F 5 Azeigen: Molonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile etee l. 20 Nl. Badiſche Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Amtliches verkündigungsblatt Beilagen: Techniſche Rundſchau; annheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; ecn 2 der Stadt Mannbeim und 2 Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr für den Amtsbezirk Mannheim; amm⸗Adreſſe: „Beneralanzeiger Maundeim“ Fernſprech⸗Rummern:; Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung..... 341 Schriftleitung„ Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Sweigſchriftleitung in Berlin Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Rode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Maunheim, Freitag, 27. Auguſt 1915. Die Deutſchen als Feſtungsbezwinger. Berlin, 28. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Mit Breſt⸗Litowsk iſt wiederum ein ſtar; ker ruſſiſcher Waffenplatz gefallen. Ein neues Glied der ruſſiſchen Sperrkette eines der letzten— iſt geſprengt und ein neuer für die Verſammlung und Verſchiebung grö⸗ ßerer Heeresmaſſen beſonders wichtiger Punkt dem Feinde abgenommen worden. Als Jeſt⸗ ungsbezwinger ſtehen unſere Truppen ſeit Anfang dieſes Krieges unerreicht da. Im Weſten ſind neun Feſtungen in unſere Hand gefallen: Lüttich, Namur, Long⸗ wy, Montmedy, La Fere, Laon, Maubeüuge, Antwerpen, Lille und außerdem die 6 Forts: Manonviller, Givet, Jes Ayvelles, Hirſon, Conde und Camp de Romains. Im Oſten hat Rußlandelf Jeſtungen verloren: Libau, Razan, Pultusk, Iwan⸗ gorod, Warſchau, Lomza, Oſtrolenka, Kowno, Nowo⸗Georgiewsk, Oſſopiec und Breſt⸗ Litowsk. Die Wegnahme der feſten Plätze in Belgien und Frankreich fällt in die erſten zehn Wochen des Krieges, die der ruſſiſchen Feſtungen be⸗ gann— von der Beſetzung Libaus am 8. Mai 1915 abgeſehen— erſt am Ende des erſten Kriegsjahres. Trotz der in der Zwiſchenzeit überall geſammelten Erfahrungen iſt aber das Bild in ſeinen Grundzügen unverändert ge⸗ blieben. Einer regelrechten Zelgge⸗ rung durch deutſche Truppen widerſteht kein feſter Platz. In kur;, zer Zeit erliegen die Werke den Nerven der Beſatzungstruppen und der ungeheuren Wirkung der deutſchen und öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen ſchweren Ge⸗ ſchütze. Lüttich fiel in einem überrumpelnden Sturme, Namur nach fünftägiger, Maubenge nach zweitägiger Beſchießung, Antwerpen,„die ſtärkſte Feſtung der Welt“, nach zwölftägiger Belagerung durch verhältnismäßig ſchwache Truppen. Einen Teil der obengenannten Feſt⸗ ungen und Forts haben die Franzoſen über⸗ haupt nicht verteidigt, ein anderer Teil wurde ihnen nach kurzer Beſchießung genommen. In mehreren Fällen war der Infanterieſturm micht mehr nötig. Ganz ähnlich iſt es nun auch im Oſten er⸗ gangen. Libau, Rozan, Pultusk, Lomza, Oſtro⸗ lenka und Oſſowiec ſind ohne regelrechte Be⸗ lagerung gefallen. Warſchau gaben die Ruſſen preis, als die Plonie⸗Stellung von unſeren Truppen genommen war, und auch Praga räumten ſie nach vier Tagen, Iwangorod am dreizehnten Tage nach dem Beginn des An⸗ griffs, Kowno nach zwölftägiger Beſchießung, Aber auch die Einnahme der großen Feſtung Nowo⸗Georgiewsk mit ihren mehr als 700 Ge⸗ ſchützen und über zwei Armeekorps Beſatzungs⸗ truppen dauerte wenig länger. Am 7. Auguſt ſiel ſchon das Fort Dembe, am 19, Auguſt der lungen gekämpft worden, dann wurde die ſtän⸗ dige Befeſtigung ſofort im Sturm genommen. Wieweit dieſe Erfahrungen, die in ſo auf⸗ fallender Weiſe ſich nach Ablguf des erſten Kriegsjahres erneuern, bereits einen allge⸗ meinen Schluß auf den Wert der Feſtungen im Kriege der Gegenwart zulaſſen, kann ſpä⸗ teren Erörterungen vorbehalten bleiben. Uns mag vorerſt die erfreuliche Tatſache genügen, daß unſer Gegner keine auch nur an⸗ nähernd ähnlichen Erfolge im Kampfegegen Feſtungen aufzuweiſen haben. Tſingtau und Przemyfl ſind erſt nach einer monatelangen Belagerung voll beißer Kämpfe ruhmreich gefallen. Die Feſte Boyen blieb uneinnehmbar. So ſind wit vor der Hand berechtigt, die Fähigkeit zur überraſchend ſchnellen Bezwingung feſter Plätze als eine beſondere Eigenart der deutſchen Trüppen und der unſerer Verbündeten anzuſehen. Den Füh⸗ rern, die ſo Großes erzielten, den Tapferen, die es durchſtritten, und den Männern, die dazu die gewaltigen Waffen erſannen und fer⸗ tigten, ſchulden wir dafür im ſo mehr Be⸗ wunderung und Dank. Rußzlands Kraft für den Vier⸗ verband ansgeſchaltet. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Biird.) Die Blätter beſchäftigen ſich alle in freudig ge⸗ ſtimmten Artifeln mit dem Fall der Feſtung Breſt⸗Litowsk. Major a. D. Moraht ſchreibt am Schluß einer Würdigung des militärſſchen Begebniſſes: Die blutigen Verluſte Rußlands und der Abgang der Kranken belrogen nach all⸗ Feneie Schätzung mehr als zwei Millionen, 5 Was Rußland noch an brauchbaren Kräften gufweiſt, iſt über das weite Reich zerſtreut. Seine Heeresteile von Rowno bis Czernowitz ſind feſt⸗ gebannt durch die gegenüberliegende deuiſch ⸗ öſterreichiſch⸗ungariſche Armee Seine Kaufgſus⸗ front iſt im Wanken und der Reſt der ungus⸗ gebildeten Reichswehr 2. Aufgebofs, einige Millionen, kann früheſtens nach Fahresſriſt mit einiger Ausſicht auf Erſolg in den Kampf ge⸗ führt werden. Dazu iſt aber Vorausſetzung, daß die Ergänzung des Materials und der Munition in weiteſtem Sinne ſtattfindet. Vor der Tür aber ſteht der Winter, das Einfrieren des Weißen Meeres und der ungeheuer erſchwerte Transport amerikaniſcher Munition durch Sibirien. Man ſagt daher nicht zu viel, wenn man behauptet, Rußlands Kraft iſt für den Vierverhand ſchon jetzt auf lange Zeit aus⸗ geſchaltet. * Zu dieſer Sorge wegen des militäriſchen Zu⸗ ſammenbruchs Rußlands geſellt ſich noch eine andere, die nämlich, Rußland könne unter den furchtbaren Schlägen, die es erleidet, geneigt ſein, einen Sonderfrieden abzu, ſchließen. Kennzeichnend iſt ein Vericht der„Times“ vom 24, aus e eu „Die Verſprechungen des Herrn von Beth. männ Hollweg gn die Polen krafen Mit dem Kongreß der polniſchen in Moskgu zuſammen, ſpo einſtimmig Beſchlüſſe angenom⸗ men wurben, welche die Gemeinbürgſchaft der Polen mit den Ruſſen und dem Slawentum be⸗ kräftigten. Die ruſſiſche Preſſe füflt heute ganze Spalten mit Erörterüngen und Darlegungen, die der Reichskanzler von der Geſchichte des Krieges gegeben hat. Seine ſchamloſe Ver⸗ kündigung der Lehre von der deutſchen Welt⸗ ganze Platz in unſere Hände. Bei Breſt⸗ Litowsk in eine Woche lang um die Vorſtel⸗ herrſchaft iſt durchaus geeignet, die Bemühungen ſeiner Landsleute in Rußland, dieſes zum Ab⸗ ſchluß eines Sonderfriedens zur belßegen, zu ver⸗ eſteln“ Daß Rußland einen Sonderfrigden ab⸗ ſchließen könnte, ſcheint gegenwärtig die größte Sorge des Vertreters der„Times iſ Peters⸗ 100 zu ſein; ſie kehrf in allen ſeinen Meldungen wieder. 15 Die militäriſche Lage na dem Fall von Breſt⸗Litowsk. Ein Wiener Korreſpondent der„Frkf. Ztg.“ telegraphiert ſeinem Blatt über die Be⸗ drängnis der Ruſſen: Durch verſchiedene Rückzugsrichtungen, die die Ruſſen in ihrer Bedrängnis durch die un⸗ geſtüm nachdrängenden verbündeten Armeen einſchlagen, treten nun auch Trennungen zwiſchen den einzelnen cuſſiſchen Heeres⸗ gruppen auf, die noch nicht lange vorher eine einzige zuſammenhängende Linie bildeten. Eine in ſo unerhörtem Tempo durchgeführte Verfolgung, wie ſie ſich bis jetzt vor unſeren Augen abſpielt, war noch nie da in der Kriegsgeſchichte. Schon iſt die Verbindung, die ſich aus Breſt auf die Linie WilngMinsk beſchränkt, dann jens über Kowel⸗-Minsk am Nordrande der Pol⸗ jeßie, die nebenbei nur eingleiſig iſt, ſchwer bedroht, die über Biglyſtol wurde von den Deutſchen bereits überſchritten. So fluten nun ruſſiſche Heeresteile gegen Wilna—Minsk zu⸗ rück, während andere ſich um Breſt⸗Litowsk zufammendrängen, wo ihrer ein ungewiſſes Schickſal harrt. In Paris hefürchtet mgn durch den blitzartigen Vormarſch der deutſchen Armeen eine furchtbaremilitäriſche Kataſtrophe. Dabei wird der Munitions⸗ mangel eine ſteigende Verlegenheit, obgleich in Amerika alle anderen Beſtellungen zurück⸗ geſtellt wurden, um ſo ſchnell als möglich den Ruſſen zu liefern. Nun rücken unſere Trup⸗ pen in dem von Seen und Sümpfen reich be⸗ ſetzten, von zahlloſen Waſſeradern durchzoge⸗ nen waldbedeckten Poljeßje unaufhaltſam vor zur überraſchung der Ruſſen. Nach demſelben Blatt iſt ſich unſere Heexesleitung ſchon ſeit längerem im klaren, was nun peiter zu geſchehen hat. Alle denlbgren Fälle, die jetzt eintreten können, — ſel es nun eine Fortſetzung der Offenſine nach Oſten oder eine Operation auf Peters⸗ burg oder ein baldiger Abtransport in anderer Richtung,— all' das iſt ſchon überlegt und vorbereitet. Wir können annehmen, daß unſere Oberſte Heeresleitung, die den Fall von Breſt⸗Litowsk vorausſah, heule ſchon genau weiß, wie weit ſie den Ruſſen nachmarſchieren will, wo ſie den Schwerpunkt ihres Druckes aitsüben wird, wer der nächſte ſein wird, der miun zermürbt wird und wo das geſchehen wird. Wir Deutſchen können dieſer Entwick⸗ lung der Dinge mit einer beneidenswerten Ruhe entgegenſehen. Uns wird der Herzſchlag nicht banger, wenn wir an die Zukunft denkon. Aber es könnte Armeen in ECuropa geben, über die nun bald ein furchtbares Gewitter einherbrauſen wird. In Breſt⸗Litowsk iſt die elektriſche Spannung für dieſes ſtrategiſche Gewitter in recht beträchtlicher Weiſe ge⸗ wachſen, und wie die Blitze ſolcher Gewitter über den Feind herfahren, das haben wir ja Europa in den letzten Wochen gezeigt, dem Freunde zur Freude und dem Feinde zum Leide. Siegesfeiern. Berlin, 26. Aug.(W7B. Nichtamtlich.) Die Nachricht vom Falle von Breſt⸗Litowsk —.——————————— (Aitagelat Der Fall von Breſt⸗Litowsk. rief in Berlin freudige Ueberraſchung herbor. Die Ueberraſchung war um ſo größer, als nie⸗ mand die Einnahme von Breſt⸗Litowsk für heute erwartet hatte. Allgemein glaubte man, daß wohl noch einige Tage verſtreichen dürf⸗ ten, ehe dieſe ſtarke Feſtung bezwungen ſein werde. Gegen 3 Uhr verbreiteten Estrablätter die angenehme Botſchaft durch die ganze Stadt Der öſteneichſſch⸗ unguriſche Tagesbericht. Wien, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich.] Amtlich wird perlautbart: 26. Auguſt 1915. Ruſſiſcher Ariegsſehhauplatz. Die Feſtung Breſt⸗Litowsk iſt ge⸗ fallen. Die ungariſche Landwehr des Ge⸗ nerals v. Arz entriß geſtern dem Feind das ſüdweſtlich der Feſtung gelegene Dorf Ko⸗ bylany, durchbrach damit die üußere Gürtellinie und fiel den zunächſt liegen⸗ den Werken in den Rücken; weſtgaliziſche ſchleſiſche und nordmähriſche Heeresinfanterie erſtünrmte gleichzeitig ein Fort füdlich der Ortſchaft Koroſzezyn, Deutſche Truppen bemächtigten ſſch dreier Werke an der Nordweſt⸗ front und beſetzten heute früh die an der Bahnbrücke gelegene Zitadelle. Unterdeſſen drängten die Verhündeten den Feind auch über die Leſna und im Wald⸗ und Sumyfgebiet ſüdöſtlich Breſt⸗ Litowskzurück und unſere von Kowel nordwärts verfolgende Reiterei warf ruſſiſche Nachhuten bei Buein und Wyzwa. Bei den in Oſtgalizien ſtehenden Armeen nichts Neues. Italieniſcher Nriegsſchauplatz. Im Doher do Abſchnitt griffen die Italiener geſtern mittag den Monte Dei ſei Buſi neuerdings an; ſie wurden wie immer zurückgeſchlagen. Vor dem Görzer Brückenkapf herrſchte Ruhe. An der übrigen küſtenländiſchen Front fanden ſtellenweiſe Ge⸗ ſchützktämpfe ſtatt, ſo namentſich im Raume uon Flitſch, mo ſich die feindliche Jufanterie vorſichtig heranarbeitet. Der bereits geſtern als abgeſchlagen gemeldete Angriff gegen den Nordabſchnitt der Hochflüche von Lapyrone wurde von ſtarken feindlichen Kräſten geführt; nach zehntägiger, auch die Nächte hin⸗ durch andauernder heftiger Beſchießung un⸗ ſerer Werke ſteigerte die feindliche Arffllerie vorgeſten abends ihr Feuer gegen die Front Eima di Mezzena—Baſſon zu größter Schnel⸗ ligkeit. Bis nach Mitternacht überſchüttete ſie unſere Stellungen mit Geſchoſſen aller Ka⸗ liber. Sodann ſchritten mehrere Infanterie⸗ Regimenter und Alpinti⸗Bataillone zum An⸗ griff. Unſere braven Tiroler Truppen und Standſchützen, von oberöſterreichiſchen Schützen und der Artillerie hervorragend unterſtützt, ſchlugen alle Stürme zurück. In den Morgenſtunden war der feindliche Angriff endgültig zufamengebrochen. In den Hinderniſſen allein liegen 200 tote Ita⸗ liener; danach läßft ſich ermeſſen, welche Opfer dieſer Angriff gekoſtet haben mag. Wir hat⸗ ken nur geringe Verluſte. Einer unſerer Flieger erzielte in der Mu⸗ nitionsfabrik von Breſcig mehrere Bumben⸗ treſfer. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten,(Mittagblatt) Frertag, den 27. Auguſt 1915.— und bald flatterten deutſche Fahnen und die unſerer Verbündeten ſtolz im Winde. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Geſtern Abend gegen 9 Uhr verſammelten ſich vor dem Kanzlerpalais mehrere hundert Men⸗ ſchen, um dem Reichskanzler eine Kundgebung darzubringen. Brauſende Sochrufe erſchollen und ein Unbekannter feierte in kurzen Worten den Tag, an welchem unſere Truppen Breſt⸗ Litowsk, das feſte Bollwerk am Bug, ge⸗ ſtürmt haben und dankte zugleich dem Reichs⸗ kanzler für ſeine Worte im Reichstag. Hoch⸗ rufe auf den Kanzler, den Kronprinzen ſowie auf die beiden Monarchen ertönten und unter dem Abſingen vaterländiſcher Lieder begab ſich der Zug durch das Brandenburger Tor in die. Moltkeſtraße, wo vor dem öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Botſchafterpalais Hochrufe auf den Kai⸗ ſer von Oeſterreich erſchollen. Dann bewegte ſich der Zug zum Königsplatz. Am Bismarck⸗ Denkmal gedachte ein Redner Ses geſtrigen Tages und ſchloß mit einem Hochrufe auf den Kaiſer. Daß Deutſchland ſiegt, erſcholl noch einmal und nachdem der Choral„Eine feſte Burg iſt unſer Gott“ verklungen war, löſte ſich der Zug auf. Wien, 27. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Der Fall von Breſt⸗Litowsk hat in Wien um ſo größere Freude hervorgerufen, als die Ein⸗ nahme dieſer ſtarken Feſtung nicht ſo bald erwartet worden war. Die Stadt legte Flaggenſchmuck an; vor dem Kriegsmini⸗ ſterium kam es zu einer Kundgebung. Die Volksmenge ſtimmte die öſterreichiſche Volkshymne und„Die Wacht am Rhein“ an. Allgemeine Freude herrſchte darüber, daß auch öſterreichiſch⸗-ungariſche Truppen an der Erobe⸗ rung der Feſtung teil hatten. Prag, 27. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Arläßlich des Falles von Breſt⸗Litowsk hat die Stadt reichen Flaggenſchmuck in den Reichsfarben, den deutſchen und türkiſchen; Farben angelegt. Am Abend bewegte ſich eine freudige Menſchenmenge durch die Straßen. Um 9 Uhr war Militär⸗Zapfenſtreich. Vier Muſikkapellen zogen, von Lampionsträgern und ktauſenden von Menſchen begleitet durch die Hauptſtraßen der Stadt und der Vororte. % Der Widerhäll. Hamburg, 27. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Zu dem Fall von Breſt⸗Litowsk ſchreibt das „Fremdenblatt“: Mit dem Fall dieſes Bollwerkes iſt endgültig die ruſſiſche Front aus⸗ einandergeriſſen. Sie glich ſchon früher einem Torſo, da ſie überall durch den der Deutſchen unterbrochen wurde. Jetzt iſt es eine Trümmerfeſte. Die Neue Hamburger Zeitung ſchreibt: Da die öſterreichiſch⸗ungariſche Armee⸗ unter Puhallo bereits Kowel beſetzt, mithin die Bahnſtrecke Litowsk.—Kiew in unſerem Beſitz iſt, iſt den ruſſiſchen Armeeteilen hinter der ge⸗ fallenen Feſtung der Weg nach dem Süden Rußlands abgeſchnitten, ſie können ſich nur auf öſtlichem Wege durch das Sumpfgelände retten. Die Hamburger Nachrichten ſchrei⸗ ben: Raſcher, als es ſich vermuten ließ, wurde dieſe ungemein ſtarke Feſtung genommen. Der Heldenmut der Sieger ruhte nicht, bis auch dieſe Feſtung gebrochen war. Der„Korreſpondent“ ſchreibt: Groß⸗ fürſt Nikolaus begann den Feldzug mit einem Rechenfehler und allen ſtrategiſchen Berechnun⸗ gen zum Trotz. Dieſe Erkenntnis wird ſich im uſſiſchen Heere und im ruſſiſchen Volke allmäh⸗ lich geltend machen. Köln, 27. Aug.(WTTB. Nichtamtlich.) Zu dem Fall von Breſt⸗Litowsk ſchreibt die Kölniſche Zeitung: Unſere Oberſte Heeres⸗ leitung kann voll Vertrauen den ſiegreichen Truppen zumuten, nach dem ſchwer erkampften Erfolge ſich keiner Ruhe zu widmen, ſondern dem Feind auf den Hacken zu bleiben. Immer hatte ſie das größte ednce Ziel im Auge„Vernichtung der feindlichen Streitkräfte“ Die Kölniſche Volkszeitung ſchreibt: Den Fall der Feſtung erwartete niemand ſo chnell, auch die Ruſſenführung nicht. Der gice Erfolg, der mit dem Falle dieſes wichtigen Bollwerkes der zweiten ruſſiſchen Linie erzwungen iſt, kann heute ſchon als ernſt ermeſſen werden. Wien, 26. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Wiener Allgemeine Zeitung! ſchreibt zum Fall von Breſt⸗Litowsk: Breſt⸗ Litowsk, das ſtärkſte Bollwerk des Zaren, iſt nun auch vom Schickſal ereilt worden. Breſt⸗ Litowsk gefallen. Ein furchtbarer Schlag hat abermals Rußland getrofſen. Mit Jubel wird die neue Freudenbotſchaft bei uns und unſeren Verbündeten aufgenommen. Wohl noch niemals haben in ſo raſcher Reihenfolge vernichtende Schläge das ruſſiſche Rieſenreich erreicht, wie dies durch unſeren und der Deut⸗ ſchen ununterbrochenen viermonatigen Sieges⸗ FJiug jetzt geſchehen iſt. Alle Troſtgründe, mit denen die Entente ſich über die Niederlagen Rußlands hinwegzuſetzen verſuchte, erſcheinen haltlos gegenüber der furchtbaren Sprache der Ereigniſſe. Die Phraſe des Beiſpiels von 1812 erſcheint wohl jetzt jedem leeres Gerede. Vor ſtandslot; zurück, während ſie jetzt mit äußer⸗ ſter Kraiftanſtrengung verſuchen, den Vor⸗ -marſch der Gegner zu verhindern. Von einer ruſſiſcherr Feſtung nach der andern wird das Georgbanner herabgeholt. Unerbittlich voll⸗ zzieht ſich das Schickſal, welches die eroberungs⸗ ſüchtige Politik Rußlands über das eigene Land heraufbeſchworen hat.— An anderer Stelbe ſchreiht das Blatt: Kaiſer Wilhelm hat ſich wieder als Kenner der deutſchen Volks⸗ ſeele, als Interpret deſſen bewährt, was das Volk bewegt. Die herzliche Bewunderung, die alle ſeine Kundgebungen un der ganzen Nation finden, iſt darin begründet, daß ſie tiefſte Einigkeit zwiſchen Kaiſer und Reich zur Vor⸗ zſausſetzung haben und mit der die Depeſchen, ddie der Kaiſer jetzt an den deutſchen und baye⸗ wiſchen Kronprinzen, ſowie an den Herzog von Württemberg gerichtet hat, überall begrüß: werden. Sie ſind dem deutſchen Volk aus dem Herzen geſprochen. ei: E Die Cage wird beängſtigender. Petersburg, 27. Aug.(WTB. Nichk⸗ amelich.) Der„Rfetſch“ ſchreibt: Mit jedem Schritt, den die Deutſchen in Rußland vor⸗ dringen, wird die Lage beängſtigen⸗ der. Es entſteht die Frage, ob den Deutſchen Halt gebooten und welche Punkte Rußlands noch bedrohtswerdenzſollen.„ Der unerſchütterliche Jar. Pia wils, 27. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: Der frühere Miniſtey Cruppi iſt in Petersburg vom 0 empfangen worden. Der Zar brachte im Laufe der Untprredung den Willen ganz Rußlands zum Aus druck, den Krieg bis zum Ende fort⸗ zuſetzen; Frankreich könneſauf ſeinen unerſchütter⸗ lichen Willen rechnen, bis zum endgültigen Siege zu kämpfen. Aufferderung zum Auffſtand % in Petersburg. Niewyork, 26. Aug.(WT7B. Nichtamtl.) Der Vertreter des WTB. meldet durch Funk⸗ ſpruch: Der amerikaniſche Vizekon⸗ ſul in Rioſtow, der auf dem Dampfer „Nellliig Glaf“ hier eingetroffen iſt, er⸗ klärte, daß zahlreiche wohlinformierte Perfön⸗ lichkeiten in Petersburg eine Repolution mehr alstdas Vordringen der Deutſchen fürch⸗ ten. Vor einer Woche ſeien Plakate in Peters⸗ burg angeſchlagen worden, in denen das Volk in flammenden Worten zum Auſ⸗ ſtand aufgefor dert wurde. Furcht in Petersburg vor den deutſchen Zeppelinangriffen. JBerlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die Nachricht von der Beſchießung der Londoner City hat in Pelersburg Beſtürzung ausgelöſt, da man ein ähnliches Schickſal befürchtet. Eine Reihe großer Gebäude, die öffentliche Bibliothek, Muſeen und Kirchen wurden ge⸗ ſperrt und deren koſtbarer Inhalt nach Mos⸗ kau überführt. Aus Warſchau. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die Verwaltung der Stadt Warſchau hat mit Genehmigung der deutſchen Behörde beſchloſſen, die Schulen und Univerſitäten zum gebührenden Termin zu eröffnen. Das deutſche Kommando hat ſich ein⸗ verſtanden erklärt, daß allen im Auslande weilenden Schüler die Rückkehr nach Warſchau erlaubt wird. Das proviſortſche Statut für die Eröffnung der Univerſität iſt in aus⸗ arbeitendem Begriff. Die deutſche Behörde habe dem Anſuchen der Bewaffnung der Miliz entſprochen und 1250 Revolver zur Verfügung geſtellt. vor Riga. Angriff deutſcher Kreuzer auf die Inſel Dags. Berlin, 26. Auguſt.(WT7B. Amtlich.) Am 25. Auguſt abends hat einer unſerer klei⸗ nen Kreuzer die ruſſiſche Signal⸗ ſtation Kap⸗Süd Riſtna auf Inſel Dagvoe beſchoſſen und teilweiſe zerſtört. Zur gleichen Zeit nahm ein an⸗ derer kleiner Kreuzer die Signalſtation Andreasberg gleichfalls auf Dagve mit Erfolg unter Feuer. Feindliche Streit⸗ kräfte wurden nicht geſichtet. Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabs: von Behncke. Der Stoß gegen Riga. JBerlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Der militäriſche Kritiker des„Rußkoje Slowo“ ſei meiſterhaft inſzeniert und durch die Kühnheit der ſich an ihn füpfenden Abſichten geradezu erſchreckend. ——— Ne diplomatiſche Niederlage des Vierverbandes am Valhan. Schnelleres Cempo Ser Balkanereigniſſe. JBerlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Der„Voſſiſchen Zeitung“ wird aus Sofia ge⸗ meldet: Der Abſchluß der türkiſch⸗bulgariſchen Verhandlungen iſt ein vervichtender Schlag für alle Balkanbeſtrebun⸗ gen des Vierverbandes. Seine in Sofia, Niſch und Athen unternommenen Schritte ſind gegenſtandslos und zwecklos ge⸗ worden, während ſich in Niſch Regierung und Parlament mit der Antwort abquälen, welche ſie dem Vierverband geben wollen, iſt durch den türkiſch⸗bulgariſchen Vertragsabſchluß die Entſcheidung über die bevorſtehenden Balkan⸗ ereigniſſe bereits gefallen. Es heißt, daß die Verwirklichung des Vertrags ſchon in 14 Tagen erfolgen ſoll. Die Bulgaren gelangen ſo auf friedlichem Wege in den Wiederbeſitz eines Teils des thraziſchen Gebietes, das ſie im erſten Balkankrieg erobert und das ihnen die Türkei während des zweiten Balkankrieges ohne Schwertſtreich abgenommen hatte. Die Ereigniſſe auf dem Balkan beginnen ein ſchnelleres Tempo einzuſchlagen. Serbien ſträubt ſich immer noch. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Büro.) Aus Sofia wird gemeldet: Nachrichten aus Niſch beſagen, daß die ſerbiſche Antwortnote an die Entente geſtern überreicht wurde. Die ſer⸗ biſche Regierung nimmt die Vorſchläge der Entente an und iſt zu Gebietsabtretungen an Bulgarien bereit, jedoch nur zu folgen⸗ den Bedingungen: Die Abtretung des erſten Teils der Kompenſationen, darunter des Wardar-Gebietes ſoll erfolgen, ſobald Bulgarien ſeine Aktion gegen die Türkei beginnt, die Ab⸗ tretung des andern Teils erſt bei Friedensſchluß. Ein maßgebender bulgariſcher Politiker erklärt, daß bei einem derartigen Charakter der ſerbi⸗ ſchen Note ſ eine Verſtändigung mit Bulgarien vollkommen ausge⸗ ſchloſſen iſt, jedoch wird Fortſetzung der Verhandlungen zwiſchen Serbien und der 22 Entente erwartet. Wie wir im geſtrigen Abendblatt wit⸗ teilten, hat der engliſche Geſandte dem Hinhalten und Feilſchen Serbiens energiſch ein Ende zu machen geſucht, indem er dem ſerbiſchen Miniſterpräſidenten barſch erklärte, die Note des Vierverbandes ſei unabänderlich. Serbien müßte die ſtrittigen Gebiete ſofort und ohne weitere Verhandlungen abtreten. Die Regierung in Niſch iſt nun aber offenkundig nicht zu dieſen ihr vom Vierverband angeſonnenen Amputatio⸗ nen bereit. Und man kann ihr das Sträuben ja auch nicht verargen. Rußland zog das Schwert, angeblich um Serbien vor der Ver⸗ letzung ſeiner territorialen Integrität durch Oeſterreich⸗-Ungarn zu bewahren und nun fordert dasſelbe Rußland im Verein mit ſeinen Ver⸗ Pündeten, Serbien ſolle die beſte Beute aus zwei blutigen Kriegen hergeben, nicht etwa für eigene höhere Zwecke, ſondern nur damit Bulgarien, das kleine Bulgarien, dem ruſſi⸗ ſchen und engliſchen Rieſen reiche aus ſeinen ſchweren Nöten an den Dardanellen helfe. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Bukareſt wird gemeldet: Die Peters⸗ burger Telegraphenagentur meldet, daß die Verhandlungen mit Bulgarien über eine von Serbien zu gewährende Grenzberechtigung ergebnislos verliefen. Griechenland bleibt neutral. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Chiaſſo wird gemeldet: Aus einer Athener Depeſche des„Corriere della Sera“ geht her⸗ vor, daß kein Grieche mehr die Aufgabe der Neutralität erwartet. Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Solingen wird gemeldet: Ein Schüler des Solinger Gmnaſiums erhielt von ſeinen in Athen lebenden Eltern einen Brief, in dem es u. a. heißt: In Abhen wird es immer deutſchfreundlicher; im Theater fin⸗ den faſt jeden Abend deutſchfreundliche Kund⸗ gebungen ſtatt, wobei die Rufe„Hoch lebe Deutſchland!,„Hoch lebe der Kaiſer“,„Nieder mit England“ erklingen. Geſtern Abend war es wieder dasſelbe, nur ließen ſie ſich zu Schmährufen gegen den Vierverband herbei. Auf England iſt die Wut furchtbar, weil es Griechenland quält, mitzukämpfen gegen Deutſchland. Die Stimmung iſt ganz umgeſchlagen. Mittwoch Abend ſoll ein großer Zug ſtattfinden. Zur Einnahme von Warſchau wurden die Deutſchen auf den bundert Jahren zogen ſich die Ruſſen wider⸗ meint, der deutſche Stoßgegen Riga BVergebliche Angriffe. Konſtantinopel, 26. Auguſt.(WB. ſeichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An den Fronten von Anaforta, Ari Burnu und Sedd⸗ül⸗Bahr unterhiolt der Feind abwechſelnd heftiges und ſchwächeres Artilleriefeuer und verſchwendete eine große Menge Munition. In der Nacht vom 24. und 25. Auguſt unterhielt der Feind das Feuer bis zum Tagesanbruch. Am 25. Auguſt unter⸗ nahm der Feind mit ſchwachen Kräften einen Angriff auf unſeren linken Flügel. Die Angreifer wurden aufgerieben, An den anderen Fronten keine Veränderung, Wertvolle Eingeſtändniſſe im amtlichen engliſchen Bericht. London, 26. Aug.(WTTB. Nichtamtlich) In dem amtlichen Bericht von den Darda⸗ nellen über die Kümpfe ſeit dem 6. Auguſt an dem weſtlichen Ende der Gallipoli⸗ Halbinſel wird geſagt: Es beſtanden ge⸗ trennte Angriffslinien. Die erſte war auſtraliſch⸗ neuſeeländiſchen Korps, die andere war die von Suplabucht, wo eben die angekommene Arfmee kämpfte. Ferner wurde ein Angriff vom Kap Helles in der Richtung Krithia unternommen. Trotz des fortwährend heftigen Kampfes und der ſchweren Verbhuſte auf beiden Seiten erreichten unſere Truppen in keinem der Gebiete ihr Ziel, obwohl ſie ihm entſchieden näher kamen und das Gebiet, das ſich in unſeren Händen be⸗ findet, beträchtlich ausbreiteten. Der Angriff des auſtraliſch⸗neuſeeländiſchen Korps richtete ſich auf den Saribair⸗Chunul⸗Hügel, hatte aber nicht das gewünſchte Ergebnis. Die auſtea⸗ liſch⸗neuſeeländiſchen Truppen vermochten nicht, ihre Stellungen auf der Höhe zu halten und mußten ſich nach den unterhalb gelegenen Stel⸗ lungen zurückziehen. Der Angriff aus Suvla kam im Stillſtande, nachdem er zwei⸗ einhalb Meilen vorwärts gekommen war. Das gewonnene Gelände reichte aus, um uns in den Stand zu ſetzen, die Linien aneinander⸗ zuſchließen und eine Front von mehr als 12 Meilen zu bilden. Als neue Verſtärkungen an⸗ kamen, gewannen die auſtraliſch⸗neuſeeländiſchen Truppen noch dreiviertel Meilen an Boden. Nachdem wir die vorgeſchobenen türkiſchen Lauf⸗ gräben auf der linken Front erſtürmt hatten, zamen alle Diviſtionen ins Gefecht. Sie machten Fortſchritte. Da ſie aber den Gipfel der Höhe nicht erreichen konnten, wurden ſie nach ihrer urſprünglichen Stellung zurückgedrängt. Die Verluſte des Feindes ſind viel ſchwerer als die unſrigen, und das gewonnene Gelände ſehr wichtig. Man ſoll daraus aber nicht ſchließen, daß wir das eigentliche Ziel erreicht haben. Weitere ernſtliche Kämpfe werden nötig ſein, um einen entſcheidenden Sieg davonzutragen. Ner ilalieniſch⸗türkiſche Krieg Türkiſche Arteile über die Italiener. Konſtantinopel, 26. Aug.(WT7B. Nichtamtlich.) Die Blätter nehmen mit viel größerer Heftigkeit als während der erſten Tage die Angriffe gegen Italien wieder auf und heben hervor, das Kabinett Salandra, welches das dringende Bedürfnis fühlt, ſich auf dem Monte Eitorio als ehrenhaft akklamieren zu laſſen, habe nicht einmal die Hoffnung auf irgendwelchen Gewinn als Lohn ſeiner Treuloſigkeit. Der „Tanin“ ſchreibt: Außer der Niederlage Italiens wird die Geſchichte ſeinen moraliſchen Verfall zu verzeichnen haben, denn weder ſeine ehemaligen Freunde noch die von heute werden fürderhin ſeinen Worten den geringſten Glauben beimeſſen.— „Ikdam“ und„Hilal“ heben hervor, wie ſeht die Türkei, welche von Natur geneigt ſei, gute Freundſchaft ſelbſt bei den Feinden zu ſchätzen, Italien verachte. Sie bedauere, ſich mit Jein⸗ den wie Italien ſchlagen zu müſſen. Die Blät⸗ ter bekunden überdies lebhafte Befriedigung über die ſympathiſche Sprache der deutſchen und öſter veichiſch⸗ungariſchen Preſſe, welche die Notwen⸗ digkeit der Herſtellung einer direkten Verbindung zwiſchen Berlin⸗Wien⸗Konſtantinopel betone. Der„Tasvir⸗i⸗Efklar“, welcher immer für dieſe Notwendigkeit eintrat, iſt beſonders erfreut darüber, daß dieſe Torheit nun offen anerkannt wird. Das Blatt glaubt, wenn dieſe Frage ſchon vor vier oder fünf Monaten gelöſt worden wäre, würde eine Urſache, welche Italien ver⸗ anlaſſen konnte, an dem Kriege teilzunehmen, und ſeine Schuldloſigleit ermutigt hätte, weg gefallen ſein. Wir verlangen auch heute eine Oeffnung des direkten Weges zwiſchen Berlin und Konſtantinopel. Wenn wir auf dieſer Forderung beharren, ſo hat dies mit dem Ein⸗ tritt Italtens in den Krieg nichts zu tun. Die Frage hat eine ganz unabhängige Bedeutung. Daß die deutſchen Blätter in dieſer Frage ſchließlich mit uns übereinſtimmen, wäre es auch nur anläßlich des letzten Vorgehens Italiens, erfüllt uns mit Befriedigung, denn der Ktieg wird endgültig in eine Phaſe zu unſeren Gunſten treten Unſere Feinde wer; Straßen beglückwünſcht. e e den zum Frieden gezwungen we⸗ 8 Der Kampf um die Hardauelen 2 ——7 — 7 ze und ihre Hoffn FSteliag, den 27. Auguſt 1915. Seneral⸗Anzeiger« Badicche Nouoſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. ungen auf den Halkan aufgeben müſſen. Werden ſie bei den Dardanellen ins Meer geworfen ſein, ſie nicht mehr tun können, als dann werden und daſelbſt nach Suez flüchten die letzte Verteidigungslinie er⸗ zichten, um zu verſuchen, die Wiedereroberung Aegyptens zu verhindern. Ausrufung des Heiligen Krieges gegen Italien Berlin, 27. Aug.(Von u. Berl. Bur.) Aus Chiaſſo wird gemeldet: Der„Secolo“ meldet aus Konſtantinopel, daß der Scheich il Iflam den Heiligen Krieg gegen Italien ausgerufen habe. 2 9 8 85 die Kriſe in Frankteich. wohlfahrtsausſchuß oder Militässiktatur? Zürich, 27. Aug.(WT7B. Nichtamtlich.) Die„Neueſten Züricher Nachrichten“ melden aus Lauſanne: Eine aus Paris hier eingetrof⸗ fene hochangeſehene Perſönlichkeit ſchildert die Lage in Frankreich in ſehr düſte⸗ ren Farben. Man ſtehe in Paris vor einem Wendepunkt; entweder Wohl⸗ fahrtsausſchuß im Stil 1789 oder Militärdiktatur iſt die Lage, auf die mun mit raſchen Schritten zutreibt, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Alle ernſthaften Franzoſen ſehen mit Bangen der weiteren Entwicklung des Zuſtandes entgegen, von wel⸗ chem die Geheimfitzungen der Kammer die erſte Phaſe ſeien. Die Franzoſen, die in Frankreich leben, wollen Veber Militärdiktatur als Ausſchuß. Für und wider die Geheim⸗ ſitzungen. Paris, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die radikal⸗ſozialiſtiſche Gruppe iſt geſtern zuſammengetreten, um die Frage des geheimen Komitees zu beſprechen. Von 172 Mitgliedern waren 60 anweſend. Bei der Abſtimmung wurden 20 Stimmen für und 15 Stimmen gegen ein geheimes Komjtee ab⸗ gegeben. Die übrigen Mitglieder hatten ſich der Stimme enthalten. Die Gruppe nahm ein⸗ ſtimmig einen Beſchluß an, daß in der Kam⸗ mer ein Ankrag auf eine Interpel⸗ latfon eingebracht werden ſoll, die, falls es Au einer geheimen Sitzung kommen ſollte, als Alsgangspunkk der Dobatte dienen ſoll. Die Miniſter Malvy und Sarrau, die der Gruppe angehören, wurden von den Beſchlüſ⸗ ſen der Gruppe benachrichtigt. Die„FEdé⸗ tation Republicaine“! und die 0 0 1 Jinksdemokraten haben beſchloſſen, gegen ein Geheimkomitee zu ſtimmen. Die geeinigten Sozialiſten haben beſchloſſen, zu fordern, daß in der geheimen Sitzung ſofort nach der Annahme der Kredite für die Unter⸗ aatsſekretariate die Berichte des Heeresaus⸗ ſchuſſes und der Bericht über das Budget der Heeresberwaltung verleſen werden. Der Kriegs miniſter ſoll ſodann die notwen⸗ digen Erklärungen abgeben und die Bericht⸗ erſtatter der verſchiedenen Parteien ſollen weitere Erklärungen geben. Darauf ſoll die allgemeine Debatte beginnen. Die Abſti m⸗ mung ſoll nicht in dem geheimen Komitee, ſondern ſpäter in öffentlicher Sitzung erfolgen. Belgien. Die belgiſche Neutralität. Baſel, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Unter der Überſchrift„Zur belgiſchen Neutra⸗ lität“ ſchreibt der„Baſler Anzeiger“: Von ge⸗ ſchätzter Seite wird folgender intereſſante, be⸗ zeichnende Vorfall erzählt: Auf dem iederländiſchen Konſulat einer größeren Schweizer Stadt erſcheint ein aus Frankreich zurückkommender Mann, der zu einer Reiſe nach Belgien einen niederländiſchen Paß ver⸗ langt. Es ſtellt ſich ſchließlich heraus, daß der Geſuchſteller Belgier iſt. Unter den Ausweis⸗ ſchriften befand ſich ein Büchlein, das nach dem Aufdruck für belgiſche Soldaten be⸗ ſtimmt iſt. Es enthielt Abbildungen verſchie⸗ dener franzöſiſcher Uniformen, betitelt Nos Allies“ und trägt das Ausgabedatum Juli 1914. Die Geſchichte iſt völlig verbürgt. Die Perſonen, durch die wir ſie erfuhren, ſind bereit, mit ihrem Namen für die Richtigkeit einzuſtehen. Keine Berufung deutſcher Profeſſoren nach Gent. niſche Zeitung meldet aus Brüſſel: Haag erſcheinende„Aftenßoſt“ brachte die Meldung, daß die Eröffnung der Univerſität Gent für Oktober beſchloſſene Sache ſei und daß deutſche Proſeſſoren berufen würden für den Fall, daß ſich nicht genügend belgiſche Profeſſoren zu Vorleſungen bereft fänden. Wir können mitteilen, daß von einem ſolchen Be⸗ ſchluß an den zuſtändigen Stellen nichts be⸗ kannt iſt und daß von der Berufung deutſcher Profeſſoren ſelbſtverſtändlich niemals d 2 Rede war. 9 5 3 1 s Me Torpedierung der, Die Cage beſſert ſich. Köln, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die Köln. Ztg.“ meldet aus Waſhington durch Funkenſpruch: anläßlich des„Arabie“⸗ Die Falles entſtandene Lage beſſert ſich, weil die Engländer mit einer Meldung zurückhalten. Es wird nichts unternommen, bis der Tatbe⸗ ſtand klar liegt. Das Land iſt, von gewiſſen Krawallen abgeſehen, vollſtändig ruhig. Die friedensfreundliche Strömung wächſt ſtark und ſchnell. Rosſevelt wettert! Berlin, 27. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Rooſevelt erklärte nach einer Reutermeldung im Geſpräch mit Geſchäftsleuten im militäriſchen Uebungs⸗ lager von Plattsburg(Newyork), daß die Ver⸗ einigten Staaten eine unedle Rolle unter den Nationen geſpielt hätten. Sie hätten ſich nicht gerührt, als amerikaniſche Männer und Frauen auf offener See ermordet wurden. Nach der Haager Konvention ſei es Pflicht der Vereinig⸗ ten Staaten geweſen, Belgien zu beſchützen und die Regierung ſei zu verurteilen, weil ſie nicht den kleinſten Schritt getan habe, um ihre eige⸗ nen Rechte zu verteidigen. Weiter erklärte Rooſevelt, es ſei ein Hohn auf jede Moral, wenn amerikaniſche Munitionsfabrikanten ſich wei⸗ gerten, Munition nach Europa zu ſenden für die Heere, welche verſuchen, Belgien dem eige⸗ nen Volke wiederzugeben. Die Namen ſolcher Fabrikanten müßten öffentlich an den Pranger geſtellt werden. Dann wetterte Rooſevelt gegen die Deutſch⸗Amerikaner, die geradezu Hochver⸗ 5 gegen die Vereinigten Staaten geübt hätten. 8* Sondon, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die White Star⸗Linie gibt bekann;: Es ſei zweifellos, daß die„Arabic“ torpediert wor⸗ den iſt: der Kapitän habe zwar nicht das -Boot, aber mit Beſtimmtheit das Torpedo geſehen. Die„Arabic“ habe nicht verſucht, das U⸗Boot zu rammen, da man es von der Kommandobrücke nicht geſehen habe, auch nicht verfucht, zu entkommen, fondern nur den Kurs geändert, als man das Torpedo ſah. Die„Ara⸗ bic“ ſei ohne Warnuing torpedterk wor⸗ den, und zwar 60 Seemeilen von Irland. Anſere Unterſeebeste. Kopenhagen, 26. Aug.(WB. Nicht⸗ amtlich.) Die„Berlingske Tidende“ meldet: Der Dampfer„Nimrod“, von Leith. iſt in Kopenhagen angekommen. Er fuhr auf ſeiner Reiſe durch die Nordſee an nicht weniger als ſechs großen brennenden Schiffen vorüber, die augenſcheinlich alle mit Halz beladen und von deutſchen Unterſeeboten in Brand geſetzt waren. * Kopenhagen, 26. Aug.(WTB. Nicht⸗ amtl.) Nach der„Nationaltidende“ bildet jetzt die Verſorgung mit billigen Lebensmitteln, insbeſondere Fiſche, der Die deutſchen Miſſionen in Indien fämtlich in Gefangenſchaft abgeführt! (WTB. Nichtanntlie Wagner von der Goßnerſchen Miſſi Indien ſeiner in Deutſchland befindlichen kran⸗ ken Gattin in einem vom 25. Juli datierben Brief mitgeteilt, daß ſämtliche Angehörigen der Goßnerſchen Miſſion in Chota⸗Naktur in Bengalen(Indien) ausnah ms1os Männer, Frauen und Kinder, in ein Gefangenenlager abgeführt worden ſind. Die Zahl der dortigen Miſſionare beträgt alloin etwa 50. Zurückgelaſſen wurden nur die alte und kranke Frau des Miſſtonars Hahn, deſſen zwei Töchter ſowie die Miſſionslehrerin Fräu⸗ lein Elfriede Beſſel. Wo ſich das Inter⸗ druck nierungslager befindet, iſt unbekannt. 5 e. 4 Deutſcher Reichstag. Berlin, 27. Auguſt. (Von unſerem Berliner Bureau.) Der Reichstag ſtand geſtern unter dem Ein⸗ des Falls der Feſtung Breſt⸗ [Litowsk. In der Budgetkommiſſion hatte am Vormittag der Vertreter des Kriegsmini⸗ ſteriums zuerſt die frohe Botſchaft mitgeteilt. Sie hatte ſo ſtark gewirkt, daß niemand mehr die Debatte fortſetzen mochte und man den Reſt der Ausſprache auf heute früh verſchob. Damit war dann allerdings die Abſicht, geſtern ſchon Schluß zu machen, zuſchanden gekommen, aber um einen Preis, mit dem man wohl zu⸗ frieden ſein darf. Die feſtliche Stimmung, die der Ausſprache im Ausſchuß ein frühes Ziel geſetzt hatte, fand dann ihren beſonderen Ausdruck in der Er⸗ örterung der Heeresfragen. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete, Herr Stück⸗ lhen, leitete ſie ein. Er brachte als„Wünſche aus dem Schützengraben“, wie er ſie nannte, eine Reihe von Ausſtellungen und Einwände vor, aber in einem durchaus verſohnlichen, ausgeſprochen bejahendem Sinne. Der Krieg hat ſich in dieſen Stücken doch als ein großer Lehrmeiſter erwieſen. Die grundſätzliche Oppo⸗ ſition von ehedem iſt angeſichts der Leiſtungen unſerer Heere, an denen die militäriſchen Obe⸗ ren und die militäriſche Verwaltung doch einen ſtolzen Anteil haben, verſtummt. Das iſt ein Gewinn, den man ſchon jetzt getroſt uns ins Haben buchen darf und zudem einer, der Dauer verheißt. Noch uneingeſchränkter klan⸗ gen Bewunderung und Dankbarkeit natürlich aus dem Munde der bürgerlichen Redner(für die Nationalliberalen ſprach der Abgeordnete Baſſermann). Das Sympathiſchſte aber an der ganzen Ausſprache war vielleicht der Abſchluß, das Gelöbnis des ſtellvertretenden Kriegsminiſters, allen Anregungen und Be⸗ ſchwerden nachzugehen, auf daß er, wenn im Frühwinter der Reichstag wieder zuſammen⸗ trete, ſagen könne, eine Beſſerung ſei einge⸗ treten. Eine ſorgfältige Aushebung, eine ver⸗ nünftige Ausbildung und gute und ange⸗ meſſene Behandlung der Truppen ſollen ſie auch fürderhin ſchlagfertig halten und ſie bereit machen zur Löſung ihrer großen Auf⸗ gabe. e e 2 80 Damit war die Ausſprache äber die den Seeresfragen beigelegten Reſolutionen be⸗ endet und man wandte ſich nun dem Kapitel „Kriegsunterſtützungen“ zu. Hier brachte der jozialdemokratiſche Sprecher, Bauer, freilich einen unbehaglichen Ton in die Erörterung. Er ſtellte, ſeltſam übertreibend, die Dinge ſo dar, als ob die Angehörigen der Kriegsteil⸗ nehmer eigentlich am Hungertuche nagen und nichts geſchehe, ihre Lage zu beſſern. Auf das Haus übten die Ausführungen gar keine ſon⸗ derliche Wirkung aus, zum willen nicht, weil der Saal um dieſe vorge⸗ rückte Nachmittagsſtunde rechtſchaffen leer war und Herr Bauer das alles ohne Pathos, gleich⸗ mütig, faſt beiläufig vorbrachte. Aher im Aus⸗ lande, wo man die Verhältniſſe nicht kennt, können derlei generaliſierte Anklagen leicht eine überaus unliebſame Ausdeutung erfah⸗ ren. Deshalb war es nötig, daß ihnen auf der Stelle und mit Nachdruck entgegengetreten werde. Dieſem Geſchäft unterzog ſich zunächſt der Miniſterialdirektor Lewald. Von ihm erfuhr man, daß die Unterſtützungsſummen von Monat zu Monat gewachſen ſind und doß ſie bis jetzt im ganzen 800 Millionen Mark be⸗ tragen. Dann nahmen nacheinander die Ab⸗ geordneten Paaſche, Malkewitz, Beh⸗ rens, Neumann⸗Hofer und Spahn ſich der ſozialdemokratiſchen Anklagen an. So ward der unerfreuliche Eindruck allerdings ſo⸗ fork zerftört, wenigſtens für uns im Lande, die wir uns ohnehin von den wirklichen Zu⸗ ſtänden ein Bild machen können. Abes die Frage bleibt doch offen, ob man gut tat, mit den früheren Bräuchen zu hrechen und dieſe Dinge in öffentlicher Vollverſammlung zu be⸗ handeln. Dr. Delbrück, Dr Lisco, Generalleutnant v. Wandel. ident Dr,. Kämpf Uhr mit folg jch die Nachrich e Abge⸗ dneten erheben ſich von ihren Plötzen), daß die Feſtung Breſt⸗Litowsk gefallen iſt.(Stürmiſcher Beifall.) Ich begrüße unſere tapferen Soldaten, Offiziere und Heerführer unſerer Armeen und der unſerer verbündeten öſterreichiſch⸗ungariſchen(Lebhaftes Bravol) die in den letzten Wochen und Monaten ſo un⸗ glaubliches geeliſtet haben u. dieſe ihre Leiſtun⸗ gen gekrönt haben mit dem Fall von Breſt⸗ Litowsk.(Lebhaſtes Brevo.) Hierauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein. Die Genehmigung zur Widerklage gegen den Abg. Be ſchaftl. Ver.) wird nicht erteilt. Durchführung einer rens(Wirt⸗ N Teil ſchon um des⸗ Sodann wird die Debatte über die Reſolutionen der Kommiſſion fortgeſstzt. Abg. Stücklen(Soz.): Wir ſtehen im Gegenſatz zu den Parlamenten der mit uns im Kriege befindlichen Staaten, in denen heftige Angriffe gegen die Führung ihrer Armeen fortgeſetzt erhoben werden. uns liegt erfreulicherweiſe kein Anlaß vor, eine Kritik nach dieſer Richtung zu üben. Das ganze deutſche Volk erkennt ohne weiteres die Strategie der deutſchen Heerführer Hindenburg, Mackenſen, Linſingen und ihrer Unterführer an. Denn es gelang ihnen durch aufopfernde Unterſtützung ihrer Truppen, Deutſchland vor einer In⸗ vaſion zu bewahren. Sollte die Kritik, die ich aus unabweisbarer Notwendigkeit zu üben habe, im Auslande verzerrt und entſtellt wie⸗ dergegeben werden, ſo müſſen wir es ertragen. Die Größe unſerer Heere kann durch kritiſche Bemerkungen nicht einbüßen. Unſere Freunde im Waffenrock würden es aber nicht verſtehen, wenn ihre Wünſche und Beſchwerden hier nicht ausgeſprochen würden. Die Sozial⸗ demokratie hat in den Stunden der Gefahr das Vaterland nicht im Stiche gelaſſen. Millionen unſerer Genoſſen ſtehen in Frankreich und Rußland, und was die Truppen des Generals Linſingen in den Karpathen geleiſtet haben, das dürfte unerreichbar daſtehen in der Kriegs⸗ geſchichte aller Zeiten. Es iſt eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, daß in einem Millionenheer im Laufe eines ganzen Jahres ſich Beſchwerden und Wünſche in großer Menge anſammeln. Vogel⸗Strauß⸗Politik zu treiben haben wir keinen Anlaß. Beſonders zu achten iſt darauf, daß 30jährigen Menſchen nicht das zugemutet werden kann, was von 20lährigen geleiſtet wird. Das Ausbüldungsperſonal ſollte ſich der Anwenduna von Koſe⸗ namen aus der Zoologie enthalten und eine ſachgemäße Behandlung ihren Untergebe⸗ nen zuteil werden laſſen. Dieſer Erſcheinung iſt mit Entſchiedenheit entgegenzutreten. Eine beſſere Ausbildung wird durch ſolche Behand⸗ lung nicht erreicht, das Ehr⸗ und Menſchlich⸗ keitsgefühl wird aber verletzt. Die beſtehenden Erlaſſe ſollten auch den Mannſchaften bekannt gegeben werden. Der Burgfriede ſollte aber in der Kaſerne herrſchen. In Bayern wird in einem Unterrichtsbuche auf das Verbot ſozialdemokratiſcher Wirtſchaften hin⸗ gewieſen und ſozialdemokratiſche Schriften un⸗ terſagt. Den Gefangenen ſollte möalichſt kein Anlaß zu Klagen gegeben werden. Auch aus dem Felde kommen naturgemäß Klagen, na⸗ mentlich vom Stellungskrieg und von der Etappe. Die Etappen⸗Offiziere baben. den Wunſch auf möglichſte Abkürzunck ihrer Kom⸗ mandos. Das Beſchwerderecht der Soldgten muß baldigſt reſormiert werden. Die Beſchwerden der Soldaten muß man mit einem gewiſſen Wohlwollen entgegen⸗ nehmen. Dadurch würde ſchon viel gebeſſert. Im Mai hat der Reichstag einſtimmig be⸗ ſchloffen, daß Urlaubsfahrten der Soldaten frei ſein ſollten. Das Reichsſchatzamt hat ſich hier⸗ in aber wenig entgegenkommend bewieſen. Es iſt nicht angängig, bezüglich der Gewährung von Kriegslöhnung an die in Feindesland ſtehenden Soldaten einen Unterſchied zwiſchen Mobilen und Immobilen zu machen⸗ Wir be⸗ grüßen es, daß dem kranken und verwundeten Soldoten nicht mehr die niedrige Krankenlöh⸗ nung, ſondern die höhere immobile Löhnung gezahlt wird. Man ſollte auch den verſtüm⸗ melten, in den Lazaretten befindlichen Solda⸗ ten mehr Freiheit gewähren und ſie nicht von der Außenwelt abſchließen. Den Mannſchaften muß bewilligt werden, was wir hier fordern. Andererſeits können bei höheren Stellen Erſparniſſe gemacht werden. Liebesgaben⸗ fahrikanten, die unſere Soldaten ausnützen, müſſen an den Pranger geſtellt werden. Möge der Tag bald kommen, an dem die Feindſelig⸗ keiten eingeſtellt werden. Ein Aubelſchrei würde durch die Lande gehen, wenn die Millio⸗ neu wieder an die Kulturarbeit gehen können, (Beifall bei den Sozialdemokraten) Stantsſekretär Dy. Helfferich: Die Reſolution auf freie Urlaubsfahrt iſt innerhalb eines Monates ausgeführt worden. Ich habe dasſelbe warme Herz für unſere Sol⸗ daten, wie Herr Stücklen und alle anderen, habe aber auch die Verantwortung für die Finanzen des Reiches. Auf dieſe meine Aus⸗ nahmeftellung muß ich bitten, Rükſicht zu neh⸗ men. Für alle Fingerzeige, Erſparniſſe zu niachen, bin ich ſtets dankbar. Was die Kom⸗ miſſion aber fortgeſetzt fordert, führt indeſſen zum Gegenteil von Erſparniſſen.(Hört, hört.) Abg. Dr. Müller⸗ Meiningen(Fortſch. Bpt.): Auch wir haben zahlreiche Wünſche und Be⸗ ſchwerden in der Kommiſſion vorgebracht. Ich glaube aber aus den dortigen Erklärungen der Regierungsvertteter die ſichere Erwartung ent⸗ nehmen zu dürfen, daß die Mängel abgeſtellt und die Wünſche erfüllt werden. Wir ver⸗ ſprechen uns aber von einer Wiederholung die⸗ ſer Dehatte im Plenum zeinen Nutzen.(Sehr 85 Lichtig! Abg, Baſſermann(Natl.): Der ſtellvertretende Kriegsminiſter und ſeine Kommiſſare haben uns in der Kommiſſion Prüfung unſerer Wünſche und Abſtellung der Beſchwerden zugeſagt. Deshalh verzichten wir barauf, im Plenum noch einmal die Fragen zu erörtern und ſtimmen den Kommiſſionsbe⸗ ſchlüſſen zu.(Beifall.) Gleiche Erklärungen gaben die Vertreter des Zentrums und der Konſervakiven ab. Stellvertretender Kriegsmiuiſter v. Wandel: Nach den Erklärungen der verſchiedenen Parteien glaube ich nicht mehr nötig zu haben, das, was ich in der Kommiſſion erklärt habe, hier zu wiederholen. Wir werden alle Wünſche 4. Seite. Seueral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 27. Auguſt 1915. und Beſchwerden wohlwollend prüfen. Die Militärverwaltung iſt bemüht, das Heer ſchlag⸗ fertig zu erhalten(Bravo!) für ſeine große Aufgabe und alles zu tun, für die ſorgfältige Ausbildung und Förderung und Erhaltung des rechten Geiſtes in der Armee durch verſtän⸗ dige Behandlung.(Lebhafter Beifall.) Damit ſchließt die Debatte. Die Reſolu⸗ tionen werden einſtimmig ange⸗ n o m men. Es folgt die Beſprechung der Reſolutionen betr. ſoziale Maßnahmen. KNriegs⸗ teuerungszulagen für Beamte und Penſionäre, Militärrentenempfän⸗ ger, Militärinvaliden uſw., Erhöh⸗ ung der Unterſtützung von Fami⸗ lien in den Militärdienſt einge⸗ tretener Mannſchafken, Unterſtür⸗ z ung arbeitslos gewordener Tex⸗ tilarbeiter uſw., Nachtarbeit im Bäckereigewerbe und Geſetz betr. Verlängerung der Unterſtützungs⸗ zahlungen um drei Monate nach Bewilligung der Hinterbliebenen⸗ rente. Abg. Bauer(Soz.): Trotz aller wohlwollenden Erklärungen der Regierung werden den Gewerkſchaften fortgeſetzt Schwierigkeiten gemacht, die zu Erbitterungen führen. Verſammlungen der Arbeiterſchaft werden verboten, auf denen über Verſtändigung zwiſchen Arbeitern und Ar⸗ beitgebern verhandelt werden ſoll. Das dauernde Verbot der Nachtarbeit in den Bäckereibetrieben iſt eine große Errungenſchaft für die Bäckerei⸗ arbeiter. Die Forderung auf Gewährung einer Deuerungszulage an die Arbeiter in den Staatsbetrieben unterſtützen wir warm. Auch die Unterbeamten ſollten nicht da⸗ von ausgeſchloſſen werden. Auch die Privat⸗ betriebe ſollten ſich dieſer Nolwendigkeit nicht verſchließen. Die Arbeiterorganiſationen ſind an die Tarifverträge gebunden. Die Arbeitgeber, namentlich im Baugewerbe, ſollten von ſich heraus die Löhne den Zeiten entſprechend auf⸗ beſſern. Bei den Renten für die Kriegsteilneh⸗ mer dürfte keine falſche Sparſamkeit eintreten. Auf keinen Fall dürfen die Unterſtützungen der Familien von Kriegsteilnehmern nach dem Todesfalle mit den Hinterbliebenenrenten ver⸗ rechnet werden. Wir verlangen, daß beide Unterſtützungen drei Monateneben⸗ einander gezahlt werden. Es ſollte auch mehr für bedürftige Frauen der Kriegsteilnehmer geſchehen, beſonders ſolchen aus Arbeiter⸗ und Bauernkreiſen. Vor allen Dingen dürfen ſie nicht zur Arbeit gezwun⸗ gen und dann, wenn ſie etwas verdienen, ihnen die Unterſtützungen entzogen werden. Das Elend dieſer Frauen mit ihren Kindern tritt ſo recht in die Augen, wenn man daneben die auskömmliche Fürſorge für die Familien der im Felde ſtehen⸗ den Staats⸗ und Kommunalbeamten betrachtet. Der Staatsſekretär trägt daran nicht die Schuld, daran ſind die untergeordneten Inſtanzen, die Landräte uſw., deren unſozialem Verhalten Ein⸗ halt getan werden muß. Wir verlangen für dieſe Familien erhöhte Unterſtützungen.(Beifall bei den Soz.) Miniſterialdirektor Dr. Lewald: Ich will auf dieſe einſeitige Rede des Abg. Bauer nicht eingehen, auf die man viel⸗ leicht mit großer Schärfe antworten könnte. (Widerſpruch bei den Soz.) Ich halte mich aber für verpflichtet, als Beamter, der vom erſten Tage an mit der Ausführung dieſes Geſetzes zu tun gehabt hat, hier noch einmal auszuführen, was auf Grund dieſes Geſetzes geſchehen iſt. Es ſieht ja ſonſt ſo aus, als ob das Reich ſeine Taſchen zugeknöpft halte. Die Unterſtützungs⸗ ſummen ſind von Monat zu Monat gewachſen. (Zuruf bei den Soz.) Ich bitte, nachdem der Vorredner ungeſtört ſeine Rede gehalten hat, mich doch nicht fortwährend zu unterbrechen. Dieſe Summen betragen im ganzen jetzt 800 Millionen. Das iſt doch gewiß ein ziemlich großer Betrag. Daneben iſt immer wieder be⸗ tont und von den leitenden Stellen vorgeſchrie⸗ ben und in der Praxis ausgeführt worden, daß überall da, wo die Mindeſtſätze nicht ausreichten, Zuſchüſſe gegeben werden müßten. Die Liefe⸗ rungsverbände erfüllen ihre Verpflichtungen durchaus. Wenn es ſich um Millionen von Fa⸗ milien handelt, ſo iſt es nicht ſchwer, eine Reihe von Klagen zu ſammeln und ſchwarz in ſchwarz zu malen. Ganz geſchwiegen hat man von der außerordentlich großen freiwilli⸗ gen Hilfstätigkeit. Ich glaube nicht, daß das Bild, das uns der Abg. Bauer gab, der Wahrheit entſpricht.(Oho bei den Soz.) Es ſind lediglich Ausnahmefälle geſchickt zuſammengeſtellt worden, ſodaß ſich ein Zerrbild ergibt. Es iſt eine Prüfung im Gange, ob nicht die Winterſätze jetzt ſchon zu bewilligen und ob nicht die Mindeſtſätze um 25 Prozent zuerhöhen ſind.(Bravo.) Generalmajor v. Langermann und Erlenkam: Die Ausführungen des Abg. Bauer ſind ge⸗ eignet, große Beunruhigung hervorzurufen und im Auslande den Schein zu erwecken, als ob die Militärverwaltung für die Hinterbliebenen der Gefallenen nicht ſorge, ſogar ihnen noch etwas abknöpfe. Dieſer Vorwurf trifft mich. Während meiner 36jährigen Dienſtzeit iſt das noch nicht Haſſiert. Die Beunruhigung trifft nicht nur die Daheimgebliebenen, ſondern auch die Krieger draußen im Schützengraben.(Sehr richtig.) Ich rufe meinen Kameraden draußen zu: Für Eure Hinterbliebenen iſt und wird geſorgt!(Lebhafter Beffall.) Abg. Dr. Paaſche(Natl.): Bei dem feierlichen Eindruck, unter dem die heutige Sitzung ſteht, möchte ich nicht einen Mißton hineinbringen, aber ich glaube nicht, daß der Abg. Bauer den Frauen und Kindern Uunſerer Krieger einen Dienſt erwieſen hat, wenn Es iſt nicht richtig, uns hier als Bar⸗ baren hinzuſtellen. Den Feinden wird das beſte Material ausgehändigt, wenn von Not und Elend unſerer Frauen und Kinder ge⸗ ſprochen wird. Es mögen bedauerliche Aus⸗ nahmen ſein.(Sehr richtig.) Aber wir haben alle Urſache, dem Kriegsminiſterium und der Zivilverwaltung unſeren herzlichſten Dank aus⸗ zuſprechen.(Bravo.) Ich möchte auch den Gemeinden danken, denen es oft ſo ſchwer fällt, die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Das gleiche iſt bei den Privatbetrieben der Fall, die den Frauen ihrer Kriegsteilnehmer das ganze Gehalt des Mannes oder einen großen Teil zahlen und jetzt ſich fragen, ob ſie dieſe Ge⸗ haltszahlungen noch lange verantworten kön⸗ nen. Glauben ſie, daß alle diejenigen, die vor 13 Monaten ſich in den Dienſt der Fürſorge für unſere Krieger geſtellt haben, mit derſelben Be⸗ geiſterung weiterarbeiten, wenn ſie ſich ſagen: Das praktiſche Ergebnis iſt das langſame Ver⸗ hungern der Familien der Kriegsteilnehmer. (Rufe rechts, Unruhe links.) Ich bedaure noch einmal, daß hier ſo etwas geſagt worden iſt. Man könnte Gegenbaiſpiele in Hülle und Fülle anführen. Ich kenne Beiſpiele, wo Frauen, die die ſtaatliche Unterſtützung, die Unterſtützung der Gemeinde und von der privaten Wohltätig⸗ keit erhielten, trotzdem ihre Kinder hungern ließen, da ſie alles für ſich verwandten. Dort ſollte doch der Abg. Bauer einmal nach dem Rechten ſehen.(Lebhafte Zuſtimmung, Lär⸗ men bei den Soz.) Auf dem Lande können die ärmeren Gemeinden nicht das geben, was das Reich gibt. Aber die Frauen der Kriegsteilnehmer klagen nicht, ſind fleißig und arbeiten. Das ſollten auch die anderen Frauen tun. Es gibt Arbeits⸗ gelegenheit genug und oft fehlt es an Arbeiterinnen. Mit der Reſolution auf rechtzeitige Gewährung von Badekuren und Heilverfahren an Kriegsteilnehmer, die im Kriege erkrankt und verwundet wurden, und bereits aus dem Militärverhältnis entlaſſen ſind, ſind wir einverſtanden, ebenſo mit der Reſolution, welche die Anſiedelung von Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegswitwen auf eigener Scholle mit Hilfe der Kapitaliſierung eines Teils der ihnen zuſtehenden Bezüge erxſtrebt. Wir wollen alle dafür ſorgen, daß die Kriegs⸗ teilnehmer und ihre Angehörigen zufrieden ſind.(Lebhafter Beifall.) Abg. Malkewitz(konſ.): Die Kritit an der Heeresverwaltung iſt gut und notwendig, ſollte ſich aber nicht ſo weit von den Tatſachen entfernen, wie die Rede des Abg. Bauer. Wir können ſtolz ſein auf unſere Lei⸗ ſtungen auf dem Gebiete der Kriegsfürſorge und Wohltätigkeit. Die ſchwere Schuld, die der Abg. Bauer mit ſeinen Ausführungen auf ſich genom⸗ men hat, möge er mit ſich ſelber ausmachen. Mit den Ausführungen des Abg. Paaſche über die Anſiedelung von Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ witwen auf eigener Scholle ſind wir einverſtan⸗ den.(Beifall.) Abg. Dr. Spahn(Ztr.): Die Klagen des Abg. Bauer ſind ſchon in der Kommiſſion vorgebracht worden. Vom Bundes⸗ rat ſind auch entſprechende Erklärungen abge⸗ geben worden. Deshalb iſt die Rede des Abg. Bauer zu bedauern. Solche Ausführungen heute hier zu machen, lag nicht im Intereſſe des An⸗ ſehens des Voltes.(Lebhafter Beiſall.) Staatsſekretür Dr. Helfferich: Der Antrag Erzberger will außerdem nicht nur den Hinterbliebenen der Vermißten, deren Tod erſt ſpäter feſtgeſtellt werden kann, ſondern allgemein ſämtlichen Hinterbliebenen für drei Monate Doppelzahlungen gewähren. Ich werde für dieſen Antrag eintreten, damit den Hinter⸗ bliebenen einheitlich dieſe Wohltat der dreimonat⸗ lichen Doppelzahlung zuteil wird. Würden wir dem Abg. Stadthagen folgen, ſo würden wir vielleicht dem hundertſten oder tauſendſten Teil der Witwen eine Wohltat erweiſen, alle übri⸗ gen ſchlechter ſtellen. Es kommt mir ſo vor, als ob hier das Brot, das geboten werden ſoll, in Steine verwandelt werden ſoll.(Beifall.) Abg. Neumann⸗Hofer(Fortſchr. Bp.): Auch wir ſprechen unſer Bedauern über die Ausführungen des Abg. Bauer aus, die nur aus Einzelfällen beſtehen. Er hätte auch die Licht⸗ ſeiten hervorheben müſſen. Die Kameraden an und hinter der Front ſind überzeugt, daß für ihre Familien alles Mögliche geſchieht. Wir müſſen in dieſen ſchweren Tagen ein einig Volk ſein. Nach Ausführungen des Abg. Vogt⸗Crails⸗ heim(konſ.), die in der im Hauſe herrſchenden Unruhe verloren gehen, erklärt Abg. Bauer (Soz.): Ich verſtehe nicht, wie meine Worte ſolche Entrüſtung erwecken konnten. Ich gebe zu, daß viele Gemeinden Vorzügliches geleiſtet haben. Trotzdem bleiben meine Ausführungen beſtehen. Ich habe rein ſachlich dargeſtellt. Wenn alſo eine Beunruhgiung hervorgerufen iſt, ſo liegt die Schuld nicht an mir. Herrn General Langermann gebe ich gern zu, daß er ein Mann von ſozialem Verſtändnis iſt. Hoffentlich tritt infolge meiner Kritik eine Beſſerung ein.(Bei⸗ fall bei den Soz.) Präſident Dr. Kaempf: Nachträglich erfahre ich, daß der Abg. Paaſche geſagt haben ſoll, der Abg. Bauer habe alles in den Schmutz gezogen. Hätte ich dieſe Worte gehört, ſo hätte ich ſie ge⸗ rügt.(Große Heiterkeit.) Damit ſchließt die Diskuſſion. Die vorliegen⸗ den Reſolutionen werden angenom⸗ men. Hierauf wird ein Antrag v. Tramp⸗ czynski(Pole) auf Wahl einer beſonderen Kom⸗ miſſton von 21 Mitgliedern zur Beratung aller das Wohnungsweſen betreffenden Anträge und Petitionen ohne Debatte angenommen. Es fol⸗ gen Petitionen und Berichte der Kommiſſion für Handel und Gewerbe. Dieſe werden entſprechend den Kommiſſionsbeſchlüſſen erledigt. Hierauf vertagt ſich das Hauns Nächſte Sitzung Freitag 11 Uhr: Reſolutionen und Anträge der Kommiſſion, Belagerungs⸗ zuſtandsgeſetz, Reichsvereinsgeſetz. Schluß nach 8 Ubr. Nus Stadt und Land. Mannheim, 27. Auguſt 1915. E0 dem eeeesesesseressede Eiſernen Kreuz ausgezeichnet! Der Gefreite Karl Reichert, Elektrotechniker, 22 Jahre alt, Sohn des Elektro⸗Monteurxs Karl Reichert wegen bewieſener Tapferkeit vor dem Feinde, nachdem er vorher zum Unteroffizier er⸗ nannt wurde und die ſilberne badiſche Verdienſt⸗ medaille am Bande der Karl Friedrich⸗Verdienſt⸗ Medaille erhalten hatte. *Größere Kundgebungen, an denen ſich haupt⸗ ſächlich die Jugend beteiligte, fanden anläßlich der Einnahme von Breſt⸗Litowsk geſtorn abend vor dem türkiſchen Konſulat ſtatt. Es wurden zahlreiche Reden gehalten, Hochs ausgebracht und vaterländiſche Lieder geſungen. Die Kund⸗ gebungen zogen eine nach vielen Hunderten zäh⸗ lende Menſchenmenge an. Teilweiſe führte die Menge Lampions mit ſich. Auch Trommler und Pfeifer der Jugendwehr beteiligten ſich an der vaterländiſchen Veranſtaltung. * Feuerio⸗Siegesfackelzug. Man ſchreibt uns: Aus Anlaß der unvergleichlich großen Erfolge unſerer tapferen„Feldgrauen“, hauptſächlich aber zur Feier der Einnahme von Breſt⸗Litowsk, bewegt ſich heute Freitag, abends.33 Uhr, ab Habereckl, ein Siegesfackelzug mit Muſik durch die Hauptſtraßen unſerer Stadt, wozu die ver⸗ ehrliche Bürgerſchaft höflichſt eingeladen iſt. * Obſt⸗ und Gemüſeverwertung. In der „Kochkiſte“ G 1 ſind von heute an neue Merk⸗ blätter über das Einkochen von Zwetſchgen. Kürbis und Tomaten zum Preis von 2 Pfg. zu haben; da ſowohl Zwetſchgen als auch Kürbis billig zu haben ſind, empfiehlt es ſich, davon reichlich einzukochen. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Mannheimer Künſtler guswärts. Herr Karl Tröndle, geb. Mannheimer, zu⸗ letzt am Stadttheater in Lübeck, pwurde unter glänzenden Bedingungen dem Stadttheater Bremen auf drei Jahre verpflichtet. Letzte Meldungen. Der Balkan. Paris, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich! Die Preſſe beſchäftigt ſich mit der Abſtimmung der Skupſchtina und erklärt, die Abſtimmung beweiſe, daß Serbien gewillt ſei, mit dem Vierverband wegen der Abtretung von Ge⸗ bieten zu verhandeln. Es ſei Paſitſch gelungen, den anſcheinend ſtarken Widerſtand der Oppoſition zu brechen. Serbien habe durch die Einwilligung in die unumgänglich notwen⸗ digen Opfer den erſten Schritt zur Wieder⸗ herſtellung des Balkanbundes getan. Bul⸗ garien müſſe ſich äußern und eine Haltung einnehmen, die die Errichtung eines Balkan⸗ bundes zu einer beſchloſſenen Sache mache. Da Griechenland vorläufig noch unnachgiebig ſei, müſſe deſſen Haltung vorerſt auf den Abſchluß der Verhandlungen hindernd einwirken. Die Verhandlungen würden ſicherlich noch einige Tage in Anſpruch nehmen, da erſt jetzt die genaue Feſtſetzung aller gegenſeitigen Konzeſſionen erfolgen müſſe.— Der„Temps“ ſchreibt: Die Einlenkung Serbiens nimmt Bulgarien jeden Vorwand, nicht zu intervenie⸗ ren. Das„Echo“ ſagt, das Programm des Vierverbandes ſei aus dem Stadium der Ver⸗ ſprechungen in das Stadium der Wirklichkeit übergegangen. Der„Figaro“ glaubt, daß das Eingreifen Bulgariens an der Seite des Vier⸗ verbandes nunmehr bereits wahrſcheinlich ge⸗ worden ſei. Lyon, 26. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Progves“ wird aus Paris gemeldet: Hinſichtlich der Haltung, die Griechenland ein⸗ nehmen wird, herrſcht hier eine gewiſſe Be⸗ unruhigung. In einigen Kreiſen wünſcht man, daß dieſe Haltung ſich ſofort in klarer Weiſe präziſiere. Man betont, daß der Ausgang ein Ergebnis haben könne, mit dem eniſelos rechnen müſſe. Andererſeits glaubt man, daß die Politik Athens ſich bereits ändere und daß der Wind, der bis vor kurzem aus Berlin und Wien wehte, jetzt aus Paris und London wehe. Die Judenfrage in Kußland. Petersburg, 27. Aug.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der„Rjetſch“ ſchreibt: Das Gerücht, nach welchem der Aufenthaltszwang für die Juden aufgegeben worden ſei, bewahrheitet ſich keineswegs. Den flüchtenden Juden wurde zwar der Aufenthalt in gewiſſen, ihnen ſonſt verbotenen Gouvernements mit Ausnahme von Petersburg und Moskau und den dazu⸗ gehörigen Gouvernements geſtattet, jedoch kann die Polizei ihnen den Aufenthalt ver⸗ bieten, wenn ſie nicht nachweiſen können, daß ſie dort entweder Geſchäfte, Arbeit oder Ver⸗ wandte haben. Der neue Handelsmimiſter ſprach die Befürchtung aus, daß die Juden infolge der Befreiung den gan⸗ zen Handel an ſich reißen könnten, Der Juſtizminiſter erwiderte: Es wäre be⸗ ſchämend für das ruſſiſche Volk, anzu⸗ nehmen, daß ein geringer Bruchteil der Bevölkerung den ganzen Handel an ſich ziehe'n könne. Japan weicht dem Bilferuf des Dreiverbandes aus. Jyon, 26. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Dem „Nouvelliſte“ meldet man aus Paris: Der ja⸗ paniſche Botſchafter Iſhii, der zum Miniſter des Aeußern ernannt worden iſt, erklärte vor ſeiner Abreiſe nach Japan einem Mitarbeiter des„Petit Journal“, er werde bemüht ſein, die Beziehungen Japans zum Dreiverbande noch enger zu geſtalten. Die Intereſſen Ja⸗ pans gingen mit den Intereſſen des Dreiber⸗ bandes Hand in Hand. Auf die Frage, welche Hilfe Japan Rußland leiſten werde, antwor⸗ tete Iſhii: Japan ſchickt Rußland ſeit dem Ausbruch des Kriegs Waffen und Muni⸗ tion. Angeſichts der großen Schwierigkeiten, die Rußland jetzt durchmache, ſei es die Pflicht Japans, die Waffen⸗ und Munitionsſen⸗ dungen auf das höchſte Maß zu ſteigern. Auf die Frage, ob er nicht eine andere Mitwirkung Japans in dem europäiſchen Konflikt ſür mög⸗ lich halte, äußerte ſich Iſhii ausweichend. Dieſe Frage hänge von ſo viel techniſchen Berech⸗ nungen ab, daß er die nicht mit der genügen⸗ den Umſicht und Autorität beantworten könne, Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 26. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Amt, licher Bericht von heute nachmittag: Im Artois um Souchez und Neuville Kanonade und Kampf mit Petarden und Handgranaten wäh⸗ rend eines Teils der Nacht. Im Gebiete von Roye andauernd ſcharfe Tätigkeit beider Artil⸗ lerien. Im Argonnenabſchnitt von La Ville Morte ziemlich lebhafter Kampf mit Bomben und Handgranaten. Auf den übrigen Fronten nichts Wichtiges zu melden. Am 24. Auguſt bombardierte eines unſerer Flugzeuge die wichtige Verzweigungsſtelle auf dem Bahnhof Offenburg(Großherzog⸗ tum Baden). Am 25. Auguſt überflog ein Ge⸗ ſchwader von 4 Gruppen, zuſammen 62 Flug⸗ zeuge, die Hochöfen von Dillingen(Geſchoß⸗ und Panzerplatten⸗Fabrik) nördlich von Saarlouis, worauf mit Präziſion über 150 Granaten, dar⸗ unter etwa 30 großkalibrige, abgeworfen wurden. Aus ruſſiſchen Gefäugniſſen. Petersburg, 27. Aug.(WTB. Nicht⸗ amtlich⸗) Der Abgeordnete der Linken Skobelow hat ſich an den Miniſter des Innern mit einer Eingabe gewandt, in welcher er ſich über die Behandlung der Gefangenen in den kuſſiſchen Gefängniſſen beſchwert. Er führte Beiſpiele an, aus dem Gouvernement Baku, wos die Ge⸗ fangenen in jeder Weiſe mißhandelt, ſogar unmenſchlich geſchlagen, in dunlle Zellen eingeſperrt werden, nur einmal des Tages Nahrung erhalten und trotz der dort herrſchen⸗ den Epidemien ohne Art und Vorkehrungen für die Reinlichkeit ſind. * * Berlin, 27. Aug.(Priv.⸗Telegr.) Zum Chef der Zivilverwaltung von Kuürland iſt der„Neuen Politiſchen Correſp.“ zufolge das Mitglied des preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſes, Landrat a. D. von Goßler, ernannt worden. Paris, 27. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) In Lepesque bei St. Germain⸗en⸗Laye hat ſich vorgeſtern Nachmittag eine fürchterliche Exploſion in einer pyrotechni⸗ ſchen Fabrik ereignet. Die Fabrik war lange Zeit in eine Rauchwolke gehüllt. 3 Ar⸗ beiter und eine Arbeiterin wurden tot aus den Trümmern geborgen. Andere Arbeiter wur⸗ den ſchwer verletzt. Der Miniſter Malvi hat ſich an die Unglücksſtelle begeben eine ſoofrt ein⸗ geleitete Unterſuchung ergab, daß Unvorſichtig⸗ keit die Urſache geweſen iſt. Büchertiſch. Wiking⸗Bücher Bd. 8: Ida Boy⸗Ed, Aus einer Wiege(Verlag der Wiking⸗Bücher, Leipzig). In Leinen 1 Mark. Heft 36 und 37 des„Völkerkrieg“(Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart) behandeln die Tür⸗ kei und den heiligen Krieg bis zu den Dardanellenkämpfen. Die Bedeutung des Eingreiſens der Türkei in den großen Krieg und der wahre Sinn dieſes Krieges als eines Kampfes gegen die engliſchen Weltherrſchaftsge⸗ lüſte gehen aus den Darſtellungen der beiden Hefte oft mit überraſchender Deutlichkeit hervor. Ein Aufſatz von Dr. Fr. Schrader„Deutſchland und der Islam“ ſchildert die Bewegung der islami⸗ tiſchen Welt, ihren zuverſichtlichen Anſchluß an Deutſchland und die mutmaßliche Bedeutung dieſer Vorgänge für die Weiterentwicklung des türkiſchen Krieges. Der Aufſatz:„Von der türkiſchen Politil Englands“ gibt in gedrängten Ausführungen eine ſachkundige, gründliche Aufklärung über die innere Entwicklung und die äußeren Beziehungen dieſes Landes und zeigt an einem Schulbeiſpiel die von jeder Bedenklichkeit freien, mit allen Inſtinkten des Raubtieres arbeitenden und daher die Freiheit der ganzen Welt bedrohenden Methoden Englands. Auch in den Abſchnitten über den Suezkanal und über Kleinaſien lernen wir Englands Verfahren in ſeiner ſchlauen Planmäßigkeit und zugreifenden Rückſichtsloſigkeit kennen. Heft 37 bringt u. 4. eine Schilderung der Verkündigung des ⸗Heiligen Krienn Dem L ja⸗ nüſter bvor eiter ſein, ande Ja⸗ iber⸗ elche wor⸗ dem U n. iten, flicht Sſen⸗ Auf kung mög · Dieſe vrech⸗ igen⸗ önne. cht. Amt⸗ lrtois und wäh⸗ von Artil⸗ Ville mben onten iſerer eauf rzog⸗ t Ge⸗ Flug⸗ Und ouis, dar⸗ irden. Richt⸗ below einer * die iſchen le an, Ge⸗ ſogat dunkle Tages ſchen⸗ en für Zum von reſp.“ geord⸗ 3Ler, In ſich löche huk⸗ war 3 Ar⸗ 3 den wur⸗ ſi hat t ein⸗ ichtig⸗ einer In g von Tür⸗ den zutung Krieg eines ftsge⸗ Hefte Ein d und slami⸗ 15 an dieſet kiſchen Politil n eine innere dieſes ie von tinkten reiheit lands. l und fahren fenden Freitag, den 27. Auguſt 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. Aus Stadt und Land. Mannheim, 7. Auguſt 1915. * Schon wieder ein Hütteneinbruch. Vom Pfäl⸗ zer⸗Waldverein werden wir um Aufnahme des fol⸗ genden Artikels erſucht: Zum zweiten Male ſeit Kriegsausbruch iſt die Hellerplatzhütte einem ſchweren Einbruch zum Opfer gefallen. Vermut⸗ lich in der Nacht vom 21. zum 22. Auguſt haben einige Spitzbuben das Dach der Hütte erſtiegen und ſind nach gewaltſamer Wegnahme des Eiſen⸗ ſperrgitters und nach Eindrücken der Holzläden in das Dachgeſchoß der Hütte eingedrun⸗ gen. Sämtliche Schränke und Käſten wurden erbrochen; Wein und Nahrungsmittel fielen ihnen in die Hände. Des weiteren wurde im unteren Raume die Hüttenkaſſe beraubt, der Poſtbarten⸗ automat aufgebrochen und ihm etwa 25 Poſtkarten entnommen. Auch hier ließen die Rohlinge die bekannte Viſitenkarte zurück, indem ſie in die ge⸗ leerten Flaſchen urinterten und die Hüttenräume verunreinigten. Leider wird den hüttenerrichten⸗ den Vereinen der gute Wille, den Waldbeſuchern Annehmlichkeiten und Schutz zu bieten, immer mehr verleidet. Es wird daher jeder Naturfreund gebeten, etwaige Wahrnehmungen dem Vorſtand der Ortsgruppe Neuſtadt mitzuteilen. Als An⸗ haltspunkte dürften die mitgenommenen Poſtkarten mit Anſicht der Hütte, ſowie die große Anzahl mit⸗ genommener Keks in blauer Packung und eine Tabakspfeife dienen. Die Spitzbuben, die wohl dem jugendlichen Alter angehören dürften, hinter⸗ ließen eine neue Feldpoſtſchachtel, auf welcher der bereits vorgetragene Name des Abſenders zum Teil ausgekratzt war, einen kleinen verbrannten Lampion ſowie eine Anzahl zerdrückter kleiner Zi⸗ garren. Die Täter können womöglich aus Mann⸗ heim oder Ludrpigshafen ſein, da eine Mann⸗ heimer Zeitung zurückgelaſſen wurde. Von dem auf der Pappſchackſtel aufgetragenen Namen laſſen ſich noch folgende Buchſtaben erkennen: Br. n⸗ linger, Ma. heim. Der Pfälzerwald⸗Verein ſetzt zur Ermittelung der Täter eine Belohnung von 50 Mark aus. * Friedrichspark— Militärkonzert. Den Park⸗ beſuchern wirdmorgen Samstag Abend eine angenehme Abſwechslung geboten, indem die Ka⸗ pelle des Großh. heſſiſchen Infantenie⸗Re⸗ giments aus Worms, welche auf einige Tage aus denn Felde zurückgekehrt iſt, unter Lei⸗ tung des Herrn Obermuſikmeiſters Roeſel das Konzert geben würd. * Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonntag. Bei veränderter Luftdruckverteilung iſt für Samstag und Sonntag nachts kühles, morgens nebliges, tagsüber warmes und trocke⸗ nes Wetter zu erwarten. Stimmen aus dem Publikum. Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. Es wird von den Mitgliedern der Ortskranken⸗ kaſſe für Handelsbetriebe außerordentlich pein⸗ lich empfunden, daß bei Kriegsausbruch nicht nur die Beiträge weſentlich erhöht worden ſind, ſondern auch gleichzeitig die Familienverſiche⸗ rung aufgehoben wurde. Während andere In⸗ ſtitute bereits Erleichterungen vorgenommen haben, hat die hieſige Ortskrankenkaſſe für Han⸗ delsbetriebe bislang nichts getan, und dürfte es von den Mitgliedern nicht zuviel verlangt ſein, wenn ſie das Anſinnen ſtellen, wenigſtens die Familienverſicherung bald wieder in Kraft treten zu laſſen. Ein langjühriges, verheiratetes Mitglied. Straßenbahn⸗Wünſche. Was den diesbezüglichen Artikel in Nr. 409 betrifft, ſo könnte mir betr. Einſender beinahe leid tun, daß es ihm bei der jetzigen Jahreszeit ſo außerordentlich ſchwer fällt, morgens ſage und ſchreibe„4 Stunde früher aus der Klappe zu ſtei⸗ gen, um ſeinen ihm paſſenden Wagen der Straßenbahn zu erreichen, damit er wie in Frie⸗ denszeiten zur ſelben Zeit an ſeinem Beſtim⸗ mungsort anlangt. Ich ſelbſt fahre in denſelben Verhältniſſen, habe mich aber bald zurechtgefun⸗ den, indem ich dieſe ½ Stunde ſchon abends kürze, ſo daß mir das Aufſtehen um ½8 Uhr morgens dann nicht mehr ſchwer fällt. Wenn ſich betr. Einſender vorher überlegt hätte, wie manches Viertelſtündchen er im Laufe des Tages wohl bummelt, ohne ſich Rechenſchaft zu geben, ſo hätte er ſich ſicherlich nur auf Reklamation be⸗ züglich Anſchluß an die Ser⸗Linie beſchränkt, worüber ſich ja mit der Straßenbahn ſchon reden läßt, und ich glaube auch, daß verehrl. Straßen⸗ bahnverwaltung hier bald Aenderung ſchafft, wenn möglich. Im übrigen nur nicht allzu be⸗ quem! ** Siegesſtimmung. „Mannem hinne!“ Dieſes ſo oft in den letzten Jahren gehörte Sprichwort war noch nie zutref⸗ fender als in unſerer gegenwärtigen ſchickſals⸗ ſchweren Zeit. In allen größeren Städten des deutſchen Vaterlandes, insbeſondere auch unſeres Badnerlandes, wird das Eintreffen einer Sieges⸗ nachricht mit Glockengeläute, Platzmuſik etc. und bei Städten mit Garniſon durch einen Zapfen⸗ ſtreich der Militärkapellen feſtlich begangen. Wie aber ſieht es in Mannheim an einem ſolchen Tage aus? Wohl ertönt auch hier feierliches Glocken⸗ geläute, mit dem Ausklingen des letzten Glocken⸗ tones aber iſt auch beim Publikum jede Erinne⸗ rung an den Sieg verklungen und von einer patriotiſchen Vegeiſterung abſolut nichts zu be⸗ merken. Was aber iſt mächtiger dazu angetan, halb Mannem auf den B die Herzen zu entflammen und Begeiſterung zu erwecken als Muſik? 5 lechniſch wurde dies dadurch weſentlich erleichtert, daß die Poſtverwaltung ſeit Ende 1913 in Köln⸗ Deutz einen eigenen Poſtbahnhof mit ausgedehn⸗ ſen Gleisanlagen, geräumigen Hallen und großen Packkammern beſitzt. Nach dieſer rechtsrheini⸗ ſchen Poſtverladeſtelle werden die täglich mit 119 Schnell⸗ und Perſonenzügen aus dem Norden, Oſten und Süden Deutſchlands in Köln ankom⸗ menden Feldpoſtſäcke geleitet. Dies geſchieht teils in Poſteiſenbahnwagen, die auf dem Poſt⸗ bahnhof endigen, teils in Uebergabezügen und Güterpoſten, die zwiſchen der zweiten großen, auf der linken Rheinſeite belegenen Poſtverlade⸗ ſtelle in Köln(Gladbacherwall) und dem Poſt⸗ bahnhofe in Köln⸗Deutz verkehren. 21 900 Feld⸗ poftſäcke ſtrömen dergeſtalt aus Deutſchland täg⸗ lich in Köln⸗Deutz zuſammen, um von hier aus außer mit den nach dem weſtlichen Kriegsſchau⸗ platze verkehrenden Perſonen⸗ und Schnellzügen noch mit 4 Poſtſonderzügen den Truppen un⸗ mittelbar zugeführt zu werden. Bei normalem Verkehr ſind hierfür 55 Bahnpoſt⸗ und Eiſen⸗ bahn⸗Güterwagen täglich erforderlich. An ver⸗ kehrsreichen Tagen laufen allein in den 4 Poſt⸗ ſonderzügen bis zu 76 Wagen. Auf der linksrheiniſchen Poſtverladeſtelle in Köln werden täglich über 8000 Feldpoſtſäcke aus⸗ und umgeladen, die teils weiter nach dem Oſt⸗ heer, teils über Köln⸗Deutz nach der Weſtfront gehen. Außerdem gelangen durch Vermittelung beider Poſtverladeſtellen täglich 1800 Säcke mit Feldpoſtſendungen aus der Heimat zur Feldpoſt⸗ ſammelſtelle in Köln, wo ſie dann ohne Verzug verarbeitet werden.„ Die dritte Feldpoſtumſchlagſtelle in Köln iſt der Hauptbahnhof. Neben 1400 Feldpoſtbrief⸗ ſäcken, die hier täglich trotz der meiſten kurzen Haltezeit der Züge umgeleitet werden, ſpielt hier namentlich der Zeitungsverkehr nach dem Feldheer und den beſetzten Teilen Belgiens und Frankreichs eine Rolle. 800 ſchwere Zeitungs⸗ pakete, Zeitungsſäcke und Zeitungs⸗Bahnhofs⸗ briefe mit Hunderttaufenden von Zeitungen aus Köln, Berlin, Hamburg, Dresden, Leipzig, Frankfurt(Main) uſw. gehen Tag für Tag von Köln Hauptbahnhof ab. Ein einzelner ſolcher „Bahnhofsbrief“ enthält manchmal nicht weni⸗ ger als 5 bis 6000 Zeitungen. Alles in allem werden hiernach auf den 3 Feldpoſtumſchlagſtellen in Köln gegen 33000 Feldpoſtſäcke täglich im Gewichte von über eine Million Kilogramm ein⸗, aus⸗ und umgeladen. Neben dieſem außerordentlich bedeutenden Feldpoſtverkehr haben die drei Umſchlagſtellen noch den ſehr umfangreichen Kölner Briefpoſt⸗ und Päckereiverkehr, der den Friedensſtand faſt wieder erreicht hat, zu bewältigen. Auch dies iſt bisher in zufriedenſtellender Weiſe gelungen, obwohl ein großer Teil des Berufsperſonals unter den Fahnen ſteht und die Poſtbetriebs⸗ ſtellen in entſprechendem Umfange mit uge⸗ ſchulten Aushilfskräften arbeiten müfſen. Zur Zeit beſitzen wir hier 2 wohlgeſchulte lei⸗ ſtungsfähige Militärerſatzkapellen(110er und 40er), die ſehr wohl in der Lage wären, bei Ein⸗ treffen eines Sieges Platzmuſik, und Abends ge⸗ meinſamen Zapfenſtreich durch die Straßen der Stadt zu ſpielen, es bedürfte nur eines Winkes „von oben“. Wo aber ſteckt die Militärbehörde, deren Sache es wäre, einen diesbezüglichen Ta⸗ gesbefehl zu erlaſſen? Welch begeiſterte Zuſtim⸗ mung die Erlaſſung eines ſolchen Befehls zur Folge haben würde, bedarf keiner weiteren Aus⸗ führung. Man exinnere ſich nur an Kaiſers und Großherzogs Geburtstag und jedermann wird be⸗ ſtätigen, daß an dieſen Tagen beim Zapfenſtreich einen iſt und daß eine durchaus vaterländiſche Stimmung im Publikum herrſcht. Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, daß die durch unſere braven, tapferen Truppen ſo heiß errungenen Siege auch hier würdig und gebührend begangen werden. Dann wird es nur noch heißen: „Mannem vorne“. 18 505 Aus dem Großherzogtum. ):( Hockenheim, 28. Aug. Der vor acht Tagen durch einen Schuß verletzte Neuberger iſt nun ſeinen qualvollen Leiden im Akademiſchen Krankenhaus zu Heidelberg durch den Tod erlöſt worden. Die Kugel konnte entfernt werden, doch war die Vetletzung zu groß. Herz, Lunge und Luftröhre waren in Mitleidenſchaft gezogen. Gerichtszeitung. § Mannheim, 24. Aug.(Ferienſtraf⸗ kammer.) Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. Fünfundfünfzig Vorſtrafen hat die Lisbeth von Rheinau, wie man die aus Hornbach ſtam⸗ mende und in Rheinau wohnende Frau Cliſabeth Sp. nennt, zuſammengebracht. Sie beging kürz⸗ lich nachts auf der Rhenaniaſtraße Ruheſtörung, ſchimpfte einen einſchreitenden Schutzmann einen „roten Spitzbuben“ und benahm ſich weiterhin ſehr unflätig. Vom Schöffengericht zu drei Tagen Haft und einer Woche Gefängnis verurteilt, legte ſie Berufung ein. Im Zeugenzimmer hatte ſie einen Zuſammenſtoß mit dem Gerichtsboten, den ſie fragte, wo die Strafkammer ſei. Als dieſer erwiderte, ſie ſolle nicht ſo dumm fragen, ſie ſei doch hier ſehr bekannt, war ſie ſehr empört und führte beim Eintritt in die Verhandlung zunächſt Beſchwerde über dieſe ihr widerfahrene Behand⸗ lung. Ihre Berufung blieb erfolglos. Röln im Feldpoſtverkehr Die günſtige Lage Kölns zum weſtlichen Kriegsſchauplatz hat die alte rheiniſche Verkehrs⸗ metropole, die in Friedenszeiten den größten Teil des Poſtverkehrs von Nord⸗ und Oſteuropa mit Weſturopa ſowie den Ländern der weſtlichen Halbkugel unſerer Erde vermittelt, auch zum Hauptſammelpunkt für den Feldpoſtverkehr nach und von der weſtlichen Fronf gemacht Betriebs⸗ 5— Fleischwaren J½ Pfd..00 Krakauer Briekäse Münster. Tilsiter Schinkenvurst Lyoner% Pfd. 48 Pf. Schwartenmnagen ½ Pfd. 72 Pf. Hausm. Rot-u. Leber- TJT7JTJJJJJWWWWVV Halberstädt. Würst⸗ /% Pfd. 50 Pf. Käse Bienenhonig gar.rein 1Pfd..38,1.25 Kunsthonig. 1 Pfd.-Glas 55 Pf. Condens. Milch Dose 62, 58, 35 Pf. —10 8 Morgens 6¾ Uhr.— lig 4½% Pid. 62 Pf. 1 5 1 Schweizer Käse 5 5 655 PId..00 Emmentaler ½ Pfd. 8 Pf. für Heer und Vaterland. 175 Feid„½ bid.25 Edamer ½½ Pfd. 65 Pf. „ In der Haupt⸗Synagoge: Freitag, den 27. Auguſt, abends 7 Uhr. Samstag, den 28. Auguſt, morg..30 Uhr, Fürbitte für Heer u. Vaterland. Schrifterklärung, Herr Stadt⸗ rabbiner Dr. Steckelmacher.— Abends 8 Uhr. An den Wocheutagen: In der Clausſynagoge: Freitag, den 27. Auguſt, abends 7 Uhr. Samstag, den 28. Auguſt, morgens 8 Uhr, Fürbitte Au den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr“!— meinde. Zwangöverſteigerüng. Freitag, 27. Auguſt 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier im Voll⸗ ſtreckungswege gegen bare Zahlung öffentllich ver⸗ ſteigern: 1 Pferd, ſowie Möbel und Sonſtiges. 53577 Manunheim, 26. Auguſt 1915 Armbruſter, Gerichtsvollg neues Sauertkraut10 Pst. Weinkraut 15, Rotkraut ween 22 Pf. wete- Aelle Jalz- U. Eöwiogurken] Abends 6½ Uhr. — Abends 8 Uhr. Abends 6½ Uhr. „„ raoe ½ Pfd. 75 Pf. — 55 Glas 25, 13 Pf. chen D. 3 Paar 95 Pf. Senk Frankfurter Würstehen Dose.25 Wiener Paar 15 Pf. Sührahmbutter ½ Pfd..00 Jervelat. Salamtwurst Pfd..70 Kolonialwaren Paket 10 Pf. Paket 10 Pf. 0 Mersstt Grünkern Pfd. 65 Pf. —— Honigpulver.. Paket 42, 28 Pf. Trockenmilceh.. Paket 23 Pf. Einmachzucker.. Pfd. 25 Pf. Essig-Essenz Fl. 62 Pf. Maismel! Pfd. 45 Pf. Für die Feldpost Butter D. 88, Fleischpains D 62 Pf. Wiener Würste m. Kraut Dos.62 Pf. Schweinskopf in Gelee Dose.20 Kalbsbraten, Schweinebraten, Sago Pid. 55 Pt Kalbsfrikassee, F Huhn ä 25257⁵˙⁊.::it: 8 1825 5086.45 Gers P 2 P ieee Pfd. 68, 62 Pf. Seen Walbsbraten 2 Schweinebraten i. Scheib. D..30 Rehpfeffer Rostbraten Schinken i. BurgD..45 Fleischwurst Frachtbriefe e ak Tlaate Buchbruckerei. Neue Kartofen). Aeusserst billig solange Vorrat: Dose.10 mit Kartoffelsalat Dose 70 Pf. Marmelade 1 Pfd.-Dose 72, 65 Pf. 5 Prima Vollheringe 10 Stück.20 Oelsardinen Dose 45, 35, 28 Pf. Hering Iin Tom... Dése 62 Pf. aens bid 3 kl. Lachsheringe, groß Stück 20 Pf. Ochsenmaulsalat... Dose 85 Pf. Kieler Sprotten in Oel Dose 82 Pf. Kognakxk Himbeer-, Johannisbeer-, Zitronen- 5 saft.Feldpostpackung Fl.82,62Pf Dürkheimer rot Edesheimer FI. 75 Pf. Wachenheimer 1911er Wachenheimer 1911er rot Fl..45 151,6 175 28 bis 30. 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Hoftheaters. haus für Herren-Bekleid- ung Unh. Jakob Ringel) Mannheim, Planken, nur O 3, 4a, 1 Treppe neben der Hauptpost. Der welteste Weg lohnt Pfund 53 und 56 Pig. etkers Gustin s 25 faner aisz-I. Jotuein per Liter ohne Glas 85 Pig. dtan 2 Häter 11 Kompl. Ladeneinrichlung billig zu verkaufen. 33079 Zu erfragen bei Neubauer G 4, 13. Damenrad gal. Herrenrad ohne Freilauf 25 M. verkauft T 3, 20 1 Tr. Zu treffen—7 Uhr. 8336 Kompl. Mah.⸗Schlafz. mit Patentroſt, Kapokmatr. Preis 450., Speiſezim. mit 150 em breitem Büfett 395 M. zu verk. 8267 IM. Kaſtner, S 4, 20, part. Wolle sandte, für Deine Socken, „Harxy Liedtke ee eeeeee General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Nerr Berk auf der Geldsuche. ABerlin, 27. Aug.(Von uns. Berl. Büro.) Aus Petersburg wird gemeidet: Der rus sische Finanzminister Bark begab sich gestern in Begleitung des Direktors der Kreditkanzlei, des Direktors der Zentralkanz- lei sowie von höheren Beamten des Ministerlums über Stoelcholm nach London und Paris., * Bezüglich der neuen Zusammenkunft der Finanzminister Frankreichs, Eng- lands und Rußlands, die diesmal in Lon- dom abgelalten werden soll, verlautet nach einer Brüsseler Meldung der B..-Z. in Finanzkreisen, daß es sich um eine abermalige Initiative Ruß- Lands zur Verwirklichung des frühern Gedankens der Aufnahme einer gemeinsamen Kriegsanleihe Haridlelt, da Rußland und Italien nicht imstande sind, aus eigerem Mitteln die Kriegskosten aul- zuhrüngen. In Finanzicreisen betrachtet man den Plan nach wie vor als aussichtslos. * „Suchet, so werdet Ihr finden“, meint der all- zeit hoffnungsfrohe Flerr Bark und„Sieget, 80 Werdet Ihr bekommen“, sagen die nüchternen Engländer. Die beiden vorstehenden Depeschen bentizeicinen diesen Gegensatz in den An- schauungen aufs Trefflichste. Als nach den immer größeren Mißerfolgen der russischen inneren Anleihen Anfang ds. Mts. MWeder Gerüchte von einer bevorstehlenden Reis: des russischen Finanzministers ins Ausland auf- tauchten, ließ sich die„Times“ aus Petersburg berichten:„Der Finanzminister begibt sich ver- mutlich bald zu einer kurzen Konferenz mit den Finanzministern der Alliierten ins Aus- land.“, In der Besprechung legten wir auf die Worte„vermutlich balck“ und„kurzen“ besonde- ren Nachdruck. Wir schrieben, daß es nicht ge. rade höflich sei, die dringenden Geldbedüriuisse des Herrn Bark so sehr hervorzustreichen und deuteten an, daß die Vorhersage einer kurzen Dauer der Konſerenz eine abermalige Absage Enuglands an den Gedanken einer gemeins imen Verbandsanleihe vermuten lasse. Anewischen ist che Stellung des russischen Fiuanzministers sicherlich nicht besser gewor- den. Er bonmt als Vertreter einer vs1⸗ Hg geschlagenen Macht mit der drin⸗ genden Bitte um Geld zu dem selbstslichtigsten Volle der Welt, das nach einem trefflichen Aus- unseres Reichsschatzsekretärs sich trefflich arauf versteht,„aus dem mürben Leder seiner Schutabefohlenen und Verbündeten für sich gol- ddene Riemen zu schneiden.“ Hern Bark ist wie jeder, der einen Pump schla- gen will, großer Optinist. Nur dié VöHige Ratlösigkeit kann ihn aber dazu bewegen, jelzt Wwieder mit dem Gedanken einer Verbands- anleihe zu kommen, nachdem er hierfür schon im vorigen Jahr kein Entgegenkonmmen bei Eng⸗ land fand, als die russische Dampfwalze nocli nicht völlig zerschlagen war. Bevor er noch das Reiseziel erreicht, ertönen schon laute Absagen. Denn auch die finanzielle Stellung Englands ist stark erschüttert. Es muß Zar Hebung des entwerteten Sterlingkurses eine große Anleihe in den Vereinigten Staaten auf⸗ nehmen und daneben bei sich an die Begebung der dritten Kriegsanleihe denken, deren Bedin- gungen Herrn Me, Kenna die allergrößten Kopf- schmerzen verursachen. Woher also geben, wenn mati selber nichts hat? Noch dazu einem Lande, das sich in größter Not befindet, in dem schon die Einführung eines Zwangskurses Papierrubel erörtert wirdę Aber Herr B. hat vielleicht doch ein Mittel, mit dem er seinen letzten Versuch stützen kann. Dieses Mittel ist die Drohung mit dem Separatfrieden. Allerdings auch schon etwas abgenutzt. Allerdings ebenfalls nicht viel- Wersprechend. Aberd och immer noch ein Mittel. für den „Wird es diesmal mehr helfen, Wie nach der gro- Ben Masurenschlacht? Authebung des vusslschen Zahlungsver- hots im besetzten FPolen. Der Gouverneur von Warschau, General arschau, von Etzdorl, Veröffentlicht in der Deelschen Warschauer Ceitun Folgende Bekanntmach⸗ ung: Alle von der russischen Regierung er- lassenen Verbote, an deutsche, österreichisch-un- garische und türkische Staatsangehörige Zahlun. gen zu leisten Oder sonst gesetzliche oder rechts. geschäſtliche Verbindlichkeiten zu erfüllen, wer⸗ den hiermit aufgehoben. Wer trotzdem unter Berufung auf dieses Verbot der russischen Re- gierun, Gelchreicnisch uneakischen und Schen Staatsangehörigen gegenüber seine erse ger 7 000 16 b Mird mit Geid- traſe Zzu oder Gefängnis bi Fünf Jahren bestraft. Die italienise e Kka er bewillige Weitere Kriegskredite. B. Paris, N. August.(Nichtamtlich Die Kammeer hat nach einer Erkläru Vixlanle der eine kurze Erörterung folgte, die Kredite Jar die Unterstaatssekretarlate des Nriegsamts mit 539 gegen 1 Stimme ange Sie verzichte auf die Die Kammer hat sich bis 2u (Mit der Bewilligung d itlich nicht getan. verlautet nichts. Wolll Wieder du die Notenpresse erfolgen, was die großge ertung der italienischen Währung nur weiter färdern kann.) Amsterdamer Eflektenbörse. ANSTERDAH, 28. Aug.(Fondsbörse.) Tendenz: Runig. nommen. 25. 25. 25. 5% Rledld. 102— South. Pao. 89% 30% 5 76¹% South, Rall. 16½/ Kgl. Peir. d. 503.— Union Pao. 131% Ad. Ind. H.—— Amalgam. 73˙%5 Atohison 101— 1005/15 Steels 73ſ% Rook Isld. 9595 Soheok Berlin 50.20—50.70(50.17½—50.67./½), Sohegk kon- don 11.63½.-11.73½(11.60½-11.70 Soheot Parls 42 25—42.75 (42.45—42.95), Scheok Wien—.——.— bis(—.——.-. Pariser Effelgtenbörse. PAR18, 28. Aug. 1915.(Kassa-Markt.) 26. 25. 28. 25. 30% Französ, Bente 69.50 69.59 Le Naphte.. 325 319 290 Spanler äussere 86.95 86.90 Toull!;aa„ 868 92⁵ 30% fussen v. 1908 87.20 87.— Rlo Tinto. 14 70 14 65 % Bussen u. 1896 57.50 57.60 Cape Copper. 7050—— 4% Türken... 30 95—.— China Copper. 263 259 Bäünque de Paris, 835 845 Utha Copper 333 377 Orödit Lyonnals.. 10.01 10 05 Tharslls..140˙0 142 Unlon Parislenne, 65.33—— de Beers. 27/2 271% Suez-Kanal.—.— 39.09 Lena Goldfields.—.— Thomson Houston, 531 534[(agersfentaan.—— 69.— Baku 11.50 11 40 Bandmines. 115%0 117 Brlanekk 294 234[Weohsel auf London———.— Llanosoff.. 290 292 Platine. r Maltzeff-Fabrlken. 432 434 Wasserverkehr Mannhbeim⸗- Rheinau. Im soeben erschienenen Juliheft der„Statisti- schen Mitteilungen über das Großherzogtum Baden“ veröffentlicht das Großh. Badische Statistische Landesamt die Ziffern für den Was- Serverkehr Mannheim-Rheinau im Juni 1915. Dauach haben beide Häfen zusammen im ge- natmnten Monat 514 264 Tonnen umgesetzt gegen 405 304 t im Vormonat Mai und 788 203 t im Juni 1914. Der Gesamtumsatz war also um 18 900 t größer, wie im Vormonat und um 273 939 t FKleiner, wie im Juni 1914. Beim Vergleich mit dem Vorjahr ist zu berücksichtigen, daß damals ein starker Aufschwung des Verkehrs stattgefun- den hatte, der natürlich in der Kriegszeit nicht erreicht werden kann. Immerhin beträgt der jetzige Gesamtumsatz nicht viel weniger, wie zwel Drittel des Friedensumsatzes, zeigt also eine verhältnismäßig günstige Entwickelung. Das wird noch klarer, wenn wir die Ver⸗ teilung auf Güterempfang und Güterversand berücksichtigen. Von den 514 264't wurden näm- lich 448 409 t empfangen und nur 65 855 f ver- sandt. Vom Hundert der Gesamtzahl kamen dem- nach ganze 87.2 auf den Güterenpfang und nur 12,8 auf den Güterversand. Nun steht ja der Güterempfang bei uns immer im Vordergrunde. Es haben aber gemessen àn der Fntwickehing zur Frigddenszeit doch Verschiebungen zu Gunsten des Enpfangs stattgefunden. Im Juni 1914 ent⸗ lielen von 788 203 t Gesamtumsatz auf den Emp- jang 674 502 t oder 85,5 v. H. und auf den Ver- sand 118 641 t oder 14,5 v. H. Der verhältnis- mähige Anteil der angekommenen Güter war um 1,7 v. H. Mleiner, derjenige der abgegangenen Warenmengen entsprechend größer, wie im Juni d. J. Daß diese Verschiebung zu Gunsten des Güterempfangs seit Kriegsausbruch eine ständige Erscheinung ist, zeigt unsere nachstehende Tabelle: I. Gesamtverkehr(in Tonnen) Empfang Versand Zusammen 1915 1914 1915 1914 1915 1914 Januar 341 411 259 459 71 780 82417 413 191 341 878 Februar 387 551 490 172 58 963 111 412 446 5341 601 584 Här? 428 832 507 980 62851 133 273 491583 641 203 Apri! 43445 555 777 68 8ʃ6 121 765 479 200 677 542 Ma 441 301 516 872 34003 116 727 495804 635 399 Junt 448.409 674552 65655 113641 514264 789 203 Jul 676 002 120 379 786 381 August 330 025 27 312 357 337 September 435 775 51 668 490 447 Oktober 467 400 74.161 541 564 November 392 773 71201 464 071 Dezember 329 952 79 2¹⁸ 409 200 Zzusammen 5 641 7588 1 103 307 6 7⁴5⁵ᷣ070 Fragt man weiter, wie sich der Gesamtverkehr auf die einzelnen Häfen verteilt, so ist auch diesmal wieder ein Zurücktreten Mannheims vor Nheinau festzustellen. Der Mannheimer Hafen hatte im Berichtsmonat einen Gesamtver- kehr von 300 234(582 991) t; davon kamen auf den Empfang 237 570(472 777) t und auf den Versand 62 085(110 21% t. Rlein zu Berg Wwur⸗ den 215 691 t, Rliein zu Tal 3 391 t und Neckar zu Tal 18 407 t empfangen. Der Güterabgang Stellte sich auf 7085 t Rhein zu Berg, 54352 f· Rhein zu Tal und 1 218 t Neckar zu Berg. Die QGesamtentwickelung ist aus unserer nachstehen- dden Tabelle ersichtlich. II. Mannbheim(in Tonnen) Empfang Versand Zusammen 1915 1914 19135 1814 1915 1914 januar 198 004 212 037 64015 77 251 232 099 289 281 Fehruar 205 407 282 803 5 344 100 572 250 71 463 373 KRärz 220 850 389 84I 33 874 127 884 287 121 517 775 Abei 225 341 416 252 62735 117 684 239 076 833 935 Mal 253 861 399 808 48 564 112191 302 445 51 909 zunt 287 579 472 77 62 858 110 214 300 234 532 991 jun 486 743 113 396 600 189 August 2¹⁵ 287 2³ 836 241 123 Soptember 2⁵6 250 48 668 304 918 Oktodor 2¹¹ 37 71 323 31¹² 702 Rovember 21¹ 285 68 12³ 279 419 Dezember 185 713 74 629 250 842 Zusammon 3 870 181 1047 729 4 917 910 Der Rleinauhafen erfreut sick nach wie vor eines sehr bedeutenden Verkehrs, dlessen Zif- lern dieſenigen der Friedenszeit treflen. sogar über⸗ Im Berichtstonat wurden im ießlich auf dem „ der sjen auf 214 030 t stellte gegen Vermenat Mai und 201 785 t im Juni 1914. er ganz unbedeutende Güterversand Rheinaus ist auf 3200 t zurückgegangen, während im Vormonat noch 5 439 t abgingen und im glei⸗ — 3 5 Abhaltung einer Ueber die Sie wird 7 4 SNN AUslle- DDDDr chen Monat des Vorjahres immerhin noch 3 421 verzeichnet wurden gibt ein zahlenmäßiges Bild der Verkehrsent⸗ W²ickelung Rleinau in den einzenen Monaten: III. Rheinau(in Tonnen) Empfang Versand Zusammen 1915 1914 1915 1914 1915 1914 lanuar 142 827 47 422 776⁵ 5 163 151092 52 835 Februar 182 143 107 389 3644 10 840 185 763 118 209 200 081 118 149 4378 5339 204 459 123 488 183 104 139 525 3110 4081 191 214 143 808 187 420 119 084 5 439 4636 192 859 123 700 214 030 201 785 3 2⁰⁰ 3427 2ʃ4 030 205 212 189 259 6 983 195 242 August 114 738 1477 116 215 Sepiemder 182 529 300⁰ 185 529 Oktober 226 023 2 830 228 862 November 181 476 3 178 184 654 Dezember 144 239.619 148 858 Zusammen 1771 581 55 579 1827 180 Zum Schluß noch ein Wort über die Rich- tung des Güterverzehrs in Rheinau. Im Be⸗ richtsmonat wurden Rhein zu Berg 210 680 t und Rliein zu Tal 150 t empfangen. er Versanck Stellte sich auf 3140 t Rhein zu Berg und 60 t Rhein zu Tal, HMamelel and industrie. WDer Vorsprung der deutschen Industsie in der Versorgung dä. russischen Marktes. Ropenhagen, 26. August.(WTB. Nicht- amtlich.)„SPolitiken“ beschäftigt sich mit der Nede des früheren russischen Handelsministers Timirjosew über die Ausschaltung der deutschen Industrieerzeugnisse aus Rußland. Das Blatt führt dazu aus: Iafolge des Krieges ist die Industrie Englands und Frankreichs infolge ihrer Umstellung zur Muni- tionserzeugung ebenso festgelegt wie in Deutsch- land. Mit einiger Sicherheit kann man aber da- rauf rechnen, daß Deutschland nach dem Frie- densschluß wiederum den vom Handelsminister herworgehobenen Vorsprung in der Ver- sorgung Rußflands haben und daß die Zu- rückedrängung der Erzeugnisse englischer oder französischer Herkunft durch die deutsche Iacłu- strie an dem russischen Markte sich wieder- holen wird. Ob man nicht auch in Rußland gleichſalls damit rechnet? HRenz& Co., Rheinische Automobil- und Motorenfabrik.-., Mannbheim. Die Gesellschaft hat nach der„Bauwelt“ in Charlottenburg Grundstücke in der Ausdehnung von 740 Quadratruten erworben, um darauf eine Ausstellungshalle für Automobile und ein Verwaltungsgebäude zu er- richten. Der bisherige Besitzer war die Siemens u. Halske A,.., die auf dem Ler. 2 inzwischen stillgelegte Fabrik betrieben atte, — Warenmärkie. flennbhelmer Predukfenbörse. Mannheim, 26. Aug.(Amtliche Notlerungen.) Die Notierungen sind in Reichsmark, gegen Bar- zahlung per 100 kg bahnfrei Mannheim. Unsere nachstehende Tabelle Lomdoner Metalhnarkt. ondon, 25. Aug. Kupfer: Kasse. 69./, 3 Honste 69,1% per Kasse 77.—, 3 Nonate——, Sest-Selekted p. Kadge 5 Ronate—.—. EZinn per Kassa: 153.—, Ronat 8e Uor. 1 Blei loko Sept. per Kassa 22.—, Eink: ber Kassa.— August 60.—. Antimon—— Quecksilber—.—. Glasgower Roheisemnarkt. dlas gon, 25. Aug. Rohbelsen, per Jassa 65,4, per 1 Monat 65/, per 3 Ronat—.—. Amerikamischer Eisem- unmd Suahlmarkt. Newyork, August. Das Fachblatt Irog Agſe schreibt in seinem Wochenbericht u. a. fol. gendes: Die Preise für Roheisen, halbfertigen Stahl und eine Reihe von Fertigerzeugnissen sind steigenc, und da die Werke zum Teil mit Liefe. rungen im Nückstande sind, werden für baldige Lieferung Aufschläge bezahlt. Die Nachfrage vom Inland ist auf einigen Gebieten lebltafter als man bisker geglaubt hat. In fünrenden Erzeuger- kreisen uimmt man an, daßg der gegenwärtige Grad der Beschäftigung der Werke das gatze Jahr über und noch einige weitere Monate im nächsten Jahre andauern werde. Es besteht be. sonders lebhafte Nachfrage für Rundstahl. 25. Se Mandelsnagehrienten. Berlin, 27. Aug.(Von uns. Berl. Büro) Aus Nürnberg wird gemeldet: Der Abschluß der Bleistiftfabrik vormals Johann Fa ber.G. in Nürnberg ergibt M. 435 03 Nohgewinn. Nach als ausreichend bezeichneten Abschreibunge(i. V. M. 144 257) verbleiben M. 238 684 Peingewinn(i. V. M. 673 946 Rein- gewinn, davon Extraabschreibungen auf Debi⸗ toren M. 450 000, Diverse M. 180 000), zu dem M. 43 946 Gewinnvortrag hinzutritt. Der Auf⸗ sichtsrat schlägt vor, M. 20 000 dem Wohlfahrts- ionds zuzuweisen, 6 Prozent(i. V. 5 Prozent) Dividende auszuschütten und M. 31 750 vorzu- tragen. 8 3 2 25 Konkurs e. Aus der deutschen Kenkursliste. Adorf(Vogtl.): Nachlagß des Malers Franz Hoyer; Coswig(Anhal): Ziegeleibesitzer Johannes Fischer; Ronstanz: Nachlaß des Kaufmanns Enil Brachat; Lemgo: Fuhrunter⸗ nehmer August Bartelsmeier; Posen: Nachlag des Distriktskommissärs Karl Reimets; 8a1z tngen: Offene Handelsgesellschaften i. Fa. Seoig Adam Heller in Badziäenensbein und-L n. G. Heller in Sachisendorf B. Eisfelll. Schifferhürse zu Dulsburg-Ruhrort. Dulsburg-Ruhrort, 28. ug.(Amtliohe fotſerung en in Mark für die Tonne), Bergfahrtfrachten: nach Coblenz —.—, St. Goar—.—, Bingen——, Malnz- 0,90, Halnplätze bis Frankfurt à. H, 0,80, NRannheim 080, Karisruhe 0,98, Lauterburg 1,05, Straßhurg ſ. E. 10.— Schlepplöhne nach Coblenz—.—, St. Goar 0,55—0,00, Bingen 0,00—0,0,ùMalnz- Gustavsburg— 50 Mainplätze bis Frankfurt à. R. 0,00—0,00, 25. 23. Mannheim 0,90—0,„ Karisfune 90,00, Lauterburg 0,00, Strabhurt Rumänisohe Futtergersle 68.50 70.— I. Els 0,00. Talfrachten(für Kohlenladungen) Mk.: Tlel — MHais mit Saok alter Ernte 53.—60 59.—-60.18-.85, Arnhelm.00-.00, Utrechz.35-.30—, Houda.00, Lelden 5 75„ neuer„)054.—-59.— 53.—-58.— 2,88.240, Schiedam 2050,00,'Gravenhage.70, Zeeland.0. Rotkſes: FErrtt— Zzevenbergen 2,15—.—, Doesburg.75—.00, Langstraat.00, Itallener 5— Friesland.00-.00, BSrüssel.00. Rotter dam.10—.00. Loer- Luzerne itallener 5555*«„5ͤ—— dam.40.'Bosch.00—.00. Breda.00. amsterdam.20. Esparsetſe*3 Steenbergen 233—.40. 800 9 1 85— Raines Weizenmenl 80%g)„„——— „ Weſreh-Broimeh[)„— Wasseiwärme des Rheins am 27. Aug. 15½“., 19˙0 Roßgenmehl! minsestens 82% g) 88.— 38.— )Cle nach Qualltät. Tendenz; Gerste etwas niedriger, Ubrigens unveränckert. Mannbeimer Viehmarkt. Amtſloher Beriokt der abe des stägt, Sohlacht- und Vieh⸗ ofes.) Mannbeim, den 26. August. per 50 Kilo Lobeng-Sohlaohtgewioht 1 120—139— Ak. 35ͤ Külbder.. 324 Stück 3 3.„ 25—8 125—130„ 5„* 22—18 120—130„ 5. 72—5 120—125„ Sohafe N 3—— a) Stallmastsoh.— Stlok 2. 51—53 102—108„ 13—42 76— 0f„ 5) Weldmastsch. 21 Stüok 4 2 N 0* 5 n e „ 18 e Sohwelne 179 Stucx 3.„ 129 131 166—188„ 8 128—129 184—168„ 55 1280—129 164168„ 8 125—128 160—161„ Es wurde bezahlt für das Stüek; kuxuspferde 000 Stok. 0000— 0000 Ferkel 225 Stuoßx 1728 Arbeltspfd, 00„ 990—9900 zſegen 3 1225 Pferde 00 St. z. Schl. 00 000 Tloklein—-„ 00 Milohküne— Stück 000—C0% Lammer 00 00 00 Zusammen 752 Stüos Handel mit Käſpern ſebhaft, mit Schwelnen pahig und mit Ferkein lebhaft. Amsterdamer Warenmarxt. AHSTERDAR, 28. Aug.(Sohlulkurse.) 25. 25. Rüböl, Loke—— 72.1 9 Aug.—.— Leinö, Loko—.— 33./ Aug.—.——.— 5 per September—— 32¹⁹ Amsterdam. 26. Aug, Kaffee, ruhig koke 50.—, Santos per Sept. 42,% per Dez. 42./, ner Rärz 40.%, IHwrerpooler Baumwollmarkt. Liverpool, 14, Aug. 21. Baumwolle, 14. Aug. 21 Offizielle Zaumwolſe-Preisſiste d. Assooiat. der Zaumwollmakler aͤmsrioan ordinary.24.28 eara good ſalr.25.27 do, good ordinar,.54.56 gyptian browyn falr.20.80 da, all good ordſn,.76.78 d. brown good falt.25.35 do. low middling.94.980. fully good falr.50.60 do, full low middling.14.16 g0. fully good.—.10 do. middling.40.42 F. G. Broach 1 5.85.81 do, fuliy mlügling.58.57 do, ine.18.15 do. good midaling.70.72 Domra goo 4,45.45 de. fuliy good midgſ..8..90 do. fuiſy good.80.80 co. middſing kafet.28.23 do. iine.25.75 Oeara falr.38.90 Zengal good.95.95 Pornamd fair.30.32 do. iine.25.25 do, goofalr.83 5,85 Radras Tianev, good 527.27 Mitgeteilt von Leopold Sänger. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug. Poegelstation vom Datum hein 22. 23. 21. 25. 28.J 27. Bomerkungen Hunipgen“).. 2302.50.40 225 2½8.10 Abends 6 Ubr Kehl!.073.00.20.08.9.91 Nachm. 2 Uhr Haxau. 470 4% 37%½ 4% 468 dachm, 2 Uhr Hannheim...00.92.00.00.95.50 Rorgens 7 Ubr Halnz 149 1. 2% 580 135.-B. 12 Uhr Kaub 258.4 27 2 288 Vorm. 2 Uhr Köln 242.31 222 25—48 Haohm. 2 Uhr vom Neekar: Heannbeim.94.83.97.90.75 Vorm.? Uhr Hellbronn..27 90.4.4 038.35 Vorm. 7 Uhr ) Mebel 100. Witterungsbeobachtungen d, mefeorol, Stahon Maunbelm 3 2 1— SB b 8 5 SS SAS 8 Datum Zelt 455 28 858 88 5 mm—*. 5 25. Aug. Rorgens 750 758.813.4 1 9 Nittags 280 757.8244 1 2 Abends 900 757.020.0 2 27. Aug. Horgens 7% 756.5 14.0 1 2 Höchste Temperatur den 28. Aug. 25,0. Tiefste Temperatur vom 28.—27. Kug. 13,50. Wettsraussleht. f. mehrere Tage J. Toraus Aul Cruns der Bepsschen ses geieks-Wetter-Hiengtes. . August: Sonnſg, warm, später strichwelse gewiltter. „ August: Wolklig, vlelfach Regen. „August: RHeiter, warm, sohwül. 1. September: Wolkig, sonnig, Strlohregen, 2. September: Angenehm, wWarm. 3. September: Wenig verändert, sohön. 4. September: Sommerlioh, später vieffach Wolklg. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung; IJ..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adol Agthe; kür den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der 5 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller.. e. tur 8 1 Jvom 28. August bis 3, Sept, AFteitag, den 27. Auguſt 1915. General⸗Anzeiger ⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) —— Leontine Kühnberg vom Deutsch. Theater Berlin Fordlinand Bonn Georg bengbach vom Schausplelhaus Frankfurt à. M. 88 N N Der Katzen. Steg von Hermann Sudermann. 25 5 4 Lichtspiele 5 6, 23/24 Freitag, den 27. August abends 9 Uhr SonderVorstellung Karten nur im Vorverkauf in beschränkter Anzahl Sibd von—7 Uhr an der Theater-Kasse zu hahen. Ab amstag dägliol., abeadem fihl Reh- oder Hasenragout. Pfd. 70 Pf, prima Rehbraten.. Pfd..10 Rehrücken und Keulen Pfd..45 prima Hasenkeule. Stück 80 Pf. prlma Hasenrücken. Stück.80 pyima junge Feldhühner Stück.25 Jährige Feldhühner. Stück 83 Pf. Zuppen--junge Tauben vonS35 Pf. an Junge Hahnen von.80 an prima Suppenhühner von.89 an Fleiseh- U Hausgem.Laher-.Arlebenwurst/ Pfd.4 5 Würstchen in Dosen mit Kraut Doss 70 Pf. Ssrysla St. 1, Landjäger St. 78 Pf. Leber- od. Rotwurst feldgostdose 88 Pf Schwartenmagen, tot od. weiss/ Pfd 38 Gekochter Schinken ¼ Pfd., 65 Pf, Prima Krakauer ½ Pfd. 93 Pf, Kraftflelsch/ pid. 38, Blerwurst J83 Prima Hartwürst.. Pfd..28 Ger. Schweinskönfe, get. Pfd, 83 Pf UWurstwaren N fischs b8 l Gomüse Zwetschgen od. Aepfel Pfd. 70 Pf. an Grosss frlsche Pfleslche Pfd v. 20 Pl. an Frische Blrnen Pfd 12 Pf. Prlma gelhe Zitronen St. von 8 Pf. an Rettiche Stück 3 Pf., Kohlrahi 3 Pf. Gelheruhen pfd. 20 Pf., Tomaten Pfd. 78 Frische grüne Bohnen Pfd. 18 Pf. an Frischer Rhaharber Pfd. 8 Pf. Zwlebeln Pfd. 14 pf., Gurken Stäck 7 pf. Endlvien 7 Pf., Blumenkohl 15 Pf. Iebende Forellen Il..75 Leb.Schlelenu. Aale Id..45 5 Eintreftengs folländ. Schellftsche u. Kabelhau püligst desalzene Schweinsküsse Pid. 40 Pt, Pr. Suppenknochen Pid. 13.. 68. Schälrippen bid. 98 br. Neue Kartoffeln 10 Pid. 65 Pi. Filsches Welsskraut Pil. 5 pf. an filsches Rotkraut 9 Kopf 23 pt. FNährmittel— Kolonialwaren Schnittnutlein gross. 1 Pfd.-Pak. 75 Kartoffelmehl.. Pfd, 85 Pt. Reis- oder Hafermehl. Paket 38 Pf. Sago Pfd. 65 Pf. Gerste Pfd. 60 Pf. Reisflocken P. 42 Grünkern P. 45 Bouillon-Würfel 10 St. 25 Pf. Gebr. Kaffee ½ Pfd. 75, 80 Zichorie 9 Essig-Essenz 62 Pf. Gewürz billigst Grosse grüne od. gelbe Exbsen Pfd. 60 Backpulver, Vanillezucker... P. 9 Pf. Prima Maismehl. fd, 40 Pf. Hafergrütze, Gerstenfſocken Pfd. 79 Pf. Suppeneinlagen.. Säckchen 38 Pf. Makkaronf, helle Wars.. Pfd. 78 Pf. Malzgerstenkaffee.. Pfd. 43 Pf. Einmachzucker Pfd, 25 Pf. 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