Ptingerlohn 30 Pfg. durch die poſt etuſchl. Poptaufſchlag mr..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel- Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der Stadt Mannbeim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Telegramm⸗Abreſſe: „Generalanzeiger Mauntim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗kbteilung 34¹ Schriftleitug Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 Sweigſchriftleitung in VBerlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk mMannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bei ü i m f gsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 360. Der Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 26. Juli. [WTB. Amtlich.) wWeſtlicher Kriegsſchaunplatz. Auf der ganzen Front kein beſonderes Ereignis. Geſtlicher Ariegsſchauplatz. Nördlich des Niemen erreichte die Armee des Generals von Below die Wegend zwiſchen Pos wol und von Ponie⸗ witz; wo der Gegner noch ſtandhielt, wurde er geworfen. Ueber 1000 Ruſſen wurden zu Gefangenen gemacht. An der Narewfront erzwangen unſere Truppen auch oberhalb Oſtrolenka den uebergang. Unterhalb drängen ſie den erbittert Widerſtand leiſtenden Gegner lang⸗ ſam gegen den Süden zurück. CEinige tan⸗ ſend Ruſſen wurden gefangen genom⸗ men, über 40 Maſchinengewehre erbeutet. Gegen die Nord⸗ und Weſtfront der Feſtungsgruppen von Nywo⸗- Georg ie wsk und Warſchau ſchieben ſich die einſchließen⸗ den Truppen näher heran. Südsſtlicher Ariegsſchauplatz. Nördlich der Linie Wojslawiee(ſüdlich von Colm) Grubieſhom(am Bug) haben deutſche Truppen in Kämpfen der letzten Tage den Feind nach Norden weiter gurückgetrieben. Geſtern wurden 11 Ofſiziere, 1457 Mann zu Gefangenen gemacht, 11 Maſchinengewehre erbeutet. Im übrigen iſt die Lage weſtlich der Weich⸗ ſel und bei den verbündeten Armeen des Ge⸗ neralfeldmarſchalls v. Mackenſen unverändert. Oberſte Heeresleitung. * Notiz: Poswol und Pontewitz liegen etwa ſechzig Kilometer öſtlich bzw. ſüdöſtlich von Schawle. . Zu der Notiz des Wagnerbüros möchten Wir noch ergänzend bemerlen, daß Poniewitz— das auf unſeren Karten mit Pone w jeSh be⸗ Feichnet wird— an der Eiſenbahnlinie Schawli⸗ Dünaburg liegt, etwa an der Stelle, wo dieſelbe ſich zum zweitenmal gabelt. Nachdem der Uebergang über den Narew geſtern zwiſchen Pultusk und Rozan ex⸗ wungen wurde, iſt er jetzt auch oberhalb Oſtrolenka geglückt. Damit iſt dieſe wich⸗ tige Verteidigungslinie nahezu beſeitigt. Als wichtigſte Folge ſehen wir das Zurück⸗ drängen des Gegners nach Süden, das heißt direkt auf Warſchau zu, um das ſich enger und der 0 1 Ring der Deutſchen ſchließt. „Temps“ bereitet ſeine Gegner ſchon auf den Fall von Warſchau vor. 8 iſd ein wichtiges der feindlichen Preſſe, bie jetzt natürlich ſo tut, als läge es garnicht in der Abſicht des Großfürſten Nikolai Nikola⸗ witſch, Warſchau um jeden Preis zu halten. — Großfürſt iſt nicht gerade als ein Mann dem es auf Menſchenleben ankommt. Nur die völlige Ausſichtsloſigkeit eines weiteren Widerſtandes kann ihn dazu bewegen, jetzt ſolche Nachrichten in die befreundete Poeſſe zu bringen. Während ſo der Druck unſerer Truppen von Norden her immer ſtärker wird, hat der entgegen⸗ geſetzte Vorſtoß deutſcher und öſterreichlſch⸗ ungariſcher Truppen von Süden her neue Er⸗ folge gezeitigt. An der Linie, die von Cholm in ſüdöſtlicher Richtung nach Grabieslow am Bug führt, ſind die Ruſſen weiter nach Norden getrieben worden. 11 Offiziere, faſt 1500 Mann und 11 Maſchinengewehre waren die Tagesbeute an dieſer einen Stelle. So packt die Zange Hindenburgs und Macken⸗ ſens immer krüftiger zu. Wir wollen hoffen, daß ſie bald weitere Erfolge zeitigt. Der beverſtehende Fall Warſchaus. EJBerlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Genf wird der„B..“ gemeldet: Die Ereigniſſe auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz ver⸗ anlaſſen den„Temps“ in einem Leitartikel, der ſich mit dem Kampf um Warſchau befaßt, die öffentliche Meinung langſam auf den F al Warſchaus vorzubereiten. Das Blatt, das ſich auf ruſſiſche Quellen ſtützt, verſichert, daß der Großfürſt Nicolai Nicolajewitſch die durch die Feſtungen Nowo⸗Georgiewsk, Iwan⸗ gorod und Warſchau gebildete Verteldigungs⸗ linie dem Eindringling mit aller Kraft ſtreitig machen werde, daß er aber doch nicht die Abſicht habe, ſich umjeden Preis dort zu halten. Die Spitze von Warſchau, ſo ſchreibt der„Temps“ weiter, bildet auf der ruſ⸗ ſiſchen Front einen Vorſprung, welcher riskiert, von der Zange der Armeen Hinden⸗ burg und Mackenſen ergrifſen zu werden. Der in guter Ordnung ausgeführte Rückzug des ruſſiſchen Generaliſſimus bemüht ſich, dem öſter⸗ reichiſch⸗deutſchen Vorſtoß eine ſolide Linie ent⸗ gegenzuſetzen und ſeine Strategie wird von der Notwendigleit diktiert, ſeine Kräfte intakt zu halten, damit die ruſſiſche Welle ſich wieder nach vorn ergießen kann, wenn die Ausrüſtung an Munition und Kriegsgerät eine neue Wieder⸗ aufnahme der Offenſtve mit Ausſicht auf Erſolg zulaſſen wird. Warſchau wird alſo wahrſchein⸗ lich nur in dem Maße berteidigt werden, als da⸗ durch der öſterreichiſch⸗deutſche Vorſtoß aufge⸗ halten werden kann. Großfürſt Nicolai wird nicht eine Armee opfern, um Warſchau zu hai⸗ ten, ebenſowenig wie er das bei Przemyſl und Lemberg getan hat. Das ruſſiſche Oberkom⸗ mando hat immer einen Feldzug im Auge ge⸗ habt, der die Geſamtheit der ruſſiſchen Streit. kräfte nach rückwärts ſchiebt. Die Mriegslage in neutraler Beleuchtung. Ehriſtiania, 26. Juli.(WT7B. Nicht ⸗ amtlich)„Dageblaad“ ſchreibt über die Kriegslage: Der vorgeſtrige amtliche Bericht der deutſchen Heeresleitung iſt die wi chtig ſte Kriegsmel dung, die ſeit langer Zeit ge⸗ kommen iſt. Die Meldung ſcheint der Vor⸗ bote von großen Ereigniſſen zu ſein, deren Tragweite nicht zu Überſehen 1 die aber das Schickſal des ganzen? elt brieges entſcheiden können. Trotz der glaubwürdigen Meldungen von dem hartnäckigen Widerſtande der Ruſſen konnte man ſich nicht des unheimlichen Geſügles er⸗ wehren, daß diesmal Ereigniſſe bevorſtünden, die alle früheren in den Schatten ſtellen Das ſchimmert durch alle Meldungen der militäriſchen „Nannheim, Montag 26. Vormarſch auf Warſ Sachverſtändigen der großen Staaten hindurch. Juli 1915. Nicht zum mindeſten Rußlands ſelbſt und Eng⸗ lands raſtloſes Fragen, was komme, haben dieſes Gefühl hervorgerufen. Die Berliner amt⸗ lichen Berichte ſind die beſte Antwort auf dieſe Fragen. Eine große baldige Kata⸗ ſtrophe iſt keine Unmöglichkeit und es kann geſchehen, daß die Ereigniſſe mit raſender Schnelligkeit vor ſich gehen. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 26. Juli.(WTB. Nichbamtlich.) Amtlicher Bericht vo•m Sonntag Nach⸗ mittag: Die Nacht verlief ruhig. Einige Artilleriekämpſe fanden im Artoiſe bei Souchez zwiſchen Oiſe und Aisne und im Ge⸗ biebe von Queeneviere ſtatt. Im Prieſterwalde war die Kanonade von lebhaftem Gewehr⸗ feuer, aber von keinem Infanteriegefecht be⸗ gleitet. In den Vogeſen bei Van⸗de⸗Sapt trugen wir einen neuen Erfolg davon, be⸗ mächtigten uns geſtern der ſehr ſtarken deut⸗ ſchen Verteidigungslinie, die ſich zwiſchen der Höhe Vontenelle und der Höhe 627 erſtreckt und beſetzten die Häuſergruppe, welche den Südhang des Dorfes bildet. Dabei machten wir über 70 unverwundete Gefangene, welche verſchiedenen Bataillonen und einer Ma⸗ ſchinengewehrkompagnie angehören. Das er⸗ beutete Material iſt noch nicht überſehbar. Paris, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Sonntag Abend: Im Artoiſe zwiſchen Oiſe und der Aisne Ar⸗ tilleriekampf. Auf dem Siidufer der Aisne in dem Gebjete von Triong in der Champagne und auf der Front Perthes Bon ſe jour wurde der Minenkampf zu unſerem Vorteil fort⸗ geſetzt. In Süd⸗Woevpre zeitweflig ausſetzende Kanonade. In den Vogeſen richteten ſich unſere Truppen die bei Ban de Sapt er⸗ oberten Stellungen ein. Die Zahl der deut⸗ ſchen Gefangenen erhöht ſich auf 11 Offiziere und 825 Mann, darunter 70 verletzt. Zahl⸗ reiche Tote liegen noch in dem Schützengraben. Wir ſetzten unſererſeits nur zwei Bataillone eines Linieninfanterie⸗Regiments an. In den eroberten Schützengräben wurden bereits 6 Maſchinengewehre gefunden. Ein Aufruf Bryans. Berlin, 26. Juli(Von unſ. Berl. Büro). Aus Bamburg wird der B. F. gemeldet: Wie aus Rotterdam dem Bam⸗ burger Fremdenblatt gemeldet wird, fordert ein in hunderten von amerikaniſchen Seitungen erſchienener Aufruf Bryans den Blättern zufolge alle neu⸗ tralen Amerikaner auf, während der Uriegsdauer kein Schiff kriegführender Mächte zu benützen. Die Beantwortung der neuen amerikaniſchen Note. Berlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Die amerikaniſche Note hat in Deutſchland den Widorhall gefunden, den jedermann erwar⸗ tete. Ueber den Zeitpunkt, an dem unſere Antwortnote nach Waſhington abgehen wird, läßt ſich zur Stunde begreiflicherweiſe noch nichts ſagen. Es wird wahrſcheinlich ſein, daß wir vorerſt einmal die neue Note an Eng⸗ land abwarten, die aus Amerika angekündigt chau. (Abendblatt). —— wurde und uns darüber unterrichtet, ob Prä⸗ ſident Wilſon auch England gegen⸗ über die Rechte der Neutralen ſo energiſchzu vertreten geneigt iſt, wie er das uns gegenüber getan hat. Man kann daher wohl annehmen, daß unſere Antwort an Amerika noch längere Zeit auf ſich war⸗ ten laſſen wird. Die amerikaniſche Ausfuhr von Exploſivſtoffen. New Nork, 25. Juli.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Ein Regierungsbericht ſagt, daß die amerikaniſche Ausfuhr von Exploſivſtoffen in den am 31. Mai endenden elf Monaten nur 4800 000 Pfund Sterling mehr betrogen habe, als in dem entſprechenden Abſchnitt des Vorjahres. Die Ausfuhr im letzten Mat betrug nur 1100 000 Pfund Sterling mehr als im Mai 1914. Der Seelkieg. 22 Wochen Unterſeebootkrieg London, 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Burcaus. Eine Ueberſicht über die bisherigen 22 Wochen des Unterſeebootkriegs ergibt folgende Daten: Die Geſamtzahl der Schiffe, die in dem Vereinigten Königreich angekommen oder von dort ausgefahren ſind, betrug 81 385. Es wur⸗ den 98 engliſche Handelsſchiffe nerſenkt; 502 Menſchen kamen dabei um. Außerdem ſind 5 neutrale S chiffe verſenkt worden, Die engliſche Handels⸗ flotte hat während dieſer Zeit mehr neue halt von 1 506 925 Tonnen im Bau, während die Geſamttonnenzahl aller ſeit dem Beginn des Krieges verlorenen Schiffe 212 000 be⸗ trug.(Reuter will alſo beweiſen: Basiness as Usual. Wozu dann aber der Lärm über unſeren Unſerſeebotkrieg?) London, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Dampfer„Forth“(406 Tonnen) aus Aberdeen iſt torpediert worden. 4 Mann der Beſatzung wurden getötet, 6 ans Land gebracht. Auch der Fiſchdampfer„Briton“ aus Aher⸗ deen iſt verloren gegangen. Nach dem Bericht Fer Admiralität wurde der Kapitän getötet, 5 Mann der Beſatzung ertranken. Die Leweſlofter Fiſchdampfer„Henry Eharles Kathleen“,„Activity“ und „Prusper“ fielen deutſchen Unterſeebooten zum Opfer. Die Beſatzungen wurden ans Land gebracht. Aus Grimsby wird gemeldet, daß der Fiſch⸗ dampfer„Peteus“ am Samstag in der Nordſee in die Luft geflogen iſt. 9 Mann wur⸗ den getötet. London, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterbüros: Nach einer Meldung aus Cape Prath iſt der franzöſiſche Dampfer„Danac“(1505 Tonnen) nord⸗ weſtlich Cape Prath durch 2 Unterſeeboote ver⸗ ſenkt worden. Die Beſatung wurde nach Stor⸗ noway gebracht. Berlin, 26. Jull.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird der B. Z. gemeldet: Aus Newyork wird dem Hamburger Frem⸗ denblatt gemeldet: Eine Exploſion, deren Urſache noch nicht bekannt iſt, ereignete ſich auf dem engliſchen Dampfer„CEragſidel, der in Hudſon River vor Anker lag. Der Explo⸗ ſion folgte ein Brand, deſſen man aber Herr wurde.„Cragſide“ iſt zum Auslkaufen nach Eng⸗ 2. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 28. Jult 1915. land klar. Die Ladung beſtand aus Zucker im Werte von 140 000 Dollar und iſt wahrſcheinlich gänzlich vernichtet. Her Krieg in den Kolonien. Pretoria, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtliche Meldung: Die Verluſte der Uniontruppen im Damaralande betragen insgeſamt 849 Mann. Davon tot 127 Buren und 127 Engländer, verwundet 296 Buren und 299 Engländer; die Verluſte im Aufſtand betru⸗ gen 409 Mann. Die Schuldfrage. (Von unſerm Berliner Korreſpondenten.) Berlin, 23. Juli. Die„Nordd. Allgem. Zeitung“ hat in den letzten Wochen mehrfach in die Anfänge und Vorgeſchichte des Krieges zurückgegriffen und dabei auch die ſogenannte Schuldfrage erörtert: wer iſts geweſen, der zuvörderſt den Feuerbrand geworfen hat? Man könnte auf den erſten Blick verſucht ſein, darin unnütze Schreibübungen zu ſehen. Unſere Herren Gegner wiſſen jck ohnehin, wie die Dinge liegen und bei uns zu Haus weiß man's am Ende auch. Was aber die Neutralen ſagten: lieber Himmel, das beſte Argument in ſolchen Stücken bleibe allemal der Erfolg. Das iſt richtig und ilt doch wieder nicht ganz richtig. Gewiß, die breite Maſſe in Frankreich und England, in Rußland und Italien werden wir mit unſeren offiziöſen Schriftſätzen nicht erreichen. Die hat die Begebniſſe bisher nur hinter einem dichten Vorhang geſchaut und wird ſie auch nach Jahren und Jahrzehnten vielleicht kaum anders ſehen. Die Archive reden ja immer nur zu einer kleinen Elite und auch da währt es gewöhnlich eine Weile, bis man ihnen zu reden erlaubt. Sogar bei den Neutralen dürfen wir uns von ſolcher Aufklärung keine weſentliche Beſſerung ver⸗ ſprechen. Sicherlich gibt es da überall Leute, die uns gewogen ſind, uns gerecht werden und zum Teil wohl auch die Dinge mit unſeren Augen ſehen. Aber die Mehrzahl iſt es leider nicht. Es ſind doch— ſelbſt in den Landen wo eine uns ſtammverwandte Bevölkerung ſiedelt— immer nur die Einzelnen die Indivi⸗ duen und vielleicht darf man hinzuſetzen: die Individualitäten. Die Mehrheit ſchwimmt mit dem Strom, dem das engliſche Nachrichten⸗ monopol, die franzöſiſchen, ruſſiſchen, engliſchen Preßlügen und die belgiſchen Vorgänge den Weg weiſen. Wer nicht während des Krieges irgendwo in Neutralien geweſen iſt, vermag ſich von den Empfindungen in dieſen Ländern gar kein rechtes Bild zu machen. Sie fürchten alle durch die Bank von uns übergeſchluckt zu wer⸗ den und wenn man ihnen vorzuſtellen verſucht, daß lein Verſtändiger in deutſchen Landen nach der Schweiz ſeine Hand ausſtrecken möchte, oder noch Holland, oder nach dem däniſchen Feſt⸗ lande(die Inſeln, Schweden und Norwegen kommen kaum in Betracht) und daß in Belgien eine Neutralität, die noch zu verletzen geweſen wäxe, gar nicht mehr beſtand, antworten ſie Geht doch! Euer Kanzler hat das ſelber feierlich erklärt. Alſo, nach allen dieſen Richtungen wird man von heute zu morgen ſchwerlich irgendwelche Früchte heimbringen können. Dennoch iſt es nicht unnütz, ſchon jetzt ſeinen Proteſt anzumelden, die falſchen und erlogenen Darlegungen nicht un⸗ widerſprochen ins Land gehen zu laſſen, viel⸗ mehr ſo früh als möglich und mit allem Nach⸗ druck inmier wieder feſtzuſtellen; was ihr erzählt, iſt die Geſchichte vom Wolf, der dem Lamm das Waſſer trübte Hier ſind die unwiderleglichen Beweiſe, daß auf Eurer Seite von langer Hand und zwar in einer ganz beſtimmten Abſicht der Krieg vorbereitet ward, indes wir zwar unſere ſch Rüſtung blank zu erhalten uns mühten, aber nur, weil wir in Frieden leben und ſeine Seg⸗ nungen auch weiter uns zu erhalten wünſchten. Auch wegen der Wirkungen nach innen iſt das alles nicht ohne Bedeutung. Ohne Frage iſt die Geſinnung, mit der wir nun ſchon den zwölften Monat durch dieſen Krieg gehen, über alles Lob erhaben. Treu, furchtlos, zäh ſind dieſe Männer, zu jedem Opfer bereit die Frauen, die oft in der Art, wie ſie auch das Schwerſte tragen, den Verluſt des einzigen, oder den des zweiten oder dritten blühenden Sohnes, ſchlecht⸗ hin etwas heroiſches haben. Immerhin kann — und es wäre übermenſchlich und widernatür⸗ lich, wenn es anders wäre— die Stimmung in der 54. Kriegswoche nicht der in der erſten gleichen. Hier und da wird doch einer müde, beginnt in ſtiller Kammer der eine oder andere mit ſeinem Gott zu hadern, fragt die oder jene in verlorenen Stunden, wenn der Schmerz über einen Vermißten oder einen zu Tode Getroffe⸗ nen ſie beſonders niederdrückt: mußte das alles ſein? Und zu denen kommen nun die Haaſe und Kautsky, die Liebknecht und Ledebour, die Luxemburg und Mehring mit ihren ſchiefen Argumenten, die den Krieg verlängern, den ſie angeblich abzukürzen trachten. Da will es uns geradezu ein„Gebot der Stunde“ ſcheinen, daß man immer wieder das Gedächtnis der Mit⸗ lebenden ſchärft und ihnen zuruft: ſo war es, Ihr wißt es doch ſelbſt, es blieb uns keine andere Wahl. Wir dürfen einfach nicht die Dinge nachträg⸗ lich auf den Kopf ſtülpen laſfen, nicht durch Dulden und Schweigen der Mär Vorſchub leiſten, als ob wir die Gewehre insgeheim in⸗ ſtand geſetzt hätten, die dann am 1. Auguſt ſo⸗ zuſagen von ſelber losgingen. Die„Nordd. Allgem. Zeitung“ hat den Nachweis für die ruſſiſche Kriegsbereitſchaft an der Hand von überzeugenden Preßſtimmen aus dem Jahre 1914 gebracht. Wir möchten aus unſerer eigenen Kenntnis noch ein paar andere Zeug⸗ niſſe beifügen. Jahrzehntelang hatte die ruſſi⸗ ſche Regierung aus einem kaukaſiſchen Bergwerk, das einer deutſchen Familie gehört, für mili⸗ täriſche Zwecke Kupfer bezogen. Vor fünf oder ſechs Jahren hörte das mit einem Schlage auf. Natürlich brauchte die ruſſiſche Heeresverwal⸗ tung auch jetzt noch Kupfer. Aber ſie nahm es nun nicht mehr von den Deutſchen: die im Dunkeln zu halten hatte man plötzlich ein ganz beſonderes Intereſſe. Und noch eins: im vorigen Frühjahr ſuchte ein Arzt deutſch⸗baltiſcher Ab⸗ kunft, der in Südrußland ſeinen Wirkungskreis gefunden hatte, Herrn von Rennenkampf in Warſchau auf. Er hatte als Führer einer Roten⸗ Kreuz⸗Kolonne unter ihm den japaniſchen Krieg mitgemacht und ſeither eine gewiſſe An⸗ hänglichkeit für den Oberkommandierenden des Warſchauer Militärbezirks Der aber erklärte ihan ein über das andere Mal: Er ſei erz⸗ bereit“ und brenne darauf, den Krieg in die deutſchen Grenzen zu tragen. Ein paar Wochen ſpäter erzählte derfelbe Arzt im Hauſe des Schreibenden einer Geſellſchaft, in der ſich auch einige Parkamentarier und Regierungsdeamte befanden:„So hat Rennenkampf geſprochen. Auf allen Bahnen im Süden und Weſten Ruß⸗ lands war eine Bewegung, als ob wir im Kriege ſtünden. Truppen werden hierher ge⸗ ſchoben und dorthin, glauben Sie mir, es geht los“. Das war im Mai, drei Tage vor Pfingſten, als, von ſeinen Unternehmern abge⸗ ſehen, lein Menſch noch an den Mord von Serajewo dachte Nimmt man dann hinzu, wie herausfordernd von den Ruſſen die Frage der deutſchen Militärmiſſion in Konſtantinopel be⸗ handelt wurde, wie die ſog.„Probemobiliſie⸗ rungen“ ſeit 1912 dort drüben zu einer ſtändi⸗ gen Inſtitution geworden waren, ſo iſt, will uns bedünken, der Ring einfach geſchloſſen. Or auf Betreiben von England oder ohne ſolches Geheiß: die Ruſſen waren in jedem Fall ent⸗ uns mit Krieg zu überziehen. Und heute noch, genau wie vorm Jahr, bleibt darum der Krieg, den wir zu führen haben, ein Verteidigungs⸗ i Entlarvte Erpeſſerpolitik Italiens. Der Peſter Lloyd ſchreibt unter dieſer über⸗ ſchrift in einem Bericht aus Wien: Als vor einigen Tagen ein italieniſcher Politiker in Gegenwart Salandras ſein Befremden über die im Rotbuch veröffentlichte Mitteilung des Botſchafters Baron Macchio äußerte, daß Sonnino den Miniſterrat und dem König über die Verhandlungen mit Oeſterreich⸗-Ungarn falſchun⸗ terrichtet habe, machte nach dem Berichte des dem Miniſterpräſidenten und Sonnino naheſtehenden Giornale'Italia Salandra die denkwürdige Bemerkung, er kenne Macchio genau und ſei überzeugt, daß dieſer niemals dergleichen gedacht haben könne. Seine Men⸗ talttät ſei einer ſo feinen Perfidie nicht fähig. Sicher ſei es ein Italiener geweſen, der ihm böswillig dieſe Erfindung in den Kopf geſetzt habe. Salandra hält alſo feine Perfidie für ein ausſchließliches Privileg ſeines Volkes. Das Kompliment, das Salandra unſerem Botſchaf⸗ ter unwillkürlich gemacht hat, wird in den Augen aller unbefangenen Leſer des Rotbuches die Bedeutung einer amtlichen italieniſchen Be⸗ ſtätigung für die Richtigkeit der Beobachtung und Berichte Macchios haben, da Salandra ſelbſt ihm Vornehmheit und Unbefangenheit der Denkungsart beſcheinigt. Es iſt klar, daß nicht an ihm die Schuld lag, wenn er alle Lumpereien der italieniſchen Staatskunſt, von denen wir im Rotbuche leſen, nach Hauſe berich⸗ ten mußte. Den Eindruck, den das Rotbuch überall gemacht hat, vermögen die wütenden und in ihrer Wut ungeſchickten Gegenſtöße der italieniſchen Preſſe ſelbſtverſtändlich nicht wett zut machen. Eine ſachliche Wiederbegung wird zumeiſt garnicht verſucht. Gegenüber dem in allen italieniſchen Kom⸗ mentaren wiederkehrenden Argument: da auch das Rotbuch zugebe, daß Italien ſchon vor Kriegsausbruch ſeine Entſchädigungsanſprüche angemeldet habe, könne gegen Italien nicht mehr der Vorwurf der Erpreſeſung und Perfidie erhoben werden, ſagt der Peſter Kkenntnis des Geſetzes beruft, ift keine ſeltene Erſcheinung, dagegen dürfte es der erſte Fall ſein, daß ein Erpreſſer ſich mit dem Hinwetis auf den früheren Zeitpunkt, in welchem er das erpreſferiſche Unternehmen ins Werk ge⸗ ſetzt, zu verteidigen trachtet. Die Tatſache, daß der erſte erpreſſeriſche Verſuch ſchon am 23. Juli 1914 gemacht worden iſt, würde eher be⸗ weiſen, daß die italieniſchen Regierungen ſchon ſeit Jahrzehnten auf einen ſolchen Augenblie günſtiger Gelegenheit gelauert haben. Aber nicht auf dieſes Datum kommt es an, ſondern darauf, daß nur eine beſtimmte erpreſſeriſche Abſicht ſich des vielgenannten Artikels 7 des Dyeibundvertrages zur Erhebung von Ent⸗ ſchädigungsforderungen bedienen konnte. Es iſt eine bewußte Verdrehung, wenn die ita⸗ lieniſche Preſſe aus der Stellungnahme der deutſchen Regierung zur Interpretation des Artikels 7 folgert, dieſe habe diegKorrektheit der italieniſchen Diplomatie anerkaunnt. Man kann ſich mit einer Zwangslage abfinden, ehne das Vorgehen deſſen, der ſie herbeigeführt hat, moraliſch zu billigen. Wäre es anders, könnten die Italiener ja auch von uns behaup⸗ ten, wir hätten dadurch, daß wir uns ſchließlich 1 loſſen, beim erſten ihnen günſtigen Moment mit der mißbräuchlichen Anwendung des Kom⸗ prung liefern wird. Lloyd: daß ein Angeklagter ſich auf die Un⸗ penſationsartikels und ſpäter ſogar mit der Abtretung eigener Gebietsteile abgefunden haben, die Revolvertaktik der italieniſchen Re. gierung als korrekt anerkannt. Das ſchänd⸗ lichſte Vorgehen Italiens iſt, daß die Er⸗ preſſung zunächſt im Gewande der freundſchaftlichen Geſin nung und der Bündnistreue vor uns krat, Corriere della Sera glaubt, die Beweiskraft des berühmten Telegrammes Viktor Emamuels durch die Behauptung abſchwächen zu können, daß dieſe Depeſche kein Verſprechen enthielt, ſondern im Gegenteil eine höflich verkleidete Abweiſung. Ohne dieſe Höflichkeit wäre die Depeſche gleichbedeutend geweſen mit einem unzweckmäßigen ſofortigen Bruch des Dreibun⸗ des und hätte Italien genötigt, ſogleich in den Krieg einzugreifen. Das große Mailänder Blatt läßt hier den italieniſchen König eine ſonderbare Rolle ſpielen. Es läßt ihn der bewußten Irreführung des Kaiſers Franz Joſeph ſich ſchuldig machen und unſere Auffaſ⸗ ſung rechtfertigen, die mam uns im übrigen doch ſo übel nimmt, daß die Italiener Ver⸗ räter und Erpreſſer ſind. Die italieniſchen Zeitungen ſpotten über die öſterveichiſche Men⸗ tabiltät, weil wir das Vorhandenſein einer italieniſchen Frage, die Italien ſeit langem in einen Gegenſatz zu Oeſterreich⸗Ungarm gebracht habe, garnicht wahrgenommen zu haben ſchei⸗ nen. Wir haben ſie wahrgenommen, glaubten aber, daß das Bündnis u. a. datzu vorhanden wäre, dieſe Frage aus den gegenſeitigen Be⸗ ziehungen auszuſchalten, während Salandra und Sonnino nach dem heutigen Geſtändnis der italieniſchen Preſſe das Bündmis für vor⸗ züglich geeignet hielben, die Zentralmächte in dieſem wichtigen Punkt über die Abſichten Ita⸗ liens zu täuſchen. Der Artikel ſchließt: Italiens Niederlage wird erſt das Rotbuch zu hohen Ehren ir Italien bringen, da es jenen ztalieniſchen Poli⸗ tikern, die auch heute noch im Herzen gegen den Krieg ſind und nur vorläufig nicht zu ſprechen wagen, im gegebenen Zeitpunkte die Argu⸗ zmente gegen die am Kriegsausbruch ſchuldigen italieniſchen Regie⸗ * 5 Der Krieg mit Italien. m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Köl⸗ niſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Der„Meſſa⸗ gero“ Verbreitet phantaſtiſche Angaben über die Verluſte der Oeſterreicher in der Iſonzogegend. Bereits ſei das Gerücht über den Fall von Görz verbreitet, das amtlich noch nicht beſtätigt ſei, deſſen Beſtätigung aber nicht mehr allzu⸗ lange auf ſich warten laſſe Der Mailänder Berichterſtatter der„Neuen Zürcher Zeitung“ bemerkt hierzu: Das italie⸗ niſche Volk verhält ſich gegenüber den täglichen Berichten von rieſigen Verluſten der Oeſterreicher ziemlich ſleptiſch. 1 78 Deutſch⸗türkiſche Beziehungen Konſtantinopel, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Tanin“ widmet einen zweiten Artikel in einer viel beachteten Reihe von Aufſätzen über die deutſch⸗türkiſchen Be⸗ ziehungen der Tätigkeit des Fretherrn von Wangenheim, der es verſtanden habe, die weitblickende türkenfreundliche Polittik ſei⸗ nes Amtsvorgängers, des Freiherrn Marſchall von Bieberſtein, geſchickt fortzuführen, durch welche die natürliche Neigung zu einer An⸗ näherung der beiden Länder wirkſam unter⸗ ſtlitzt worden ſei. Deshalb konnten die kleinen Mißverſtändniſſe in den erſten Tagen der Re⸗ volutionsperiode nicht andauern umd wurden .7 —2 durch die Ereigniſſe der letzten Jahre und Mo⸗ Englands Schuld am weltkrieg Haben die gewaltigen, ſich überſtürzenden Ereigniſſe der erſten Monate des Weltkrieges tieferer, zuſammenfaſſender geſchichtlicher Be⸗ trachtungsweiſe der ihn herbeiführenden und beſtimmenden Momente laum Raum gegöunt, ſo wird nun, und namentlich je näher der Tag rüickt, an dem ſein Ausbruch ſich jährt, das Be⸗ bdürfnis um ſo lebhafter empfunden werden, ihn im Lichte ſolcher zu ſehen. Ihm bringt das ge⸗ rade zu rechter Zeit ſoeben erſcheinende Werk „Deutſchland und der Weltkrieg“ (B. G. Deubner, Leipzig und Berlin, geh. ., geb. 9., Feldpoſtausgabe in zwei Hälften geh. 7.) Erfüllung, das als das weltgeſchichtliche Dokument über Deutſchlands Stellung im Weltkrieg bezeichnet werden darf. Fübrende Männer der deutſchen Wiſſenſchaft, die beſten Sachkenner auf den einzelnen Ge⸗ bieten, behandeln in ihm mit den Mitteln der Wiſſenſchaft,„mit deren Handhabung ſie durch lange Friedensarbeit vertraut ſind, in der ruhigen und objektiven Art, welche dieſe Kriegszeit überhaupt geſtattet, die umſtrittenen Hauptfragen des Krieges.“ Im Mittelpunkt des Buches und des Inter⸗ eſſes ſteht die ganz in dieſem Sinne gehaltene Darſtellung von Vorgeſchichte und Urſprung des Krieges, die der Heidelberger Hiſtoriker Hermann Oncken auf Grund der zuverläſſig⸗ ſten Quellen, vielſach unter Benutzung neuen, bisher unzugänglichen Materials, gibt. In zur Entfeſſelung des Weltkrieges verſchlungen haben, zu ordnen, und zeigt, daß große welt⸗ geſchichtliche Triebkräfte ſich von langer Hand her in Bewegung ſetzen mußten, um dieſen Ausgang wie ein unausweichliches Schickſal heraufzubeſchwören. Vor allem aber wird aufs neue deutlich, wie der Weltkrieg letzten Endes doch das Ergebnis der zielbewußten, ſeit Jahrzehnten auf die Vernichtung Deutſchlands hinarbeitenden eng⸗ liſchen Politik iſt. Mit Recht weiſt Oncken darauf hin, daß„nur wer die ganze Vorge⸗ ſchichte des Krieges überfieht, imſtande iſt, ſich von ſeinem Ausbruch ein objektives Bild zu machen. Wer ohne tiefere Einſicht in die Vor⸗ geſchichte an das anſcheinend ſo reich vorlie⸗ gende Quellenmaterial der letzten Woche heran⸗ tritt, der vermag unter keinen Umſtänden die Pforte zu öffnen, die zur Erkenntnis führt“. Am treffendſten kennzeichnet das Verhältnis von England und Deutſchland in der letzten Zeit wohl die Antwort, die König Eduard im Auguſt 1906 einem deutſchen Stagtsmann gab, der die Beſeitigung der etwa vorhandenen Rei⸗ bungsflächen anregte:„There are no frictions between us, there exists Oonly rivalry“.„Damit bekannte ſich der Vater der Einkreiſungspolitik zu dem Grundgedanken, den er aus den dump⸗ fen Inſtinkten und der öffentlichen Meinung ſeines Volkes herausgeholt und zum Regulator der Geſamtpolitik gemacht hatte. Reibungen und Verſtimmungen laſſen ſich beſeitigen, eine Rivalität hat ihren unzerſtörbaren Grund in den Dingen ſelbſt. Sie konnte nur verſchwin⸗ Rankeſchem Geiſte ſucht ſie die Fäden, die ſich den, wenn Deutſchland freiwillig zurücktrat und ſich einem fortgeſetzten„play out“ von engliſcher Seite fügte oder es auf eine Entſcheidung im offenen Kampfe ankommen ließ.“ An das Wort, das eine engliſche Zeitſchrift im September 1897 ſchrieb:„Wenn Deutſchland morgen ausgelöſcht wäre, ſo würde es über⸗ morgen keinen Engländer in der Welt geben, der nicht um ſo viel reicher wäre. Nationen haben jahrelang um eine Stadt oder um ein Erbrecht gefochten: müſſen ſie nicht fechten für einen Handelswert von 200 Millionen Pfunds“ reiht ſich, wie Onckens Darſtellung zeigt,„ein Glied an das andere, bis die Kette geſchloſſen iſt, die aus kaufmänniſchen Erwägungen in den Weltkrieg führt“. Zwar wird die Einkreiſungs⸗ politik ab und zu durch mehr oder weniger auf⸗ richtig gemeinte Verſuche einer Verſtändigung mit Deutſchland unterbrochen von der Anfrage des Kolonjalminiſters Chamberlain Ende März 1898 bei dem damaligen deutſchen Botſchafter Grafen Hatzfeldt bis zu den Verhandlungen noch im Laufe des letzten Sommers. Aber im ganzen iſt doch die engliſche Politik in allen ihren Maßnahmen von dem einen Gedanken beherrſcht, Deutſchland zu Fall zu bringen, von dem Augenblick an, wo es ablehnte, ſich gegen Rußland im engliſchen Intereſſe gebrauchen zu laſſen, und Japan dann dieſe Aufgabe über⸗ nahm. Unmittelbar nachdem England den ge⸗ liebten Verbündeten der Franzoſen durch Japan hatte niederwerfen laſſen, wird das fran⸗ zöſiſche Abkommen vom 8. April 1904, das in allen Weltteilen die früheren Gegenſätze der beiden Mächte endgültig aus dem Wege räumte, geſchloſſen. Im nächſten Jahre beginnen dann die Verhandlungen mit Rußland. Und als im Dezember dieſes Jahres das liberale Kabinett die politiſche Erbſchaft ſeiner Vorgänger voll antritt, da lehnte der neue Leiter des Aus⸗ wärtigen, Sir Edward Grey, zwar in der für ſeine Politik charakteriſtiſchen Weiſe ein for⸗ melles Bündnis ab, aber er genehmigte ſofort auf franzöſiſchen Antrag den Beginn vertrau⸗ licher Beſprechungen von Militär⸗ u. Marine⸗ ſachverſtändigen— welche Bedeutung er ihnen beimaß, geht ſchon daraus hervor, daß er nicht das ganze Kabinett, ſondern nur einen kleineren Kreis in ihm einweihte. So hat Grey vom erſten Augenblick an denjenigen Weg einge⸗ ſchlagen, der im Juli 1914 die Politik und, wie er ſagte, die Ehre ſeines Landes moraliſch band, die Politik der nur ſcheinbar freien Hand, die immer der Ratifikation durch Kabinett und Parlament und des Rückzugs auf die öffentliche Meinung bedurfte, in Wahrheit aber an ge⸗ heime Endziele eines kleinen Kreiſes und an milttäriſche Nebenſtrömungen verkauft war⸗ In dieſen damals vereinbarten einheitlichen Feldzugsplan wurde ſchon von den beiden Ge⸗ neralſtäben ſofort, als notwendige Konſequenz einer engliſch⸗franzöſiſchen Kooperation, die Mitwirkung des belgiſchen Heeres einbezogen. 1907 folgte dann das engliſch⸗ruſſiſche Abkom⸗ men. Damit lenkte England nach der Unſchäd⸗ lichmachung des ruſſiſchen Rivalen im fernen Oſten und ſeiner vorläufigen Abfindung im mittleren Oſten den ruſſiſchen Ehrgeiz, der längſt auf Auswetzung der ſapaniſchen Scharte und auf Ablenkung der revolutionären Trieb⸗ kräfte brannte, zum nahen Oſten zurück.„Es war von unabſehbaren Konſequenzen, daß die ſich zuſpitzenden Weltgegenſätze auf den gefähr⸗ e DNeen —— Montug, den 26. Juli 1915. Seueral⸗Auzeiger„ Badiſche 3. Seite. nate völlig zerſtreut. Es iſt nicht vergeſſen, wie im zweiten Balkankriege, als die ſcheinbar befreundeten Ententemächte der Türkei an⸗ dauernd neue Schwierigkeiten bereiteten, Deutſchland und mit ihm Oſterreich⸗Ungarn auf wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiete wertvolle Beweiſe der Freundſchaft gegeben haben. Eine hervorragende Rolle ſpielte da⸗ bei ſtets die Perſönlichkeit der beteiligten Bot⸗ ſchafter. Nach der vielbedauerten Abberufung Marſchalls auf den Londoner Poſten trat ſo⸗ fort zutage, daß die freundſchaftlichſten Ge⸗ fühle und hohen Fähigkeiten des Freiherrn von Wangenheim ein vollwertiger Erſatz ſeien. Ein intimes Zuſammenarbeiten mit den tür⸗ kiſchen Staatsmännern ſei der wichtigſte Fak⸗ tor zut Herbeiführung des jetzigen Bündniſſes geweſen, deſſen Früchte die Jahre nach dem Friedensſchluß zu voller Entfaltung bringen werden zum Nutzen beider Länder. Der neue türkiſche Botſchafter in Berlin. Konſtantinopel, 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Ernennung des ehemaligen Großweſirs Hakki Paſcha zum Botſchafter in Berlin iſt vollzogen Wrden. Arbeitsbeſchaffung für Nriegsbeſchädigte. Im Benehmen mit dem Zentralkomitee der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz erläßt der Deutſche Handelstag folgenden Auf ruf: An Deutſchlands Arbeitgeber! Volk und gierung ſind einig in dem Bewußtſein der h gen Verpflichtung, denen, die im Kampfe für die Sicherheit und Ehre unſeres Vaterland eine dauernde Beeinträchtigung ihrer Geſund⸗ heit und Arbeitsfähigkeit erlitten haben, eine ſo hoch wie möglich zu bemeſſende Entſchädigung aus öffentlichen Mitteln zu gewähren. Daneben aber geht das nicht minder wichtige Beſtreben, den Kriegsinvaliden in dem erreichbaren Maße zur Verwertung der ihnen verbliebenen Ar⸗ heitskraft zu verhelfen. Dahin zielen die man⸗ cherlei Maßnahmen und Einrichtungen, um durch zweckmäßigen Erſatz verſtümmelter Glied⸗ maßen eine gewiſſe Leiſtungsfähigkeit wieder⸗ herzuſtellen oder den durch körperliche Be⸗ ſchädigungen an der Ausübung ihres bisheri⸗ gen Berufs Verhinderten ein Umlernen und Einlernen in neue Tätigkeitsgebiete zu ermög⸗ lichen. So nützlich und wertvoll ſolche Fürſorge iſt, ſo kann es doch nicht gelingen, allen Kriegs⸗ beſchädigten auch nur für beſtimmte Verrichtun⸗ gen eine normale Verwendbarkeit wiederzuge⸗ winnen, und vollends werden für eine kürzere öder längere Uebergangszeit ihre Leiſtungen hinter denen anderer Perſonen notwendig zu⸗ rückbleiben. Hier erwächſt den deutſchen Unter⸗ nehmern eine beſondere und dringende Auf⸗ gabe. Sie werden es ſich angelegen 775 laſſen müſſen, ſolche Kriegsbeſchädigten ungeachtet ihrer zeitlich oder dauernd rten Ar⸗ beitsfähigkeit und nach Maßgabe derſelben ſo⸗ weit wie möglich in ihren Betrieben zu be⸗ ſchäftigen und bei der Anſtellung ſogar vor andern Bewerbern zu perückſihtige n. Auf dieſe Weiſe dazu beizutragen, daß die noch vor⸗ handene wirtſchaftliche Leiſtungsfähigleit un⸗ ſexer Kriegsbeſchädickten ſowohl zugunſten der Betroffenen ſelbſt wie für die Geſamtheit prak⸗ tiſch nutzbar wird, iſt eine ernſte Pflicht der deutſchen Arbeitgeber, eine Pflicht gegenüber den Wackern, die mit für ſie geblutet und gelit⸗ ten haben, eine Pflicht auch gegenüber dem Vaterlande, das mehr denn je jetzt und in Zu⸗ kunft der Erhaltung und Heranziehung aller Deutſcher Han⸗ 55 Kräfte ſeines Volles bedarf. 5 d Dr. Er 2 Daran 90 en ſich Berichte über den Stand der 1i- des im Die amtlichen Handelsvertretungen Deutſchen Reiches werden erſucht werden, Sinne dieſes Aufrufes zu wirken. Berlin, 25. Juli.(WTB. Amtlich.) Die Heeresverwaltung teilt mit, daß für einen etwa kommenden Winterfeldzug der Bedarf an warmer Unterkleidung namentlich an Handſchuhen, Pulswärmern und Kopfſchützern, ſchon jetzt gedeckt iſt. Die Neue Vaterländiſche Vereinigung. EBerlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Die„Neue Vaterländiſche Vereinigung“, die Ende Februar durch eine Reihe e Männer aus allen Schichten der Bevöllkerung und ſo ziemlich auch aus allen Parteien gegrün⸗ det w urde, hatte auf Sonntag zu einer Ver⸗ trauens Smännerverſammlung nach Weimar ge⸗ laden. Dem Rufe waren 49 Herten gefolgt. Die dlungen wurden von dem Vorſitzenden, imrat Kahl, durch einen längeren Vor⸗ trag eröffnet, in dem er die Entſtehungsgeſchichte der Vereinigung und das Grundſätzliche, ſozu⸗ ſagen das Programmtiſche darlegte Hernach nahm der Abgeordnete Schif⸗ fer über das, was die Freie Vereinigung von den pol litiſche en Parteien ſcheidet und was ihr neben dieſen und mit ihnen ein großes und ein ganz neues 5 Arbeitsgebiet ſichert, das Wort. dſacze in den einzelnen Gauen und Reiches. Aus Baden war t Dr. Hachen burg erſchienen. der Verſammlung war, über die orm der„Freien Vaterländiſe chen 9 ſich ſchlüſſig zu werden. Man einigte ſich im Grundſatz über einen dezentrali⸗ ſterten Aufbau. mock ng 17 2% α 2 Ehren⸗ Tafel. 2 eee ee eee tees eeeeeteeeeeteeessereee eeeeeeeeteeeee, Am 81. Mai, abends um 11 Uhr, ſo ſchreibt ein Kompagnieführer, wurde mir eine ſehr große Freude zu teil! Bei unſerem Unternehmen am 29. abends war der Vizefeldwebel der Reſerve Artes der 4. Kompagnie des Reſerve⸗Regts. 264, der dreimal ausgegangen war, um Verwundete zu holen, ſehließlich ſelbſt nicht zurückgekehrt, und wir waren alle überzeugt, er ſei gefallen. Es war aber nicht möglich, ihn im Gelände zu entdecken. Ich würde nun heute ans Telephon gerufen und ene höre: Feldwebel Artes lebt und liegt in einem 158 vor dem nen graben 8 i, Menſchen etwas von ſeiner Abſi jagen, bei Dunkelheit auf dem Bauche kriechend, ins Vorge⸗ läude begeben und den Vermißten nach zweiſtün⸗ digem Suchen gefunden. Da Artes 77 5 een Schuß durch das Knie hatte, und inf. tägigen Hungerns neben den ſeeli gen auch körpe ſehr er ihn nicht mi ir rausgegangen, um hatte er außer dem Artes war krochen, 15 Schr in das im La 8 gewo ne feindliche Sappe. nicht krepiert waren, bra dem Buwai den Feldy er ihm eine Zeit l wieder in den Zeltbahn zu h 1 gen Aufte gunr⸗ war, konnt Er war ja 1 zu ſuchen, des Gewehr auch nichts bei ſich. rvoerwundet in eit Granatloch ge⸗ zen Graben, 1 g⸗ 15 Olicc Dage w urd en, Bu 6 di Zut bebel gefun en Hatte, ſprach roſt zu, er ſchlich ſich dann raben zurück, um ſich luf dieſer wollte er Feldwebel zürt un, denn an ein aufrechtes Fragen war wegen des raſenden Feuers nicht zu denken. In der Kompagnie fand 5 8 rer zu h is man hörte, en werden würde. Sollte man es überhaupt verb ieten, um nicht das Lel i ſo braver Leute aufs Spiel zu ſetzen? Sie dann heimlich vausgegangen.— Nach 1½ den kamen ſie zurück und brachten Art um den Zugft wären Stun⸗ mit. Die Freude in der ganzen Kompagnie war unbeſchreib⸗ lich. Ein herrliches Beiſpiel treuer Kamerad⸗ ſchaft! Und wie hat er es gemacht? Wieder ging es auf dem Bauche raus. Dann die Zeltbahn unter den erſchöpften Verwundeten gelegt, einen Gewehrriemen rechts, einen links an die Zeltbahn geknotet, jeder von den beiden Leuten knüpfte ſich den Gewehrriemen an ſein Koppel und nun krie⸗ chen ſie wieder zurück und ziehen ſo ihren Feld⸗ webel über etwa 70 Meter bis in unſeren Graben. Gewiß fein beneidenswerter Transport für einen Verwundeten dafür iſt er aber gerettet und konnte nun gleich im Auto in das nächſte Lazarett ge⸗ fahren werden. Seine Verwundung iſt, Gottlob, nicht ernſt, wenn auch ſchwer. Sein Zuſtand iſt leidlich. Ich machte dem Regiment Meldung von dem Vorfall und erwirkte die Ernennung des Buwai zum Gefreiten, zur Belohnung für ſeine heldenhafte Tapferkeit. Inzwiſchen habe ich ihm auch das Eiſerne Kreuz beſorgen können. Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 26. Juli 1915. ** 4 Ernennung. Leutnant Fritz Göhring, I. Landſturm⸗Infanterie⸗Bataillon Karlsruhe, 3. Zt. Belgien, wurde zum Adjutant des Bataillons ernannt. * Schne Ae e nach Berlin. Der Verein hat am 26. Juni in einer Ein⸗ an die Eiſ erbebadkeektlen Mainz die N Werte gabe Früherlegung und Beſchleunigung des Eil⸗ zuges 83(Mannheim ab.54) beantragt, um damit einen Anſchluß an den ab 1. Juli neu geſchaffenen Schnellzug D 41 Frankfurt⸗Berlin, Frankfurt ab.55 morgens, Berlin an.35, her⸗ zuſtellen. Von Mainz iſt heute die Antwort eingetroffen, daß die von der Direktion einge⸗ leiteten Verhandlungen noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind, daß jedoch verſucht wird, die gewünſchte Verbindung ſo bald als möglich her⸗ zuſbellen. * Vorſicht bei Feldpoſtſendungen. Die ver⸗ ſchiedenen in letzter Zeit durch die Preſſe ver⸗ öffentlichten Hinweiſe auf die Unzuträglich⸗ keiten, die aus der mangelhaften Ver⸗ packung der Feldpoſtſendungen mit friſchem Obſt, Butter, Honig uſw. ent⸗ tehen, haben leider bisher nicht den gewünſchten Erfolg gehabt. Noch immer werden Erdbeeren, Kirſchen, Honig, Butter uſw. in einfachen Pappkäſtchen jg ſogar in bloßer Papier⸗ hüllung bei den Poſtanſtaltei aufgeliefert. Bei aller Würdigung der die Abſender ohne zweifel leitenden guten Abſicht, die Krieger im Felbe mit ihren Gaben zu erfbeuen; kunn doch Nur immer wieder von der Verſendung ſolcher, Feuchtigkeit abſetzenden und überdies leicht ver⸗ derblichen Lebensmittel während der Sommer⸗ monate dringend abgeraten werden, weil bei den beſonderen für die Front in Be⸗ tracht kommenden Verhältniſſen keine Gewähr dafür beſteht, daß die Empfänger die Sachen auch wirklich noch in genießbarem Zuſtande er⸗ halten. Minde ſte ns aber hat die Verſen⸗ dung von friſchen und auch einge⸗ machter Früchten; von Butter, Honig, Marmelade und ähnlichen Waren in Blechbehältern mit feſt ſchließen den Deckeln zu erfolgen. Dabei iſt auch darauf zu achten, daß die Aufſchriften auf dungen haltbar werden, Unter! wegs a und die Se dieſer Gelegent Bige Verpackung von ein Frankenträger⸗ Karl Fölſche⸗ ſeit 885 die Sroßßmiächelichen Ribalitgter n ver⸗ deckt geweſen waren. Wer den Urſprung des Weltkrieges ergründen will, berührt hier den Punkt, an dem die entſcheidende Verflechtung unentrinnbarer Schickſalsmächte einſetzt.“ Auf die Grundlegung der Einkreiſungspolitik fölgt in den Jahren 1908 bis 1914 ihre An⸗ wendung, eine Reihenfolge von Machtproben, die, aus entlegenen und lokalen Sonderfragen aufſteigend, ſich jedesmal zu einer an den Rand des Krieges treibenden europäiſchen Kriſis aus⸗ wachſen. Ihre wechſelnden Schauplätze knüpfen zum Teil an die Folgen der Marokkopolitik an, greifen aber mit der Zeit eben in das mit noch gefährlicherem Brennſtoff angeffüllte Gebiet der wiedereröffneten Orientfragen hinüber. Immer näher faßte man den gemeinſamen Kampf gegen Deutſchland ins Auge. Im Auguſt 1911 planten die Engländer im Falle eines Kriegsausbruchs eine Landung in Belgie n, und zwar in Zeebrügge, und das auch für den Ja all, daß Belgien keine Hilfe zuvor verlaungte. Im Auguſt 1912 übernahm der Miniſterpräſident dincars bei ſeinem Beſuche in Petersburg die Verpflichtung, die Wiedereinführung der drei⸗ jährigen Dienſtzeit zu betreiben. Im Septem⸗ her desſelben Jahres wurde die Marinekonven⸗ tion zwiſchen England und Frankreich geſchlof⸗ ſen. Es folgte der bekaunte Briefwechſel zwi⸗ ſchen Sir Edward Grey und dem Botſchafter mbon, der tatſächlich einen Eventualvertrag darſtellte, und deſſen Formulierung erſichtlich aus dem Kopfe Greys entſprungen war. So konnte ein deutſcher amtlicher Bericht damals ſorgenvoll feſtſtellen:„Immer enger werden die Maſchen des Netzes, in die es der franzöſiſchen Diplomatie gelingt, England zu verſtricken.“ Prophetiſch hieß es hier von dem Spiel der engliſchen Regierung: Ermutigung, die ſie direkt wie indirekt an⸗ d dem franzöſiſchen Chauvinismus zuteil „kann eines Tages zur Kataſtrophe 1 gliſche und franzöſiſche Sol ſiſchen Schlachtfeldern die eng⸗ iſche Eintreif fungspolitik mit ihrem Blute be len müſſen. Die Saat, die König Edi tard geſüt hat⸗ 5 ht auf.“ 8 verſtrickte er das Syſtem der 8garantien“ 7 55 der Bindunge n Er du 85 intime kommen mit äften, deren 3 kannte, dauernd weitertrieb, die Politit ſeines Landes immer und ſo konnten im gegebenen Moment d lands der Ver ſuehung nicht widerſtehen, in der ſcheinbar günſtigſten Konſtellakion die eigene hegemoniſche Stellung auf den Trümmern der deutſchen Weltbeſtrebungen zu befeſtigen. Alſo brach der urſprünglichſte 0 Leitg e der Einkreif ungspolitik, ſeit Zeption duvch 8 ſchend durch: er ſteh in der Grey, mit unſich der letzten Woche da? jedesmal gegen jede und ſchließlich entſchloſſen fü 15 Wagſchale warf ſonſt, in St a 18 ir den die Kunſt und Wiſſenſchaft. Rlavpſerklaſſe von Adoel f Schmitt. Im Saale der Lameyloge veranſtaltete der Pianiſt und Klavierpädagoge Herr Adolf Schmitt am letzten Samstag abend einen Vortragsabend, der ſich eines glänzenden Be⸗ ſuchs zu erfreuen und ein ſchönes künſtler! ſe Reſultat aufzuweiſen hatte. Sämtliche S ſchienen techniſch und bildet, und wenn auch die redend nach Fleiß und An verſchiede waren, ſo zeigte ſich doch auch bei dem Schwach⸗ begabten Aine individuelle Förderung und Eut⸗ e leitenden Männer Eng⸗ der waren iſche⸗ in allen rag e die zeigt * Ton⸗ die pianif ſch Ka 503 5 ee ſtin tmu 8e* und nam in 925 Akkordpaſſagen der linken banbel und tonſchön wiederzu⸗ geben. Dagegen fe Ulte den zweß Walzern von Janſen noch der hythmiſche Schwung. Recht anerkenne Mn 1 noch etwas 7* en Ella Michel Ph. Scharwentas 5 Paul G 1 8„Wichtige B ebenheit“ aus Schumanns„Jugendalbum“ 7 Nocturne von Boeci und vor allen Raff's ablian Hallhbeer ſpielte ihre zne Worte“ von Mende ſpänen oder geeigneten 158 5 0 gen Stoffen daffür geſorgt werde„ da Flaſcheninhalt beim Schadhaftwerden der aufgeſaugt wird. Die Poſtanſtalten ſind noch⸗ mals angewieſen, Feldpoſtſendur igen in unzu⸗ reichender Verpackung unbedingt zurückzuweiſen. Die erfolgte Annahme befreit aber, wie noch ausdrücklich betont wird, nach den geſetzlichen Beſtmmungen die Abſender nicht von der Haftung für Nachteile, die für die Poſt⸗ verwaltung durch 15 e mangelhafte Ver⸗ packung der endungen oder durch die Natur ihres 85 halts etwa ent tſte 10 de di i ri Han oldun hereit ſind, 1 5 zu ſtellen. Erntearbeiten zur Ve er⸗ ändliche Beſitzer, denen es an Arbeitskräften fehlt, werden erſucht, dieſerhalb an die Geſchäftsſtelle des Verhanz kfurt a.., Paulsplatz 10, zu wenden. Frank gleichen Orte werden erfahrene und tüchtige Helferinnen e die ſich zur Beauf⸗ ſichtigung der ländlichen Jugend während der Ernte bereit erklären. * Schutz der Pflan zungen gegen Vögel! Ar dem Vernichtungswerk unſerer Ernte beteilit ich in nicht zu unterſchätzender Weiſe auch die Vogelwelt. Der allergrößte Teil unſerer Vögel und ſomit mehr oder Aber die Feld⸗ und Haus⸗ die Feldtauben ſind ſehr gefährliche Die treten, in. dieſ em Jahre — 2 ſind ja Inſektenfreſſer weniger nühlich. ſpatzen und d Näuber. 5 P̃ 6 gef all lene K örne henden Aehren Aünber zönnen frei berumlaufende beeeinfluſſen. und Gärten auch nur vereinz elt an üftret ten mag, ſollte dennoch gegen die Beſitzer der Hühner vorgegangen werden. Es muß jede noch ſo kleine Verminderung des Ertrages vermieden werden und wenn es ſich in den einzelnen Fällen auch nur um geringe Mengen Ernteprodukte handelt: ein Vieles Wenig gibt doch Viel. * G deſangverein„Vorwärts“, 2 Waldhof. Am Sonntag, 4. Juli, hatte der Geſangverein„ Vor⸗ wärts“ in Waldhof ſeine Mitglieder zu einem Nachmittagsſpaziergang nach Bem benachbarten Ilve Sheim. eingeladen. Bei dieſer Gelegenheit gab der Verein den der Blinden⸗ erziehungsauſtalt ein kl In lie⸗ benswürdiger Weiſe hatt Pfä ffle opran) und Aue S des Dirigenten, Herrn Heinrich Lenz, einn L. Ober ke, in den der guten geſtellt. Der „Vorwärts“ hatte für dieſen Nachmittag in der Hauptſache Volkslieder gewählt, welche von den Zögliugen mit großer Freude entgegen genom⸗ men wurden. Der Frauenchor trug mit Liedern von Mendelsſohn, Wagner und Wandel viel zum Gelingen der Veranſtaltung bei. Frl. Pfüf fle ſang mit herrlicher Stimme und tief zu Herzen gehendem Vortrag Lieder von Beethoven, Die letzteren bil Veranſtaltung. 8 ngen und Schumann und Taubert. de en Höbepunkt der ſpielte mit gutem Kul lein ber mer⸗ von und, 4 Flüſſie einnert. Bei Ver⸗ In bert ter p 155 ſoſc er Flaſchen muß durch eine genü wie von den kle 8 gende———2 von— ntwolle, Säge en Hergeſtellt wurden eeeeeeeee Zum iſtalt zwei ei wohlge derzei ligen Vert Singer, den gegeben, das Leſen und ben der fennen war es de 18 6 Punk Syſtem, 9e8 große Ai Aafrenhe L ſtimmung der H Kongert in Heidelberg. einen O 18 ken: Johann 2 3 Ylaubens Sbek delherslen. sſtellung in Baden⸗Baben. 2 18 B. aden Baden 24. Juli Wir In Gegenwart von Mi iug, von Kunſtfreunden und ber nden Künſtler fand heute nach⸗ e E röffnu ng der Sonder aus⸗ Sebe ennbni i n rofeſſor Jul ergmann im Gebäude 75 hieſigen Ständi⸗ gen Kunſtan f. in der Lichtentaler Allee ſtatt, Die 855 ellung zeigt 50 Litho⸗ graphien ierungen des Meiſters, on von 20 meiſt hervorra⸗ ſentieren. Die beiden 8 Sondera In. tereſſe all Kui unde i ich nehmen, denn ſie bieten viel d enswerten. Nus bem Mannheimer Kunfleben. Roſengarten⸗Gaſtſßiele von Mitgliedern des Neuen Theaters Fraukfurt am Main. cN7. 7˙4 Die Leit tng des R tattfindet. hervortreten z 4. Seite. General⸗Anzeiger« Vabdiſche Neuefle Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 26. Juli 1915. der nicht beſſer machen. Hochintereſſant war die Veranſchaulichung der Geographie; man ſteht vor einem Standkaſten, in welchem der Lehrer einen Teil unſeres Badener Landes Form und Geſtalt gibt. Der Blinde betaſtet dieſe Aufzeich⸗ nung, während der Lehrer erklärt, ſolange, bis er imſtande iſt, ſie ſelbſt nachzubilden. Kurzum, man hatte das Gefühl, hier gibt es Arbeit in Hülle und Fülle, aber auch das Bewußtſein, hier wird gearbeitet. Als man die Anſtalt verließ, hatten die Beſucher die Ueberzeugung, daß für die Aexmſten der Armen eine Stätte geſchaffen iſt, welche ſie zu tüchtigen Menſchen heranbildet Und für ihr ſpäteres Fortkommen vorbereitet. Eine wohltätig geſinnte Frau. Man ſchreibt uns: Trotz aller Proteſtverſammlungen und Be⸗ ſchlüſſe, 1 Woche lang den Markt zu meiden, ſcheint das Obſt doch nicht billiger zu werden. 860 möchte mir nun folgenden Vorſchlag erlau⸗ n. Wir Frauen, deren Männer zu Hauſe ge⸗ blieben und in der Lage ſind, Geld zu ver⸗ dienen, hätten eigentlich die Pflicht, für die Kin⸗ der der ärmeren Frauen zu ſorgen, deren Män⸗ ner draußen im Felde ſtehen und bereit find, ihr Leben zu laſſen. Ich möchte nun dieſe, meine Mitſchweſtern, auffordern, ein gewiſſes Quan⸗ tum Obſt zu Gelee oder Marmelade zu kochen (natürlich mit Zucker) und der Kriegsfürſorge zur Verfügung zu ſtellen für diejenigen Frauen, die nur eine geringe Geſchäftsunterſtützung neben der Zulage der Kriegsfürſorge erhalten. Denn ſo kann es nicht weitergehen. Wir ſchimpfen und proteſtieren gegen die Preiſe, aber dabei hat unſere unbemittelte Bevölkerung immer noch nichts für ihre Kinder für den Winter. Und die haben auch ein Anrecht an einem Brotbelag, nachdem doch Fleiſch ſchon monatelang für ſie unerſchwinglich. Es mag ja ſein, daß manche Frauen Geld haben für Kaffee und Schlagſahne in den Warenhäuſern. Ich glaube aber, es ſind dies meiſtens Frauen, deren Männer noch zu Hauſe ſind und viel Geld gegenwärtig verdienen. Und dann, warum ſoll eine Frau mit ihrem Kinde nicht auch gerne mal ein Stückchen Kuchen eſſen. Wenn mein Vorſchlag Anklang finden ſollte, bin ich ſofort bereit, bis zu einem Zentner Aepfel zu verarbeiten und abzugeben. Alſo liebe Mitſchweſtern, ſeid nicht ſo engherzig und helft Anſerer bedürftigen Bevölkerung. Es gibt doch viele hier in Mannheim, die über 300 Mark Ein⸗ kommen verfügen, denkt doch auch an diejenigen, welche zunter 100 Mark Einkommen haben. Und die Mühe und Arbeit wird Euch von den Män⸗ nern vergolten, die draußen an der Front ſtehen und mit hanger Sorge an ihre Lieben zu Hauſe denken. Als unſer Regiment im Auguſt 1914 hinauszog, rief ein Mannheimer mir zu:„Wir laſſen keinen Feind herein, aber ſorgt für unſere Frauen und Kinder.“ Mögen wir uns dies zu Herzen nehmen. Meine Adreſſe gibt die Schrift⸗ leitung denjenigen bekannt, die ſich mir anſchlie⸗ ßen wollen. e eeee. Ein Dorfidyll. Eine Leſerin ſchreibt uns: Wir haben in unſerer Großſtadt Mannheim ein ſolch reizendes Dorfidyll zu verzeichnen, um welches wir ſicher von manchem Landbewohner beneidet werden: unſer Storchenneſt in P 7 mit ſeinem z. Zt. fünffachen Inhalt. Es iſt eine Luſt, das geſchäftige Leben Meiſter Adebars und ſeiner Gattin zu beobachten, die beide ge⸗ nug zu tun haben, um ihren drei ſtattlichen Sprößlingen die immer hungrigen Mägen zu ſtopfen. Die drei Storchenkinder fühlen ſich in ihrer luftigen Höhe recht wohl, haben ſchon klap⸗ pern und auf einem Bein ſtehen gelernt und machen nun auch die erſten Fliegverſuche. Aber noch kein ſinniger Photograph hat ſich gefunden einen Moment aus dem Leben der Familie „Langbein“ im Bilde feſtzuhalten. Ich glaube daß eine ſolche Aufnahme nicht nur den allge⸗ meinen Beifall des hieſigen Publikums fände ſondern wohl auch denjenigen unſerer Feld⸗ grauen draußen. Die würden ſich ſicher ganz beſonders freuen über dieſen deutlichen Beweis daß uns der eigentliche Begründer von Deutſch⸗ lands Größe und Macht au 1 cht auch fernerhin treu zu Polizeibericht vom 26. Juli 1915. Unfälle. In einem Eiſenlager in Rhein fiel am 23. ds. Mts. einem 18 a Taglöhner aus Wieſenthal beim Abladen von Eiſenträgern ein ſolcher gegen das linke Schienbein und erlitt er dabei eine ſo erheb⸗ liche Verletzung, daß er mit dem Sanitätsauto ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte.— Beim Reparieren einer Waſſerlei⸗ tung im Keller einer hieſigen Brauerei ſtürzte am 24. ds. Mts. nachmittags ein 33 Jahre alter lediger Schloſſer von hier etwa 8 Meter hoch von einer Leiter herunter und zog ſich einen Bruch des linken Unterarms zu. Auch er mußte mit dem Sanitätsauto ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Schwächeanfall. Auf dem Marktplo tze 1 wurde am 24. ds. Mts. vormittags ein 76 Jahre alter verwitweter Schuhmacher von hier von Schwäche befallen. Er wurde zunächſt auf die Polizeiwache R1 und von da mittelſt Droſchke nach ſeiner Wohnung in der Neckar⸗ vorſtadt verbracht. Körperverletzungen und gelangten zur Anzeige: Vor dem Hauſe Mittelſtraße No. 110 hier und auf der Sand⸗ hoferſtraße in Waldhof und auf der Friedhof⸗ ſtrgge 5 Neckarau. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, an ein Taglöhner von Karlsruhe, ein ſolcher von hier und ein Magazinarbeiter von Dreibrunnen ſowie eine Taglöhnersehefrau von Neuſtadt a.., alle wegen Diebſtahls. Stimmen aus dem publikum. 85 Ein Kurioſum. bringen 02 verteuerung. Kurioſum will i en auch ein Stücr witeelir, das ſedenfalls gedauet wurden verübt iſt, der Oeffentlichkeit übergeben zu werden. Hat da eine Frau B. in Neckarau mit 4 kleinen Kindern— ihr Mann kämpft in Frankreich— ihr Weizenmehl No. 0 richtig angegeben; das ſtädtiſche Lebensmittelamt ließ dann am Freitag, den 21. Mai nach dem von der Frau angegebenen Gewicht 55 Pfund beſchlagnahmen. Am 1. Juli bekam die Frau vom Lebensmittelamt eine Zu⸗ ſtellung, ſie bekäme für das Kilo Mehl 33 Pfg. Die Frau ließ ſich dies aber nicht gefallen und ging nach Mannheim zum ſtädtiſchen Lebens⸗ mittelamt und zeigte ihre Quittung vor, daß das Mehl am 18. Dezember 1914 vom Badiſchen Bauernverein 43½ Mark gekoſtet hat, ohne Fuhrlohn und daß ſie doch kein Geld verlieren könne; jetzt hat das Lebensmittelamt die Sache abgeändert und hat der Frau mitteilen laſſen, ſie bekäme jetzt 38 Pfg. für das Kilo. Die Frau ſagt aber, ſie nimmt kein Geld, das Lebensmittel⸗ amt ſoll die Sache mit ihrem Mann in Frank⸗ reich ausmachen. Ich glaube nicht, daß das Le⸗ bensmittelamt es auf einen Prozeß wird ankom⸗ men laſſen, ſollte es aber doch der Fall ſein, ſo bin ich geſpannt, wie die Sache ausgeht. P. S. Aus dem Großherzogtum. J Neckarhauſen(Amt Mann.), 28. Juli. Hier wurde der Preis für einen Liter Milch von 24 auf 26 Pfennig erhöht. Eine hieſige Frau verlangte für ein Ei ſage und ſchreibe 22 Pfg.! Höchſtpreiſe wären da gut angebracht. (J QLadenburg, 23. Juli. Der hieſige Pio⸗ nier Jakob Trill wurde mit der bad. filbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet, ebenſo der Kano⸗ nier Heinrich Gropp. Der Krieger Hermann Ludwig und der Kriegsfreiwillige Gefreiter Eduard Specht erhielten wegen beſonderer Tapferkeit das Eiſerne Kreuz. OSchriesheim, 23. Juli. Die Obſthändler haben den Preis der Birnen um 2 Pfg. herab⸗ geſetzt. Das Pfund koſtet jetzt noch 18 Pfg. Der Preis der Pflaumen iſt um 8 Pfg. ge⸗ ſtiegen. Das Pfund koſtet jetzt 2728 Pfg.— Die ktürkiſchen Kirſchen werden zu 45 Pfg. das Pfund verkauft. Weinheim, 25. Juli. Der Gemeinde⸗ rat beſchloß, ſich wegen des Bezugs von Eiern mit der Zentraleinkaufsgeſellſchaft in Verbindung zu ſetzen.— Wie die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗A.⸗G. mitteilt, kann die Ausdehnung der Strecke der elektriſchen Bahn bis ins Stadt⸗ innere(über die Bahnhofſtraße bis Schulhaus 1 in der Hauptſtraße) erſt nach dem Kriege er⸗ folgen, ſodaß alſo der hieſige Nebenbahnhof die vorläufige Endhalteſtelle ſein wird. JWeinheim, 23. Juli. Der auf den Märk⸗ ten der Bergſtraße ſich ſeit einiger Zeit in unan⸗ genehmer Weiſe fühlbar machende Lebensmittek⸗ wucher hat nicht nur in der hieſigen Arbeiterſchaft ſondern auch in allen Schichten des Mittelſtandes lebhaften Unwillen erregt, ſodaß die hieſigen Be⸗ hörden dem Treiben des Zwiſchenhandels nun⸗ mehr ein verſchärftes Augenmerk zuwenden. Der hieſige Gemeinderat hat ſich in ſeinen letzten Sitzungen wiederholt in eingehender Weiſe ins⸗ beſondere mit den Verhältniſſen des bieſigen Obſtmarktes beſchäftigt, nachdem Klagen da⸗ rüber laut geworden waren, daß der Zwiſchen⸗ handel gleich zu Beginn des Markies alles Obſt aufkauft und es den hieſigen Hausfrauen auf dieſe Weiſe unmöglich gemacht wurde, ihren Bedarf aus erſter Hand zu decken. Für die Obſtbringer ſelber freilich war es recht bequem, ihre Ware gleich korbweiſe an den Zwiſchenhandel zu guten Preiſen abgeben zu können, ſodaß manche von ihnen das pfundweiſe Auswiegen an die Hausfrauen ſogar ſchlankweg ablehnten. Durch dieſes Aufkaufen der Ware ſeitens des Zwiſchenhandels war das Publikum gezwungen, den Bedarf an Pfirſichen, Kirſchen, Beerenobſt uſw. für Einmachzwecke— obgleich der diesjährige Obſtertrag günſtig war— zu weit höheren Preiſen zu decken, als dies ſelbſt in obſtarmen Jahren der Fall geweſen war. Auf dem geſtrigen hieſigen Wochenmarkte mußten für Bohnen 18 und 20 Pfennige für ein Pfund bezahlt werden, alſo der doppelte Preis, den dieſes Gemüſe ſonſt hier koſtete. Für Pflaumen wurden 24 Pfennig für ein Pfund verlangt. „Wann mer des nit kriege, nemme mer ſe widder mit ham“, wurde den Käuferinnen, denen dieſer Preis zu hoch war, geantwortet. Der bieſige Gemeinderat hat nunmehr in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, auf dem bieſigen Obſtmarkte eine eigene Verkaufsſtelle einzurichten und das ſtädtiſche Obſt ausſchließlich an das kon⸗ ſumierende Publikum, alſo an die Hausfrauen, zu verkaufen. Auf dieſe Weiſe hofft die Stadt⸗ verwaltung, die aus den ſtädtiſchen Obſtpflan⸗ zungen über bedeutende Vorräte an Birnen und Aepfeln verfügt, dem Publikum den Obſteinkauf, namentlich ſoweit es ſich um Dörrzwecke handelt, verbilligen zu können. Außerdem wurde beſchloſſen an zehn badiſche Stadtverwaltungen darunter auch an die der benachbarten Großſtädte mit der Frage heranzutreten, welche Erfahrungen dork bisher mit der kommunalen Bekämpfung des Lebensmittelwuchers vorliegen. Von dem Ergeb⸗ nis dieſer Rundfrage ſoll das weitere Vorgehen in dieſer die Oeffentlichkeit zurzeit in hohem Grade beſchäftigenden Frage abhängig gemacht werden. In erſter Linie wird durch eine verſchärfte Auf⸗ ſicht der Marktpolizei den Auswüchſen auf den Lebensmittelmärkten entgegengetreten werden. ):(Karlsruhe, 23. Juli. Auf dem heuti⸗ gen Markt auf dem Ludwigs⸗ bezw. Stephans⸗ platz wurden durch die Stadt wieder größere Mengen von Heidelbeeren und Himbeeren ver⸗ kauft. Die Heidelbeeren wurden zu 30 Pfg., die Himbeeren zu 38 Pfg. pro Pfund abgegeben. Der Andrang zu dem ſtädtiſchen Verkaufsplatz war außerordentlich ſtark; doch wickelte ſich alles ruhig ab, da das kaufende Publikum ſich reihenweiſe aufſtellte. Der Einfluß des Ein⸗ greifens der Stadt machte ſich auf den übrigen Teilen des Marktes gleich bemerkbar. Geſtern z. B. wurden von den Höndlern für Heidel⸗ beeren noch 40—45 Pfg. pro Pfund verlangt, heute wurden ſie für 36—38 Pfg. abgegeben, alſo immer noch—8 Pfg. teurer als die von der Stadt verkauften Beeren. ):(Karlsruhe, 23. Juli. Die Stadtver⸗ waltung beabſichtigt eine ſtändige Verkaufs⸗ ſtelle für Lebensmittel zu errichten, um dort dieſe zu verhältnismäßig billigen Preiſen abzu⸗ geben. Von der Bürgerſchaft wird die Ein⸗ richtung einer ſolchen Verkaufsſtelle allgemein begrüßt werden. * Karlsruhe, 26 Juli. Der Nahrungs⸗ mittelausſchuß berichtete in der letzten Sitzung des Stadtrats über die Maßnahmen, die zu er⸗ greifen ſind, um der Steigerung der Lebensmit⸗ telpreiſe entgegenzuarbeiten. Es wird beſchloſ⸗ ſen, wie verſuchsweiſe ſchon bisher geſchehen, Le⸗ bensmittel in größerem Umfange einzukaufen und an die Verbraucher zu angemeſſenen Preiſen abzuſetzen. Zu dieſem Zwecke ſollen zunächſt auch drei ſtädtiſche Verkaufsſtellen an noch zu be⸗ ſtimmenden Orten errichtet werden; außerdem ſollen ſtädtiſche Verkaufsſtände auf dem Wochen⸗ markt eingerichtet werden. Gleichzeitig ſoll auf Grund der Bundesratsverordnung vom 2. März 1915 eine Vorſchrift der Wochenmarktordnung dahin herbeigeführt werden, daß der gewerbs⸗ mäßige Einkauf von Gegenſtänden des Wochen⸗ marktverkehrs erſt von 11 Uhr vormittags ab auf dem Markt geſtattet iſt. Der Stadtrat be⸗ ſchloß ferner, den Milchviehbeſtand— 15 Stück —einer hieſigen Milchkuranſtalt, deren Beſitzer den Betrieb aufgibt, nebſt der Stalleinrichtung zu erwerben und das Vieh in den Stallungen der ehemaligen chemiſchen Fabrik im Stadtteil Rüppurr unterzubringen. Die gewonnene Milch ſoll, ſoweit ſie nicht für die ſtädtiſchen Anſtalten Verwendung findet, zu mäßigem Preiſe abgege⸗ ben werden. Gerichtszeitung. Mannheim, 22. Juli. mer II.) Vorſitzender: Benckiſer. Vier Jahre zurück liegen die Verfehlungen, die den 64 Jahre alten Heiger Ignaz Neuner aus Trinkraifen heute auf die Anklagebank brachten. Es handelt ſich um Sittlichkeitsvergehen an der eigenen Tochter. Man erkennt auf 8 Monate Gefängnis. Fünf Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren haben im Mai und Juni ds. Is. eine Menge Die⸗ bereien verübt. Zweimal ſtatteten ſie der Wohnung der Althändlerin Gab in der Gärtnerſtraße heim⸗ lichen Beſuch ab, wobei ſie einmal mit dem rich⸗ tigen Schlüſſel, deſſen Verſteck ſie kannten, das andere Mal durch das Fenſter ſich Eingang ver⸗ ſchafften. Jedesmal nahmen ſie aus der Kommode 30 Mk. weg. Weiter erbrachen ſie die Sodawaſſer⸗ buden auf dem Neckarvorland, an der Stermparte und am Friedhof, begnügten ſich aber hier in Er⸗ mangelung von Geld anitk Zuckerwaren und Ziga⸗ retten. Weitere Einbrüche galten dem Laden eines Althändlers in J Za, wo ſie einen Revolver und anderes erbeuteten, und dem Klubhaus des Fuß⸗ ballvereins Phönix. In den Freihädern ganfte die Geſellſchaft Schuhe, Strümpfe, Hoſen und Geldbeutel. Die Eltern von zweien der Angeklag⸗ ten ſind ordentliche ehrliche Leute, doch blieben die Söhne der elterlichen Behauſung fern und übernachteten mit den anderen mißratenen Jun⸗ gen auf dem Neckarvorland. Als der Anführer der Bande wird ein gewiſſer Markin begzeichnet, der ſich aber aus dem Staube gemacht hat. Drei der Angeklagten werden zu vier, der jüngſte zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Vert.:.⸗A. Weinberg. Am 24. Jauuar ds. Is., einem Sonntag, hat der Kaufmann Julius Kaufmann in Laden⸗ burg, Inhaber eines Manufakturwarengeſchäftes, ſeine Angeſtellten bis 5 Uhr nachmittags beſchäf⸗ tigt. Er wurde deshalb vom Betirksamt wegen Vergehens gegen die Gewerbeordnung mit einer Geldſtrafe von 150 Mk. oder 25 Tagen Haft belegk. Auf ſeinen Einſpruch ſetzte das Amtsgericht die Strafe auf 100 Mk. oder 15 Tage Haft herab. Auch mit dieſem Erkenntnis war K. nicht zu⸗ frieden und legte Berufung ein. Er ſagt heute, ſeine jungen Leute ſeien zum Teil eingerückt und die Arbeit dadurch in Rückſtand geraten. Sams⸗ tags hätten nicht nur ſeine jüdiſchen, ſondern auch die chriſtlichen Gehilfen frei, und da das General⸗ kommando Sonntagsarbeit zugelaſſen, habe er ge⸗ glaubt, Sonntags arbeiten laſſen zu dürfen. habe ſich auch noch beim Bürgermeiſter erkundigt, und dieſer habe geſagt, er habe nichts dagegen, wenn er arbeiten laſſe, und werde keinen Schutz⸗ mann ſchicken. Die Anzeige iſt durch einen frühe⸗ ren Angeſtellten erfolgt. Die von Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld jun. vertretene Verufung wurde verworfen, dagegen auf die Berufung des Staatsanwalts die bezirksamtliche Strafe wieder⸗ hergeſtellt. Durch den Krieg ſei das Geſetz über die Sonntagsruhe nicht aufgehoben, und gegen den Angeklagten ſpräche, daß er ſich ſchon wiederholt in ähnlicher Weiſe vergangen habe, alſo eine Re⸗ nitenz an den Tag lege. Eine Einmiſchung in fremde Angelegenheiten iſt dem Kaufmann Eugen W. nicht gut bekommen. Als er am 15. Mai abends die Waldhofſtraße ent⸗ lang ging, begegnete ihm ein Mädchen, das ſich in aufbegehrenden Aeußerungen erging. Als er ſie frug, was los ſei, ſei, ſo ſagt., ein großer Kerl gleich auf ihn zugekommen, habe ihn am Kragen gepackt, ihm Kragen und Hemd herunter⸗ geriſſen und ihn mißhandelt. Er habe den An⸗ greifer aufgefordert, ihn loszulaſſen, ſonſt be⸗ komme er es mit der Kriminal zu tun, und als jener erwiderte, er ſolle ſich ausweiſen, habe er ihm ſeine geſchäftliche Ausweiskarte gezeigt. Der Begleiter des Mädchens, deſſen Stiefvater, der Taglöhner Chriſtian., behauptet dagegen, W. habe geſagt: Was iſt los, ich bin Kriminal, und dann ſei erſt die Aufforderung, ſich auszuweiſen, erfolgt. Dieſe Darſtellung wurde von dem Bräu⸗ tigam der Tochter B. s, einem jungen Bierbrauer, unterſtützt, ſo daß ſich W. heute wegen Amts⸗ anmaßung zu verantworten hatte. Der Staatsanwalt beantragte mit Rückſicht auf die tragikomiſchen Folgen, die das Abenteuer für den Angeklagten hatte, nur eine Geldſtrafe; der Ver⸗ teidiger(.⸗A. Dr. Guſtav Kaufmann) war (Ferienſtrafkam⸗ Landgerichtsdirektor Dr. dagegen der Meinung, daß ſein Schützling gegen⸗ über dem wegen ſeiner Vorſtrafen nicht einwand⸗ freien Hauptzeugen mehr Glauben verdiene alz dieſer und trat für Freiſprechung ein. Das(e⸗ richt gab ſeinem Antrag Folge und ſprach den Angeklagten frei. Wegen Betrugs hat das Schöffengericht den Pferdehändler Friedrich H. aus Lonpertheim zu einer Geldſtrafe von 300 Mk. verurteilt. H. hatte dem Milchhändler Hügin zum Preiſe von 400 Me. ein Pferd verkauft. Als der Milchhändler dann einrücken mußte, fürchtete der Pferdehändler, jener werde den für das Pferd gegebenen Wechſel nicht einlöſen, und als er dem Knecht Hügins mit deſſen Wagen auf der Straße begegnete, ſpannte er unter dem Vorgeben, Frau Hügin habe ihn dazu ermächtigt, das Pferd aus und nahm es mit ſich fort. Gegen ſeine Verurteilung legte der Pferdehändler Berufung ein, die er heute damit zu begründen ſuchte, daß er behauptete, Iran Hügin habe ihm tatfächlich die Erlaubnis gegeben, das Pferd zurückzunehmen. Die von Rechtsan⸗ walt Dr. Weingart vertretene Berufung blieb erfolglos. 777757r: Briefkaſten. 2285˙ 25¹ K. W. Ohne den Berechtigungsſchein werden Sie jetzt keine Ausſicht mehr haben, in die Zahl⸗ meiſterlaufbahn aufgenommen zu werden. So viel uns bekannt, iſt die Karriere auch bis auf weiteres geſperrt, da genügend Erfatz dort iſt. A. W. Wenden Sie ſich in dieſer Angelegen⸗ heit an das Kriegsunterſtützungsbüro, welchez Ihnen über alle Fälle Auskunft geben wird. F. H. Der betreffende Mann hat ſich in dieſer Angelegenheit an ſeinen Truppenteil zu wenden, der das Weilere veranlaſſen wird. Ph. H. Die Erlaubnis Ihres zuſtändigen Be⸗ zirks⸗Kommandos zum freiwilligen Eintritt be⸗ nötigen Sie auf jeden Fall. Im übrigen wenden Sie ſich am beſten direkt an das„Rote Kreuz“, wo Sie weitere Auskunft erhalten werden. E. J. Eine Kapitulation iſt möglich. Wenden Sie ſich an Ihren Truppenteil, der das Weitere 22e 75 257521555 vevamlaßt. H. W. 86. Eine friſch hierher gezogene Familfe bekommt ſelbſwerſtändlich auch Unterſtützung, wenn ſie bedürftig iſt. Auch erhält die Frau von der Kriegsfürſorge Arbeit nachgewieſen, und je nach dieſem Verdienſt richtet ſich dann die Unter⸗ ſtützung. K. W. in F. Wenn Sie monatlich Miete zahlen und keine anderweitige Vereinbarungen getroffen worden ſind, beſteht monatliche Kündigung Und keine vierteljährliche. Letzte Meldungen. Der Ruf nach der Bilfe Japans Berlin, 26. Inli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird der„B..“ ge⸗ meldet: In einem Artikel des„Utro Roſ⸗ ſij“ heißt es: Der Vierverband verlaugte keineswegs die Mitarbeit der japaniſchen Armee und Flotte auf dem europäiſchen Kon⸗ tinent, aber Japan wolle das ſelber. Es ſtelle ſeine Mitarbeit unter drei Bedingungen zur Verfügung: Im Offenſiv⸗ und Defenſivbünduis mit dem Vierverband, Rückhaltsgarantie gegen China im Falle eines Krieges Japans mit den Ver⸗ einigten Staaten und nach Friedensſchluß Mitgenuß an den Kriegskontributivnen. Serbien richtet ſich in Albanien ein. Paris, 26. Juli.(WTB. Nichtantklich) Der„Temps“ meldet aus Niſch: Die ſerbiſche Regierung hat beſchloſſen, eine direkte Tele⸗ graphenlinie zwiſchen Niſch und den verſchie⸗ denen albaniſchen Staaten u.. mit Durazzo zu errichten. Weitere Opfer des Fliegerangriffs auf Karlsruhe. c. Karlsruhe, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Nachdem in der vorletzten Woche und geſtern zwer Perſonen, die bei dem Fliegerangriff auf Karlsruhe am 15. Juni ds. Is. ſchwer verletzt wurden, geſtorben ſind, hat ſich die Zahl der Toten auf 29 ehöht. Der geſtern Verſtorbene iſt Faktor Steinbrenner von der Braun ſchen Hofbuchdruckerei. * c. Karlsruhe, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die letzten 19 ſchwerderwundeten deutſchen Austauſchgefangenen, die ſich noch in Konſtanz aufhielten, ſind geſtern früh in Kürls⸗ ruhe eingetroffen und wurden in hieſigen Laza⸗ retten untergebracht. e. Karlsruhe, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Det Wächter des ſtädt. Waſſerwerks in Pforzheim iſt heute früh unweit ſeiner Wohnung in einem Straßengraben erſtochen aufgefunden wor⸗ 5 A über die 8 ehlen noch. Die Unterſuchung iſt im Gange Paris, 26. Juli. 2825 Nichtamtlich⸗ Meldung der„Agence Havas“: Der portugie⸗ ſiſche Geſandte teilte eine Depeſche aus Liſſa⸗ bon vom 25. ds. Mts mit, nach der Avanſo Coſta ſich auf dem Wege der Geneſt ung be⸗ findet. Coſta wurde in ſeine Pri VVF 2 r nnr eee — 2 0 c AH„%/ ͤß—ß—]]—“. ⅛—— ¼˙Ü—B ˙— e eein TE Nnrnr S in r⸗ Montag, den 26. Juli 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. —— ber Wortlaut der neuen Verord- nungen über Getreicdehschst- reise. Die Höchstpreise für Broigetreide. Der Bundesrat hat unterm 23. Juli folgende Be- Fanntmachung erlassen: 8 1. Der Preis für die Tonne inländischen Roggens aus der Ernte 1915 darf beim Verkauie durch den Exzeuger micht übersteigen in: Aachen 320., Berlin 220., Braunschweig 225., Bremen 225., Breslau 215., Bromberg 215 M. Danzig 215., Dortmund 230., Dresden 220., Duisburg 230., Emden 225., Erfurt 225., Franlfurt(Main) 280., Gleiwitz 215 ., Hamburg 225., Hannover 225., Nassel 225., Kiel 225., Köln 230., Königsberg 1 Pr, 215., 2., Nages 27⁰0 ., Mannheim 230., München 230., Posen 25., Rostock 220., Saarbrüchen 230., Sciwwerin i. M. 220., Stettin 220., Straß- burg i. E. 280., Stuttgart 230., Zwickau 25 M. § 2. Der HHöchstpreis für die Tonne inlän⸗ dischen Weizens aus der rute 1915 ist 40 M. Rönler als der Höchstpreis für die Tonne Roggen. Spelz(Dinkel, Fesen) sowie Emer und Einkoru geiten als Weizen im Sinne dieser Bekannt⸗ machung. § 3. lu den im 8 1 nicht genannten Orten (Nebenorten) ist der Höchstpreis gleich dem des nächstgelegenen, im§ 1 genannten Ortes(Haupt⸗ ort). Die Landsszentratbehörden ocer die von ihnen bestimmten höberen Verwaltungsbehörden kömmen einen niedrigeren Höchstpreis festsstzen. Ist für die Preisbildung eines Nebenortes ein ancterer als der nächstgelegene Hauptort bestim- mend, so können diese Behörden den Höchstpreis bis zu dem für diesen Hauptort Nstgesetzten Höchstpreis hinaufsetzen. Liegt dieser Hauptort in einem anderen Bundesstaate, so ist die Zustim- mung des Reichskanzlers erforderlich. § 4. Die Höchstpreise gelten nit für Saat⸗ getreicle, das nachweislien aus lanzwirtschaſt- nchen Betrieben stammt, die sich in den letzien zwei jahren mit dem Verkaufe von Saaigetreide befaßt haben. § 5. Die Höchstpreise der 89 1, 2 bleiben bis zum 81: Dezember 1915 unverändert. Vom, da ab erhöllen sie sich am 1. und 15. jedes Monats um.50 M. für die Tonne. iris 290 ipzig § 6. Die Höchstpreise gelten für Lieſerung ohne Sack, Für leihweise Ueberlassung der Sache darf eine Sackleihgebühn bis zu 1 M. für die Lonne berechnet werden. Werden die Säcke nicht binnen eittem Morat nach der Lieferung zu- rückgegeben, s9 darf die Leihgebühr dann um 25 Pfg. für die Woche Eis zum Höchstbetrage von 2 M. erhöht werden. Werden die Säcke mitverkauft, so dark der Preis für den Sack nicht mehr als 80 Pig. und für den Sac, der 75 Lilo gramm oder mehr hält, nicht mehr als.20 M. betragen. Der Reichskanzler kann die Sackleih- gebühr und den Sackpreis ändern. Bei Rückkauf der Säcke darf der Unterschied zwischen Verkaufs- unct dem Rückkaufspreise den Satz der Sackleingebühr nicht übersteigen. Die Höchst⸗ preise gelten für Barzahlung bei Empfang; wird der Kaufpreis gestundet, so dürfen bis zul zwiei vom Hundert Jahreszinsen über Reichsbamkdis- kont hinzugeschlagen werden. Die Höchstpreis? schliegen die Beförderungskosten ein, die der Verkäufer vertraglich übernommen hat. Der Ver- Fäufer hat auf jeden Fall die Kosten der Beför- derung bis zur Verladestelle des Ortes, von dem cke Ware nut der Bahn ocer zu Wasser versandd Wrd, sowie die Kosten des Einiadens daselbst zu tragen. Die Höchstpreise für Maſer. Der Bundesrat hat folgende Bekannimachung erlassen: § 1. Der Preis für die Tonne inländischen Hafers aus der Ernte 1915 darf beim Verkaufe durch den Erzeuger 300 Mark nicht übersteigen. § 2. Die Höchstpreise erhöhen sich für die in der Zeit bis zum 1. Oktober 1915 gelieferten Men- gen um 5 Mark für die Tonne. Von diesem Zeik- punkt ab gelten die Höchstpreise des 8 1 Uaver-⸗ ändert. § 3. Wortlaut wWie bei Gerste.) 8 4. Für die beim Weiterverkauſe des Hafers Zulassigen Zuschlige gilt der 8 20 cter Verord⸗- nung über die Regelung des Verkehrs mit Haſer vom 28. Juni 1915. § 5. Für Verzäufe von Hafer aus der Ernte 1914, die vor dem 23. Juli 1015 abgeschlossen Werden, gelten die Vorschriften dieser Bekannt⸗ machemg. § 6. Die Vorschriften dieser Beleanntmachung gelten nicht bei Verkäufen: a. von Saaſhafer aus Knchwirtschaftlichen Betrieben, die sich in den letzten zwel Jahren nachweislich mit dem Ver⸗ kaufe von Saathafer befaßt haben; b. vol Flafer, der durch die Kommunaſyerbande nach 5 10 der Verordnumg über die Regelung des Verlehrs mit Haten vom 28. Junt: 1915 abgrgeben wwird, sowie Gem lende bei Weiterverkäufen dieses Hafers; c. von Hafer, der auf Grund eines Erlaubnisscheins, den die Reichsfuttermittelstelle in den Fällen des 8 4 Nr. 1b, c und e der Verordnung über die Errich- tunng einer Reichsſuttermittelstelle vom 23. Jufi 1915 erteilt hat, freihäncig erworben wird. Die Höchstpreise für Gerste. Der Bundesrat hat folgende Bekanntmachung erlassen: § 1. Der Preis für die Tonne igländischer Gerste aus der Ernte 1915 darf beim Verkaufe durch den Erzeuger 300 M. nicht übersteigen. § 2. Die Höchstpreise gelten für Lieferung ohne Sack. Für leihweise Ueberlassung der Säcke darf eine Sacheingebünt dis z 1 M. für die Tonne berechnet werden. Werden die Sache nicht binnen einem Monat naen der Lieferung zurückgegeben, so darf die Leihgebühr dann um 25 Pfg. für die Woche bis zum Höchstbetrage von 2 M. erhöht werden. Werden die Säcke mit verkauft, so darf der Preis für Sack nicht mehr als 80 Pig. und für den Sack, der 75 keg oder mehr hält, nicht mehr ais.2 4 Geil M. betragen. Der Reichskanzler kaun die Sackleingebünr ind den Sackpreis ändern. Bei Rückkauf der Säcke dart der Unterschied zwischen dem Verkaufs- und dem Rückkaufspreise den Satz der, Sachein- gebühr nicht übersteigen. Die Höchstpreise gel- ten für Barzahlung bei Empfang; wird der Kauf- preis gesturidet, so dürfen bis zu zwei vom Hun- dert Jahreszinsen über Reichsbankdiskont hinzü- geschlagen werden. Die Höchstpreise schließen die Beförderungskasten ein, die der Verkäufer vertraglich übernommen hat. Der Verkäufer hat auf jeden Fall die Kosten der Beförderung bis zur Verladestelle des Ortes, von dem die Ware mit der Bahn oder zu Wasser versandt wird, so- wie die Kosten des Einladens daselbst zu tragen. § 3. Beim Umsatz der Gerste durch den Han- del dürlen dem Höchstpreis Beträge zugeschlagen werden, die insgesamt 4 M. für die Tonne nicht übersteigen dürken. Dieser Zuschlag umfaßt ins- hesondere Kommissions-, Vermittelungs- und aähnliche Gebühren, sowie alle Arlen von Auf⸗ wendungen; er umfaßt nicht die Auslagen für Sacke unck für die, Fracht von dem Abnahme⸗ orte sowie die durch Zusammenstellung kKleigerer Lieferungen zu Sammelladungen nachweislich ent⸗ Stancenen Vorfrachteosten. Abnahmeort im Sinne dieser Verordnung ist der Ort, bis zu wel⸗ chem der Verkäufer die Kosten der Beförderung trägt. Die entralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung und die Kommunalverbäncke dürfen bei freihändigem Erwerb aus zweiter Hand den Zuschlag bis auf 6., die Kommunabver- bände in Fällen besonderen Bedüürfnisses mit Ge. nehmigung der Reichefuttermittelstelle den Zu- Schlag bis auf 9 M. erhöhen. Die Zentra'stelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung und die Kommimalverbände dürfen bei Weiterverkäufen den von ihnen gezahlten Zuschlag, mindestens aber 6., anrechnen. § 4. Die Vorschriften dieser Bekanntmachung gelten nicht bei Verkäufen: a. von Saatgerste aus landwirtschaftlichen Betrieben, die sich in den letzten zwei Jahren nachweislich mit dem Ver- kaufe von Saatgerste befaßt haben, b. von Gerste für gersteverarbeitende Betriebe, c. von Gerste, die durch die Komnmalverbände nach 8 33 der Verordnung über den Verkehr mit Gerste aus dem Erntejanr 1015 vom 28. Juni 1915(Reichs Ge⸗ Setzbl. S. 384) abgegeben wird, sowie bei Weiter- verkäulen dieser Gerste. § 5. Für Verlaäufe von Gerste aus der Ernte 1014, die nach dem 23. Juli 1915 abgeschlossen wercten, gelten die Vorschriften dieser Bekannt. machung. § 6. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung(23. juli) in Kraft. § 7. Beim Unisatz des Broigetreides(88 1, 2 durch den Handel dürſen dem Häöchstpreis Be- träge zugeschlagen wercen, die insgesamt vier Mark für die Tonne nicht übersteigen dürfen. Dieser Zuschlag umfaßt insbesondere Kommis. sions, Vermittelungs- und ähnliche Gebühren sowie alle Arten von Aufwenckungen; er umfaßt nicht die Auslagen zäir Säcke und für die Fracht von dem Abnahmeorle sowie die durch Zusam-: nenstellung kleirterer Lielerungen zu Sammel-⸗ ladungen nachweislich entsfandenen Vorfracht⸗ osten. Abnahneort im Sinne dijeser Verordnung ist der Ort, bis zu welchem der Verkäufer die Kosten der Beförderung frägt. Die Komminal⸗ verbände und die Reichsgetreideslelle in Bersid dürien den Zuschlag bis auf sechs Mark, die NKommonalyverbände ie Fallen besondeten Bedürf. nisses mit Genehmigung der Reiclisgetreidestell: den Zuschlag bis auf neun Mark erhönen. Die Kommunalverbände und die Reichsgetreideste-le dürken bei Weiterverkäufen den von ihnen g ten Zuschlag, mindlestens aber sechs Mark an⸗ rechnen. Die Reichisgetreidestelle ist bei Beliels- rumg der Betriebe nach 8 14, Abs. Id der Ver- ordnung über den Verkehir mit Brotgetreide trncl Menl aus dem Erutejahr 1915 vom 28. Juni 1915 * d In RDrrrrDrrDDrr 0 Zeit ael die Höchstpreise nicht gebunden. § 8. Für Verkäufe von Brotgetreide aus der Ernte 1914, die nach dem 5. August 1915 abge⸗ schlossen werden, gelten die Vorschriften dieser Bekanntmachung; dabei ist der Preis des Be- zirkes maßgebend, in welchem diese Bestände am 23. Juli 1915 lagern. § 9. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung(23. Juli) in Kraft. Finanzen. Stand der Badischen Bank am 23. Juli. gegen dle 1 gegen dſe 1914 Vonwdons Aktiva(in Harb) Ii aone 9 033 255•-2 073 533 Netall-Zestand. 6438 523— 3030 Helchs- u. Darlehns-Kas- 12 860— 1 540 sen-Scheine 212 366—— 4 984 1808 180.. 395 170 Roten anderer Zanken 1914 310— 90 440 16 518 127— 89 278 Weohselbestand. 13 954 121—+. 527 740 15 445 540— 23 675 Lombarddarlehen.. 10 455 980 2ʃ6 250 553 999— 3687 Effektenbestane. 33827 126— 74 730 4787 47+. 266 680 Sonstige Aktva.. 69907 357 218 5ʃ9 PASSIVa. 9 000 000(unver.) Grundkapltall. 9 000 000(unver.) 2 250 000(unver.) Beservefongas 2250 000(unver.) 20 249 5002 179 100 Motenumlauf. 18 454 500. 278 500 15 688 341 437 093 Tägl. fälſige Einlagen 12147 782. 468 051 —— Einlag. m. Kund.-Felst 715 000 168 000 773 436- 51 469 Sonstige Passva 1151 601— 103 752 Metalldeckung des Notenumlaufs 34,880% gegen 37,46% in der Vorwoche und 44,80% im Vorlahr. Frankfurter Efflektenbörse. Rr. Frankfurt a.., 26. Juli.(Pr.-Tel.) Die Antwort der amerikanischen Note wurde lebhaft besprochen, machte aber auf die Tendenz keinen Eindruck. Die Note wurde als unfreundlich ange- sehen, aber über die Tragweite ließ sich die Börse nicht erschrecken. Angesichts der sehr befriedi- genden Meldungen von österreichischen Kriegs- schiffen entwickelte sich im freien Verkehr ein ziemlich lebhaftes Geschäft bei ſester Grundten- denz; die Kurse zeigten zwar nur vereinzelt höhere Notierungen. Benzaktien und Adlerwerke Kleyer behauptet, chemische Werte ruhiger, Leder- aktien fest. Montanpapiere und Elektrowerte wenig verändert. Von Schiffahrtsaktien Norddeutsche Lloyd schwächer. Am Rentenmarkt waren Kriegs- anleihen bei lebhaften Umsätzen fest. Ausländische Fonds wenig beachtet. Am Geldmarkt trat auch keine Veränderung ein. Rerliner Effektenbörse. WIB. Berlin 20. Juli. Im allgemeinen voll⸗ 20gen sicl die Umsätze am Fondsbörsenverkehr zu wenig veränderten Kursen. Erhebliche Ver- besserungen erlangten bei guter Kauflust Becker Stallhwerke, Lindenberg Stahhwerke, Westlälische Stahtwerke, Akckummatoren Berlin und Hagen. Oberschlesische Eisenbahn blieben gut behauptet. Ausländische Valuten zeigten nahezu durchweg ſeste Tendenz. Geldsätze behielten ihren niedri- gen Stand. Henclel und industrie. TKellstoffabrik.-., Mannheim-Waldhof; In der heutigen Generalversammlung waren 11192 Aktien durch 28 Aktionäre vertreten. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Gell. Kommen. zienrat Dr. Clemm, eröffinete die Versammlung und erstattete den Geschäftsbericht. Er führte aus, daß der Krieg dem Werk große Schäden zuge- fügt habe und daß deshalb mit einer bedeutenden Unterbilanz gearbeitet wurde. Zur Deckung der Summe müßten die Reservefonds angegriſfen wer⸗ den, es verblieben aber dennoch 16 Millionen M. Reservekapital, also die Hälfte des gesamten Ak⸗ tienkapitals. UDeber die Art der Kriegsschädigun- gen haben wir bereits gelegentlich der Veröffent⸗ lüchung des Gieschäftsberichts Mitteilung gemacht. Weiter gedachte der Vorsitzende der Verluste an Arbeitern, Meistern und Beamten, die den Helden- tod starben, zu deren Gedenken sich die Anwesen- den von ihren Sitzen erhoben. Den Bericht über die Bilanz erstattet Herr Direktor Oito Clemm. Nach Abzug der Handlungsunkosten, Steuern, Gratifikationen an Beamte, Werkführer, Arbeiter eic, verbleibt ein Bruttogewinn von M. 2 869 862.77 zuziglich dem Vortrag aus 1913 ein Gesamt-⸗ bruttogewinn von 3814 025.30 M. Davon werden an Abschreibungen vorgescklagen: 5 Prozent auf Grundstücke, Eisenbahn- und Kaianlage, 10 Proz. und 12 Prozent auf Gebäude, Maschinen, Appa- rate und Utensilien im Gesamtbetrage von Mark 2012 961.20. Der Reinüberschuß beträgt somit 1801 064.10 M. An Abschreibungen und Rück⸗ stellungen werden benötigt: Rückstellungen für Talonsteuer 40 000., für Wehrsteuer 124 476 Mark, Abschreibungen auf Effekten und Beteilig⸗ ungen 1 409 549.65 M. und für allgemeine Kriegs- reserve 10 000 000., zusammen 11 574025.65 M. Die Deckung dieses Betrages soll erfolgen durch den vorerwähnten UVeberschuß von 1 801 064.19 Mark, dureh Entnahme aus der Spezialreserve M. 2523 891.30 und durch Entnahme aus dem Neservefonds M. 7 240 070.07. Die Anwesenden erklären siell mit dem Berichi des Vorstands und der Bilanzvorlage einstimmig einverstanden, die Entlastung des Aufsichtsrats und Vorstandes wird ebenfalls einstimmig erteilt. Turnusgemäß haben die Herren Geh. Komm.Rat Dr. Aug. Clemm und Herr Privatier EPrnst Lämmert-Maun⸗ heim aus dem Aulfsichtsrat auszuscheiden. Sein Amt als Aufsichtsratsmitgliec hat wegen mangeln⸗ der Gesundheit Herr Kommerzienrat R. Albrecht⸗ Berlin-Schlachtensee niedergelegt. Durch Zuruf wird Herr Geh. Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm- Mannheim wieder zum Vorsitzenden des Auf⸗ sichtsrats gewählt und an Stelle des eine Wieder- Wahl ablehnenden Herrn Privatier Lämmert Herr Gelh. Kommerzienrat Dr. Karl Haas zum stell- vertretenden Vorsitzenden. Die Mitglieder der Re- vislonskommission Herr Prokurist F. Schmid und Herr Heinrich Helwig, werden wWieder- gewällt. Damit war die Sitzung gegen 12 Uhr beendet. Pp. Warenmärkhee. Manmhelmer Produktenbörse. Mannheim, 26. Juli.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nieht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannbeim. 26. 22. Rumänisohe Futtergerstdte 69—70 66—688 55 Mals mit Sack alter Ernte 13 15 neuer.—-58.— 54.—-57.— Rotkles: Pfälzer. 25— Itallener— Luzerne italſenen 555 Esparsette N eee Weizen-Auszugsmehl(00)) 50.— 50.— Reines Welzenmenl 80% ig?) 43.— 43.— 57 Welzen-Zrotmehll!“!) en Roggenmehl mindestens 82% g“) 38.— 3⁰ Cle naoh Aualität. ) Bäckerprels frei Haus für Mannheim Stadt, festgesetzt vom Kommunalverband. Tendenz: derste und Mais fest und höher. Nürmberger Hopfenmarkt. R. In der abgelaufenen Woche nahm das Gs- schäft am Market einen sehr ruhigen Verlauf. Es kam ein täglicher Durchschnittsumsatz von rund 30 Ballen zustande. Die Bamabladungen hielten sich im täglichen Durchschnittsrahmen vom 10 Ballen. Zum Verkauf gelangten vorwiegend ge- ringe Hopfen zum Preis von 15 bis 20 N. an den Spekulationshandel, während sich der Kund⸗ schaftstandel vom Einkauf fast ganz zurückhielt. Mittlere Hopfen wurden mit 25 bis 35 M. be⸗ zahlt, während einige Posten Hallertauer Siegel⸗ hopfen 50 M. erlösten. Zum Verkauf gelangten auzerdem etwas Elsässer und badische Hopfen. Die Brauereien halten sich am Einauf scwrohl am Nürnberger wie an den anderen deutschen Märk⸗ ten, sowle an den Produktionsorten mit dem Ein. kauf von alten Hopfen zurück. Sie sind meist noch über den vorläufigen Bedarf gedeckt und geben verschiedentlich zum Teil von ihren eigenen Hopfenbestänclen ab, indem sie davon am Martet zuc Verfügung stellen Die neuen Hopfen gehen, begünstigt durch! die neuerdings für das Wachs⸗ tünt günstige Witterung rasch hrer Reiſe eulge, gen. Sie stehen fast allenthalben sehr günstig, Obwohl die Produzenten vielfach die Pflege der Gärten heuer etwas vernachlässigen da sie in Voraussicht der geringen Preise für die fünfti⸗ gen neuen Hopfen mcht auch ageh besondere Ksten auf diese verwenden wollen. Geringe Hopfen werden voraussichtlich heuer vielfach von den Produzenten überhaupt nicht abgenommen, da der Export, der sie in normalen Jahren vor- zugsweise üibernahm, vorläufig nur Wenig 4¹ Käufer in Betracht kommen wird. Dagegen wWirdt prima Ware gewig, da sie bei den Händlern und Produzenten zurzeit so gut wWie vergeben ist, nach der neuen Ernte vom Kundschaftshandel und den Brauereien bis zu einem gewissen nentenswerten Umfang gefragt und entsprechend bezahlt werden. KRerliner Getreidemarkt Berlin, 26. Juli.(WIB.) Nichrtamtlich ermit- telte Preise. Frühmarkt: Mais Ia. M. 619—632, Mittelware M. 540—614, Perlmais M. 621—636, feine ausländische Gerste M. 696—715, Mittel⸗ Wware M. 686—605, ausländische Weizenkleie M. 52, Pferdebohnen M. 700—720, Wicken M. 585 bis 615.50, vollwertige Rübenschnitzel M. 40, Ja. Strohmehl M. 17.25—17.75. Berlin, 26. Juli.(WTB.) Getreidemarkt ohne Notierung. Die Haltung des Getreidemarktes ist heute Wiederum recht fest gewiesen, während im Großhandel das Geschäft sich nur klein ge⸗ staltete, war die Nachfrage im Lokoverkehr zienr- lich lebhaft. Da aber die Zufuhren nur klein Waren, zeigten sich die Lagerinhaber sehr zurlek⸗ haltend und die Forderungen erfuhren infolge⸗ dessen nicht unbeträchtliche Erhöhungen. Es Wurde Ia. Mais mit M. 696—715 und Mittelware zu M. 685—605 gehandelt. Für die anderen Fut- termittel war die Nachfrage nur gering; die Preise unverändert. Letzte Mandelsnachrienten. r. Düsseldorf, 26. Juli.(Pr.Tel.) Wie Wir hören, ist beim St ah IWerk Becker A,G. in Willich die Dividende für das abgelaufene Gie⸗ schäftsſahr 1914—15 mit 24—25 Prozent gegen 12 Prozent i. V. in Aussicht zu nehmen. Breslau, 26. Juli.(WIB.) Der Bresl. Zig. zufolge sind die gestern bereits gemeldeten Sfei⸗ gerungen der Lagerpreise für Stabeſsen um M. 1, auch die Preise für Fein- und Buntbleche um M. 2 soW-²ie die Preise füir Grobbleche um.50 M. für den Doppelzentner hinaufgesetzt worden. ͤ ͤ—.... Verantwortlich: Füür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; küt den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direkior: Ernst Müller. 6. Seite ——— Die Teuerung führen auf die unlau Perſonen und auf Um dieſem wucher beſtimme ich auf Grun geſetzes vom 4. Juni 1851: 8 8 Mit Gefängnis bis ſpfern nicht nach ſonſtig Straſe in Frage kommt: 1. wer beim gewerl ſtänden des täglich unangemeſſen U eine beſtehender§ Preisſteigerung Bedarfs, die an ſsgegenſtände haben teilweiſe Lebenshaltung außerordentlich gen Geſetzen hoch ſind, ſtänden des Falles die A Bekanntmachung. Bekämpfung der Lebens⸗ mittelteuerung betreffend. ie Preiſe der notwendige en Lebensmittel und eine Höhe er⸗ iſt nicht zuletzt zurückzu⸗ teren Machenſchaften einzelner büchſe Treiben entgegenzutreten, des§ 9b des Belagerungs⸗ des Zwiſchenhandels. 15 einem Jahr wird beſtraft, eine äßigen Einkauf von Gegen⸗ Bedarfs Preiſe bietet, die den Um⸗ iſt, wenn nach cht anzunehmen er⸗ 1 N höhere; oder eine Heraufſetzung preiſe herbeizuführen; 2. wer Vorräte an Gegenſtänden des ſich ſind, aus dem Verkehr zurückhält, um eine Preis⸗ zum Verkauſe ſteigerung oder eine Heraufſetzung beſtehender Höchſtpreiſe herbeizuführen; 3. wer beim gewerbsmäßigen 5256 Kleinverkauf für Gegenſtände des täglichen Bedarfs Preiſe fordert oder annimmt, die nach der Marktlage unge⸗ rechtfertigt hoch ſind; 4 wer als Verkäufer von Gegenſtänden des täg⸗ lichen Bedarfs ohne genügendenſentſchuldigungs⸗ grund, ſolange ſeine Käufer die Abgabe ſeiner Vorräte reichen, einem Verkaufsgegenſtände gegen Bezahlung verweigert. 9 2. Gegenſtände des täglichen Bedarfs ſind: Brot, Mehl, Teigwaren, Hülſenfrüchte, Gemüſe, Salat, Kartoffeln, Obſt, Zwiebeln, Reis, Graupen, Hafergrütze, Fleiſch⸗ und Fleiſchwaren, Fett, Milch, Butter, Käſe, Schmalz, Eier, Kaffee, Kakab, Tee, Salz, Zucker, Seife, Leuchtöle, Holz, Kohle, Koks. § 8 5 „In dem Urteil iſt aunzuordnen, daß die Verur⸗ tetlung auf Koſten des Schuldigen in drei vom Ge⸗ richt zu beſtimmenden Tageszeikungen öffentlich be⸗ kaunt zu machen iſt. § 4. Im Straſverfahren entſcheidet über die Vor⸗ frage, ob ein Preis angemeſſen iſt(8 1 Ziffer 1 und 3) das Großherzogliche Bezirksamt oder das König⸗ liche Oberamt des Ortes der Zuwiderhandlung. Karlsruhe, den 17. Juli 1915. Der ſtellvertretende kommandierende General: Freiherr von Mauteuffel, General der Infanterie Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannhetm, den 20. Juli 1915. Großh. Bezirksamt Abt. III. denlet Erfrischungen in's Feld! Unsere tapferen Fruppen leiden bei dieser 5 Hitze an Durst und Erfrischungen Worden stark aus dem Felde begehrt, und 775 sind z. Zt. die besten Liebesgaben. Wir empfehlen un maltbarer, starker Verpackung (Feldpost-Porto 20 Pfg.) Litronenmost mit Zucker dohannisbeer-Sajt Heidelbeer-Jaft Himbeer-Saft Jede Sorte m. Verpackung.—- Grögte Auswahl in Aurststillenden, er- krischenden und nahrhaften Feldpost-Artilkeln. geformhaus Albers&(ie. 5 7, 13 Mannhelm Heidelbergerstr. Fernruf 222. * Die Luftſchiffer⸗G rſatz⸗Abteilun 7, 18 Nähe Wasserturm. 217 Nr. 4 hat für die Zeit vom 1. 8. 15. bis 30. 0. 15. die Lieferung der Kartoffeln Dzu vergeben. Angebote unter Angabe der Sorten mit der Aufſchrift„Angebot für Kartoffel⸗ lieferung“ wollen bis 30. Mannheim⸗Rheinau, Relaisſtraße Nr. 7. 15., vorm. 10 uhr in 171/173, Zimmer 32 bei der Küchenverwaltung abgegeben werden. 42062 Süße Heidelbeere per Pfund 32 Pfg., per Zentner Mk. 30.— Friedr. Reitlinger, d l, 12. 42088 Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 27. Juli 1915. Jeſuitenkirche. %10 Uhr Seelenamt für —*—48 Uhr Franz Schüler⸗Gottesdienſt.— Speckert.— Abends 1½8 Uhr Kriegsandacht. Gett. Kleider Schuhe, Möbel kauft d7en Galkkerz, K 1, 8 Während des Krieges kaufe beſſ. getragene Damennleider ſpezſchwarz, ſomie Herren⸗ Bekleidung u. Schuhe, be⸗ zahle beſonders Preiſe Frau Mantel, G 3, 2 Karte ader Telephon 3881. 52888 5 1 täglichen beſtimmt Betlen, Stiefel, Schirme und dergl. Mittwoch, den 28. Juli 1915 Maunheim, 23. Jult 1915. hypotheka 22 0 9 44 H. Schlinckee Cie. Aktiengeſellſchaft, Hamburg. Bei der erſten Ausloſung unſerer 4½%% igen i 0 nom. ark wurden lt. Tilgungsplan folgende Nummern zur Rückzahlung am 1. Oktober 1915 gezogen: Auleihe chen 2000 000.— 1 von 1910 über Stücke über je nom. Mk. 1000. *21 No. 41 No. 521 „ 154„ 922 175 „ 195„ 118 „„ 0 219 961 „ 242„ 964 „ 288„ 1045 „ 435„ 1058 „ 488„ 1089 5 30606 1 Die Rückzahlung erſolgt zum Kurſe von 102% vom 1. Oktober 1915 ab gegen Rückgabe der ausge⸗ loſten Stücke nebſt den nicht verfallenen Zinsſcheinen und Erneuerungsſcheinen: 1. bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft .⸗G. in Mannheim und deren Zweignieder⸗ laſſungen in Bruchfal, Freiburg i.., Heidelberg, Sahr i.., Sandau i. Pfalz und Pforzheim, Berlin, 3. bei der Norddeutſchen Bank in Hamburg, Hamburg, 4. bei dem Bankhaus G. Ladenburg, Frank⸗ furt a. Main. Der Zinsgenuß dieſer 1. Oktober 1915 auf. Hamburg, den 26. Juli 1915. H. Schlinck& Cie. Aktiengeſellſchaft. Leinhas. „ bei der Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft, No. 1173 No. 1537 1 1688 „ 128„ 10 „ 1292„ 12780 „ 1362„ 1794 „ 1442„ 1801 „ 1448„ 1330 „ 1520„ 1353 „ 1553„ 1972 „ 1563„ 1977 „ 1569„ 1992 verloſten Stücke hört am 4206g F Verſteigerung. Im Verſteigerungslokal des hieſigen ſtädtiſchen Leihamts, Lit. O5 Nr. 1— Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet au folgenden Tagen die öffentl. Verſteigerung verfallener Pfünder gegen Barzahlung ſtatt: A. für Kleider, Weißzeng, b. für Gold, Silber, Uhren Nähmaſchiuen, Fahr⸗ räder, Muſikinſtrumente und dergl. Freitag, 30. Juli 1915. Die Berſteigerung be⸗ ginntjeweills nachmittags 2 Uhr. 47³ Das Verſteigerungslokal wird um ½2 Uhr geöffnet. Kinder dürſen in das Verſteigerungslokal nicht milgebracht werden Städtiſches Leihamt. Strußenbahn. Schaffnerinnen! Wegen der großen Anzahl Dereits vorliegender Ge⸗ ſuche umUebertragung von Schaffnerinnen⸗Stellen mußte die Vormerkungs⸗ liſte vorläufig geſchloſſen werden. 4974 Maunheim, 24. Juli 1915. Straßenbahnamt. Straßenbahn. Am Dienstag, den 27. ds. Mts. werden die in der Richtung zwiſchen Fried⸗ richsbrücke und Waſſer⸗ turm über den Ring ver⸗ kehrenden Wagen infolge erforderlich werdender Gleisanſchlußarbeiten in der Zeit von 9 bis 11 Uhr vormtttags über Breite⸗ ſtraße und Planken ge⸗ leitet. Die in Richtung Waſſerturm— Friedrichs⸗ brücke laufenden Wagen werden von der Umleitung nicht betroffen. 4875 Mannheim, 24. Juli 1915 Straßenbahnamt. Zwangsverſteigerung. Dienstag, 27. Juli 1915 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 6, 2 hier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel und Sonſtiges. Scheuber, Gerichtsvollzieh. 52892 Zwangsverſteigerung. Dienstag, 27. Juli 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 6, 2 hier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: größerePartieSuppen⸗ einlagen als Nudeln, Sago, Eiergerſte uſw., 1 Kiſte gemahlener Kakao, 125 leere Säcke, Büromöbel wie: Schreibtiſche, Bücher⸗ ſchrank, Regale, Bilder, und verſch. Andere. 52901 Ningel, Gerichtsvollzieher, — n herrlich gelegenem Murg⸗ warzwaldort age finden Erholungsbedürf⸗ tige(auch Frauen mit Kinder) gute Aufnahme bet einfacher guter Koſt von 3 Mark an. 120 Penſionstocker Sezeuern bei Gerusbach. Sountag nachmittag, den A. Oelkers. 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Juli bei einem Sturmangriff unser innigstgeliebter, treuer Sohn und Bruder Dr. phil. Wihelm Llump Offizierstellvertreter Iim Königl. Sachslschen Landw.-Infant.-Regiment 107 Inhaber des Eisernen Kreuzes Professor an der Liselotteschule zu Mennheim. In tiefer Trauer zugleich im Namen der Hinterbliebenen: Ernst Klump, Grossh. Forstmeister. Langen bei Darmstadt, 24. Juli 1915. 8 Chauffeur geſucht. Künzel, Rheinau⸗ ſtraße 4. 52899 Aellexer Maun füür Werkſtattu. Beſorgun der Gänge ſofort geſücht. Nößlein, 7, 3, im Saalbau. 710¹ Fleißiges Müdchen für alle Hausarbeit zum 1. Auguſt. G 3, 148. 7118 Serpier⸗FJränſein geſucht. 52008 Näh. R 7, 10, parterre. Ein tüchtiges, ehrliches Dienſt mädchen per 1. Auguſt geſ. 52898 Neckarau, Friedrichſtr. 10 Part. Geſucht 2Einſach möbl. Zimmer mit Küchenanteil von alt. Herrn mit Wirtſchafterin. Angebote mit Preis u. Nr. 7109 an die Geſchäftsſtelle Israelit. junger Mann u Kuſt und Wohmung per 1. Septemb. in Familie oder Peuſton. Angeb. mit Preisang. unt. 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