itegtoaoch zushoaeg vununzao e nats N enne ens 8 8 im viertelfahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Bezugspreis: 80 Hfg. monaflih, Tel. dreſſe: 5 gerlohn 80 Pfg., durch die„Heneralanzeiger Nannheim“ poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung.Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Anzeigen: Molonel⸗Seile 30 pfg. Schriftleitung 3877 Halame-Selle u.20 Hik. Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 79 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt Beilagen: Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Stadt Mannbz für den Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung mgebung Zweigſchriftleitung in Berlin Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. N r. 367. eN Weitere wichtige Enthüllungen aus den Brüſſeler Archiven. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ hat bekanntlich mit der Veröffentlichung der in Brüſſel vorgefundenen Berichte der bel⸗ giſchen Vertreter in Berlin, Lon⸗ don und Paris an den Miniſter des Außern in Brüſſel aus den Jahren 1905 bis 1914 begonnen. Schon der geſtern von ums gebrachte Auszug war im höchſten Grade bemerkenswert. Hat doch, worauf noch⸗ mals verwieſen ſei, der belgiſche Geſandte Baron Guilleaume ſeiner Regierung am 16. Jommar 1914 u. a. berichtet: „Pai déja eu PHonneur de vous dire que ce Sont M. M. Poincaré, Deleassé, Miſlerand et leurs amis qui ont inventé et poursuivi la politique na- tionaliste, cocardière et Chauvine dont nous avons constaté la renaissance. Cest un danger pour Europe et la Belgidue.“ Wir haben dann geſchildert, daß die Politik ü222ͤ ˙ rokkos beſtimmen zu können, ohne mit den In. tereſſen Deutſchlands zu rechnen. Auch Graf d Urſel, der im Juli und Auguſt Greindl in Berlin vertrat, weiſt auf die Feindſeligkeit der engliſchen Politik hin. England laſſe keine Ge⸗ legenheit vorübergehen, um Deutſchland Schwie⸗ rigkeiten zu bereiten. So habe es während des Auſſtandes in Südweſtafrika die Hereros als kriegführende Macht anerkannt und dem Cap verboten, uns Proviant und Munition zuzu⸗ führen. Greindl verfolgt mit Sorge die Kampagne der engliſchen Preſſe und der engliſchen Finanz, um Rußland gegen Deutſchland zu geſbinnen und ſieht eine Kombination entſtehen, die ihm gefährlich ſcheint. Der von Deutſchland ge⸗ führte Dreibund gab uns dreißig Jahre des europäiſchen Friedens, jetzt iſt er durch den Zu⸗ ſtand der Zerſetzung geſchwächt, in dem ſich Oeſterreich-⸗Ungarn befindet. Die neue Tripel⸗ Entente, Frankreich, England und Rußland, wird den Dreibund nicht erſetzen, ſondern viel ⸗ mehr die Urſache ſteter Beunruhigung ſein. Un⸗ möglich ſei der Anſchluß Rußlands an England nicht. Die Entente ſei noch unwahrſcheinlicher Bei Sokal wurden erneute heftige An⸗ griffe des Geguers zurückgewieſen. Souſt iſt die Lage an der Nordoſtfront unverändert. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front unternahmen die Italiener am Plateaurande bei Sdrauſſina und bei Vermeg⸗ lianup erfolgloſe Vorſtöße. Im Vorfelde des Brückenkopfes von Görz räumte der Gegner ſeine Sturmſtellungen und ging in jene Linie zurück, die er vor der Schlacht inne hatte. An der Kärtner Grenze Artilleriekämpfe und Geplänkel. 5 Im Tiroler Grenzgebiet wurde ein feindliches Bataillon bei Marcy im Etſch⸗ tale zurückgeworfen, eine italieniſche Kom⸗ liche Patronenfabrik wird durch Militär be⸗ wacht, da auch die dortigen Arbeiter den Streikproklamieren wollen. Auch in der ſtaatlichen Pulverfabrik bei Petersburg hat der leitende Generalmajor erklärt, er werde auf die ſtreikluſtigen Arbeiter ſchie⸗ ßen laſſen. Der Ring um Warſchau. Unaufhaltſam verengt ſich, nach einem Pri⸗ vattelegramm der„Frantf. Ztg.“ aus Wien, die Front der Verbündeten um Warſchau, in⸗ dem die Zernierungstruppen geſtern auf der großen Straße von Sochacgew nach Warſchau bis Piorenow, drei Kilometer weſtlich von den Befeſtigungen bei Blonje und 22 Kilometer weſtlich von den Außenwerken der Befeſtigun⸗ gen Warſchaus, vorgedrungen ſind und von Sidweſten von Gora⸗Kalwarja bereiks mit der tuſſiſchen Hauptſtellung im Kampfe ſtehen. An der Nordweſtfront iſt die Lage unver⸗ ändert. Zwiſchen Weichſel und Bug verſucht der Gegner die vordringenden Truppen durch heftige Angriffe zurückzuhalten, die ſämtlich der engliſchen Kabinette Balfgur⸗Lans⸗ geipeſen, aber Rußland haſſe Deutſchland als pagnie im Gebiete der Tr 5 5 15 downe und Campbell⸗ Banner⸗ Nachbarn, deſſen Ziviliſation der barbariſche ziete der Trufaug mißlangen. 7750 25 man⸗Grey darauf ausging, im Geiſte Stolz der Ruſſen als Demitigung inde. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs; Auſſiſ che ri edensſehnſuch 1. 5 Eduard VII. eine große antideutſche Koalition Der jetzige Krieg bildet die glänzendſte Wider⸗ v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. 18 zu ſchaffen, die zur Vernichtung der aufſtreben⸗ legung des Urteils, das Greindl hier über den Berliu, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) 4 5 den Kraft Deutſchlands dienen ſollte und von Zuſtand der Zerſetzung unſeres öſterreichiſch⸗ Aus Bukareſt wird gemeldet: Bukareſter Blät⸗ 8 ft bfch 8. M 55 75 50 iens lzeitiz(ungariſchen Bundesgenoſſen fällte. Er verfiel 58 ˖ TR 2 9 ter laſſen ſich aus Petersburg melden, daß der —3 den Vertretern Belgiens rechtzeitig erkannt ung 0 U ers ii de, ͤ demſelben ſchweren Irrtum, mit dem auch unſere Dumaabgeordnete Miljukow im„Rjietſch 2 und mit Sorge verfolgt wurde. Ge in den Krf ub. Im Okto⸗ b0 E 25 Arltte veröffentlih efährt 22 Nach dem uns jetzt vorliegenden Auszug e 5 5 190 e 1 5 5 Die vorſtehende utſchei⸗ dir d 55 1 0 15 110 555 125 305 die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ 5 ſich 15 Engend felten als fürchteten ſte dungs ſchlacht an der Narew⸗ det u be 1. 1e untere 105 ort: 5 42 8 4 ſeine deutſche Invaſion— die doch unmögli 11615 25 Graf Lalaing, der belgiſche Geſandte in c ſeien 8 und Bugkinze⸗ Aee 15 17 1901 15 1 6 55 1511 955 8 London, Baron Greindl, der ausgezeichnete iſt daß ſie den Konflikt herbelzuführen ſüchen, Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) 8 2 Vertreter Belgiens in Berlin und Herr A. Leg⸗ um die Kriegs⸗ und Handelsflotte und damit Aus Kopenhagen wird gemeldet:„Rietſch“ er⸗ Der ruſſiſch e Tagesb eri 8 hait, der den Brüſſeler Hof in Paris vertrat,f nzen auswärti del Deut ds fährt aus ruſſiſchen Generalſtabskreiſen, daß dee icht. 8 2 enen leich f ee e duswärtigen Handel Pau ſchtat die nächſten Te 8 lniſchen Kriegs Petersburg, 29. Juli.(WTB. Nichtamtl) 8 wieſen mit gleicher Aufmerkſamkeit auf die Ge⸗ zu vernichten. Das würde, ſchreibt er, den] die nächſ en age auf em do niſchen Kriegs-Der Generakſtab des Generalifftmus keilk 25 fahren der ſich vorbereitenden Entwicklung in Reberlieſerungen der engliſchen Politik durchaus ſchauplatz 5 Gefechte bringen mit: Weſtlich und ſüdlich von Mitau fand am 87 ihren Berichten hin. Am 7. Februar ſpricht entſprechen. Die letzte Greindlſche Depeſche würden, da beide Parteien alle Rue für die] 26. Juli ein Vorpoſtengeſecht ſtatt, das zu unſe⸗ ſich Lalaing dahin aus, daß die Feindſeligkeit käuft in die Frage alls: Ich frage mich, wann Entſcheidungsſchlacht an der Naraw'] ren Gunſten ausſiel. Der Jeind murde, als er Englands auf Neid und Furcht vor den Zu⸗ Deutſchland die engliſche Politif durchkreuzle. und Buglinie ſammeln. Für wen dieſe von Ponewieſh vorrückte, am 28. Iuli von unſe⸗ kunftsmöglichkeiten zurückzuführen ſei und Sollten es die Erinnerungen an des Kaiſers Entſcheidung günſtig ausfallen werde, laſſe ſich] rer Nachhut bei dem Dorſe Subotſch aufgehakten, 80 8 1 Hatt e Hende] Krüger⸗Telegramm nach der Gefangennahme nicht vorausſagen. wo das Feuer von unſerer Axtillerie dem Feinde 2 aß die Agitation der Preſſe und die drodede 75 f. ſchwere Verluſte beibrachte. An der Narewfront 13 de des Admi enaliſcke Publikum von Jameſon und ſeinen Kumpanen geweſen] Die Verhaftungen in Rußland woh⸗fee 1 ̃ 2 8 Rede des Admirals an das engliſche Publikumſ zn Alb iſt! Auch follte man 72 häufen ſich heftiges Artilleriefeuer. Bei Nowogrod ſetzt der 8 2 iu der Gauvinfftiſchen Vorſtelkung führte, daß ſein, dber dar pedgeſfen häufen ſich.] Feind ſeine Verſuche, den Fluß zu überſchreiten, 1+5 Deutſchland überhaupt kein Recht habe, ſeine in London nicht vergeſſen, daß es ſich um eine Der früheren Verhaftung folgte kürzlich die fort. Bei der Mündung des Skawafluſſes ge⸗ 25 8 Flotte zu 5 Räuberbande handelte, die zwar unter der Hand Verſchickung einer ſchwediſchen Pfarrers⸗ lang es dem Feinde am 27. Juli ſich unſerer zu vermehren. it indl dieſen bon der engliſchen Regierung organiſtert, aber tochter nach Sibirien und nach einer Mel⸗ Schützengräben am linken Ufer des Fluſſes zu 2 Wenige Tage danach gib ieſen pon dem offiziellen England verleugnet wurde. dung der„Rietſch“ wurde der angeſehene ſchwe⸗ bemächtigen, aber ein Gegenangriff warf den 0 Vezanken noch ſchärferen Ausdruck und weiſt— Das ſind bittere Wahcheiten, die durch den diſche Direktor der Rigaer Nobelwerke, Flei⸗ Feind über den Fluß zurück. Am linken Narew⸗ 8 8 auf den rein deſenſtven Charakter der deut⸗ Nund dieſer gewiß unparteiiſchen Quellen Eng⸗ ſcher, ls Spion Tegenermen ufer von Dobrolenka bis zum Prut Darknäckger e en aen un u en eed de N. Ern ce gclen Kereele aget der L aee — 88 Encklän e 155 790 1 1 1 5 1 rech 9 55 8 riff 8 Of 8 25 58 88 15 1 5 f 3 45 ˖ Ein Tagesbefehl des ruſſiſchen ſive G275 18 5 8.— 7 vo i i Be „ ee der dauen Herdcelee bier neus feße Stagen Bschftdemmandierenden. en So Sueen deenee ee 3 2 de der e Berlin 80. Jult(uen u. derl. vur) uchen deſen graf kun dea eer leee 88 hervorgerufen haben. Ein weſemtliches 0 ſch ſch Aus Petersburg wird gemeldet: Der Höchſt⸗ zwiſchen dieſem Fluſſe und dem Weytz en⸗ 7 zu der Entente mit Frankreich ſei für Suekane Der öſterrei ˖ uugari K kommandierende General Rußki veröffent⸗ Sug — 1 0 Wunſch geweſer Tagesbericht. licht einen Tagesbefehl. ent ausgefübet der Dörſer Rakvlupy, M aidan und Oſtrorvsth VFF ſwird, daß, während die ruſſiſchen Soldaten in der Nacht zum 27. ſehr hartnäckig fort. un⸗ 2* 9 15 8 632 Wien, 29. Juli.(BTB. Nichtamtlich.) eeg 12 75 3 7 2 6. ſere dugen 65 50 ge wir a 0 hen darcmiffolgende Sturz Dele in Eng⸗: j.[tersburger Arbeiter in den Fabri- näckige Angriffe des Jeindes geßen die hen 85 bund einen waßren Sturm der Enteüſtung wird berkaatzurt: We. Ju wust ken für Kriegsbedarf ihre Arbeit im Norden von Maidon unn zurilck. 2 bervorrief, zeigen uns die belgiſchen Verichte mittags: eingeſtellt haben. Er gebe den Arbeitern d ee n 55 28 volles Verſtändnis für die Haltung Aufſiſcher Kriegsſchauplatz. ſein Wort, daß die Meldungen über. Pe⸗ fangene machten. In der Richtung von Grube⸗ 2 8 lends in der Marokkofrage. Herr Leghal der G wiſchen der Bukowina und tersburger Streiks ſchwer auf der Seele der ſchov unternimmt der Jeind fortdauernd hart⸗ 8 8 macht auff den demonſtratiben Cbarokter der An der Greuse zunbe kämpfenden Truppen laſten und den Feinden näckige Angriffe. Nördlich dem Dorſe Stereno⸗ ICCCCCCCCVCCC0CCCCC 8 den Köni 5 omme eine„un 85 18 den König Eduard Vrb. nach Pars und ungariſcher Landſturm eine ſtark aus⸗ 8 15 5 17 1 30 gleich 5 fügten ihm ſchwere 15 8 Nei wir mi Die Intrigen, die dahin gingen, den Zuſam. gebaute ruſſiſche Stellung. Der Jeind wurde Rußkis Tagesbefehl, der in Petersburg eine 15 e 10 5 29 8 nieenttitt der Konferenz zu verhindern, vollſtändig überraſcht und flüchtete nach einem gewaltige Aufregung verurſacht, iſt darauf zu⸗ Poturzitza überſchritten hatzen. Am Morgen dabei recht plößlich zutage und führen Leghait. 543 ile 0 rückzufüühren, daß gegenwärtig die Arbeiter im des N. Jvli ſtüräten unſere Pruppen auf die zu dem Schluß, daß man wohl blutigen Handgemenge, as ihm ote Petersburger Arſenal und in den feindliche Höhenſtellung und machten viele Ge⸗ 8 berſucht ſein könne, der wohlwollenden Politik, koſtete, aus ſeinen Verſchanzungen. Putilowſchen Werften aus kein poli⸗ fangene. Der Feind warf neue Streitkräfte 5 die England Frankreich gegenüber befolge, mac⸗ 11 tiſchen Gründen die Arbeit eingeſtellt haben e 355 f 335—ů— 5 und ſelbſt ein Antrag der Verwaltung, die lauf bes glola⸗Stpa heftiges Artillerieſener unf —7 dies im ſpäteren 25 9 unſere Truppen einen Oberſtleutnant, Löhne bis z u 50 Proz e 25 1 5 dure ſchwacher feindlicher Abteflungen, vo 7 Offizi dweg abgelehnt haben. Die ſtaat⸗Izurücken. daß en ſich 2 Offiziere und 500 Mauu gefangen. run Seneral⸗Anzeiger e Neueſte Nachrichten,(Mittagblath Freitag, den 30. Juli 1915. Auf den Schlachtfeldern am Dnjeſtr. Am nächſten Morgen fuhren wir über Zu⸗ rawno zu dem anderen Flügel der nach Er⸗ zwingung der Dnyjeſtr⸗Uebergänge in raſchem Siegeslauf nach Oſten vordringenden Armee Linſingen. Zurawno— blutiges Wort! Stets über⸗ kommt mich ein Grauen, wenn ich an den wüſten Trümmerhaufen denke, der den Namen dieſer unglücklichen Stadt trägt. Hier kämpfte ſaſt ſechs Wochen lang und ſiegte endlich ein Korps, das ſchon am Zwinin das Unmöglichſcheinende durchgeſetzt hatte. Aus Garde, Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen beſtehen ſeine Regimenter. Der Kom⸗ mandierende aber und ſein Stab ſind Bayern. Nord und Süd noch inniger zuſammen geſchweißt, als im Frieden, durch den Krieg. „Wie ſind Euer Exzellenz mit den Preußen ieden?“ „Ich möchte nie eine beſſere Truppe haben. Ich bin ſtolz darauf, daß ich ſie führen darf!“ Auch hier unterrichtete uns der Chef des Stabes mit dieſer wundervollen Knappheit und Klawheit, in der unſere Generalſtäbler nicht nur für militäriſche Dinge vorbildlich ſein ſollten, über Entwicklung und Lage. Wir verfolgten auf der Karte das Vordringen der Preußen über Zurawno und die ſchweren Kämpfe, unter denen die Garde ſich von Zydaczow her über Chodo⸗ row(an der Bahnlinie etwa halbwegs Lemberg⸗ Stanislau) den Weg nach Oſten frei gemacht hatte. Und dann fuhren wir ſelbſt hinaus. Am und auf dem Dujeſtv bei Zurawno reges Leben. Die Ruſſen hatten hier eine mächtige Brücke zu bauen angefangen. Hoch ragt ihr Torſo über die Fluten des breiten Stromes auf. Ein Beweis für die Wichtigkeit dieſes Ueber⸗ ganges, den die Ruſſen begreiflicherweiſe mit der äußerſten Zähigkeit verteidigten. Dite Natur unterſtützte ſie hierbei in unge⸗ wöhnlich reichem Maße. Der Fluß macht hier nach Sliden hin einen Bogen, der durch eine ganz flache Wieſe ausgefüllt und an der Sehne im Norden durch ſteile Höhen abgeſchloſſen wird. Wie in einer Falle ſitzt hier der Angreifer. Vorn die zum Teil mehrere Meter hoch glatt abge⸗ ochenen Lehmwände, über denen in drei Staf⸗ feln die feindlichen Schützen und Maſchinen⸗ gewehre ſich in den Berg eingebaut hatten. Rechts und links von den nicht minder ſtarb be⸗ ſetzten Höhen Flankenfeuer. Und über die Höhen hinweg die Artillerie. Aber unſere prüchtigen Preußen haben es doch geſchaffl. Freilich haben unſere Geſchütze, die ſchweren wie die leichten, gut vorgearbeitet. Der ganze Berg iſt geſpickt mit Granatlöchern. Nur wenige von den ſibiriſchen Schützen, die hier aufgeſtellt waren, mögen mit dem Leebn davongekommen ſein. Seit anderthalb Tagen ſchon waren die Aufräumungskommandos an der Arbeit. Aber noch lagen Hunderte von Ruſſenleichen hinter den durch Erdwälle verbundenen Prellſteinen der in mehrfachen Windungen ſteil anſteigenden Landſtraße, die Luft kilometerweit mit uner⸗ träglichem Verweſungsgeruch erfüllend und große ſchwarze Schwärme von Raben und Krähen anlockend, die aus der ganzen Welt zu⸗ ſanmengekommen zu ſein ſcheinen, um Nachleſe auf den Schlachtfeldern von Galizien zu halten. Hinter den nördlichen Uferbergen des Dujeſtr dehnt ſich ein unüberſichtliches, von zahlreichen, faſt parallel von Norden nach Süden fließenden Flüßchen und Bächen zer⸗ ſchnittenes Hügelgelände, das der Verteidigung die denkbar größten natürlichen Hilfsmittel biebet. Nirgends, auf all den Schlachtfeldern, die ich geſehen habe, treten die ungeheuren Schwierigkeiten, die unſere vordringen⸗ den Truppen zu überwinden haben, erſchrecken⸗L der zutage, als abe * auch bart ſich erkennbarer 10 Ruſſen in der Ausnutzune 80 de kleine Erdwelle zur De Jeder größere Höhenzug oder Waldhang ſörmlich zur Feſtung ausgebaut. Alle hundert Meter ein Drahtverhau oder Schützengraben. Die tief ein⸗ geſchnittenen Täler mit den Ortſchaften zu furchtbaren Stützpunkten ausgeſtattet. Und wo nur irgend die Verhältniſſe es geſtatteten, die Bäche und Seen aufgeſtaut und im wohl ab⸗ gepaßten Augenblick zu gefahrvollen Hinder⸗ niſſen benutzt. Ahnungslos gehen die getrockneten Bachbetten fällt. Der Feind nt abgezogen. Bataillone folgen. Da plötzlich ſtrömt von Norden her die aufgeſtaute Flut heran.— In wenigen Minuten iſt das vorher trockene Bach⸗ bett mehrere Meter tief. Und wie aus der Erde geſtampft, iſt der Feind wieder da. Von allen Seiten her ein wildes Geſchieße. Die Trup⸗ pen, die nicht mehr über das Waſſer zurück können, ſcheinen verloren.—Der Ruſſe ergibt ſich in ſolchem Falle. Doch unſere preußiſchen Jäger und Mus⸗ ketiere laſſen ſich nicht verblüffen. Mit dem Kolben machen ſie ſich Luft und ſtöbern die hinterliſtigen Schlitzaugen aus ihren Ver⸗ ſtecken.— Und bald ſind die, die gefangen neh⸗ men wollten, ſelbſt gefangen. Denn ſchon haben die Pionjere den wild gewordenen Vach be⸗ zwungen, und weiter geht es in unwiderſteh⸗ lichem Siegeslauf den Abhang hinauf bis zum nächſten Hindernis. Jubelnden Herzens folgen wir den e Auf einer Höhe machen wir Halt. Der Ueberblick iſt hier ſo frei. Ganz weit rechts drüben in ſüdlicher Ferne zibt uns das noch immer brennende Bukaczowee die Rich⸗ tung, und unmittelbar vor uns im Grunde kämpft und ſtürmt wieder unſere Infanterie. Ein Bataillon zieht unſeren Hang hinauf. —„Ueber die Höhe marſch marſch!“ ertönt das Kommando.— Im Laufſchritt geht es an uns vorüber. Weshalb? Sind wir im feind⸗ lichen Feuer?— Im nächſten Augenblicke ſchickt uns der Ruſſe die Antwort: Sſſſſ!— Sſſſſ!— Sſſſſ!— faucht es über unſere Köpfe hinweg. Keine 30 Meter hinter uns, gerade dort, wo unſere Stützungs⸗ linie iſt, praſſelt es nieder. Ankurbeln!— Da zaſchon wieder— dreimal kurz hintereinander— und ſchon bedenklich viel näher. Jetzt heißt es die Pauſe benutzen— Es glückz. Nach einer kühnen Talfahrt ſind wir in Sicherheit. Im Laufe des Tages hatten wir moch öfter Geleendeit am eigenen Leibe zu ſpüren, daß die Ruſſen krotz ihres Mangels an Munition keineswegs damit ſparen. Aber man gewöhnt ſich daran, wie an das ganze wilde Getriebe. Spitzen durch die aus⸗ vor.— Kein Vor⸗ friſchen Gräber daneben hat mich immer mit Grauen erfüllt. Hier auf dem Schlachtfelde vor dem erſten Lipa⸗Abſchnitt habe ich übrigens durch eigenen Augenſchein feſtgeſtellt, daß von den Ruſſen nicht nur Dem⸗Dum⸗ kugeln im Infanteriefeuer, ſondern auch Exploſibgeſchoſſe bei den Maſchinen⸗ gewehren verwendet worden waren. Ich ſah mehrere Streifen mit ſolchen Geſchoſſen, deren furchtbare Verwundungen der Diviſionsarzt ſelbſt in verſchiedenen Fällen hätte beobachten können. Auf der Rückfahrt beſuchten wir noch, weit nach Nordweſten ausbiegend, die ruſſiſchen Stellungen hinter der Bahnlinie Lemberg Chodorow, wo unſere Garde ſich während der letzten Tage aufs Neue unvergängliche Lor⸗ beeren geholt hat. Eine Kette von Soen, nach Oſten zu von ſteilen Höhen eingefaßt: ein matürliches Boll! verk von Nur der Anblick eines Verbandplatzes und der rke. Doch nur einen Tag hatte es dem gewaltigen Anſturm unſever tapferen Grena⸗ diere und Füſiltere zu widerftehen vermocht. Dann waren alle Stellungen genommen. Die gefahrvolle Bewegung des Einſchwenkens nach Oſten konnte ſchnell und glatt wie auf dem Übungsplatz durchgeführt werden. Diesmal benutzten wir den Dnjeſtr⸗über⸗ gang bei Zydaczow. Auch hier iſt viele Wochen lang erbittert gefochten worden, und die Spuren der Kämpfe ſieht man ringsumher auf Schritt und Tritt. Die Stadt zerſchoſſen und verbrannt. Die Brücken über Dujeſtr und Stryj, der hier mündet, geſprengt. Grabhügel uldd Kveuze überall in den von Schützengräben durchfurchten Feldern. Wehmütig ſtimmt ſolch Anblick, beſon⸗ ders in der Stunde der Dämmerung und wenn man an endloſen Reihen von Verwun⸗ deten⸗Transporten dahinfährt. Doch die Tapferen ſcheinen ganz und gar nicht von Schmerz und Trauer erfüllt. Sie ſingen, ſo⸗ weit ſie nicht allzu erſchöpft auf dem Stroh unter den Pl anbogen der kleinen Bauern⸗ wagen liegen. Die Siegesfreude brennt ihnen Ein mehr im Leibe als ihre Wunden, die ſie dar⸗ über ganz vergeſſen zu haben ſcheinen. Und mehr und mehr Plandecken lüften ſich, mehr und mehr bleiche Geſichter kommen zum Vor⸗ ſchein, und bald erklingt es die ganze Reihe entlang:„In der Heimat, in der Heimat, da gibts ein Wiederſehn.“ So tragen unſere Helden da draußen ihre Leiden. Seid ſtolz auf ſie und zeigt euch auch daheim derer würdig, die in der Ferne für euch ſterben und ſiegen! Richard Schott, 35 Die Kriegslage i im Weſten. Die engliſchen Berluſte. Berlim, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam Wwird gemeldet: Nach einer früheren Mitteilung von Asquith im Unter⸗ hauſe waren die engliſchen Verluſte bis Ende Mai 271616. Vorgeſtern ſind angegeben worden bis 18. Juli für das Heer 321 889, und für die Flotte 9106 Mann. Ins⸗ geſamt betragen alſo die britiſchen Ver⸗ luſte 330995 Mann, alſo 598 Wochen. eee Die Juluneger Aus Scheveningen wird gemeldet: An der Mſerfront traten zur Verſtärkung des engliſchen Heeres 10000 Zulu⸗ neger ein. Wo die Lage kritiſch für die wei⸗ ßen Engländer wird, müſſen die Schwarzen als Retter eingreifen. Eigentümlich muß es die bFranzoſen berühren, wenn jetzt die Völkerſchaf⸗ ten ihnen zu Hilfe kommen, gegen welche der einzige Sohn des dritten am 1. Juni 1879 fiel. Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 29. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Mittvoch Nachmittag: Im Artois und nördlich von Souchez trie⸗ ben die Deutſchen nach einem ſtarken Bombarde⸗ ment nachts an drei verſchiedenen Stellen meh⸗ rere Angriffe gegen unſere Stellungen vor. Nach. ſehr lebhaftem Kampfe wurden ſie aus den Schützengräben zurückgeworfen, in denen ſie be⸗ reits eingedrungen waren, außer einer Stelle, wo ſie zwanzig Meter des Sappenkopfes vor unſerer Front feſthielten. Soiſſons wurde ge⸗ ſtern Abend bombardiert. In den Argonnen unternahm der Feind in der Richtung auf Fon⸗ e einen 7 5 N 79 in 64 vor der Vertagung als letzte Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Angriffsverſuch; er wurde durch das Feuer unſerer Infanterie in ſeine Schützengräben zurückgeworfen. An der übrigen Front war die Nacht ruhig. Aus den Dardanellen iſt nichts zu melden außer einigen leichten Fortſchritten an unſerem rechten Flügel und der Tätigkeit unſerer Flugzeuge, die erfolg⸗ reich ein neues feindliches Fluglager nördlich Tſchank bombardierten und den Schuppen des Benzinlagers trafen und einen beträchtlichen Brand verurſachten. Amtlicher Bericht vom Mittwoch Abend: Im Laufe des Tages kein Zwiſchenfall auf der Front vom Meer bis den Vogeſen. Wir beſetzten zwei feindliche Blockhäuſer öſtlich des Lingekopfes und am Schratzmännele. Ein franzsſiſches Luftſchiff an der belgiſchen Nüſte. Berlin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Geſtern Nacht erſchien ein f ranzöſiſches Luft⸗ ſchiffan der Küſte Belgiens in der Nähe von Gent und verſuchte dort zwei deutſche Un⸗ terſeeboote zu beſchießen. Die Tauchboote blieben jedoch unbeſchädigt. Das Luftſchiff wurde ſchließlich von den Weſe in 5 ge⸗ trieben. Seuer im Jeuenge 3 Coulon. Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Meldung des„Temps“ aus Toulon iſt in dem dortigen Fouragepark geſtern ein hef⸗ tiger Brand ausgebrochen, der einen großen Schuppen mit Lebensmitteln zerſtörte. Die be⸗ nachbarten Schuppen konnten nur mit großer Mühe gerettet werden. Der Schaden, deſſen Höhe noch nicht feſtgeſtellt 135 ſebr 1 trächtlich ſein. Die ee im eng⸗ liſchen Unterhauſe. London, 29. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Unterhaus. Samuel(liberal) fragte, wie die Regierung ſich zu dem Oberhausbe⸗ ſchluſſe auf Vertagung der Beratung des Penſionsgeſetzes bis nach den Parla⸗ mentsferien ſtelle, wodurch viele Verwundete geſchädigt würden; die Führer der Oppoſition hätten ſich doch im November verpflichtet, ſich der Entſcheidung einer beſonderen Kommiſſion hier⸗ über zu unterwerfen. Asquith kündigte eine Erklärung hierüber gelegentlich der Vertagung am 28. Juli an. Markham fragte, ob er daraus auf Nichterledigung des Penſtonsgeſetzes ſchließen ſolle. Asquith erklärte, Markham ſolle daraus ſchließen, daß er morgen die Vertagung des Hauſes beantragen werde. Auf eine weitere Frage des Liberalen Hogge erwiderte Asquith, er habe ſeinen Aeußerungen nichts hinzuzufügen. Auf eine gquith, er werde über die Dauer der Parla⸗ mentsferien keine neue Erwägung anſtellen, ſondern die Gründe gelegentlich ſeines Vor⸗ ſchlages darlegen. Sir Edward Grey gab auf die Frage Auskunft, daß die engliſche Erdöl⸗ leitung in Perſien im Febrpar beſchädigt, aber bis Juni wieder ausgebeſſert worden ſei. Der Chefſekretär für Irland, Birrell, ant⸗ wortete auf die Frage wegen der angeblich wegen politiſcher Verbrechen verbannten Iren, daß das Betreten verbotener Bezirke oder falſche Angaben über deutſche Unterſee⸗ boote keine politiſchen Vergehen ſeien. Lynch (Nationaliſt) fragte, auf Carſon anſpielend, ob jene Verbannten wirklich etwas Unrechtes ge⸗ tan, oder ob ſie nur die Befähigung zum Kabi⸗ nettsmitgliede erworben hätten. Das Haus nahm den von der Regierung ab⸗ geänderten Geſetzentwurf über die Kohlen⸗ preiſe in dritter Leſung an. Me. Neill fragte, ob es dem e bekannt ſei, daß Reiſende, die nach denr Feſtland gingen, unge⸗ hindert ſo viel Gold mitnehmen könnten, wie ſie wollten, und daß Boulogne voll von deut⸗ ſchen Agenten ſei, die die Goldſtücke ſammelten, und ob er die Goldausfuhr durch Reiſende ver⸗ bieten wolle. Me. Henna antwortete, er wolle den ſreien Gelderber im Handelsverkehr nicht In Friedrichsruh in der Sterbenacht Bismarcks. Eine Erinnerung an den 30. Juli 1898 15 von Leo Erichſen.“) BVor 17 Jahren! Und doch ſtehen wieder die Ereigniſſe jener bedeutungsvollen Nacht klar vor meinen Augen! Noch am Morgen lauteten die Berichte über den Geſundheitszuſtand des Fürſten Bismarck günſtig; man wußte auch, daß Prof. Schweninger ſeit einigen Tagen fern von Friedrichsruh weilte, und das beruhigte all gemein. Am ſpäten Nachmittag jedoch erhielt die„Hamburger Zeitung“, deren Redakteur ich war, von einem Vertrauensmann aus der Um⸗ gebung des Fürſten die Nachricht, daß eine Plößtliche Wendung zum Schlimmeren eingetre⸗ ten ſei, und ſofort begab ich mich nach Friedrichs ruh. Nur wenige Paſſagiere entſtiegen an der lleinen Station im Sachſenwalde dem Zuge. Läſſig lehnte der Beamte, der die Fahrkarten abnahm, am Gitter.„Iſt es richtig, daß es mit dem Fürſten wieder ſehr ſchlimm ſteht?“ „Int Gegenteil, es geht ihm ſehr gut; vor⸗ geſtern hat er noch am Diner teilgenommen und iſt im Park ſpazieren gefahren.“—„Heute nach⸗ nrittag ſoll aber eine plötzliche Verſchlimmerung eingetreten ſein?“—„Das iſt wieder ein Gerede, Der bekannte Vortragsredner und Schrift⸗ ſteller, damals Feuilletonredakteur der„Neuen Zeitung“, war der erſie Journaliſt, die Nachricht von dem Tode Bismarcks em⸗ 1 er—5 ſie an faſt alle bedeutenden 8 8 0 gen der Welt Fee WiRR wie es ſelt Wochen peht; am nächſten Tage wird es immer widerrufen, das kennen wir. Wenn's ſchlimm um Durchlaucht ſtände, wäre Schwen⸗ inger hier.“ Dieſelbe Auskunft erhielt ich von mehreren Seiten; überall wurde die Abweſen⸗ heit Schweningers als ein Zeichen für das gute Befinden des Fürſten aufgefaßt. — In tiefem Frieden liegt der Sachſen⸗ wald; in der eFrne blitzen vereinzelt die Lichter von Aumühle auf, wie kleine verlöſchende Punkte leuchten die Signallaternen des Schienen⸗ ſtranges, und vom Bahnhofe fällt der matte Schein der Lampen auf die nächſte Umgebung, ſonſt iſt alles in Dunkel gehüllt. Die Land⸗ ſtraße, der Dorfweg ſcheinen wie ausgeſtorben, nichts ſtört die Stille der Nacht, nur der Tele⸗ graphenapparat im nahen Poſthauſe tickt ein⸗ tönig fort. Jeder Verſuch, in das Schloß zu gelangen, mißlingt; der Portier iſt verreiſt, aber ſeine beiden Söhne verwalten das Wächter⸗ amt mit derſelben Strenge wie ihr Vater. Ich gehe nach der Rückſeite des Schloſſes; das „Landhaus“, das einzige Gaſthaus des Ortes, iſt noch ſpärlich beleuchtet, und die letzten Gäſte ſchicken ſich eben zur Heimkehr an. In einem der wenigen Häuschen neben dem Wirtshaus wohnt, wie mir bekannt, ein im Schloß Be⸗ ſchäftigter. Das Haus iſt dunkel; ich wecke die Bewohner, eine Frau öffnet.„Iſt Ihr Mann zu Hauſe?“—„Nein, er hat drüben im Schloſſe Nachtwache.“—„Können Sie nicht einmal zu ihm gehen? Es ſoll mit dem Fürſten ſehr ſchlimm ſtehen!“ Es ginge nicht, ſie dürfe unter keinen Umſtänden ins Schloß. Endlich, nach vielem Unterhandeln, entſchließt ſte ſich, einen Verſuch zu machen, und kehrt mit der talſachlich ſehr ſchlimm Schweninger werde jeden Augenblick er⸗ wartet! Nun ſende ich 1 55 Karte zu Dr. Eryſander; 1905 kurzer Zeit kehrt der Bote zurück: Es ſeĩ unmöglich, jetzt zu Herrn Doktor zu gelangen, da er fortwährend um Seine Durchlaucht beſchäftigt ſein müſſe. Der Poſt⸗ bote bringt eine Depeſche ins Schloß; er beſtä⸗ Nachricht 7 5 es ſtehe. tigt, daß Geheimrat Schweninger mit dem -Zuge 10 Uhr 24 Min. eintreffen werde. Es iſt 10½ Uhr; ein Wagen fährt aus dem Schloß⸗ hof, Graf Wilhelm Bismarck und die beiden Grafen Rantzau begeben ſich nach dem Bahnhof. Jetzt rollt der D⸗Zug Berlin⸗Hamburg in die Halle, nur einen Augenblick hält er Schweninger ſpringt heraus und im ſchärfſten Trabe geht es dem Schloſſe zu. Eine halbe Stunde bangen Erwartens, dann öffnet ſich das ſchwere Tor— Profeſſor Schweninger tritt heraus, ohne Hut, ohne Mantel, ſein Geſichtsausdruck ſagt alles,„Herr Geheimrat—!“ Schweninger nickt ſtumm; ſchweigend gehen wir die wenigen Schritte nach dem Telegraphenamt ein Augenblick kurzen Beſinnens, dann ſchreibt er mit feſter Hand: „Alt Se. Majeſtät den deutſchen Kaiſer. Melde Eurer Majeſtät untertänigſt, daß Se. Durchlaucht Fürſt t Bismarck ſoeben ver⸗ ſchieden iſt. Dr. Schweninger.“ Ich frage ihn, wie der Fürſt verſtorben ſ ſei. „O bitte, laſſen Sie mich, ich kann jetzt macht ſprechen,“ erwidert er weinend; nach einer Pauſe fügt er hinzu:„Er ſtarb ruhig und ſauft, ſehr ſanft!“ Nun wird es auf dem kleinen Poſtarmt leben⸗ 1 Eryſander, Graf Rantzau erſcheinen, und 8 5 verkündet Telegramm auf Telegramm der Welt das Hinſcheiden von Deutſchlands größtem Mann. Ueber 400 Depeſchen wurden hier bis Mitternacht aufgegeben. Zuletzt kam auch ein alter Diener, der in der Umgebung des Fürſten grau geworden war und der wie ein Kind weinte. Von ihm erfuhr ich Näheres über die letzten Stunden Bismarcks. Noch am Samstag, dem Todestage, morgens fühlte ſich der Fürſt verhältnismäßig wohl, bis gegen 11 Uhr eine plötzliche Verſchlimmerung eintrat. Er hatte mit Atembeſchwerden zu kämpfen, und Prof. Schweninger wurde kele⸗ graphiſch gerufen. Um 3 Uhr verlor der Fürſt das Bewußtſein; dieſer Zuſtand hielt bis gegen 8 Uhr an, wo eine ſcheinbare Beſſerung ein⸗ trat, die aber derartig umſchlug, daß man bald das Schlimmſte befürchtete. Als Schweninger eintrat, waren im Sterbezimmer die Grafen Herbert und Wilhelm Bismarck, Graf und Gräfin Rantzau mit ihren Söhnen, Baron und Baronin Merck, Dr. Cryſander und der alte Kammerdiener Pinno zugegen. Der Fürſt war in der letzten Stunde bei Beſinnung. Er er⸗ kannte ſeine Umgebung und ſagte, als ihm die Gräfin Rantzau ein 5 Kiſſen zurecht legte, lächelnd: entſchlummerte er ſauft; Geheimrat Schwenin⸗ ger konnte nach wenigen Minuten den Tod feſt⸗ ſtellen. Draußen lag der tiefe Frieden der Nacht. Langſam gingen wir dem Bahnhof zu; Beamte erwarteten dort den letzten Zug⸗ — ein Ziſchen und Schnauben, ein Pfiff, und der Zug rollt in den Bahntof, mehrere Paſſo⸗ Frage des Lüberalen Pringle erwiderte As⸗ „Ich danke Dir, mein Kind!“ Dann einige Jetzt —̃— ————.Ke1 n 7. AAAAA öiiKAA m it ei 5 —— Freitag, den 30. Juli 1915. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. verbindern, da er für die Erhaltung des Kredits und der auswärtigen Wechſelkurſe von Bedeu⸗ tung ſei. Beabſichtigt ſei aber, eine ſtrengere Unterſuchung der Reiſenden vornehmen zu laſſen. Es wäre wünſchenswert, wenn alle Rei⸗ ſenden vor der Abreiſe ſich feſtländiſches Geld einwechſelten. Bald nach Ausbruch des Krieges ei Anweiſung gegeben worden, möglichſt Löhne und ſonſtige Zahlungen in Noten und Silber zu zahlen er erwäge weitere Maßnahmen, um den inneren Goldumlauf zu vermindern. Der Staatsſekretär des Innern Sir Sohn Simon erwiderte auf eine Anfrage, daß 44000 Geſuche um Befreiung von der Internierung eingegangen ſeien; die mei⸗ ſten Ausgenommenen ſeien Polen, Tſchechen, Italiener und Elſäſſer. Im ganzen ſeien 7325 Geſuche abgelehnt und 6092 bewilligt worden. Seit Beginn des neuen Verfahrens ſeien 6302 Perſonen heimgeſandt und 9325 interniert wor⸗ den, 6000 blieben noch zu internieren, was Ende Auguſt geſchehen ſein werde; wöchentlich wür⸗ den etwa 1000 interniert. London, 29. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Unterhaus. Bei der geſtrigen Begründung des Antrages auf Vertagung des Hauſes gab Asquith einen allgemeinen Ueberblick über die Lage. Er ſagte, ſeiner Anſicht nach würde der Krieg wenigſtens für einige Zeit eine Frage der Ausdauer ſein. England wäre undankbar, wenn es nicht die beiſpiellos tapferen Bemühun⸗ gen der Ruſſen anerkennte, die eindringende Flut aufzuhalten und ihre Stellungen unver⸗ ſehrt zu bewahren.(Lauter Beifall.) Er finde in der ganzen militäriſchen Geſchichte kein groß⸗ artigeres Beiſpiel von Disziplin und Ausdauer, als das von der ruſſiſchen Armee während der letzten 7 Wochen gegebene. Ueber Italien ſagte der Miniſterpräſident unter dem Beifall des Hauſes, er erkenne mit größter Befriedi⸗ gung und Genugtuung an, wie dieſer neue Ver⸗ bündete durch umſichtige Bewegungen ſtetig Boden gewinne und ſich einen Weg vorwärts zum Siege bahne, den er wahrſcheinlich in ſehr kurzer Zeit ereichen werde. In Frankreich gebe es ſeit Kriegsbeginn keinen Zeitpunkt, in dem die beiden Armeen von einer vollkommene⸗ ren Brüderlichkeit beſeelt und ſiegesgewiſſer ge⸗ weſen ſeien als jetzt. Ueber die Flotte brauche er nur zu ſagen, daß ſie ſo ſtark und noch ſtärker ſei als zu Beginn des Krieges, und daß die U⸗Bootblokade ihr keinen ernſtlichen verhäng⸗ nisvollen Schaden zugefügt habe. Der krieg mit Italien. Das italieniſche Volk erfährt nichts über die militäriſche TCage. Berlin, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Dem Berliner Tageblatt“ geht aus Lugano fol⸗ gende Meldung zu, daß die„Agence Ste⸗ fani“ über die letzten Iſonzokämpfe einen längeren Bericht veröffentlicht, der kein Wort über die militäriſche Lage, ſondern nur einzig und allein zwei ſpalten⸗ lange Züge über die Tapferkeit des italie⸗ niſchen Heeres enthält. Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Zürich wird gemeldet: Von der italio⸗ niſchen Grenze wird berichtet: Die italieniſchen geitungen verſchweigen üollſtändig den Luftangriff auf Verona, troßz⸗ dem die Sache in Mailand verbreitet iſt und ſehr verſtimmend wirkte. In Verona lebt man in ſtändiger Angſt vor weiteren Angriffen der Flieger, welche oft über der Stadt erſcheinen. Der neuerdings angerichtete Schaden iſt ſehr be⸗ trüchtlich. Ein Teil der Eiſenbahnlinie Ala.— Verona iſt zerſtört; Soldaten und Privatreiſende müſſen eine große Strecke zu Fuß gehen. 0 Italien vor der Xriegs⸗ erklärung an die Türkei. Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Lugano wird gemeldet: Die„Stampa“ ſchreibt: Die offenbar von den iſt tot!“ Ein unwillkürlicher Ausruf des Er⸗ ſchreckens— ſchon dampft der Zug das Waldesdickicht in tiefes Dunkel gehüllt. Durch die hohen Wipfel fuhr der laue Nacht⸗ wind, die Blätter rauſchten geheimnisvoll leiſe, es war, als tönten ſie ein Lied— ein Totenlied für Deutſchlands größten Mann. Pultusk. Ein wichtiger Stützpunkt der Narewlinie iſt durch die Einnahme von Pultusk in unſere Städte Polens, deren raſcher Aufſchwung durch die giſche Bedeutung dieſer Orte noch be⸗ chleunigt worden iſt. Durch die Garniſon und 5 und Leben in dieſe Gemeinden gekommen, und ſo hat auch 7 innerhalb der 7 5 25 Jahre 00 ölkerung, die im re 1890 nur 92 Seelen betrug, faſt bb Trotzdem darf Nus dem Mannheimer Kunſtleben. man ſich unter Pultusk kein ſtädtiſches Gemein⸗ weſen vorſtellen, wie wir es in Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn von Orten mit rund 30 000 Hände gefallen. Es iſt eine jener die Befeſtigungswerke iſt Geld Einwohnern gewöhnt ſind, Das, was den Be⸗ uchern auf den erſten Blick auffällt, iſt der pielloſe Schmutz auf den Straßen und und der elende Zuſtand der meiſten II Zentralmächten giere erſcheinen am Fenſter.„Fürſt Bismarck weiter, lebendige Kunde von dem Ereignis in die Ferne tragend. Voll warf der Mond ſein Licht auf die Bäume des Sachſenwaldes. Nur vereinzelt fiel ein Strahl durch das dichte Geäſt, ſonſt war inſpirierten Herausforderungen der Türkei gegen Italien hätten die Grenze des Ertrag⸗ lichen überſchritten Uebrigens ſei gleichzeitig mit der Kriegserklärung an Oeſter⸗ reich auch für die Kriegserklärung an die Türkel wegen Verletzung des Lauſanner Verrtages alles vorbereitet geweſen. Da indeſſen die Kriegserklärung zwiſchen Deutſchland und Ita⸗ lien unterblieben, ſo habe die Konſulta vorläu⸗ fig vom Bruchmit der Türkei abgeſehen. Heute ſeien die Dinge dagegen ſo weit=Nehen, daß der Miniſterrat dieſer Tage die Entſcheidung treffen könne. Der Kampf um die Dardanellen Die Beſetzung von Muytilene. Paris, 29. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: England hat Griechenland amt! en Alliierten mitgeteilt, Mytil ausſchließlich militäriſchen ſetzen, wie dies in ähnlich der Beſetzung von Lemn hem Tone ge⸗ die Alltierten die 0 nlands achten und die Inſel ré bürden, ſobald die Gründe für ihre Beſetzung verſchwinden würden. Das franzöſiſche U⸗Boot „Mariotte“ verſenkt. Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Eine Mitteilung des Marinemimniſteriums be⸗ ſagt: Das franzöſiſche Dardane[len⸗ geſchwader iſt ohne direkte Nachricht von dem franzöſiſchen Unterſeebobt Mariotte, das am 26. Juli vormittags in die Meerenge einfuhr, um im Marmara⸗Meer zu operieren. Türkiſche Telegramme melden, daß das Unter⸗ ſeeboot„Mariotte“ verſenkt und die aus 31 Mann beſtehende Beſatzung gefangen genom⸗ men worden ſei. Der Seekrieg. Die erfolgreiche Tätigkeit unſerer Unterſeeboote. Berlin, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die dä⸗ niſche Preſſe ſtellt für die letzten Tage eine Rekord⸗Tätigkeit der deut⸗ ſchen Unterſeeboote feſt. Seit Sams⸗ tag ſeien nicht weniger als 22 engliſche Schiffe verſenkt worden. Aber auch die Verſenkung ſkandinaviſcher Schiffe ſei erfolgt und habe den ſkandinaviſchen Handel mit Bann⸗ ware empfindlich geſtört. Esbjerg, 29. Juli.(W᷑B. Nichtamtlich.) Nach dem„Veſtyillands Social⸗Demokrat“ iſt geſtern Nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr der deutſche bewaffnete Fiſchlampfer „Senator von Beerenberg“ fünf bis ſechs Meilen von der Küſte nördlich vom Harns⸗ rew⸗Feuerſchiff von einem Unterſeebvot, das wahrſcheinlich der engliſchen Marine angehört, torpediert worden und geſunken. Der Dampfer hatte eine Beſatzung von 30 Mann, ein Mann ertrank, drei wurden von dem Un⸗ terſeeboot an Bord genommen, 26, darunter zwei Schwerverwundete, begaben ſich in einem Rettungsboot nach dem Harnsrew⸗Feuerſchiff. — Nach einer Meldung von„Ribe Stiftſtidende“ waren von der Beſatzung des Fiſchdampfers 3 Mann ertrunken, drei vom Unterſeeboot ge⸗ rettet und 24, darunter drei Verwundete, an Bord des Harnsrew⸗Feuerſchiſſes gegangen. Lyon, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Pro⸗ greß meldet aus Alexandrien, daß ein fran⸗ Lebensmitteln zöfiſcher Kreuzer zwei mit beladene Segelſchiffe naich Alexandrien Die Schiffe waren in den iriſchen ekapert worden. Die Be⸗ Ortsbehörden in Alexandrien brachte. Gewäſſern g ſatzung wurde den ausgehändigt. große Schloß, in dem ehemals die Biſchöfe vo Plozk refidierten. Auch die orthodoxe Kirche mit ihrer vergolbdeten Kuppel hebt ſich aus der Anzahl der armſeligen Bauten der Stadt her⸗ vor. Die Bevölkerung der Kreisſtadt am Nareiv treiht vorwiegend Handel, und unter dieſem Handel ſteht das ziemlich bedeutende Getreidegeſchäft weitaus an erſter Stelle. Pul⸗ küsk iſt übrigens eine uralte Siedelung und ſchon im Jahre 956 gegründet. Nicht zum erſten Male erſcheint ſein Name in der Kriegs⸗ geſchichte. Im Jahre 1703 beſiegte hier Karl VII. von Schweden ein ſächſ. Heer unter dem General Steinau und nahm es ſaſt gänzlich ge⸗ 0 Und reichlich hundert Jahre ſpäter er⸗ fangen. re füllke wieder kriegeriſcher Lärm die Stadt am Ufer des Narew. Am 26. Dezember 1806 ſtießen bei Pultusk die Ruſſen mit den Fran⸗ zoſen zuſammen, die ſich den Uebergang über den Rarew erkämpften. Die Ruſſen unter Boennigſen verſuchten den Vormarſch des Heeres aufzuhalten wurden napoleoniſchen ber geſchlagen und mußten ſich zurückziehen. Roſengarten Gaſtſpiele von Mitgliedern des Neuen Theaters in Frankfurt a. M. „Die Leitung des Roſengartentheaters teilt uns mit, daß die Erſtaufführung der mufikaliſchen Poſſe„Ein Tag im Paradies“ Text von Leo Stein und Bela Jenbach, Muft von Ed. — Grimsby, 30. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der Fiſchdampfer„Dovey“ iſt von einem deutſchen Unterſeeboot in der Nordſee ver⸗ ſenkt worden. Man glaubt, daß die Be⸗ ſatzung von 9 Mann ertrunken iſt. * Baumwolle unbedingte Bannware? BVerlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der„Dai⸗ ly Expreß“ erfährt aus zuverläſſiger Quelle, die engliſche Regierung werde in Zu⸗ kunft Baumwolle für unbedingte Bannware erklären. Die Nämpfe im Kaukaſus. Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Wie dem„Tanin“ vom Kaukaſus⸗ Kriegsſchauplatz gemeldet wird, hat die türkiſche Armee durch ihre Angriffe die Ruſ⸗ ſen von ihrer dritten Verteidigungslinie zurückgeſchlagen, wobei dieſe enorme Verluſte hatten. über 400 Ruſſen, dar⸗ unter 10 Ofſiziere, wurden gefangen genom⸗ men. Die türkiſche Offenſive dauert fort. Eine ganze Ruſſenbatterie wurde mit ihrem Chef und Munition erbeutet. Ferner wurden mehrere Hundert Gewehre, hunderte Kiſten mit Munition und einigen Sanitätswagen erbeutet. deutſchland und Amerlla. Noten ohne Ende. EVerlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Wie dem Reuterſchen Bureau aus Waſhington ge⸗ meldet wird, begann Staatsſekvetär Lauſing nach Empfang der Konſulberichte ſofort die Votrbereitung einer Note an Deutſchland, welche aufgrund des ver⸗ letzten amerikaniſch⸗preußiſchen Vertrages von 1828 Schadloshaltung für den Verkuſt des amerikaniſchen Dampfers„Feelan ow“ fordert. die neuttalen. gichwedensNeutralitätspolitik ABerlin, 30. Juli(Von u Berl. Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet:„Daily Chronicle“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem ſchwediſchen Sozialiſtenführer Bran⸗ ding, der dieſer Tage in London eingetroffen iſt. Branding hob die Einigkeit hervor, mit welcher die Deutſchen den Krieg durchhalten. Inbezug auf die Haltung Schedens z er auf die Ausführungen des Miniſters Wallen berg. Das ganze ſchwediſche Volk ſtehe Wallenberg und ſeiner Neutralitätspolitik. Herr Branding war übrigens, wie wir zu⸗ fällig 8 8 in der vorigen Woche auch hier in Berlinn Der Jahrestag des Nriegs⸗ beginns. Köln, 29. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die „Köln. Volksztg.“ meldet folgenden erz⸗ biſchöflichen Erlaß: Der Jahrestag des laß, Gott dem Herrn für die Hilfe, die er uns bisher huldvoll erwieſen hat, innigen Dank zu ſagen und ihn von neuem inſtändig zu bitten, daß er uns ſeinen Beiſtand bis zu einem glück⸗ lichen und ehrenvollen Ausgang des Kriegs gnädig gewähren möge. Daher beſtimme ich, daß am nächſten Sonntag, dem 1. Auguſt, in allen Pfarr⸗ und Rektoratskirchen der Erzdiözeſe ein Hochamt mit Aus⸗ vor dem Schlußſegen drei Vaterunſer und „Gegrüßt ſeiſt Du Maria“, ſowie das Frie⸗ densgebet Seiger Heiligkeit Papft Benodikt XV. verrichtet werden ſollen. Der Erzbiſchof von Köln: Felix, Kardinal von Hartmann. Die Kaiſerin in Königsberg. Königsberg, 30. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die Kaiſerin iſt von Allenſtein kommend heute hier eingetroffen und hat im kgl. Schloß Wohnung genommen. Als die Kai⸗ ſerin kurz nach ihrer Ankunft mit der Kron⸗ prinzeſſin auf den Balkon des Schloſſes her⸗ austrat, wurden ihr von der Menge nach Ab⸗ ſingen patriotiſcher Lieder begeiſterte Hochrufe dargebracht. Württembergiſche Politik. Stuttgart, 29. Juli.(WTB. Nichtamtl.) In ihrer heutigen Sitzung hat die 2. Ham⸗ mer dem Etat für 1915 zugeſtimmt. Auch die ſozialdemokratiſche Fraktion hat ihm die Zuſtimmung erteilt wit der Be⸗ gründung, daß es auch für ſie als erſte Pflicht die Geſchloſſeuheit des bürgerlichen Volkes in dieſem ungeheuren Kampfe alich nach außen zu betonen gilt. Dagegen hat die neugegrün⸗ dete Fraktion(oziali ſt iſche Ver⸗ mund Eysler, am Samstag, 31. Juli, abends Immerhin gibt es auch in Pul⸗ ſehr anſehnlichen Bau; das iſt das 8½ Uhr, ſtattfindet. Kriegsbegiuns bietet in beſonderer Weiſe An⸗ ſetzung des hochwürdigſten Gutes gehalten und einverſtanden erklärt. Sie ſprach in einer Er⸗ klärung ihre Ueberzeugung aus, die mit den ſozialdemokratiſchen Grundſätzen und den Be⸗ ſchlüſſen der Parteitage der Sozialdemokratie übereinſtimme. Nach dieſer Ueberzeugung ſei der Staat die Organiſation der beſitzenden Klaſſe, der ſie jede Vertrauenskundgebung ver⸗ weigere. Kleine Kriegszeitung. Die Cage der deutſchen Zivil⸗ gefangenen in Frankreich. Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt Hierzu: Wie die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika mitteilt, hatte ein Vertreter der amerikaniſchen Botſchaft in Paris die Zivil⸗ gefangenenlager in Frankreich be⸗ ſucht und über verſchiedene Mißſtände berichtet. Dieſe Wahrnehmungen ſind der franzöſiſchen Regierung mitgeteilt und von dieſer näher un⸗ terſucht worden. Nach dem jetzt vorliegenden Bericht hat die franzöſiſche Regierung die vorge⸗ brachten Klagen durchweg als berechtigt aner⸗ kannt und für Beſeitigung der Miß⸗ ſtände Anordnungen getroffen. Ueber die einzelnen Lager wird Folgendes be⸗ richtet: 5 Corbara. Die Einrichtung des Krankenhauſes läßt zu wünſchen übrig; der Präfekt von Korſika iſt daher gebeten worden, die nötigen Betten, Matratzen und Bettücher zu liefern, und zwar nicht allein für Corbara, ſondern auch für die anderen Lager Korſikas. Was die drei Geiſtes⸗ kranken anlangt, ſo iſt einer von ihnen in eine Anſtalt überführt worden. Sollte der Arzt glau⸗ ben, daß der Zuſtand der anderen Kranken eben⸗ falls die Unterbringung in eine Anſtalt notwen⸗ dig mache, ſo wird dies ebenfalls geſchehen. Cervione. Daß ſich die Anzahl der Verbrecher auf 300 be läuft, wurde den Vertretern der Botſchaft von dem Kommandanten mitgeteilt, ſie iſt aber in Wirklichkeit nicht ſo groß. Davon ſollen einige zwanzig beſtimmt verurteilt und ungefähr 150 verdächtig ſein. Für dieſe Klaſſe von deutſchen ſowie öſterreichiſchen und ungariſchen Zivilge⸗ fangenen ſoll ein beſonderes Lager eingerichtet werden. Dem Miniſter des Innern iſt keine Klage über die Kantine zugegangen, er wird aber trotzdem die Sache dem Präfekten von Kor⸗ ſika unterbreiten. Der innere Hof iſt in der Tat nicht ſehr groß und für die Anzahl der Juter⸗ nierten ungenügend; es wird aber den Gefan⸗ genen jetzt erlaubt, in den an das Lager grenzen⸗ den Gärten ſpazieren zu gehen. 7 Oletta. Es ſtimmt, daß die Zeit zum Spazierengeh allzu beſchränkt iſt, und der Kommandant iſt ge⸗ beten worden, ſofort die erforderlichen, Schritte zu tun, damit hierin eine Aenderung herbeige⸗ führt wird. Korſika im allgemeinen. Daß die Beförderung der Briefe nicht pünkt⸗ lich erfolgt, iſt zutreffend. Der Präfekt hat aber angeordnet, daß noch weitere Ueberſetzer einge⸗ ſtellt werden, damit die bisher übliche Abferti⸗ gung eine Beſchleunigung erfährt. St. Tropez. Mit Beziehung auf die MUeberfüllung dieſes Lagers iſt der Prüfekt von Var gebeten worden, 50 Internierte von St. Tropez nach Ile Mar⸗ guerite zu überführen. Auch iſt Anweiſung ge⸗ geben worden, den Gefangenen Kaffee und Zucker zum Frühſtück zu geben. Granville. Durch die Abreiſe der Elſaß⸗Lothringer hat die Ueberfüllung in dieſem Lager aufgehört. Crogson. Durch die Errichtung des Lagers in Kerbsnedt und der Ueberführung einer Anzahl von hieſigen Gefangenen dorthin iſt das hieſige Lager erheb⸗ lich entlaſtet worden. Ile de Siee. Ein großes Stück Land iſt zum Spazierengehen 1 biantmeiſter entlaſſen; infolgedeſſen iſt die Be⸗ löſtigung verbeſſert worden. Guerande. Mit Beziehung auf die Klage wegen der den Gefangenen überſandten Gelder, iſt der Präfekt gebeten worden, darauf zu achten, daß die den Internierten zugehenden Gelder dieſen in ge⸗ wiſſenhafter Weiſe gutgeſchrieben werden, damit ſielihnen von Zeit zu Zeit und wenn ſie Geld be⸗ nötigen, ausgezahlt werden können; ferner auch, daß den Gefangenen die Pakere, die in ihrer Ge⸗ genwart geöffnet worden ſind, ausgehändigt wer⸗ den. Mannheim. Roetes Kreuz, Mannheim. Die Nagelung am„GEiſernen Rolan d“ nimmt einen guten Fortgang. Eine größere An⸗ zahl Schulklaſſen hat ſchon Nägel mit Be⸗ zeichnung der Klaſſe, ſowie Einzelnägel einge⸗ ſchlagen. Es iſt ſtets ein freudiges, bewegtes Bild, wenn die Schulkinder in Begleitung ihres Leh⸗ rers oder Lehrerin mit Eifer ihren Nagel ein⸗ ſchlagen. Die Stadtverwaltung, ſowie zahlreiche Kor⸗ porationen, Banken, Unternehmungen cller Art haben ſchon reiche Stiftungen für Nägel gemacht. Weitere Stiftungen für Nägel an die Schuljugend ſind ſehr erwünſcht.— Die Gravie⸗ rung ſämtlicher Namensuäg el iſt in Bälde leinigung) ſich mit dem Etat nicht beendigt, worauf die Benachrichtigung der ein⸗ hergerichtet worden. Der Präfekt hat den Pro⸗- eter, 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 30. Juni 1915 zelnen Stifter zur Abholung ihrer Nägel erfol⸗ gen wird.— Auch von auswärts haben ſich ſchon Vorſtand und L Stifter zur Nagelung eingefunden. Ueberall fin⸗ det die meiſterhafte Ausführung des„Eiſernen Roland“ ſelbſt, wie ſeine ſchöne und zweckmäßige Aufſtellung, ungeteilte Anerkennung.— Die Metallnachbildungen des„Eiſernen Roland“ in ½% Größe, wie auch als Briefpetſchaft, Briefbeſchwerer und Anhänger wer⸗ den in 14 Tagen zum Verkauf fertiggeſtellt ſein. Dieſelben werden in ihrer ſchönen Ausführung ſicherlich viele Käufer finden. Der ſchon vielfach angeregte Opfertag am 1. Auguſt, dem Jahrestag der Kriegs⸗ erklärung, bietet Jedermann Gelegenheit, durch Stiftung von Nägeln, Kauf von Poſtkar⸗ ten ſowie durch Einwurf von Geld in die ge⸗ meinſam mit der Kriegsfürſorge an vielen Orten aufgeſtellten Sammelbüchſen, auch dem Roten Kreuz ſeine Gabe darzubringen. * Verkehr mit Brotgetreide und Mehl. Nach einer Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern ſind als Selbſtverſorger nur ſolche Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe vorzu⸗ ſehen, welche mit ihren Vorräten für ſich und die Angehörigen ihrer Wirtſchaft mindeſtens bis zum 31. Dezember 1915 ausreichen. Dieſe Beſtim⸗ mung hat bei der landwirtſchaftlichen Bevölkerung Hervorgerufen, da hierin gegenüber den kleinen landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben eine gewiſſe Härte liegt. Wenn dieſe Be⸗ triebe ihr Brotgetreide abliefern und dafür zur eigenen Verſorgung Brot und Mehl zukaufen müſſen, ſo wird die Verſorgung dadurch verteuert; auch iſt das ihnen zuſtehende Quantum von 240 auf 200 Gramm Mehl pro Kopf und Tag verkürzt. Ferner verlieren dieſe Betriebe die für die Vieh⸗ haltung ſo notwendige Kleie. Die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer hat darum bei der Großh. Re⸗ gierung beantragt, daß die bisherige Selbſtver⸗ ſorgerberechtigung wieder hergeſtellt oder ander⸗ weitige Maßnahmen getroffen, um die als un⸗ ſozial empfundene Härte zu beſeitigen. große Unzufriedenheit * Zum Lebensmittelwucher. Eine Beſprechung über die Milchpreiſe fand vorgeſtern im Miniſterium des Innern unter dem Vorſitz des Miniſters ſtatt, an welcher Ver⸗ treter der Landwirtſchaft, des Milchhandels und der Verbraucher teilnahmen. Als Ergebnis der mehrſtündigen Grörterung ſtellte der Vorſitzende ſeſt, daß zunächſt bis zum 1. September eine weitere Erhöhung der Milchpreſſe überhaupt nicht eintreten ſoll. Wo alsdann eine Erhöhung ſeitens der Milcherzeuger verlangt werden ſollte, könnte eine ſolche nur dann behördlich unbegan⸗ ſtandet bleiben, wenn die Erhöhung des Preiſes für den Verbraucher gegenüber dem höchſten iſe im Jahr vor dem Kriege 2 Pfg. für das Liter der üblichen Handelsmilch nicht überſteigt. Nirgends ſoll die Milch mehr koſten als 26 Pfg. frei Verbraucher. Auch eine ſolche Erhöhung ſoll nur unbeanſtandet bleiben, wenn eine ſorg⸗ fältige Prüfung der örtlichen Verhältniſſe ihre Berechtigung ergibt. Wenn dies ſich nicht auf gütlichem Wege erreichen läßt, ſollen Höchſt⸗ Ppreiſe feſtgeſetzt werden. 5 p. Frankental, 29. Juli. Nachdem die Stadtverwaltung an die Bevölkerung Würfel⸗ zucker zum Preiſe von 28 Pfg. per Pfund ab⸗ gibt, bietet der Kolonialwaxenhändler Reichard jetzt die gleiche Qualität Zucker— auch bei Ab⸗ nahme der kleinſten Mengen— zu 26 Pfg. das Pfund an. Die Vergünſtigung genießen nur Frankentaler Einwohner und Reichard hofft, daß eben durch Abgabe von Mengen von ½ Pfd ab, der billige Preis der wenig bemittelten Bevöl⸗ kerung zu Eute kommt. Zur Nachahmung empfohlen! 5 p. Neuſtadt a.., 29. Juli. Der hieſige Kommunalverband kaufte 400 Zentner Zucker zum Preiſe von 23½ Mk. per Zentner und wird dieſen zu 28 Pfg. an die Bevölkerung weitergeben. pP. St. JIngbert, 29. Juli. Den Butter⸗ höchſtpreis hat das bieſige Bezirksamt auf .50 Mark per Pfund feſtgeſetzt, und die Nach⸗ barbezirksämter haben das gleiche getan. But⸗ terfrauen, die auf den Markt gekommen waren und von der Höchſtpreisfeſtſetzung hörten, woll⸗ ten zu dieſem Preis nicht abgeben, wurden aber durch die Polizei dazu gezwungen.— Die Stadt wird Läuferferkel aus Norddeutſchland erwer⸗ ben und zu billigem Preiſe an die Landwirte abgeben, wie ſie es auch ſchon mit Rindvieh ge⸗ tan hat. ANus Stadt und Cand. Mannheim, 30. Juli 1915. dem vdeeeieeeeeeeee,eense? 2 hesseesseeseeeees Mit Eiſernen Kreuz ausgezeichnet eetteeeseeeeeeteneteeeetee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Der Kriegsfreiwillige, jetzt als Vizefeldwebel bei einem Fuß⸗Artill.⸗Regt. ſtehende cand. me⸗ dent. Otto Reinhardt, Sohn des Kaufmanns Wilh. Reinhardt, Kl. Merzelſtr. 6, für erfolg⸗ reiche Erkundungen und Beobachtungen in den Argonnenkämpfen. Derſelbe wurde eigenhändig durch den deutſchen Kronprinzen mit dem Eiſer⸗ nen Kreuz ausgezeichnet. 99404%˙ 54 99899„ * Militäriſche Auszeichnung. Mit der bad, Verdienſt⸗Medaille ausgezeichnet wurde Herr Alois Englert, Sanitäts⸗Unteroffizier beim Adet S8 Derſelbe— 5 bis vor ausbr: ſsdiener beim Gr. Hauptzollamt Mannbeim. 175 eins für Wohnungsre eingehend mit der Frage Wohnungsverhältniſſe nach Krieges beſchäftigt. zen Reihe von Anre der Geſt Beendigung des Sie ſind dabei zu einer gan⸗ ingen und Beſchlüſſen ge⸗ langt, von denen insbeſondere die fol⸗ gende Entſchließung hervorzuheben iſt:„Nach übereinſtimmender Meinung von V id und Hauptausſchuß des Deutſchen Vereins für Woh⸗ nungsreform muß ernſthaft mit der Gefahr einer Kleinwohnungsnot in vielen Teilen des Reiches, weſentlicher Mietsſteigerungen und großer ſpe⸗ kulativer Ausſchreitungen auf dem Grundſtücks⸗ und Wohnungsmarkte nach Beendigung des Krieges gerechnet werden. Die Wiederkehr ſol⸗ cher Zuſtände auf dieſem Gebiete wie nach 1870 wäre aber vollkommen unerträglich. deshalb bereits jetzt durchgreifende Maßrege zu treffen, um dieſen Gefahren vorzubeugen.“ * Ein Mittel gegen die Preistreiberei in land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſen. In einer Zu⸗ ſchrift an den„Badiſchen Beobachter“ wird heute ein einfaches, leider nur zu wenig benütztes Mit⸗ tel empfohlen zur Organiſation der Lebens⸗ mittelverſorgung vom Lande nach d Stadt. Das Mittel iſt ſehr einfach; iſt das Zeitungsinſerat. Der Einſender beleuch⸗ tet ſeinen Vorſchlag, Landwirte und ſtädtiſche Verbraucher durch das Zeitungsinſerat in Ver⸗ bindung zu ſetzen, an einem praktiſchen Beiſpiel. Würde z. B. ein Landwirt an der Schutter inſe⸗ rieren:„Bin Verkäufer von ſo und ſo⸗ viel Zentner ſchönen Pflaumen zum Preiſe von 7 Mark für den Zeniner“, ſo hätte er ſicher nicht über den Mangel an Abnehmern zu klagen. In allen größeren Städten ſind genug Leute, die gerne unmittelbar vom Land⸗ wirte gutes Obſt kaufen. Daraus ergibt ſich aber auch ein Vorteil für die Behandlung des Obſtes, das nicht lange an Verkaufsſtellen herum⸗ zuſtehen braucht und ſo nicht der Gefahr des Verderbens ausgeſetzt iſt. Die Fracht für das Obſt, das als Eilgut zum Frachtſatze läuft, trägt bei angemeſſenem Preiſe der Käufer gerne. Die Vorteile für die Entlaſtung des ſtädti⸗ ſchen Marktverkehrs und für eine ver⸗ nünftige Preisbildung am ſtädtiſchen Lebensmittelmarkte, die aus einem ſolchen un⸗ mittelbaren Verkehre zwiſchen den Landwirten und den ſtädtiſchen Verbrauchern entſpringen können, ſind gar nicht hoch genug einzuſchätzen. Den erwünſchten Einfluß auf die Verſorgung der Stadt mit Lebensmitteln aller Art gewinnen die Landwirte und die Verbraucher dann, wenn ſie ihre Sache ſelbſt in die Hand nehmen und das geſchieht auf die einfachſte Weiſe auf dem Wege über die Zeitung.(Wir können aus eigener Erfahrung nur beſtätigen, daß obige Ausführungen nach jeder Richtung hin zutreffen. So brachten wir kürzlich ein In⸗ ſerat aus Hof in Bayern, in dem der Verkauf von Heidelbeeren angeboten wurde. Die Nach⸗ frage nach dieſer köſtlichen Waldfrucht war auf dieſes Inſerat hin eine derartig große, daß der Mann innerhalb ganz kurzer Zeit ſeinen ganzen Vorrat ausverkauft hatte. hriftleitung des Mannheimer Generalanzeigers.) Der Kirchenchor der Lutherkirche wird bei der Gedächtnisfeier am nächſten Sonntag folgende Chöre zum Vortrag bringen:„Herr Gott dich riefen wir“, von Wolfrum und„Gott gib Fried in Deinem Lande“ von Grell. Ihren Verletzungen erlegen iſt die Ehefrau Pauline des Schloſſers Carl Reimann, wohn⸗ haft Lenauſtraße 22, die aus dem Feuſter ihrer Behauſung herausſtürzte und ſich einen Schädel⸗ bruch und innere Verletzungen zugezogen hatte. Polizeibericht vom 30. Juli 1915. Selbſtmord. Geſtern früh 69% Uhr öffnete ſich die 31 Jahre alte Ehefrau eines Fräſers von hier an beiden Armen die Pulsadern und ſtürzte ſich hierauf aus dem Gangfenſter des 2. Stockes des Hauſes Lenauſtraße 22 hinunter in den Hof, wo ſie bewußtlos liegen blieb. Die Lebensmüde wurde mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht, woſelbſt ſie um 8 Uhr ihren Verletzungen erlegen iſt. Motiv der Tat: Häusliche Zwiſtigkeiten. Selbſtmordverſuch. Auf der Stepha⸗ nienpromenade in der Nähe des Birkenhäuschens trank geſtern Abend 834 Uhr eine 18 Jahre alte Verkäuferin von hier in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht eine giftige Flüſſigkeit. Sie wurde von zwei nprübergehenden Männern auf die Polizei⸗ wache des 7. Polizeireviers und von da mittelſt Santätsautos in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen; als Grund der Tat werden Fa ilienſtreitigkeiten angegeben. Stimmen aus dem publikum. Nochmals die wohltätige Frau! Der Einſenderin des Artikels der Nr. 364 muß man unumwunden Recht geben, daß 54 Mark pro Monat für 4 Perſonen zum Leben ſehr wenig iſt, wenn man noch berückſichtigt, daß erſt vor wenigen Tagen ein Herr mit 300 Mark Einkommen pro Monat und derſelben Anzahl Perſonen an dieſer Stelle behauptet hat, nicht mehr auskommen zu können. Der Herr hat ſich über Einquartierung beſchwert, die er vielleicht während der ganzen Kriegszeit—2 Mald ge⸗ habt hat und ließ ſeinen Mißmut dazu noch die armen Soldaten durch unfreundliche Aufnahme verſpüren. Liebe Kriegsfrau, was glauben Sie, wenn ſo ein Herr, wie Sie, ganz vernünftig vorſchlagen, erſt einmal einen geſetzlichen monatlichen Bei⸗ trag leiſten ſoll, für ein Jammerlied anſtimmtd Wir wollen nicht zu weit gehen, aber bei Allem nicht vergeſſen, daß es unſer Aller Vater⸗ land iſt, um deſſen Sein oder Nichtſein draußen ſchwere blutige Kämpfe geführt werden, von deren Größe wir Daheimgebliebenen uns ja gar keine Vorſtellung machen können. Der Herr möge ja nicht vergeſſen, daß unſere braven Leute zen, die unter großen Anſtrengungen den nd von uns fern halten, in zweiter Linie hweg auch größere Opfer noch an Einbuße hres Einkommens bringen ohne ein ſolches Ge⸗ jammer öffentlich aufzutiſchen. Schließlich iſt es ja noch gut, daß es von der Sorte nicht ſo viele gibt, ſonſt gut' Nacht Lieb Vaterland. Aus dem Großherzogtum. N. Heidelberg, 29. Juli. Die ſchwediſchen Aerzte, Dr. Sven Johannſen, Chefarzt der chirurgiſchen Abteilung des Kinderkrankenhauſes in Gothenburg und Dr. Einas Key, Privat⸗ zent für Chirurgie und Direktor des Maria⸗ nhauſes in Stockholm, beſichtigten mit höherer Genehmigung die hieſigen Lazarette und ſprachen ſich außerordentlich befriedigt über die hieſigen Einrichtungen aus; ganz beſonders er⸗ regten die neueſten Protheſen in der orthopädi⸗ ſchen Klinik von Prof. Vulpius das Staunen der Gäſte. Im Reſervelazarett Sandgaſſe nah⸗ men die beiden Herren Gelegenheit, die dort untergebrachten franzöſiſchen Gefangenen zu ſprechen. Bei einem Beſuch des Kriegernachmit⸗ tagsheims ſeierte Dr. Johannſen in einer Auſprache die deutſche Aerzteſchaft als die erſte der Welt. Großfeuer in Narlsruhe. h. Karlsruhe, 29. Juli. Wenige Minuten nach 5 Uhr heute früh iſt hier in der Wolfarts⸗ weiererſtraße im Südoſtſtadtteil am Güterbahn⸗ hof in zwei großen Lagerſchuppen Feuer aus⸗ gebrochen, in den dort untergebrachten PVorräten reichliche Nahrung fand und ſich auch über die erſt in jüngſter Zeit vollendeten maſſi⸗ veren Lagergebäude ausdehnte. Bei der Brenn⸗ barkeit des Objekts war es geboten, die geſamte Feuerwehr zu alarmieren; nachdem die Berufs⸗ feuerwehr bereits um 5 Uhr 15 auf dem Brand⸗ platze erſchienen war, trafen nach den allgemei⸗ nen Alarmſignalen in der Stadt innerhalb kur⸗ zer Zeit ſieben Löſchzüge der Freiwilligen Feuer⸗ wehr mit zwei Dampfſpritzen und etwa zwanzig Schlauchleitungen ein. Die in den Schuppen lagernden Oelfäſſer begannen, als ſie vom Feuer erreicht wurden, mit großer Wucht zu explodie⸗ ren; die Detonationen waren in der ganzen Stadt hörbar und riefen, da das Publikum ihre Urſache nicht kannte, vielfach Beunruhigung her⸗ vor. Sie haben auch den Anlaß zu den verſchie⸗ denſten Gerüchten innerhalb der Stadt und na⸗ mentlich auswärts gegeben. Trotz des raſchen Fortſchrittes des Feuers gelang es Feuerwehr⸗ und Militärmannſchaften, die zur Hilfeleiſtung herangezogen wurden, den größten Teil der Vor⸗ räte benachbarter Schuppen zu retten. Nach etwa drei Stunden war das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt, doch blieben die Feuerwehr⸗ mannſchaften zur Ablöſchung und Aufräumung noch den ganzen Tag über auf der Brandſtelle. Eine große Menſchenmenge umſäumte die Brandſtelle, die in weitem Umkreis bis zu den Eiſenbahndämmen abgeſperrt wurde. Ein im⸗ poſantes Bild bot ſich den nach Karlsruhe von Durlach kommenden oder den von Karlsruhe nach Mannheim fahrenden Reiſenden, welche die Brandſtätte faſt unmittelbar berührten und durch Oualm und Rauch fahren mußten. Von den Behörden hatten ſich u. a. der ſtellvertretende kommandierende General von Manteuffel, der Stadtkommandant, der Bezirksamtmann, der Polizeidirektor und die Bürgermeiſter eingefun⸗ den. Die Urſache des Brandes und der entſtan⸗ dene Schaden ſind noch nicht feſtgeſtellt. Letzte Meldungen. Schiffsankäufe in Amerika.— Aufträge des VBierverbandes. Waſhington, 29. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Meldung der„Aſſociated Preß“. Unter dem neuen Geſetz, das die Regiſtrievung in Amerika von Schiffen, die im Auslande ge⸗ baut wurden, zuläßt, ſind 149 Schiffe mit Liner Bruttotonnage von 527 071 Tonnen während des Finanzjahres, das am 30, Juni endete, in amerikaniſchen Beſitz übergegangen; Unter ihnen befinden ſich 99 Schiffe der bri⸗ tiſchen, 30 der deutſchen und 6 der belgiſchen Handelsflotte, ferner ein italjeniſches Schiff, 3 norwegiſche und 4 kubaniſche Schiffe. Von den deutſchen Schiffen gehörten 25 der Deutſch⸗ Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft, 4 der Hapag. New Nork Smit Boat and Engine Com⸗ pany erhielt von dengtegtierungen derelltierten den Auftrag, Voranſchläge für ſtarke, ge⸗ ſchwinde Motorbote zu unterbreiten, die zwei oder mehr leichte Kanonen tragen können und zur Jagd auf deutſche Unterſeeboote verwendet werden ſollen. England will eine Flotte von hundert, Rußland von dreißig bis vierzig ſoſcher Boote einſtellen. Die Boote wenden im⸗ ſtande ſein, fünfzig Meilen in der Stunde zu fahren. Englands Franktireurkrieg zur See. m. Köln, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln Zeitung“ meldet: Die ſpaniſche Zeitung„El⸗ Debatte“ macht einige treffende Bemerkun⸗ gen über Englands Haltung zum Völkerrecht. deutſches Unterſeeboot zu rammen verſu ſpaniſche Blatt, England dadurch den Franktireurkrieg nun offiziell! Im Anſchluß an die Mit⸗⸗ teilung einer Londoner Zeitung, daß der Kapi⸗ tän des Handelsdampfers„Floris“, der ein chte, da⸗ ür eine Ordensaus,— erhielt, bemerkt anerkennt. Dieſe Haltung der engliſchen Handelsdampfer ſei ſo völkerrechtswidrig, daß man es den deutſchen Unterſeebooten nicht übel nehmen kann, wenn ſie ſchließlich den engliſchen Handelsſchiffen gegenüber die nötige Vorſicht beobachten und die entſprechenden Maßregeln ergreifen. Der Mißbrauch der neutvalen Flagge durch engliſche Handelsſchiffe ſei ohnehin ſchon ein Bruch des Völkerrechts. Abflauen der Iſonzoſchlacht. m. Köln, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet: Der Sonder⸗ berichterſtatter des„Kölniſchen Volksblattes“ meldet, daß die neue große Iſonzo⸗ ſchlacht den Höhepunkt überſchrit⸗ ten haben dürfte. An manchen Fronkteilen ührten die Italiener bis 10 Bataillone ins Gefecht, die faſt alle völlig auf⸗ gerieben wurden. Ein italieniſches In⸗ fanterie⸗Regiment beſtand nur noch aus einem geringen Reſt. Ebenſo erging es einem neu⸗ ngeſetzten zweiten Regiment. Auf Lioſe rie⸗ ſigen Verluſte, ſowie auf den Nachſchub von Mannſchaften und Material ſcheint das Ab⸗ flauen der Kämpfe auf dem nördlichen Teil der Front zurückzuführen zu ſein. Am Nordflügel toben immer noch ſchwepe Kämpfe, die erſt in der verfloſſenen Nacht wieder zu ernſten blutigen Nahkämpfen führten. Türkiſcher Tagesbericht. Konſtantinopel, 29. Juli.(WTB. Nichi⸗ amtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: Auf der kaukaſiſchen Front verfolgen wir ener⸗ giſch die Reſte des auf der Höhe von Crebudo geſchlagenen Feindes. Wir erbeuteten Mengen von Munition und Proviant, die der Feind auf der Straße zurückgelaſſen hatte, und machten zahlreiche verſprengte Ruſſen zu Gefangenen.— Auf der Front an den Dardanellen fand am 28. Juli zeitweilig ſchwaches gegenſeitiges In⸗ fanterie⸗ und Artilleriefeuer ſtatt. In der Nacht vom 28. Juli überraſchte eine von unſerem rech⸗ ten Flügel aus vorgeſchickte Aufklärungskolonne ein feindliches Grabenſtück und erbeutete zahl⸗ reiche Gewehre und Pioniermaterial.— Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Die Hitze auf den Schlachtfeldern. Berlin, 30.: Juli.(Von u. Berl. Bur) Aus Atafterdam wird gemeldet: Wie„Daily Mail“ auldet, ſei die Hitze auf den Schlachtfeldern überwältigend. Viele Fälle von Hitzſchlag ſeien zu beklagen. An Orten, wo man die Laufgräben vorbereitet häbte, halten noch die Truppen aus; wo ſie jedoch unter der Sonnenglut Laufgräben mit dem Spaten ſchnell arbeitsunfähig. Verbrecheriſches Treiben der Ochrang in Ruſſiſch⸗Polen. * Berlin, 29. Juli.(Priv.⸗Tel.) Das„Ber⸗ liner Tageblatt“ meldet aus Wien: Das ruſ⸗ ſiſche Blatt„Naſze Slowo“ berichtet über das verbrecheriſche Treiben der Ochrana in Ruſ⸗ ſiſch⸗Polen: In Lomſha denunzierten zwei Agen⸗ ten den jüdiſchen Kinematographenbeſitzer Eiſen⸗ biegel der Spionage. In der kriegsgerichklichen Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß der Agent Czupranhyk einen Telephonaparat in die Woh⸗ nung des Eiſenbiegel geſchmuggelt und dann 5000 Rubel für die Unterlaſſung der Anzeige verlangt hatte. Im Laufe der Verhandlung wurde erwiefſen, daß auf Anzeigen des Czu⸗ pranyk bei Kriegsbeginn nicht weniger als 17 jüdiſche Bürger gehängt wurden. Die fieberhafte Geſchäftstätigkeit der verbrecheriſchen Bande war durch einen im April dieſes Jahres erlaſſe⸗ nen Befehl an die Ochrana, ſpeziell nach jüdiſchen Spionen zu fahnden, angeſpornt worde. m. Kölhn, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der holländiſchen Grenze: Geſtern wurde in London die Zerſtörung von 3 Loweſtofter Fiſchdampfern 2 däniſchen Segek⸗ ſchiffen, einer norwegiſchen Bark und eines ruſſi⸗ ſchen Dampfers gemeldet. Alle Bemannungen ſind gerettet. Berlin, 29. Juli. Das„Berliner Tage⸗ blatt“ meldet aus Schivelbein: Die Bauers⸗ frau Prochnow aus Zuchen, deren Ehemann im Felde ſteht, wurde auf dem Wege nach Lan⸗ gen von einem ſeit drei Tagen bei ihr in Dienſt getretenen Knecht überfallen und vergewalftigt. Der Knecht preßte der Frau ein Taſchentuch in den Mund, ſo daß ſie erſtickte. Berlin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Der König von Belgien hat, wie aers Genf hieſigen Blättern gemeldet wird, da die belgiſchen Kammern nicht zuſammentreten kön⸗ nen, auf Vorſchlag des Finanzminiſters eine gemiſchte Budgetkommiſſion, be⸗ ſtehend aus Delegierten der verſchiedenen Mini⸗ ſterien, gebildet. Bukareſt, 30. Juki.(WTB. Nichtamtlich) Der Fliegerleutnant Berceano iſt heute gus einer Höhe von 500 Meter abgeſtürzt; er fand hierbei den Tod. durch ſetifreie Creme beri. bert macn IHRE HAUT 45 gesund, geschmeidig, zart, Weilss. Feldpositube 45 Pig. Tube 83 Pfg. Ueberalt erhältfoh. Dr. RH. Alhershelm, rrennturt&.. 5 NNN herſtellen müſſen, werden ſie — —— 2 — CFFEVFVVVCCCCCCCC rr General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Frekag, den 30. Jult 1915. heinisen Westflisehes Konlen⸗ syndlikat, Essen à. d. Ruhr. Essen, 29. Juli.(WIB.) Aus dem der Eechenbesitzer versammilung des Rheinisch- Westfälbschen Kohlensyndikats en⸗ Stattetem Berickt ist folgendes zu entnehmen: Der rechnungsmäßige Kohlenabsatz be⸗ trug im Juni 1915 bei 24½(im Vormonat 24, im Juni 1914 2/) Arbeitstagen 5 018 539(Vor- monat 4 886 629, Vorianr 6277 772) t, oder ar- beitstäglich 205 880,(Vormonat 201 520, Vorjahr 268 508 t. Von der Beteiligung, die sich auk 7452 796(Vormonat 7050 734, Voriahr 6 589 839) Tonmen bezifferte, sind demnach 70.16(Vormonat 68.6, Vorjahr 91.51) Prozent abgesetzt Worden. Der Versan d, einschiießlich Landdebit, Depu- tat und Lieferungen der Hüttenzechen an cie eigenen Hüttenwerke betrug an Kohlen bei 24% Vormonat 24, Vorjahr 23½5) Arbeitstagen 3614 311 Wormonat 3 455 170, Vorjahr 5 418 787) Tonmen, octen arbeitstäglich 148 279(Vormonat 13965, Vorjahr 231 820)/ t; an Kobs bei 30 (Vormonat 31, Vorjahr 30) Arbeitstagen 1 507 603 (Vormonat 1508 321) Voriahr 1 385 468) t, oder arbeitsgtigich 50 23(Vormonat 48 656, Vorjahr 40 182) t; Briketts bei 2%(Vormonat 24, Vorfalm 28) Arbeitstagen 326 108(Vormonat 819 705, Vorfahr 347 408) t, oder arbeitstäglich 133790 Vormonat 13 321, Vorjahr 14 86)) t. Hier- von gingen für Nechnung des Syndikals an Koh- jen 3 107 806(Vormonat 2 960 217, Voxjabr 4853 70) t, oder arbeitstäglich 127 500 Vor- monat 123342, Vorjahr 207 640) t; an Koles 1070 6E Vormonat 1 040 982, Vorjahr 676 018) Tonnen, ocer arbeitstäglich 35 688(Vormonat 33580, Vorjahr 22 534%) 4; an Briketts 308 605 ormonat 301 308, Vorfahr 329 480) t, oder ar- beitstäglieh 12 661(Vormonat 12 555, Vorfahr 14090) t. Die Förder ung stellte sich insgesamf auf 6037 938(Vorjahr 7910 650) t, oder arbeitstäg- lich auf 247 710 Vorjahr 338 42% t und im Mai 1015 auf 5 820 905 t, oder anbeitstäglich aufß 24² 790 t. Weiter heißt es iu dem Bericht: Die Absatz- verhälnisse des Berichtsmonats aben sich im allgemeinen in dem bisherigen Rahmen bewegt. Cegenüber dem Vormonat ist neben der kork⸗ Selreitenden Steigerung im Kolcsabsatz auch im Nohlen- und Brikettabsatz eine Zunahme zu ver⸗ zeichnen. Die Förderung der Zechen hat sich gleichfalls etwas erhöht. Sie bezifferte sich auf 6037 938 t und bleibt hinter dem Gesamtabsatz in Kohle, der sich einschließlich des Bedarſes für die Koles- ueid Briketterzeugung und für die eigenen Belriebszwece ſier Zechen auf 6319 868 Tonmen beliuft, um 281 930 t zurück, welche Menge auf den Absatz aus den Lagerbeständen der Zechen entfällt. Der auf die Koksbeteiligung auzurechnende Ahsatz beirug 67.14 Prozent, Wovon.06 Prozent auf Koksgrus entfallen, gegen 63.20 Prozent Dezwi, J01 Prozeul In Vormonat und gegen 45 20 Prozent bezw..38 Prozent im Juni 1914. Die Beleiligungsanteile stellten sich im Berichtsmonat um.5 Prozent höher als im gleichen Monat des Jahres 1014. Der auf die Beteiligungsanteile an⸗ Zurechnende Brikettabsatz belief sich auf 76.52 Prozent gegen 77.51 Prozeit im Vormonat und gegen 87.81 Prozent im Juni 1914. Der Eisenbahnversand hat sich ohue Störungen vollzogen. Der Umschlagsverkehr in den Rhein- kHaten war verhältnismäßzig lebhaft. Der Versand über den Rliein-Herne-Kanal in der Richtung nach Rührort beziffert sich an Kohlen, Koks und Bri- betts zusammen im Mai auf 125 697 t, im juli auf 111 367 t. HKohlentörderung 1915⁵(in Tonnen) 1814 Uberhaupt ardeits- überkhaupt arbeſts⸗ täglloh. täglioh lanuar 5933.677 225.958.317.168 31.082 kebruar 5858.80“ 235.692.699.279 320.803 Härz..389.971 225.808.122.682 312.41 Aprſi....751.089 239.629.912.557 329.690 Hal.828.965 2242.29.402.513 338.142 eor 247.710 791058 338424 ——.888.292 327.974 Augus——.623.209 177.816 September———.509.528 211.905 Okiober—.041.509 223.760 Hovember——.753.293 239.729 Dezember—.651.200 233.452 Summa—— 84.809.916 201.050 Rechnungsmäßiger Kohlenabsatz. n Tonnen) 1915 1914 191³ Nonat überhpt. v. H. d. B. Uhetrhpt. v. H. d. B. Uberhpt. v. H. d. B. lanuar.869.351 65,74.154.07 8½ 79.22 11083 Februar.478.971 68.2.956.593 841.54.920.978 109.16 Rür:z.855.537 82.46 5913.815 7747.889.550 108.35 Abril.888.841 68.46.347.048 90.09.259.253 1085.95 Na!.836.629 68.60.543.025 80.51.754586 105.75 Zun 7518.539 70,18.2777½7 91.1 1081.0 19944⸗ zull——.889.420 87.02 714081 92.47 August——— 2345.933 33.35.027.435 92.25 September—— 4421.149 54.—.888.551 80,44 Oktebder—— 4367.031 58.88.558.491 64.18 Hovember—— 48800.19 55.29.036.500 89.90 Dezember—— 4489.072 52.5.183.209 87.30 Summa— 54566.586 7. öſs 970905 Essen, 20. Juli.(WIB) In der heutigen Beiratssitzung des Rheiniseh. Westfäli- schen Kohlensyndikats, an der auch Ver- treter des preußzischen Handelsministeriums feil.- nahmert, sind che Umlagen für das dritte Vier- Eahr 10915 in den gleichen Höhe wie bistrer fest- Sesetzt worden. Daun erlotgte die Festseteug Es der Richtpreise. diese füir Kohlen um M..—, für Kokskohlen um M..25 un für KRoks um M..— für die Tonne zu erhöhen. Diese Preisfestsetzung gilt für den Zeit- raum vom 1. September bis 31. Oktober 1915. Würde Essen, 29. Juli.(WTB.) In der heutigen Zechenbesitzerversammlung, an den auch wieder wWie an der Beiratssitzung die drei Vertreter des preußischen Handelsministeriums teilnalmen, wurde beschlossen, dem Antrag auf Aufhebung der gegen die Gewerkschaft Largen⸗ brahn verhängten Strafe von der Tagesordnung abzusetzen. Sodann genehmigte die Versamm⸗ lung nachträglich die vom Vorstand für Juli in Auspruch genommenen Beteiligungsan⸗ teile in Kohlen von 65 Prozent, in Koks von 70 Prozent und in Briketts von 80 Prozent und Setzte die Betelligungsanteile für August und Sep- tember in Kolilen, Koks und Briketts gleichmäßig auf 80 Prozent fest. Danach erstattete der Vor- Stand den üblichen Monatsbericht. Schließlich erklärte der Vorsitzende Geheimrat Dr. Kirdorff zu dem Stande der Verhandlungen über die Er- neuerung des Kohlensyndikats, daß diese, soweit eim Syndikkat auf fünf Jahre in Frage komme, nach Ansicht des Erneuerungsausschusses auf Grund ddes gesetzlichen Eingreifens des Bundesrats nicht forigesetzt werden können. Die Versammlung Schloß sich der Auffassung des Vorsitzenden an, daß die Erneuerungsverhandlungen als gescheiter anzusehen sind. Es soll mm auf Vorschlag des Erneuerumgsalischlisses versucht werden, ein Uebergangssyndikat zu bilden, das ebenso wie der Stahtwerksverband bis zum 1. April 1917 in Wirlesamkeit bleiben soll. Die Mehrheit der bis- herigen Syndikatsmitglieder, der Kartelkzechen um der àußenstehenden Zechen erlchärte sich be- reit, ddesem Debergangssyndikat beizutreten Mit wenigen Zeclhien, die ihre Zustimmung noch nicht gegeben haben, soll weiter verhandelt werden und über das Ergebnis dieser Verhandlungen soll in. der am 7. August Stattfindenden Zechenbesitzer- versammhmg bericintet werdlen. Zu den heufigen Preisfestsetzungen des Beirats ist ergünzend Zu bemenicen, daß die Preiserhöhung vom einer Mart für Kohlen auch in derselben Höhe für Briketts eintritt. Fimanzen. Pariser Effektenbörse. PAR8, 29. Juli 1915.(Kassa-Markt.) 29. 28. 3% Französ. Rente 69.— 69. 4% Spanſer àussere 84.88 84.9 5% Russen v. 1906 87.85 87 85 30% Russen v. 1896—— 4% Türken 61.15 61— Bäanque de Paris. 885 855 Crédit Lyonnals.. 1006 1005 Union Parlslenne 530 525 Suez-Kanal.... 39.90 39.0 Thomson Houston 515 530 „ 25252 4 29. 28. Maltzeff-Fabrlken. 404 404 Le Naphte 300 304 Toulaa Rlo Tinto Cape Copper— 66— Ohina Copper 253 245 Utha Copper Tharsls 2 1053—— 15 05 15 10 — 4 20% 271 8 Jägersfontam. Randmines 122 Weohsel auf London— Briansee Llanosoff Neweworker Hffektenbörse, New Vork, 28. Juli.(WIB.) Das Geschäft an der heutigen Börse wWwar sehr lebhaft. Die Um- Sätze erreichten zwar zum erstenmal seit Mai d. J. 1127 000 Slares. Der Kurs der Aktien des Stahl⸗ irusts stieg bis zu 67, Bethlehem Steels gewannen bis 2u 22 Dollar. Auch in Eisenbahnwerten wWaren die Umsätze größer, da Erntenachrichten günstiger lauteten, als bisher angenommen Worden war. Das erlöhte Kursniveau wurde jedoch später vielfach zu Glattstellungen benutzt, so daß von den erziel- ten Kursbesserungen ein Teil dieser verloren ging und der Schlußverkehr sich in unregelmägiger Haltung vollzog. Steels schloß 156, Bethlehem Steels 17 Dollar höher. Auch Kupferwerte waren ge⸗ bessert. NHandel ume Imeustrie. Bber Kampf um die Leipziger Herbst⸗ AAeSS. Die von dem Verband der Aussleller der Leip- ziger Großmesse nach Berlin einberufene Ver- Salnmlung der Meßaussteller hat betrefis Abhal⸗ tung der Messe folgende Resolution gefaßt: „Die in der Versammlung der Aussteller der Leipziger Grogmesse am 24. Juli im Restaurant „um Askanier“ in Berlin tagenden Aussteller for- dern einen 50prozentigen Nachlaß auf die Herbst- miete, der von allen Meßvermietern zu gewähren ist, und nicht von besondleren Bedlingungen ab⸗ hängig gemacht werden darf. Sie fordern weiter, daß die Stadt Leipzig durch ausreichende Unter⸗ stützung die Vermleter in den Stand setzt, einen Solchen Nachlaß zu gewähren. Der Vorstand des Verbandes der Leipziger Großmesse Wird beauf⸗ tragt, im Falle der Gewährung dieser Forderung für einen möglichst guten Besuch der diesjährigen Herbstmesse zul agitieren.“ In der Versammfung wurde noch auf eine Notiz in verschiedenen Zeilungen hingewiiesen. welche besagt, dag der Rat der Stadt Leipzig für seine beiden Meßpaläste„Handelshof“ utl„Stäcktisches Kaufhaus“ den von den Ausstellern geforderten Nachlaß bewilligt habe. Diese Meldung ist nicht Jorrekt, denn dieser Nachlag ist vom Pat, Wis das am Tage der Versammlung den Mietern der beiden Meßpaläste des Rates Zugestelttes Sehrei⸗ ben Desagt, nur vorbehaltlich der Genehmigeng der Stadtverordnetenversammlung bewilligt, dlie noch aussteht. Aber auch mit dieser Genehmi: gung wäre nur ein Kleiner Teil der Forderung 290 ¶292 275 278 der Aussteller bewillkigt, denn die Aussteller for- beschlossen, — dern weiter, daß die Stadt Leipzig durch aus- reichende Zuschüisse die zahlreichen privaten Vermieter von Ausstellungsräumen auf der Messe instand setze, ihren Mietern ebenfalls einen 50- prozentigen Nachlaß auf die Miete zu gewähren Geschielit das nicht, s0 gefährdet Leipzig das Zu- standekommen der Herbstmesse infolge des Nicht- erscheinens der Aussteſter. Die russischframzösischen Handsls- Deziehungen. Hgm Petersbung, 28. Juli. Ueber die Entwiclelung der russisch-französisc Handels- beziekungen berichten Petersburger Eeitungen, der Finan at Re vitsch in Paris habe dem Finanzministerium ausführlichen Bericht über die Arbeit der Kommission überreicht, die von Delcasse vor kurzem zur Förderung der Han- delsbeziechungen Frankcreichs mit Rußgland einge- Setzt wurde. Wie es in dem Bericht heißt, wollen französische Firmen den rus hen Importeuren einen langfristigen Wechselkredit bis auf neun Monate gewähren, auch sollen die Wechsel von einer fran chen Bank diskontiert werden. Der Plan der Gründung einer Exportbank in Paris fand keinlen Anklang, dagegen sprach sich Del- casse für Gründung einer englisch-französisch- russischen Ban aus. Alle diese Fragen würden nach einigen Tagen in Petersburg in einer beson- deren Konferenz des Finauzministeriums durch- beraten werden. N Neu Warenmärkte. Mannhelmer Viehmarkt. Amtlioher Berloht der Olrektlon des städt. Sonlacht- und Meh⸗ hofes.) Mannheim, den 29. Juli. per 50 Kilo Lobend-Sohlachtgewlohf willigt: Für Rohprodukte wie Salz, Abrannten, Tonerde, Alteisen, Schamottsteine, Sand ete. nach dem Mittelrhein 2,25 Pfg. per Zentner, für Kalk- steine ab Budenheim nach Oberkassel 1,75 Pfg. bei Viertel- bzw. 2,25 Pfg. bei halber Löschzeit; jedoch gellen die Verladungen daselbst sehr langsam Die Holztransporte ab NKarlsruhe nach den Mittel. rheinstationen haben daher bedeutend zugenom- men; die Fracht hierfür wurde mit M. 15 pro Wag⸗ gon notiert; auch wurden viele Bretter iach Rot⸗ terdam und Amsterdam etce. verladen; ebense kamen bedeutende Mengen Grubenholz nach dem Mittelrhein zur Verladung; ebenso größzere Partien Stammhölzer nach dem Mittelrhein und nach Hol⸗ land. Für die letzteren Verladungen wurden die Schiffſe meistens in Tagesmiet gechartert und nach Größe der Schiffe M. 20—25 pro Tag bezahlt. Für Sehrot ab der Binger Gegend nach Ruhrort-Alsum wurde pro Zentner 2,252,50 Pfg. bezahlt, für Abrannten von Leverkusen nach Ruhrort 2 Pfg. bei Viertel- bzw. 2,25 Pfg. bei halber Löschfrist. Die Kohlenfracht in Ruhrort wurde noch nit 80 Pfennig pro t nach Mannheim-Rheinau notiert; ab Wesseling mit 10 Pfg. pro Tonne weniger.— Die Schlepplöhne wurden notiert ab Ruhrhäfen nach MannheimRlleinau mit—4,25 Pfg. p. Ztk., ab Mannheim nach Karlsruhe mit 1,25 Pfg., nach Lauterburg mit 1,75 Pfg., nach KehlStraßburg mit 3,75—4 Pfg. pro Zentner. Die Talschlepplölme stehen noclt 15 Prozent unter Normaltarif. Angebot und Nachfrage gleichen sich aus. Letzte Handelsnachriehten, Oberursel 29. Juli.(WIB.) In den heute unten dem Vorsitz des Herrn M. A. Straus-Karls⸗ rulbe stattgehiabfen Generalyersammlung der Mo⸗ korenfabrik Obenursel.-., bei der elf Aktionäre anwesend waren, welche Mark 1 591 000 Akctienlkapital vertraten, wurden die Au- EBerlin 30. Juß.(Von uns. Berl. Büro.) Aus Nofterdam würd gemeldet: Die Iinzes“ mel⸗ det auis Bültarest, daß in ganz Runtmnien nunmehr die rei che Ernte eingebracht wäre. Von der 10 k. träge der Verwaltung genehmigt und für das ah- kälber 288 Stück„ 88—72 18—120„ gelaufene Geschaftsjahr die Verteilung einer Diwi⸗ 2 63—65 10 05„dende vom 12 Prozent beschlossen. Die ſurnus- 185 60—6s 100.—105„ 8 des Aufsichts- ohate—„krates wurden wiedergewällt. Die Aussichten für a) Stallmastsoh.— Stück 2,„ 00 900— 9„ das faufende(ieschaftsjal 1 8 1* 000 00— 00„ 8 ende G Itsfahn Wurden, soweit sie 1. 51—53 102.105 bis jetzt beurteilt werden können, als günstig be⸗ a) weldmastsob. 468tlek( 88—40 7 60 reicimet. 2 114—117 149—150 Sohwelns, 400 Sthek„ iii i 4.„ 109—11 140—142„ 5. 103—109 138—140 8. 105—111 188—142„ Es wurde bezahlt für das Stiüok: Humänischen Ernte werden infolge den bevor⸗ Stehenden Aufhebung des Ausfuhrverbotes umge- Luxuspferde 000 Stok. 0000—0000 Forkel 128 Stüeæx, 17—25 f 1725 5 8 Arbeltepfd.—„ 000—0000 Zegen 4, 12—28 kaähr 3 Milläonen nach Deutschland ktorge— 8t. 2 Shl. 00—000 Toklein.„ 000 gehen. Milonkuns— Stüok 000—000 Eämmer 00„ 00 00 EBerlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Nach Zusammen 863 Stllox landel mit Kälbern ung Sohwelnen mittelmühlg, mit Ferkeln lebhaft. Verdimgung von 1 Milli on Stüchk-Holz-⸗ schwellen. Berlin, 28. Juli. Mit besonderer Spangung erwartete man das Ergebnis des gestern beim Eisenbalinzentralamt Stattgefundenen Verclin- gungstermines, in welchem die Lieferung von mehr als 1 Million Stücke kieſernen, eichenen, buchenen Bahirschwellen und Weichenschwellen vergeben werden sollte. Die angeforderten kiefer- nen umd eichenen Schwellen wurden nur zum Teil angeboten. Die Preise Waren für kielerne Schwellen um 25 bis 35 Pfg., für buchene Schwel⸗ jen um 70 bis 75 Pig. für das Stück höher, als in der großen Verdingung vom September 1914. Folgende Firmen werden den Zuschlag für die Lieferung größerer Mengen vom Schwellen d halten: Berliner Holzcomptoir-Aktiengesellschaft Charlottenburg, Gebr. Peters und A. Peters, Han- nover, S. Goldstein, Beuthen. Lomtlomer Metallmarkxt. Londo n. 28. Jull. Kupfer: Kasss 72.—, 3 Monate 73,%/ Elektro per Kasse 87 ½% 3 Honate—— Best-Selekted p. Kasse — 3 Monate——. Alnn per Kassa: 160,%, Ronat Septbr. 160,%, Blel loko Sept. per Kassa 24.%, Zink: ber Kassa 102,— späütere Lleferungen 86.—. Antimon—— duecksiiber—.—. GAlasgovrer Roheisenmarkt. glasgon, 28. Jull. Koheisen, per Cassa 66/4, per 1 Monat 66/, per 3 Monat—.— New-orker Warenmarlst. NeWwW Vork, 28. Juli,(WIB.) Der Weizen- markt Wwar durchweg als stetig zu bezeichnen und der Seplembertermin gegen gestern 2,5 C. höher. Der Baumwollmarkt setzte in steti⸗ ger Haltung ein, würde jedoch im späteren Ver- lauf fester auf den ungünstigen amtlichen Wetter“ bericht. Käufe des Auslandes, geringes Angebot, Sowie auf große Ausfuhren. Ferner trug zu der ſesten Haltung die Festigkeit der Wallstreets sowie des New Orleanser Marktes bei. Der Schluß des Marktes war fest und die Schlußnotierungen konn- ten gegen gestern 26—32 Punkte in die Höhe gehen. Im Zusammenhang mit exmutigenden Nach⸗ richten aus Brasilien waren am Kaffeemarkt die Preise bei Beginn höher, gaben aber im Spä-⸗ teren Verlaufe wieder nach, da die Kommissionäre Verkäufe vornahmen und die Schlußmeldungen von den brasilianischen Exportplätzen Anbefriedigend waren, 50 daß die Preise 10 Punkte niedriger Waren. Verkehr. WNheinzchiffahrt. R. Mannheim, 29. Juli. Der Wasser- Staud des Rheins hat in den letzten Tagen abermals einen nennenswerten Zuwaels zu Ler⸗ zeichnen gelabt. Während dieser am Hüninger Pegel gestern mit.98 m verzeichnet wurde, Zeich- net heute die dorlige Pegeluhr.25 m anz auch der Necltar, auf welchem inſolge seines geringel Wasserstandes die Schiffahrt vollständig eingesfellt War, ist am Teilbronner Pegel von 32 em Auf em in die Hölle gegangen, 30 daß die Schiffahrt daselbst Wieder algenommen Werden konnte. Die Lage im rheinischen Befrachtungs-Ge⸗ schäkt ist noch unveränderlich uind werden immer noch zu den alten niedrigen Frachtsätzen Ladungen vergeben. Es wurden folgende Sätze be⸗ einer Londoner Meldung der„Voss. Zig.“ werdlen dort die füngsten großen Käufe in amerikani- schen Bonds der engligchen Regierung zugeschrie- ben, welche nach französischem Vorbilde in Ame⸗ rika gegen Verpfändung dieser Bonds Anleihen auinehmen wolle, Das wäre ein weiterer Versuch, den Abfluß von Gold von Amerika zu vermindern. Zehlfferbörse Zzu Dulsburg-Ruhrort. bulsburg-Buhrort, 2. Jufl. Cämtſiohe Notie rung en in Mark für die Tonne). Bergfahrtfrachten: nach Oohlenz —, St. Gdar——, Blngen—=, Halnz- Gdustavshurg 0,80, Malnplätze bis Frankfurt a, M. 0,90, Mannheim 0,80, Karisrune 0,95, Lauterburg 1,05, Strabburg l. F. 1,30.— Sohblepplöhne nadh Goblenz—.—., St. Goar 0,55—0,00, Singen 0,00—0,00, Malnz- Gustavsburg 0,80.0,00, Nalnplätze bis Frankfurt à. f..00—0,09, Hannhelm 6,86—0,00, Karispuhe 0,00, Lauterburg 0,00, Strabhurg I. Els 0,00. ralfrachten(für Kohlenladungen) Mk.: Tlel 215⸗2.20, Arnheim.00-.00, Utrecht.15-.00—, Gouda.55, Leiden 2,35, Sohledam.15—.15'dravenhage.70, Zeeland.48. Zeven- bergen 2,15.—.—, Doesburg.—.00, Langstraat.55, Frlesland .50-.00, Brüssel.50. Botterdam.95—.09. Leerdam.00. 8 Bosch.00—.00. Breda.00. Amsterdam.20. Wasserwärmedes Rheins am 30. Juli 15%., 190. Mitgeteilt von Leopold Sänger. ————..—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pegelstation vom Datum Hheln 26. 25. 27. 26.] 29. 30. eerungen Hluningent). 303 3012.89.88.2 303 Abends 8 Um. Kenll!. 343.49.55.49.58.72 Haohm. 2 Unr Maxau..95.21.23.21.26.50 Hachm. 2 Uhr Hannheim.07 40 4½% 450 4 66 Korgens? Uhr HMainz.% 11 12 151.52.-B. 12 Uhr Kaubb.50.48 284 27 277 Vorm. 2 Uhr 223 237 250 Hachm. 2 Une vom Neckar: ö Hannhem. 440 440 4% 4% 540 Vorm. 2 Uhr Helſbronn...2.45 6%.56 660 Vorm. 7 Uhr 5) Windstill, bedeckt 110. W²fitterungsbeobachtungen d. meteorol. Station Mannheim 8 2 28— 825 S„ —— 225 5 Datum Zolt 85⁵ 2 5 8555 82 8 mm— 2— 2 29. Jull Morgens 7˙⁰ 760.4 13.0 802 29 klttags 2˙⁰ 759.0 21.5 83 Abends 9˙⁰ 756.4 18.4 12 30. Juli Rorgens 7 758.5 14.4*+2 Höohste Temperatur den 29, Jull 2200. Nefste Temperatur vom 29.—30. lufi 12.20. Wetterausslekt. f. mahrers Tage I. Noraus zul arrüt der Dezbschen 668 Refche-Mafter-Merstes. 1. August: Melst helter, Warm. 2. August: Sohön warm, strlohwelse dewitter. 3. August: Bewölkt, sonnig, sohwül, vlele Gewltter. 4. August: Kübler, lebhafter Wind, heiter hel Wolkenxug. 5. Kugust: Ziemffoh kübl, veränderlioh, lebhafte Winde. 6. August: veränderilob, windig, Kkühl. 7. Aügust: Wenig verändert. FEEECCCCCCC0 T7TTT Verantwortlieh: 175 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung; I..: Ernst Müller; für den klandelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Iuseratenteil u. Geschäftliches: Fritz ſoos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buclidruckerei, G. m. b. HH. Direktor: Erust Müller. 7FPF General⸗Anzeiger Auf dem Felde der Ehre starb fur das Vaterland Mannheim. Ehren halten werden. Solingen. 5 unser Vertreter Herr Wilhelm Heesen Wir verlieren in ihm einen Mitarbeiter, dessen Fähigkeiten, Schaffenskraft und edlen Charakter wir hoch schätzten und dessen Andenken wir stets in Slegen-Solinger Eußstahl-Aetien-Verein Bestbestände selten billig! den Heldentod Piano, Nähmaſch.,Spiegel⸗ ſchrank, Bett., Waſchkomm., Kanapee, Auszugtiſch, La⸗ dentheke Schreibtiſch, Eis⸗ ſchrank, Sekretär, Fahrrad u. a. m. Aufbewahrungs⸗ magazin R 6, 4. 52937 Faſt nenerſſj 0 grüner 1 erwagen zu verkaufen. 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Räume, in welchen es nach Gas riecht, dürfen nicht mit offenem Licht(Kerzen, Lampen, breunenden Zigarren, angezündeten Streichhölzern ꝛc) betreten werden. Man achte darauf, daß dieſe Vorſicht auch von dritten Perſonen geübt wird. Natürlich iſt auch der dauernde Aufenthalt, ins⸗ beſondere das Schlafen in ſolchen Räumen ſchädlich und daher zu vermeiden. Sobald Gasgeruch bemerkt wird, öffne man Fenſter und Türen und ſtelle gute Lüftung(Durchzug) her. Man wende ſich ſofort an den nächſten Inſtallateur oder au die Wache des ſtädt. Gaswerks in 75, die jederzeit telephoniſch erreichbar iſt. 4653 Manunheim, den 18. Mai 1915. 5 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas und Glektrizitätswerke. höchſte Preiſe für 51109 Llle za Kleider Pichler. Feuer⸗ und diebesſicherer Bütherkaſſenſchrauk ſehr geräumig preiswert abzugeben. deens D 1, 3, Hths. Tel. 4323. Mehrere gebrauchte Kaſſenſchränke kauft 52917 S. Weiller, Bad Dürkheim. 1la. 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Moſſe, Mannheim. 16546 95994786 217%%%%%„7 Briefkaſten. οαν* 9 274411124412 F. Das Geſetz ſtellt für die Frage der Unter⸗ haltspflicht nur einen allgemeinen Maßſtab auf, der ſich nach den jeweiligen beſonderen Verhält⸗ niſſen richtet. Nach ber Frageſtellung muß an⸗ genommen werden, daß die Ehe noch beſteht. All⸗ gemein hat der Mann nach Maßgabe ſeiner Lebensſtellung, ſeines Vermögens und ſeiner Er⸗ werbsfähigkeit den Unterhalt in der durch die ehe⸗ liche Lebensgemeinſchaft gebotenen Weiſe zu ge⸗ währen. Wenn die Eheleute getreunnt leben, ſo iſt der Unterhalt in Form einer Geldrente zu gelpähren, ſo lange einer der Ehegatten die Her⸗ ſtellung des ehelichen Lebens verweigern darf. Unter beſtimmten Vorausſetzungen kann hier aber auch die Unterhaltpflicht wegfallen. Ein alter Abonnent. Ihre Entrüſtung ehrt Sie; haben Sie ſich aber einmal dauach erkundigt, ob ſich für dieſen Poſten ſchon einmal ein Kriegs⸗ indalide gemeldet hat? Vielleicht iſt es auch möglich ja ſogar wahrſcheinlich, daß das Mädchen das Geld ebenfalls ſehr dringend braucht, da ſie mit zur Ernährung ihrer Familie beitragen muß. Man muß derartige Sachen von allen Seiten be⸗ trachten. R. Der Lehrvertrag braucht nicht ſchriftlich abgeſchloſſen zu werden. Es kann aus einem wichtigen Grunde gekündigt werden. Ob in dem kurgz angedeuteten Verhalten des Lehrherrn ein wichtiger Grund zu erblicken iſt, iſt zweifelhaft. Wenn der Lehrling unbefugt aus der Lehre weg⸗ läuft, kann allerdings vorliegendenfalls der Lehr⸗ herr zeine Anſprüche gegen ihn geltend machen, weil der Lehrvertrag nicht ſchriftlich abgeſchloſſen iſt. Zu empfehlen iſt das unbefugte Verlaſſen aber keineswegs. H. F. 1. Gegen Mehltau dienen Beſpritzungen utit Sprozentiger Kupferkalklöſung, die man zivei⸗ mwal in den Wintermonaten ausführt. Eine Be⸗ ſpritzung— aber nur mit prozentiger Löſung— kann als Vorbeugungsmittel noch im Mat, ſpä⸗ teſtens im Juni angewandt werden. Im übrigen ſchneidet man alle verdächtigen Sträucher im Sommer und Winter ſtark zurück und verbrennt die abgeſchnittenen Triebe an Ort und Stelle.— 2. Um die Raupenplage zu bekämpfen, legt man um Bäume und Sträucher—3 Zentimeter breite Ringe mit Steinkohlenteer. Bei Gemüſepflanzen hilft nur das eifrige Abſuchen mit behandſchuhten Händen, das überhaupt zu empfehlen iſt. Int übrigen laſſen Sie ſich von der Kgl. Biologiſchen Anſtalt in Dahlem bei Steglitz daͤs Merkblatt über Raupenbekämpfung kommen. Silberfiſchchen. Die ungebetenen Gäſte können immerhin einen gewiſſen Schaden anrichten. Sie vadikal zu vernichten, dient Schwefelkohlenſtoff, den man in den feſt verſchloſſenen Räumen ver⸗ dunſten läßt, und zwar im Verhältnis von 50 cem Flüſſigkeit auf einen Kubikmeter Luftraum. Vor⸗ gefährlich iſt. M. 1. Ein entſprechendes Geſuch um Beur⸗ Bezirksamt richten, welches die Angelegenheit prüft und dann an die zuſtändigen Behörden weiter gibt. Ein Urlaub wird nur bei triftigen Gründen bewilligt. 2. Aus welchen Gründen bei Ihrem Truppenteil keine Feier des Geburtstags des Großherzogs ſtattgefunden hat, können wir natürlich nicht wiſſen und es auch nicht ermitteln. Kriegsfreiwilliger F. H. 2/29. 1. Das Eſperanto dient auch im Kriege zum ſchriftlichen Austauſch zwiſchen den Kriegführenden und den neutralen Staaten. 2. Vorausſichtlich wird das Eſperanto auch nach dem Krieg von Bedeutung ſein. 3. Wen⸗ den Sie ſich um alle weitere Auskunft an den Eſperanto⸗ Weltbund, Dresden, oder an die Eſperanto⸗Auskunftsſtelle, Leipzig, Eiſenacher⸗ ſtraße 17. Bibliothek. 1. Privatleute werden den Original⸗ einband vorziehen, öffentliche Bibliotheken pflegen häufig die Bücher tunlichſt gleichmäßig zu uni⸗ formieren. 2. Den größeren Wert möchten wir der erſteren Art zuſprechen. 3. Ueber den Ge⸗ ſchmack läßt ſich bekanntich nicht ſtreiten. Wir würden dem Originaleinband den Vorzug geben. ſicht iſt aber erforderlich, da das Mittel ſehr feuer⸗ laubung wolle Ihre Mutter an das zufſtändige Albert Fr. Das beſte Schutzmittel ſind eng⸗ maſchige Drahtgeflechte(ſogen. Fliegendraht) als Einſatz in den Fenſteröffnungen. Unter keinen Umſtänden ſollten die Fenſter ohne ſolchen Schutz geöffnet ſein, wenn im Innern das Licht ange⸗ zündet iſt, deſſen Schein bekanntlich die Tiere an⸗ zieht. Die Betten ſind mit Gazeſchleiern(Mos⸗ quitonetzen) zu umgeben. Leſer in VBayern. Die offiziöſe Statiſtik über die Verleihung des Eiſernen Kreuzes in dieſem Kriege bis März 1915 ſpricht von 5 Großkreuzen, nennt aber nicht die Inhaber. Mehr vermögen wir Ihnen nicht zu ſagen. H. H. Das Geſetz beſtimmt, daß jeder Miterbe jederzeit die Auseinanderſetzung verlangen kann, falls nicht Gründe vorliegen, die geſetzlich einen Aufſchub bedingen, ſo die zu erwartende Geburt eines Miterben uſw., oder wenn die Auseinander⸗ ſetzung durch Beſtimmung des Erblaſſers ausge⸗ ſchloſſen iſt, oder wenn die Aufgebotsverfahrens⸗ friſt oder die Friſt zur Anmeldung der Anſprüche der Erbſchaftsgläubiger noch nicht abgelaufen iſt. Dieſe letztere beträgt 6 Monate und Sie können dieſen Antrag, wenn er noch nicht geſtellt iſt, jederzeit ſelbſt ſtellen, wodurch ein Aufſchub von 6 Monaten bedingt wäre. Beſprechen Sie ſich am beſten mit dem betr. Beamten, der die Auseinan⸗ derſetzung vorzunehmen hat. Chiffre 100. Der Betreffende wolle zu dieſem Zwecke bei ſeinem Truppenteile einen Urlaub be⸗ antragen; ob ihm derſelbe genehmigt wird, liegt im Ermeſſen des Truppenteiles. G. H. Das Teſtament wäre in der angegebenen vollgültig als eigenhändiges Teſtament. rende Angaben befinden. befindliche Soldat kann allerdings ein gültiges Teſtament als Militärteſtament in noch einfache⸗ rer Form errichten, und zwar als eigenhändiges Teſtament, alſo Niederſchrift und Namensunter⸗ ſchrift durch den Erblaſſer; dies braucht dann weder Ortsangabe noch Datum zu enthalten, oder Niederſchrift der Verfügung durch fremde Hand, Unterſchrift des Erblaſſers und eines Auditeurs und zweier Zeugen, oder mündliche Erklärung durch den Erblaſſer in Gegenwart zweier Audi⸗ teure oder eines Auditeurs und zweier Zeugen, die die Verfügung ſchriftlich aufzeichnen, dem Erblaſſer vorleſen und dann unterzeichnen. Dem Auditeur ſteht, wenn der Soldat verwundet oder krank iſt, jeder Militärgeiſtliche, Militärarzt oder höhere Lazarettbeamte gleich. Das Mllitärteſta⸗ ment verliert aber ſeine Gültigkeit mit Ablauf eines Jahres nach Eintritt der Demobiliſierung des Truppenteils, wenn der Erblaſſer zurückge⸗ kehrt. Der Inhalt des angefragten Teſtaments aber iſt zu beanſtanden, da als geſetzlicher Erbe das vorhandene Kind noch in Frage kommt, das durch die Beſtimmung auf den Pflichtteil geſetzt wäre. Es würde deshalb iim Teſtamente am beſten zu ſagen ſein, daß die Ehrfrau als Vorerbin und das oder die aus der Ghe hervorgegangene Kinder als Nacherben eingeſetzt werden. A. H. Es käme nur ein Ehevertrag, der Güter⸗ trennung feſtſetzt, in Frage. Der Chevertrag iſt vor einem Notariat zu errichten. P. H. Die Firma kann den Angeſtellten auf Leiſtung der Dienſte verklagen. Die Zwangsvoll ſtreckung aus dem Urteil erfolgt nach§ 887, 888 ..O. Außerdem käme noch Schadenerſatz wegen Nichterfüllung in Betracht. Ob die Anſprüche ſich realiſieren laſſen, iſt eine andere Frage, die ohne Kenntnis der näheren Umſtände nicht beantworket werden kann. H. N. Die Unterhaltspflicht des Vaters des un⸗ ehelichen Kindes bleibt trotz der Adoption durch den Ghemann der Mutter des Kindes beſtehen. Die Adoption wird im Standesregiſter vermerkt. Sie können ſich dort erkundigen. Zur Annahme an Kindesſtatt iſt nur die Einwilligung der Mutter des unehelichen Kindes, nicht die des Vaters, er⸗ forderlich. Langjähriger Abonnent. Eine derarkige Ver⸗ pflichtung, den ganzen Wochenlohn qusguzathlen beſteht nicht. — er⸗ Au erfrag. D 6, 19, 1 Tr. N + 1. Sept. geſ. Angeb. u. Nr. 53 2587 u die Geſchäftsſt, en, Freikag, den 30. Juli 1918. Seneral⸗Anzeiger N K Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) vom Schuß⸗ Nährmittel u. Kolenialwaren: ild msch Bnadbe im Fell Frischer Rehrü rische Rehkeulen Puna.45 rima Rehbraten Pprund.I5 Rebrücken und Keulen getelt illigst. Fſoch geschlachtetes boffüael; Ffuünd.05 eken. Ptd..45 Würsttt.. wiener 2 St. 15 Pf, Cervela 14 Pf. Delikatess-Kraftfleisch/ Pfd. 35 prima Schwartenmagen ½ Pfd. 73 Pf. 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