E. Udl. oh. eeee e e eee Helloe-Setle..20 Hrk. Bcsgertohe 80 Pfg, burch die peß ench. poſtaufſchlag mr..72 im Diertelfahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeisen: Koleonel⸗Seile 80 Pfg. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundf 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr geiger eim und Amgebung eee-eee Veneralengeiger Zannel Seruſprech⸗Rummern: Gberleitung u. Buchhaltung 7 Buchdruck⸗Abteflung 41 Schriftleitunng Derſandlettung u. Dertags⸗ buchhandlurg. 218 M. 8 Zweigſchriftleitung in Bernen Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft: chau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 385. Die Mannheim, 10. Auguſt 1915. nklammerung der Attentatsverſuch gegen Saſonow.— Die Lage. Der Fall von Worſchau hat ſeinen ſtarken Widerhall nun auch in Amerika gefunden. Die Auszüge aus amerikaniſchen Blättern, die der Draht übermittelt, zeigen, daß der Eindruck ſtarh und nachhaltig geweſen iſt. Es ſcheint, daß der Fall von Warſchau in Amerika eine landläufige Vorſtellung zerſtört oder doch zu zerſtören angefangen hat, die Vorſtellung: Was hilft den Deutſchen all ihr Opferſinn und Heldenmut, es ſind ihrer zu viele, die über das deutſche Land hergefallen ſind, es wird endlich doch unterliegen müſſen. Nun haben die Deut⸗ ſchen Rußland die gewaltige Induſtrieſtadt, den mächtigen Waffenplatz an der Weichſel, die Hauptſtadt Polens genommen, es ſcheint damit eine ungeheure Erſchütterung des iuneren Gefüges des Rieſenreiches an⸗ zuhehen. Es iſt ſicher ſo, daß das Einrücken ber Heere der Zentralmächte alle nie erſtorbenen Hoffnungen in Polen aufs neue belebt hat. Weite Kteiſe des Polentums erhoffen von den Jentralmächten die Befreiung vom ruſſiſchen Joch. Was der Senior der ruſſiſch⸗polniſchen Sozialdemokratie in einem Stockholmer Dautt über die Stunde der Befreiung Polens ſchrieb, das dürfte ſtarken und wahrſcheinlich noch an⸗ ſchweſlenden Widerhall in polniſchen Kkeiſen finden. Dieſer Führer der Sozialdemokratie ſchrieb, daß ein ſiegreiches Rußland erſt recht die Unterdrückung und den Untergang Polens be⸗ deuten würde, denn„je mehr ſich das nattonale Selbütbewußtſein bei der ruſſiſchen Bürgerklaſſe entwickelt, deſto ſchlimmer werden die Ausſichten für Polens nationale Entwicklung.“ Nach Mit⸗ kellungen der„Köln. Volksztg.“, deren gute Beziehungen zum Polentum bekannt ſind, ſähen die Polen mit fiebernder Spannung einer Kund⸗ gebung der Zentralmächte an die polniſche Natton entgegen, da ſie ſich von ihr einen Auſ⸗ ſchluß über Polens Zukunft verſprächen; ſie wülßten, daß ſie jetzt ihre Zukunft aus den Hän⸗ den der ſiegenden Zentralmächte entgegennehmen und daß darum ihre Sache nur auf Seiten Deutſchlands und der Donaumonarchie ſein könne. Die Unruhe hät auch die Ukrainer ergriffen, auch ſie wittern Morgenluft, wie das Glückpunſchtelegramm des Buündes zur Be⸗ feeiung der Ufraine an Mackenſen anläßlich ſeines Einrückens in altes ukrainiſches Gebiel und der Einnahme von Cholm, der„ehemaligen Haupfftadt des ukrainiſchen Königreiches Lodo⸗ Merien“ zeigt. Der Fall von Warſchau bedelltet Mehr als die Einnahme einer großen Stadt und Feſtung, ſie iſt das Symbol tiefſter innerer Er⸗ ſchütterung eines rieſigen als unbeſiegbar gel⸗ lenden Reiches durch einen Staat, der an Menſchen und Ausdehnung weit, weit hinter Rußland zurückſteht, aber dem Koloß durch Geiſt und alle weſentlichen inneren Kräfte weit über⸗ legen iſt. Die Amerikaner ſehen einen gewal⸗ tigen Erfolg ſicher heranteifen, einen Erfolg nicht der brutalen Maſſen, mit der der Vier⸗ herband es mrachen wollte, ſondern des modernen Geiſtes der Technik, der Organiſation, des ſtaat⸗ lichen Pflichtgefühls und Ordnungsfinnes, der Kultur, Und ſie beugen ſich dem Erfolge. Aus der ruffiſchen Dampfwalze iſt ihnen die deutſche gevorden. Man ſteigert ſich ſogar zu der Be⸗ haußtung, daß der Fall Warſchaus mehr als Einnahme von Calais bedeute, und Kitcheners Aktien läßt man ſinken. Es bedarf keiner Worte, daß für unſere Stellung gegen⸗ lher den Neutralen oder für die Stelleig der Neutralen uns gegenüber dieſer ſtarke und tieſe Eindruck des Falles von Warſchau in Amerika nicht gleichgültig iſt. Und dieſer Eindruck wird in die Breſte und die Tiefe wachſen, wenn die Amerikaner und die übrigen Neutralen ſehen, wwie niederſchmetternd das ruſſiſche Unglück in Polen auf die Freunde im Weſten gewirlt hat, die von der zermalmenden Kraft der ruſſiſchen Millionenheere doch die eigentliche militäriſche Entſcheidung gegen Deutſchland erwarteten. Als ein beſonders lebendiges Zeugnis dieſer Wirkung der ruſſiſchen Niederlage, möchten wir einige offenherzigen Worte Herves in ſeiner Guerre Sociale anführen, dem die militäriſche Lage den folgenden Stoßſeufzer abnötigt: Die ruſſiſche Niederlage wäre nur ein halbes Uebel geweſen, wenn, während Unſere Verbün⸗ deten die Hauptmacht der öſterreichiſchen Armee und einen bedeutenden Teil des deutſchen Heeres auf ſich zogen, wir wenigſtens den Augenblick zu nutzen verſtanden hätten, um den Deutſchen auf unſerer Front einen Schlag zu verſetzen, wie Mackenſen und Hindenburg ihn den Ruſſen ver⸗ ſetzt haben. Wir haben ihn auf der Seite von Arras verſucht mit mächtiger Artillerie, reich⸗ licher Munitfon, überlegener Truppenzahl, in⸗ dem wir auf alle vereinigten deutſchen Truppen losſtießen. Wir ſind geſcheftert aus Gründen, die Unſere Regierung zu ergründen nicht geſucht zu haben ſcheint, wäre es auch nur, um den Ver⸗ antwortlichkeiten nachzugehen, und wir haben die Bekümmernis, feſtzuſtellen, daß trotz ihrer weitumfaſſenden Bewegung gegen die Rufſen die Deutſchen noch auf unſerer ei Front in den Argonnen und an der Yſer zeigen, daß a ber⸗ mals ſie es ſind, die auch hier die Kraft zum Angriff beſitzen. Der raſche und unerhörte Siegeslauf der ver⸗ hündeten Heere in Polen hat die Aufmerkſam⸗ keit dermaßen auf ſich gezogen, daß wir der inneren Kriſe Rußlands nicht immer die genügende Beachtung geſchenkt haben; daß ſie weiter geht, das hat am deutlichſten die Rede Miljukows in der Dumga gezeigt, die wir im geſtrigen Mittagsblatt mitteilten. Sie iſt mit ihren ſchweren Anklagen gegen die ſktittelalterliche Barbarei des Zarismus, gegen die Staatsverbrechen des zurückgetretenen 98. miniſters, mit ihrem unter einem Beifallsſturm erhobenen Verlangen nach einer vollſtändigen Aenderung des inneren Kurſes ein Zeichen der Lage von nicht eben burgfriedlichen Apekten. Und ein weiteres Zeichen innerer Gärung kommt dazu. Auf Herrn Saſonow iſt ſein An⸗ ſchlag verſucht worden. Es liegt erſt eine einzige dürftige Meldung eines Mailänder Blattes aus Petersburg vor, die das peinliche Vorkommnis natürlich tunlichſt abzuſchwächen, ſucht. Vielleicht aber hat der angehlſch „nervenkranke“ Attentäter doch in ganz klarem Bewußtſein und nicht nur als Einzeiner ge⸗ handelt. Vielleicht wollte er doch als Beauf⸗ tragter einer beſtimmten Gruppe ein Straf⸗ gericht an einem Manne vollziehen, der einer der großen Schuldigen am Unglück Rußlands und Europas iſt. Es iſt jedenfalls ein ſehr peinliches Ereignis, daß Herr Saſorow nur eine Woche, nachdem er vor der Duma erkleirt halte, Rußland werde vor der endgültigen Ver⸗ nichtung des Feindes nicht Frieden ſchließen, faſt von dem Beilhieb eines ehemaligen Beam⸗ ten ſeines eigenen Miniſteriums niedergeſtreckt worden wäre. Ob hinter dem Beilhieb ein klares politiſches Motiv erkennbar wird oder nicht— die Tat bleibt ein zweifelloſes Symptom innerer Verwirrung, was noch deut⸗ licher wird, wenn man ſich einen Augenblick vorſtellt, des netvenkranken Mannes Beilhieh wäre geglückt icht. Wien, 9. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 9. Auguſt 1915, mittags: Ruſſtſcher Rriegsſchauplatz. Der von der Weichſelfront zurückge⸗ Ruſſen öſtli 23 — Ein engliſcher Hilfskreuzer torpediert. reichiſch⸗ungariſche und deutſche Streitkräfte haben ſchon geſtern zwiſchen der Eiſenbahn Iwangorod⸗Lukow und dem Orte Garwolin die große Straßſe Warſchau⸗Lublin fnöſtlicher Richtung überſchritten. Das linke Wieprz⸗Ufer und das rechte Weichſel⸗ ufer bei Iwangorod ſind vom Gegner geſän⸗ bert. Unſere Truppen überſetzten den Wieprz gegen Nordoſten und Norden. Die Gefechts⸗ elder von Lubartow und Miechow wie⸗ en alle Spuren einer eiligen Flucht de Feindes auf. Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand gemachten Ge⸗ fangenen erhöhte ſich auf 8000. Zwiſchen Wieprz und Bug wird wefter gekämpft. Am Dujeſtr aufwärts Uſciecſkom warfen unſere Truppen die Ruſſen an mehreren Punkten, wobei 1600 Mann ge⸗ erbeutet ˖ o fangen und 5 Maſchinengewehre wurden. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern ſtand der Südteil des Plateaus von Doberdo ſtellenweiſe unter heftigem Ge⸗ ſchützfeuer. Unſere Artillerie antwortete mit Erfolg. Auch in der Gegend von Plava herrſchte erhöhte Artillerietätigkeit. Ein Ver⸗ ſuch ſchwächerer feindlicher Infanterie, in un⸗ ſere Stellungen bei Zagora einzudringen, mißlaug. An der Kärntner Grenze griffen klei⸗ nere feindliche Ahteflungen an mehreren Punk⸗ ten erfolglos an. Vor unſeren Stellungen auf dem Bladner⸗Joch ließ der Feind über 100 Tote zurück. Im Tiroler Greuzgebiet wies eine unſerer Patrouillen auf der Ereſta (Criſtallogebiet) eine feindliche Halbkompagnie ab und brachte ihr hierbei erhebliche Verluſte bei, ohne ſelbſt auch nur einen Mann zu ver⸗ lieren. Weſtlich Daone am Lavanech fand in der Nacht zum 8. Aug. ein lebhaftes Feuer⸗ Gefecht ſtatt, an dem jedoch unſererſeits keine Truppen beteiligt waren. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. ** Die Lage des Vierverbandes auf den Schlachtfeldern uner⸗ freulich. m. Köln, 10. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Biauca Ztg.“ meldet von der ſchweizeriſchen Grenze: Zur Lage auf dem weſtlichen und jitalieni Kriegsſchauplatze beme der militäriſche 9 richten“ am Schli arlegung: Die öſterreichi ungariſchen Truppen der italienkſchen Grenze haben auch in dieſer Woche wiederum ihre Aufgabe erfüllt, Zeit zu ge⸗ winnen, bis die Entſcheidung auf dem ruſ⸗ ſiſchen Kriegsſchauplatze gefallen iſt. Der ita⸗ lieniſche Angriff iſt dagegen auf einem koten 1( arbeiter der„B einer längeren dem italieniſchen Oberkom⸗ wird mando eine neue Löſung der Aufgabe alſo von geſucht werden müſſen, nachdem nun er⸗ aus abgeſandt worden iſt. Be ſchinen wurde mit der Bahn verladen. und Nacht gingen lange Wagenkolonnen nach die kupfernen laund gebrach 2 Getreide wurde Dörfer dem Erdboden gleich ge⸗ die vor der Wohnung ein eine Kundgebung erſchoff anttklich.) bringen die„Times“ eine Depeſche des Kor⸗ O wieſene Feind wird verfolgt. Oeſter⸗ kannt wurde, daß auf dem eingeſchlagenen reſpondenten der (Mittagblatt.) eichſel. Wege ein Erfolg keineswegs mehr zu erzielen iſt. Die gegenwärtige Lage des Vierverbandes iſt auf den Schlachtfeldern keineswegs erfreu⸗ lich. Im Oſten ſind die Ruſſen in vollem Rück⸗ zuge, auf dem weſtlichen und italteniſchen Kriegsſchauplatze ſowie an den Dardanellen liegen ſeine Armeen vor ſtarken Stellungen feſt und kommen nicht vorwärts. Die Gründe, die trotz der zahlenmäßigen Uebermacht der Ententemächte zu dieſem Zuſtande geführt haben, ſind hauptſächlich der Mangel on Zuſammenarbeit der Heere der ver⸗ ſchiedenen Staaten und deren ungenü⸗ gende Kriegsbereitſchaft. Ein Anſchlag auf Saſonow. Mailan d, g9. Aug.(W B. Nichtamtlich.) Ein Sonderberichterſtatter des„Secylo“ mel⸗ det aus Petersburg: Ein ehemaliger des Miniſterinms des Auswärtigen betrat das Arbeitszimmer des Miniſters und verſuchte, dieſen urkt einem Beil zu töten. Der Diener nahm ihn ſofort gefangen. Der Urheber iſt anſchei⸗ nend nervenkrank. Nach dem Fall pon Warſchan. Einzelheiten über die Näu⸗ mung von Warſchau. Rotterdam, 10. Aug.(WT7B. Nicht⸗ Nach dem Rotterdamſchen Courant fentlichen die„Times“ eine Meldung des Korreſpondenten der„Chicago Daily News“ die von ſem am 1. Auguſt von Stockholm Sie enthält noch folgende Einzelheiten über die Räumtung von Warß 0 Warſchau. Beamter 55 Stadt wurde kurzerhand geraumt. Die ſitzer erhielten die Erlaubnis, was ſie von ihrem Eigentum in Sicherheit bringen konn⸗ ten, unentgeltlich nach dem Oſten zu verfrach⸗ tenn. Jedes Bruchſtück der geſprengten Ma⸗ Tag Oſten. Die Soldaten waren damit beſchäftigt Telegraphendrähte herunter⸗ Alles Kirchengerät wurde nach Ruß⸗ tk. Das auf den Feldern ſtehende vernichtet. Die len. machtt. Den Bewohnern der Vorſtädte wurde hefol begeben. Ketne nach Byeſt⸗ hlen, ſich zur Stadt zu erſon durfte wefter als Litowsk reiſen. Mit der Räumung der Städte zwi⸗ ſchsft Weichſel und Bug wurde begonſten. Die Leute Papiergeld kein Brot mehr. freundlichen Polen hatten eine Lifte von ruſſenfreundlichen Polen auf⸗ der letzten Zeit für Die deutſch⸗ hekamen in — geſtellt, um den Deutſchen dieſe bet ihrem Ein⸗ zug zu übergeben; rÜſſenfreundliche flüchtet. infolgedeſſen ſind viele Polen ge⸗ Die Polen haben 5 deutſchfreundliche Polen, es Ruſſenfreundlichen beranſtalteten, kurzerhand en. Mehr als 5000 verwundete ken ſind zurückgelaſſen worden. Amſterdam, 10. Aug.(WIB. Nicht⸗ Nach einet Meldung aus Londof Sol⸗ „Chiago Daily News“ 2. Seite General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten,(Mittagblatt) Dienstag, den 10. Kuguſt 2975 dem ruſſiſchen Heere über die Räumung von Warſchau: Die Räumung begann am 15. Juli. Poltzei ſuchte jedes Haus auf und forderte die Leute auf, Frachtwagen bereitzuſtellen. 35 000 Die Perſonen, darunter halb Chetto, zogen oſt⸗ wärts. Ungefähr ebenſoviel Bewohner aus der Umgebung kamen dafür in die Stadt. In Warſchau ſind 10000 Familien zu⸗ GHrunde gerichtet. Der Korreſpondent kennt viele Fälle von Leuten, die in den letzten Monaten 200000 Pfund beſaßen und jetzt bettelarm ſind. Alles was an Metoll in der Stadt war, wurde nach Oſten geſchafft oder zerſtört. Es iſt ſicher nicht mehr eine Doune Kupfer zurückgeblieben. Die ſchweren Bronzeglocken der Kirchen wurber weggeführt. Seit dem 21. Juli waren alle Fahrzeuge über die Weichſel ge⸗ brurht worden. 200 000 Fuhrwerke fuhren quer durch Rußland nach Moskau. Die Lebens⸗ miftel waren in den letzten Monaten ungefähr mtal teurer als ſonſt. m. Köln, 10. Aug.(Priv.⸗Tel.) „Kölniſche Zeitung“ meldet: Mehrere Lon⸗ ſchau's: Kein Ziviliſt darf weiter als Breſt⸗ Iltowsk reiſen. Die Räunmung der Ortſchaf⸗ ten zwiſchen Warſchau und Breſt⸗Litowsk hat Die begonnen. Es find kaum 200 000 Menſchen zurückgeblieben. Die Preiſe der Lebensmittel haben ſich gegenüber der Vorwoche um das 10fache erhöht. Die Wafſerleikungen ſind nicht mehr im Gange, weil die Maſchinen der Pupftationen nach Rußland geſchafft wor⸗ den ſind. Man erwartet den Ausbruch einer Typhrsfeuche. ber 5000 verwurrdete Sol⸗ daten fimd in der Stadt in den Kranken⸗ häuſern zurückgelafſen worden. Seft 21. Inli ſind alle Fuhrzeuge auf Rädern über die Weichfel geſchafſt worden, ebeufd auch Pferde. 2000 Mietsfuhrwerke ſind von ſhren Befttzern weit weggefechren worden bis nach Moskau. Eine Anzahl der von England bezogenen ſtädtiſchen Feuerſpritzen find ebenfalls weg⸗ geſcherfft worden. Leute aurs den ärmeren Volksſchüchten wurden zu Taurfenden in Booten über die Weichfel transporkiert. Dies dauerte mehrere Tage. Der Strom der Auswanderer iſt nakürlich nach Oſten gerichtket. Die Lentte bekamen in Warſchau kein Brot, das Papier⸗ geld hakte in der Stadt keinen Wert mehr. Die meiſten Läden waren geſchloſfen. Wie Praga beſetzt wurde. Berläin, 10. Aug.(Priv.⸗Tel.) Über die Kämpfe am Weichfelufer wird dem Berliner Lokat⸗Anzeiger zufobge dem Budapeſter„Az Eſt“ aus Warſchau berichtet: Als die Ruſſen vom rechten Ufer der Weichſel aus der Vor⸗ ſtadt von Praga ihr Feuer gegen Warſchau richteten, entwickelte ſich ein regekrechtes Schießen, bald ſpärlich, bald mit großer Hef⸗ ktigkeit und die Kugeln veräirrten ſich häufig in das Innere der Stadt. Inzwiſchen baatte die deuubſche Infanterie kaltblütig ihre Deckungen aus und beſetzte die zur Erwiderung des⸗ Feners geeigneten Gärten und Häuſer an der Weichſel. Beum Morgeigrauen begann nörd⸗ lich der geſprengten Weichſelbrücke der Über⸗ gunng über die Weſchſel. Als die Ruſſen dieſe Bewegung bemerkten, räumten ſie ſchleunigſt ihne Stellungen und Praga ging in die Hände der Deutſchen über. Vor dem Verlaſſen dieſer Vorftadt ſetzte der Feind den dortigen Bahn⸗ Bei den Straßenkämpfen wurden über 15 Bürger getötet. Starker Widerhall in der amerikaniſchen Preſſe. New ork, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der Vertreter des WTB. meldet durch Funk⸗ ſpruch: Die amerikaniſche Preſſe würdigt voll⸗ auf die ſtrategiſche, politiſche und moraliſche Bedeutung der Einnahme Warſchaus; ſie ſpricht jetzt von der deutſchen Damp F⸗ walze anſtatt wie bisher von der vuſſiſchen. — Sun“ bezeichnet den Verſuch der Freunde der Alliierten, dieſen großen Triumph zu ver⸗ kleinern, als eine Vogelſtraußpolitik. Warſchau bedeutemehrals die Einnahme von Calais.—„Evening Poſt“ erklärt es für müßig, die Bedeutung des letzten deutſchen Erfolges in materieller und moraliſcher Hin⸗ ſicht zu leugnen. Nach der Marneſchlacht habe Deirkſchland angeblich dem Problem der Aus⸗ hungerung gegenübergeſtanden. Es habe aber ein Jahr lang durchgehalten und gewinne jetzt den glänzendſten Sieg am Vorabend der neuen Ernte.—„World“ führt den Ausſpruch eines amerikanmiſchen Seeoffiziers an, der nmeint, dies ſei der politiſche Zeitpunkt für Kitchener geweſen, loszuſchlagen. Daß dies nicht geſchehen ſei, ſei der beſte Beweis dafür, daß er nicht über die vermutete Truppenſtärke verfüge.— Die„Times“ bezeichnen die Einnahme von Warſchau als eime. glänzende Waffentat deutſcher Strategie und zäher Ausdauer. * Die Wirkung des ruſſiſchen Jurückweichens. ABerlin, 10. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Ueber die Wirkung des ruſſiſchen Zurückwei⸗ chens ſchreibt Major Moraht im„Berliner Tageblatt“: Unſere ſtrategiſchen Erfolge an der Weichſel⸗ linie beſchäftigen zugleich unſere übrigen Geg⸗ ner zum mindeſten pſychiſch. Sie nehmen ihnen die Hoffnung auf eine ent ⸗ laſtende ruſſiſche Offenſive in ab⸗ ſehburer Zeft und überlaſſen ſie ſich ſelbſt. Nie⸗ mals hätten Frankreich, England und Belgien ohne Rußlands geplante und verſprochene Of⸗ fenſive auf Berlin, Wien und Budapeſt cs ge⸗ wagt, in den Krieg zu gehen. Jetzt haben ſie ſich mit der Frucht des ruſſiſchen Zurückwei⸗ chens abzufinden. Die große zahlenmäßige Überlegenheit des Jahres 1914 ging für immer verloren. Unfere Erfolge vor Warſchau und Iwangorod bekaſten ferner Italien und Ser⸗ bien und ſie enſtl cſten die Türbei, deren rAſſäſche Bedrohung von Nor⸗ den gänzlich und vom Kaukaſus her größ⸗ tentefls beendigt iſt. Die Neutra⸗ len, ſoweit ſte dem Kriegsgebiet im Oeſtlichen benachbart ſind, erleben alles dieſes und wir warten darauf, daß ſie zu den Ereigniſſen Stellung nehmen. Noch iſt alles im Werden; worau aber die Unentſchiedenen im Norden und Süden von militäriſcher Seite erinnert werden können, iſt folgende wichtige Tatſache, welche der Feldzug des Jahres lehrte: Die ruſ⸗ ſiſche Offenſivkraft brach ſich am Karpathen⸗ wall und in Maſuren, am Bug, an der Weich⸗ ſel, am Niemen und an der Dubiſſa. Lor⸗ beeren erntete Rußland nur in ſeiner— Rück⸗ hof, die Härufer und Vorrüte in Brand. Eiſenbahner im Felde. Die gewaltig angelegte November⸗ Offenſive der Ruffen war zum Stehen gekomnmen. Zerſchellt war die Brandung an der ehernen Maner unſerer Truppen. Bereits machten ſich an der ruſſiſchen Front Schwierig⸗ keiten in der Verſorgung mit Munition und BVerpflegung bemerkbar, nicht eben zum klein⸗ ſten Teil veranlaßt durch die von unſeren Eiſenbahntruppen mit unerhörter Gründlichkeit 5 vorgenommenen Zerſtörungen der ruſ⸗ ſäſchen Bahnkörper. Es war bier ein Vernichtungswerk geſchehen, wie es in ſolcher Ausdehnung noch niemals vorgenommen wurde. Das beſte Zeugnis für die Güte der geleiſteten Zerſtörungsarbeit waren die Berichte des ruſſt⸗ ſchen Generalſtabes ſelbſt, die die Vernichtung der Eſſenhahnen als willkommenen Grund für das Mißlingen der ruſſiſchen Offenſive an⸗ guben. Im Augenblick des Stillſtandes der ruſſiſchen Vorwärtsbewegung ſetzte auf eine Umfaſſungsbewegung gegen die Rückzugslinie des Feindes war und ihn zum Weichen zwang. Unaufhalt⸗ ſam drängten unſere Truppen dem ein, zit ſofgen. deutſcher Seite die gerichtet an Zahl immer noch gewalkig überlegenen Feinde nach. Nur ſchwer aber vermochten die deutſchen Mu⸗ Ritions- und Proviantkolonnen auf den immer ſchlechter werdenden Wegen den Heeresſäulen zugsſtrategie. Fühlen die kleinen Heer uns ſo gründlich zerſtört worden, daß die Ruſ⸗ ſen, abgeſehen von einigen ſchwachen Notbau⸗ ten, es nicht fertig gebracht hatten, ſie wieder herzuſtellen. Nun erhielten unſere Eiſenbahn⸗ kompagnien den Befehl, die eben erſt von ihnen auf Monate hinaus zerſtörten Linien in weni⸗ gen Wochen eiliger, aber doch gründlicher Arbeit wiederherzuſtellen. Bei dem geregelten Mate⸗ rialnachſchub aus Deutſchland ging de Arbeit anfangs glatt von ſtatten. Bald aber ſperrte auf einer der wichtigſten Linien eine große Brücke, bei der Träger, Ufer⸗ und Pfeilerauflager geſprengt waren, nachhaltig jede Eiſenbahnverbindung. Wenn auch damals ſtarke Mannſchaftsbeſtände an Eiſenbahntrup⸗ pen im Felde waren, ſo wurden ſie doch überall gebraucht, ſodaß zunächſt nur eine Kom⸗ pagnie für dieſen Brückenbau zur Verfügung ſtand. In raſtloſer Arbeit, bis zu 16 Stun⸗ den täglich, bei ſchlechten Witterungsverhält⸗ niſſen, begannen ſie das umfangreiche Werk, unterſtützt durch geübte deutſche Zivilarbeiter. Wenn auch alle Mittel der Technik angewendet wurden, wie beiſpielsweiſe elektriſch angetrie⸗ [bene Gatter⸗ und Kreisſägen, Schrauben⸗ ſchneide⸗ und andere Werkzeugmaſchinen, elek⸗ triſche Beleuchtung der Bauſtelle, ſo ergab ſich dennoch bald die Notwendigkeit, eine zweite Kompagnie heranzuziehen. Dieſe übernahm die Nachtarbeitsſchichten, ſodaß die überan⸗ ſtrengte Kompagnie ihre Tagesſchichten verkür⸗ zen konnte. Jetzt ſtieg die Arbeitsleiſtung be⸗ deutend. Aber die Nachtarbeit war ſchwer, eine Woche lang ſahen die Leute die Sonne nicht, e der Neutralen ſich imſtande, dem noch immer mil⸗ lionenſtarken Zarenheer zum Angriff die Kraft zu geben? Angriff auf Wilna. Berlin, 10. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Nach dem Daily Expreß“ haben ö5deutſche Armce⸗ 772 korps einen Angriffauf Wilna unter⸗ nommen, wo die Ruſſen von 3 S eiten umzingelt zu ſein ſcheinen. Deutſche amtliche Berichte liegen über dieſen Vorſtoß noch nicht vor. Die Ceiden der Deutſch⸗Balten in Riga. Berlin, 10. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Eine Zuſchrift, die dem Berliner Tageblatt aus Riga zugeht, berichtet von den entſetzlichen Leiden, denen die Deutſch⸗Balten in den noch nicht von uns beſetzten Gebieten ausgeſetzt ſind: Für Kurland waren die letzten Monate die allerſchlimmſten ſeit urdenklichen Zeiten. Die deutſchen Beſitzungen Pokroy und Scha⸗ dow, bei welchen erbitterte Kämpfe ſtattfanden, gehören 2 Baronen von der Ropp. Beide wur⸗ den von den Ruſſen in Riga ins Gefängnis geworfen und ſind jetzt wahrſcheinlich ins In⸗ nere des Reiches abgeführt worden. Zahlreiche kuriſche Edelleute ſind gleich ihnen ins Ge⸗ fängnis gekommen oder nach Sibirien ver⸗ ſchickt worden, ſo u. a. 2 Barone von der Recke, ein Baron von Rhaden und ein Graf Medem. Ihnen haben in den letzten Wochen noch zahl⸗ reiche Gutsbeſitzer folgen müſſen. Desgleichen viele Paſtoren und angeſehene Bürger. Eine Anzeige„wegen deutſcher Geſinnung“ genügte, daß der Beſchuldigte ohne Verhör gefeſſelt abgefüthrt wurde. Die Aebtiſſin des Kathari⸗ rinenſtiftes in Mitau, die 85jährige Baronin von Bähr, iſt ausgewieſen und ins Innere des Reiches geſchickt worden. Als Grund wurde nur angegeben, daß die Gründerin dicſes Damenſtiftes eine geborene von Bismarck war. Jur LCage der ruſſiſchen Juden. E Berlin, 10. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird der„Voſſ. Ztg.“ ge⸗ meldet: Dem Berichterſtatter geht die Ori⸗ ginalabſchrift der Interpellakion zu, welche die Gußerſte Dumakinke wegen der Jage der ruffiſchen Inden gerichket hat. Die darin angeführten Daten ſind geradezu ent⸗ ſetzlich. Die ruſſiſche Regierung hatte bekannt⸗ lich die Ausweiſung der geſamten jüdiſchen Bebölkerung aus den kriegsbedrohten Landes⸗ teilen angeordnet. Die Räumung mußte in der Regel binnen 24 Stunden erfolgen, ſo daß dfe Ausgewieſenen faſt ihr geſamkes Gut zurück⸗ laſſen mußten, welches dann ausgeraubt wurde. Die Ausgewieſenen wurden in Güter⸗ waggons geſperrt, deren Türen plombiert wurden. Die ſogenannten Judenzüge blieben auf mancher Durchgangsſtation mehrere Tage, ohne daß den eingeſperrten Männern, Frauen und Kindern die Erlaubnis gegeben worden wäre, die Waggons zu verlaſſen. Auf einer Station hielt ein derartiger Zug volle zehn Tage. Als man dann die Waggons öffnete, fand man darin 6 Scharlachkranke und acht Flecktyphuskranke. In einem Ort wollten die dortigen Honoratioren ſich telegraphiſch bei den höheren Behörden für die verſchmachten⸗ den Kranken und Sterbenden verwenden. Das Telegramm wurde jedoch zurückgehalten, und ſämtliche Unterzeichner verhaftet. In vielen Städten werden die vornehmſten Juden als Da wurde manch ſtille Heldentat voll⸗ bracht! Jeder Fehltritt auf dem unfertigen Bauwerk hatte den Sturz in die Tiefe zur Folge, auf den hartgefrorenen Boden oder in die ſchwarze Flut, die unten dahinrauſchte. Aber in dem Bewußtſein, daß das deutſche Heer warte, wurden alle Fährlichkeiten der Arbeit, die Unannehmlichkeiten der mangelhaf⸗ ten Unterbringung und kargen Verpflegung gern und freudig getragen. Es währte nicht allzu lange, und die Züge rollten über den Fluß und machten eine große Anzahl von Fuhrparkkolonnen für die weitere Verſorgung des Heeres frei. Noch bevor die Strecke vor der Brücke fahr⸗ bar war, mußte die eine Kompagnie auf⸗ brechen, um den regelmäßigen Bahn⸗ verkehr im Vorgelände vorzube⸗ reiten. Sie durfte die Fertigſtellung des Bauwerks nicht abwarten. Anſtrengende Marſchtage für die Truppe, die das Marſchie⸗ ren nicht derart gewöhnt war wie die Infan⸗ terie und durch das Mitführen von Werkzeug ſehr behindert war, folgten. Auch waren nur wenige Tage am neuen Wirkungsort Zeit ge⸗ laſſen, um Strecke, Bahnhof und Brücken wie⸗ der herzuſtellen. Da hieß es ſchnell ſchaffen, zu⸗ mal das Weihnachtsfeſt nahte, an dem die Züge den Truppen die Weihnachtsſendungen zu⸗ führen ſollten. Leider war kein Weihnachts⸗ wetter, Regen und arger Schmutz erſchwerten die Arbeit und den Marſch zu den Bauſtellen. Vor dem eigentlichen Beginn der Tätigkeit waren umfangreiche Aufräumungsarbeiten er⸗ Geiſeln ins Gefängnis geſperrt, wo ſie noch heutigen Tags ſchmachten. Mehrere jüdiſche Frauen waren während dieſer Höllenfahrt nie⸗ dergekommen, in verſchloſſenen und plombier⸗ ten Wagen, wo Männer, Frauen und Kinder ohne Speiſe und Trank tagelang zuſammen⸗ gepfercht waren. Alles Schreien um Hilfe nützte nichts. Unter den Ausgewieſenen be⸗ fanden ſich Schwerkranke, welche ächzend und ſtöhnend in bereitſtehende Züge geſchleppt wurden. Selbſt Irrſinnige wurden zufammen mit den Geſunden verladen. Die Haare ſtehen einem zu Berg, wenn man die von Hunderten chriſtlicher unverdächtiger Zeugen begründeten Angaben der Interpellation lieſt. Kuſſiſche Cügen. * Berlin, 9. Aug. Die„Norddeutſche All⸗ gemeine Zeitung“ ſchreibt unter der Ueberſchrift; „Ruſſiſche Lügen“. Wie der ruſſiſchen Preſſe zu entnehmen iſt, hat die in Rußland eingeſetzte Greuelkommiſſion unter Vorſitz des Senators Kriwzow einen Bericht zuſammengeſtellt, der in tauſenden Exemplaren in neutrale Länder, hauptſächlich auch nach Südamerika, ver⸗ ſandt worden iſt. Aus den Einzelnotizen der ruſſiſchen Blätter ergibt ſich, was man ruſſiſcher⸗ ſeits ſagt, um es den deutſchen Soldaten zur Laſt zu legen. Das Verbrennen ruſſiſcher Gefangener, Erſchießen friedlicher Einwohner, die Marterun⸗ gen Gefangener, das Abſchneiden von Fingern und das Foltern mit glühenden Eiſenſtangen, das ſind einige der wirkſameren Nummern ans dieſem Schreckenskabinett. Wir ſind überzeugt, daß niemand außerhalb Rußlands dieſen allzu dummen Lügen Glauben ſchenken wird. Die ruſſiſchen Greuelberichte, die geradezu unglaub⸗ würdig an die Fälſchungen der Pogrombilder die ruſſiſchen Truppen Warſchau verließen, um der Stadt eine Beſchießung zu erſparen, richten ſich ſelbſt. Ihnen im einzelnen zu wider⸗ ſprechen, würe zwecklos, da ſie unkontrollierbar ſind und der Greuelfeldzug von der ruſſiſchen Regierung zur Verhetzung der krilik⸗ loſen Menge gegen Deutſſcchland trotz aller Dementi ſyſtematiſch betrieben wird. Wir ütberlaſſen es ruhig jedem objektiv denkenden Neutralen, die Plumpheit dieſer Lügen, die ſich würdig an die Fälſchungen der Progrombilder anreihen, nach Gebühr einzuſchätzen. Schimpfen und verleumden iſt die letzte Waffe des Feindes, * EBerktin, 10. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Aus London kommt die Nachricht, daß eine von den Ruſſen während fhrer Oſtpreußenzeit geraubte Bis⸗ marck Bronzefigur im Gewichte von 900 Pfund in Moskau eingetroffen iſt. Die Stkatue wurde von einem kaiſerlichen Hofgut in Oſtpreußen geraubt. Ein engliſcher Hilfskreuzet torpediert. Kopenhagen, 9. Aug.(WT7B. Nicht⸗ amtlich.) Das Ritzauſche Bureau meldet aus Ehraſtianta: Hier eingetroffenen Nach⸗ richten zufolge wurde geſtern Abend der eng⸗ liſche Hilfskreuzer„Indial, 7900 Tonnen, nördlich von Bodve beim Einlaufen in den Veſtfjord torpediert. Der ſchwe⸗ diſche Dampfer„Goeſtealand“ ging mit 80 Mann der Befatzung nach Narwick ab. Etwa 72 Mann wurden bei Hekligvaerk ge⸗ Maßznahmen getroffen. Ehriſtianſia. 9. Aug. Das„Morgenbla⸗ det“ meldet aus Trondhiem: Der ſchwe⸗ diſche Dampfer„Goetaland“ hat geſtern nach⸗ mittag.45 Uhr den engliſchen Hilfs⸗ kreuzer„India“ nordweſtlich vor Hellig⸗ geweſen. Aus Nebengleiſen entnommene Schwel⸗ len hatte man zu großen Stapelu aufgebaut und darüber Bündel von Eifenbahnſchienen ge⸗ legt, um die Zwiſchenräume zu überbrücken. Beim Rückmarſch hatten die Ruſſen die Schwel⸗ len angezündet, wodurch ein Trümmerhaufen entſtanden war. Ein förmliches Geſpinſt von krummgebogenen Eiſenbahnſchienen bedeckte die verkohlten Holzreſte, ſodaß die Aufräumung des Bauplatzes arg erſchwert war. Durch die Schutthaufen hatten ſich auch kuſetiefe Anſtau⸗ ungen der in Rußland landesüblichen Schlamm⸗ ſtröme gebildet, ſodaß man zunächſt nicht ein⸗ mal ſehen konnte, wohin die Fundamente der Bauwerke zu legen waren. Doch ſchritten Auf⸗ räumungs⸗ und Bauarbeiten raſch fort. Der heranrückende Heilige Abend gebot erneute Eil⸗ Die Kompagnie konnte am Chriſtabend ſelbſt um 4 Uhr zu einer kleinen Feier abrücken. Dieſe Weihnachtsfeier im Feindes⸗ land war eindrucksvoll genug. Bei Fackel⸗ ſchein verſammelten wir uns im Hofe einer ver⸗ laſſenen Fabrik. Vergeſſen waren Schmutz und Regen, Krieg und Feindesland. Der Kompag⸗ nieführer leitete in einer Anſprache, die er hielt, unſere Gedanken in die Heimat. Dann wurden Weihnachtslieder im Chor geſungen und draußen ſtand die polniſche Bevölkerung und laufchte. Ein glückticher Zufall brachte es mit ſich, daß gerade zu dieſer Zeit der erſte Zug auf der neuen Strecke einlief und die Poſt für die Kompagnie mitbrachte. Faſt ſeder erhielt ſein Päckchen aus der Heimat und Hder kounten uun Etſen bahner bel⸗ Regen, Schnee, Glatteis im Verein mit der Dunkelheit erſchwerten ihnen ihre Titigkeit. forderlich, da die Ruſſen ihre Notbrücken zer⸗ ſtört hatten. Letztere waren allereinfachſter Art landet. Die Militärbehörden haben die nötigen ES NNer ———— 2 „ ——1 Ʒ——— ———— Deensdag, den 10. Auguſt 1915. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblath) K. Seſte. paer, einer kleinen Inſel vor Bodö, bemerkt. Er glaubte, der Engländer wolle ihn zum Stoppen veranlaſſen. Kurz darauf ſah der Schwede, daß das Achterſchiff des Kreu⸗ zers ſank und dieſer einige Minuten ſpäter pollſtändig verſchwunden war. Der Hilfs⸗ kreuzer war von einem Volltreffer eines Unter⸗ ſeebootes torpediert worden. Das U⸗Boot ſelbſt iſt vom„Goetaland“ nicht bemerkt worden. Der Dampfer brachte heute morgen 80 Mann und 10 Offiztiere nach Narvik. Eine Stunde darauf brachte der engliſche ar⸗ mierte Fiſchdanmpfer„Samſon“ ſechs Mann, darumter mehrere Offiziere. Zwei Boote des „India“ brachten 72 nach Hellinvaer; außerdem wurden in Narvik elf Tote ge⸗ landet, darunter drei Offiziere. Die ge ſamte Beſatzung des„India“ betrug 340 Manm. Von Björnſund wird gemeldet, ein U⸗ Bot ſei am Freitag unter Volldampf nord⸗ wärts vor Ana bemerkt worden. Die eng⸗ liſche Mannſchaft wird in Norwegen interniert. Unſere Unterſeeboote. Nyborg, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der däniſche Damipfer„Lynn“ landete hier ſiehen Mann und eine Frau von der Beſatzung des Gotenburger Dampfers„Mai“, von Schweden nach England mit Gruden⸗ holz unterwegs, ann Freibag im der Nordſee gon einem deutſchen Unterſeeboot in Grund gebohrt worden war. Die Beſatzung war in wei Boote gegangen. Die Inſaſſen des einen Bootes ſind am Samstag von dem„Lynn“ auſgenommen worden. In dem zweiten Boote befanden ſich der Kapitän und neun Mann, deben Schickſal undekannt iſt.(Grubenholz iſt B 5 Ehriſtiana, 9. Aug.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die norwegiſche eiſerne Segel⸗ bark Norman“, 995 Tonnen groß, mit Holzlaſt, alſo Bannware, unterwegs nach dem Tyne wurde von einem deutſchen Unterſeeboot quer ab von Avrendal, ſechs Seemeilen vom Lande entfernt, verſenkt. Kanadas Kriegskoſten. Amſterdam, 9. Aug.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Dem„Handelsblad“ zufolge melden die „Dimes“ aus Toronto, daß der Kpieg Kanada bereits 18 Millionen Pfund Sterling gekoſtet habe. Die täglichen Ausgaben würden von dem Finanzminiſter guf 60 000 Pfund Ster⸗ ling geſchätzt. Die Staatseinkünfte ſeien mit den neuen Steuern um 100 000 Pfund Ster⸗ ling monaklich geſtiegen. Der Kampf um die Dardanellen Die Lage für die Türken ſehr günſtig. m. Köl n, 10. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Der Nieuwe Rotterdamſche Couraps enthält eine ausführliche Darſtellung der Lage an den Dardanellen aus der Feder ihres Konſtantino⸗ peler Berichterſtatters, der dieſe Lage ſehr gün⸗ ſtig für die Türken hält und wie folgt ſchließt: Beim Ueberblick des Erlebten und Geſehenen von der Dardanellenfront muß man bei völlige 5 Beurteflung genau anerkennen, daß es den verbündeten Feinden nicht gelin⸗ gen wird, dieſe zu b ew ältfigen, und daß ſie Richt dief e Stellungen hindurch ———ꝙ————ñ— ſich einen Weg nach Konſtantinopel zu bahnen vermögen. Ein feindliches Unterſeebvot von einem türkiſchen Waſſerflugzeug zum Sinken gebracht. Konſtantinopel, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront brachte heurte früh 5 Uhr 50 Minuten eines unſerer Waſſerflugzeuge durch Bomben ein feindliches Unterſeeboot vor Bulair zum Si uken. Be Ari Burnu warfen wir geſtern wiederholte Angriffe des Feindes zurück und ſitgten ihm Verluſte bei. Bei Sedd⸗ül⸗Bahr wir eine feindliche Bombenwer er⸗ tellung. Auf den übrigen Fronten mi von Bedeutung. Der Urieg mit Italien. 1 Die italieniſchen Sozial Mailand, Der„Sec⸗ olo“ 1 Florenz über eine Taguid der parla hen Gruppe der ſoz ig n Partei. hedauern die Sozialiſte 5 K Lerhinberung der Umkrie — S worden ſind. Sie fordern die Regierung auf graße Getreideankäufe im A zu machen und ſie auf beſonderen Dampfern nack Italien zu bringen. Die dem Staat dabei er⸗ wachſenden Verluſte ſoll er als beſondere Kriegs⸗ ausggbe tragen. Zur politiſchen Lage wurde eine lange Entſch Hließung mit verſchiedenen Vor⸗ pollſtändige Veröf 1 chung die Zenſur verhindert l hat. Aus Mitteilungen des„Secol 9 iſt zu entnehr jmen, daß ein normales arb wird, denn dort werde jede Klaſſe und jede Par⸗ tei ihr Programm entwickeln und die Verant⸗ wortlichkeit vor dem Lande ülb. andere Entſchließung über das Frieden hinarbeiten, gebilligt. Erntehilfe geneſender daten. Berlin, 9. Aug. Von beteiligter Se ite wird uns mitgeteilt: Sowohl die Intereſſen der Landwirtſchaff als auch die Erfahrungen, die in verſchiedenent Geneſungs sheimen gemacht wurden, ließen es ſeit einiger Zeit ſpür fcheen es er⸗ ſcheinen, in Erwägung zu ziehen, 0b neſende e eh in größerer Zahl zur hilfe, namentlich auch zur Obſternte her gezogen 17 0 könnten. Die darüber ange ten Unterſuchungen haben zu günſtigen E niſſen gefi het. Kriegsminif dorthin gelangten Anxregungen weiter verfol und im Verlaufe der Angelegenhei 755 die ſtellvertretenden Genetalke mand hingewieſen, daß gegen eine Beur klanßuntg geneſender Soldaten aus den Lazaretten zur ilfe, insbeſondere bei der Obſternte, unter dlichen Bed ente beſtimmten ſel nich 8 gfl We damit ſoll auch Zwecke Mannf Rür arb Im Zuſammenhe —. 2 25 Erſatz⸗ beinahe zu Feſchlich ab. Am nächſten Morgen wurden die angefangenen Bauten raſch voll⸗ endet, der Weihnachtsgottesdienſt des deutſchen Militärb obfarrers beſucht. Der Heimkehrenden wartete ein neuer Bauauftrag. In Eile wurde das Werkzeug verpackt, die Mannſchaften zu⸗ ſammengezogen und alles für den Abmarſch vorbereitet. Das Wetter hatte ſich inzwiſchen verſchlechtert, es regnete die ganze Nacht t hindurch, es regnete auch am Morgen beim Abmarſch. Alle Straßen waren mit tie⸗ ſer Schlammſchicht überzogen. ſetzten ſich die Gerätewagen in Marſch; ſie waren diesmal beſonders ſtark belaſtet, da alles zum Bau Erforderliche mitgenommen werden mußte. Ein Heranführen mit der Bahn war ausge ſchloſſen, da die Jortſetzung der Strecke noch nicht fertig war. Immer ſchlimmer wurde das Wekter, immer grundloſer der Weg, und dort, wo Seitengräben fehlten, ſtand der Schlamm bis an die Wagenachſen. Man kann ſich in Deutſchland ſchwer von ſolchen Wegen eine Vorſtellung machen. Zum Regen war noch Schnee getreten, den ein ſcharfer Wind der Truppe ins Geſicht blies. Mehrfach mußte ent⸗ gegenkomme nden Kolonnen ausgewichen wer⸗ den. Die Felder neben den Wegen waren dürchweicht und ſetzten ihren zähen Lehm an den Stiefeln feſt. Dann führte der Weg über d Schlachtfeld; er war ſtellenspeiſe von Granaten aufgeriſſen. Die Kolonne blieb hoff⸗ gungslos ſtecken, wohl oder übel mußten wir die Wagen erleichtern und eine Wache bei dem zu⸗ rückbleibenden Geröt hinterſaſſen, das in einem abgebrannten Gehöft untergebracht wurde. Die hatten den ganzen Ort, der von deut⸗ ſchen Anſiedlern bewohnt War Kindern in einem leren Kartoffelkeller erzählte, daß die Ruſſen alle )dann entfernten n hatten n, zu Bett ie zurück und z Bewohner, Leben retteten. ſchleppten, und f den Leuten b Nacht 0 les an, ſodaßz di verbrannten, nur das nackte Doch weiter ging es vorwärts, um an dem Beſtimmungsort noch bei Tage anzukommen; zum Abkochen und Eſſen war keine Zeit. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde der Bahnüber⸗ ſte 0 ſollte, gang erreicht, an dem ein Pof um die Truppe in die Quarti Der Poſten aber war nicht da, der ſchlechte hatte die Quartiermacher aufgehalten. Die Truppe machte Halt, und im Dunleln mußte der törten Bahnſtrecke entlang reiten, um die Quartiermacher zu ſuchen; ein gefährlicher Weg, bei dem noch dazu Eile geboten war mit Rückſicht auf die warten⸗ den, frierenden und hungernden Leute. Zum Glück gelang es, die Quartiermacher aufzufin⸗ Führer an der teilweiſe ze den, die ermüdeten Mannſchaften konnten Quartiere beziehen. In der Nacht noch wurd die Bagage⸗ zogen. Am nächſten Morgen wurde das Wer 1 der Wiederherſtellung der zerſtör⸗ genommen. ten in Angriff Die Ruſſen hatten Pelnkt Abzug eine gre der Konſtruktionsteile ve daben da es i an Sprengmunition gefehlt hatte. Der F keit der Eiſenbahner gelang es, die ver dung maßgebend ſprechen intereſſter te Kreiſe die aus, 1 0 die Durchführung dieſer Beurlal der Mi ilttärbehörden mit den Arbeitsnachweiſen und ſehr beſchleunigt werden, noch vollen Nutzen für unſere Ernte daraus ſchaftskammern ſo Lebensmittelw: Sünde an un Potthoff, zu den n gegen den Lebensmittelwucher 55 ie 8 f:„Wer entehrt unſere§ al ſinde folge nde Antwort: 15 in ſelbſtſücht Wer in dieſem Ja baienlen iſche Zwee cke! verdient, der gebe en Manne zu wer ehre ſchleunigſt um, denn es darf wie der 1 den vie einſt im Deulf Zeit ee, en und mit 170 5. Aber wer zum Le (WTB. Nichtamtl.) 15 Seite rück een aſ 15 Wirer, die aus übſche Ge iuften auf d Und es muß die iale Einſicht und Volls⸗ zwingen, dieſ üglich der Getreidefrage en, daß keine Maßnah men 175 die n hunderttauſend Helden. Zeit kommen, da ſ empörung die Geſetz unheiligen Raub den Wucherern wegzunehmen und ihn ſühnend dem er Getreideſpe kulanten N zgebung ſſen ſind. Natürlich 5 115 tiger Soldaten die ſein. Auf 112 0 and 1¹ Vaterland zu weihen.“ 5 cher nſern! „Tat“ wirf energiſchſt „Feder, igem Figenduß aus Dde 8. „ 1 28 2 85 5879 hlägen und Einwänden angenommen, deren eiten des italteniſch en Parlaments ve rlangt mehmen. Eine Problem der Arbeitsloſigkeit, deren ſchlinme Folgen ſich immer deutlicher zeigen, 5. bedauert das vollſtändige Verſagen der Regie⸗ rungsmaßnahmen zur Finanzierung der öffent⸗ lichen Arbeiten. Es ſoll ein Sondergusſchuß eingeſetzt werden, der der Regierung noch ein⸗ mal die ganze Schwere der Probleme nahelegen. z ſoll. Nach einem Bericht Morgaris Über ſeine Auslandsreiſe wurden ſchließlich alle An⸗ ſtrengungen derer, die auf einen fee aee Stuen N findet weit geie Amen als er plötzl 30 Meter vor ohne zu treffen. Herrn 1 Schon will er wieder Hauſes einſchlagen. 1951 en mit dem ihn weiter. er beim 8 ie eine in das laſſene Haus einſchlägt. Hauptmann zweimal de Für ſeine Unerſchrockenheit und Ein tapfere Auguſt erhielt Leutnant v. R Jäger⸗ Regimer Ai aeg mi t einer Pakbnille ier 2⁰„Jätern über R öſſel auf die Beſpe gungen An der egeligs von ium hat die werden, d daß für ſolche rlaubt werden, die als für Haus angezündet. Ein Deutſcher, der mit Frau und el und die lagen bed deutend erweitert: Truppen mit allen Winterbe große Zahl an 7 5 llen Rich wurde* ausgeba gal vorge! bildeken ene jner um den G Kulhe und Gerätewagen zuſammenge⸗ 8 ue*85 6 ine in. von charrten Teile an allen möglichen Orten ans Licht zu fördern und dieſem Umſtande war es zu danken, %%,ũ 544%%%%%%%%%%„%%„%„„„„„ Eine wackere Rettung des RNeompagniechefs. Am 5. 5 ſich die 5. K Nr. 141 in Kra ſte N. Api auf die Plötzlich fehlt bagnfeche 55 Haußkigar Göbel, der den Sein⸗ n r dauernd weit voraus war. ees 5 Artiller dte hlend, ni et er a auf den Rücken, iſt er eir ige Schritte elne 41 Kinzelnen der Aegk 1, me eite Sl nach Sorne feindliche Artilleriegeſchoſſe in der Nähe Schnell entſchloſſen bindet So rettete Leben. 5 Reitereffizier. ſch entf 1 r Bahnhof nach ganz kurzer. Beit fahrbar de konnte es deshalb wi i zten Bahnhof vor be wieder ein böſer M nerigkeit nicht r Endbahnhof i05 en bahnbauten ſonderer be Nach a ingen der Bahß zunetmen uUnd um vorzubereiten. 1 die 17 85 ſowie er 7 öͥhe ymite aber ; als Erinnerung e wach, die an Kraft unk der Arie 8 5 geſchult Halten, k 1 mit Gleichmut ent tgegenzuſehen. Tafel. 29 991„ 5 1 werber⸗ rſeinen Wel s zu Pferde Nr. von 2 Un wurde ſundheitszu⸗ rmten mit nbahner voran, en alnf BVereich des Bei allen neuen Sirahnef 15 5 auf ahnungslos anreitende Vorhut des Feindes. Sein kühner Plan gelang. Die Ruſſen, in dem i Glauben, ſich ſtärkeren Kräften gegenüber zu befinden, in Verwirrung und jagten unter Zurücklaſſung von mehreren Verwundeten hinter die Seeenge zurück. Erſt nach Verlauf einer Stunde wagte es die xuſſiſche Kavallerie, unterſtützt von Regiment Infanterie, wie⸗ der vorzugehen. eſer Uehermacht mußte die Patrouille welhen Nachdem fle die Nacht in dauernder Fühlung mit dem Feinde zugebracht hatte, ohne daß derſelbe einen energiſchen An⸗ iff gewagt hätte, zog ſie ſich gegen Mittag auf Röſf ſel zurütck. Kurz vor Röſſel erreichte ſie die Nachricht, die Stadt ſei von feindlicher Kavallerie beſetzt. So⸗ fort beſchloß von Robendorff, die Ruſſen durch ein keckes Reiterſtückchen zu ctäuſchen. Er zog ſeine Leute auf 200 Meter Tiefe auseinander, ſetzte ſich ſelbſt an die Spitze und galoppierte in den Ort hinein. Auch diesmal ließen ſich die Ruſſen und vermuteten hinter dem hel ſtärkere Kavallerie. Gine auf atz haltende Koſakenesfadron flüch⸗ ter Verwirrung zum anderen Tor unt Hurrarufen beſetzten unſere r die Stadt Röſſel. Leutnant von Robendorff bolte eigenhändig die ruſſſſche Fahne vom Rathausturm, bißte die dentſche Flagge und erklärte unter dem nicht enden nden Jußbel der Bevölkerung Röſſel wieder zur deutſchen Stadt. Als Beute fielen ihm große Mengen Brot und Mehl in die Hand. Noch viele andere ſchneidige Ritte zeigten den und den Reitergeiſt v. Robendorffs. Auf hwierigen Patrouille gegen die ſtarken zefeſtigungen der Ruſſen nördlich Piafeczno ritt er mit den Worten:„Wir müſſen die Stel⸗ lungen erkunden, koſte es was es wolle!“ dicht die feindlichen Linjen heran und ſtarb, von 2 Kugeln getroffen, den Heldentod. Eine wackere Patrouille. Beim württ. Landw.⸗Inf.⸗Regt. 122 war be⸗ obachtet worden, daß ſich auf einer etwa 600 Meter vor der Front befindlichen Höhe eine neue feindliche Feldwache mit vorgeſchobenem Poſten, geſchützt durch mehrfaches Drahthindernis, ein⸗ gegraben hatte. Leutnant der Reſerve 2 Müller aus Lud⸗ wigsburg von der 4. Kompagnie erhielt den Auftrag, mit 25 Mann den vorgeſchobenen Po⸗ ſten auszuheben. Gegen 11 Uhr abends er⸗ reichte er das erſte Draht i dort 1 er ſtarkes Feuer, das jedoch nach einiger Zeit verſtummte. Als Zeichen des Zurückgehens war das Ab⸗ feuern einer weißen Signaſpatrone versbredet; als um 1 Uhr 30 Minuten früh ein weißes Licht⸗ zeichen beobachtet wurde, zogen ſich die als Sei⸗ tenpatroufllen eingeteilten Leute in der An⸗ nahme, es ſei das ver abredete Zeichen— zurück, nur Leutnant der Reſerve, Müller, Feldwebel Auguſt Nahm aus G ach(Baden) und vier audere blieben am Feinde. Leutne Müller froch an der Spitze ſeiner 5 Leute auf 40 Meter heran; als ein Mann über en Stolperdraht ſtürzte, alarmierte der feindliche Poſten die nur 60 Meter rückwärts befindliche ſtärfere Feld⸗ wache. Leitinant Müller rief:„Schießen und drauf!“, durchh das letzte Hindernis und ſtürzte ſei⸗ nen Leuten immer voraus, auf den feindlichen Poſten los. Dem erſten Gegner entriß er aus dem erſten Anſchlag das Gewehr und ſchlug ihn damit nie⸗ der, in der gleichen Weiſe erledigte er noch—5 ihren Gewehren. Hinter ihm waren Feldwebel Nahm und die übrigen Ben ſchoſſen nieder 9 en 7 en. er feindliche Poſten pollſtändig nehdhen 8 Gegner lagen tot, ſchwwer verwundet um den Schützengraben, 2 entkanten⸗, verwundet. Da die Aufgabe erfüllt war, und die Mor⸗ gendämmerung anbrach, zog ſich die Patrouille vor der im Laufgraben Nennden feind⸗ lichen Feldwache wieder auf unſere Vorpoſten zurück. Zwei verwundete Gefangene nahm ſie noch mit und erreichte trotz ſtarken Flanken⸗ ſeuers ohne Verluſte ihre Kompagnie. dem tete in hinaus tapferen 2 1 geſe echt auseinant de und grſtete rnung von 80 Meter ein Abhaftes 112 7CCCFFCccc Meuis Arieas rt Den Luftkrieg veranſchaulicht aus Briefen Uund Mitteilungen von Augenzeugen ein Sam⸗ melbuch des B Heſſe u. Becker. Ein ichmann eérläutert ſie durch ſachliche Erklärun⸗ gen und 1 ügliche Abbildungen jffe und Flugzeuge zühlreich ſind die Kriegsge⸗ chke n. Als Augenzeuge ſchildert knapp, ſachlich, greifbar nahe, die Kämpfe der Auguſt⸗ und Saenben tage, Hauptmann Hanns Gobſch ünſtler voll innerer Kraft der dafteit A. Caſtell, wohl der erfolgreichſte Di des Kriegs, Epiſoden aus dem Kriege in einem Bändchen„Der Tod in den Lüften“ F. A. Beyerlein gibt Erzählungen aus dem unter dem Titel„O Deutſchland, heil'ges Vaterland“ bei Es Salzer heraus. Der Hamburger Schriftſteller Kurt Küchler eine Ausleſe ſeiner Kriegsgeſchichten unter dem „Feuertaufe“ hei Heſſe u. Becker(Leipzig). Nach Oeſterreich ſühren der als Maler⸗Dichter eſterreicher dazu beſonders geeignete A. enhofen und Felix Salten, der liebens⸗ Dichter(„Hie Hahs⸗ turm“, in Langens Greinz ſamelte No⸗ vellen aus Oeſtere eich, Stefan J. Klein aus Un er dem Doppelaar?„Die Kar⸗ F. Se Hielbronn). Humorvolle en aus allen Lagern E. Buchner, zu einem zweiten Bändchen„Kriegs⸗ 18 huntor⸗ der Sammlung Langen. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 10. Nuguſt 1918 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger ⸗ 8 ateen 55 Fer iehe deier d ynt. 1J tion beſtimmt oppontieren wuürden. FF5 8 ſeie Jubilar jede öffentliche Feier abgelehnt.„Interven ppo 5 bar der Firma gedacht, die unſern verwundeten 0 11 15000 Schulhauſe durch die Staatsſekretär Lanfing erklärte, daß die Ver⸗ Mannheim. Ein Bölkerſkat. Es war im vorigen J i 18, Du tagte im die konferenz Und da man hat, Erſann man einen neuen Sie ſetzten ſich an einen Tiſch, Nun Montenegriner nimm und miſch, Jetzt habt Ihr die Karten beſeht ſie euch, Ich paße: Ruft der von Italien gleich! Ramſch: ruft der Ruſſe, mit blödem Geſicht, Mehr hatte ich in meinem Leben nicht. Ich habe was ſonſt, eine Null, Der Serbe ruft, die Karte iſt vull. Dem Belgier jedoch paßt das nicht, Der hatte die meiſten Schellen gekriegt. Frankreichs Vertreter, Herr Poincare, Der bietet den Skatern mit Lächeln Tournee. John Bull, der Britt, der Falſche, der lacht, Der hätte am liebſten Kucki gemacht. Der Franzel: Der Herr von Oeſterreich, Bietet den Skatern nen Solo ſogleich. Doch Wilhelm II. vom Deutſchen Land, Ruft: Halt meine Herren:„Grand aus der Hand!“ Wilhelm ſpielt aus, und mit Hilfe von Franz, Gewinnt er das Spielchen voll und ganz. Geſchrieben auf ſtiller Wache im Weſten. Landſturmmann Kraftf. Libbach. Mein deutſches Volk. Nein deutſches Volk— wenn's Gottes Wille iſt, 5 Du aus dieſem blutig ernſten Ringen, geich Volk, zum Frieden geheſt ein— ne Fluren, die jetzt Blut getrunken, 'n wie einſt, und in der Seele Dich würdig Deines großen Siegs, Dich, daß Du noch Ideale, Gute fortan walte! Nachaußen wardſt Du groß, nach innen baue! Zu hehrem Geiſtesflug die Schwingen rege; Die Kräfte Deiner Innenwelt entfalte. Dann ze Beſinne Und ſchaffe, daß d Europens Völker follſt Du Führer werden— Der Menſchheit Würde ruht in Deiner Hand— Laß ſchöpfen ſie aus Quellen tief und rein! Draus laß ſie wahre Menſchenliebe trinken; Wie Pilger ſollen ſie Dir künftig nahen— Dein Land, es ſei für ſie ein heil'ger Hain. Mein deutſches Volk—'ran denke, wenn es Entfalte Deine tiefſte deutſche Art,[Friede; Ein Reich der Wahrheit und der Schönheit werde! Zeig' würdig Dich der Opfer, wert der Tränen. Die Ideale Deiner Geiſteswelt Vermikttle allen Völkern auf der Erde! Mein deutſches Volk— ſei ſtark, ſei ſtolz und edel, Und ſchmiede Dir ein unvergänglich Reich Durch Deiner Seele tiefſte Eigenart. 7 uwege ſie zu ew'gen Quellen Durch Deif G nimmermüde Kraft. Mein deutſ glückauf zu ſtolzer Fahrt! Mannheim. Schweſter Luiſe Sperling. 10 4 4 7 8 Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 10. Auguſt 1915. Militäriſches. Oberleutnant Walter Or⸗ ſchiedt, Pionier in Speyer, iſt zum Haupt⸗ mann ernannt worden. 9 15 * Zur Gebändeverſicherung. Einem Geſuch der Fadiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzervereinigung folgend, hat das Großh. Miniſterium Veran⸗ laffung genommen, in dieſem Jahre auf die Zu⸗ ſchüſſe zum Reſervefonds zu verzichten, ſo daß der Satz für 100 Mark 12 Pfg. beträgt(im Vor⸗ jahr 15 Pfg.) Bei einem Haus im Werte von 50000 Mark ſind das weniger 50 mal%3.. 15 Mark und bei einem Haus von 100000 Mk. Wert das Doppelte uſw. Bei den Hausbeſitzern. wird dieſe Maßnahme freudig begrüßt, umſo⸗ mehr in jetziger Zeit, wo es vielen Hausbeſitzern ſchwer fällt, all die Laſten, die auf dem Haus⸗ beſitz ruhen, aufzubringen. *Felddiehſtähle treten jetzt wieder zur Zeit der Früchtenreife in Mehrzahl auf und rufen mit Recht bei den Betroffenen Erbitterung hervor. Wenn gerade dieſes Jahr die Bevölkerung eine möglichſte Ausnutzung des Bodens vorgenom⸗ men hat, manche Stunde harter Arbeit zur Heranzüchtung der Nutzpflanzen und Bäume aufgewendet, dann muß man oft die bedauerliche Entdeckung machen, daß andere rückſichtslos der Müßhe Lohn unter dem Schutz der Dunkelheit einßeimſen. Es ſollte ein Jeder die Feldhut un⸗ terſtützen, um jene„Nachtenlen“ zur Beſtrafung zit bringen. Empörend iſt es, als wir kürzlich ſahen, daß bei einer Bank im Freſen mindeſtens 20 angebiſſene Aepfel lagen, die von Kindern von den benachbarten fremden Bäumen herun⸗ tergeholt, angebiſſen und— weil noch unreif einfach hingeworfen worden waren. Der„Juybarun“ als Vorſtellung für die verwundeten Soldaten. Die gefällige Poſſe mit der anſprechenden Muſik Walter Kollo's hat im Roſengarten wohl ſelten ein ſo vollbeſetztes Haus gefunden, wie geſtern nachmittag, ſelten meiz auf den Beobachter das helle, frohe Lachen Aber den lieben Uuſinn in hübſchem Gewande ſo wWohltuend und herzerquickend gewirkt haben. Lachen iſt geſund, ſagt eine alte Weisheit, und nach der Richtung können wir mit der geſtrigen Aufführung zufrieden ſein. Aber auch zufrieden in anderer Hinſicht. Auf der Bühne war man in Geberlaune, die Aufführung hatte Schwung und älle Geſangs⸗ummern wurden auf ſtürmi⸗ ſchen Beifall gerne wiederholt. Die Mitwirken⸗ oſſe, was herauszuholen tanzten, daß man ſeine chen Familie Soldaten einen ſolch reizenden Nachmittag bot, die Säckefabrik Goldbach u. Lederer, hier. vorträge, bei denen die f wacker mitſangen. Um 7 Uhr wa ing endet, die Inſaſſen der einzelnen Lazarette ſam⸗ melten ſich zu Gruppen und dann ging es dem derzeitigen Heim zu, Freude im Herzen und deutſche Lieder auf den Lippen. Wenn es doch recht viele der vorbildlich vorgegangenen Firma Goldbach u. Lederer nachahmen wollten, hier liegt ein großes, dankbares Feld. Denn einer unſerer Feldgrauen ſagte mir:„Wir wollen nichts Schweres. Gebt uns leichte Sachen, lernt Uns nach all dem Traurigen, Schweren das gol⸗ dene Lachen wieder.“ pp. * Aus dem Stadtteil Sandhofen. Am verfloſ⸗ ſenen Sonntag gab der Dramatiſche Club Mannheim Sandhofen einen Wohl⸗ tätigkeits⸗Abend zugunſten des Roten Kreuzes und der Kriegsfürſorge. Lei konnte der Sagal zur„Reichspoſt“ nicht alle Menſchen faſſen, und viele mußten umkehren. Kein Wun⸗ der, iſt doch der Club ſeit ſeiner Gründung im März dieſes Jahres, ſehr beliebt geworden durch ſeine ſchönen Theaterſtücke. Was geboten wurde, war einzig in ſeiner Art.„Die Rache der Zigen⸗ nerin“ wurde gut geſpielt und deutlich zu Gehör gebracht. Manche Träne floß bei dieſem Stück. Zum Schluß wurde der Hauptſchlager des Abends gegeben.„Am Grabe der Mutter“, ein Drama 5 Leider kann man an 4 88 in 5 Aufzügen. dieſem Stück nicht viel Kritik üben. Alle, wie ſie ſpielten, hatten ihre Aufgabe ſehr gut gemacht und man kann nur ein Bravo ausſagen. Auch die Herren Dol!⸗Sandhofen und Haßler⸗ Mannheim ernteten reichen Beifall durch ihre ſchönen Zithervorträge. Man konnte ſagen, ſie ſind Meiſter ihres Inſtrumentes. Herr Renle⸗ Waldhof unterhielt in den Pauſen die Zuſchauer mit einigen ſchönen Klavierſtücken. Alles in allem, das war wieder einmal ein Abend, herr⸗ lich und ſchön. Es wäre zu wünſchen, wenn der „Dramatiſche Club“ öfters ſolche Abende veran⸗ ſtalten würde. *Mutmaßliches Wetter am Mittwoch u. Don⸗ alte Auguſt Hildenbrand, Riedfeldſtraße Nr. 83 hier wohnhaft, in den Neckar und er⸗ trank. Deffen Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. Beſchreibung; etwa 1,20 m groß, ſchlank, hellblonde Haare, trägt dunkel⸗ grüne Hoſe mit ſchwarzem Leibchen, weißes Trikothemd und iſt barfuß. Um Nachricht bei der Ländung der Leiche erſucht die Schutzmann⸗ ſchaft. Brandſtiftung. Geſtern nachmittag 4½ Uhr hat der 19 Jahre alte Dreher Albert Reiß von Käfertal einen mit Stroh und Holz gefüll⸗ ten, an der Auerhahnſtraße 30 gelegenen, ſeiner Mutter gehörigen Schuppen vorſätzlich in Brand geſetzt. Das Feuer wurde von den Angehörigen alsbald bemerkt und im Entſtehen gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Reiß, welcher die Tat infolge Familienzwiſtigkeiten verübt haben will, wurde verhaftet. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Schiſſer von Gernsheim wegen Hausfriedens⸗ bruch und ein Dienſtknecht von Käfertal wegen Diebſtahls. 9 5 Vergnügungen. Balaſt⸗Lichtſpiele, J 1. 6(Breiteſtraße). Für die kommenden drei Spieltage glaubte die Direk⸗ tion ihrem Publikum wieder einmal etwas ganz Beſonderes bieten zu müſſen. Sie hielt Umſchau unter dem auf dem derzeitigen Filmmarkte Ge⸗ botenen und wählte daraus einen Film der Nor⸗ diſchen Filmcompagnie. Dieſer Film heißt:„Das verlorene Paradies“, iſt eine dreiaktige Tragödie als deren Verfaſſerin die weltberühmte Tänzerin Rita Sachetto zeichnet, welche Künſt⸗ lerin außerdem auch die Hauptrolle ſpielt. In äußerſt geſchickter Weiſe iſt das Motiv der Hand⸗ lung aufgebaut: die Liebe einer Künſtlerin zu ihrem Gatten und zu ihrem Stiefſohne und der derraus ſich notwendigerweiſe ergebende ſeeliſche Konflikt, der letzten Endes natürlich auch zu einem Bruche zwiſchen den Gatten führt. Eines großen Beifalles darf dieſer Film ſicher ſein!— Eine gweiaktige Humoreske und ein zweiaktiges Drama ſerner eine inteveſſante patriotiſche Sammlung von Momenten aus dem Leben des Kaiſers, kleine Humoresken und weitere Dramen und Naturauf⸗ nahmen— die Zuſammenſetzung des Programms iſt aus dem Fuſerate in dieſer Nummer erſicht⸗ lich— vervollſtändigen den ausgewählten Spiel⸗ plan, deſſen Beſuch beſtens zu empfehlen iſt. Neues aus Ludwigshafen. * Nahezu zweieinhalb Millionen Mark hat unſere Stadt bis 1. Auguſt an Unterſtützungen den Familien der zum Heeresdienſt einberufenen Soldaten ausbezahlt. Hiervon trägt das Reich 1904000 Mk., während aus Mitteln des Diſtrik⸗ tes Ludwigshafen 540000 Mk. zu decken waren. * Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. St. Ingbert, 9. Aug. Fleiſchpreis⸗ abſchlag! In unſerer Stadt und den preußi⸗ ſchen Grenzorten haben die Metzger die Ver⸗ kaufspreiſe herabgeſetzt. Es koſten Rindfleiſch 80 Pfg., Kalbfleiſch 90 Pfg. per Pfund. : Birkenau, 9. Aug. Herr Lehrer Gru⸗ ber dahier wird am 14. ds. Mts. ſein 50 jäh⸗ viges Dienſtjubiläum im Kreiſe ſeiner i itie begehen. Wegen der ſchwe⸗ das Orcheſter Wurde ſeiner NMuf⸗ ate ren Kriegszeit hat der verdiente und hochgeach⸗ hulbehörde, zu der auch der Ortsſchulvor⸗ Alles klappte vorzüglich, in der großen Pauſe ſtand eingeladen wird, eine kleine offizielle Feier uſere Kämpfer geſtärkt durch Wurſt, ſtatt. t und Bier, und unterh ech Muſik⸗ Mannheimer Felöpoſt⸗ briefe. Die Mannemer im Selde. Geburtstag, da habe ich den Hauptſchlager gemacht, da hieß es mittags um 3 Uhr, die Kameraden haben keine Munition mehr; da galt es dann Patronen beiſchaffen; ich Auf meinen ging mit Todesverachtung vor und hatte unge⸗ fähr etwa 1200 Patronen bei mir. Ich mußte 7 einen Weg frei übers Feld von 1 Kilometer machen, das Gelände wurde von Maſchinenge⸗ wehr⸗, Infanterie⸗ und Artilleriegeſchoſſen über⸗ ſät. Als mich meine Kameraden mit den Patro⸗ nen entdeckten, da herrſchte große Freude. Ich war vielleicht 10 Minuten bei ihnen, als es hieß, es muß Verſtärkung her. Wir gingen zu fünft fort, Kaum waren wir 5 Meter gelau⸗ fen, da hatten vier ſchon Schüſſe, 3 Streifſchüſſe auf den Kopf, einer, der Unteroffiziere, einen Fleiſchſchuß im Oberarm, ich kam aber glücklich davon. Ich habe aber die 4 Mann auf freiem Felde verbunden. Wie wir zurückgingen, da habe ich gemeint, der Teufel wäre in allen Ecken los. Ich ſagte noch zu dem Unteroffizier:„Für unſer Leben gebe ich jetzt leinen Pfennig mehr“. Aber es iſt uns doch gelungen, durchzukommen, etwa 100 Meter vor unſerem Ziel flog eine Granate ein. Wir ſtanden vielleicht 2 Meter vor der Granate. Es hat mir aber weiter nichts gemacht, als ein kleines bißchen Haut an meinem Arm abgeriſſen. Aber dieſer Tage habe ich mir meine Lor⸗ beeren gehölt und ich kann ſtolz auf das Band ſein. Vom Bataillon haben wir unſeren Dauk ausgeſprochen bekommen, auch ſind wir vorge⸗ ſchlagen fürs Eiſerne Kreuz, ſowie zur Beförde⸗ rung. Da haben die Mannheimer Buben ge⸗ zeigt, was ſie leiſten können und daß ſie die Klammerſäcke ſowie die Franzmänner und Eng⸗ nerstag. Die Luftdruckverteilung iſt unverän⸗ länder nicht fürchten. Jetzt heißt es immer Für See und Donnerstag ſteht„Mannem vorne“.—3250 trockenes und warmes Wetter bevor. Der Borchpoſten. Polizeibericht Wir ſind hier ſeit einigen Wochen in eine vom 10. Auguſt. ruhigere Gegend gekommen. Aber doch, ob Tödlicher Unglücksfall. Beim Spie⸗ es weniger oder mehr lebhaft iſt, darum len am rechten Neckarufer in der Nähe des gibt es doch immer geſpannte Stunden in Bootshauſes des Mannheimer Ruderklubs der erſten Linie oder auf Horchpoſten. ſtürzte geſtern nachmittag 4 Uhr der 7 Jahre Gerade letzterer iſt in einer dunklen Nacht, wenn es ruhig iſt, ſehr ſpannend. Mir iſt mit meiner Gruppe dieſer Poſten mehrmals zugefal⸗ len. Da kommt es öfter vor, daß eine feindliche Patronille ſich heranſchleicht. Es fällt gar kein Schuß, man hört das Geräuſch des Kriechens, weiß aber nicht, ob es ein Tier iſt, das ſich da bewegt und eventl. ſein Futter ſucht, Haſen Ka⸗ ninchen oder auch Ratten, oder ob es ein Feind iſt, der ſich auf allen Vieren fortbewegend heran⸗ ſchleicht? Ruft man zu früh, ſo hat man ſeine eigene Lage verraten und iſt der Gefahr ausge⸗ ſetzt, ſelbſt angeſchoſſen zu werden. So wartdt und wartet man, bis es vielleicht herauskommt, was es iſt. Dieſe Horchpoſten ſind meiſt 100 bis 150 Meter vor dem vorderſten Schützengraben und man liegt zu zweit oder auch allein da und lauſcht... weiter nichts. Da iſt manchem ein friſches Draufgehen viel lieber als dieſes ſtun⸗ denlange Lauſchen, das ſtarke Nerven und Mut erfordert. 3260 Der frohe Mut unſerer Ver⸗ Wundeten. Am 15. Mai wurde ich bei Souchez— nordöſt⸗ lich der Lorettohöhe— verwundet, d. h. ein Gra⸗ natzünder ſchlug mir die Hand weg. An dem betreffenden Nachmittage wurde unſere Stel⸗ lung durch feindliche Flieger erkundet und wir mit einem Granathagel überſchüttet, der jeder Beſchreibung ſpottet. Wir hatten viel Verwun⸗ dete und Tote und für mich Sanitäter gabs feſt zu tun. In Douai wurde mein Arm etwa 10 em über dem Handgelenk amputiert und nun bin ich ein Staatskrüppel geworden, macht nichts, es war ja eine Erfüllung einer ſchönen Pflicht fürs Va⸗ terland. Mag mein Blut nur nicht umſonſt ge⸗ floſſen ſein und ich, wenn auch nur ein Atom, dazu beigetragen haben, daß unſer liebes Vater⸗ land frei und ſtolz aus dieſem ſchweren Kampfe hervorgeht. Für mich iſt's nun freflich aus, wollte Gott, ich könnte in den Schützengraben zurückkehren und froh weiter meine Pflicht tun. Allerdings ein unerfüllbarer Wunſch. Die Hei⸗ lung meiner Wunde geht recht ſchön und befrie⸗ digend vor ſich und nicht mehr allzu lange wirds dauern, dann wird man mir eine künſtliche Hand anhängen. Was dann wird, darum ſorge ich mich nicht, es wird ſich wohl für jedes Häfele ein Deckele finden. Und um meine Hand wird nicht getrauert, im Gegenteil, ich habe faſt mehr Hu⸗ mor als vordem. Mag ſein, daß jetzt bei der Ge⸗ legenheit eine humoriſtiſche Ader geplatzt iſt. Beſſer ſo, als Sentimentalitäten, die das Leben nur recht ſchwer, aber das Unglück nicht beſſer machen. 3261 Letze Meldungen. Die Wirren in Mexiko. London, 10. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington: Die Bemühungen in Mexiko, einen Frieden durch das Zuſammenwirken der Vereinigten Staaten mit den ſüdamerikaniſchen Republiken herzuſtellen, geben zu keinemgroßen Opti⸗ mismus Anlaß. Die ſüdamerikaniſchen Ver⸗ daß ſie gegen eine polttiſche Intervention einzuwenden hatten, aber gegen eine mi treter machten auf der Konferenz ſofort klar, einigten Staaten eine militäriſche Intervention nicht beabſichtigen. Der Erfolg einer Interven⸗ tion hängt alſo von den Mexikanern ab. Selbſt bei der nahezu hoffnungsloſen finanziellen Lage Mexikos ſind die Vereinigten Staaten geneigt, daß amerikaniſche Banken Anleihen gewähren, ſofern ſie die Sicherheit haben, daß nicht bald darauf eine neue Revolution ausbricht. Gewerkſchaften und Munitionsgeſetz. London, 10. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Hier iſt ein Komitse der Gewerksrechte gebildet worden, deſſen Zweck iſt, die Gewerkſchaften vor Geſetzgebungen zu ſchützen, die ihre induſtriellen, ſozialen und politiſchen Rechte und Beſtrebungen zu unterdrücken ſtreben. Es wurde ein Manj⸗ feſt an die Gewerkſchaften gerichtet, in welchem es heißt, daß das Streikrecht um jeden Preis wieder gewonnen werden müſſe Das Munitionsgeſetz mache die Gewerkſchaften nicht machtlos. Der kommende Gewerkſchafts⸗ kongreß ſoll die Sache in die Hand nehmen. * Berlin, 10. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) In der Oder erreichte, wie der Berliner Lokalanzeiger aus Breslau berichtet, das Hochwaſſer ge⸗ ſtern ſeinen Höhepunkt. Es blieb nur etwa drei⸗ viertel Meter unter dem großen Hochwaſſerſtand von 1903 zurück. * Berlin, 10. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der preu⸗ ßiſch⸗katholiſche Armeebiſchof Joeppen blickt heute auf eine 40jächrige Prieſtes⸗ laufbahn zurück. 222222 222 2 22 %%. 5 riefleaſten. 5 riefkaſten. 722 22 G.., Friedrichsfeld. Ja, 5 Prozent— 3. B. von einer Mark fünf Pfg. uſw.—, bei Gegen⸗ ſtänden nach Schätzung und Wert— und außer⸗ dem kann noch der Zeitaufwand beantragt werden. Die 5 Prozent werden nur bis zu einer gewiſſen Höhe bezahlt. Bei größeren Fundſachen, z. B. Aber 1000 Mark, iſt der Prozentſatz geringer. Flieger. Die Haustüren müſſen zu, aber nicht geſchloſſen ſein, damit die Bewohner in ihr Haus können, bezw. daß ſich auch fremde Paſſanten in die Häuſer flüchten und ſchützen können. O. H. Ortspolizeiliche Vorſchrift: Teppich⸗ klopfen von—12 vorm.,—5 nachm., Sonntags von—11 Uhr nachts, von 10 Uhr ab bei geſchloſſe⸗ nen Fenſtern; bei Privaten ebenfalls bis 11 Uhr nachts. Während des Hauptgottesdienſtes von bis 11 Uhr Sonntags darf in Wirtſchaften und Priwvathäufern nicht geſpielt werden.— Bezüglich der Nachtruhe müſſen Sie beim Bezirksamt— Po⸗ lizeidirektion— anfragen. Büchertiſch. Großer Bilderatlas des Weltkrieges. Ein Ur⸗ kunden⸗ und Quellenwerk in mehr als 2800 authen⸗ tiſchen Bildern. Querfolioformat 37: 30 em. Erſcheint in 20 ferungen zu 2 Mk. in Zwiſchen räumen von—3 Wochen. Was bisher fehlte und was nunmehr unentbehrlich wird, iſt ein Werk, welches dem Auge eine zugleich wahre und äſthe⸗ tiſch befriedigende ſyſtematiſche Bilderfolge dar⸗ bietet, die das Zerſtreute ordnend und ſichtend zu⸗ ſammenfaßt, ergänzt und zu einer geſchloſſenen bildlichen Darſtellung erweitert. Der Atlas, von Hermann Konsbrück bearbeitet, ſoll das große deutſche Bilderwerk des Weltkrieges ſein. In mehr als 2500 genügend großen, ſcharf und klar wieder⸗ gegebenen, unterfälſchten Wirklichkeitsbildern wird es in planvoller Anordnung eine zuſammenfaſſende Ueberſicht des Weltkrieges mit ſeinen weitwirken⸗ den Begleiterſcheinungen enthalten. Die über⸗ wiegende Mehrzahl der Abbildungen zeigt photo⸗ graphiſche Aufnahmen von den Kriegsſchauplätzen von Kampfhandlungen, Zuſtänden, Vorrichtungen, Anlagen, Perſönlichkeiten, Dokumenten, ſowie Bil⸗ im Lande ſelbſt. Wiedergegeben werden auch begabten Augenzeugen. Alle Phantafiebilder ſind ſtrengſtens ausgeſchloſſen. Von dieſem Grundſatz wird nur bei einzelnen engliſchen, franzöſiſchen, ruſſiſchen und italieniſchen Kriegsbildern inſofern eine Ausnahme gemacht, als dieſe Darſtellungen oft abſichtlich entſtellt ſind: als Belege für die Ge⸗ ſchanacks⸗ und Gemütsverfaſſung unſferer Feinde ſind ſie nicht zu entbehren. Viel wertvolles, au⸗ khentiſches Material wird in dem Bilderatlas zum erſtenmal veröffentlicht. Die erſten 10 Lieferungen des„Großen Bilderatlas des Welkrieges werden —.Einmarſch in Belgien und Durchbruch. Lüt⸗ Reims. Soiſſons. Vogefen.— 6. Die Ruſſenherr⸗ ſchaft in Oſtpreußen. Der Vormarſch auf Warſchau. Das Hindenburg⸗ ſche Vakuum. dringen. Der ſtrategiſche Rückzug.— 9. Die Kar⸗ pathenkämpfe. Serbien. Adria.— 10. Türkei und Aegypten. Schwarzes Meer. Kaukaſus. Suezkanal, Dardanellen. für jede Frau ist natürnche Schönhelt. Maa erwirbt sle dureh den töglieben Gebrauch der echten Steckenpfercl · Seiße der besten Lilienmitchseife für zartt. weisse Hau und blendend schönen Teiat. Stück 50 Pir.— Ferder macn cream„Dada“ rote dud gprode Haut wriss and Vude 80 Piz. Ueberall æn haben dürfen von—9 Uhr nur Kleider geklopft wer⸗ den.— Klavierſpielen in Wirtſchaften iſt erlaubt der von der Kriegstätigkeit hinter der Front und wenige Zeichnungen und Aquarelle von künſtleriſch folgendes enthalten: 1. Mobilrenchung. Verwun⸗ detenfürſorge.— 2. Lothringen. Der Vormarſch auf Paris bis zum Beginn der Stellungsbämpfe⸗ tich. Namur. Löwen.— 4. Die Mitarbeit des Volkes.— 5. Die Stellungskämpfe in Frankreich, Tannenberg.— 7. Polen. Das Aufhalten der Dampfwalze — 8 Polen und Galizien. Das öſterreichiſche Vor⸗ —— ——— Dienseng, den 10. Auguſt 1915. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Wor ddie zweite englische Kriegs- anleihe ein Erfolg! Unter dieser Ueberschrift legen die Grenzboten au Hand der Aeußerungen englischer Staatsmän- ver und Parlamentarier sowie der Auslassungen der führenden englischen Zeitungen dat, daß die ZWweite englische Kriegsanletlhe ein großer Mißerfolg gewesen ist. Der Artikel führt unter anderem aus: Nach dem eng- lischen Budget frandelte es sich in Wirklchkeit bei der Anleihe um die Aufbringung eines Be- trages von einer Milljarde Pfund Sterling. Statt dessen wurden nur annähernd 600 Millionen Piund Sterlig, also nicht einmal 60 Prozent des eigentlich gewimschten Betrages gezeichnet. Hauptsächlich sollten die kleinen Sparer zur Zeichnung der Anleihe bherangezogen werden. Zeichnungen der Banken wollte man möglichst vermeicen, tm die Ffüissigkeit der Banken nicht Au becimträchtigen. Die kleinen Sparer, die ver- niittelst der Nost offices ihre Zeichnungen be⸗ werkstellgen sonten, haben aber nur gamze 24 Millionen Pfund Sterling aufgebracht, gegenüber einem Betrage von 570 Miflionen Pfund Sterling, die bei der Ban vom England gezeichnet wurden. Erst einen Iag vor Schluß der Zeichnungs- listen haben sich dfe Banken auf Drängen der Regierung errtschlossen, sich mit größeren Be- trägen an der Auleibe zu beteiligen. Nach sehr niecriger Schatzung erscheinen 300 Mällionen Phumd Sterling dees gezeichmeten Gesamtbetrages der Anleihe lediglich als eine Kreditoperation, eine finauznfelle Schiebung größten Sils. Die engfischie Zeitschrift„Die Nation“ weist auf die Gefahrlichkeit einer derartigen Finanz hin umd meint, die Regierung hätte es billiger haben können, wenn sie die Notenpresse in Bewegung gesetzt krätte. Die Folgen wären die gleichen gewesen. Die Verquickung des An- leiheplans mit der Nonversion erwies sich als ein großer Fehler. Die alten Anleſhen sanken auf die Anküncligung der neuen erheblich im Kurse. Nachdem am 23. Juni der Mindesfkurs der Konsols von 60%½ auf 65 ermäßigt worden War, hennte man die neue Auleine vermittelst der KRonsokonvertierung mit über ein Prozent untet Pari erwerben. Gegen ein erneutes Sinken wur⸗ den die Konsols nur durch den Mindestpreis ge- schützt, sie wurden aber damit unverkäuflich. Daß der englische Staatskredit durch die neue Anleihe eine enorme Einbuße er- litten haben muß, erhellt am besten aus der Tat⸗ sache, dag noch im Juni die englischen Zeitungen die Idee einer 4 oder%prozentigen Zinsbasis entsctieden zurückwiesen. Die Hebung der Wechselkurse, die von Me. Kenna als wWich- liger Nebenzweck der neuen Anleihe bezeichnet Wuürde, trat nicht ein, vielmehr eine kleine Verschlechterung. Im Vergleieh mit Deutschland er- gibt sieh folgendes. Vor dem Kriege stand der englische Staatskredit auf einer 2½ prozentigen, der deutsche auf einer Aprozentigen Basis. In- ſolge des Krieges mußte Deutschland zu einem Sprozentigen Typus übergelien, den es zuerst zu %e Prozent emittierte. Die zweite Krlegsan- leine brachte einen großen Erfolg bei einer Er- höhung des Preises auf 98½ In derselben Zeit ging England von dem 2% prozentigen Typus zum 3½ prozentigen und dann zum 4% prozentigen über, der zwar Offiziell zu pari emittiert wurde, aber am Tage des Schlusses der Zeichnungsliste Atsächlich zu 97% Prozent zu haben wWar und einige Tage später sogar auf 96% Prozent sank. Aso nieht einmal mehr ein Unter schied von einem halben Prozent in der Verziusung der deutschen und eug⸗ Uschen Staatsanleibe. Auch nach Schlug der Zeichnungslisten trat die erwartete Beruhigung des englischen Anleihemarktes nicitt ein. Aus Furcht, die neue Anleinle sofort offiziell mit einem Disagio gehandelt zu schen, niigßte man den Hau del darin vorläufig verbieten, wWwenn man damit auch micht verhinddern konnte, daß sich das Dis- adio in einem weiteren Kursrückgang der alten Auleihe innmer mehr ausdrückte. Diese ging am 16. Juli bis auf 92 Prozent herunter. Es herrschte eine ausgesprochene Panik⸗ stimmung. Man sprach ernsthaft davon, die Börse wedder zu schliegen, um ein woeiteres Sinten der Staatsanleihe dadurch unmöglich zu nachen oder aber einen Mindestkurs für die neue Auleinle einzuführen, Obwohl dies im Widerspruch zu den Cusagen der Regierung stand. So ging esvon Depressjion zur Panik. * Der Vergleich mit Deutschland läßt sich noch Weiter ziehen, als es im vorstehenden Artikel ge⸗ schehen ist. Wir können der nur 2zu berechtigten englischen Furcht vor einer weiteren Kriegs-An- leihe, die völlige Sicherheit entgegenhalten, mit wir unsere im September kommende dritte Kriegsanleihe erwarten. Der Staatssekretär des Peichsschatzamts Dr. Helfferich hat dem Berliner Veckreter den kiearstschen Blätter, Herrn Schwep⸗ —e dels- ee e ndels- und DN pendick, auf die Frage, ob die finanzielle Lage ein Urteil über die weitere Dauer des Krieges ermögliche, etwa folgendes erwidert: „Der Krieg erfordert unerhörte finanzielle Opfer. Ich schätze, daß die täglichen Aus- gaben der kriegführenden Staaten sich jetzt auf nahezu 300 Millionen Mark stellen, die monatlichen Ausgaben also auf mehr als 8 Milliarden Marke und die Jahresausgaben auf rund 100 Milllarden Mark. Die schwer⸗ sten finanziellen Opfer tragen Deutschland und Eng lan d. Ich glaube jedoch nicht, daß die finanziellen Ausgaben einen Anhalt für ein Urteilüber die Dauer des Krieges ermöglichen; wenig⸗ stens ist das für Deutschland nicht der Fall. Denn Deutschland führt den Krieg so gut wie ausschlieglich mit Mitteln und Naturalien, die es unter Aufbietung aller nationalen Produktionsenergien im eigenen Lande erzeugt. Deutschlands Kriegsausgaben sind Zahlungen an sich selbst. Das land- ufige Wort„das Geld bleibt im Lande“ heigt nichts anderes als: Deutschland führt seinen Krieg nicht mit Geld, son- dern mit seiner aufs Intensivste aAngespannten Arbeit. Die Finanz- frage ist für uns die Frage der nationalen Ar- beitsenergie. Deutschlandkann fiuan- ziellnicht unterliegen, solange seine Arbeitsenergie nicht betroffen ist, und Deutsch- lands Arbeitsenergie kann nicht getroffen Werden.“ * Die bulgarische Anleihe. Sofia, 9. August.(WITB. Nichtamtlich.) Der Finanzminister veröffentlicht folgende Mit- teilung über die Bedingungen des Abkom- mens betreffend die Anleihe von 500 Miflio- nen Francs, das mit einem Syndikat deutschler und ôsterreichisch-ungarischer Banken getroffen Wordem ist. Die Finanzgruppe hatte sich bis zum I. August zu erklären, ob sie zur Ausübung der Option auf den ersten Teil der Anleihe im Be- trage von 250 Milionen gewillt wäre. Das Syndi⸗ kkat hat sich hierzu bereif erklärt. Da der Krieg aber eine 6ffentliche Emission der An⸗ leihe nicht gestattet, so wurde diese bis spätestens auf ein Jahr nach Frie- deusschluß venschoben. ILmwischen wird die Bankengruppe die bei ihnen unterge⸗ brachten 120 Milfionen Francs Schatzscheine ein lösen. Der bulgarische Staat wird hierfür an Zinsen 1 Prozent über den jeweiligen Stand der Deutschen Reichsbane und zwar nicht unter 5 Prozent und nicht ſüber%½ Prozent zuzüglich. einer Provision von Prozent pro Quartal zah- len. 75 Millionen Francs, die Bulgarien der Banque de Paris et des Paye-Bas scfuldet, Wer⸗ clen aus dem Erxlös der Emssion der ersten Op- tion bezahlt werden. Die der Russisch-Aslali- schen Bank schufdigen 30 Millionen befinden sich zur Verfügung dieser Bank bei der Diskonto-Ge- Sellschaft in Berlin; sie werden der erstgenannten Bank überwriesen werden, sobald dies nach dem Friedensschluß möglich ist. Amsterdamer Hffektenbörse. AnSTEROARN, 9. Aug.(Fondsbörse.) Tendenz; Runlg. 2 6. 9. 6. 5% Niedld. 101¼ 101½¼3 South. Pao. 3867¼ 8611/1 8 78³0⁰⁰ 74½% South, Rail. 15.— 159½16 Kgl. Petr. 6. 516¾ 517 Unlon Pao. 12810 1280/ Haül.-Ind. H.— 177— Amalgam. 8 7507%16 Atohlson 100¼ 101/186Steels 7 725⁰6 Rock IsId.—— Soheok Berlin 50.10—50.60(30.12—50.62½), Sobeok Lon⸗ don 11.71—411.81(11.7111.31—), Scheck Paris 43.35—43.75 (.35—43.85), Sonesck Wien 38.95.—37.45 bis(—.=. PTawiser Effektenbörse. P AR8, 9. Aug. 1915.(Kassa-Harkt.) . 6. 6* 2% Französ. Rente 58.75 69.— J Maltzeff-Fabrlken 395 402 4% Spanler äussefe 86.75 86. Le faphte„ 309 302 5% Russen v. 1908 67 78 87.05 Touaa 1010 10.05 30% Russen v. 1896—.— 57 70 flo Tlnto 1493 1490 4% Türken—— I ape Copper 69— Bangque de Paris 351 832[hina Copper 253 Eredit Lyonnals.. 1008 10 06 Utha Gopper 374 Unjon Parislenne— 525 Tharslls—— Suex-Kanal.. 39.55 39.50 de Beers 259.— Thomson Houston. 529 329] Lena Goſdflelds..——— Baku 1159——lägersfontan. 68.— Brlanek 32387 2385 Bandmines 121 122˙⁰ Llanosoff. 272 272][MeohselauflLondon———.— Wochenausvwreis der Vereinigten New-Norker Banken vom 7. August 1915. Dollar gegon die Vorw. Darlehen.595.280.000 24.080. 000 Barvorrat, eigener 444 800.000—.320.000 7 Buhdes-Reservobank 131.730.000— 430.000 5 anderer Banken 34.840.000.220.000 Tusammen Sarbestände. 611.070.000—.020.000 Deposjiten, kurzfeistige.690.000 10.590.009 5 langtristige.280.000 Zusammenmgsamnmn 8 14.679.000 RHotenumlautft 480.000— 330.00 Sunnü?ss 169.220.000—.450.000 Memelel unel Iimadustie. Reichsfuttermittelstelle. Der durch Bundesratsbeschluß vom 23. Juli ds. Is. exrichteten Reichsfuttermittelstelle genen Zalllreiche Anträge von Tierhaltern aul Zu- Weisung von Futtermitteln, ferner auch Aufragen und Angebote wegen Lieferung von Futtermitteln — und dergleichen zu. Derart ägen und Angeboten vermag die Rei Uttermittelstelle in keinem Falle Folge zu geben. Sie ist kein Ge- Schäftsunternelmen, sondern eine Behörde, der die Durchffihrung der Bundesratsverordnungen über den Verkehr mit Gerste, Hafer, Kraft mitteln und zuckerhaltigen Futtermitte! Sie hat daher weder Füttermittel im itz, noch kauft oder yerkauft sie solche. Eine Zuweisung von Futtermitteln kann durch sie außer au die Heeres- und Marineverwaltung nur an Kommu⸗ ralverbände und an die in den Bundesratsveromd- nungen oder vom Herrn Reichskanzler besouders 0¹ In eeeeee Strie-. du r 2 e 5 eeeeeeeeeeeee Zu⸗ 8 8 3 Anträge auf en sind ausschli zuständigen Kommunal (Kreisausschuß, Magistrat, Amts- ver bände hauptmann usw,) zu richten. Wersfenerungswesen. Hiothner Lebensversicherungsbank a. G. Mothn. Nach dem Geschäftsbericht betrug der Reinzu-⸗ erungen im vergangenen Jahr cherungsscheine und 21 560311 .) Versicherungssumme nebst lerer Erxlebensfallvergütung. Es b sich danach zum Jahresschluß ein Gesamt- and von 161 873 Versicherungsscheinen und 1 701 312 M. Versicherungssumme nebst 12 000 Mark besonderer Erlebensfalwerglitung. Von diesem Gesamtbestand entfielen 78 441(82 535) Versicherungsscheine über 338 347 655 Marle (509 249 172.) Ve erungssumme auf den SOgenannten alten Bestand, zu dem seit dem 31. Dezember 1903 keim Zugang mehr stattfindet. Der Nest kam auf den neuen Versicherungsbestand. Die gesamte Prämieneinnahme der Cesellschaft betrug 46 625 379 M.(i. V. 44 978 535). Napi⸗ lalerträge brachten 17717 235 M.(16955 328.). Cewinne aus Kapita lanlagen 123 028 M.(50 567 Mar). Anderseits erforderten die Zahlungen und Rückstellungen für Versicherungsverpflich- tungen 38 308 107 M.(27 700 040.), wozu noch 1041 500 M.(1855 307.) Zahlungen und Nick⸗ stellungen für imerledigte Versicherungsfälle der Vorjahre hinzutreten. Für Verwaltungskosten Wwaren 3316407 M.(3 379 890.) aufzuwenden. Die Verwaltungskosten machten also 7, Prozemt (J55 Prozent) der Prämieneinnalme aus. Der ge- Samte VUeberschuß den Einnahmen über die Aus- gabem stellte sich auf 7 279 304 M.(15605 881.). Dayvon gehen 441 100 M.(415 084 M) an dem Ausgleichsbestand für den aſten Versicherungsbe- stand, 816 191 M.(832188 M) an den Aus- gleichsbestand für den neiten Versicherungsbe- Stand. Ferner erhält der Ausgleichsbestand fiir die alten Versicherungen eine außerordentfiche Zuwendung von 400 000 M.(200 000.) und der- jenige für die neuen Versicherungen eine solche von 300 000 M.(600 000.), dem Kriegsstoch für die alten Versicherungen werden 200 000 M. (O M) unck für die neuen Versicherungen 150 000 Mark(O0 M) zugewiesen. Die Gewumrücklage der alten Versicherungen erhält 3086 857 Mark (7922597.), diejenige der neuen 1885 245 M. G316 010.). Der Beamten-Ruhegehalts-Bestand, dem im Vorjahre für die alten Versicherungen 157309 M. und für die neuen 162 691 M. zuge- Wiesen wurden, geht diesmal leer aus. Der Be- richt verweist auf die von der Gesellschaft ein- geführten neuen Versicherungsformen: die Ver⸗ sicherung mit bestimmter Verfallzeit, die Ver- erung einer besonderen Vergütung von 10 20 Prozent der Summe einer abgekrzten cherung für den Fall des Erlebens 8 die Mitversicherung von Präamien- freiheit mit oder ohne Rente für den Fall dauern- der ErwWerbsunfähigkeit, die Verwendung fälliger Versicherungsleistungen zut einzennen Oder ver- bundenen Leibrenten sowie die Mitversicherung einer ergänzenden Witwenrente. Die Neuerungen sind in Deutschland, Belgien umd Holland am 1. Juli 1914 und bald darauf in der Schweiz und in Däuemark in Kraft gesetzt worden. Die Ge- nehmigung der fRegierungen von Oesterreich und Luxemburg steht noch aus. Daß von den neuen Versicherungsformen bisher nur bescheidener Ge- brauch gemacht wurde, erklärt der Bericht mit den Wirkungen des Weltkriegs, der auch die Fortführung der laufenden Geschäfte erschwerte. Die Kriegssterblichkeit bezeichnet der Bericht im Verhälinis zu dem versicherten Bestand und zu den Rücklagen der Gesellschaft als nicht be deutend. Sie könne von der amtheit der Ver- sicherungsnehmer ohne Beschwerde getragen Werden. Der neue Bestand wird im Jahre 1916 die hohen rechnungsnäßigen Dividendensätze erhalten und der alte die Satze, die ihm bei der Trennung von dem neuen Bestande gewährleistet Worden sind. Den Verlauf der Sterblichkeit Prachte einen Verlust von 5 626 686 M. gegenüber der rechnungsmäßigen Sterblichkeit. Onne die Krisgssterbefälle, für die nach Abzug der auf sie entfallenden Prämienreserve 7 300 848 M. er- forderlich waren, würde sich aus dem Sterblich⸗ keitsverlauf ein Gewinn von 1 674 162 M. ergeben haben. Im Vorjahr betrug der Sterblichkeitsge⸗ winn 1 776 405 M. Warenmärkte. Mannheimer Wiehmarkt. Amtlioher Berioht der Dlrektion des stüdt. Zohlaoht- and Vien⸗ hofes.) Mannheim, den S. August. per 50 Kilo Lebond-gchlashtgewioht 1. Qualftät 65 70 12⁰ 120 Mk dee e,, 14„ 53—59 102100„ 5 110—118„ Zullen(Farren) 145 Stück J 2. 77 103—103„ 38 102—10 3. 17 10„ Fürsen(kune) 1417 0 und Rinder, Nlerunter bo⸗ 3. 102—10 kinden sloh— St. Oohsen 4. 80. 90 u. Farron aus Frankreloh 5.* 65 5 74 5** 1—— Mk. 69—272 118—120„ Külber 451 Stuok 3,„ 6309 110—115ů 4. 3865 105—110„ 5. 6068 100—105„ Sohafe** 5—— 7 a) Stallmastsch.— Stlok 2.„—00 00— 00„ 1 00—00 00— 05„ d) Weidmastsch. 75 Stuck 1. 5 2. 162—166„ Sohweine 744 Stlok 3. 5 160—162„ 758—160 5 12—123 158—153 5. 119—122 152—156 Es wurde bezahlt für das Stlek; Luxuspferde 000 Stok. 0099—0000 Ferkel— Stilox„00 00 ardeitspfl.—„ 90000000 Zlenen 138 12—28 Pfordse— St. 2z. Sohl, 000-00 Liekſein F7 3 Milobkübe— Stllok CU-oC Lömmer 00„„ 00 00 Zusammen 3170 Stuo⸗ eitun n ä7... TTTTbbbbb Handel mit cälbern und Sobwelgen mittelmählig. mit Grohvſeh langsam, Verkehr. Rüchkgang der englischen Schiffahrt. Aus der„Shipping 8. Mercantile Gazette“ vyom 14. Juni und 9. Juli ist zu entnehmen, daß zu- nächst in der Zeit vom Januar bis März 1915 im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres die in überseeischer Fahrt ein- klarfierten Schiffe einen Rückgang an Tonnage aufweisen von 2 139 549 t. Das be⸗ deutet für die drei Monate einen durchschnitflichen Monatsrückgang von 713 183;,. während sich der Rlickgang für den März allein auf 950840 f Stellt. Also Rückgang in den beiden Monaten Januar und Februar durchschnittlich 5904 354 f. Der Rück gang beläuft sich für den April auf 1 882 240 t, für den Mai auf 1 188 210 t, für den Juni auf 1 694 863 t, d. h. der Rückgang hat sich vom Jan. bis Juni fast verdreifackt. Die gleiche Entwickliung zeigt sich bei den in der überseeischen Fahrt ausklarferten Schiffen. Der Rückgang beziffert sich im Durch- schnitt der Monate Januar bis März 1915 auf 1 111 566 t, im März allein auf 1 877 246 t, im April auf 4686 476 t, im Mai auf 2650116 f, im Juni auf 2 353 305 t. Also auch hier ein An- steigen der Rückgangsziffern von den ersten Mo⸗ naten des Jahres zum juni über das Doppelte. Aus dem Vergleich der Rlickgangsziſfern der ein- kKlarierten Schiffe mit denjenigen der ausklarierten ergibt sich, daß letztere erheblich gröger sind, daß also nach der Ankunft in England eine sehr beträchtliche Anzahf von Schiffen aus dem Verkelhr gezogen sein muß. Was die Rüstenschiffahrt anlangt, 80 ist die Tonnage der einklarferten Schiſfe im Durchschnitt der Monate Januar bis März 19135 gegen das Vorjahr zurückgegangen um 628 050 t, im März um 503 556 t, im April um 880 988, im Mai um 844 599 t, im juni um 680 404 t. Entsprechend stellt sich der Rückgang der in der Küstenfahrt ausklarierten Schifſe für den Durchschnitt der Monate januar bis März auf 448 093 b, für März allein auf 627 601 t, für April auf 1912 523 t, für Mai auf 822 257 t, für ſuni auf 788 868 t. Personalien. Vereln Cnemischer Fabriken, Man nheim. Die genannte Firma hat Herrn Dr. Paul Wöhler zum Prokuristen bestelll. Derselbe ist berech- tigt, die Firma in Gemeinschaft mit einem Vor⸗ Staridsmitglied oder einem Prokuristen rechits gültig zu zeichmen. Letzie Handelsnachrienten. Berli n, 9. August. Die Münzprägun⸗ gen betrugen im Juli an Doppelkronen Marbe 3013 200(Juri M. 1 506 600), am Einmarkstücken M. 3 456 460(M. 3947 438). Die Auspra ing von Nickelgeld ist nunmehr fast völlig eingestellt, bis auf M. 8006 Fünfpfennigstücke(Juni nochi Mark 122 497 zu zehn und M. 33 542 zu fünß). Petersburg, 9. August. Das Eisen Synddkat Prodameta hafte im ersfen Semester 1015 einen Absatz von 66.03(i. V. 69.58) Millionen Pud. Uebersseische Schlffs-Telegramms Hönigl. holländischer Lloyd, Amsterdam Pernambuco, 7. August. Der Dampfer „Hollandia“, am 21. juli von Amsterdam, ist heute Nachmittag angekommen. Mitgeteilt durch die & Bärenklau Nachf., Generalagentur Gundlach Maunbeim. Pel. No, 7215. Wasserwürme des Rheins am 10. Aug. 16., 200. Mitgeteilt von Leopold Sanger. —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug. Pegelstation vom Datum Rbein., 0 Bemerkungos Humngen?) 07.72 288.7426 ahends 5 Ubr Kehl!. 3..443.54.48.40 Machm. 2 Uhr Maxau. 8 445.21.32.225.11 Nabhm. 2 Uhr Mannhem.82.60.74.61.50 f Morgens 7 Uhr Mainz— 1* 1..20.-B. 12 Uhr idbdbd 150.68 Vorm, 2 Uhr NüRn.53 268 274 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: NMannheim.51.71.51 250.50.4[Morm. 7 Uhr Hellbronn 1.44.40.30.40 Vorm. 7 Uhr ) Helter + 139. Witterungspeobachtungen d. meteorol. Statſon Mannbelm 8— 2 7— 8 8e batum Zelt 8 8 32 82 Sas mm—*— 288 9. Aug. Morgens 7 759.7 18.8 Stil 733 Mittags 2˙⁰ 757.2 27¹ 5tf11 98 Abends 9⸗⁰ 755.9 24.6 Still 10. Aug. Morgens%/ 735.7 18.0 S 4 112 Höohste Temperatur den 9. Aug. 28,2. Tlefste Temperatur vom.—10, aug. 17.00. Verantwortlieh: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: IJ..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; kür den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz ſoos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. boch ( 6. Seite. Seneral⸗—— ger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 10. Auguſt 1915. wirklich einige Tage ſpäter in ſeinem Lager⸗ falt gepflegt. Der Erfolg dieſer ſorafeligen 5. Er ße 2 quartier aufgeſucht, aber wegen ſeiner Feen⸗ Pflege war denn auch nicht ausgeblieben: Leut⸗ — Ner 0 rieg ſchen Vüſhne kle lung nicht ſprechen können, weil der ihn be⸗ ſtetten hatte ſich langſam erholt und mit der leine kommunif handelnde Arzt keine Beſuche bei ihm geſtattete. Zuſtimmung des Unterarztes zum erſten Male dae von 81 85 Wegner. fürchten 115 und wieder beginn n könne, ſeine Als er dann nachtrüglich erfuhr, daß der Ge⸗ wieder das Bett verlaſſen, um in 70 warinen Verhältniſſe zu ordnen und die erlittenen Ver⸗ ſuchte am Typhuüs darniederliege, war er dem Sonne friſche Luft 3 atmen. Das war füf⸗ 48 Fortſetzung. luſte aus zugleichen. Doktor ſehr dankbar geweſen, denn wie leicht die Seinen ein Frendentag! Maria, ſeine ah⸗ Von wahnſinnigem Rachedurſt getrieben, Auch die ſonſligen Mitteilungen, die ihm ſein hätte er bei ſeinem Beſuche angeſteckt wer. gemagerte Hand in der ihren haltend, ſaß neben nahmen die Nationalgarden nun den Erzbiſchof Bruder gemacht, waren wenig erfreulich. Der können. Eilig war er damals wieder nach ihm und ſchaute freudig bewegt in ſeine guten von Paris, zahlreiche ieſter, ehemalige Be⸗ Zuſtand ſeines Vaters hatte ſich zwar etwas ge⸗ Paris zurückgekehrt, wo ihm daun die eintreten⸗ blauen Augen, die von ihrem früheren Glanze amte und angeſehene Bürger als Geiſeln ge⸗ beſſert, ließ aber noch viel zu wünſchen übrig. den Ereigniſſe derart in Anſpruch genommen, nichts eingebüßt hatten. Sonſt aber hatte ihn fangen, und es lam auf der einen wie auf der Jules ſelbſt hatte ſich wohl vollkommen erholt, daß er darüber den früheren Verlobten ſeiner der tückiſche Typhus gewaltig geſchüttelt; er anderen Seite zu furchtbaren Grauſamkeiten. aber ſein Bein ſvar ſteif geblieben, und die bei⸗ ſter vergeſſen hatte. Nun aber wollte er war nur noch ein Schatten von ehedem. Wenn Verſailles erſchoß die Gefangenen, und die den Damen befanden ſich in äußerſt gedrückter das bisher Verſäumte baldigſt nachholen.— Maria ſeine jjetzige geebugte Geſtalt mit ſeiner Kommune in Paris ordnete an, daß für jeden Gemütsſtimmung. Nicht allein zvegen Tapa kra ſtpol llen männlichen Erſcheinung von früher ihrer getöteten Soldaten drei Köpfe ihrer Gei⸗ Hertsre und der ſchreckenerregenden Zuſtände] Der Frühling war eingezogen und freundlich 5 rglich, mußte ſie immer weinen. Aber dag ſeln ſallen ſollten. in Paris, ſondern auch noch aus beſonder lc hle die Sonne über dem weiten Gelände, das ſollte ja, nachdem jetzt die eigentliche Krankheit Auch Camille Hertere, der im Verdacht ſtand, Gründen. Mama Hertére war ſehr ärgerlichdi tſchen Truppen während der Bel agerung glücklich behoben war, alles raſch wieder gut— ein Anhänger der Verſailler Regierung zu darüber, daß Fransois Lemoins ſich immer von Paris befetzt hatten. Im Garten der ge⸗ werden, hatte ihr Stabsarzt Möller verſichert. 1 ſein, wäre verhaftet worden, hätte er ſich nick 9 15 von ihnen 0 Ald machte 1* ügen Villa„Monbijou“ bei Chatillon, die„Danken wir Gott, daß er überhaupt ſo weit mit ſeinem Diener nach dem nahen Saint Denis halb be und Aimse terzeit von den Baher n reguiriert und als iſt,“ hatte er hi nzugefügt,„oft genug war mit gerettet. Dork beſaß ſein Vater ein Haus, das ich it slazarett eingerichtet worden war, bange, er käme gar nicht e zur Zeit nur von einem Portier und deſſen rich ihrem Brunt ſchon die Obſtbäume, und die Vögel! Das war nun zum G nicht mehr zu be⸗ Frau bewohnt war. lten und erſt jegt! darch ſe ine Schweſter er⸗z erten im jungen Laube. Alle Fenſter des fürchten, nur ſeine zurle liebene phyſiſche In Saint Denis und in dem Gelände bis en 5 er 0 ſei, des waren weit geöffnet, um die warme Entkräftung und Nerpenfck zwäche waren noch Charenton ſtanden deutſche Truppen, die ſich ſch. 19— wieder auf der ſt in die ſetzt meiſt unbd en zu überwinden. Onkel h omas war daher bei ihrem Rückmarſch dort konzentriert und die befinde. Nach mpf ang dieſes einſtrömen zu laſſen, denn das Hausfortwährend auf der Suche nach älrigenden Forts im Norden, Oſten und Nordoſten von gleich na ch 95 garis fahren wollen, um ihn zuff ölte geräumt und ſeinem Beſitzer zurückgegeben Delikateſſen, um den Appetit ſeines Neſſen an⸗ Paris wieder armiert hatten. Da war er ſicher, pflegen, und nur mit größter Mühe ſei ſie werden. 3 war nur noch mit drei Kranken zuregen, der ſich jedoch erſt in der allerletzten denn die deutſchen Vorpoſten waren bis vor ber Ausführung ihres Vorhabens zu: belegt, die 9 ebenfalls ſo weit hergeſtellt Zeit etwas gebeſſert hatte. Damit war 19 die Stadtmauer von Paris gufgeſtellt, denen balten worden. Lange werde das aber waren, daß ſie evakuiert werden konnten. gedrückte Gemütsſtimmung wieder heite⸗ kein Kommunard ſich zu nahe wagte. Nach noch mögl ſein, wenn man das arne& der 19 51 die bereits von den Johannitern rer geworden, ſein Intereſſe für alles gewachſen Mülbauſen wollte er vorerſt nicht zurückkehren, nicht krank machen wolle.„Erkundige Dich doch übernommen waren, ſollten heute abgeholt und 19 ſein Mitteilungsbedürſnis zurückgekehrt denn dort war er gut vertreten, die großen einmal nach Baron Leutſtetten und ſiehe zu, ob nach Deutſ chland gebracht werden. Nur bei]Am liebſten ſprach er von ſeiner Aimee, die Intereſſen, die ſeine Familje in der Hauptſtadt Du etwas für ihn tun kannſt, er hatis um mich dem dritten Patienten, Oberleutnant von Leut⸗ auch in ſeinen Fieberphantaſieen immer der Hatte, ließen es ihm als geboten erſcheinen, in verdient und wird wie ich überzeugt, bin, ſtetten, ſchien es noch zweifelhaft, ob man ſchon] Mittelpunkt geweſen und, ſeitdem Briefe 9 der Nähe zu bleiben und die Entwicklung der ſchließlich doch noch unſer Schwager, ſchrieh eine größere Reiſe mit ihm wagen könne. von ihr ankamen, beſchäftigten ſich ſeine Ge⸗ Dinge abzuwarten. Außerdem war er auch Jules am Ende ſeines Briefes.—„Vermutlich. Seine Angehörigen, Onkel Thomas und ſeine danken faſt nur noch mit ihr. Auch ſoeben überzeugt, die Regierungstruppen würden die ſehe er noch Chatillon oder Du kannſt dort Schweſter Maria, waren zwar ſchon vor Wo⸗ hatte ihm Maria wieder ihren letzten Brief Kommune raſch e und wieder Ord. Näheres über ihn erfahren. chen nach Chatillon gekommen, um ihn abzu⸗ vorleſen müſſen, in dem ſie ihm ihr ganzes nung ſchaffen, ſo daß er bald wieder nach Paris] Dieſe Mahnung hatte Eindruck auf Camille holen und nach Hauſe zu bringen, aber Stabs⸗ Herz ausgeſchüttet, den Schmerz geſchildert, den zurückkehren könne. gemacht, und da es 1 in ſeiner Abſicht arzt Möller hatte damals entſchieden Einſpruch ſie über ſeine K rankheit empand, und ihn ſit Sein Vater war freilich darüber ganz anderer lag, ſich wieder einmal nach dem Herrn Ober⸗ dagegen erhoben, es überhaupt für ganz un⸗ liebevollen Worten zu tröft ſten verſucht. Meinung. Wie er ihm durch Jules hatte ſchrei⸗ leutnant umzuſehen, beſchloß er, ſich nun in den möglich erklärt und angeordnet, der Patient ben laſſen, ſah er eine von Schreckensgewalten nächſten Tagen nach Chatillon zu begeben, wo müſſe in Ruhe verbleiben, bis er ander⸗ beherrſchte Zeit voraus, ähnlich der, wie ſie in er ihn ſicher zu finden weitige Beſtimmungen treffen werde. So den grauenvollen Tagen der Jakobiner ge⸗] Wie er ihm ſeinerzeit beim Abſchied aus der hatten ſie ſich darein gefunden, ſich in Chatillon(Fortſetzung folgt.) weſen, und in ſeiner kraukhaften Stimmung! Rue Clément Maroöst angeſagt, hatte er ihn leinquartiert und den Kranken mit aller Sorg⸗ e——j ——————————————-—-—— 3 deulsches fabrikqt Irustfrei SEOHG A. SfAZ! AKTIENSESFELLSCHOAFT Nalanzende Helerwigs, WMbei Neryositat, Astuma,% Schlaflosigkeit, Herz- ungd Magenleiden Pyrmonter Nährhefehraftmehl —— Doller Exſatz für Ileiſch 74 Geb. 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