2 vezugtheels: 30 pfg. monaflich. Bringertom 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M. 5. 72 im Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Wzeigen: Kolonei⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nck. „Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannbeim unnd Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Ahr „Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Bei ür Ci flage fü ˖ Beil en: 9 für d mtsbezir annheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; ag Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗kbteilung.... 341 Schriftleitung Verfandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Sweigſchriſtleitung in Berlin Nr. 384. Ma unheim, Montag, 9. Auguſt 1915. (Abendblatt). Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 9. Auguſt. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Ariegsſchauplatz. Mit Tagesanbruch entwickelte ſich ein Ge⸗ fecht bei Hooge öſtlich von Npern. In den Argonnen ſcheiterten franzöſiſche Vorſtöße. Geſtern wurde bei Dammerkirch und am Schwarzen Fee, heute früh bei Ypern, Zondrexange und bei Harboneyje ein fran⸗ izöſiſches Flugzeng durch unſere Kampf⸗ flugzeuge abgeſchoſſen. Die letzten beiden Flugzeuge gehörten einem Geſchwader au, das vorher auf die offene, außerhalb des Operationsgebietes liegende Stadt Saarbrücken Bomben geworfen, natürlich keinerlei militäriſchen Schaden an⸗ gerichtet, wohl aber 9 friedliche Bürger getötet, 26 ſchwer und eine großſe An⸗ zahl leicht verletzt hatte. Geſtlicher Nriegsſchauplatz. Die Angriffstruppen von Kowun haben ſich näher an die Feſtung herangezogen. Es wurden 430 Ruſſen, darunter 3 Offi⸗ ziere, gefangen genommen und 8 Maſchinen⸗ gewehre erbeutet. Auch gegen die Nord⸗ und Weſtfront von Lomza machten wir unter heftigen Kämpfen Fortſchritte. 3 Offiziere, 1400 Ruſſeu wurden zu Geſangenen gemacht und 7 Maſchinengewehre und ein Panzerauto ein⸗ gebracht. Südlich von Lomza wurde die Straße nach Oſtrolenka erreicht und die Straße Oſtrow⸗Wyſzkoweüberſchritten. Die an einigen Stellen noch zäh ſtandhaltenden Ruſſen wurden geworfen. Nowo⸗ Georgiewsk wurde auch im Oſten zwiſchen Narew und Weichſelab⸗ geſchloſſen. Gegenüber von Warſchau murde Praga beſetzt. Unſere Truppen drangen weiter nach Oſten vor. In Warſchau wurden einige Tauſend Gefangene gemacht. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Armee des Generaloberſten v. Woyrſch überſchritt in der Verfolgung die Straße GarwolinRyki(nordöſtlich von Iwan⸗ gorod). Der linke Flügel der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen drängte die Ruſſen über den Wieprz zurück. Mitte und rechter Flügel nähern ſich der Linie Oſtrow⸗Hansk⸗üchrusk am Bug. Oberſte Heeresleitung. „ Die eee von Nowo⸗ Genngiews platzes an der Weichſel und dem Narew⸗Bug kann nunmehr als vollzogen gelten. Die deutſchen Truppen, die mit dieſer Aufgabe be⸗ traut waren, hatten von Norden her ihren An⸗ griff auf das die Verbindung zwiſchen Nowo⸗ Geor iewsk und Sierozk ſichernde Fort Dembe ſiegreich durchgeführt und den Narep erreicht. Von Süden gelangten ſie bis Pienkow an der Weichſel, etwa halbwegs von Warſchau nach Nowo⸗Georgiewsk, ſo daß nur noch ein 13 Km. breiter Streifen zwiſchen Narew und Weichſel für den Feind freiblieb. Auch dieſer Streifen iſt, wie aus dem heutigen Tagesbericht erſicht⸗ lich, nunmehr abgeſchloſſen. An ein Entweichen der 0 iſt nicht mehr zu denken. Die Armeen Scholtz und Gallwitz hatten die ihnen gegenüberſtehenden ruſſiſchen Streitkräfte auf der ganzen Front zwiſchen Lomza im Norden und der Mündung des Bug in den Narew im Süden geworfen und den Vormarſch gegen die Linie Sierozk. Oſtrow. Wyſzkow.—Mezenin und die Bahn Warſchau— Bieloſtok angetreten. Am 7. näherten ſie ſich der Linie Lomza Oſtrow-⸗Wyſzkow. Südlich von Wyſzkow wurde der Bug erreicht, das an der Bugmündung gelegene befeſtigte Serock beſetzt. Die Ruſſen leiſteten hartnäckigen Widerſtand, was ſehr be⸗ greiflich iſt, denn parallel der genannten Straße läuft eine der wichtigſten Rückzugslinien der Ruſſen, die Bahn Bieloſtok—Wilna. Nach dem heutigen Bericht haben nun die deutſchen Trup⸗ pen den ruſſiſchen Gegendruck bald überwunden und haben die Straße Oſtrow.—Wyſzlow über⸗ ſchritten. Dieſe Straße läuft genau gleich⸗ mäßig wie die Bahn nach Bieloſtok und Wilna. Die Entfernung zwiſchen Straße und Bahn beträgt nur 16 Km. Es kommt dazu die Be⸗ legung der nach Nordoſten und Oſten führenden Bahnen mit Bomben So werden die Rückzugs⸗ wege der ruſſiſchen Streitkräfte, die bis geſtern noch Praga hielten, aber nun auch aus dieſer Vorſtadt vertrieben ſind immer mehr eingeengt und bedroht. Unſere Truppen, die durch den Uferwechſel bei Warſchau in eine überaus günſtige Lage gegenüber den ruſſiſchen Kräften zwiſchen Narew und Weichſel gekommen waren, haben die Verfolgung der weichenden ruſſiſchen Truppen ſofort aufgenommen, denen das Ent⸗ weichen in engem Raum auf bedrohten und nicht mehr ganz intakten Bahnlinien ſicher nicht ganz leicht werden dürfte. Nachträglich wird bekannt, daß in Warſchau einige Tauſend Ge⸗ fangene gemacht worden ſind. Die Einſchließung der Feſtungen Lomda und Kowno macht weitere Fortſchritte. Die Armee Woyrſch, die bekanntlich an der Radomka⸗ mündung die Weichſel überſchritten hatte, dringt weiter vor, die Straße Garwolin—Ryki, die in der Verfolgung der nach Oſten weichenden Ruſſen erreicht wurde, läuft in einer Entfernung von etwa 15 Km. parallel der Weichſel. Ryki liegt an der Bahn Iwangorod.—Breſt⸗Litowsk. Auch die Offenſive der Armee Mackenſen ſchreitet unabläſſig fort und treibt die Ruſſen immer weiter in den umklammerten Raum hinein. Der linke Flügel hat den gegenüberſtehenden Teil der ruffiſchen Streitkräfte bereits über den bei Iwangorod in die Weichſel fließenden Wieprz⸗ Fluß zurückgeworfen. Wie ein Blick auf die Karte zeigt, müſſen die Armee Woyrſch und dieſer Teil der Armee Mackenſen ſo allmählich an den Bahn Iwangorod—Breſt⸗Litowek zu⸗ fammentreffen, erſtere die verfolgten Ruſſen mehr nach Oſten, letztere nach Norden treibend, woraus beim Zuſammentreffen für die zurück⸗ weichenden Ruſſen ſehr böſe Verwicklungen ent⸗ ſtehen können. Die auf dem rechten Flügel der Armee Mackenſen entbrannten Känpfe haben mit einem Erfolg geendet, die Ruſſen ſind wieder weiter nach Norden in die Linie Oſtrow⸗ gebkgiewsb. Hansk-Uchrusk gedrängt worden. Oſtrow findet der Leſer auf der Karte„Die neue Front in Weſtrußland“, die wir im heutigen Mittagsblatt veröffentlichten. Die eingezeichnete Linie bedeu⸗ tet den Stand unſerer Front am 6. Auguſt. Wer unter Zuhilfenahme des heutigen Berichts in die Karte eine Linie von Garwolin über Ryki, das rechte Ufer der Wieprz, dann über Oſtrow bis an den Bug einzeichnet, erkennt den bedeutenden Fortſchritt von—3 Tagen und die unabläſſig vorrückende Einengung der Heere. In einer militäriſchen Betrachtung der „Köln. Ztg.“ in ihrer Sonntagsausgabe wurde an der Hand der bis dahin vorliegenden Ergeb⸗ niſſe der deutſchen Offenſive die Annahme aus⸗ geſprochen, die Ruſſen würden ſich vielleicht nun in der Front ſtellen, die 1903 bei den Manövern vor dem Zaren die zur Verteidigung von Breſt⸗ Lttowsk gegen einen von Süden herankommen⸗ den Gegner beſtimmte Nordarmee ſüdweſtlich von Wlodawa einnahm. Ihr Geſchick iſt aller⸗ dings wenig verſprechend für den Verteidiger, denn ſie wurde geſchlagen und entging nur durch den Abbruch der Uebung einer vollſtändigen Niederlage. Der ruſſiſche Tagesbericht. öſtlich von Poniewiez dauern die Kämpfe ohne weſentliche Veränderung an. Der am 6. Aug. abgeſchlagene Gegenangriff des Feindes gegen Kowno und Oſſowiecz wurde am folgenden Tage nicht erneut. Aus der Narewlinie unternahm der Feind neuerdings Angriffe auf der ganzen Front, wobei die Hauptmaſſe des Feindes gegen den Abſchnitt in Loenja(2) Oſtrow gerichtet war. Auf dem rechten Ufer der mittleren Weichſel verlief der Tag am 7, Auguſt ohne erhebliche Kämpfe. 5 Links der Wieprz gab es hartnäckige Nach⸗ hutkämpfe. Im Laufe unſeres Gegenangriffs machten wir einige hundert Gefangene. Zwi⸗ ſchen der Weichſel und dem Bug war der Tag ohne weſentliche Veränderung. Zwiſchen dem Bug und den Flüſſen Tuerjia und Lug rück⸗ ten wir auf die breite Front der feindlichen Vorhuten. Am oberen Bug und an der Slota Lipa und am Dnjeſtr ſtellenweiſe ausſetzendes Artillertefeuer. Die vuſſiſche Preſſe tröſtet. m. Köln, 9. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Ueber die Stimmung in Rußland berichtet der Son⸗ derberichterſtatter des„Corriere della Sera“ folgendes: Die Wiedereinnahme Warſchaus iſt alſo eine vollendete Tatſache. Das ruſſiſche Volk hat dieſe Nachricht mit großem Schmerz vernom⸗ men. Zu gleicher Zeit verſteht es aber die Notwendigkeit und Nützlichkeit gewiſſer unan⸗ genehmer Operationen. Die Preſſe verſucht, dem Publikum dieſe ſtrategiſchen Mandver zu erklären. So ſchreibt die„Wiedomoſti“: Wir wollen die politiſche und moraliſche Bedeu⸗ tung des Verluſtes von Warſchau nicht ver⸗ neinen, ebenſowenig wie die Vorteile, die der Feind durch die Eroberung der Weichſellinie gewonnen hat. Aber wir hoffen und glauben, daß dieſer Mißerfolg nicht für einen Augen⸗ Taga, die Parſchau auf dem rechten Weichſelufer, beſetz. blick das Streben nach dem höchſten Ziel, das unſer Land zuſammenhält, vermindert. Das Wort„Sieg“ hat ſeinen Glanz nicht verloren. Wir ſind berechtigt zu glauben, daß die neuen Hinderniſſe durch gemeinſame Anſtrengungen des Heeres und der Flotte überwunden wer⸗ den. Die Deutſchen ſchwächen ſich ſelber, wäh⸗ rend ſie nach der Stelle ſuchen, wo ſie uns den entſcheidenden Schlag verſetzen wollen. Aber Rußland beſitzt nicht eine Stelle, welche die gleiche Empfindlichkeit aufweiſt wie z. B. Paris oder Berlin und jedenfalls iſt Warſchau keine ſolche. Andere Zeitungen weiſen darauf hin, daß die ruſſiſche Armee immer noch unverletzt und manövrierfähig ſei. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich). Das Hauptquartier teilt mit: An den Dardanellen landete der Feind in der Nacht vom 7. Auguſt unter dem Schutze ſeiner Flotte einen Teil früſcher Streitkräfte in der Umgebung von Ka⸗ ratſchali, im Norden des Golfes von Saros und den Reſt an zwei Orten nördlich von Ari Burnu. Wir vertrieben den bei Karat⸗ ſchali gelandeten Feind vollſtändig. Er floh und ließ 20 Tote zurück. Die im Nor⸗ den von Ari Burnu gelandeten Truppen rück⸗ ten unter dem Schutze ſeiner Flotte in der Nacht vom 7. Auguſt ein wenig vor; abends hielten wir das feindliche Vorrücken durch Gegenangriffe auf. Heute früh ſchlugen wir den Feind zurück und brach⸗ ten ihm erhebliche Verluſte bei. Wir machten einige Soldaten und Offiziere zu Gefangene. Bei Sedd⸗ül⸗Bahr trieben wir einen Teil unſeres Grabens auf unſerem rechten Flügel etwa vierzig Meter gegen den Feind vor. Am 6. Auguſt ſchlugen wir den Feind zurück, der bei zwei fruchtloſen Angriffen auf dieſen Flügel 2000 Tote vor den Grä⸗ ben lie ß. Am 7. Auguſt wieſen wir 3 lange, aber fruchtloſe Angriffe, die der Feind gegen dieſen Laufgraben, gegen unſer Zentrum und gegen unſeren linken Flügel unternahm, zurück. Wir trieben den Feind in ſeine alten Stellungen zurück. Nicht zufrieden damit, dieſe wiederholten Angriffe zum Scheitern ge⸗ bracht zu haben, drangen unſere Truppen in einen Teil der feindlichen Gräben ein und richteten ſie gegen den Feind ein. Wir mach⸗ ten 110 Gefangene. Ein feindliches Unterſeeboot verſenkte heute früh das Linienſchiff„Barbaroſſo Haireddio.“ Ein großer Teil der Beſatzung iſt gerettet. Der Untergang des Barbaroſſa, ſo ſchmerzlich er an ſich iſt, regt uns nicht übermäßig auf, nur daß er das Stärkeverhältnis Unſerer Schiffe zu den feindlichen, wie 1 zu 10 geſtal⸗ tet. Wir heben noch hervor, daß unſere übri⸗ gen Schiffe dieſelbe Tätigkeit entfalten und daß ihre von blüffender Vaterlandsliebe be⸗ ſeelten Mannſchaften durch ihre Geſchicklichkeit General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abondblatt) Montag, den 9. Auguſt 1975. 7 f. 67 15 Saſig 83— —— tun blen 25ee ales eeee, 10 Higdss Teeee— — —— Dlacdur⸗ Senfed 22 Hanues 5 8 Jofarle 5 Se e c N und ihre Aufopferung dem Feinde denſelben Schaden zuzufügen wiſſen werden, wie ihre Kameraden. * Konſtantinopel, 9. Auguſt. Der Ort Karatſchali, n deſſen Umgebung nach dem geſtrigen Berich des türkiſchen Hauptquar⸗ tiers die Landung friſcher feindlicher Truppen ſtattfand, die jedoch in die Schiffe e wurden, liegt an der Nordküſte des Gol fes von Saros, ungefähr bei der gl leichnami⸗ gen Juſel zwiſchen den Mündungen zweier klei⸗ ner Flüſſe, 15 Kilometer weſtlich des Ortes Ka bikvei, der durch die Angriffe der Bulga⸗ ren gegen Bulair während des erſten Balkan krieges bekannt wurde. Der Arieg mit Italien. Ein italieniſcher General abgeſetzt. m. Höln, 9. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der italieniſchen Grenze: Italieniſchen Berichten zufolge erregt die Ab⸗ ſetzung des Kommandanten des 1. Armeekorps] General Ragni, großes Aufſehen. Ragni iſt ein ſehr bekannter Militär, der großes An⸗ ſehen genoß und früher Gouverneur von polis war. Die näheren Gründe ſeiner Ent⸗ hebung vom Kommando ſind unbekannt, müſſen aber ſehr ſchwerwiegend ſein. Italien und Serbien. Berlin, 9. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Hamburg wird der B. Z. gemeldet: Die Petersburger„Wjedomoſti“ meldet dem Ham⸗ hurger Fremdenblatt zufolge aus diplomati⸗ ſcher Quelle, daß Italien in kürzeſter Zeit mit offenen FJorderungen an Sorbien herantreten werde. Die Kriegslage! im Weſten. Differenzen zwiſchen Fran⸗ zoſen und Engländern. Berlin, 9. A(Von u. Berl. Bur.) Aus Sofia wird de gemeldet: Hier ein⸗ gekröffene zuverläſſige No ſten aus Frank⸗ reich beſtätigen, daß die Differenzen zwiſchen Engländern und Franzoſen ſich in letzter Zeit eeeeeeee eeee 8 eeeeeee eeee Aus Kigas Vergangenheit. Immer näher rücken die deutſchen Heeres⸗ ſäulen der alten Hanſeſtadt an der Düna, die durch die Jahrhunderte hindurch das Ziel er⸗ Hitterter Kämpfe geweſen iſt. Riga wurde im Jahre 1201 von Biſchof Albert der 1207 Lipland und mit ihm Riga als Reichs⸗ lehen vom deutſchen König Philipp 50n Schwa⸗ ben erhielt. Das Bl lühen und Gedeihen der Hanſeſtadt war von lebes mit dem Schickſal Livlands eng verk knüpft. Aus den Händen des Ordens der Schwertbrüder, der ſich ſpäter mit dem Deutſchen Orden in Preußen zuſammen⸗ ſchloß, ging Livland um die Mittte des 16. Jahr⸗ hundert in polniſche Hände über. Riga hat 20 Jahre lang(1562—1581) ſeine bſtändig keit als freie deutſche Stadt Erſt 1581, als das ganze Land längſt unter po Botmäßigkeit ſtand, kam es zu Polen, wobei Stephan Barthory ausdrück die Alegien der Stadt beſtätigte. Lange Polen dieſes Beſitztums nich euen. Der ſchwediſche Einfluß wurde immer mächtiger. Am 16. September 1621 zog der berühmte nach Gwöchent⸗ in Riga ein, wie einem hen, ſaſt in der Schwedenkönig Guſtav Adolf licher Belagerung als Herrſcher das ihm als proteſtantiſche Stadt Befreier zujubelte. Nach einer glücklice ein Jahrhunderk währenden Blütezeit, die Stadt ſich mannhaft gegen fremde Erobe⸗ rungsverſuche behauptete, mußte ſie ſich ſchließ⸗ liech, am 4. Juli 1710, dem ruſſiſchen Feldmar⸗ 5 emetjemw ergeben. Frieden zu wurden ſheute trägt Riga in ſeinem Ausſehen das verſchärft haben. Von franzöſiſcher Seite macht man den Engländern den Vorwurf, daß ſie die letzte franzöſiſche Offenſive nicht unterſtützten, wodurch ſie zum Scheitern gebracht wurde. Die franzöſiſche Regierung habe die engliſche ener⸗ giſch aufgefordert, die Armee Freuch dem Ober⸗ befehl Joffres unterzuordnen, damit die Ope⸗ rationen im Einklang miteinander gebracht werden. Die vielen ruſſiſchen Niederlagen in Polen verurſachen in franzöſiſchen leitenden Kreiſen eine förmliche Panik. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 9. Aug.(WTB Nichtamtlich.) Amtlicher Be ericht von geſtern Nach mitt ag: Iut Avtois Handgranatenkampf um Souchez In den Ar 8 onnen gelang es den Deutſchen am Abend des 7. Auguſt in einer unſerer vor⸗ ſpringenden Feldſchanzen im Weſtteile des Waldes nördlich Fontaine⸗Bouvet einzudringen. Sie wurden durch einen Gege nangriff verfagt und konnten ſich nur in Horchpoſten unſerer erſten Linie behaupten. In der Nacht griff der Feind unſere Stellungen im Abſchnitt la Fille morte an, faßte in einem unſerer Schützengraben Fuß, wurde aber ſofort daraus vertrieben, außer auf einer Front von 30 Meter. In 57 zogeſen Ende des utſchen unternommener Angriff, der äußerſt he eftig war, gegen unſere Stellungen am Lingenkopf, Se chratz⸗ männle und am Joche völlig zurückgeworfen;e der Angreifer erlitt ſchwere Verluſte. Vor der Front einer einzigen Kompagnie blieben über 100 von deutſchen Toten in den Drahthinder⸗ niſſen. Pavis, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern abend: Auf dem Weſtteile der Front einige Artillerieaktionen, in Belgien im Abſchnitte Steenſtraate⸗Hetſas, im Artbis und auf der Front von Souterre und im Aisnetal, wo Soiſſons bombardiert den wurde ein am den von wurde. In den Argonnen meldete man nur Kämpfe mit Bomben und Handgranaten von zützengräben zu Schützengräben. Im Woewre Artillerietätigkeit, beſonder 8 von Flirey und im Gebiete des rwaldes. In den Vogeſen griffen die Deutſchen abends wieder unſere Stellungen Der Hilſenfürſt wurde vom Feinde ſtark bom⸗ bardiert. * Englands innere Ariſis im Mai 1915 beleuchtet A. P. Nicholſon im Juliheft der „Contemporary Review“: Die Krtiſis, die zur Bildung des Koalitions⸗Miniſteriums geführt hat, wurde durch eine große Zahl von Einzel⸗ urſachen veranlaßt; viele davon betrafen die äußere Politik. Hohe franzöſiſche Kreiſe waren über den geringen Er⸗ folg an den Dardanellen mißmutig geworden. Gleichzeitig während der inneren engliſchen Kriſis ſpielte ſich die italieniſche Kriſis ab, die noch einmal den zwiſchen Italien und den Verbündeten abgeſchloſſenen Vertrag in Frage ſtellte. Daß gleichzeitig beide Kriſen ausbrachen, mußte für den Eindruck auf die Verbündeten höchſt unerwünſcht ſein. Es war für ſie daher eine erhebliche Beruhigung, daß das Koalitions⸗Miniſterium begründet wurde und daß ein Wechſel in der Admiralität ein⸗ trat. Die Rolle, die Lord Fiſher während dieſer Kriſis ſpielte, muß im höchſten Grade als ſonderbar angeſehen werden. Er hatte ſchon längſt kein Geheimnis daraus gemacht, daß er ſich mit Rücktrittsgedanken trug. Daß er aber gerade in dieſer Zeit, obgleich bereits Mr. Churchill zurückgetreten war, doch ſeinen Rücktritt aufrecht erhielt, iſt höchſt ſonderbar und ſieht ganz danach aus, als ob hier aus unbekannten Gründen auf den Sturz des Miniſtertums hingearbeitet wurde. Die Vorwürfe, die dem Miniſterium ge⸗ macht wurden, daß es die Erzeugung der Munjition vernachläſſigt habe, ſind völlig unberechtigt. Seit dem September 191⁴ beſchäftigte ſich ein Ausſchuß des Kabinetts unter Kitcheners Vorſitz mit dem Munitions⸗ problem, wurde aber einfach durch die Bureau⸗ kratie des Kriegsminiſteriums unterdrückt, welche es für notwendig erklärte, daß alle Au⸗ 1551 in erſter Linie den großen Rüſtungslieferanten zugewieſen wur⸗ den, die ſie dann ſelbſt weiter vergeben könn⸗ ten. Im März es ſich, 5 dieſes Syſtem pflicht in England ein. gleichen Monat das neue Reichsvertedtaungz⸗ geſetz durchgebracht, das es dem Miniſterinm ermöglichte, Ingenieurwerke und Fabriken einfach zu übernehmen. Jetzt begann die Ar⸗ beit des neuen Munitiors⸗Komitees Unter Lloyd George, und im April wurden berefts die erſten neuen Fabriken eingerichtet. Ale dieſe Dinge ſtanden nicht nur auf dem Papier, ſondern zum Beiſpiel ſchon Anfang Juni war es möglich, gewaltige Mengen von Munition in einer Fabrik zu erzeugen, deren Bau erſt in der Hälfte des Februar begonnen hatte. Die Vorwürfe gegen die Regierung ſind alſo nicht berechtigt. Zuzugeben war, daß unſere Truppen nicht genug Munition erhal⸗ ten hatten. Lord Kitchener wäre wohl in der Lage geweſen, eine vollkommen genügende Antwort zu geben, aber er hat es für richtiger gehalten, zu ſchweigen. Seitdem iſt durch aller⸗ hand Andeutungen bekannt geworden, daß ber Grund des bedauerlichen Muni⸗ tionsmangels darin zu ſuchen iſt, daß wir an Rußland gewaltige Mengen abgegeben hatten. Unter dieſen Umſtän⸗ den war die Situation für das Miniſterium unhaltbar. Es hätte ſich wohl gegen die Vor⸗ würfe des Munitionsmangels verteidigen können, mußte aber aus politiſchen⸗ Gründen ſchweigen, und der Eindruck auf die Verbündeten machte es äußerſt uner⸗ wünſcht, daß der Konflikt in der Admiralitat noch länger unbehoben blieb. Außerdem drohle der bisher innegehaltene Burgfriede zwiſchen Liberalen und Konſerva⸗ tiven in die Brüche zu gehen. Das Mini⸗ ſterium zog es daher vor, einem Koalitions⸗ Miniſterium Platz zu machen. Intereſſant ſind die Perſonalien des neuen Miniſteriums. Es dürfte kein Zufall ſein, daß die hauptſächlichſten Staatsmänner des neuen Miniſteriums die Männer ſind, die an der Konferenz von 1910 teilnahmen, welche verſuchen ſollte, aus den Schwierigkeiten der Homerule⸗Situation einen Ausweg zu finden. Wenn die damalige Konferenz auch ſcheiterte, ſo hat ſie doch den Ausgangspunkt zu einer allmählichen Annäherung der gemäßigten Ele⸗ mente beider Parteien gebildet. Schon wäh⸗ rend der Konferenz wurden auch allgemeinere Fragen berührt, und es ſtellte ſich heraus, daß die Vertreter beider Parteien ſich vielleicht auf ein Programm mit vier Punkten einigen könnten: eine ſtarke Flotte, ſoziale Reform, eine Weiterbildung des Milizſyſtems(erlen⸗ sion of the military service by means of the Hal⸗ lot Acts) und Vorzugszölle mit Bezug auf die Kolonien(a form of Colonial preference). Der Koalitionsgedanke iſt damals ſchon erwogen, aber erſt jetzt praktiſch geworden. Die Enthüllungen aus den belgiſchen Archiven. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ fährt mit der Veröffentlichung vom Aktenſtücken fort: Im Jahr 1908 machte der Zuſammen⸗ ſchluß Rußlands, Englands und Frankreichs weitere Fortſchritte. Schon im Laufe des März ſprach die ruſſiſche Preſſe von der Unvermeidlichkeit eines Krieges mit Deutſchland, und es mehrten ſich die Anzeichen, daß Balkan ein Zuſammengehen DOeſterreich⸗Un⸗ garns mit Rußland ſchwierig geworden ſei. Ende Mai erfolgte der Beſuch des Präſidenten der Franzöſiſchen Republik in England. Bei dieſer Gelegenheit trat im„Temps“ Herr Tar⸗ dieu für die Einführung der allgemeinen Wehr⸗ Den Anlaß dazu hatten die vom König und Präſidenten geſprochenen am 10 Lopf an und wurden vollſtändig zurück ge und mit den Ruf jen auch die ſtolze Hauf u zuerkannt, unter deren Herrſchaft ſie geſtanden haben. end der Blüte der Hanſe war Riga ein htiger Vorplatz des Bundes, in deſſen Mauern das Hamburger Recht galt. Noch un⸗ Gepräge der mittelalterlichen vor allem exinnern die enge Bau⸗ ſpitzgiebe⸗ gotiſchen Kirchen mit ihren hochragenden ien an dieſe Zeit. Mit dem Verfall der Hanſe ging auch das mittel⸗ alterliche Lehen Rigas zurück. Spätex kamen noch die andauernden zwiſchen den Biſchöfen und den Ordensrittern hinzu, wobei die erſteren und mit ihnen die Bürger Rigas, die ſich auf ihre Seite ſtellten, den Kür⸗ zeren zogen. Dann kam das Reformationszeit⸗ alter. Wie ein Lauffeuer breitete ſich die neue proteſtantiſche Lehre in Stadt und Land aus. nur die Deutſchen, auch die eingeborenen Letten und Eſten bekaunnten ſich voll und ganz zu Luthers Lehre. Der erſte Brief Martin Luthers vom 15. Auguſt 1522 an die Städte Riga, Reval und Dorpat iſt ein koſtbares Klei⸗ nod aus dieſer Zeit. Daß Riga bei den nun folgenden andauernden Kämpfen an ſeiner früheren Macht einbüßte, liegt auf der Hand. Beſonders die polniſche Zeit bedeutete für Liv⸗ land eine Zeit der Bedrückung unter dem Ein⸗ fluſſe polniſcher Jeſuitenherrſchaft. Unter den Schweden blühten Stadt und Land wieder auf. Ruhe und Ordnung und damit der Wohlſtand kehrten zurück. Dann kam der große nordiſche Krieg, der unſägliches Glend für das Land im verkennbare Haente 5 art der Straßen mit ihren teilweiſe die ligen Häuſern und Nicht hiffbruch gelitten hatte. Darauf wurde Tvaſte im gegeben. 855 Gefolge hatte. Alles Heeren verwüſtet. Im November 1709 rückte Peter vor Rigga. Die Stadt verteidigte ſich tapfer, Hunger und eine ſchwere Seuche zwangen ſie endlich zur Uebergabe. Sie war damit in ruſſi⸗ ſchen Beſitz übergegangen, behielt jedoch, wie überhaupt die ganzen Oſtſeeprovinzen, ihre Selbſtverwaltung und Sprachenfreiheit. Nach]! und nach blühte die Stadt wieder auf. Von dem Einmarſche Napoleons in Rußland blieb Riga der Große ſelbſt unberührt, während die Vorſtädte aus Furcht vor den Franzoſen niedergebrannt wurden. Während des Krimkrieges verhäng⸗ ten die Engländer die Blockade über den Meer⸗ bhuſen von Riga und unterbanden dadurch zeit⸗ weilig den Handel der Stadt. 1856 wurden die Feſtungswälle niedergelegt und ſo Raum für die notwendige Stadterweiterung geſchaffen. Anderk⸗ Jahrhunderte hindurch l hat Riga unter dem Szepter des 1 95 zen Kaiſers in Ruhe und Frie⸗ 155 gelebt. Es konnte ſeine Eigenart weiter ent⸗ wickeln, Hundel und Wandel konnten ſich aus⸗ breiten. Die Stadt beſaß eine ausgedehnte Selbſt⸗ verwaltung auf dem Gebiete der Rechtspflege, der kirchlichen und Schulverwaltung, der Polizei und des Verkehrsweſens. Die Sprache war deutſch, die Verwaltung wurde in deutſchem Geiſte ausgeübt und prägte dem geſamten öfſent⸗ lichen Leben einen deutſchen Charakter auf. Deutſch war auch das Recht, nach welchem in den Gerichten Recht geſprochen wurde. Deutſch waren die Schulen, das Gymnaſium, die„Realſchulen und das Polytechnikum in Riga. In dem liv⸗ ländiſchen Landtage war die Stadt mit einem Sitz vertreten. Dieſes alles änderte ſich Mikte wurde von den ruffichen ſiſch, O⸗ der Gher Jahre des 00 Jahrhunderts. Zu⸗ erſt begannen die Ruſſifizierungsbeſtrebungen auf kirchlichem Gebiet, dann folgten die Regie⸗ rungsbehörden und die Stadtverwaltungen, ſchließlich das Gerichtsweſen und die Schulen. Die Selbſtverwaltung wurde aufgehoben und alles nach ruſſiſchem Muſter eingerichtet. Be⸗ ſonders wurden die Schulen hiervon betroffen. Für den Unterricht in der deutſchen Sprache war nur ein ganz geringer Raum übrig geblieben. Erſt nach der großen Revolution von 19056 trat eine gewiſſe Beſſerung in dieſer Hinſicht ein. Aber ganz hat Riga ſeine früheren Rechte nicht e und es iſt auch nicht anzunehmen, daß unter ruſſiſcher Herrſchaft ſich dies jemals wieder ändern ſollte. Alle Stütrme, die über Liv. land und die alte Hanſeſtadt im Laufe der Jahr⸗ hunderte hingebrauſt ſind, haben es aber nicht vermocht, den Kern deutſchen Weſens, der in dem alten Ordenslande ſtets treu bewahrt⸗ 3u verwiſchen. Neue Rriegsliteratur. Eine der Rückwirkungen des Krieges auf das Wirtfchaftsleben ſtellt P. Strieda, Pro⸗ feſſor in Leipzig, in einer Schrift der Gebe⸗ ſtiftung„Krieg und Sozialpolitik“ dar. Die Sozialverſicherung und ihre Anpaſſung an die durch den Krieg veränderten Verhältniſſe, den Arbeits⸗ wie Arbeitermangel und das weitver⸗ zweigte Gebiet der ſozialen Kriegsfürſorge⸗ Kulturelle Ausſtrahlungen, haußt⸗ ächlich die Verirrungen E der von Webers auf dem — te 20 — „„„ 10 .* „ 7 7 N FS — Montag, den 9. Auguſt 1915. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. König hatte von„entente permanente“, der Prä- ſident von„entente resserrée“ geſprochen und Forderung des„Temps“ machte den als werde von Frankreich eine Bedi Verwirklichung dieſer auf tenden Reden geſtellt. Bedeutung war der B am 9. Juni 8 machte. Er bezweckte Ausſchaltu Deſterreich⸗Ungarns aus den angelegenheiten und hatte die r hebung in der Türkei zur Folge. Der Revolution der Jungtürken fo Proklamation Bulgariens zum ſelbſtä tum, Oeſterreich⸗Ungarn vollzot von Bosnien und der He trat plötztlich eine ſerbiſ riſche Frage in den Vorde er die Ententemächte gegen Oeſterreich⸗Ungarn Par⸗ tei nahmen. Schon damals ſchien eine Welt⸗ kriſis kaum zu vermeiden. Daß lag an ie Die Von hemache den König Eduard 1* 5 vor Reval N8 e die Rol nehmen, die ihm konnte die Gefahr als überwun Am 9. Februar 1909 kam zwiſe land und Frankreich ein Abkon Marokko zuſtande, in dem Deutſchland die beſonderen politiſchen Intereſſen Frankreie anerkannte, während es andererſeits die wirt⸗ ſchaftliche Betätigung Deutſchlands in Marokko ſicherſtellen ſollte. Es iſt überaus lehrreich, die Haltung zu ver⸗ folgen, welche die belgiſchen Geſandten in dieſer Zeit einhielten. Die Selbſtverherrlichung Deleaſſes mit ihren verletzenden Anſpielungen auf Deutſchland, die ſchon Baron Greindl treffend gewürdigt hatte, peranlaßte Hern Leghait in Paris, die Frage aufzuwerfen, ob nicht die Neugruppie. rung der Mächte das Ergebnis eines umfaſſenden Programms ſei, das in London wundervoll erdacht wurde. Baron Greindl aber, ſpricht ſich am 29. Januar dahin aus, daß die Rede Delcaſſés imen über deshalb Beifall gefunden habe, weil ſie den geheimen Wünſchen und den einge⸗ ſtandenen Revanchſagelüſten der Franzoſen entſprach. Als der Deutſche Reichstag die Herabſetzung der Lebensdauer unſerer Kriegsſchiffe von 25 auf 20 Jahre einſtimmig annahm, zog Greindl daraus den Schluß, daß das deutſche Volk den Ernſt der Feindſeligkeit Eng⸗ lands einſehe und deshalb ohne Murren die Koſten dieſer Reform auf ſich genommen habe. „Kein Menſch— ſchreibt er hat hier jemals den abſurden und unausführbaren Gedanken eines Angriffs gegen England gehegt, aber alle Welt befürchtet einen engliſchen Angriff.“ Inzwiſchen machte das vertra g3swid⸗ ige Vorgehen Frankreichs in Ma⸗ vokko weitere Fortſchritte. Baron Greindl ochſchaut klar die Methode des franzöſiſchen Borgehens. Aus Anlaß des Weißbuches über Marokko weiſt er darauf hin, in wie flagrantem Gegenſatz zu den humanitären Reden Frank⸗ reichs im Haag das Bombardement einer offe⸗ nen Stadt wie Caſablanca ſtehe. Die Unaufrichtigkeit der Politik Pichons ver⸗ urteilt er bei dieſer Gelegenheit mit folgenden Worten: „Zweifellos mußte man in Paris vorher⸗ ſehen, daß dieſes brutale Vorgehen nicht nur in Marokko, ſondern in der ganzen mohammeda⸗ niſchen Welt eine fremdenfeindliche und vor allem antifranzöſiſche Bewegung hervorrufen werde, die den gewünſchten Vorwand zu einer Olkupation liefern ſollte, die man zwar offiziell eine vorübergehende bezeichnet, die man aber offenbar zu einer dauernden zu machen gedenkt. Am Qual'Orſay iſt man zu der Politik Herrn Deleaſſes zurückgekehrt, hat ihr aber noch dazu den Mantel der Heuchelei umge⸗ hängt, Doch ſelbſt den beginnt man abzu⸗ rank Lascelles, der ſich durch 15jährige legen, feit in Berlin das Vertrauen des Kaiſers eeeere: blf2e eee eeeeeeeeeeee 22 ME Waner „ damals in Berlin 5 feifrigen Beſtreben der Kaiſerlichen Regierung, In einem Bericht vom 13. bezüglich der Abgeſandten zum rung eing haben die Ab Hafid ſein Reich a die alle gleiche ſie die Mai 1908 ſagte er Nulay Hafids, die oßen Aerger der n waren:„Gleich dten erklärt, daß päern öffnen Ich frage ſo u Frankreich ealle will(wir haben das Schaden bei der nennung des der öffentlichen Arbeiten erfahren) )tet, daß das Land ſich beruhigt, ſtatt „ weil es ihm den Vorwand n würde, den es ſucht, um ſeine Erobe⸗ gspläne verwirklichen zu können.“ Die Stellungnahme der deutſchen Politik dieſem illoyalen Vorgehen Frankreichs gegen⸗ über kennzeichnet er unter Hinweis auf das deutſche Marokko folgendermaßen:„Das Weiß⸗ buch zeugt von Anfang bis zu Ende von dem Par i den unwahrſcheinlichſten Behauptungen des Herrn Pichon und des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin Glauben zu ſchenken, um nicht die aniſche Frage erneut anſchneiden zu müſſen.“ Baron Greindl war in Beurteilung der Ma⸗ rokkopolitik Frankreichs ſcharfſichtiger als ſein Pariſer Kollege, der in ſeinem Bericht vom 19. Januar 1909 die Verſicherung Herrn Pichons * 3a ernſt nimmt, daß die Regierung weder ein Protektorat noch die Eroberung Marokkos wünſche(!), ſondern die Achtung vor den inter⸗ nationalen Vereinbarungen(1) und die Vor⸗ teile, auf die ſie Frankreich ein Recht gaben. Ueber den Beſuch des Präſidenten Fallisres in England und die Rede, mit der Sir E. Grey den bevorſtehenden Beſuch König Eduards in Rußland als gänzlich un⸗ politiſch darſtellte, äußert ſich Greindl am 30. Mai folgendermaßen: „Man mag es Allianz, Entente nennen, oder wie man will, die vom König von Eng⸗ land perſönlich eingeleitete Gruppierung der Mächte beſteht, und wenn ſie auch nicht eine direkte und baldige Kriegsge⸗ fahr für Deutſchland bedeutet(was zuviel geſagt wäre), ſo liegt in ihr nichtsdeſtoweni⸗ ger eine Verringerung der Sicherheit.“ Die herkömmlichen friedlichen Verſicherungen, die zweifellos auch in Reval wiederholt werden dürften, bedeuten recht wenig im Munde dreier Mächte, die eben erſt, wie Rußland und Eng⸗ land, wenn auch mit verſchiedenem Erfolg, nur in dem Beſtreben, ſich zu vergrößern, ja ohne plauſiblen Vorwand die Eroberungskriege in der Mandſchurei und in Transvaal geführt haben, ober die wie Frankreich gerade jetzt zur Er⸗ oberung Marokkos ſchreiten unter Nichtachtung feierlicher Verſprechungen und ohne anderen Rechtstitel als die Uebertragung der Rechte Englands, die dieſes ſelbſt nicht beſaß. Es ſind dieſelben Mächte, die im Verein mit den Ver⸗ einigten Staaten, die kaum ihren Raubkrieg gegen Spanen hinter ſich haben, im Haag als Ultrapazifiziſten aufgetreten ſind. Der Dreibund hat während 30 Jahren den Weltfrieden geſichert, weil er unter Führung Deutſchlands ſtand, das mit der politiſchen Gliederung Europas zufrieden war. Die neue Gruppierung be⸗ droht ihn, weil ſie aus Mächten beſteht, die eine Reviſion des ſtatus quo an⸗ ſtreben, und zwar in ſo hohem Gvade, daß ſie Jefühle jahrhundertelangen Haſſes zum Schweigen gebracht haben, um dieſen Wunſch verwirklichen zu können.“ Daß die deutſche Politik ſich über die Tragweite der engliſchen Pläne nicht täuſchte, zeigen die Berichte Greindls vom Juni und 18. Juli. Der Staatsſekretär von hben machte Greindl gegenüber aber kein Hehl daraus, daß er dieſ engliſche Po⸗ litikilloyal finde. Rücktritt des engliſchen Botſchafters die klampfesfroh für Echtheit und Aufrichtigkeit der Daheimgebliebenen ſich einſetzt. Reich iſt die eigentliche Literatur aus dem Kriege: Aus Streffleurs Militärblatt erſcheinen im Verlag L. W. Seidel, Wien) Son⸗ derabdrücke, von denen der erſte die Kriegser⸗ eigniſſe von der Mobiliſierung bis zur Schlacht bei Lemberg ſchildert, der zweite die Schlacht bei Simanova⸗Lapanvw. Streffleurs Wochenblatt iſt das Organ der öſterreichiſch⸗ungariſchen Wehrmacht. Wir begrüßen ſeine ſachlichen, mit ausgezeichnetemKartenmaterial verſehenen Dar⸗ legungen darum gerade in Deutſchland mit be⸗ ſonderer Freude, zumal durch ſie erſt Gelegen⸗ beit gegeben iſt, in die gewaltigen Kämpfe der Oeſterreicher und ihren Anteil am Sieg verläß⸗ lichen Einblick zu gewinnen. Derſelbe Verlag begann als weitere wert⸗ bolle, weiteſter Beachtung würdige Veröffent⸗ lichung Hefte mit Bildniſſen und Bildern aus den öſterreichiſchen Kämpfen(„Unſere Krieger“, jedes Heft 20 Pfg.). Der Druck iſt gut, das Bilderwerk reich und ausgezeichnet aufgenom⸗ men, ſachlich und menſchlich von höchſtem Reiz. Oberſtudienrat O. E. Schmidt ſchildert eine Fahrt zu den ſächſiſchen Regimentern der Weſt⸗ front, die der Verfaſſer im Auftrage des Königs von Sachſen unternommen hat, und die bis in die Feuerlinie und über Straßburg in die Vogeſen, dann in die Champagne nach Mpern und durch Belgien führte. Anſchauliche und markante Bilder vom See⸗ krieg, der Süddeutſchland räumlich und ge⸗ danklich weiter abliegt, ſo weit es ſich nicht um U⸗Boote handelt, ſammelte in ſehr willkommener Weiſe Vizeadmiral H. Kirchhoff. Der Seekrieg 1914—1915. Schiffspoſt⸗ und Feldpoſtbriefe ſo⸗ wwie andere Berichte von Mitkämpfern und Augenzeugen.(Heſſe u. Becker, Leipzig. Mit Nicht weniger lieb kann uns ein rein menſch⸗ liches Denkmal werden, eine aus Feldpoſtbriefen 1 glaubwürdigen Berichten veranſtaltete Sammlung von Anekdoten und Begebenheiten, die den Begriff„Barbaren“ erläutern. Wir „Barbaren“, Mit Beiträgen von R. Eucken und E. v. Wolzogen. Heſſe u. Becker, geb. 2 Mark.) In England— Oſtpreußen Südöſterreich. Geſehenes und Gehörtes erzählt Arthur Holit⸗ ſcher,(S. Fiſcher, Verlag, Berlin.) Geb. 1 Mk. — London in der erſten Kriegswoche, Oſt⸗ preußen vor dem zweiten Durchbruch der Ruſſen und Südöſterreich zur Zeit der Kriegserklärung Italiens ſind mit dem wachen Auge des viel Gereiſten und der ſeeliſchen Feinfühligkeit des Dichters geſehen und geſchildert. Die romanhaft abenteuerlichen Erlebniſſe der„Emden“ erzählt den Offizieren und Mannſchaften Emil Ludwig, nach; auch er Dichter und Mann der Wirklich⸗ keit zugleich. Einige Kriegsberichte deutſcher Studenten legt Profeſſor Witkop(Freiburg i..) in einem Auſſatz des Panther(auch als Separatabzug erſchienen) vor.„Dokumente von einer inneren Schönheit und Größe, daß je⸗ des Begleitwort erſtirbt,— Dokumente, die an innerer Größe jeder Kriegsſzene Tolſtois oder Zolas gewachſen ſind.“ Nach dieſen Proben ſteht es feſt, daß aus der Sammlung der Studen⸗ tenbriefe ein nationales Denkmal des Krieges werden wird, dem kein anderes an Größe und innerer Kraft vergleichbar iſt. Man helfe alſo durch Einlieferung von Briefen(Urſchrift oder Abſchrift) auch an der Nagelung dieſes eiſernen Roland!„In dieſer Zeit, ſo ſchrieb einer der Studenten, iſt ja ohnehin alles, was man tut und denkt, alſo auch, was man ſchreibt, nicht und der deutſchen Regierung erworben hatte, erklärte Baron Greindl dadurch, daß man in London dieſen Vertreter einer Politik der An⸗ näherung zwiſchen Deutſchland und England als unbequem habe beſeitigen wollen:„Der Eifer, den er entwickelt hat, um Mißverſtändniſſe zu be⸗ ſeitigen, die er für töricht und für beide Reiche im hohen Grade nachteilig hält, entſpricht nicht den politiſchen Anſichten ſei⸗ nes Herrſchers.“ Noch ſchärfer urteilt Greindl am 13. Februar 1909 über die engliſche Politik bei Gelegenheit des endlich erfolgten Beſuches König Eduards in Berlin im Winter 1909. Er ſchreibt bei die⸗ ſem Anlaß:„Der König von England verſichert, daß die Erhaltung des Friedens immer das Ziel ſeiner Bemühungen geweſen ſei; das hat er ſeit Beginn des erfolgreichen diplomatiſchen Feld⸗ zuges immer geſagt, den er in der Abſich ht ge⸗ führt hat, Deutſchland zu iſolieren; aber es kann niemals ernſtlicher bedroht war, als ſeitdem der König von England ihn zu feſtigen trachtet.—— Der Beſuch des Königs von England fällt mit einer erheblichen Vergrößerung des Marine⸗ budgets zuſammen, mit dem Bau neuer Panzer vom Dreadnoughttyp und mit der Bildung des ſtärkſten Geſchwaders, das es je gegeben hat, und deſſen Heimatshafen der Punkt in der Nordſee iſt, der den deutſchen Küſten räumlich am nächſten gelegen iſt. Geſchieht dies lediglich zum Schutz gegen einen etwaigen Angriff, den Deutſchland gar nicht in der Lage iſt, zu unternehmensd“ Die ſtetig weiter fortſchreitende Ver⸗ ſchärfung der Gegenſätze läßt ſich an der Hand aller Berichte Greindls im Früh⸗ jahr 1909 verfolgen. Eine Parallele zwiſchen den Marinedebatten in der Budgetkommiſſion des Reichstags und den Verhandlungen im engliſchen Unterhauſe bemerken, wenn man die Redner hört, die in London erörtert haben, wie die engliſchen See⸗ ſtreitkräfte beſchaffen ſein müſſen, um jeder Ge⸗ fahr gewachſen zu ſein man glauben könnte, daß außer Großbritannien Deutſch⸗ land die einzige Macht iſt, die über⸗ haupt eine Kriegsmarine beſitzt. Man hat von ihr geſprochen, als ob die anderen nicht exiſtierten, und das einen Monat nach dem Be⸗ ſuch des Königs von England in Berlin, bei dem ſo herzliche Reden gewechſelt wurden. Dieſe einſeitige, geradezu hypnotiche Furcht ſagt mehr, als die obligaten offiziellen Höflichkeiten, ohne die gewiß Grund zur Beunruhigung vorliegt, die aber an und für ſich nicht das Geringſte be⸗ deuten. Nach wie vor beſteht die angebliche An⸗ näherung beider Länder in einem tiefen gegen⸗ ſeitigen Mißtrauen.“ Am 31. März ſchreibt er:„Die Verfaſſung der Gemüter in England erinnert an die in Frank⸗ reich während der Jahre 1866 bis 1870. Damals hielten ſich die Franzoſen für berechtigt, Deutſchland an der Wiederherſtellung ſeiner Einheit zu verhindern, weil ſie darin eine Be⸗ drohung der Vorherrſchaft ſahen, die Frankreich bis dahin auf dem Feſtland ausgeübt hatte. Ebenſo betrachtet man heute in London die Weigerung, ſich vertraglich dazu zu verpflichten, von der Gnade Eng⸗ landsabhängig zu bleiben, als einen unfreundlichen Akt und eine Be⸗ drohung des Friedens.“ Als im Oktober 1908 die engliſche und die franzöſiſche Preſſe in höchſte Aufregung über die Annexion von Bosnien und Herzegowina ge⸗ riet, war Herx Leghait in Sorgen, daß der Plan Iswolskis, auf einer ad hoc berufenen Konferenz den„Berliner Vertrag zu zerreißen“, die Unterſtützung Frankreichs und Englands finden könnte. Die Sorge war unnötig, aber Herr Legheit war einſichtig genug, zu erkennen, von welcher Seite die Gefahr drohte. Auch ein Bericht Baron Greindls vom 1. April 1909 zeigt, daß er es lediglich der mangeln⸗ den Kriegsbereitſchaft Rußlands zuſchreibt, wenn der Krieg damals nicht ausbrach, den die engliſche Politik in nächſte Nähe rückte. Tat⸗ ſächlich hat, als dank dem Eingreiſen Deutſch⸗ lands die Kriſis überſtanden wurde, die eng⸗ liſche Regierung in St. Petersburg ernſte Vorſtellungen darüber erho⸗ ben, daß Rußland der Anregung des Berliner Kabinetts gefolgt war, die die Annexionsfrage aus der Welt ſchaffte. Baron Greindl ſchreibt: ſicht nach nicht zweifelhaft, Frankreich von dem aufrichtigen W̃ waren, einen allgemeinen europa n Brand zu vermeiden. Rußland hat nichts von dem, was man zum Kriegführen braucht, und ſolange ihre engliſchen Freunde nicht in der Lage ſind, ihnen auf dem Feſtland zu Hilfe zu kommen, ſind die Franzoſen weit entfernt davon, ſich des Erfolges ſicher zu fühlen. Aber ſo ſehr man auch den Frieden wünſchte, ſo hätte man ihn doch lieber anders gewährleiſtet geſehen. Der von Herrn Iswolski und Sir Edward Grey ausgearbeitete Konferenzvorſchlag, die Verhandlungen über eine Kollektivdemarche in Wien und der ganze Meinungsaustauſch zwi⸗ ſchen London, Paxris und St, Petersburg zielten ſtändig darauf hin, Oeſterreich⸗Ungarn zu einem Vergleich zu zwingen, der einer Demütigung ſehr ähnlich geweſen wäre.“ Gleich zutreffend iſt ſein Urteil über die Rolle, die Italien im Dreibunde ſpielt.(Bericht vom 17. April 1909.) „Seit recht langer Zeit gibt man ſich weder in Berlin noch in Wien irgendwelchen Illuſionen über den eventnellen Beiſtand Italiens hin. Der Und England Ver⸗ dauernd „Es iſt meiner An⸗ daß Rußland und uſch beſeelt 0 ült er am d feſt als Garantie für die Treune der neuen Freunde, die ihm nur ein begrenztes Ver⸗ Eigentum, ſondern Gut einer größeren Ge⸗ zuhlreichen Bildbeigaben, geb. 3 Mark.) meinſchaft.“ trauen einflößen; er behält ſich dabei vor, ſich einem nicht entgehen, daß der Weltfrieden führt ihn zu folgendem Schluß:„Ich möchte nur auf die Seite des Stärkeren zu ſtellen wie in Al⸗ geciras, wo er Frankreich und England unter⸗ ſtützte, und wie kürzlich in der Orientfrage, wo er ſich ſchließlich Deutſchland und Oe terreich⸗ Ungarn anſchloß, nachdem er bis zum Augen⸗ blick, in dem erkennbar wurde, wo der Erfolg 0 eine zweideutige Haltung eingenommen 9 reibunde, ine Minderung an Preſtige bedeuten würde, id auch, weil man darin eine Möglich kerit ieht, es im Falle eines Konfliktes nicht als Gegner zu haben; aber das iſt alles, was man von ihm erhofft.“ Die Zuſammenkunft Kaiſer Wilhelms mit dem Zaren in den Finnländiſchen Schären am 17. Juni verſtimmte ſichtlich in Paris und noch mehr in London. Dazu bemerkt Greindl, daß man ſich in Ber⸗ lin über die Ergebniſſe dieſer Zuſammenkunft keinen Illuſionen hingebe. Offenbar habe die Entwicklung der Balkankriſis gezeigt, daß die ipelentente Rußland keine genügende Stütze biete, um auf mindeſtens normale Beziehungen zu Deutſchland verzichten zu können. Auch die Zuſammenkunft des Zaren mit Fallieres in Cherbourg, am 31. Juli 1909, ſtand unter dem Eindruck der Depreſſion, die ſich aus dieſer Lage ergab. Der Bericht Archots, der damals Leghait in Paris vertrat, läßt darüber keinen Zweifel aufrommen. Er hatte den Eindruck, daß der Rauſch der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ brüderung verflogen ſei. Das war freilich ein Irrtum; jeder neue Anlaß, chauviniſtiſche Hoffnungen aufzufriſchen, mußte ihn auch zu neuer Glut wieder anſachen, denn die Funken glühten unter der Aſche fort und wurden ſorg⸗ fältig gehegt. „Reichsgenoſſe“ Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt H. Ubl⸗ mamn in der deutſch⸗öſterreichiſchen Monats⸗ ſchrift„Deutſche Arbeit“: „Dem Deutſchen darf niemand in der Welt näher ſtehen als ſein Reichsgenoſſe.“ So leſen wir an der Spitze der Leitſätze, die die„Freie vaterländiſche Vereinigung“ in Berlin(unter dem Vorſitz von Prof. Kahl) aufgeſtellt hat. Nicht wenigſtens:„dem Reichsdeutſchen“, ſon⸗ dern:„dem Deutſchen“. Daran ſchließt ſich der nicht minder deutliche Satz:„Wer ſich dazu bekennt, hat auf die rückhaltloſe Anerkennung ſeiner nationalen Geſinnung Anſpruch.“ Wer iſt alſo national? Wer(in der Welt) deutſche Wer ſich als Reichsgenoſſe überzeugungsmäßig bekennt: muß man aus dieſem Zuſammenhang ſchließen. Wir wiſſen wohl: der„Freien vaterländi⸗ ſchen Vereinigung“ iſt es nur um die innere Politik im Reiche und dabei um Beſtrebungen wahrhaft, auch in unſerem Sinne, nationaler Art zu tun. Sie wendet ſich auch nur„an die Deutſchen im Reiche“. Aber kann, ſelbſt vom rein reichsdeutſchen Standpunkt aus geſehen, die innere Reichspolitik nur einen Augenblick ohne die äußere, vor allem ohne die geſamt⸗ deutſch⸗mitteleuropäiſche Politik geſehen wer⸗ den? Und tut man gut, für die(„kleindeutſche“) Reichsgeſinnung ein für allemal und ſo ein⸗ deutig den Namen„national“ in Anſpruch zu nehmen? Was bleibt dann für die geſamt⸗ deutſche Kulturgemeinſchaft, die, ſollten wir meinen, ſich in dieſem Krieg überaus wichtig auch für das Reich als ſolches erweiſt? Die in einer feindlichen Welt die einzige zuverläſſige Stütze außerhalb des Reichs bedeutet? »Noch einmal: die Ziele der„Freien vater⸗ ländiſchen Vereinigung“ in Ehren. Nichts kann den„Auslanddeutſchen“ lieber ſein, als wenn die inneren Parteiſtreitigkeiten im Reiche, die üble Gepflogenheit, jemanden da⸗ nach„national“ oder„unnational“ zu benen⸗ nen, ob er dieſe oder jene Partei⸗ oder gar Wirtſchaftsanſchauung hat, wirkſam bekämpft wird. Aber der Fortſchritt, der damit erreicht wird, ſcheint uns boeinträchtigt, wenn man ihn nur damit erreichen zu können meint, daß man die nationale Gemeinſchaft aufs Reich einſchränkt. Männer wie Kahl, Har⸗ nack, Herkner, Rohrbach, Sering, Adolf Wag⸗ ner, deren Geſinnung und Lebensarbeit auf Schritt und Tritt ins Geſamtdeutſchtum weiſt und von dort ihre beſte Kraft gewinnt, hätten doch wohl eine Formulierung finden können, di 0 — —.— e beidem, Staat und Volkheit, ihr Recht widerfahren ließ. Fürſorge für Kriegerwaiſen. Angeſichts der großen Aufgaben, welche der gegenwärtige Krieg an die Waiſenfürſorge ſtellen wird, haben die Deutſche Reichs⸗ fechtſchule und die Fechtanſtalt des Deutſchen Kriegerhundes beſchloſſen, in Zukunft zwar wie bisher getrennt zu mar⸗ ſchieren, aber vereint zu ſchlagen. Die beider⸗ feitigen Organiſationen werden für ſich beſtehen bleiben und nach ihren Grundſätzen wefter arbei⸗ ten, aber ſie wollen dies in freundſchaftlichem Einvernehmen tun und ſich gegenſeitig unter⸗ ſtützen. Es iſt zu erwarten, daß hierdurch das gemeinſame Liebeswerk erheblich gefördert wird. Die im Jahre 1880 entſtandene Deutſche Reichsfechtſchule unterhält zurzeit 6 Waiſenhäuſer mit rund 300 Kindern. Die nach ihrem Vorgange im Jahre 1884 begründete Fechtauſtalt des Deutſchen Kriegerbundes hat den Zweck, die Unterhaltungskoſten für ſeine 4. Seite. General⸗Anzeiger Montag, den 9. Auguſt 1915. Waiſenhäuſer Gegenwärtig be⸗ ſtehen 5 Krie in denen 500 Kinder unter Der Deutſche Kriegerbund außerdem Erziehungsbeihilfen für ſolche n, die aus Platzmangel oder aus andern Gründen in Kriegerwaiſenhäuſern keine Aufnahme finden können. Für die Ver waltung ſeiner Kriegerwaiſenhäuſer hat der Deutſche Kriegerbund Stiftung eigenen Rechtes errichtet, die Kronprinz⸗ und Kronprinzeſſin⸗-Stiftung, deren erſte Protektorin Ihre Majeſtät die Kaiſerin und deren zweite Protektorin Ihre Kaiſerliche Hoheit die Frau Kronprinzeſſin iſt. Deutſcher Wehrverein. Anläßlich der in tage der iege Frankfurt a. M. am Jahres⸗ Serklärung abgehaltenen Ver⸗ ſammlung des Deutſchen Wehrvereins, gingen auf die Drahtungen an den König von Bayern und Feldmarſchall v. Hinden⸗ burg folgende Antwort ein: „An den Deutſchen Wehrverein zu Händen St. Durchlaucht des Fürſten Yſenburg⸗Wäch⸗ tersbach. Leutſtetten, den 1. Auguſt. Ew. Durchlaucht und der Verſammlung des Deut⸗ ſchen Wehrvereins danke ich beſtens für die herrliche Segrüßung. Heute, bei der Wiederkehr des Tages, an dem die Eiferſucht unſerer Feinde den Weltkrieg entfeſſelte, blicken wir ſtolz auf das, was Heer und Volk in dieſem Jahre ge⸗ leiſtet, voll der ſtarken Zuverſicht, daß ein ſieg⸗ reicher Friede dem Reich und ſeinen Verbünde⸗ ten die ſchweren Opfer an Gut und Blut lohnen wird. Ludwig.“ Feldmarſchall v. Hindenburg drahtete: „Dem Deutſchen Wehrverein danke ich auch im Namen meines Generalſtabschef für die treuen Wünſche. Gott wird weiter mit uns ſein. Feldmarſchall v. Hin den burg.“ Mannheim. „Waſchau.“ Zwee Mannemer Buwe, hell un glor, Sin uff'm Schulweg grad beiſamme Un babble, wie deß kummt ſo vor, Vum Kriech un Siech, un a vum Ramme. Ball iſſes Weſchte, ball de öſchtlich Deel, Wo kerſchrot färbt ihr Schtiftekepp; Do ſächt der Grögſcht: Bei meiner Seel Mit Waſchau ſchtehts a ſchebb! Was nitzt uns deß, der Kleene brummt, Deß macht mir ga kee Freed, Dann wann der Fall vun Waſchau kummt, Dann kummter doch zu ſchbät! Am Erſchte fangt die Feriee a, Die Schul iß nochher aus, Un käm de Siech vun England dra, — Mir globbe doch nix raus!! Theo Schuler. Krie Die Männer des Polkes. Schön iſts, wenn von Gefahr umringt, Vom Sturm der Schlacht umbrauſt, Der Bürger in die Feinde dringt, Den Degen in der Fauſt. Süß iſt der Tod und neidenswert Und ruhmvoll, wenn der Held Im Kampfe für den heim'ſchen Herd Und für die Freiheit fällt. Duch göttlich nenn' ich euern Mut, Die ihr, wo Alles bebt, Mit feſtem Sinn für's höchſte Gut Der Menſchheit kämpft und lebt. Und glüht, ſo lang das Herz euch ſchlägt, Des Daſeins ganze Zeit, 0 Die Kraft, die Gott in euch gelegt, Dem Vaterlande weiht. Ihr kämpfet nach des Himmels Rat, Des heil'gen Feuers voll— Gedank' und Wille, Wort und Tat Weiht ihr des Volkes Wohl. Ihr wankt nicht, wenn die Bosheit ſchnaubt, „Nicht, wenn die Torheit ſchmäht; Ihr hebet kühn das freie Haupt, Sie zittern, wo ihr ſteht. Wenn um und um Gefahren droh'n, Ihr ſchlagt euch mutig durch. Der Beſten Lieb' iſt euer Lohn, Die Wahrheit eure Burg. Ob Unheil naht, ob Glück euch lacht, In allen Wechſeln gleich, Bleibt frei ihr ſelbſt in Kerkernacht Und ſeid in Lumpen reich. Den edeln Samen, den ihr ſtreut, Kein Sturm wird ihn verweh'n, Was ihr jetzt hoffet, wird erfreut Der Enkel Auge ſeh'n. Einſt ſchallt ihr Jubel himmelan Und kräftger Siegsgeſang; Verklärte Geiſter ſchaut ihr dann, Ihr Glück und ihren Dank. Schützengraben vor Reims, 20. Juli 1915. Füfilier Karl Lanz, Füſilier⸗Regt, 40, 12. Komp., 1. A.., 28. Div. * Ein Jahr Kriegshilfe eines Raufmänniſchen Berufs⸗ verbandes. Der Handelsſtand, die Zeitſchrift des Vereins r Handlungs⸗Kommis von 1858 in Hamburg, bringt eine Aufſtellung der bisherigen Kriegs⸗ eiſtungen des Verbandes. Die Kriegs⸗ abungs kaſſe erhielt an freiwill⸗ 300 Mark. Die 3 81 Witwen, Waiſen, ngenen beträgt gen Beträgen 2⸗ Unterſtützte ſchuß Von der Rentenkaſſe Mitglieder wurden an örige 122000 Mark ausgez abt öfte Recht elte rund 13 000 ag Die Kriegsverſiche⸗ zenſionskaſſe gab 11700 Verſiche aus. Von den Kriegs ſeine Wohl⸗ In dem zum Lazar Srholungs⸗ heim in bis jetzt wundete und n. von Mitgliedern, die durch den Krieg en Fr 2 61 Uiodor geworden„verſchaffte der Verein wieder Auc ihm, bereits Kaufleute, ihn lied zu ſe Dienſte ſeiner emittlung koſtenfrei in ſpruch nehmen können, in dem alten Beruf un⸗ terzubringen. Von den Vereinsmitgliedern ſind über 55000 einberufen, 1590 fanden Heldentod, darunter 92 Lehrlinge und 45 herige Auslandsmitglieder. 780 Eiſerne Kr und andere Ehrenzeichen, darunter 7 Kreuze wurden an Mitglieder liehen. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 9. Auguſt 1915. Ernennungen, Verſetzungen, Juruheſetzungen ꝛe. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K ſowie Ernennungen, Verſetzungen etc. der nichtetat⸗ mäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Miniſteriums des Gr. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen. Ernannt: Hilfsdiener und Heizer Philipp Kratt beim Amtsgericht Pforzheim zum Amtsdiener und Heizer. An⸗ —0 5 Giſeree 1. Klaſſe, Entlaſſen auf Anſuchen: Maſchinenſchreiberin Katharina Simon beim Amtsgericht Mannheim. Aus dem Bereiche des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts. Mit Entſchließung des Evang. Oberkirchenrats vom 28. Juli 1915 wurde Schreibgehilfe Wilhelm Müller bei der Evang. kirchlichen Stiftungen⸗ verwaltung Offenburg zum Kanzleiaſſiſtenten er⸗ nannt. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Junern. Verſetzt: Polizeiſergeant Albis Maier in Mannheim nach Karlsruhe; schutzmann Michael Brödel in Karlsruhe nach Ba Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. — Staatseiſenbahnverwaltung.— Etatmäßig angeſtellt: als Lolomotivheizer: Frang Burſt in Frei⸗ burg; als Amtsdiener: Alfred Bietiger in Mannheim; als Lademeiſter: Johannes Schen⸗ kel in Karlsruhe. Der frühere Betriebsaſſiſtent Friedrich Mitſch in Mannheim wurde als Büro⸗ gehilfe wieder aufgenommen. Vertragsmäßig aufgenommens als Bürogehilfen: Adolf Maag von Eggenſtein, Franz Leppert von Karlsruhe, Joſef Gunkel von Karlsruhe, Joſef Nürnberger von Oſter⸗ burken, Wilhelm Bonk von Bruchſal, Friedrich Badenbach von Schwetzingen, Joſ. Heimann von Gundelsheim am Neckar, Guſtav Schührer von Helmsheim, Guſtav Kautz von Karlsruhe, Ernſt Weiß von Karlsruhe, Joſef Fratz von Karlsruhe, Karl Echtle von Fußbach, Franz Klug von Leopoldshafen, Friedrich Frank von Wölchingen, Erwin Schumacher von Karls⸗ ruhe, Joſef Dammert von Heidelberg, Emil Rauſch von Karlsruhe, Oskar Pfefferle von Baſel(Schweiz), Guſtav Jung von Karlsruhe, Friedrich Böckle von Karlsruhe, Ludwig Wir th von Eggenſtein, Karl Müller von Villingen, Hermann Kahrmann von Friedrichsfeld, Karl Kranich von Karlsruhe, Ludwig Schuhmann von Mannheim, Hermann Bühler von HHeidel⸗ berg, Albert Ehrmann von bdelberg, Emil Schleer von Freiburg, Joſef tephan von Eppelheim, Otto Kempf von Walldorf, Amt sfeld, Amt Wiesloch, Karl Mühlbauer von Friedri Friedrich Vierling von Friedrichsdorf Eberbach, Adolf Herrmann von Niederbühl, Amt Raſtatt, Karl Banſchbach von Windiſch⸗ buch, Amt Joſef Schillinger von Rie Kinzigtal, Amt Wol hard Heidenreich von Karlsruhe, Kurt Ruffler von Mannheim, Karl Dolch von Mannheim, Chriſtian Moſer von Gutach⸗Turm, Eruſt Hilbert von Herb⸗ lingen(Schw Auguſtin Siefer von Münch⸗ weier, Amt Ettenheim. Verſetzt: Heinrich Gehring in Iſprin⸗ in; Rottenführer Rich. Pfitſch Grombach. Zuüruhe unter Anerkei g ſeiner langjährigen treuen Dienſte: Wagenaufſchreiber Ludwig Schmitt in Heidelberg; wegen leidender Geſundheit: Stations⸗ meiſter Albert Reiner in Lauda; Zugmeiſter Gottfried Uekert in Waldshut. Belriebsaſſiſtent gen nach Pforzh in Bad Rappenau geſe Siſenbahng hie Doſenbach in Karlsruhe(auf Ar zen); Betriebsaſſiſtent Frdr. Mitſicch in Mannheim(auf Kündigung). Geſtorben: die Lokomotivführer: Adam Fugmann in Walldürn, am 22. Juli l.., Karl Zachmann in Haltingen, am 22. Juli l.., Leonhard Weber in Karlsruhe, am 23. Juli l... Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 20 6 Schweden hat auf das * Königin? n ge am 7. ds. Mts. vom Ober⸗ zu ihrem( rmeiſte geſandte Glückwunſchtelegramm folg rahtantwort gegeben: Oberbürgermeiſter Kutzev Mannbeim. Borgholwm, den 8. Auguſt 1915. värmſten Dank für die treuen Wünſche dt Mannheim in dieſer ernſten ge⸗ der Haup waltigen 3 Viktoria, Königin. itzung v. 7. nißbrauch l rrſchaft nach im Werte von 855 Brillantring im W̃᷑ eſtrafte An laten Gefäng verurteil ſ führte der Milchhe em Wagen mit, auf dem er zwei und Waſſer mit⸗ Die Verſuchung dazu kam noch, Milchknappheit ſein wollten terkannen ſtehen hatte, lich verboten klagten zu gr der Kunden alle bedient — da machte er halt aus Waſſer Milch. „glei neingfalle“, der Offi⸗ und entnahm eine Probe. „iſt poliz Tat g1 Tal g1 er, wie er angab wegen Uebertretung der polizeilichen Beſtimmun⸗ auf 25 Mark Geldſtrafe und wegen vorſätz⸗ cher Nahrungsmittelfälſchung auf 150 Mark Geld⸗ ſtrafe. Der kaum 17 Jahre alte Fabrikarbeiter Joh. Gg. Schneider von Waldhof geriet mit einem Arbeitskollegen in Streit. Die Schimpfe⸗ zeien des Schneider wollte der Pole Wosmansky mit einer Ohrfeige beantworten, Schneider kam ihm aber zuvor und ſtach ihm ſein Taſchenmeſſer unterhalb der Schulter in den Rücken. Der Ver⸗ leste lag ſechs Wochen im Krankenhaus. Trotz der Jugend des Angeklagten wurde in anbetracht der Roheit gegen ihn auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten erkannt.— Beſchwindelt hat der Chauffeur Heingärtner ſeine Arbeitgeberin um den Betrag von 35 Mark. Er hatte eine Auto⸗ mobilfahrt nach Neckargemünd ausgeführt und da⸗ für 65 Mark erhalten, aber nur 30 Mark verrech⸗ net unter der Angabe, nur bis Heidelberg gefahren zu ſein. Dabei hatte er von den Autoinſaſſen noch 5 Mark Trinkgeld erhalten. Das Urteil gegen§ lautete wegen Unterſchlagung auf 50 Mark Geld⸗ Polizeibericht ſtrafe. Brecheiſen ſſer a hatte es unbekannte Täter rnoch offenbar nur auf Erbeutung von Einbrecherwerk⸗ zeugen und Sicherheitsſchlüſſeln abgeſehen. Von letzteren fielen ihm ungefähr 68—70 Stück in die Hände. Um geeignete ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schutzmannſchaft. Verhaftet wurden 25 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Monteur von hier wegen Beleidigung und Wider⸗ ſtands gegen die Staatsgewalt, ein Muſiker von Jeſchendorf wegen Sittlichkeitsverbrechens, ein Buchdrucker von Mainz wegen Diebſtahls und ein Dreher von Neckarau wegen Fahrraddiebſtahls. Pfalz, Beſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 9. Aug. Der Ende der zwanziger Jahre ſtehende Bäcker Heinrich Lud⸗ wig, Sohn des Maurers Franz Ludwig, ſeit dem Krieg am Proviantamt Landau kätig, ſtarb heute früh an den Folgen eines Sturzes beim Stroh⸗ laden. Er war nebſt einem Kollegen vom Wagen geſtürzt. Während der Kollege ſich nur eine Bein⸗ verſtauchung zuzog, brach Ludwig das Genick. Der Vorfall ereignete ſich bereits am Donnerstag, der Tod krat jedoch erſt heute früh ein. Ludwig hinter⸗ läßt eine Frau mit 2 Kindern. Sportliche Rundſchau. * Fußballklub„Herta“ wiederum Sieger des Ia- und Ib⸗Preiſes. Bei dem am Sonntag, 8. Auguſt von der Mannheimer Fußball⸗Geſell⸗ ſchaft„Phönix“ auf deſſen eigenen Spielplatz bei der Fohlenweide abgehaltenen l1er⸗Tournier konnte Fußballgeſellſchaft„Herta“⸗Mannheim abermals als Sieger hervorgehen und zwar ge⸗ wann ſie bei den B⸗Spielen den Ib⸗Preis und bei den K⸗Spielen den la⸗Preis. Nachdem bei dem K⸗Tournier die beteiligte Fußballgeſelh⸗ ſchaft Waldhof nach verloren gegangenem Spiele gegen Phönix⸗Mannheim ausſchied, maßen ſich die beiden Mannſchaften der Fuß⸗ ballgeſellſchaft Phönix⸗Mannheim und der Fuß⸗ ballgeſellſchaft Herta Mannheim. Phönix hatte in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel, doch mußte der Torwart der Fußballgeſellſchaft Phönix einen ſchön geſchoſſenen Ball das Tor paſſieren laſſen. Halbzeit;:0 für Herta. Nach Halbzeit hatte Herta das Spiel behauptet, was damit beſtätigt wird, daß ſie noch einen zweiten Treffer erzielte. Hutter ſchoß unhaltbar ein. :0 für Herta. Da FJußballgeſellſchaft Herta aus lauter jungen Kräften beſteht, ſo iſt für dieſe Geſellſchaft eine gute Zukunft zur er⸗ warten. V. Büchertiſch. Reinhardt, Walther, Sechs Monate Weſtfront. Jeldzugserlebniſſe eines Artillerie⸗Offiziers in Belgten, Flandern und der Champagne. 1915. Mk..—. Den im Verlage der Königlichen Hof⸗ buchhandlung E. S. Mitkler u. Sohn in Berlin erſcheinenden Kriegstagebüchern von Truppen⸗ reiht ſich ſoeben ein neues Bändchen an: führern ſbe in indch Sechs Monate Weſtfront, Feldzugserlebniſſe eines Artiller ziers in Belgien, Flandern und der Champagne.—). Die Kriegserig nerungen der wirklichen Feldzugsteilnehmer, Re in Führerſtellungen den vollen Ernſt des Kampfes ſelbſt durchlebt und durchkoſtet haben, werden we⸗ ihrer Wahrhaftigkeit und ihres militäriſchen 8 f. den erſten Platz in der Fülle der Kriegsberichte und Kriegszeugniſſe en. So hat auch dieſes Buch kaum eine beſondere Empfeh⸗ du ruchen Mitkämpfers lung nötig. Der Volksmund. Eine Sammlung ſprichwört⸗ licher Redensarten von E Höfer, neu heraus⸗ gegeben von M. Bruns. In Ausſtattung von F. P. Glaß, gebunden 2 Mark..—5. Tauſend. C. C. Bruns, Minden i..). Dieſes Minden(Weſtf.) durch den Münchener Graphiker F. P. Glaß eine ganz entzückende Ausſtattung hat geben laſſen, bereitet ſchon dem Auge auf den erſten Blick Genuß. Und eine Labe iſt es auch, das Buch zu leſen. Welch ein unerſchöpflicher Humor, urwüchſig bis zur deutſcheſten Derbheit, treibt doch in unſeren völkiſchen Redensarten ſein Leze Meldungen. Unſere Unterſeeboote. LJondon, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich). Nach einer Lloyd⸗Meldung ſind der ſchwediſche Dampfer„Malmland“ von 3676 Tonnen, Dampfer„Glenraval“ von 1092 Tonnen aus Belfaſt und der Fiſchdampfer„Ozean Quin“ verſenkt worden. Die Beſatzungen wurden ge⸗ rettet.(Demnach iſt anzunehmen, daß der Dampfer„Malmland“ Bannware führte.) Maßnahmen gegen übermäßige Teuerung. un. Kön, 9. Auguſt.(Nichtamtl.) Die„Köl⸗ niſche Zeitung“ meldet aus Coblenz: Das ſtell⸗ vertretende General⸗Kommando des 8. Armes⸗ korps hat eine Anordnung erlaſſen, wonach die Preiſe für Weißkohl, Rotkohl, Wirſing, grüne Einmachbohnen und Mohrrüben in der näher be⸗ zeichneten Zeit beſtimmte Preiſe nicht überſteigen dürfen. Sie gelten nicht für ſolche bei Verbrau⸗ cher, Verbrauchsvereinigungen oder Gemeinden abgeſchloſſenen Verkäufen, die 25 Kg. nicht über⸗ ſteigen. m. Köln,., Auguſt.(Nichtamtl.) Die orts⸗ polizeiliche Behörde gibt bekannt, daß ſie von jetzt an jeden Butterverkäufer auf dem Wochen⸗ markt, der einen höheren Preis als M..60 für das Pfund Butter fordert, bei dem kgl. ſtellver⸗ tretenden Generalkommando zwecks Herbeifüh⸗ rung entſprechender Beſtrafung(Gefängnis bis zu 1 Jahr oder Geldſtraſe bis zu M. 10 000, Schließung des Geſchäfts und Unterſagung der ferneren Verkaufstätigkeit, öffentliche Namhaft⸗ machung in den Zeitungen) zur Anzeige bringen wird. In gleicher Weiſe ſoll angezeigt werden, wer mit dem Verkauf von Butter zu⸗ rückhält, um einen höheren Preis als M..60 zu erzielen. Gegen den Lebensmittel⸗ wucher. Berlin, 9. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Vor Kurzem war gemeldet worden, im Bundes⸗ rat würde erwogen, Höchſtpreiſe für Mehl, But⸗ ter, Fleiſch und Käſe zu erlaſſen. In dieſer Form trifft die Meldung nicht zu. Es liegen allerdings Auträge beim Bundesrat vor, die die Feſtſetzung ſolcher Höchſtpreiſe anſtreben; es iſt aber nicht ſehr wahrſcheinlich, daß dieſen Wün⸗ ſchen Erfüllung werden wird. Die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Fleiſch durch den Bundesrat begegnet Schwierigkei⸗ ten, von denen man einſtweilen noch nicht weiß, wie man ſie überwinden ſoll. Auch für Milch, Butter und Käſe werden ſie ſchwerlich von der Zentralſtelle feſtgeſetzt werden können, nicht, als ob man innerhalb der Regierung die Not irgend⸗ wie verkennte. Wir glauben vielmehr ſagen zu dürfen, daß man dort durchaus die unendlich ſchwere Lage gerade der Arbeiter⸗ ſchichken zu würdigen weiß, die nicht zn Kriegsinduſtrien beſchäftigt ſind und deshalb mit gegen früher verringerten Mitteln der Teuerung vielſach geradezu hilflos gegenüberſtehen. Die Regierung iſt deshalb auch entſchloſſen, nach Möglichkeit abzuhelfen. Indes kann die Reichs⸗ leitung hier nicht viel mehr tun, als die allge⸗ mein rechtlichen Grundlagen zu ſchaffen, auf denen dann die Landespolizeibehörden und die Kommunalbehörden vorgehen können. In der Beziehung iſt denn auch, angefangen mit dem Geſetz über die Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt bis zu den erſt kürzlich publizierten Verordnungen vom 23. und 24. Jult eine ganze Reihe von Ge⸗ ſetzen und Verfügungen exlaſſen worden. Sache der Landespolizeibehörden und der Kommunal⸗ behörden wird es nun ſein, dieſe Grundlagen zu 8 1 5 auf ihnen weiter zu bauen. Hier und da iſt damit denn ja auch ſchon i iſchen der Anfang gemacht 0 .((ãĩ 000eeeee Darmkatarrh, Diarrhoe und Brechdurchfall treten beſonders in den heißen Sommermonaten bei Er⸗ wachſenen und Kindern häufig und gefährlich auf. Man kann ſich und ſeine Kinder vor dieſen Ge⸗ fahren leicht ſchützen, wenn man rechtzeitig allen Verdauungsſtörungen vorbeugt, indem man als tägliches Morgengetränk an Stelle von Kaffee und Tee Dr. Michaelis! Eichel⸗Kakao mit MWilch währt, , f EDra.—-—. E rrnn eeeee ir Montag, den 9. Auguſt General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) B. Seike. Dder wirtschaftliche Wert der besetzten Gebiete. in den letzten Iagen konnten WẽWr lesen, daßg usere Truppen und unsere Verbündeten jetzt rund 180 000 Quadratkilometer ſeindlichen Landes besetzt halten, während unsere Feinde mit Bangen dem Tag entgegensehen, Wo die von ihnen be⸗ SetZten 11 000 Quadratkilometer auch noch ver- Pren gehen. Die Sprache dieser Eahlen, aus denen sicht der wahre Stand des Krieges nach Ablauf eines Jahres ablesen lägt, wird noch deut- Iicher, wenn man sich klar macht, daß die er- Oberten Gebiete nicht irgendwelche Strecken Lan- des Vorstellen, sondern daß es durchweg die besten Prowinzen umnserer Feinde sind. Von russischem Gebiet haben wir jetzt fast ganz Kurland und Polen besetzt. Kurland ist altes deutsches Siedtelungs- und Kulturgebiet, Seine Städte gleichen von allen russischen am meisten den Westeuropäischen. Wenn es auch nicht ausnehmend fruchtbar ist, so steht doch sein Körner- und Flachsbau auf ziemlich hoher Stufe. Die Städte Libau und Mitau, die von uns besetzt Wurdlen, zeigten in den letzten Jahren zunehmende Gewerbetätigleit. Besonders schmerzlich für die Russen ist noch, daß mit der Einnahme von Libau unck Windau die beiden einzigen eisfreien russi- schen Ostsechäfen verloren gegangen sind, für deren Ausbau namhafte Summer verwandt wor⸗ den Waren. Auch Polen oder, wWie es offiziell russisch heigt, das Weichselgebiet, ist eine den entwickelsten russischen Provizen. Es ist jenes Gebiet, in dem der für russische Verhältnisse größte Prozentsatz gewerblicher und kaufmänni- Scher Beyölkerung zu treffen ist. Während der russische Arbeiter in der Industrie dem wiest⸗ europäischen gegenüber ziemlich geringen Wert hat, ist der polmische im allgemeinen ganz brauchbar. Kohlen- und Erzgruben, sowie die Textilindustrie in der Lodzer Gegend sind die Hauptindustriezweige. Ferner hat Polen das beste Eisenbahnmetz von ganz Rußland. Nur da- durch Fommten die Russen uriserer Offensive noch einmal eine so zühe Verteidigung entgegensetzen und darum ist es so wichtig, daß unsere Truppen eine FEisenbahnlinie nach-der anderen erreichen. Das gute Eisenbahnnetz ist nicht gebaut worden, um das Wirtschaftliche Aufstreben Polens durch gute Verkehrswege noch zu fördern, denn Polen isk ein Stiefkind des Zaren, die Bahnen sollten nur den beschleumigten Aufmarsch an der deut- schen und österreichischen Grenze ermöglichen. Sie sincd aber dem Lande natürlich auch wirk⸗ Schaktlieh zugute gekommen. Wenn Russischr Polen kulturelk noch vielfach zurück ist, so liegb das weniger an umgünstigen natürlichen Bedin- gungen oder an der Bevölkerung, die im Gegen- teil viel mehr nacht Westeuropa neigt, als die eelt russische“. Aber die russische Politik Wollte lieber einen Rückgang als einen Fort- Schlritt der an sich wertvollen jedoch von„Fremd. Stämmigen“ bewohnten Provinz. Der wirtschaftliche Wert der auf den westlichen Kriegsschauplätzen eroberten Gebiete ist fast all- gemein bekannt. Belgien ist eines der höchst. entyrickelten Länder der Erde. Seine vielfach in Kleinbetrieb und Gartenbau beiriebene Landkul⸗ tur ist Außerst intensiv, imd ihre Erzeugnisse (Flachs z. B) sind die hochwertigsten, die auf den Markt kommen. Ueber den hohen Stand seiner Industrie und seines Handels(Autwerpen) braucht man tein Wort zu verlieren. Belgle is Eisenbahin: netz ist das dichteste in Europa, vom Nkein⸗ Ruhrgebiet uncd dem Königreich Sachsen abge⸗ Sehen, und war für uns auc militärisch vom höchsten Werte. Belgien senr ähnlich ist der don uns besetzte Teil Nordfrankreichs. Unsere Feinde haben es ja an Versuchen, uns diesen Landstrich wieder zu entreißen, nicht feh-⸗ len lassen. Aus zwei Gründen sind sie über je- den vergeblichen Versuch ganm besonders miß- gestimt. Einmal liegen hier die Wertvollsten und ergiebigsten Kohlengruben Frankreichs, und danm ist hier der Hauptsitz der Textil-, vor allem Woll, und Leinenindustrie, So muß Frankreich im Ausland(England und Amerika) kaufen, Was Wenig erfreulich ist, zumal schon allein für Muritionskäufe viele Milfionen aus dem Lande fliegen. Ebeuso wie über die Gefangenenzahlen Kötmnen wir, num da ein Jahr Krieg vorüber ist, auch über den Umfang und Wert der besetz ten Gebiete befriedligt sein. Welche Rolle sie auch im künftigen Frieden spielen mögen, jedenfalls haben Win uns in Kurland, Polen, Belgien und Norck⸗ krankreich Wertyvolle Pfäuder erobert. Finanzen. Frankfurter Effektenbörse. R Frankfurt à.., 9. August.(Priv.-Tel.) Au der Börse wurde Vielfach die politische Lage Rumäniens besprochen. Wenn es auch auf die CGesamthaltung nur vorübergehend austibte, 80 war der Verlehr zunächst docn ABig. Etwas verstümmt war man dben de Nachrion ſber eine extl, Einschränkung des Offiziellen Börsenverkehrs. Der Geschäfts- Verkehr war weniger lebhaft als in der vergange- nen Woche, die Tendenz neigte vereinzelt Zu Ab⸗ schwächungen, wWovon besonders Rüstungspapiere betroffen wurden. Chemische Werte behauptet. Leder- und Schuhfabrik-Aktien mäßig abge⸗ schwächt; Elektrowerte unverändert. In Montamwerten trat vereinzelt hervor. Erdölaktien behauptet. lagen heimische Anleihen ruhig. Jägliches Geld und Privatdiskont unveräudert. Gegen Schluß befestigte sich die Tendenz auf einzelnen Ge- bieten; das Geschäft blieb aber ruhig. Berliner Effektenbörse. Kaufneigung Am Rentenmarkt Berlin, 9.(WTB.) Die von den Zei- tungen Warnungen gesen die über 8 nung der 8 PkKUIlativen Betätigung treten in ihrer Wirkung am Fondsbörsenverkehr klar zutage. Die Umisätze erfuhren eine wesent⸗ liche Einschränkung. Die Spekulation bemühte sich zu re ren, was nicht obhne Kursermähigungen durchführbar Wwar. Hier- unter litten besonders die in der letzten Zeit stark gestiegenen Werte. Für Kriegsanleihen keste Stim mu 1e Devisen schwächten sich bei Umsätzen ab, be⸗ sonders russische Noten Waren niedriger. Täg⸗ liches Geld 3%% und darunter; Privatdiskont 352 Prozent. Bedenkliche Ausschreitungen im privaten BRörsenverkehr in Wien. Wien, 8. Aug.(WIB. Nichtamtl.) Das Fren- denblatt weist darauf hin, daß sich im privaten Börsenverkehr bedauerlicherweise auch Strö- mungen geltend machen, die als geradezu Hedenk- liche Ausschreitungen bezeichnet werden müssen. Das Blatt bemerkt dazu: Aus wohlerwogenen Gründen hält man noch immer an der Suspension des Börsenverkehrs fest, vor allem in der Absicht, spekulative Machenschaften zu vermindern. Um so weniger können solche Ausschreitungen der Effele- tenspekulation geduldet werden, weil sich im Ge⸗ folge solcher Ausschreitungen leicht schwerer Schaden für unerfahrene ſinanziell ungeschulte Mit⸗ Hufer ergeben kann. In maßgebenden ſinanziellen Kreisen verurteiſt man diesen Unfug schärfstens. Geeignete Maßnahmen werden deshalb gewiß auch dort auf ungeteilte Zustimmung rechnen Können. Der Weehselmarkt. Der Rubelkurs ist nach„Journal“ vom 4. 8. in den letzten Tagen auf 1 Franes 75 gegen den Normalstand von 2 Fr. 66 gefallen, also um 35 Prozent. Soviel verliert also die russische Regie- rung bei jedem Einkauf im Ausland. Das einzige Gegenmittel wäre die Steigerung der Austuhr. Der Scheckk Paris auf London stieg Weiter auf emen Durchschnitt von 27 Fr. 21% pro Pfundd, gegenüber dem Normalstand von 25 FPr. 20. Es Pedeutet das einen Verlust von ca. 8 Prozent. Wahrscheinlich wird inſolge der Notwendigkeit, Lieferungen aus Eugland und Amerika æu be ziellen, der Unterschied noch größer werden. Wie dus Gold in die Vereinigten Stanten strömt. Newycork, 7. August.(WITB.) In der ver- gangenen Woche wurde kein Gold exportiertz der Silberexport betrug 850 000 Dollars. Der Gold- import bezifſerte sich auf 1 801 000 Dollars, der Silberimport auf 43 000 Dollars. Hanclel und lndustrie. Juliversamd des Stahlwerksverbandes. r. Düsseldorf, 9. August.(Privat-Telegr.) Die Direktion des Stahlwerksverbandes in Düsseldorf schätzt den Juliversand auf rund 252 000 f gegen 318 952 f defnitiy im Monat Juni und 470 422 t im Monat Juli vorigen Jahres. Hier⸗ von entfallen auf Halbzeug 60 000 t gegen 77 804t bzwW. 128 050 t, auf Eisenbahnmaterial rund 116 000 t gegen 154 736 t bzw. 186231 t und Formeisen 76 000 t gegen 86 412 t bzw. 156 135 t. sich die Rheinisch-Westfälisches HKohlensyndikat r. Düsseldorf, 9. August.(Privat-Telegr.) Wie wir hören, findet morgen in Essen eine Aus- Schußsitzung statt, um die Hländlerkrage einer Lösung entgegenzuführen. Nach uuseren Infor⸗ mationen ist damit zu rechnen, daß die Händler, Soweit ſie mit den Zechen früher in Verbindung standen, Mitglieder der Kohlenhandelsgesellschaft Werden. Reteiligung des Handels an Heeres- Ileferungen. Eine grundsätzliche Entscheidung in der viel erörterten Frage der Beteiligung des Handels an Héereslieferungen entfält ein Bescheid, den cdas Preuhßische Kriegsministerlum(Armee-Verwal- tungsdepartement) im Eimernehmen mt dem preußischen Minister für Haudel und Gewerbe Kürzlich einer Handelskammer erteilt hat. In dem Bescheid heigt es, daß an dem Grundsatz, Wo- nach sich die Heeresverwaltung, soweit Lieſe⸗ rungsgeschäfte in Frage konmnen, nach Möglich- leit unmittelbar an die Selbsthersteller Wendlet, auch weiter festgehalten wercen soll. Die Ange⸗ Hörigen des Har standes können gegen dieses Verfahren begründete Einwendungen Hicht gel⸗ tend maehen, da die übrigens auch im Frieden nicht geübte Eiuschaltung des Handels zwischen den Selbsthersteller und den alleinigen Abnehmer von reinen Ieeresbedarfsgegenständen in der Tat Wäürtschaftich unnötig wWäre und lediglich vex⸗ tellernd wirken Wilrde. Dagegen liegen im Be⸗ darfstalke keine Bedenken gegen den Aukauf der im Hlandel vorhandenen Vorräte vor, wenn diese für Heereszwecke brauchbar und zu angemesse- nen Preisen zu haben sied. Aus diesem Ge- sichtspunkt ist Z. B. auch die Uebernahme der im Handel vorrätigen Bestände an Militärtuch durch die Heeresverwaltung in Aussicht genommen. Ebenso kann sich der Handel an der Beschaffung der Wäschestücke, Decken und Verbrauchsgegen- stände für den Kasernenhaushalt und von Schnitt⸗ holz beteiligen.“ Badischer Brauerbund der Kleinbrauer. In der Brauerei Kopf fand unlängst eine stark besuchte außerordentliche Generalversammlung des Badischen Brauerbundes der Kleinbrauer statt. Vorher war eine Aus- schußsitzung abgehalten worden, in der lediglich innere Angelegenheiten besprochen wurden. Die Generalversammlung wurde von dem Bundes- präsidenten eröffnet und geleitet. Der Geschäfts- Fführer Karlowa-Karlsruhe erstattete ein Feferat über die am 20. Juni in Berlin abgehaltene Sitz- ung des großen Ausschusses des Deutschen Brauerbundes, zu der Vertreter aller Brauereiver- einigungen zugezogen waren. Es handelte sich dort in der Hauptsache um die Organisation des Einkaufs der neuen Gerste. Der in dieser Sitzung geäußerte Wunsch nach Höchstpreisen für Gerste, wurde auch von den badischen Kleinbrauerngeteilt. Der Ausschuß schlug daher der Versammlung vor, das Verlangen nach Höchstpreisen nochmals in einer Eingabe an die Handelskammer zum Ausdruck zu bringen. In der recht lebhaften Aussprache empfahl Herr Peter-Achern, falls Höchstpreise nicht zu er- reichen seien, Selbsthilfe durch gemeinsamen Eici- Kauf. Herr Ziegler-Heidelberg trat für die Be- schlagnahme der ganzen Gerstenernte und für die gleichmäßige Verteilung ein. Landtagsabge- ordneter Weißhaupt-Pfullendorf plädiert dafür, daß Gerstenscheine nur an die Kontingentsbe- rechtigten abgegeben wercken. Schließlich wurde eine Entschließung angenommen, in der Höchstpreise für Gerste ver- langt werden und gefordert wird, daß der Ger- stetikauf nur denen gestattet werden soll, die als Selbstverbraucher oder werarbeiter im Besitz eines Kontingents bezw. von Gerstenbezugschei- nen sind. Mit den übrigen Brauerverbänden Badens soll in der Angelegenheit Fühlung ge⸗ nommen werden. Dr. Karlowa berichtete noch über die Bier- einkaufszentrale in Berlin und die Bier- lieferung an die Feldtruppen. Auch hieran schloß sich eine rege Aussprache. Russische Montanindustrie.-., Berlin. Die Russische Montanindustrie, A. G. in Ber- lin, deren Besitz im Donetz-Gebiet liegt, weist für 1914 einen Rohüberschuß von 110 640 M.(i. V. 286 541.). Anderseits erforderten Unkosten 23 640 M.(27 9028), Schuldverschreibungszin- Sen 116 750 M.(119 650), Abschreibungen 250 000 M.(245311), es ergibt sich ein Ver- lust von 279 740 M. Der vorjährige Verlust von 105 348 M. wurde durch die Rücklage gedeckt. Eine solche ist nicht mehr vorhanden. Der Berg⸗ 1 Süötz ist mit 1 710 503 M.(1 559 718.) be⸗ Wertet, die Aulagen mit 7 160 626 M.(6 809 445 Mart). Im Vorjahr war noch die Anlage Jassi- nowskaia mit 807 483 M. aufgeführt. Bestände be- tragen 441 348 M.(333 267.), Auzenstände 262 814 M.(450 443.), anderseits Buchschuldlen 2 657 882 M.(2727 557.), das Aktienkapital 4 675 000., die Anleiheschuld 2 335 000 Marx (2903 000.). An der Geseilschaſt sind betei- ligt Fritz v. Friedländer-Fuld, die Berliner Han- delsgesellschaft, der Schlesische Bankverein und das Bankhaus Bleichröder. Warenmärkte. Mannbeimer Produktenbörse. Mannheim, 9. Aug.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht Anders bemerkt, für Lokowaäre gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 9. 5. Rumänisohs Futtergerste 62.—63 15 NHais mit Sack alter Ernte 61.—62 05 75„„ neuer„ 55.—.60.— 55.—.60.— Rotkles: Pfälzerr—L— 55 Itallenenr 22* Sg Luzerne ſtaliener 5———ů Espärsette—— Welzen-Auszugsmehl(00)) 50.— 50.— Reines Welzenmehl 80%“) 43.— 43.— 175 Welzen-Brotmehll! J) 5——.— Roggenmehl mindestens 82/%19 30.— 38.— le naoh Aualität. Büädkerpreis frel Haus für Mannhelm Stadt, festgesetzt vom Kommunaſverband. Tendenz: Rufiges Geschäft, in getreſde noon ganz unent⸗ Wiokelt. Die Verwertung unserer Kartoffelvorräte. EBerlin, 9. Aug.(Von uns. Berl. Bur.) Wie wir hören, schweben zurzeit Verhand- lungen, wWig in diesem Herbst die Statistik über die Kartoffelernte aufgestellt werden soll. Zu einer allgemeinen Beschlag⸗ na hme der Kartoffel werden wir wohl auch diesmal nicht kommen. Wir haben eine Durchschnittsernte von 45 Mi1= lionen Tounen. Mit einer solchen Menge gemeinwirtschaftlich zu arbeiten, ist sehr schwer. Auch über den ſen Erlaß von Höchstpreisen ist instweilen noch nichts beschlossen. Zu wünschen bleibt jedenfalls, daß diesmal die Vorkehrungen rechtzeitig genug getroffen werden, damit die Kalamität vom Vorjahr sich nicht wiederholt. Wir id ja auch da sozusagen mit dem blauen e davon gekommen. Die Statistik vom 15. z, dliie im ganzen Reiche nur 103 Millionen Doppelzentner ergab, von denen allein 67.8 Millionen für die Aussaat zurückbehalten wer⸗ denl inußten, ist ja gottlob falsch gewesen, Nachdem die ganze Saat ausgelegt War, blieben Hoch 35,17 Millionen Doppelzentner zurück. Wir hatten uns alse um den Konsum zweier Monate Woran das gelegen hat, ist Seirrt. wohl nicht ganz leicht zu sagen. Manche be⸗ haupten: im Vorjahr sei ein Seringerer Schv⸗ 1gewesen als sonst; ebenso seien Kartoffeln ausgesät worden. D 8 hat heute ja auch nut historisches Interes Patsache ist, daß schließlich doch senug Kartoffeln im Lande waren und dag die Menge, die sie an sich ge⸗ die Regierung pracht hat, wieder losgeworden ist. Aber in diesem Jahr würde es sich doch wohl empfek⸗ len, anders vorzugehen. Es muß unbedingt vers mieden werden, daß auch bloß das Gefühl der Kartofflelknappheit entsteht, denn dieses Gefühl hat sich, wie wir wohl alle noch wissen, hier und da in wahre Wuchec⸗ preise umgesetzt. Berliner Getreidemarkt Berlin, 9. Aug.(WTB.) Frühmarkt (Nichtamtlich ermittelte Preise.) Mais Ia 620— 626„f, Mittelware 540—610, Perlmais 619 630, ausländische Gerste mittel 750 A, auslän⸗ dische Weizenkleie 535, vollwertige Rüben⸗ schnitzel! 43, grüne Speiseerbsen 8,580. Viktoria-Erbsen 10, Futtererbsen 700 A, Ge⸗ menge 635—650 A. Berlin, 9. August(WIB.) Am Getreidemarkt kamen keine Notierungen zustande. Die Haltung für Mais war heute etwas williger. Die Nachfrage erwies sich etwas lebhafter und die Warenbesitzer Waren zu Preisnachlässen geneigt. Ausländische Gerste blieb sehr knapp und wurde kaum um⸗ gesetzt. Ausländische Futterartikel konnten ihren Preisstand behaupten und wurden ziemlich reich- lich angeboten. Die Nachfrage war aber infolge der hohen Forderung nicht besonders lebhaft. Maismehl war gut gefragt und unverändert. Nürnberger Hopfenmarlt. R. In der abgelaufenen Woche kamen bereits mehrere Posten 1915er Hopfen zum Verkauf. Die ersten neuen Hopfen, die an den Markt kamen, Waren wie alljährlich Tettnanger Frühhopfen, die bei ihren diesmaligen ersten Ankünften so gut Wie keine Beachtung und Käufer fanden. Die be⸗ treffenden Händlen gaben sie zum Ieil gleich zum Schwefeln. In der vergangenen Woche kamen mehrere in der Farbe weniger befriedigende heu- rige Hallertauer zu 45., gute Württemberger zu 60 M. zum Verkauf. In den letzten Tagen wurce von den Produltionsgebieten vielfach über neuerdings erheblich verschlechferte Hopfenernbe- Aussichten berichtet. Die Pflücke wird algemein Mitte des Monats beginnen. In mehreren Pro- dulctionsgebieten haben die Produzenſen deschlos- sen, rote und windgeschlagene Hopfen nicht zu pflücken, sondern nur schönfarbige Hopfen zum Verkauf zu bringen. An schönen Hopfen ist allerdings schon seit Monaten erhebliche Knapp- heit. Neuc Qualitätsware wird zurzeit auch noch gut bezahlt. Wenn sie aber, wie voraussichtlich, in den nächsten Wochen in großen Mengen an den Markt kommen, wird der Preis auch beein- flüßt werden. Der tägliche Durchschnittsumsatz am Nürnberger Markt war 50 Ballen, die Zu- fuhren 15 Ballen. Alte Hopfen kamen mit cker Bahn sehr wenig an, aus dem Gebirg einige dort in den letzten Jagen gekaufte Hopfen. Für Rech⸗ nung der Spekulation wurden in der Bericiuis wWochte wieder eine Feihe von Umsätzen in gerin- gen alten Hopfen zu 15 bis 20 M. betäfigt. Der Kundschaftshandel kauft nach wie vor so gut wWñ nichts. Vom Saazer Markt wirdl fast völliger Ausverkauf im alter Ware berichtet. Umsätze vollziehen sich wenig zu 80 bis 90 Kronen. Lanelwirtschaft. Die Ernte in Ungarn. Budapest, J. August.(WIB. Nichtamtlick.) In dem amtlichen Saatenstandsbericht vom 5. August wird das Ernteerträguis wWie folgt geschätzt: Weizen 44,05, Roggen 12,35, Gerste 13 und Hafer 12,08 Millionen Meterzentner gegen 44,05, bezw. 12,70, bezw. 1203, bezw. 12.40 Millionen Meterzentner nach dem letztwergangenen Ausweise, wobel flür Elementarschäden ungefähn noch 1 Prozent iit Abzug zu bringen ist. Letzte Mandeisnachrienten. Berlün, 9. August.(Von uns Berl. Büroq) Ein bei der Generaldirektion der Deutschen Continental Gas Gesellschaft öin Dessau eingegangenes Ielegramm aus War⸗ schau meldet, daß die dortigen großen Gaswerke der Gesellschaft sich in unversehrtem Zustande befinden. Ro m, 8. August.(WITB. Nichtamtlich.) Das Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß des Reichs-⸗ verwesers, durch den angeordnet wird, daß Lebens- versicherungsgesellschaften, die durch Erhebung von Sonderprämien für Kriegsgefahr versichert haben, 75 Prozent dieser Sonderprämien gemüß Artikel 145 des Handelsgesetzes anlegen missen. Ferner wird bestimmt, daß ausländische Versichie- rungsanstalten, die Artikel 230 des Handels-Ge- Setzes nicht erfüllen, in Italien Jceinerlei Versiche rung übernelmen kKönnen. Für Versicherungs-Gg Sellschaften, die ihren Hauptsit: im Auslancke haben, bestehen besondere Anordnungen. Schließ⸗ lich verordnet der Erlaß, daß Versicherungspoli- cen, die in den nächsten 15 Tagen im Auslanss auf Iuteressenten in Italien ausgestellt werdlen, keine Gültigkeit haben, wenn sie nicht vorschrifts. näßig von einer italienischen Filiale oder einem italienischen Vertreter registriert werden und die nötige Deckung haben. 22ͤ—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kiinst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H, Direktor: Ernst Müller. woch, den 11. 7 Uhr ab de 1 leitet werden muß n der Linien Über aſſerturme 7577 ſiche Ver ſl Dienstag, 10. Aug. 1915 nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokale Q 6, 2 gem. 8 1228—1248 B. G. B. gegen bare Zahlung meiſt⸗ Hietend verſteigern: 1 goldene Herrenuhr. Ningel, Gerichtsvollzieher. 18 5 Zwangsberſteigerung. Dienstag, 10. Aug. 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ichin Manuheim im Pfandlokale 6, 2 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 55211 Möbel und ßonſtiges. Mingel, Gerichtsvollzieher. Zwangöperſteigerung. 8 5 Dienstag, 10. Aug. 1915 nach tags 2 Uhr, im Pfandlokale , 2 hier gegen bare Zahl! ing i. Vollſtreckun wege öffentlich verſteigern: Möbel u. Sonſtiges. 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Oktober 1913 verzinst und von diesem T 5 ab eingelöst: In Berlin: bei der Fautschen Bank, bei der Bank für Handel und Industrie und bei der Mitteldeufschen Kroditbank; in Frankfurt a..; bei der Deutschen Bank Fillale Frankfurt, bei der Filiale der Bank für Handel und manatele, bei der Deutschen Verelnsbank, bei der Mitteldeutschen Kredit- hank, bei der Allgemeinen Elsässischen Bank- geselisch aft Flllale Frankfurt a., und bei der pfälzischen Bank Filiale Frankfurt a..; Mannzelm: bei der Rheinischen Gred dank; Ludwigshafen: bei der Pfälzischen Bank; Karisruhe: bei der Rheinischen Greditbank Fillale Taplsruhe, bei dem Bankhauss Feit L. Homburger und bei dem Bankhause Straus& 61e.; München: bei der Beutschen Bank Fillale München, bei der Bank für Handel und in- Austris Filiale Münehan, bei der Bayer ischen Handelshank, bei der Bayerlschen Vexeins- bank, bei dem Bankhause Merck, Fink& Gle., bei der Mitteldeutschen Kredithank Miederlassung München und bei der Pfäl⸗ Zischen Bank Flliale München; .: bei der nanmennen Elaässischen Bankgesellsshaft, bei der Bank für Handel und Industrie Flliale Strassburg J. E. und bei 1 n Kredithank Fillale Strass- urg 1 Restanten aus der Verlosung vom 1. Oktober 1914: Serle B zu 1000 Mk. Nr. 2075 2360 3126 3577 4805 5926 7281 8594 8773 9991 10669 12560 13155 15434 15590 16559. Ssrie 6 zu 500 Mk. Nr. 17697 20173 22784 22827. Donaueschingen, den 6. August 1915. Fürstiich Fürstenbergische Kammor Gümshirt. in Stras 0 kugarten Mannheim ‚ Geſamt⸗Gaſtſpiele von Mitgliedern 0 Neuen Theaters in Frankfurt a. M. Dienstag, den 10. Anguſt 1915 577 3—— der Arzt ſeiner Ehe Luſtſpiel in 3 Akten von Heinrich Ilgenſtein. Sptellettung: Dr. Hanns Schindler. Kaſſeneröffnung 7½ Uhr Anfang 3½ uhr Ende nach 10½ Uhr. 4832 Donnerstag, den 12. Auguſt 1915 Der Jurbaron Muſtkaliſche Poſſe in 3 Akten von Porbes⸗Milo und Hermann Haller. Pfeub.-Südd. Kassen-Lottarie. Ziehung d. 2. Kl.: am 13./ f. Aug. 2813. Erneuerung der Lose muss unbedingt bis morgen Krfelge Soln. Kaufloſe ſi kaufsſteller K I, 9, Tel⸗ Gtoſ. Bas 8 Kanigs, Ginnd 2 Großh. Bad. Lotterie⸗Einnehmer Groos T 6, 27 Fried richsring Tel. 82 14 kKt. tellen I, Preise: Montag, den 9. Auguſt 1915. Ne von 3 Deutsche sollte 3Zronze M..85 Gold von 3 Rathaus; Heisler, B I, 4; Alls V. Himdenburg u. a. lem ve „ellle .— bis M. Fesenmeyer, Kraut, und wird von unseren t. Er befindet sich im Besitze Sit des deutschen Kron- m. cauften Ringe fällt ver- Hinmterbliebenen Ge- darum dieses Opferzeichen Silber. oxydiert M..—; Silber 34.— je nach Weite. P 1, 8; Fischel, T I, 3: Lotterhos, P 1, 5 4 Jul im Alter von 19 Strebsam Eiml. Unkere Den Heldentod für's Vaterland starb 11915 Kriegsfreiwilliger 2 Fialer Jahren. Wir bitten um stilles Gedenken. In tiefer I Fämilfe J. Bappert, Kassenverwalter. Kl. Merzelstr. 4. im Kriegslazarett er Sohn und Bruder, umel Srfizlers-Aspirant am lieber, Unser 42192 rauer: daſj heute früh m genem Leiden, sa im Aſter von 39½ HFreunden und Beftannten die schmerzliche Nachricht, eine liebe, gute Frau gebd. Nuf Jahren, nach langem in Geduld ertra- uft entschlafen ist. Mannheim(Bellenstr. 260, 9,. August 1915. Die trauernden Hinter HNermann Bsuer, Oberpestasslstent. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 11. August, nach⸗ mittags 4 Uhr von der Frledhofkapeille aus statt. bliebenen: U dur Konberſalion. Akademiker ſucht Gelegen⸗ heit zu franz Konverſation. Gefl. Angebote unt. 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Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 10. Auguſt 1915. Feſt des hl. Laurentius. Jeſuitenkirche. Die 6 Uhr hl. Meſſe fällt aus.— 7 Uhr Austeilen der hl. Kor mmunion.— 410 Uhr hl. Meſſe f. d. Pfarrei.— Abends ½8 Uhr Kriegs⸗ andacht. N 2 7 20 72 Müttterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorgeſtele Die Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorge⸗ ſtelle will der Säuglingsſte rblichkeit entgegen arbeiten und ſte bezweck des die Shalb vornehmlich die Förberung Selbſtſtillens. Ihre Au fgabe iſt es, allen Müttern, in Angelegenheiten der Säuglingspflege einfinden, Belehrung und Rat unentgeltlich len, außerdem werden ſolchen Müttern, die e Kinder ſelbſt ſtillen, Ae beſtimmten Voraus⸗ igen Siei lprämien(14tägige Geldbeihilfen) zu⸗ gewendet. Die Stillp brämien werden bei regelmäßiger 14 tägiger Borſtell ung des Säuglings in der Re gel bis zur Beendigung des 3. Lebensmonats des Säug⸗ lings gewährt. Die Sprechſtunden der Mütterberatungs ſtelle ſtehen Frauen der! 1 8 ſowie der Vororte oſſen und finden jeweils Dienstags und Freitags nachmittags von 5 bis 7 6 Uhr im alten Rathaus Lit. F1 2. St. Zimmer 23 unter ärztlicher Mitwirkung ſtatt. Die Stillprämien gelten nicht als Armenunter⸗ unterſtützung und ihre Annahme hat nicht die Be⸗ einträchtigung politiſcher Rechte zur Folge. Mannheim, den 6. März 1915. 347 Ju gendamt: Akszug aus dem Standesamtsregiſſer ſich . 55 den Stadtteil Neckarau. Getraute. gorarb. Aug. Appler mit Karoling Reinecker, 5 b. Karl Frank mit Maria Lukſch. üguſt 85. Tagl. Wenzel Hajek mit Maria Nowotny. Juli Geborene. 21. Fabrikarb. Ign. Puchinger e. T. Gliſabetha. 5 Plattenleger Jakob T. Erna Klara. Moraſch e. T. Elekrotechn. Frz. Karl Maaß e. S. Helm. Joh. 28. Eiſenhobler Phil. Maurer e. T. Emma. 26. Autogenſchweißer Al. Ambros e. S. Alois Eug. 30. Gummiarb. Jakob Nagel e. S. Hch. Karl. 30. Weichenwärter Herm. März e. T. Sofig Mina Maria. 29. Schreiner Math. Faſchingbauer e. S. Franz. Auguſt 1. Seilfabr. Gg. Joſ. Haaf 3. Seilfabr. Walter Hopfinger e. S. Heriberk. 8. Schloſſer Val. Rinklef e. Herbert Friedrich. 3. Seilfabr. Joh. Wolf e. T. Wilhelming. 5. Maurer Peter Gerbert e. S. Wilhelm. 3. Eiſendreher Karl Ad. Schlachter e. S. Rudolf. 5. Fabrikarb. Andr. Baumann e. S. Emil Peter. 4. Kappenmacher Joh. Adolf Krämer e. S. Frdr. e. T. Hildeg, Math. 9 S. Juli Geſtorbene. 22. Albert S. d. Schloſſers Joh. Ad. Hellmer, 1 M. 20 2⁵ Kath. 5 Roß, Ehefr. d. Meßgehilfen Auguſt Wilh. Safferling, 38 J. 5 M. 12 T. „Stefanie, T. d. Fabrikmeiſters Gg. Triepler, 8 J. 1 M. 16 T. verh. Landwirt Joh. Phil. Eichel, 61 J. 11 M. 18 T. Auguſt 1. Chriſtina geb. Netzer, Ghefr. d. Privat. Michael 8 3. 1. Ida, T. d. Schloſſers Wilh. Hümmerich, 7 J 25 T. 4. Lydia geb. Stohner, Wwe. d. Tagl. Frz. Hil⸗ bert, 75 J. 10 M. 5. Pauline, K. d. Spengl. K. Müller, 5 M. 11 T. 85 Walter, S. d. Maſchiniſten Peter Ritter, 10 M. 19 T. Auf dem Felde der Ehre gefallen. 30. 18. 5. 15. Wehrmann Joſ. Wilhelm, perh. Fabrik⸗ arbeiter, 33 J. 7 M. 26. 5. 15. Landſturmmann Leopold Loreng, verh. Fabrikarb., 25 J 19. 8. 14. Reſ. Ludw. Adelsberger, led. Flaſchner, 24 J 24 J. Musk. Karl Franz Schwab, led. Gummi⸗ arbeiter, 21. M. 28. 5. 18. Kriegsft 8 3 Hch. Ad. Höfemann, led. Tagl., 1. 5. 15. Gefr. d. Egidius Brecht, verh. Metallarb., 29 J. 6 M. 20. 6. 15. Dragoner Ehriſt. Lud. Netzer, led. Land⸗ wirt, 18 J. 11 M. 29. 1. 15. Musk. Guſt. Lichtenberger, led. Eiſen⸗ dreher, 21 J. 4 M. 7. 6. 15. Landſturmmann Max Greiner, verh. —— Teltesuct 5 Aur ee eines großen Butter⸗ u. N5 Geſchäftes Laden in beſter Lage geſucht. Angebote unt. Nr. 53197 au—85 8 Zureau] ren perfekt in Stenographie und Maſchinenſchreiben, geſucht. Schriftliche An⸗ gebote mit Zeugnisab⸗ ſchriften und Gehalts⸗ auſprüchen an 53218 Gebrüder Bauer Maunheim. Modes. Tüchtige, ſelbſtänd. erſte Arheiterin ſucht Stellung. Augebote unt. Nr. 7691 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Tüchtiges(iſr.) Mädchen ſucht in beſſ. kl. 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