2 Bezugzprers: 80 Pfg. monaffich, Beingerlohn 30 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtaufſchlag Mr. 5. 72 un Viertelfchr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel-⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beila ür Ci iſſenſ; U 0 ge für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 1 Telegrarnn · Adreſſe: „Beneralanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung.Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Schriftleitung Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 ——ũ Zweigſchriftleitung in Berlin Nr. 368. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 30. Juli. (WTB. Amtlich.) weftlicher Ariegsſchauplatz. Bei Perthes in der Champagne wurden von beiden Seiten Minen geſprengt, wobei wir einen franzöſiſchen Flankierungsgraben nordweſtlich des Ortes zerſtörten. Im Prieſterwald brach ein fran⸗ zöſiſcher Angriff beiderſeits Ervix des Carmes im Feuer der Infanterie und Ar⸗ tillerie vor unſeren Hinderniſſen zuſfammen. In den Vogeſen griff der Feind geſtern nachmittag erneut die Linie Linnekopf—Bar⸗ renkvpf an. Die Nahkämpfe um den Beſitz der Stellung ſind noch nicht abgeſchloſſen. Zwei engliſche Flieger mußten nahe der Küſte auf dem Waſſer niedergehen und wurden gefangen genommen. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt im allgemeinen unverändert. Südöſtlicher Uriegsſchauplatz. Truppen der Armee des Geuneraloberſten von Woyrſch haben am frühen Morgen des 28. Juli den Weichſelübergang zwiſchen Pilieamündung und Ko⸗ zienice an mehreren Stellen erzwungen. Auf dem öſtlichen Ufer wird gekämpft. Es wurden bisher 800 Gefangene gemacht und 5 Maſchinengewehre erbeutet. Geſtern haben die verbündeten Armeen des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen die Offenſive wieder aufgenommen. Weſtlich Wieprz durchbrachen deutſche Truppen die ruſſiſche Stellung. Sie erreichten am Abend die Linie Piaski— Biskupice und die Bahn öſtlich davon. Viele tauſend Gefangene und 3 Geſchütze fielen in unſere Hand. Dieſer Erfolg, ſowie die Vorſtöße öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher und deutſcher Truppen dicht öſtlich der Weichſel, preußiſcher Garde⸗ truppen bei Krupe(nordöſtlich v. Krasnoſtaw) und anderer deutſcher Truppen in der Gegend von Wojslawice haben die ruſſiſche Front zwiſchen Weichſel und Bug zum Wanken gebracht. Heute früh räum⸗ ten die Ruſſen ihre Stellungen auf der ganzen Linie. Sie halten nur noch nördlich von Grubieſzow. Oberſte Heeresleitung. ** Auf dem ſütdsſtlichen Kriegsſchauplatz hatten t am 27. ds Mts. die verbündeten Armeen Generalfeldmarſchalls von Mackenſen den „ und dabei faft 4000 Ruſſen enge Dann wurde zweimal eine im allgemeinen unveränderte Lage gemeldet. Dieſe kurze Zeit hat genügt, um eine gewaltige Entſcheidung ben zzt Jaſſen, von der heute die eriken Mannheim, Frei tag, 30. Juli 1915. 5 PFPPwwwwwGGPP000000000T00TT—TTT ———————————————————— Die ruſſiſche Front zwi hanken gebrac (Abendblatt). chen Weichſel und Bug zum viele Tauſend Gefangene. Luke 7 olggften, Neeee, ſtad 8—— 2 Aagörod is N e. 8 N 1— Afenrelc ogen 9 JLenduonusrer, eeeeeee Lubig — Alesbe,-eeeee 8— 5 Saale emeb 2 Soless oOchn Hosi o 855 SeDges FPVPVTVTCVTTTTVT 8 A 8 2 e e eell, ee 5— 2 Herend Zanligu, ee, eeg ED 7 4. 2 Sendomi,Pe eee 2. e. e,.——— N ee, 72 ee eee 8 8 N 7 7 Zuselen Hug and ſiiehsel E N e de e Krmggrune Srad unmesutHen 8 4 FG dht 8 Joderenafe 228— N owynoN Saſhueeg N eeen, ene, Doglvnse auere * Oldemener 72— 2 e 6⁰ 2 S h ⁰Hege, Ad 2 2 Arg Meldungen vorliegen. Danach haben die Trup⸗ pen des Generals Woyrſch ſchon am 28. Juli den Weichſelübergang zwiſchen der eee(die zwiſchen Warſchau und Iwangorod links in die Weichſel fließt) und Kozienice(etwa 15 Km. weſtlich Iwangorod erzwungen. Die links der Weichſel ſtehen⸗ den deutſchen Truppen haben mit anderen Wor⸗ ten auf einer Front von rund 30 Km. die Weichſel überſchritten und kämpfen bereits auf dem Oſtufer, nördlich von Iwangorod. Gleich⸗ zeitig haben die verbündeten deutſchen und öſter⸗ reichiſch-ungariſchen Truppen unter Macken⸗ ſen erneut die Oſfenſive ergriffen. Nicht weit oben am Bug, ſondern weſtlich des Wieprz, einem rechten Nebenfluß der Weichſel, der bei Iwangorod in dieſelbe mündet. Die ruſſiſche Stellung iſt hier durchbrochen worden, wir machten viele tauſend Gefangene und nahmen 3 Geſchütze. Dieſe gleichzeitigen Vorſtöße rechts und links der Weichſel, ſowie bei Krupe und Wojslawice haben die geſamte ruſſiſche Front zwi⸗ ſchen Weichſel und Bug ins Wanlen gebracht. Wir ſehen eine ungeheure Entſchei⸗ dung herannahen. Die Ruſſen geben ihre ge⸗ ſamten Stellungen auf und halten ſich nur noch nördlich Hrubieſſow, wo wir zunächſt an einen Vorſtoß nicht gedacht haben. Die Uriegslage im Weſten. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: Im Artrois wurden deutſche Truppen im Laufe der Nacht, im Abſchnit von Souchez, nach hefti⸗ gen Kämpfen mit Handgranaten zurückgedrängt. In den Argonnen Kämpfe mit Bomben. Im Gebtete von Bagadelle bis Court Ehauſſee hei St. Hubert, ſowie im Malan⸗ courtwalde ſprengten wir mehrere deutſche Poſten mit Minen. In den Vogeſen am Lingekopf laſen wir am 22. Juli in einer er⸗ oberten Stellung 200 deutſche Tote auf und fanden 2 Maſchinengewehre, eine ganze Anzahl Munition. Die deutſchen Truppen ließen auf dem Gelände des Barren⸗ kppfes über 400 Tote. Die genaue Zahl der 200 Gewehre und im Laufe der letzten Kämpfe vom 27. auf den 28. Juli gemachten Gefangenen iſt 201. Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Vom Meer bis zu den Vogeſen war der Tag ziemlich ruhig. Staxke Tätigkeit gab es nur im Ab⸗ ſchnitt von Souchez, in Arras. in Zoiſ⸗ ſon, in den Argonnen, bei Marie Thereſe und vor Fay⸗en⸗Hay, St. Die und Tann erhielten einige Granaten. Am Barrenkopf verſuchten die Deutſchen die Stellungen wieber zu gewinnen, die wir uns erobert hatten. Die deutſche Batterie, die den Gegenangriff unterſtützte, wurde unter Feuer genommen und zerſtört. Die erfolgloſen Anſtrengungen der Franzoſen Bern, 29. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Stegemann ſchreibt im„Bund“ zur Kriegslage im Weſten u..: Ueber Souchez ſcheinen die deutſchen Linien wieder vorgetrieben und nicht nur der Kirchhof und die Reſte der Zucker⸗ fabrik, ſondern auch weiter vorgeſchobene Punkte wiedergenommen zu ſein. Die deutſche Meldung vom 28. Juli läßt erkennen, daß die ungeheuren Anſtreſngungen der Franzoſen hier und die ſchweren Opfer, welche ſie in helden⸗ haftem Anſturm immer wieder gebracht haben, vollſtändig umſonſt waren, wenn man nicht mit franzöſiſchen Kritikern annehmen will, daß ohne dieſen Vorſtoß Ypern gefallen wäre. Aus ſpanzöſiſchen Armeebefehlen wird jetzt be⸗ kannt, daß zum Beiſpiel das franzöſiſche 70. Linienregiment außerordentlich gelitten hat, deſſen drittes Bataillon bei einem Angriff neun Zehntel ſeines Beſtandes auf dem Platze ließ. Wenn auch einzelne Einheiten im Stellungs⸗ kriege ſchwer zu leiden pflegen, ſo iſt die Ver⸗ nichtung eines Bataillons doch in dieſem Falle wahrſcheinlich wpiſch für die Kämpfe zwiſchen Arras und Souchez, wo die Franzoſen beinahe zwei Armeekorps verloren haben ſollen. Damit wäre der örtliche Erfolg allerdings weit über⸗ bezahlt, ſelbſt wenn auf deutſcher Seite anſehn⸗ liche Menſchen⸗ und Materialverluſte eingetreten ſind.— Zur Lage im Oſten meint der Kritiler: Augenblicklich ſcheint ein gewiſſer Beharrungs⸗ eingetreten zu ſein, welcher aus der Ber⸗ zuſtand des ruſſiſchen Widerſtandes und dem ſteifung methodiſchen Verhalten der Gegner zu er⸗ klären iſt. Wachſende Beſorgnis in Frankreich. In einem Artikel über die Stimmung in Frankreich erklärt die„Bataille Syndicaliſte“ vom 23. Juli, daß alle diejenigen, die ſich nicht an Worten berauſchen und vor der Wirklichkeit nicht die Augen verſchließen, ſich eines Gefühles der Unruhe und Angſt nicht erwehren können. Die Schuld treffe die Miniſter, welche in ihren Reden zwar einen muſterhaften Patriotismus zur Schau tragen, aber in ihren Taten völlig verſagen. Drei Punkte kommen beſonders in Betracht: die Mängel der Volksernährung, der Munitionsverſorgung und des Sanitätsweſens. Fürjedes Gebiet habe man einen neuen Unter⸗ ſtaatsſekretär ernannt, aber dieſe wieder dem⸗ ſelben Miniſter unterſtellt, der die Schuld an dem bisherigen Verſagen trage. Daher werde alles ſo bleiben wie bisher. Ebenſo kurzſichtig verfahre man auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete. Es müſſe den franzöſiſchen Soldaten entmutigen, wenn er aus der Heimat nur Klagen höre. Er könne nur tapfer kämpfen, wenn er das Bewußtſein habe, daß für ſeine Angehörigen und auch für ihn bei ſeiner Rück⸗ kehr geſorgt ſei. Die Fehler, welche die Regie⸗ rung im Anfang gemacht habe, könne man der Ueberraſchung zugute halten, aber was jetzt ge⸗ ſchehe, ſei Unfähigkeit. Die wehrpflichtigen Belgier in Frankreich von der Polizei geſucht. Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Temps“ meldet: Die belgiſche und franzöſiſche Regierung haben ein Abkommen getroffen, nach welchem alle Belgier bis zu 81 Jahren, die der Militär⸗ pflicht nicht nachkommen, in Frankreich von der Polizei aufgeſucht und zwangsweiſe der belgiſchen Militärbehörde zu⸗ geführt werden ſollen. Die Beſtimmung war bisher nur für Belgier bis zu 25 Jahren in Kraft. 2. Seite. General⸗Anzeiger 6 Badiſche Reuefte Nachrichten.(Abendblath — — Freitag, den 30. Juli 1915. Aufregende Szenen im eng⸗ liſchen Unterhauſe. Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Ainſterdam wird der„B..“ gemeldet: In der Schlußfitzung des engliſchen Unter⸗ hauſes vor ſeiner Vertagung bis zum 14. Sep⸗ tember kam neuerdings zu aufregenden Szenen. Es wurde ſtellenweiſe eine Sprache geführt, wie ſie das engliſche Parlament wohl ſeit Jahrhunderten nicht gehört. Einige Mit⸗ glieder ſchleuderten ſich Beleidigungen ent⸗ gegen. Einigen Eindruck machte nur die Rede des Konſervativen Amery. Er ſagte:„Unſere Verbündeten wundern ſich über unſere Lang⸗ ſamkeit, während die freundlichen Neutralen fragen, warurm wir ſo wenig in Frankreich er⸗ reichen, wenn wir wirklich ſo große Armeen haben; warum wir nicht ſo viel Munition machen können, wie die Deutſchen, wenn wir e8 wirklich die größten Induſtrien der Welt phaben und warum wir Streik haben“. Es ſei hohe Zeit, daß England auch daran denke, daß des verlieren könne.„Unter den Neutralen gibt es eine große Menge Perſonen und ſogar Regierungen, die zur überzeugung gekommen find, daß wir nicht gewinnen werden.“ „John Bull im Gedränge.“ In Anknüpfung an Amerikas Einſpruch gegen die Behinderung ſeiner Schiffahrt durch Eng⸗ land ſchreibt„.“ im„Nieuwsblad van het Noorden“ vom 23. Juli: John Bull kommt durch ſolche Klagen Ame⸗ rikas ſchwer ins Gedräuge. Man muß doch Amerika eine Antwort geben, welche die Freund⸗ ſchaft nicht abkühlt— und das iſt nicht ſo leicht. Die Engländer haben ſo lange geſungen:„Bri⸗ tannia herrſcht über die Wogen“, daß es nun flür ſie eine bittere Pille ſein muß, wenn ameri⸗ kaniſche Schiffe vor ihren Augen Boumwolle und Getreide nach Holland und Skandinavien, ja nach Deutſchland bringen, ohne daß England ſie anhalten darf. Ees wird aber auch die höchſte Zeit, daß Eng⸗ land einmal eine Vorleſung über Völkerrecht ge⸗ halten wird. In ſeinem Uebermut tut es ſo, als hielte es die Oberleitung des ganzen Krieges in Händen, während es doch in Wirklichkeit ſelbſt möglichſt aus dem Spiel bleibt. Die Handvoll Leute, welche in Flandern ſtehen, und die Flotte, die zwar vor den Dar⸗ danellen liegt, bei Gefahr aber die Franzoſen hübſch vorangehen läßt,— das iſt augenblicklich alles, was von England am Kampfe teilnimmt. Die große Nordſeeflotte und die Kanalflotte, beide ſind verſchlwunden. Angeblich ſollen ſie pattouillieren. Aber das tun ſie ſicher nur außerhalb des Bereichs der deutſchen UBoote; denn nirgends merkt man etwas von ihnen, außer— an den neutralen Küſten Norwegens und Hollands. Mit der Rekrutenwerbung gehts auch nur„ſo ſo“, und zum Anwerben von Frauen für die Munitionsfabriken bedient ſich die Regierung der Hilfe von— Mrs. Pank⸗ hurſt, jenes Teufelsweibes, die vor nunmehr redungskünſte, Asquith und die Führer der iri⸗ ſchen Aufrührer in einem Miniſterium! Und dann die„allzeit praktiſchen“ Briten jetzt als die Lezten vüon allen ge⸗ fechtsklar! Wahrlich, die Art und Weiſe, wie John Bull jetzt ins Gedränge kommt, er höht unſere Achtung vor ihm gerade nicht! Die Argonnenkämpfe vom 20. Juni bis 2. Juli. II. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben: An der von Binarville nach Vienne le Chateau führenden Straße iſt das Gelände überſichtlich, der Wald iſt ziemlich licht und zu⸗ em im Lauf der Zeit derarlig zerſchoſſen, daß hier die in drei Terraſſen übereinanderliegenden, franzöſiſchen Gräben deutlich zu ſehen ſind. Der vorderſte Graben war etwa 100 Schritt von der deutſchen Stellung entfernt. Weiter nach Oſten wird der Wald außerordentlich dicht, Dornen⸗ geſtrüpp und dickes Unterholz bedeckt den Boden, man kann kaum 10 Schritte weit ſehen. Die deutſche und franzöſiſche Kampfſtellung war hier durch ein kleines Tal getrennt, deſſen Sohle nicht einzuſehen war. Auf der ganzen Front dieſes Abſchnittes hatten Patrouillen feſtgeſtellt, daß die Franzoſen im Talgrunde ein 30 Meter breites Hindernis angebracht hatten, beſtehend aus einem Gewirr von Stacheldraht, einer Wand aus Drahtmaſchen und einem breiten Waſſergraben. Jenſeits dieſes Hinderniſſes auf halbem Hang befand ſich im dichten Unterholz die franzöſiſche Hauptſtellung, mehrere hinter⸗ einanderliegende Gräben mit ſtarken Eindeckun⸗ gen, Blockhäuſern und Maſchinengewehrſtänden. Außerdem hatte der Feind diesſeits des Draht⸗ hinderniſſes in Poſtenlöchern und einzelnen Sappenköpfen kleinere Abteilungen bis nahe an die deutſche Stellung vorgeſchoben. Ruhig und klar bricht der Morgen des 20. Juni an. Hüben und drüben iſt heute alles früher munter als ſonſt: Bei den Deutſchen in Erwartung des bevorſtehenden Kampfes, bei den Franzoſen, weil ſich im Morgengrauen gerade die Regimenter 55 und 255 in der vorderen Linie ablöſen. Punkt 4 Uhr vormittags er⸗ öffnen die deutſchen Batterien ihr Feuer. Etwas ſpäter beginnt das Schießen der Minenwerfer. Von Stunde zu Stunde ſteigert ſich die Heftig⸗ keit des Feuers; die Wirkung des Artillerie⸗ und Minenfeuers iſt verheerend. Beim Feinde drängt ſich alles in den Unterſtänden und ein⸗ ged Teilen der vorderſten Linie zuſammen, denn weiter rüchwärts legt die deutſche Artillerie mit ihrem raſenden Feuer über die Verbindungs⸗ linie eine Sperre, die ſo leicht kein Menſch lebend durchſchreiten kann. In den deutſchen Gräben werden die letzten Vorbereitungen ge⸗ troffen: Hunderte von Sturmleitern zum Er⸗ Himmen der vorderen Grabenwand ſtehen bereit, die Bajonette werden aufgepflanzt, jeder legb ſich ſeine Handgranaten zurecht, die Pioniere ſind mit Drahtſcheren und mit Gerät zum Ueber⸗ winden der Hinderniſſe ausgerüſtet. Alle Uhren Sturm am ſchnellſten, hier hat das vorbereitende. Feuer am furchtbarſten gewirkt, in einem einzi⸗ gen Anlauf werden die drei franzöfiſchen Gräben und die Wagenbarrikade drüben auf dem tächſten Höhenrücken genommen, die erſten Offiziere und etwa 100 Mann fallen in den genommenen Gräben und Unterſtänden den Siegern als Gefangene in die Hände. Im dichten Walde geht es langſamer vorwärts: Hier kommt es im vorderſten franzöſiſchen Graben zu einem heißen, erbitterten Nahkampf. Jedes Maſchinengewehr, jedes Blockhaus, jede Schießſcharte, jeder Unterſtand muß hier einzeln angegriffen und genommen werden. Unſere Leute vollbringen in dem ihnen unbekannten Grabengewirr, mitten zwiſchen den Hinderniſſen, im Kampf gegen einen unſichtbaren ten Feind, Heldentaten voll Kaltblütigkeit und Todesmut. Ein Trupp Württemberger mit ihrem tapferen Führer, Leutnant Sommer, er⸗ ſtürmen ein Blockhaus, legen ſich trotz des hef⸗ tigſten von allen Seiten auf ſie niederpraſſelnden Feuers oben auf das Dach und machen mit Revolverſchüſſen und Handgranaten durch die Schießßſcharten die Beſatzung und ihr Maſchi⸗ nengewehr unſchädlich. Von einem Nachbar⸗ graben aus zu Tode getroffen, fällt der helden⸗ hafte junge Offizier. Eine kleine Abteilung ſtürmt bis weit in die feindlichen rückwärtigen Stellungen hinein, verliert aber die Verbindung mit den Kameraden und wird abgeſchnitten. So ſind es oft gerade die Tapferſten, die im Drang nach Vorwärts allzuweit vorſtürmen und dann dem Feinde in die Hand fallen. An einer anderen Stelle des Labordere⸗Werkes, an der der Sturm auf ganz beſonders ſtarke Hinderniſſe und Befeſtigungen ſtößt, gelingt es Leutnant Walker, mit einer Kompagnie in ein ſchmales Stück der feindlichen Stellung einzudringen. Von vorne und beiden Seiten durch weit über⸗ legenen Feind eingeſchloſſen, ohne rückwärtige Verbindung zu ſeinem Bataillon, hält er ſich ſtundenlang im raſendſten Feuer. Endlich um 8 Uhr abends brechen aus beiden Flanlen neue Kompagnien zu ihren todesmutigen Kameraden durch. Alles, was ſich in den Weg ſtellt, wird niedergemacht oder gefangen genommen. Ebenſo heiß und blutig tobt der Nahkampf im öſtliche Teil des Labordere⸗Werkes. Zwei der tapferſten jungen Führer, Leutnant von Spindler und Fähnrich Kurz, vom Infanterie Regiment „Kaiſer Wilhelm“ Nr. 120, gelingt es, mit wenigen Leuten in den feindlichen Graben hineinzuſpringen und ihn nach rechts und links aufzurollen. Beide müſſen ihren Heldenmut mit dem Leben bezahlen. Ihr gutes deutſches Blut iſt nicht umſonſt gefloſſen. Als es Abend wird, iſt der größte Teil des Labordere⸗Werkes und die geſamten Stellungen zu beiden Seiten der Straße nach Vienne le Chateau im Beſitz der Württemberger und der preußiſchen Landwehr. Mehrere heftige Gegenangriffe der Franzoſen werden abgewieſen. 7 Offiziere, 627 Mann, 6 Maſchinengewehre, 15 Minenpwerfer, mehr als 1000 Gewehre und viel Gerät, Waffen und Munition ſind die Beute der Sieger. Der Arieg mit Italien. diger Abſicht, uns aus unſeren Stellungen, die wir in den letzten Tagen eroberten, zurückzu⸗ ſchlagen. Durch Energie und Tapferkeit machlen unſere Truppen dieſes Beſtreben völlig nichte. Der Gegner mußte zurückweichen, nach⸗ dem er ſchwere Verluſte erlitten hatte. Aus Gefangenenausſagen geht hervor, daß der An⸗ griff von friſchen Truppen ausgeführt wurde, die kaum auf dem Kampfplatze eingetroffen waren. Darunter befanden ſich mindeſtens ein Regiment Landesſchützen, deren Angriff vollſtändig vernichtet wurde. Wir fahren fort leicht vorzugehen. Im Verlaufe der Kämpfe vam 27. und W. Juli machten wir etwa 1485 Gefan⸗ gene, darunter 27 Offiziere. Der italieniſch⸗griechiſche Gegenſatz. Berlin, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur) Aus Budapeſt wird der„B..“ gemeldet: Einer Bukareſter Meldung zufolge berſchtel die„Seara“ aus Athen: Griechiſche Blätter heben den italieniſch⸗griechiſchen Gegenſat ſcharf hervor. Das Blatt„Athenei“ erklärt, Griechenland könne die italieniſche Beſitz⸗ ergreifung ſlaviſchen Gebietes nicht ruhig zu laſſen, da ſonſt die von der Adria abgeſchnit⸗ tenen Serben einen Seeweg über Salonifi ſuchen werden. Das Blatt macht Italien dar⸗ auf aufmerkſam, daß es vergeblich wäre, auf dem Balkan Eroberungsverſuche zu machen, da kein Balkanſtaat den italieniſchen Imperialis⸗ c/ *11 mus dulden wird. Die Italiener ſeien mit ihrem Treubruch den Balkanſtagten noch weniger ſympathiſch als zuvor. Die beverſtehende Kriegserklävung Italiens an die Cürkei. Verli n, 30. Juli.(Von u. Berl. Bur⸗) Die italieniſchen. Preßſtimmen mehren ſich, die auf eine Kriegserklä⸗ rung Italiens an die Türkei drängen. Auch wir möchten glauben, daß man mit dem offiziellen Bruch der Beziehun⸗ gen in der nächſten Zeit zu rechnen haben wird. Dabei möchten wir beſonderes Gewicht auf die Außerung der„Stampa“ legen, die er⸗ fährt: Die Dinge ſeien nunmehr ſo weit gs⸗ diehen, daß der Miniſterrat dieſer Tage„die Entſcheidung treffen würde“. Die Entſcheidung verſteht ſich im kriegeriſchen Sinne. Was bei dieſer und anderer Gelegenheit von den Schwierigkeiten in Afrika erzählt wird, von der Feſthaltung italieniſcher Staatsangehö⸗ riger in der Türkei und ähnlichem iſt wohl ſchwer das ausſchlaggebende Moment. Der wirkliche Grund iſt: Italten muß, weil es von England Finanzhilfe gebraucht und dieſe nur Sa es 84 AKN SA erlangen kann gegen ein kriegeriſches Ein⸗ greifen in den Dardanellen. Indes iſt Italien ntit ſeinen kriegeriſchen Unternehmungen ſchon einmal zu ſpät gekommen und man darf, nach dem, was die„Deutſche Tageszeitung“ heute früh mitteilte,„eine bulgariſche Perſönlichkeit S Zu Bismarcks Todestag, 30. Juli 1 von Max Bewer, Dresden⸗Laubegaſt. Ich ging im Geiſt nach Friedrichsruh, Wo einſt als Bismarcks Gaſt Ich mitgefühlt, wie dieſer Mann Geliebt hat und gehaßt! Ich ſeh ſein blaues Auge noch Und ſeine deutſche Hand, Wie düfter er die Brauen zog, Beſorgt ums Vaterland! Acht Jahre ſpäter zeigte mir Sein Grab ſein Sekretär Noch ſtand ſein Sarg im Herrenſchloß, Noch war die Grube leer— Ich hörte daß er nirgendwo Als hier ſein Grab gewollt! „Hier ſpür ich noch, wie nach Berlin Die Bahn von Hamburg rollt!“ Von Hamburg!.. wo die Nordſee ſtaut⸗ Sich in der Elbe Flut, Als ahnte er vom Meere her Der Feinde Sturmeswut! „Dann zwanzig Jahr nach meinem Tod Will ich aus meinem Grab, Zu ſchaun, ob Deutſchland noch beſteht, Wie ich's geſcheffen hab!“ Die zwanzig Jahre ſind bald um! irde ſchwimutt zet Blutt. Was lut er wohl?.. Ich weiß es nicht! Ich ſchwöre nur auf Eins, Das Donnerpwort vief wieder er Wie einſt zum Schutz des Rheins!: „Zermalmen“, ſprach er,„werden wir Mit deutſchem Eiſenſchritt, Was deutſcher Größe in der Welt Voll Haß entgegentritt!“ Spräng heute auf ſein Sarkophag, Er rief nach Frankreich hin: „Ein Eiſen⸗Kaiſer werde Du, Wie ich von Eiſen bin! Lief dann ſein Blick von Schlacht zu Schlacht, Er würde hell und klar, Er fäh ſein Volk in Ginigkeit, Wie nie es einig war! „Bleibt Deutſchland einig, ſprach er einſt, „Schweigt meiner Sorge Quell, Dann ſchlägt es, was auch kommen mag, Den Teufel aus der Höll!““/ O ſchlafe ſüß, o ſchlummre ſtill In Frieden wieder ein! Die Erde dröhnt!. Der Eiſenſchmied Der Welt wird Deutſchhand ſein! Alle Aeußerungen Bismarcks in dieſem Ge⸗ dicht ſind wörtlich von ihm getan. Er wollte an der Berlin⸗Hamburger Bahn, nicht im Walde, noch in einer Berliner Fürſteugruft ruhen. Vor vielen Jahren ſchon teilte ich ſeinen Wunſch, noch im Grabe das Saufen am Web⸗ * 8 einem runden Jahre noch als Aufruhrmegäre ſind auf die Sekunde gleich geſtellt Um 8 Uhr 5 8 5 in hervorragender amtlicher Stellung“ dem und Brandſtifterin wiederholt ins Gefängnis 30 Minuten vormittags wird das Artillerie⸗ und Ber italieniſche Bericht. Vertreter einer holländiſchen Preſſeagentur ſpazieren mußte. Die Ausſtändiſchen in den Minenfeuer bis zur letzten, größten Heftigkeit Spich ach) Hlint⸗erzählt hat, annehmen, daß die Verhandlungen 2 den 9 9509 enſe 5 zten, g Nelkig Rom, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amt⸗ 0 3 Bergwerken aber werden durch ee Pend geſteigert, und dann— um 8 Uhr 50 Minuten licher Bericht vom Donnerstag: Im Tale des öwiſchen der Türkei und Bulgarien nunmehr 15 Arbeitstag„vaterlandsliebe 3 59 ſ 8 e 1955 5 1 5 85 75 erheblichen endgültig perfekt geworden ſind. 1 Aemacht. 5 ortgeriſſen von glühend„Fortſchritt. Unſere Truppen beſetzten einen vom—n— Wir ſind ja erſt am Anfang“, ruft man in geiſterung und dem Woehbergchende Willen Lanapaß zum Flecken Pieve di ivana⸗ ö 22 5 1 London, und das platte Land ſpricht es nach. zum Siege ſtürzen ſich die braven Leute auf den lonogmeo emporſteigenden Abhang. Im Deutſchland und Amerila. fi. Sehr wohl, aber Deutſchland und ſelbſt Frank⸗ vorderſten franzöſiſchen Graben. Ohne ſelbſt zu[ Padolatale rückte der Feind längſt Rota⸗ F 3 reich hatten ſchon vor zehn Monaten alles das piffen, wie, durchbrechen ſie im Handumdrehen bile mit ſtarken Kräften vor, wurde aber zu]„Berlim gb Fulk Die amerikaniſte 2 in Ordnung, wofür man in England ſich erſt. das Drahthindernis Viele bleiben im Stachel⸗ rückgeſchlagen. Er ließ einige Gefangene in Handelskammer in Berlim beſchloß, die 5 „etzt zu erwärnten beginnt. Mit den andern draht hängen, zerfetzen die Kleider, fallen hin, e ſetzte unſere beiden nachſtehenden Teleh amme an den Pru,., w 125 505 ſagen, daß Eng⸗ ſpringen wieber auf, und weiter gehts, den Ein wetteder Pangerturm deg ſidenten Wilſon zu kabe. land reichlich nachhinkt. ſeuerſpeienden Blockhäufern entgegen. Zur wurde niedergeſchoſſen. Auf d et⸗„Wir, Miiglieder der amerikaniſchen 5 Oft geſellt ſich der Humor Ger Tragik. gleichen Zeit hat 15 5 8 1 85 faltete 857 1 15 Handelskammer in Berlin, erklären uns hier nicht 2Lloyd und Mrs. nach rückwärts verlegt. Zu beiden Seiten der voll un s mit der Petition einverſtann. 8 1 Podiun der Ueber⸗ 5 nach Vienne le Thate gelingt der 5 5 10 115 0 eeeeeeee ꝓꝓCꝓꝓCCG00C0C Vamerikaniſche Exporteute ud 9 2 Und manche Seele fragt ſich ernſt: 5 1 8 dürlomaliſche, als e ile R An Bismarcks Gruft 5„Was Bismarck heut wohl tut?!“! veniger eine diplomatiſche, als eine Chemiker⸗ 8 beſtanden hat,“ war ein anderer Wunſch von ihm. Moltke prophezeite 1871:„Deutſchland muß 50 Jahre Gewehr bei Fuß an Frankreichs Grenze ſtehn“. Nur 6 Jahre früher erſcholl der Ruf:„Gewehr auf!“ So ſtimmte auch Bis⸗ marcks 20jährige Rechnung auf den Beſtand Deutſchlands. Als am 20. März 1870 Preußen ebenſo bedroht ſchien wie heute Deutſchland, ſagte Bismarck im Reichstag:„Wir werden mit eiſernem Schritt zermalmen, was der Wieder⸗ herſtellung der deutſchen Nation und ihrer Größe in der Welt entgegenſteht!! Er hat Wort gehalten. Möchte ſich auch des Kaiſers Wort erfüllen, daß auf den Spitzen deutſcher Bajonette der Weltfriede diktiert wird.„Dieſer Kaiſer wird ſein eigener Kanzler ſein,“ war ein Wort, das man Bismarck in der Caprivizeit fälſchlich zuſchrieb. Er ſagte mir in Friedrichs⸗ ruh:„Dies Wort iſt von mir“, und ſeine an⸗ bweſende Schweſter Malwine beſtätigte:„Ja, das haſt du geſagt!“ Des Kaiſers Eiſenſtunde ſchlägt. Wenn ſich in ihm nach Bismarcks Prophezeiung deutſche Kaiſerwürde und eiſerne Kanzlerkraft vereinigen, genöſſen die Deutſchen wieder ein⸗ mal das„höchſte Glück der Erdenkinder“, eine von Gott geſegnete Perſönlichkeit. Bismarck hat niemals an einen ewigen Frieden und ſo⸗ mit auch an keinen ewigen Friedenskafſer ge⸗ glaubt. Er ahnte das Kommen einer eiſernen Generalprobe auf ſein allſeitig bedrohtes Werk und ſtarb in dieſer Sorge. Er ſagte klar vorausſchauend zu mir 1891:„Der Krieg ſſt Frage“;„wer das beſte Pulver hat, ſchlägt zuerſt los!“ Was er heute ſelbſt tun würde, iſt nicht zu ſagen. Aber ich denke oft, er würde den zerriſſenen Draht mit Rußland wieder an⸗ kuüpfen. Wie er nach Königgrätz Oeſterxeichs Miſſion nach dem Oſten verwies, würbe er ſetzt oder ſpäter Rußland den Weg nach— Indien freigeben, gegen den japaniſchen Mongolen im Ruſſen eine kaukaſiſche Bundesmöglichkeit wit⸗ ternd. England, das 70 Millionen Deutſche dem Hungertod preisgibt und es mit Judern und Negern bekämpft, verdient den Tod! Zur Seer durch das raumbedürftige Deutſchland; zu Land durch das geldbedürftige Rußland, das nur mit den Schätzen Indiens jemals ſeine Schulden an Frankreich, d. h. an uns, die kriegskonzeſſtonier⸗ ten Empfänger, durch gute, langfriſtige Han⸗ delsverträge bezahlen kann. Das verhaßte„Siegerland“. Man ſchreibt der„Frankf. Ztg.“ aus Siegen in Weſtfalen: Das Wort„Siegerland, unter dem man als geographiſchen Begriff den Kreis Siegen verſteht, wird von der franzb“ ſiſchen Zenſurbehörde offenbar als Land des Sieges, alſo Deutſchland, aufgefaßt. In allen Dankſchreiben, die beim hieſigen Roten Kreuz für Liebesgabenſendungen an in franzö⸗ fiſcher Gefangenſchaft befindliche deutſche Solda. ten eingehen und die Unterſchriften wie Die dankbaren Siegerländer“ uſw enthalten, ſind die beiden Silben„Sieger“ jedesmal von der FFPF „52— franzöſiſchen Zenfur geſtrichen worden Un Auns nur ja den Sieg zu rauben!?n 18 Bur.) men ELä⸗ rkei „daß ehun⸗ haben wicht A Freitag, den 30. Juli 1915. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) E. Seite. 4 * —— der Launſing als Vertreter des Handelsmini⸗ werden dürften. Mann gehörte vor Jahren einem Koſakenregi⸗ Importeure am 26. Juni dem Staatsſekre⸗ tär in Waſhington überreicht wurde, und hitten um ſchleunigſte Abhilfe.“ „Die Mitglieder der amerikaniſchen Han⸗ delskammer in Berlin faßten in ihrer heu⸗ tigen Generalverſammlung den Beſchluß, die Anſicht zu unterbreiten, daß es für jeden Amerikaner ſträfliche Rückſichtsloſigkeit iſt, ſich einem Schiffe der kriegführenden Mächte anzubertrauen, weil dadurch die geſchäft⸗ lichen und freundſchaftlichen Beziehungen der beiden Nationen gefährdet würden.“ m. Köln, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung meldet von der holländiſchen Grenze: In einer Beſprechung, welcher der Staatsſelre⸗ ͤ beiwohnte, erklärte er, es gehe nicht an, ie Eintragung in das amerika⸗ niſche Handelsregiſter für 11 Damp⸗ ſer zu verweigern, die im Auslande gebaut, für die Transatlantiſche Geſellſchaft(Vorſitzender Richard Wagner in Newyork) mit Geld erwor⸗ ben wurden, das von Hugo Stinnes aus Eſſen beſchafft war. Es handelt ſich um einen Wert von 2 Millionen Dollar. Wagner wurde darauf aufmerkſam gemacht, daß, wenn die Schiffe für den Verkehr mit Europa dienen ſol⸗ ten, ſie vielleicht vor das Priſengericht gebracht Allein Wagner erklärte, die Schiffe würden wahrſcheinlich für den Ver⸗ kehr mit Südamerika benutzt werden. Der Seelrieg. m. Kölnu, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln aus Chriſtiania: Der i der däniſchen Bark„Poſeidon“ ſagte in Langeſund, daß er in der Nordſee einem Unterſeeboot begegnet ſei, das gedroht habe, das Schiff zu zerſtören, weil es Gruben⸗ holz als Bannware an Bord habe. Auf die Vorſtellungen des Kapitäns, daß er dann wirt⸗ ſchaftlich zugrunde gerichtet wäre, da er ſelbſt Anteilnehmer an Schiff und Ladung ſei, erhielt er die Erlaubnis, nach Langeſund zurückzuſegeln egen das Verſprechen, ſich dort beim deutſchen ul zu melden und während des Krieges nie wieder über die Nordſee zu ſegeln. London, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterbüro: Der belgiſche Damp⸗ ſer„Prinzeſſin Marie Joſé“ wurde torpediert und iſt geſunken. 4 Mann der Be⸗ Fatzung ſind umgekommen, 21 wurden gerettet. Der Krieg in den Kolonen. Das„Berliner Tagebl.“ meldet aus Amſter⸗ dam: In einem Artikel der„Times“ wird be⸗ rechnet, daß die Geſamtkoſten des Feldzuges für Deutſch⸗Südweſtafrika 16 Millionen Pfd. betragen. Der Preis ſei nicht zu hoch für die Sicherheit der friedlichen Entwicklung Afrikas. Die ruſſiſch Gffiziersverluſte. m. Köln, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die „Hölniſche Zeitung“ meldet aus Petersburg: In den letzten Offiziersverluſt⸗ liſten, deren täglicher Umfang immer ge⸗ waltiger wird, und alle bisherigen Ziffern übertrifft, erſcheinen ſtatt der typiſchen ruſ⸗ ſiſchen Namen bei der außerordentlich hohen Zahl von Fähnrichen faft ausſchließlich pol⸗ niſchs und jüdiſche Namen. Es handelt ſich um Univerſitätsſtudenten mit drei⸗ mromatlicher Ausbildung. Knlomſin— Präſident des Neichsrals. ([Petersburg, 29. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Kulomſin, Staatsſekretär und Mit⸗ glied des Reichsrats, iſt zum Präſidenten des Reichsrates ernannt worden. Die Geneſung des Sultans. Ko nſtantinopel, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Profeſſor Iſrael iſt geſtern morgen nach Bukareſt abgereiſt. Er erhielt den Groß⸗Kordon des Osmania⸗Ordens und zahlreiche andere Ehrenbezeugungen von den Mitgliedern des Kaiſerlichen Hauſes; ein Be⸗ weis der Dankbarkeit für die erfolgreiche An⸗ wendung der höchſten ärztlichen Kunſt und als Zeichen der Veſtätigung über die Geneſung des Sultans. Elſaßz⸗Lothringen. Die Sammlung von Spenden zugun⸗ ſten der durch die Kriegsereigniſſe unmittelbar geſchädigten Elſaß⸗Lothringer hat, wie die Straßburger Poſt berichtet, nun den hohen Betrag von zwei Millionen Mark überſchritten. Die 24. Gabenliſte mit 174790 M. bringt die Geſamtſumme auf 2121 672 Mark. Im Oktober 1914 durch die Landesregie. rung ins Leben gerufen, halte die Sammlung bereits im Dezember 1914 den Betrag von einer Million erreicht und iſt ſeitdem in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit bis zur heutigen Höhe geſtie⸗ gen. Die Erwartung der Regierung, daß auch ohne Erlaß eines förmlichen Aufrufs in der Oeffentlichkeit es an reichen Gaben nicht fehlen hat ſich demnach in erfreulicher Weiſe er⸗ * Mülhauſen, 29. Juli. Vor dem Kriegs⸗ gericht hatten ſich geſtern der ſozialdemokratiſche Landtagsabgeordnete Martin und der Arbei⸗ terſekretär Wicky wegen Bekundung deutſch⸗ feindlicher Geſinnung zu verantworten. Beide Angeklagten ſaßen ſeit finf Monaten in Unterſuchungshaft. Das Urteil lautete auf je drei Monate Gefängnis, die auf die Unterſu⸗ chungshaft angerechnet werden. Als Entlaſtungs⸗ zengen traten unter andern auf die Genoſſen Böhle und Fuchs aus Straßburg.(Freie Preſſe.) Schweres Bootsunglück auf dem Rhein bei Eltville.— Drei Tote. Mainz, 30. Juli. Auf dem zwiſchen dem bekannten Rheingauſtädtchen Eltville und der Eltviller Aue befindlichen Arme des Rheins hat ſich am Mittwoch bei ſtürmiſchem Wind und hohen Wellengang ein ſchweres Bootsun⸗ glück zugetragen, dem drei Menſchenle⸗ ben zum Opfer fielen. In einem Segelboot, das der Bootsführer Fritz Linz aus Eltville ſteuerte, wollten vier Kanoniere vom Branden⸗ burgiſchen Fußartillerie-Regiment Nr. Gene⸗ ralfeldzeugmeiſter in Mainz eine ſtliche Fahrt nach der Eltviller Aue machen. Infolge des Windbruckes und des Wellenganges kam das im ganzen mit fünf Perſonen beſetzte Fahrzeug zum kentern. Sämtliche Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Drei der Kanoniere er⸗ tranken und zwar Wilhelm Moritz aus Langenſelbold, Heinrich Klingelhöfer aus Ebelshauſen und Gottfried Weber aus Gau⸗ algesheim. Dem vierten Kanonier, Willi Schmidt aus Darmſtadt gelang es ebenſo wie dem Füh⸗ rer des Bootes, ſich an dem treibenden Boot an⸗ zuklammern, bis ſie von dem auf ihre Hilferufe mit einem Motorboot herbeigeeilten gräflichen Verwalter Seidel aus ihrer gefährlichen Lage gerettet wurden. Von den verunglückten Kano⸗ nieren waren zwei, Moritz und Weber, verhei⸗ ratet und hinterlaſſen Frau mit zwei bezw. drei Kindern. Die Freie Vaterländiſche Vereinigung. (Von unſerm Berliner Korreſpondenten.) Berlin, 7. Juli. Als die Freie Vaterländiſche Vereinigung im Vorfrühling dieſes Jahres mit ihrem erſten Werberuf an die Oeffentlichkeit ſich wandte, ſind viele unter uns(wir ſelber mit ihnen) ſleptiſch geweſen. Nicht ſo, als ob man mit dem Leit⸗ gedanken: Entgiftung unſeres öffentlichen 4— Lebens, Heraushebung der großen Cemeinſam⸗ keiten, der Fragen nationaler Notdurft aus dem verwirrenden und niederziehenden Zank der Parteien nicht Aber das alle einverſtanden geweſen wäre. trat doch noch zu unklar, zu Man hatte das Gefühl eines ehrlichen, vielleicht ſogar eines heſßen Wollens, aber man fragte ſich unwillkürlich: wie gedenkt Ihr Eure Pläne durchzuſetzen? Ohne Organiſation? Ohne Beitragszahlung? Werdet Ihr da nicht immer in der Luft ſchweben bleiben? Und dann: wie wollt Ihr's mit den Parteien halten? Wollt Ihr mit ihnen gehen? Nein? Gegen ſie: auch nicht? Fürchtet Ihr nicht, daß ſich an Euch das Laodicärwort be⸗ wahrheitet von den Lauen, die nicht kalt und nicht warm ſind? Die enthuſiaſtiſch Geſtimm⸗ ten, die das Wort geprägt hatten von dem Herüberretten des Burgfriedens in die Zeit nach dem Kriege, die leicht eine Zeit der inneren Friedloſigkeit werden kann, haben durch ſolche Einwände ſich nicht einſchüchtern laſſen. Furcht⸗ los und beharrlich ſind ſie ihre Straße veiter gezogen und ſiehe, es iſt gegangen. Da wir am letzten Sonntag an der Geburtsſtätte des deut⸗ ſchen Idealismus, in Weimar, beiſammen waren(rund ein halbes Hundert Männer aus allen deutſchen Gauen, ſehr viele Umiverſitäls⸗ profeſſoren, aber auch Leute der praktiſchen poli⸗ tiſchen Arbeit, Gewerkſchaftsſekretäre, Hand⸗ werksmeiſter, die großen Innungen vorſtehen, Abgeſandte vieltauſendköpfiger Beamtenvereini⸗ gungen, Spitzen und Zierden unſeres Beamten⸗ tums und daneben wieder Männer, die vor nicht langer Friſt erſt der Werkſtatt den Rücken gekehrt haben) zeigte ſich nicht nur, daß dies neue, uns ehedem kaum vorſtellbare Ideal der, wie wir es oben genannt haben, Entgiftung des politiſchen Lebens da und dort in deutſchen Herzen gezün⸗ det hatte; es erwies ſich zugleich, daß man in der Zwiſchenzeit über das eigentliche Arbeits⸗ gebiet, zum mindeſten in den großen Richtlinien, ſich einig geworden war. Nach dem Wortlaut der Ladung war man ja nur zuſammengelom⸗ men, um über die Form der Organiſation zu be⸗ ſchließen.(Denn die bloße Zuſage: ich will mit Euch gehen, mag für die erſten Tage des Wer⸗ dens und Entſtehens genügen. Hernach kommt man mit ihr nicht mehr aus.) Aber es geſchah von ſelbſt, daß man über dieſe Tagesordnung hinausging und ſich in gemeinſamer Ausſprache über das Woher? und Wohind klar zu werden verſtand. Das war ja immer die große Zweiſelsfrage geweſen: wie wird der Bund, der Politik treiben und doch keine Partei ſein ſoll, ſich mit den Parteien auseinanderſetzen, wie neben ihnen be · ſtehen können?(Nebenher war es auch der Grund geweſen, warum ſich manche Parteien zu der neuen Bildung froſtig verhalten, wieder andere ſie wie Nikodemus nur bei der Nacht ge⸗ grüßt 1 Auch auf der Tagung vom Sonntag wurden ab und an ſolche Befürchtun⸗ gen laut. Auf die parteipolitiſch ſchon Organi⸗ ſierten, meinte der eine oder andere, würde man doch nicht rechnen können. Aber von berufenſter Seite, von nationalliberalen Mitgliedern des Reichsparlamends, wurde dem In alle Ewigkeit werden, zumal bei einem ſo individualiſtiſch veranlagten Volk wie dem deutſchen, in Einzelfragen die Anſchauungen auseinandergehen, werden die Menſchen nicht aufhören, über Wirtſchaft und Recht und über die geſellſchaftlichen Dinge, die man, um Miß⸗ verſtändniſſe zu vermeiden, auch in Zukunft muhig mit dem nun einmal eingeführten Lehn⸗ wort die„ſozialen“ nennen kann, ſich ihre eigenen Auffaſſungen zu bilden. Und ohne Formulierungen dieſer Meinungen zu feſten Programmſätzen, mit anderen Worten: ohne den Zuſammenſchluß zu feſtgefügten Parteien, iſt kein politiſches Leben möglich. Aber darüber hinaus ſoll es ein Organ geben, das den ſonſt getrennt Marſchierenden helegentlich das ver⸗ einte Schlagen ermöglicht. Das— unſeres Erachtens ein ſehr glücklicher und fruchtbringen⸗ der Gedanke, den der Abgeordnete Schifſer in die Erörterung warf— in Stunden bedeutſamer Entſcheidungen Männern von Gewicht und An⸗ ſehen, die nach ihrer amtlichen Stellung, den in Deutſchland nun einmal geltenden Herkommen und nach ihrer perſönlichen Veranlagung ſich nicht in Volksverſammlungen begeben mögen, die bei uns ja immer Jarteiverſammlungen ſind, ieee—.— ST Wi Weibliche Soldaten. Die allgemeine Anſicht, daß das Kriegshand⸗ werk nur für Männer taugt, wird durch alle Phaſen der Weltgeſchichte immer wieder durch die Taten einzelner Frauen widerlegt, die ſich auf den Schlachtfeldern auszeichneten. Die Ge⸗ ſchichten von ſolchen Frauen, die ſich ſoldatiſche Ehren erwarben, ſind nicht ſelten, wie die grie⸗ chiſche Legende der Amazonen, die Geſchichte der Jeanne d Arc und viele andere Ueberlieferungen beweiſen. Auch der Weltkrieg hat weibliche Sol⸗ daten hervorgebracht. Die öſterreichiſche Armee heſitzt einen weiblichen Unteroffizier, und die in Galizien gegen Rußland kämpfende polniſche Legion ſieht mehrere Frauen in ihren Reihen. Auch unter den Ruſſen gibt es moderne Ama⸗ zonen, über die der Londoner„Graphie“ Fol⸗ gendes zu berichten weiß:„In Rußland ſtehen 400 Frauen unter Waffeß, die meiſten davon ſind in fibiriſche Regimenter eingereiht. 50 wurden bis jetzt getötet oder verwundet. Die Zahl dieſer kämpfenden Frauen iſt bemerkenswert, wenn man die Schwierigkeiten in Erwägung zieht, die ſich einer ſolchen Tätigkeit der Frauen in den Weg ſtellen. Denn ſelbſt in Rußland werden die Frauen nicht zum Heeresdienſt eingezogen. Das 6. Uralkoſaken⸗Regiment beſitzt einen weib⸗ lichen Oberſt namens Kokovtſeva. Die„Ober⸗ ſtin! Kokovtſeva wurde zweimal verwundet und erhielt das St. Georgskreuz mit der gleichzeiti⸗ gen Zuſicherung einer militäriſchen Penſion. Ihr went an. und daraum richtete die es bei Kriegs⸗ ausbruch ſo ein, da ſie in das gleiche Regiment kam. Auch die Don⸗Koſaken haben einen weib⸗ lichen Offizier in der Perſon der Alexandra Ephimowna Lagareva. Auf eine beſondere Kriegstätigkeit vermag Olga Jehlweiſer zurück⸗ zublicken. Sie diente im mandſchuriſchen Krieg unter General Rennenkampf und machte zähl⸗ reiche große Schlachten in der Mandſchurei mit. Diesmal beteiligte ſie ſich an den Kämpſen um Grodno. Eine andere ruſſiſche Kämpferin wird wegen ihrer blonden Locken„die gelbe Martha“ genannt. Sie nahm an drei Schlachten teil Die Franzoſen gegen die eng⸗ liſchen Fremöswoörter. Die immer deutlicher fühlbare engliſche Vor⸗ herrſchaft in Frankreich beginnt bereits in zahl⸗ reichen Kreiſen des franzöſiſchen Volkes Miß⸗ fallen zu erregen. Die Franzoſen lachen nicht mehr über die letzte Mode— die Mode der „Engliſh“— ſie fangen an, ſich gegen das allzu wahlloſe Eindringen des engliſchen Einfluſſes zur Wehr zu ſetzen. Nunmehr wendet ſich der „Temps“ gegen die Unzahl der in Paris ge⸗ brauchten engliſchen Fremdworte, die einen eige⸗ nen Dialekt, das ſog. Hotel⸗Engliſch, herange⸗ bildet haben:„Es würde unſere kühnſten Er⸗ wartungen übertreffen, wenn man unſer fran⸗ zöſiſches Hotel nicht mehr„Palace“ zu nennen brauchte. Aber die Reform wäre unvollſtändig, wenn die Hotelbeſttzer ſich nicht entſchließen, ſich auch in ihren Proſpekten und innerhalb ihrer Mauern einer Sprache zu bedienen, die— ohne gerade an die Proſa Voltaires oder Flauberts erinnern zu müſſen— trotz allem gutes Fran⸗ zöſiſch ſein könnte. Die kosmopolitiſche Art un⸗ ſerer Hotels iſt nicht nur in der Küche, im Per⸗ ſonal und in den Möbeln zu ſpüren, ſondern leider auch in einer— vor allem angliſierten— Sprache, die nachgerade verblüffend wirkt. Wir wollen nichts dagegen einwenden, daß in Ge⸗ ſprächen über ſportliche Angelegenheiten die eng⸗ liſchen Ausdrücke immer heimiſcher wurden, 21955 10 11234 Hen 2 Us⸗ man hat ſelbſt die armen echt franzöſiſchen drücke in der ent Weiſe zu Schanden geritten, indem ſie angliſiert oder ganz unter⸗ drückt wurden. Wir haben keinen„parc“ mehr, ſondern einen„park“, keine Stadt, ſondern eine „eity“, keinen Tanzſaal, ſondern einen„daneing⸗ palace“, keinen Einakter, ſondern einen„ketch.“ Zum Schluſſe läßt man uns überhaupt nur noch fünf oder ſechs Worte, um uns untereinander zu verſtändigen. Man höre: Kaum iſt man in der„hall“ des„palace“ angekommen, als man zur„reception“ geführt wird, wobei man nir⸗ gends den Grund finden kann, aus dem dieſer Bürbraum nicht ſeine franzöſiſche Bezeichnung behalten durfte. Man muß ſich durch einen Wirbel engliſcher Ausdrücke hindurchwinden, und plötzlich erſcheint vor uns der Mann, der den Aufzug bedient, und ſagt: ich bin der„liftier“ Man glaube nicht, daß dies übertrieben iſt. Es iſt ein harbariſcher Dialekt den Rahmen bietet, ſich öffentlich vernehmen laſſen. Das unter Umſtänden auch Arbeit nehmer und Arbeitgeber um den bekannten runden Tiſch vereint und ſie an den Gedanken gewöhnt, der trotz allem noch immer bei uns das volle Bürgerrecht ſich erwarb, daß man hüben und drüben ſich nichts vergibt, wenn man ge⸗ meinſam ſich ausſpricht und von Mann zu Mann nlit einander verhandelt. Eine Alltagseinrich⸗ tung ſoll die Freie Vaterländiſche Vereinigung nicht werden und ſchon darum wird ſie mit den beſtehenden Parteien nicht konkurrieren, nicht wden den Spielraum einengen. Sie wird ſich für die ganz großen Fragen aufſparen aber will ſie, wie der Vorſitzende der Vereini⸗ gung und zugleich der Verſammlung, Geheimrat Kahl, in einer ganz vortrefflichen Ausſprache ausführte,„der deutſchen Oeffentlichleit ſich als ein Organ darbieten, ausgeſtattet mit den Eigen⸗ ſchaften des Gewiſſens aus großer Zeit, um die vaterländiſchen Dinge zu behandeln nicht im alten Geiſte des Haſſes, ſondern in dem neuen des Vertrauens, nicht der Zerriſfſenheit, ſondern der Einheit.“ Keiner von uns will doch, daß in dem Parteienzwiſt, der notwendig wieder aufleben wird und unter der von der militäriſchen Gewalt ſorglich betreuten Decke hier und da ſchon heute aufflackert, die wirklich großen Erlebniſſe dieſer Zeit verloren gehen Daß wir ſpäterhin in lleinlichem Hader wieder vergeſſen, wie Ange⸗ hörige aller Parteien und aller Stände ſür das Vaterland mit ernſtem Sinn geopfert und ge⸗ blutet haben. In dieſer Richtung kann die Freie Vaterländiſche Vereinigung unendlich nützliche Arbeit tun. Umſo nützlichere, je mehr ſie bei den politiſchen Parteien Verſtändnis und Vertrauen findet. Für das Vaterland gefallene Badener. Kriegsfreiw. Hans Otto Paſſow von Karls⸗ ruhe; Füſilier Joſ. Werr von Impfingen; Reſ. Ludwig Herpel von Heidelberg; Musk. Bank⸗ beamter Wilhem Maher von Schwetzingen; Kriegsfreiwill. Albert Jaisle von Pforzheim; Heinrich Neumaier von Gttlingen; Landſturm⸗ mann Maurermeiſter Ferdinand Huck von Neu⸗ weier; Chriſtian Volk von Zell a..; Landwehr⸗ mann Emil Wurth von Müllen bei Offenburg; Gren. Emil Hensler von Emmendingen; Musk. Gipſer Benedikt Faßnacht und Joſ. Kaiſer von Freiburg; Reſ. Schreiner Konrad Glockner von Säckingen; Reſ. Karl Breinlinger von Mauenheim; Uoff. d. L. Architekt Georg Hoch von Konſtanz; Gefr. Fahnenjunker Gotth. Wolf von Radolftzell und Drag. Hermann Endreß von Ahauſen; Milchhändler Emil Simianer von Karlsruhe; Erſatzreſ. Guſtav Faas von Pforz⸗ heim; Prokur. Karl Link von Waibſtadt; Kriegs⸗ freiw. bei der Marine Ludwig Traub, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Rohrbach bei Heidel⸗ berg; Fähnrich Hermann Schmitz, Stud, jur. in Heidelberg; Off.⸗Stellvertr. Profeſſor Dr. Wilh. Klump an der Liſelotte⸗Schule in Mannheim; Erſatzveſ. Joſeph Vogt von Heſſelbach; Infant. Hermann Fleig von Reichenbach bei Triberg; Musk. Adolf Pleuler von Maleck; Musk. Aug. Schieler von Mundingen; Landſturmm. Tagl. Emzl Hensler von Emanendingen; Heizungs⸗ monteur Jakob Ehret und Musk. Othmar Wiesler von Freiburg; Landwehrm. Ernſt Zipfel von Schluchſee u. Musk. Erich Panſer von Konſtanz. tb n Gbſt⸗ u. Gemüſeverwertungs⸗ Kurſe. In den in der Harmonie, D 2, 6/7 täglich von —6 Uhr ſtattfindenden Kurſen werden die ver⸗ ſchiedenſten Arten das Obſt einzukochen und auf⸗ zubewahren gezeigt. Da die Preiſe für Obſt im Durchſchnitt ziemlich hoch ſind, muß darauf geſehen werden, durch das Zuſammenkochen mit billigeren Sorten, wie z. B. Rhabarber, bikligere Preiſe zu erzielen. Auch gelbe Rüben eignen ſich ihres hohen Zuckergehaltes wegen ſehr gut zum Verarbeiten mit anderem Obſt. Dieſe ge⸗ miſchten Marmeladen, die in allen Sorten ange⸗ fertigt werden, erfreuen ſich großer Beliebtheit, ſie werden zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben, natürlich nur an bedürftige Frauen und an ſolche, die tagsüber auf Arbeit ſind, und deshalb keine Zeit zum Einkochen haben. Der Preis iſt je nach der Obſtſorte auf 25 bis 40 Pfg. feſtgeſetzt; er iſt ſo niedrig, da nur frei⸗ willige Helferinnen bei der Arbeit tätig ſind. Außer der verſchiedenen Mus. und Marme, ladebereitung wird auch das Dörren von Bohnen gezeigt, das für jede Haushaltung einſach zu bewerkſtelligen iſt und gerade in die⸗ ſem Jahre, wo Gläſer, Krüge und Steingut⸗ töpſe tener ſind, ſehr zu empfehlen iſt. Das Auf⸗ bewahren des Dörrgemüſes iſt beſonders einfach, dasſelbe nimmt nur wenig Platz in Anſpruch. Auch das Einfäuern und Einlegen von Gurken, wie Salzgurken, Eſſiggurken, Zuckergurken, wird gelehrt. Die Kochvorſchriften ſind für 2 Pfg. für die Obſt⸗ und Gemüſeſorte zu haben. Die Teilnahme an dem Kurſus iſt frei und kann jeder Frau empfohlen werden. Boßnen. Eine reiche Bohnenernte ſteht bepor, jede Hausfrau ſollte ſich auch für den Winter einen Vorrat dieſes geſunden, billigen und viel ver⸗ wendbaren Gemüfes anlegen. Bohnenſuppe, Salat, Gemüſe in den verſchiedenſten Arten, Miſchgerichte uſw. werden eine gute und ange⸗ nehme Abwechslung des winterlichen Mittags⸗ kiſch bilden. Die verſchiedenſten Arten des Auf 18, Einſäuern, ſalzen, ſteriliſieren und endlich das altmodiſche und wieder ſo modern gewordene Dörren kommen in Betracht. Das 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger„ Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 30. Juli 1915. Merkblatt No. 6 Gemüſeverwertung: Bohnen erklärt alle dieſe Arten, ſo daß auch Aunbewanderten Hausfrauen das Aufbewahren danach in Angriff nehmen können. Das Blatt iſt für 2 Pfg. in der„Kochkiſte“, G 1, 4 zu haben; dort ſind auch gedörrte Bohnen ſowie die Dörren ausgeſtellt. 5 Nus Stadt und! Fus Slagot und. Mit Ei dem geesdeeseeeedene d deil eeeeeteeeeeeeeeeeee 2 7 onen Opo gacggzoeot Eiſernen Kreuz gusgezeichnet eeeeeeeeeeeeeeseeteeeeeeeeeeeeee 44% 04„4 Der Prokuriſt der Firma G. u. M. Benſinger, Herr Richard May, Vizefeldwebel d. Reſ., we⸗ gen beſonderer Auszeichnung vor dem Feinde. 9%%% nicht nur nach Verwundeten, ſondern auch nach der fortf tenden Heilung und der Fürſorge für den ſpäteren Beruf. Sobald die Fürſtin vom Kaiſer über einen Sieg ein Telegramm erhielt, eilte ſie zur Feſthalle, um die frohe chaft den Verwundeten, die für das Vaterland ſo viel er⸗ duldet haben, vorzuleſen. Mit Verehrung ſprechen alle Verwundeten von der liebevollen Fürſorge der Großh gin Luiſe. Berſetzungen und Ernennungen. Der Gvoß⸗ herzog hat die Eiſenbahnſekretäre Friedrich Wönig, Adolf Hönig, Guſtav Rommel, Julius Stork, Albert Metzmaier, Otto Erhardt, Ludwig Fleck, Ernſt Roth unter Ernennung zu Oberreviſoren, den Stations⸗ kontrolleur Kynrad Allgeier unter Ernen⸗ nung zum Oberſtationskontrolleur, die Eiſen⸗ hahnſekretäre Friedrich Stather, Martin Stich, Heinrich Treiber, Auguſt Kremp, Oskar Schneider, Karl Schröder, Philipp Schlund, Alois Heffner, Oskar Eggler, Adolf Rauſch, Jul. Bub, Herm. Schmitt, Wilhelm Boſch, Adam Ruprecht, Guſtav Haas, Ernſt Stier, Karl Knäble, Robert Weber, Guſtav Stuhlmüller, Ludwig Voth, Achilles Bernhard, Joſeph Gerth unter Ernennung zu Obereiſenbahnſekretären, die Bauſekretäre Bernhard Schmidt, Melchior Stapf, Albert Wiedenhorn, Richard Wagner, Franz Scheubert, Stephan Doll unter Ernennung zu Oberbauſekretären und die Werkſtättevorſteher Wilhelm Ayrer und Wilhelm Dusbeyger landesherrlith angeſtellt. *Aufhehung des Paßzwanges für den Boden⸗ ſeeverkehr. Da das Generalkommando des 14. Armeekorps den Paßzwang von Konſtanz nach Friedrichshafen und Lindau aufgehoben hat, iſt ſeit geſtern nachmittag in Konſtanz kein Paß mehr abgefordert worden. Damit beſtätigt ſich unſere bereits gebrachte Meldung, daß von jetzt ab alle deutſchen Stationen zwiſchen Konſtanz und Lindau und umgekehrt ohne Paß befahren werden können. Für den Verkehr auf dem Unterſee und Rhein in der Richtung Schaff⸗ hauſen bleibt der Paßzwang wie bisher be⸗ ſtehen.— Die damit eingetretene Verkehrser⸗ leichterung iſt lebhaft zu begrüßen. Sie dürfte Ik.„Konſtanzer Ztg.“ ein Ergebnis der Be⸗ mühungen des Kur⸗ und Verkehrsvereins, ſowie der Konſtanzer Handelskammer ſein. *Schaffung eines neuen Frühanſchluſſes Mannheim⸗Rheinland über Riedbahn⸗Frank⸗ furt. Der ſeither um.30 Uhr vormittags aus Frankfurt a. M. gehende Schnellzug D 303 Frankfurt⸗Köln über Mainz⸗Koblenz, Köln an 12.48 Uhr nachmittags, wird künftig auf der Strecke Frankfurt⸗Mainz 10 Minuten ſpäter gelegt. Er verläßt Frankfurt dann erſt.40 Uhr. Der ſeitherige Aufenthalt in Mainz von. 13 Minuten wird auf 3 Minuten verkürzt. Von Mainz rheinabwärts bleiben die Fahrzeiten des Zuges die alten. Der ſpätere Abgang des Zuges D 303 von Frantkfurt erfolgt, um den Anſchluß an den von Mannheim kommenden Fritheilzug 83 aufzunehmen, der Mannheim .54 Uhr vormittags verläßt und.28 Uhr vor⸗ mittags in Frankfurt eintriffr. Bisher blieben nur zwei Minuten zum Uebergang auf den Kölner D⸗Zug, während nunmehr 12 Minuten ür den Zugswechſel zur Verfügung ſtehen. Da Eilzug 83 die größeren Orte des Rieds wie Lampertheim, Biblis, Gernsheim, Goddelau⸗ Erfelden und Dornberg⸗Großgerau bedient, ſo wird der neue Anſchluß einem umfangreichen Gebietsteil zugänglich gemacht. Es iſt gegen⸗ über dem Weg über Großgerau⸗Biſchofsheim, der einen dreimaligen Zugswechſel erheiſcht, auf dem Weg über Frankfurt nur ein einmaliges Umſteigen in Frankfurt ſelbſt erforderlich. * Vom Odenwaldklub. Der Odenwaldklub ſetzt ſeine Wanderungen auch während der Kriegszeit fort u. es iſt bemerkenswert, daß da⸗ rau eine ſtets größere Zahl Frauen oft mit Kindern teilnimmt, deren Männer einberufen find. Andere Eindrücke, die Bewegung in fri⸗ ſcher Juft unter den grünenden Bäumen machen das Herz freier vom Druck der ſchweren Tage. Die allgütige Natur zeigt ſich auch hier wieder als beſter Heilbrunnen. Möchten doch recht bviele Frauen, deren Herz bedrückt iſt von Sor⸗ gen ſich Sonntags losreißen aus der Enge der Stadt und Erholung ſuchen mit den Kindern jenſeits der Stadtmauern. Manch neidiſcher Nachbar wird darob zwar ein ſchief Geſicht zehen, folchen Menſchen iſt aber nicht zu helfen. Anſere Heimatſtadt bietet mancherlei hübſche lätze auch in der näheren Umgebung, ſodaß, denn an Fahrgeld geſpart werden muß, Mut⸗ und Kinder im Freien ſich freudig ergehen unen. Wir nennen den Waldpark, den Käfer⸗ talerwald, die Rennwieſen, den Rhe die Frieſenheimer Inſel und den Neckarſtrand alle bieten die ſchönſte Gelegenheit n Sonn⸗ tagsgang und die Kinder können ſich dort herz⸗ haft tummeln. Jetzt beginnen die Schulferien, damit ſollte auch der Zug ins Freie lebhafter werden. Der Odenwaldklub hat für ſeine nächſte Wanderung, wieder ein nahes Gebiet erwählt, um ſo den Teilnehmern keine großen Fahrkoſten aufzuerlegen. Um 6 Uhr 9 Mi Mannheim nach Ladenbur da Wanderung durch die üppige Ebene nach Schriesheim und dann Aufſtieg zum Delberg, mit der prächtigen Rundſi Raſt. hſte Punkt erreicht und faſt eben führt der ſchöne Waldweg weiter nach Wilhelmsfeld, inauerwald, (30 Pfg.), von Damit iſt der höch wo im Gaſt⸗ haus zur Wilhelmshöhe Frühſtück vor en iſt. Ueber die Linde geht es weiter in ſchön⸗ ſtem Hochwald nach Schönau(Kaffee im Pfälzer Hof) und am Hang entlang Wald weiter nach Neckarſteinaſch, von wo beliebige Rückfahrt(Fahrpreis 70 Pfg.). Die Wanderung iſt reich an Abwechslung und bietet viele Naturſchönheiten z. T. auf wenig began⸗ genen Pfaden. Näheres beſagen die Wander⸗ kärtchen. * Lehrbericht der Freiwilligen für Mädchen in Mannheim. Die Anſtalt blickt auf ige ſegensreiche Tätigkeit zurück. Das Mitte 9 zu Ende gehende Schuljahr, das am 23. April 1914 eröffnet wurde, bildet einen bedeut⸗ n Merkf in der Entwicklung und Geſchichte der Anſtalt; denn mit ſeinem Beginn wurde nicht nur die wöchentliche Unterrichtszeit auf 32 Stun⸗ Handelsſchule den erhöht, ſondern auch die Unterrichtsdauer auf 1% Jahre feſtgeſetzt. Es iſt mit dieſer Erweite⸗ rung vor allen en ein voller Erſatz für den Beſuch der dreijährigen ſchule geſchaffen. Andrerſeits hat ſich die Anſtalt durch dieſe Maßnahme auch für die Zukunft die Berechtigung erworben, den Schülerinnen nach erfolgreichem Beſuche Zeugniſſe auszuſtellen, die von dem Beſuche der Handelsſchule entbinden. Die Schule wird von 249 Schülerinnen beſucht, 122 in den Ober⸗ und 127 in den Unterkurſen. Der Unterricht wird in den Räumlichbeiten der Mädchenbürgerſchule erteilt. Außer dem Schul⸗ vorſtande wirken an der Anſtalt im Hauptamte 2 Handelslehrer und im Nebenamte 16 Lehrkräfte. Dem Rufe des Vaterlandes folgten gleich bei Be⸗ ginn des Krieges 3 und ſpäter 3 weitere Lehrer. Einen ſchmerzlichen Verluſt hat die Anſtalt durch den Heldentod des Hauptlehrers Karl Stür mer, Leutn. d.., erlitten. Dem tüchtigen u. gewiſſen⸗ haften Lehrer wird ein dankbares Andenken be⸗ wahrt bleiben. durch den Krieg bedingte Kürzung der Wochenſtunden war keine erhebliche, dat einerſeits vollwertiger Erſatz zur Stelle war, andrerſeits die übrigen Lehrkräfte die entſtande⸗ Die nen Lücken nach Möglichkeit auszufüllen ver⸗ ſuchten. Das Lehrziel wurde in allen Fächern erreicht. Alles, was das Verſtändnis und das Erleben der großen Zeit förderte, wurde bei den Schülerinnen gepflegt. Insbeſondere wurden ſie auf die gewaltigen, organiſatoriſchen Fragen und auf die großen volkswirtſchaftlichen Umwälzgungen hingewieſen, die durch den Krieg hervorgerufen wurden. Am Schluſſe des Schulfahres kommen 122 Schülerinnen zur Entlafſung, die ſofork in ihre Stellungen eintreten können und von dem Beſuche der Fortbildungsſchule befreit ſind. * Guten Tag Herr Landsmann! Wir erhalten aus dem Felde folgende Zuſchrift: In Ihrem Abendblatt vom 20. und Mittagsblatt vom 21. dſs. leſe ich die wahrheitsgetreue Schilderung des Herrn Fendrich„Guten Tag, Herr Lands⸗ mann“. Es wird manchen Leſer wohl intereſſie⸗ ren, daß der Proviantmeiſter, der ſich der Herren im Kriegsgebiet(in Johannisburg) ſo beſonders angenommen hat, der erſte angetroffene Lands war und es mir beſonderes Vergnügen gemacht hat, die Herren, die in ſo hohem Auftrag reiſten, zu informieren und ihnen aus der Förderbahn, deren Einteilung mir unterſtellt war, einen Extrazug zur Verfügung zu ſtellen, um meine Landsleute auf ſchnellſtem Wege ihrem Ziele, dem damaligen Sitze der 75. Reſerve⸗Diviſion in Demby und Weyda, zuzuführen. K. Kloſter⸗ mann, Feld⸗Magaz.⸗Inſpektor der 75. Reſ.⸗ Diviſton, Prokuriſt der Dresdner Bank in Mann⸗ heim. Polizeibericht vom 30. Juli 1915(Schluß). Unfall. In einem Speditionsgeſchäſt an der Rheinquaiſtraße hier ſtürzte am 28. d. Mts., tachmittags, einem 18 Jahre alten Schloſſer von hier eine eiſerne Pritſche auf den linken Fuß, wodurch er eine erhebliche Quetſchung davon⸗ trug. Er wurde mittelſt Droſchke ins Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht. Geiſteskranker. Mit dem Sanitäts⸗ wagen ins Allgemeine Krankenhaus mußte ge⸗ ein ſtern Abend 8½ Uhr überführt werden Former, welcher in ſeiner Wohnung in Kleinfeldſtraße in einem Anfalle von Gei ſtörung ſeine Frau und Kinder bedrohte. Verhaftet wurden 14 Perſonen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, wegen darunter ein Taglöhner von Iggelheim wegen ſchweren Diebſtahls. Stimmen aus dem Pudlikum. Gegen den Lebensmittelwucher. Wenn man die Verhältniſſe, wie ſie zurzeit hier und wahrſcheinlich überall in Deu ſchland herrſchen, betrachtet, ſo fragt man ſich:„Sind wir in Deutſchland, wo die Behörden für das Wohl des Volkes ſorgen?“ Es iſt ja geradezu himmelſchreiend, wie das Volk von den Bauern und den Händlern ausgeſogen wird. Wo bleibt die Volksernährung und die Geſundheit des Volkes, wenn es nicht mehr in der Lage iſt, einigermaßen etwas zu ſeiner Nahrung zu kau⸗ fen? Wie ſoll ein mittlerer Mann oder gar eine Witwe mit Kindern das Geld für das Notwen⸗ digſte aufbringen? Verſammlungen werden ab⸗ gehalten, Reden gibts in Hülle und Fülle, alles iſt jedoch nichts und für die Katz, wenn der ſtets im getroffen wird, und dies iſt Sache die aber umgehend erledigt werden begreife nicht, wie man nicht kurzer⸗ ind ſagen kann:„Von heut ab koſten die Kar⸗ koffeln uſw. ſoviel, wer es teuerer verkauft, wird mit Gefängnis, und nicht zu knaop, beſtraft Außerdem werden die betreffenden Sachen kon fisziert Wer ferner die Sachen zurückhält aus igenſinn oder um einen Druck auszuüben hat be Schickſal zu tragen, und iſt ſeitens der Ortsbehörden ſcharf dahinter her zu ſein, daß dieſer Anordnung Folge geleiſtet wird, andern⸗ falls auch dieſe Behörde ſtreng zur Verantwor⸗ tung gezogen werden muß. Nicht Benachteili⸗ gung der Landwirtſchaft ſoll dies ſein, aber Wucher zum Verderb des Volkes darf abſolut nicht geduldet werden. Die Händler mögen ſich auch mit einem beſcheidenen Gewinn begnügen und nicht die Verhältniſſe nach ihrer Art aus⸗ Man wird ſogleich von dieſer Seite ein ordgeſchrei erheben, aber das darf die Be⸗ nicht anfechter Volkswohl gehört vor Wenn die Händler ſich gegenſeitig trei⸗ ben, ſo hört die Geſchichte ſchon im Keime auf, wenn der Produzent einfach die feſtgeſetzten Preiſe einhalten muß. Alſo, zuſtändige Behörde, raſch und jeden Inſtanzweg beiſeite gelegt, ſonſt iſt der Haſe über die Höhe bis der Jäger kommt, was allerdings in vielen Fällen ſchon der Fall geweſen iſt. Das Volk hat's genug. Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Frankenthal, 28. Juli. Im nahen Jerolsheim kam es in einer Wirtſchaft zwiſchen dem verheirateten 23 Jahre alten Fabrikarbeiter Jakob Keller und einem Fabrikarbeiter namens Dauth zu Streitigleiten, in deren Verlauf Dauth ſeinem Gegner einen tiefen Stich in den Unter⸗ leib beifügte. An dem Auflommen Kellers wird gezweifelt. Der Täter wurde verhaftet. p. Frankenthal, 28. Juli. Fabrikdirektor Ganß, der in dem letzten Steuerhinterziehungs⸗ prozeß zu einer Geldſtrafe von 250 000 Mark ver⸗ urteilt wurde, hat ſeinen Austritt aus dem Stadt⸗ rat erklärt. An ſeiner Stelle wurde heute Fabrik⸗ direktor Förſter als Stadtrat vereidigt. Neuſtadt, W. Juli. Vor dem hieſigen Schöffengericht wurde heute eine Beleidigungs⸗ klage des Pfarrers Mayer aus Weidentha! gegen den Fabrikanten Friedrich Storck II in Weidenthal, verhandelt. Stork hatte nämlich den Pfarrer in einer Wirtſchaft der bewußten Lüge geziehen. Die Vorgeſchichte des Prozeſſes iſt nicht unintereſſant. Pfarrer Mayer hat in einem Schreiben an das Bezirksamt ausgeführt, daß der 5 unabkömmlich bezeichnete Bürger⸗ meiſter boͤn Weidenthal recht gut zum Militär einrücken könnte, ferner war in dem Schreiben behauptet, daß der Bürgermeiſter paſchamäßig vorgehe und unfähig ſei, ſein Amt zu bekleiden, auch habe der Bürgermeiſter zur Gründung eines Ausſchuſſes vom Roten Kreuz Leute gela⸗ den, welche der Kirche Schwierigkeiten machen. Stork hatte nun in der Wirtſchaft Schmitt, wo die Herren vom Caſino beiſammen waren, ge⸗ äußert, in dem Schreiben des Pfarrers ſeien be⸗ wußte Lügen enthalten und er ſtand dieſerhalb heute wegen Beleidigung des Pfarrers vor Ge⸗ richt. Durch die Ausſagen der Zeugen, unter denen ſich auch der Lehrer Cronauer befand, wurde zwar feſtgeſtellt, daß die von dem Pfarrer gegen den Bürgermeiſter erhobenen Beſchuldi⸗ gungen unzutreffend ſind, das Gericht er⸗ achtete jedoch den von Stork hierfür gebrauchten Ausdruck„bewußte Lügen“ für zu weitgehend und verurteilte den Fabrikanten Stork zu 50 M. Geldſtrafe. In dem vorausgegangenen Sühne⸗ verſuch hatte der Pfarrer eine Buße von nicht weniger als 1000 Mark verlangt. tzen. 5 — D= Gerichtszeitung. §S Mannheim, 27. Juli. kammer). Vorſitzender: Schmitt. Zu einem gewagten Mittel hat der 31 Jahre alte Küfer u. Weinhändler Albrecht M. gegriffen, um einen Prozeß zu gewinnen. Er ſtritt ſich mit ſeinem Hausherrn um den Waſſerzins. Die Miete war bezahlt. Da fügte M. im Hauszinsbuch hinter den Betrag der Miete den Betrag für den Waſſerzins hinzu, um den Anſchein hervorzurufen, daß über dieſen gleichfalls quitttert worden ſei. Vor dem Landgericht als Berufungsgericht machte M. dann von dem gefälſchten Hauszinsbuch Ge⸗ brauch. Man erkennt auf 3 Wochen Gefängnis. Verteidiger:.⸗A. Dr. G. Kaufmann. In einem Briefe an die Kriminalpolizei er⸗ ſtattete Frau Marie K. aus München Anzeige gegen eine geiwiſſe Sch., daß dieſe ein ſittenloſes Leben führe. Sie kam deshalb unter der Anklage der falſchen Anſchuldigung auf die Anklagebank. Die heutige Beweisaufnahme ergab jedoch, daß Frau K. in dem Briefe nicht zu viel behaupket hatte, und das Gericht ſprach deshalb die Ange⸗ klagte frei. §5 Mannheim, 29. Juli. kammer II.) Vorſitzender: tor Dr. Beuckiſer. Die 30 Jahre alte Roſa Zirkus aus Köln⸗ Riehl, eine gefährliche Ladendiebin, ließ an ſchwiſter (Ferienſtraf⸗ Landgerichtsdirektor (Ferienſtraf⸗ Landgerichtsdirek⸗ einem Tage Ende vorigen Jahrgs bei Ges Alsberg eine Bluſe im Werte von 40 M. ver⸗ ſchwinden. Sie wird zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Der 1jährige Arbeiter Binz., ein Pole, öffnete in einem Hauſe in Käfertal, wo er wohnte, zweimal mit einem Stück Draht den Gasautomaten und nahm daraus etwa 80 Pfg. an ſich. Zur Mitwirkung bei der heutigen Ver⸗ handlung war eine Vorarbeiterin der Hadern⸗ fabrik von Marx Mayer, eine Landsmännin des Angeklagten, als Dolmetſcherin berufen. Das Urteil lautet auf drei Monate Gefängnis. Der 48 Jahre alte Taglöhner Guſtav Raub aus Mannheim ſtahl am 19. April ds. Is. von einem auf der Straße ſtehenden Wagen einen Korb Wäſche im Werte von 86., Eigentum einer hieſigen Verſicherungsgeſellſchaft, und ſchäd. digte außerdem eine Vermieterin, die er durch falſche Angaben beſtimmte, ihm ein Zimmer zu vermieten. Wegen der Strafliſte Raubs erkennt man auf ſechs Monate Gefängnis und Verluſt der Ehrenrechte auf drei Jahre. 25 Wegen deutſchfeindlicher Kundgebungen iſt der 39 Jahre alte Eiſendreher Domeniko March eſi angeklagt, deſſen Wiege in der italieniſchen Haupt⸗ ſtadt ſtand, der aber ſchon 13 Jahre in Deutſch⸗ land lebt und vorzüglich Deutſch ſpricht. Seit längerer Zeit ſteht er in der Fabrik von Benz in Arbeit. Ein Nebenarbeiter, Eiſendreher Karl., hat ihn angezeigt, daß er im November v. J. die deutſchen Generalſtabsberichte als falſch bezeichnet und die Beſchießung von Dover eine Gemeinheit genannt habe. Marcheſi erklärt ſich nichtſchuldig. Er habe öfters den„Corriere della Sera' geleſen und als Nebenarbeiter zu ihm geſagt hätten, er ſolle ihnen mitteilen was das Blatt ſchreibe, habe er das getan. Er ſei nicht deutſchfeindlich geſinnt. Er habe ſeine Exiſtenz in Deutſchland gefunden und habe ſich naturaliſieren laſſen, um im Falle eines Konflikts mit Italien nicht aus dem Lande zu müſſen. Er habe auch ſchon Einrückungsbefehl erhalten, ſei aber von der Firma Benz als unab⸗ kömmlich erklärt worden. Von ſeinem als Zeugen vernommenen Meiſter erhielt Marcheſi ein ſehr gutes Zeugnis, während der Angeiger beſtändig Händel habe. Nach den Feſtſtellungen in der heutigen Verhandlung fielen die angeblichen Aeu⸗ ßerungen in eine Zeit, die für eine Strafverfol⸗ gung nicht in Betracht kommt, und es erfolgt des⸗ halb Freiſprechung. Vert.:.⸗A. Weinberg. Sportliche Rundſchau. * Fußball⸗Klub Phönir Mannheim gegen Sportverein Walödhof. Zwiſchen obigen Mann⸗ ſchaften fand am vergangenen Sonntag auf dem Sportplatz des erſtgenannten Vereins bei der Fohlenweide bei regneriſchem Wetter und ziem⸗ lich gutem Beſuch ein Freundſchaftsſpiel ſtatt, das von Herrn A. Löſch einwandfrei geleitet wurde.— Phönix hatte gegen dieſe Mannſchaft einen ziemlich ſchweren Stand. Beſonders der Sturm hatte gegen die ſtarke Verteidigung Waldhofs ſchwer zu kämpfen, doch gelang es ihm trotzdem, in jeder Spielhälfte je 2 Tore durch den Halblinken O. Schönig und den Halbrechten Voight zu erzielen. Bei Wald⸗ hof ſpielte die ganze Mannſchaft ſehr auf⸗ opfernd, der Sturm wurde durch die Verteidi⸗ gung immer wieder aufs Neue vorgetrieben und wurde für ſeinen Spieleifer mit 2 Toren be⸗ lohnt, die von dem Halbrechten und dem Mittel⸗ ſtürmer Heger in ſchöner Weiſe erzielt wur⸗ den. Reſultat: 4: 2 für Phönix⸗Mannheim. Letzte Meldungen. Wie England das Recht der neutralen Staaten ſchützt. m. Köln, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus Chriſtiania: Der norwegiſche Dampfer„Rio de Ja⸗ meiro“ wurde am 14. Juli von den Eng⸗ ländern nach Kirkwall eingebracht. Dort wurde er 6 Tage zurückgehalten und dann nach Briſtol geſandt, wo er große Mengen Tabak, Wolle und Hühnerfutter löſchen mußte, ob⸗ wohl die Ware keine Bannware war und für namhaft gemachte norwegiſche und däniſche Einfuhrhändler beſtimmt war. Nachdem er 12 Tage in Briſtol feſtgehalten worden war, wurde er rund um die engliſche Küſte nach Cornwall geſchickt, dort 72 Stunden lang auf⸗ gehalten, darauf mit einem engliſchen Lotſen längs der engliſchen Küſte nach Jarn geſchickt. es einen vollen Monat verſpätet eintraf. Der Kapitän erhob gegen die Aufbringung und untechtmäßige Beſchlagnahme von 1600 Ton⸗ nen neutraler Ladung, ſowie gegen die Be⸗ engliſchen Häfen Einſpruch. Iſt das nicht ein glänzendes Beiſpiel, wie England ſich den Schutz der kleinen neutralen Staaten denkt? Däniſche Klagen gegen Eugland. auf hin, daß der Wert der in England zurück⸗ gehaltenen däniſchen Waren auf 4 Millionen Kronen angegeben wird, nicht eingerechnet die ſcheint faſt, als wenn England ſämtliche Wolle, im Werte von 2 Millionen Kronen, zurück⸗ halten will; ſelbſt die inländiſche Wolle wurde nicht freigegeben. Dieſer willkürliche Eingriff in ernſte Fragen herauf. Der Senat hat einſtimmig den Antrag be⸗ treffend das Verbot des Handels mit Sſter⸗ reich⸗Ungarn und Deutſchland angenommen. London, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die letzte Verluſtliſte zählt die Namen von 57 Offizieren und 933 Mann auf. Don Tag zu Tag. „Boches“ ſchuld! Das Pariſer Journal beginnt mit einer Reihe Enthüllungen des Italieners Peruggia, des Diebes des Bildes der Mona Liſa aus dem Louvre. Peruggia erklärt, er habe den allen Mitteln verſuchten, die beginnenden guten Beziehungen zwiſchen Italien und Frankreich zu zerſtören.— Dieſe Boches, an was ſie nicht alles denken! 125 Island Von hier durfte das Schiff endlich mit dem Reſt der Ladung nach Kopenhagen abſegeln, wo nutzung ſeines Schiffes zur Küſtenfahrt ſwiſchen „Sozialdemokraten“ vom 27. Juli weiſt dar⸗ großen Mengen Kaffee und Baumwolle. Es rein däniſche Angelegenheiten beſchwört * Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) — Auch am Diebſtahl der Mona Viſa ſind die Diebſtahl auf Aufforderung eines deut⸗ ſchen Agenten ausgeführt, die damals mit btstik. 5 Küpfer. Frettag, den 30. Juli 1915. Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) B. Seite. 3 Die Freimachung unserer Kupfer- Bestnche. Ber lin, 30. Juli. Trotzdem unsere Rohkuplfer- pestäncdte durch Einfuhr belcaumtlich fast nicht mehr aufgefüfnit werden können, so reichen sie doch nach Schätzung der großen deutschen Metallgesellschaften noch lange Zeit für die Deckung des Heeresbedarfes aus. Ein Mange! an Kupfer kann bei uns überhaupt niemals eintreten, denn einerseits haben wie die eig. Kupfergewinnung im Laufe des Krie- ges in natmiafter Weise steigern können, anderer- seits stehen uns aber im Lande seibst enorme Kupfermengen in verarbeitetem Zustande zur Ver- fügung, dis für eine jahrelange Dauer des Krie- ges ausreichen und die wir nur autzbar zu machen brauchen. M²it Riiciesicht darauf, daß die Auswechselung dieser verarbeiteten Kupfermengen durch Ersatz- materiakien, wenn sie ohne Störung der Industrie vorgenommen werden solf, Hngere Teit erlordert, nissen wür aber schon jetzt beginnen, die syste matische Freimachung dieses Kupfers vorzubereiten, und zu organisieren Die in Deutschland befindhichen verarbeiteten Kupiermengen werden von fachmämnischer Seite aut mehr als zwei Milhonen Lonnen geschätzt. die altein Würcen gengen, den Kriegsbedarf für nehr als zelm Jahre zu decken. Lis Jeil dieser Vorräte befindet sich ie Haushaltungen umd Wärt⸗ Schaftsbetrieben. Ein anderer Teil hat zur Be- dachung vonl Gebäuden Verwendung gefunden, Wälrend der weitaus größere feil in mannig⸗ lacter Form in den Stidten der Inclustrie undt des Gewyerbes, besomders in denem der Elektro- techuik, verarbeitet und eingebaul worden ist. Die erstgenaturben Nupferbestände sind Ohte besondere Schiwierigleiten greifbar, utid es be- darf nur einer Berufung an die Opferwilligleit unseres zum Durchhalten bereiten Vofkes, um die Maßnahmen der Behörden zu unterstützen, zumat cie entnommenen Kupfergegenstände ausreichend vergütet werden. Aundlers liegen die Verhältnisse bei dem in den Anlagen den Industrie und Gewerbe festgelegtem Hier bedarf es zur Vorbereitung der Freimachung des Kupfers zunlichst einer Sta- Uistik. Diese wird in gächster Zeit durch Her- ausgabe eines Meldescheines für Kupfer in Fer. üügfabrikaten in die Wege geleitef Die gewonne⸗ nen Zahlem werden erkenren Hssen, wWo und in welcher Form das Kupfer in den einzeinen Indu- Strie-, Gewerbe., FTlanctels- und Handwertesbe⸗ trieben verarbeitet ist. Erst dann wird man, wWenn erkorderhich, der Nutzbarmachung eines Jeiles dieser Kupierfertiglabrikate für Heeres zWecke nähertreten. Weun ein Stifniegem des Befriebes oder ähnliche Umstände kKupferne Apparate gegenwärtig über⸗ flüssig erscheinen lassen, oder Wenn es Szch um Nessrveteile Hamdlelt, wird die Herausnahme keine Sebwuierigleetten bereiten, da ſa der volle Wert Vergittet wWirck. In andleren Fällen aber wird man, um Schacligungen des Wärtschaftslebens hintan- Aulia lben, Kupfer aus Fertigfabrikaten nur heraus- nehmen könmen, wenn zu gleicher Zeit Ersatz beschafft Wird, es sei unter Verwendung eines anderen Metalles(z. B. Eisen- Oder Einkdraht Staft Rupferdraht, eiserne statt kupferne Destil- hierapparate, Eisen- Oder Ionrohrleitungen statt Kupferleitungem, oder durch Betriebsänderungen, e z. B. in der Elektrotechnih durch Erhöhung der Stromspannung und damit Herabsetzung des Querschmittes der Leitung, Uebergang von Gleich- strom. zur Drahtstromwersorgung, Zusammen- Schalten von Werkem u. a. Hierbei wird es nicht immer ohme Störungen und Unbequemlichleiten abgehen, über weiche die geldliche Vergütung allein nicht hinweghilft; vielmehr muß auch aut den guten Willen der Betroffenen gerechnet wer⸗ den. Audererseits gibt es aber auch Fälle, Wao ver⸗ Altete kupferne Apparate mit wirtschafflichem Vorteil durch billiger arbeitende, eiseme Appa⸗ rate ersetzt werden können, so z. B. die Destil. lierapparate in Brennereien und Teerdestillationen usw. ſe bereitwilliger und umassender jetzt die Kriegszeiten an die Kufgabe, Kupfer durch an- dere Metalle zu ersetzen, herangegangen wird, umnsomehr ist auch zu hoffen, daß der gewaltige Kupferverbrauch Deutschlands, der im Jahre 1914 dem von England und Fraukreich zusammen Sleichgetkommen ist, auch flir die spätere Frie- denszeit vermindert werden kann. Damit wird dem Nationawermögen ein großer Teil der 200 Mühonen Mark, die jetzt jährkich für Kupier an das Ausland gellen, erhalten bleiben. Es unterhiegt keinem Zweilel, daß, wenn Tech- nik und Opfersinm der Bevölkerung zusammen- Wirteen, Priwalbesitz, Imdustrie ind Gewerbe die hochwichtige Atufgabe der Versorgung der Hee- dsverwaltung mit den nötigen Kupfermengen für ſede mögfiche Kriegsdauer zu Dsen im Stande reeeee eeeee Sind und damit das eine Ziel erreichen helfen, an dem alle mitarbeiten missen, Deutschlands endgültigen Sieg. Finanzen. Vranleturter Uffelstenbörse. R Frankfurt a.., 30. Juli. Die leste Grundstimmung erhielt sich auch au der heuti⸗ gen Börse. Am Montanaktiemmarkt blieb das Interesse Bochum, Gelsenltirchen und Harpener zugewandt. Auch Hohenlohe lagen fest. Das Geschäft für Montanwerte war ziemlich lebhaft. Ritstungswerte ungleichmäßig. Für einzelne che⸗ mische Werte bestand Interesse. Im Anschlußg Newzoik wurde Baltimore Ohio bsder gehandelt Man bringt die feste Haltung dieses Papiers mit der guten Ernte in Zusammnhang. Auf den übrigen Gebieten ist das Kursniveau wenig ver⸗ ändert. Am Rentemmarkt bewegten sich Amleihe! auf der Höhe der letzten Jage. Geldl blieb ruhig. Privatdiskeort 896 Prozent und darunter. Berliner Effektenbörse. Berlin, 30. Juli.(WITB.) Durch den die Er- Wartungen weit übertreffenden Dividendenvor- schlag des Bochumer Gußstahlvereins und durch die durch den Syndikatbericht bestätigte günstige Geschäftslage in der Kohlenindustrie naben die Börsenkreise eine kräftige Anregung erhalten. Bei teilweise stark gestiegenen Kursen war das Ge- schäft namentlich in den führenden Eisen- und Nohlenaktien vrie Bochumer, Phinix, Bismarck- hütte, Hohenlohe sowie von den Nebenwerten Hirsch-Kupfer u. Aachener Tuch usw/, recht leb- haft. Heimische Anleihen still und behauptet. De- visen wenig verändert. Geldumsatz wie bisher. Lomdoner Effektenbörse. Losdon, 28, jun. 28. 28 29. 28. 2˙% Engl. Konsols. 65 ½¼ 55½] Ontarfe—.——.— 44½%% Japan. v. 19——[Hissouri Kansas.—.— 4% Japan. v. 1910————Southern PFaolflo.—— 90.— 4% Srasſllaaner. 89 45 44½ Southern Ballßwaß———.— 5% Argentinler—— 88./ Union Faolfio 134½ 134./ 50% Russen— 92—Steeiss 69./ 68.¾ 4% Portuglesen——— Waban— Uö—é Peruvlan om.——.—Amalgamated Copp.———.— do. pref..Bio Tinto 55 ¾ 35½¼ Atoklson oom.—[Ohartered— 10% Atochlson pre..———de Beers.%.355 Baltimore and Okio 82 ½ 85— Lena Goldfleids%¼ 1½¼6 Canadlau Paciflo 151 ½ 150½ Randmines 4% 47%¼10 Denefß—.——.— Friwatdlskont—.— Erle oom. 27% 27/ Siwer—— Wendel und fmeessrse. Ibeutsche Oxhydrik.-., Mannhelm. Die Gesellschaft konmte im Geschäftsſahm 1914%5 den Betriebsgewinn nahezu verdoppeln. Er be- träigt M. 1 244 970 gegen M. 649 310 im Voxjahr. Audlererseits gehen ab für allgemeine Geschäfts- unkosten M. 560 527(345 887) und für Abschrei- bungen M. 484 185(303 932). Es verbleibt somit ein Reingewinn von M. 200 307(i. V.), von dem M. 10015 der gesetzlichen Rücklage zuge Hihrt wercten, während M. 100 291 im Hinbliche auf die allgemeinen Verhältnüsse einer Kriegs- rücklage zur Verfügung des Aufsichtsrats über- Wiesen wercten. Wie der Geschäftsbericht ausführt, zeigten die ersten 4 Monate, die der am 1. April vollzogenen Fuislon mit der Deutschen Industriegas-.-G. Mannheim und der Mitteldeutschen Sauerstoff- Gesellschaft m. b. HI. Berlin folgten, einen be- kriedligenden Verlauf. Der Krieg habe danu Zzu- nächst eine vollkommene Stockung im Absatz des Sauerstoffs mit sich gebracht. Schon nach zwei Momaten hätte jedoch die Industrie wieden regel- mägzig bezogen und Anfang 1915 sei die Gssell- schaft wieder in der Lage gewesen, ihre gesamte Prochiktion abzusetzen. Die Preise des Sauer- Stoffs hätten sich zwar etwas gegen die Friedens- zeit erholt, doch sei diese geringe Preissteigerung durch das gleichzeitige Anziehen der Preise für Rohmateriah, sowiie der Löhne, mehr als ausge-⸗ glichen worden. Außerdem habe der seit langem andauernde scharfe Konkurrenzkampf auch wäh⸗ rend des Krieges nicht ausgesetzt. Sehr vonstatten sei der Gesellschaft die im Vorianre beschhossene und vollkonpren durehge⸗ führte Einrichtune der Akaücgtischen Fabri-⸗ Kation., da bei Kriegsbeginn eine starse Nachfrage nach Wasserstoff Sitens der Militärbehörgen ein⸗ Selzte. Trotz des Krieges sei es noch im(Ck⸗ tober geungen, auch das neue Werk in Berlig⸗ Neukölki dem Betrieb zu übergeben Die àu die Fusion geknüpiten häfteg sich ühll. In der heutigen Generalversammlung, die un⸗ ter dem Vorsitz von Herrn Direktor Theodor Frank in den FRäumen der Süddeutschen Dis- conto-Gesellschaft.-G. statfiand, waren 9 Al⸗ fionäre mit 2777 Stimmen vertreten. Die Anträge der Verwaltung wurden einstimmig genehmigt. Veber die schwebenden Patentprozesse gab der Vorsitzende folgende Erklärung ab: „Betrefis der Patentprozesse können wir Ihnen mitteilen, daß das Landgericht Berlin einen Ap: parat, den wir Konstruiert haben, als nicht Unter das Linhle System fallend, anerkanntt hat. Die Gegenseite hat gegen dieses Urteil des Landge⸗ richts Berufung eingelegt, die beim Kammerge⸗ richt schwebt und hoffen wir auchi beim Kammer⸗ gericht diesen Prozeß zu gewinnen. Selbst weun Wir ihm aber, was wir für unwahrscheinlich kal⸗ ten, verlieren, s0 kann natürlich von einem Scha- denersatz für das Arbeiten mit diesem Apparat, Wie das Landgericht Berlin ausdrüchlich hervor- hebt, keine Rede sein. Was den Schadenersatz betrifit, so hat sowoh das Landgericht Berlin, wie auch das Laudgericht Erwa tingen Köht— die zwei einzigen Gerichte, bei denen derartige Prozesse schweben— ich auf des Stamciptunet gestellt, daß von einer Rechnungs. legung, auf die zunächst die Gegenseite geklagt hat, vor dem Reichsgerichtsurteil vom Jun 1914 beine Rede sein kahun. Die Gegenseite wurde RNDrrrrrer 5 und Industrie-Zeitun also mit ihren gesamten Ausprüchen vor Juni 1914 abgewiesen. Wenn die Obergerichte den gleichen Stand. punkt, woran wir nicht zweifeln, beibehalten, 5 kommt praktisch ein Schadenersatz für uns gar nicht in Frage, da wir ja bei Ausbruch des Krie- ges mit der Elektrohyse in Betrieb waren und durch Luftverflüssigung Sauerstoff heute nur mit unserem neuen Apparat herstelſen.“ Abbau des Moratorfums in Ungarn. Budapest, 29. Juli.(WIB. Nichtamilich.) Das Amtsblatt veröffentlicht eine Regierungsver- ordnung über die stufenweise Aufhebung des Mo- ratoriums. Sämtliche nach dem 31. Juli 1915 fäl ligen Schulden sind ohne NRücksicht darauf, wie sie entstanden sind, am Verfalltage zu bezahlen, insofern die gegenwärtige Verordnung keine Aus- nahme macht. jene Schulden, welche auf Grund der 6. Moratoriumsverordnung am 31. juli 1915 unter die Stundung fallen, sind in 3 Naten zu tilgen, und zwar je 25 Prozent im Oktober 1915 und im März 1916, der Rest im Oktober 1916. Aus Versicherungsgeschäften stammende Schulden sind je nach der Fafligkeit bis zum J. Dezember 1915 zu tilgen. Mietzinsen für Wohnungen und sonstige Oertlichkeiten fallen ohne Rücksicht auf die Fälligkeit im ganzen unter die Stundung, wenn der Schuldner Kriegsdienste leistet, ausge- nommen, wenn der Schuldner Quartiergeld erhält. Auf Wechsel, Handelsanweisungen, Lagerscheinen und Schecks beruhende Schulden, welche am 31. Juli 1915 unter die Stundung ſielen, sind, wenn die Papiere auf Sicht laufen oder vor dem 1. November 1914 älig wurden, in 2 Raten im Okt. 1915 und Oktober 1916, die übrigen Papiere im November 19i5 und November 1916 zahlbar. Ueber die auf Kontokorrent bei Geldinstituten vor dem 1. August 1914 erlegten Einlagen kann der Eigentümer frei verfügen, auf in ein Sparkassen- buch eingelegte Beträge kann, wenn die Einlage am 1. August 1914 nicht mehr als 2000 Kronen betrug, der Einleger 200 Kronen fordern, bei Ein- lagen über 2000 Kronen mouatfich 200 Kronen, doch nicht über 10 Prozent der am 1. August 1914 bestandenen Einlage. Zum Lebensunterhalt des Einlegers und seiner Angehörigen nötige Be⸗ träge müssen unbeschränkt ausgefolgt werden. Die Verordnung tritt am 1. August in Nraft. Die festgestellten Lernnne haben auch in dem Falle Geltung, wenn sie sieli bis in die Zeit nach Be- endigung des Krieges ersirecken. Werkaœhbr. Fostverkehr mit dem österrefchischen Esmstemlamde. Nach dem 6sterreichischen Küsten- landde sind von jetzt ab wieder Zugelassen: ein- geschriebene Brieſe, Briefe nut Wertangabe, Post. anweisungen, Pakete bis 5 kg ohne und mit Wertangabe bis 100 Kronen im Verkehr mit Bar- Cola, Cittanova(Istrien), Orsera, Paugnano, Pro- Secco, San Giovanni b. Triest, San Lorenzo dbel Pasenatico, San Sabba, Santa Croce presso ITrieste, Seryola, Torre und Umago; Pabete bis 5 leig Ohmne und mit Wertangabe bis 100 Kronen im Verkehr mit Nabresina; eingeschriebene Briele, Briefe mit Wertangabe und Postanweisun gen im Verbehr mit Srignano und Miramar. Schriftliche Mitteilungen in den Wertbriefen und dlen Paketen, auf den Posfanweisungen und den Pahetkarten sind unzulässig. Russische Eisenbahnsorgen. Die Russen haben bekanntlich in den letzten boiden Jahrzehmten gewaltige Summen für die Erweiterung ihres Eisenbahnnetzes aufgewandt Viele der von Frankreien geborgten Millionen haben diesem Zweclee gedlient. Natürlich hat man Verhältnismägig viel zll teuer gebaut, Schmier⸗ gelcher und die in Rußland selbstverständlichen Bereicherungsversuche der Beamten sind schuld daran. Immerhin übertraf Rußland, wWas die Zall der neugebauten Kilomeler anlangt, alle übrigen europäischen Länder in den letzten jahren bei Weitem. Während des Weltkrieges hat man von dem kfussischen Balnen licht viel günstiges ge⸗ hört. Handel und Industrie beklagten sich. Schon An Frieden konnte man lesen, daß das gegenwär⸗ tige System zu seinem eigenen Nüin führen müsse. Man hat nämlich in Rußland stets an Be- triebsmaterial gespart, es fehlte stels an Wagen und vodleistungsfähigen Lokomotiven Was da-⸗ von vorhanden ist, dient jetzt natürlicht fast aus⸗ schlieglich militärischen Zwecken. Einen irgend wWie regelmäßigen Personen- und Güterzugstahr- Plan hat man in Rußlaud während des Krieges Uickt erzielen können. wälrend wir in Deutsch⸗ gand ja sozusggen Friedensverhältnisse haben. Daß die russische Volkswirtschaft unter diesen Mängeln leiclet, ist leicht einzusehen. a das Militar das gesamte Betriebsmaterial lortwähren gebraucht, wirck natürlich nielkts repariert. Int Frieden geschah das auch nur in mäßigem Umfang; die Reparatur bestand vielfach nur in einem Neuauflackieren der schadhaften Wagen und Lokomoliven. Im den Wagenmangel zu belleben, verhandelte die russische Pegierung mit amerikanischen Firmen, vor allem mit der Plillmann-Co, wegen Lieferung von 10—15 000 (einmal las man sogar ven 50 000) neuen Güter⸗ Wagen. Aber die Amerikaner wolleen nur gegen har liefern, in Amerika konnts Rühglaud kein Geld auftreiben, mit Gold will es nicht zahlen, die münsam zusammengehaltene Goldctecke der russischen Reichsbank Wird so wie so wie Butter an der Sonne zerffleßen, wenn einmtal die Tage der Abrechnung Rußlands mit seinen Glän⸗ bigern konmen. 80 hat sicl Geschäft zer- schlagen. Am Ends des lri ird das vor⸗ andene ſchappe Befriebsmaterlal vieffach Ver⸗ braucht sein, an Geld, um neues zu khaufen, wird ppbpGGGGPGGGrPPcpccccc reeeee 25— es dann erst recht fehlen. Dazu kommit der Koh- lenmangel. Schließlich noch die in Aussicht stehende FErhöhung der Frachtsätze. In russi- schen Handelskreisen befürchtet man schlimme Folgen, man hat in einer Eingabe an die Regie- rung gute Gründe gegen die Erhöhung vorge bracht. Sie wird aber doch kommen, denn der russische Staat muß seiner Kasse jeden erreich- baren Rubel sichern. Ob es zu viel gesagt war, wenn russische Industrielle von einem baldigen Ruin des Eisenbahnwesens redeten? MWarenmörkte. Ohnfeageer Warenmarkt. oHioAeo, 29. Jull. 2. 28. Welzen luli Sohweine: opt. sohwere.55—.55.— Hals iuli Speck.00-..50-10. Sopt. Schmalz: Hafer Sept. Juil.95 7 5. Sept. 807.75 Sohweinezuf. Pork: juli 13.50 13.05 J. Wost. 77 0 35 000 Sopt. 13.75 13.3⁰0 dv. Ohloago 24 000 24 000 Rippen: jull.82.17 Sohwelne: Sept..47.32 lelohte.38.45 Neow-Torker Warenmarkt. Newyork, 29. Jul. Roter 29. 28. BZaumwolle: 2 28. Winter-Wekzen: Newyork loko.35.35 per Aug. 119.. per Jull 900.00 per jufl—.— 122.1½ per August.93 68.95 per Sept. 115.— 118.— per Septoember.16.21 Mais loko 89./ 90.½. per Oktober.33.38 NMehl spr. w..15—.25— per Rovemder.62.67 Getreldefr. per Deremter.72.41 Lwerpool—— 10./ per Januar.00.78 London——ů—— PPetroleum: Baumwolle: roffu. l. oas. 00.00.75 Ank. I. atl. H. 1000 1000 stand whlt⸗.00 750 in Golfnäfon 1000 12 00⁰ in tanks 90.00.— im innern— 9 0⁰0 Oped. Balan..00 185 Newyork, 29. jull.(Kaffee,) Mo. 7, tfoko 7½, per jull.70, per Sept.60, per Okt..88, per Nov..69 per Der..80. eusirtsehaft. Erntenussfichten in der NTürkei. D. O. K. Der Tasfir--Efkiar meldet die fort- Währendde Antunft von auatolischen Getreidevor- räten aus der vorjährigen Ernte n Noustanti⸗ nopel. Sowohl die Mühlen in der Hauptstadt wie die im Ismid seien beschäftigt, dieses Getreide zu mahlen. Die neue Erute, die in einem Monat be- endet sein werde, verspreche einen so reichlchen Ertrag, daß sie für alle Bedürfnisse der Haupt- stadt und des Landes meit als genügend sei. Der Getreidemarkt werde deshalb iniolge des Krieges in keine Noflage geraten. Die Opfumernte sei in diesem Jahire besonders reichfchi und auf 7500 bis 8 000 Kufe abzuschätzen, wäkrend die vor- jährige Ernte im Voranschlag auf 5 500 Niie ab⸗ gescifätzt wWorden sei. Letzte Nandelsnachriehten. r. Düsseldorſ, 30. Juli.(Privat-Telegrammn.) Wie vir hören, werden die Westfälischen Kupfer- und Messingwerke.-G, Lüden- scheid für 1914—15 infolge Steigerung der Um- Sätze und Erhöhung der Gewinne eine Erhöhung der Dividende vornehmen. Der Prozentsatz steht noch nicht fest. Wahrscheinlich kann man nit einer Dividende von—10 Prozent rechnen gegen 4 Prozent i. V. r. Düsseldorf, 30. Juli.(Privat-Telegramm) Die Gewerkschaft Konstantin der Große in Bochum verteiſt für das 2. Quartal wieder eine Ausbeute von 500 M. pro Kuxe. EBerlin, 30, Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Chrisfiania wird der B. Z. gemeldet: Aftenposten melden aus Paris: Einer amtlichen Mitteilung zufolge betragen die Kriegsausgaben Frankreichs in den letzten 5 Monaten des Jahres 1014 6 453 000 000 Fr. Kopenhagen, 29. Juli.(WIB. Nichtamtlich) Die„Nationaltidende“ schreibt in einem Artikel über den Niedergang der englischen Kohlenaus- fuhlr: Es schien zu Beginn des Monats Juni, daß England, durch Schaden klug gemacht, die Kohlen- ausfuhr in größerer Ausdehnung als bisher zulas- sen würde, zumal da Deutschland keinen Bedarf an englischer Kohle und selbst keinerlei Ausfuhr- verbot für deutsche Kohle hat. Es zeigt sich aber, daß der Rückgang der englischen Kohlenausfuhr im Juni noch größer als in früheren Monaten war. Der Rückgang im Mai belief sich auf 2 264 000 t gegenüber dem Vorjahr, der Rückgang im juni auf 2 314 000 t, verschifft wurden im Juni 3 387 731 gegen 5 801 727 t im Vorjahr, jedoch ohne die Verschiffungen für Rechnung der Admiralität. Be- sonders die Kohlenhäfen an der Nordostluste wie- sen den größten Rückgang auf, nämlich 963 000 f gegenüber dem Vorjahre. Am geringsten ist der Rückgang in Wales, da dieser Bezirk die englische uncd die Flotte der Alliierten versorgt. Der Rück⸗ gang in Schottland beträgt 267 000 t, was nichit allzu viel bedeutet, da der obere Hafen von Firth of Fortfi für den Handel geschlossen ist. Den größ- ten Rückgang haben also die Häfen, die bisher Spanien und Skandinavien versorgten. eeee eeeeeeeeeeee Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joes. Druck und Verlag der Haas'schen Buchdruckerei, G. ni. b. HH. Direktor: Erust Müller. Dr. H. 3 7 4 3 8 2. Seite. Seueral⸗2 Anzeiger 5 Vadiſch vor dem Janower Knie in unſer Geſchütz⸗ r und eine ihrer Mörſerbatterien ver 1 in einem Augenblick Mannſchaft und Pferde. Da kommandierte ihr Führer je fünfzehn d In⸗ Jip G onen, die da 70 8 der Feuerlinie zerren n waren zum Nahkampf n gelad Als dann einer von zufällig an der Zündſchnur zu zerren n, ging der Schuß in abwärts⸗ gedrehten Lauf los u. die auseinanderſpritzen⸗ den Kugeln der Ladaung ſchlugen in die Reihen des unmittelbar folgenden Regiments. Die Wirkung war gräßlich. Die Straße war dem bedeckt mit zerriſſenen menſchlichen Glied⸗ maßen. Die ſibriſchen Schützen ſind die beſten Soldaten der ruſſiſchen Armee, dieſer Kata⸗ ſtrophe aber waren ſie nicht gewachſen. Das Durcheinander ward in der Brigade in Kürze ſo groß, daß der Rückzug in ein wildes Ren⸗ nen asartete. Von einem ähnlichen Schrecken erzählt ein Fähnrich, der ſich bei Krasnik hinter die ruffiſchen Stellungen geſchlichen hatte, dort einen Lungenſchuß erhielt und zuſammen⸗ brach. Als die Koſaken nahten, ſtellte er ſich tot. Nachts rannte eine ſcheugewordene Nin⸗ derherde gegen das Lager; die Ruſſen mein⸗ ten, der Feind komme und flohen kopflos da⸗ von, wobei ein Teil von ihnen fortwährend „Die Deutſchen ſind da!“ brüllte, während die anderen vor den Ungarn zu fliehen ver⸗ meinten. Außland bettelt um Japans Bilfe. ABerlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Nach einer Parfſer Meldung der„Politiken“ ſoll Rußland gegenwärtig eifrig Anſtrengungen machen, apaniſche Truppenentſen dun⸗ gen zum polniſchen Kriegsſchau⸗ platz zu erreichen. Während die bishevigen japaniſchen Abmachungen, deren er⸗ folgreicher Abſchluß kürzlich aus Tokio ge⸗ meldet wurde, ausſchließlich wirtſchaftlicher Art waren, handele es ſich jetzt um ganz be⸗ ſtimemte Vorſchläge Rußlands, Japans mili⸗ täviſche Hilfe zu erbitten. Die von Rußland angebotenen Kompenſationen hätten in Tokio jede Erwartung übertroffen. Ein Nückblick. EBerlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Bürb.) Major a. D. Morath ſchreibt in einer Art Rück⸗ blick über d die militäriſche Lage im Oſten:„Wir können noch nicht den Hochmut vergeſſen, inlit welchem vor einem Jahre die Entente mit unſerer Zermalmung brüſtete. Was iſt aus alledem geworden, was man mit uns vorhatte? Wohl erloſch während der täglichen literariſchen Bearbeitung des Krieges nie das Vertrauen in die Kraft und den Willen des Heeres, alſo des Volkes; doch ſchob ſich zwiſchen Hoffen und Harren auch manch ernſter Ausblick. Die Zahlen wirkten häufig allzu wuchtig. Erſt die unvergleichliche Arbeit der Führung hat es zulpege gebracht, an entſcheidender Stelle den Ausgleich der Kräfte wirken zu laſſen. Das iſt wieder Moltke ſche Schule. Auch jetzt iſt die Stunde weihevoll genug, dem Genius unſerer Führung im Kriege das Denkmal zu bekränzen.“ ** Bewlein, 30. Juli.(.TB. Nichtamtlich.), In dem geſtrigen Bericht vom Großen Haupt⸗ qwartier vom öſtlichen Kriegsſchauplatz, erſter Abſatz, hat ſich ein Druckfehler eingeſchlichen. Es ſind nordöſtlich Suwalcki nicht 2910, ſondern nur 21 0— 10 n Tene ee worben. 1887/88 den Die Kriegslage im Weſten. Seindliche Ilieger über Freiburg. Berlin, 30. Juli.(WTB. Amtlich.) Heute früh 6 Uhr erſchienen drei feindliche Flieger von Südweſten kommend, über Frei⸗ burg. Sie warfen ſieben Bomben, durch die eine Zivilperſon getötet und ſechs, zum Teil ſchwer, verwundet wurden. Der militä⸗ riſche und ſonſtige Sachſchaden iſt nicht er⸗ heblich. Beftige Beſchießung von Reims. Berlin, 31. Juli.(Priv. tach Pa⸗ riſer Meldungen wurde eims am Montag den ganzen Tag mit 10⸗ und 15⸗0m⸗Granaten und Brandbomben heftig beſchoſſen; im ganzen wurden 600 Geſchoſſe. In der Stadt 42 0095 viele Brän de; auch die Kathedrale ſoll mehrmals beſchoſſen worden ſein. Die Beſchießung der Stadt wurde am Mittwoch und Donnerstag mit geringer Heftigkeit fortgeſetzt. In der Nacht zum Freitag war die Be⸗ ſchießung wieder furchtbar. Eine große An⸗ zahl Menſchen wurde getötet und un⸗ gefähr 300 Häuſer wurden zevſtört. Deutſches Flugzeug über Calais. Paris, 31. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Temps“ meldet' aus Calais: In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag überflog ein deutſches Flugzeug Calais und warf mehrere Bomben ab, die nur Sachſchaden an⸗ richteten. Ein anderes deutſches Flugzeug überflog den Bezirk Gravelines, wo es mehrere Bom⸗ ben abwarf, ohne Schaden anzurichten. Englands Sorgen um Frankreich. London, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Im Unterhauſe ſprachen geſtern mehrere liberale Abgeordnete über die allgemeine Wehrpflicht. Wedgwood ſprach dafür und ſagte, England müſſe alle Kräfte an⸗ ſpannen, da Deutſchland Frankreich zu einem dee ee Sonderfrieden zu verleiten ſuche. Die„Morningpoſt“ ſchreibt heute über denfelben Gegenſtand: Glücklicher⸗ weiſe ſind die Franzoſen ein tapferes, ritter⸗ liches Volk, die Deutſchlands Anerbietungen zurückwieſen. Aber ſeien wir uns der Gefahr bewußt, die für uns beſteht, wenn wir in dem jetzigen Zuſtande verharren. Die franzöſiſche Regierung fordert neue Nriegsmittel. Berlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Wien wird gemeldet: Das„Deutſche Volksblatt“ meldet aus Genf: Der Pariſer „Matin“ berichtet, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung beſchloſſen hobe, von der Kammer noch einen weiteren 5 Milliarden⸗Kredit zur Fort⸗ führung des Krieges zu fordern. * Paris, 31. Juli.(W7. Nichtamtl.) Nach der Schätzung des„Temps“ beträgt die Scha⸗ den in Gerveviller im Departement Meurthe et Moſelle, das durch Bomben und Brand völlig zerſtört iſt, 12 Millionen Frankeu. Lyon, 31. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Wie der„Noubelliſte“ aus Paris meldet, die Einberufung der Jahresk! aſſe eee Um⸗ Brieſe vom Kriegsſchau⸗ platz in Polen. Iwiſchen Weichſel und Bug. Von unſerm zur Armee Mackenſen entſandten Kriegsberichterſtatter. Im Hauptquartier d. Korps Emmich, 22. Juli. Reiſe zur Front. Als ich neulich auf meinem Wege auf den heeen Kriegsſchauplatz Berlin verließ, fuhr ich ſtolz im Schlafwagen des D⸗Zugs nach Myslowitz ab. Es war eine halbe Stunde vor Mitternacht. Vierundzwanzig Stunden ſpäter, abermals um Mitternacht, vertrat ich mir, ſteif wie ein Bock, die Füße auf dem von den Ruſſen Zerſtörten Bahnhof von Rzezow in Galizien. Ich war ſchon viel kleiner und ſollte es noch mehr werdeu. Der Verkehr ſteht von der Grenze ab ausſchließlich im Zeichen der aus kriegshugieniſchen Gründen ſehr angebrachten „Holzklaſſe“; und wenn ich auch berechtigt war, den Offizteren vorbehaltene Wagen mit zu be⸗ Rutzen, ſo iſt eine Reiſe im kriegsmäßig über⸗ fülkten Offizierswagen doch keineswegs erheb⸗ lich beſſer, als eine ſolche in einem überfüllten Wagen dritter Güte überhaupt; wenn man 14 Stunden davon hinter ſich hat, ſo ſpürt man das an ſeinen inen, im allgemeinen und im beſonderen. Auf der Weiterfahrt war natür⸗ lich num Schlaf auch nicht die Rede; ein Glück, genommen hatte. Hingegen we en die weiteren Bahnhöfe nicht weniger zerſtört, wie der in Rzezow; eher noch mehr. Gehalten wurde weit mehr und länger, als ein anſpruchsloſer Mann es an ſich verlangen kann. Ueberall aber grinſted einem dasſelbe ausgebrannte Gemäuer, an deſſen Fenſterhöhlen ſchwärzende Flammen emporgeleckt hatten, entgegen. Der Bahnhofs⸗ ausſchank war von den Ruſſen in ihrer kultur⸗ loſen Kriegführung mit angeſteckt worden und Rote Kreuz⸗Damen mit Erfriſchungen gab es auch nicht. Selbſt wer allenfalls bereit geweſen wäre, Waſſer in Naturzuſtande zu ſich zu nehmen, mußte darauf verzichten, dies Zu⸗ geſtändnis an die ſchwere Zeit in die Tat umzu⸗ ſetzen,— es ſei denn, daß er Luſt gehabt hätte, ſich an das Sammelbecken der Füllvorrichtung für die Lokomotive zu halten. Wahrſcheinlich um dem Laſter des Waſſertrinkens entgegen zu wirken, ſind die Brunnen auf dieſen galiziſchen Bahnhöfen ſo angelegt, daß den Weg zu ihnen ohne Furcht, den Zug ſich vor der Naſe abfahren zu ſehen, namentlich bei den unbeſtimmten Auf⸗ enthaltslängen der Kriegszeit nur wagen kann, wer ſich der Aufnahmeprüfung in eine Schnell⸗ läufervereinigung gewachſen fühlt. Vor dem Genuß des Lokomotivwaſſers aber warnte das Anſehen der verbündeten kriegführenden Mächte in großen Merktafeln auf deutſch, polniſch und ungariſch zugleich. Kurz wer durſtig war— und alle waren durſtig— tat am beſten, ſich in der Art von Lebemännern in vorgerückten Semeſtern mit ſeinen Erinnerungen— in dieſem Fall alſo mit der Erinnerung an Hof⸗ daß ich mir die Nacht vorher wenigſtens wahr⸗ liches— zu begnügen. bräuhausfrenden der Vergangenheit und Aehm⸗ 2 Neuelle Nachrichten.(Attagblatt Samsbag, den 31. Juft 1918. inden nicht, ſondern eyſt, täriſche L a ge es notwen dig macht. Die Wirkung der Enthüllungen aus dem belgiſchen Aurchiv. EBerlin, 31(Von u. Berl. Bur.) Aus Nach einer Pariſer Privatmeldung bot Baron Guillaume, der Geſandte des Königs Albert in Paris, wegen der Enthüllungen in der„Norddeut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung“ ſeine De⸗ miſſion an, aber Poincaré und Delcaſſe wirkten auf den König ein, die Entlaſſung einem ſpäteren Zeitpunkte vorzubehalten, da⸗ mit der Schein vermieden werde, als ärgerten ſich die Pariſer leitenden Perſönlichkeiten über Guillaumes Bemerkungen in ſeiner Depeſche mach Brüſſel vom 16. Januar 1914.(Tatſäch⸗ lich ärgern ſie 5— Deutf ſchland und Amerika. Es kommt nicht zum Bruch. Zürich, 31. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„New Norker Zeitung“ meldet aus dem Haag: Diplomaten aller Kreiſe ſind nach wie vor feſt überzeugt, daß es zu keinem diplo⸗ matiſchen Bruch zwiſchen Deutſchland und Amerika, noch weniger zu einem Krieg kom⸗ men wird. Juli. Genf wird gemeldet: 2 2 9 + Der Urieg mit Italien. Die neue Iſonze⸗Gffenſive der Italiener geſcheitert. Berlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Wie man dem Kriegsberichterſtatter des„Lo⸗ kalanzeigers“ im Kriegspreſſequartier mit⸗ teilt, darf man die Wucht italieniſcher An⸗ griffe in der zweiten Schlacht im Görziſchen als gebrochen erachten. Nach IItägigem Kampf dürfte damit auch die neue Iſonzo⸗ Offenſive des Feindes geſcheitert ſein. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantin opel, 30. Juli.(WT7B. Nichtamtlich.) Das Große Hauptquartier teilt mit: An der Kaukaſusfrout dauert die Verfolgung des Feindes auf unſerem rechten Flügel fort. An der Dardauellenfront am 29. Juli bald ſchwaches, bald heftiges Artille⸗ viefeuer zu beiden Seiten. Uunſere Artillerie traf ein Flugzeugmutter⸗ ſchiff vor Ari Burnu und nötigte es, ſich zu⸗ rückzuziehen. Sie bewirkte ferner eine von Exploſionen gefolgte Feuersbrunſt hinter den feindlichen Schützengräben bei Sedd⸗ül⸗Bahr. Unſere anatoliſche! Batterie beſchoß die feind⸗ lichen Truppen in der Gegend von Tekke Burnu. Beſchießung der inneren Dar⸗ Samellenforts. Berkin, 31. Juli.(Von u. Berl Büro.) Aus Athen wird gemeldet: Nach Nachrichten aus Mytilene ſind ſeit 23. Juli die inneren Dardanellenforts, nämlich die auf der kleinaſiatiſchen Seite, einem Bom⸗ ba 5 d eme n durch die Faotte 5 Wbünde⸗ wenn die mi ki⸗ zu Lande. 21 125 alle Zukunft verhü⸗ ten ausgeſetzt. Die Franzofen und Engländer machen Deigwelſelte Berſuche, die Forts zunt Schwweigen z zu bringen. Die Truppentransporte nach den Dardanellen ſind wegen der Unterſee⸗ bootsgefahr mit größten Schwierigkeiten ver⸗ bunden. Bei Lemnos foll neulich ein Dampfer mit Truppen torpediert worden ſein. Franzöſiſche Flugzeuge über dem Libanon. Paris, 31. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Temps“ meldet aus Alexandriae Ein franzöfiſches Flugzeug überflog Beirut, den Libanon und Damaskus, wo eine große Anzahl arabiſcher und ägyp⸗ tiſcher Zeitungen ſind, und warf Aufrufe ab. Die Flugzeuge ſind wohlbehalten heim⸗ gekehrt. Sczialdemokratie und Kriegsziel. Berlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Der„Vorwärts“ teilt heute mit: Am Sams⸗ tag, den 14. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, tritt der Parteiausſchuß mit der Reichstagsfraktion zur Diskuſſion der Kriegsziele zuſammen, er wird Samstag und Sonntag tagen. Gleichen Tags vormittags 10 Uhr iſt für die Fraktion eine Sitzung angeſetzt. Clara Jetkin verhaftet. Berlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Wie der„Vorwärts“ vernimmt, iſt Frau Zet⸗ kin in Stuttgart verhaftet und nach Karls⸗ ruhe gebracht worden. Das der Dame Zetkin naheſtehende angebliche Zentralorgan der So⸗ zialdemokratie bemerkt dazu: Ueber die Gründe dieſer auffälligen Maß⸗ nahme iſt vorläufig nichts bekannt. Vielleicht ſteht ſie mit dem Vorgehen gegen die angeb⸗ lichen Verbreiter der Berner Frauenkonferenz⸗ Reſolution in Verbindung. De Nationalliberale Partei über das Kriegsziel. Die Nationalliberale Korreſpon⸗ denz bringt ſolgende Kundgebung: In wenigen Tagen iſt ein Jahr herum, ſeit⸗ dem das deutſche Volk in den gewaltigſten aller Kriege verſtrickt worden iſt. Vier Jahrzehnte lang hatten wir uns an einen friedlichen Zu⸗ ſtand in der Welt gewöhnt, deſſen ſtärkſte Stütze das Deutſchtum mit ſeinem Willen zu raſtloſer, friedlicher Erwerbs⸗ und Kulturarbeit bildete. Allein je klarer ſich das überlegene Wachstum des deutſchen Volkes auf allen wirtſchaftlichen und kulturellen Gebieten offenbarte, um ſo mehr G Neid, Mißgunſt und Argwohn aller derjenigen, d die nicht mehr imſtande waren, in frieblic hem Wettbewerb mit uns Schritt zu hal⸗ ten. Es entſtand der brutale und grauenhafte Plan, die Früchte unſerer jahrzehntelangen Friedensarbeit durch einen gemeinſamen Ueber⸗ fall aller unſerer Widerſacher zu vernichten und uns in unſerer Entwicklung auf die Stufe zurück⸗ zudrängen, die wir in der jammervollen Zeit nationaler Uneinigkeit und Zerriſſenheit ein⸗ nahmen. Wie ein Traum zerſtob da alles, was ſich hier und dort an Hoffnungen auf ewigen Frieden und Völkerfreundſchaft angeſammelt hatte. Wir wurden uns wieder bis in die tiefſten Schichten des Volkes hinein bewußt, daß wir uns in allem, was unſere nationale Zukunft anbetrifft, nur auf unſere eigene Kraft verlaſſen können. Und un⸗ ſere Kraft war ſchon ſtark genug, um den bruta⸗ len Ueberfall zuſchanden werden zu laſſen. Freilich haben wir in den ſchweren Zeiten gro⸗ ßer nationaler Opfer erkennen müſſen, an wie mancher Stelle unſer nationales Leben noch ſtärkerer Sicherung bedarf. Auf blutiger Bahn haben wir die Ueberzeugung gewonnen, daß wir Man ſieh ſolche Fahrken zum Krſegsschan⸗ platz haben es in ſich. Nach mehr wie einer Richtung hin. Das tagelange Eingepferchtſein 55 Truppen bei ihrem Hin und Her zwiſchen den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen gehört auch mit zu dem berühmten ſtillen Heldentum dieſes Krieges. Wobei ich perſönlich übrigens die Fahrt in einem Viehwagen der in einem Per⸗ ſonenwagen vorziehen würde. dort am Tage wenigſtens etwas rühren und nachts ſich ausſtrecken, wenn auch nur auf dem Boden. 5 Uhr morgens. Bahnhof Jaroslau. Hier hört für mich auch der Holzwagenverkehr auf;: ich muß, auf eingleiſiger Strecke, hinauf nach Rawa Rußka an der polniſchen Grenze. Nur etwa 70 Kilometer. Aber es gehen nur Militär⸗ transporte dorthin. Glücklicherweiſe iſt eine be⸗ ſonders feine Gelegenheit: Ein Luftſchifferzug foll Rawa abgehen, ein Rieſending von mehr als 100 Achfen. Er führt flache Wagen, auf denen man mit Segeltuch eingedeckte Flug⸗ zeuge ſieht, verfiegelte Bombenwagen, und Benzintanks. In dem Packagen haben ſich die Fliegeroffiziere, elegante, ſehnige, junge Leute, ihr„Caſino“ eingerichtet. „Wann der Zug abfährte“ Der öſterreichiſche Stationsbeamte zuckt be⸗ dauernd die Achſekn.„Iß ohnbeſtimmt, ich bitte!“ Wann er ankommen wird? Auch un⸗ beſtimmt. Vielleicht aber ſchon um 10 Uhr vor⸗ mittags. Jedenfalls iſt es ein beſonders eiliger Zug, der vor allen anderen Transporten, ſelbſt vor den Munitionszügen befördert werden muß. — ai e e, bn en bensen, Sif Man kann ſich NebN mir bockt ein alker polniſcher führer, der 5 erledigtem Dienſt nach Rawa Rußka heimfährt. Er ſpricht gebrochen deutſch und redet mich mit„Hoher Herrl“ an. Das iſt ſeine Ueberſetzung des„Vielvermögender Herr“ der Polen. Sein Lächeln iſt abgeklärt und er meint wehmütig, wir können zufrieden ſein, wenn wir 10 Uhr abends in Rawa wären. Dann erzählt er mir ſeine Kriegserlebniſſe. Unter denen aus der letzten Zeit ſpielt ein ruſ⸗ ſiſcher Flieger eine große Rolle.„Heut' er wird nicht mehr kommen. wird kommen, er wird Morgens Punkt ½5. hängen neben Zug. tott neben mir!“ Auch die Fliegevoffiziere, die ich ſpäter ſpreche, erzählen von dem Ruſſen. Es iſt ein Sikorski, eines der ruſſiſchen Kampfflug⸗ zeuge. Man nennt ihn den großen Bauern⸗ ſchreck. Die jungen Herren möchten ihm gern zu Leibe.„Wenn er uns nur nicht unterwegs erwiſcht. Morgen früh ſind wir hoffentlich bereits montiert. Wird es heute ſpät mit unſerer Ankunft, ſo laden wir im Notfall noch nachts bei Magneſiumlicht aus.“ Jawohl! Um 10 Uhr früh ſollten wir„viel⸗ leicht“ ſchon in Rawa ſein. Wir ſind es nicht um 10 Uhr, ſondern um 11 Uhr, aber leider erſt 24 Stunden ſpäter. Nachts bleiben wir zwei Stationen vor Rawa liegen. Früh morgens gibt es heute auf der Station Laufen und Rufen. Die öſterreichiſchen Beamten ſtehen, halten die Hand über die Augen und gucken auſwärts. Die Leute vom Luftſchifferbataillon, Iß' zu ſpätt! Wenn er am Himmel. Wo er ſchmeißt, iß' alles kaputt! Hat er geſchmiſſen neulich 30 Meter Iß' geblieben meine Kollege gleich „ d die den Zug beglesten, auch. Der Sttersg. lt 5 Suntsrng, den 31. Jurt 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblath) 8. Seite. en müſſen, daß wir noch einmal unter denſelben Bedingungen angegriffen werden. Der heran⸗ wachſenden Generation und allen künftigen deut⸗ ſchen Geſchlechtern wollen wir es erſparen, ſich einmal die blutgetränkte Bahn mit neuen und noch größeren Opfern brechen zu müſſen, die unſere heldenhafte Wehr in dieſem Jahre geſchritten iſt. Das deutſche Volk iſt ſich darin einig, daß die künftige Abgrenzung der Macht in Europa uns vor jeden Ueberfall ſichern muß, und daß kein Feind ſich Hoffnung machen darf, jemals wieder in deutſches Land verheerend ein⸗ zubrechen. Die Zeiten, in denen Deutſchland der Kampfplatz fremder Kriegsvölker war, müſ⸗ ſen für immer und ewig vorbei ſein. An Illuftonen ärmer, aber im klaren Bewußt⸗ ſein deſſen, was ein einiges und kraftvolles Volk zu leiſten vermag, ſtehen wir am Ende des erſten Kriegsjahres da und haben die felſenfeſte Gewiß⸗ heit, daß uns der ganze Haß der ganzen Welt nicht den Weg zu einer großen nationalen Zu⸗ kunft abzuſchneiden vermag. Wie denken wir uns dieſe nationale Znkunft und wie wollen wir zu ihr gelangen? Zunächſt das eine: Es wäre eine von grundaus verfehlte Politik, wenn ſich die Kreiſe, denen die Entſcheidung über Krieg und Frieden und damit über das Wohl und Wehe aller künftigen deutſchen Generatio⸗ nen anvertraut iſt, in einen Gegenſatz zu den⸗ jenigen Schichten ſetzen wollten, die ſeit dem Be⸗ ſtehen des Reiches in allen Fragen deutſcher Machtentfaltung führend geweſen ſind. Das alte Wort, daß Staaten nur mit den⸗ jenigen Mitteln erhalten werden, mit denen ſie begründet find, hat auch den Sinn, daß eine Regierung keine entfſcheidenden politiſchen Schritte im Gegenſatz zu dem Willen derjenigen Bevölkerungsgruppen tun darf, die von jeher die Träger des Staatsgedankens und der Staatsmacht geweſen ſind. Dieſe Kreiſe und mit ihnen die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes wollen keinen vorzeitigen Frieden, ſie wollen nicht auf halbem Wege ſtehen bleiben, ſon⸗ dern ihr Haus in Europa und in der Welt, auch wenn noch neue Opfer gebracht werden müſſen, mit völliger Sicherheit auf lange Zeit hinaus ausbauen. Das deutſche Volk wird über alle diejenigen zur Tagesordnung übergehen, die, angeblich um den Krieg um einige Monate abzu. kürzen, ſeine größten Intereſſen leichtfertig aufs Spiel ſetzen. Es wird alle hinwegfegen, die küm⸗ merlich und jämmerlich genng ſind, für den unge⸗ heuren Einſatz nichts weiter als eine Wiederher⸗ ſtellung des Statusquo zu begehren. Aus dem Worte, daß wir„keinen Eroberungs⸗ krieg“ führen, nach den blutigen Leh⸗ ren dieſes Jahres noch die Folge⸗ rung ziehen, daß alles beim Alten bleiben ſoll, iſt ein Zeichen geiſtiger Armut. Wir prüfen unſer nationales Wollen und Voll⸗ bringen im vergangenen Jahre, und wir gehen aus der Prüfung mit gutem Gewiſſen hervor, namentlich auch in dem Bewußtſein, daß ein Sieg der deutſchen Sache für die geſamte Menſchheit einen Fortſchritt auf dem Wege der Freiheit und Selbſtbeſtimmung gegenüber dem bisherigen Zuſtand der Abhängigkeit vom Willen einer nie⸗ dergehenden Nation bedeutet. Die weltgeſchichtliche Bedeutung unſerer Zeit ſchließt alle perſönlichen Rückſichten aus. Wil⸗ lensſchwachen und Illuſioniſten ſoll der Aufbau der deutſchen Zukunft nicht anvertraut ſein. In unausgeſetzter Selbſtyrüfung und getragen von ſtarkem Verantwortlichkeitsgefühl hat die nationalliberale Partei es in den letzten Mona⸗ ten immer wieder für ihre Pflicht gehalten, den Willen des deutſchen Volkes in der hier gekenn⸗ zeichneten Richtung zu klären und zu feſtigen. Was ihre Landesvorſitzenden am 16. März be⸗ ſchloſſen haben, hat die einmütige Zuſtimmung weiter nationaler Kreiſe über die Partei hinaus gefunden. Ein lebendiger Beweis für die Ein⸗ mütigkett der Partei in dieſen Fragen iſt die große Kundgebung, die am 18. Juli in einer ge⸗ meinſchaftlichen Sitzung der nationalliberalen Landesverbände für Rheinland und Weſtfalen erfolgt iſt. Von Abgeordneten waren Baſſer⸗ mann, Bacmeiſter, Bouchſein, Dr. Böttger, Fuhr⸗ mann, Dr. Gottſchalk, Haarmann, Hirſch, Schweckendieck und Dr. Streſemann an⸗ weſend. In den Anſprachen der Führer, ſo des Prof. Moldenhauer und des Abg. Haarmann, in dem Bericht des Abg. Dr. Streſemann, in den Reden der Parlamentarier, namentlich des Füh⸗ rers der Partei, Baſſermann, kam bei die⸗ ſen Beratungen der Geiſt völliger Einmittigkeit und Geſchloſſenheit in dem Willen unbedingten Durchhaltens, aber ebenſo rückſichtsloſer Aus⸗ nützung der ſo ſchwer errungenen Siege zum Ausdruck. Die Verhandlungen beſtätigten völlig die Haltung, die von dem amtlichen Organ der Partei, der„Nationalliberalen Correſpondenz“, in allen dieſen Fragen eingenommen wurde. Be⸗ ſondere Bedeutung hat die Tatſache, daß die in früherer Zeit vielſach auf gegenſätzlichem Boden ſtehenden beiden Parteiorganiſationen zweier Provinzen, die einen außerordentlich großen Teil deutſcher Kraft repräſentieren, hier ſo völlig ein⸗ mütig aufgetreten ſind. Das mag für manche Kreiſe, die früher gefliſſentlich die Gegenſätze innerhalb der nationalliberalen Partei für ihre Intereſſen ausgebeutet haben, unbehaglich ſein, wenigſtens kann man das den Gloſſen entneh⸗ men, die das„Berliner Tageblatt“ an dieſe Ver⸗ handlungen anknüpft. Aber in dent Bewußtſein, daß gegenüber dem weiteren Ausbau des deut⸗ ſchen Staates nach außen alle anderen Fragen vorläufig durchaus nebenſächlich ſind, ſtehen wir in voller Einmütigkeit und Geſchloſſenheit da, einig vor allem darüber, daß es in unſerer Zeit unſere erſte, ja unſere einzige Aufgabe iſt, der künftigen deutſchen Größe den Weg zu ebnen. Wir handeln in dem Bewußtſein, daß unſer Weg derſelbe iſt, der in einer großen Linie von Fried⸗ rich dem Großen über Bismarck hin in eine neue Zeit hinweiſt, in der das deutſche Volk eine ſei⸗ ner Größe und ſeiner Befähigung entſprechende Stellung in der Welt einnimmt. Baſſermann über den Krieg. Gelegentlich des Mittagmahles, das ſich der gemeinſamen Sitzung der Nationalliberalen Provinzialleitungen der Rheinprovinz und von Weſtfalen am Sonntag, 18. Juli, in Köln an⸗ ſchloß, hielt der Führer der Partei Baſſer⸗ mann, eine ſehr bemerkenswerte Tiſchrede, in der er nach einem Rückblick auf die Entwicklung des Reiches und unſerer Partei in der Zeit vor dem Kriege folgendes ausführte: „Das war unſer Volk in den Zeiten vor dem Kriege. So ſind wir ſtark geworden und mäch⸗ tig, um dieſen Krieg zu beſtehen. Und heute das Volk in Waffen, das in den Schützengräben Monat um Monat ausdauert und aushält, dem Feinde die Bruſt bietet und niemals ein Zeichen der Schwäche zeigt. Meine Herren! Die Tage, die unſere Truppen im Weſten zu durchleben haben, auf der Lovetto⸗Höhe, der Combres⸗Höhe, in den Argonnen, im Prieſterwalde, und wie die Stellungen alle heißen mögen, werden der⸗ einſt eingeſchrieben ſein in die Geſchichte des deutſchen Volkes und des deutſchen Heeres als größte Ruhmestaten, die jemals vollbracht wur⸗ den. Leichter iſt es, im Bewegungskrieg vor⸗ wärts zu ſtürmen und Tag für Tag Erfolge zu ſehen, als in dieſem zähen Ausharren, wie es nur der Deutſche vermag, überlegenen Streit⸗ kräften die Bruſt zu bieten und darüber oft zu verbluten. Das iſt das Volb draußen in den Schützengräben, das durch die Drahthinderniſſe ſtitrzt, Deutſchland, Deutſchland über alles auf den Lippen! Kaum wird es etwas Rührenderes geben, als jene Tage, da draußen in Flandern bei Langemarck, bei Dixmuiden jene jungen Regimenter verbluteten, niedergemäht wurden von den engliſchen und franzöſiſchen Maſchinen⸗ gewehren, immer das Lied„Deutſchland, Heckmann, 4 auf den Das das auf polniſchen Wegen, der Karpathen und über die. de der Beskiden die ruſſiſche Uebermacht niederkänſpft. Und dankbar wollen wir es be⸗ grüßen, daß aus dieſem Volk ein Hindenburg hervorging, der unſere Oſtmark von der ruſſiſchen Gefahr rettete und gegen eine enorme Ueber⸗ macht uns den Sieg errang. ſteht das deutſche Volk draußen, ſiegesbewußt, das Heer und daneben die Flotte, von der ich ſchon ſprach, unſere flinken Unterſeeboote, die die engliſche Seemacht zerſtören und das engliſche Erwerbs⸗ leben in Verwirrung bringen.— Und im In⸗ lande, die zurückblieben, wie ſetzen ſie ihre Kraft ein in allen Erwerbsſtänden, um das Beſte zu leiſten. Wie glänzend hat ſich die Umwandlung in unſerer Induſtrie, in allen Hilfszweigen der Kriegführung vollzogen, wie ſorgt die Landwirt⸗ ſchaft und wie arbeiten unſere deutſchen Frauen ſelbſtlos Tag für Tag in den Lazaretten, um zu pflegen und zu heilen und für alle die ein⸗ tretend, die, minderbegütert, die Schwierig⸗ keiten der heutigen Wirtſchaftslage doppelt ver⸗ ſpüren. Sie alle, die zu Hauſe geblieben ſind, wirken dahin, um den Soldaten draußen die Gewißheit zu geben: Für die Deinen daheim iſt geſorgt! Aber dieſes Volk, das ſo im Felde ſteht und ſo drinnen erfüllt iſt von den Geboten der Pflicht für das heilige deutſche Vaterland, dieſes Volk hat auch den feſten Willen, herauszuholen aus dieſem Kriege, was unſere Heere und was un⸗ ſere Marine herausholen können, und nicht zu ruhen, ehe Englands Weltmachtdünkel vollſtän⸗ dig niedergebeugt iſt. Das will unſer Volk! Und das größere und ſtärkere Deutſch⸗ land muß kommen. Wir lehnen ab eine Politik des ſchwächlichen Zurückweichens und falſcher Illuſtionen, wir lehnen ab eine Politiß der Um⸗ werbungen und Freundſchaften. Heute iſt der Moment gekommen, wo deutſche Welt⸗ politik das Gebot der Stunde ſein muß. (Bravol) Wenn einſt der Friede gekommen iſt, wenn die Millionen aus den Schüitzengräben einmal heimgekehrt ſind, dann wird die Kriegsenergie ſich umſetzen in die Friedensarbeit. Dann wird das deutſche Volk an neuen großen Methoden, Deutſchland in der Welt voran, zeigen, was es zu leiſten vermag. So ſehen wir mit Bewun⸗ derung den Geiſt, der durch unſere Gaue geht, der unſere Zuverſicht iſt für eine neue große Zu⸗ kunft unſeres deutſchen Volkes in einem größeren und ſtarken Deutſchland. Erheben Sie mit mir Ihr Glas und ſtimmen Sie ein in den Ruf:„Das deutſche Volk hoch — jetzt und immerdar!“ Badiſche Politik. Ein neuer Oberlandesgerichtspräſident. Karlsruhe, 30. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der Oberlandesgerichtspräſident Wirklicher Geheimrat Dr. Emil Dorner wurde unter beſonderer Anerkennung feiner langj., ausgezeichn. u. erfolgreichen Dienſte, ſei⸗ nem Anſuchen entſprechend, auf den 1. Oktober 1915 in den Ruheſtand verſetzt und ihm das Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. An ſeiner Stelle wurde der Reichsgerichtsrat Dr. Adalbert Dueringer zum Oberlandesgerichtspräſidenten ernammt. Der Oberſtaatsanwalt beim Oberlandesgericht Geheimer Rat zweiter Klaſſe Ernſt Duff⸗ ner wurde zum Miniſterialdirektor im Mi⸗ niſterium des großherzoglichen Hauſes, der Juſtig und des Auswärtigen und der Erſte Staatsanwalt beim Landgericht Karksruhe Deutſchland Über alles ſiſt das deutſche Volk, kennt, das au Schneeſturm ge der 8 8 [r da! Mein Zugführer zeigt mir ſeine Uhr.„Es Fünf. Wie ich dem hohen Herrn hobe ge a0% Wahrhaftig, da ſteht er oſtwärts über dem Horizont! Kaum zu ſehen und ſehr hoch; ein fleines, glänzendes Pünktchen, das die Morgen⸗ ſſonne beſtrahlt. Der Feldwebel von den Luft⸗ ſchiffern gibt ſeinen Leuten Anweiſung.„Wenn er näher kommt, und zu ſchmeißen anfängt, alles ſofort weg vom Zug! In den Chauſſeegraben werfen, oder in ein Loch!“ Einer der Offiziere ALöft haſtig den langen Zug ab.„Ihr wißt, wie Ir Euch zu verhalten habt. Seitab und ſo⸗ fört zu Boden! In irgend eine Vertiefung! Wer von uns eins an den Kopf bekommen ſoll, hat's halt weg! Dagegen iſt nichts zu machen. Wollen aber erſt abwarten, ob er uns über⸗ haupt ſieht!“ Jch beſchließe, mich für meine Perſon genau nach der den Eifenbahnen erteilten beherzigens⸗ werten Anweiſung zu richten, muß aber zu meinem Kummer feſtſtellen, daß weder ein Chauffeegraben, noch ein Loch, noch auch nur eine Vertiefung irgendwo in der Nähe iſt. Die Strecke ſelhſt liegt ganz flach. Eigentlich müßte man ſich alſo einbuddeln. Ich bin neugierig, was die Leute machen werden. 5 Es kommt nicht dazu. Der Sikorski fährt einen weiten Beobachtungskreis. Er fährt einen zweiten. Geſpannt wartet alles. Dann zieht er plötzlich los. Gott ſei Dank in„falſcher“ Richtung. Unſere Plantücher in Verbindung mit dem zufälligen Stilliegen unſeres Zugs, der für den Feind ſelbſtverſtändlich ein ſehr lohnen⸗ des Ziel geweſen wäre, haben ihre Schuldigkeit getan. Von ſeiner Höhe von etwa 2000 Meter aus hat er uns— zu ſeinem Verhängnis, wie ſich hinterher ergibt— nicht geſehen. Das erſke, was man mir erzählt, als wir Rußla ein⸗ eer n zü ed in des treffen, iſt, daß der Sikorski geſtern wieder da war! Er hat ein paar Bomben auf den Bahn⸗ hof geworfen. Drei Oeſterreicher ſind tot ge⸗ blieben, mehrere weitere ſind verwundet. Ich war gedeppt und wütend zugleich, als ich endlich endgültig vom Zuge klettern durfte. Mehr als 60 Stunden von Berlin unterwegs; faſt zwei Tage ohne Schlaf; und wer weiß, was ich unterdeſſen vorn verſäumt hatte! Dabei war ich möglicherweiſe noch immer nicht recht am Ende meiner Odyſſee] Wahrhaftig, ich war es nicht! Und bin, bis ich ein paar Tage ſpäter auf einem Feldpoſtwägel⸗ chen langſam über die Höhe rollte, die mich von meinem letzten Reiſeziel, meinem gegenwärtigen Aufenthaltsort, noch trennte, aus einem Stür⸗ mer und Dränger zum ausgereiften Philoſophen geworden. Alle Haft und Ungeduld habe ich von mir getan und eingeſehen, daß auch im Felde nur die Ruhe es ſchaffen kann. Vorn wurde ſcharf gekämpft; der Kanonendonner dröhnte dumpf herüber, und dicke Rauchfahnen am Horizont vor uns verrieten Feuersbrünſte jenſeits der Höhen. Sonſt war es ein wunder⸗ ſchöner Hochſommertag; Munitionskolonnen arbeiteten ſich nach vorwärts und am Wege ſchnitten Bauern mit der Sichel Getreide. Als ich endlich am Sitz des Korpskommandos ein⸗ traf, erwarteten mich dort zwei gute Nachrich⸗ ten. Erſtens die, daß es vorn am Feind nach heißen Auseinanderſetzungen flott vorwärts ging. Sie kam von zuſtändigſter Stelle; der Stabschef Emmichs, der mich von früher her kannte, war der erſte der Herren des General⸗ kommandos den ich ſah; ich traf ihn auf der Dorf⸗ ſtraße. Die zweite intereſſierte mich von per⸗ ſönlichen Geſichtspunkten aus faſt noch mehr. Den Sikorski hatte ſein Verhängnis ereilt! Eines der Kampfflugzeuge, die ihm neulich enk⸗ gangen hatte ihn über Rawa Rußka überhöht und nach tapferer Verteidigung durch Maſchi⸗ nengewehrfeuer heruntergeholt. Der hieſige „Bauernſchreck“ war alſo erledigt! Seine In⸗ ſaſſen ſind geblieben unſere Flieger ihrerſeits ſind ſchwer verwundet. Sie haben einen gefähr⸗ lichen Gegner zur Strecke gebracht. Es ſind vermutlich zwei der jungen Offiziere, die auf meiner Fahrt nach Rawa Rußkg im Zuge waren. Ad. Zimmermann, Kriegsberichterſtatter. Aus dem Maunheimer Kunſtleben. Roſengarten Gaſtſpiele. In der heute Samstag, 31. ds. Mts. ſtattfin⸗ denden Erſtaufführung der muſikaliſchen Poſſe „Ein Tag im Paradies“, Text von Leo Stein und Bela Jenbach, Muſik von Edmund Eysler, wirken in den Hauptrollen mit die Da⸗ men Marietta Olly, Berta Bronsgeeſt, Erna Frieſe und die Herren: Edmund Heding, Her⸗ mann Neſſelträger, Hanns Schindler, Wilhelm Egger, ſowie das geſamte künſtleriſche Perſonal. Die nächſte Vorſtellung von„Ein Tag im Para⸗ dies“, findet am Sountag, den 1. Auguſt ſtatt. Die nächſte Volksvorſtellung zu Ein⸗ heitspreiſen(pro Platz 40 Pfg.), findet am Montag, den 2. Auguſt ſtatt. Zur Aufführung gelangt„Das Familienkinb“, Kunſtverein Mannheim. Die Stilleben, Porträts und Interieurs von E. Segewitz, Paul Segiſſer und Paul Dahlen, die Landſchaften von Profeſſor F. Bunke, Herm. Daur und Herm. Pfleger, ſowie die kriegsgraphiſchen Arbeiten von P. Bürck, H. Struck, W. Geiger und Erwin Scharff ſind nur noch über Sonntag ausgeſtellt. Der Kunſtverein wird vom 2. Auguſt an bis Anfangs September geſchloſſen ſein. Die Wiedereröffnung wird durch die Ta⸗ geszeitungen bekannt gegeben werden. niſſe⸗ 2 zilhelm Morath unter Verleihung des JsGeheimer Oberregierungsrat zum Oberſtaatsanwalt beim Oberlamdesgericht er⸗ nannt. Aleine Kriegszeitung. Naiſerlich RNominten. Ein Sonderberichterſtatter des„Nieuwe Rot⸗ terdamſche Courant“ ſchreibt:„ Wir mach⸗ ten von Goldap aus einen hübſchen Ausflug nach Rominten. Ein Teil dieſes Gebietes iſt ſo ſchwer zugänglich, daß beſtimmt zwei Drittel des geſamten Wildſtandes ſich vor den Büchſen der Ruſſen in Sicherheit haben bringen können. Vielen Ortes hat man tote Hirſche gefunden, aber die alten, vielendigen Kapitalhirſche ſind den ruſſiſchen Kugeln entwiſcht. Das große hölzerne Jagdſchloß diente den ruſſiſchen Trup⸗ pen als Kantine. Vom Gebäude ſelbſt haben ſie nichts zerſtört; mit der Einrichtung aber find ſie übel umgeſprungen. Viele Möbel haben ſie verſchleppt; einen Teil davon ſand man jenſeits der Grenze wieder. Die norwegiſche Kirche neben dem Schloß war unberührt geblieben. Weddigen. Weddigens Heldentod wird jetzt in der üb⸗ lichen Weiſe amtlich bekanntgegeben. Die Ma⸗ rineverluſtliſte Nr. 40 enthält am Schluß ſchlicht und nüchtern folgenden Vermerk:„Weddigen, Otto, Kapitänleutnant, veymüßt.“ Eine weitere Bemerkung deutet an, daß er ſich wahr⸗ ſcheinlich nicht mehr unter den Lebenden be⸗ findet.— Oto Weddigen hatte zuletzt ſeinen Wohnfitz in Wilhelmshaven. Der dortkige „Marineverein Prinz Adalbert von Preußen“ hat die Sammlung von Beiträgen für die Er⸗ richtung eines Denkmals für den unvergeß⸗ lichen Unterſeebootshelden in die Hand ge⸗ nommen. Wie ein Nriegsroman. muten die Abenteuer des erſt 14jähr. Joſeph Alem aus Sennheim an. Als zu Begiun des Krieges die Franzoſen in das Oberelſaß ein⸗ drangen, beſetzten ſie auch Sennheim, den Heimatsort des erwähnten Jungen. Seine Eltern wurden gefangen weggeführt, und er ſuchte, um vor umherſchwirrenden Geſchoſſen ſicher zu ſein, Schutz in den Schützengrähen der Franzoſen. Nach einigen Tagen eroberten die deutſchen Truppen die Schützengräben der Fran⸗ zoſen, und Jofeph Alem ſchloß ſich ſeinen Be⸗ freiern an und zog mit ihnen als Pfadfinder. Er begleitete das Regiment auf ſeinen Mär⸗ ſchen nach Frankreich, Rußland und Galizien. Schließlich wurde er von einem Fuhrwerk über⸗ fahren, erlitt einen Oberſchenkelbruch und ſieht im Lazarett zu Oppeln ſeiner Heilung ent⸗ gegen. Dort traf ihn auch kürzlich die freudige Botſchaft, daß ſeine Eltern wieder in die Hei⸗ mat entlaſſen wurden. Mannheim. Bitte um Liebesgaben. Ein Mannheimer Krieger erſucht, in der Zeitung den Wunſch einer Anzahl ſich in fran⸗ zöſiſcher Gefangenſchaft befindlicher Mannhei⸗ mer um Ueberlaſſung einiger Sommer⸗ kleidungsſtücke wie Drillanzuo, leichke Schuhe, Netzunterleibchen, leichte Tuch⸗ oder Filzhüte zu veröffentlichen. Wir kommen dieſem Erfuchen gerne nach. Ferner werden wir um Veröffentlichung fol⸗ gender Bitte gebeten:„Bald ins Feld rücken⸗ der Soldat bittet um Ueberlaffung eines Feld⸗ ſtechers und eines Revolvers. Der gütige Spender wird gebeten, die Sachen bei der Redaktion des Blattes abzugeben.“ Ebenſo bittet ein in Rußlard ſtehendes badi⸗ ſches Feld⸗Artillerie⸗Regiment, das bisher noch keine Liebesgaben aus der Heimat erhalten hat, ihm ſolche zukommen zu laffen. Mehrere Mannheimer Krieger des Infan⸗ terie⸗Regiments Nr. 170 bitten um eine ge⸗ brauchte Ziehharmonika, um ſich die Zeit mit Mufik etwas vertreiben zu können. Ferner bitten einige Mannheimer Krieger herzlichſt um eine gute Mundharmonfika. Ein anderer Mannheimer Feldgrauer erſucht um Ueberſendung einer Taſchenuhr, die nicht für ihn allein, ſondern für ſeine ganze 8 Mann umfaſſende Gruppe beſtimmt ſei; die⸗ jenigen, die ſeither im Beſitze einer Uhr ge⸗ weſen find, hätten dieſe infolge einer Verſchüt⸗ tung verloren. Die Adreſſen ſind auf unſerer Schrfftleitung zu erfahren. Beſchaſfung von Lebensmitteln durch die Stadt. I. Wirtſchaftliche Maßnahmen. An⸗ und Verkauf von Lebensmitteln. Mehl. Der Stadtrat hat dem Bürgerausſchuß eine ein⸗ gehende Darſtellung der von ihm während der Kriegszeit getroffenen Maßnahmen zur Be⸗ ſchaffung billiger Lebensmittel unterbreitet. In dieſer Denkſchrift wird ausgeführt. Gleich in den erſten Kriegstagen wurden 10 000 Sack Weizenmehl von den Mannheimer Groß⸗ mühlen auf Abruf gekauft und der Weiterverkauf an Bäckereien und Kolonjialparenhandlungen als⸗ Preiſen, die den Mühlen gezahlt worden waren, abgegeben. Die beabſichtigte Wirkung trat ſofort ein: die Mehlpreiſe gingen weſentlich zurück. Im September wurde der Preis ſogar um 2 Mark un⸗ 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 31. Juli 1915. ter Anſchaffungskoſten herabgeſetzt währung eines vier! öchigen fül wodurch ſich der Mehlbezug v ergehend auf rund 1000 Sack int Laufe von etwa 10 Tagen f gerte. Die Preiſe bei den Mühlen und gaben auf einige Zeit nach, um von 4 Wochen je im Laufe wieder auf einen mittleren Stand hinaufzugehen. Dies war eiwa 5 Da inzwäſchen auf den Rat der mit deen Abſtoßen der hinteren ſchen Mehlbeſtände wegen ihrer g barteit begonnen werden und au ten imfolge der verſtärkten Mehlb Bäcker ſtark gelichtet waren, ander Preis am freien Markt keine unget und die Stadtgemeinde alles Intereſf 1 L 1 guten S lungen 5 9 aber der Uiche 5 Oktober, die Preiſe wieder auf den urſprür Stand, d. h. auf die Anſchaffungskoften f ſezen. Vom 20. Notbember ab wurde der Verk bis auf weiteres eingeſtellt, eine Maßnahme, di infolge der geſetzlichen Vorſchriften über das Aus die damals ſchwebenden Erwägungen über eine geſetzlich regelte Verteilung des Mehls zweckmäßig Mitte Dezember wurde der Verkauf ſchon gerf er⸗ öffnet, wobei es ſich hauptſächlich um die Abgabe bort vorhandenen geringeren Sorten handelte. Die wieder * Abgabe erfalgte nach Maßgabe eines: von der Bäckerinnung aufgeſtellten Verteilungsplanes. Als dann mit der Bekanntmachung des Bundesrats vort 25. Januar 1915 über den Verkehr mit Brot⸗ getreide und Mehl die Beſchlagnahme des Getrei⸗ des zugunſten der Kriegsgetreide⸗Geſellſchaft und des Mehles zugunſten der Kommunalverbände eintrat, hatte die Stadtgemeinde von dem Ab⸗ ſchluß über 10 000 Sack 8145 Sack abgegeben und berfügte davon noch über faſt 4000 Sack. Dieſer Umſtand kam der Brotverſorgung des Kommunal⸗ verbandes Mannheim⸗Stadt im Frühjahr und Sommer dieſes Jahres ſehr zu ſtatten. Mitte Februar beganu infolge der ſchon er⸗ wähnten Bekanntmachung des Bundesrats ein neuer Abſchnitt in der Mehlverſorgung der Be⸗ völkerung. Die dafür grundlegenden geſetzlichen Vorſchriften dürfen als bekannt vorausgeſetzt wer. den. Das Lebensmittelamt wurde zum Vollzugs⸗ organ dieſer Vorſchriften beſtimmt. Es hatte in dieſer Eigenſchaft vor allem die hier vorhandenen, für den Kommunalverband keils freihändig erwor⸗ benen, teils enteigneten Mehlbeſtände, ſowie die dem Komnunalberband von der Reichsvertei⸗ lungsſtelle überwieſenen(von der Kriegsgetreide⸗ geſellſchaft zu kaufenden) Mehlmengen zu ver⸗ walten. Bei dieſer Tätigkeit hat das Amt bisher über 70 969 Sack Mehl verfügt, wovon bis zum 30. Juni 53 412 Sack umgeſetzt wurden. Kartoffelmehl. Die Erkenntnis, daß mit den Getreidevorräten ſparſam umgegangen werden müſſe, ließ ſchon in den erſten Kriegsmonaten in weiten Kreiſen der Beyölkerung den Wunſch nach einem mit Kartof⸗ felſubſtanz verſetzten Brot entſtehen. Die Bekannt⸗ machung des Bundesrais über die Bereitung von Backware vom 5. Januar 1915 machte die Ver⸗ werdung von Kartoffelſubſtanz zuut Roggenbrot zwingend, jedoch wurde eine geſetzlich geordnete planmäßige Zuweiſung der nötigen Mengen von Kartoffeln oder Kartoffelfabrikaten nicht einge⸗ führt. Erſt vom Mai 1915 ab war es den Kom⸗ munalberbänden möglich, ihren Bebarf an Kar⸗ toffelfabrikaten durch Vermittlung der Landes⸗ zentralbehörden(in Baden die Landesvermitte⸗ lungsſtelle beim ſtatiſtiſchen Landesamt) zu decken. In der Hauptſache war alſo das Bäckereigewerbe darauf angewieſen, ſich die nötigen Mengen ſelber zu keſchaffen. An die Verwendung von friſchen Kartoſfelnm war bei den hohen Preiſen nich: zu denken. c Beſchaffunz vor Kartoffelfabritcten aber war dem einzelnen Bäcker daduech erhebd. ich erſchwert. daf der froie Hantden damit iahezu un⸗ terbunden mon weil der Landesrat der Trocken⸗ kaxtoffelverwertungsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin ein unter Aufſicht der Reichsregierung auszuüben⸗ des Handelsmonopol gegeben und Höchſtpreiſe für Kartoffelfabrikate ſeſtgeſetzt hatte. Auch hier hatten wie beim Getreide die Höchſtpreiſe eine Ausſchal⸗ tung des Handels zur Folge. Wenn wirklich ein. zelne Geſchäfte mit Kartoffelfabrikaten vom Han⸗ del vermittelt wurden, dann wurden alsbald von ſeiten der Bäcker Klagen über Nichteinhaltung der Höchſtpreiſe laut. Dieſem Uebelſtande wurde auf einem vom Vorſtande der Bäckerinnung vorgetra. genen Wunſch dadurch abgeholfen, daß das Lebens⸗ mittelamt gegenüber der Trockenkartoffelverwer⸗ tungsgeſellſchaft als Käufer auftrat. Gine gewiſſe Schwierigkeit erwuchs noch daraus, daß die Bäcker erklärten, nur Kartoffelwalzmehl verwenden zu lönnen während die genannte Geſellſchaft gerade dieſes nicht lieferte, ſondern nur Kartoffelflocken⸗ und Kartoffelſtärkemehl. Die Schwierigteit wurde dadurch behoben, daß man Kartoffelflocken kaufte und ſie bei hieſigen Mühlen zu Kartoffelwalzmehl vermahlen ließ. Anfang Januar wurde die Liefe⸗ rung von 3000 Dz. Kartoffelflocken mit der ge⸗ nannten Geſellſchaft abgeſchloſſen. Die daraus gewonnene Meuge Walzmehl— infolge des Ver⸗ luſtes beim Mahlen etwas weniger als 3000 Dz.— wurde ſpäter noch durch weitere Ankäufe von Walzmehl erhöht und es wurde auch noch Stärke⸗ mehl hinzugekauft. Die Anſchaffungen an Kar⸗ toffelmehl überhaupt betrugen bis jetzt rund 4400 Dz. Man kann ſagen, daß damit die Stadt⸗ gemeinde zum allergrößten Teil den Bedarf der Mannheimer Bäckereien und ſpäter auch der Ko⸗ londalwarenhandlungen an Kartoffelfabrikaten ge⸗ deckt hat. Der Wert dieſes Geſchäftes beträgt rund 190 000 Mk. Aus S D aöt und Land. Mannheim, 31. Juli 1915. eeeeeeeeee- Nit dem veeseeeeeeeeeeeeeee 2 — 2 Eiſernen Kreuz ausgezeichnet 3 Feldwebel Karl Gloſſe, der ſeit Ausbruch des Krieges im Felde ſteht; auch wurde ihm die ändlern badiſche Gloſſe ſſe mier der Firma Benz u. Co. Reſ. Friedmann, Ul.⸗Re Friedrich von Baden), abe der 3. Inf.⸗Brigade. Auß am 14. Mai die Tapferkeits medaille Inſchrift:„Für Umſicht als [dereiter“, ſowie am 9. Juli die Großh. bad. erdienſtmedaille am Bande der Karl Fried⸗ richs⸗Verdienſtmedaille. Pionſer Ch. Böhm, Bauführer beim Städti⸗ ſchen Hochbauamt; zugleich wurde er zum Kor⸗ poralſchaftsführer ernannt e N eurlaubung zur ber Reben iſt in ganz ein ſtiger Bleibt die Witterung günſti und wechſeln Sonnenſchein mit warmen Niederſchlägen wei⸗ ter ab, wie bisher, ſo kann mit einer Reife gerechnet werden. Es iſt Wichtigkeit, daß die Winzer ſt leſe zugegen ſind. Die Badiſche L kammer hat ſich deshalb mit einer 0 das Königl, ſtellvertnretende General⸗Kom⸗ mando und das Großh. Miniſterium des In⸗ nern gewandt wegen Beurlaubung der Reb⸗ leute. * Stäbdtiſcher Kartoffelperkauf. Der Preis der ſtädtiſchen Frühkartoffeln iſt auf 9 Mark für den Zentner ermäßigt worden. Es koſten dem⸗ gemäß 10 Pfund 90 Pfg., 25 Pfund.25 Mk., 50 Pfund.50 Mk., 1 Zentner 9 Mark. Der Verkauf findet ſtatt täglich an den Verkaufs⸗ ſtellen: Luiſenring 62 und Gaswerk Lindenhof, ſowie Montags in Neckarau und Samstags in Waldhof an den bekannten Stellen. In Feu⸗ denheim, Käfertal, Rheinau und Sandhofen wird wie bisher je nach Bedarf und Vorrat ge⸗ legentlich verkauft. * Spenden von Ferngläſern. Zur Abgabe an die im Jelde ſtehenden Truppen erhielt die Stadtverwaltung im vorigen Herbſt eine An⸗ zahl von Ferngläſern, die teils von Privaten für dieſen Zweck überlaſſen, teils aus einer be⸗ ſonderen Geldſpende angekauft wurden. Dieſer Vorrat iſt nunmehr vollſtändig aufgebraucht. Um den immer noch aus dem Felde von Trup⸗ penteilen und einzelnen Kriegern hierher gelan⸗ genden Geſuchen um Ueberlaſſung guter Fern⸗ gläſer entſprechen zu können, ergeht an die hieſige Einwohnerſchaft die Bitte, für den ge⸗ nannten Zweck guterhaltene, kriegs⸗ Der Der git brauchbare Feldſtecher zu ſtiften. Das Sekretariat des Oberbürgermeiſters iſt zur Empfangna)me der Spenden ermächtigt. * Ausnahmetarif für Milch. Um die Deckung des Milchbedarfs zu erleichtern und zu verbilli⸗ gen, iſt die Eiſenbahnfracht vom 26. ds. Mts. ab weiter ermäßigt worden. Der Ausnahmetarif kann bei den Eil⸗ oder Güterabfertigungen ein⸗ geſehen oder beſtellt werden. * Freie Eiſenbahnſahrt der Kriegsteilnehmer bei Heimatsurlaub. Während bisher nur den zur Wiederherſtellung der Geſundheit ſowie zur Frühjahrsbeſtellung und zur Ernte in die Hei⸗ mat beurlaubten Mannſchaften freie Eiſenbahn⸗ fahrt gewährt wurde, iſt nunmehr für fämt⸗ liche Mannſchaften bei Heimats⸗ urlaub während des Krieges freie Eiſen⸗ bahnfahrt bewilligt worden. *Von der Handelshochſchule. Zu den vom 21. bis 26. Juli abgehaltenen Prüfungen hatten ſich fünf Kandidaten gemeldet. Die kaufmänniſche Diplomprüfung beſtanden 3: Friedrich Grün⸗ holz aus Nünſchweiler, Boris Kowatſcheff aus Varna, Bulgarien und Adolf Runck aus Ober⸗ ſchernau, Pfalz; die Handelslehrerprüfung hat Armand Vautrin aus Dann und Vierwinden in Lothringen erfolgreich abgelegt. * Alt⸗Katholiſche Kirche. Der Biſchof der Alt⸗Katholiken des Deutſchen Reiches, Biſchof Dr. Mpog in Bonn, hat für dieſen Sonntag, als dem Jahrestag des Kriegsbeginnes, in allen altkatholiſchen Kirchen einen Gedächtnisgottes⸗ dienſt angeordnet. In ihm ſoll dem Dank für die bisher erfahrene Hilfe Gottes und der Bitte um Gottes weiteren Beiſtand bis zu vollem Sieg und Frieden beſonderer Ausdruck verliehen werden. In Mannheim findet dieſer Gedächt⸗ nisgottesdienſt um 10 Uhr vormittags in der Schloßkirche ſtatt. *GEinen ſchönen genußreichen Abend bereitete der Geſangverein Einheit⸗Sängerheim den verwundeten Kriegern des Reſervelazarett Kaiſerſäle am vergangenen Sonntag. Sehr gut geſchulte Männerchöre unter der vortrefflichen Leitung ihres Dirigenten Herrn A. Brox kamen zum Vortrag. Mit Andacht und Begei⸗ ſterung lauſchten die Krieger, den mit ſinnigem Verſtändnis der Zeit entſprechnden ausgewähl⸗ ten Liedern, trotzdem der Verein durch den Krieg an Sängern geſchwächt iſt, ſo wurden dennoch die Lieder, beſonders die volkstümlichen Chöre, hinſichtlich Tonreinheit, Einſatz und Innigkeit vorzüglich geſungen. Auch die form⸗ vollendet mit ſchöner Dongebung künſtleriſch vorgetragenen Lieder der Damen Arlo Schleſinger und Frl. Hanſl Boden⸗ heimer unter der kunſtſinnigen Klavierbeglei⸗ tung des Herrn Fritz Reinhard fanden reichen Beifall. Frl. Gieſela Schiff er⸗ freute die Zuhörer durch köſtliche Vorträge humorvollen und ernſten Inhaltes. Herr A. Wolf dankte Namens des Roten Kreuzes den Mitwirkenden und ſprach den Wunſch aus, daß der Verein den Kriegern noch öfters ſolche ſchöne Stunden bereiten möge. *Daanpferausflug mit dem Salondampfer „Mannheimia“ nach Speyer. Da unſere Nachbarſtadt Speyer immer einen beſon⸗ deren Anziehungspunkt bildet, iſt für Sonntag, 1. Auguſt, wieder eine Dampferfahrt dorthin geplant. Da die Abfahrt auf 2 Uhr feſtgeſetzt iſt, verbleiben zum Speyerer Aufenthalt nahe⸗ zu 3 Stunden, alſo reichlich Zeit, um die dorti⸗ gen Sehenswürdigkeiten in Augenſchein zu neh⸗ men. Die Wirtſchaft auf dem Schiff iſt wie⸗ der in Händen des Herrn Reſtaurateurs Funk. — Für Vormitags 10 Uhr iſt eine Rhein⸗ Verdienſt⸗Medaille verliehen. Herr [Holzmüller aus Kriegszeit die einzige Möglichkeit zur Beſichti⸗ gung der Anlagen. 4. 33 iſt mit der am 28. Juli im Schöffengerichtsbericht erwähnten Ehefrau Freyler nicht identiſch. * Aus dem Schöffengericht. In der geſtrigen Mittagsnummer wird im Falle des Eiſendrehers ührt, daß der Angeklagte auf ſeiner Arbeits der Seilinduſtrie, ſich ebührlich benommen habe. Es wird uns mit⸗ „daß das Vorkommnis ſich in der Seil⸗ rie nicht abgeſpielt hat und daß dieſe einen Arbeiter dieſes Namens gar nicht beſchäfligt. Die Sache hat ſich in einer andern Fabrik zuge⸗ tragen. Es liegt hier ein Verſehen unſeres Be⸗ richterſtatters vor. Mutmaßliches Wetter am Sonntag u. Mon⸗ tag. Der mitteleuropäiſche Hochdruck erhält ſich noch, wird aber andauernd von Luftwirbeln, die im Norden vorüberziehen, gefährdet. Für Sonn⸗ tag und Montag iſt deshalb fernerhin zeitweilig bedecktes, aber in der Hauptſache trockenes und wenig wärmeres Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 31. Juli 1915. Selbſtmordverſuch. Aus noch unbe⸗ kannter Urſache trank in vergangener Nacht 11½ Uhr ein 24 Jahre alter lediger Schloſſer aus Erfurt im Hofe einer Wirtſchaft in der Neckar⸗ ſtadt eine giftige Flüſſigkeit. Er wurde mit dem ins Allgemeine Krankenhaus über⸗ führt. Dergnügungen. * Die Palaſt⸗Lichtſpiele J 1, 6, Breiteſtraße, bringen in ihrem Freitag, 30. Juli. begonne⸗ nen neuen Spielplan ein hiſtoriſches Drama in 4 Akten, betitelt„Michael Perrin“. Ein gut gewähltes Sujet, ein meiſterhaftes Spiel der Darſteller, eine glänzende Photographie ſind die Vorzüge dieſes Films. Hieran ſchließt ſich ein komiſcher Detektiv⸗Film in 2 Akten betitelt „Auf den Spuren des Orientalen“ oder„Der Tugendbund“, eine heitere Geſchichte mit aufge⸗ bauter ſpannender Handlung. Dieſen zwei Meiſterwerken reiht ſich noch eine Kette Neu⸗ heiten an, wobei auch der Humor etwas zur Geltung kommt, um uns über die ernſte Zeit hinweg zu helfen. Letzte Meldungen. Unſere UAnterſeebseste. London, 30. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Das engliſche Fiſcherfahrzeug„Houng Perey“ iſt von einem deutſchen U⸗Boot in der Nordſee ver⸗ ſenkt worden. Die Beſatzung wurde gelandet. Kopenhagen, 30. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Das Ritzauſche Büro meldet: Es iſt jetzt feſtgeſtellt, daß das Unterſeeboot, welches den deutſchen Fiſchdampfer „Senator von Beerenberg“ torpe⸗ dierte, ein engliſches war. Es rettete 16 Mann, von denen es zwei zurückbehielt, während es die übrigen an Bord des Feuerſchiffes Horn⸗ rew bringen ließ. Ein anderer deutſcher Fiſch⸗ dampfer, der zehn Mann des„Sengtor von Beerenberg“ rettete, darunter zwei Leichtver⸗ wundete, lieferte ſie gleichfalls an das Feuer⸗ ſchiff ab. Zwei oder drei Mann ſind ertrunken. Sophiſtiſche Kunſtſtücke. Wien, 30. Juli.(WTB. Nichtamtl.) „Tribuna“ vom 23. Juli behauptete, daß das bekannte Telegramm des Königs von Italien in dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Rotbuche ganz für ſich und ohne nähere Be⸗ ziehung zu dem Telegramm des Kaiſers Franz Joſef, welches es beantwortete, verzeichnet ſei. Wie alles, was bisher von italieniſcher Seite über das öſterreichiſch⸗ungariſche Rotbuch ver⸗ öffentlicht worden iſt, iſt auch dieſe Behaup⸗ tung unwahr. Nr. 41 des Rotbuches enthält nämlich das Telegramm des Kaiſers Franz Joſef, Nr. 43 das Telegramm des Königs von Italien. Die ſophiſtiſchen Kunſtſtücke, mit wel⸗ chen die„Tribuna“ das Telegramm des Königs von Italien als keinerlei Zuſage ent⸗ haltende, hinzuſtellen verſucht, verdienen keine Widerlegung. Die Erweiterung der parlamentariſchen Kontrolle in Fraukreich. Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem„Temps“ hat der Miniſterpräſident Vipiani den Abgeordneten aller Kammer⸗ gruppen erklärt, die Regierung ſei ent⸗ ſchloſſen, die parlamentariſche Kon⸗ trolle ſoweit als möglich zu erweitern. Die Regierung behalte ſich jedoch das Recht vor, eine vermittelnde Rolle zwiſchen den Zivilbehörden und den Militärbehörden einer⸗ ſeits und den parlamentariſchen Abordnungen andererſeits durchzuführen. Kriegsminiſter Millerand hatte eine Beſprechung mit dem hygieniſchen Ausſchuß, in deren Verlauf er er⸗ klärte, den Abgeordneten des Hygienieaus⸗ ſchuſſes würden künftig alle Erleichterungen gewährt werden, um die Organiſation und das Funktionieren aller Zweige des Sanitäts⸗ dienſtes an der Front, in der Etappenzone und in der inneren Zone zu beaufſichtigen und Hafenfahrt angeſetzt, während der mit der Zwiſt zwiſchen Millerand und dieſem Ausſchuß beigelegt iſt, wird der Ausſchuß von einer Erörterung in der Kammer abſehen. Ferner wird den Deputierten geſtattet, bei Vorzeigen einer Ausweiskarte ſich frei an allen Punkten der Armeezone, mit Ausnahme der Etappen⸗ und Militärzone zu bewegen. Der Aufruf des Papftes. Nom, 30. Juli.(WTB. Nichtanntlich) Die Morgenblätter beſchäftigen ſich mit dem Aufruf des Papftes an die kriegführenden Völker und Staatsoberhäupter. Der„Meſſa⸗ gero“ ſchreibt: Der effektive Grundirrtum des päpſtlichen Briefes liegt in der Adveſſierung. Der Brief hätte nur an die Hſterreicher und Deutſchen gerichtet werden müſſen, weil nur auf ſie die Schuld an der entehrenden Lage, in der, wie der Papſt ſagt, Europa ſich befinde, zurückfalle. Der„Meſſagero“ ſtellt feſt, daß man heute nur für oder gegen die Oſterreicher und Deutſchen ſein könne. Nun habe aber der Papſt vielmehr in homilie einen Mittelweg ein toter Buchſtabe bleibe.— Der katholiſche„Corriere'Italia“ ſchreibt: Während ein Jahr der ſchauerlichen Tragödie ſich rundet, während es ſcheint, daß der Haß immer größere Flammen ſchlägt, er⸗ tönt nur eine Stimme lauter als aller Waffen⸗ lärm, um nach Frieden zu rufen. Möge ſich der Wunſch des Papſtes erfüllen, der allen, chriſtlichen Kulturvölkern erſehnen, gleich nahe liegen muß. Der römiſche Korreſpondent der Turiner„Stampa“ ſchreibt zu dem Auf⸗ ruf des Papſtes: Die allgemein gehaltenen Ausdrücke des Friedensaufrufes zeigen, wie man ſelbſt in vatikaniſchen Kreiſen dieſer väterlichen Geſte des Papſtes nur eine rein ideelle Bedeutung beimißt. Berlin, 31. Juli.(Priv.⸗Tel.) Zu dem Friedensaufruf des Papſtes ſchreibt die „Kreuzzeitung“: Wer teilte nicht die Gefühls, die in dieſem Aufruf ſo eindringlich aus⸗ geſprochen werden. Allein erſt in den letzten Wochen noch haben zahlreiche Auslaſſungen unſerer Gegner über die Ziele, die ſie mit dieſem Kriege verfolgen, gezeigt, daß der vom Papſt angeregte Meinungsaustauſch einſt⸗ weilen zu keinem Ergebnis führen kann. So ſchmerzlich auch wir die Opfer empfinden, die die Fortſetzung des Kampfes noch koſten wird, wir müſſen ſie tragen, damit die bisherigen nicht vergebens gebracht ſind. Heimkehr von Tſingtau. Berlin, 31. Juli.(Priv,⸗Tel.) Der „Berliner Lokal⸗Anzeiger“ meldet aus Kopen⸗ hagen: Der däniſche Dampfer„Unfted Sta⸗ tes“, der geſtern Abend von New York hier eingetroffen iſt, hatte über hundert Deutſche, meiſt Frauen und Kinder aus Tſingtau an Bord, die nach Deutſchland weiterreiſen. * Konſtanz, 30. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Heute nachmittag traf noch ein Schweizer Sanitätszug ein, der 31 ſchwerverwun⸗ dete Deutſche, darunter vier Offtziere, brachte. Die Verwundeten wurden am Bahnhof mit Muſik empfangen und in der üblichen Weiſe bewirtet. Stadtpfarrer Zandt hielt eine herz⸗ liche Begrüßungsanſprache. Mit dem Zug .34 Uhr wurden die Verwundeten nach gbarls⸗ ruhe befördert. Paderborn, 30. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Papſt Benedikt XV, hat mit lebhafter Freude über die umfaſſende Tuätigleit der von den Biſchöfen Deutſchlands in Pabder⸗ born errichteten Auskunftsſtelle über vermißte und gefangene deutſche Krieger, dem Biſchef von Paderborn, Dr. Schulz, eine goldene Medaille mit ſeinem Bildnis und Wappen zun Geſchenk gemacht und durch den Kardknalſtaats⸗ ſekretär Gapeart mit einem Anerkennungsſchrei⸗ ben überſenden 105 ABerlin, 31. Juli.(Von u. Berl. Bur.) Der„Lokalanzeiger“ läßt ſich aus Athen mel⸗ nicht mehr vom Königeempfangen worden ſei. Stade, 30. Juli.(W7B Amtlich) Bei der Landtagserſatzwahl im Wahllreis Stadte wurde der Hofbeſitzer Ehlers aus Eſch (tonſervativ) mit 105 Stimmen gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgeſtellt Kopenhagen, 31. Juli.(Weg. Nicht⸗ ſchen von dem Dampfer„Senator von Beerenburg“ ſind heute Nachmittag vom „Horusrew“⸗Feuerſchiff durch ein deutſches Schiff abgeholt und nach Deutſchland gebracht worden. London, 31. Juli.(WTB. Nichtanntlich.) Nach einer Lloyd-Meldung iſt der belgiſche Dampfer„Prince Albert“ auf eine Mine gefahrenz; die Beſatzung wurde gerettet. Newyork, 30. Juli.(W2B. Nichtamtl) Die„Tribune“ meldet aus Waſhington; Trotz der britiſchen Blockade und der Tatſache, daß Deutſchland faktiſch von der übrigen iſoliert iſt, gelang es im Mai, Güter im Werte von 3 172 000 Dollars und einer Prüfung zu unterziehen. Da hier⸗ nach den Vereinigten Staaten zu bringen. die den Triumph der Gerechtigkeit unter den den, daß Veniſelos ſeit ſeinem Rücktritt amtlich.) Die ſchiffbrüchigen Deut 7 2 Sametag, den 31. Juli 1915. Seneral⸗Anzeiger Vadiſche Neueſto Nachrichten.(Mittagblatt) Wasserverkehbr Mamnheim⸗- Rheimau. In dem soeben erschienenen Juniheft der„St a- tastis chen Mitteslungen über das Großherzogtum Baden“ veröffentlicht de CGrn. Badtsche Statistische Landesamt die Zahlen für den Wasserverkehr Mannheim-Rheinau wir gegen den Vormonaß ein weiteres Anwachsen cheses Verkkehrs ſeststellen. Erx betrug im ganzen 40 304 Tonnen gegen 479 200 f im Vormonat und 65 500 t im Mai 1914 Davon entſielen auf den Güberempfang 441 301 t(gegen 413 445 bezwi. 518 872) und auf den Güterversand 54 003 t (Segen 65 845 bezw. 116 727). Fragt man nach der Verteilung auf die ei n- zeltmen Häfen, so ist zunächst festzustellen, daß der Mannhefimer Verkehr diesmal etwas Starker gesſiegen ist, unq zwar von 288 076 t im Vormonat auf 302 445 t, während der Rheinau- hafen nur eine Steigerung von 191 214 auf 192889 t aufweist. Es darf dabei abem nicht ver- gessen werden, daß Nheinau schon seit Rngerer Zeit einen Rekordverkehr aufweist, der über das Vorjahm hinausgeht. Im Berichtsmonat Mai war der Gesamtverkehr des Rheinauhafens um 69 159 Tounen größer, vie im Mai 1914. In Mannheim blieb en dagegen um 209 44 t hinter dem glei- chen Monat des Vorjahres zurück. Die Bedeutung dieses Rückganmgs tritt jedoch Stalri Ziürüick, wem man weiter untersucht, wie der Gesamwerkehn der eimehnen Häfen Sch auf den Empfang und Versand perteift. Wir müssen mmer wieder betonen, daß die Bedeutung unseren Hafen im Güterempfang ruht. In Mannheim entfieben nun im Berichtsmofat von dem Gesamt- unsazZ vom 302 445 t auf den Giiterempiang ganze 283 881 t, waährend auf den Versand nur 48 564 t men. Auch in Rheinau kamen von den 192850 t game 187 420 t auf den Güterempfang, Während nunm 5 439 t den Hafen verließen. Unsere nachstetrenden Tabelhen geben ein an- schauiches Bild dieser Entwickelung: I. Gesamtverkehr ſn Tonnen) Empfang Versand Zusammen 1975 191⁴ 1975 1914 1915 1914 januar 341411 289 459 71 780 82 417 413 191 341 970 Febeuar 387 851 400 172 88 988 111 42 445881 901 884 Här:- 420 632 8 1 Apfil 413445 Mal 4⁴¹ 30¹ Junl Jult August Soptember Oktober Rovember 8 Dezember 329 962 79 2⁴8 400 20 Lusammen 5 641 783 1 103 307 6 745 070 H. Mannheim(üm Tonnen) Empfang Versand Zusammen 1915 1814 1815 1914 1915 1814 lanuar 189 084 212 ba7 64 9015 77251 202 089 289 291 Februar 203 307 392 6903 83344 100 872 250 751 43 373 März 28 550 889 841 88 574 127 834 287121 517775 Aprit 225 81 4ſ6 282 62736 117 884 283070 533 838 Nal 253881 399 808 48 584 112 091 302 445 571 899 juni 472 777 110 214 562 991 Jull 408 74³ 113 398 500 139 August 215 267 25 830 241 123 September 2³8 25 50 30⁴ 918 Oktober 241 374 71 328 312 702 Hovember 211 209 68 123 279 419 Dezembor 185 713 74 829 260 342 Lusammen 3570 101 1 0⁴7 720 4917 910 IIHI. Rheinnu(in Tonnen) Empfang Vorsand Zusammen 191⁵ 1914 191⁵ 1914 1915 1914 Januar 143 527 47 422 7765 5 168 151092 52 585 Fehruar 152 143 107 309 3640 10 840 185 703 118 209 Hürz 200 081 113 140 4375 5 339 204 489 123 468 Apell 188 104 139 325 3110 4081 191 214 143 608 Mal 187 0 119 004 5 439 4638 192 859 123 700 Juni 201 765 3427 203 212 zun 189 250 6 883 138 242 August 114 738 1477 116 215 Seßpiomber 182 529 30⁰⁰ 10³ 520 Oktober 25 023 2 83 228 982 Hovember 161 478 3 176 184 984 Dezember 144 239 4 619 149 388 Zusammen I 711 35 55 579 7 87% 160 Im einzelnen hat Mannheim im Mai d. J. bezw. inm Mai 1914 empfangen: Rlein zu Berg 223 182(342 700 t, Rhein zu Tal 2534 ls) t Neclar zu Tal 28 165(29 391) t: da- gegen versandt: Nliein zu Berg 3 706(19 030) t. Rhein zu Tal 43 980(85 734 und Neckar zu Berg 878(7 327) t. Im Rheinauhafen wurden Rlieln zu Berg 186 670(118 693) t unck Rlrein zu Tal 750(370) f empfangen; dagegen versandt Rhein zu Berg 368(1 910) t und Rhein zu Tal 5 071(2 720) t. Die angegebenen Zahlen enthalten genäß Be⸗ Schluß dep Reichskonferenz betr, die Abänderung der Binmenschiffahrtsstatistic vom 6. Juni 1913 den Ueberschlagsverkehr von Hauptschift zu Hauptschill. Fimamzen. Die lanzende finanzielle Rüstung der Lentralmächte. Berlin, 31. Juli.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Budapest wird gemeldet: Staatssekretär Helfferichk äußerte sich in einer Unterredung „ mit einem Berichterstatter des Pester Lloyds u. a. wie folgt: Unsere finanzielle Rüstung ist nach Ablau des ersten Kriegsſahrs ungeschwWächt. Alles Gald, welches der Krieg erfordert, wird aulgebracht, ohne zu verzweifelten Kunstmiſteln Sreien an müssen, wie andere Staaten. Die 3. 121 e 1 Kriegsanleihe, welehe im Laufe des September kommt, wird abermals ein Erfolg werden. Ich gratuliere der öSsterreichischunga- rischen Monarchie zu dem Erfolge ihrer Anleihepolitik. Sie hatte bisher durch ihre langfristigen Kriegsanleihen zusammen mehr als 7 Milliarden un Mmat Mai d. J. Erfreuficherweise können F55 ist ebensoviel wie alles, was Frankreich bis- her durch seine langfristigen Obligationen und seine kurzfristigen Bons der Nationalen Verteidi- gung kzusammengebracht hat. Au langfristigen Kriegsanleiben hat das reiche Frankreich bisher im ganzen 2300 Millionen Franken begeben und davon 700 Millionen im Austausch gegen die ver- unglückte Anleihe vom Juni 1914, bleiben also netto 1600 Millionen Franken. Die Leistung der Donaumonarchie auf dem Gebiet der langfristigen Anleihen ist fünfmalso groß. Die Berechnung der englischen Kriegs- kosten auf 3 Millionen Pfund pro Tag ist be⸗ reits überholt. Asquithi hat vor einigen Tagen im Unterhause Ziffern gesagt, welche auf eine Tages- ausgabe von 3,.2 Millioenen Pfund schließen lassen. Iech sehe diese Entwiellung nicht ungern, denn ich hkabe für mein Vaterland nicht den Ehr- geiz, England in bezug auf die Kriegskosten den ersten Platz streitig machen zu wolleñ. Die Wariser Anleike. Laut„Journal“ vom 26. 7. werden 83 Millio. nem Scha tzbons der Stadt Paris von 24. 7. ab aulsgegeben um dem augenblicklickeen Mange! iukolge des Wiegfalls vieſer Einnahmen abzu⸗ helfen. Die Ausgabezeit ist unbeschränkt, der Kleinste Abschmitt beträgt 100 Frs. Die Bons lau- den ein halbes Jahr mit 5,5 Prozent oder ein ganzes Jahr mit 5,5 Prozent Zinsen, sind frei Von allen Abgaben, geben Vorzugsrecht auf den Bezug eimer von ihrem Ablauf etwa aufgelegten Anleihe der Stadt und werden daumm mit Pari, Zifzliglich aufgelaufenen Linsen, in Zahlung ge⸗ nonnmnen. Die Stadt war ermächtigt worden, 120 Milhionen aufzulegen, von denen der Staat 37 Mäplionem gezeichnet hat, so daß für das Pub- Hicum 83 Milhonen bleiben. 2 Malllardem frannbsischer Stenatsschatz- scheime. WIB Lyon, 80. Jull.(ichtantich.)„Lyon Republicain“ meldet aus Paris: Die Nammer hat gestern einen Gesetzesantrag angenommen auf Erhöhung des Ausgabebetrags der Staatsschatzscheine für die Landesver- teidigung auf 7 Milkarden. Wochenauswrels der Bank von Frank⸗ reich vom 29. Juli. Frangs ogen dle Norw. Barvorrat In dolili 4 00 ½ 178838000 Barvorrat in Siſber 366 019000 5671000 guthsben im Auslanedd 993217000— 18485 000 Weohsel, vom Roratorlum niodt betroffensgns 209 687 00%0— 27 509 000 Jestundete Wechsel 2140 169 000— 22712009 Vorschuss auf Wortpaplere 590 983000— 9575 000 Kriegevorsohüsse an den Stagt 6300 000 000 unveräng, Vorsohüsge an Verbündete 870 Oο οο,ſ ñ= 20 000 000 Notenumsurk 5 12592 529 000— 79743 000 Staatsguthaboen 22159700— 28124 000 Privatguthaben 2379898000— 4428 000 Wochenausweis der Rank von England vom 29,. Inli. in Ffund Sterling. .000— 1728 Totaſreserve JF 9⁰0⁰ Notenumsaue 89.531000— 243.000 Barvorraaleete„„ 60.905,%ͥ— 1400,000 FPoptefeuiſte—— Erivatgutfſabenn 95.540,000— 39 080.000 Staatsschatzguthgben 177.888,090 43 66.410,000 Hotenreserre.859.000 1724.000 Reglerungssloherkeſten 88.158.000 unveränd. Prozenwerhälinis der Reserven zu den Passven 16,80% gegen 18,09 in ger Vorwoche, Clearingbouse-Umsats 333 Mlillen, gehen dſe glelohe Woche des voßigen jahres 4 Mlllionen Ahnahme. Amsterdamer Hübkitenbörse. AnSTERUDUAM, 30. Jull,(Fondsbörse.] Tendenz: fluhlg. 80. 29. 39. 29. 5% Niedid. 191½ 101½ South. Pao. 64¼ 85.— 3⁰% 2 75— 75¹⁰5 South. Rall, 12.½ 135%⁶ Kal, Peir. 6, 511I— 503— Unlon Pas. 128½ 127% NRüf.-Ind. k.— 178— Amalgam. 72ʃf 7202 Atohlson 99— 100* Steelss 65ʃ% Rook Isld. 8 51 Fariser Eflektenbörse, P A f8, 80, jull 1916.(Kassa-Narkt.) 30. 29. 30. 29. 3% Französ, fente 68.— 99.— Maltzeff-Fabrlken. 395 40 4% Spanlor Aussere 95.— ,85 Le Haphte— 3J00 5% Hussen v. 1909 87 U5 87/½86 Toulaa N 1927 10.83 30% Russen v. 1698—.———KRle kinto 3% Türkenn 8 40 61.15J Cape Oopper Banque de Parſjs 669 885 Ohina öner Orsdit Lyongals, 1008 10 0 Ua Coppor. 8 Union Färislenne 323 530 Tharsſjss Suez-Kanal,. 39.0 39,90e Beeres Ahomsen fauston, 5i0 51/3Lena Koldfſfęlds BAKu„„ ersfontain.. 70.75 BErlanses 290 280 Fandmines Lianosoftf 270 275 Wechselauf london Newsorker Ellektenbörse. Newyork, 29. Juli.(WIB.) Die Börse verkehrte bei Beginſ in sclir lebhaltein, zeitweise WIId erregiem Geschäft in ausgesprocien ſester Haltubg, das sich besonders auf industrielle Spe: lalpapiere bezog. Hierbei wurden in Aktien der Zelillehem Steel, General Electrie unck in Stahl⸗ trusts neue Höchstkurse erzielt. Auch Eisenbahn⸗ Werte unck die Aktien der Eisenbahubedarfsgesell- schaften waren sehr lebhaft begehrt, Erstere auf günstigere Ernteaussichten, leiztere im Zusam. Hienhafig aut große Bestellungen aul Wagen und Lokomoliven. Die rasche Aufwärtsbewegung der Kurse brach spaterhin plötzlich zusammes, als seitens der Banken die Darlehen zurüchgefordert 1 besserungen ging wieder verloren. Am Schluß der Börse War die Haltung unsicher. Beihlenem Steels, die bis Dollar 275 gestiegen Waren, be⸗ Haupteten schließlich die Besserung von Pollar .—, die Eisenbahnwerte der Miiwalkee Slares Waren Dollar 1 niedriger, wegen der Ermäßigung der Halbiahrsdividende um ein Achtel. Kupfer⸗ werte Waren um 1 17 höher. Aktienumeatz 1301 000 Stücke N HEWVORK, 29. Jufl, Devlseumnarkt) 2. 2. Tendenr für gelgdgnggn.„.„„ Stoetig stetig deid auf 21 Stunden(Durohsohnlttsrate). 1¾.4 Qeld letztes Darleben 3 2 2— Slohtweohsel Berlin„ 81.% Slohtwechsel Farlis„„6„„„„54—.86.— Weonhsel auf Lendon(80 Tage)ꝛ: 47125.71.75 Weohsel auf London(Oable Transfers).78.75.77. Silder Sulſoe-s 46.7% 47—. MEWVORK, 29. Jull.(GSends- und Aktlenqůmarkt.) 29, 28. Aloh. Top. Santa f& NMissour. OCans. pr. 14— 14— 4% oonu. Bonds—= 10i%, Aissaurt Babllles.%½ 1 Balt. Ohlio 4½% Bds. 28¼ 987% Nat. Rallw. of Mex., 4½%¼ Ches. Ohio%½ B8s. ½ 72% ner Vork Contr. o. 8% 862 lorth. Pao. 3%½ 65 d0. Ont West.—— 27¼ North. Pa Rorfolk& WMWest. o. 105— 105— Northern Paolfio o. 105 ½ 105¼ 585 Fennsylvania oom. 103— 107% 0. pr. 4 f1· 68% Beading com, 146% 146½% St. Louls S. F. 5 8d.%½ 4% Ohioage Rook ls- South. Fsoiflo o 4 land Pablf. Raltw. 11%8 12/ 1929 /⁰/ 50%¼ 904¼ Book Island oom.„ Union Paolfio 1 st. Chlo, Rook Islforri, ½% ½ At. 19474 Bonds. 89— 88%/ Southern Pabfflo. 87/ 88½ Unfted States 2808s.—— 97— Soutk. Rallw. oom. 13½ 13½ Unſteg States Stoel South. Ballw. pref. 45— 43½ Corp. 5% Bonds—— 102½ Unfon Paolflo.. 128½ 128— Atoh. Top. Santa Fe Unlon Paoltio prel. 80% 80½ 101% 10½ Mabash pref.. 2 do. prefl..—— 87½ estHaryland oom 23% 22 Ballimore and nio 81¾ 31% Amalgam, Copp. o. 22% 7½½ Canada Faolflo 44% 44% Amerlo. Can oom. 53%½ 39% Ohes.& Ohle 40% 40½% do. Uo, pref. 108.— 105 ½8 Chio, lle.St.Paul. 62— 88— Amerie, Lobom. o. 53% 82% Denver& Rlo Gr. J— 2— Amer.Smelt. KRef.o. 78¾ 78/ Erie ooOm. 26/% 2/ do, Sugar tef. o. 113.— 108% Erie Ist prel. 40% 40% Anao. Copp. Ain. o. 67/. 67% Erle 2nd pref.— 31— Bethlenhem Steel. 262— 254.— Great North. pref. 117¼ 117— Central teather. 41¼ Gr. Rortn. Ore Cert. 4/ 39% Consoligsted das 128½ 128— lilinols Centr. oom. 101— 101— General kleotr. 0. 123.— 175 interhorgh. Hetrop. 20% 20¾æ Mezie. Pefrolsum%½ 78 —„ pr.—— 13—Natonal tead 63— 780 Kansas Oity and Unſt.Stat.Steels, 67— 68ö Soutbern— 22.½ Unit.Stat. Steels pr. 112½ 112 do. pref..— 55— Otah Copper oom. 68% 654 Lehigh Valley gom. 142— 142½ Virgin, Car. Chem. o. 33— 31¾ Toulsv. u. MashY. 111— 110%½ Sesrengebuck oom. 148½ 447. Hlesour. Cans. oom. 5½ ö5— tnede aräct urde. Sülldeutsche Lederwerke.., St. Iung⸗ erk. Wie der Geschäftsbericht ausführt, trat im Berichtsjahr 1914/5 infolge des ganz außerordentlichen Lederbedarfes fir Militär- Zwechke eine ungeahmte Belebung des Geschäfts- verlchrs ein. Die Gesellschaft bonnte ihre Um⸗ Sätze nicht unwesentlich erhöhen, namentlich, nachdem sie die Herstellung von Leder für den Heeresbedarf aufgenommen katte. Aus der Auf⸗ Würtsbewegung der Preise kounte sie bei ihren Ziemlich belangreichen Vorräten guten Nutzen Ziellen. Daher könme auf ein befriedigendes Er- gebnis gerechnet werden. Nach der Gewiun- nud Verlustrech-⸗ uung ist ein Fabrikationsüberschuß von Mark 521 248(173 443) erzielt wordden, Wozu noch ein Gewinmvortrag von M. 27 230(11 171) kommt. Andlererseits erforderten Handlungsunktosten M. 69 117(43 220), Steuern und Versicherungen M. 15 947(6108), Zinsen und Previsionen Mark 11378(57 287 und Ausbesserungen M. 15 94. (0 168). Nach Abschreibungen don M. 10510 (11387/) verbleibt enm Reingewinmn won Mart 430 112 G1 94% zu folgender Verwendurg: als 10prozentige(i. V. 0 Prozent) Divi- dende kommen M. 100 000 zur Verteihing, die Satzungs-e und vertragsmähigen Gewinmanteile be. tragen M. 47 480(i. V.), die Belohnungen Mark 3 000(2 000); der Rlicklage werden im gamzen M. 97961(i. V. 2039 zur Disposition) überwie- sen, wodureh derselbe die gesetzliche Höhe von 10 Prozent des Alatienapitals erreicht. An Son- derabschreibungen werden M. 77 927(609) vor- geschlagen, für dieg Talonsteuer wederum Mark 5 000 zurückgestellt, einem Erneuerungsbestand M. 30 000 und einer Somclerrücklage zur Verfü⸗ gung des Aufsichtsrats ebenfalls M. 30 000 über⸗ Wiesen. Im Vorjahre Wwurden bekanntlieh einer Rülcldlage füüir Allsstände M. 15 000 übertragen. Der Rest von M. 38 743(27 236) gelangt zum Vortrag auf neue Reehmung. Bochumer Verein für Bergbau und Hättenbetrieh. Der Abschluß des Bochumer Vereins für Berg- baul und Gagstahlfabrikation für das abgelaufene eschäftsjahr weist einen Rohgewinn von 11% Millionen Mark auf. Zu gewönlichen Abschrei- bungen werden 3½½ Millionen Mark verwandt, ferner eine Million auf die ausländiscen Exz- gruben abgeschrieben, so daß ein Reingewinn von%/ Millionem Mark verbleibt, Der Verwal⸗ tungsrat wir der Generawersammlung nach der üblichen Zuweisung an die Pensionskasse die Verteilung einer Dlwidende von 14 Prozent und ſerner als Verstärleung der Bacare-Gedächtnie- stiftung zu Unterstiſtzungszwecken flir clie Kriegshiinterbliebenen die Ueberweisung von%6 Milhlonen Mark vorschlagen. Autlösung der Deutsehen Bromkenven-⸗ tion. Wie ums aus Halle gemeldet wird, wird die Auflösung der deutschen Bromkonvention mit so- fortiger Wärkung vom Amisgericht in Beraburg Veröftentlicht. Liquidator der Gesellschaft, welche ursprünglich bis 31. Dezember d. J. bs⸗ Schlosseri! War, ist Kaufmann Wälly Marwitz in Leopoldshall. Die Verminderung der italienischen Austuhr. Laut„Giornale cbltalia“ vom 27. 7. veröffent⸗ licht jetzt das Amt für Zollverträge und Zollge⸗ Setzgebung die Werte des italienischen Außen⸗ haudels im Monat jJuni 1915. Die Einfuhr betrug 345 902 000 Lime, was ge⸗ genüber der vom Jjuni 1914 nur eine ganz ge⸗ einge Verminderung um 2920000 Lire kedeutete. wurdlen, umd der größte eil der erzielten Kurs. Die Ausfuhr wird dagegen auf 172 478 000 Lire aagegeben, was gegenüder der von Juni 1914 eine Verminderung um 57 869 000 Lire ausmacht. Wgrehmärbee. Nerliner Getreidemerkt WIB. Benlin, 30. Juli.(Nichtamtlich er- nüttelte Preise). Frühmarkt: Runder Mais Marte 619—628, Mittelware M. 540—610, Perhnais 619 bis 683, ausländische Gerste M. 780, ausländische Weirenkleie M. 58.—, vollwertige RNübenscaitzel M. 40.—, Wicken M. 588—016, Strohmehli Mari Berlin, 30. Juli.(WIB.) Am Qetreidemarikt stand heute ausländische Gerste im Vordergrund des Interesses. Die Tendenz war fest, besonders für lieferbare Ware, von der nur sehr wenig am Markt war. Das Geschäft gestaltete sich Hemſich lebhaft, dagegen blieb Lokoware im affgemeinen wenig beachtet. Die Tendenz für Mais war stetig. Der Verkehr lebhaft. Das Angebot in rollender Ware war cher etwas größer und es bestand wenig Kauflust, da eine Ermäßigung der For⸗ derungen nicht zu verzeichnen wWar. Am Pfatz- geschäft dagegen war Preisrückgang von M.—2 zu verzeichnen. Mais war bei lebhaftem Oeschäft um M.—2 höher. Die anderen Futtermittel waren unverändert. Amsterdamer Warenmarxt. AnSsTERDA AM, 30. Juft. kSohluskurse- 15 2. RUB6Il, Loke 72 7 Aug.——— Lekasl, 10K0 20. f Aug. 38.% 83.— per Soptemder 38. 7½% 2* Amsterdam, 80. Jufl. kaftee, stetig Loke 88.— Semntes per Sopt. 42½%½% per Dez. 42.%, per Kärz 41.¼. Lomndoner Metallmarkt. London, 29. Jull. Kupfer: kassa 71.% 3 Henate 72 Elektro per Kasse 67 ½, 8 Honate, Besi-Seiekted p. Kasse —„ 3 Nonate——. lnn per Kasaa: 138,%, Ronat Sogpthr. 188,/, Blel loke Sept. per Kassa 23.½, Zink: per Kasss 102,— spütere Llsferungen 85.—. Antimon—— Uueoksliber—-72 Alaszower Rohelsenmarkt. Glaszev, 29. lull. Robelsen. per Casen%, ber 7 Honat 66/8, per 3 Bonat—.—. NMew.lorker Warennrkht. Newyork, 20. Juli.(WIB. Der Weizen. marlet war durchweg willig im Einclang mit dem Chlcagoer Markt. Baumwolle war zu Beginn fester auf er- mutigenden Handel des Ausndes, auf die Fes- tigleit der Wallstreet, Kiufe New Orleams sowie auf die Anteündigung ungünstiger Wittenung. Im späterem Verlauſe gaben die Preise wieder nach auf Verkäufe des Auslandes, der Lokohändler und New Orleans Schluß kaum behauptet.— Der Kaffeemarkt war zu Beginn fester auf Kiufe der Händber und des Auskandes. Lebztie Mandelsnachriesstee. E Berlin, 31. Jul.(Von uns. Berl. Büro) Aus Stuttgant wird gemeldet: Der Neinge⸗ winn der Uhrenfabrik Gebrüder fung⸗ uans betrug 1 136 197.— M. gegen 1057 789.— Mark im Vöorjahre. Die Dividende beträgt 8 Proent. EAthen, 31½ Juk. Von uns. Beri. Büro) Nach amtlichen Mittenlungen wird die diesi rige Korinthen„ Ernte au etwa 60 000 Tonnen geschätzt. Vohersgelsche Schlffs-Telegramme Mollande Amerika- Linle Reoterdam. Newyyorle 20. Juli. Der Danpser„Noor- damé, am 17. juſi von Rotterdam, ist heute Vormittag augekommen. Mitgeteilt dureh die Generalagentur Gundlaeh & Bärenklau Nachf., Mannheim. Tel. No. 7218. Sehlfferhörse zu Dulsburg-Ruhrort. Dulsburg-Rubrort, 30, Juſl. Camtilobe fotlerung en m NHark für dle Tonne). Berhnfahrtfrachteg; naeh Coblenz —.—, St. Goar—, Blngen=, Malnz-Gustavsburg.,80, Malnpktze bis Frankfurt à. N. 0,90, Rannheim 0,80, Karleruhe 0,95, Leuterdurg 1,05, Steabburg l. E. 10.— Sehlergtehne nach Coblenz—.—, St. Goar 0,550,00, Bingen 0,00.—0,00, Malnz- Gustaveburg 0,80-0,00, Nafnpiatze bis Frankfurt 8. M. 0,00—00, Nannheim 0,80—0,00, Karlsrune 0,00, Eauterburg 0,00, Stradbnag I. Ela 0,00. Taffrachten(fur Kahlenladunzen] Me;: Hel 2,15-.20, Arnhelm.00.0,0, Utrecht.00-.00—, Gouda.00, Leiden 0,0½, Sohledam.00—.00. 8Gravenhage.00, Zesland.48. Zeven- nargen 0,00.—, Dosshurg.00—0,00, Eangstrast.00, Friesl and .00-.00 Brüsseſ.00, Rotterdam.00—0,00. Leerdam 0/00. SBosch.00—.00. Broda 000. Amstertam.20. Wasserwärme des Rheins am 61. Juli 15., 190. Mitgeteilt von Leopold Sänger. —...———— ũk——'—''.'.— Wasserstandsbeobachtungen im Menat juli. Pegelstatien vom Datum „ Fheln 26. 27. J 20. 20, 20. l. Ien Hüningent).. 401.89.08.20 3.95 abende g ur Kehi 340 355 30 88.7.0 aohm. 2 Uhr Haxau..21 32 3½21.28.50.45 Nachm. 2 Ubr Mannheim.9.43.50.51.6.80 Worgens 7 Uhr Mainz.½% 12 27 775.65 Feg, 12 Unr Kaub.48.64 5.77 22 Vorm. 2 Ur 27 2 237 250 22 nachm, 2 Uur vom Neckar: Mannneim 0 4⸗ Vorm. 7 Her Hellbronn 1% deee, 950.50 0% Vorm. 7 Ubr ) WIngstill, Hefter 105. Witterungsbechachtungen d. wetgorol. Statton Menskein 81 283 32 datum zelt 505 283 7160 2— 325 30. Jull Horgens 70 756.5 144 12 Attags 25 750.5 21.4 12 30. Abends 9 787½½ Is Mls 31. Juli Rorgens 70 75.4 112 Still 14 Höohste Temperatur den 30. jull 21,8˙. vom 30.—31, Jult 9,30, —— Tlofste Temperatur Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feullleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; kür den Inseratenteil u. Geschäftliches; Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. 5. H. Direktor: Ernst Müller. ——— e e General⸗Anzeiger ſſſadanaa i in Herren- und ITnaben-Nleidung zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Beachten Sie unsere in unseren Schaufenstern Diese Geſegenheit dauert nur kurze Zeit. Obpi MANNHEIMM Q 1, Herren- Knaben- und Sport-Kleidung. bale Mannheim. Vorbereitungskurſe zu Meiſterprüfungen. Es iſt beabſichtigt, bei genügender Beteiligung währenddes Monats Auguſt undbis Mitte September Tageskurſe als Vorbereitung zu den Meiſterprüfungen für männliche u. weibliche Teilnehmer abzuhalten. Von 1. Oktober an werden zu demſelben Zwecke Abendkurſe eingerichtet.— Auch Kriegsbeſchädigte haben Gelegenheit, an den Kurſen teilzunehmen und daran anſchließend, die Meiſterprüfung abzulegen. Anmeldungen werden auf der Kanzlei der Ge⸗ werbeſchule— G— entgegengenommen, wo auch gerne jede weitere Auskunft erteklt wird. 4894 Das Rektorat: Schmid. Kyl. Konservatorium der Musik Würzburg Begiun 16. September. Honorar ganzjährig, je nach dem Hauptfache, 120, 100 oder 46 Mark. Pro⸗ ſpekte darrch die Direktion. 42116 Sonntag, 1. Auguſt. vormittags 10 Uhr —9 Rhein⸗ u. 2—— Fahrpreis 75 Pfg. Mittags 2 uhr dele. peyer. N Wirtſchaft auf d. Schiff (Reſt. Funk.) fr Hiu⸗ u. Rückfahrt Mk..20. Rückfahrt 7 Uhr. Abfahrt ab Arnheiters Landungsbrücken. 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Seneral⸗Auzeiger e Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 31. Juli 1815. Roſengarten Maunheim Geſamt⸗Gaſtfpiele von Mitgliedern des Neuen Theaters i. Frankfurt a. M. Leit. Dr. Haunns Schindler Samstag, den 31. Juli 1915 Zum erſten Male: 1 7 1 Ein Tag im Paradies Muſtkaliſche Poſſe von Leo Stein und Bela Jenbach. Muſik von Edmund Eufler.— Spielleitung: Hanns Schindler.— Muſikaliſche Leitung: Artur Holde. Kaſſeneröffnung%½ uhr Anfang 3½ Uuhr Ende 10½ Uhr. 4892 Sonntag, den 1. Auguſt 1915 Rum zweiten Male: Lin Tag im Paradies Roſengarten. Maunhein Geſamt⸗Gaſtſpiele v. Mitgliedern des Reuen Theaters in Frankfurt a. M.(Leitung Dr. Hanns Schindler!. Als Volksvorſtellung zum Einheitspreis von eee eeee —— N 2 40 Pfg. für den Platz kommt am Montag, den Auguſt 1915, abends 8¼ Uhr 4888 „Das Familienkind“ Schwank in 3 Akten von Fritz Friedmann⸗Frederich zur Aufführung. Die Karten kommen am Samstag, den 31. Inli, vormittags von 11—1 Uhr, am Sonntag, den 1. Auguſt, vormittags von 11—1 Uhr und nachmittags von—5 Uhr und am Montag, den 2. Auguſt vormittags von 11—1 Uhr und abends vor Beginn der Vorſtellung an der Kaſſe im Roſengarten zum Verkauf. Zum Beſuche dieſer Vorſtellung ſind nur hieſige Arbeiter, Arbeiterinnen und niedere Angeſtellte berechtigt. Mannheim, den 26. Juli 1915. Noſengartenkommiſſion: Dr. Finter. Schweigert. Friedrichspark. Sonntag, 1. Auguſt 20 Pfg.⸗Tag nachmittags ½—½7 n. abends—11 Uhr der Kapelle Petermann. Samstag, 31, Juli 1915 * Atemraubende Spannung! 2 Ausserdem: Der ſesselnde Spieſplan Mittwoch: Vollstängig 1 neues Programm! 8 Herlers Buqhanuͤlung Gegenũber der Jugenienrſchule eranſtehit ihtie Moderne Geihbibliothel. für tãgliq; auò MN. 1. monatliqi, fur tuglic Banò M,.— führliqi. Julius Site Hammer Zigarren-Spezial- und Versandgeschüft , 1 MANNE Tel. 8431 5584 unter Garantie⸗ Maſſagen, Hand⸗ u. Fußpflege in u. außer d. Hauſe Verbeſſerung von Geſichts⸗ u. 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JJ'Es beichten auch die Erſtkommunikanten).— ½8 Uhr 0 Salve und Andacht für Heer und Vaterland. EEETT————..—— Freiteligiiſe Gemeinde Mannheim. Außerordeutliche Gemeinde⸗ Verſammlung. hein⸗ cessisches Sonutag, 1. Aug, 1915, 11¼ Uhr vorm. in der Aula d. Realgymnaſiums (Nach der Sonntagsfeier) Tagesordnung: Aenderung eines Para⸗ Buttef⸗- Haus 97 Inhaber:„Franz Hagel] graphen im Anſtellungs⸗ 6 9 5 vertrage eee 90 Rur Mitglieder haben 90* J64. 7398. Zutritt. 52822 0 Spezialgeschäft Der Vorſtand. * kür Lieferung täglich ſrisch gewonnener IAkteinster Zutter, frischer Trink-Eler und Verwechseln Sie nichtll! οοο⁰οο%%ë Kohlenhandlung 887 Inhaber: HEINRICH GLOCK Kontor] 7, 19 Sorten Brennmaterial. Fernsprecher Nr. 1815. Wilhelm Meuthen Nachf. SPEZIALITAT: Braunkohlen-Brikets, Nußkohilen, Anthracit, Koßs aller Art, Bündelholz, sowie alle andere Honig. 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UYremacRger MAAMBEM 36 1, 3. einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwast etwa erſchiene⸗ ner Bieter oder deren be⸗ vollmächtigte Bertreter er⸗ folgt. Angebissvordrucke ſind im Bauböro der K 2⸗ Schule kuſtenlos erhält⸗ lich, woſefbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, 28.Fuli 1915 Städt. Hochbauamt;: Perrey. 4893 Memdhesen 39977 85 4 Neformhosen Ttürmnhesen Untertalllen 7, 18, Hoſdsldergerstb. eine Preppe im RSfermRaus Cauen-Bedteniug 5 578 Bekanntmachung. Die Aufnahme von Schulanfängern in die Privatſchule Schwarz betreſſend. Die Anmeldungen der Knaben und Mädchen, welche die Vorſchule Schwarz beſuchen ſollen, können bis 26, Auguſt ſchriftlich, ab 26. Auguſt münbdlich täglich zwiſchen 11—12 in M 3, 10 erfolgen. Die Vorſchule hat die Aufgabe, die Kinder, die ſpäter in ein Gymnaſtum, Realgymnaſium, Oberreal⸗ ſchule oder in eine ſonſtige höhere priygte oder ſtaatliche Schule eintreten wollen für dieſe Aufnahme norzubereiten. Die Aufnahme erfolgt für Kinder, die bis zum 31. Dezember dieſes Jahres 6 Jahr alt werden. 42083 Die Aunſtalt iſt eine Privatſchule und unterſteht! der ſtaatlichen Aufſicht gemäß der Privatſchulgeſetz⸗ gebung vom 7. 7. 1910. Der Unterricht liegt ſtets am Vormittag. Die Nachmittage ſind regelmäßig frei. Elternwünſche werden nach Tunlichkeit berückſichtigt. Proſpekte ſtehen zur eee Das Schuljahr beginnt Mitte September. Mannheim, den 28. Juli 1915. Die Schulleitung: Müller, Dr. Seßler. fedl-Lerlasbtat Fraukantha rat) gegr. 1868— BKIL. Realsschule— Pensionat. Dio Abgangszeugn, berecht, z, elng.⸗kreiw. Militär- dienst u. 2z. UJebertritt in die 7. Kl.(Obersek.) Das gemüt- lohste und Aur fur Erwachsong! Aeußerst angen Eiu meuer Beweis für unsere Leistungsfähigkeit neues, aus den gediegensten Sujets zusammen- haquemste Theater Mannhelms peratur. gestelltes bildet unser Programm vom 31, ds. bis 3. August Aur for Exwaohsone! Ausgehend von der Tatsache, dass im Kriege Selbst der Humor bis dicht an die Grenze des heiligen Opfertodes herantritt und um den Daheimgebliebenen wenigstens auf eins halbe Stunde die quälenden Sorgen des Ausharren und Wartens zu verscheuchen, bringen wir heute ein Lustspiel in 2 Akten: Der verwechselte Verlebte. Köstlicher Humor in der Handlung, packende Komik in der Darstellung. bietung v. grossem Heiterkeitserfolg in 9 Akten. Man muss lachen, ab man will oder nicht! Hine apärte Dar- d. Oberrealschule, In dies. Jahre hab. 21 Schüler d. 6. KI. d. Abgangsprüf, bestand. Prosp. u. Jahres- berichte kostenl, d. d. Direktion. 16258 Gestalt rüeklings Neu eröffnet! Nen exöffnet! Empfehle: 42041 2. Kriminal-Schlager in J Akten: Das Abenteuer einer jungen Dame odder: Der falsche Sehenn. Grosse Kriminal-Tragödie in 3 Akten. Aus dem Inhalt: sollten damit noch nicht beendet selnl. 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