9205 eten N. 7880 Keckar⸗ Wohn⸗ um. b. ſ. von 489815 Trep, rechts 5. U. 788 1 Tr. „ und „ Ein⸗ 40051 beynsvprets: 80 Pfg. monaflich. 30 Pfg., durch die poſt eiuſchl. Poſtaufſchlag M..72 im biertelfahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Aazeigen: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. .20 Nck. 3232* Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm-Abreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Hbteilung 341 Schriftleitung Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 2525**** Zweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 394. annheim, Samstag, 14 Auguſt 1915. (Abendblatt). Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 14. Auguſt. (We B. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In den Argonnen wurden am Martins⸗ werk neue Fortſchritte gemacht. Die Zahl der Gefangenen ſtieg auf 4 Offiziere und 240 Mann. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Nördlich des Niemen in der Gegend von Aleſow, Kupiſchky, Weſchinty und Koworsk ent⸗ wickelten ſich neue Kämpfe. Vor Kom no nahmen unſere Angriffstrup⸗ pen den befeſtigten Wald von Domi⸗ nikanka; dabei wurden 350 Gefangene ge⸗ macht. Zwiſchen Narew und Bug erreichten unſere Armeen in ſcharfem Nachdrän⸗ gen den Slina, und Nurzecab⸗ ſchnitt, an dem der Gegner zuerneutem Widerſtand Halt gemacht hat. Im Norden von Nowo Gevor⸗ giewsk wurde eine ſtarke Vorſtel⸗ lung erſtürmt. 9 Offiziere, 1800 Mann und 4 Maſchineugewehre fielen in unſere Hand. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Banern. Die verbündeten Truppen nähern ſich dem Bug nordöſtlich von Sokolow. Weſtlich der Linie Loſice⸗Mieudzyr⸗ zee verſuchte der Feind durch harknäckige Gegenſtöße die Verfolgung zum Stehen zu bringen. Alle An⸗ grifſſe wurden abgeſchlagen. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls 5 von Nackenſen. Der in den Kämpfen des 10. und 11. Auguſt geſchlagene Feind fand geſtern nicht mehr die Kraft, ſich den unaufhaltſam vordringenden verbündeten Truppen zu widerſetzen. Die Ar⸗ meen überſchritten in der Verfolgung die Straße Radzyn—Dawidy-Wlodawa. Oberſte Heeresleitung. Der ruſſiſche Tagesbericht. Petersburg, 14. Aug,(WTB. Nicht⸗ antlich) Der geſtrige Bericht des großen Generalſtabs lautet: Südöſtlich von Mitau die Deutſchen am 12. Auguſt von unſeren Truppen zurückgeworfen; ſie verloren während des Rückzuges eine Anzahl Gefangene. In den Richtungen Jacobſtadt, Düna⸗ burg und Wilkom ir fahren wir fort auf die Truppen des Feindes zu drücken und ſeinen Ktbitterten Widerſtand zu beſeitigen. In der Umgebung von Kowno ſtellten die Deutſchen die Angriſſe zeitweilig ein; der Geſchützkampf dauert An der Front zwiſchen Nare w und Bug erleichterte unſer Gegenangriff am II. Auguſt den Truppen im Nordabſchnitt dieſer Jront den Rückzug auf die rückwär⸗ ligen Stelllungen. Auf den Straßen, die zur Mittel⸗Weichgel führen, räumten wir aentſprechend den Erforder⸗ nifſen der allgemeinen Lage Soko⸗ low, Siedlee und Lukow. Im allge⸗ Bug operierenden Truppen am 21. Auguſt kein Zuſammenſtoß von Bedeutung ſtatt. Rechts vom Bug an der Slota⸗Lipa und am Dnjeſtr keine weſentlichen Veränderungen. Wichtige Beſprechungen in Jarskoje⸗Selo. Berlin, 14. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die Korreſpondenz „Rundſchau“ meldet: Wie ernſt die Lage in Petersburg aufgefaßt wird, beweiſen die ſtän⸗ digen Konferenzen der Miniſter und die Bo⸗ rufungen hoher Militärs nach Zarskoje⸗Selo. Es ſollen bedeutſame Entſchlüſſe gefaßt wer⸗ den. Der ruſſiſche Generalſtab veröffentliche einme ausführliche Bekanntmachung, in der er ſich gegen den Vorwurf verteidigt, Polen leicht⸗ fertig aufgegeben zu haben. Halbamtlich wird ferner erklärt, daß Rußland noch ungeheure Hilfsquellen beſitze. Abgeſetzte Gouverneure. London, 14. Aug.(WTB. Nichtarntlich.) „Daily Chronicle“ meldet aus Petersburg: Der Generalgouverneur der baltiſchen Pro⸗ vinzen und der Gouverneur von Kurland ſind abgeſetzt worden. Andere Abſetzungen ſtehen bevor. Die grauſame ruſſiſche Kriegsführung. Wien, 14. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Zu dem ſchon ſehr inhaltsreichen Kapitel der grau⸗ ſamen ruſſiſchen Kriegsführung erwächſt in fol⸗ gender Tatſache ein weiterer Beitrag: Unſere an der Byſtriza kämpfenden Truppen entdeckten an dem von den Ruſſen verteidigten rechten Ufer des Fluſſes Anſammlungen von Frauen und Kindern. Die Ruſſen hatten ſie vor die Front zuſammen⸗ getrieben, um durch dieſe Wälle von Menſchenleibern gedeckt ihre Schanz⸗ arbeiten beſſer verrichten zu können. Die un⸗ menſchlichen Maßnahmen dürften manches Opfer gefordert haben, da die Kämpfe wegen dieſer Aktion beſtialiſcher Roheit doch weder abgebrochen, noch eingeſtellt werden konnten. Der Einzug in Warſchau. Warſchau, 9. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Heute vormittag fand in dem von den deutſchen Truppen am 5. Auguſt eingenommenen War⸗ ſchau der feſtliche Einzug des Oberbeſehls⸗ habers der 9. Armee, des Prinzen Leopold von Bayern, ſtatt. Bei herrlichem Sommer⸗ wetter vollzog ſich die feierliche offtzielle Beſitz ⸗ ergreifung der Feſtungsſtadt, deren Einwohner⸗ ſchaft wieder in dichten Scharen auf die Straßen drängte. In feſtgeſchloſſenen Reihen poſtierten ſich die Bürger hinter den ſpalierbildenden In⸗ fanterieregimentern der Diviſton, die in den Kämpfen um Warſchau gegen Fort VI erfolg⸗ reich vordrang. Stadtmiliz, die neugebildet auch angetreten war und in Gruppen den Sicherheitsdienſt mitverſah, bewährte ſich ſehr aut, ſodaß ſich die ganze Einzugsfeierlichkeit programmäßig vollzog. Am Wiener Bahnhof wurde der Ober⸗ befehlshaber bei ſeinem Eintreffen von Exzell. Freiherrn v. Sch., dem kommandierenden Gene⸗ ral der um Warſchau verſammelten deutſchen Hoereskräfte, begrüßt. Umgeben von den hohen Offizieren ſeines engeren Stabes trat er dem Prinzen entgegen, in deſſen Gefolge ſich der Generalſtabschef und die Herren des Armee⸗ Oberkommandos befanden. Nachdem der Ober⸗ befehlshaber unter den Klängen des Präſentier marſches die aufgeſtellte Ehrenkompagnie abge⸗ ſchritten hatte, hielt er zu Pferde ſeinen Ein⸗ zurg in die Hauptſtadt Polens. Ka⸗ berbünbeten Tiuppen dringen Muufhaltſam belter nut. vallerie, eine Eskadron württembergiſcher Dra⸗ goner und preußiſcher Küraſſiere ritt voraus. Rotgelb und ſchwarzweiß winkten die Lanzen⸗ fähnchen im Winde und dazu ſchallten friſch die Klänge der deutſchen Infanteriemuſik, die hin⸗ ter der Kavallerie folgte. Umgeben von einer großen Zahl Stabsoffiziere, ritten die hinter dem Oberbefehlshaber und dem Oberkomman⸗ dierenden folgenden Generale. Es war ein ſtattlicher Reitertroß, der in die Stadt langſam einzog, denn auch den Schluß bildete eine preußiſche Ulanen⸗Eskadron und der Warſchauer Bevölkerung bot ſich das reizvolle Bild, das ſie mit dem Einzug deutſcher Truppen erwartet hatte. Als am 5. Auguſt Exzellenz v. Sch. als Leiter der Operationen vor Warſchau mit ſeinem Stabe in die Straßen der Stadt kam, vermißten die Bürger jeden Prunk, denn ſchlicht, ganz ohne Aufmachung vollzog ſich das, und trotzdem ju⸗ belte alles, Juden und Polen dem deutſchen Führer entgegen. Heute entblößten die Män⸗ ner ſtill die Köpfe, ſie neigten die Hüte tief vor der würdigen Erſcheinung des Oberbefehlshabers der Armee, die ſich durch Ausdauer, Zähigkeit und nicht zu ſchwächende Kampfluſt den Eingang in die Tore von chau erzwungen hatte. In der Perſon des Bruders des Bayern⸗ Königs verkörperte ſich den Bürgern War⸗ ſchaus die ſchlichte deutſche zielbewußte Ar und ſo grüßten ſie in Ehrerbietung durch alle Stra⸗ ßen. Bis zum Sachſenpark bot ſich das gleiche, ſchöne ruhige Bild eines warmherzigen, freudi⸗ gen und würdevollen Empfanges. Vor dem großen Säulenportal des Parkeinganges erfolgte dann, nachdem Polizeipräſident v. Glaſenapp, Graf Hutten Czapski und Geh. Legations⸗ rat v. Brueck Meldung über die Stadt erſtattet hatten, ein Vorbeimarſch der Ehrenkompagnie und im Anſchluß daran zeichnete Prinz Leo⸗ pold perſönlich und im Beiſein von Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen und Herzog Ernſt Günther von Schles⸗ wig⸗Holſtein, eine Abteilung von Mann⸗ ſchaften mit dem Eiſernen Kreuze aus, die ſich in den heftigen Kämpfen der letzten Tage be⸗ ſonderes Verdienſt erworben hatten. Der Ober⸗ befehlshaber fuhr darauf nach dem alten volni⸗ ſchen Königsſchloß Belvedere, wo er Quar⸗ tier bezog. Eine Abordnung von Magiſtrats⸗ mitgliedern wurde dort von ihm empfan⸗ gen, die die Ergebenheit der Stadt zum Aus⸗ druck brachte. Es herrſcht überall feſtliches Leben auf den Straßen die Stimmung iſt vorzüg⸗ bich. Deutſche Truppen aller Art ziehen gegen die Weichſel, um auf das Oſtufer überzuſetzen. Die Ruſſen wurden aus Praga vertrieben und die Verfolgung ſetzte ſofort kräftig ein. Der Balkan. Rumänien und wir. JBerlin, 14. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Die Aufhebung des Getreideausfuhrver⸗ bots wird in unſeren Beziehungen zu Rumänien vorläufig kaum eine Aendo⸗ rung herbeiführen. Solange die Rumänen auf ihren hohen, nur in Gold zahlbaren Ausfuhr⸗ zöllen beharren, werden wir den rumäniſchen Landwirten natürlich nicht den Gefallen tun, ſie von ihrem Getreideüberfluß zu befreien. Dieſe ganze Frage iſt für uns überhaupt nicht akut. Wir ſind zurzeit verſorgt und werden es im neuen Erntejahr erſt recht ſein, Die türkiſch⸗bulgariſchen Ver⸗ Handlungen. J Berlin, 14. Aug.(Von u. Berl. Vur.) In ſonſt unterrichteten Kreiſen verlautet, daß der Vertrag zwiſchen Bulgarien und der Titr⸗ kei nunmehr paraphiert Unterſchriften ſtünden freilich noch aus und alle Meldungen, die von einem bevorſtehen⸗ wo Die]e den kriegeriſchen Eingreifen Bul⸗ [gariens gegen die Serben zu berichten wiſſen, werden uns als verfrüht bezeichnet. Konſtantinopel, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) In einer Beſprechung der gegenwärtigen Unterhandlungen mit Bul⸗ garien betont der„Terdſchumam⸗i⸗Hakikat“, daß Bulgarſen ſichohne Krieg mit Serbien und Griechenland nicht werde verſtändigen können; das einzige Land mit dem es eine Verſtän⸗ digung finden könnte, ſei die Türkei. Die Intereſſen der Türkei erheiſchten ein ſtarkes Bulgarien und auch Bulgarien müßte begrei⸗ fen, daß eine ſtarke Türkei eine Notwendigkeit für Bulgarien ſei. Die Türken, die an den Dardanellen kämpften, führten gleichzeilig auch den Kamipf für die Unabhängigkeit Bulgariens. Der Msnig von Griechenland und Peniſelos. Berlin, 14. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Eine Athener Drahtung meldet, der König werde nach der Kammereröffnung und der Demiſſion der jetzigen Regierung Veniſelos berufen und ihn fragen, ob er bereit ſei, auf der Baſis ſtrikten Feſthaltens an der Neutralität die Regierung zu überneh⸗ men. Die Nachricht wird in hieſigen politiſchen Kreiſen nicht für glaubhaft gehalten. In verſchiedenen veniſeliſtiſchen Blättern iſt erſt in den letzten Tagen noch erwähnt worden, Veniſelos ſei nach wie vor der Ueberzeugung, daß die Ententepolttik für Griechenland die ge⸗ gebene und richtige ſei. Darnach dürfte Herr Veniſelos kaum in der Lage ſein, die von König Konſtantin gewünſchte Politik zu machen. Der Kampf um die Dardanellen Ein erfolgreicher türkiſcher Angriff. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) „Dafly Ehronicle“ meldet aus Athen vom 12. Auguſt: Bei Ari Buruu wurde eine bri⸗ tiſche Batterie gezwungen, 300 Nards zurückzugehen und zwar infolge eines beſonders heftigen An⸗ griffs, währenddeſſen drei feindliche Flug⸗ zeuge über unſeren Linien flogen und das Jeuer der Türben leiteten. Ein Beſuch an den Dardanellen. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ vom 9. 8. abds. läßt ſich von ſeinem eigenen Beriicht⸗ erſtatter aus Abrianopel einen Beſuch an den Dardanellen ſchildern. Darin heißt es u..: Vom Hauptquartier führt ein gedeckter Weg nach der Front. Man ſieht überhaupt keinen Menſchen, nur friedlich graſende Schaf⸗ und Rinderhorden. Alle Truppen ſind tief einge⸗ graben; Unterſtände für ganze Regimenter, für alle Laſttiere, Kamele, Mauleſel und Büffel ſind in den Fels geſprengt. Aus der Luft iſt nichts als grünes Land zu ſehen. Ruhe überall, Von einem Spähpoſten, aus einer Höhe von 800 Meter kann man die ganze feindliche Auf⸗ ſtollung mit Laufgräben und Drahtverhauen am Strande überblicken. Von dieſem ſchmalen Stückchen Gelände konnten die Feinde in 68 Tagen nicht weiter gegen die Berge herankom⸗ men. Auch die Schiffsartillerie kann die Türken nicht verjagen. Ihre Stellungen ſind ſo gut ewählt und ſo ſtark, daß ſie nicht genügend zu zerſtören ſind. Würden ſich die Türken darauf beſchränken, einfach in der Verteidigung abzuwarten, ſo kbaunten? frug ich die nächſtſitzenden. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Samstag, den 14. Auguſt 1915,. 2. Seite. würden ihre Verluſte äußerſt gering ſein. Die klein⸗aſiatiſchen Soldaten müſſen aber dann 2 1 und wann auf den Feind losgelaſſen werden, um Kriegluſt und Begeiſterung aufrechtzuerhalten. Das geht dann nicht ohne Verluſte ab. Kampf⸗ luſtig ſind die Türken über die Maßen. Sie zeigen ſich äußerſt erbittert gegen die britiſchen Söldner, denen ſelten oder niemals Pardon ge⸗ geben wird. Für die franzöſiſchen„Soldat⸗ chen“ haben ſie eine Art bemitleidender Ver⸗ achtung. Alle ſind des Lobes voll über die Hinſicht ausgezeichnete Verſorgung. In dieſer Beziehung hat ſich alles geändert. Es iſt kaum glaublich, was die deutſche Militärmiſſion in zwei Jahren geleiſtet hat. Obwohl die Verbündeten alles zur Verfügung haben, es hilft ihnen doch nicht; ſie kommen nicht vorwärts über den ſchmalen Küſtenſtreifen, wo ſie ſich nur unter dem Schutze der Schiffsge⸗ ſchütze halten können. Es gab Tage, an denen die Flotte 30—40 000 Geſchoſſe auf die Halbinſel warf. Der Kampf iſt und bleibt ein Lauf⸗ grabenkrieg. Um 7 Meter Laufgraben opfert der Feind manchmal tagelang bunderte von Menſchen, immer ohne Erfolg. Da die Halbinſel Gallipoli bekanntlich von der Natur zu einer idealen Verteidigungs⸗ ſtellung gemacht worden iſt, ſo konnte der Feind dort nur dann hoffen, zu ſiegen, wenn er die Türken überfiel und unter ihnen eine Panik verurſachte. Aber die türkiſchen Streitkräfte ſind jetzt ganz etwas anderes als zur Zeit des letzten Balkan⸗ krieges. Jetzt iſt in der Tat alles in Ordnung und arbeitet ohne Störung. Davon wird man auf der Fahrt von Uſun Kaiprü nach der Front überzeugt. Die Transportkolonnen marſchieren auf der rechten Seite des Weges und weichen ſich in größter Ordnung aus. Es gibt keine zerbrochenen Wagen, keine Zurückgebliebenen, keine Stockungen. Ruhende Truppen liegen neben dem Wege, in deſſen Mitte Platz für Schnellverkehr bleibt. Ueberallhin, bis an die äußerſten Punkte der Verteidigung, ſind gute Wege angelegt. Seit Beginn des Krieges wurden 60 Km. neue Straßen gebaut oder beſchottert, ſo daß ſie auch im Winter brauchbar ſind. Die Arbeiten, ſo⸗ wohl die Straßenbauten wie die bombenſicheren Unterſtände, wurden des Nachts ausgeführt, da tagsüber die Flieger zu viel ſtörten. Die ganze Halbinſel iſt ferner mit Telegraphen⸗ und Tele⸗ phondrähten überdeckt. In einem Wort, die Türken führen den Krieg jetzt auf ganz neuzeitliche Art, ganz und gar wie die Deutſchen ſelber auf dem weſtlichen und öſtlichen Kriegsſchauplatze. Dabei wird von allem Gebrauch gemacht, was zur Vernichtung der Feinde dienen kann. Neben Geſchützen des neueſten Modells werden auch die alten Geſchütze verwendet. Millionen von Geſchoſſen, die leer in Arſenalen und an⸗ derswo in Vergeſſenheit lagen und roſteten, werden jetzt in zeitgemäße Bomben und Gra⸗ naten umgeändert. Die türkiſchen Soldaten haben gelernt, ſich zu beherrſchen und mit ihren Gewehren ſparſam und zielbewußt umzugehen, öohne darum den Bajonettangriff, in dem ſie ſo unwiderſtehlich ſind, aufzugeben. Kommt man von der Front an den Darda⸗ nellen zurück, muß man, indem man alles Ge⸗ ſehene und Mitgemachte und die davon erhal⸗ tenen Eindrücke zuſammenfaßt und vollkom⸗ men objektiv urteilt, mit vollſter Ueberzeugung geſtehen, daß es den Verhündeten nicht glücken kann, die Stellung zu erobern, daß es ihnen nicht gelingen wird, ſich da hindurch einen Weg nach Konſtantinopel zu bahnen. * 2 3 Die Kriegslage im Weſten. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: Im Artois wurde ein deutſcher Angriffsverſuch nördlich des Schloſſes Carleul leicht angehalten. In den Argonnen erneuten die Deutſchen geſtern am Spätnachmittag einen in jeder Binarville—Vienne le Chateau und der Schlucht la Houyette; ſie wurden nach vier lebhaften Kämpfen mit Handgranaten und Petarden zurückgeworfen. Von den übrigen Fronten iſt nichts zu melden. Paris, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Der Tag war verhältnismäßig ruhig. Im Gebiet von Nieuport wurde ein deut⸗ ſcher Angriffsverſuch durch unſer Feuer zurückgeworfen. Auf den übrigen Fron⸗ ten iſt nichts zu melden außer Artillerie⸗Aktionen im Artois und in den Argonnen, wo die Kanonade von einem Kampf mit Handgranaten und Petarden belebt war. Vertagung der franzöſiſchen Kammer. Paris, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: Die Kammer hat ſich bis zum 20. Auguſt vertagt. Die Abrechuung mit England. Der engliſche Bericht über den neueſten Jeppelinbeſuch. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterbureau meldet: Das Preſſebureau meldet, daß in der letzten Nacht 2 Zeppe⸗ line die Oſtküſte beſuchten, Bomben abwar⸗ fen, 6 Perſonen getötet und 23 ver⸗ wundet haben; wahrſcheinlich ſei ein Zeppelin beſchädigt worden. Zur Wirkung des deutſchen Unterſeebootkrieges. Die Frage, warum die hohen Preiſe der Nahrungsmittel und der Kohlen bis auf weiteres nicht heruntergehen können, findet nach der „Pall Mall Gazette“ vom 9. Auguſt ihre Er⸗ klärung in dem Mangel an Schiffsraum, der in ſo großem Umfange von der Regierung bean⸗ ſprucht worden iſt. Vom Ausland iſt nirgends Abhilfe zu er⸗ langen. Obgleich viele Schiffe auf Stapel ge⸗ legt ſind, verſagt der inländiſche Schiffbau, weil die Arbeiter von den Werften, die mit Arbeiten für die Marine beſchäftigt ſind, aufgeſogen werden. Dazu kommt die Verminderung des Schiffsraumes durch feindliche Unterſeeboote, die, ſo klein ſie auch iſt, doch fühlbar wird. Die Herſtellung neuer Schiffe genügt kaum, um ſelbſt dieſen kleinen Prozentſatz der Verminderung unſeres gan⸗ zen ſchwimmenden Tonnengehalts wieder auszugleichen. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich). Meldung des Reuterſchen Bureaus: Der Dampfer„Oſprey“ aus Liverpool und der Fiſchdampfer Humphrey“ ſind verſenkt worden. Die Beſatzungen ſind gerettet. Unzufrieden mit dem briti⸗ ſchen Regierungsſyſtem. London, 14. Aug.(WTBB. Nichtamtlich). Der Kanadier Robert Hamilton beſpricht in einer Zuſchrift an die„Morningpoſt“ das britiſche Regierungsſyſtem in der Kriegszeit und ſagt: Die Demokratie befindet ſich ſtets im Nachteil, wenn ſie mit einer Autokratie Krieg führt. Das Parteiſyſtem ſollte ganz be⸗ ſeitigt werden. Die Koalition ſei in mancher Hinſicht ſchlimmer als die frühere Regierung. Ein neuer Premierminiſter, der kein Parteimann ſei, wäre die beſte Löſung. Die Kolonien ſeien mit dieſem Zuſtande unzufrieden. Das engliſche Volk könne ſicher ſein, daß die Kolonien den nächſten Krieg mache; ſie würden entweder unabhängige Ver⸗ bündete Englands ſein oder die Mitentſchei⸗ dung über Krieg und Frieden haben müſſen. Schwierigkeiten in der Munitionsherſtellung. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich). Die„Morningpoſt“ richtet eine Anzahl tech⸗ niſcher Fragen an Lloyd George, die ſich guf die Herſtellung von Munition be⸗ ziehen und den Vorwurf enthalten, daß die Herſtellung von Munition in wirklich gro⸗ ßem Maßſtabe nach dem bisherigen Verfahren unmöglich ſei. Das Blatt fügt hinzu, daß verſchiedene Munitionsfabriken neue Vorſchrif⸗ ten für die Arbeiter erließen, die dem Geiſte des Munitionsgeſetzes widerſprechen. Das engliſche Munitionsminiſterium. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Das Preſſebureau gibt bekannt, daß 345 Mu⸗ nition herſtellende Fabriken un⸗ ter die Kontrolle des Munitions⸗ Miniſteriums geſtellt worden ſind. Die Furcht vor der Regiſtrierung. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich). Meldung der„Daily Mail“: Die Irländer Saiſonarbeiter, auf denen die ganze Erntearbeit in Lancaſhire und Cheſhire ruht, kehren nach Irland zurück, da ſie fürchten, regiſtriert zu werden. Redmond als Deutſchenfeind. Berlin, 14. Aug.(Von u. Verl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet:„Daily News“ berichten: Der römiſch⸗katholiſche Biſchof von Limerick(Irland) ſandte an John Red⸗ mond, den Führer der iriſchen Nationaliſten einen Brief, in dem er ihm rät, den Friedens⸗ aufruf des Papſtes zu unterſtützen. Redmond antwortete darauf, daß der vom Biſchof vor⸗ geſchlagene Weg nach ſeiner Anſicht die Frie⸗ densſache nicht fördern würde. Auch würde es nicht gerechtfertigt ſein, jetzt auf die Regierung einen Druck in dem Sinne auszuüben, daß ſie in irgendwelche Friedensverhandlungen ein⸗ trete, zumal die germaniſchen Mächte die An⸗ greifer in dieſem Kriege ſeien und keine Neigung zeigten, das an Belgien und den übrigen Verbündeten begangene Unrecht wie⸗ der gut zu machen.(Der alte Schwindel.) Die Schädigung des amerikaniſchen Handels durch die engliſche Bannwarenpolitik. m. Köln, 14. Aug.(Priv.⸗Tel.) Aus Waſhington wird der„Times“ unterm 12. ge⸗ meldet: Die Verſammlung von Kaufleuten, die in New Nork behufs Beſprechung der Schä⸗ digungen ſtattgefunden, welche die engliſche Bannwarenpolitik dem amerikaniſchen Handel zufügte, ſei ſtark beſucht geweſen. Dieſe An⸗ gabe widerſpricht, wie wir erwartet haben, der Meldung, die Reuter geſtern verbreitete und worin ausdrücklich geſagt wurde, daß die Ver⸗ ſammlung wenig beſucht und unbedeutend ge⸗ weſen ſei. Der Verband der Fabrikanten im Staate Illinois, der beſonders an der Fleiſch⸗ ausfuhr intereſſiert ſei, habe, wie der Bericht⸗ erſtatter der„Times“ weiter meint, ebenſo wie die New Norker Verſammlung eine Bitt⸗ ſchrift an den Präſidenten Wilſon gerichtet, worin eine Klärung der Lage verlangt werde. Im Süden werde der Aerger der Baumwoll⸗ intereſſenten reichlich ausgenützt. Man wird bald ſehen, ob alle dieſe an ſich wichtigen Strö⸗ mungen nicht durch die gemeinſamen Machen⸗ ſchaften der engliſchen Politik und Preſſe ent⸗ kräftet werden und ob die Amerikaner ſich in Angriff im Abſchnitt zwiſchen der Straße nicht unter denſelben Bedingungen mit⸗ dieſer Art behandeln laſſen. bensmittelproduktion geſtei⸗ gert werden kann, zu prüfen, hat einen vor⸗ läufigen Bericht erſtattet, der dem Kabinett vor⸗ liegt. Der Vorſitzende der Kommiſſion Lord Milner befürwortete die Ausdehnung der Anbaufläche für Weizen und emp, fiehlt der Regierung, den Landwirten einen Mindeſtpreis für Weizen zu gewähren und den eingeführten Weizen mit einem Zoll zu belegen. vom Frieden. Deutſchlands angebliche Frie⸗ densvorſchläge. m. Köln, 14. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zu den angeb⸗ „Nowoje Wremja“ hat mit Billigung der ruf⸗ ſiſchen Zenſur die Schwindelnachricht in die Welt geſetzt, daß Deutſchland durch Ver mit⸗ Friedensvorſchläge unter für Rußland ſehr günſtigen Bedingungen habe unterbteiten laſſen. Auch der Petersburger Berichterſtattet des„Temps“ erklärt ſich in der Lage, die auf unmittelbarem Wege von Deutſchland an Ruß, land gemachten Friedensvorſchläge beſtätigen zu können, natürlich mit dem Zuſfatze, daß Rußland ſie zurückgewieſen habe und auch un⸗ weigerlich an dieſer Zurückhaltung feſthalte, Inzwiſchen hat eine amtliche däniſche Mil⸗ teilung mit dieſen Schwindelnachrichten auf, geräumt. Dennoch ſucht der Temps dieſe Ah⸗ leugnung jetzt auf Grund von Nachrichten, die aus Rußland zugegangen ſein ſollen, dahin ab⸗ zuſchwächen, daß zum mindeſten eine Fühlung Herz des Zaren gewandt habe. Selbſt wenn irgend eine mehr oder weniger hochgeſtellte Perſon aus perſönlichem Herzensdrange eine damit die angeblichen Friedensvor⸗ ſchläge Deutſchlands doch noch ein Schwindel. Weshalb aber unſere Feinde ſolche Schwindelnachrichten in die Welt ſetzen, liegt klar zu Tage. Sie haben den Zweck, den ſinkenden Mut und das Vertrauen des eigenen Volkes aufzuſtacheln, indem ſie Deutſchland als den Bedrängten hinſtellen, der bald hier bald dork de Frieden zu erreichen ſucht. Schweden als Friedensver⸗ mittler. Brief ſeines Stockholmer Berichterſtatters, worin ſich folgende Ausführungen finden: Nach und nach machen ſich innerhalb det Volkskreiſe, die Anhänger der unbedingten Neutralität ſind, Veränderungen in der Stim⸗ mung bemerkbar. In der Vorausſetzung, daß Schwedens Neutralität unbedingt erhalten blei⸗ ben muß, hat ſich mit dem Wunſche, der Friedensſchluß möge nicht mehr zu lange auf ſich warten laſſen, die Hoffnung vet⸗ einigt, daß Schweden poſitiv ſt die Erreichung des Friedens wir⸗ ken könne. Dieſe Hoffnung auf die Annahme, daß die Initiative zur Zu⸗ ſammenführung der kriegführenden Mächte von neutraler Stelle ausgehen müſſe Eine der⸗ artige Unternehmung hat natürlich ihre bedenk, lichen Seiten, und die erſte Vorausſetzung daflt, daß ſie nicht ſchon in den Anfüngen mißglück, iſt, daß der Betreffende durchaus unintereſſiert Eine Fliegerbekanntſchaft. Von Max Steinitzer. ö(Nachdruck verboten.) Daß ich den tollkühnen Militärflieger Wönz zum erſtenmal ſah, iſt wohl fünfzehn Jahre; kein Menſch dachte damals, daß er berühmt werden könnte. Ich ging in den Ferien, wie immer, an den Starnbergerſee und erfuhr ſchon auf dem kurzen Weg zum Dampfſchiffſteg zum Gaſthaus, daß man etwas beſonderes vorhatte. Ein unverſicherter Bauernhof war abgebrannt und die Sommergäſte veranſtalteten zum beſten der Geſchädigten einen Abend mit vaterländi⸗ ſchen lebenden Bildern. Profeſſor Raatz, von der Münchner Kunſtakademie hatte die Leitung und wurde mit dem Mittagsſchiff erwartet. Wir ſaßen noch beim Eſſen, als er eintrat. Von der Protektorin des Ganzen, einer alten Generalin, vorgeſtellt, zog er ſofort eine Liſte heraus, trat an jeden einzelnen Tiſch und winkte, aufzu⸗ ſtehen. Jeden Gaſt ſah er ſcharf an und ſchrieb dann ſofort den Namen zu dem einer Perſon. Jetzt trat er zu einem kleinen Herrn, der allein am Tiſch nebenan ſaß und den ich noch nicht kannte. Name?— Wönz— Laut, bitte— Wönz!— Napoleon!— Ich?— Bitte, muß ſein! Der einzige Herr hier, der die Statur hat! Was habt Ihr denn da für einen neuen Be⸗ „Der oben am Berg, und wollt' ſeine Ruh' en, aber weils droben nichts gibt, als Käſ und muß er zum Eſſen hier her⸗ Als ich wieder nach Wönz blickte, war er ver⸗ ſchwunden; auch ich verließ früher den Mittags⸗ tiſch, um in dem Bauernhaus, wo ich ſtets wohnte, auszupacken. Als ich am Dampfſchiff⸗ ſteg vorbeikam, ſah ich ihn ſchon wieder eilig da⸗ herlaufen, triefend von Waſſer; er ſagte bloß: „Das Kind ſitzt im Wartehäuschen!“ und ſchlug ſich in die Büſche. Sofort belebte ſich die mittägliche Einſamkeit der Stelle; vom Ort heraus liefen Leute, unter ihnen heulend der kleine Bub, der das ihm an⸗ vertraute Kind hatte in den See fallen laſſen. Als es entgegen ſeiner Gewohnheit, ſo viele an ſich vorbeiſtürzen ſah, die ſich nicht um es küm⸗ merten, fing es auf ſeiner Bank im Wartehäus⸗ chen zu brüllen an, wurde gleich entdeckt und unter einer Flut ſcharfſinniger Erörterungen im Triumph nach Hauſe gebracht. Gegen Abend kam Wönz ganz ruhig zum Dämmerſchoppen herunter. Er hatte, während der Bub Hilfe holte, eiligſt das Wurm heraus⸗ gefiſcht und war dann durch das Gebüſch auf dem von Fußgängern gemiedenen alten Hohl⸗ weg, dem Karrenpfad, nach ſeiner Behauſung droben im Weiler gegangen. Sie haben doch hoffentlich nichts geſagt? be⸗ grüßte er mich faſt ängſtlich, ich laß' mir doch lieber heut Abend die Geſchichte zwanzigmal von anderen vorſetzen, als daß ich ſie ſelbſt er⸗ zählen muß. Das zarte Kind, dem er damals das Leben rettete, iſt übrigens Bräuknecht in Staltach, bei v. Maffei, und liegt jetzt im Schützengraben. Am nächſten Morgen war Probe; Raatz, da⸗ mals auf dem Gipfel ſeines Ruhms, machte ſcharf—„So, das Hockerl da iſt der hügel— Herr Wönz bitte,— Arme — Himmel, ſo ſteht einer da, dem die wegfährt, aber doch kein Napoleon, Armee vernichtet ſieht!“—— Er ſtreckte die Hand gegen Wönz aus; dieſer glaubte, er wolle ihm herunterhelfen, was Raatz gar nicht einfiel, und Wönz ſtand einen Augen⸗ blick in gänzlich unſicherer Haltung da. A Kaiſer! wandte ſich Raatz, mit heiterer Geringſchätzung an die ganze Geſellſchaft. Wönz war dunkelrot; der kleine Zwiſchenfall wurde übrigens gar nicht als ſolcher empfun⸗ den; denn Raatz, der in zwei Proben jedem klar zu machen hatte, wo und wie er ſtehen mußte, ſetzte die Probe im gleichen Ton fort. Am Spätnachmittag, zur Zeit da unten auf Spaziergängen und Uferfahrten das Flirten los⸗ging, ſtieg ich nach der Friedhofsmauer des Kirchleins herauf, wo ſich eine zauberhafte Aus⸗ ſich über See, Vorland und Hochgebirge bis zu den letzten Ausläufern des Allgäu bot. Es überraſchte mich eigentlich nicht, Wönz an dieſer einzig ſchönen Stelle zu finden. Hoffentlich hat Ihnen das Bad in Kleidern nicht geſchadet? redete ich ihn an. Nach langer Pauſe gab er ein Lebenszeichen: Feldherrn⸗ verſchränkt der ſeine Entſchuldigen Sie, ich hab' nicht gehört, was Sie ſagten. Wenn ich ſo einen weiten Luft⸗ raum vor mir ſeh', bin ich immer närriſch. Da hab' ich nur den einen Gedanken: fliegen kön⸗ nen! Steuern, lenken, da hoch oben, über allem, und allein!— Aber das wird es nicht geben, Trambahn Sein Auge und ſein ſchlichtes blondes Hagat glänzten im ſtrahlenden Sonnengold. Mit dieſem verklärten Ausdruck hatte ich Wönz viele Jahre im Gedächtnis, und das Bild ward noch in mir lebendig, als ich von den Erfolgen dez aufblühenden Fliegerweſens las. Oefter erſchienen ſtaunenswerte Berichte von der Kühnheit und Sicherheit des neu aufße⸗ tauchten Fliegers Wönz, ich wußte nicht meht genau den Namen, und erſt ſein Bild in der „Woche“ ließ keinen Zweifel mehr, daß es mein Bekannter von jenem Sommer war. Jahre ſpäter reiſte ich in den Ferien von Paſſau nach München. Erfolg gehabt hatte.„So einer muß ja über⸗ ſchnappen“, ſagte mißbilligend ein nicht gerade angenehm ausſehender Nachbar. Ich bitt Sie, ein Menſch aus ſo kleinen Verhältniſſen, und jetzt hat ihn der Kaiſer angeſprochen! Auf dieſer Linie mache ich gern in Möhring Station, wegen der unvergleichlichen Bahnhof wirtſchaft. Ich erfuhr jetzt, daß es Wönz Heimatsſtädtchen war. Schmeichelnde Erwar⸗ tungsgefühle meiner Geſchmacksnerven erwach⸗ ten gegen die Mittagszeit ſchon einige Stationen vorher. Schon vom Abteilfenſter aus befremdete mich Zolinderhüten trieben ſich auf dem Bahnſteig umher; ein Blick in den kleinen, heute lauten und überfüllten Wirtſchaftsraum zeigte mir, daß auf Lokomotiv pirant in. Senit id bemen Aerſde wenig Federleſen und kommandierte kurz und nie, nie, wir werden's wenigſtens nicht er⸗ leben!——— ein behagliches Plätzchen nicht zu hoff en war⸗ England ſucht ſeine Lebensmittelproduktfion 4 ſteigern. London, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Der Ausſchuß, der vom Ackerbauamt eingeſetzt iſt, um die Frage, wie die engliſche Le⸗ lichen Friedensvorſchlägen Deutſchlands: Die telung des Königs von Dänemark dem Zaren unternommen ſei, die ſich an das gutk ſolche Fühlung verſucht haben ſollte, ſo bleiben „Tidens Tegn“ vom 9. Auguſt bringt einen 4 gründet ſich In meinem Abteil unterhielt man ſich über U. Wönz, der in Berlin wieder aufſehenerregenden Diesmal blieb es bei der Erwartung das gänzliche. Fehlen der gewohnten Ruhe. Schwarze Geſtalten mit ahnungsſchweren — —* eeeee eee eeee e 5. — u zu ich) eſetzt Le⸗ ei⸗ vor⸗ vor⸗ Lord ung eiup⸗ inen und L zu ie⸗ Die igeb⸗ Die ruſ⸗ die mit⸗ zaren ſehr iten atter e auf Nuß⸗ tigen daß An⸗ ke. Mit⸗ auf⸗ e Ab⸗ n, die nab⸗ Aung zute Selbſt eſtellte Leine leiben vor⸗ rwa tionen rtung. emich Ruhe, zweren huſteig en und a8 auf war. * * Samstag, den 14. Auguſt 1915. Geueral⸗Anzeiger Badiſche * Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. iſt an der Kraftprobe, die er unternehmen will, ſo daß er nicht mit Mißtrauen empfangen wird. Das iſt die erſte Vorausſetzung,— aber nicht die einzige. Auch die Wahl des rechten Zeit⸗ punktes iſt von Bedeutung. Wer zur unrechten Zeit als Mittler auftritt, kann vielleicht mehr Schaden als Nutzen ſtiften. An den Stellen, wo man eine ſchwediſche Friedensvermittlung erwägt, geht man davon aus, daß Schweden infolge ſeiner Lage und ſeiner Stellung zu beiden Mächtegruppen für die Vermittleraufgabe geeignet iſt. Schweden wird den natürlichen Kern einer Koalition bil⸗ den, die aus den drei neutralen nordiſchen (Reichen, vielleicht auch mit Einſchluß Hollands und der Schweiz, beſteht. Der Gedanke, daß Schweden dieſe Staaten zu einem gemeinſamen Friedensſchritte vereinigen und damit das er⸗ ſöſende Wort ſprechen ſollte, hat natürlich viel Beſtechendes. Aus den Aeußerungen verſchie⸗ dener Parteien in der Preſſe geht auch hervor, daß der Gedanke mehr und mehr an Boden ge⸗ (winnt. Man wendet ſich an die Regierung und warnt ſogar vor unnötig langem Warten. Das ſind die Gefühle im Volke. Eine andere Frage iſt es, wie die Regierungſich dazu ſtellt. Darüber iſt natürlich nüchts Beſtimmtes bekannt. Der Ausſpruch des Staatsminiſters, daß der Vermittler, der ungebeten kommt, ungedankt von dannen geht, zeigt jedenfalls, daß die Regierung die Schwie⸗ kigkeiten erkannt hat. Aber trotz der Kühle der Auffaſſung, die in des Staatsminiſters Worten zuliegen ſcheint, iſt Grund zu der Annahme vor⸗ handen, daß die Regierung in der Tat lebhaftes Intereſſe für eine Aufgabe beſitzt, die zwar mit einem Mißerfolg enden kann, die aber auch, wenn ſie kühn angepackt und klug durchgeführt wird, eine weltgeſchichtliche Bedeutung erlangen kann. Daß der Zeitpunkt zum Han⸗ deln jetzt noch nicht gekommen iſt, darüber ſcheinen Volk und Regierung gleicher Anſicht zu ſein. Ne Nationabiberale Fronde. An die Adreſſe des Hintermannes der„Mag⸗ deburgiſchen Zeitung“ richtet ſich die folgende Zuſchrift, die der„Deutſche Kurier“ aus führenden parlamentariſchen Krei⸗ ſen erhält: Die„Magdeburgiſche Zeitung“, der der „Deutſche Kurier“ nachgewieſen hat, daß ihre Hintermänner den Streit, um den es bei der jetzigen unerquicklichen, von ihnen herbeigeführ⸗ ten Diskuſſton geht, durch Verſchiebung der eigent⸗ lichen Streitfrage zu verdunkeln ſuchten, beſtreitet alles, was an klaren Abſichten für jeden Kundi⸗ gen in ihren Ausführungen lag, und tritt im übrigen einen mit viel Kanonendonner verdeckten Rückzug an. Sie möchte gerne ſeſtſtellen: daß es ſich nicht um Meinungsverſchieden⸗ heiten über den anzuſtrebenden Inhalt des Frie⸗ deus handelt; 2, daß es nicht in Frage fteht, ob die Natio⸗ Nalliberale Partei ſelbſtänbige oder Regierungs⸗ politik kreiben ſoll; 8 3. daß es nicht für oder gegen Vaſſermann geht. Die erſte Feſtſtellung ſucht der Hintermann der„Magdeburgiſchen Zeitung“ dadurch zu er⸗ härten, daß er naiver, allzu naiver Weiſe als Schwurzeugen einen Artikel der„Poſt“ zitiert. Wenn er hier auf den„freikonſervativen und all⸗ deutſchen“ Charakter der„Poft“ verweiſt, dann dergißt er wohl, hinzuzufügen, daß der ihm be⸗ kaunte Verfaſſer des„Poſt“⸗Artikels in ſchärf⸗ ſtem Gegenſatze zu den alldeutſchen Forderungen ſteht, und daß er in Betätigung ſolcher Anſchau⸗ ungen mit einem Mitgliede des von der„Ber⸗ giſch⸗Märkiſchen Zeitung“ gelennzeichneten Sie⸗ ben⸗Männer⸗Kollegiums engſte Berührung hat. Es iſt wirklich ſehr merkwürdig, wie ſich die Artikelſchreiber von„Leipziger Tageblatt“, „Poſt“ und„Magdeburgiſcher Zeitung“ gegen⸗ ſeitig aufeinander berufen. Beim Abſtreiten je⸗ der ſachlichen Meinungsverſchiedenheit und je⸗ der Flaumacherei paſſiert der„Magdeburgiſchen Zeitung“ nur das Unglück, daß ihr Schwur⸗ zeuge in der„Poſt“, der ihre Unſchuld atteſtie⸗ ren ſoll, in einem ſehr unvorſichtigen Satze die Deutung mindeſtens zuließ, daß er ſich vor einem Frieden mit Gebietserweiterung fürchte. Wir wiſſen nicht recht, ob man das Flaumache⸗ rei nennen ſoll. Ein tapferer natio⸗ naler Standpunkt iſt es jedenfalls nicht. Was die Frage der ſelbſtändigen na⸗ tionalliberalen Politik angeht, ſo brauchen wir uns kurz zu faſſen. Wenn ſieben ſorgfältig nach ihrer Grundrichtung ausgeſuchte Männer ſich zum Kanzler begeben, um nach der Rückkehr von dieſem„feſtzuſtel⸗ len“, welche Anſicht die überhaupt nicht befragten Organe der Partei, der Geſchäftsführende Ausſchuß und die Fraktions⸗ vorſtände, über eine beſtimmte hochpolitiſche An⸗ gelegenheit hätten, dann möchten wir gerne wiſſen, wie ſich mit ſolcher Zwangsfeſtſtellung einer regierungsfreundlichen Parteimeinung die Selbſtändigkeit der nationalliberalen Politik ver⸗ einbaren laſſen ſoll. Wir waren bisher Der An⸗ ſicht, daß diltatoriſche Vergewaltigung und freie Selbſtändigkeit der berufenen Parteiorgane ſich ausſchlöſſen. Ueber die Frage„Baſſermann“ zu reden, wird ſelbſt dem Hintermann der„Magde⸗ burgiſchen Zeitung“ peinlich. Er windet ſich in großer Verlegenheit. Er habe eigentlich mehr Fuhrmann, als Baſſermann gemeint. Baſſer⸗ mann ſei nicht ganz ſo ſchuldig als andere, die viel lauter geſprochen hätten. Ueberhaupt könne einem Baſſermann leid tun; denn er hole hier die Kaſtanien für ſolche Leute aus dem Feuer, mit denen er bisher nicht gerade engſte politiſche Freundſchaft gepflegt hätte. Nicht ganz mit dieſen Worten, aber mit dieſer Beweis⸗ führung, ſucht man um den unangenehmen Punkt„Baſſermann“ herumzukommen. Das iſt ein vergebliches Rückzugsgefecht. Der Zentral⸗ vorſtand wird über alle dieſe ſorgſam ausge⸗ zogenen Spinnfäden nicht ſtolpern. Er wird alle Nebenfragen beiſeite ſtellen und ſich, unter Deckung und Billigung von Baſſermanns Poli⸗ tik und Taktik, mit dieſem Führer der Partei eins erklären in dem Entſchluſſe, ſich die natio⸗ nale Kraft und Selbſtändigkeit der Partei von niemandem antaſten zu laſſen, er ſei wer er wolle. che Oeſterreich und die deutf Kulturgemeinſchaft. (Von unſerm Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 12. Auguſt. Es iſt den Deutſchen nicht gegeben geweſen, wie die anderen Völker in den Zeiten, wir möchten ſagen, traumhaften Schaffens, einen nationglen Staat zu bilden. In der vollen Mittagshöhe bewußten Geſchehens haben ſie ſich ihre Einheit zimmern müſſen und der Weg zu dieſer Einheit und Staatswerdung hat durch eine Etappenſtraße von Kataſtrophen ge⸗ führt. Die erſte liegt rvund 100 Jahre zurück. Das deutſche Volk erhebt ſich in einer Stim⸗ mung ſaſt wie heute, um das Joch der Fremd⸗ herrſchaft abzuſchütteln und will neben der Freiheit die Einheit ſich erringen. Aber als die Kämpfer dann heimkehren in ihr verwüſte⸗ tes und ausgeraubtes Land, auch die Nichtbleſ⸗ ſterten zum Sterben milde nach den unmenſch⸗ lichen Anſtrengungen ſchier eines Jahrzehnts, verblaſſen die Erinnerungen an die großen Tage nur allzuſchnell und(wie ſie der Freiherr vom Stein einmal ingrimmig genannt hat) „die Zeit der Kleinheiten und der miktelmäßi⸗ Feierlich wird die verwirrende Fülle deutſcher Vaterländer, die in Wahrheit nur ein erſchütternder Ausdruck deutſcher Staatloſigkeit iſt, von neuem auf den Thron geſetzt und als der Niederſchlag der gro⸗ ßzen Zeit bleibt neben mancherlei Unerfreu⸗ lichem und Fratzenhaftem, wie dem Blühen, in der körperlichen und ſprachlichen Unge⸗ pflegtheit das eigentliche Weſen des Völkiſchen zu ſuchen, im Grunde nur eines zurück: das Bewußtſein, über alle örtlichen Grenzen hin⸗ aus ein Volk mit gemeinſamen Zielen und Aufgaben zu ſein. Von dem zehren, in ſeinem Dienſt verbluten ſich zwei Generationen. Dann iſt wieder einmal Zahltag und jetzt ſind die deutſchen Krieger glücklicher. Da ſie von den franzöſiſchen Schlachtfeldern uns wiederkom⸗ men, ziehen ſie in ein geeintes großes Vater⸗ land ein:„Herrlich auferſtanden iſt das Deutſche Reich“. Allein die Auferſtehung ward nur möglich durch einen ſchmerzlichen Verzicht. Acht Millionen Stammesbrüder, mit denen uns durch ein Jahrtauſend dieſelben Schickſale und der gleiche, freilich allmählich recht brüchig und locker gewordene Staatsverband vereinig⸗ ten, ſtehen jetzt draußen, und blutenden Her⸗ zens müſſen die beſten unter uns, die am wei⸗ teſten Blickenden, zuſehen, wie jenen der Lebensſpielraum immer mehr eingeengt wird, wie überhaupt das deutſche Weſen in der Welt, ſoweit es kein verbrieftes Recht hat, ſich auf die Reichsorganiſation zu ſtützen, an Boden verliert. Nun ſcheint die Zeit noch einmal reif geworden zu ſein für eine Neuordnung. Was immer noch wie ein leiſer Schatten zwiſchen Urs und Oeſterreich lag, iſt gebannt. Schulter an Schulter kämpfen die Deutſchen aus dem Reich und aus der alten Oſtmark gegen den zahlenmäßig überlegenen Feind, der in beiden in gleicher Weiſe den Deutſchen haßt und wie vor fünfzig Jahren ziehen öſterreichiſche Truppen wieder durch unſere Straßen. Wenn aber der Friede kommt, was dann? Leicht be⸗ geiſterte Feuilletoniſten, allen voran der glitzernd geiſtreichende Oberöſterreicher Her⸗ mann Bahr, der ein wunderbaves Talent hat, ſich in das hineinzufühlen, was er wünſcht und aus Hoffnungen in apodiktiſcher Rede Tatſachen zu ſormen, ſahen trunkenen Auges bereits das Zeitälter nahen, in dem Wolf und Lamm einander Urfhede ſchworen und all die Gegenſätze in Wohlgefallen ſich auflößten, die bislang den alten Kaiſerſtaat aufgewühlt hat⸗ kühler an doch man⸗ us ſolchem Zukunftsbild nicht ohne wei⸗ teres ſich einfügen mochte. Auch über dieſe Dinge iſt im Augenblick in voller Offenheit zu ſprechen noch nicht möglich. Immerhin wird man vielleicht der Frage nachgehen dürfen; was geſchieht, wenn Tſchechen, Slowenen, Serbo⸗Kroaten ſich ſpäter an den ewigen Bund, den ſie unter dem Donner der Geſchütze mit den Deutſchen ſchloſſen, nicht mehr gebun⸗ den erachten? Wenn ſie, die ſchließlich doch auch mitgeblutet haben, hernach ſich neue natio⸗ nale Gerechtſame zu erſtreiten ſuchen, die, wie die Dinge liegen, ihnen nur wieder auf Koſten 2 Sol⸗ der Deutſchen dar icht weren könnten? S len unſere Stammesbrüder dann gezwungen ſein— nur noch vielleicht unter ungünſtigeren Umſtänden— ihren Kampf ums Daſein fort⸗ zuſetzen? Jauchzend ſind ſie ins Feld gezogen; der Krieg ſchien ihnen Schi und Be⸗ freiungsſtunde zugleich. Wenn er ausgekämpft wäre, meinten ſie, müßten die Deutſchen wie⸗ der, wennſchon in anderen, zeitgemäßen For⸗ men, das Staatsvolk der Monarchte ſein. Wir im Reich lernten— Gott ſei's geklagt— noch immer nicht dieſe Dinge mit dem geſchärften Blick des Mitbetroffenen und teilnehmenden Herzens zu ſehen. Auch heute noch ſind wir meinhin nur E eeeen Was iſt denn lose frug ich den Wirt, wird Möhring Großſtadt? da muß ich ja diesmal in den Ort hinein, zum Ochſen! Ach, da kann noch viel weniger ein Apfel auf die Erde, als bei mir. Heut kommt doch der Wönz heim. Na, dem alten Sattlermeiſter gönn' ich die Freude! Wo finde ich denn aber eine ſtille Ecke zum Eſſend „Ausgeſchloſſen! höchſtens im Bahnhofs⸗ hotel!“ Dieſes war ein großſtädtiſch gemeintes Haus, das alle paar Wochen den Pächter wech⸗ lte und von Freunden der Gemütlichkeit und Sauberkeit gemieden war. Ich ging aber doch zaghaft hinüher. Ein ernſtes Geſpräch fand eben zwiſchen dem jetzi⸗ gen Wirt und ſeinem Kellner ſtatt. Der Herr verſteckte ſich ſo angelegentlich, ſagte der letztere wichtig und betreten, der iſt auf der Flucht vor der Polizei; wenn ſie'n arretieren, hab' ich ihm ſein Eſſen umſonſt da heraufgetra⸗ gen und hab' mein Geld geſehn! Die Polizei kann uns Wurſcht ſein, Franz! ſrag halt, ob er nicht vielleicht zehn Mark wech⸗ ſeln kann; dabei ſchauſt ihm in's Portemonnaio. Das Unterbewußtſein, deſſen Schlüſſe ſo oft viel raſcher und ſicherer ſpringen, als der lahme Verſtand nachhinkt, ſagte mir: der verdächtige iſt Wönz. Ich ging binter dem Kellner her, der Speiſen in das oberſte Stockwerk trug; auf das Klopfen ſchob ſich ein Riegel zurück— es war wirklich Wönz, der in dem kleinen Gemach am gedeckten Tiſch ſaß und mich erſt erſchrocken, dann nicht unangenehm überraſcht, anſah. iſt noch ſchwiegenheit!“ beruhigte ich ihn. Jeſſes ja, Sie kenn ich ja vom Agathenlirchl bei Holzhauſen! Setzen? S' Ihnen nur her. Denken S' was mir paſſiert iſt. Ich hab' mich mit dem Mittagszug hier angeſagt, fahr' aber ſchon früh, wegen dem Abholen, weil ich die Küſſerei von dem Stationskerl nicht vertragen kann. Ich ſitz' ganz ruhig in mein' durchgehen⸗ den Wagen, da hör' ich, Rücken gegen Rücken, reden: Das gibt ja heut ein unmenſchliches Gaudee bei Euch? ſagt einer.—„Jawohl! Wann der Zug einfahrt, Böller, Glockenläuten; weißgewaſchene Madeln, Feuerwehr, Geſang⸗ verein mit Fahne, Muſikbande; am Bahnſteig hält der Bürgermeiſter eine Anſprache, und dann muß er durch eine Triumphpforte, da ſteht ſo groß:„Hoch Wönz!“ Ich ſag Ibnen, mein Lieber, mir bricht der kalte Schweiß aus, wie ich das hör!— Eine Anſprach'! Herrgott! Auf der letzten Station iſt ſchon die Blechmuſik eingeſtiegen.— Ich drück' mich in meine Ecke, ſteig auf der ver⸗ kehrten Seite hier aus und ſteuer' mich kunſtvoll zwiſchen den Lokomotivſchuppen und über die Planke, durch den Hof hier ins Hotel. Und vor Nacht geh ich hier nicht raus. Böller, Madeln, Komitee! Anſprach'! an mich— und da muß ich ein Geſicht dazu machen! „Lieber holen Sie wohl drei kleine Kinder aus dem Seed“ „Sechs!“ Ich blickte durch das kleine Jenſter auf die Straße hinunter, wo ein reges Leben begann. immer Ver⸗ ſelten geneigt, zwiſchen unſeren ſtammesbrüdern und den anderen unter dem oppelaar hauſenden Völkern zu ſcheiden und ſelbſt bei Politikern von Beruf kann es ennem begegnen, daß ſie, wenn man ihnen von der nun doppelt ernſten Notwendigkeit ſpricht, uns um die Geſchicke der Deutſch⸗Oeſterreicher zu kümmern, gleichmütig, als handle es ſich um das Unabwendbare und nimmer Abzuändernde, aus Heinrich Friedjungs Buch vom„Kampf um die Vorherrſchaft in Deutſchland“ zitteren: Deutſch⸗Oeſterreich ſei das ſchmerzliche Opfer, das auf dem Altar der deutſchen Eimheit hätte dargebracht werden müſſen. Wird man dring⸗ licher, beſchwört man ſie bei dem Gedanken an die eigene veichsdeutſche Zukunft, der ein ſeines deutſchen Einſchlags beraubtes Weſt⸗ ſlawenreich ſchwerlich auf die Dauer zur Stütze werden könnte, ſo kehrem ſie allerlei Hemmniſſe, ſtaatsrechtliche und politiſche, her⸗ vor. Wir ſehen das ja auch jetzt wieder bei den S Vorberatungen und Vorbeſprechungen über die wirtſchaftliche Einigung. Der Gedanke marſchiert zwar, aber er marſchiert erheblich langſawer, als ſeinem Gedeihen zuträglich iſt. Schbießlich kamn es bei der dermaligen Ent⸗ wicklung der kriegeriſchen Eveigniſſe doch ſein, daß wir eines Tages vor eine neue, an ſich ſehr erfreuliche Situation uns geſtellt ſehen, bei der wir es höchſt unliebſam empfinden müßten, daß wir nicht inzwiſchen mit unſerem Waffenge ährten über den zukünftigen Gang von Hardel und Wirtſchaft uns einig wurden. In ſolcher Lage iſt es tröſtlich zu vernehmen, daß man in der öſterreichiſchen Zentralverwal⸗ tung, wo man gelegentlich ja auch anderen Göttern Altäre gebaut hat, auf die Leiſtungen des Deutſchtums für die Monarchie und ſeine ſtaatserhaltende Kraft ſich dankbar zu beſinnen beginnt. Es iſt ſchon gemeldet worden, daß der öſterreichiſche Eiſenbahnminiſter in einem Erlaß an alle Eiſenbahndirektionen das Deulſche als Di Dienſtſprache erklärt und anord⸗ net, daß der dienſtliche Verkehr zwiſchen den Angeſtellten ſich nur noch in deutſcher Sprache zu vollziehen hätte. iſt ein bewußtes „Umlernen“, ein Zurückbiegen in die Bahnen des alten Zentralismus, der jahrhunderte⸗ lang bis in die ſiebziger Jahre den Rahmen und das ſeſte Gefüge für die Donaumonarchie abgegeben hat. Freilich werden mit Zentra⸗ lismus und Beamtenſchematismus allein dieſe Frage ſich nicht bezwingen laſſen. Es ſind as man beachten wolle Problem deutſcher Zukunft, die nur durch inniges, ver⸗ ſtändnisvolles Zuſammenarbeiten von hifben und drüben gelöſt werden können. Neben der Wirtſchaftsgemeinſchaft iſt vor allem die Kul⸗ türgemeinſchaft, die Einheit in Denken und Fühlen ſtärker als bisher zu betonen: wir dürfen nicht in Gefahr geraten, uns ſo gus⸗ einanderzuleben, wie wir trotz Conrad Fer⸗ dinand Meyer und Gokkfried Keller uns mit den eizern auseinander gelebt haben. Profeſſor Hoetzſch regt in ſolchem Zuſammen⸗ hange an, daß die Kultusminiſterien auf bei⸗ den Seiten dieſe Dinge ſchon jetzt pflegſam in die Hand nehmen müßten. Wir ſind ſonſt ſelten im Einverſtändnis mit Herrn Hoetzſch. Umſomehr fühlen wir uns gebunden, dieſe Anregung weiter zu geben Das geſamt⸗ UAnangebrachte Schwoatzhaftigkeit. Ein angeblich Neutraler, der Deutſchland bereiſt hat, berichtet über ſeine Beovachtungen in der Daily Mail und ſagt unter anderem: A Odol Das Beſte zur Zahnpflege Ein breiter, blond kam im Zylinder; ein kleines weißge⸗ kleidetes Feſtmädchen mit dick pomadiſierten Locken blieb bei ihm ſtehen und meldete ſchein⸗ bar irgend einen perſönlichen Unfall mit einem zu ganz troſtloſen Weinen verzogenem Geſicht. Mit dem Ausdruck größter Wichtigkeit trat langſam ein langer, dünner Fahnenträger her⸗ zu, der ſich faſt wie ein Taſchenmeſſer zuklappen mußte, um den Bericht der Kleinen mitfühlend entgegenzunehmen. Ich ſtand an einem der winzigen Fenſter und lachte Tränen über den Gegenſatz zwiſchen der geſpannten feſtlichen Erwartung da unten und der ängſtlichen Flucht ihres Gegenſtandes. Als nun gar noch ein Cabriolet heranjagte, deſſen Inſaſſen vorſorglich ein großes Waus Roſen heraushoben, verſuchte ich nochmals, das Herz des vergeblich Gefeierten zu rühren. Er ſaß ſtumm brütend und ſchrieb mir endlich auf ſeine Beſuchskarte: Lieber St.! Durch eine notwendige geſchäftliche Zuſammenkunft abge⸗ halten, kann ich nicht mit Ihnen nach Möhring fahren. Wann ich dorthin komme, iſt ganz un⸗ beſtimmt. Ihr Kaver W. Mit dieſem Dokument ſchlich ich auf Umwegen zum Bahnſteig und ſtellte mich dem dort war⸗ tenden Bürgermeiſter als Bekannten vor, der dieſen Morgen in München die Karte von Wönz erhalten habe. Etwas beſſeres war uns beiden im Augenblick nicht eingefallen. Dann ſchlich ich wieder zu önz, der erſt ſpät unter dem Schutz der lechten Beleuchtung Möhrings ſeinem väter⸗ lichen Hauſe zuſtrebte.—„Eine Anſprach'?! rieſengroßer Mann, rotheiß und o Gott!“ war das letzte Wort, das ich damols von ihm hörte.— Ein befreundeter Offizier ſchrieb mir neulich vom Felde: Mit Ihrem Wönz bin ich mehrmals geflogen. Trotz der enormen Nervenſpannung freute ich mich wieder ſekundenweiſe ſeines un⸗ glaublich ſprechenden Mienenſpiels. Dieſes un⸗ ſagbare Lächeln, wenn unter uns wütend die Geſchoſſe explodierten, dieſer förmlich freudig krafttrotzende Kampf mit der Maſchine, als ſie einmal zu verſagen drohte, das kann man nicht beſchreiben, ſeder Muskel in ſeinem Geſicht ſchien zu rufen: Wart', Beſtie, ich bin halt doch der Stärkere!— und vollends das rühig ob⸗ jektive, förmlich humoriſtiſche, nach dem die Ge⸗ fahr vorüber und die Fahrt wieder hoch und flott war:„Einmal haut's uns doch!“ Ein einziges Mal habe ich Wönz ängſtlich, blaß und verzagt geſehen; das war, als ihn Exzellenz N. perſönlich zu ſprechen wünſchte, um ihn auszu⸗ zeichnen.“ Ich bete, daß Wönz zurückkehrt; kaum ein an⸗ derer Menſch iſt ſo wie er für ein ruhiges Familienglück geſchaffen. Zu einer herkömm⸗ lichen Werbung wird ſich dieſer Tatmenſch wohl kaum entſchließen. Ich glaube, wenn er merkt, es iſt ſo weit, ſo nimmt er einfach das Mädel und küßt ihr die Seele aus dem Leib. Jeden⸗ falls aber kann man an Wönz auch weiterhin denken, als einen der wenigen glütcklichen, dem gerade das mit heißer Sehnſucht Erſtrebte un⸗ verhofft beſchieden war und den es nicht ent⸗ täuſchte. +. Seite. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Samstag, den 14. Auguſt 10 „Den Deutſchen geht eine brientaliſche Geheimhalterei vollſtändig ab. In Bezug auf den Krieg bilden ſie eine einzige ſchwatzhafte Familie, von einem Ende des„Vaterlandes bis zum andern. Man kann einen ganzen Haufen nützlicher Informationen bekommen, wenn man Takt beſitzt und es verſteht, den richtigen Weg einzuſchlagen. Kein Volk iſt der Schmeichelei ſo zugänglich wie das deutſche. Man braucht ihnen nur zu ſagen, daß man nie geglaubt habe, daß ſie die Hunnen ſeien, wofür die anderen ſie halten, und die Herzen werden ſich öffnen. Man braucht nur eine Zigarre mit einem von den unzähligen Geſchäftsreiſenden, die die Züge bevölkern, auszutauſchen, und einige Bewunderung für etwas Deutſches zu heucheln, und wenn Sie nicht allzu indiskret ſind, werden Sie ein gutes Teil gewahr werden. Ich wenigſtens glaube, daß ich ein gutes Teil herausgefunden habe und ich will den Leſern der Daily Mail jetzt meine Entdeckungen mit⸗ teilen, allerdings mit der Einſchränkung, daß es in Deutſchland mühſam iſt, herauszufinden, was Prahlerei und was Wahrheit iſt.“ Der Mann übertreibt zwar ſehr und ver⸗ allgemeinert ſein entſprechendes Urteil in einer Weiſe, die uns lächeln macht. Aber für einen „Mitarbeiter der Daily Mail ſchreibt er immer noch auffallend ſachlich, denn gänzlich⸗ aus der Luft gegriffen ſind ſeine Angaben leider nicht. Die leichtfertigen Schwätzer, auf die er an⸗ ſpielt, mögen ſich ſeine Worte als Spiegel vor⸗ halten, um ſich ſelbſt darin in ihrer ganzen Ver⸗ ächtlichleit und Gewiſſenloſigkeit zu erkennen. Mannheim. Rotes Nreuz, Mannheim. Am 12. ds. Mis., vormittags 3412 Uhr traf der Vereinslazarettzug YIlmit 256 Verwundeten, darunter 10 Offiziere, aus dem Oſten hier ein. Sämtliche Verwundete wurden hier ausgeladen und in den hieſigen La⸗ zaretten untergebracht. 5 Der„Eiſerne Roland“ am Waſſerturm hat ſeinen Schild ſchon zu einem großen Teil mit Nägeln bedeckt. Zahlreiche Schulen ſind zur Nagelung nach den Schulferien vorgemerkt. Die 2 Ehrenbürger und 2 Ehrenbürgerinnen von Mannheim haben ebenſalls goldene Namens⸗ nägel geſtiftet, die an beſonderer Stelle einen Platz finden werden. Die Namensnägel mit Eingravierungen von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertretungen, Korporationen, Vereinen, geſchäft⸗ lichen Unternehmungen aller Art, Familien und Einzelperſonen, werden für ſpätere Generationen eine denkwürdige Erinnerung an die jetzige Zeit bilden. Wegen richtiger Einteilung ſind baldige Beſtellungen von Namensnägel im Hauptlager,(Charlottenſtraße 10, erwünſcht. Die Lazarettſchule des Reſervelazarettes II „Sberrealſchule“ hat einen wertvollen Zuwachs erhalten durch die Fertigſtellung der Schmiede und Schloſſeret durch den Barakenbau im Hofe. Es werden dort, wie in den anderen Abteilungen der Lazarettſchule, mancherlei hübſche und prak⸗ tiſche Gegenſtände gefertigt, die ſpäter zur Aus⸗ ſtellung gelangen ſollen. a. Kriegsküchenzettel. Bitte ausſchneiden! Bitte aufkleben! 1. Dag. Gefüllte Tomaten), Grießpudding mit Zwetſchen. Gemüſeſuppe, Mangold mit Frikandellen und Kartoffeln. Dicke Gerſtenſuppe, Zwetſchenkuchen). Haferſuppe, Gefülltes Weißkraut). Kartoffelſuppe, Nudeln und Zwetſchen. Grüne Bohnenſuppe), kleine Schellfiſche gebacken und Gurkenſalat. Pickelſteiner. Kochvorſchriften: 1) Gefüllte Tomaten. Zutaten: So viele Tomaten, ſo viel Löffel Reis knapp gemeſſen. Von ſchönen, reifen Tomaten ſchneidet man die Deckel ab, höhlt die Früchte aus, dünſtet den Reis mit etwas Zwiebel, Salz und Fett weich, gibt das durch ein Sieb geſtrichene Tomatenmark, ſowie etwas Peberfilie dazu, füllt ihn in die ausgehöhl⸗ ten Früchte, ſtreut nach Belieben etwas geriebenen Käſe darauf und ſetzt ſie in eine flache Pfanne, die mit Fett ausgeſtrichen wird, und bäckt ſie eine Viertelſtunde. 2) Zwetſchenkuchen. 2, Tag. 3. Vag. 4. Tag. 5. Tag. 6. Tag. 7. Tag. Man macht einen Teig aus halb Maismehl und halb anderem Mehl, 1 Pfund im Ganzen, einem Ei, 2 Teelöffel Eier⸗ erſatz, für 10 Pfg. Hefe, 3 Eßlöffel Zucker, 1 Tee⸗ Löffel Salz, ein Viertelliter Milch und 100 Gramm Kunſtbutter, läßt ihn aufgehen, wellt ihn aus und 5 1 Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Aus der Kunſthalle. Die durch den Nachlaß der Frau Julius Cäſar Langelath Witwe an die Kunſthalle für das zukünftige Reiß⸗Muſeum geſtiftete Porzel⸗ lanſammlung hat in dem unteren Ausſtellungs⸗ raum des graphiſchen Kabinetts ihre vorläufige Aufſtellung gefunden. In der Sammlung be⸗ finden ſich auserleſene Stücke Frankenthaler Porzellans, unter denen beſonders die Gruppen von Konrad Link(Meleager und Atalante, Apollo und Daphne, Die Elemente) und Karl Gottlieb Lück(Venus mit Amor, Chineſen⸗ ſtücke) namhaft gemacht ſeien. Die Sammlung iſt in dem Ausſtellungsraum, in dem jetzt im muſtergiltige Reproduktionen alter deutſcher Meiſter Unterkunft gefunden haben, Sonntag ab zu den während des Krieges Beſuchszeiten zugänglich: Sonntag kumme, wolle mir Dir's gedenke, Dingeldein, Kuchenblech, legt ihn dicht mit kt ihn. Weißkraut. Die äußeren werden vorſichtig abgelöſt und n in kochende Salzwaſſer reich 8 Innere w gt mit kalte Kartoffeln und telpfund B einem Ei, r und E Blätter gibt ihn auf das Zwetſchen und b 3) Gefüllte Blätter des Kop mit dem übri gekocht. D riebenen wurſtfüllſel, Pfeffe miſcht. an n die große weiſe in e Auflaufpfann Fülle dazwiſchen, zuletzt muß Gemüſe kommen, bäckt es drei 4 Grüne Bohnenſuppe. Man ſchneidet die ab nen in ſchmale Streifchen, kocht ſie r weich, gibt einige ſ feln, die rfel ſchneidet, dagu, läßt ſie hnen ebenſalls weich kochen, zuſammen mit d auf. füllt die n Anmerkung: Zwetſchen ſind jetzt billig zu haben, ſchon von 8 Pfg. an; dieſer biltige Preis muß ausgenutzt werden. Bitte aufheben! Bitte ausprobieren! CCCC beſonders ** Beſchlagnahme von Nupfer, Meſſing und Nickel. Die Ausführungsbeſtimmungen des Kommunalverbands Mannheim⸗Stadt zum Voll⸗ zug der Verordnung des ſtellvertretenden General⸗ kommandos betreffs Beſchlagnahme, Meldepflicht und Ablieferung von fertigen, gebrauchten und un⸗ gebrauchten Gegenſtänden Kupfer, Meſſing und Reinnickel, ſind nunmehr erlaſſen und im An⸗ zeigenteil der hieſigen Blätter zur Kenntnis der Einwohnerſchaft gebracht. Es wird insbeſondere auf die Möglichkeit der freiwilligen Ab⸗ lieferung hingewieſen. Alle Beſitzer von ent⸗ behrlichen Haushaltungs⸗ und ſonſtigen Gegen⸗ ſtänden aus Kupfer, Meſſing und Nickel werden erſucht, in weiteſtem Umfange von der Möglichkeit freiwilliger Ablieferung zu den in der Verord⸗ nung bezeichneten Ankaufspreiſen Gebrauch zu machen. Die Enkgegennahme ſolcher Gegenſtände findet in der„Städtiſchen Metallſam: melſtelle“(Werkſtätten⸗ und Magazin⸗Gebäude der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke, Luiſenring 44) an Werktagen von—12 Uhr vormittags ſtatt, beginnend Montag, den(6. Auguſt(da der 15. Auguſt auf einen Sonntag fällt). Auf Einzelheiten der Ausführungsbeſtim⸗ mungen werden wir noch zurückkommen. * 5 Der Dank der Pioniere Aus dem Felde wird uns geſchrieben: In liebenswürdiger Weiſe hat uns unſer aus Herr Leutnant, von ſeinem Urlaub aus Mannheim zurückgekehrt, Liebesgaben von unſerer lieben Heimatſtadt mitgebracht. Ganz beſonders erfreute uns Pioniere ein Grammophonapparat, der in unſerer freien Zeit ſeine Lieder über unſer Waldlager erſchal⸗ len läßt. Hierzu wurden auch von verſchiedenen Muſikalienhandlungen in liebenswürdiger Weiſe Platten geſtiftet. Mancher von uns denkt beim Hören einer bekannten Melodie an die liebe Heimat und an ſeine Reben zu Hauſe. Auch die Mundharmonikas, die uns verteilt wurden, machten uns viele Freude. In ganz beſonderer Weiſe wußte der Haber⸗ eckl⸗Wirt Herr Dingeldein uns Mannheimer Pioniere mit 2 Fäßchen„Selbſtgebrautem“ zu erfreuen. Er hat es verſtanden, mit einem Habereck'l, das wir ſchon monatelang vermiß⸗ ten, uns eine ſchöne Stunde zu bereiten. Auch ihm ſei an dieſer Stelle herzlicher Dank geſagt. Wenn ma widder gſund nach Mannem dann ſollſt zum Dank dafor uns Pionier emol genauer kenne lerne! Frog nit, wie! Alle, die dazu beigetragen haben, uns Pio⸗ nieren im Felde eine Freude zu bereiten, dür⸗ fen des Dankes aller verſtchert ſein. Die Pioniere der 1. Feldpionier⸗Kompagnie, Pionier⸗Batl. Nr. 14. Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 14. Auguſt 1915. dem%%%%%%%%%%%%%%%%%eeee: Eiſernen Krelz dnsgezeichne 9 69„%%% Kriegsfreiw. Pionier Herm. Horn, Pion.⸗ Batl. 14, Sohn von Lorenz Horn, Mittelſtr. 31, für Tapferkeit vor dem Feinde. * Ernennungen. Bahnmeiſter Karl Ehrle in Donaueſchingen wurde zum Bauſekretär da⸗ ſelbſt, Bahnmeiſter Wilhelm Link in Weil⸗ Leopoldshöhe zum Bauſekretär ernannt. * Militäriſche Auszeichnung. Die badiſche ſilberne Verdienſtmedaille am Bande der mili⸗ täriſchen Karl⸗Friedrich⸗Verdienſtmedaille wurde dem Gefreiten der Landwehr Johann Meiſel, beim Korpsbrückentrain 14, kaufmänniſcher Be⸗ amter der Rheiniſchen Siemens Schuckert⸗ Werke G. m. b. H. und Schriftführer des Vereins ehem. badiſcher Leibdragoner Mann⸗ heim, verliehen. * Mit der öſterreich⸗ungariſchen Tapferkeits⸗ Medaille ausgezeichnet wurde der Ingenieur Rudolf Hemberger, Waldhof(nicht Ham⸗ berger, wie es irrtümlich im Mittagsblatt hieß), zur Zeit Unteroffizier im Reſerve⸗Fußartillerie⸗ Regiment Nr. 14. 8 * Auf die Bekauntmachung über die Verwen⸗ „Mittwoch und Samstag 5 Abdruck gelangt iſt, machen wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam. Tubnverein Manngheim von 1846. Am Sonn⸗ tag, den 11. Juli 1915 fand auf dem bei Station Seckenheim gelegenen Waldſpielplatz des Turn⸗ vereins ein Sommerturnen unter Leitung des Hauptturnwarts Schweizer ſtatt. Die neu erſtellte Ankleidehütte wurde eingeweiht, viele Vereinsangehörige fanden ſich auf dem ſchönen Platze zuſammen. Die Turnſchülerinnen führten Freiübungen und Keulenübungen vor, die ſehr gefielen. Das Hauptintereſſe wandte ſich dem Wetturnen der aktiven Turner, der Jugendtur⸗ ner und der Turnſchüler zu, bei dem die erſten Sieger, außer der Ehrenurkunde auch das Ab⸗ zeichen der deutſchen Turnerſchaft erhielten. Die Attiven maßen ſich im Kugelſtoßen, 100 Meter⸗ lauf und Weithochſprung. er Sieger wurde der Unteroffizier bei der Luftſchifferkompagnie in Sandhofen, Auguſt Schachtner, mit 66 Punkten. Zweiter Sieger wurde der 2jährige wart Hermann Kerber mit 57 Punkten, Karl Guigel mit 55 Punkten, vierter Hermann Schachtner mit 53 Punkten, fünfter Alfred Schrimpf mit 52 Punkten, ſechſter Kurt Kermas und Robert Irſchlinger mit 31 Punkten, ſiebter Ernſt Pfabe mit 47 Punkten, achter Fritz Lüdtke mit 46 Punkten, neunter Hch. Gromer mit 44 Punkten, zehn⸗ ter Kurt Schubert mit 42 und elfter Jakob Doll mit 40 Punkten. Für die Jugendtur⸗ ner war Kugelſtoßen, 90 Meterlauf und Weit⸗ hochſpringen als Wettübungen beſtimmt. Karl Fuchs und E. Biedenkapp wurden erſte Sieger mit 62 Punkten, Heinrich Fanz und Ernſt Geiger zweite Sieger mit 55 Punkten, dritter Franz Peres 51., vierter Karl Sieg⸗ mann 48., fünfter Karl Eiermann 43 P. und ſechſter Ernſt Höfer u. Wilh. Reinecke ntit 40 Punkten. Der Dreikampf der Turn⸗ ſchüler beſtand in 75 Meterlauf, Dreiſprung und Schießen mit einem Luftdruckgewehr. Aug. Jäger wurde erſter Sieger mit 59 Punkten, zweiter Fritz Heinſtein mit 58., dritter Willi Müller 51., vierter Albert Har⸗ dung 50., fünfter Hermann Scherrer 49 ., ſechſter Willi Haberer 47., ſiebter Exrwin Lobbes, Artur Kries und Ernſt Fleck mit 46., achter Feſenmayer 45., neunter Oskar Schmieder 43., zehnter Adolf We⸗ ber 42., elfter Friedrich Reinecke, Otto Kermas u. Wilh Wenzel mit 41., zwölf⸗ ter Karl Deutſch, Hans Freundlich und Hermann Knell mit 40 Punkten. Eilboten⸗ läufe zwiſchen Schüler und Schülerinnen und Spiele bildeten den Abſchluß. Die Veranſtal⸗ tung zeigte, daß in allen Abteilungen fleißig ge⸗ arbeitet wurde, ebenſo wie im Feld bei vielen badiſchen Truppenteilen Großherzogs Geburts⸗ tag durch Wetturnen gefeiert wurde. So berich⸗ tet Kurt Müller, daß er im 300 Meterlauf und Hochſprung erſter Sieger und im Barren⸗ turnen zweiter Sieger wurde. Die mitwirkenden Turnſchülerinnen erhielten als Andenken an dieſes Sommerwetturnen im Kriege das Abzei⸗ chen der deutſchen Turnerſchaft als Broſche. Die nächſte Orgelandacht von Arno Land⸗ mann findet dieſen Mittwoch, den 18. Auguft, 8 17½ 2 2. 7 2 abends 9 Uhr, in der Chriſtuskirche bei freiem Eintritt und Kollekte ſtatt. Vergnügungen. * Saalbautheater, N 7. 7. Die Berliner Büh⸗ nenſchönheit, die tollkühnſte Kinoſchauſpielerin der Welt— Hedda Vernon— wird in einem ganz hervorragenden 4aktigen Kriegsſchauſpiel„Zofi a“ als 12jähriges Kind debüttieren. Eine unendlich ſorgfältige und liebevolle Beobachtung des kind⸗ lichen Gebarens ſpricht aus der Art und Weiſe, wie ſie ihre Rolle auffaßt, und ſo einheitlich iſt die Geſtaltung der Figur Zofias, daß auch nicht die leiſeſte Diſſonanz hervortritt. Der z weite Schlager,„Die Flucht der Sklavenhändler“ bildet die Fortſetzung der Serie„Die weiße Sklavin“ und iſt eine ernſte Warnung für die weibliche Jugend. Ein Luſtſpiel in zwei Akten,„Die ge⸗ pfändete Braut“, ſowie die übliche Einlage, letzt⸗ mals 8½ Uhr beginnend, diesmal ein wunderbarer kolorierker Dreiakter, dienen zur Vervollſtändigung des Prachtprogramms. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 13. Auguſt. Der hieſige Ge⸗ meinderat hatte, wie berichtet, unlängſt an eine Reihe größerer und mittlerer badiſcher Städte eine Umfrage gerichtet, welche kommunalen Maßnahmen zur Bekämpfung der ſpekulativen Lebensmittelverteuerung praktiſch in Betracht kommen. Nachdem nunmehr die Antworten größtenteils eingetroffen ſind, beſchloß der Ge⸗ meinderat eine Abänderung der ortspolizeflichen Vorſchriften, wonach die Preiſe der Lebensmittel und der täglichen Gebrauchsgegenſtände ſowohl auf den Marktſtänden des Wochenmarktes als auch in den Verkaufsräumen des Kleinhandels deutlich lesbar und gut ſichtbar angebracht wer⸗ den müſſen. Die Preisverzeichniſſe der Lebens⸗ mittelgeſchäfte bedürfen der vorherigen bezirks⸗ amtlichen Genehmigung. Dieſe Verordnung tritt in Kraft, ſobald die vorgeſetzte Landesbehörde die Genehmigung erteilt haben wird. Weinheim, 13. Auguſt. Der hieſige Bau⸗ verein beabſichtigt in ſeinen Häuſern zufolge etwaigen Petroleummangels Gasbeleuch⸗ tung einzurichten u. auf Wunſch der Mieter auch Gasherde aufzuſtellen. Er iſt an den Gemeinde⸗ rat herangetreten mit dem Erſuchen, die erfor⸗ derlichen Gasmeſſer in Form von Gasautomaten zu liefern. Dieſem Erſuchen hat der Gemeinde⸗ rat entſprochen und beſchloſſen, die Koſten für 90 Gasautomaten, die ſich auf gegen 4000 Mark belaufen, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes aus dem Reſervefonds zu beſtrei⸗ ten. Außerdem wird beim Bürgerausſchuß für weitere Beſchaffung von Gasmeſ⸗ ſern ein Betrag bis zu 5000 Mark angeſordert werden. JFreiburg, 13. Aug. Zur Unterſtützun dritter mittelverſorgung und um einen Einfluß auf die hieſigen Marktverhältniſſe zu gewinnen, wurde dieſer Tage eine Einkaufsgeſellſchaft für Freiburger Kolonialwarenhändler und Drogen händler gegründet, die alsbald als Genoſſen⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung ins Leben tre⸗ ten wird. Für das Vaterland gefallene Badener. Musk. cand. elektr. Otto Müller und Vize⸗ feldw. d. L. Architekt Ludwig Markſtahler von Karlsruhe, Musk. Adolf Boſſert von Dur⸗ lach, Landwm. Gottfried Sickinger von Pforz⸗ Oberltn. und Kommandeur des Reſ.⸗Inf⸗ 0 Hugo Janke, Ritter des Eiſernen 3 1. Klaſſe, Musk. Ernſt Albrecht aus Plankſtadt, Musk. Hans Grohmüller auz Ilvesheim, Artur Flick, Ltn. Walter Fried⸗ mann, Ritter des Eiſernen Kreuzes, und Joſeph Ley von Mannheim, Vizefeldw. d. Reſ. Georg Lajer, Ritter des Eiſernen Kreuzes, und Geft⸗ Eduard Greiner von Rohrbach bei Heidelberg, Erſatzreſerviſt Auguſt Kilian von Glashofen dei Walldürn, Vizefeldw. d. L. Joſ. Schickingen, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Winden bei Baden⸗Baden, Artur Hermann von Unterhar⸗ mersbach, Uoff. Adolf Kupferſchmied von Pfaſtadt und Gefr. Fritz Gllenrieder bvon Tumringen. Lezte Neldungen. Die amerikaniſche „Neutralität“ m. Köln, 14. Aug.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der holländiſchen Grenze: Die Antwort der Vereinigten Staateg auf die öſterreichiſche Einſpruchsnote iſt nach Wien abgegangen. Nach Angaben des Reuter⸗ ſchen Büros heißt es darin, daß die Beſchlag⸗ nahme von Schießvorrat gegenwärtig nicht mit den Grundſätzen der Neutralität übereinſtimmeg würde. Verfaſſungskampf in Auſtralien. Jondon, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Die„Times“ ſpricht in einem Leitartikel die Sorge aus über die Heftigkeit des Ver⸗ faſſungskampfes, der in Auſtralien tobe. Wenn man die ſoeben in England einge⸗ troffenen ſtenographiſchen Berichte der Parla⸗ mentsverhandlungen lieſt, glaube man, ſich in einer anderen Welt zu befinden. Der Ver⸗ faſſungskampf in der jetzigen Lage bedeutet ein ſtarker Gegenſatz zu dem Kampfe Auſtraliens auf Gallipoli. * EBerlin, 14. Aug Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Kommandant des von den Italienern verſenkten öſterreichiſch⸗-ungariſchen Unterſeeboote! „U 12“ war der Linienſchiffleutnant Egon Lerch, der am 21. Dezember vorigen Jahrez in der Straße von Otranto das franzöſiſche Admiralſchiff„Courbet“ torpediert und ver⸗ ſenkt hat. Er war mit dem Ritterktreuz des Leopold⸗Ordens mit der Kriegsdekoration und dem Eiſernen Kreuze ausgezeichnet worden 1Berlin, 14. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Wic die B. Z. meldet, traf heute vormittag der neue türkiſche Botſchafter in Berlin, Hali Paſcha, aus Konſtantinopel zur Uebernahme ſeines Amtes ein. Lomdon, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich Die letzte engliſche Verluſtliſte weiſt die Namen von 26 Offizieren und 512 Mann auf. London, 14. Aug.(WB. Nichtamtilch 2 deutſche Offiziere ſind aus dem Ge⸗ fangenenlager Oldcaſtle in Irland ge⸗ flüchtet. : ˙—————————— Geſchäftliches. * Im Felde muß jeder Soldat in ſeinem eiſer; nen Beſtande eine Zahnbürſte mit ſich führen, und beweiſt dies, welch großes Gewicht auf die Zahn reinigung gelegt wird. Eine rationelle Zahn⸗ und Mundpflege iſt ein anerkanntes Bedürfnis unſeret tapferen Truppen und insbeſondere auch der Ver⸗ wundeten, um alle Gefahren einer Iufektion zu vermeiden. Alle jene, die teuere Angehörige im Felde haben und ihnen durch Liebesgaben ihren ſchweren Dienſt erleichtern wollen, ſollten dahet auch an die Zuſendung der ſo erfriſchenden Zahn⸗ pflegemittel nicht vergeſſen. ie Fi on u. Berl. Bürg Firma F. A. Sarg's Sohn u. Co. hat Feldpoſtbriefe herausge⸗ geben mit je einer Tube Kalodont und einem Sfül Seife und werden dieſe überall beſtbekannten Ar, tikel für unſere Truppen eine willkommene Bol ſchaft aus dem Heimatlande ſein. Unübertroffen in dung von Benzol und Solventnaphtha, die im geſtrigen Amts verkündigungsblatt wörtlich zum — der Stadtverwaltung bei der Frage der Lebens⸗ Wirkung. In allen — — Der seiner raschen u. vorzügliche! r et ein aliens Bürv.) Der enkten otes — Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Samstag, den 14. Auguſt 1915. Wirtschaftsteil. verein deutscher Oelfabriken Mannheim. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 1914-15 einen Reingewinn von M. 2537174(1845 695) erzielt, aus dem eine Dividende von 12 Prozent derteilt werden soll gegen 5 Prozent vor einem und 10 Prozent vor zwei Jahren. Im einzelnen ergibt die GewWinn- uuck Verlustrechnung der beiden letzten Ge⸗ echäftsſahre folgende Uebersicht: 1914/15 1913/14 Betriebsüberschuss.236.321.924.486 Zinseinahmen(+ bezw. Zinsausgaben(-). 34.322— 255.238 Allgem. Unkosten 379.324 430.225 Verlust auf Ausstände 13.756 21.862 Rohgewinn.877.563.207.161 Abschreibungen 571.925 542.948 Reingewinn..305.638.664.212 Gewinnvortragg 231.536 181.482 Reingewinn einschl. .537.174.845.695 Veittegsgs Hiernach ist die Gesellschaft in der Lage, trotz des Kriegs einen glänzenden Abschluß vorzu- ledenl. Der Betriebsüberschuß geht um Mark 311835 über das Vorjahn hinaus. An Zinsen onnten nach Abazug der Obligations- Kontokor- rent- und Wechiselzinsen sogar M. 34 322 Mehr- einnahmen erzielt werden, wWährend im Vorjahr Mehrausgaben von M. 205 238 gemacht werden mübten. Auch am allgemeinen Unkosten onnten M. 50 901 gespart werden, während der Verlust aut Ausstände sich um M. 8 100 verringerte. In- boigedessen ist der Rohgewinn um Mark 670 402 größer, wie im Vorjahre. Nach Abzug der un M. 28 977 ernäßigten Abschreibungen und Hinzurechnung des um M. 50 054 größeren Gewinmvortrages ergibt sich ein Reingewinn ven M. 2537174, d. s. ganze M. 691 479 mehr, wWie im Vorjahr. Der auf den 17. September einberufenen Haupt⸗ versanmmung wird folgende Gewinnverteilung vorgeschlagen: wie schon bemertet, 12 V. H.(l. .3 v..) Dividende auf das diesmal voll an- teilbereclrtigte Aktienkapital vom M. 14 Mill., wWas insgesamt M. 1 680 000 eriordert gegen bloß M 600 000 im Voriahr. Die satzungs- und ver. tragsmäßigen Gewinnanteiſe erhöhen sich al M. 418 424(77 948). An Belohnungen werden M. 33000(25 000) gezahlt. Der Souderrüchlage wird ein Betrag von M. 115 282(43 211) über⸗ wiesen, doch ist beim Vergleich mit dem Vor- jahr zu berücksichtigen, daß damals außerdem noch M. 800 000 zur späteren Verwendung durch den Aulsichtsrat Zurückgestellt wurden. Der Jalonsteuerrücklage werden M. 19 000 überwie⸗ Sen, Während im Vorjahr für Talon- und Wehr- steer zusammen M. 48 000 beausprucht wurden. Für die Beamten- und Arbeiterunterstützung wer- den Wederum je M. 10 000 verwandt. Der Nest von M. 251 468(231 530) wirck auf neue Rechnung Vorgetragen. Wie der Geschäftsbericht ausführt, konnte die Gesellschaft dank ihrer großen Saaten⸗ Vorräte auch nach Kriegsausbruch den Betrieb rer Fabriken, wenn auch in starke verminder- dem Unange aufrecht erhalten und die laufenden Oel.Tieferungsverträge fast ausnahmslos ord- nungsgemäß erfüllen. In den ersten Kriegs- monaten sei noch die Einfuhr mehrerer Posten Rohmaterial, allerdings zu verhältnismäbig hohen Preisen geglückt. Die sich hieraus ergebende Produktion wurde mit Nutzen verkauft. Die Bewertung der Aktiven und der Vorräte 8ei 80 vorgenommen worden, daß die in den krüneren Jahren angesammelte stille Saatenrücke⸗ lage voll erhalten bleibt. Die Abschreibungen Seien wiecdler über die statutarischen Sätze hinaus vorgenommen worden. Im nächsten Betriebsjahre müsse vorerst mit wWeiteren Einschränkungen gerechnet werden. Die Gesellschaft glaubt jedoch, wWwenn nicht Urvorher- gesehenes eintreten sollte, auch für das Jahn 191510 ein Ahenlich befriedigendes Ergebnis er- Wärten zu dürfen. Nach der Vermögensrechnung stehen einem Aktienkapital von M. 14 Mill.(e i..) und einer Anleiheschuld von M. 1 983 000 (2004000) Rücklagen in Höhe von M. 3990115 3140 905) gegenüber. Die laufenden Verpflich- fungen haben sich ganz erheblich auf M. 5129 374 (44600 216) ermäßigt. Die Guthaben in laulen⸗ der Rechnung sind dagegen einschließlich des Barguthabens bei den Banken auf M. 3421 882 2754 749) tiegen. Im bar waren M. 67 020 62 302), in Wechseln M. 2 104 437(505 978) und in Wertpapieren ganze M. 3 437 450(286 687 vorhanden. Die Warenvorräte haben sich auf M. 775 650(23 271 085) ermäßigt. Die Anlagen stenen mit M. 10 933 174(10 903 531) zu Buch. Wochenberiekt von der Frankfurter Efektenbörse. Franhfurt a.., 14. Aug.(Eigenbericht.) Die Börsenstimmung ſtat bei Beginn der Woche eine wesentliche Veränderung erfahren. Die von maßgebencler Stelle an die Bankwelt er⸗ gangene Malnung, der Ausbreitung der Eflek- denspekulation im Hinblick auf die in nächster Zeit an den Kapitalmarkt herantretenden neuen großen nationalen Erfordernisse Einhalt zu tun, hal ihren Eindruck nicht verfehlt Die Mahnung, welche, von maßgebender Stelle aus- gegangen ist, richtet sich gegen die Spiel- und Gewiumsucht. Die Auswüchse, auf welche die maßgebencle Stelle hinweist, lassen sich allerdings nicht so schnell beseitigen. Daß es gründlich geschehen möge, ist im Interesse der Börse selbst Sehr zu wWiünschen. Man darf aber nicht ver- Sessen, daß die Börse manches Segensreiche be- Wirict hat. Flunderte von Milkionen Marle fremd- Endischer Wertpapiere konnten durch ihre Ver- mitttung ins Auslande abgestoßen werden, ob- geich das nur mit größten Schwierigteiten mög- lich war. Die Börse hat nie versagt, weum es galt, sich dem Wohle des Vaterlandes unterzu- dranen am Vorabend einer neuen deutschen Milliarden-Anleihe ziemt sich ganz besonders Beherzigung der behördlichen Warnungen nahm der Verkehr im allgemeinen einen ruhigen Ver lauf, und auch äußerlich verlief das Geschäf bei weitem nicht so geräuschvoll als früher. Die gleichen Gründe, die bereits in den ersten Tagen der Woche auf die Stimmung der Börsenspegu- lation eingewirkt hatten, beeinflußten den freien Verkehr, umsomehr, da die in Berlin stattgefun- dene Sitzung der Stempelvereinigung auch ihrer- seits Maßnahmen zur Dämpfung spekulativen Uebereifers treffen wWill., Der Ausweis der Neichsbank brachte wieder erfreuliche Ziffern. Der Zufluß an Gold betrug in der letzten Bank- wWoche annähernd 2 Millionen Mark, auch dker Silberbestand hat eine Kleine Zunahme erſahren. Die Deckungsverhältnisse sind Dank der Vermin- derung des Notenumlaufes in der letzten Banke woche gestiegen. Die Einzahlung auf die zweite Kriegsanleihe sind auf 8079, Millionen oder 98,6 Prozent gestiegen. Die Tendenz War im Verlaufe der ganzen Woche von den Wieckergegebenen Warnungen amtlicher Stellen beeinflußt unck bewirte im freien Verkehr eine starke Zurückhaltung der Nachfrage. Da außerdem das Angebot der Prsise, die lediglich zu spekulativen Zwecken als Käu⸗ jer aufgetreten waren, einsetzte, trat eine nicht tmnerhebliche Senkung des Kursniveaus ein, die sich auf fast alle Marktgebiete erstreckte. Es gab in Rüstungspapieren erhebliche Nüick- gänge. Von den Abwicklungen werden die Schweren Papiere betrofſen. Ein schärferer Kurs- druce ließ sich in einzennen Momtanwerten und speziell in Phönix-Bergbau beobachten, Wo man anscheinend auf eine Dividende-Euttäuschung sich gefaßt macht. Auch andere Montanpapiere lagen Schwach, unter anderem Deutsch-Luxemburger und Bochumer, letztere konnten sich wieder er- holen. Elektrizitätswerte verkehrten ebenfalls schwächer. Die angelcündigte engere Verbindung der Berliner Elektrizitätswerke mit der A. E. G. hat zwar stattgefunden, aber die Transaklion scheint nicht den Wunsch mancher Aktionäpe gefunden zu haben. Im freien Verkehr Wwurden Deide Aktien höher bewertet, ließen aber eine mäßige Abschwächung zurlick. Chemische Werte ruhig. Leder- und Schuhfabriksaktien nach vor übergehender schwächerer Tendenz besser. Aus- gesprochen schwach lagen Deutsche Erdöl-Ak⸗ ſien, Wogu die Nichthestätigung der über die bis- herigen Ergebnisse verbreiteten Ziffern beitrug. Banfeakktien und Verkehrswerte hielten sich still. Baltimore Ohio im Anschluß Newyorle höher. Am Anleihemarkt sind heimische Anleilhen gut behauptet. Die Sprozenti- gen Kriegsanſeihen haben sich nur wenig ver- andert. Die angekündigte 10-Milliarden-Kredit- vorlage machte keinen Eindruck auff diese Papiere Am Geldmarkt war der Satz für tägliches Geld leicht. Da die Geldeingänge ziemlich bedeutend Sind, erwartet man eine Weitere ET mãi51 gung des Geldsatzes. Der Privatdiskcont Stellte sich auf 3% Prozent. Der Markt der fremden Valuten war wenig verändert. Die Bör- Selwoche schloß bei teilweise gut erholter Ten- denz aber stillem Geschäft. * Ner-AbnrfETter Effektenbörse. Frankfürt a.., 14. August.(Pr.-Tel.) Der Wochenschluß zeigte im freien Verkehr wieder ein ruhiges Geschäft. Da das Angebot gegenüber den jetzten Tagen merklich geringer war, ließ die Ten- denz vereinzelt Erhöhungen erkennen. Die günstige Kriegslage trug schlieglieh auch dazu bei, daß erneute Nachfragen nach den blei- benden Spekulationspapieren auftraten. Montanpapiere sind bei mäßigen Umsätzen bes- Ser bezahit. Von Rüstungswerten Deutsche Waſſen anziehend. Von Autowerten Daimler-Motoren und Bellzaktien fest. Elekktro-Aktien wenig verändert. Bankaktien und Transportwerte ruhig. Heimische Anleihen konnten sich behaupten. Der Geldmarlet blieb weiter flüssig; Devisenmarkt unverändert. Privatdiskont 3,5 Prozent. Berliner Effekktenbörse. Berlin, 14. Aug.(WITB) Im Börsenverkehr lerrschte bei kleinem Umsatz feste Stimmung. Neben einigen Werten der Schlesischen Montan- industrie fanden Aktien von rheinisch-westfälischen Hüttengesellschaften Käufer zu besseren Kursen, da der gute Jahresabschluß der Ver- einigten Stahlwerke von der Zypen ein neues In- teresse Hierfür erweckt Hatte. Kriegsanleihen än⸗ derten ihren Kurs nicht. Der Kurs der russischen Noten erfuhr eine kleine Aufbesserung. Tägliches Geld war zu 32,5 Prozent leicht erhältlieh. Londoner Effektenbörse. WITB. London, 14. August.(Nichtamtl.) Der Börsenbericht der Daily Newss sagt: Der Tageskurs des russischeu Rubels Desserte sien gestern gegenüber dem norinalen Stand von 90 Ruübel. Für 10 Pfunc Sterling waren die Kurse Wäkrend des Krieges bedeutend gestiegen. Der Stand am Mittwoch war 143 Rubel für 10 Piund Sterling; er sauk gestern auf 133. Die Ursache waren günstige ten»„on den Dardanellen und die Hoff⸗ nung auf eine Intervention der Balkanstaaten. Die Daiſy News fügt kinzu: Es Wäre d nklug, die-⸗ ser Kenderung zu viel Bedeutung zuzumessen. Lonpok, 13. juli. Nachrich-⸗ 18 1 12 2½ Engl. Konsols, 65½ 88 Unton Paclfſo 1706 40% Argentinier 4 5 38./ 0 00 77.½ 82.%½ 40% Srasillaner. 14.½ malgama 40% lapan. v. 1899—.— 65½ fio 5 1 5 525 2 3% Portuglesen 53.—[Charteredg 55 5% Russen. 1808—.— 82½% De Beers 10%¼ 10½/. Balülmore and Onlo 98./. 88.— keng Goldtields— 1½ 05 Pachflo 215 5 e„%e%14 rle om. 1% 30. rlva„„ Pennsylvanla—% er T. Southern Paclſio. 94.% 947% Neue Schatzwechselnesgabe in VmgzIaud. Das interessanteste Ereignis in Lombard Street ist, dem Dally Chronicle“ vom 10. 8. zufolge, der kreihändige Verkauf von Schlatzwechsenn Zu 4% v. HI. statt des früüheren niedrigeren Satzes. Man hatte diese Magregel, die für Wechsel aller Fällig- Notwendigkeit der Ausgabe einer weiteren An⸗ leihe hinauszuschieben.) Harlehnskassenscheine. Nach dem Reichsanzeiger waren am 31. Juli dl. J. im ganzen M. 1 037/ Mill. Darlehnskassen- scheine ausgegeben. Davon befanden sich im ſreien Verkehr M. 724 387 000.—. NewW-Lorker Eflektenbörse. NEWVORk, 13. Aug.(Devlsenmarkt.) 13. 12. Tendenz für Gdelduididd 7 Willig stetig Geld auf 24 Stunden(Durohsohnſttsrate) 1ʃ./ Geld letztes Darleben 5.— Siohtweohsel Berliiiiwini 82.½ 81.05 Slchtwschsel Parfssnns.89.—.83.— Wechsel auf London(80 Jage)))ʒ.87.—.68.75 Weohsel auf Condon(Cable Transfers)....72.25.74.50 Slder Sulllonsnsnsns he 48% HNEWVORK, 13. Aug.(8onds- und Aktlenmarkt.) 18. 12 33 Ateh⸗Top. Santa fs Aissour. Cans. pr. 16— 18— 4% oonv. Bonds 102%——[Missouri Pabifle. 1˙ 2— galt. Onlo 4% bas. 67.— 87% Fat. Bailw, of Mex. 8 52 Ches. Obio%½ Es. 74½ 74% NewNork Centr. o. 90% 90% Korth. Fab. 3 Büs. 63— 68½ do. Ont& West o. 25½ 29% Rorth. Pao. Pr. Llen 5 Iorkolk& West. o. 107— 108½¼ 4 Sonds.. 80% 90½ Northern Paoiflo o. 108½ 108¾& St. Louis and St. Pennsylvanla dom. 108½ 109ö Franzo, pr. 4 Bds. 66% 66½ Reading gom. 147— 150%½ St. Louls S. F. 5 8d. 44%½% 44½ Chioago Rook ls- South. Pacſffo 4 ſand Paoff. ftallw. 16¾ů 17— 1929 N/8.. 81% 61%8 Rock Island dom. Unjon Pagitio 1 st. Chlo. Rook Isl.forrf./ 4 .19474 Bonds. 90% 800½%]Southern Paoltlo. 38% 887/ United States 28a8. 97½ South. Rallw. oom. 18/ 16¼ Unted States Steel South. Rallw. prel. 4— 48 Corp. 5¾ Bonds Unlon Paolfio 0.. 131— 131¼ Unlon Paolflo prel. 81— 81— Ateh. Top-Santa Fe bom. Wabash pret.% ½ do. pref. West Haryland oom 25/¼ 25,/ Baltimore and Ohio 82 Amerio. San oom. 58¾ 58½ OJanada Paolfſo do. do. pref. 108— 105— Cnes.& Ohio oO Amerio. Locom. o. i½% 53/ Ono. Hilw, St.Faul o. Amer-Smelt-Ref.o. 79½ 80.— denver& Rlo Gr. do, Sugar Ref. o. 109— 109% Erle oom 27¹ Anad. Oopp. Hln. o. 67/ é8— Erle Ist prel.. 487 Bethlehem Steel. 285— 298— Erie 2nd pref. 18 Central Leater. 42½ Great Horth. pref. 118¼ 116 Sonsolidated das 126— 128.— Gr. Nortb. Ore Cert. 40% 4½ General Eleotr. 0. 172— 170¼ künois Centr. com. 100% 1 0 5 5 5 te h. Metrop. 18%ͤ 18%8 Natlonal tea— 52 5 5 5 p. 74.— UnltStat. Steele o. 14377 1767. Kansas Clty And Unit.Stal. Steels pr. 112¼ 112/ Soutbern 28/—.— Utah Copper oom. 65% 66— udo. F Virgin, Car. Ohem. o. 36% 357/ Lehigh valley com. 144¼ 145½ Searsgoebuok oom. 154— 155½ Loulsv. u. Nasby. 113¾8 114— Missour-Oans, com. 8— 8/. Hanmdleli undi industrie. Wie mibglackte amtideutsche Liga. JBerlin, 14. Aug. Von uns. Berl. Bur.) Im Mai hatte der Engländer Chatterton eine a nt ĩ- deutsche Liga gebildet, die die englischen Fabrikanten mit Geld unterstützen sollte, um auf diese Weise der deutschen Industrie die Märkte zu entziehen. In dem Aufruf wurde seinerzeit erkkäirt, daß eine Million Mitglieder zusammenge- bracht werden müßte. Die englische Zeitschrift Truth erklärt nun, wie der B. Z. dem Hamburger Frenidenblatt zufolge gemeldet wird, daß die Liga nur über 900 Mitglieder verfügt und bei 388 Pſd. Sterling Ausgaben nur 122 Pfund vereinnahmt hat. Dieses Ergebnis wurde von einem unzufriedenen Mitgliede durch den Rechtsbeistand des Vereins nütgeteilt. Die englischen Fabrikanten werden also vorHufg wenig Hilfe von der Lig a erwar⸗ ten können. Warenmärkte. kstNeimer Wochenberichte. Viehverkehr vom 9. bis 14. August 1915. Mannbeim, 14. August.(Amtlicher Bericht der Direktion des städtischen Schlacht- und Vieh- hofes) Der Rindermarkt war sehr stark befah⸗ Tell. Der Auftrieb an Großvien betrug 1887 Stück. Der Handel war langsam. Preise pro 50 kg Schlachtgewicht: Ochsen Mk. 102—130(53—70), Bullen(Farren) Mk. 102—110 67-65), Rinder Mk. 105—125(55—65), Kühe Mle. 66—10⁰ (32—55). Auf em Kälbermarkt standen am 9. Augusb 451 Stück, am 12. Augugt 207 Stück æum Ver- Kaufe Geschäftspverkehr teils mittelmägig, tells jebhaft. Preise pro 50 kg Schlachtgewicht Mk. 100—125(00—75). Auf dem Schweinemartet standen am 9. August 744 Stück, am 12. August 311 Stück. 50 Kg. Schlachtgewicht kosteten Mk. 152—166(119—122) dei mittelmäßigem Geschäftsverkehr. Der Ferkelmarkt war mit 174 Stück besucht. Handel war mittelmäßig. Pro Stück wurden Mk. 20.—28 bezahlt. Die in Klammer gesetzten Preise bedeuten ckie Preise nach Lebendgewicht. Tabak. Mannheim, 14. August.(Eigenbericht.) Die vergangene Woche Stand unter dem Zeichen des Früheinkaufs. Einige Händler und kleine Fabrikanten wWollen die Praxis Wiefler einfüüln⸗ ren, die Tabake auf dem Feice Zzu kaufen. Dies ist innen auch im badischen Oberland und Elsaß teilweise gelungen. Obwohl man noch nicht weig, ob der Tabaß kurz oder lang, schwer oder zeicht, oder gar àm Dache in Fäulnis übergeht, Würcke lüslig wWeiter gekauft. Es erzielten Sanck⸗ Plätter im badischen Oberland von 50 bis 60 Mark. Elsässer Bodenblätter von 50 bis 60 Mark. Tatsache ist, daß die Ernte kKleinblattig und diese Gewächlse höclistens als Einlage⸗ Material zu verwenden sind. Die Preise sind Kriegspreise, Es wird sich zeigen, ob Ab⸗ nehmer zu diesen Preisen später nach erfolgter Fermentation Zu finden sind. Der Rippenmarlet ist anhaltend lebhaft, Preise anhaltend anziehend. Berlimer Getreidemarkt Berlin, 14. August.(WIB.) Fr ü hm a t⸗ (Nichtamtlich ermittelte Preise.) Mais la. 621—628, Mittelware 540—612, Perlmais 619—630, Auslän- 5 dische Gerste mittel 750, Ausländische Weizenkleie 55, Vollwertige Rübenschnitzel 42—44 per 100 kg, Grüne Speise-Erbsen.50, Viktoria-Erbsen 10.50, Fuitererbsen 700. Berlin, 14. Aug.(WITB) Die Aufhebung des rümänischen Getreideverbots ist auch heute ohne Einfluß auf den hiesigen Markt ge⸗ wWesell. Da wenig Angebote von Mais auf Abla- dungen vorlagen, wWar die Stimmung jest. Die For- keiten gilt, nicht 80 früh erwartet. 8 Ottenbar sucht man durch diese Maßzregel die derungen stellten sich aber nicht höher, da die Nachfrage gering blieb. Mais loko wurde etwas begehrt und zq0g eine Kleinigkeit an. Eür am Lager befindliche Gerste forderte man die gestrigen Preise. Andere Futterartikel sind zu unveränderten Preisen gehandelt worden. Es stand aber nur wenig Material zur Verfügung. Maismehl war stetig bei regelmäßigem Handel. Chieageer Warenmarkt. OHioAso, 13. Aug. 13. 12. 13. 12. Woelzen Sept. 107/ 111.— Schwelne; Derb, 107½¼ 109./. sohwere 65.80—.50.— NMals Sept. 4/8 75½ Speok.50-.—.50-.— Dezb. 65% 64— Schmalz: Hafer Sopt. 39.% 41. Sopt..10.07 Dseb—— 40.½ Oktb..15 14.05 Sohwelnezuf. Pork: Sepft. 14.05 14.07 I. West. 68 000 59 000 Oktb. 14.15.92 dy. Ohloago 13 000 14 000 Rlppen: Sep!..90.35 Sohwelne: Oktb..97— lolohte.45.45 New- orker Warenmarkt. NEWVYORK, 13. Aug. Winter- 13. 12. Baumwolle: 13. 12. Weizen: Aug. 122.— 127.¼ Newyork loko.30.45 per Sept. 117.— 120.½ per August.—.10 per Derb. 116./ 122.. per September 94.23 per Oktober.34.42 Hals loko nom.—.— per Dezember 34..1 NHehl spr. W..10—.70— per Ianuar.75.82 getreldefr. per März.99 10.83 Llverpoo! 10.— 10.— London 10./ 10.½[Petroleum: Baumwolle: reffn. L oas..75 8 75 Ank. I. atl. H. 1000 2 000 stand whlt⸗ 750 7450 in Holfthäfen 2000 2 000 in tanks.—.00 im innern 0000 1 000 Cred. Balan. 138.35 NMewyork, 13. Aug.(Kaffee.] H. 7, lokO 7½ per Sept..3³ per Dez.48, per Jan..50, per HMärz.59, per Nal.58. Verkehr. Rheinschigahrt. k. Maunheim, 14. August.(Eigenbericht.) Der Wasserstand des Rlieines war in der letzten Berichtswoche keinen bedeutenden Schwankungen unterworfen, außer anfangs der Woche, wo noch ein Kkleiner Rückgang zu verzeichnen war. Der Neckar war ebenfalls sehr zurückgegangen; am 10. ds. Mts. wWar der Stand an der Heilbronner Pegeluhr nur 30 em und mußte die Schiffahrt welse eingestellt werden; heute beträgt der Heil- bronner Pegelstand wieder 30 cm. Die Fahr wassertiefe aàuf der Strecke Mannheim-Heilbronn beträgt 59—60 em. Im rheinischen Frachtengeschäft macht sich in den letzten Tagen wieder eine bedeutende Flaue bemerkbar; an den Rihrhäfen wird sehr wenig verladen und ktommen selten Parfikulier-Kähne zur Verwendung. Es liegen Schiffe schon wWochenlatig ohne Ladung unten. Das Talgeschäft ist auch sehr gedrückt. Es wäre bald an der Zeit, daß den heutigen Verhältnissen entsprechend auch die Frachten gesetzt würden. Die Arbeits-⸗ löhme, Schifsmaterialien, Unkosten etc. etc., alles ist bedeutend in die Höhe gegangen, nur die Frachtsätze haben einen noch nie dagewesenen niedrigen Stand erhalten. Während sich in fast sämtlichen anderen Betrieben und Geschäften die Sätze wieder durch höbere Notierungen aus- gleichen, ist dies gerade im Schiffahrtsbetrieb das Gegenteil der Fall. Die Frachtennotierungen haben wie folgt statt⸗ gefunden: für Ladungen Salz, Abrannten, Lon- erde, Alteisen, Sand etc. etce. von Manuheim- Ludwigshafen, Worms nach dem Mittelrhein pro Zentner mit 2½ bis 23. Pfennig bei voller Lade- und Löschfrist; für Kalksteine ab Budenheim nach Oberkassel 14 Pfennig bei viertel, 2% Pfennig bei halber Löschfrist; für Steine ab Linzer Ge⸗ gend nach Rotterdam pro Last fl..— fün Erde ab Weißenturm nach der Wahl fl..25 bis.30 pro Last. Die Zufuhren von Holland sind sehr gering und schleppen die Schiffe meistens leer nach den Ruhrhäfen. Die Kohlenfracht wirck noch mit 80 Pfennig pro Tonne notiert. Die Schlepplöhne wrurden notiert für die Streche Rubrort-Mannheim-Rlleinau mit%½ bis 4% Pfg. pro Zentner, von Mannheim nach Karlsruhe mit 1% Pfg., nach Kehl-Straßburg mit 3½ bis 334 Pfennig pro Zentner. Die Talschlepplöhne stehen 1 bis 20 Prozent unter Normaltarif. Schleppkraft stehlt genügend zur Verfügung. Uhein- wmd Seeschiffahrts⸗Hesellschaf⸗ H5 Irn. Wie die Gesellschaft uns mitteilt, sind sowohl sie, als die in enger Gemeinschaft mit ihr zu⸗ Sammenarbeitenden Firmen(Mannheimer Lager haus-Cesellschaft und Mannbheimer Dampfschlepp. schikkahrts-Gesellschaft in Mannheim) auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 25. Fehruaf d. J. von der Aufstellung der Bilanz, der Ge- wWinn- und Verlustrechnung sowie der Vorlage des Geschäftsberichts für 1914 entbunden worden. Letzte Mandelsnachrichten. r. Düsseldorf, 14. August.(Privat-Telegr.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung der Ber g- bau- und Hütten--G. Friedrichshütte wurdle beschlossen, eine Dividende von 8 gegen 5 Prozent 1. V. vorzuschlagen. r. Düsseldorf, 14. August.(Privat-Telegr.) Die Förderung der Gewerkschaft„Luise“ Braum- eisenstein-Bergwerk in Essen für das 2. Vier- telſahr 1015 betrug 21 989 t. Der Betriebsüber⸗ schuß stellt sich auf 87 201 M. gegen 77 462., wovon M. 40 gegen M. 25 pro Kux für Ausbeute verwendet wurden. Wsetteraussleht. f. mehrere Tags J. Teraus iuf Sruni ger Dezescken det Reichs-Woiler⸗hfensies. Wolklg, Regenfälſe, warm. Sonnig, sonst wenig verändert. Veränderlioh, ziemiloh warm. Kunt, veränderlloh. Angenehm, sonnlg, zlemlloßh wWarm. Wenig verändert. Wolkig, sonnig, gewitterhaft. „August: „ August: „August: „August: „August: „ August: 21. August: 23— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Pr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joes, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. fI. Direktor: Ernst Müller. 6. Seite. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Samstag, den 14. Auguſt 1915. Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde Sonntag, den 15. Auguſt 1915. Triuitatiskirche. Morg. 9 Uhr Predigt, Garniſon⸗ vikar Waag. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Schenkel. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Garniſon⸗ vikar Waag. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Schenkel. Ehriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Deßecker. Mittwoch, den 18. Auguſt, abends ½9 Uhr, Orgel⸗ Andacht von Arnd Landmanu. Eintritt frei. Kollekte für Kriegshilſe. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Steger. Johannistirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Weißheimer. Lutherkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Huß. Morg. 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Huß. Melanuchthon⸗Pfarrei— Turuſaal Ühlandſchule. Morgeus 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Leſholz. Morg. 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtvikar Leſholz. Diakoniſſenhauskapelle. Morg. ½11 Uhr Predigt, Pfarrer Lic. Olſchowski. Paulustirche Waldhof. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Stadtpfarrer Kleuck von Sandhofen. Stadtteil Neckarau. Vormitt. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Lamb. Vorm. ½11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt der Norbpfarrei. Nachm. 1 Uhr Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Stadtpfarrer Lamb. Dounerstag, den 10. Auguſt, abends 8 Uhr, Abend⸗ andacht, Stadtpfarrer Lamb. Stadtteil Rheinau. Morgens ½10 Uhr Predigt, Kandidat Günger. Evangeliſch⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle W 7, 29). Sonntag, den 15. Auguſt 1915 (11. Sonntag nach Trinitatis). Nachmittags 5 Uhr Predigt, Pfarrer Eiſenberg. +18 2 Evangeliſche Stadtmiſſion Verelushaus K 2, 10. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. 3 Uhr: Erbau⸗ ungsſtunde, Sekretär Moſes. 5 Uhr: Jungfrauenverein Dienstag ½9 Uhr: Gebetsſtunde für Fungfrauen. Mittwoch ½0 Uhr: Bibelſtunde, Sekretär Moſes. Dounerstag 8 Uhr: Jungfrauenverein. Samstag 4 Uhr: Sparkaſſe der Sonntagsſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sountag 8 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Montag ½9 Uhr: Jungfraueuveretn. Tüglich Kinderſchule. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag 11 Uhr: Sountagsſchule. Freitag ½ Uhr: Bibelſtunde, Sekretär Moſes. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jedermaun herzlich eingeladen. hriſtlicer Verein unger Männer, U 3, 23, E. B. Wochenordnung vom 15. bis 21. Auguſt 1918. Spuntag, vorm. 6 Uhr: Antritt der Schwimmriege. 2 2 Uhr: Spielen. Abends ½9 Uhr: Rezttations⸗ abend. Montag ½/ Uhr: Bibelſtunde beider Abteilungen von Herrn Stadtvikar Steger über Hebräer 8, 113. Donnerstag,—10 Uhr: Spielabend der Jugend⸗ abteilung. Samstageg Uhr: Spielen; anſchließend Bibelſtunde der Jugendabtetlung. Jeder ſchriſtlich denkende Mann und Jüngling iſt zum Beſuche unſerer Vereinsveranſtaltungen freund⸗ lichſt eingeladen. Auskunft erteilen: Der Vorſtand, Herr Architekt P. Klos, Meerfeldſtr. 01 und Sekretär Moſes, II 3, 29. Chriſtliche Verſammlung B2, 10a Sountag, morgens 11 Uhr, Sonntagsſchule, alle Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmitt. 3 Uhr Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8½ Uhr, Wortbetrachtung. General⸗Anzeiger Evang. Verein für innere Augsb. Bek. in Baden. Stadtmiſſton Maunheim. Bereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. (Herr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sountagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Allgem. Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Jugend⸗ abteilg. des chriſtl. Ver. jg. M. Montag, abends 81½ Uhr: Turnen der Jünglinge. Dienstag, abends 8˙/ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Jungfrauenverein. Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des chriſtl. Vereins jg. Männer. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Blaukreuz⸗Verein. Samstag, abends 8˙⁰, Uhr: reitung und Gebetſtunde. — Täglich Kleinkinderſchule.— Vereinslokal: Neckarſtadt, Lortzingſtr. 20(Hof), (Perr Stadtmiſſionar Stöckle). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ einigung(Jugendabteilung). Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch, abends 8˙½ Uhr: Bibelſtunde des chriſtl. Vereins jg. Männer. Donnerstag, abends 8˙½ Uhr: Blaukreuz⸗Verein. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung und Gebetsſtunde. Hedermann iſt freundlichſt eingeladen. 0 283 7 2 22 Evangeliſche Gemeinſchaft F5, 9, Seitenbau. Sonutag, vormittags /10 Uhr Predigt, Prediger Friederich. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. ½4 Uhr Predigt, Prediger Friederich. Nachm. 5 Uhr Jugendverein. 8 Donnerstag, abends /9 Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus. Sonntag, nachmitt. ½2 Uhr, Kindergottesdienſt. Dienstag, abends ½0 Uhr, Predigt. Jedermann iſt herzlich willkommen. Miſſions⸗Saal, U 4, 19a. Hinterhaus parterre. Die Verſammlungen der Chriſten⸗Gemeinde finden wie folgt ſtatt: Sonntag, abends 8 Uhr: Evangeliſations⸗Ver⸗ ſammlung, gehalten von Prediger Lux aus Frank⸗ furt a. M. Vorm. 10 Uhr: Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8½ Uhr: Vorleſung. Donnerstag, abends 8¼ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde Jedermann herzlich eingeladenl 8 U +* Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraße 26. Sonntag, vormitt. ½10 Uhr, Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. ½4 Uhr Predigt. Dienstag, abends ½9 Uhr, Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten A4, 18 Sonutag, 15. Auguſt, vorm. ½ Uhr: Bibelſtunde. VBormittags 11 Uhr: Sonntagsſchüle. Abends 8 Uhr: Evangeliſation, Prediger Fink. Mittwoch, 18. Auguſt, abends 8½ Uhr: Gebetſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. 7 3 1 Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: S 6. 40. Mittwoch, 18. Auguſt, abends 9 Uhr: Vereinsabend. Nähere Auskunft erteilt: Herr Karl Geck, Pozzi⸗ ſtraße 7, 1. Schriftführer. Sonntagsſchulvorbe⸗ Die Heilsarmee, 4 7, 6. Sonntag vorm. 10 Uhr, nachmitt. 4 Uhr, abends 8½ Uhr, Verſammlungen. Donnerstag, abends 8½ Uhr, Verſammlung. Kinderverſammlungen: Sonntag nachm. 2 Uhr u. abends 3½ Uhr. Miſſion. Katholiſche Gemeinde. Sountag, den 15. Auguſt 1915. (Feſt Mariä Himmelfahrt). Jeſuiten⸗Kirche. 6 Uhr Amt zu Ehren der Mutter Gottes.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Militärgottes⸗ dienſt mit Predigt.— ½10 Uhr Kräuterweihe und ley. Hochamt mit Segen.— 11 Uhr hetl. Meſſe.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. ½8 Uhr Marianiſche Männerſodalität⸗Andacht mit Predigt und Segen, zugleich Andacht für Heer und Vaterland. 8 Untere kathol. Pfarrkirche. Von 6 Uhr au Beicht. 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe mit hl. Kommunion der Jungfrauenkongregatton.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt, nachher Kräuterweihe, loptt. Hochamk und Segen.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen.— 3 Uhr Vetſtunde der Jungfrauen⸗Kongre⸗ gation.— 8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland. Kathol. Bürgerhoſpital. ½0 Uhr Amt mit Segen. — 4 Uhr Andacht zur Muttergottes. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe.— 10 Uhr Kräuterweihe, Predigt und Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſten.— 11 Uhr Kindergsttesdienſt.— ½3 Uhr Herz ariä⸗Andacht. — Abends 7 Uhr Kriegsandacht mit Segen. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe, Beicht.— 7 Uhr heil. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. — 10 Uhr Predigt, Kräuterweihe und feierliches Amt vor ausgeſetztem Allerheiligſten und Segen.— 11 Uhr hl. Meſſe.— Nachmittags ½3 Uhr feierl. Vesper mit Segen.— ½4 Uhr Verſammlung der Marian. Jungfrauen⸗Kongregation mit Vortrag und Andacht. — Abends ½8 Uhr Kriegsandacht mit Segen. Nächſte Woche iſt täglich früh—7 Uhr Beicht⸗ gelegenheit und abends ½8 Uhr Roſenkranz für Heer und Vaterland; hl. Meſſen ſind 6, 7 und 9 Uhr. Liebfrauen⸗Kirche. Von 6 Uhr an Beichtgelegen⸗ heit.— ½7 Uhr Frlthmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Kräuterweihe und Hochamt vor ausgeſetztem Allerhetligſten mit Segen.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½ Uhr feierliche Vesper.— ½8 Uhr abends Kriegsandacht. St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr Frühmeſſe, Amt.— 8 Uhr gemeinſame Kom⸗ munion der Jungfrauen⸗Kongregation.— ½10 Uhr Predigt, Kräuterweihe und Hochamt.— 11 Uhr hl. Meſſe. 2 Uhr Herz⸗Mariä⸗Andacht.— ½4 Uhr Jungfrauen⸗Kongregation.— 8 Uhr Kriegsandacht. St. Bonifgtiustirche. Vons Uhr an Beichtgelegen⸗ heit.— 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe. — 210 Uhr Predigt und Amt vor ausgeſetztem Aller⸗ heiltigſten mit Segen.— 11 UhrKindergottesdienſt. — ½8 Uhr Muttergottes⸗Andacht mit Segen.— 7 Uhr Kriegsandacht mit Segen. Kriegsandacht unter der Woche iſt am Mittwoch und Freitag abends 8 Uhr. NB. Ju dieſer Woche iſt Werktags ½7 Uhr Aus⸗ teilung der hl. Kommunton.— ½8 Uhr hl. Meſſe. Franziskus⸗irche in Waldhof. Von 6 Uhr an Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Predigt und Austeilung der hl. Kommuniton.— ½9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik.— ½10 Uhr Hochamt vyr ausgeſetztem Allerheiligſten mit Segen.— 2 Uhr Muttergottes⸗Andacht mit Segen.— Abends ½8 Uhr Kriegs⸗Bittandacht. NB. Während der Woche iſt jeden Abend 8 Uhr Kriegs⸗Bittandacht. Kath. Kirche in Feudenheim. Von 6½ Uhr ab Beichtgelegenheit.— 7½ Uhr Frühmeſſe und Aus⸗ teilung der hl. Kommunton.— 9ʃ%½,¶ Uhr Kräuter⸗ weihe und Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſten. 1½%, Uhr Herz-Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen.— 8 Uhr Bittandacht mit Predigt und Segen. Kathol. Kirche in Käfertal. Laurentiusfeſt. General-Kommunion der katholiſchen Vereine. 6 Uhr Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion.— /0 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Feſtpredigt des Hochw. Herru Kaplans Morgenthaler, hierauf levitiertes Hochamt. 2 Uhr feierliche Vesper.— 8 Uhr Kriegsandacht. Kath. Kirche in Neckarau. 6Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht, Austeilung der hl. Kommunion.— Uhr gl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion. General⸗ kommunion des Jünglingsvereins.— 8 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Kräuterweihe, darauf Hochamt mit Predigt.— 11 Uhr deutſche Singmeſſe.— ½2 Uhr Andacht zu Ehren des hl. Herzens Mariä mit Segen. Dienstag und Freitag abends 8 Uhr Kriegs⸗ andacht mit Segen. Mittwoch, abends ½9 Uhr kirchliche Verſamm⸗ lung des Maxienvereins. St. Antoniuskirche, Rheinau. 6 Uhr Beicht. %8 Uhr Frühmeſſe, hl. Kommunion,— 10 Uhr Kräuterweihe, Militärgottesdienſt, Predigt, Segen 2 Uhr Marien⸗Andacht, Segen. 8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland, Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Sonntag, den 15. Auguſt, vorm. 10 Uhr, deutſches Amt.(Stadtpfarrer Dr. Steinwachs). Auszug aus dem Standesamtsregiſter von Mannheim⸗Jeudenheim. Juli Verkündete. 10. Mechaniker Ferd. Dillmann u. Eliſ. Pflock, Juli Getraute. 2. Kfm. Joh. Zimmermann u. Marie Bautmeiſter. 3. Dreher Herm. Schertel u. Karoline Lauth. 31. Mechaniker Ferd. Dillmann u. Eliſ. Pflock, Juli Geborene. 2. Mälzer Martin Häfner e. T. Eliſabeth. 5. Schloſſer Martin Reis e. T. Hildag. 9. Schmied Michael Müller e. S. Friedrich. 10. Tüncher Karl Weſenmeyer e. T. Sofſe. 10. Maurer Martin Hildenbrand e. S. Walter⸗ 12. Gipſer Peter Bauer e. S. Heinrich. 14. Maurer Johann Hock e. T. Wilna. 16. Landwirt Valentin Rihm e. S. Friedrich u. e. T. Luiſe. 17. Wagenführer Anton Nies e. S. Alfons. 18. Maurer Johann Vaier e. T. Eliſe. 19. Maurer Georg Moos e. T. Erng. 23. Gipſer Karl Gutfleiſch e. T. Johanna⸗ 16. Fuhrunternehmer Phil. Wolfgang e. T. Elfr. 23. Kfm. Friedrich Helm e. S. Friedrich. Spengler Karl Kilthau e. S. Georg. Juli Geſtorbene. 4. Karl, S. d. Drehers Friedr. Setzer, 10 M. 5. d. Ehefrau d. Schneidermeiſters Pet. Helfert J, 68 J. 9. d. Ehefr. d. Maurers Wilh. Bierreth, 53 F. 14. d. Wwe. d. Landwirts Gg. Hock, 67 J. 19. d. Ghefr. d. Maurers Phil. Jak. Biedermang, 21. Oskar, S. d. Drehers Frdr. Krieger, 1 F. 23. Emma Kath., T. d. Schifſers Wilh. Gehrveiler, 2 Mon. 31. Gd. Alſw., S. d. Wicklers Joh. P. Schuſter, 3 N. 31. Hildeg., T. d. Metzgermſtr. Karl Schmid, 4 M. Auf dem Felde der Ehre gefallen. 29. 5. verh. Gipſer Emil Bentzinger, 25., Krktr, 23. 5. led. Tagl. Karl Strubel, 22., Gren. 28. 4. verh. Maurersolier Anton Gumbel, 28 F, Vizefeldwebel. 13. 5. led. Landw. Wilh. Heckmann, 22 FJ., Musk. 29. 1. led. Spengler Matth. Voit, 18., Kriegsfr, 4. 7. led. Bautechn. Karl Gretz, 29., Uoff. 31.., led. Buchdrucker Wilh Ehriſt. Kraft, 21., Musketier. oas DEAL-GE ist unbestritten 8 * 1 Milch-Kakao rit Zucker. Würfel 10 Pf. k. BerünwZi. 8* Grosser Näbrwert! Ueberall erhältlich! Der große Krieg. Roman von Poths⸗Wegner. 51 Fortſetzung. Aber kaum hatte er zu ſchreiben begonnen, als ihn ein Tumult auf der Straße wieder ab⸗ zog und ans Fenſter trieb, um nachzuſehen, war vorgehe. Soeben war die wichtige Nachricht von der Einnahme der letzten Barrikaden durch die Verſailler Truppen eingelaufen, Paris war ſo⸗ mit von der Kommune befreit! Alſo endlich wieder ein Lichtblick! Mit neuen Hoffnungen durfte er jetzt doch wenigſtens wie⸗ der nach Paris zurückkehren, um von dem Eigentume ſeiner Familie zu retten, was da⸗ von noch zu retten war. Sofort ordnete er ſeine Papiere und raffte das Nötige zuſammen, um womöglich ſchon am nächſten Morgen in die Rue Clement Maröt zurückzukehren. Mittlerweile war es Abend geworden und mieder ſtiller auf der Straße, denn die Preußen hielten ſtreng auf Ruhe. Auch in Paris war der Kanonendonner verſtummt, nur das Knat⸗ tern einzelner Gewehrſalven ließ ſich noch ver⸗ nehmen.— Gben wurde die Hausklingel ge⸗ zogen, und abermals eilte er ans Fenſter, um zu ſehen, wer noch ſo ſpät ankomme. Ein Wa⸗ gen hielt am verſchloſſenen Eiſentore. Ihm entſtiegen, mit Reiſetaſchen in der Hand, ein Herr und eine Dame, in denen er beim Schein der Straßenlaterne ſofort ſeinen Bruder Jules und Aimsée erkannte. „Alſo haben ſie es wirklich gewagt, hierher zu kommen!“ ſtieß er, wenig erfreut, hervor, be⸗ eilte ſich aber, hinabzugehen, um die Ankom⸗ menden zu empfangen. Inzwiſchen hate der Portier geöffnet, und 8 er im Veſtibül des Hauſes anlangte, kamen de ſchon mit warmen Grüßen entgegen. he. Ueberraſchung! Willkommen! Will⸗ iderte er etwas zurückhaltend I88 spät und früh nur noch ropol Dir zu ſehen,“ bemerkte Jules, dem der kühle Ton ſeines Bruders nicht entgangen war. „Erfreut gewiß, aber etwas erſtaunt,“ gab Camille zurück und erwartete eine Erklärung, die jedoch ausblieb. „Du wirſt ſpäter ſchon alles erfahren,“ wich ihm ſein Bruder aus.„Du kannſt uns doch dieſe Nacht logieren?“ „Wird ſchwer ſein, denn mein Diener ſchläft ſchon auf der Diele.“ „Aber das Haus ſteht doch, ſo viel ich weiß, momentan leer?“ „Allerdings!“ beſtätigte Camille,„aber leere Zimmer kann ich Euch doch nicht geben und in der Etage unſeres Buchhalters, in der ich jetzt wohne, ſteht nur ein Bett. Alle übrigen, die hier waren, ſind ins Hinterhaus gebracht wor⸗ den, das ganz voll Einquartierung liegt.“ „Gut,“ erklärte Jules kurz entſchloſſen. „Dann ſchläfſt Du eben dieſe Nacht auf einem Sofa und ich lege mich, wenn es ſein muß, auf 185 Waben. Ich habe es ſchon ſchlechter ge⸗ habt!“ „Nun, wir werden ja ſehen, wie wir uns für eine Nacht einrichten,“ gab ſich Camille jetzt zufrieden und forderte auf, einzutreten, denn ſie waren inzwiſchen vor ſeinem Zimmer an⸗ gelangt. „Vor allem legt ab und macht es Euch be⸗ gquem! Und dann laßt Euch einmal genauer anſchauen,“ fuhr Camille in etwas herzlicherem Tone foll.—„Aimse ſieht ziemlich angegriffen aus, wohl infolge der beſchwerlichen Reiſe?“ „Vielleicht,“ erwiderte ſie trübe.„Vielleicht aber auch von anderem.“ „So? Und welches Andere meinſt Du?“ „Davon ſpäter!“ kam ihr Jules raſch zu Hilfe, „Laß' ſie nur erſt zu Atem kommen.— Haſt Du etwas zu eſſen für uns?“ Nur, mas die Frau des Portiers liefern kann. Sie weiß ſchon Beſcheid. Aber es iſt nicht viel, denn, wie Du ja weißt, leben wir in ſchlechten Zeiten.“ „Freilich, wir machen auch durchaus keine An⸗ ſprüche,“ erklärte Jules.„Nur möchte ich bitten, ie den ansdehundert und e das Eſſen möglichſt bald kommen zu laſſen, denn lend. 5 s0 fühltst Du Dich beständig Wohl. Probepackung 50/ Ueberall zůu haben Die einzigste fleischlose Kraftnahrung „Elend? So ſiehſt Du aber gar nicht aus; ich bin vielmehr über Dein vortreffliches Ausſehen hucherfreut und gratuliere Dir von Herzen, daß Du Dich ſo vollkommen erholt haſt.“ „Na, es geht an,“ entgegnete Jules, nicht ganz einverſtanden.„Wenn nur mein lahmes Bein nicht märe.“ „Das wird ſich wohl auch noch machen,“ ſuchte Camille ihn zu beruhigen, brach aber dann da⸗ von ab und fragte:„Ihr habt mir ja noch gar nichts von den Eltern geſagt? Wie geht es ihnen?“ „Noch genau ſo, wie ich Dir in meinem letzten Briefe ſchrieb; nur wäre noch hinzuzufügen, daß Papa mit ſeinem Anfalle, mit Ausnahme gegen Aimse, viel ſanfter geworden iſt,“ erklärte Jules. „Beide Eltern kamen mit uns hier an, fuhren aber gleich nach Mülhauſen weiter.“ „Das war ſehr vernünftig,“ meinte Camille, „denn hier iſt vorerſt kein Aufenthalt für ſie. Ich bin erſtaunt, daß Ihr beide Euch hierher gewagt habt.“ „Das hatte auch beſondere Gründe.“ „Noch mehr aber war ich darüber erſtaunt,“ fuhr Camille fort,„Deiner geſtrigen Benach⸗ richtigung zu entnehmen, daß Du mit Aimsée nach Deutſchland reiſen willſt.“ „Da ſitzt eben der Haken! verſetzte Jules. „Aber bevor ich darüber berichte, muß ich unbe⸗ dingt etwas eſſen.— Ich wittere Bratenduft!“ Darin hatte er ſich auch nicht getäuſcht. Der Diener hatte gerade nebenan gebratene Koteletts aufgetragen und kam auch gleich herein, um zu melden, es ſei ſerviert. „Bravo!“ begrüßte Jules die Meldung. Und Camille bot ſeiner Schweſter den Arm, um ſie in das einfache Speiſezimmer zu führen. Dort war für drei Perſonen gedeckt, und auf dem Tiſche ſtanden kaltes Roſtbeaf, Eier und Schinken, ſoſpie eine Platte mit Koteletts und einem ſummenden Teekeſſel. „Nun, das ſieht ja ganz wohlhabend aus, we⸗ nigſtens ſchmeckt's nicht nach ſchlechten Zeiten,“ bemerkte Jules bei dem Anßlick, ſetzte ſich gleich nieder und griff ohne weiteres zu. Die Unterhaltung kam jetzt ins Stocken. Erſt, nachdem geſpeiſt war, lehnte ſich der Leutnant in ſeinen Seſſel zurück und begann:„Alſo nun zum Bericht!“— Wir ſind nämlich ſo quaſt durchge⸗ brannt, lieber Bruder.“ „Wa--?“ fuhr dieſer auf. „Ja, wie ich Dir bereits ſchrieb, bringe ich Aimse nach Deutſchland und zwar zu ihrem Bräutigam.“ „Aber, das iſt ja unerhört,“ unterbrach Ca⸗ mille, der ganz erſchrocken war. „Hör' mich erſt ruhig an,“ entgegnete der Leutnant gelaſſen.„Ich wollte ein Unglück per; hüten, denn unſere Schweſter befand ſi in einer Verfaſſung, die das Schlimmſte befürchten ließ, nicht allein für ihre Geſundheit ſondern a noch in anderer Beziehung.— Sie wäre auch ohne mich gereiſt.“ 4 „Iſt das denn möglichs“ rief Camille aus und wandte ſich in ſteigender Erregung an ſeine Schweſter, die bisher ohne ein Wort zu ſprechen nur geſpannt zugehört hatte.„Wäreſt Du das wirklich imſtande?“ „Ja, ich war dazu feſt entſchloſſen,“ erwiderte Aimse offen.„Denn an der Seite meines kran⸗ ten Bräutigams, der mich erſehnt und durch mein Kommen Geneſung erhofft, iſt jetzt mein Platz.“ „Aber teilung Du Dich durch bedenkſt Du denn nicht, welcher Beur⸗ ſolchen Schritt aus⸗ ſetzen würdeſt?“ „Nein, ich beklage nur, daß ich meiner Pflicht, ihtt in ſeiner Krantheit zu pflegen, bisher nicht nachkommen konnte.“ „Mir ſchwirrt der Kopf, ich weiß wirklich nicht mehr, was ich dazu ſagen ſoll. Ich kenne Dich nſcht mehr, Aimee, polterte Camille her⸗ vor. „Aber Du kennſt doch ihren feſten Willen, ein Erbteil unſeres Vaters, und wirſt darum eben⸗ ſowenig wie ich daran zweffeln können, daß ſie ihren Vorſatz unter allen Umſtänden ausge⸗ führt bätte, und deshalb babe ich mich als Bru⸗ der verpflichtet gefühlt, ſie zu begleiten!“ „Im Gegenteil: Du haſt unverantwwortlich gehändelt!“ brauſte Camille auf,„Dem Pflicht wäre geweſen, ſie zurütckzuhalten, wie es die meine iſt, und ich dulde darum nicht, da ihr überſvannter Plan ausgeführt wird.“ i eeen „ * ſammelſtelle außer an ihrem ſtändigen Sitze in den Klaſſe K. Gegenſtände aus Kupfer und Meſſing.* *. kann bei der Metallfammelſtelle mündlich oder ſchrift⸗ mung zur Vornahme von Veränderungen an den be⸗ darüber iſt die ſtädtiſche Metallſammelſtelle zuſtändig. von Beſchlägen(Oeſen, Ringen u. dergl., die nicht aus —8 Dr. Aer Samstag, den 14. Auguſt 1915. General⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. Bekanntmachung betreſfend Beſchlagnahme, Meldepflicht u. Ablieferung pon fertigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegen⸗ ſtänden aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel. Zum Vollzug der Verordnung des ſtellvertretenden Generalkommandos vom 31. Juli d. Js. werden für den Bezirkdes Kommunalverbandes Maunheim⸗Stadt ende Ausführungsbeſtimmungen en: alaſ I. Städtiſche Metallſammelſtelle. 8 1. Unter der Leitung des Vorſtandes der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke wird eine „Städtiſche Metallſammelſtelle“ errichtet, die ihren Sitz in dem Werkſtätten⸗ und Magazingebäude der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, Luiſenring No. 44, hat. Die Stelle iſt an allen Werktagen geöffnet von —12 Uhr vormittags. Soweit ein Bedürfnis eintritt, hat die Metall⸗ einzelnen VorortenReben⸗Annahmeſtellen zu errichten. Ort und Geſchäftsſtunden dieſer Neben⸗Annahme⸗ ſtellen werden durch die Metallſammelſtelle beſonders bekannt gegeben. II. Von der betroffene Gegenſtände, J. Von der Verordnuͤng werden betroffen: 1. Geſchirre und Wirtſchaftsgeräte jeder Art für Küchen und Backſtuben, wie beiſptelsweiſe Koch⸗ und Einlegekeſſel, Marme⸗ laden⸗ und Speiſeeiskeſſel, Töpfe, Fruchtkocher, Pfannen, Backformen, Kaſſerollen, Kühler, Schüſſeln Mörſer uſw. 2. Waſchkeſſel, Türen an Kachelöfen und Kochmaſchinen bezw. Herden; 4. Badewannen, Warmwaſſerſchiffe, ⸗behälter, ⸗blaſen, ſchlangen, Druckkeſſel, Warmwaſſerbereiter(Boiler) in Kochmaſchinen und Herden; Waſſerkaſten ein⸗ gebaute Keſſel aller Art. glaſſe B. Gegenſtände aus Reinnickel. 1. Geſchirre und Wirtſchaftsgeräte jeder Art für Küchen und Backſtuben, wie beſpielsweiſe Koch⸗ und Einlegekeſſel, Marme⸗ laden⸗ und Speiſeeiskeſſel, Fruchkkocher, Servier⸗ plakten, Pfannen, Backformen, Kaſſerollen, Kühler, Schüſſeln uſw.; 2. Einſätze für Kocheinrichtungen, wie Keſſel, Deckel⸗ ſchalen, Innentöpfe nebſt Deckeln an Kipptöpfen, Kartoffel⸗, Fiſch⸗ und Fleiſcheinſätze uſw. nebſt Reinnickelarmaturen. II. Nicht unter die Verordnung fallen: a) Tee, Kaffee⸗ und Milchkannen, Kaffee⸗ und Tee⸗ maſchinen, Zuckerdoſen, Teeglashalter, Menagen, Meſſerbänke, Zahnſtochergeſtelle, Tafelaufſätze jeder Art(von denen jedoch Servierbretter von der Verordnung getroffen werden), ferner Rauchſer⸗ vice, Säulenwagen, Speiſeſchränke Schanktiſch⸗ armaturen, Badeöfen. Galvaniſterte und plattierte Gegenſtände, ſoweit ſie nicht aus Kupfer, Meſſing und Nickel beſtehen. Beiſpielsweiſe werden alſo Gegenſtände aus Eiſen, nickelplattiert, nicht betroffeu. Bei Holsz⸗ gefäßen, welche mit der Beſchlagnahme unter⸗ ltegenden Metallen ausgekleidet ſind, unterliegt dieſe Auskleidung der Beſchlagnahme. III. Beſteht Zweifel darüber, ob ein Gegenſtand von der Beſchlagnahme betroffen wird oder nicht, ſo b — lich Auskunft eingeholt werden. 4. 8 Für die nach§ 4 der Verordnung des ſtellver⸗ tretenden Geueralkommandos erforderliche Zuſtim⸗ ſchlagnahmten Gegenſtänden ſowie zu Verfügungen Dieſer Zuſtimmung bedarf es nicht zum Ausbau Kupfer, Meſſing oder Nickel beſtehen) zum Zwecke der freiwilligen Ablieferung. III. Freiwillige Ablieferung. 8 9. Es iſt dem Vaterlande nützlich, daß die von der Beſchlagnahme betroffenen Gegenſtände in großem Umfang freiwillig an die,ſtädtiſche Metallſammelſtelle“ abgeliefert werden. Es iſt aber auch die Ablieferung nichtbeſchlag⸗ nahmter fertiger Haushaltungsgegenſtände, die aus Kupfer, Meſſing und Nickel beſtehen, erwünſcht, ins⸗ beſondere werden die in§ 3 unter Ziffer IIa) und b) aufgeführten Gegenſtände entgegengenommen. Die Entgegennahme beſchlagnahmter ſowie frei⸗ willig zur Ablieferung gelangender Gegenſtände be⸗ ginnt am 15. Auguſt ds. Is. und wird bis zum 25. September fortgeſetzt. § 6. Die eingelieferten Gegenſtände werden in Gegen⸗ wart der Abltefernden oder ihrer Beauftragten ge⸗ wogen. Dieſe erhalten darauf eine von zwei Beamten der Städtiſchen Metallſammelſtelle unterzeichnete An⸗ erkenntnisbeſcheinigung, in welche die Menge und die Art der abgelteferten Metalle und, falls eine Ver⸗ gütung gefordert wird, der dafürgemäß 89 der Bekannt⸗ machung des ſtellvertretenden Generalkommandos zu vergütende Uebernahmepreis eingetragen iſt. Dieſer Belrag wird dem Ablieferer an die von ihm angegebene Adreſſe in kurzer Friſt 75 die Poſt zugeſtellt. Größere Mengen als 100 Eg oder ſperrige Gegen⸗ ſtände, die mehr als 2 m lang, breit oder hoch ſind, ſind zuvor der Hauptſammelſtene anzumelden; der Beſcheid, wann und wohin die Anlieferung erfolgen kaun, iſt abzuwarken. 8 Wird Eutſchädigung für etwa erforderliche Aus⸗ bauarbeiten verlangt 0 9 Abf. 4 der Verordnung), ſo iſt glaubhaft zu machen, daß der Ausbau zum Zwecke der Ablieferung iſt. 8 Ablieferer von Zubehörteilen von Häuſern, wie Oſentüren, Türklinken und Fenſtergriffen, müſſen ſich über ihre Berechtigung, dieſe Gegenſtände zu ver⸗ äußern, ausweiſen. IV. Aumeldungen. § 10. Die bis zum 25. September nicht freiwillig zur (Ablieferung gebrachten beſchlagnahmten Gegenſtände ſind in der Zeit vom 26.—30, September bei der „Städtiſchen Metallſammelſtelle“, Luiſenring 44, an⸗ zumelden. Die für die Anmeldung vorgeſchriebenen Melde⸗ ſormulare werden jeder Haushaltung bis zu dieſem Termin zugeſtellt. Wer ein Formular nicht erhalten hat, iſt ver⸗ pflichtet, es bei der„Städtiſchen Metallſammelſtelle“ abzuholen. *) Unter Meſſing im Sinne der Verordnung ſind laut Anweiſung der Kriegsrohſtoffabteilung des Kriegsminiſteriums auch andere Kupferlegierungen zlt verſtehen, wie z. B. Rotguß, Tombak und Bronze. )Unter Reinnickel ſind auch Legierungen mit einem Nickelgehalt von 90% und höher verſtanden; es ſind nur ſolche Gegenſtände aus Reinnickel be⸗ troffen, die mit dem Stempel„Reinnickel“ verſehen oder ſonſt einwandsfrei als aus Reinnickel beſtehend ſeſtgeſtellt ſind. Maunheim, den 7. Auguſt 19185. Kommunalverband Mannheim: 4946 M. 5347/. 15. KRA. Nachtrags⸗Derfügung zu der Bekanntmachung betreffend Beſtandsmeldung und Beſchlag⸗ nahme von Metallen vom 1. Mai 1915(Nr. M. 1/4. 15. KRA). Zu 8 2 der Bekanntmachung betreffend Beſtands⸗ meldung und Beſchlagnahme von Metallen vom 1. Mai 1915(M. 1/4. 15. KRA) treten als„von der Verfügung betroffene Gegenſtände“ vom 14. Auguſt 1915 nachts 12 Uhr ab neu hinzu Klaſſe Gegeuſtand 18a[Alluminium in Fertigfabrikaten mit einem Reingehalt von mindeſtens 80 Proz.; ausge⸗ nommen ſind Gebrauchsgegenſtände, die für den Haus⸗ und den wirtſchaftlichen Betrieb im Gebrauch ſind und keiner ſichtbaren Ab⸗ nutzung im Gebrauche unterliegen. Nicht ausgenommen ſind jedoch ſolche Gegenſtände, welche zum Verkaufe beſtimmt ſind. Die Gegenſtände der Klaſſe 18a unterliegen allen Vorſchriften der obengenannten Verfügung betreffend „Beſtandsmeldung und Beſchlagnahme von Metallen“ vom 1. Mai 1915. Die Beſtimmungen des § 5 ſind maßgebend für ſolche im 83 gekennzeichnete Perſonen, Geſellſchaften uſw., deren Vorräte leinſchl. derjenigen in ſämtlichen Zweigſtellen, die ſich im Be⸗ zirk der verfügenden Behörde beſinden) am 14. Auguſt gleich-oder geringer waren als 25 kg. Das Lagerbuch iſt ſofort einzurichten, die Meldungen ſind zum nächſten Meldetermin für Metalle(1. September 1915) auf dem allgemeinen Meldeſchein zu erſtatten, der durch Klaſſe 18a exrweitert wird und bei allen Poſtanſtalten I. und II. Klaſſe zu haben iſt. Karlsruhe, den 14. Auguſt 1915. V. ſ. d. ſtellv. Gen.⸗Kdos. Der Chef des Stabes. v. Wolff, Oberſt. 42238 Kauf der beſchlagnahmten Gegeuſtände aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel. Jeden Werktag, vormittags zwiſchen 3 und 12 Uhr können in der Städtiſchen Metallſammelſtelle Luiſenring 44 (Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke) die von der Militärbehörde bereits ſeit 1. Auguſt zwecks ſpäterer Einziehung beſchlagnahmten Gebrauchsgegenſtände aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel zur freiwilligen Ablieferung gelangen. Es wird bezahlt für jedes Kilogramm Kupfer 4 Mk., Meſſing 3 Mk., Nickel 13 Mk. Wer ſeine Geräte bis 25. Sept. 1915 freiwillig abgeliefert hat, iſt von der gleich nach dieſem Tag an⸗ geordneten Beſtandsmeldung zwecks Zwangseinzugs entbunden. Nicht beſchlagnahmte werden ebenfalls gekauft. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekannt⸗ machung des Königl. ſtellv. Generalkommandos des XIV. Armeekorps vom 31. Juli 1915 und die vom Kommunalverband Maunheim unterm 7. Auguſt 1915 erlaffenen Ausführungsbeſtimmungen hierzu. Mannherm, den 14. Auguſt 1915. 4955 Städt. Metallfammelſtelle: Pichler⸗ Bekanntmachung Berkehr mit Gerſte aus dem Ernte⸗ jahr 1915 betr. Nr. 27774 J. Die Unternehmer landwirtſchaft⸗ licher Betriebe dürfen nach§ 7 der Bundesratsver⸗ ordnung vom 28. Juni ds. Is. trotz der Beſchlag⸗ nahme aus ihren Vorräten a) ſelbſtgezogene Saatgerſte für Saatzwecke liefern, ſofern ſie ſich nachweislich in den letzten zwei Jahren mit dem Verkauf von Saatgerſte be⸗ faßt haben, Gerſte für Betriebe mit Kontingent(Braue⸗ reien ꝛc. oder an die Zentralſtelle zur Be⸗ ſchaffung der Heeresverpflegung entweder un⸗ mittelbar oder durch Vermittlung des Handels liefern. Dieſe Geſchäfte ſind jedoch binnen 3 Tagen nach deren Abſchluß dem Kommunalverbaud, für den die Gerſte beſchlagnahmt iſt, anzuzeigen. Wir machen auf dieſe Anzeigepflicht mit dem An⸗ fügen aufmerkſam, daß Geſchäfte der genaunten Art innerhalb des Kommunalverbandsbezirks Mannheim Stadt bei der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofes anzuzeigen ſind und diejenigen, die dieſe Anzeigen nicht in der geſetzten Friſt erſtatten oder wiſſentlich unvollſtändige oder unrichtige Angaben machen, mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. beſtraft werden können. 4956 Mannheim, den 10. Auguſt 1915. Bürgermeiſteramt: Dr. Kutzer. Oeffentliche Verſammlung am Montag, den 16. Auguſt, abends ½9 uhr im Rodenſteiner, Q 2, 16. 42237 Vortrag des Herrn Geh. Juſtizrat Dr. Vohſen⸗Heidelberg über: Lebensmittelwucher u. Konſumenten⸗ intereſſen. Dartach freie Ausfprache. Mänuer und insbeſondere auch Frauen werden Gebrauchsgegenſtände 5 Schilling. Bringe meine 82 Loder-Efsatz-Sohlen dem geehrten Publikum in emplehlende Erinne 9 Wir bitten Jedermann sich zu überze von der Güte des Materials und der Dauerhaftigkeit. Preise sind Herrenschlen mit Fleck.. M..50 Damensohblen„ 55 Kinderschlen„„5— vertreter für Mannhelm un, Umgebung. Um geneigten Zuspruch bittet Schuhbeschl-Anstalt Srs. D. Eintracht, N 3, 18. + + dWeinderiteigerung Donnerstag, den 19. Huguft, mittags 1 Uhr zu Berxheim am Berg im Sddle der Seſchwiſter Schäfer laßt Berr Weingutsbeiltzer Fritz Bohnenſtlel 30 oo0 Eiter Weiß⸗ und Rotwein aus den Jahrgängen 1909, 1911, 1913/1A, lople Aooo Flaſckhen Weiß⸗ und Rotwein aus den Jahrgängen 1900, 1909, 1911 verſteigern. 32239 Bekanntmachung. Ausſtellung von Mahl⸗ ſcheinen an Selbſtver⸗ ſorger betr. Mahlerlaubnisſcheine für Selbſtverſorger werden auf dem Lebensmittelamt Zimmer 27 täglich von —12 und—6 Uhr, aus⸗ nahmsweiſe auch am Samstag, den 14. Auguſt, nachmittags, ſowie am Sonntag, den 15. Auguſt vormittags von—12 Uhr ausgeſtellt. Nach einem neuen Regierungserlaß können auch ſolche Per⸗ ſonen als Selbſtverſorger behandelt werden, deuen die geerntete Frucht nicht bis zum 31. Dezember 1915 reicht. 4951 Manuheim, 18. Aug. 1915. Städt. Lebensmittelamt. Bekauntmachung. Aufgebot von Pfandſcheine. Es wurde der Antrag ge⸗ geſtellt, den Pfaudſchein des Städt.LeihamtsMann⸗ heim: Lit. C Nr. 66918 vom 7. Juli 1914, welcher bngeblich abhanden ge⸗ kommen iſt, nach§ 23 der Leihamtsfatzungen nugil⸗ tig zu erklären. Der Inhaber dieſes Pfandſcheines wird hier⸗ mit aufgefordert, ſeine Anſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines inner⸗ halb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Be⸗ kanntmachung angerechnet beim Städt. Leihamt Lit. O5, 1 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärungobengenann⸗ ten Pfandſcheines erfolgen wird. 4947 Mannheim, 12. Aug. 1915. Städtiſches Leihamt. Bekauntmachung. Die Inhaber von Pfand⸗ ſcheinen über die jetzt ver⸗ fallenen Pfänder vom Monat Juli 1914 und zwar vom Leihamt I: über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A1 Nr. 43316 bis mit Nr. 51397 über Klei⸗ der⸗ und Weißzeugpfän⸗ der(weiße Scheine) Lit. B1 Nr. 35756 bis mit Nr. 41002 und(grüne Scheine) 4903 Lit. G1 Nr. 65531 bis mit Nr. 71155, ferner vom Monat Januar 1915 über Sparkaſſen⸗Bücher (blaue Scheine) Lit. D Nr. 329 ferner vom Leihamt II: über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A2 Nr. 24767 bis mit Nr. 26305 über Klei⸗ der⸗ u. Weißzeugpfänder (weiße Scheine) Lit. B 2 Nr. 12102 bis mit Nr. 17978 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufedes Monats Auguſt 1915 auszulöſen, andern⸗ falls dieſe Pfänder zur Ver⸗ ſteigerung gebracht werden Mannheim, 31. Juli 1915. Städtiſches Leihamt. Waſſerverſorgung Seckenheim. Die Gemeinde Secken⸗ heim vergibt im öffentl. Angebotsverfahren die Herſtellung einer 8om langen, omm weiten Gußrohrleitung zwiſchen einuem neu herzuſtellenden und dem vorhandenen Brunnen beim Pumpwerk, Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, 25. Auguſt 29. 1915, nachmittags 4 Uhr beim Gemeinderat einge⸗ reicht werden. 42220 Angebotsformulare kön⸗ nen von unterzeichneter Stelle erhoben werden. Heidelberg, 11. Auguſt 1915. Großh. Kulturinſpektion Heidelberg Verloren Goldenes Irenarmband Samstag zwiſchen 11 und 12 Uhr vormittags verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben Luifenring 24, 2. Stock. 53330 Sbn 1 * Zigarrenfabrik Vertreter mit guter Kund⸗ ſchaft ſucht leiſtgsf. Haus. Angebote unter Nr. 7890 au die Geſchäftsſtelle d. Bl. N— Nähmaſchinen aller Sy⸗. werd ſachm. u bill. in und außer dem Hauſe repariert. Auch werden daſelbſt Neue gegen geringe Anzahlung abgegeben u. alte i. Tauſch genomm. Poſtkarte genſügtz 85 Kundſen, L 8,. 2. 25 f b. 3 M. 3000.-a. Jederm. Gei Prov. b. duszahlg. Keine Vermittl. Anfr. a. Rud. Moſſe, Leipzig u. L. 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