41 .— 7 — * ee 2. ——— ezngzerets: d0 Pfg. wonafedd. Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtauſſchlag M. 5. 72 im Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Nolonel- Seile 50 Pfg. Reklame⸗Selle„ Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 1+ 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 39 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Weis ggcrisc-Haregs: „Generalanzeiger Raunheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗AHbteilung. 341 Schriftleitung Verſandleitung u. Verlagz⸗ buchghandlung. 218 u. 7869 SZweig ſchriftleitung in Berlün Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bellage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 402. Mannheim, Donnerstag, 19. Auguſt Ne Ruſſen räumen ihre Stellungen gegen 1915. iber Kalwatja⸗Suwalli. (Abendblatt). Zwei weitere Forts von Nowo⸗Georgiewsk erſtürmt.— Die Einſchließung von Breſt⸗Citowsk macht ſtarke Fortſchritte. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 19. Aug. (WTB. Amtlich.) wWeſtlicher Ariegsſchauplatz. Zwiſchen Angers und Souchez führte der Gegner geſtern Abend einen während des ganzen Tages durch Artilleriefeuer vorberei⸗ teten Angriff durch. Er drang ſtellen⸗ weiſe in unſere vorderſten Gräben ein und hält in der Mitte des Angriffsabſchnittes einen Teil noch beſetzt, iſt auf der übrigen Front aber bereits geworfen. Inu den Vogeſen erneuerte der Feind geſtern ſeine Angriffe nördlich von Mün⸗ ſterx gegen unſere Stellungen auf dem Lingekopf und Schratzmännle. Nach vorübergehendem Vordringen bis in einzelne unſerer Gräben auf dem Lingekopf iſt der Geg⸗ ner dort überall zurückgeſchlagen. Am Schratzmännle iſt der Kampf noch im Gange. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Seit der Einnahme von Kowno wurden noch 30 Offiziere und 3900 Maun ge⸗ fangen genommen. Unter dem Drucke der Fortnahme von Kowno räumten die Ruſſen ihre Stellungen gegenüber Kalwarja⸗ Suwalki. Unſere Truppen fol⸗ gen. Weiter ſüdlich erſtritten deutſche Kräfte den Narew Uebergang weſtlich Tykvein und nahmen dabei 800 Ruſſen gefangen. Die Armee des Geuerals von Gallwitz machte Fortſchritte inöſtlicher Rich⸗ tung. Nördlich Bjelsk wurde die Bahn Byaliſtok⸗Breſt Litowsk erreicht. 2000 Ruſſen wurden zu Gefangenen gemacht. Im Nordoſtabſchnitt von Nowo⸗ Georgiewsk überwanden uuſere Truppen den Wrka⸗Abſchnitt. 2 Forts der Nordfront wurden er⸗ ſtür mt. Ueber 1000 Gefangene und 125 Geſchütze fielen in unſere Hand. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Teopold von Banern. Der linke Flügel trieb den Jeind kämpfend vor ſich her und erreichte abends die Gegend weſtlich und ſüdweſtlich von Mielejezyce. Der rechte Flügel über den Bug bei Mielnik vorbrechend, warf den Gegner aus ſeinen ſtar ken Stellungen nördlich des Abſchnittes und iſt im weiteren Vor⸗ ab,, a, Nuguen, 5 2 eebolbir 77 Offerjempol ehhr, 8½%, 5 , eeee e, —— 665 beperee e, 55 Ffusieng* 555 aberfen e. Jon, 46755 LD 4— 978 4 eclonele 4 ee, Fkeneln T 2 0 JsS0leg 85 4 45 5 ee, oͤcee, ͤ, elles bulen 78 1—2 75 Katee Natgle 75 Viasgntn, ee, ouacene 99d a, 72 M1. 8 lbeuollum 1 Volkor 1 250 n 1— —— 5 7 5 5 2 29552 Die òWestrusslschę Frunt] Kovng 5 Hemei ge, 7 Aunusf 2 AAugusf eee eee, e S. ee, 755 35 Relostoct e 775 eee, Lide „ undg.Sellubun Kaacnee, N. 2 eee 5 Se . Sgsg 8 25 7 Son, CBiesk A N + 5 2 85 2 N—— hany Feſgg esclecsel 2— Svoel,— Cinoine olplow,„„ N eeee ee 52 aeſ, 1 9,* 7 1 e. ene* 5 7 Kobrin eee Seeee 9 e W⸗— 70 c be 5 93 im 58 8 5 eee Bresf, S 1 5ů0 N———— 1—— 8925 Hehen. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Nackenſen. Auch hier wurde zwiſchen Niem r w und Jan ow der Bugübergang von den verbündeten Truppen erzwungen. Vor Breſt⸗Litowsk drangen deutſche Truppen bei Rokitno(ſüdöſtlich von Ja⸗ now) in die Vorſtellungen der Feſtung 8ein. Oeſtlich von Wlodava unſere Truppen den g Unter dem Druck unſeres Vorgehens halb und oberhalb von Wlodava ge⸗ rüumk; er wird verfolgt. Oberſte Heeresleitung. mit: Richtun rung. itzminen an der Einfahrt in den Meerbuſen 4 In der Gegend von Ein Verſuch der deut ſen wir ünaburg wie Auguſt und d Vor nach dem Feinde hin den auf dem klich des feſtz m 18. zurück tſchen zur Offenſive überzr Kowu o haxtnäck uſetze Der ruſſiſche Tagesbericht. Petersburg, 19. Aug.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der Generalſtab des Generaliſſimus teilt Ri 9 g Jakobſtadt keine weſentliche Verände⸗ und in der ſchen Flotte, unſere von Riga auszufiſchen, wurde durch das Feuer unſerer Kriegsſchiffe vereitelt, In der Richtung die Verſuche der rzugehen, in der em daraguffolgenden gelang es den igen llitägigen ungeheure Verluſte N. Dile Auf dem rechten Ufer des Niemen haben alle Befeſtigungswerke in unſerem Beſttz. Auf der Front des oberen Narew, ſowie zwi⸗ ſchen dieſem Fluß und dem Bug dauern die Kämpfe vom 16. Auguſt und 17. Auguſt mit wechfelndem Erfolge an. Der Feind unter⸗ nahm beſonders hartnäckige Angriffe auf die Straße nach Bjaliſtock, Bielsk vom Weſten her. Am Bug und in der Gegend der Eiſenbahn Siedlee⸗Tſchireſcha unternahmen wir, nachdem wir die Offenſive der Deutſchen zurückgewieſen hatten, einen erfolgreichen Gegenangriff, bei dem wir einige Maſchinengewehre erbeuteten. In der Gegend von Nowo⸗ Georgiewsf ſetzt der Feind ſeine hartnäckigen Angriffe auf der Nordoſtfront gegen die Beſeſtigung fort. Die Hauptanſtrengungen der iſt. wir Deutſchen ſind dabei gegen die Befeſtigungen gerichtet, welche die von Mlawa kommende Eiſenbahn be⸗ herrſchen. Am oberen Bug an der Zlota⸗Lipa und am Dyjeſter keine Veränderung. Petersburger Meinungen über Deutſchlandss Abſichten. m. Hön, 19. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet pon der holländiſchen Grenze: Die„Morningpoſt“ meldet aus Petersburg: Die Verkürzung der deutſchen Front hat betra ch t⸗ liche deutſche Streitkräfte fei⸗ gemacht, die zur Verteidigung an den Njemen und die Düna geſandt wur⸗ den, wo die Operationen drohen, äußerſt wichtig zu werden. Die Deut⸗ ſchen ſetzen ſich vielleicht die Err reichung von Petersburg zum Ziel; alle ruſſiſchen Militärſachverſtändigen erklären, daß nach ihrer Schätzung für einen ſolchen Zug ein Jahr nötig ſein würde, außer wenn die Deutſchen die volle Herrſchaft über die Oſtſee erhielten. Wilna bereitet ſich auf den Empfang der Deutſchen vor. m. KHöln, 19. Auguſt.(Privat⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der hollän⸗ diſchen Grenze: Die ruſſiſche Telegraphen⸗ agentur meldetk unterm 18. Auguſt: Ein gro⸗ ßer Teil des Winterpalaſtes wurde als Lazarett für die Aufnahme von tauſend Ver⸗ wundeten hergeſtellt. Der Generalgouverneur in Wilna hat Be⸗ fehl erhalten, ſämtliche Vorräte an Mekall, Leder, die Kirchenglocken, Pferde, Vieh, kurz alles, was dem Feinde von Nutzen ſein könnte, wegzuſchaffen. Deutſche Flieger haben Wilna mit Bomben belegt. Evakuation der heiligen Gebeine, Der Grodnoer Erzbiſchof teilt laut„Swjet“ vom 10. Auguſt mit, daß die Gebeine des heili⸗ gen Athanaſius laut Synodalbefehl von Grodno nach Moskau übergeführt werden. Daſelbſt be⸗ findet ſich auch das Muttergottesbild von Cholm bis zur Beendigung des Krieges. Was um Breſt⸗Litewsk auf Sem Spiel ſteht. Ein Leitartikel in„Politiken“ vom 16. Aug. führt folgendes aus: Deutſchen ſtehen dicht vor Breſt⸗Litowsk, und die große Frage, die zu gleicher Zeit ſehr wahr ſcheinlich die Entſcheidung des ganzen Krie⸗ cN Die ges ſein wird, iſt, ob die Ruſſen die ge⸗ ählte Berteidigungslinie mit der Zentrum Feſtung Breſt⸗Litowskals lingen als Führer an, als Arbeits⸗ und Woh⸗ Kopno ſelbſt, deſſen Lage an der Einmündung wieſen hat,„ihre Befeſtigungen die reich an⸗ gebiet ſeine meiſtexponierte Poſition hatte.“ 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) halten können. Sollten ſie hier zurück⸗ gedrängt werden, ſo dürfte ihr Schick⸗ ſal beſiegelt ſein. Ob die Ruſſen tatſächlich auf einmal rieſige Mengen von Gefangenen verlieren oder ob ihnen während einiger Wochen täglich je einige Tau⸗ ſend abgezogen werden, kommt auf dasſelbe her⸗ aus. Jedenfalls haben ſie jetzt ſchon 3½ Mil⸗ lionen Soldaten unzweifelhaft verloren. Ob ſie eine neue Stellung offenſiv ausnutzen können, bleibt mehr als zweifelhaft. Daß die Deutſchen ſich bei ihrem Vormarſch verblutet haben ſollten, iſt ebenfalls nicht wahrſcheinlich. Daß Below in den letzten Tagen wieder offenſiv vorgehen konnte, ſcheint das Gegenteil zu beweiſen. * Auſſiſches Flüchtlingselend. Alles, was die Geſchichte von Völkerwande⸗ rung berichtet, wird weit in den Schatten ge⸗ ſtellt durch die Sturmflut der ruſſiſchen Flücht⸗ linge, die ſich zu gleicher Zeit aus Polen und Kurland ergießt. Nach einer Schilderung im „Rußkoje Slowo“ war der Andrang auf dem Warſchauer Bahnhof vor Abgang des letzten Zuges ganz ungeheuer. Dicht, bevor die Deut⸗ ſchen in Warſchau einzogen, am Donnerstag, verließ der letzte Zug am Mittwoch die Stadt mit Flüchtlingen, die den ganzen Tag über in Erwartung der Extrazüge, die faſt jede Minute abgelaſſen wurden, auf dem Bahn⸗ hof ſtanden oder auf ihren Gepäckſtücken ſaßen. Allmählich war ſo unermeßlich viel Bagage auf⸗ gehäuft, daß kaum noch ein Durchgang möglich war. Parallel mit den Eiſenbahnzügen gingen Trambahnwaggons, die in einer Entfernung, von einer halben Werſt einander folgten. über⸗ füllt mit Paſſagieren. Eimige Tage vorher war auf dem Bahnhof in Warſchau eine Be⸗ kanntmachung zu leſen, daß alle, die fort⸗ zureiſen wünſchen, koſtenloſe Fahrkarten erhal⸗ ten können. Es wurden vielleicht 70000 der⸗ artige Fahrkarten verteilt. Die Züge gingen ohne Glockenzeichen ab, ſobald ſie überfüllt waren. Die alten Männer, Frauen und Kinder⸗ weinten meiſtens beim Verlaſſen der Heimat⸗ ſtadt. Und doch find dieſe aus Warſchau, Sjedlez, Breſt und anderen nahe von Warſchau gelegenen Orten Geflüchteten noch nicht ſo ſchlimm daran geweſen, wie die aus entlegeneren Städten, von wo ſie vielfach erſt nach qualvoll⸗ verlebten zwei bis drei Wochen ans Ziel ge⸗ langten. In Moskau haben ſich ſchnell Hilfs⸗ komitees gebildet, die den ankommenden Flücht⸗ lingen auf dem Bahnhof, ſoweit es möglich iſt, Beiſtand leiſten. Es fehlt aber auch nicht an Ausbeutern der Flüchtlinge! Dunkle Elemente, die ſich als organiſierte ſoziale Hilfskräfte aus⸗ geben, bieten ſich den oft weltfremden Flücht⸗ nungsverſorger und übervorteilen ſie um 100 bis 200 Prozent. Aus Kurland gehen ſtündlich, überfüllte Züge auf den Linien Riga⸗Orlow. und Moskau⸗Windau⸗Rybinsk und Tauſende⸗ werden ageſetzt in Wenden, Wolmar, Jurjew, Oſtrow, Pfkow, Reſziza, Twer, Dwinsk, Smo⸗ lensk und Witebsk. Die Hauptpunkte ſind je⸗ doch Petersburg und Moskau, denen die balti⸗ ſchen Flüchtlinge zuſtreben. Auf dem Windauer Bahnhof in Moskau herrſcht ein ſinnverwirren⸗ des Leben und Treiben, in das, neben dem Lettiſchen Komitee, der allruſſiſche Städtebund eine gewiſſe Ordnung hineinzubringen bemüht iſt. In der Provinz iſt von der Regierung keine Vorſorge für die Flüchtlinge getroffen worden, und es kommen täglich Dringlichkeits⸗ geſuche um Mittel und Hilfe von den Stadt⸗ haltern. So meldete das Mitglied des Reichs⸗ kats, Fürſt Uruſſow, als Stadthalter von Wol⸗ hynien, daß 100 000 rutheniſche Flüchtlinge aus Galizien eingetroffen und dem äußerſten Elend preisgegeben ſeien. Infolgedeſſen traten bei ihnen böſe epidemiſche Krankheiten auß, die eine Gefahr für die geſamte Ortsbevölkerung bilden. Aehnliche Klagen brachte der Chef des Allruſſiſchen Semſtwobundes, Fürſt Jwow, im Miniſterium des Innern ein und wies nach, daß die Regierung die Leute aufforderte, die vom ruſſiſchen Heere geräumten Orte zu verlaſſen und daß die Regierung daher auch die Pflicht Die erſte deutſche Eroberung Kownos. Nicht zum erſten Mal wehen deutſche Banner ſiegreich über Kowno. Im 14. Jahrhundert griff der deutſche Orden mit ſtarker Hand in Beſe damals littauiſchen Landſchaften über, und kein geringes Ruhmesblatt in der Geſchichte ſeiner baltiſchen Kämpfe bildet die erſte Ver⸗ nichtung der uralten Kownofeſte, die ins Jahr 1362 fällt. Zuerſt ward 1848 an der Strebe, einem Flüßchen, das bei Kowno in den Njemen mündet, gegen den littauiſchen Erbfeind ge⸗ kämpft. Achthundert Ritter nur ſollen unter der perſönlichen Führung des damaligen Groß⸗ komthurs Wilhelm von Kniprode ein mächtiges Littauerheer vernichtet haben, das nach den widerſprechenden Angaben der Chroniſten zwi⸗ ſchen 6000 und 40 000 Mann ſtark war. Dann aber erfolgte 1362 ein gewaltiger Zug gegen der Wilja in den Niemen es zum wichtigſten ſtrategiſchen Platze Littauens machte. Nicht nur deckten, wie Theodor Schiemann nachge⸗ ebauten Gebiete von Wilna, Troki und Wil⸗ komir: es war zugleich der Ort, von welchem aus einerſeits Schamaiten, Littauen und Schwarzrußland am kräftigſten geſchützt wer⸗ den konnten, an dem andererſeits das Ordens⸗ 1362 nun führte der Hochmeiſter, dem ſich der 5 von Samland und der livländiſche immerhin müßte man die Rückkehr Veniſelos man in jeder Hinſicht auf die Schiffe angewie habe, ſich dieſer armen Flüchtlinge anzunehmen. In Jekaterinoslaw, Kaluga, Charkow herrſch⸗ ten unter den Flüchtlingen Hunger, Elend und gefährliche anſteckende Krankheiten. Der Balkan. Plänkeleien an der ſerbiſchen Front. Wien, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Die Plänkeleien, welche ſich an der ſerbi⸗ ſchen Front an verſchiedenen Abſchnitten in kurzen Zwiſchenfällen wiederholen, beſchäf⸗ tigt die Oeffentlichkeit begreiflicherweiſe in geringerem Maße, als die auf den, anderen Kriegsſchauplätzen ſich abſpielenden großen Operationen. Bei den Plänkeleien in den letzten Tagen beſchoß die ſerbiſche Artillerie die Gendarmeriekaſerne bei Wodiza nächſt Orſong. Bei dieſer Gelegenheit fielen auch auf rumä⸗ niſches Gebiet einzelne Geſchoſſe. Rumänien. m. Kölm, 19. Auguſt.(Priwat⸗Telegr.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Der rumäniſche Geſandte hatte am 17. Auguſt, wie Reuter meldet, eine längere Unterredung mit Sir Edward Grey, der alsdann bei dem erſten Miniſter vorſprach. Beniſelos Rückkehr zur Macht. Athen, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Agence d Athene“ meldet(verſpätet ein⸗ Hetroffen): Der König hat Veniſelos be⸗ auftragt, ein neues Kabinett zu bilden. Der Führer der Mehrheit bat um eine Be⸗ denkzeit von 4 Tagen, um die Lage zu prüfen. Die Friſt iſt gewährt worden. Paris, 19. Aug.('iB Nichtamtlich) Die Preſſe beſchäftigt ſich mit der Kabinettskriſe in Griechenland und begrüßt die Rückkehr Veni⸗ ſelos zur Macht mit Befriedigung. Er würde zwar ſenn früheres Programm infolge des Umſchwungs in der Volksſtim⸗ mung nicht mehr verwirklichen kön⸗ nen, aber er wird den Griechen die mit den Intereſſen der Alliierten übereinſtimmenden wahren Intereſſen ihres Landes wieder ein⸗ dringlich vor Augen führen können. Der„Temps“ erklärt, ſelbſt wenn es Veni⸗ ſelos unmöglich ſei, das zu verwirklichen, was das Land von ihm erwarte, ſo ſei doch ſchon ſa Anweſenheit eine Wohltat für Griechen⸗ Jand. Das„Echo de Paris“ erklärt: Der Sturz es Kabinetts Gunaris bedeute einen Triumph des Volkswillens in Griechenland; man ſei des⸗ halb in Frankreich befriedigt. Der„Matin“ ſtellt mit Bedauern feſt, daß ſogar ein ſo beliebter Mann wie Veniſelos nicht in der Lage ſein wird, Griechen⸗ land von der Notwendigkeit von Ge⸗ bietsabtretungen zu überzeugen; mit Freuden begrüßen. Der Kampf un dſe Hardaueleen Eindrücke eines engliſchen Araftwagenführers. Der„Mancheſter Guardian“ vom 14. Auguſt veröffentlicht den Feldpoſtbrief eines ſolchen, der zunächſt die„faſt unmöglichen natürlichen Schwierigleiten“ berührt und dann betont, daß ſen primitiven Artillerie des frühen Mittelalters wohlaugerüſtetes Heer gegen die Feſtung. Hier kommandierte der Held des alten heidniſchen Littauen, in dem ſich alle Vorzüge und guten Seiten des dem Niedergang geweihten Volkes zu einer ſympathiſchen Geſamterſcheinung ver⸗ einigten, dem auch der Gegner die Achtung nicht verſagte: es war Keſtnit oder Kynſtutte, den die deutſche Hochmeiſterchronik lobt wie keinen anderen„Heiden“ je. Aber trotz ſeiner und ſeines Sohnes Woidat tapferſter Verteidi⸗ gung— nach einer Verſion ſoll Woidat allein den Widerſtand organiſiert haben— konnten die mühſam oberflächlich disziplinierten Horden der littauiſchen Ureinwohner nichts gegen das Ordensheer, damals unbeſtritten das beſte Europas, ausrichten. Am Oſterabend, dem 17. April, war der Widerſtand erſchöpft; die Führer verſuchten ſich mit den nur noch übrigen 36 Mann der Garniſon durchzuſchlagen, wur⸗ den aber gefangen. Der Hochmeiſter v. Knip⸗ rode hielt ſeinen ſiegreichen Einzug in eine brennende Trümmerſtätte. Die Slawenfeſtungen jener Zeit waren wie die meiſten dortigen Niederlaſſungen aus Holz erbaut(der Fürſt „aimmerte“ eine neue Stadt, ſagen die Ehro⸗ niken anſchaulich), und Woidat hatte, als der Fall Kownos unvermeidlich war, die Balken⸗ ſtadt an allen Ecken und Enden anzünden laſſen u. ließ dem Exoberer nur ein Glutmeer übrig. Wie man ſieht, iſt die ruſſiſche Praxis, das eigene Land nach beſten Kräften zu verwüſten, etwas älter als um 1812, denn auch die Littauer ſind Slawen und gehören in die ruſſiſche ader angeſchloſſen hatten, ein ſtarkes, mit B* agerungsmaſchinen und der allerdings ſehr ſei. Gegenwärtig arbeite man an der Waſſer⸗ verſorgung. Auch Motorboote ſeien in Betrieb genommen worden. Kraftwagen gebe es ſo gut wie nicht, Straßen nur, ſoweit man ſie ſelbſt herſtelle. Nirgends gebe es Bequemlichkeiten irgend welcher Art, nirgends etwas zu kaufen. Die Truppen hielten die Türken für wunder⸗ bare Kämpfer, ſo recht zum Kampfe geboren, und unter deutſcher Führung und Organiſation gäben ſie einen Feind ab, der nicht ſo leicht zu ſchlagen iſt. Je früher das jedem im Vereinig⸗ ten Königreich zum Bewußtſein komme, deſto beſſer. Es greife einen an, von dem Unſinn zu hören, der da zu Hauſe vor ſich gehe. Keiner, der es nicht wirklich geſehen habe, könne glau⸗ ben, was menſchliche Weſen leiſten und hin⸗ nehmen könnten, wenn ſie es müßten. Die türkiſchen Gefangenen ſchienen ganz zu⸗ frieden zu ſein, und auch in den Schützengräben ſeien die Türken augenſcheinlich keine ſchlechten Kerle. Die meiſten ſeien große Leute und alle ſeien gut ausgerüſtet. Der Briefſchreiber habe in einer illuſtrierten Zeitſchrift ein Bild geſehen, wo Türken vor engliſchen Truppen davonliefen — eine volkstümliche, aber irrtümliche An⸗ ſchauung. Italien und die Türkei. Rom, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Zu den Schwierigkeiten in den Beziehungen zwiſchen Jtalien und der Türkei ſchreibt die„Tribunga“, daß das letzte Geſpräch zwiſchen Naby⸗Bey und Sonnino auf der Konſulta ſehr lange dauerte. Der De⸗ peſchenwechſel zwiſchen der italieniſchen Rogie⸗ rung und dem italieniſchen Botſchafter Gar⸗ roni in Konſtantinopel hält inzwiſchen ſehr lebhaft an. Der italieniſche Bericht. Ro m, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Hee⸗ resbericht vom 18. Auguſt abends: Längs der Grenze von Tirol und im Trentino dauert unſer Geſchützfeuer heftig und wirkſam fort. Im Bacherwald(Sexten) bemächtigten ſich unſere Truppen am 17. Auguſt der zweiten Graben⸗ linſe. Obwohl der Feind ſchnell flüchtete, nah⸗ men wir 2 Offiziere und etwa 40 Soldaten ge⸗ fangen und erbeuteten zahlreiche Gewehre, Mu⸗ nition und ſonſtiges Kriegsmaterial. Im Kru⸗Abſchnitt gelang es einer unſe⸗ rer Abteilungen, beim Vorrücken über den Nrſik⸗ Kamm in der Richtung Javoſcak den Feind nach lebhaftem Kampfe aus einem ausgedehnten Graben zu vertreiben und ſich des Grabens 3u bemächtigen. Auf der Front bei Tolmain was der geſtrige Tag gekennzeichnet durchFFortſchritte, beſonders auf der Höhe von Santa Lucia, wo wir weitere Schützengräben eroberten und etwa 200 Gefangene machten, darunter einige Offi⸗ Ziere. Die auf dem Karſt kämpfenden Truppen hat⸗ ten ebenfalls einen glänzenden Erfolg zu ver⸗ zeichnen. Während ſie in gewohnter methodi⸗ ſcher Weiſe vorgingen, verſuchte der Gegner einen heftigen Gegenangriff gegen das Zentrum unſerer Front, indem er das Feuer zahlreicher Batterien darauf konzentrierte und dabei ſeine Infanterie zum Sturm vorgehen ließ. Das ſchnelle wirkſame Eingreifen unſerer Artillerie ermöglichte es, dieſe Aktion unverzüglich unwirk⸗ ſam zu machen. Unſere Infanterie ging alsdann zum Gegenangriff über und gewann durch ihren Schneid einiges Terrain und bemächtigte ſich einer wichtigen Stellung weſtlich Marcotti. der Angriff der Zeppeline auf London. m. Köln 19. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holl. Grenze: Aus einer weiteren amtlichen Meldung über die Tätigkeit deutſcher Luftſchiffe an der Oſtküſte Englands iſt noch zu erwähnen: Die Abwehrgeſchütze feuerten waren die Ordensritter nach völliger Zerſtörung der traurigen Ueberbleibſel Kownos abgezogen, als nur etwa drei Meilen entfernt auf einer Memelinſel Neu⸗Kowno entſtand, um das päter noch mancher Strauß ausgefochten wurde. Es nützte weiter nichts, daß Kniprode ihm gegenüber eine neue Trutz⸗Ordensburg mit dem frommen Namen„Gotteswerder“ auftürmen ließ— das neue Kowno wuchs und blieb, um erſt jetzt nach mehr als einem halben Jahr⸗ tauſend wieder deutſches Eigentum zu werden. Welches Deutſch wird in den Gſtſeeprovinzen geſprochen? Wenn unſere in den Oſtſeeprovinzen immer weiter ſiegreich vordringenden Truppen ſich mit der deutſchen Bevölkerung des Landes unter⸗ halten, hören ſie leider aus Kindesmund keine unvermiſchten Laute. Unter dem Drucke der Ruſſifizierung haben die Kinder deutſcher Eltern ihre reine Mutterſprache mehr und mehr verlernt und ſprechen zum Teil ſchon ein ent⸗ ſetzliches Gemiſch aus zwei guanz verſchiedenen Idiomen. Nach dem allgemeinen Schulpro⸗ gramm wird deutſch in den baltiſchen öffent⸗ lichen Schulen wie eine fremde Sprache nicht anders gelehrt als in Tomsk und Tiflis. Die ältere Generation dagegen ſcheint ſich von dieſer Verfälſchung noch ziemlich ferngehalten zu haben, mit ihr werden ſich deshalb unſere Feld⸗ grauen, beſonders die norddeutſchen, ohne die geringſte Schwierigkeit verſtändigen können. Kultur⸗ oder Unkulturgemeinſchaft. Im übri⸗ gen blieb die Stätte nicht lange wüſt. Kaum Das niederdeutſche Platt iſt freilich ſchon ſeit auf die Luftſchiffe. Man glaubt, daß eins dabg getroffen iſt. Die Aufklärungslieger waren ihrem Poſten, allein die ungünſtigen Luftber, Hältniſſe ermöglichten den Zeppelinen kommen. Einige Häuſer und andere Gebäuze — wo, wird nicht geſagt— ſowie eine Kirch wurden beſchädigt. 7 Männer, 2 Frauen und Kind wurden getötet, während 15 Männer, 18 Frauen und 3 Kinder verwundet wurden. Al waren Ziviliſten. Die„Kölniſche Zeitung“ bemerkt dazu: Aul dieſe Meldung geht um das Weſentliche herum; erwähnt. neue Zeit ſchwerer Gefahren für daz deutſchen Torpedobootsflottille in den engliſchen Gewäffern beweiſen, daß die engliſchen Kriegz. Angriff durchführt. 21 Unſere Unterſeeboote. „Köln. Ztg.“ ſind der engliſche Dampfer „Bonny“ und der ſpaniſche Dampfer „Iſidro“ geſunken. Die Bemannungen ſind gerettet. London, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Meldung des Reuterſchen Bureaus: Der Fiſch⸗ daunpfer„George Baker“ verſenkt worden. Engliſche Verluſte. Die letzte engliſche Verluſtliſte weiſt die Namen ſin Deutſchland. „Morning Poſt“ vom 14. Auguſt veröffent⸗ licht einen Bericht des Auchidiakons William E. Nies, den dieſer in der amerikaniſchen Zeit⸗ ſchrift„The Living Church“ am 24. Juli ver⸗ zöffentlichte. Nies reiſte Ende Mai bvon München nach Lauſanne. Er beſchreibt ſeinen Aufenthalt in Deutſchland und ſagt u. a. Es war faſt unmöglich zu verſtehen, daß man im Herzen der furchtbarſten Kampfmaſchine der Welt war. Das Kriegsbrot war durchans nicht ſo ſchlecht, wie im Auslande behauptet wird. Das Bemerkenswerteſte iſt die Bereit⸗ willigkeit, mit der die Bevölkerung den Be⸗ fehlen der BVehörden gehorcht. Es ſcheint in allen dieſen Dingen völlige Zuſammenarheit zwiſchen Regierung und Volk zu beſtehen. Häufig heißt es im Auslande, daß das deutſche Volk keine wahren Nachrichten zu hören bekäme. Nies ſelbſt hat an einer regelmäßig zu haben iſt, gekauft. Er ſah ferner im gleichen Kiosk den„Matin“, das„Jour⸗ nal“,„Figaro“,„Corriere della Sera“, ſowie die meiſten führenden Zeitungen der ſeindlichen Länder. Schweizer Zeitungen ſind am Tage der Ausgabe erhältlich. Die deutſchen Blätter, drucken täglich die amtlichen Berichte der feind⸗ lichen Staaten ab. Unter den jungen Leuten, aber es bildet doch die Grundlage auf der ſh das baltiſche Deutſch aufgebaut hat. Der Zu⸗ ſtrom aus allen Gauen Deutſchlands, beſonders aus dem weſtfäliſch⸗ niederſächſiſchen Sprach⸗ gebiet, lieferte unausgeſetzt neue Steine zum Bau, d. h. zu einem in ſich abgeſchloſſenen Sprachgebilde. Ganz und gar konnten die Oſtſeeprovinzen als äußerſte nach Oſten vor⸗ geſchobene Sprachmark, die Jahrhunderte hin⸗ durch in engſter Berührung mit fremden Ele⸗ menten ſtand, freilich nicht der Verſuchung widerſtehen, Ausdrücke und Wendungen der Nachbarvölker in ihre Umgangsſprache 0 nehmen; man ging dabei jedoch nicht über ein erträgliches Maß hinaus. Im Großen und Ganzen darf man ſagen, daß die Deutſchen in Livland, Kurland und Eſthland ein reines, ziem⸗ früher keine geringeren als Herder und E. M. Aus Rigas Vergangenheit. Es iſt bei uns in Deutſchland wohl wenig bekannt, ſo bemerkt die„N. G..“, daß ſich in der unmittelbasen Nähe ar de preußiſche und deutſche Geſchichte hochwichtiger Akt vollzogen hat. Im Juli 1807 fanden Har⸗ denberg, Altenſtein und Niebuhr vor der Ver⸗ folgungsſucht Napoleons in Riga Zuflucht. In einem ſchönen Park auf Saſſenhof, den der Bankier Klein den preußiſchen Staatsbeamten zum Aufenthaltsort zur Verfügung geſtellt zu ent⸗ der militäriſche Schaden, den die Luſt⸗⸗ ſchiffe angerichtet haben, wird überhaupt nicht Wien, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich) Jie Blätter heben die große Bedeutung der Bomben würfe der deutſchen Marineluftſchiffe auf de Londoner Eity hervor und betonen, daß die bri⸗ tiſche Nation jetzt erfahre, daß der engliſche Bo. den keine Terra intangibilis ſei. Die Bombenwürfe auf die City künden em britiſche Reich an. Auch die Angriffe der⸗ ſchiffe es niemals wagen würden, ſich mit z weit überlegenen deutſchen Flotte in den Kaugß einzulaſſen. Es iſt das erſte Mal in dieſen Kriege, daß eine Torpedobootsflottille gegen eine überlegene feindliche Flottille erfolgreich einen m. Köln, 19. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Laut der iſt vor Jarmeulß London, 19. Aug.(WTB. Nichtanalig von 135 Offizieren und 940 Mann auf. Straßenecke in München die„Times“ die dot lich dialektfreies Deutſch ſprechen, was ihnen Arndt nachgerühmt haben.* Rigas ein für die 8 77 05 hatte, verfaßte Hardenberg am 12 September längerer Zeit in den Oſtſeeprovinzen verſtummt, 1807 feine berühmte Denkſchrift über die ters ffent⸗ illiam Zeit⸗ ver⸗ Von ſeinen man ie der chaus Uuptet ereit⸗ Be⸗ nt in wbeit n. das f zu ciner 115. 7 2 0 5 die mit Geſang zur Front ziehen, bemerkt man kei ſchen alle. Wenn bei dagegen beſtanden haben ſollte jetzt at dag pöllig an ſeine Dormerstag, den 19. Auguſt 1915. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Selte. ne Niedergeſchlagenheit, im Gegenteil, Eifer d eine furchtbare Willenseinigkeit beherr⸗ N 5 Kriegsbeginn Abneigung nichts mehr zu ſehen.„Ich kann aufrichtig ſagen“, fährt Nies fort, daß es den größten Eindruck auf mich machte, wie dieſes Volk ache glaubt, wie es Vertrauen zu ſich ſelbſt hat und bereit iſt, alle nötigen Opfer zu bringen. Die Deutſchen mögen getäuſcht werden, ſie mögen im Unrecht ſein, ſie mögen ſo ſein, wie der Feind ſie ſchildert, aber der oben geſchilderte Eindruck iſt der, den ſie auf einen Menſchen machen, der ſie mit eigenen Augen ſieht und nicht ſeine Eindrücke nur dom Leſen erhält. Frankreich in Südamerika. Paris, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem Petit Pariſien iſt die Miſſion Bau⸗ din aus Südamerika nach Paris zurückgekehrt. Baudin hat ſich mit ſeinen Begleitern Ende März nach Braſilien, Uruguay und Argen⸗ tinien begeben. Er hatte überall Beſprechun⸗ gen mit den Miniſtern und amtlichen Stellen behufs Verſtärkung der geiſtigen und wörtſchaftlichen Beziehungen Südamerikas zu Frankreich. Miſſion konnke infolge einer Unterbrechung der Eiſenbahnverbindung nicht nach Chile reiſen, wohin ſich nur ein Mitglied der Miſſion auf dem Seewege begab. 8 Aleine Kriegszeitung. Pariſer Papierſtrategie. Der Fall von Warſchau war bekanntlich in der franzöſiſchen Preſſe wohl vorbereitet worden, immerhin hielt man es für klug, den ſtarken Eindruck dieſer Nachricht auf den franzöſiſchen Leſer dadurch noch abzuſchwächen, daß man den Fall dieſer Millionenſtadt und ſtarken Feſtung als überaus unbedeutend, ja erfreulich darſtellte. Mit hübſchem Spott macht ſich nun die„Guerre Sociale“ über dieſe Kommentare der Pariſer Papierſtrategen luſtig:„Irgend ein Ziviliſt, der über die militäriſchen Dinge nicht ſchlecht ſchreibt, meinte neulich:„Anſcheinend nimmt niemand bei uns den Fall von Warſchau tragiſch.“ Er hat recht. Wenn man gewiſſe Ergüſſe unſerer Kol⸗ legen lieſt, ſo muß man ſogar fragen, warum man während eines ganzen Jahres dem Beſitz dieſer Ortſchaft irgend eine Bedeutung zumaß. Und ich kann nicht mit meiner Freude und mei⸗ nent Vergnügen über die moraliſche Stärkung zurückhalten, die mir aus der Lektüre derjenigen Artikel erwuchs, die ſich mit der Beſetzung War⸗ ſchaus durch die Deutſchen befaßten. Es ſcheint, daß bei dieſer Nachricht dieſe frivolen Wiener und die beklagenswerten Berliner ſich überſchäu⸗ menden Freudenausbrüchen hingaben? Dafür wiſſen wir jedoch, daß die öffentliche Meinung in Amerika dieſe Nachricht mit ſtoiſcher Ruhe aufnahm. Eine engliſche Zeitung— geben wir dem Verbündeten, was des Verbündeten iſt— hat nachgewieſen, daß die Beſetzung von Warſchau durch die Deutſchen und Oeſterreicher ein wohl nicht wieder gutzumachender Fehler ſei: dadurch hätten ſie endgültig die Sympathien des ruſſiſchen Volkes verſcherzt, auf die ſie— oder vielleicht nicht?— ja noch immer rechnen konn⸗ E Ein anderer wußte aber noch beſſeren Rat, indem er von allen fruchtloſen Erörterun⸗ gen und Vorwürfen Abſtand nahm und, er ganz allein, die Stadt Warſchau auf die andere Seite der Weichſel, auf deren rechtes Ufer, hinüber⸗ trug. Gewiß, die Deutſchen hatten einige Häuſer am linken Ufer beſetzt. Aber es genügte, um Praga mit dem Namen Warſchau zu taufen, um dies immer noch im Beſitz unſerer Verbündeten zit erhalten. So war es wenigſtens noch vor einigen Tagen. Falls unſere Verbündeten ge⸗ zwungen werden, auch Praga zu räumen, ſo wird unſer Kollege ganz Warſchau in ihre T — 81 Die Reorganiſation des preußiſchen Staates, die für die Entwicklung der preußiſchen Verfaſſung ſo bedeutungsvoll geworden iſt. Mit Recht hat man die Verwirklichung der in ihr ausgeſproche⸗ nen Ideen den Grundpfeiler des Deutſchen Reiches und der Machtſtellung Deutſchlands unter den europäiſchen Staaten genannt. Im kächſten Jahre hielten ſich auf der Durchreiſe nach Petersburg König Friedrich Wil⸗ helm III. und Königin Luiſe in Riga auf. Bei ihrem Einzuge ritten vor ihrem Wagen die beiden reitenden Bürgergarden. Zu Ehren des ſchwergeprüften preußiſchen Königspaares wurden Feſtlichleiten veranſtal⸗ tet, bei denen die Königin durch ihre Liebens⸗ würdigkeit und Anmut alle Herzen bezauberte. Ihr Wunſch, einen Schluck Bier zu trinken, machte Aufſehen. Man reichte ihr das Ge⸗ wünſchte merkwürdigerweiſe in einer Porzellan⸗ taſſe. Einige Wochen ſpäter ſprach Kaiſer Alexander der rigaiſchen Stadtgemeinde in einem Schreiben ſeine beſondere Anerkennung für die glänzende Aufnahme des preußiſchen Königs und ſeiner Gemahlin aus.— Die Zei⸗ ten ändern ſich, und mit ihnen Völker⸗ und Fürſtenbeziehungen. Ausländiſche Spenden für deutſche notleidende Nünſtler Eine reiche Spende von über 15 000 Mark haben ſchwediſche Künſtler und Kunſt⸗ freun de dieſer Tage dem„Hilfsfonds für not⸗ niſter einpacken, und man wird dann Warſchau dort wieder auspacken, wo man ſeiner bedarf.“ Treffender können die Nachrichten von der„voll⸗ kommenen“ Räumung, d. h. Ausräumung der Millionenſtadt nicht verſpottet werden; außer einigen Häuſern, einer halben bis dreiviertel Million Einwohnern werden die Ruſſen noch manch anderes nicht in ihre Torniſter eingepackt Haber Chronik der Kriegsereigni eigniſſe. (Fortſetzung.) 8. Auguſt. Serok am Bug und Zegrze vor Nowo⸗ Georgieswſk beſetzt.— Bei Warſchau das öſtliche Weichſelufer genommen.— Rück⸗ zug der Ruſſen von Iwangorod nach Oſt und Nordoſt.— Lubartow genom⸗ men. Sieg bei Miechow. Die Ruſſen gegen den Wieprg geworfen. Ueber 6000 Gefangene. Friſchgelandeke feind⸗ liche Streitkräfte von den Türken bei Karatchali am 7. Auguſt völlig ver⸗ trieben, bei Ari Burnu zurückgeſchlagen. Das türkiſche Linienſchiff„Barbaroß Hairedin“ durch ein feindliches U⸗Boot verſenkt. An verſchiedenen Stellen fünf franzö⸗ ſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Saar⸗ brücken durch feindliche Flieger mit Bomben beworfen.— Fortſchritte gegen Kowno und Lomza. 1830 Ruſſen ge⸗ fangen. Südlich von Lomza die Straße Oſtrow.Wyſzkow überſchritten. —Nowo ⸗Georgiewſk ganz eingeſchloſ⸗ 9. Auguſt. ſen.— Beſetzung von Praga. Einige Tauſend Gefangene gemacht.— v. Wo⸗ yrſch überſchreitet die Straße Garwolin —Ryki.— Die Ruſſen durch v. Macken⸗ ſen über den Wieprz zurückgedrängt. Linie Oſtrow—Hanſk-Uchrufk erreicht, 3600 Ruſſen gefangen.— Der engliſche Hilfskreuzer„India“ nördlich von Bodö torpediert. Etwa 72 Mann auf Helling⸗ värk gelandet.— Ein feindliches Unter⸗ ſeeboot durch ein kürkiſches Waſſerflug⸗ zeug vor Bulair verſenkt. 10. Auguſt, Beſetzung des Weſtteils von Hooge durch die Engländer.— Franzöſiſche Flugzeuge über Zweibrücken und St. Ingbert(Rheinpfalz).— Erſtürmung von Lomza. Der Bug zwiſchen Brok und der Mündung erreicht.— Oeſtlich Warſchau die Straße Stanislawow. Nowo⸗Minfk erreicht. v. Woyrſch ge⸗ winnt bei Zelechow Anſchluß an die Heeresgruppe v. Mackenſen. Das Wieprz⸗Knie bei Kock überſchritten.— Bei Czernelica auf dem Südufer des Dujeſtr eine ruſſiſche Stellung genom⸗ men.— Angriff deutſcher Marineluft⸗ ſchiffe auf die engliſche Oſtküſte(Kriegs⸗ ſchiffe auf der Themſe, Docks von Lon⸗ don, Harwich, Anlagen von Humber) vom 9. auf 10. Aug.— Erkundigungs⸗ fahrt deutſcher Seekräfte am Eingang des Rigaiſchen Meerbuſens. ruſſiſchen Front ſüdlich von Lomza. Der Bahnknotenpunkt ſüd⸗ öſtlich von Oſtrow genommen. Be⸗ ſetzung des Forts Benjaminow öſtlich 11. Auguſt. Weichen der von Nowo⸗Georgiewſk.— Die Gegend von Kaluczyn erreicht.— Ruſſiſche Stel⸗ lungen bei Jedlanka erſtürmt.— An⸗ griffe gegen ruſſiſche Stellungen hinter der Byſtrzyca(ſüdweſtlich von Radzyn), Tysmienica(weſtlich von Parczetw) und in Linie Oſtrow.Uchruſk.— Heftige Angriffe der Italiener am Plateau von Doberdo abegewieſen.— Das öſterrei⸗ chiſch⸗Aungariſche Unterſeeboot„u 12 in der Adria durch ein italieniſches ſenlt.— Vernichtung des eng ſchen Hilfskreuzers„The Raniſey“ durch den deutſchen Hilfskreuzer„Meteor“ vom 7. auf 8. Auguſt.„Meteor“, von vier britiſchen Kreuzern geſtellt, von der eigenen Beſatzung verſenkt; dieſe ge⸗ langt in einen deutſchen Hafen.— Der engliſche Torpedobootszerſtörer„Lynx“ durch Mine geſunken.— Erfolgreiche Gefechte unſerer Oſtſeeſtreitkräfte gegen ruſſiſche bei der Inſel Utoe und bei Zerel am 10. Auguſt. Dekoration“, Hofrat Alexander Koch in Dar m⸗ ſtadt, alsbald nach Kriegsbeginn ins Leben ge⸗ rufen hat. Durch dieſe hochherzige Spende iſt der ſo ſegensreich wirkende„Darmſtädter Hilfs⸗ fonds“, aus dem bereits über 90 notleidende talentierte Künſtler Deutſchlands unterſtützt werden konnten, auf die Höhe von 45000 Mark angewachſen.— Bei der ſchwediſchen Spende iſt es nicht unintereſſant, einem Schreiben des Stockholmer Veranſtalters, Architekten Anders Lundberg, zu entnehmen, wie dieſe Veranſtal⸗ tung zuſtande kam. U. a. heißt es: „... Ende Juni wurde hier in Stockholm von einer ſchwediſchen Bildhauerin, die jahre⸗ lang in Paris wohnt, eine Hilfsaktion für Künſtler in Paris veranſtaltet, die in einem „Parkfeſt“ mit Tombola endete und bei dem auch eine ziemliche Summe zuſammenkam, die dieſer Tage nach Paris geſchickt wurde.— Hier⸗ durch wurde die Meinung verbreitet, als ob alle ſchwediſchen Künſtler entent e⸗freund⸗ lich“ ſeien. Dieſe Meinung iſt aber grund⸗ falſch! Mein Freund Ivar Kanike und ich waren darum der Ueberzeugung, daß unbedingt etwas dagegen geſchehen müſſe. Wir ſetzten uns in erſter Linie mit den bekannteſten Künſt⸗ lern in Verbindung, und von allen dieſen wur⸗ den wir in herzlichſter Weiſe unterſtüßgt. Bei⸗ liegender ſchwediſcher„Aufruf“, von den bedeu⸗ tendſten Künſtlern, wie: Larſſon, Liljefors, Milles, Björck, Engſtröm, Georg von Roſen, Anders Zorn u.., mitunterzeichnet, iſt ein äußeres Zeichen dafür.— Die würdigſte Form für eine Hilfsaktion fanden wir in direkten Geldſpenden, unter gegenwärtigen Umſtänden leidende deutſche bildende Künſtler“ überwieſen, den der Herausgeber der enſchen Kunſt und 12. Auguſt, Erſtürmung des Brückenkopfes von Wizna. Die Ruſſen über den Gacfluß geworfen. Erſtürmung von Zambrowo und Vordringen über Andrzejow.— Beſetzung von Lukow. Der Muchawka⸗ Abſchnitt überſchritten.— Rückzug der Ruſſen zwiſchen Bug und Parczew.— Größerer italieniſcher Angriff am Pla⸗ teau von Doberdo abgewieſen. An der Südküſte Italiens Beſchießung von Bari und von Eiſenbahnanlagen von Molfetta bis Seno San Giorgio durch öſterreichiſch⸗ ungariſche Fahrzeuge.— Abweiſung eines Angriffs durch die und ſchwere Verluſte(3 000 Tote) der Dardanellenſtürmer am 10. Auguſt. In Gewaltmärſchen die Gegend von Sokolow und der Liwiec⸗Abſchnitt er⸗ reicht. Siedlee genommen.— Radzyn und Wlodawa erreicht.— Angriff deut⸗ ſcher Maxineluftſchiffe auf die Küſte Englands vom 12. auf 18. Auguſt. Har⸗ wich mit Bomben beworfen. t. Neue Kämpfe nördlich des Niemen bei Aleſo, Kupiſchty, Weſchintg und Ko⸗ warſk.— Vor Kowno der befeſtigte Wald von Dominikanka genommen. Der Slina⸗ und Sturzec⸗Abſchnitt erreicht. — Gine Vorſtellung von Nowo⸗Georgi⸗ ewſk erſtürmt.— Der Bug nordöſtlich von Sokolow erreicht. Ruſſiſche Gegen⸗ ſtöße an der Linie Loſica⸗Miendzyrzec. — v. Mackenſen überſchreitet die Straße Radzyn⸗Dawidy⸗Wlodawa. Türken 13. Auguſt. Unſere bisherige und unſere künftige Ernährung im Ariege. Das deutſche Volk erlebt den Anbruch des zwei⸗ ten Kriegsjahres mit der Ruhe, die deutſchen Weſens iſt und die ſich gründet auf die durch furcht⸗ loſe Kritik des bisherigen Geſchehens gewonnene Belehrung, in dem eiſernen Willen, die Erfahrung für die Zukunft nutzbar zu machen und in der hieraus erblühenden Zuvexſichtlichkeit. Kritiſch in dieſem Sinne iſt die uns vorliegende, in der ſchickſalsſchweren Kriegsjahreswendeſtunde juſt im rechten Augenblick bei Friedr. Vieweg u. Sohn, Braunſchweig, erſchienene Schrift:„Unſere bisherige und unſere künftige Ernährung im Kriege“ von Dr. R. Kuczynski, Direktor des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Berlin⸗Schöneberg und Prof. Dr. N. Zuntz, Direktor des Tierphy⸗ ſiolog. Inſtituts der Königl. Landwirtſchaftl. Hoch⸗ ſchule Berlin. Beide Mitarbeiter an der im De⸗ zember 1914 von Paul Eltzbacher herausgegebenen Schrift:„Die deutſche Vollsernährung und der engliſche Aushungerungsplan“. Deutlicher als in der Eltzbacher⸗Schrift iſt die Kritik im rückblickend darſtellenden Teile der vor⸗ liegenden Arbeit. Man wird gerechterdings den Verfaſſern in dieſer Hinſicht zugutehalten müſſen, daß der Teil der öffentlichen Meinung, der ſich für die Beurteilung des Verlaufs der Dinge(Kar⸗ toffelnot— Kartoffelüberfluß!) allein auf die nach außen in Erſcheinung getretenen Tatſachen an⸗ gewieſen ſah, ohne ihre inneren Zuſammenhänge zu wiſſen, denen unrecht getan hat, die frühzeitig und mit Eindringlichkeit auf die Gefahr eines Notſtandes hingewieſen haben. Die Schrift bringt für die nächſte Zukunft wohl⸗ erwogene Vorſchläge: Beſchlagnahme der neuen Ernte an Roggen, Weizen und Hafer; Beibehal⸗ tung des Verfütterungsverbotes von Brotgetreide; Beſchränkung in bezug auf die Verfütterung von Hafer; Beibehaltung der Höchſtpreiſe für Roggen und Weizen; Ermäßigung der Höchſtpreiſe für Gerſte und Hafer; Beibehaltung der Vorſchriften für das Ausmahlen von Brotgetreide; Verein⸗ fachung der Vorſchriften über Mehlmiſchungen und Brotbereitung; Erhöhung der Mehlration für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung; Sicher⸗ ſtellung von Kartoffeln; Höchſtpreiſe für Speiſe⸗ kartoffeln; Höchſtpreiſe für Schweine; Groß⸗ und Kleinhandelshöchſtpreiſe; Verhütung von Wild⸗ ſchäden; Ausnutzung von Bäumen und der aus Wäldern gewinnbaren Nährſtoffe; Anzeigepflicht der Ernteerträge und der jeweiligen Vorräte; Vor⸗ nahme von Viehzählungen. Manche dieſer Forderungen ſind durch die letzten Bundesratsmaßnahmen— wenn auch nicht gauz in dem von den Verfaſſern gewünſchten Maßſtabe ten Zeiten und die Hilfe, die unſer eigenes Land nötig hat, können die einzelnen Spenden nicht ſo groß werden; aber mit friſchem Mut fingen wir an! Heute, Ende Juli, kann ich bereits mitteilen, daß Herr Kamke und ich allein durch perſönliche Beſuche nach vier Wochen ſchon eine reichlich ebenſo große Summe zu⸗ ſammengebracht haben, wie die andere Partei in monatelanger Arbeit und Reklame; wir hoffen indes noch auf viele kleinere Beiträge. Wir haben einen glänzenden Sieg gewonnen, nicht nur ökonomiſch, ſondern hauptſächlich durch die mitunterzeichneten großen Künſtlernamen in unſerem Aufruf. Der alte Graf von Roſen hat ſich für unſere gerechte Sache ſehr intereſſiert und uns manchen wertvollen Rat gegeben. Seien Sie verſichert, daß unſere Hilfe für unſeve deutſchen Kollegen au wärmſtem Herzen kommtl! Auch aus dem übrigen neutralen Ausland liefen Spenden ein, die das große Intereſſe für deutſche Kunſt bekunden und tiefe Dankbarkeit den deutſchen Künſtlern gegenüber zum Aus⸗ druck bringen. Aus Newyork, Milwaukee, Chi⸗ cago und St. Louis trafen herzlich gehaltene Schreiben ein. Eines darunter lautete: „Geſtatten Sie mir, den anliegenden Scheck auf 100 Mark Ihrem Hilfsfonds beizuſteuern. Ich halte dafür, daß der Wert dieſes Beitrages weniger im Geldwerte liegt, als in dem Zeichen der Hochſchätzung und Be⸗ wunderung, die die Schöpfungen deut⸗ ſcher Künſtler in einem Manne von beſchei⸗ denen Mitteln im Auslande hervorriefen— zwar am ſchwierigſten; denn durch die gedrück⸗ jene Schöpfungen, welche ihm ſo viele Jahre erfüllt, die meiſten harren jedoch noch der Be⸗ rückſichtigung. Der Schrift iſt im Intereſſe der Allgemeinheit weiteſte Verbreitung zu wünſchen. Der billige Preis(75 Pfg.) wird dieſen Wunſch begünſtigen. Victor Noack. Sieg der Wahrheit. (An die Feinde.) Ob ihr auch dreiſt verleumdet und gelogen, Ob ihr verhülltet auch der Wahrheit Licht, Umſonſt! Zuletzt durch alles Dunkel bricht Sieghaft ihr Leuchten gleich dem Ldegenbogen. C. Lamb. Banßkbeatitenwünſche. Vom Deutſchen Bankbeamten⸗Verein wird uns geſchrieben: „Die organiſierte Vertretung der deutſchen Bankangeſtellten, der Deutſche Bankbeamten⸗ Verein, hat in ſeiner kürzlich in Magdeburg ſtattgehabten Hauptverſammlung in einer Enk⸗ ſchließung an die Arbeitgeberſchaft im Bank⸗ gewerbe die Bitte gerichtet, den Bankangeſtellten die Ueber windung dieſer Teuerungs⸗ zeiten durch eine allgemeine Erhöh⸗ ung ſämtlicher Gehälter erleich⸗ tern zu helfen. Dieſe Entſchließung hat nun⸗ mehr der Gau Südweſtdeutſchland des genann⸗ ten Vereins, deſen Bezirk ſich über Württem⸗ berg, Baden, Elſaß⸗Lothringen, die Pfalz, Heſſen und Heſſen⸗Naſſau erſtreckt, ſämt⸗ lichen Banken und Bankfirmen ſeines Bereiches in eingehend begründeten Eingaben zur Kennt⸗ nis gebracht. Da die Verdienſte der Banken auch in dieſen Zeiten normale ſind, darf gehofft werden, daß die maßgebenden Stellen den gewiß nicht unberechtigten Wünſchen der Baukangeſtell⸗ ten weitgehenſt entgegenkommen werden. 2 Bitte aus dem Felse. Seit Kriegsbeginn ſtand ich fortwährend an der Front, bin aber jetzt zu einer neuen For⸗ mation als Schreiber verſetzt worden. Ich möchte nun in meiner freien Zeit meine eng⸗ liſchen Kenntniſſe wieder auffriſchen, doch mangelt es mir an der nötigen Lektüre, die ich mir bis heute trotz mehrfacher Verſuche nicht verſchaffen konnte. Vielleicht iſt nun der eine oder andere Leſer dieſer Zeilen in der Lage mir dazu zu verhelfen und überläßt mir in liebens⸗ würdiger Weiſe Zeitungen neueren und älteren Datums, oder auch kleinere Geſchichten. Inr bvoraus ſage ich den Spendern verbindlichſten Dank. Ebenſo danke ich dem General⸗Anzeiger für gütige Veröffentlichung beſtens und zeichne Hochachtungsvoll A. Stockfiſch, Wehrmann, Artillerie⸗Munitionskolonne No. 303, 12. Landwehr⸗Diviſion. Aus Staòt und Land Mannheim, 19. Auguſt 1915. * Die Pakete an Kriegsgefangene. Wieder⸗ holt ſind Klagen laut geworden, daß Pakete an kriegsgefangene Deutſche in Frankreich eines Teils ihres Inhalts beraubt am Beſtimmungs⸗ orte angekommen ſeien. Mangelhafte Ver⸗ packung der Pakete iſt zweifellos nicht ohne Ein⸗ fluß auf die eingetretenen Verluſte geweſen. Es wird daher empfohlen, die an Kriegsgefangene abzuſendenden Pakete feſt in Leinwand oder dergl. einzunähen. Nach den gemachten Beob⸗ achtungen ſind derartige Pakete faſt ausnahms⸗ los in gutem Zuſtande und mit ihrem ganzen Inhalt in die Hände der Empfänger gelangt. * Verhandlungen wegen Heraßſetzung der Kohlenpreiſe. Das Miniſterium des Innern hat direkte Verhandlungen mit den Großkohlen⸗ händlern eingeleitet, um eine Preisherabſetzung für Kohlen herbeizuführen. * Die„zweite Million“ Kriegsſammlung der preußiſchen und heſſiſchen Eiſenbahn. Das bis⸗ lang durch die„Deutſche Kunſt und Dekoration“ vor Augen geführt wurden.“ 8 Aus Liſſabon(Portugal) ſandte ein Herr teten Sammlung unter etwa 60 Kunſtfreunden mit folgender Zuſchrift: „Als Abonnent Ihrer„Deutſchen Kunſt und Dekoration“ und als in Deutſchland ausgebil⸗ deter Künſtler habe ich Ihrem„Aufruf! zufolge hier auch eine Sammlung zur Begründung eines Hilfsfonds für nokleidende Künſtler eröffnet. Anbei ſende ich Ihnen einen Scheck über 768,86 Mk. Leider iſt augen⸗ blicklich der Kurs ſehr ungünſtig, hätte doch in normalen Zeiten der Betrag von 2li! Esſou⸗ dos einen Wert von rund 1000 Mk. reprä⸗ ſentiert. 8 Unter den portugieſiſchen Spendern befanden ſich auch der vom deutſchen Kaiſer zum Kñammer⸗ ſänger ernannte Franzisco d Andrade, ſerner die Geſandten und Generalkonſuſe von Deutſchland, Oeſterreich, Schweden, Ehile, ſo⸗ wie zahlreiche portugieſiſche Künſtler, Gelehrte und Kaufleute. Auch aus Deutſchland ſind dem Darm⸗ ſtädter Hilfsfonds von Kunſtfreunden tende Beträge zugefloſſen, ſo von Erzellenz Krupp von Bohlen⸗Eſſen(3000 Mk.), Direktor Artur von Gwinner⸗Berlin(1000 Mk), Frau Geh. Rat Harries⸗Kiel(1000 Mk.), Frau C. Gans⸗Frankfurt(1000 Mk.), Ungenannt Ham⸗ burg(1000 Mk.), Verlagsanſtalt Alexander Koch⸗Darmſtadt(1000 Mk.), H. Bahlſens Keks⸗ fabrik⸗Hannover(1000 Mk.), Moderne Galerie Thannhauſer⸗München(1000 Mk.), Firma Günther Wagner⸗Hannover(500 Mk.), Ge⸗ Raul Lino das Ergebnis einer dort veranſtal⸗ bedeu⸗ vielen anderen. Volbehr; Hofmann, Prof. Max Thedy, 4. Seite. Geueral⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt Donnerstag, den 19. Auguſb 1315 herige Ergebnis der Sammlung ſtellt ſich wie folgt: Es ſind bar eingezahlt 2014818,52 Mk aungemeldet 7447,95 Mk., zuſammen 2022 266,47 Mark. Die eingegangenen Spenden haben alſo nunmehr die zweite Million überſchritten. Der ſchöne Erfolg der Sammlung legt von dem beharrlichen Opferſinn der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahner beredtes Zeugnis ab. Ehrung. Das Präſidium des„Deutſchen Flotten⸗Vereins“ hat in ſeiner Sitzung am 7. Auguſt d. J. auf Antrag des Landes⸗Ver⸗ bandes Heſſen dem Mitbegründer und Ehren⸗ wart des„D. Fl.⸗V.“, Herrn Großh. Heſſ. Bohn⸗ und Telegraphenmeiſter Koch⸗Lampert⸗ heim, in Würdigung ſeiner hervorragenden Verdienſte um den„Deutſchen Flotten⸗Verein“ ſeine Höchſte Auszeichnung, das von Sr. Majeſtät entworfene goldene Ehrendiplom am Baude nebſt der durch Se. Exzellenz Groß⸗ abmiral v. Koeſter vollzogenen Ehren⸗Urkunde, verliehen. 85 dem eeeeeeeeeeeeeeee 2 Eiſernen Kreuz ausgezeichnet %%%%%ter 599˙898. %e Unteroffizier Jakob Sax beim Infanterie⸗ Regiment 169, Sohn der Witwe A. Sax, Käfer⸗ talerſtraße 15. *Militäriſche Beförderung. Der geſtern unter dem Artikel„militäriſche Beförderung“ erwähnte Friedrich Noe, iſt nicht, wie in unſerem geſtri⸗ gen Abendblatt irrtümlich angegeben, zum Leut⸗ nant, ſondern zum Feldwebel⸗Leutnant beför⸗ dert worden. Anwetter in Baden. kh. Aus Baden, 18. Aug. In den letzten Tagen ſind über viele Teile Badens, namentlich über den Schwarzwald, das Neckartal und über die Haardt ſchwere Gewitter niedergegangen, die außer von heftigen Regengüſſen von ſtarken Hagelſchlägen begleitet waren. Während im bisherigen Verlaufe des Sommers faſt nirgends Hagelſchläge auftraten, ſind ſolche jetzt an mehreren Tagen namentlich in der Ortenau und in der Haardt zu verzeichnen geweſen. In der Gegend von Heidelberg und Schwetzingen haben die Hagelſchläge mehrfach Schaden verurſacht. So wurde in Plankſtadt die geſamte Tabakernte vernichtet; auch Feldfrüchte haben beträchtlichen Schaden genommen. In der Gegend von Grenzhof und Eppelheim wurde an Obſt⸗ und Gartengewächſen, ſowie an den Tabakpflanzen erheblicher Schaden angerichtet. Die Straßen waren in dieſen Orten längere Zeit infolge des langdauernden Hagelwetters ſchneeweiß. In der Gegend von Heidelberg gingen ſchwere Un⸗ wetter nieder. Ein Blitzſtrahl traf das Maſchi⸗ nenhaus der Bergbahn, ſowie die Molkenkur. Durch Blitzſchläge wurden einzelne Häuſer be⸗ ſchädigt und vier Motorwagen der Straßen⸗ bahn defekt. In Wieblingen ſchlug der Blitz in eine Zigarrenfabrik, ohne jedoch zu zünden. Allein am Montag fielen bei Heidelberg über 40 Millimeter Regen. In Schwetzingen ſchlug der Blitz in die Leitung der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, wodurch eine mehrſtündige Unterbrechung des Straßenbahnverkehrs ent⸗ ſtand. In Derzingen bei Tauberbiſchofsheim würden durch Blitzſchlag zwei landwirtſchaftliche Gebäude eingeäſchert. In Eßlingen, im Würt⸗ tembergiſchen, hat ein längerer Hagelſchlag viel Schaden an den Obſtbäumen verurſacht; ein Blitz ſchlug ins Poſtgebäude ein. Auch über das Oostal gingen ſchwere Gewitter. Die Wai⸗ bach bei Sinsheim im Taubergrund trat ſtellen⸗ weiſe über die Ufer. Ueber Ottenheim und Meißenheim in der Ortenau gingen ſtarke Hagelſchläge nieder, welche an den Tabak⸗ kulturen Schaden anrichteten. Auf dem Turm⸗ berg bei Durlach ſchlug ein Blitz in den Aus⸗ ſichtsturm, auf dem ſich gerade fünf Perſonen befanden; ſämtliche wurden getroffen und fielen bewußtlos nieder. Drei Mädchen konn⸗ ten ſich alsbald wieder erholen. Ein viertes Mädchen und ein Landſturmmann erlitten er⸗ hebliche Brandwunden und wurden gelähmt. heimrat Dyckerhoff⸗Biebrich(500 Mk.), Ge⸗ heimrat von Seidlitz⸗Dresden(500 Mk.), und Weitere gütige Spenden— auch über die kleinſten Beträge wird öffentlich quittiert— be⸗ liebe man an die„Bank für Handel und In⸗ duſtrie“ in Darmſtadt unter der Bezeichnung „Hilfsfonds für notleidende bildende Künſtler“ zu richten. 5 Dem Ehrenausſchuß des„Darmſtädter Hilfs⸗ ſonds“ gehören nachſtehende Künſtler an: In Berlin: Prof. Peter Behrens, Direktor Prof. Dr. Ludw. Juſti, Prof. Artur Kampf, Prof. Dr. Max Liebermann, Direktor Prof. Bruno Paul, Prof. E. R. Weiß; Danzig: Konſervator Dr. Hans Secker; Darmſtadt: Hofrat Alexander Koch; Dresden: Prof. Oskar Zwintſcher, Prof. Haus Unger; Frankfurt a..: Direktor Dr. Swarzenski; Hamburg: Direktor Prof. Dr. Guſtav Pauli, Prof. Leopold Graf von Kalck⸗ reuth; Karlsruhe i..: Wirkl. Geh. Rat Prof. Dr. Haus Thoma, Exzellenz, Prof. Wilh. Trübner; Magdeburg: Direktor Prof. Dr. Th. München: Prof. Ritter Franz von Stuck, Prof, Adolf Hengeler, Maler Walter Püttner; Stutgart: Prof. Adolf Hölzel, Prof. Bernh. Pankok; Weimar: Prof. Ludwig von — 2 9 4 Die fünfte Kriegstagung 4 des Reichstages. ABerlin, 19. Auguſt. (Von unſerem Berliner Bureau.) Vor vollbeſetzten Bänken und einem ſchier beängſtigenden Andrang auf den Tribünen begann der Reichstag heute um 2 Uhr ſeine fünfte Kriegstagung. Nach Er⸗ ledigung der üblichen Formalitäten insbeſon⸗ dere einer ſehr warmen ſympathiſchen Begrüßungstrede des Präſidenten Kaempff nahm der Kanzler das Wort zu einer ungemein eindrucks⸗ vollen Rede an der mit das bedeutſamſte die Schilderung der diplomati⸗ ſchen Situation war. Herr von Bethmann⸗Bollweg führte u. A. aus: Seit der letzten Tagung iſt Großes ge⸗ ſchehen. Alle mit Todesverachtung und mit dem äußerſten Einſatz von Menſchenleben unternommenen Verſuche der Franzo⸗ ſen, die Weſtfront zu durchbrechen, ſind geſcheitert(Beifall.) Italien, der neue Feind, iſt bisher glänzend ab⸗ gewehrt worden trotz ſeiner zahlenmäßigen Uebermacht und ſchonungsloſen Aufopferung von Menſchenleben(lebhafter Beifall). Un⸗ erſchüttert und unerſchütterlich ſteht die türkiſche Armee an den Dar⸗ danellen(lebhafter Beifall). Wir grüßer unſere treuen Verbündeten(lebhafter Beifall). Wir grüßen den Kaiſer Franz Joſef, der geſtern ins 86. Lebensjahr getreten iſt (Beifall). Wo wir die Offenſive ergriffen, haben wir den Feind zurückgeworfen(Bei⸗ fall). Faſt ganz Galizien und Polen, Litauen und Kurland ſind vom Feinde frei, Jwan⸗ gorod, Warſchau und Kowno ſind ge⸗ fallen. Unſere Linien bilden einen feſten Wall. Starke Armeen ſind zu neuen Schlägen frei geworden (lebhafter Beifall). Unſer Dank gebührt Gott, gebührt unſeren herrlichen Truppen und ihren Offizieren. Feſt und zuverſichtlich ſehen wir der Zu⸗ kunft entgegen.(Lebhafter Beifall.) Wir danken den neutralen Staaten, die unſere Ver⸗ wundeten in ſo menſchenfreundlicher Weiſe auf⸗ genommen haben, der Schweiz, den Niederlan⸗ den und Schweden.(Beifall.) Beſonderer Dank gebührt auch dem Papſte, dev auch den Oſt⸗ preußen eine Spende gewidmet hat.(Beifall.) Unſere Gegner laden eine ungeheure Blutſchuld auf ſich.(Lebhafte Zuſtimnung.) Weil ſie das nicht ableugnen können, verſuchen ſie es mit Verleumdungen. Wir hätten heim⸗ tücliſch zum Kriege gerüſtet, während ſie in un⸗ ſchuldiger Friedensliebe lebten.(öeiterkeit.) Vor Tiſch las man's anders.(Heiterleit.) Der Reichskanzler wies auf die heim⸗ lichen Rüſtulgen Rußlands hin, auf das Drängen der Franzoſen, das geliehene fran⸗ zöſiſche Geld zum Bau ſtrategiſcher Bahnen in Rußland zu benützen. Kein Menſch glaubt mehr an die Fabel, daß England um Belgiens willen den Krieg begonnen habe.(Sehr richtig.) Glau⸗ ben die kleinen Völker noch, daß England ſe⸗ England ſchnürt den neutralen ſchützen will? Handel ein, beſetzt griechiſche Inſeln und will griechiſches Gebiet für Bulgarien erpreſſen. Und die Ruſſen brennen die Ortſchaf⸗ ten nieder, verwüſten die Felder, opfern Frauen und Kinder. Das nennt man für Freiheit und Ziviliſation kämpfen.(Sehr gut.) Und dann denke man an Aegypten. Einem Lande, das 44 Jahre den Frieden bewahrt hat, während alle anderen Staaten Krieg führten, kann man nicht Ländergier vor⸗ werfen. Tut man das, ſo iſt das heute leicht. (Lebhafter Beifall.) Warum werden von un⸗ ſeren Feinden die Veröffentlichungen aus dem belgiſchen Archiv totge⸗ ſchwiegen? Es geht daraus hervor, daß England eiferſüchtig auf Deutſch⸗ land war, daß es zum Kriege drängte. Es gibt Kreiſe, die mir politiſche Kurzſich⸗ tigkeit vorwarfen, weil ich verſucht habe, zu einer Verſtändigung mit England zu kommen. Ich danke Gott, daß ich es getäan habe.(Beifall.) Dieſer männermordende Krieg hätte vermieden werden können, wenn es zu einer Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und England gekom⸗ men wäre. Wer hätte dann in Europa Krieg machen wollen? Hätte ich daher eine ſolche Verſtändigungsarbeit von mir weiſen ſollen, bloß weil ſie ſchwer war und immer fruchtloſer erſchien? Wo Millionen von Menſchenleben auf dem Spiel ſtanden, galt für mich der Spruch: Bei Gott iſt kein Ding unmöglich. Ich will lieber in einem Kampfe fallen, als ihm aus dem Wege gegangen ſein. Der Kanzler ſchildert dann die Ginkrei⸗ ſungspolitik Eduards VII. zumteil Eine puchlige Aublage Wir haben nach dem Tode des Königs Eduard unſeren aufrichtigen Verſtändigungswillen im⸗ mer wieder kundgegeben. aufrichtig Frieden und wollte weder Frankreich noch ein anderes Land übberfallen. die weiteren Verſtändigungsver⸗ ſuche mit England. Ich habe alles getan, um Europa, um der Welt den Frieden zu ſichern. Wir ſind hart bis an die Grenze des Möglichen gegangen. Trotz⸗ dem hat Herr Asquith die Dinge entſtellt und die öffentliche Meinung in England irre⸗ geführt, indem er es ſo hinſtellte, als ob wir am Scheitern der Verſtändigung ſchuld ſeien. Das Gegenteil iſt richtig. Die Darlegungen Asquiths ſchlagen der Wahrheit ins Geſicht.(Hört! Hört!) Ich lege vor aller Welt Verwahrung ein gegen die Unwahrhaftigkeiten und Verleumdungen, mit denen unſere Geg⸗ ner uns bekämpfen, nachdem wir mit ſolcher Geduld an die Grenze des Möglichen gegangen ſind.(Lebhafter Beifall). Man hat uns Steine ſtatt Brot gereicht, man will uns durch eine ungeheure Verſchiebung der Tatſachen an den Pranger ſtellen. Die Zeit wird kommen, wo die Geſchichte ihr Urteil fällen wird.(Lebhaf⸗ ter Beifall). Wir waren zu einer Verſtän⸗ digung bereit. England hat es ab⸗ gelehnt. Dieſe Schuld wird es in alle Ewig⸗ keit nicht mehr los.(Lebhafter Beifall). Der Kanzler ſchildert dann die weiteren Folgen der Einkreiſungspolitik. Die Saat Eduards VII. war in die Halme geſchoſſen. Ich habe meine Politik niemals vor der Volks⸗ vertretung verheimlicht.(Abgeordneter Lieb⸗ knecht(Soz.): Ultimatum an Belgien! Gro⸗ zes Gelächter, Zurufe: Heroſtrat!). Die Ge⸗ ſamtlage war durch England bis in die Wurzeln vergüftet. Die Revanche⸗ gelüſte Frankreichs, die panflaviſtiſchen Pläne Rußlands, alles fand friſche Nahrung durch England. Dann kam der Sommer 1914. Ich tat alles, um die xuſſiſche und die öſterreichiſche Regierung zu einem Meinungs⸗ austauſch von Kabinett zu Kabinett zu brin⸗ gen. Wir haben durch Herrn von Tſchirſchki in Wien erklären laſſen: Wir ſind bereit, unſere Bundespflicht zu erfüllen, lehnen es aber ab, Us durch Nichtbeachtung unſere Ratſchläge in einen Weltbrand ziehen zu laſſen.(Lebhafte Bewegung und lebhafbes Hört, Hört.) Man hat dieſe Inſtruktion als füngiert hingeſtellt. Dieſe Verdächtigung bedarf wohl Widerlegung(Zuſtimmung). direkte Ausſprache zwiſchen Wien und Peters⸗ burg mit dem äußerſten Nachdruck betrieben. Die Behauptung, daß wir durch Ableh⸗ nung des englöſchen Konferenz⸗ vorſchlages an dieſem Kriege ſchuld ſind, gehört in die Kategorie derjenigen V leumdungen, hinter denen unſere Feinde ihre eigene Schuld verſtecken wollen. Unausweislich wurde der Krieg durch die ruſſiſche Nobilmachung(Zuſtim⸗ mung). Ich will das noch einmal mit aller Beſtimmtheit ſeſtſtellen, um der Flut von Ver⸗ dächtigungen entgegenzutreten, mit denen das reine Gewiſſen Deutſchlands im Auslande an⸗ geſchwärzt wird.(Beifall) Aber wir werden ebenſo den Kampf gegen dieſe Heuchelei ſiegreich beſtehen, wie den großen Kampf draußen auf den Schlachtfeldern.(Lebhafter Beifall.) Geographiſch und politiſche Schickſale haben ſeit langem Deutſchland und Polen gegeneinander zu kämpfen gezwungen. Die Erinnerung an die alten Gegenſätze hin⸗ dert nicht, die Achtung vor der leidenſchaft⸗ lichen Vaterlandsliebe des polniſchen Volkes, mit der es ſeine alte weſtliche Kultur gegen das Ruſſentum verteidigt hat. Die gleifne⸗ riſchen Verſprechungen unſerer Feinde uhme ich nicht nach, aber ich hoffe, daß die heutige Beſetzung der polniſchen Grenze gegen Oſten das vomruſſiſchen Joch befreite Land einer glücklichen Zukunft entgegenführen wird, in der es' die Eigenatt ſeiner nationalen Lebens⸗ fragen entwickeln kann(Beifall und Bewe⸗ gung). Das Land wird unter Heranziehung der eigenen Bevölkerung gerecht verwaltet. Dieſer Krieg wird ein aus tauſend Wunden blutendes Europa zurücklaſſen. Unſere Feinde kräumten von einem ohnmächtigen, geſchlage⸗ nen Deutſchland, einem Vaſallenſtaat des ruſſi⸗ ſchen Rieſenreiches und Englands. Aber ein neues muß erſtehen. Soll Europa dann zur Ruhe kommen, ſonur durcheineſtarke unantaſtbare Stellung Deutſch⸗ lands.(Beifall). Die engliſche Poli⸗ tik der balance of Power muß ver⸗ ſchwinden. Sie iſt, nach Shaw, der Brutofen für Kriege. Grey ſagte noch am 4. Auguſt, als Fürſt Lich⸗ nobsli ſich verabſchiedete, der zwiſchen England 8 ene Krieg würde ihm EE Deutſchland wünſchte Der Kanzler ſchildert dann keiner Wir haben die * 2—55 Dienſte leiſten neutral dem zu können, geblieben wäre agenen Deut Deulſch 0 e.(Heiterkeit) ſch hland ſieht Greh Rieſengeſtalt des großen Ruß: lands.(Heiterkeit!) Deutſchland muß ſeine Stellungen ſo feſti⸗ gen, das Niemand mehr au ſeine Einkreiſung denkt(Beifalll), wenn wir zum Heile aller Völker die Freiheit der Welbmeere evringen„(Veifall!). Mir wollen ſein ein Hort des Friedens, der Freiheit [der großen und der kleinen Nationen.(Lebhaf⸗ ter Beifall.) Das gilt nicht nur in Bezug auf die Völker germaniſcher Abſtammung, ſondern auch für die Völker cuf dem Balkan. Die deutſchen Siege haben die Balkanvölker erſt vom ruſſiſchen Druck befreit. Wohl fein großes Volk hat in dem letzten Jahrhundert ſolche Leiden zu tragen gehabt wie das deutſche und doch können wir dieſes Schickſal kieben, das uns mit ſolchen Leiden und Anſprüchen die un⸗ erhörte Leiſtungsfähigkeit gegeben hat. Nie hat Deutſchland die Herrſchaft über Europz angeſtrebt. Sein Ehrgeiz war im friedlichen Wettbewerb der Nationen in den Aufgaben der Wohlfahrt und Gefittung voranzuſtehen. Dieſer Krieg hat gelehrt, welcher Größe wir fähig ſind, geſtützt auf die eigene Kraft. Die Macht, die uns unſere innere Stärke gab, können wir auch nach Außen hin nur im Sinne der Frei⸗ heit gebrauchen. Die von den fremden Regie⸗ rungen gegen uns gehetzten Völker haſſen wir nicht, aber wir haben die Sentimentalität ver⸗ loren.(Lebhafter Beifall.) Wir halten den Kampf aus, bis jene Völker von den wahrhaft Schuldigen den Frieden for⸗ dern, bis die Bahn frei wird, für ein neues, von franzöſiſchen Ränken, von Moskowitiſcher Er⸗ oberungsſucht und engliſcher Bevormundung be⸗ ſreites Europa!(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall und Händeklatſchen im Hauſe und auf den Tribünen.) Auch der Antrag des (Zentrum) geht der Abg. Dr. Spahn Nachtragsetat an die Budgetkommiſſion. Die Vorlage zum Schutze der Schweſterntracht wird in erſter und zweiter Leſung ohne Ausſprache angenommen. Darauf vertagt ſich das Haus auf Frei⸗ tag 2 Uhr. Kleine Anfragen, zweite Leſung des Nachtragsetats. Schluß 844 Uhr. Letzie Meldungen. 2——— 2 Italien und die Türkei. Mailand, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Der„Secolo“ meldet aus Rom: Der Mini⸗ ſterrat iſt für Freitag vormittag um 10 Uhr zuſammenberufen worden. Die Zuſam⸗ menkunft wird deshalb von beſonderer Wichtig⸗ keit ſein, weil die Regierung über die Haltung Italiens gegenüber der Türkei beratſchlagen 8 Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Amtlicher Bericht vom Mittwoch Abend: Starke Kanonade im Artois in der Cham⸗ pagne, im Walde von Apremont, bei lg Louviere und la vaux Ferry, im Prieſterwalde, im Gebiete von Croix des Carmes und an der Front längs der Seille. Der Minenkampf nimmt an einer großen Zahl von Stellen ſeinen Fortgang. Bei Beauraignes ſüdlich von Roy verſchüttete die Exploſion einer unſerer Minen die deutſche Sappenarbeit. In den Ar⸗ gonnen wurden alle Verſuche des Feindes im Gebiete von Maria Thereſia, mittels Hand⸗ granaten vorzurücken, zurückgeſchlagen. Die in den Vogeſen von uns eroberte Stellung auf dem Kamme bei Sondernach wurde trotz ſehr heftiger Beſchießung behauptet. Perſien gegen Rußland und England. Konſtantinopel, 19. Aug. WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der Grund des Rücktritts des perſt⸗ ſchen Kabinetts und des Aid ad Dauleh liegt in der äußeren Politik. Man glaubt, daß mit dem Falle des Kabinetts Perſien aus ſeiner Neu⸗ tralität heraustreten kann, um ſich gegen Eng⸗ land und Rußland zu wenden; Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach bildet das neue Kabinett Moſtav Fink Memgli. * [Sruhe, 19. Aug.(Priv.⸗Tel.) Staats⸗ all Dr. Huber⸗Karlsruhe wurde zut katſerlichen Kommandantur Brüſ⸗ ſel verſetzt. Ro m, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Wie der„Oſſervatore Romano“ meldet, iſt Kar⸗ dinal Nanutelli ſchwer erkrankt. Er empfing die kramente und den beſonderen Kar Sterbeſak Segen des Papftes. 5 Rom, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der Chef des Generalſtabs der Marine teilt mit: Geſtern griffen 20 öſterreichiſche Einheiten und ein Flugzeug die Küſte von Pelagoſa an. Un⸗ ſere Beſetzung hielt den Angriff mit großer Tapferkeit aus; der Feind zog ſich zurück, ohne einen einzigen Gegenangriff zu unternehmen; wir haben 4 Tote, darunter 1 Offizier und Verwundete. Die Verluſte des Feindes ſind Anbekannt. Thaon de Revel. London, Aug.(W7B. Nichtamtlich Reuterbüro meldet aus Newyork: Texas iſt von einem großen Wivbelſtuym heimgeſucht worden. In Dallas kamen etwa hündert Perſonen um. Die Baumwollpflanzungen ſind ſtark beſchädigt. In Galveſton wurden 14 19 9. an der Hand der bereits bekannten Publikationen. und Deutſchland ausgebro Gelegenheit geben, uns beim Friedensſchluß Perſonen getötet und 500 Häuſer zerſtört. als wenn 58 2 .. SD +. 02 ——————— „„ ͤ müssen, Wird eine Hauptaufgabe unserer elelctro- techmischen Industrie werden. Hier wird ein Wettkampf um die Kraftquellen entstehen, ctie den elektrischen Strom am billigsten zu liefern im- Stande sein werden: vor allem kommen günstig gelegene Braunkohlenfelder und Wasserkräfte in Frage. Es wird auch Auigabe des Reiches und der Einzelstaaten sein, diese ganze Bewegung zu verfolgen und für eine möglichst großzügige und billige Stromwersorgung einzutreten. Einem Priyaten Elektrizitätsmonopol muß vorgebeugt werden. Die elekfrotechnische Industrie Deulscll- lands wird noch Bewegungsfreiheit genug behal- ten, wenn z. B. das Reich auf die großben Kraff- qduellen für elektrische Energie bei Zeiten seine Häand legt. Das braucht durchaus noch zu keinem Elektrizitätsmonopol zu führen, gegen welches sich Dr. ing. Gustav Stegel in den„Preußischen Jahrbüchern“ mit guten Gründen ausgeprochen hat(ygl. Nr. 380 Unseres Blaites vom 6. ds. Mts.). Um s0 mehr ist aber die Errichtung möglichst zahlreicher staatlicher Grnoßkraftwerke zu emp- kehlen. Finanzen. Frankfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 19. Aug.(Privatiel.) Die Stinmung war im allgemeinen zuversichtlich; doch war das Geschäft im freien Verkehr ruhig. Bei dem Mangel an Unternehmumgslust sind die Umsatze in schweren Papieren geringiügig. Die Die Gesellschaft teilt nunmehr mit, daß ein Er- träguis zu erwarten sei, das bei den durch den Krieg hervorgerufenen Verhältnissen als befrie⸗ digend bezeichnet werden dürke. Die vorzuschla- gende Dividende könne heute noch nicht bemessen werden, wWeil für die bei Kriegsanfang unter⸗ brochene, im Frühjahr wieder aufgenommene, je⸗ doch noch niclit vollendete Stahlwerkserweiterung eine Zurückstellung von Mitteln wünschenswert erscheine. Eine Aufsichtsratssitung, in der der Jahresabschluß vorgelegt und der Gewinnver⸗ wendungsvorschlag beschlossen werden soll, ist für September in Aussicht geuommen(1. V. ge⸗ langte eine Dividende nicht Zur Ausschüttung). Die Lage der englischen Textil-⸗ nASschinenludustrie. Die euglische Textilmaschinen-Industrie arbeitet in hervorragendem Maße für die Ausfuhr und ist deshalb nicht nur von dem Geschäftsgang des Webstofigewerbes im eigenen Lande abhängig. Aus diesem Grunde ist es zu verstehen, daß diese Industrie durech den Krieg in ungün⸗ stiger Weise beeinflußt worden ist. Die großen Spinnmaschinenfabrixken in Oldam. Man- chester usw. arbeiten zunächst für den Heeres- bedarf, da im Inlande neue Spindeln nicht auf⸗ gestellt werden und das Ausland, Amerika und Japau ausgenommen, jetzt Masechinen nicht be⸗ zieht. Außerordentlich traurig ist die Lage der Kleinern Fabrikanten, welche Bedarfsartikel Jür die Spinnerei und Weberei herstellen; ihre bis- herige Abllängigkeit von den großen Fabrikanten maclit es ihnen unmöglich, nun plötzlich direkte Abnehmer zu finden. Verhältnismäßig am besten sind noen die Färberei- und Appreturmaschinen- Fabrikanten daran, für welche der ausländische Wettbewerb fehlt. Die Betriebe der jute: und ineni triemaschinen Fabrikanten erfahren Leinenindus die grögßte Einschränkung. rend des ganzen Verlaufes als ſest zu bezeichnen. NEWVORK, 18. Aug. Wintor- 18. 1 BAumwWolle: 18. 17. Wolzen: Aug. 118./ 116./ Newyork loko.09.25 per Sept, 115.% 115./ per August.21.97 per Dezb. 107.— 116.½ per September.40.09 per Oktober.69.29 Hais loko nom. nom. per Dezember.81.58 Mehl spr. W. 65.10—.10.— per lanuar 10.04.59 gotreidefr. per März.89.92 Llverpoo! 10.— 10.— London 10.% 10.½%[Petroleum: Baumwolle: reffn. ſ. oas,.75 9 75 Ank. I. atl. H. 2000 2 000 stand wWhlt..50.50 in Golfhäfen 1600 7900 in tanks 4—.00 im innern 0000 0 000 Ored. Balan..35.35 NMewWyork, 17. Aug.(Kaffee.) No. 7, lokg 7i,e, her Sept..40 per Dez 6,50, pec jah..55, per Rärz.63, per Mal.71. Sichtbare Kupfervorrüte in Europa. London, 17. Aug.(WIB.) Wie die Firma Henry R. Morton u. Co. Ltd. berichtet, betrugen die sichtbaren Vorräte an Kupfer 41 7let gegen 40 236 t Ende Juli. Die in Sicht gebrachte Menge wWährend der ersten Augusthälfte belief sich auf 14013 t und die Ablieferungen auf 12 533 t. Die Vorräte in England und Frankreich werden mit 20 943t angegeben. Die Verfrachtungen von Chile stellen sich auf 1512. HKpfererzeugung in HRussland, Ueber die Kupfererzeugung in Rußland enthält der Jahresbericht des russischen Kupfersyndikats Medj für 1914 folgende Augaben; die von 40,7 Millionen Pfund im Jahre 1910 auf 73,0 Mill. Piund im Jahre 1013 gestiegene russische Kupfer⸗ erzeugung hat statt der erwarteten Vermehrung um 15 Millionen im jahre 1914 einen Rück⸗ gang von 4 Prozent auf 71 Milfionen ergeben. Fün 1015 wirdk eine Steigerung von 7 Millionen erwartet. nn 10 ſterskag, den 19. Aug 1915. 2 i g 0 Oom 85 guſt General⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. 0 15* 4— ſti⸗ 0 0 Strie er 05 Kriegskredit von 10 Milliarden, des- 1 irkt 3 1 13 1h 1 7 2 Akk. 8 er Vorve ¹ von Abals. 1 die Geschäftslage der elektro- halb ist auch Vorsorge getroffen worden, daß die Srenmärkte. 95 755 + 185 18 4 85 85 Aktienspekulation nicht gar zu sehr emporwuchert. Mannbeimer Produktenbörse. jahre 197 10f 101 der 8 118 810 1 555 technischen iIndustrie. Nistiines dind Verkehr ne in(Amtliehe Notl Jahre macht sich wWieder der Mißstand bemerk⸗ üstungs- und Verkehrsmitteb-Industrie lagen be- Pie Notier 17 05 8 591 mtlle! 1 bar, daß Sandblätter und Tabak, noch währendk 11 n 1755 10 iriebe + 7 te 12 aiere 0 7 5 10 + 32 exste Sich, 5 1 7 4 ter Im allgemeinen haben die großen Betriebe der hauptet. Montanpapiere ruhig bei Kursverände- anders perlerkt kür 1e sie auf dem Felde stehen, von einzelnen Me in eleltrotechnischen Industrie durch die Ein-rungen. Nachfrage bestand für Pokorny, welche per 100 kg in Reichsmark bahnfrei A sich ihre Brauchb 85 855 145 1„„5 Marnheim. eit und damit auch ihr Wert erst nach e etre- kirkung des Krleges mir Wenig gelitten. Aller 9255 Kurs erhöhten. Im übrigen waren die Kurs- 18. 16 tener Dachreife beurteilen lägt. Der Verein der 7 7 15 38 8 Schwer a no 75 1 2 725 2 8 che 7 dings fielen die großen Lieferungen für das Aus- schy geringfügig. Chemische Werte still; Rumänlsohe Fae 71.— Rohtabakhändler hat sich deshalb an die hiesige 55 land Weg, aber dafür fanden sie Arbeitsgelegen- Gummipeter höher gefragt; am Rentenmarkt sind 1185 29990 Handelskammer mit einer Eingabe gewandt, 1—. 2 22— 5— + 85* 1 8 2 7 7 1 2 25 1 7 2 m⸗ leit, indem sie ihre leistungsfähigen Anlagen für Kriegsanleihen ruhig; der Geldmarkt blieb weiter Rotkles: 1 55—7—*— 2 3 Neeeeee Bundesratster⸗ die die Auskiührung von Kriegsaufträgen in großem flüssig; Hirsch-Kupfer konnten sich weiter im ̈ÿ„!!! at e Aa 8 8 150 155 b 5 K Belei8 Faei 5 Tabaks und der Sandblätter vor der pe Stile einrichteten. Auch erlahmte das Inlandsge- Kurs befestigen. Weizen-Auszugsmehl 400 50.— 50.— Dachreife verboten wird und vorher abgeschlos- 5 dchatt keineswegs, Sondern zeigte teilweise 80. Lomdoner Aeltenbd e Relnes ee—*ĩ 233.—— sene Kaufverträge für ungültig den. 5 dar noch eine recht bemerkenswerte Belebung. Lokdon, 18. jun. Roggenmeff minbestens 82% 38.— 38.— Der 1 der Könnte dann für die 18. 50 le nach ualität. einzelnen Orte von den Bürgermeisterämtern oder Vor allem aber ist hervorzuheben, daß die Be-20) Enpl. Konsols, Ponnsylvanla. 377½ Bäcker frel ll von den Bezirksämtern nach Anhörung 5 der Schwachst romiaduskrie% Argentinler Sontpen 95 9 0 40 90 855 10 aus für Mannheim Stadt, festgesetzt 8 hir trlebe D 4⁰0 lane Soutne 85 ſo. 95.— 70 5 vom Kommunalverbang. 11 Nie gurxen den Krieg geradezu außergewöhnlich gün⸗ 4% lapan. v. 1899 88880 ne 2 9— rendenz: Mais etwas schwächer. Uebriges unverändert.] Wird angeführt, daß die Vorverkäuf 95 5 3% Portuglesen Naddnde opßre eine unsinnige Preissteigerung Folge 0 Ter 0 nadonda Copp. 1 73/(16 4 2 issteigerung zur Fol Slie ußt wurden und daß manche Unter 0 naoo 10 15 5 9 18 8 en stig beeinfl 105 215 e 1 baniene 701 100 erliner Getreidemarket sondern daß davon auch eine bedenkliche Ver⸗ ei⸗ nenmungen, clie vor ſem Kriege schon auf ziem- Balimore and 05l0 Deie Berlin, 19. Aug.(WIB.) Nichtamtlich er-schlechterung der Qualität zu befürchten sei. Der ie⸗ lich schwachen Beinen standen, sich nach Aus- genadlan Faelfio. Bangaſaeens: e 150 mittelte Preise). Mais Ia. M. 615—623, Mittel- dar habe nur dann ein Interesse daran, 5 8 15 15„%'m. zandmines 4¼16 4/ 5 5 5 8 5 den T 2 8 70 0 1 bir bruch des Krieges ungemein rasch erholten und aon ener en Pewaldſekont. 35. Ware 532—604, Perlmais 616—626, ausländische Pſenen Ae 1 N guter ii einer ug ss——.—1Sider.. 22.7 5 2 8 Ingen, Wenn r⸗ sich gegenwärtig in Einer Außerst gesundlen Ver- Gerste mittel 734—755, ausländische Weizenkleie] die Bewertung nicht im jeteigen Zeitpunkt. Son⸗ ſassung befinden. Hoffentlich rechnen sie bei New-korker Effelrtenbörse. M. 53.— vollwertige Rübenschnitzel M. 42—44, dern erst nach eingetretener Dachreife erfolge. 100 Zeiten damit, daß der Kriegssegen nicht ewig an⸗-- Newycork, 18. Aug.(WTB) ber große grüne Speiseerbsen M..50, Viktoriaerbsen 10.50 We0 151 5 Pflanzer dieses In- r⸗ balen laun. Die Filmanziellen Ergehs]Umsatz, der an der heufigen Börse Wiederum in., Futtererbsen.00 M. Tahr völ e 40 ber Tabak 2 88 101 5 5 8 7 0 5 in zu feuchtem nisse für das Jahr 1914 können für die Groß. Industrie-Speziab-Papieren stattfand, ließ das Inter- 75 Zustande abgelia verde 1 infolgedesse bei on 1 5 Shicageer Warenmarkt. abgehängt werde und infolgedessen bei r⸗ betriebe der elelktrotechnischen Industrie durch-esse für andere Papiere abermals mehr in den Hin- 5 der Formentation zum Teil verfault. Bekannilich 1 aus als günstig bezeichnet werden, wenn auch tergrund treten. Im allgemeinen neigte die Ie n- Shicag o, 18. Aug. Der Weizenmarkt wird auch von landwirtschaftlichen Sachverstän- 1 eine Abnahme der Erträgnisse zu lconstatierendenz zur Schwäche, doch war die Stimmung eröffnete bei fester Tendenz auf ungünstiges Wet⸗ e 18 1 0 der 8 5 0 N 1 10 2 inländischen Tabaks und damit f ist. Für ein Aketienkapita!l von 275 Millionenuneinheitlich. Bethlehem Steels 2 Dollar höher; 5 1 55 1 dessen erfolgreicher Wettbewerb nut dem auslän 1 155 2 N vesten. 8 2 925 82 55* det Slan Mark stellte sich der Bruttogewiun für 1914 General Electric verloren 1% Doll.; Stahltrust un- 15 dischen Tabak nur dann möglich ist, wenn die auf 19,28 Prozent gegen 20,60 Prozent für das verändert; Kupferwerte besserten sich etwa 36 Doh. Chicago abnehmen würden gab ferner Anlaß 2u nach der Beschaffenheit, Brauch- N 7 928 4 8 5 72 2 77 2 7 arlcei 8 Arkei 8 3* 15 Jahr 1913. Und zwar machten die Abschreibun- lar; Reading büßten 1 Dollar ein, während Cana- 208 125 1 3 4 7— 7 2 175 8 ge gen 5,16 Prozent gegen 6,01 im Jahre zuvor, der dian Pacitie infolge der weiteren Abnahme der Ein- D1 3 8 dem Innern, sowie im Einklang niit der Mattigkeit Srossoösterreichische Holzschwellen- er Peingewinn 14,12 gegen 14,50 Prozent aus. Die nahmen in der zweiten Augustwoche Dollar les Marbkt 22 5 Minne lis n e Veriauf verdingumg. Dividende aber sank von 9,3 auf 8,5 Prozent. verloren. 1% 115 1 15 1 5 5 7 5 e 55 Die Direktion der öòsterreichischen Staats- i⸗ Das sind Ergebnisse, die in Anbetracht der aller--. erholte sich die Tendenz wWieder aul Gerüchte über] pahnen veranstaltete eine bedeutende Schwellen⸗ 19 8 8 5 NEWVORK, 18. Aug.(Devisenmarktg) lebllaftes Exportgeschäft sowie im Zusammenhan j N 8 8— 5 8— 1 Ang d W 77117K5 5 ersten Einwirkungen des Krieges im August und 18 17. nit der Fetien der LoRonnclee in 80 verdingung im Wege des schriftlichen Angebotes, —. 2 275 mit i Sücwesten. 8 September als schr befriedigend beze chnet wee⸗ Leig aur e eee 1 5 Am Schluß 155 Marktes war die Tendenz be 8 8 den gesd kerete Penee 22 schen Schwellenmarkt ist die Angelegenheit be. 1 5 Sſentene jininüüe füßtet 80Udl 101 1 1 Daß während der Kriegszeit die Erweiterung Wonneel an Lane e.98 601.— 1 ers wichtig, weil in Friedenszeiten große 85 5 Weohsel auf London(60 Tage).62.—.59.— Mengen Ba i Ja1121 ddes Produktionsapparates ruhte, ergibt sich aus 1 15 London(Oable Transfers)....67.25.65.75 eee 11 17 18. 17 ein ee 55 IſFDCCDCCVDVT 46.5 7 5 8 Zelieie vur Angefordert den geringen gelcklichen Neuanlagen im ersten Welron Sept. 108 1087ö Sohwelne: 80 5 Wanen 855 15 Kriegsjahr. Die Gesamtsummer der Neuinvestie- i 195% Sbe 00.004 05..50e VVVVVVVVVVVVVVVV 0 nungen Sellte sich in den Moflaten Jul 1914 bis 18. 17. 18 17 00.-9008.08-.60 eichene Schwellen neben erheblichen Men i= 8 Atoh.Top. Santa fF Iiessour, Cans. pr.— 18 Hafer Sept. 39.½% 38.½ Sept. 0% 280 Bahnerhaltungshölzern. Angeboten wure m Junf 1915 auf nur 2,40 Milonen Mark. Einige%% oonv, Bonds—— 102% Rissourl Faclſio- 2½ 24½ 1. Dezb.„ Okib. 000.87 77 15 Seluierieleiten bereitete lange Zeit hindt reir die 1 05 0—— Mat., Rallw. of Mex. 5— 5—[Sohwelnezuf. 955 195 pork: Sepl.— 1855 nur wenig über 800 000 Stück, so dal Schtwierigkeiten bereitete lange Leit hinderon die Ghes. Oplo 4½ Bs.— NHework Centr. o. 90%/ 80¼ l. West. 7³ 52 Oktb.—— 13.85 958 0* Beschaffung der nöt Igen Arbeits⸗ Pab. 3 Bds. do. Ont& West o. 25 26¹ 4 dv, Ohloago 16 000 12 000 Rippen: Sept.—.—.57 des Bedarfes, etwa 50 v. HI., 8 8 8 85. Pab. Pr. Llen Morfolk& West. 0. 107— 107½ Schweine: bktb.—.— 82(Bei der Verdingung des Eise 10 Kräfte. Schem vor dem Kriege machte sich gonds—— 30% Northern Paolfſo o. 102% 624% lelohte.35.35 1—„„„ 5 aber in den großen Betrieben der elektrotechni 888bennsrluanta oom. 1 10894 in Berlin waren nur 38 v. 5 en 85 etrlebe er slestrotechm- Fanzo. pr.„— IBeading com. 148½ 149½ ote 5 17075 0 industrie das Belreben geltend, die billi- 8b 45.— Onioago Booß is. Newr-Korker Warenmarkt. Die Preise schwankten Zuiise . 82 1950 9 8 0 0 5 land Paclf. Ralw, 19%8 18J¼ NewWyork, 18. Aug. Der Weizenmarkt 5% Kronen für die kiefernen und zwischen 6 und gere weibliche Arbeitskraſt an die Stelle der n„„„— 81.— Fook island dom.—- 5 555 19 10 5 ie in 1685 80, Sdia onkaune, 6 eröftnete bei fester Tendenz und wenn auch im] 7 Kronen für die eichenen Schwellen. Das ge⸗ 5 12 12l Setz 5as 2 At. Inds 0 5 2 2 5 12 8 15 95 85 5 1 75 n unſtea States 2 808.— 774½ Sü weiteren Verlauf große Ankzzze aus dem Innern] ringe Angebot ist zum Teil darauf zurückzu⸗ Sprozessen in überraschende Veis onne Stoe 3 1a 1 10 des Kri nat lie Ve 99 Wbb e Beſe 102³% Unſen Faoffle 55 stimulierten, so war am Schluß des Marlctes die führen, daß die österreichischen Ballnverwaltun⸗ lang. aufe des Krieges hat die Verwendung 5 10 55 la 15 Atoh. Toß. Santa Fë Unlon Paoiflo pref. Tendenz als behauptet zu betrachten. Ermutigende Sen keine ungarischen Schwellen zulassen(um⸗ der weiblichen Arbeitskraſt eine weiter Zunahme 5 Wabash pref N 8 7 e, 14 11 15—1 8 1 775 5 jeb 1 5 0 e WestRaryland dom Kabelmeldungen bewirkten, daß zu Beginn des gekehrt ebenso), sodaß der notwendige Ausgleich * xfahren, nam ch auch in den Betrieb 8 Iin0 inſe 5 erlo. Gan oc ̃ 1 Jeberschüss Sel V 35 10 8 Ca e Baumwollmarktes die Tendenz als fest zu bezeich-] bei etwaig. Ueberschüssen am Schwellenma cuwachstromine 3 die oBe Oon-Lanada Paeifſo 5 8 8 auf 5 ei 2 z0h! 9 ndustrie. Daß d 185 12 Len- Ches.& Ond e 357 Amere. e 5 55% nen war. Käufe des Auslandes, starke Nieder- der einen oder der anderen Seite nicht sta 1 1 8 Strie 8 Sic U IIW. St. f 521— Amer-Smelt.&Bef.o. 5 f 555 8 8 81 0 1 K n 8 88 5 Daen 8 115 Sügar Bef. o. 1 schläge im Süchwesten, ungünstige Privatschätzun- kann. Man erstrebt jetzt eine Aufhebung dieser 1 Zeit nach dem Kriege vorbereiten, das Erle om. 21 24 gun cann ge. e en der Ernte, sowie Deckungen trügen ferner 2u veralteten Bestimmung. N 18 Aion 2 f f—Erie ist preft.— 44% ethlenem Steel 8 8 8 8 3 15 15 159 1925 A. E. i Sonoeeg 6e 12577 der Festigkeit des Marktes bei; Schluß des Mark Fachliteratar. mer Elektrizitätswerken in jüngster Zeit deut- great North. pref. 118% 1187 onsolidated Gas 125½ 122 m 5 885 5— 88 1 1 0 Boct⸗ 43% 42½ Seneral Electr. 0. 174 173%½ tes gut behauptet. Süddeutsche Industrie. 9 lick gezeigt. Es Handelt sich zunächst vor allem minois Oentr-com. 192 100%½ Nerio. pefrolesum—— 607 Der Kaffeemarkt War bei Eröffnung auf er 5 8 7 u. interborgh. Netrop. 20% 20% Hationa Lead 58—4 849 4 7 1 9 5 5 58 8 Unnestgt See e Tendenzberichte aus Brasilien sowie auf Mannheim erscheinenden Süc lands sich 2zu 8. le künftig Kansas An Stat. 8 127 14 115 7 strie“ 2 Verbande 1 0 e Ulan Copper dom. 650½ 58%½]Spekulationskäufe gegen gestern höher. Industrie, Organ des Verbanc ddes Auslandsabsatzes zur Zeit noch im Dunkeln do, pref Mirgia. Car. Chem..— 38½ deutscher Industrieller, enthält: amt 5 a0 0 S5275 Kdom, 136 Am Maismarkt Waren die Preise gegen ee ee —772 5 8 Lebigh Valley oom. Sbarsoebuok o0 156% ungen des Verband N liegt. Die Versorgung ganzer Industriegebiete Toule 1 5 1 1 ̃ 8 8 Toulsv. 5 Nasdon. gestern anfangs höher auf lebhaftes Lokoangebot, bandes. Kurzer Bericht über die 0 er Kraft, die 80 billig Wer⸗ Missour-Cans, gom. nasses, Kaltes, Wetter, kleine Zufuhren aus dem Plenarversammlung des Direßte den 95 5 die 1 95 NMamelel und indlustrie. Innern, sowie auf Käufe der Lokohäuser. Am 15 5 01 an a nerige Ar es motorischen Autriebs aufgebenz= 8„ie Zu NMienden umd Schwerte,8 8 5 5 5 elsendungen aus dem sudlhcllen zadden nach Wisemimdustrie Zzu Men Schlusse des Marktes War die Tendenz wie wäh- der Schweiz. Das Wirtschaftsblatt für Heer und Marine. Die Versorgung mit Quecksilber. Hler- stellungsverbot für Baumwollstoffe. Liste der mit der EHrenmedaille des Verbandes Südwestdeut⸗ scher Industrieller nebst Ehrendiplom am 9. ſuli a. C. ausgezeichneten Beamten und Arl zeichnis von Gegenständen des Heeresbeckarfs. Bestandserhebung unversponnener Schafwollen. Bestandserhebung und Beschlagnahme von Kaut⸗ schulk(Gummi), Juttapercha, Balata und Asbest, sowie von Halb- und Fertigfabrikaten unter Ver⸗ wendung dieser Rohstoffe. Herstellungsverbot für Erzeugnisse aus Bastfasern(Jute, Flachs, Ramie, europäischer Hanf und überseeischer Hanf). Bestandserlebung von Bastfaserroh⸗ stoffen und Erzeugnissen aus Bastfasern. Ver- sicherung gegen Schäden durch Luflfahrzeuge Ausnahnetarif für eilgutmäßige Beförderung von Getreide usw. als Saatgut. Ausnahmetarif für Brotgetreide, Kartoffeln, Kartoffelstärkemehl usw. Ausnahmetarit für Kunstspeisefett. Ausnahme⸗ tarik über Frachtnachlaß für Sendungen Brot⸗ getreide. Vertrauliche Mitteilungen. Verkauf von Stahldrehspänen, Gußeisenspänen und Ham⸗ merschlag seitens der Königlichen Geschoßfabrik Siegburg, Zuschlagserteilungen der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven. Aus Mitgliederkreisen. Ferner liegen der Nr. 14 der„Süddeutschen In. dustrie“ die Nummern 5 und 6 des„Badischen Stellenanzeigers für Kriegsinvalide“ bei. er. Ver⸗ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches; Fritz Joss. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. 6. Seite. Seneral⸗Auzeiger bendblatt) 5 Donnerstag, den 19. Auguſt 1818 Bekannimachung Zuteilung von Mehlmarken betr. Die Zuteilung von Mehlmarken an die verſorgungs⸗ berechtigte Bevölkerung für die Zeit vom 21. Auguſt bis 17. September mußle, da von der Bundesrats⸗ verordnung vom 28. Juni 1915 über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 die Beſtimmungen des Abſchnitts V betr. Verbrauchs⸗ regelung bei der Ausſchreibung der Ausweiskarten noch nicht in Kraft getreten waren, auf Grund der alten Verbrauchsregelung in der Weiſe erfolgen, daß Mehlvorräte den Beſitzern auf ihren Verbrauch an⸗ gerechnet wurden. Inzwiſchen iſt durch Bekannt⸗ machung vom 13. Auguſt der Abſchnitt VWam 15. Auguſt iu Kraft getreten. Es ſteht daher nichts im Wege, Mehlmarken von nun an an ſämtliche verſorgungs⸗ berechtigten Perſonen abzugeben. Auträge können jevdoch, um die Verteilungsſtelle nicht zu überlaſten, nur ſchriftlich van der Verwaltungsabteilung des Debensmittelamts entgegengenommen werden. Mannheim, 18. Auguſt 1915. Städtiſches Lebensmittelamt. Kirchen⸗Auſage. Katholiſche Gemeinde. Freitag, den 20. Auguſt 1915. Jeſuitenkirche. 7 Uhr Austeilen der hl. Kom⸗ munion.— Hl. Meſſen um 8 Uhr u. 10 Uhr.— Abends ſ½8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland mit Segen. Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. D 4, 9/10. Mannheim. 9 4,9%%10. Telephon Nr. 2650, 541 und 1964. Rapital u. Reserve MRk. 60000900.— 2 4973 —.— Besorgung aſſer bankmässigen Ceschätte S Sesondere Abteilung für d An- AMmel Werkauf von sämtlichen Werten ohne Börsennokiz. Annahme von 40420 Baar-Depositen zu näher zu vereinbarenden Zinssätzen Sr N —— Mücken⸗Schutznetz M..50 .zuſammenlegbarem Geſtell(Feldpoſtbrief 50 .50 J. Kiehn, Jraußfurt.. M. 2* 4 2 9 8 de⸗ N d 9 + Pferde⸗Verſteigerung. Die Babiſche Landwirtſch am Samstag, den 21, Auguſt vormittags 11 Uhr in Heidelberg(Marſtallplatz! eiue Verſtelgerung von 35 4 777 N 3 63 ſehr guten belgiſchen Fohlen im Alter von—4 Jahren. 5368 5 Zugelaſſen zur Verſteigerung werden nur ſolche Perſonen, die eine blürgermeiſteramtliche Beſcheinigung vorlegen darüber, daß ſie zur Anfrechterhaltung ihres landwirtſchaftl. Betriebes einpferddringend benötigen. Es bleibt vorbehalten, einen Teil der Zuchtpferde nur an Landwirte, welche Mitglied eines Pferdezucht⸗ vereins ſind und ſich als ſolche ausweiſen, zu verſteigern Srkeit und Iincleum veinigt man mit bestem HUrfolg vicht mit Terpentin⸗ Il sondern mit unserem kast geruchlosen 3208 46 gesetzl. gesch gesetzl. gesch. „lasees- OGel u 84 Litor Mark.50, bei uehr Billiger! Auch für Wiederverkäufer nur bei uns zu haben! Lucwig Seniltenelen, hofäragerle gegr, 1883 O 4, 2 Tel. 252 und 7715. ftskammer veranſtaltet 1915 müſſen we Arbeiten in d ſtraße Linie 4, Mauuheim, Waſſerturm, Paradeplatz Schloß, Ludwigshafen ge⸗ leitet werden. von Stadt verkehren auf dem gleichen Wege über Waſſer⸗ turm, Paradeplatz. ab Tatterſall nach der Stadt werden Waſſerturm, Paradeplatz, Marktplatz geleitet. etwa von Morgens 88 bis 10 Uhr. Manuheim, 18.Auguſt 1915. etbahn. ßBahn. Am Freitag, 20. Auguſt n Umbau Bismarck die Wagen der ab Bahnhof über Ring, 0 Die Wagen der Linie 5 Filial Waldpark nach der Die Wagen der Linie 6 gleichfalls über Die Bauarbeiten dauern 4974 Besorgung aller Straßenbahnamt. Waggon tadelloſes, unver⸗ brauntes Gußeiſen(Alt⸗ unſerem alten Gaswerk⸗ Lindenhof lagert, öffent⸗ lich verkauft werden. Angebote woll, verſchloſſen mit der Aufſchrift„Alt⸗ material“ längſteus Freitag, den 20. Auguſt ds. Is., vormitt. 11 Uhr, Zimmer Nr. 4, beiuns eingereicht werden, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote erfolgt. unſerem Verwaltungsge⸗ bäude K 7, 1/2, Zim. 14J1 erhältlich. trägt 3 Wochen. vollſtreckung wird das nach⸗ bezeichnete Grundſtück am Montag, 25. Oktober 1915 durch Notariat ⸗in deſſen Dienſt⸗ räumen Leopoldſtraße 11— dahier verſteigert. L. B. N. 1330a, 22 àa 07 qm mit Grundfläche 95 7175 lichkeiten Iwangsperſteigerung. K lingentet* hier. Schützung: Notariat. Heidelberg, 13. Auguſt 1915 als Vollſtreckungsgericht. Es ſollen: ca.—10 22 )resdner Bank Aktienkapital und Reserven *8 2 e MANNHEIN P 2, 12, Planken. bankgeschäftlichen Angelegenheiten. material), welches in Zwaugs verſteigerung. Freitag, 20. Auguſt 1915, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Rheinau auf dem Mearktplatze gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 53426 16 Bände Brockhaus Konverſations⸗Lexikon u. Berſchiedenes. Mannheim, eguc Schriftliche, ausführliche verſehen, bis Bedingung ſind ir Wüingengen ſen in Groß, Gerichtsvollzieher. 2 naenſtoggun Zwangs verſteigerung. Freitag, 20. Aug. 1915, tachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokal 6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Pianuo, verſchied. Lack⸗ farben, Lederöl,Naphtha⸗ linkampfer, Haarpom⸗ made, Fliegenleim, M belaller Arku. Sonſtiges Sommer, Gerichtsvollzieh. 4959 Die Zuſchlagsfriſt be⸗ Im Wege der Zwangs⸗ vormittags 10 Uhr das unterzeichnete Gebäu⸗ Freitag, 20. Auguſt 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier im Voll⸗ ſtreckungswege gegen bare Zaählung öffenkllich ver⸗ ſteigern: Bilder, Stiche, Gravüren 1u.&. nt. Einf Nähere Auskunft beim 42468 Gr Notariat Obſt⸗Verſteigerung. Freitag, 20. Auguſt 1915 verſteigern wir das Obſt⸗ erträgnis der ſtädt. Bäume der ſrüheren Gemarkung Neckarau. Zuſammenkunft beim Niederbrückl. Maunheim, 16. Anguſt 1915 Städt. Gutsverwaltung: Mannheim, 19. Aug. 1915. Weber, Gerichtsvollzteher. vormittags ½0 Uhr 4966 haben entdeckt, dass Krebs. 2 Ne Obſt⸗Verſteigerung. Freitag, 20. Auguſt 1915 verſteigern wir das Obſt⸗ erträgnis der ſtädt. Bäume der früheren Gemarkung Topo zu Tomatensuppe, Kerbel⸗ suppe, Sauerkraut, Bohnen- gemüse, Fleischküchle, Plannkuchen jetzt fast unentbebrlich ist. 12312 nachmittags 3 Uhr Mädchen finden Aufnahme bei Frau Schmiedel Hebamme. 52791 Weinheim, Mittelgaſſe 11. Fräulein das ſich einige Zeit zurück⸗ ſuchen wir einige intelligente 7—2 1244— eeeeeee Zum Eintritt per 1. September⸗Oktober 4˙²⁷ Se 9 Lehrmädchen mit guter Schulbildung und von guter Figur Perſönliche Vorſtellung mit ſelbſtgeſchriebener Bewerbung erbitten am Samſtag. 21. Auguſt 2. Fiſcher⸗Riegel, E l. 2. 14. eeee Lehrüngs-Gesuehe 7 7 Einvehrlin 9* aus guter Familie und guten Schulkenntniſſen ev. auch Fräulein auf mein Bureau geſucht. 53419 J. Weißmann jr. 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Die Nervendepreſſion, die ihm vom Typhus zurückgeblieben war, ſchien mit einem Mal verſchwunden, er war ganz verjüngt und lachte wieder wie früher über Onkel Tho⸗ mas' Scherze, was er ſchon ſo lange nicht mehr getan hatte. „An Dir kann man ſehen, was die Liebe ver⸗ mag, bemerkte der alte Herr.„Ich könnte neidiſch werden, weil ſie mir nie ſo recht blühen wollte.“ „Dafür biſt Du aber auch immer geſund ge⸗ blieben,“ entgegnete ſcherzend ſein Neffe. „Allerdings! Sehr ſchlecht iſt mir das Jung⸗ geſellenleben ja nicht bekommen,“ gab der Onkel zu.„Aber ſo gut, wie es Dir jetzt geht, iſt es mir nie ergangen.“ „Nur nicht berufen, Onkelchen,“ mahnte Maria und klopfte zur Beſchwörung dreimal auf den Tiſch. „Sind gnädiges Fräulein biſch?“ fragte Herr Jules. „Ein wenig ſchon,“ beſtätigte ſie,„das ſind wir Niederbayern alle.“ „Ich glaube, die meiſten Menſchen ſind es,“ meinte Jules.„Beſonders iſt der Glaube an Vorbeſtimmungen ſehr verbreitet. Glauben Sie auch daran?“ „Darüber bin ich mir ſelbſt noch nicht ganz flar geworden,“ erwiderte Mavia. reilich, bedenkt man, wie wunderbar oft die Menſchen denn abergläu⸗ der Begegnung Ihres Herrn Bruders mit mir in dem Bauernhauſe an der Chiere muß man doch unbedingt an eine Vorbeſtimmung denken.“ „Ohne Zweifel war ſie es auch,“ erklärte Aimee beſtimmt.„Der Himmel wollte Euch zuſammenführen, um unſer Glück zu fügen.“ „Das glaube ich ſelbſt,“ ſtimmte Leutſtetten zu.„Ohne dieſe Fügung würden wir kaum jetzt ſo froh hier beiſammen ſitzen,“ worauf Onkel Thomas ſchmunzelnd meinte, ſolche wunderbare Fügung müſſe doch gefeiert werden. Zugleich gab er dem Diener einen Wink, die Flaſche alten Johannisberger zu bringen, die er heimlich auf den Kredenztiſch geſtellt hatte, um ſie bei einem geeigneten Anlaſſe entkorken zu laſſen. Die Kelche wurden raſch gefüllt; nun ergriff der alte Herr den ſeinen und ſprach in feier⸗ lichem Tone:„Möge der Himmel auch ferner für uns alle⸗alles zum beſten fügen!“ Hell er⸗ klangen jetzt die Gläſer zuſammen, und die Stimmung wurde ſehr heiter. Als Aimsée und Maria in Rückſicht auf den Patienten den Tiſch endlich aufhoben, proteſtierte dieſer:„Ach was, Patient, das bin ich nicht mehr! Ich fühle mich wieder ſo friſch und geſund, als ſei ich nie krank geweſen, und das habe ich allein meiner lieben Braut zu verdanken.“ „Ja, ja, die Liebe tut Wunder! Ich armer Junggeſelle,“ ſeufzte Onkel Thomas wieder und trank, um ſich zu tröſten, ſein Glas bis zur Neige,„Aber die Damen haben recht,“ fuhr er dann fort,„wir wollen des Guten nicht zu viel tun, morgen iſt auch noch ein Tag und ſo⸗ gar ein Sonntag.“ Alle begaben ſich jetzt in das Nebenzimmer, wo die Balkontüren geöffnet waren und ihnen die erquickende Luft der warmen Sommernacht entgegenſtrömte. Hier wurde Bier und Kaffee ſerviert, worauf Aimse und Leutſtetten jedoch verzichteten und es vorzogen, ſich auf dem Balkon niederzulaſſen, um die Pracht des be⸗ ſternten Himmels zu bewundern und ſich noch manches zu ſagen, was nur für ſie allein be⸗ ſtimmt war. Deſto angeregter entwickelte ſich die Unter⸗ haltung am Kaffeetiſch. Herr Jules taute völlig zuſammengeführt werden, ſo möchte man faſt daran glauben.“ viel liebenswürdige Courtoiſie, daß ſie immer mehr Gefallen an ihm ſand. Endlich kam das Brautpaar Hand in Hand wieder vom Balkon herein, um ſich gleich da⸗ rauf zu verabſchieden und ſich zur Ruhe zu be⸗ geben. Dieſem Beiſpiele folgten nun auch die anderen, und alle wünſchten ſich gute Nacht. Aimsée ſchied mit freudig bewegtem Herzen. Die auf Leutſtetten verlebten Stunden hatten einen erhebenden Eindruck bei ihr hinterlaſſen, und auch ihr Bruder war aufs neue in der Ueberzeugung beſtärkt worden, ſeine Schweſter habe in ihrem Verlobten die beſte Wahl getrof⸗ fen, die die glücklichſte Zukunft für ſie verſpreche, was er, in ſeinem Zimmer angekommen, auch ſofort nach Hauſe ſchrieb. Der folgende Tag war ein Sonntag. Ein ſonniger Himmel wölbte ſich über das Land, und ſchon in aller Frühe klangen die Kirchenglocken vom Dorfe und von Paſſau an die Fenſter des Leutſtetter Herrenhauſes, deſſen Höfe und Flu⸗ ren noch in ſonntäglicher Stille dalagen. Nur Hühnerhaus ſtieß zuweilen ein Hahn ſeine Kräh⸗ laute aus. Maria, war doch bereits auf, ſogar ſchon in der Kirche geweſen und brachte jetzt aus dem Gar⸗ war des morgens immer die Erſte. Schon im Kloſter, in⸗dem ſie erzogen worden, war ſie an wieder nach Hauſe zurückkehrte, zu erhalten ge⸗ wußt. „Eine Gutsherrin muß immer früh auf den arbeiten, aber um die Augen offen zu haben!“ Und dieſe Lehre war ihr zur Regel geworden. der Morgenfriſche roſig angehaucht und die Lerchen jubelten in den Lüften, und im Aber die Bewohnerin des Schloſſes, Fräulein ten einen Blumenſtrauß, den ſie ſelbſt gebunden, um den Frühſtückstiſch damit zu ſchmücken. Sie frühes Aufſtehen gewöhnt geweſen, und Onkel Thomas hatte dieſe Gewohnheit bei ihr, als ſie Beinen ſein,“ hatte er ſie gelehrt,„nicht, um zu Wenn man ſie in ihrem hellen Morgenkleide, das ihre fein gerundeten Formen ſehr vorteil⸗ haft hervorhob, mit elaſtiſchem Gange über den gelben Kiesweg ſchreiten ſah, die Wangen von das feine Köpfchen mit vollen blonden Zöpfen um⸗ Filiale: Friedriechsplatz 19 Telephon 4968 Sandhofen. 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Jetzt hatte ſie das Herrenhaus erreicht, blieb auf der Terraſſe ſtehen und blickte ſich um Da wurde nebenan ein Fenſter geöffnet und Jules Hertere ſchaute heraus. „Sieh da!“ entfuhr es ihm überraſcht, als er ihrer anſichtig wurde. Und er rief ihr einen guten Morgen zu. „Guten Morgen, Herr Leutnant!“ erwiderte ſie ſeinen Gruß und nickte ihm freundlich zu. „Haben Sie gut geſchlafen?“ „Ganz vortrefflich! Und gnädiges Fräulein?“ „Danke, ebenſo.“ „Ich bin erſtaunt, Sie ſchon ſo früh auf zu ſehen.“ „Früh aufſtehen iſt auf dem Lande die Regel, erwiderte ſie einfach.„Morgenſtund' hat Gold im Mund.— Ich war ſchon in der Kirche.“ „Wirklich? Dann müſſen die Baroneſſe ja ſchon vor Tagesanbruch aufgeſtanden ſein? „O nein, die Sonne ſchien ſchon bell. Damit grüßte ſie wieder und wollte weitergeben. Doch er hielt ſie zurück und, indem er auf ihren Strauß deutete, fragte er:„Wo haben Sie denn die prächtigen Blumen her?“ „Aus dem Garten natürlich. Ich habe ſie ſelbſt geſchnitten.“ „Sie ſelbſt?s— Dann bitte ich um eine große Gnade!“ „Mich um eine Gnade?“ fragte ſie verwun⸗ dert.„Und welche wäre das?“ „Sehr gern, gah ſie bereitwillig zurück, wählte, ehne ſich zu zieren, drei der ſchönſten Roſen aus, bog ſich über das Gitter der Terraſſe Und reichte ſie ihm zum Fenſter hinein. Enthuſtaſtiſch dankte ihr Jules dafür und drückte dabei chevaleresk einen Kuß auf ihre eine leichte Röte ſtieg in ihr auf, dann auf, wetteiferte in ſcherzhaften Bemerkungen mit wunden, wurde man unwillkürlich an das! Und ſchritt ins Haus. Fortſekung folat.) 74 8 5 7 1 „Bitte, ſchenken Sie mir eine Ihrer Blumen Hand, was ſie auch ruhig geſchehen ließ, nur brach ſie das Geſpräch ab, neigte das Haupt zum Gruße — 1