſpende Frauendank 1915“ fand umſomehr Zuſtimmung, als ſie ſich als eine wichtige Ergänzung der im 5 behandelten Fürſorge für Krieger⸗ Witwen und ⸗Waiſen darſtellt; denn ihr Ergebnis ſoll der„Nationalſtiftung“ angegliedert werden und den Hinterbliebenen der Krieger zugute kom⸗ Gedanke, daß die in jedem einzelnen eil geſammelten Gelder eben auch dieſen andesteilen ſelbſt zufließen ſollen, fand allgemeinen Anklang. Aus der Tagung ergab ſich eine Fülle von Arbeiten für den Verband. Mit den vorbereitenden Arbeiten wurde der Vorſtand Batlr 1 betraut. der men. Lande Der inzelnen Le * Miliſäriſche Beförderung. Hauptmann d. L. Rechtsanwalt Panther von Mannheim, iſt zum Bataillonsführer ernannt und vom Land⸗ ſtu unterie Batagillon Mannheim zur Ar⸗ von verſe 9 11 neinen 1 Badiſchen ver⸗ fen wurde Ein däniſches Urteil. Berlin, 28. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„Tägl. Rundſch⸗ gemeldet:„Politiken“ ſchreibt zur amerikant⸗ ſchen Note an Deutſchland: Wie ſchon früher hervorgehoben, glauben wir nicht an einen Krieg zwiſchen beiden Mächten. Wir können auch nicht einſehen, daß etwas beſteht, was einen weite⸗ ren Notenaustauſch verhindere. Beim Leſen des Auszugs der Note wird man einen finden, der, wenn er richtig wiedergegeben wird, der ausgeſtreckten Hand gleicht. Wir die Zeilen, worin die Vereinigten ſie ſeien zu angemeſſenen 18 ſſen bere it bezüglich der neuen un⸗ erp 5915 en ſtalt, die der Seekrieg angenom⸗ men habe. An dieſen Punkt wird Deutſchland wahrſcheinlich mit der nächſten Note anknüpfen und ſich nähere Mitteilungen ausbitten, zu welchen Zugeſtändniſſen Amerika geneigt ſei. Damit wird ſich wahrſcheinlich der zukünftige Notenaustauſch beſchäftigen. Die amerikaniſche Note iſt zwar ſehr beſtimmt in den Aus⸗ drücken, hält an den Grundſätzen feſt, weiſt den deutſchen Vermittlungsvorſchlag als durchaus unbefriedigend zurück, ſtellt aber in keiner Weiſe einen Bruch dar, ſondern ermöglicht die Fortſetzung der Verhandlungen unter Formen, die nicht unfreundſchaftlich zu ſein brauchen. 1200 Perſenen verunglückt. Chicago, 24. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Am Fluſſe kenterte ein Vergnügungs⸗ dampfer. Es verlautet, daß 300 Perſonen ertrunken ſeien. London, 25. Juli.('B. Nichtamtlich) Das Reuterſche Bureau meldet aus Chicago: Die Zahl der beim Untergang des verunglückten Dampfers„Eaſtland“ ertrunkenen Paſſagiere wird auf 1200 geſchätzt. Bisher ſind 500 Leichen geborgen worden, haupbſächlich von dem unter Waſſer liegenden Teil des Schiffes. Es mußten Löcher in die Schiffsſeiten gehackt wer⸗ den, um die Toten aus dem Schiffe holen zu könmen. London, 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Zum Untergang des Vergnügungsdampfers „Eaſtland“ liegen noch folgende Meldungen aus Chicago vor: Als die Kataſtrophe eintrat, ſpielten ſich gräßliche Szenen abh. Im Augenblicke des Unglücks waren mindeſtens 2900 Perſonen an Bord. Den meiſten derjenigen, die ſie auf Deck befanden, gelang es, an den Schiffsräandern feſtzuhakten, von wo ſie durch Meiſenben in den Kitten. vornebetih, Seraen in den ſtund Kinder, hatten keine Ansficht, zu entkommen. Die Feuerwehrlente, welche die Ertrunkenen heraufholten, fanden die Leichen in den anufgeſtapelt, wie Warenballen, man ſchließt, daß die Ausgänge beſtürmt waren. Ueberlebende erzählen, daß in fünf Mi⸗. nuten alles vorüber war. Die Schreie der verſtummten, als das Waſſer in das eln⸗ brach. Die Leichen wurden Schlepp⸗ dampfer an die Küſte gebracht und von dort in Eiſenbahnwagen weitergeführt. Die Unterſn⸗ chung in der Leichenhalle ergab, daß viele Frauen das Geficht zerkratzt und die Kleider zerfetzt hat⸗ ten, was auf einen verzweifelten Kampf der Er⸗ trinkenden ſchließen läßt. Das Kentern des Schiffes wird dadurch erklärt, daß alle Reiſenden ſich auf die Seite gedrängt hatten. Die Erklä⸗ rung genügt jedoch den Behörden nicht. Man verhaftete den Kapitän, die Offiziere und den Steuermann des Schiffes. Es wird be⸗ richtet, daß das Schiff ſchon früher einmal in der Gefahr einer ähnlichen Kataſtrophe war. Die Inſpektoren ſagen aus, daß der nötige 1 ballaſt des Schiffes ausgepumpt worden ſei, da⸗ mit mehr Reiſende aufgenommen werden könn⸗ ten. Nach einer anderen Meinung trug ſich das Unglück auf die Weiſe zu, daß die Maſchinen zu arbeiten begannen, während das Schiff auf dem Schlamm ſaß, ſo daß es gehoben und umgewor⸗ ta aten klär en, Am 21. Juli) nach einer von der Organiſationsleitung veranſtalteten Verſammlung, legte ein veranlaßte, ungefähr 100 Arbeiterinnen zu entlaſſen. Darunter befinden ſich auch ſolche, welche der Organiſation und deren Gewaltmitteln fernſtehen, die wir jedoch aus techniſchen Gründen nach der Arbeitseinſtellung der anderen nicht mehr beſchäftigen konnten. Dies iſt der Erfolg der Organiſationsleitung! Deſſenungeachtet haben wir aus freien Stücken den betroffenen Arbeiterinnen ein Barentſchädigung ſowie Beſchäftigung in Heimarbeit zu den Sätzen der Kriegs⸗ Goldbach& Lecdlerer, Säckefsbrik. Dieſe Uuſere Akkordſätze ſind ungefähr eine Mark für 100 Säcke höher als diejenigen der Kriegsfürſorge und anderer hieſigen Säckefabriken. Unſere Schneidertiunen 15 haben einen Taglohn von Mk..30. Der Tagesverdienſt unſerer Näherinnen(Akkordarbeit) beträgt Mk..— bis.— Loöhne überſchreiten bedentend die Trotzbem glaubte die ſozialdem. Organiſationsleitung unſere Arbeiterinnen zu weiteren, exorbitanten Forderungen veranlaſſen zu ſollen. Im Anſchluß hieran erfolgte wiederholt plötzliche Arbeitseinſtellung, was uns zwang, durch die Auwerbung von Heimarbeiterinnen uſw. die Ausführung der von uns übernommenen dringenden Teil der Näherinnen wiederum die Arbeit nieder, was uns * ——— 22ͤͤ ˙—————.. *— E HA FAARAArn 2 Aee nd As e ar AaSann an S bloße Tatſache der Anweſenheit von Amerika⸗ „Flagge ein deutſches Unterſeeboot, als es jenen erfahren Staaten bedauert ſagen zu müſſen, daß ſie die 7„ 7 Wenig befriedigend. Die deutſche Regierung hatte, wie man ſich erinnern wird, der amerikaniſchen Regierung ſehr weitgehende Vorſchläge gemacht und die ne Wilſons, der Geführdung des Lebens amerikaniſcher Bürger in den als Kriegs⸗ gebiet erklärten engliſchen Gewäfſern vorzubeu⸗ gen, zu erfüllen. Um die Freiheit der Dzean⸗ fahrten amerikaniſcher Bürger und die Freiheit des legitimen Handels mit England zu ſichern, ſollten die amerikaniſchen Schiffe vorher ange⸗ ſagt und durch beſondere Abzeichen kenntlich gemacht werden, ferner eine Anzahl neutraler Dampfer unter amerikaniſcher Flagge in den Dienſt geſtellt, ja ſogar vier Paſſagierdampfer feindlicher Flagge für den Paſſagierverlehr Nordamerika—England unter amerikaniſche Flagge gebracht werden dürfen. Das waren ſo weitgehende Zugeſtändniſſe, daß Deutſchland nicht mehr weiter gehen konnte, ohne an derjenigen Achtung einzubüßen, welche die Grundlage jeglichen gedeihlichen internalio⸗ nalen Verlehrs iſt. Alle dieſe Vorſchläge, die bei einigem guten Willen zu einer Beilegung der Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen d den Vereinigten Staaten und Deutſchland hätlen führen müſſen, werden von Wilſon glatt beiſeite geſchoben. Wilſon beſteht im Grunde genom⸗ men auf ſeiner alten Forderung der völligen Aufhebung des für uns unerläßlichen U⸗Boot⸗ krieges. Er nimmt für die Amerilaner vor wie nach das Recht in Anſpruch, in den— nach eng⸗ liſchem Vorbilde von den Deutſchen als Kriegs⸗ gebiet erklärten— Gewäſſern herumfahren zu dürfen und bürdet dann Deutſchland die Ver⸗ antwortung dafür auf, wenn im Kriegsgebiet ein Amerikaner zu Schaden kommt. Sollte wieder ein Amerikaner auf einem eng⸗ liſchen Schiffe getötet werden, ſo droht Wilſon für dieſen Fall mit dem Abbruch der diplomati⸗ ſchen Beziehungen. Die Vierverbandspreſſe hatte ſchon gemeldet, daß die amerikaniſche Note be⸗ keits den Bruch zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten bedeute; das iſt falſch, ſie bedeutet ihn noch nicht. In gewiſſem Sinne legt Wilſon das künftige Verhältnis zrwöſſchen Amerika und Deutſchland in die Hände Eng⸗ lands; die Engländer werden gewiß jetzt nicht verfehlen, auf allen möglichen Schiffen ameri⸗ kaniſche Bürger unterzubringen, um ſo durch die nern an Bord das Fahrzeug zu ſchützen. Falls dann wirklich wieder ein unglücklicher Zufall im Unterſeebootkriege ein amerikaniſches Men⸗ ſchenleben auf einem Kauffahrteiſchiff fordert, wird man Wilſon dann an ſeine Drohung erin⸗ nern und auf deren Wahrmachung dringen. Wenn Wilſon wiederum fordert, daß den deutſchen U⸗Booten die bisherigen internatio⸗ nalen Abkommen über die Seekriegsführung als Richtſchnur dienen ſollten, ſo ſcheint uns, daß unſere-Boote den engliſchen Franktireurs zur See ſchon gerade rückſichtsvoll genug entgegen⸗ kommen, ſodaß ſie dabei die größte Gefahr lau⸗ ſen, vernichtet zu werden. Den neueſten Fall, wo ein engliſcher Dampfer unter däniſcher anhält, plötzlich aus zwei Geſchützen beſchießt, ſollte man nicht in der deutſchen Antwortnote zu erwähnen vergeſſen. Vielleicht äußert ſich auch Wilſon darüber einmal und gibt Mittel und Wege an, wie ſich die deutſchen U⸗Boote gegen 1 feige und hinterliſtige Angriffe ſchützen unen. In der deutſchen Note, die am 10. Juni 1915 dem amerikaniſchen Botſchafter in Berlin über⸗ reicht wurde, hieß es:„Gbenſo wird auch die amerikaniſche Regierung zu würdigen wiſſen, daß die Kaiſerliche Regierung in dem Daſeins⸗ kampf, der Deutſchland von ſeinen Gegnern auf⸗ Pich ha und angekündigt iſt, die heilige licht hat, alles, was irgend in ihrer Macht fteht, zu tun, um das Leben der deut⸗ ſchen Untertanen zu ſchützen und 51 retten. Wollte die Kaiſerliche Regierung eſe ihre Pflichten verſäumen, ſo würde ſie ſich por Gott und der Geſchichte der Verletzung der⸗ jenigen Prinzipien höchſter Humanität ſchuldig die die Grundlage jedes Staatslebens Der Wortlaut der Note. Berlin, 24. Juli.(WTB. Amtlich.) Die von dem hieſigen Botſchafter der Ver⸗ einigten Staaten geſtern Nachmittag im Aus⸗ wärtigen Amt überreichte Mitteilung lautet in Ueberſetzung: Im Auftrage meiner Regierung habe ich die Ehre, Ew. Erzellenz zu benachrichtigen, daß die Note der kaiſerlichen deutſchen Regierung vonm 8. Jult ds. Js. eine ſorgfältige Prüfung durch die Regierung der Vereinigten Staaten hat. Die Regierung der Vereinigten Note ſehr unbefriedigend gefunden da ſte es unterläßt, auf die eigentlichen Meinungsverſchedenheiten zwiſchen den beiden egierungen einzugehen, und keinen Weg weiſt, auf dem die anerkannten Grundſätze von Recht und Menſchlchkeit in der einen ernſten Streit⸗ egenſtand bildenden K. General⸗Anzeiger Vadtiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Die amerikaniſche Nole. Aufhebung jener Grundſätze vorſchlägt, dieſe im Erfolg beſeitigen würden. Die Regierung der Vexeinigten Staaten ver⸗ merkt mit Genugtuung, daß die Kaiſerlich deutſche Regierung ohne Vorbehalt die Gültig⸗ keit der Grundſätze anerkennt, auf denen die amerikaniſche Regierung in den verſchiedentlichen an die Kaiſerlich deutſche Regierung gerichteten Mitteilungen hinſichtlich des Kriegsgebietes und die Verwendung von Unterſeebooten gegen Handelsſchiffe auf hoher See beſtanden hat, nämlich des Grundſatzes, daß die hohe See frei iſt und daß der Charakter und die Ladung eines Handelsſchiffes feſtgeſtellt ſein müſſen, es in rechtmäßiger Weiſe beſchlagnahmt oder zerſtört werden kann, daß das Leben von Nicht⸗ kämpfern auf keinen Fall in Gefahr gebracht werden darf, es ſei denn, daß das Schiff Wider⸗ ſtand leiſtet oder zu entfliehen verſucht, nachdem es aufgefordert worden iſt, ſich der Durchſuchung zu unterwerfen, denn die Vergeltungshandlung eines Kriegführenden(Belligerent act of Re⸗ taliation) iſt an und für ſich ein Handeln außerhalb des Geſetzes und die Verteidigung einer Maßnahme als Vergeltungsmaßnahme be⸗ deutet das Zugeſtändnis, daß ſie ungeſetzlich iſt. Die Regierung der Vereinigten Staaten iſt bitter enttäuſcht jedoch darüber, daß die Kaiſerlich deutſche Regierung ſich in weitem Maße von der Verpflichtung zur Beobachtung dieſer Grundſätze— ſelbſt wo neu⸗ trale Schiffe in Frage kommen— entbunden erachtet infolge der Politik und Praxis, die nach ihrer Anſicht Großbritannien im gegenwär⸗ tigen Kriege gegenüber dem neutralen Handel befolgt. Die Kaiſerlich deutſche Regierung wird unſchwer verſtehen, daß die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten die Politik der großbritan⸗ niſchen Regierung hinſichtlich ihrer Verpflchtun⸗ gegenüber einer neutralen Regierung nur mit der großbritanniſchen Regierung ſelbſt erörtern kann, auch muß ſie das Verhalten anderer krieg⸗ führender Regierungen für jede Erörterung mit der Kaiſerl. deutſchen Regierung über ihrer An⸗ ſicht nach ernſte und nicht zu rechtſertigende Mißachtung von Rechten amerikaniſcher Bür⸗ ger durch deutſche Seebefehlshaber als uner⸗ heblich anſehen. Ungeſetzliche, unmenſchliche Handlungen, ſo gerechtfertigt auch immer ſie einem Feinde gegenüber e e mögen, von dem angenommen wird, daß et unter Verletzung von Recht und Menſchlichkeit gehandelt, ſind offenbar nicht zu verteidigen, wenn ſie Neutrale ihrer anerkannten Rechte berauben, insbeſon⸗ dere, wenn ſie das Recht auf Leben ſelbſt ver⸗ letzten. Wenn ein Kriegführender dem Feinde gegenüber nicht Vergeltung üben kann, ohne das Leben Neutraler und deren Eigentum zu ſchädigen, ſo ſollten ſowohl die Menſchlichkeit als Gerechtigkeit un angemeſſene Rückſicht auf die Würde der neutralen Mächte gebieten, daß das Verfahren eingeſtellt wird. Wird darauf beſtanden, ſo würde dies unter ſolchen Umſtänden einen unverzeihlichen Ver⸗ ſtoß gegen die Souveränität der betroffenen neutralen Völker bedeuten. Die Regierung der Vereinigten Staaten iſt nicht uneingedenk der außergewöhnlichen, durch dieſen Krieg geſchaf⸗ fenen Verhältniſſe oder grundlegenden Verän⸗ derungen, Umſtände und Art des Angriffs, die durch den Gebrauch von Werkzeugen der See⸗ kriegführung hervorgerufen worden ſind, wie ſie die Völker der Welt nicht im Auge haben konnten, als die geltenden Regeln des Völker⸗ rechts feſtgelegt wurden. Die Regierung der Vereinigten Staaten iſt bereit, jede vernünf⸗ tige Rückſichtnahme auf dieſe neue, unerwartete Geſtaltung der Seekriegführung walten zu laſſen, ſie kann jedoch nicht zugeben, daß ein weſentliches oder grundlegendes Recht ihres Volkes wegen der bloßen Veränderung der Verhältniſſe aufgehoben wird. Die Rechte der Neutralen in Kriegszeiten beruhen auf Grund⸗ ſätzen, nicht auf Zweckmäßigkeit und Grundſätze ſind unabänderlich. Die Pflicht und Obliegen⸗ heit der Kriegführenden iſt es, einen Weg zu finden, ſich den ihnen neuen Verhältniſſen an⸗ zupaſſen. Die Greigniſſe der letzten zwei Mo⸗ nate haben klar gezeigt, daß es möglich und ausführbar iſt, die Operationen der Unter⸗ ſeeboote, wie ſie die Tätigkeit der kaiſerlich deutſchen Marine innerhalb des ſogenannten Kriegsgebiets ſennzeichnen, in weſentlicher Uebereinſtimmung mit den anerkannten Ge⸗ bräuchen einer geordneten Kriegführung zu hal⸗ ten. Die ganze Welt hat mit Intereſſe und mit wachſender Genugtuung auf die Darlegung die⸗ ſer Möglichkeit durch die deutſchen Seebefehls⸗ haber geblickt. Es iſt mithin offenbar möglich, das ganze Verfahren bei Unterſee⸗ bobotsangriffender Kritik, die es her⸗ vorgerufen hat, zu überheben und die Haupturſachen des Anſtoßes zu be⸗ ſeitigen. Angeſichts des Umſtandes, daß die Kaiſerliche Regierung die Geſetzwidrigkeit ihrer Handlungsweiſe zugab, indem ſie zu deren Rechtfertigung das Recht der Vergeltung an⸗ führte, und angeſichts der offenbaren Möglich⸗ keit, die hergebrachten Regeln der Seekrieg⸗ führung innezubalten, vermag die Regierung der Vereinigten Staaten nicht zu glauben, daß die Kaiſerliche Regierung noch länger davon abſehen wird, das unbekümmerte Vorgehen ihres Seeoffiziers bei der Verſenkung der „Juſitania“ zu mißbilligen oder eine Entſchädigung für die Verluſte an amerk⸗ kaniſchen Menſchenleben anzubieten, inſoweit für die zweckloſe Vernichtung von Menſchenleben durch eine ungeſetzliche Handlung überhaupt Erſatz geleiſtet werden lann. Die Regierung der Vereinigten Staaten kann die ehe rung nicht annehmen, wonach be⸗ ſtimmte Schiffe bezeichnet werden und nach Vereinbarung auf den zur Zeit wider⸗ rechtlch verbotenen Meeren frei fahren ſollen, wenn ſie auch den freundſchaftlichen Geiſt, in dem dieſes Angebot gemacht iſt, nicht verkennt. Gerade eine folche Verein⸗ barung würde ſtillſchweigend andere Schiffe widerrechtlichen Augriffen ausſetzen und würde eine Beeinträchtigung und demgeäß eine Auf⸗ geben der Grundſätze bedeuten, für die die amerikaniſche Regierung eintritt und die in Zeiten ruhiger Ueberlegung jede Nation als ſelbſtverſtändlich anerkennen würde. Die Regierung der Vereinigten Staaten und die Kajſerlich deutſche Regierung kämpfen für das gleiche große Ziel; ſie ſind lange zuſammen eingetreten für die Anerkennung eben jener Grundſctze, auf denen die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten jetzt ſo feierlich beſteht; ſie kämpfen beide für die Freiheit der Meere. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird fortfahren, für dieſe Freiheit zu kämpfen, von welcher Seite auch immer ſie verletzt werden möge, ohne Kompromiß, um jeden Preis. Sie lädt die kaiſerlich deutſche Regierung zu prak⸗ tiſcher Mitarbeit im jetzigen Augenblick ein, wo dieſe Mitarbeit am meiſten durchſetzen kann und deſes große geeminſame Ziel am ſchlagendſten und wirkſamſten erreicht werden kann. Die Kaiſerlich deutſche Regierung drückt die Hoff⸗ nung aus, daß dieſes Ziel in einem gewiſſen Maße ſogar vor dem Ende des gegenwärtigen Krieges erreicht werden möge. Dies kann ge⸗ ſchehen; die Regierung der Vereinigten Staaten fühlt ſich nicht nur verpflichtet, auf dieſem Ziel, von wem auch immer es verletzt oder mißachtet werden mag, zum Schutze ihrer eigenen Bürger zu beſtehen, ſie iſt auch aufs höchſte daran intereſſiert, dieſes Ziel zwiſchen den Kriegführenden ſelbſt verwirklicht zu ſehe und ſie hält ſich bereit, als gemeinſamer Freund zu handeln, dem der Vorzug zuteil wird, einen Weg vorzuſchlagen. Mittlerweile ſieht ſich die amerikaniſche Regierung gerade wegen des gro⸗ ßen Wertes, den ſie auf die lange. ununter⸗ brochene Freundſchaft zwiſchen Volk und Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten und dem Volk und der Regierung Deutſchlands legt, veran⸗ laßt, bei der Kaiſerl. deutſchen Regierung feier⸗ lichſt auf die Notwendigkeit einer gewiſſenhaften Beobachtung der neutralen Rechte in dieſer kritiſchen Angelegenheit zu beſtehen. Die Freundſchaft ſelbſt drängt ſie, der Kaiſerlich deutſchen Regierung zu ſagen, daß die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten eine Wieder⸗ holung von Handlungen, die die Kommandan⸗ ten deutſcher Kriegsſchiffe in Verletzung der neutralen Rechte begehen ſollten, falls ſie ameri⸗ kaniſche Bürger betreffen, als vorſätzlich un⸗ freundliche Akte betrachtet. * Preßſtimmen. Berlin, 25. Juli. Die Note Wilſons wird von den Morgenblät⸗ gend bezeichnet. Die Blätter ſprechen offen aus, daß die Note, wenn auch in verbindlichem Ton gehalten und in eime glatte diplomatiſche Form gekleidet, dochmit aller Abſicht den ſpringenden Punkt der ganzen Frage überſehe und jede vernünf ⸗ tige Rückſichtnahme darauf vermiſſen laſſe, daß Deutſchland ſich in einem Kampfe um Sein oder Nichtſein beſündet. Man findet es unbegreiflich, daß alle entgegenkommenden deut⸗ ſchen Vorſchläge rundweg abgelehnt werden und Deutſchland zugemutet wird, in einem ſolchen Exiſtenzkampf auf die volle Aus⸗ nutzung ſeiner Kraft zu verzichten, nur daumit einige Neutrale ihrer Laune, auf friedlichen⸗ Schiffen über den Ozean zu fahren, genügen können. Verſchiedene Blätter werfen die Frage auf, ob Wülſons Note nicht auf eine mittel⸗ bare Unterſtützung von Eung land abziele. Das Geſamturteil der Preſſe geht da⸗ hin, daß Deutſchland zwar eine Verſtändigung und die Aufrechterhaltung freundſchaftlicher Beziehungen mit den Vereinigten Staaten hoch anſchlage, aber nücht um jeden Preis und daß weitere Zugeſtänd⸗ niſſe eine Demütigung für Deutſchland bedeuten würden und daß der Unterſee⸗ bootkräieg den vorgeſſchrüebenen Gang weiter gechen müſſe. In der„Voſſiſchen Zeitung“ heißt es: Das amerikaniſche Verlangen bedeutet eine Schwächung von Deutſchland zu Gunſten ſeiner Gegner. Wer ſolches vorhat, der iſt nicht mehr neutral, ſondern nimmt gegen Deutſch⸗ land und für ſeine Feinde Partei. Wirr haben zugeſtanden, was wir zugeſtehen konnten, jedes Tüpfelchen mehr würde das deurtſche Volk als eine Demütigung empfinden.— Die „Kreuzzeitung“ kommt ebenfalls zu einer Zurückverweiſung der amerikaniſchen Forderungen. In der„Tägl. Rund⸗ ſchau“ heißt es: Amerika pocht auf das Buch⸗ ſtabenrecht. Unſere Gegenforderung an Amerika müßte daher lauten, daß die Re⸗ gierung Wilſons von denm Engländern — gegenſta Angelegenheit zur Gel⸗ tung gebracht werden können, vielmehr im Gegenteil Vereinbarungen für eine teilweiſe die Anregung der Kaiſerlich deutſchen Regie⸗ wenigſtens ebenſo viel Achtung für den Geiſt (WTB. Nichtcumtlich.) tern durchweg als ſehr unbefrieda⸗ des Völkerreihts fordert, wie ſte von uns für deſſen Buchſtaben verlangt. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſagt: Für das Deutſche Reich nurß es nach wie vor unbekünnmert und in erſter Linte heißen: Der-Bootshandelskrieg wird weiter geführt und zwar ſo, daß er alle Mikbel urnd Wege zur Geltung bringt, die ſei⸗ nen Zweck rechtfertigen.— Die„Po ſt“ ſagt: Auf Wilſons letzte Note gibt es nur ein ſchlichtes Nein. Wenn die deutſche Regierung es ſpricht, wird die helle und tönende Stimme des ganzen deutſchen Volkes aus ihrem Munde klingen. Wien, 25. Juli.(WB. Nichtauntlich.) In einer Beſprechung der amerikaniſchen Note an Deutſchland ſagt die„Neue Freie Preſſe“: Ganz Deutſchland wird die neue amerikaniſche Note erſtaunt geleſen haben. Die deutſche Regierung war bereit, das Leben der amerika⸗ niſchen Bürger ſicher zu ſtellen und ſtellte zu dieſem Zwecke praktiſche Anträge. Warum Wilſon den praktiſchen Weg zu dieſer Unver⸗ letzbarkeit ablehnt, wird nicht recht llar. Das Blatt fährt fort: Aber es iſt die Frage, ob auch gegen England dieſe Nackenſteifheit beobachtet wurde. Die heiligſten Grundſätze des Blockade⸗ rechtes und der Begriff der Konterbande wur⸗ den von England in den Wind geſchlagen. Erſt heute erfahren wir den unerhörten Fall der Flaggenfälſchung eines engliſchen Schiffes, das unter däniſcher Flagge ein Unterſeeboot angegriffen hat. 7775 Wilſon fordert Bericht über den Stand der nationalen Ber⸗ teidigung. Jondon, 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Bureau meldet aus Waſhing⸗ tot: Nach Veröffentlichung der Note an Deutſchland wurde bekannt, daß Präſident Wilſon von den Leitern der Heeres⸗ und Ma⸗ rinedepartements Berichte über den Sband der mationalen Verteidigung einforderte. Wilſon erwog ohne Rückſicht auf die gegenwärtige Lalge ſeit einiger Zeit ein angemeſſenes Ma⸗ rineprogramm, das er dem Kongreß Unterbreiten wird. Er wünſcht beſonders, daß die Flokte jeder anderen Flobte an Schlagkraft gleichkomme und bereitet auch ein Programim über den Au sbau der Armee und eine entſprechende Ausbildung der Bürger vor, ſo⸗ weit ſie mit den amerikaniſchen Überlieferun⸗ gen im Einklang ſteht. Dies ſoll in die nächſte Botſchaft an den Kongreß aufgenommen wer⸗ den. Wie verlautet, ſind über dieſen Teil des allgemeinen nakionalen Verteidigungspro⸗ gramms bereits einige endgültige Entſchlüſſe gefaßt worden. Erhebliche Junahme Ser Streiks in Amerika. Rotterdam, 24. Juli.(WTB. Nichlt⸗ amtlich.) Wie der„Rotterdamſche Courant“ aus London meldet, erfährt der„Daily Tele⸗ graph“ aus New Pork, daß die Streüks in den Oſtſtaaten erheblich zunehmen, was den Regierungsbeamten viele Sorge be⸗ reite. Man befürchte nämlich, daß die Ar⸗ beiterunruhen, die durch deutſche Auf⸗ wiegler hervorgerufen ſein ſollen, als eine Verletzung der amerikaniſchen Neutralität ausgelegt werden könnten, weil dadurch die Lieferung von Kriegsmateräal an die Alliſerten be⸗ händert werde. Es ſei bemerkenswert, daß alle Arbeiter, die in den Ausſbaund treten, in Munmitionsfabriken, bei Schiffahrtsgeſellſchaf⸗ ten, Petroleumraffinerien und anderen Fa⸗ briken die Kriegslieferungen auszuführen hät⸗ ten, beſchäftigt ſeien. Das Arbeits⸗ und Juſtiz⸗ departement hat beſchloſſen, einzuſchreiten. Amerikas letztes Wort? EBerlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird der„B..“ gemeldet: Reuter meldet aus Waſhington: Die onnerika⸗ miſchen Blätter ſeien allgemein der Anſicht, daß Amerika das letzte Wort im der U⸗Boots⸗ angelegenheit zu ſprechen habe. Jetzt ſei das Schlußwort Deutſchlands Sache. Der Ton der Note werde allgemein gerühmt, was aurch die Folgen wären. Der„New Norker Herald“ ſagt:„Für Deutſchland gibt es nur einen Weg offen:„Seine Taten von Geſetzesloftgkeit und Tyrannei einzuſtellen und den Unterfeeboots⸗ krieg nach den Beſtimmungen des Völkerrechts zu führen.“ Anſere Unterſeebocote. London, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Reuterbureau meldet: Der ruſſiſche Dampfer „Ribomial“ mit Kohlen von Cardiff nach Ruß⸗ land unterwegs, iſt bei den Orkneyinſern von eimem deutſchen Unterſeeboot verſenkt worden. 8. Seite. Geueral⸗Anuzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Nittagblatt) Montag, den 26. Julſ 1915 77ũũ ũ dDddddddFFFFFFFfFFGk ã eeeeeeeeeeeee 5 Die neuen Gefreiclehöchstpreise. Die Verordnungen des Bundesrats aus der Erxnte über Höchst⸗ Preise für Getr 1915, gegen den Lebensmitt und über Errichtung einer Neichsfuttermittelstelle Wir schon Saumstag an anderer St Gigi. Wir schrieben damals, daß der Grun einer möglichsf Wohlfeilen Ernährung des deut- schen Volkes micht dankbar genug erkannt wWerden könne, und daß der Bundesrat sicherlich Alles tun werde, um diesen Grundsatz auch bei der Feststezung der neuen Getreidehöchstpreise durchzuſhren. Das ist zum Glück gerade beim Brotgetreide geschehen. Wir bekommen in West- und Südtleutschlamd einen Roggenhöchst- preis von 230 M. für die Tonne gegen 22 ⏑ M. im Vorjahr und einen Weizen- Wöchstpreis von 270 M. für dtie Tonne gegen 275.277 M. in 1914. Es ist also eine Herabsetzung des Höchstpreises um—7 M. für die Tonne erfolgt, wobei allerdings zu be- Flickskchfigen ist, daß es sich diesmal um Pro- chatzentenbhöchstpreise handelt, während im Vorfahre belranntlich Großhandels- prheise ſestgesetzt wurden. In eimehen verlautet jetzt über die Höchst- preise, daß der Preis flir de Tonune inländischen Roggens aus der Ermte 1915 beim Verkauf durch den Przeugen nicht übersteigen darf 215 M. in Breslau, Bromberg, Danzig, Gleiwitz, Nönigs- berg i. Pr., Posen, 220 M. in Berlin, Dresden, Leipzig, Magdeburg, Rostock, Schwerin i.., Stetnin, 225 M. in Braunschweig, Bremen, Nassel, Eitincberl, Erfurt, Hamburg, Hannoyer, Neel, Zuerichatt, 20 M. in Aachen, Köin, Dortmund, Dusbitrg, Franekurt a.., Mannbeim, Mün- cen, Saarbrücken, Straßburg i.., Stiritgart. In einem Berliner Telegranmi den&ùn. Zig. wrcl noch folgendles gemeldet: Wie bereits gemellet, hat der Bundesrat in Seiner gestrigen Stzung eine Neihe weiterer wünckiger Eutscheictmgen getroffen zur Siclrer- Stelhtmg der Vollsernahrumg im neuen Erntejahr. Flir cbe Gesamtheit der Bevöflerung am wichtig- Sten ist die Festsetzung der neuen Höchstpreise für Gefreide. Im Gegensatz zum Vorjahr han- cbelt es sich dabei diesmal um die gesane Erute. Dabel Lotmiie die Frage, ob win mit dem Broige- dariber bestelen keine Zweilel. Wichtig aber war die Höbe der Preisfestsetzung, um so mehr, als da ctie: verschledenen lixberessen dem Produ- Zemten und der Verbraucher sich gegeniiber- Steben. Für die Berücksichtigung der Intferessen der letztern war aber Ohue. weiteres die Grenze da gezogen, wofdie Leistimgsfhiglteit' der Land- Wirte aufhörtl. Es unterliegt keinem Zweifel, daßg dde Produktionskosten der neuen Ernte Sch, ganz Wesentlich höher stellen als die der alten Ernte, und daß auch der Ernteertrag diesmnail geringer ist. Ausscillaggebend füim die Stelhumgnahme der Regierung ist aber doch der Gesichtspuntci geblieben daßz das Brot michtt tetrrer wird als bis- her, sondern möglichst das gume Jahr auf dere jetrigen Hlöhe gehalten wärd. Erfolgedessen hat ntam die Preise fr Brotgetreide inm allgemeinen unweräündert gelassen. Das System der Zuschlige Hat man als bewährt beibechalten; sie betragen vom 1. Januar 1915 ab halbmonatlich 1,50 M. Mart geht dabei von der Ansicht aus, daß der beste tmd der Dilligste Lagerhaſter immer noch der Laudwirt ist. Bei Bemessung den Höchst- preise füir Hafer und Gerste war nicht so sehr das Hrteresse dem Verbraucher maßgebend. Man hertte namemffich Nücksicht zu neinmen auf die gamz attßerorderflich gesfiegenen Preise der Fut- berunitel, und es Sind bekanmtfich Finheitspreise vonm 300 M. festgesetzt worden. Für Brolgetreide atmen dagegen atich diesmal Einheitspreise nicht n Frege, doch hat man größzere Produufionsbe- Zie Zusammengefaßt, und wür haben fetzt nur große Preisbenirte anst. bish. 32. Es sind dies eim Astficher, ein nitflerer(mit Berlin), ein west⸗ Mer und ein südwesficher. Währerd sich nun im Vorjahr de Roggenpreise zwischen 200 M. wd 27 M. bewegten, also eine Spannung von 28 Mar aufwiesen, Stellen sich fett die Preise auf 25 M. hie 20 M. Die Preisspanniumg ist also wWesertfich(Düs auf 15 M) ermäßigt worden, und Swwar tritt namemtich füir die dicht bevölferlen Berirke eine Verbilſigung ein. Der Preis für Weiren ist wieder 40 M. über den Roggenpreis Leslgeset Wordem. Saatgetreide bleibt ebenso vne Gerste, soweit sie an Gerste verarbeitende Bettiebe geht, von Höchstpreisen frei. Dabei Jist dder Begwüſf des Saatgetreides diesmal schärfer Hnmüssen Wonden; es muß aus Betrieben stam- men, dlie: sick in den letzten zwei Jahren bereits nit dem Verauf von Saatgetreide belaßt haben. Wenn die obigen Zuschläge von.50 M. auch erst am 1. Januar 1916 beginnen, so befürchtet man an zuständiger Stelle doch mcht, daß nun Ubergroße Mengen zu frühzeitig an den Markt kommen. Einen gewissen Ausgieich gegenũber normaen Zenen dürſten da schon die Sciwrierig- keiten Weren, eee t den Rusdreachen 50 7 Ha ———v¼ 77000000ß0ã õã ͤ 0p00ßppbPb0pcGGfcpcccccccccccc verbunden sind. Anders verhält es sich beim Hafer, bei dem es erwünscht ist, daß möglichst viel frün an den Markt kommt, weshalb auch bei Lieferung vor dem 1. Oktober 5 M. mehr gezal wird, also eine Art Dreschprämie. Die ung der Mehlpreise unterliegt auch künftig den Kommunalverbänden, die sie am besten den ört- lichen Verhältnissen anpassen Können. SatZC Sie sind um so cher in der Lage, sie möglichst niedrig zu halten, als sie doch alle etwaigen Ueberschüsse im Interesse der Volksernährung verwenden müs⸗ sen.(Für die Rommunalverbände bedeutet diese Zuweisung insofern ein Danaergeschenle als sich die Kritik des Publikums vor allem an die Mehf- preise hängt und für ihre Höhe jetzt die kommu- nalen Behörden verantwortlich gemacht werden.) Für Kleie bleiben die Verhältnisse vorderhand unverändert. Für weite Kreise der Landwirtschaft dürfte die jetzige Festsetzung der Höchstpreise für Brot-Ge- treide zweifellos eine Enttäuschung bedeuten, da, wie schon oben hervorgehoben, die Produlttions- kosten außerordentlich gestiegen sind bei gleich- zeitig geringeren Ernteerträgen. Für Roggen und Weizen erwartet man wohl eine Mittelernte, an- ders aber bei Hafer und Gerste, d. h. den wich⸗ tigsten Futtermitteln. Die Erträge der Wiesen er- reichen zum großen Teil nur 50 Prozent, teibweise etwyias mehr der Normalernte. Die Gründe für die Steigerung der Produktionskosten sind teils sach- licher, teils persönlicher Natur. Es sind nicht nur alle Materialien im Preise gestiegen, sondern na- mentlich auch die Düngemittel, die zudem knapp Waren. Dazu kommt die Einziehung der Pferde, ctie Teuerung der Futtermittel, die Erschwerung des Transports usw. Nach der persönlichen Seite hin sei der Maugel an Betriehsleitern und an Ma- schiñtenpersonal erwiämt. Auch die Arbeiterfrage ist schwyierig bei dem hohen Prozentsatz, den die landwirtschaftffiche Bevölkerung für das Heer stellt, zumal auch der Ausfall an ausländischen Arbeitern erheblich ist. Ein Ersatz durch Kriegs- gefangene ist nicht vofl möglich; so waren noch vor wenigen Tagen die Anmeldungen für die Be- reitstellung von Gefangenen so hoch, daß eine sehr große Anzahl nicht gestellt werden konnte. Trotz aller deser Schynierigkeiten darf mam aber wohl hoffen, daß auch die Landwirtschaft die Opfer, ckie sie wie alle anderen Erwerbssfände bringen miß, freucig atff sich ninmt im Interesse der Wohlfahrt der Gesamtlieit. Fimamzen. Das glänzende Ergebhnis der dritzen eid- KNemössischen Mobilisationsanmleihe. Bern, 24. Juli.(WIB. Nichtamtlich.) Die Zeichnungen auf die dkritte eidgenössische Kriegsanleihe auf 100 Miflionen Francs haben die Summe von 190 580 300 Franes erreicht. Die Zuteilung erfolgte auf der Grundlage von 52,472 Prozent. * Wir haben schon Samstag gemeldet, dag die neue Aprogentige eidgenössische Kriegsanleihe von 100 Millionen Franen, die Mitte d. M. zu einem Kurse von 96,5 Prozent aufgelegt wurde, stard Überzeichet worden sei. Allerdings hat Wohl niemand erwartet, daßg ſast der doppelte Bedtrag der aufgelegten Summe herauskommen Wirde, um so mehr, als die Schweiz im Gegen⸗ Satz zu den meisten Staaten ihre Anleihe diesma! mit einem nominellen Zinsfuß von blog 4% Pro- Zent ausgestattet hatte. Um so erfreulicher ist das Ergebnis, welches der Schweiz gestattet, von der angebotenen Summe nur etwas über die Hälfte zu nehmen. Wochenausweis der Bank von Emgland vom 22. Juli. in Ffund Sterling. Teareee 44.102.000 20.000 Netenemtft!:!: 33.7740— 721.600 BEBFrlflflfl!C! 8 59.426.00%0— 6300.000 Portsfeulſle 7104.867.000 24.548.000 Prlvatguthaben 134.620.000— 22 364.000 Staatsschatzguthaben 109.228.000— 65.239.000 „Hotenroservdde 4343.35000 7048.000 Reglerungssloherholten.. 33.158.000—.440(00 Prozenwerhältuls der Reserven zu den Passlven 18,09% gegon 1757 in der Vorwoche, Glearinphouse-Umsatz 384 Millſon. gegen dle glelohe Woohe des vorigon jahres 98 Milllonen unahmo. Beschlussdes Börsenvorstandes zurank Kurt a. M. vom 23. Jalt 19165. 1. Die Fälligkeit aller auf Ultimo 1915 ge⸗ schlossenen oder lauſenden Geschäfte sowie der Zahltag aller Ultimogelder wird auf Ultimo August 1915 ſestgesetzt. Ia allen Fällen, in denen die Fälligkeit der Geschäfte von Ultimo juli 1915 auf Ultimo August 1915 festgesetzt ist, beträgt der Ainsſuß für den Monat August 4% Prozent, und es sind diese Zinsen Ultimo August 1915 zu bezalllen. BEei Lombarddarlehen ist der Geld- nehmer berechtigt, bis zum 26. Juli 1915 zu er- Klären, daß er das Darlehen Ultimo Juli 1915 zu-⸗ rückbezahlen Will. Ebenso hat der Käufer das Recht, bis 26. Juli 1915 zu erklären, daß er die gekauften Wertpapiere ganz oder teilweise in den Mindestbeträgen des lerminhandels am Uiümo Juli 1915 abnehmen will. Der Verkäufer hat sich huerauf bis zum 28. Juli 1915 zu erklären. Wird diese Erklärung nicht innerhalb dieser Frist ab- gegeben, oder lelint er die Lieferung, ab, so Sind für diese Engagements für deri August 2% Pro- Zent Zinsen Ultimo August 1915 zu zahlen. Bei allen auf Ultimo Juli 1015 geschlossenen Oder laufenden Geschäften in Türkenlosen hat in Rücksicht auf die am 29. und 31. Juli 1915 statt- 2 lust . Der Verkäufer kann dann bis zum 28. Juli 1915 in gleicher Weise dem Käufer erklären, daß er die Lieferung ablehnt. In diesem Falle ermäßigt sich der Vertragspreis um M..— und die Fälligkeit des Geschäftes wird danm auf Ultimo August 1915 festgesetzt. Erfolgt seitens des Verkäufers beine Erklärung, so hat er die Lose dem Käufer bis zum 29. Jjuli vormittags zu liefern. Er von ke er Seite eine Exklirung, so ermäßigt sich ertragspreis um 30 Pfg. und die Fälliglbeit des Geschäftes wird dann auf Ultimo August 1915 festgesetzt. 2. Bei allen auf Ultimo Juli 1915 geschlossenen 2. Oder latienden Geschäften, deren Fälligkeit nun- 0 mehr auf Ultimo August „kann der Verläufer vom Börsenvorstand digung auf das gesamte Engagement oder auf durch die Mindestbeträge des Ultimohandels beil- bare Teilbeträge des Eugagements erstrecken. Der Käufer ist berechtigt, schriftlich bis zum 25. August entweder zu erklären, daß er mit der Vebernahme seltens des Verkäufers undk zwar nur in dem vollen Umfang, in dem sie ihm von dem Verlaiufer angeboten Worden ist,— einwerstanden ist, Oder sich— wiederum nur in demselben Um- ſange— zur Abnahme der geküncligten Wert⸗ papiere auf Ultimo August zu erbieten. Gibt er ſeine dieser beidlen Erklärungen ab oder nimmt er seiner Erklärung entgegen die gekündigten Wertpapiere nicht ab, so erhöht sich der von ihm für den Monat August 1915 für diese Wertpapiere zu entrichtende Zinsfuß auf 6 Prozent. Newy-Norker Effektenbörse. New Vork, 24. juli.(WITB.) Das Geschäft an der heutigen Börse wurde hauptsächlich von der berufsmäßigen Spekulation bestritten. Betiile· hem Steel hatte eine Steigerung von 10 Dollar zu verzeichnen. Auf den übrigen Umsatzgebieten war der Verkehr rultig. America Can Compagnie vrurde lebhafter umgesetzt und besserte den Kurs- stand um 25. Von Transportwerten wurden die Anteile des Goulschen Systems matter, da man bezüglich der Möglichkeft einer Durchführung des Neorganisationsplanes der Pacific Bahn Be- fürelttungen hegte. Gegen Schluß setzte eine leb- hafte Kursbewegung ein, die sich besonders auf Industriewerte erstreckte. Umgesetzt wurden 287 000 Stück. Wae das Gold im die Vereinigten Stanten ntrömt. New-kerker Ettektenbörse. NEWVORKF 24: Jatt-(Devisenmarkt) Tengenr füun deſdi nom. sigtig deld auf 21 Stundeng(Burohsohnittsvats)... nom. 12½ Beld letztes Parlohens nom, 151¹ Slohtwechsef Berltinin„„ 82205 Slochtwoghsel? Barfss l 280450.84.50 Wochseh auf London c0 Tage).71.75 4,280 Weohsehauf-LondonTCable Transfers)...77.25.72.— Slüber Bulllon 3232256„J7. 47—9 NREWVORK, 24. jull.(8onds- und Aktienmarkt.) 24. 3. 23. 23. Atoh. Top. Santa F& Alssour. Cans. pr. 15— 4% bont, Bonds 98%—— Hissourt Faciſo- 3½% 25/8 Balt. Ohio 4% Bas. 987%——Rat. Halln, of en. 4½ 4 Ches. Oblo 4½ B8. 71½—— pllewVork Ventr.o. 86— 35¾ Horth. Pac. 3 Bds. 62/—do, Unt& West o0. 23— 25 Nopth. Pao. Pr. Lien Horfolk& West. o. 10— 104 4 Sonds.. 90%— Horthermpaoife o. 104.— 404 Louis 45 eadet von oom. 15 1 Franze. pr. 8.—— Readmg oom. 148¾. 14 St. Louls S. F. 5 8d.%½— Chloags Rook is- South. Paolſto o 4 land Paolf. Rally. 11½ 11% 1929%§8 80%——Rook Island com. N573— 97 5 840— Mt. onds— Southern Paolflo.—12 Unfted States 2 Bus, 97—— Soiuth. Raitw. oom. 12 12/ United States Steel South. Ballw. pref. 43¼ 43 Corp. 5% onds 101/—— Unjon Paolflo o. 128ʃ02 128ö Atoh. Top. Santa te Unlon Paoiflo pref. 80% 80% %om. 100%½% 100% ae 230 5 do, ref. 87%—— estKHarglan 92— Baltimore and Ohio 78%¼ 78½ Amalgam. Copp. o. 7½ 22— Canada Faclfio 39% 139¾ 0 1 55 198 12705— Ches.& Ohlo o. 39— 39.— 7 8 nee Chic. fHw“.St.Paule. 73%8 788¼ Amerio. Lodom..5 53— denwer& Rio Gr. 4— 2% Amor.Smelt.&Refto. 2% 78.— Erle dom 25%— d0. Sugar Bef. o. 108% eile za me 2 eſenen eb. 2— 1— Erle And pref. 30%,ʃ 8 iredt pref. 116 116—Lentral Leather 42—- Grentörtb. Ore bert. 36— 280 encolldgten das 127—12— lünols Centr.com. 100½ 100e Generalkleotr... 120— 170.— Interborgk. Metroß, 19— 19.— Herio. fefroleum 214% „ pr. 73—— fational Lead 62½ 63— Nansas City an Unft.Stat. Steels o. 64¼ 86½ Solltbern. 22%—.— do. pröf..%— ten Lappes dom. g e ſad walle dom. 141— 141—VUrgin. Car. Chem. 0. 81½— 10 e 10 5%— Seärsfbenuog com. 145—— Hissbur, Cans. oom., 5ʃ½ Nendel umei Indusürte. Eie Meunliirttäustrie Südrusslamds. Die metallurgische Industrie Südrußlands ist nach„Nowoje Wremja“ vom 15. 7. in den ersten fünk Monaten 1915 im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ganz erheblich Zzurückge⸗ gangen, was auf die Verminderung den Zufuhr von Nolistoffen durch den Mangel an Transport- mlitteln zurückzuſühren ist; ein weiterer Grund ist der Mangel an Fabrikarbeitern. Im Mai ar⸗ beiteten vom 50 Hochéfen nur 44. Es wurden 14,3 Mill Pud Stahl gewonnen(1914: 168 Mill. Puch. Für die ersten fünf Monate sind die Zah- len 70,3 Millionen in 1915 gegen 81,4 in 1914. Die Erzeugung def halbfertigen Waren vermin- derte sich um 11,4, die der Fertigwaren um 11 Millionen Pud. Diese Zahlen sind der schlagendste Gegenbe- weis für die in jetzter Zeit unter einem großen Wortschwall gemeldete„Mobilisierung den russi- schen Industrie.“ Warenmärkte. Kupferausfahr aus den Vereinigten Stanten. im Juni 8 gegen 28 881. im Mal und 38 182 k u Iu Eud. Höchstpreise für Mehl in Budapest. Budapest, 25. Juli.(WIB. Nichtamtfich) Durch die Verordnung über die Neurege⸗ lung der Mehlherstellung sind folgende Höchstpreise für Budapest ſestgestellt Weizenmell und zwar jeines Backmehl ent sprechend dem früheren Müllermehl, 78 Nronen für 100 Kilogramm; Kochmehl, entsprechend dem früheren Zweiermehl, 60 Kronen; Brotmehl 42 Kronen 24 Heller; Roggenmehl 42 Nronen 2 Heller. Die für die übrigeni Landesteile festge Setzten Höchstpreise weisen mur geringfügige Abänderungen auf. Chicagoer Warenmarkt. Chicago, 24. Juli.(W..) Die Tendenz am Weizenmarkt war fest auf Meldungen über unbeständiges Wetter. Ferner Stimulierten die Festigkeit der nordwesilichen Produktenmirktte, Melcungen über kleine Zufufren, die Erwartung einer dem Aufschlag günsfigen Wochenstatistiß größere Verschiffungen und NRückziufe in ſußl⸗ Ware. Ungünstige Wetter- und Ernteberichte aus Europa undl Gerüchte über Rostschäden in Nord- daleota bewirkten, daß die Schlußtendenz als aus- gesprochen fest zu bezeichnen War. Mais. Der Market verkehrte zu Beginn auf Meſdungen über gerimge Vorräte und KAufe der Lolschäuser in ſester Stimmmg. Die Grundstim- mung gab später auf befriecigende Ernteberichte aus Argenfinien und Verkäufe der Firma Armour etwas nach, erholte sich jedoch wieder auf die Ankeündigung unbesfändigen Wetters und Mel. dungen über geringe Zufuhrem im Imern. Schluß fest. oHioas0, 24. Jul. 24. 2. 21. 28. Wel Juli 114./½ 110./ Sohweine: Sept. 108 ⁰ 108= sohwore 8385— Hals juli———=Speck—.550-10. Sept. 75) 75½¼J Schmalz Hafor Sopt. 51½ 37.½ Iult 8— 345 „ Julfl Sept. 8..12 Sohwelnezuf. Pork juli 13.85 14.80 di, 8 f8 f dv. Chloago 7 8 Schwelne: Sept..90 10.07 lelohte.70.55 Newyyorker Warenmark. Newycrk, 24. Juli.(W. B) Weizen. Festere Notizen von den nordwestfichen Produlc- tionsmärkten gab dem Marlt ein ſestes Aäge. Ungünstige Emnteberichte aus Europa Ge⸗ Rostschaden in Norddakota wWärlelen Unbe⸗ EI änkung der Spinnertätiglelf in New7 Eng: Tace une die mattere Haltung des Garnmarlctes 5 Haltung verkehrte. Auch drück⸗ New' NOple, 28. Jili.(WIR) In der ver. Einn in Wallger Kacttms. ee Woche vden 870500 Belr Gelg d 7085000 d dn 95 000 b5l e e e, ——— 10 000 Dollan Gold und 520 000 Dollar a 5 men grödere Transaktionen 5 jenicht 0 Nowr-orlrer Warennarixt. Hewyork, 24. Inl. 24. 2. Baumwofle: 21. 2. Winter-Welzen: Kenes oko.⁰ a05 ioko. 2 Red 123.——. per Jull.00 per hull——9129J. den Augast.83 388 per-Sopt. 146.— 1132 per Seßtember.03 25 Hals lokO per. Oktober 21— 5 menfsepr- w.—.— per November 7 5 15 Gotreſdefr. erember 5 925 Lverpelll— der azannar 0¹⁰⁰ London—— retroleum: Baumwolle: refin. I. oas. 00.00 7005 doldeen in Bol en 2 im innern 400 4000 Ored. Balan..09 000 ork, 24. Iull.(Kaftee. Ko. 7, ioco 2½% per zull.94, be S85“%Uper Okt. 887, b0r Bes. 6481 per Dez. 540. Letzie Handelsnachriectaten. WMIIB. Newyork, 24. Juhi. Die Finnahmen der Ne Eisenba hn be- in der driften Juiwoche 167 000 Dollar Wasserwärmedes Rheins am 28. Jult 17%., 1790 Mitgeteilt von Leopold Sänger. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Iuli. Pegelstatlon vom fiheln Honingen!) Koehl—* Maxau. Rannbhelm „Malnz— Kaubb öln vom Neckar: Mannbelm Rellbronn Windsull, begeokt 125. rrr.;. Witterungsbeobashtungen d. meteorol. Staflon Mannbelm 2 2 8. 82 88 8 1— batum Zolt*5 33 855 225 um 3 22 25. Jufl Rorgens 70 7500 187 8 02 Rittags 2⁰ 752.5 15.8* 2 25. Abends 9½ 7528 16.2[sSwe 28. Jull Morgens 7˙⁰ 753.6 14.2 82 558 Höohste Temperatur den 25, Jull 16,8%½. Niefste Temperatur vom 25.—26, Jufl 18,80. Verantwortlick: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Previnziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adoff Agthe; 11 — — FFF ˙1-—˙U + — General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Wo solche riesige Warennengen, sind auch alle Vorteile! der billigsten bis besten und teuersten Stoffe, ſetzt rück- re 20 7 sichislos herabgesetzt, die vorzüglichste Kaufgelegenhen Auswahltage fär slle Kunden, we dieser MWoche. che den Wunsch be- sitzen, aus Tausenclen die schönsten Reste von Maschstoffen, Ssidlenstoffen, Kleiderstoffen, Weissen Waschstoffen, Kostümstoffen, Weisswaren, Stieksreistoffen, Dekorationssteffen usw. aller Längen jetzt zu àller- Dilligsten Preisen, teils bis unter der Nälfte des ge- Wertes auszusuchen. Unmöglieh die Preise zu nennen, Bei soleh enormer Ruswahll * —— bis einſchließlich 28. eutgegengenommen. Gleichzettig erfolgt am 26. Juli die Ausgabe der Zuſatz⸗Brotmarken an diejenigen Leute, die durch einen Stempelaufdruck auf unſerm Schreiben vom 6. Juli ſchon einmal darauf hingewieſen ſind. Die Schreibenv. 6. Juli find als Ausweis mitzubringen. Städt. Lebensmittelamt. Dr. Bartſch. Die Eutgegennahme von Anträgen auf Zufas⸗ brotmarken für den Monat Auguſt erfolgt vom 28. ult 1915, jeweils nachmittags von—6 Uhr in der Wandelhalle des Roſengartens. Ohne die vorgeſchriebenen Nachweiſungen(Steuer⸗ zettel bezw. Beſcheinigung des Arbeitgebers über die Verrichtung körperlich ſchwerer Arbeit) können Anträge nicht aufgenommen werden. Einen Antrag braucht nuk der zu ſtellen, der weder im Juni noch im Juli Iufatzbrotmarken erhalten hat. Nach dem 23. Juli werden Anträge nicht mehr Tächt Magazinier beiw. Expedient ſofort geſucht. Solche mit Kenntniſſen der Inſtallattonsbranche bevorzugt. Offerten mit Zeugnis⸗ abſchriften und Gehalts⸗ anſprüchen unt. Nr. 52890 a Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. die Größere Mengen ver⸗] ee8 Möblierte Wohnung mit Balkon—4 Zimmer mit Küche in der Nähe 85 e 0 2 eee Wochen geſucht, Angebote Für meinen Sohn Real⸗ unter Nr. 7044 an die aſta Eiujähr. 12988 Geſchäftsſtelle ds. Blattes. kuufmänn. Lehrſeelle. te-Aarage Zuſchr. u. Nr. 7085 a. d. Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. mit elektr. Licht, Zentrgl⸗ 4 5 heizung, Nähe Auguſta⸗ Fräulein ünſcht in guter Privat⸗ Anlage(Waſſerturm) zu wün 91 5 u d n mieten geſucht. Angeb. u. er lernen. Angeb. u. Nr. 7087 Nr.52887g.d. Geſchäftsſtelle.“ an die Geſchäftsſtelle. dorbeuer Holländerkäſe verkauft als Schweine⸗ oder Hühnerfutter Propiantpepot Maunhein Werfthalle!, Mülauhaf. A 3, 6 eine Treppe hoch,—6 Zim. für Burean zu verm. 2 helle geräumige Zimmer als Büros mit oder ohne Keller, oder Bürs mit Schlafzimmer zu verm. Näh. W 7, 16, J. St. Aelterer Herr ſucht für einige Wochen gut Möbl. Iimmer — mit 82 05 11 —2 5 möglichſt in der Nühe vom dZinmer⸗Wohnung Waferlurnn. Zuſcheiſten mit reichl. Zubeh. per mit Preisangabe unter ſofort zu verm. 47568 Nr. 52888 a. d. Geſchäftsſt. Näh. L 8, 41, 4. Stock. 8 Wineeeeu 8 Urredd — Von Montag, den 28. bis Freitag, den 30. Jui gewähren wir Nachrichten.(Mitta 7 gblatt) — Montag, den 26. 19165. 15 5 Schner Eaden mit Vierzimmerwohn. ey Wohnung allein billig auf Statt jeder besonderen Anzeige. Tiefbetrübt teilen wir hierdurch mit, daß unser ſieber, guter Vater, Grohvater, Schwiegervater und Bruder Herr 42062 Johannes Pohly am 23. Juſi.]. an einem Heraschſag sanft entschlafen ist. Berſin, Mannbeim, den 24. Juſi 1915. Die trauernden Hinterbliebenen. 25 kauf verkaufen— Wir— trotz der enormen Preis-⸗Steigerung so lange unsere Vorrãte reichen zu den bekannten ungewöhnlich 2— 8 — 2 22 Einheirat. Tucht. Kaufmann Israelt alleinſteh. Witwer J5 Jahre alt kerugeſund, 10 Jahre fünger ausſehend, geb. Pfälzer fucht ſofort Einheirat gilt gleich welcher Brauche Stadt oder Land. Schad⸗ chen erwünſcht. Zuſchriften unter Nr. 52880 an die J Geſchäftsſtelle ds. Blattes Dureh rechtzeitigen EI Von Beiſeidsbesuchen bitten wir abzusenien. 77 Todes⸗Auzeige. Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht, daß am Samstag, den 24. ds. Mis. nachmittags 10 Uhr unſere liebe Mutter, Tochter und Schweſter 17 Noſa Markert Witwe im Alter von 46 Jahren ſanft entſchlafen iſt. Ohne Kaufverpflichtung ist es im Interess unsere Waren vorlegen zu lassen. Tischwãsche Costume⸗Stoffe Taschentücher eto. Kammgarn Cotelè — unter Herstelſungswert 5 5 25 Cheviot, Gabardine Remdentuch Cover⸗-Coat Den Heldentod für das Vaterland haben aus dem KNreise unserer Mitar- beiter erlitten, ſerner Büchner, Martin Arbelter, Gefreiter Qaa, Tobias Emil u. Luiſe Markert u. Anverwandte. Die Beerdigung findet Dienstag, nachmittag ga. 80 cm breit 20, 39, 48, 34, Meter 4 2 grösste Auswah! Arbeiter, Musketler„„ Croisè, Halbleinen etc. in schnars und farbig Greiner, Max e zu sehr biltigen Preisen- Vorarbeiter, Musketier Mädchen Hackl, Georg A Ein ordeutlicher lches Kinderliebe hat Sommer SeER Hausburſche i ge 50 190 ü iner aushalt Herm, dosef e, (Rabfahrer) geſucht. n Miengeae 10, part. lks. iter, Infanterist Hotel Etzel, O 5,—1i. ͤ——————— Krückl, Josef Arbeiter, Landwehrmann Rohr, Conrad Schlossermelster, Infanterist Rohr, Pius Meister, rsatzreservist Wolf, Martin Arbeiter, Grenadler. T. zu Merlust-Preisen. Hieſtges Engros⸗ Geſchäft ſucht per ſofort tüchtige Comp⸗ toiriſtin Wander⸗ gae ae Dekorateut ſchine ſchreibt, bei für alle Branchen über⸗ Ner. 0288 an die e⸗ htwunt noch für eintge „Tage der Woche Zwangsverſteigerung. Dienstag, 27. Juli 1915, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokal, Q6, 2gegen bare Zahlung i. Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 52882 1 Drehbank, Möbel ver⸗ ſchiedener Art und Wir verlieren in diesen Gefallenen eine Reihe tüchtiger, zuverlässiger und treubewährter Mitarbeiter, denen wir ein treues Andenken bewahren werden. ſchüftsſtelle ds. Bl. 2— 2 2 1 7 425 Zucht⸗Ziegenbock 5 Lenee. Mannheim-Neckarau, 29. Juli, S aufenſter⸗ zu verkaufen. 5288 Krug, Gerichtsvolgzteher. Eheinische Semmi⸗ Ein Lehrmädchen D Wilhelm Herold 1 NeckarhauſenbLadenburg r Niano, faſt neu, bei Demmer, ⸗hafendniſenſtr.ö 5980 Wirtſchaft 2 B., 8 N1 12 4. St. Schlafſt. zu verm eytl. m. ganzen 7 zu verm. mit] Haus. Näheres 52712 2 Betten Herru od. Damen Heinrich Lanzſtr. 28. 8 35— 9 gut erhalt. Pill.zu verk. 4, 1,3. Sblks. 8 5 aus achtbarer ilte uundel Celluloidd⸗Fabrik. ſofort 9 55 JJJ.00 Dauien⸗Friſier⸗Salon unter Nr. 7098 au die Ge⸗ Ondw. Wachter, O6, 3, 1Tr. ſchäftsſtelle ds. Bl. —— 91—— 5*+ ö 55 Doceecfeneu. Vorverkauf beueleete 45 SN e 8 8 des Gebotenen, sowie dle Preis- 4 Seten fed, 1. tnenee 1. Montag, Dienstag, Mittwoch wrangheit und gate Ouahtzt aler Serien-Tage. In sämtlichen Ab- Waren werden unsere diesjährigen 15 1 85 5 rden teilungen unseres Hauses bringen der bereits ausgelegten, Serien · Tage zu den bedeutendsten wir in den Preislagen 98,.95,.95 8 sowie de Ware alles Retra Verkkufe Riesen-Ouantitäten hervorragend wie dekorierten Waren 5 ra · Ver 8 stempeln 15 chöner und, guter Bedarfsartikel Beachten Sie Beachten Sie unsere Inserate FTör den täglichen Gebrauch. in den nächsten Tagen. unsere 22 Schau-Fenster! —— 60 5 1 Mannheim 0