immer (nicht Allein⸗ igebote 9. 7991 e d. Bl. — imel⸗ ubehör. Lager⸗ oreinf. 1. Olt. unter Häftsſ ten der in Ber, 418. — ingig nung 580) hell bichlick it. dem 8 durch T 1,4 vermiet. —7 Uhr, Nodstr. d helle 49081 Aiung nach der zubeh, 2. eis von u Mieter „K,1 usk.-J, eg. zu v. 10% 5. T, 8 unctutagz⸗g18 zunhbes utſegunvcg buvas gvacd 68 at6 uanido-⸗azefuoick ⁵ðU/jdCCcr noztg Uunzzeg ad aun unneigs-sstuaz Jigdsdgucnvasac bmnn asaasg 20 aa u n in doggerne en ⸗oiehe: goldd gun gcpoſchs ws FF 20 Nalpg; bangſvnns bung⸗ ned 4n1 4 M 218 urGss10 te eie n 5 0 a nichos abhng 82 uvminvgz E adqnß usagv! uidg us gg Banzus * Bezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.. 1. 20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 24 2 25 22 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr geiger nheim und Amgebung u 0 lich ken Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Sernſprech⸗Nummern: Oberleitung.Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Schriftleftunng Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Sweigſchriftleitung in Berlin amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bei ü i jeim; gsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 10 —— ——————— Nr. 400. Mannheim Mittwo ch, 18. Auguſt 1915. (Abendblatt)— Rowno. Neue Angriffe unſerer Marineluftſchiffe auf London.— Swei weitere Forts von Nowo⸗ Georgiewsk genommen.— Der Feind in die Vorſtellungen von Breſt⸗Citowsk geworfen. der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 18. Aug. (WeB. Amtlich.) weſtlicher Ariegsſchauplatz. In den Vogeſen erfolgten durch ſehr erhebliche Munitionseinſetzung vorbereitete franzöſiſche Angriffe gegen Schratzmännle(nördlich von Münſter) und unſere Stellung ſüdöſtlich von Sonder⸗ nach. Durch Gegenſtößſe wurden einge⸗ drungene feindliche Abteilungen aus unſeren Gräben zurückgeworfen. Süsöſtlich von Sondernach ſind völlig zerſchoſſene kleinere Grabenſtücke im Beſitz der Franzoſen geblieben. Unſere Streitkräfte hatten keinerlei Verluſte. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Die Feſtung Kowuy mit allen Forts und unzähligem Materfal, darunter weit mehr als 400 Geſchütze iſt ſeit heute Nacht in deutſchem Beſitz. Sie wurde krotz zäheſten Widerſtandes mit ſtürmender Hand genommen. Die Armeen der Generale von Scholtz und von Gallwitz drangen weiter nach Oſten vor. Ihre vorderſten Abtei⸗ lungen nähern ſich der Bahn Bialyſtok⸗ Bielsk. Vor Nowo⸗ Georgiewsk wurden zwei weitere Forts⸗der Nordoſtfront erſtürmt, 600 Gefangene gemacht und 20 Geſchütze erobert. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bagern. Der linke Flügel traf geſtern am Ka⸗ mionka Abſchnitt beiderſeits Sie⸗ miatyeze und am Bug bei Fürſtenhof (ſüdöſtlich von Siemiatycze) auf erneuten ſtarken Widerſtand. Der Ueber⸗ gaug über die Abſchnitte wurde erzwun⸗ gen, der Feind geworfen. Der rechte Flügel erreichte das Bug⸗Südufer. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Nackenſen. Die Heeresgruppe hat ihren Gegner über den Bug und in die Vorſtellungen der Feſtung Breſt Litowsk gewor⸗ ſen. Oeſtlich von Wlodawa drängen unſere Trup⸗ pen über die Bahn Cholm⸗Breſt⸗Litowsk vor. Oberſte Heeresleitung. Ein engliſcher Kreuzer zum Sinken gebracht. Berlin, 18. Aug.(WTB. Amtlich.) Am 7. Auguſt, 10 Uhr abends, griffen 12 Boote einer unſerer Torpedobyoots Flot⸗ killen bei Harns, Niit- Seuerſchilt an der Jütländiſchen Weſtküſte einen engliſchen modernen kleinen Kreuzer und 8 Torpedobootszerſtörer an und brachten den Kreuzer und einen der engliſchen Zerſtörer durch Torpedo⸗ ſchüſſe zum Sinken. * In der Nacht vom 17. zum 18. Auguſt grif⸗ fen unſere Marineluftſchiffe wie⸗ derum London an. Es wurden die City von London und wichtige Anlagen an der Themſe ausgiebig mit Bomben beworfen und dabei gute Wir⸗ kungen beobachtet. Außerdem wurden Fabrikanlagen und Hochöfen⸗ merke bei Woodbridge und Ipswich erfolgreich mit Bomben beworfen. Die Schiffe erlitten trotz ſtarker Beſchießung keinerlei Beſchädigungen und ſind ſämtlich zurückgekehrt. * Die ruſſiſche Telegraphen⸗Agentur hat in dieſen Tagen verſucht, die Gemüter zu beruhigen durch eine Reihe dreiſteſter Falſchmeldungen. So hat ſie ruſſiſche Erfolge an der Düna und bei Kowno geprieſen, von denen kein Menſch etwas weiß. Es iſt immer wieder die alte Uebung, die abwartenden Neutralen müſſen ein⸗ geſeift werden, koſte es was es wolle, und gerade augenblicklich iſt es ja für den Vierverband dringlichſtes Erfordernis, die immer noch unent⸗ ſchloſſenen und zumteil noch widerhaarigen Bal⸗ kanſtaaten mit dem Irrlicht von ruſſiſchen„Er⸗ folgen“ in den Sumpf zu locken. Leider ſind die Heeresleitungen der Verbündeten meiſtens ſo taktlos, gerade wenn das Lügenfeld des Vier⸗ verbandes am üppigſten in Blüte ſteht, wie ein Hagelſchauer daherzufahren und die ſchillernden giftigen Blumen zu knicken. Die„ruſſiſchen Erſolge bei Kowno“ haben noch nicht lange die Runde durch die engliſche, franzöſiſche, italie⸗ niſche und neutrale Welt gemacht, da kommt die Nachricht, daß die Feſtung von den deutſchen Truppen mit ſtürmender Hand genommen wurde, wie wir unſern Leſern bereits durch Sonderausgabe und noch im größeren Teil des heutigen Mittagsblattes mel⸗ den konnten. Der baldige Fall der Feſtung war ja, wie wir ſchon geſtern betonten, zu erwarten. Mit ſtürmender Hand hatte, dem geſtrigen Tagesbericht zufolge, unter dem Beſehl des Generals Litzmann ein Teil der Belage⸗ rungstruppen von Kowno die Forts der Süd⸗ weſtfront zwiſchen dem Niemen und der ihm von Süden zufließenden Jeſia genommen, über 4500 Ruſſen zu Gefangenen gemacht und nicht weni⸗ ger als 240 Geſchütze erobert. Das war„die völlig gebrochene Offenſive bei Kowno“ von der die franzöſiſche und ruſſiſche Geſandtſchaft in Bern triumphierend geſprochen hatten. Dies⸗ mal war es den Ruſſen nicht möglich, wie in den Fei Schlachten im offenen Felde der letzten Zeit, ihre Geſchütze in Sicherheit zu bringen, die Werke waren auch offenbar nicht vollſtändig durch überwältigendes Artilleriefeuer zerſtört, ſonſt wären die Geſchütze mit zugrunde gegangen. Unſere ſchwere Artillerie hatte den Sturm ſorg⸗ fältig vorbereitet, von der gebrochenen Breſche aus hatten dann die Sturmkolonnen nach rechts und links ausgegriffen und ſo die übrigen Be⸗ feſtigungen von rückwärts genommen. General Litzmann gehört zu den Offizieren außer Dienſt, die beim Ausbruch des Krieges wieder in Dienſt ſchriftſteller und war auch Direktor der Kriegs⸗ akademie geweſen. Als Diviſionskommandeur zeichnete er ſich bei dem berühmten Durchbruch bei Brziny öſtlich von Lodſch beſonders aus und erhielt dann ein Korps, mit dem er an der Winterſchlacht in Maſuren teilnahm. Jetzt hat er ſich neuen Ruhm erworben. Die höchſte preußiſche militäriſche Auszeichnung, den Orden Pour le Merite, erhielt er ſchon früher. Dieſer geſtern gemeldete Erfolg iſt nun durch die Er⸗ ſtürmung der ganzen Feſtung in der letzten Nacht gekrönt worden. Alle Forts, unzähliges Mate⸗ rial und weit mehr als 400 Geſchütze ſind in unſerm Beſitz. Kowno war durch 12 Forts be⸗ feſtigt, von denen ſechs ſüdlich und ſechs nörd⸗ lich des Niemen lagen. Zwiſchen Niemen und Jeſia lagen drei Forts, dieſe wurden vorgeſtern genommen, die übrigen ſind nach dem glücklichen Sturm der letzten Nacht geſolgt. Die Beſatzung wurde früher für den Kriegsfall auf 36 000 Mann und gegen 1000 Geſchütze berechnet. Mehr als 400 davon ſind in unſere Hände ge⸗ fallen. Ein ſehr großer Teil der Feſtungs⸗ geſchütze iſt, wie erinnerlich ſein wird, in den ſtüheren Kämpfen an der Grenze Oſtpreußens berwandt worden, ob ein anderer Teil von den Ruſſen unbrauchbar gemacht oder in Sicherheit gebracht werden konnte, entzieht ſich noch unſerer Kenntnis. Auch über Größe und Schickſal der Beſatzung verlautet noch nichts. Die Verteidiger haben, wie der deutſche Tagesbericht hervorhebt, den Belagerern zähen Widerſtand entgegengeſetzt. Der Angriff be⸗ gann etwa in der zweiten Auguſtwoche, ſo daß die ganze Berennung der Feſtung nicht viel mehr als eine Woche in Anſpruch genommen hat. Es iſt der hartnäckigen Verteidigung nach dem Fall der Forts an der Weſtſeite nicht möglich ge⸗ weſen, die mit großem Aufwand hergeſtellten übrigen Befeſtigungen zu halten: die geſchlagene Breſche war zu groß. Daß die Ruſſen alles auf⸗ geboten haben, die Feſtung zu halten, iſt bei der großen Bedeutung von Kowno, auf die hier geſtern ſchon ausführlich hingewieſen wurde, ſicher. Kowno bildete den Eckpfeiler der Niemen⸗ linie und ſperrte die Bahn von Eydtkuhnen nach Wilna wie die Straße von Suwalki nach Wilkomierz; es ſtellte einen doppelten Brücken⸗ kopf über den Niemen und die Wilija dar. Man darf annehmen, daß der Fall der Feſtung ſeine Einwirkung auf die ganze Front nördlich und ſüdlich des Niemen üben wird. Man wird ſehen, ob der Fall von Kowno nicht die ganze Njemen⸗ front für die Ruſſen unhaltbar machen und ein weſentliches Hindernis für den Vormarſch auf Wilna beſeitigt haben wird. Die Arnteen Scholtz und Gallwitz ſind in ihrem weiteren Vordringen gegen Oſten an die Bahn Bialyſtok⸗Bielsk gelangt. Dieſe führt, in ſitdöſtlicher Richtung verlaufend, weiter nach Breſt⸗Litowsk. Die Entfernung von Bielks nach Breſt⸗Litowsk beträgt noch etwa 75 Km. Am bemerkenswerteſten ſind die Erforge der Heeresgruppen Mackenſens. Sie haben den Feind bereits in die Vorſtellungen von Breſt Litowsk geworſen und dringen auch öſtlich des Bug unabläſſig gegen die Feſtung vor. Die Bahn Cholm—Breſt⸗Litowsk verläuft bis Wlodawa weſtlich, dann öſtlich des Bug. Der Augenblick des eigentlichen Angriffs auf die Feſtung kann nicht mehr fern ſein. Bon Nowo⸗Georgiewsk ſind zwei weitere Forts erſtürmt. Nowo⸗Georgiewsk be⸗ ſitzt acht Forts, von denen vier nördlich und vier ſadlich der Weichſel liegen. Nach früheren Mit⸗ teilungen der deutſchen Heeresleitung iſt anzu⸗ guft wurde gemeldet, daß das Fort Dembe ge⸗ nommen worden ſei, und am 11. Auguſt folgte die Beſetzung des von den Ruſſen geräumten Forts Benjaminow. Am 16. wurde ein großes Fort auf der Nordoſtfront geſtürmt. Sonach befänden ſich bei Nowo-Georgiewsk nunmehr fünf Forts in deutſchen Händen. Mit großer und freudiger Spannung verfolgt das deutſche Volk die neuerlichen und ſich auf⸗ fällig häufenden Aktionen unſerer Marineſtreit⸗ kräfte gegen England. Der Zeppelinbeſuch im der Nacht vom 9. auf den 10. Auguſt traf Hart⸗ wich, die Docks von London, auch wurden Kriegsſchiffe auf der Themſe mit Bomben belegt. In der Nacht vom 12. zum 13. wurden die milt⸗ täriſchen Anlagen von Hartwich abermals mit gutem Erfolge beworfen. Und nun ſind unſere Marineluftſchiffe nach nur wenigen Tagen, die kaum genütgten, den Eindruck der erſten Beſuche zu verwiſchen, ſogar über der City von Lon⸗ don dem Herzen des britiſchen Weltreiches, erſchienen! Die Hochburg des Rieſenreiches von deutſchen Bomben belegt; daß doch ein großer Geſchichtsſchreiber oder Dichter uns dieſen welt⸗ geſchichtlichen Augenblick ſchildern könnte! Neh⸗ men wir dazu das kecke und erfolgreiche Ein⸗ dringen eines deutſchen Unterſeeboots in die Iriſche See und das Seegefecht an der Weſtküſte von Jütland, ſo wird man wohl folgern dürfen, daß die Nordſee und der Kanal demnächſt in er⸗ höhtem Maße unſere Aufmerkſamkeit feſſeln werden. Siegesfeier in Narlsruhe. Karlsruhe, 18. Aug.(Priv.⸗Telegr.) Die Kunde vo•m Falle Kowno wurde in Karlsruhe, das anläßlich des Geburtstages des Kaiſer Franz Joſef von Oeſterreich reichlichen Flaggenſchmuck trug, kurz nach 11 Uhr bekannt. Von—342 Uhr ſpielte auf dem Marktplatze gegenüber dem Rathauſe in Gegenwart einer vielhundertköpfigen Menge die Landſturm⸗ kapelle patriotiſche Weiſen, während zu derſelben Zeit die Glocken der Stadt den Sieg verkündeten. Auf allerhöchſten Befehl wird heute Mittag 5 Uhr auf dem kleinen Exerzierplatze Salut geſchoſſen; abends findet im Stadtgarten ein öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſches Feſtkonzert der Landſturm⸗Erſatz⸗Kapelle ſtatt. e Berlin im Jeichen der Feſt⸗ freude. Berlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bür.) Der Fall von Kowno wurde heute in Berlin ſchon in früher Morgenſtunde bekannt. Flag⸗ gengala brauchte die Stadt heute nicht mehr an⸗ zulegen. Aus Anlaß des öſterreichiſchen Kaiſer⸗ feſtes waren ohnehin allenthalben die Fahnen hochgehängt. Aber die Freude über den Fall dieſer neben Breſt⸗Litowsk wohl ſtärkſten ruſſi⸗ ſchen Feſtung äußerte ſich trotzdem ſichtbarlich genug. Beſonders feſtlich präſentierten ſich die Linden. In einer Ausbuchtung der alten Triumphſtraße der Hohenzollern liegt ja der katholiſche Hedwigdom und zu ihm ſtrebten heute dichte Scharen aus Anlaß des Gottes⸗ dienſtes, mit dem der 85. Geburtstag des alten Kaiſers Franz Joſef begangen wurde. Natür⸗ lich war die öſterreichiſch⸗ungariſche Kolonie ſehr ſtark vertreten. Im Mittelpunkt ſtand der Bot⸗ nehmen. daß zwei von dieſen acht Forts ſchon Katen. Er galt als hervorragender Militär⸗ früher von uns beſetzt worden ſind. Am 7. Au⸗ ſchafter Prinz Hohenlohe, der iu öſterreichiſcher 2. Seite. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) — b 48 W. Huſarenuniform erſchienen war. Den deutſchen Kaiſer vertrat Prinz Friedrich Leopold. Dem Gottesdienſt wohnte außer den noch hier ver⸗ tretenen Geſandten auch Exzellenz Kämpff bei. Anläßlich der Eroberung von Kowno iſt heute Mittag im Luſtgarten Salut geſchoſſen worden. Die Verbündeten im Vor⸗ marſch auf Breſt⸗Litowsk. m. Köln, 18. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus dem Kriegs⸗ preſſequartier: Die Offenſive der Verbündeten im Abſchnitt Iwangorod, die eine der wichtig⸗ ſten Teile der Geſamtoffenſive in Ruſſiſch⸗Polen darſtellt, hatte um den Anfang des Auguſt zwei Höhepunkte zu verzeichnen, in deren Ausnützung die Armee des Generals von Woyrſch und die ihr eng angegliederte öſterreichiſch⸗ungariſche Armeegruppe des Generals von Koeveß einen ganz gewaltigen Raum nach vorwärts und jetzt noch käglich ſteigenden Geländegewinn in der Richtung auf Breſt⸗Litowsk erringen. Der eine Höhepunkt war die Eroberung Iwan⸗ gorbd s ſelbſt, die der Gruppe Koeveß zu danken iſt. Der andere der Uebergang Wber die Weichſel, deſſen Ruhm dem Genueraloberſten von Woyrſch gebührt. Die beiden Erfolge ſind durch wechſelſeitige Bezieh⸗ ung und wechſelſeitige Unterſtützung in ſo großem Umfang und in ſo großer Wirkung ermöglicht worden. Je ſchneller die Ruſſen weichen, deſto ſchneller gehen die beiden verbündeten Gruppen vor. Ihre Front verengert ſich zu⸗ ſehends, aber die Ruſſen ahnen nicht, was geſchehen wird. Der Schmerz der Nuſſen über Sen Fall von Warſchau. Jondon, 18. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Times“ bringen einen Artikel eines Neu⸗ tralen, der im letzten Jahre kriegsführende und neutrale Lände beſuchte und kürzlich aus Rußland kam. Er ſchreibt: Ich bin beſtändig überraſcht, wie wenig die Engländer hegreifen, was der Verluſt Warſchaus für die Ruſſen bedeutet. Der zuverſicht⸗ liche Ton der Zeitungen verhüllt den tiefen Schmerz, den alle Ruſſen empfinden. Der Ver⸗ faſſer erzählt, daß eine mit ihm reiſende ruſſiſche Dame, als ſie bei der Landung in England die Nachricht erfuhr, in Ohnmacht fiel und fährt fort: Die Engländer ſind gegenüber dem Krieg viel gleichgültiger als die Holländer, Schweden und Schweizer, entweder weil ſie ſchlecht unter⸗ richtet ſind oder zu weit von den Kriegsoperatio⸗ nen entfernt ſind. Ein ungewöhnliches engliſches Arteil über die ruſſiſche Nieder⸗ lage. Die Leiſtung der Deutſchen auf dem öſtlichen Kriegſchauplatze, die imſtande geweſen iſt, in drei Mouaten Galizien zu erobern und die Ruſſen aus Warſchau und Iwangorod heraus⸗ zumanövrieren, kann, wie der„New States⸗ mam“ vom 7. Auguſt in einer Betrachtung über die ruſſiſche Niederlage ausführt, nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Während die Offenſive der Verbündeten auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatze immer aufs neue zwei eng⸗ henachbarte Stellen der feindlichen Linie an⸗ griff, ging der deutſche Anſturm im Oſten Kleichzeitig gegen ein Dutzend verſchiedener von eimander weit entfernter Stellen in ſo ſchneller Folge, daß man niemals wußte, von wo der mächſte Angrüff herkommen würde. Zunt Teil mag der Unterſchied daran liegen, daß die Deutſchen ſtärker an Zahl und mit Ar⸗ killerie beſſer ausgerüſtet ſind, aber teilweiſe iſt der deutſche Erfolg auch der Tatſache zuzu⸗ ſchreiben, daß ihre Pläne kühner und groß⸗ arbiger ſind. Weder Mackenſen noch Hin⸗ denburg ſcheinen ein Napoleon zu ſein, Madame Nubois. Von Paul Richard. Madame Aubois iſt eine Wäſcherin. Ein kleines, runzliges Perſönchen mit einem Silber⸗ ſcheitel, auf dem ein blendend weißes Häubchen thrönt. Die hellen Blauaugen der Alten gucken noch ſo fröhlich in den Tag, als wären ſie noch ſo jung, wie damals im Jahre 70, als wir Deutſchen uns ebenfalls wie heute, in ihrem Stüdtchen niederließen. Unſere Soldaten nennen ſie kurzweg und gut deutſch„Mutter“. Und Madame Aubois hört gern darauf und freut ſich über den Ehrentitel. Sie verdient ihn aber auch mit Recht. Denn keine wäſcht, plättet, ſtopft und flickt beſſer, als ſie. Ihre alten feinen Fingerchen arbeiten behender und ſauberer, als die der jungen Frauen. Die Wäſche, die ſie Abliefert, blitzt wie friſchgefallener Schnee in der Sonne. Das in der Luft getrocknete Leinen hat den Geruch friſchen Graſes in ſich auf⸗ geſaugt. Der füllt das ganze Zimmer, wenn Madame Aubois die Wäſche bringt. Es gibt keinen Soldatenſtrumpf, mag er auch noch ſo defekt ſein und hätte er längſt ſein Schickſal, im Sammelkaſten für Wollabfälle zu ruhen, ver⸗ dient, Mutter Aubois rettet ihn und liefert ihn als geheilten Krüppel ab. Von deſſen ur⸗ ſprünglichen Beſtandteilen iſt infolge allzureich⸗ licher Abnutzung meiſt nicht mehr viel übrig. Aber die Stopfkunſt der Alten macht aus jedem Strumpfinvaliden noch ein tragfähiges Etwas, das oft noch monatelang den ſtrammen FJuß ihn. aber ihr letzter Foldzug läßt ſich in der Ge⸗ ſchichte ſehr wohl mit jeder Leiſtung von Moltke vergleichen. Daß Deutſchland dieſe beiden durch den Krieg erſt geſchaffenen Heerführer beſitzt, fällt für Deutſchland ganz erheblich ins Gewicht. Daß die Ruſſen ihre Stellungen nicht halten konnten, kann nur zum Teil auf Mangel an Kanonen und Munition zurückgeführt werden. Er läßt ſich aber nicht leugnen, daß ſie die Schwächeren ſind. Wären ſie es nicht, ſo wären ſie unbedingt imſtande geweſen, Polen zu halten, deſſen Eiſenbahnſyſtem der Vertei⸗ digung einen gewaltigen Vorteil ſicherte. Nur militäriſche Schwäche kann es er⸗ klären', daß ſie ſich auf der ganzen Linie ublin Cholm ſchlagen ließen. Hier hatte Mackenſen auf ſeiner Seite nur Nachteile. Seine nächſte Eiſenbahn⸗ ſtation, die ihm den Nachſchub ſicherte, war 50 engliſche Meilen entfernt, er hatte ſchwieriges Gelände zu überwinden. Die Verbindung mit den Nachbararmeen war auf wenige ſchlechte Wege angewieſen. Dagegen hatten die Ruſſen hinter ſich die große oſtweſtliche Eiſenbahn⸗ linie, welche die beiden großen Feſtungen Iwangorod und Robno verband und direkt mit dem großen militäriſchen Zentrum von Kiew in Verbindung ſtand. Dazu kamen noch zahlreiche Zweigbahnen, die eigentlich ganz Polen mit der bedrohten Stelle verbanden. Der erſte öſterreichiſche Einfall in Südpolen tzu Beginn des Krieges hatte ihnen ferner die deutſchen Pläne enthüllt, und während des letzten Rückzuges aus Galizien war ausrei⸗ chend Zeit geweſen, die Linie Lublin—Cholm durch Ziviliſten ſo auszubauen, daß ſie unein⸗ mehmbar ſein mußte. Trotz all dieſer Vor⸗ teile auf ruſſiſcher Seite brach Mackenſen ſo⸗ fort durch, ſowie er die ſchwierige Arbeit er⸗ ledigt hatte, Menſchen und Kanonen die 50 engliſchen Meilen entlang zu transportieren. Die Ruſſen haben ihm dieſe Stellung über⸗ laſſen müſſen, die wichtiger iſt als Warſchau ſelbſt; denn ſie bedroht Stellungen, von denen außer Warſchau noch vieles andere abhängt, vor allem der große Schlüſſelpunkt der ruſſi⸗ ſchen Strategie, Breſt⸗Litowsk. 8 Zu unſerem Troſte hören wir, daß Groß⸗ fürſt Nikolaus nur Gelände geopfert, aber ſeine Armeen unverſehrt aus der feindlichen Umklammerung berausgeholt hat. Laßt uns hoffen, daß dies wahr iſt. Es iſt ja wohl mög⸗ lich, daß die ganzen Aufſtellungen von Ge⸗ fangenen und Geſchützen, wie ſie die Deutſchen veröffentlichen, fingiert ſind. Aber andererſeits deutet doch die Tatſache, daß die Ruſſen ſich auf eine kürzere, alſo leichter zu haltende Ver⸗ teidigungslinie zurückziehen, daraufhin, daß ſie ſtark an Menſchen und Material geſchwächt ſind. Wenn die Ruſſen imſtande ſind, dieſe kürzere Verteidigungslinie bis zum Wifiker zu halten, mag noch alles gut gehen. Wahr⸗ ſcheinlich ging der urſprüngliche deutſche Plan dahin, die Ruſſen nur bis zu dieſer Linie zu treiben und nicht weiter, und dann die große Offenſive gegen Italien und den Balkan zu beginnen. Aber es iſt nun einmal deutſche Strategie, einen Erfolg ſo lange auszunutzen, bis man den größten Nutzeffekt gewonnen hat. Der deutſche Vormarſch gegen Dünaburg legt den Geanken nahe, daß die deutſchen Verfol⸗ gungspläne ſich erweitert haben, und daß es in Rußland jetzt aufs Ganze geht. Die ge⸗ wonnenen Eiſenbahnlinien erlauben dem Feinde, ſeine Geländegewinne raſch und dauernd zu ſichern; in dieſer Beziehung iſt die Lage völlig anders als die Napoleons im Jahre 1812. Sollten die deutſchen Pläne weniger groß⸗ Sie läuft und trippelt den ganzen Tag herum und liefert pünktlich alles ihr Aufge⸗ tragene ab. Sie eilt von Laden zu Laden, um Einkäufe zu machen. Denn ach, es gibt ja manches, was Soldaten brauchen und die Laden⸗ beſitzer haben immer noch nicht deutſch gelernt. Da ſpringt Madame ein und ſorgt für alles. Doch ich würde den Ruhm Mutter Aubois' ſchmälern, wollte ich nicht erzählen, daß ſie auch in der Lage iſt, unſere intimſten Magen⸗ wünſche zu erfüllen. Die Kartoffelpuffer, die ich bei ihr aß, machten meine ganze Jugend wieder wach. Das waren dieſelben, wie ſie uns unſere Mutter zu Haus ſo oft auf den Tiſch brachte. Knusprig und ſaftig und heiß mit ſüßem, ſtarken Kaffee dazu. Jedesmal, wenn ich an die Speckklöße denke, läuft mir das Waſſer im Munde zuſammen. All das konnte auch nur eine Kochkünſtlerin, wie Mutter Aubois bereiten. Als ſie uns das erſte Mal mit dieſen durch und durch deutſchen Gerichten überraſchte, konnten wir uns nicht genug dar⸗ über wundern. Bis ſie uns erzählte, daß ihre Mutter bereits im Jahre 70 von einem deut⸗ ſchen Landſturmmann Hochgenüſſe erlernt hätte, und daß von da ab die Kartoffelpuffer ſowohl wie die Speckklöße nicht unweſentlich zur Bereicherung ihrer fran⸗ zöſiſchen Speiſekarte beigetragen hätten. Man erſieht daraus, daß unſere Väter von damals ebenfalls einen guten Happen zu würdigen wußten, und daß Kartoffelpuffer und Speck⸗ klöße auch ſchon zu der Zeit zu den Leibgerich⸗ ten des deutſchen Soldaten zählten. manches Feldgrauen ſchmücken dürfte. Hat ein Soldat einen Wunſch, Mutter Aubois erfüllt Als im Auguſt faſt das ganze Städtchen vor den deutſchen Barbaren flüchtete, wollte man die deutſche Mauer aus Stahl und Granit. die Bereitung dieſer arkig ſein, ſo wird ſich aus dem ruſſif Rückzuge wahrſcheinlich eine deutſche Offon⸗ ſive auf dem Balkan ergeben. Vermutlich wird der Plan darin beſtehen, die ſerbiſche Haupt⸗ eiſenbahnlinie zu nehmen, Bulgarien zu veranlaſſen, ſein Eiſenbahnnetz den Deutſchen zu öffnen und ſo das deutſche Heer in direkte Verbindung mit Konſtantinopel zu bringen. Sollte dies gelingen, dann iſt der Gedanke⸗, das Schwarze Meer aufzuſchließen, erledigt. Wir können nur zwei Vorſichtsmaßregeln da⸗ gegen treffen: Serbien die größtmögliche Munitionsmenge zu verſchaffen und den An⸗ griff auf Konſtantinopel forcieren, um dort zuerſt anzulangen. Ein ſonſt deutſchfeindliches Blatt über die Siege der Mittelmächte. Die deutſchfeindliche„Tijd“, die ſelbſt in der franzöſiſchen Preſſe neben dem„Tele⸗ graaf“ als ein auf der Verbandſeibe ſtehendes Blatt genannt wurde, ſchreibt in einem Leit⸗ artikel vom 14. Auguſt: 5 Prinz Leopold von Bayern jagt die Ruſſen vor ſich her, Hindenburg hat die Aufgabe, ihren Rückzug von Bjeloſtok—Breſt abzuſchneiden und Riga und Petersburg zu erobern. Die Einkrei⸗ fung wird alſo ſicher und methodiſch fortgeſetzt. Und mit Erfolg. Die Art und Weiſe, wie die ruſſiſchen Be⸗ vichte über die Lage ſprechen, macht einen er⸗ bärmlichen Eindruck von Unvoll⸗ ſtändigkeit und Unzuverläſſigkeit. Die ruſſiſchen Leſer müſſen wohl daraus ent⸗ nehmen, daß ihre Truppen und nicht die der Verbündeten ſiegreich ſind, trotzdem es ſo neben⸗ bei doch zugegeben wird, daß, entſprechend der allgemeinen Lage, Sokolof, Siedlee und Lukow geräumt wurden. Es iſt zu erwarten, daß nun auch Kowno und Wilna demnächſt fallen werden, und, obgleich der Einkreiſungsverſuch noch lange nicht als gelungen erachtet werden kann, ſo rechnen die Ruſſen doch mit dem ſicheren Fall von Riga und einer ſehr ernſthaften Bedrohung ihrer Haupt⸗ ſtadt. Man beſorgt das Kommen des ſchrecklichen Hindenburg, der vermutlich auch zwiſchen den Seen und Sümpfen von Ingermannland ſeinen Weg kennt und ihn nach Petersburg zu erzwin⸗ gen weiß. 5 Die germaniſchen Bundesgenoſſen ſcheinen alles einzuſetzen, um mit den Ruſſen endgültig abzu⸗ rechnen, und der Umſtand, daß Großfürſt Niko⸗ laus immer wieder neues Menſchenmaterial ins Feld bringt, wird ihnen nicht viele Schwierig⸗ keiten in den Weg legen. Dieſe Tauſende neuer ruſſiſcher Soldaten ſind ebenſo viele Tauſende Kandidaten für die Kriegsgefangenſchaft. Was den Ruſſen fehlt, und was vielleicht die Urſache ihres zu⸗ künftigen Zuſammenbruches ſein wird, iſt ihr Mangel an Offizieren und an Munition. Gegen dieſen Mangel hilft keine Drohung mit Erſchie⸗ ßen(an die Adreſſe der Offiziere) und mit Hun⸗ ger(für die Mannſchaften). Vor allem iſt aber mit der überragenden Ueberlegenheit des ſtra⸗ tegiſchen Talentes bei den deutſchen Heerführern und Offizieren und mit dem unvergleichlich beſſeren Zuſtand des Geſchütz⸗ und Munitions⸗ vorrates zu vechnen. Der ſlawiſche Bundes⸗ genoſſe des Verbandes befindet ſich in großer militäriſcher Not; die Deutſchen und Oeſter⸗ reicher entwickeln gegen ihn ein Höchſtmaß von Kraft und müſſen doch daneben immer noch den ſchmierigen Kampf gegen die Italiener in Rech⸗ nung ſtellen. Wenn die Franzoſen und Engländer jetz: nicht einmal imſtande ſind, einen Durchbruchs⸗ verſuch zu wagen, wann ſoll das denn möglich ſein? Jetzt wäre das den Ruſſen höchſt willkom⸗ men. Jetzt oder nie! heißt es im Weſten. Denn es iſt doch ſicher, daß die Deutſchen nach der Ver⸗ nichtung der Ruſſen große Truppenmaſſen dort⸗ hin ſchicken werden. Dabei iſt es auf der Weſtfront beinahe ganz ruhig. Unerſchüttert, undurchdringlich ſteht hier durchaus auch Mutter Aubois mitnehmen. Aber die lachte die Angſthaſen aus und blieb in ihrem Häuschen. Sie hatte es nicht zu bereuen. Das ſchönſte junge Mädchen könnte nicht mehr Verehrer und mehr Freunde haben als Mutter Aubois. Und wie weiß ſie die Freundſchaft zu würdigen. So komiſch es klingt: Mutter Aubois ſpricht nur ſehr wenig deutſch und unſere Soldaten noch weniger franzöſiſch und trotzdem muß man geſehen haben, wie ſich die Alte mit den Jungen verſtändigt. Ich gehöre zu den Vertrauten von Mutter Aubois. Immer, wenn ſie mich ſieht, ruft ſie mich und irgend etwas Intereſſantes hat ſie mir dann jedesmal zu erzählen. Und ich bin ſehr ſtolz auf das Vertrauen der Alten. Sie hat eine rieſige Kommode aus hellem Mahagoni, darin bewahrt ſie alle ihre Geheimniſſe und alle ihre Erinnerungen, die ihr das Leben ſchön und wertvoll machten. Auf der Kommode ſtehen zwei vergilbte Photographien. Die eine zeigt einen franzöſiſchen Küraſſier. Ein ſchmales Geſicht mit kleinem gerollten Schnurrbärtchen und einem bis in die Stirn gekämmten Scheitel. Die andere zeigt ein junges vollbuſiges Mäd⸗ chen in kurzen Röcken. Es ſind Bilder von den Kindern von Madame Aubois. Beide verhei⸗ ratet, hatten ſie ſeitdem wenig Zeit gefunden, ſich um die Mutter zu kümmern. Von dem Jungen erfuhr ſie, daß er gleich zu Beginn des Krieges eingezogen wurde. Die Tochter lebt in Paris. Merkwürdig ſchweigſam wurde Mutter Aubois, wenn ich ſie nach ihrer Tochter fragte. O ja, ſie ſei ein ſehr hübſches Mädchen geweſen und ſie hätte den reichſten Bürger der Stadt heiraten können, aber es war mit dem Der Balkan. Cebhaftes Intereſſe in London m. Köln, 18. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen „National Tidente“ erfährt aus London, die Blätter erörterten lebhaft die Lage auf dem Bal⸗ kan und hofften, das Veniſelos die griechiſche Regierung übernehmen werde. Das ſerbiſche Kabinett hat heute in geheimer Sitzung Aus⸗ lunft über den Stand der Verhandlungen mit Bulgarien erhalten. Die Abrechnung mit Englanh, Der Zweck des National⸗ Regiſters. London, 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Die„Times' erfährt, daß die Werbeagen⸗ ten alle wehrfähigen Männer die jetzt durch das National⸗Regiſter feſtgeſtellt wer⸗ den können, drei Mal perſönlich aufſuchen wer⸗ den, um ſie zum Eintritt in die Armee zu über⸗ reden. Der Streit um die allgemeine Wehrpflicht. London, 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Das Abendblatt„Star“ ſchreibt über den Auf⸗ ruf für die allgemeine Wehrpflicht, die geſtern, am Tage nach der Regiſterzählung, von den „Times“ und der„Daily Mails“ veröffentlicht wurden und u. a. von Lord Rortheliffe unter⸗ ſchrieben iſt. Zunächſt fällt auf, daß der Name des Sekretärs des neuen Vereins nicht genannt wurde, da die ehrenamtlichen Sekretäre engli⸗ ſcher Geſellſchaften für ſich perſönlich große Röklame zu machen pflegen. Aber die Adreſſe ergibt, daß der Sekretär ein gewiſſer Journaliſt Curnock iſt, der bereits viele Booms der North⸗ eliffe⸗Preſſe organiſierte und deſſen Name un⸗ zertrennlich mit der berühmten Reklame für Northeliffe Stanard Brod, der Daily Mails, Ideales Wohnhaus, und für den Anbau von Schoten uſw. verknüpft iſt. Hiernach iſt klar, daß es ſich um ein neues Manöver Lord North⸗ cliffes handelt. 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Daily News“ meldet: Der allgemeine Gewerkſchaftsverbaind ſei entſchieden gegen die Wehrpflicht, weil ſie billige Soldaten und billige Arbeiter bedeute. Engliſche Verluſte. London, 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die neue engliſche Verluſtliſte weiſt die Namen von 78 Offizieren und 1951 Mann auf. Der Geburtstag Naiſer Franz Joſefs. Karlsruhe, 18. Auguſt.(Priv. Tel) Anläßlich des Geburtstages des Kaiſers Franz Joſef von Oeſterreich fand heute vormittag in der St. Stefanskirche um ½10 Uhr ein feierlicher Gottesdienſt ſtatt. Der Großherzog mit Gefolge war hierzu erſchienen. Außerdem hatten ſich der ſtellvertr. kommandierende General des 14. Ar⸗ meekorps, Freiherr von Manteuffel, mehrere Generäle und hohe Offiziere der Garniſon, der Miniſter des Innern, Freiherr von Bodman, der Kultusminiſter Dr. Hübſch, eine Anzahl Mi⸗ niſterial⸗Beamter und zahlreiche Gläubige ein⸗ gefunden Im Hochamt zelebrierte der Divi⸗ ſionspfarrer Dr. Holtzmann. Verſchiedene öſter⸗ reichiſche Damen wirkten bei dem Gottesdienſt durch Orgelſpiel und Violinvorträge mit. Nach dem von der ganzen Gemeinde geſungenen Lied „Großer Gott wir loben Dich“, erklang durch das feſtlich geſchmückte Gotteshaus die Hymne„Gott erhalte Franz den Kaiſer“, womit die eindrucks⸗ volle Feier ihren Abſchluß fand. Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Auf dem größten Teil der Front Artilleriekampf ohne beachtenswerten Zwiſchenfall. In den Voge⸗ Mädel nichts anzufangen. Sie hatte ſo un⸗ ruhiges Blut in den Adern. Schon als Kind war ſie außer Rand und Band, und zum Lernen hatte ſie nie Luſt, aber tanzen wollte ſie und tanzen konnte ſie Tag und Nacht. Sie hatte es ſich in den Kopf geſetzt, Tänzerin zu werden und als Mutter Aubois ſchimpfte, und Schwie⸗ rigkeiten machte, verſchwand das Mädel eines ſchönen Tages. Von Paris aus ſchrieb ſie ihr⸗ daß es ihr ſehr gut ginge und daß ſie jetzt ihren ſehnlichſten Wunſch, Tänzerin zu werden, in Erfüllung gehen fähe. Dann kam ſie in einem Sommer, augezogen wie eine Fürſtin, in Begleitung eines hocheleganten Kavaliers, zum Beſuch ihrer Mutter. Aber Madame Aubois merkte, daß hinter all dem prunkenden Schein nichts Ehrliches ſaß. Sie ſagte ihr das auch, Das nahm das dumme Ding ihr übel, ſo ſchied ſie bitterböſe von ihrer Mutter. Aber nach Jahren ſchrieb die Tochter, daß Mutter Aubos damals Recht gehabt hätte. Sie ſei zwar Tänzerin geworden, aber das Glück batte ſie damals nicht erkauft. Trotzdem ſie verheiratet und Mutter dreier Kinder wäre, müſſe ſie Ab für Abend tanzen, da ihr Mann, ein kleiner Bürobeamter, ſo wenig verdiene, daß es zum Lebensunterhalt nicht ausreiche. Nun wären ſchon wieder Jahre darüber hinausgegangen und ſie hätte ſeitdem weder ihre Tochter noch ihre Enkelkinder geſehen.„Aber,“ ſo ſchloß Mutter Aubois,„nach dem Kriege fahre ich nach Paris. Das ſoll eine Ueberraſchung für ſie werden. Ich muß doch wenigſtens mal meine Enkel kennen gelernt haben.“ Kürzlich hatte Madame Aubois Geburtstag. Das war ein Kommen und Gehen im den rSS 2222 ͤ ᷣͤ ͤ ̃ ̃⁰— e dersbach. ten, verſprachen wir noch alle zum Abendbrot Mittwoch, den 18. Auguſt 1915. Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) gungen imLingegebiet, am Reichsackerkopf und auf dem Grate zwiſchen Sondernach und Lau⸗ An letzter Stelle ging unſere Infan⸗ terie zum Angriff über. Sie faßten auf dem Kamme Fuß und richteten ſich dort ein. Ein Gegenangriff des Feindes wurde zurückge⸗ ſchlagen. Der italieniſche Bericht. Rom, 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der geſtrige amtliche Bericht beſagt: Im Alpen⸗ maſſtv des Ortlers überſchritt zwiſchen den Hochteilen der Adda und Elſch eine Abteilung unſerer Truppen die in der Nacht zum 16. Aug. von der Milanohütte abgegangen war, den Camoſeipaß(3038 Meter) und die Fredetta di Cambo; ſie erkletterte darauf den Gletſcher, Turcketſpitze in einer Höhe von 3469 Meter, wo ſie eine feindliche Abteilung überraſchte. Hier⸗ auf marſchierte ſie auf die von einer feindlichen Abteilung beſetzt gehaltene hintere Madatſch⸗ ſpitze(3433 Meter), griff die Abteilung an, zer⸗ ſtreute ſie und beſetzte darauf die Fette ſtark. Am oberen Rienz meldet man neue Fortſchritte unſerer Infanterie, die den Stadelberg weſtlich der langen Alp beſetzt. Im Abſchnitt des Monte Nero nahmen wir einige feindliche Schützengräben zwiſchen dem Vrſickamme und die Nachbarortſchaften im Sturm. Auch andere heftige Gegenangriffe des Feindes gegen unſere Stellungen am Vrſic wurden kräftig zurückge⸗ wieſen. In der Zone von Tolmein wurde eine glänzende Offenſive gegen den Hügel Santa Maria und Santa Lucica begonnen: nach den üblichen wirkſamen Artillerievorbereitungen ging unſere Infanterie lebhaft mit dem Bajo⸗ nett vor und bemächtigte ſich einer ſtarken Grabenlinie des Weſtabhangs der Höhe. De Gegner erlitt ſehr ſchwere Verluſte, 17 Offiziere, 547 Soldaten, 4 Maſchinengewehre und eine große Anzahl Munition fielen in unſere Hände. Deutſcher Keichstag. Der Reichskanzler ſpricht. EBerlin, 18. Aug.(Von u. Berl. Büro.) In Reichstagskreiſen verlautet, daß der Reichskanz ler bereits morgen in der erſten Leſung des Nachtragsetats das Wort neh⸗ men wird. Herr Helfferich würde dann bei der zweiten Leſung ſprechen. Berliner Blätter hatten gemeldet, daß die Sozialdemokraten an der Beſprechung im Kanz⸗ lerpalais am Montag nicht teilgenommen hätten. Das iſt richtig, aber man darf darin keinen irgendwie ſymptomati⸗ ſchen Vorgang ſehen. Herr Scheidemann iſt der Konferenz entſchuldigt und nur mit Be dauern ferngeblieben, weil ſeine Anweſenheit bei den Auseinanderſetzungen in der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion ihm dringlicher erſchien. Die Geſchäftslage. m. Köln, 18. Aug.(Priv.⸗Tel.) Zur Ge⸗ ſchüftslage des Reichstages erfährt die„Köln⸗ Zeitung“ folgendes: Die Sitzungen der Budget⸗ kommiſſion haben am Dienstag begonnen, nach⸗ dem Montag abend vertrauliche Beſprechungen des Reichskanzlers mit den Parteiführern der Frakttonen ſtattgefunden haben. Von der nationalliberalen Fraktion wohnten dieſer Be⸗ tatung die Abgeordneten Baſſermann, Prinz Schönaich⸗Carolath, Junſck und Schiffer bei. Man darf damit rechnen, daß der Reichskanzler am Donnerstag die Beratungen über die neue Kredit⸗ borlage mit einer Redeeröffnen wird. Selbſtverſtändlich wird auch der Staats⸗ ſekretär des Reichsſchatzamtes die Kreditvorlage begründen und eine eingehende Darlegung der Finanz⸗ Memel. unſerer Feinde geben. Ddie Ariegslage im Oſten und ihre Entwickelung. III Berlin, den 14. Auguſt 1915. Wie die Ruſſen, nachdem im Spätherbſt des vorigen Jahres ihr großer Offenſivverſuch gegen Deutſchland geſcheitert, die Gegenoffen⸗ ſive der Verbündeten aber auf dem linken Weichſelufer und am Dunajez zum Stehen ge⸗ kommen war, von ihrer linken Flanke aus, über die Karpathen hinweg mehrfach Ungarn beunruhigten, ſo brachen ſie gegen Ende De⸗ zember auch aus ihrer rechten Flanke, der Narew—Bobr—Pjemen⸗Linie mit den beträcht⸗ lichen Kräften ihrer 10. Armee aufs neue in Oſtpreußen ein. Das Unternehmen endigte jedoch mit ihrer vernichtenden Niederlage in der„Winterſchlacht an den maſu⸗ riſchen Seen“(7. und 8. Februar), durch die ſie mehr als 100 000 Gefangene, 300 Ge⸗ ſchütze und zahlreiches anderes Kriegsmaterial verloren. Seitdem haben ſie ſich auf dieſer Flanke, die von der Mündung des Narew bis Kowno eine Länge von 50 Kilometer hat und, von Natur ſtark, überdies mit zahlreichen ſtän⸗ digen Feſtungsanlagen— Nowo⸗Georgiewsk, Pultusk, Rozan, Oſtrolenka, Lomza, Oſſowiez, Grodno, Olita, Kowno— verſehen iſt, im all⸗ gemeinen in der Verteidigung gehalten, dieſe jedoch aktiv, unter häufigen Vorſtößen geführt. Keine dieſer Unternehmungen hat indes, mit Ausnahme eines überfalles der nordöſt⸗ lichen Grenzſtadt Memel(17. März), deut⸗ ſches Gebiet erreicht, die meiſten von ihnen ſind frühzeitig unter erheblichen Verluſten am Widerſtande oder an der Gegenoffenſive der deutſchen Truppen geſcheitert, die in dem Raume zwiſchen der ruſſiſchen Flankenlinie und der oſtpreußiſchen Grenze für den Schutz der letzteren bereit und des Befehls zur Offen⸗ ſive gewärtig ſtanden. Für einen Teil von ihnen, nämlich für die der Nordoſtgrenze der Provinz Oſtpreußen am nächſten ſtehenden Truppen des Generals v. Belo w, erging der Angriffsbefehl im un⸗ mittelbaren Anſchluß an den Überfall von Der General erhielt den Auftrag, die feindlichen Streitkräfte, die den Überfall ausgeführt hatten, zurückzuwerfen, ſie nach Samogitien und Kurland ver⸗ folgen und dieſe ruſſiſchen Gebietsteile in unſere Gewalt zu bringen. Er hat inzwiſchen dieſen Auftrag ausgeführt und mit ſeinen Hauptkräften die Gegend nordöſtlich von Kowno erreicht. Der Beginn der allgemeinen Offenſive gegen die rechte Flanke der Ruſſen aber mußte aufgeſchoben worden, bis die Streitmacht Mackenſens ſich von Süden her der Hauptrück⸗ zugslimie des Feindes von Warſchau, der Straße Warſchau—Breſt⸗Litowsk, entſprechend näherte. Demgemäß begannen die Angriffs⸗ bewegungen der Deutſchen gegen die Narew Bohr—Njemenfront des Feindes unter Ober⸗ befehl des Generalfeldmarſchalls v. Hinden⸗ burg erſt gegen Mitte Juli. Der Feldmarſchall verfügte für dieſen Zweck, außer über die Armee v. Below, über drei, von dem General v. Gallwitz, dem General v. Scholtz und dem Generaloberſt v. Eichhorn befehligte Armeen. Während die letztgedachte Armee an den EEEE— FP 3u —— Häuschen, als wenn irgend eine hohe Perſön⸗ lichkeit und nicht eine alte Franzöſin ihren Namenstag feiert. Als ich mich am Vormittag mit einem großen Blumenſtrauß bei ihr ein⸗ fand, war ich lange nicht der erſte. In allen Möglichen Gläſern waren ſchon die verſchieden ſten Sträuße untergebracht. Mutter Aubois hatte an dieſem ihrem Ehrentage ihr Schwarz⸗ ſeidenes angelegt und aäuch die Arbeit ruhte heute. Die hätte ſie ſich wohl kaum verkniffen, wenn es nicht Sonntag geweſen wäre. Ein heſonders feines Spitzenhäubchen ſchmückte heute ihren weißen Scheitel. Wohl oder übel mußte ich Platz nehmen und eine Taſſe Kaffee trinken. Die meiſten Franzöſinnen kochen einen ktadelloſen Kaffee und daß Madame Aubois auch in dieſer Beziehung nicht hintenan ſteht, iſt ſelbſtperſtändlich. Da ſaß ich denn neben einigen Soldaten und lobte mit ihnen Madame Aubois und ihren Kaffee. Als die Mittag⸗ ſtunde ſchlug, und wir uns verabſchieden muß⸗ wieder zu kommen. Jeder ſollte etwas mit⸗ bringen, um eine möglichſt reichhaltige Abend⸗ tafel zu haben. Der Abend kam und pünktlich fanden wir uns ein. Madame Aubois hatte ihr beſtes Ge⸗ ſchirr herausgekram. Ein großes weißes Tafeltuch mit echter Klöppelarbeit prangte auf dem Tiſch und alles was ein Soldatenherz an leiblichen Genüſſen begehren konnte, war ver⸗ treten. Der Eine hatte Oelſardinen, der Andere hatte Rollmöpſe, der Dritte Schinken, der Vierte warme Würſtchen, der Fünfte Käſe mitgebracht. Madame Aubois hatte eine große Schüſſel Kartoffelſalat mit Majonäſe geſtiftet. Doch die Ueberraſchung kam noch. Plötzlich ſtieg aus der Küche ein intenſiver Bratengeruch auf. Alles ſchnupperte und hob die Naſen. Dann Nachmittag einige Feldgraue Kartoffeln beſorgt und auch geſchält. Nun ſtand Mutter Aubois im Schwarzſeidenen, das ſie allerdings durch eine große Schürze verhüllte, mit einer Helferin am Herd und beide buken auf praſſelndem Holz⸗ feuer die braunen knusprigen Scheiben. Da nun eine Maſſenabfütterung nicht möglich war, beſchloß man, daß immer der Tiſchreihe nach einer nach dem andern ſich an dieſem Göttermahl ſättigte. Man nahm ſeinen Teller, ging in die Küche und bekam die Puffer hier brennend heiß aus der Pfanne oder vielmehr aus den Pfan⸗ hatte ſich noch nen. Denn Madame Aubois zwei dazu geborgt und buk nun gleichzeitig immer drei Stück. Was an dieſem Abend Mund und Magen leiſteten, ſei verſchwiegen. Erwähnen will ich nur, daß einer nach dem 18. Kartoffelpuffer erklärte, er ſei immer noch nicht ſatt. Hätten wir Mutter Aubois nicht aus der Küche geholt, ſie hätte die ganze Nacht durch backen müſſen. Denn einige Vielfraße waren bereits wieder damit beſchäftigt, neue Kartoffeln zu ſchälen und zu reiben. Sie wurden daran aber unter dem lebhaften Proteſt der andern gehindert und nur die junge Helferin durfte den Reſt der bereits geriebenen Kartoffeln ver⸗ backen. Dann ſaßen wir alle um die zuſammen⸗ gerückten Tiſche im Scheine der mit einem roten Schirm umkleideten Petroleumlampe, tranken Bier und ließen Mutter Aubois hochleben. Die thronte in ihrem alten Rohrſeſſel am Ende der Tafel heiter und doch verträumt. Lieder wur⸗ den geſungen. Von der Heimat und von den Kameraden, vom Abſchied und vom Wieder⸗ ſehen. Madame Aubois kannte ſie alle. Sie hatte ſie ja ſo oft gehört. Und in die Töne, die aus rauhen Männerkeblen drangen, miſchte ſch Kowno begann, ſchritten die beiden anderen Armeen— die des Generals v. Gallwitz den rechten Flügel bildend— zum Angriff gegen die Narewlinie von Nowo⸗Georgiewsk bis Lomza. Unter mehrfachen ernſten Kämpfen erreichten ſie die Stromſtrecke von Oſtrolenka abwärts bis zur Mündung am 19. Juli, über⸗ ſchritten ſie nach Eroberung der Feſtungen Rozan und Pultusk am 24. zwiſchen letzterem Orte und Oſtrolenka und rückten, durch fort⸗ geſetzten, heftigen Widerſtand ſtarker ruſſiſcher Kräfte vielfach aufgehalten, gegen die Straße Lomza—Oſtrow— Wyszkow vor. über⸗ ſchritten dieſe am 8. und 9. Auguſt, ihr rechter Flügel erreichte am 9. den Bug. Bis zu dieſem Siio Dſe Zeitpunkte gelangten auch die Feſtungen Oſtrolenka und Lomza— letztere nach beſon⸗ ders heftigen Kämpfen— ſowie die drei Sperrforts Dembe, Zearze und Benjaminow in unſeren Beſitz, während Nowo⸗Georgiewsk auf dem rechten Weichſelufer eng eingeſchloſſen wurde. Inzwiſchen hatte die drohende Ge⸗ fährdung der Rückzugslinie von Warſchau die ruſſiſche Heeresleitung früh⸗ zeitig veranlaßt, ihre noch weſtlich von dieſer Stadt befindlichen Streitkräfte an letztere her⸗ anzuziehen und ſelbſt die Räumung der großen Weichſelfeſte zu beginnen. Nach kurzem Kampfe zogen am 4. Auguſt unſere vom Ge⸗ neralfeldmarſchall Prinz Leopold von Bayern befehligten Truppen in Warſchau ein. Der Feind war über die Weichſel zurückgegangen und hatte die Brücken hinter ſich zerſtört. Gleichwohl, und da die Ruſſen auch die auf dem rechten Ufer befindlichen Befeſtigungen von Praga nach kurzer Kamonade aufgaben, faßte die Armee des Prinzen Leopold ſchon am 7. Auguſt auf dieſem Stromufer feſten Fuß und begann ſogleich die energiſche Verfolgung des oſtwärts weichenden Feindes. Für die weiteren Operationen trat die Armee des Generaloberſt v. Woyrſch in den Verband der Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern über. Dieſe erreichte in Eilmärſchen alsbald die Nachhuten des Gegners und ſie bedrängend, am 10. Auguſt mit dem linken Flügel Kaluszyn, mit dem rechten, der Armee v. Woyrſch, Jedlanka(weſtlich Lukow). Der eilige Rückzug der Ruſſen und deren ſchnelle frontale Verfolgung erforderten jedoch eine Aenderung der bisherigen Operations⸗ richtung der Armeen v. Gallwitz und v. Scholtz, da dieſe anderenfalls, ſtatt den Feind weiter⸗ hin in der Flanke zu bedrohen, mit dem linken Flügel der Heeresgruppe des Prinzen Leo⸗ pold zuſammengeſtoßen ſein würden. Die Armee v. Gallwitz befand ſich infolgedeſſen am 10. Auguſt im Marſch oſtwärts, einen Tage⸗ marſch von der Linie Andrzepolo—Zambrowo entfernt, die Armee v. Scholtz, in derſelben Richtung marſchierend, links von jener. Die Heeresgruppe v. Mackenſen kämpft an demſelben Tage gegen feindliche Stellungen hinter den Abſchnitten der Byſtrzyca(füdweſt⸗ lich Radzyn) und der Tysmienica(weſtlich von Parczew) ſowie inm der Linie Oſtrowo Uchrusk. Am Njemen, am oberen Bug, an der Zlota Lipa und dem Dujeſtr war die Lage im weſent⸗ lichen unverändert geblieben. v. Blume, General d. Inf. z. D. Der Werbeausſchuß der Zentrale für Kriegsfürſorge macht uns die erfreuliche Mitteilung, daß in⸗ folge ſeines letzten Aufrufes zum Gedenktag des 1. Auguſt 1914 eine Reihe von Privatperſonen und Großfirmen ihren Monatsbeitrag für den Monat Auguſt verdoppelt hätten. Dieſes Vor⸗ gehen verdient Nachahmung! Mögen viele der hochherzigen Spender den wichtigen Gedenktag auch ihrerſeits benützen, um die Beſtrebungen der Z. f. K. erneut fördern zu helfen. Noch fehlen in den Liſten der Spender viele Perſonen und Firmen Mannheims, die teil⸗ weiſe ſich an der Sammlung garnicht oder nur mit geringen Beträgen beteiligt haben, welche nicht ihren Verhältniſſen und in vielen Fällen nicht ihren durch den Krieg beſonders geförder⸗ ten Einnahmen entſprechen. Gäbe jeder von ihnen nach ſeinem Können, ſo könnte gewiß noch manche Träne getrocknet werden. Wenn man berückſichtigt, wie bei der Mann⸗ heimer Volksſpende gerade die mittleren und kleineren Kreiſe mitgewirkt haben, um das Los unſerer draußen um Deutſchlands Ehre kämpfen⸗ den und blutenden Soldaten, bezw. ihrer Familienangehörigen erleichtern zu helfen, ſo ſollte man eigentlich von ſelbſt annehmen, daß niemand aus den beſſer ſituierten Kreiſen zurückſteht, dieſe patriotiſche Pflicht im Rahmen ſeines Könnens zu erfüllen. Schreiber dieſer Zeilen, welcher heute morgen Gelegenheit hatte, Einblick in den Betrieb des Werbeausſchuſſes zu tun, erhielt bei dieſer Ge⸗ legenheit auch Keuntnis von einem Schreiben eines bekannten Mannheimer Bürgers und Wohltäters in der jetzigen Kriegszeit, welches er ſich zur Veröffentlichung erbat und deſſen Wortlaut hierunter erfolgt: „Verehrl. Werbeausſchuß der Zentrale für Kriegsfürſorge Mannheim. Sie forderten mich mit ihrem jüngſten Schrei⸗ ben auf, weitere Beiträge für die Kriegsfürſorge 5 Freudenſchrei„Hurraf Kartoffel⸗ ein feines, zartes Stimmchen— das von Madame Aubois. S. u. H. zu zeichnen, unter liebenswürdiger Berufung aber es kann gewiß 2¹ ſagen, was, gedacht wird.“ 3. Seite. ſen beſchoſſen wir heftig die feindlichen Stel⸗[lage auch im Vergleich mit der Finanzlage] Niemen heranrückte und den Angriff auffſauf meine bewährte Gebefreudigkeit. Solche Zuſchriften ſind in dieſer Zeit natürlich etwas Alltägliches, und auch der erwähnte Zuſatz fehlt ihnen faſt nie. Ich folgere aber daraus, ſowie aus mauncherlei ſonſtigen Wahrnehmungen, daß die Ausſchüſſe, in deren Hand die Werbung um weitere Spenden für Kriegswohltätigkeit liegt, aus naheliegenden Gründen geneigt ſind, immer wieder an die Türe derjenigen zu klopfen, die bereits für ihre Verhältniſſe in reichlichem Maße Opferſinn gezeigt haben, ſtatt einmal ernſtliche Umſchau nach ſolchen begüterten Per⸗ ſonen zu halten, die bisher ihre Spenden noch in Reſerve gehalten, oder ſich mit der Hingabe von Broſamen begnügt haben. Die wirklich hochherzigen Gaben vieler Beſitzenden gewiß in Ehren, aber die Zahl dexrjenigen, denen der Sinn immer noch nicht dafür aufgegangen iſt⸗ daß der Krieg wirkliche Opfer und nicht nur Preisgabe eines Teils des Ueberfluſſes zur patriotiſchen Pflicht macht, iſt un⸗ zweifelhaft auch in Mannheim leider noch recht groß. Ich werde keine perſönlichen Finger⸗ zeige geben, ſtütze aber meine Anſicht auf ein ſehr einfaches, allgemeines Rechenexempel: Der Wehrbeitrag, der im Frieden von den Be⸗ ſitzenden mit anerkennenswertem Patriotismus hingenommen und leicht getragen wurde, er⸗ hrachte für Mannheim rund neun Millionen Mark. Es wäre doch gewiß nichts weniger als übertrieben, zu erwarten, daß jedermann zum wenigſten dieſen Maßſtab für ſeine freiwilligen Opfer zur Kriegswohltätigkeit anwenden würde, in dieſem ungeheuern Ringen, in dem wir nicht nur um Beſitz, ſondern um unſere ganze Eviſtenz erzittevun mußten! Das iſt wohl von vielen nur zu raſch wieder vergeſſen worden, denn wie arm⸗ ſelig nehmen ſich die in Wirklichkeit für Kriegs⸗ wohltätigkeit gezeichneten Summen zu obiger Vorausſetzung aus! Es kann garnicht anders ſein, als daß noch ſehr viel Reiche und Wohl⸗ habende entfernt nicht im Verhältnis zu ihrem Können beigeſteuert haben, und es wäre meines Erachtens an der Zeit. daß die Werbekommiſſio⸗ nen darüber einmal Feſtſtellungen machen und in erſter Linie hier einſetzen würden. Mit gutem Beiſpiel vorangehen iſt recht ſchön, wenn es aber keine Nachahmung findet, ſo erlahmt ſchließlich auch die größte Gebefreudigkeit. Nach meiner Anſicht wäre es das Richtige geweſen, den beiden großen Trägern der Kriegswohl⸗ tätigkeit, Kriegsfürſorge und Rotes Kreuz, ohne deren Rieſentätigkeit gar keine geordnete Für⸗ ſorge denkbar iſt, von vorne herein Beſteue⸗ rungsrecht einzuräumen, der Deutſche fühlt ſich ja doch immer am wohlſten, wenn er ge⸗ zwungen wird, denn es iſt auf die Dauer ein ſchwerer Uebelſtand, daß dieſe Korporationen fortwährend in ihren ſegensreichen Maßnahmen gehemmt ſind, weil ſie nicht wiſſen, üher welche Mittel ſie verfügen können: manche ſcheinbare Engherzigkeit würde im anderen Fall vermieden werden können. Von den kleinen Gaben der Minderbemittelten, die in rührend anerkennens⸗ werter Weiſe fort und fort fließen, und wahre Opfer der Geber 5 ihre Aufgaben nicht erfüllen, hier ſind Kapi⸗ talien von Nöten, die nur die mit Glücks⸗ gütern Geſegneten darbringen können. Die Gewiſſen derjenigen unter ihnen, die darin noch im Rückſtand geblieben ſind, aufzurütteln, muß die dankenswerte Aufgabe der Werbekommiſſio⸗ nen ſein. Man kann wohl uneingeſchränkt ſagen: Nichts hat bisher in dieſen ſchweren Zeiten verſagt; ich will hoffen, daß es nicht eines Tages heiße, von den Beſitzenden allein hätten viele eine Unrühmliche Ausnahme davon gemacht! Entſchuldigen Sie die offenherzige Ausſprache, nichts ſchaden, einmal offen wie ich weiß, von ſehr vielen Hochachtungsvoll Aus Stadt und Cand. Mannheim, 18. Auguſt 1915. Perſonalnachrichten aus dem Bereiche des Volksſchulweſens. 1. Ernennungen: Haſe, Richard, Heß, Karl, beide in Karlsruhe, werden Hauptlehrer daſelbſt, Ho ffmann, Bert, Unterlehr. in Karlsruhe, wird Hauptl. daſelbſt, Holzer, Luiſe, Unterl. an der Höh. Mädchen⸗ ſchule Heidelberg, wird Hauptl. daſelbſt, Ilg, Eugen, Köninger Fanny, Mathes Joſefine, Möglich, Helene, Wiſſert, Hermann, Zim⸗ mermann, Okto, ſämtliche Unterl. in Karksruhe werden Hauptl. daſelbſt. 2. Zuruheſetzung: Allgaier, Oskar, Hauptl. in Dillingen. 3. Todes fälle. Baumgartner, Samuel, Oberl. in Appen⸗ weier, Albicker, Leo, Haupl. in Emmendingen, Seimburger, Theobald, Oberlehrer in Non⸗ nenbeier, Herberich, Markus, Hauptl. in Pop⸗ penhauſen, Jenne, Friedrich, Hauptl. in Karks⸗ ruhe, Matt, Oskar, Hauptl. in Niederhaufen, Neſtle, Oskar, Hauptl. in Untermünſtertal, Schmitt, Heinrich, Hauptl. in Plittersdorf, Walter, Otto, Hauptl. in Gerolzahn. * Der badiſche Opfertag. Der Großherzog hak ſein Einverſtändnis zur Abhaltung des badiſchen Opfertages am 19. und 20. September gegeben. In den nächſten Tagen wird ein Aufruf an die badiſche Bevölkerung gerichtet werden, in dem der Zmeck des Opfertages niedergelegt iſt, und zu einer lebhaften Beteiligung aufgefordert wird. Die Kochkiſte im Schülergarten. In der letz⸗ ten Zeit konnte man des öfteren Schüler und Schülerinnen der höheren Lehranſtalten mit Gartengeräten oder Gartenerzeugniſſen durch die Stadt gehen ſehen. Töchterſchülerinnen kegen gerade hinter der Stadtgärtneref einen Garten darſtellen, können ſie aben liche Quetſchwunden davon. wurden mit dem Sanitätsauto ins Allg. Kranken⸗ Hhaus überführt. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 18. Auguſt 1915 vor ſich ſehen. Es hat ſich gezeit gend an der Natur und an der Gartenarl große Freude hat und außer allem 0 dieſe Beſchäftigung ihr auch ſehr zuträglich manches andere kam noch hinzu: unter den zwei mächtigen Ahornbäumen, die den Spielplatz be⸗ ſchatten, wurde ein langer Tiſch mit Bänken höchſt eigenhändig gezimmert und geſtrichen. Die Erbauung eines Häuschens zum Aufbewahren der Geräte und zum Unterſtehen bei eintreten⸗ dem Regen iſt nur noch eine Frage der Zeit. Der Ertrag des Gartens iſt zum größten Teil für die Kriegsfürſorge beſtimmt und zwar in der Weiſe, daß von den Schülern ſelbſt Gemüſe in bedürf⸗ tige Familien gebracht wird. Hin und wieder wurde auch Gemüſe in die Harmonie an den Kochkurs für kriegsgemäße Lebensweiſe gelie⸗ fert. Die Damen, die in dieſem Kurſe tätig ſind und ſich ſo eifrig der Kochkiſte annehmen, wollten ſich nun den jugendlichen Gärtnern auch einmal erkenntlich zeigen und bereiteten ihnen in lie⸗ benswürdiger Weiſe in der vorigen Woche im Schülergarten ein Mittageſſen aus der Kochkiſte. Das Eſſen kam morgens in die Kochkiſte, dann brachten die Jungens dieſe in den Garten auf eine Bank, um ſie wie einen geheimnisvollen Schatz zu bewachen. Um 11 Uhr entſtieg ihr ein wunderbares Mahl: Weißkraut mit Dürrfleiſch IE —— SO und Quellkartoffeln. Hierauf gab es einen Gries⸗ Hudding mit Himbeertunke und ſchließlich ein⸗ Schokoladepudding mit Vanilltunke. Einfach herrlich! Wie ſchmeckte dieſes Mahl, zu dem das Kraut und die Kartoffeln ſelbſt gezogen waren. Ben Akiba iſt glänzend widerlegt und die Vorzüge der Kochkiſte ſind über allem Zwei⸗ fel erhaben. Nöch lange blieb man bei Spiel und allerlei Kurzweil im Garten unter dem an⸗ genehmen Schatten der Bäume beiſammen. Den Jungens wird dieſer Ferientag in dauernder Erinnerung bleiben und ſie werden wohl das Loh der Kochkiſte in allen Tonarten ſingen. Aus dem Schüffengericht.(Sitzung vom 17. Auguſt) Mit einem Vergehen gegen das Höchſtpreisgeſetz hatte ſich geſtern das hieſige Schöffengericht zu befaſſen. Ange⸗ zeigt war der Markthändler Hch. Stro etz von hier wegen leberforderung. Er hat einer Frau am 20. Juni 2 Pfd. Induſtrie⸗Kar⸗ toffeln zu 16 Pfg. verkauft, während der da⸗ malige Höchſtpreis 13 Pfg. für das Kllo betrug. Mit allerlei Ausflüchten ſucht er ſich heute her⸗ antszureden, die Kartoffeln ſeien überhaupt nicht zum Verkauf beſtimmt geweſen und nur weil ihn die Frau gebeten hätte, habe er ihr die 2 Pfd. abgegeben, ſie ſeien ihn ſelbſt 7 Pfg. geſtanden und dergl. bekannte Dinge mehr. Das Gericht erkannte trotz der geringen Qualität der über den Preis verkauften Kartoffeln auf eine Geldſtrafe von 50 Mark und ſah von einer Ge⸗ fängnisſtrafe lediglich deshalb ab, weil der An⸗ gekagte noch nicht vorbeſtraft iſt und die Kar⸗ toffelkäuferin ihn dringend um Abgabe von 2 Pfd. gebeten hatte. Hier 3 Pfg. Kriegsgewinn dort 50 Mark Geldſtrafe und die Koſten.— Herr Stroetz und die anderen, die es angeht, werden, wenn ſie rechnen gelernt haben, in Zukunft die Finger von unberechtigten Forderungen für Lebensmittel laſſen, ganz abgeſehen, von der moraliſchen Verpflichtung in der ſchweren Zeit den Hausfrauen die Nahrungsmittel ſo billig N wie möglich abzugeben. *Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Zwiſchen den beiden Hochdruckgebieten im Süden und Norden erſtreckt ſich immer noch eine ſchwache Einſenkung, die aber allmählich von Norden her ausgefüllt wird. Für Don⸗ nerstag und Freitag iſt zwar noch zeitweilig trübes und mit vereinzelten Niederſchlägen ver⸗ bundenes, aber vorherrſchend trockenes und mäßig warmes Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 18. Auguſt 1915(Schluß). Unfälle. Ein 19 Jahre altes Dienſtmädchen ſetzte ſich am 14. ds. Mts., nachts etwa 11 Uhr, auf die Fenſterbank ihres Zimmers im 2. Stock des Hauſes Emil Heckelſtr. 18 und ſtürzte aus Un⸗ vorſichtigkeit auf die Straße herunter, wobei ſie einen rechtsſeitigen Beinbruch erlitt.— In einem Fabrikbetriebe in der Diffensſtraße hier brachte am 16. ds. Mts. ein 16 Jahre alter Taglöhner von hier die linke Hand in eine Kreisſäge und wurden ihm 4 Finger abgeſchnitten.— Am gleichen Tage kam auf dem Friedrichsring bei der Lameyſtraße ein 16 Jahre alter Metzgerlehrling von hier mit ſeinem Fahrrad zu Fall. Hierbei wurde er von einem im gleichen Moment vorbeifahrenden Fuhr⸗ werk am rechten Bein überfahren und trug erheb⸗ Alle drei Verletzten Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Vergnügungen. *Saalbauthegter N 7, 7. Das letzte Pro⸗ gramm mit dem wunderbaren Hedda Vernon⸗ Schlager„Zofia“ bildete, wie nicht anders vorauszuſehen war, tatſächlich das Stadtge⸗ ſpräch. Das heute beginnende neue Programm enthält als Hauptſchlager ebenfalls wieder ein ſehr intereſſantes Kriegsſchauſpiel„Die ent⸗ feſſelte Beſtie“ oder„Im Schnellfeuer“, ein ungemein ſpannendes Kriegs⸗Drama in 3 Akten(Siehe Inſerat). Der zweite Schlager „In den Krallen der Wucherer“ iſt ein dem Leben abgelauſchtes, ſehr ergreifendes Drama aus der Geſellſchaft in 3 Akten. Außer einem ſpannenden Wild⸗Weſt⸗Drama folgen Naturbilder, Humoresken und von 8½ Uhr ab als Ginlage ein Zwei⸗ oder Dreiakter. Aus dem Greoßherzogtum. OHeddesheim, 17. Aug. Die Koſten der hieſigen neuen Waſſerleitung, Verzinſung des zur Erſtellung aufgenommenen Kapitals, Müller, Sohn des Gemeinderechners uſw. betragen werden durch gungsrate, Betriebskoſten Jahr 11000 Mark; dieſe erzins erhoben. Friedrichsfeld, 17. Aug. Landſturm⸗ mann Kercher von Freiburg, welcher auf dem hieſigen Bahnhofe von dem un.30 Uhr nach Schwetzingen abgehenden Zuge überfahren wurde, iſt am Sonntag ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. )(Ladenburg, 17. Aug. Der hieſige Krieger Theo Engelhardt, Sohn des hie⸗ 1 0 ſigen Stadtpfarrers, Fähnrich im T giſchen Inf.⸗Regt. Nr. 95, der in R kämpft, erhielt das Eiſerne Kreuz. 1Ladenburg, 17. Auguſt. Hier wurde vom Gemeinderate eine Marktkommiſſion ernannt. Dieſe ſoll unter Zugrundelegung der Mannheimer Marktpreiſe für jeden Wochen⸗ markt eine Feſtſetzung der Marktpreiſe vor⸗ nehmen unter Berückſichtigung der hieſigen Ver⸗ hältniſſe und unter Wahrung der Intereſſen der Verkäufer und des kaufenden Publikums. Die feſtgeſetzten Preiſe gelten als Höchſtpreiſe Rußland K. Köhler, Arbeiter hier, Krauß gerhalter Kreß. Neckarhauſen, 17. Auguſt. Schon zum dritten Male kommt die traurige Kunde, daß eln hier angeſtellter Lehrer den Heldentod für das Vaterland erlitten habe. Unterlehrer Hans Müller dem davon und La⸗ in Lützelſachſen fiel am 1. ds. Mts. Au wurden drei hieſige Lehrer verwundet, zwei ſchwer. DSchriesheim, 17. Aug. Die Aepfel koſten hier 6Mk., Birnen 10 Mk.; Königs⸗ 14—15 Ml., Zwetſchgen 6 Mk., Bohnen—10 Mk., Kartoffeln 7. 8 k. der Zentner; Gerſte und Hafer wird für 30 Mk. der Doppelzentner verkauft. Im Kampfe für das Vaterland ſtarb der hieſige Bureauſchreiber Sander. Birkenau, 16. Aug. Anläßlich des gol⸗ denen Dienſt jubiläums, das Herr Leh⸗ rer Gruber dahier bei beſter körperlicher und geiſtiger Friſche am Samstag und Sonntag in ſchönſter Weiſe beging, wurde dem verdienten Jubilar vom Großherzog die Krone zum Ritterkreuz zweiter Klaſſe verliehen. Mit dem Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Ver⸗ dienſtordens Philipp des Großmütigen wurde der Lehrer⸗Jubilar ſchon vor 6 Jahren bedacht. 8 Aug. Am Von der Bergſtraße, 17. 26. Auguſt 1914 hatte ſich Herr Georg Friedrich Heinzelbecker, Vater von 6 Kindern, im Alter von 34 Jahren als Kriegsfrei⸗ williger gemeldet und beſeelt von glühender Liebe zu ſeinem Vaterlande, zog er von ſeinem Wohnorte Weinheim hinaus zum großen Kampfe. Jetzt traf die Nachricht ein, daß er am 26. Mai an den Folgen einer erlittenen Ver⸗ letzung im Lazarett zu Huttholz geſtorben iſt. Ehre ſeinem Andenken. * Heidelberg, 17. Auguſt. Der Stabs⸗ kapitän Sergius Wladimirowitſch Borodin und deſſen Ehefrau Zoe geb. Kyber aus St. Pe⸗ tersburg werden laut Ausſchreiben des Amtsge⸗ richts zur mündlichen Verhandlung vor das hie⸗ ſige Amtsgericht geladen, weil ſie der Möbel⸗ ſpedition Kratzert aus Ausführung eines Möbel⸗ transportes von Tauberbiſchofsheim nach St. Petersburg vom September 1918 noch 450 Mk. nebſt 4 Proz. Zinſen vom 1. Januar 1914 ſchul⸗ den. Der Kläger beantragt die Verurteilung es Ehemannes und die Duldung der Zwangs⸗ vollſtreckung in das eingebrachte Gut ſeiner Ehe⸗ frau. Schwetzingen, 17. Auguſt. Auch geſtern zogen wieder einige ſchwere Gewit⸗ ter über unſere Gegend. Der Blitz ſchlug in die Leitung der O. E.., wodurch die Betriebe mit elektriſcher Energie ſowie die Straßenbahn nach Ketſch faſt 3 Stunden lang lährn gelegt waren. Der gleichzeitig ſtrichweiſe aufgetre⸗ tene Hagelſchlag hat in Feld und Garten wiederum ſchwere Verwüſtungen verurſacht. Plankſtadt, 17. Aug. Einem hieſigen Dickrüben⸗ und Weißlrautdieb iſt die Gendar⸗ merie auf eine eigentümliche Art auf die Spur gekommen. Der Gendarm machte bei der Ab⸗ meſſung der Hufe des Pferdes am Acker die Wahrnehmung, daß der eine Huf etwas kleiner war als der andere, Seine Erkundigung beim Schmiedmeiſter nach dem Namen des Pferde⸗ beſitzers führte dann zur Ermittelung des Tä⸗ ters. Bei der vorgenommenen Hausſuchung wurden noch über 100 Dickrüben und die Hälfte des Weißkrautes entdeckt. SHockenheim, 17. Aug. Durch Dekan Henning⸗Reilingen fand am Sonntag in der hieſigen evangeliſchen Kirche die feierliche Ein⸗ führung des neugewählten Pfarrers Heinrich Boſſert ſtatt.— Geſtern abend ſpielten zwei Schulknaben im Alter von 10 bis 12 Jahren mit einem ſcharf geladenen Terzerol. Plötzlich entlud ſich die Waffe in der Hand des einen Knaben, der Schuß traf den anderen und verletzte ihn lebensgefährlich. p. Hockenheim, 17. Auguſt. Im Spieleifer trat der 12 Jahre alte Sohn Ludwig des Werk⸗ führers Klee auf den unbeteiligten, von der Ar⸗ beit kommenden gleichaltrigen Neuberger zu und gab mit den Worten:„Geh weg, oder ich ſchieß!“ einen ſcharfen Revolverſchuß auf ihn ab. Neu⸗ berger wurde an der Lunge verletzt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Pfalz, Beſſen und umgebung. p. Lud wigshafen, 17. Aug. Erhöhte Teuerungszulagen gewährt die Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik nunmehr ihren Arbeitern mit Anfangsſtundenlöhnen von 41—44 Pfg., die Zulage pro Kopf und Woche Mk. gegenüber 60 Pfg. die ſeither gewährt wurden. Gevichtszeitung. Aug.(FJerie Mannheim, 17. 1 1 Vo ider: Landgeri zen das Geſ vird gegen zwei Szopainſ Ruſſiſch⸗Polen, Franz Juraſzek, 29. vor. Mts Frang en Gefängnis. Jeder erhält drei Wo i lhelm BöHhl 61 Jahre alte 2r aus Kade hat im vergangenen in Weinheim dem Seiler Lud! R ramm Garn Der rafte wird verurteilt.— Der aus Ludwigshafen Kameraden dazu auf, hlen, um von djieſem einige ſtandteile zu entnehmen und das Rad darauf dem Beſitzer wieder zurückzuſtellen. er Freund iſt vor einigen Wochen abgeurteilt worden; er bekam eine Woche Gefängnis. Rh. als der ſchwerer Belaſtete wurde heute zu zehn T Gefängnis entwendet. zu neun Wagneriehrling ſtiftete in Schri ein Fahrrad zu Monaten Eu eim DTagen ere paßte 8 1 nicht mehr. chlumpf hatie e Einfall. Er ging nach Mannheim und gab auf dem Tele⸗ graphenamt zwei Telegramme, eins an ſich und eins an Heim, auf, laut welchen der ſchweizeriſche Konſul in Mannheim an ſie di gehen ließ, ſich in ihrer ſtellen. Di zum Heer zu merkwürdigerweiſe befördert ing. Ihr Dienſtherr entl ie beiden ohne Kün⸗ higung und zahlte ihnen ihren vollen Lohn aus. hatten ſich die beiden Schweizer wegen Ur⸗ kundenfälſchung zu verantworten. Man erkannte gauf je fünf Wochen Geſängnis. Mit dreiſten Lüge Ja⸗ brikarbeiterin Fride Ver⸗ mieterin, die Witwe Ba„Ende Nebember te ſie ſich bei der Frau mit Koſt ein. Sie gab an, ſie ſei bei der Poſt angeſtellt und habe ein Gehalt von 120 Mk. monatlich, während ſie in Wirklichkeit beſchäfti⸗ gung war. Als der erſte Monat herum war und ihre Wirtin an die Zahlung mahnte, ſagte ſie, es ſei leider etwas vorgekommen, die Frau ihres Vorgeſetzten habe einen Griff in die Geld⸗ ſendung getan, die von Karlsruhe zur Auszahlung der Gehälter gekommen ſei, und der Vorgeſetzte habe ſie gebeten, ſich ein wenig zu gedulden, bis die Sache in Ordnung gebracht ſei. Frau Knörzer wartete auch zu, und nach einiger Zeit erhielt ſie ein anſcheinend amtliches Schreiben, durch das die Mitteilung von dein Mißgriff beſtätigt und die Vermieterin erſucht wurde, nicht zu drängen, die Sache werde geregelt. Die Frau ging ſchließlich aber doch auf das betreffende Poſtamt und zog Erkundigungen ein. Sie erhielt kühl den Beſcheid, ſie einer Schwindlerin zum Opfer gefallen ſei. Nun gab die Vermieterin der ſauberen Penſid⸗ niſtin den Laufpaß. Die K. hatte bald wieder ein Unterkommen. Bei einer Frau Eba Herbold mietete ſie ſich unter falſchem Namen ein, dies⸗ mal ohne Verpflegung. Eines Tages fragte ein Schutzmann nach ihr unter ihrem richtigen Na⸗ menz ihre Vermieterin erwiderte, ſo eine habe ſie nicht, aber dann ſtellte ſich doch heraus, daß er auf der rechten Spur war; denn die Mielerin war heimlich verſchwunden und hatte einen Schirm und ein Handtäſchchen mitgehen heißen. Der Schaden von Frau Knörzer beziffert ſich auf 150 Mk. Das Urteil gegen die Schwindlerin lautete auf 4 Mo⸗ nate Gefängnis. Eine Unmenge Vorſtrafen wegen Unfugs, Be⸗ leidigung uſw. werden dem 40 Jahre alten Kamin⸗ bauer Philipp H. vorgehalten, der Berufung ein⸗ gelegt hat gegen ein Urteil des Schöffengerichts, das wegen Sachbeſchädigung auf zwei Wochen Ge⸗ fängnis lautete. Jetzt ſteckt H. in Uniform. Man hat ihn zu einem Raſtatter Regiment geholt. Wie aus dem verleſenen Urteil hervorgeht, hatte H. am 12. April ds. Is. mit ſeiner Hauswirtin, Frau Aeckerlin in FP 6, in deren Küche eine heftige Aus⸗ einanderſetzung, weil ihm wegen Nichtzahlung der Miete gekündigt worden war. Die Frau ſagte ihm, wenn er bezahle, könne er wohnen bleiben. Er verſetzte ihr darauf eine Ohrfeige, ſchmiß die Tür zu und trat von außen mit dem Abſatz die Türfüllung ein. Er meinte heute, die Hauswirtin habe auf ſeine Frau geſchimpft, und das habe ihn in Erregung verſetzt; eine Geldſtrafe ſei genügend. Der Staatsanwalt beantragte Verwerfung der Berufung. Nach kurzer Beratung betrat das Ge⸗ richt wieder den Sgal, und der Vorſitzende fragte, ob er ſeinen Vorgeſetzten Mitteilung von dem Fall gemacht habe.„Nein,“ antwortete der Angeklagte, ich hab gut geſchoſſen und bekam deshalb zwei Tage Urlaub.“ Das Gericht entſchied darauf, daß wegen Mangels des erforderlichen Einverſtänd⸗ niſſes der militäriſchen Behörde der Fall nicht ver⸗ handelt werden könne. Die Sache wurde deshalb auf unbeſtimmte Zeit vertagt. den Lebensmittel⸗ wucher. bp. Wopms, 17. Aug. Die Stadtverwaltung verkauft in hieſigen Geſchäften an Lebens⸗ mitteln: Graupen 45, Reis 65 Pfg., Pflan⸗ zenfett in Tafeln.20 Mk., Tapiokamehl 38 Pfg., Kartoffelmehl 35 Pfg., Stangenmakkaroni 60 Pfg. per Pfund, kondenſierte Milch 50 Pfg. die Doſe und große Heringe 13 Pfg. per Stück. Briefkaſten. R. W. Wenden Sie ſich an das hieſige Kauf⸗ mannsgericht, das entſchieden hat, daß den zur Gegen Fahne Einberufenen das Gehalt für die übliche Kündigungszeit weiter zu zahlen iſt. Die betr. Rechtsauskunftsſtelle beſteht noch. beträgt Fetzt.20 Einquartierung in Ladenburg. beſteht für die Durchführung der Einquartiern eine aus Mitgliedern des Einquartierungskommiſſion, die über jede einzelne Zuteilung entſcheidet, ſichtigung der im einzelnen Falle vorliegenden Verhe tniſſe. Die zenden Beſtimmungen ben ſich im.⸗Geſ. FJuni 1878 insbeſondere im 8 6. Verwundete im Vereinslazarett Eliſabethſchule. Der erſte Beſuch eines opelinluftſchiffes über Mannheim fand am 4. Auguſt 1908 ſtatt, als Graf Zeppelin ſeine große Rheinfahrt ausführte. Der erſte Aufſtieg eines Zeppelinluftſchiffes erfolgte von der ſchwimmenden Halle auf dem Bodenſeg am 2. Juli 1900. Altersrente. Anſpruch auf Altersrente hat nach zurückgelegtem 70. Lebensjahr nur, wer eine Quitti tte beſitzt und mindeſtens 200 Wochen⸗ ge geleiſtet hat durch Einkleben von Ver⸗ ſicherungsmarken. Das Alter allein begründet keinen Anſpruch auf Rente. Auskunft erteilt das Großh. Verſicherungsamt im Bezirksamtsgebäude, I. 6. 1, Zimmer Nr. 42. Die Frage, ob jemand noch eine anderweite Penſion bezieht, iſt auf die Altersrente ohne Einfluß. Letzle Meldungen. Der Fall von Nownd. V Berl. Bur) Berlin 18. Aug.(Von u. Die VB. Z. ſchreibt zum Fall von Kowno; Mit der Eroberung von Kowno iſt der rechte Flügel⸗ ſtützvunkt der befeſtigten Njemenlinie den Ruſſen verloren gegangen und damit hat die ganze Linie ihre hauptſächlichſte Stärke und Bedeutung verloren. Die übrigen Befeſtigun⸗ gen, die ſich bis nach Grodno hinziehen, ſind verhältnismäßig unbedeutend und ſtellen nut brückenkopfartige Anlagen dar. Der große Erfolg, den die 3 rung von Kowno erzielt haben, muß auch füß die weiteren Rückwärtsbewegungen des ruf⸗ ſiſchen Heeres von Bedeutung ſein. Sie haben einen wichtigen Teil ihres Flankenſchutzes ver⸗ loren, da die Deutſchen nunmehr in der Lage ſind, auch in dieſer Gegend ihren Vormarſch in derſelben erfolgreichen Weiſe forkzuſetzen, wie auf dem übrißſen Teil des Kriegsſchau⸗ platzes. In deutſchem Beſitz bildet die Feſtung aber einen feſten Stützpunkt zur Behauptung des eroberten Gebietes und zur Sicherung des dahinter liegenden deutſchen Landes. Ser beſſarabiſchen Grenze. Berlin, 18. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Czernowitz wird der B. Z. gemeldet⸗ Geſtern fanden an der beſſarabiſchen Grenz⸗ front größere Geplänkel ſtatt. Im Laufe des Nachmittags gelang es unſeren Truppen die Ruſſen überraſchend anzugreifen und ſie gus ihren vorteilhaften Stellungen zu werfen. Die Ruſſen verſuchten im Laufe der Nacht unſeres Truppen die Stellungen wieder zu entreißen, doch blieben ihre Anſtrengungen erfolglos. So mußten ſie die unſrigen im Beſitze der gewon⸗ nenen Schützengräben belaſſen. 5 Eine Spende des Papſtes. JBerlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur Der Papſt hat für die Oſtpreußenhilfe 10000 Mark geſpendet. 5 Berlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Daß Graf Poſadowsky zurzeit das Land⸗ ratsamt in Elbing verwaltet, iſt hier und da in der Preſſe falſch ausgelegt worden. Es handelt ſich, wie wir hier feſtſtellen möchten, für Graf Poſadowsky lediglich um eine vorübergehende Vertretung ſeines zeitweiſe in der kaiſerlich deutſchen Zivilverwaltung nach Ruſſiſch⸗Polen abgeordneten Sohnes. Graf Poſadowsky hat bei dem gegenwärtigen Mangel an Beamten es für ſeine patriotiſche Pflicht gehalten, ſich zur Verfügung zu ſtellen. Dafür gebührt ihm Dank, nicht aber billiges Gewitzel. lich.) Nach dem„Rjetſch“ hat der Duma⸗ Präſident an den Generaliſſimus wegen des Reden der liberalen Abgeordneten im Kiewer Verbots der Veröffentlichung der liberalen Abgeordneten Militärbezirk telegraphiert, das ſowohl von der Rechten wie von der Linken ge⸗ eignet ſeien, den Mut zu heben und das Ver⸗ tlauen zur Organiſierung der Verteidigung zu wecken. Ein derartiges Verbot ſei deshalb für den Geiſt in der Armee ſchädlic. * 4 dKarlsruhe, 18. Aug.(Priv.⸗Telegr.) Wie erſt nachträglich bekannt wird, ſchlug det Blitz bei dem ſchweren Gewitter am Sonntag in den Ausſichtsturm auf dem Turmhauſe bei Durlach. Auf dem Turme befanden ſi zu derſelben Zeit ein Landſturmmann, ſeine Tochter und drei weitere Mädchen, die vom Blitze getroffen wurden und bewußtlos nieder⸗ ſtürzten. Die Getroffenen wurden in das Dur⸗ lacher und ſpäter in das Karlsruher Kranken⸗ haus verbracht. Drei der Mädchen erholten ſich wieder, während der Landſturmmann ſchwer verbrannt wurde. Ihm wurde der ganze li 7 Arm verbrannt, ſowie ſein rechtes Bein ge 1 lähmt. Auch das eine der Mädchen Brandwunden. Berlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Der Alterspräſident des Landtags, Abgeordne⸗ ſtorben. In Ladenburg Gemeinderats gebildee neue 22 Truppen mit der Erobe⸗ Erfelgreiche Geplänkel an Petersburg, 18. Aug.(WTB. Nichtamt⸗ im Kiewer Verbot ſei durchaus verkehrt, da alle Reden in der Duma ter v. Strombeck, iſt heute Morgen hier ge⸗ „% — —7 aus der Maschinen- und Kiein- Mitwoch, den 18. Auguſt 1915. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. eisenindustrie. Der Jaſrresberichit der Maschinenbau- und Neineisenindustrie-· Berufsgenossenschaft für das Jahr 1914 gestattet interessante Einblicke in die geschäftlichen Verhälmisse der rheinisch-⸗ Westkäkischen Maschinen- und Kleineisen- inckustrie. Wor allem werden auch die Wirkungen des Krieges hervorgehoben. Cunächst trat bei Ausbrugch des Krieges eine völlige Stok kung des regelmäßigen Geschäftsganges in den Betrieben ein. Viele von innen kamen fast zum Stilstand, einesteils, weil namentfich im Rhein- lunde auch der Landsturm sofort bei der Mobil- nactumg einberufen wurde und auch die sonst noch verfügbaren Arbeitskräfte in erheblichem Umtange ru den ausgedemten und dringlichen Belestigumgsarbeiten der Festungen herangezogen rtercten, S0 daß Arbeifskräfte zunächst überhaupt niellt in irgendwie nennenswertem Umange dler ludustrie verblieben, andernteils, weil die Aus- kührung aller Aufträge flir das feindliche Aus- land and fiir Uebersee umterbrochen werden nnißte, da der Land- und Seeverkehr nach dem Auslance gesperrt war, umd weil im Inlande zu- gachst Hir Privatunternehmungen jegliche Neigung ſellte. Dazu kam für viele Monate die vollkom- mene Sperrung des linierheinischen Güterver- behrs. Erstin denfetzten Monaten des Jahres 1914 trat in diesen Beziehungen all- mähllich eine gewusse Besserung ein, auch brach- ten cie füim einzlne Industriezweige an den Markt komintendem Aurfträge des Heeresbedarfs wieder Beschiittigung, doch honnte der Ausfall in den Monaben August bis Novemben durch die allmäh- liche Steigerung der Beschäftigung, die im Mo- gnat November eimzusetzen begann, naturgemäß in den werigen Wochen bis zum Jahresschluß nichit wiecder werigemacht werden, so daß die Ja h- reslohnsumme der Arbeitenschaft trotz der Steigerung den Lomsätze um rund 14 Prozent niedriger ausfiel als im Jahre zuvor. Hierzu konnnt, daß eine game Amahl von Be- trieben zum völligen Erliegen gekommen war, weil die Inhaben oder die Betriebsleiter zu den Fahnem einberufen waren. Die Zahl der Voll- arbeiter in den Betrieben der Berufsgenossen- Schalt ging von 288 309 im Jahre 1913 auf 243 477 im Jahre 1914 zurück. Und zwan bewegte sich die Ziffer der Vollarbeiter in den einzelnen Sek- bonen uie doigt: 1914 1913 Dortmund 41 396 48 581 Hagen 23 469 27 623 Altena 3532 26 948 Düsseldorf 62 135 71505 Remscheid 58 846 71398 Cöln 34 099 42 254 Die Lohnsumme ging von 404 Milhonen Mark im Jahre 1913 auf 341 Miflionen im Jahre 1014 Zurück. Das istf ein Weniger von 63 Millio- nen Mark. Trotzdem kam auf einen Vollarbeiten ein Jahreslohm von 1 710 Mark gegen 1 626 Mark im Jahre 1913. Insgesamt wurden diese Löhne in 8848 Betrieben ausgezahlt, von denen 2 889 dem Masciinenbau, 5 059 der Kleineisenindustrie angehörten. Die finanzieflen Ergebnisse zeigen ebenfalls eine Minderung. Eiegen auch für die Betriebe in Rleinland-Westfalen keine besonderen Nachweise vor und fehlen Nachweise aus der Neimeisenindustrie überhalpt, s0 Vönnen Wir doch aus den Erträgnissen der Aktienbetriebe des (Maschmenbaus einigermaßen auf den Grad des Fückganges in der Gewinnerzielung schließen. Für 178 Aktienbetriebe mit einem Aktienkapiial von 400,44 Millionen Mark stellten sich die Ab- Schreibungen auf.74 Prozent des Napitals gege⸗; 905 im Jahre 1913, der Reingewinn aber betrug für 1914 13,30 Prozent des Kapitals gegen 14,86 im jahre zuvor. Abschreibungen und Reinge- Wine zusammen machten für 1914 21,13 Prozent des Aktienkapitals aus, wWährend sie für 1913 391 Prozent betrugen. Das Wieniger beläuft sich auf 2,78 Prozent. Natürlich liegen die Ver- kältnisse im einzelnen sehr ungleichmäßig, aber im Mittel dürfte dieses Minus doch den Grad der Abnahme in den Erträgtissen einigermaßen rich- üg widerspiegeln. In den ersten Monaten des faufenden Jahres hat sich die Erliolung, die im Noyember 1914 eingesetzt hatte, Weiterhin kräftig bortgesetzt. Frankfurter Effektenbörse. Frankfurt, 18. Aug.(Privattel) Die Eim- nahme der Festung Kowno mit der Erbeu- tung der vielen Geschütze machte einen erfreu- lchen Findruck. Im freien Verlehr bewegte sich dass Oeschäft aber in sehr ruhigen Bahnen. Die Börse war beeinflußt auf die Nachricht, daß sicht der Reichsschatzsekrefär Dr. Helflerich über eine Der Kursstand konnte sich im allgemeinen be⸗ haupten. Besondere Bewegungen sind nicht zu verzeichnen. Montanpapiere vereinzelt fester, Kriegsaktien und chemische Werte ruhig. Leder- aktien fest. Heimische Anleihen gut behauptet. Der Geldmarkt bleibt weiter leicht und in flüs- siger Verfassung. Der Privatdiskont blieb un- verändert. Berliner Effekten börse. Berlin, 18. Aug.(WIB.) Der Fall RoWno wurde an der Börse freudig begrüßt, änderte aber an der Geschäftsstille infolge der gewünschten Zurückhaltung der Spekulation nicht viel. Immer- hin machte sich ein gewisses Interesse für ver- schiedene Aktien von Stahlwerken, Montan- und Oberschlesische Aktien bemerkbar, ohne daß aber damit nennenswerte Preisveränderungen verbun- den wWaren. Kriegsanleihen waren un- verändert und gut gehalten, Devisen Waren bei kleinen Veränderungen unverändert. Vom englischen Geldmarkt. Der abermalige starke Rückgang, den der Ster- lingkurs zum Schluß der vergangenen Woche in New/ Vork erfuhr, hat in London, wie die Aus- lassungen der jetzt vorliegenden Blätter erkennen dassen, lebhafte Beunruhigung hervor- gerufen. Die Times sagt dazu u.., daß dieser Vorgang das Gefühl der Erregung, das seit der erfolgreichen Begebung der grogen Kriegsanleihe am Geldmarkt sich entwickelte, noch gesteigert habe. Die Leiter der Aktienbanken führten leb⸗ hätten, die staatliche Finanzverwaltung auf ihre sie dem Staat bei Begebung der Anleihe geleistet hätten, die staatliche iFnanzverwaltung auf ihre Verhältnisse zu wenig Rücksicht nehme, sie im dunkeln lappen lasse und heimliche Finanzpolitik treibe. So war es eine ganz besonders unerfreu- liche Ueberrascung für die Banken, dem Wochenausweis des Schatzamts zu entnehmen, daß nicht weniger als 160 Mill. Pfund aus den Ein- zahlungen auf die Kriegsanleihe zu Rückzahlun- gen an die Bank von England verwandt worden seien. Der erneute Rückgang des Sterlingkurses bis auf etwa 4,70 c hatte dann am Samstag eine äugerst nervöse Haltung des Geldmarktes zus Folge. Trat schlieglich auch Wieder eine Kleine Erholung ein, so liegt, wie die Iimes hervorhebt, im Stande des Kurses doch eine schWere Be- nachteiligung des Handels, der ah- lungen nach den Vereinigten Staaten zu leisten hat. Der Diskontmarkt antwortete auf die Schwäche des amerikanischen Wechselkurses sehr scharf. Die Sätze für alle Wechisel zogen in be- merkenswerter Weise an. Beste Dreimonatswech. Sel waren unter 4½ Prozent nicht unterzubrim- gen, aber der Markt wan sehr zerfahren, und es am zu keinen größeren Geschäften. Da es an jeder amtlichen Veröffentlichung darüber fehlte, ob irgendwelche Maßnahmen zur Kräftigung des Wechsellcurses in Aussichf genommen ssien, er- örterte man am Geldmarkt lebhaft die Aussicht Auf erhebliche Goldausfuhr in der nächsten Zeit und die Möglichkeit einer Erhöhung des Diskontsatz es der Bank von England. Man bezweifelt jedoch allgemein, daß eine Er- Höhung des Banksatzes die gewünschte Wirkung haben würde, da der Wechselkurs sich verschlech- tert hat, Obwohl Geld am offenen Markt teuren gewordden ist, und obwohl der Zinssatz für Schatzwechsel erhöht worden ist. Es bleibt aber zu beachten, daß der Privatwechselzinsfuß inzwi- schen Wweiter auf 5 Prozent gestiegen ist und da- mit die offizielle Bankrate erreicht hat. GNoldagio in Petersburg. Die Anstrengungen, Gold in die Staatskassen zu ziehen, haben nach der„Nowoje Wremia“ vom 8. S. im den letzten Tagen zu einer sehr lebhaften Nachfrage nach Goldmünzen geführt. Es haben sich sogar Aufkäufer von Gold geiunden, die für eine Fünfrubelmünze 6 Rubel Papier anbieten. Stadtanleihen von Riga und Wilna an der Londoner Börse. „Financial Iimes“ vom 11. 8. berichtet darüber: Die%prozentige Rigaer Stadtanleihe, von der noch 1 322 700 Pfid. Sterling im Umlauf sincl, wurde Februar 1914 in London noch zu 91% an- geboten. Am 3. Juni 1915 betrug die amtliche Notierung 83. Die Sprozentige Wilnaer Stadtanleihe, von der noch 446 820 Pfd. Sterling im Umlauf sind, wurde im Mai 1912 vom anglorussischen Trust mit 96 angeboten. Die letzte amtliche Londoner Notierung vom 17. Juni 1915 betrug 82. Mandel und Industrie. Der englische Aussenhandel im ersten Hrlegsilahr. In einem Rückblick der„Financial Times“ vom 11. Aug. heißt es: Solange noch deutsche Schiffſe auf dem offenen Ozean waren, d. h. zu Beginn des Krieges, War eine gewisse verständliche Zurückhaltung der bri- tischen Handelsflotte zu bemerken. Das hat längst aufgehört; der Schiffsverkehr nimmt ständig wie⸗ der zu, und es ist nicht die verhältnismäßig kleine Wirkung des Unterseebootkrieges, sondern das Versagen der Märkte und die geminderte Kauf- Kraft aller Länder der Welt, die sich noch in einer Minderung der britischen Ausfuhr geltend macht. Es führt zu falschen Schlüssen über die Passi- vitat der englischen Handelsbilanz, Wwenn mau, wWie das jetzt vielfach geschieht, nur die Ziffern der letzten sieben Monate betrachtet. Man muß das ganze Jahr vom 1. August 1914 bis 31. Juli 191ʃ5 betrachten, zumal das die Zeit von Ernte bis Ernte ist, während der ein Minus von Einfuhr in Nahrungsmitteln in den ersten Monaten nachge⸗ holt werden konnte. 1 Wiunsteuer äubßern dürite.?ß Oann ergibt sich ein freundlicheres Bild, aber doch noch eine Ausfuhrverminderung von 105 539 000 Pfd. Sterling und eine Einfuhrvermeh- rung von 3 171 500 Pfd. Sterl. gegenüber 1914. Die Einfuhr an Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak hat um 70 000 100 Pfd. Sterl. zugenommen, wWas bezüglich Getreide, Mehl, Fleisch und Molkerei- erzeugnissen nicht auf Vermehrung der eingeführ⸗ ten Menge, sondern auf gestiegenen Preisen be⸗ ruhtt. Der Rückgang der Einfuhr von Rohstoffen um 18 755 000 Pfd. Sterl. beruht im wesentlichen auf dem Rückgang des Baumwollpreises, wänrend die Preise von Wolle, Rohjute, Gummi und Oelen ge⸗ stiegen sind. Die Verminderung der Einfuhr von Fabrikaten um 47 500 000 Pfd. Sterl. bedeutet eigentlich nur eine erfreuliche Ersparnis von Aus- gaben. Diese würde noch mehr hervortreten, wenn nicht Kupfer, Blei und Zink, die für Muni⸗ tionsherstellung eine so große Rolle spielen, sta- tistisch unter Fabrikaten subsumiert würden. Da- bei darf man freilich nicht vergessen, daß Muni⸗- tion ebenso Wie alle anderen direkten Regierungs- einkäufe in der Einfuhrstatistik nicht erscheinen. Der Gesamtausfuhrrückgang von 172 176 500 Pfd. Sterl., zu dem noch die Minderung der Wiederausfuhr fremder und kolonialer Güter um 20 191 300 Pfd. Sterl. kommt, verteilt sich so, daß auf Nahrungs- und Genußmittel 9 322 800, auf Rohstoffe 24 009 600 und auf Fabrikate 136 761 500 Pfd. Sterl. kommen. Bei den Rohstoffen ist er hauptsächlich auf Verminderung der Kohlenausfuhr zurückzuführen, die durch die Preissteigerung nicht ausgeglichen wurde. Bei den Fabrikaten, mit Ausnahme derer der Baumwollindustrie, ist Wahrscheinlich der größere Teil des Ausfalles durch heimischen Bedarf und Regierungsaufträge ausgeglichen worden, und es ist eigentlich eher zu verwundern, daß der Ausfuhrhandel unter den ge- gebenen Umständen sich noch so hoch halten konnte, Wie er es getan hat. Im Ganzen kann ein Rückblick nur hoffnungs- voll stimmen, zumal letzthin in eigentlich jeder Be- ziehung ein Fortschritt fühlbar war.(Zu dieser hoffnungsvollen Stimmung ist nicht die geringste Ursache vorhanden, da der englische Außenhandel im ersten Kriegsjahr nach unseren neulichen Aus-⸗ führungen in Nr. 306 v. 16. d.., auch ohne die ist. D. Schriftl.) Englands Kraftwagen-Industrie. Eine private Versammlung der bedeutendsten Kraftwagenbauen beschloß laut„Daily Tele- graph“ vom 13. 8, der Regierung zur Kenutnis Zu bringen, daß die Mehrzahl der Firmen wi chtf mehn einen Wärksamen Wettbewerb mit den ausfändischen, namentlich amerikani⸗ schen, aufrechterhalten könnten, da Sie ausschließlich durch Regierungsaufträge in Anspruch genommen seien. Nach dem Kriege würde es Jahre dauern, be- vor die englische Kraftwagenindustrie sich hre irühere führende Stellung wieder erobert hättbe, wWenn nicht schon jetzt etwas für die Industrie geschähe. Warenmärkie. Berliner Getreidemarkt Berlin, 18. Aug.(WITB.) Getreidemarkt ohne Notiz. Die Tendenz am Getreidemarkt war heute im allgemeinen schwächer durch erneutes Aut⸗ tauchen von Gerüchten über die Festsetzung von Höchstpreisen. Für Mais khat die Unternehmungslust stark abgenommen trotz er- niedrigter Preise. Das Geschäft mit Mais auf Ab⸗ ladung wWar sehr gering und wenn auch die For- derungen in Lokoware um 3 bis 4 M. erniedrigt Waren, so fanden sich doch nur wenige Käufer. Auch ausländische Gerste waren—8 M. billiger zu haben, doch fehlte auch hier die Nachfrage. Erbsen waren reichlich am Markte, aber unbe⸗ achtet, da die Preise nicht herabgestzt wurden. Die anderen Artikel zeigen bei stetigen Preisen eine ruhige Nachfrage. Amerikauischer Eisen- und Stahlmarkt. Aus Pittsburg wird über die Lage am A merikanischen Eisen- und Stahl. markt folgendes berichtet: Die Tendenz des Roheisenmarktes ist fest bei lebhaftem Geschäft. Die bis jetzt feiernden Tiochöfen nehmen ihren Betrieb wieder auf. Auch am Stahlmarkt ist die Haltung bei regem Verkehr als ſest zu bezeichnen. Aus dem Inlande liefſen große Aufträge ein, und auch aus dem Auslande sind die Werke mit Aufträgen noch überhäuft. In der letzten Woche wurden große Ordres auf Stahl⸗ schienen begeben. Die Preise für Stahlstäbe stei- gen schnell, ebenso die Notierungen für Stahl⸗ Platten, Barren und Bleche. Verkehr. Fahrpreisermässigung von 50% zum Be⸗ such der Leipziger Herbst-Mustermesse. (Beginn Sonntag, den 29. August) Dank dem Entgegenkommen der Eisenbahnverwaſtungen Werdel den Meßbesuchern halbe Fahrpreise auf den deutschen Staatsbahnen in der Weise ge⸗ Währt, daß die in der Zeit vem 23. August bis 3. September 1915 zwecks Besuchs der Leipziger Herbst-Mustermesse gelösten besonceren Fahr⸗ karten II. Ooder III. Klasse nach Leipzig Zur Rück. fahlrt bis mit 10. September 1915 ohne Nachzah⸗ lung berechtigen. Zur Lösung dieser besonderen Fahrkarfen ist eine Bescheinigung über den Meß- besuch erlorderlich, die yon der Handelskammer Regierungskäufe mit 8,3 Milliarden Mark passiv- Leipzig auf den Namen ausgestellt wird. Die Be⸗ scheinigung ist von dem Meßbesucher Zzu unfer⸗ schreiben, bei der Lösung der Fahrkarte und Später stets zusammen mit dieser vorzuzeigen, bei Beeudigung der Rückreise aber zusammen mit der Fahrkarte abzugeben. Antrüge auf Ausstel- lung derartiger Bescheinigungen sind umgehend an den Meß-Ausschuß der Handelskammer Leig⸗ zig unter Angabe des Vor- und Zunamens, des Wohnortes und der Beziehung zur Firma(Prig- Zipal, Angestellter, Ehefrau, Sohn, Tochter uswyg z richten. Sondervergünstigungen, etwa ledig⸗ lich für die Hinreise, oder nur für die Nückreise, bestehen nicht, Die Fahrpreisermäßigung er⸗ streckt sich außerdem nun auf die Besucher(Aus⸗ steller wWwie Einkäufer) der Herbst-Mustermesse. Zahlungseinstellungen, Liculdatonen und Konkurse. Aus der denatschen Ronkursliste. Bautzen: Nachlaß des Schmieds ſohaun Schulze; Berlin: Kaufmann Robert Wießner, Breisach: Nachlaß des Schlossermeisters Adolf Hauser; Elsterberg: Sattlermeister K. Golle; Harburg(Elbe): Kaufmann Robert Hofmann; LeipZ Iig: Kaufmann Kiwa Blumenkranz; Nürnberg: Lederhändler Martin Zeilinger, Passau: Nachlaß des Hausbesitzers Alois Erbersdobler; Recklinghausen: Kolonial- Warenhändler Lorenz Sikorski; Senftenberg (Lausitz): Altwarenhändler Johannes Pfeiffer; Tilsit: Nachlaß des Hauptmannes Armin Sa- droszinsky; Waldenburg(Schles.): Nachlaß des Bäckermeisters Erich Nühnel; ZWiekau (Sachsen): Glasermeister Kurt Wagner, Letzte Handelsnachriehten. r. Düsseldorf, 18. August.(Priy.-Tel) Bei der Gewerkschaft des Steinkohlenberg- Werks Carolus Maguus in Essen-Run ergab sich bei einer Kohlenförderung von 63 Tonnen gegen 62 907 Tonnen und bei einer Koks erzeugung von 15 750 Tonnen gegen 12080 ein Gesamtbetriebsüberschuß von M. 62 395 gegen M. 70 780 woraus M. 45.— gegen M. 45.— Aus⸗ beute zur Ausschüttung gelangten. r. Düsseldorß, 18. Aug.(Priv.-Tel.) Eine neue Kohlengewerkschaft unter dem Namen„Pionier“ errichtete die Kohlenreederei Nathan Stinnes in Mühlheim a. d. Ruhr mit dem Sitz in Duisburg-Ruhrort. Die Gewerkschaft ist eine gothaische. Der Grubenvorstand ist gebildet aus den Herren Kommerzienrat Gustæv Stinnes in Mühlheim a Ruhr, Vorsitzender; Berghaudirek- tor Hermann Hleyer, Solingen i.., stellvertreten⸗ der Vorsitzender; Kommerzienrat Karl Wehen⸗ meyer in Mülheim a. d. Ruhr, Kaufmann Johann Noll in Frankfurt a. M. und M. Graßwann in Essen d. Ruhr. Geſchäftliches. Die elektrophyſ. Lichtheil⸗Anſtalt Königs Maun⸗ heim, C 2, 1, hat ſich im Laufe der langjährigen Tätigkeit auf dem Gebiete der neuen elektrophyſi⸗ kaliſchen Heilmethode als das beſteingerichtetſte Inſtitut in Mannheim und Umgebung erwieſen. 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Derſelbe iſt in allen Goldwaren⸗Geſchäften käuflich und es ſei noch bemerkenswert, daß ein feſtgeſetzter Teil des Erlöſes vertragsgemäß der National⸗Stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge⸗ fallenen zufällt. ...— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; ſjür den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. HI. Direktor: Erust Müller. 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 18. Auguſt 1915. Zlehung., 7. u. 8. hten oilund.-Cel cterle dor Deutschen gena Seee 2u ertn Porto u. Liste Wohlfahris-Lose zu MHk. 3. 3 ics 30 Pig. zu haben in den bekannten Loseverkaufsstellen Dudl. Müller& Co.„ dn 12 5 105 Lose hier bei Moritz Herzberger, O 6, 5, E 0 Adrian Schmitt, R 4, 10, August S ehmitt, F2 1. Georg Engert, Windeckstrasse 11. 12515 Großh. Hof⸗ und National⸗Theater. Einladung zum Abonnement. Für die Vorſtellungen des Großh. tionaltheaters im Spieljahr 1915/16 Abonnements enktgegengenommen. Auf das II. Vorſtellungen an eingeführt worden. ſchußbeſchluß der der Hof⸗ und? werden Na⸗ moch 4968 Warketk iſt ein Abonnement für 45 Werktagen zum Preiſe von 115 Mk. Splange die durch Bürgeraus⸗ vom 27. 3. 1914 feſtgeſetzte Erhöhung Abonnementspreiſe nicht in Kraft tritt, beträgt Abonnementspreis Mk. 100.—. Die Abonnementsbedingungen und auf Wunſch auch zugeſandt werden, ſichten über die verfügbaren Plätze Hoftheaterkaſſe aus. Hoftheater⸗Intendanz. Abonnement für das Spleljahr 1915/16 betr. Für die Zahlung der auf 1. September 1915 fäl⸗ ligen erſten Halbjahresrate der Abonnements für die Spielzeit 1915/16 iſt eine Friſt bis 1. Dezember 1915 eingeräumt worden. ⸗Preiſe, die ſowie Ueber⸗ liegen bei der Hoftheater⸗Intendanz. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Donnerstag, den 19. Auguſt 1915. Jeſuitenkirche. 7 Uhr Austetlen der hl. Kom⸗ munion.— 7 Uhr Engelamt für Katharina Möller. ½10 Uhr hl. Meſſe. Abends ½8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland mit Segen. 6 Von der Reise zurilek Nervenarzt Dr. Fritz Kauimann!] N 2, 9. 16588 erhöht den Nährwert aller Fleiſchkoſt, macht auch den Fleiſchgenuß völlig entbehrlich. TOPOl. mag ich nicht mehr entbehren. Dasſelbe iſt nicht nur nahrhaft, ſondern ſorgt auch für regelmäßigen Stuhlgang, iſt appetitanregend, übt auf den ganzen Körper eine wohltuende, kräftigende Wirkung aus. Wir eſſen kein Fleiſch mehr, da wir es durch Topol gauz entbehren können. Hannover, den 26. Juli 15. Frau A. H. TOPOIL wird in meinem Haushalt täglich zu allen Speiſen verwendet, ich möchte es nimmer miſſen. Ich litt längere Zeit an Magenbeſchwerden, die nun ganz verſchwunden ſind. Kann es als ſehr gutes Nähr⸗ und Kräftigungsmittel empfehlen. Hannoper, 10. Juli 15. 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