bezussprels: 80 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtauſſchlag M..72 im Viertelfahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Azzelgen: Kolonel-Seile 50 pfg. Raenklame⸗Seile.20 Nk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) 85 der Stadt Mannbei Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Amgebung und Amgebung . Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341¹ Schriftleitunng Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Sweigſchriftleitung in Berlin 15 Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr 5„ Amtliches verkündigungsblatt für d. f im; Beilage für Ci ˖ Beila gungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und irt 8 9 Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Modeet age e 19 Hauswirtſchaft; und—— ieten 2 5 5 5 Mannheim, Mittwoch, B. September 1915.(Mittagblatt.) 848 ö———. ̃ ̃—————.—...—. eeeeeeeeeeen ieeeeee N eeeeee Eine ſe 1 17 Ne öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. 195 Wien, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) 15 Amtlich wird verlautbart: 7. September 1915. 40 l ſüg Auſſiſcher Ariegsſchauplatz. 10 Die Armee des Generals der Kavallerie v. aße Böhm⸗Ermolli hat geſtern den Feind bei 7 Podkamien und Radziwilow ge⸗ 17 ſchlagen. Sie griff ihn in ganzer, 40 Kilo⸗ 10 0 meter breiter und ſtark verſchanzter Frout an Ii rund entriß ihm in heftigen, bis zum Hand⸗ 15 3 gemenge führenden Kämpfen das Schloß Pod⸗ chüft kamien, die ſtockwerkförmig befeſtigte Höhe Makutra ſüdweſtlich von Brody, die Stel⸗ lungen bei Radziwilow und zahlreiche andere äh verteidigte Stützpunkte. Die Schlacht Ddauerte au einzelnen Punkten bis in die heu⸗ ligen Morgenſtunden. Der Feind wurde überall geworfen und räumte ſtellenweiſe fluchtartig die Walſtatt. Unſere Truppen verfol⸗ 85 gen. Die Zahl der bis geſtern Abend ein⸗ gebrachten Gefangenen überſtieg 3000. In Oſtgalizien hatte die Armee des 2 Generals Grafen Bothmer ſtarke Vorſtöße des Feindes abzuwehren, hingegen ließen die 5 kruſſiſchen Angriffe auf die Front des Generals „ Baron Pflanzer Baltin nach. An der 83 beſſarabiſchen Grenze zog ſich der Gegner in 5ſeine ziemlich weit abgelegenen Stellungen 85 zurück. Bei Nowoſielica beſchoß eine 8 ruſſiſche Batterie ein auf rumäniſchem Boden 8 ſtehendes Bauerngehöft. In Wolhynien verlief der Tag ver⸗ 8 Fbhältnismäßig ruhig. An der Jaſiolda er⸗ kbangen unſere Truppen abermals örtliche 2 Erfolge. 2 Italieniſcher Ariegsſchauplatz. Die von uns erwartete Unternehmung des Jeindes in der Gegend des Kreuzberg⸗ ſattels blieb nicht aus. Geſtern. früh ſetzten etwa fünf Bataillone von verſchiedenen ita⸗ lieniſchen Brigaden zum Augriff auf unſere Bergſtellungen zwiſchen dem Burgſtall und der Pannſpitze an. Dieſer Angriff wurde überall blutig abgewieſen. Der Feind verlor mindeſtens 1000 Manu. Im übrigen fanden im Tiroler Grenz⸗ gebiet, nameutlich an der Dolomiteufron! und im Abſchnitte von Lavorone⸗Folga⸗ dbia die üblichen Geſchützkämpfe ſtatt. Viel⸗ fach ſind die Alpenvereinshütten beliebte Ziele der feindlichen Artillerie. Dieſer Tätigkeit fiel gheſtern auch die Mandronhütte im Adamello⸗ gebiete zum Opfer. An der Kärntner und 2 2 L 2 — 2 5 5 2 5„ 2 7 125 2 8 8 2 9 3 2 eee eeeeeee eme eeree Bunnannzezusznn Atn non, re 85 29 küſtenländiſchen Front hat ſich nichts 5 Bemerkenswertes ereignet. Der Stelvertreter des Chefs des Generalſtabs 8. von Höfey Feldmarſchalleutnant. 33 0 5 5 89 Berichtigung zum deutſchen Hauptquartier⸗ „„„ bericht: In der Heeresgruppe Hinden⸗ burg muß es ſtatt Rozang-Abſchnitt richtig en: Ro-Abſch —5 nitt, in der Heevesgruppe anſtatt Grotana richtig: mit der Frage des Zaren wird, wie die„Voſſiſche Ztg.“ eeene,. 5 N 5 Fehfscihe 5 2 aze —Dĩaonotsch N . ue Dobg⸗ Dneme , 100 Sſunem, dee ee eee, Fil mn vee 77 Olremene-— „Olremenez 6015 55 p Han loebeſen, 5 49 oHloriſme 95 Euſer 85 28 untes eresc ecen, em, Ssische FEsfun g8dlreſec K EEb 2 chen Bro Einheitliche Nriegsführung im Vierverband. m. Kölhn, 8. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln, Ztg.“ meldet von der italieniſchen Grenze: Die„Stampa“ berichtet aus Paris: Das Ge⸗ rücht über Truppenſendungen Japans nach Europa ſei vollſtändig falſch. Nach derſelben italieniſchen Quelle wird ſich der nächſte italieniſche Miniſterrat des Winterfeldzuges beſchäftigen; die Befürchtungen, die in dieſer Hinſicht gehegt würden, ſeien unbegründet. Im Hochgebirge wird allerdings eine Pauſe eintreten; dagegen wird der Krieg an der gan⸗ zen Iſonzofront und auf dem Hochplateau des Karſt den ganzen Winter über weitergeführt werden. Die Regierung hat ſeit Auguſt für die Ausrüſtung des Heeres alles beſorgt. Im nächſten Miniſterrat würden wichtige Mit⸗ teilungen gemacht über den Umfang der Waffenbrüderſchaft unter den Verbündeten, für welche der Beſuch Joffres wertvoll geweſen ſei. Der Beſuch Joff⸗ res ſei ein wahrhaft wolitiſcher Akt und leite einen neuen Abſchnitt der Kriegs⸗ führung des Vierverbandes ein, die ſich zukünftig die Einheitlichkeit der Zentralmächte zum Vorbild neh⸗ men. In dieſer Einheitlichkeit liege das Geheimnis der militäriſchen Er⸗ folge Deutſchlands. Von dieſer neuen Kriegsführung werde man bald greifbare Er⸗ gebniſſe ſehen. Vor einem Wendepunkt? Berlin, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Rede ſich melden läßt, in engliſchen Blättern als ein Wendepunkt des FJeldzugs an der Oſtfront iee Die Flage des Oberbefehls ſei von neuem organiſiert. Tatſächlich hielten Männer die ganze militäriſche Macht in Händen. Dieſe Des Naiſers Dauk an General Evert, Iwanow) verdanken ihr Aufrücken ausſchließlich ihrer Tüchtigkeit. Telegrammwechſel zwiſchen dem Jaren und Poincars. Paris, 8. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der Zar hat geſtern folgendes Telegramm an den Präſidenten Poinarc gerichtet: meiner tapferen Armee ſtellte, liegt es mir beſonders am Herzen, die auf⸗ richtigſten Wünſche auszudrücken, welche ich für das große Frankreich und den Sieg ſeiner ruhmreichen Armaoe hege. Das Antworttelegramm des Prö⸗ ſidenten Poincaré lautet: Ich weiß, daß Sr. Majeſtät, indem Sie ſelbſt das Kommando über Ihre heroiſche Armee übernehnien, den den verbündeten Nabionen aufgezwungenen(1) Krieg energiſch bis zum endlichen Sieg fortzuſetzen gedenken. Ich überſende Sr. Majeſtät im Namen Frank⸗ reichs die wärmſten Wünſche. von Scholtz. Allenſtein, 7. Sept.(WI B. Neicht⸗ amtlich.) Der Kaiſer ſandte an Exzellenz von Scholtz nachſtehendes Telegramm:„General der Artillerie von Scholtz. Wie die tapferen Truppen der Armee unter Ihrer Führung den ſchwierigſten Abſchnitt Bobr⸗Narew ütber⸗ wunden haben, ſo iſt es ihnen jetzt gelungen, titherghaftem Zugreifen den Foind aus Grod mo, ſéinem letzten Bollwerk ain Njemen, zu vertreiben und die Feſtung in deutſche Hände zu bringen. In An⸗ erkennung ſolcher bervorragenden Leiſtungen bHerleihe ich Ihnen den Orde ite. Indem ich mich heute an die Spitze Balkan bezeichnet werden. Das verlorene Bulgarien. Berlin, 8. Sept.(Pr.⸗Tel.) In ita⸗ lieniſch⸗politiſchen Kreiſen greift nach der Täg⸗ lichen Rundſchau die Auffaſſung um ſich, daß Bulgarien für den Vierverband verloren iſt. on ſtadt werden verſtärkt. Berlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bürb.) Aus Krakau wird der Deutſchen Tageszeitung gemeldet: Wie die Nowa Reforma dem Rjetſch an die Einwohnerſchaft, worin alle Stadt⸗ werden, teiligen. Die Drückeberger in Kußland. Berlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Büro.) ſich an den Befeſtigungsarbeiten zu be⸗ gemeldet: Die Wiener Allgemeine Zeitung läßt Geſtellung des nichtgedienten Land⸗ vinen⸗Banknoten(100 Rubelſcheine) wieder eine große Rolle ſpielten, Landſtürmer zur neuen Muſterung zu laden. 0 Die Koſaken beginnen zu verſagen. zeitung“ gemeldet: Die Koſakentruppen, auf die die ruſſiſche Heeresleitung am meiſten hoffte und die bisher die ruſſiſchen Truppen durch Peitſchenhiebe zum Sturme anhielten, beginnen jetzt auch zu verſagen. Bei dem Sturme vor mehreren Wochen am Dnjeſtr wurden allein drei ruſſiſche Koſakenregimenter gegen ihre Offiziere. Der Balkan. „Tag“ ſchreibt der bekannte General der In⸗ ſanterie z. D. von der Boeck: Die Wehrmacht Bulgariens im Ganzen betrachtet, iſt nach Or⸗ ſchneidiges, werkzeug. Insbeſondere ſtetigem Fortſchreiten ſich befindliche bul⸗ gariſche Heer als das beſte Balkanſtaaten und als der gewichtigſte Faktor bei den Kriegsereigniſſen uußlans erweitert ſeine An⸗ gebote an Rumänien. Geſandten hat die ruſſiſche Regierung der rumäniſchen Regierung von neuem Vorſchläge unterbreiten laſſen, um den Heraustritt gus Männer(gemeint ſind alſo Ruski, Alerejew, n Pour le Mér —5—— Gez.: Wilhelm. der Neutralität zu erreichen. Neue Vorſchläge und Dubno. Die Befeſtigungen von Nron⸗ entnimunt, veröffentlichen ruſſiſche Blätter eine Aufforderung des Feſtungskommandanten der Petersburg vorgelagerten Seefeſtung Kronſtadt bewohner, Männer und Frauen dazu angehalten Aus Wien wird der Deutſchen Tageszeitung ſich direkt aus Petersburg melden, daß bei der ſturmes in Rußland die bekannten Hatha⸗ weshalb die ruſſiſche Regierung eine neue Muſterung angeordnet habe. Alle Gouverneure erhielten dringende Telegramme des Groß⸗ fürſten Nicolaus, die bis jetzt ungedienten EBerlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Budapeft wird der„Deutſchen Tages⸗ aufgerteben und infolgedeſſen weigerten ſich die Koſaken, zu ſtürmen, ſie empören ſich offen Bulgariens wehrmacht. Berlin, 7. Sept.(Priv.⸗Tel.) In einenn Leitartikel über Bulgariens Wehrmacht m ganiſation, Ausbildung und Leiſtunsfähigkeit, ſowie nach dem Geiſte, der ſie beſeelt, einn den höchſten Anfor⸗ derungen entſprechendes Kriegs⸗ kann das in unter den auf dem „5 Sept.(Von ut. Berl. Bur) Aus Bukareſt wird der Deutſchen Tagesztg. gemeldet: Durch Vermittlung ihres hieſigen 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten,(Aittagblatt) Mittwoch, den 8. September 1915. ſollen im weiteſten Maße den rumäniſchen Wünſchen nicht nur in bezug auf Trans⸗ ſylvantſen, ſondern auch auf Beſſara⸗ bten entgegenkommen. Außerdem hat die ruſſiſche Regierung ſich bereit erklärt, ihren Erinfluß auf Italien geltend zu machen, um bei der Regelung der al⸗ baniſchen Frage die rumäniſchen Wünſche zu berückſichtigen. Die Stimmung der Bevölkerung iſt in den letzten Tagen wie⸗ der ſehr nervös. Die Aushebungen in Rumänien dauern fort. Es ſind Termine angeſetzt, in denen ſich die in frühe⸗ ren Muſterungen als untauglich Befundenen nochmals prüfen zu laſſen haben. Rumäniens Verpflichtungen gegen den .5 Vierverband. ABe rllin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird der„Tägl. Rundſch.“ gemel⸗ det: Nach einer Bukareſter Meldung ſoll der Präfident der rumäniſchen Kammer jüngſt er⸗ klärt haben, daß nach dem neueſten Vertrage mit dem Vierverband Rumänien ver⸗ pfkichtet ſei, bis zum 15. September geigen die Mittelmächte loszu⸗ ſchlagen. Dazu iſt zu bemerken, daß Ru⸗ mänien ſich verpflichtet hatte, gleichzeitig mit Italien gegen ſeine früheren Bundes⸗ genoſſen loszuſchlagen. Im entſcheidenden Moment aber berief Rumänien ſich Italien gegenüber für die Nichteinhaltung ſeiner Ver⸗ pflichtung darauf, daß Italien Rumänien von ſeiner Kriegserklärung an Oeſterreich nicht vorher unterrichtet habe. Rumänien gebrauchte alſo dieſelbe Ausrede Italien gegenüber, wie ſie Italien gegenüber den Mittelmächten beim Ausbruch des Weltkrieges gebraucht hat. In der Folgezeit berief ſich dann Rumänien gegenüber dem Drängen des Vierverbandes immer darauf, daß es angeſichts ſeines Miumitionsmangels vor der Oeff⸗ nung der Dardanellen nicht zum Kampf übergehen könne. Der Arieg mit Italien. Die ſinkende Ariegsbegeiſte⸗ rung in Italien. ABerlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) „Popolo d Italia“ veröffentlicht einen wüten⸗ den Aufſatz mit der Aufforderung ſtand⸗ reichtlicher Erſchießung der Führer der wieder lebendig werdenden deutſch⸗ freundlichen Werbetätigkeit in Italien. Senator Graſſi und gioltttaniſche Abgeordnete entwerteten offen und überall den italieniſchen Krieg unter Hinweis chuf die bisherigen Mißerfolge. Im Parlaments⸗ gehände, in zahlreichen Hotels und in den Salons einflußreicher Perſonen werde gegen Italiens Krieg genau ſo gearbeitet, wie im vorigen Mai. Ohne eine neuerliche Aufleh⸗ nung des Volkes gegen die Verſchwörer ſei unabſehbarer Schaden möglich. EBerlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Lugano wird gemeldet: Sobrero ver⸗ öffentlicht einen Artikel in der„Stampa“, aus dem man deutlich entnehmen kann, wie man in Italien jetzt um die öffentliche Mei⸗ nung beſorgt iſt und trachtet, die Seelen zu beruhigen.„Diejenigen, welche ſich um den Winterfeldzug ſorgen“, heißt es in dem Artikel,„mögen beruhigt ſein. Wenn es unmöglich wird, auf den vauhen Bergen zu kämpfen, werden nur imt Ifonzo⸗ gebiet die Kämpfe weiter geführt werden. Die Verbeſſerung unſerer Grenzen hat ſtatt⸗ Lidelid. Erſtes Auftreten des Herrn Hofkapellmeiſters Wilhelm Furtwängler. Eindruck und Urteil ſind zwei verſchiedene Dinge. Die Eindrücke, die der Laie empfängt, werden vom Gefühl beſtimmt, im beſten Falle von„undeutlichem Wiſſen“. Der Künſtler, der ſich ſeinen Eindrücken hingibt, hat dagegen und dazu immer noch ſeine Sach und Fachkennt⸗ niſſe einzuſetzen. Daher werden uns zwar ge⸗ wiſſe Aeußerungen von Hugo Wolf(über Brahms) befremden, aber ſie ſind dennoch deut⸗ licher niedergeſchrieben als ſo manche vorgebliche Urteile, die im Grunde nicht mehr als laienhafte Eindrücke bedeuten. Der muſikaliſche Laic erwirbt ſie zumeiſt auf dem Wege des Klavier⸗ ſpiels. Je weniger er von der wiſſenſchaftlichen Grundlage ſeiner Kunſt weiß, deſto mehr iſt er ſeinen„Gefühlen“ preisgegeben. Die Unraſt und die ſeeliſchen Verirrungen der„vorauguſtlichen“ Zeit haben dieſen Tatbeſtand zur vollen Evidenz gebracht. Wie viele Kunſtfreunde ſind von Ge⸗ fühlen, von Reklamen und von klugerdachten Suggeſtionen gewiſſer Kunſtſchriftſteller hin⸗ und hergeriſſen worden!.. Die muyſikaliſchen Ein⸗ Drücke, insbeſondere die Meinungen über den Dirigenten ſind allmählich immer mehr durch Aeußerlichkeiten beſtimmt worden. Oder anders geſehen: unſere Kapellmeiſter haben durch ſolche Dinge dem lieben Publikum etwas zſuggeriert“, was gar nicht vorhanden iſt, ſo⸗ d man vor der Parterre⸗Gymnaſtik die Augen gefunden.“ Sobrero bereitet alſo darauf vor, daß eine Erweiterung kaum ſtattfinden wird. „Die neue, von unſeren Truppen eroberte Grenze“, geht es weiter,„iſt eine ſtrategiſche Grenze.“ Der Beſuch von Joffre ſei von hoher politiſcher Bedeutung und ſtelle eine neue Phaſe dar, in der die Waffenverbrüderung jene Ein⸗ heit erreiche, der Deutſchland ſeine militä⸗ riſchen Erfolge verdanke. Von dieſer neuen Kriegführung würde man bald greifbare Er⸗ folge haben. Jum Beſuch Joffrss im ita⸗ lieniſchen Bauptquartier. EBerlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Lugano wird dem„Berl. Tageblatt“ ge⸗ meldet: Über den Beſuch Joffres im italieni⸗ ſchen Hauptquartier wird noch bekannt: Am Morgen des 4. September begaben ſich Joffre, Cadorna und Porro mit dem König nach Monfalcone, wo ſie um 10% Uhr an⸗ kamen. Nach kurzem Aufenthalt unter dem Feuer der öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſchütze von Doberdo güing der König mit ſeinen Gäſten ziun Herzog von Aoſta, in deſſen Begleitung ſie die Vorpoſten beſuchten. Bei Görz wohnten Joffre und Cadorna einer Feldmeſſe bei. Am Montag früh erfolgte die Abreiſe. Der„Corriere della Sera“ berichtet noch: Trotz dringender Abmahnung des Königs ließ es Joffre ſich nicht nehmen, in die vorderſten Feuerlinien vorzudringen, wo er mitten im feindlichen Feuer die Karten ſtudierte und mit dem Fernrohr die Entwickelung des Kampfes verfolgte. Der italieniſche Bericht. Rom, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Heeresbericht von heute abend. Am 6. Sep⸗ tember abends eröffnete unſere Artillerie im Camonica⸗Hochtale das Feuer gegen die feind⸗ lichen Barackenbauten bei Coua di Preſena, zer⸗ ſtörte ſie teilweiſe und zwang die Beſatzungs⸗ truppen zur Flucht. Dieſe Truppen wurden durch Schrapnellfeuer verfolgt. Im Candezi⸗ Ledro)⸗Tale führte eine unſerer Abteilungen in der Nacht vom 5. September einen kühnen Handſtreich gegen die Sägemühle und die elek⸗ triſche Zentrale von Lenzumo, nördlich von Lezzeca aus und zerſtörte beide Im Abſchnitt von Tolmein griff der Gegner während der Nacht vom 6. September nach einem heftigen Artillerie- und Infanteriefeuer unſere Stellun⸗ gen auf den Abhängen des Mrzli(Monte Nero) an; obwohl Nebel und Dunkelheit den Angriff begünſtigten, wurde dieſer unter ſchwe⸗ ren Verluſten für den Gegner vollſtändig zurück⸗ geſchlagen. Am unteren Iſonzo beſchoß der Feind San Pietro d' Iſonzo, Caſſegliano und Monfalcone und tötete einige Bewohner. Aus dem Flußlauf wurden Minen aufgefiſcht. Die Schweiz. Aufmarſch italieniſcher Trup⸗ pen an der ſchweizer. Grenze. Bern, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Von unſerem Privatkorreſpondenten. Juformatio⸗ nen aus guter Quelle verſichern, daß ſeit etwa zwei Wochen bedeutendere Verſchiebungen ita⸗ lieniſcher Truppen von der öſterreichiſchen und der ſchweizeriſchen Grenze ſtattfinden. Dieſe Umgruppierung, die jene ſtarken Mittelreſer⸗ ven zu betreffen ſcheint, die Italien urſprüng⸗ lich für den Fall eines Durchbruchs nach Trieſt aufgeſpart hatte, zeigt zweifellos einen gegen die Schweiz gerichteten Cha⸗ zwei ſchwimmende (gez.) Cadorna. ....... rakter. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß Italien aggreſſive Abſichten gegen die Schweiz hegt. Dieſer Aufmarſch italieniſcher Truppen an der ſchweizeriſchen Grenze ſoll dem mehr demonſtrativen Zweck dienen, Teile der ſchweizeriſchen Armee dauernd an der ſchweizeriſchen Südweſtgreuze zu feſſeln. Dieſe italieniſche Diver⸗ ſion, die alſo geeignet erſcheint, von vorn⸗ herein die Kräfte der ſchweizeriſchen Vertei⸗ digung einſeitig zu binden, ſoll ihre Wirkung beſonders auf die Nordweſtgrenze der Schweiz erſtrecken, von welcher ebenfalls ſehr ſtarke Truppenverſchiebun⸗ gen zweifellos ſtattgefunden haben. Für dieſe Nordweſtgrenze ſollen alle Möglichkeiten der Operationen offen gehalten werden. Der Schweizer Verteidiger ſoll im Falle einer Grenzverletzung in ſeinen Truppenverſchiebun⸗ gen beſchränkt bleiben. Aufhetzung der Schweiz gegen Deutſchland. Berlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird dem„Lokalanzeiger“ gemeldet: Der„Times“⸗Korreſpondent in Lauſanne bemüht ſich, der ſchweizeriſchen Bundesregierung die Augen darüber zu öff⸗ nmen, welche furchtbaren Gefahren der Schweiz durch die deutſchen Ag'enten drohen, die die Schweiz mit in den Krieg hineinzuziehen ſuchen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß Deutſchland es für nötig halten könnte, einen Angriff gegen Frankreich durch die Schweiz hindurch zu machen und in dieſem Falle könnte die Schweizer Regierung trotz ihrer wirklich neutralen Gefinnung beſchließen, Urter dem Druck der überwältigenden Stärke Deutſchlands ſich bis auf ihre erſte Vertei⸗ digungslinje zurückzuziehen, welche ſüdlich genug liegt, um der deutſchen Armee einen breiten Korridor nach Frankreich hinein offen zu laſſen. Es beſtehe eine große einflußreiche deutſche Mehrheit in der Schweiz, die einem ſolchen deutſchen Vorhaben günftig geſinnt iſt. Die Kriegslage im Weſten. Der Fliegerangriff auf Sagarbrücken. Sgarbrücken, 7. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Von den bei dem geſtrigen Flieger⸗ angriff ſchwerverletzten Perſonen ſind in⸗ zwiſchen zwei weitere geſtorben. Die Zahl der Toten erhöht ſich damit aurf fünf. Der franzsſiſche Bericht. Paris, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Verücht von geſtern Nachmittag: Kanonade und Kämpfe mit Bomben und Pe⸗ tarden um Souchez und Neupille. Während eines Teiles der Nacht füdlich von Arras, im 2 ˙⁰¹ Gebiete von Agny, Vailly, Roye, ſowie auf den Plateaus von Quennevieres und Nouvron führte die heftige Beſchießung umſerer Stel⸗ lungen wirkſame Erwiderung durch unſere Artillerie herbei. In der Champagne zwiſchen Auberive und Loin bei Beauſejour, ſowie in den Vogeſen am Luſſegebiet gleichfalls ſehr lebhafte Tätigkeit beider Artillerien. Auf der übrigen Front verlief die Nacht ohne Zwiſchenfall. Deutſche Flugzeuge überflogen geſtern und heute mittag Gerardmer und warfen —— Bomben ab. Der erſte Angriffsverſuc blieb wirkungslos, während der zweite 2 Opfer forderte. * Berlin, 8. Sept.(Priv.⸗Telegr.) Vaut einer Meldung des Berliner Lokal-Anzeigers iſt am 19. Auguſt der engliſche Flieger⸗ hauptmann Collot getötet worden. Es iſt derjenige engliſche Flieger, der am 23. September vorigen Jahres den Angriff auf die Düſſeldorfer Zeppelinhalle ausführte. Die Corpedierung der „Heſperian“. London, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Nach den nunmehr vorliegenden Berichten werden von der„Heſperian“ insgeſamt 13 Paſſa⸗ giere und 7 Mann der Beſatzung vermißt. Berlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Büro Aus Amſterdam wird gemeldet: Die Alan⸗Linie teilt mit, daß bei dem Untergang des„Heſpe⸗ rian“ 6 Paſſagiere zweiter und 7 Paſſagien dritter Klaſſe ſowie 7 Mann der Baſtee mißt werden. Die Leiche einer alten Dame wurde bei Queenstown gelandet. Die Jahl der Opfer beträgt demnach 20. Haag, 8. Sept.(WTVB. Nichtamtlich) Der„Nieuwe Courant“ meldet aus New⸗ Nork: Die Verſenkung der„Heſperian“ wird von der Preſſe mit großer Zu rück⸗ haltung beſprochen, weil in dem Bericht des amerikaniſchen Konſuls zugegeben wird, daß der Dampfer ein Geſchütz an Bord hatte, das am Heckaufgeſtellt war. *— Die Frage der Bewaffnung des„Heſperian“ wird in einer halbamtlichen Berliner Auslaſſung eingehender behandelt: 5 Was die engliſchen Berichte über den Unfall des„Heſperian“ mitzuteilen haben, verſchweigt durchaus, was zu hören von Belang wäre. Dahin gehört die Frage, ob der„Heſpe⸗ rian“ etwa auch bewaffnet geweſen ſei. Die Frage wird deshalb wieder nahegelegt, weil gerade jetzt von neuem feſtgeſtellt worden iſt, daß ein engliſches Paſſagierſchiff auf ein deut⸗ ſches Unterſeeboot, als dieſes durch einen wollte, ohne weiteres geſchoſſen, alſo etwas ge⸗ tan hat, was Grund zu ſofortiger Torpedierung gibt. Derartige Angriffe auf deutſche Unterſeeboote ſind wiederholt gemacht worden, und es wäre nur Zufall, wenn dabei kein Unterſeeboot zu Grunde gegangen ſein ſollte. 5 Man erſteht aber auch daraus, wie gefährlich die von der amerikaniſchen Regie⸗ rung gewünſchte Warnung vor einem Tor⸗ pedoangriff iſt, wenn man es mit einem Gegner zu tun hat, der ſich über alle Regeln des Völkerrechts hinwegſetzt, indem er Paſſa⸗ gierſchiffe bewaffnet. Sollte unter dieſen Um⸗ ſtänden nicht Herr Wilſon die Notwendig⸗ keit einſehen, ſeine Auffaſſung von den Geenzen des Unterſeebootkrieges einer Reviſion zu unter⸗ ziehen? Ein Unterſeebootskommandant iſt an ſich ſchon bei ſeiner Tätigkeit von Gefähren rings umlauert. Soll er nun auch noch die Gefahr laufen, daß ſein Boot vernichtet wird, während er den Verſuch macht, die Paſſagiere des feindlichen Schiffes zu retten? Man ſollte meinen, daß Herr Wilſon, wenn er von Deutſchland erwartet, daß es nicht rück. ſichtslos feindliche Paſſagierſchiffe torpedieren läßt, auch erwarten muß, daß England ſeine Paſſagierſchiffe nicht bewaffnet und deut⸗ Setzen wir dem trügenden Gefühle die Er⸗ kenntniskraft gegenüber, ſo gewinnen wir ſtatt der Eindrücke ein richtiges Urteil. Ueber die techniſche Seite des Operndirigierens wird der Laie nur ſelten richtig urteilen, weil ihm dieſer ganze„Betrieb“ fremd iſt. Um es ſogleich zur Frage zu ſtellen: wo liegt die Schwierigkeit für einen angehenden Operndirigenten, der plötzlich Beethovens Fidelio leiten ſoll? Viele wer⸗ den vermeinen: in der Beherrſchung des ſym⸗ phoniſchen Teiles, insbeſondere der großen ſym⸗ phoniſchen Dichtung, die wir die dritte Duver⸗ iure zur Oper Leonore nennen. Weit gefehlt! Dieſen Teil wird jeder begabte Muſiker zur Geltung bringen. Für unſer heutiges Orcheſter ſpielt ſich Beethovens Muſik ohne die techniſchen Hilfen des Meiſters der Kapelle ſozuſagen von ſelbſt. Selbſt in der Provinz; wie viel mehr wird ein gut eingeſpieltes Opernorcheſter dem Dirigenten ſeine Aufgabe erleichtern! Anders iſt es ſchon mit dem geſanglichen Teile, denn der Bühnenſänger, mit der Darſtellung ſeiner Rolle beſchäftigt, bedarf der ſicheren Zeichengebung. In Beethovens Fidelio ſind das Anfangsduett, das Terzett und gewiſſe Teile des erſten Finagles, weiterhin das Quartett im Kerker und Anfang wie Ende der großen Chorſymphonie Proben und Erweiſe für die Geſchicklichkeit des Opern⸗ dirigenten. Nehmen wir hinzu gewiſſe auf die Fermate folgenden Auftaktrhyihmen(wie in Marzellinens Arie) und rezitativiſche Akkorde, ſo haben wir ungefähr feſtgeſtellt, welche Klippen Gefahr drohen. Dabei ſind Zufälle, wie ſie die dilettantiſterende Art des Herrn Bahling— der ſonſt ein recht tüchtiger Pizarro war— nicht Auf den Klaviervirtuoſen folgte der —— Imit eingerech met.„ Herr Wilhelm Furt⸗ wängler hat nun in den letzten Jahren als Konzertdirigent gewirkt, er hat nur ſelten und nur wenige Opern geleitet. Rechnen wir ihm dieſen Tatbeſtand nach Gerechtigkeit an, ſo war ſein geſtriges Auftreten erfreulich. Seine ſchlicht⸗ deutſche Art, die nur der Sache dienen will, ſeine Kunſt, eine Partitur aus eigener Empfindung zu beleben, ſeine Weiſe, ſelbſtſchaffend an Beethoven heranzutreten, ſind unſerer Sym⸗ pathie allzeit gewiß. Herr Furtwängler hatte die ganze Oper ſozuſagen ſymßphoniſiert, die Be⸗ ſonderheit ſeiner Zeitmaße läßt ſich auf dieſen Grundſatz zurückführen. Daß in dieſer Ausdeu⸗ tung das Dramatiſche„anders“ erſchien, das Ge⸗ ſangliche an Wirkſamkeit verlor, daß den Sän⸗ gern ungewohnte Schwierigkeiten erwuchſen, iſt hiermit implicite geſagt. Herr Furtwängler wurde mit Wärme aufge⸗ nammen, der Beifall nach der großen OQuverture insbeſondere ließ keinen Zweifel darüber, daß der neue Hofkapellmeiſter einen überaus ſympa⸗ thiſchen Eindruck gemacht hat. Die Neuein⸗ ſtudierung von Marſchners„Haus Heiling“ wird uns Gelegenheit bieten, das Urteil näher zu be⸗ ſtimmen. In jedem Falle wollen wir dem jungen Künſtler Vertrauen und Hoffnung entgegen⸗ bringen und ihm den ſchweren Weg nach beſtem Ermeſſen ebnen. Die ganze Vorſtellung, von neuem Geiſte er⸗ füllt(man könnte ihn den„deutſch⸗ſymphonf⸗ ſchen“ nennen), verlief in der angenehmſten Form. Die Beſetzung war bis auf Pizarro, deſſen ſchon gedacht worden iſt, die aus den früheren Aufführungen bekannte: mit den Damen Rabl und Runge und den Herren Felmp9, Fenten Frank, Müller und Voiſin. Dem Zuſammenwirken von Geſang und Orcheſter wie der Spielleitung des Herrn Eugen Gebrath ſei außerdem der verdiente Anteil an dem glücklichen Verlaufe des Abends zuerkannt. A. Bl. Eindrücke in Deutſchland. Aus einem Privatbrief einer Schwei⸗ zerin veröffentlicht das„Berner Tagblatt die folgenden bezeichnenden Stellen: „.. Für mich bedeutet mein Aufenthalt in Kriegsdeutſchland ein tägliches Erleben, man fühlt das Wehen der Geſchichte. Wer mit offenen Sinnen durch Deutſchland reiſt, kann nicht anders, als durch die gewaltige Größe, mit der dieſes Volk ſeine Siege feiert, ſeine Toten ehrt und ſeine Schmerzen trägt, aufs tiefſte er⸗ ſchüttert ſein. Viel, viel Liebes möchte man ihnen erweiſen, all den bleichen tapferen Helden, deren vieler Bruſt das Eiſerne Kreuz ſchmückt. Auf meiner Reiſe durch Deutſchland erlebte ich viel Erhabenes und Unvergeßliches. An den Bahnhöfen die Abſchiedsſzenen, viel Selbſtbe⸗ herrſchung, ſtolzer Mut, mit Mühe zurückge⸗ haltene Tränen. Viel prächtige Jugend, viele mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückt, wieder ins Feld ziehend, blumenbekränzte Wagons mit zum erſten Male ins Feld ziehenden ernſten bärtigen Landſturmtruppen, hier und da Oeſter⸗ reicher mit dem Edelweiß auf der Mütze. Am München Obgleich kaum eine Stunde ithe an. Die Feier war ſchon Warnungsſchuß jenes zum Halten veraruiſſen Tage, als Warſchau gefallen war, kam ich in vorüber. 2 22 rrN —. 2 ——Dre— c— —— 5555————— —————— ſche Unterſeeboote angreifen läßt. Mittwoch, den 8. September 1915. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mitee Es dürfte Wilſon nicht an Mitteln fehlen, das durchzuſetzen. die Cürkei im Kriege. Ein engliſcher Bilfskreuzer getroffen. Konſtantinopel, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Erſt jetzt wird bekannt, daß am 31. Auguſt ein engliſcher Hilfs⸗ kreuzer, der ſich Dikili an der anato⸗ liſchen Küſte genähert hatte und dem Feuer der türkiſchen Küſtenartillerie ausgeſetzt war, von einem Geſchoß getroffen wurde und ſich brennend entfernen mußte. Die Beſchießung von Lohaja Sureh die Engländer. Konſtantinopel, 8. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Die Engländer haben unlängſt, nachdem die Aufforderung zur Uebergabe ſeitens der türkiſchen Behörden zurückgewieſen wurde, drei Tage lang die Stadt Lohaja am Roten Meer nüördlich von Hodeida be⸗ ſchoſſen. Am erſten Tag ſchleuderten ſie gegen Abend ungefähr 40 Granaten, am zwei⸗ ten Tage eröffneten ſie neuerdings das Feuer aus 900 Meter Entfernung. Ein feind⸗ liches Kanonenboot wurde durch die türkiſche Batterie, die an der Küſte geſchickt maskiert war und das Feuer heftig erwiderke, ernſtlich beſchädigt und flüchtete nach der Inſel Homzok gegenüber Lohaja. Am dritten Tage wurde die Beſchießung durch einen Kreuzer und zwei andere Schiffe wieder auf⸗ genommen. Die an einigen Stellen der Stadt ausgebrochenen Brände wurden durch die Be⸗ hörden raſch gelöſcht. Die Beſchießung dauerte 9 Stunden; während dieſer Zeit wurden 400 Granaten durch die feindlichen Schiffe geſchleu⸗ dert, ohne daß jedoch große Erfolge erzielt wurden. Bierverbandskenkurrenz um den Kalifen. Berlin, 8. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Genf wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet: Zu den Unſtimmigkeiten innerhalb des Vier⸗ verbandes, von denen in jüngſter Zeit in den diplomatiſchen Kreiſen und auch in der Preſſe der neutralen Staaten mehrfach ge⸗ prochen wurde, liefert die heutige„Gazette de Lauſane“ einen neuen intereſſanten Bei⸗ trag:„Die ſeit der Kriegserklärung Italiens an die Türkei ſtetig wachſende paniflamitiſche Bewegung, die auch auf dem Hriegsſchauplatz ferner liegende Gebiete übergreift, hat nach dem genannten Blatt zwiſchen den Kabinetten in London, Paris und Rom zu Erörterungen geführt, die darauf abzielen ſollen, die dem Sultan zuſtehenden Pflichten und Rechte eines Kalifen einem andern muſelmaniſchen Ober⸗ haupt zuzuſprechen. Mit dünkelhafter Ver⸗ ſtellung aller Tatſachen und aller hiſtoriſchen Entwicklungen, die das Kalifat in Konſtanti⸗ nopel begründeten, möchte England den von ihm mühſam gehaltenen ſogenannten ägypti⸗ ſchen Sultan zum Kalifen ausrufen laſſen. Frankreich dagegen wünſcht dieſe religiöſe Würde für den von ihm abhängigen Sultan don Marokko, während Italien unter den Araberfürſten Libyens nach Kandidaten Um⸗ ſchau hält. DNeer FCCCCCoCboCò bbTbbbbbb war, lagen die Straßen in ihrem prächtigen Flaggenſchmuck ſchon ſtill und ruhig da. Wenn man aus einem neutralen Lande ſtammt und nach den Zeitungsmeldungen ſich den Sieges⸗ jubel in Deutſchland vorſtellt, mit lärmenden Kundgebungen und Demonſtrationen, ſo iſt man enttäuſcht, angenehm enttäuſcht. Wohl nie hat ein Volk mit mehr Würde und Selbſtbeherrſchung ſeine Siege ge⸗ fejert wie das deutſchel Seit einem Monat von einem unerhörten Erfolg zum anderen ſchreitend, von Sieg zu Sieg, wahrt das deutſche Volk bei jeder Siegesfeier ſeine ernſte Ruhe und Würde. Als die letzte und ſtärkſte Feſtung, Breſt⸗Litowsk, fiel, war ich gerade in Frei⸗ burg i. B. Um die angeſchlagenen Telegramme drängten ſich die Menſchen, ich ſtand mitten drin, rechts und links von mir Verwundete, ſie laſen die Nachricht ſtill vor ſich hin. Wohl ſtrahlte manches Antlitz, aber nichts von über⸗ wältigender Freude oder Siegestaumel war zu ſehen. Abends, beim Siegesdenkmal, verſam⸗ melten ſich Tauſende, um den Tag feſtlich zu ſchließen. Nichts Ergreifenderes, als bei den ſo raſch aufeinanderfolgenden Siegen die Eh⸗ rung der Toten, das ſtete Bewußtſein der Opfer, keine Beſchönigungen, keine Verheim⸗ ſchung, Wahrheit und ſchlichte Größe auch bei den größten Erfolgen u nd Siegen. Still und feierlich ging die Menge auseinander, durch die laue Auguſtnacht, die halb dunklen Straßen. Stimmung lag über allem, die wogenden Menſchenmaſſen im Halb⸗ dunkel, die erhabene, ſtille Feier, die auch bei aller Freude der Toten gedenkt. Tief ergriffen ging ich nach Hauſe. Hier in Freiburg, in unmittelbarer Nähe des Kriegsſchauplatzes, ſpürt man ſo recht, was der Krien bedenter, Ir München z. B. Eine franzsſiſche Fälſchung. Berlin, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt unter der Ueberſchrift:„Eine franzöſiſche Fälſchung“: Um die Stimmung des Aus⸗ landes gegen Deutſchland zu vergiften, ver⸗ öffentlicht die Pariſer Zeitung„Le Monde Illuſtre“ vom 21. Auguſt 1915 das Bild einer Volksdemonſtration vor dem Königlichen Schloß in Berlin mit der Unterſchrift„Enthuſiasmus und Freude der Barbaren über die Verſenkung der„Luſi⸗ tania“. In Wahrheit aber ſtellt die Photo⸗ graphie eine am 31. Juli 1914 nach der Er⸗ klärung des Kriegszuſtandes ſtattgehabte patrio⸗ tiſche Kundgebung dar, wie ſich dies aus den Veröffentlichungen dieſes Bildes in den deut⸗ ſchen illuſtrierten Zeitungen aus dem Auguſt des vorigen Jahres unzweifelhaft ergibt. An⸗ läßlich der auch in Deutſchland mit allgemeinem menſchlichem Mitgefühl für die unglücklichen Opfer engliſcher Ueberhebung aufgenommenen Vernichtung der„Luſitanig“ fand weder in Berlin, noch ſonſt irgendwo in Deutſchland eine Demonſtration der geſchilderten Art ſtatt. Zur Aufhetzung der öfſentlichen Meinung der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika hat ſich die Er⸗ findungskraft unſerer Gegner hier alſo ein gänzlich untaugliches Objekt ausgeſucht. Die Kritik über ſolche Propagandamethoden dürfen wir getroſt dem Urteil der Neutralen überleſſen. Nochmalige Muſterung der Untauglichen. Berlin, 7. Sept.(WTB. Amtlich.) A b⸗ änderung des 8 27 des Geſetzes vom 11. Februar 1888. Durch einen vom Reichstag bereits angenommenen Geſetzentwurf wird eine nochmalige Muſterung der früher dauernd untauglich be⸗ fundenen Wehrpflichtigen im Kriege möglich. Dies entſpricht in erſter Linie dem allgemeinen Rechtsempfinden des Vol⸗ kes. Zahlloſe Eingaben forderten die Einbrin⸗ gung eines ſolchen Geſetzes aus Gerechtigkeits⸗ gründen. Durch den freiwilligen Eintritt einer großen Anzahl früher als dauernd un⸗ brauchbar bezeichneter Wehrpflichtiger iſt er⸗ wieſen, daß ſich eine Menge jetzt Tauglicher unter dieſen befinden. Zeit und Arzt beſeitig⸗ ten häufig Mängel, die die frühere Entſchei⸗ dung begründeten. Es wäre ebenſo unbillig wie ungerecht und entſpräche nicht dem Grund⸗ gedanken der allgemeinen Wehrpflicht, ältere Lente inns Feld zu ſchicken, ſolange noch kaug⸗ liche abkömmliche füngere Leute vorhanden ſind. Von einer Verlängerung der Wehrpflicht über das vollendete 45. Lebensjahr hinaus, wie oft be⸗ hauptet wurde, iſt keine Rede. 7 8 N4 Englands Rriegsgewinn. Der Geh. Regierungsrat Prof. Flamm tin Charlottenburg erörtert in einem Aufſatz in der„Poſſiſchen Zeitung“ in anſchaulicher Weiſe die Frage des Jandgewänns im gegenwärtigen Kriege. Er erinnert daran, daß unſere Feinde es als etwas ganz Selbſt⸗ verſtändliches anſahen, daß Deutſchlands Grenzen beim Friedensſchluß beſchnitten und ſeine Kolonien ihm ſaint und ſonders genom⸗ man ja auch Verwundete, ſie verlieren ſich aber in den Wogen der Großſtadt. Es war mir vergönnt, in München auch mehrere Lazarette zu beſuchen, ſo auch das Lazarett vom Roten Kreuz, das durch ſeine wundervolle Einrichtung Üüberwältigend wirkt. Bewundern mußte ich das deutſche Anpaſſungsvermögen beim Be⸗ ſichtigen einer in ein Lazarett umgewandelten Schule, wohin z. B. das Gleiſe der Elektriſchen direkt vor das Haus geleitet wurde, um das Umladen der Verwundeten zu vermeiden. Das Menſchenmögliche wird getan. Was einem aber die größte Verwunderung einflößt, iſt die Selbſtverſtändlichbeit, Umſicht und Ruhe, mit der die ſchwerſten Aufgaben gelöſt werden. Pünktlichkeit und Ordnung in allen Betrieben herrſchen wie zur Friedenszeit. Ein großes Volk, eine große Zeit!“ ANAus dem Maunheimer Kunſtleben. Thegternachricht. Am Donnerstag wird Lortzings„Waffen⸗ ſchmied“ gegeben. Die muſtkaliſche Leitung hat Felix Leberer. Der Schwank„Herrſchaftlicher Diener geſucht“ von Eugen Burg und Louis Taufſtein, der am Sonntag im Roſengarten zur Erſtaufführung kommt, wurde in kürzeſter Zeit von über 50 Bühnen zur Aufführung erworben. In der Neueinſtudierung von Marſchners „Hans Heiling“, der hier ſeit 1908 nicht mehr ge⸗ hört wurde, ſind beſchäftigt die Damen Johanna Lippe, Dorothee Manski, Hermine Rabl und die Herren Hans Bahling, Arkhur Corfield, Karl Mang, Hugo Voiſin. Die muſikaliſche Leitung hat Wilhelm FJurtwängler, die ſzeniſche Eugen B8. Reht Gebratß. . Seite men würden. Daß aber De d auch ein⸗ mal aus ſeinen Grenzen würde heraustreten können, das wurde nicht nur als eine Utopie, ſondern, nachdem unſer Heer datfächlich Feindesland erobert hat, als eine in der Weltgeſchichte einzig daſtehende Rechtswidrig⸗ keit und Maßtkoſigkeit angeſehen, der nicht nur die Kriegsteilnehmer, ſondern auch alle Neu⸗ tralen, ſoviel deren noch da waren, entgegen⸗ treten müßten. Landerwerb beſtand und be⸗ ſteht zu Recht nur für England und ſeine Freunde, Deutſchland iſt der einzige Staat, dem derartiges verübelt, dem man vielmehr Land abnehmen muß! Flamm führt dem⸗ gegenüber nun folgendes aus: Und doch, was hat ſpeziell England in dieſem Kriege bis jetzt für ſich eingeheimſt, und was nah⸗ men ſich Frankreich und Italien ſchon vor dem Kriege, ohne daß Deutſchland berückſichtigt wurde! Es erſcheint außerordentlich reizvoll, hier einige Zahlen aufzuführen. Frankreich bekam in Marokko ein Landareal von 800 000 Quadratkilometern mit 1 Million Ein⸗ wohnern. Italien gewann in Tripolis 240 000 Qua⸗ dratkilometer mit 1 Million Einwohner. England übertraf dieſe Zahlen um ein Viel⸗ faches: es nahm während des Krieges bis jetzt in Beſitz: Einwohner Agypten mit 994 300 qkm und 10 Mill. Deutſch⸗Südweſt.„ 830 960„„ 177 000 Kamern„ i d, Mill, S 25988„„ 34000 VVV 9 601 237 000 Lemnos 4 454„„ 27 000 zuſammen 2331 508 glem mit 18 761 700 Vergleicht man hiermit die von uns beſetzten Gebiete, ſo ergibt ſich folgende Zuſammenſtellung: Einwohner Belgien mit 29 456 qKkm mit 7 Mill. denne)ß, e Ruſſiſch⸗Polen 5 iedsdsds zuſammen 196 061 qkm mit 19 Mill,. England allein hat alſo aus dem Kriege ſchon jetzt mehr als viermal das Areal des ge⸗ ſamten Deutſchen Reiches und zwölf⸗ mal ſoviel Landareal ſejnem Reiche neu einverleibt, als Deutſchland heute überhaupt be⸗ ſetzt hat, und daraus erſieht man ſehr deutlich, wie groß das Geſchäft iſt, das der Brite durch den Krieg bis jetzt gemacht hat. Selbſt wenn Deutſch⸗ land noch zehnmal ſoviel Land eroberte, als es jetzt ſchon beſetzt hat, würde es immer noch nicht an den engliſchen Gewinn heranreichen! Iniereſſant iſt aber auch der Vergleich mit den Areglen, die unſere Gegner hofften, uns beim Friedensſchluß abnehmen zu können. Hier lauten die Zahlen folgendermaßen: England: die deutſchen Kolonien Oſtafrika, Süd⸗ weſt, Kamerun, Samoa uſw. mit zuſammen; 3 400 000 am Frankreich: Elſaß⸗Lothringen mit 17513„ Belgien: Rheinland mit 26995 Rußland: Oſt⸗ u. Weſtpreußen mit 62 588 d. h. ckllein in Guropa eine Minderung des deut⸗ ſchen Beſitzes um 107044 Quadvatkilometer mit rund 12 Millionen Einwohnern. Wenn nun auch die in obigen Zuſammenſtel⸗ lungen angezogenen Landareale nicht alle einan⸗ der gleichwertig ſind, ſo reden die Zahlen doch eine ſehr eindringliche Sprache, denn bis heute hat niemand, außer den Geſchädigten, und das ſind wir, an dem Landgewinn Englands Anſtoß ge⸗ nommen, derartiges wird, auch wenn es vollkom⸗ men ungeſetzlich geſchieht, als ſelbſtverſtändlich angeſehen, weil es das mächtige Weltreich Eng⸗ lands iſt, das hier ſich bereichert und dem niemand entgegenzutreten wagt. Welches Geſchrei hat aber gerade England erhoben, als wir Belgien ok⸗ kupierten, ein Land, das ſich zum Trabanten Englands erniedrigt hatte. Das ſind allerdings Zahlen, die uns helfen ſollten, auch den Reſt von Sentimen⸗ talität zu verlernen, mit dem wir die „Teilung der Erde“ bisher betrachtet haben. 222 e Jur dritten Nriegsanleihe. Irrtümliche Vorſtellungen über die Unkünd⸗ barkeit. Berlin, 7. Sept.(WTB. Amtlich.) Hin⸗ ſichtlich der in den Bedingungen der dritten Kriegsanleihe vorgeſehenen Unkünd⸗ barkeit beſtehen noch immer in weiten Volks⸗ kreiſen irrtümliche Vorſtellungen. Es wird vielfach angenommen, daß vor dem 1. Oktober 1924 der Verkauf der Schuld⸗ verſchreibungen nicht angängig iſt. Dem⸗ gegenüber kann nur immer wieder betont wer⸗ den, daß die fragliche Bedingung gerade im Intereſſe des Zeichners gelegen iſt, dem dadurch die ungeſtörte fünſprozentige en wäh⸗ rend eines Zeitraumes von wenigſtens neun Jahren gewährleiſtet iſt. Im übrigen wird durch die Unkündbarkeitsklaufel kein Hindernis geſchaffen, auch ſchon vor dem 1. Oktober 1924 durch Verkauf oder Verpfändung über die Stücke zu verfügen. F7CCCCC(Cͤ ͤâvbbbb Für das Vaterland gefallene Badener. Leutnant d. Reſ. Architekt Wilhelm Gug⸗ golz und Wagenlackierer Fritz Furrer von Karlsruhe, Erſ.⸗Reſ. Maurer Weſter⸗ mann, Landſturmmann Ernſt Wilhelm Her⸗ manun und Prokuriſt Hermann Welz von Pforzheim, Bäcker Karl Dietz von Eberbach, Heinrich Ziegler von Haßmersheim, Alhert Knuörr von Muggenſturm, Musk. Friedrich Künzle von Kommingen, Obermatroſe Otto! Huck von Herbolzheim, Leutns. d. R. Handels⸗ lehrer Ferdinand Steiert von Freiburg⸗ Littenweiler, Adolf Buchholz von Nieder⸗ weiler, Taglöhner Hermann Glatthaar, Taglöhner Adolf Hauſer und Glockengießer Markus Baumann von Villingen, Kriegs⸗ freiwilliger Fritz Wellinger von Günden⸗ hauſen, Musketier Karl Schmid von Arlen und Oberleutn. d. Reſ. Gerichtsaſſeſſor Heinrſch Sprenger, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Konſtanz, ferner die Unterlehrer Joſef Mar⸗ quart in Klengen bei Villingen, Wilhem Ludwig Schad in Sölden bei Freiburg und Joſef Fütterer von Singen⸗Hoh 54 Nus Stadt und Land. Mannheim, 8. September 1915 2 dem desseονοοοοοοοοοοο Eiſernen Krenz Msgezeichnet! 15 b 4 Leutnant d. Reſ. und Bataillons⸗Adjutant im Reſerve⸗Inf.⸗Regt. 40 Karl Vohl aus Harls⸗ ruhe, Disponent der Rheiniſchen Papiermanu⸗ faktur Mannheim, hat ſich durch hervorragende Leiſtungen bei der Erſtürmung von Kowno das Giſerne Kreuz 1. Klaſſe erworben. Profeſſor Ernſt Hibſchen berger, vor dem Kriege am hieſigen Gr. Gymnaſium, jetzt Komp.⸗ Führer im Ref.⸗Regt. 110, erhielt das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Dieſe Auszeichnung wurde ihm unter Worten höchſter Anerkennung von Seiner Exzellenz dem Herrn Diviſionsgeneral verliehen für einen am 19. Juli erfolgreich abgeſchlagenen Angriff, dem eine 10ſtündige Artilleriebeſchießung vorangegangen war. 5 Perſonalveränderungen 0 der Armee innerhalb des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zum Hauptmann: der Oberleutnant der Landw. a. D. Oßwald in Fürth, zuletzt von d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.(Mosbach), jetzt im 1. Erſ.⸗Batl. d..⸗B. 21. Inf.⸗Regts. Zum Oberleutnant der Landwehr der Reſ. a. D. Frhr. v. Reck(Donaueſchingen), zu⸗ letzt von d. Reſ. d. Feldartl.⸗Regts. Nr. 14, jetzt in d. Feldflieger⸗Abtlg. Nr. 4 d. 12. Armee. Zum Leutnant d. Reſ.: der Vizefeldwebel Leonhardt(Bruchſal), im leicht. Feſtungs⸗ Scheinwerferzug Nr. 19. Als Veterinäroffizier für die Dauer des mobilen Verhältniſſes angeſtellt wurde unter Beförderung zum Veterinär der Umter⸗ veterinär Eichacker(Bruchſal), bei d. Mag.⸗ Fuhrp.⸗Kol. Nr. 128 d. Etapp.⸗Inſp. der 10. Armee. * Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Weichenwärter Friedrich Zlegler in Maun⸗ 7 0 die kleine goldene Verdienſtmebaille ver⸗ jehen. *Verſteigerung von ea. 40 kriegsunbrauch⸗ baren Pferden in Weinheim. Am Donnerstag, 9. September, vormittags 10 Uhr, vexranſtaltet die Badiſche Landwirtſchaftskammer in Wein⸗ heim(Platz am Bahnhof zu erfragen) eine Ver⸗ ſteigerung von ca. 40 kriegsunbrauchbaren Pfer⸗ den. Zugelaſſen zur Verſteigerung ſind nur Perſonen, welche Badener ſind und eine bürger⸗ meiſteramtliche Beſcheinigung vorlegen darüber, daß ſie zur Durchführung ihres landwirtſchaft⸗ lichen Betriebes ein Pferd dringend benötigen. Die Verſteigerungspreiſe ſind bar zu bezahlen. Wiederverkäufer und Händler ſind ausgeſchloſſen. »Ablieferung von Kupfer, Meſſing und Nickel. Die hieſige Einwohnerſchaft wird wiederhokt auf die in den Tagesblättern veröffentlichten Verord⸗ nungen und gemeinverſtändlichen Belehrungen üüber die Metallbeſchlagnahme und ⸗Ablieferung hingewieſen. Die Friſt, innerhalb deren die freiwillige Ablieferung zu den behördlich feſt⸗ geſetzten Uebernahmepreiſen möglich iſt, Lä ußt am 25. September ab. Nach dieſem Zeit⸗ punkt wird die Anmeldepflicht in Kraft treten und unter Umſtänden die Zwangs⸗ enteignung erfolgen. Zur Vermeidung der mit der Anmeldung verbundenen Umſtändlich⸗ keiten werden die Eigentümer in Betracht kom⸗ mender Metallgegenſtände gut daran tun, von der Möglichkeit freiwilliger Ablieſerung am die Städtiſche Metallſammelſtelle, Luſenring, Gebrauch zu machen. Die Uebernahmepreiſe ſind für jedes Kilogramm Kupfer M..— Meſ⸗ ſing M..—, Nickel M. 13.— Einſtellung und Ausbildung Dreijährig⸗ Freiwilliger bei der 2. Abteilung II. Werft⸗ diviſion. Zur Zeit ſtellt die Kaiſerliche Ma⸗ rine bei der 2. Abteilung II. Werftdivifton Dreijährig⸗Freiwillige, die mindeſtens im 18. Lebensjahre ſtehen müſſen und noch nicht aus⸗ gehoben ſein dürfen. Weitere ausführliche Auskunft erteilt die 2. Ableilung der II. Werftdiviſion in Wilhelmshaven. * Mangelhafte Beleuchtung des Weges durch den Schloßgarten nach der Rheinluſt. Man ſchreibt uns!: Wer den Weg vom Ballhaus quen durch den Schloßgarten, nach der Rheinluſt zum Lokalbopt zurücklegen muß, wird es als eiwen großen Uebelſtand empfinden, daß dieſer Weg bei der Kreuzung am ſogenannten Prinzeſſen⸗ gärſchen gänzlich unbeleuchtet iſft. Selbſt wer den Weg käglich öfters zu machen bat, kann ſich in der kaum zurechtfinden, e Fremde, die den Weg zum erſten Mal gehen. Man iſt der Gefahr ausgeſetzt, in dor Finſternis über die den Weg ſäumenden Drähte zu fallen, 4. Seite. General⸗Auzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten.(mittagblatt) Mittvoch, den 8. Septenßer 1888. und ein Anrempeln von Perſonen gehört nicht zu den Seltenheiten. Es wäre doch Sache der Stadt oder Domänenverwaltung, dieſem Uebel⸗ ſtande durch Anbringen einer Laterne oder elek⸗ triſchen Lampe abzuhelfen, was ja mit ganz ge⸗ ringen Koſten möglich iſt, hauptſächlich, da bei einem etwaigen Unglücksfall jedenfalls die Stadt oder Domänenverwaltung zivilrechtlich haftbar ſein würde. * Friedrichspark. Wie uns die Parkverwaltung mitteilt, haben die Abendkonzerte ihren Abſchluß gefunden, hingegen ſollen die Mittwoch⸗ und Somntag⸗Nachmittagkonzerte auch weiterhin ab⸗ gehalten werden. * Heftiges Fernbeben. Aus Heidelberg wird gemeldet: In der Nacht vom 6. zum 7. Sept. verzeichnete der Seismograph der Königſtuhl⸗ ſternwarte ein vernichtendes Fern⸗ beben. Der erſte Einſatz erfolgte 2 Uhr 33 Min. 11 Sek., der zweite 2 Uhr 43 Min. 41 Sek. Die langen Wellen kamen 3 Uhr 1 Min. 14 Sek. Das Maximum wurde 3 Uhr 10 Min, 19 Sek. verzeichnet. Die Bewegung erloſch gegen 5 Uhr 30 Miu, ſo daß der Apparatetwa3 Stun⸗ deu in Bewegung war. Die Entfernung des Herdes beträgt 9500 Kilometer. * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Bei unveränderter Wetterlage iſt für Donnerstag und Freitag nach kühler Nacht mit Nebelbildung am Morgen tagsüber Aufheite⸗ Fkrung und Erwärmung zu erwarten. Aus dem Groſherzogtum. Karlsruhe, 7. Sept. Der ledige, 53 Jahre alte Schuhmacher Heinrich Ueffinger ats Schweigern, welcher 4½ Jahre lang bei dem Wirt Richard Kirſten, Kaiſerſtraße 56, gewohnt hatte und dort ausziehen mußte, weil er ſeinen Mietzins nicht bezahlte, drang mit dem noch in ſeinem Beſitze befindlichen Hansſchlüſſel widerrechtlich in das Haus Kai⸗ ſerſtraße 56 ein, angeblich um dort zu über⸗ nachten. Als er im Begriffe war, an der Ein⸗ gangstüre zum Seitenbau eine Glasſcheibe heranszubrechen, wurde er von Kirſten über⸗ rerſcht. In dem Augenblick, als Kirſten den Hof betrat, feuerte Ueffinger ohne weiteres mehrere Revolverſchüſſe auf ihn ab. 2 Kugeln drangen den Kirſten in den Unterleib und verletzten ihn lebensgefährlich. Der Verletzte fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Der Täter iſt verhaftet. Pfalz, Beſſen und umgebung. E. M uftterſtadt, 7. Sept. In engſtem Fautilienkreiſe begingen heute die Cheleute Jokob Emmet und ſeine Ehefrau Eliſa⸗ beth geb. Schmikt das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit. Zwei Söhne ſtehen im Heeresdienſt. Möge dem Jubelpaare ein froher Lebensabend beſchieden ſein. An dieſer Stelle die herz⸗ lichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Gerichtszeitung. Mannheim, 7. Sept. Ferienſtraf⸗ kammer 1. Vorſitzender: Landgerichtsdirek⸗ tor Dr. Viſcher. Eine zwölfköpfige Diebes⸗ und Hehlergeſell⸗ ſchaft verteilt ſich auf die Anklage⸗ und auf die Geſchworenenbank. Es iſt die Weinhei⸗ mer Bande, von der in den Zeitungen ſchon mehrfach die Rede war. Angeklagt ſind der 36 Jahre alte Taglöhner Philipp Held aus Laudenbach, wohnhaft in Weinheim, der 39 Jahre alte Fabrikarbeiter Georg Dingel⸗ denn von Weinheim, der 40 Jahre alte Lackie⸗ rer Valentin Strauß aus Weinheim, der 20 Jahre alte Fabrikarbeiter Wilhelm Zeiß von Weinheim, die 35 Jahre alte Ehefrau des Angeklagten Held, die 35 Jahre alte Ghefrau des Angeklagten Dingeldein, die 39 Jahre alte Ehefrau des Angeklagten Strauß, die 383 Jahre alte Ehefrau von Chriſtoph Schenk, die 83 Jahre alte Jakob Frieſel Ehefrau, der 34 Jahre alte Schuh⸗ macher Johan Rhein, die 38 Jahre alte Karl Gremm Ehefrau von Weinheim und die 18 Jahre alte berufsloſe Anna Böhler. Von Oktober 1914 bis Februar 1915 wurden in Weinheim und Umgegend zahlreiche Dieb⸗ ſtähle begangen, insbeſondere wurden Kaninchen, Hühner, Gänſe und Enten, Lebensmittel, Wäſche und Kohlen geſtohlen, doch wurden auch ſchwie⸗ rigere Dinge gedreht. Die meiſten der etwa 80 Fälle führten Held und Strauß aus. Am 12. November v. Is. brachen die beiden in das Schulhaus II in Weinheim ein, öffneten mehrere Schränke und ſtahlen—8., welche von Schul⸗ kindern für das Rote Kreuz geſammelt worden waren. Am 15. November ſtatteten ſie dem Bu⸗ reau des Kaufmanns Nathan Altſtädter einen Beſuch ab, um den Kaſſenſchrank wegzuſchleppen und auch nach Lebensmitteln zu fahnden. Sie mußten aber unverrichteter Dinge wieder ab⸗ ziehen. Am 26. November holten ſie aus dem Gartenhaus des der Stadt gehörigen Leiendecker⸗ ſchen Gartens drei Sack Birnen im Werte von 0 M. Dingeldein ſtand dabei Wache. Am 28. November ſchleppten Held und Dingeldein aus dem Gartenhaus des Eiſenbahnſekretärs Friedr. Klafber einen Zentner Welſchkorn und einen hakben Zentner Gerſte und Weizen weg. Am T. Januar erhielt das Kontor des Fabrikanten Heinrich Andries nächtlichen Beſuch. Held, der früher dort geſchafft hatte, hoffte die Tageskaſſe don 700.800 M. dort zu finden. Zeiß war dabei. In der Tageskaſſe waren aber nur 7., dagegen ließen ſie aus dem Kaſſenſchrank eine Kaſſette mit Aktien im Werte von 1800 M. und etwer Schachtel Schreibfedern mitgehen. Am die ſtädtiſche Pulverhütt patronen, 60 Stück? namitkapſeln, 2 Ringe Zündſchnur und eine Patronenzange. An einem nicht näher zu be⸗ ſtimmenden Tage drangen Held und Strauß in den Keller der ft zum Raſthaus ein und nahmen Geſchirr, Anſich tkarten und Schnaps weg. Ende Januar ds. Is. holten Held, Zeiß und Strauß aus dem Maſchinenhaus des Zie⸗ geleibeſitzers Richard Winkel drei Treibriemen im Werte von etwa 600 M. Am 17. Februar ſtatteten Held, Zeiß und Strauß dem Anweſen des Kaufmanns Altſtädter einen zweiten Beſuch ab. mal erbeuteten ſie Lebensmittel in be⸗ trüchtlichem Werte. Am 14. Januar ſtiegen Held —1 1 Strauß mit einer Hauſes der Witwe P N* Leiter im zweiten Stock er Lorenz in Doſſen⸗ Kleider u. a. im Werie von über 300 M. Am 20. Dezember 1914 ßſahlen Philipp Held und Valentin Strauß aus dem Keller des Landwirts Adam Silber in Ober⸗ laudenbach 120 Pfund eingeſalzenes Schweine⸗ fleiſch und fünf Laib Brot. Den Frauen der Angeklagten Held, Dingeldein und Strauß wird zum Vorwurf gemacht, daß ſie die geſtohlenen Haſen, Gänſe, Enten uſw. teilweiſe in ihrem Haushalt verwendeten. Der Schuhmacher Rhein hat den und des beim ein und ſtahlen Der größten Teil der geſtohlenen Treibriemen und einen ge⸗ ſtohlenen Ueberzieher um ein Spottgeld gekauft, Frau Gremm war Abnehmerin einiger Wäſcheſtücke, die Böhler hob geſtohlene Erb⸗ ſen auf, Frau Schenk ſoll ſich geſtohlene Birnen haben ſchenken laſſen. Eine Sache für ſich bilden zwei weitere Anklagepunkte gegen Held und Frau Strauß. Am 209. Dezember Js. erſchwindelte ſich Held von Muſikalien⸗ händler Schwab in Mannheim ein Grammo⸗ phon im Werte von 73 Mark auf Abzahlung, indem er den Abzahlungsvertrag mit einem falſchen Namen unterſchrieb. Die Ehefrau Strauß erhob von dem Vermögen ihrer unehe⸗ lichen Tochter, deren Vormünderin ſie iſt, nach unr nach den Betrag von 270 Mark und ver⸗ wendete dieſes Geld für ſich. Ueber den Geiſtes⸗ zuſtand des Angeklagten Strauß, der ſchon mehrere Male in Irrenanſtalten war, gab Aſfiſtenzarzb Dr. Homburgen von pfychiatri⸗ ſchen Klinik der Univerſität Heidelberg ein Gut⸗ achten ab. Darnach iſt jeder Zweifel an der Un⸗ zurechnungsfähigkeit des Angeklagten ausge⸗ ſchloſſfen. In die Verteidigung teilten ſich die Rechtsanwälte Dr. Pudel, Weinberg und Schmitt. Es wurden verurteilt: Held zu 4 Jahren, Strauß zu 3 Jahren Zuchthaus, je 5 Jahren Ehrverluſt und Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht, Dingeldein zu 9 Monaten, Zeiß zu 1 Jahr 6 Mon., Frau Held zu 3 Monaten, Frau Dingeldein zu 6 Wochen, Frau Strauß zu 4 Wochen, Frau Frieſel zu 14 Tagen, Johann Rhein zu 6 Wochen, Frau Gremm und Anna Böhler zu je 3 Tagen Gefängnis; Frau Schenk wurde frei⸗ geſprochen. Die Unterſuchungshaft kam bei allen Angeklagten in Anrechnung. Wegen Ueberſitzens erhält ein Wein⸗ wirt vom Luiſenring 3 Tage und der Gaſt, der mit die Polizeiſtunde überſchritt, 1 Tag Gefäng⸗ nis. Vert..⸗A. Dr. Holz. Der 23 Jahre alte Schuhmacher Sebaſtian För⸗ derer ſoll in der Dalbergſtraße einem Matroſen. der ihn vorher freigehalten hatte, den Geldbeutel mit 180 Mark Inhalt geſtohlen haben. Förderer behauptet, er habe den Geldbeutel von der Straße aufgehoben. Auch über die Höhe des Betrages iſt nichts zuverläſſiges feſtzuſtellen. Wegen Unter⸗ ſchlagung lautet das Urteil auf 3 Monate Ge⸗ fängnis. z 8 8 55 5 J 5 SEhren⸗ Tafel. Aus den Schützengrabenkämpfen in der Champagne. Im Februar lag das 1. Bataillon des Reſ.⸗Inf.⸗ Regts. Nr... in vorderſter Linie in Stellung. Stundenlang hatte der Feind den Graben durch Trommelfeuer eingeebnet. Zweimal hatte er an⸗ gegriffen und zweimal war er unter ungeheuren Verluſten abgeſchlagen. Bei einem dritten Angriff drang er beilweiſe in den Graben ein, und die zu beiden Seiten der Einbruchſtelle liegenden ſchwa⸗ chen Teile liefen Gefahr, umfaßt zu werden. Der Offizier⸗Stellbertreter Karl Schmidt aus Hötzum bei Braunſchweig erkannte die kritiſche Lage. Er ließ einen Teil ſeines Zuges auf den in der Front angreifenden Feind weiter ſeuern, raffte den noch verbleibenden Teil ſeiner Leute zuſammen und ſtürmte unter dem von ihm angeſtimmten und von den Leuten begeiſtert aufgenommenen Liede: „Deutſchland, Deutſchland, über alles“ ſeinen Leu⸗ ten voran auf den eingedrungenen und an Zahl weit überlegenen Feind los. Dieſer geriet in Ver⸗ wirrung und begann den Graben zu räumen. Aber ſchon war Schmidt mit blanter Waffe unter den Franzoſen. Ju kurzer Zeit war der Graben ge⸗ ſäubert und die Verbindung innerhalb des Batail⸗ lons wieder hergeſtellt. Schmidt wurde ſofort mit dem Eiſernen Kreuze ausgezeichnet. Kaum war der Graben äubert, als der Feind von neuem mit ſtarken Kräften angriff und dies⸗ mal bei der 4. Kompagnie mit etwa 50 Mann in den Graben eindrang. Neue dichte Linien er⸗ ſchienen aus den feindlichen Gräben als Verſtär⸗ kung. In dieſem gefahrvollen Augenblicke griffen die Unteroffiziere Haus Weller aus Weiden bei Heerſtein und Hermann Lüttgens aus Wietzendorf bei Soltau ohne Befehl ein. Mit den wenigen ihnen zur Verfügung ſtehenden Leuten gingen ſie mit Handgranaten und blanker Waffe von beiden Seiten im Graben gegen die einge⸗ drungenen Gegner vor, während gleichzeitig der Kompagnieführer mit 10 Mann über das freie Feld unter lautem Hurra in der Front angriff. Dem energiſchen Gegenangriff der tapferen Leute gelang es, auch hier den Graben in kürzeſter Zeit vom Feinde zu ſäubern. Der Gefreite Hermann Hentz aus Uslar bei Göttingen zeichnete ſich bei dieſem Sturm ganz beſonders aus. Gleich zu An⸗ fang erhielt er einen ſchweren Schuß durch die Hand, aber unbelümmert um ſeine ſchmerzende Wunde ſchoß er ruhig weiter und war einer der erſten, den Feind mit dem Bajonett aus dem Gra⸗ ben zu werfen. Der hervorragende Geiſt, der die Truppe beſeelt, hat ſie auch nach den langen Strapazen des Stel⸗ lungskrieges nicht verlaſſen. Man waer gerade E ück im vorderen Graben, als die erſte Grabenwand ein⸗ Granate die vordere und Sand und Erde über die Mannſchaften hinſpritzte. Aber unſere Feldgrauen ließen ſich nicht ſtören, nur einer, dem ſein Frühſtück durch einen Erdſtoß aus der Hand geſchlagen wurde, machte ſeinem Aerger durch kräftige Worte Luft. Dann begann das mehrſtündige Trommelfeuer der feindlichen Artillerie, das den Graben nahezu ein⸗ ebnete. Als nach etwa drei Stunden eine kurze Feuerpauſe eintrat, hörten unſere Leute aus dem nahen franzöſiſchen Graben eine höhniſche Stimme herüberrufen, wieviele Leute noch übrig geblieben ſeien. Es waren in der Tat nicht viele Unver⸗ wundete, die dort vorne lagen. Feſt an den Boden geſchmiegt, harrten ſie, das Gewehr in der Fauſt, bis das Artilleriefeuer ſchwieg und der Feind zum Angriff hervorbrach. Dann gaben ſie mit wohl⸗ gezieltem Feuer die richtige Antwort auf die frechen Worte, und mit blutigen Köpfen mußten die An⸗ greifer ſchleunigſt ihre Gräben wieder aufſuchen. Wie der Gefreite Winckel das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erwarb. Große Umſicht und Mut bewies der Gefreite Robert Winckel aus Wilhelmsburg bei Harburg von der 11. Kompagnie des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 78. Am Nachmittag des 28. Februar begann der Feind den Schützengraben der Kompagnie durch ein ge⸗ waltiges Feuer einzuebnen, bald war auch das von Winckel mit ſeiner Gruppe zu haltende Graben⸗ ſtück völlig zerſchoſſen. Rechts und links von ihm war die Beſatzung des Grabens gezwungen wor⸗ den, ſeitlich auszuweichen. Die Gefahr erbennend, die durch ein völliges Räumen dieſes Grabenteils entſtehen würde, harrte Winckel mit ſeiner Gruppe aus. Ein Volltreffer ging dicht neben ihm nieder, zwei Mann ſeiner Gruppe wurden getötet, nicht lange, und zwei weitere wurden ſchwer verwundet. Eindeckungen waren in dem Graben nicht mehr vorhanden, die Grabenwände waren faſt völlig eingeebnet. Feſt an die vordere Grabenwand an⸗ geſchmiegt, hielt Winckel hier mit ſeinen 4 Leuten ſtand und beobachbete, von Zeit zu Zeit ſich auf⸗ richtend, den gegenüber liegenden feindlichen Gra⸗ ben. Plötzlich hörte das Trommelfeuer auf und der Feind brach in dichten Linien zum Angriff hervor. Winckel rief ſeine vier Leute an die Ge⸗ wehre, und mit ruhigem, wohlgezieltem Feuer ge⸗ lang es ihm, den Feind hier abzuſchlagen. An einer anderen Stelle drangen die Franzoſen in den Graben ein. Sobald die Verſtärkungen für die dort zurückgedrängte Kompagnie einge⸗ troffen waren, ging dieſe wieder zum Angriff gegen den Feind vor. Sofort griff auch Winckel mit ſeinen Leuten ein und ſtürmte mit blanker Waffe auf den Gegner los, der den Graben als⸗ bald wieder räumen mußte. Winckel, der noch bei anderen Gelegenheiten ſich durch hervorragende perſönliche Tapferkeit und durch ſelbſtändiges unerſchrockenes Eingreifen in kritiſchen Lagen auszeichnete, erhielt am 7. März aus der Hand ſeines Regimentskommandeurs das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Treue Kameradſchaft. Ein Beiſpiel von Mut und nachahmenswerter Tapferkeit gab der Kriegsfreiwillige Walter Steck⸗ hahn aus Braunſchweig von der 9. Kompagnie des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 78. Am 28. Februar belegte der Feind den Graben der Kompagnie wieder mit ſchwerem Artillerie⸗ feuer. Eine Granate ſchlug in einen Unterſtand ein und begrub einen Kameraden unter Balken und Erde. Bis zum Halſe ſteckte der arme Mann drin und konnte ſich nicht rühren. Auf ſeinen Hilferuf hörte niemand, denn die Granaten ſchlu⸗ gen rechts und links neben der Unglücksſtelle ein. In der nächſten Feuerpauſe fanden ſich ſofort Hilfsbereite, die aber ihre Arbeit aufgeben mußten als die Granaten wieder neben dem Verſchütteten einſchlugen. Als Steckhahn die Leute ihre Ret⸗ tungsarbeit aufgeben ſah, ergriff er einen Spaten, eilte dem Verſchütteten zu Hilfe und begann, ihn in fieberhafter Eile auszugraben. Dicht vor und neben ihm ſchlugen die feindlichen Geſchoſſe ein, aber unermüdlich grub er weiter. Schließlich er⸗ mutigte ſein Beiſpiel auch die übrigen Kameraden, ſie kamen herbei, halfen mit, und nach harter Ar⸗ beit war der Kamerad endlich befreit. Da er nicht gehen konnte, nahm Steckhahn ihn auf ſeine Schul⸗ tern und ſchleppte ihn einen Kilometer weit zurück ins Lager. Ein Braunſchweiger Held. Eines Mannes Name verdient in der Geſchichte des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 78 einen beſonderen ehrenvollen Platz einzunehmen: Hans Bloß⸗ feld, Gefreiter der 6. Kompagnie. In ſtarken Scharen kam der Feind am 22. Februar zum Sturmangriff vorgelaufen. Bloßfeld ſtand neben ſeinem Hauptmann, vor ſich einen großen Haufen von Handgranaten; mit eiſiger Ruhe, als handle es ſich um eine Uebung auf dem Exerzierplatz, wandte er ſich an ſeinen Kompagnieführer mit den Worten:„So, Herr Hauptmann, nun kann es losgehen!“ Schnell exledigte er ſich ſeines Kop⸗ pels und ſeines Rockes, um beſſer werfen zu kön⸗ nen, ſtieg auf die Bruſtwehr des Grabens und un⸗ geachtet der vielen rings um ihn einſchlagenden Geſchoſſe warf er eine Handgranate nach der an⸗ deren gegen den anſtürmenden Feind. Dieſer ſtutzte und machte dann kehrt. Faſt ſchien es, als ſei Bloßfeld gegen die feind⸗ lichen Kugeln gefeit, da— als der Feind im Zu⸗ rückweichen war— erxeilte ihn ſein Schickſal. Durch den Kopf getroffen, ſtürzte er rücklings in den Graben. Die höchſte Auszeichnung, das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, wäre ihm für ſein heldenmütiges Ver⸗ halten, das er auch in früheren Lagen oft bewieſen hatte, zu Teil geworden. Nun ruht er auf dem ſtillen Soldaten⸗Friedhof im Walde neben manchen ſeiner Kameraden. Sein Name wird im Regiment unvergeſſen bleiben. Gortſezung folgt; Hehl Melbungen. Der engliſche kongreßß. London, 7. Sept.(WB. Nichtamtlich) Auf dem Gewerkſchaftskongveß in Briſtol führte das Mitglied des Unterhauſes, Seddon, aus, daß die Gewinne, die bei dem Haudel mit Lebensmitteln und bei Her⸗ ſtellung von Kriegswaffen gemacht worden ſind, die Haupturſache der Unruhen in der Arbeiter welt bilde⸗ ten. Die Regierung müſſe die Laſten gleichmäßig verteilen. Heute wird ſich der urit der Dienſtpficht beſchäftigen. Ein Teil der Arbeitervertreter ſcheint auf Annahme einer Ent⸗ ſcheidung dringen zu wollen, die ſich entſchieden gegen die Dienſtpflicht wendet. Ein anderer Teil wird nur den Preſſefeldzug ver⸗ urteilen, die W in der ganzen Frage aber der Regierung überlaſſen. Der Beilige Krieg in Perſien. m. Köln, 8. Sept.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Stockhohm: Die Zeitung Rjetſch erfährt aus Iſpahan, daß ein ſchwediſcher Offizier Befehl bekommen hat ſich mit der ganzen Gendarmerie bereit zu halten um nach Teheran zu naarſchieren. An die Nowoje Wremja wird von telegraphiert, daß die englandfeind⸗ liche Bewegung in Südperſien n Stärke zugen ommen hat. Der Hei⸗ lige 1 Südperſien gegen England dehnt ſich aus. Der Krieg wird von der Preſſe unterſtützt, die die engliſche Politik ſcharf tadelt. Abfällige Außerungen Clemenceaus über England und Rußland. Berlin, 7. Sept.(Priw.⸗Tel.) Clkemen⸗ ceau äußert ſich in ſeinem Blatte, wie die „Voſſiſche Zeitung“ erfährt, ſehr abfällig über die ruſſiſchen Zuſtände und über Englamd, das ſich in keiner Weiſe auf den Krieg vorbereitet habe. Über Frankreich könne er nicht ſchreiben. Man dürfe in einer franzöſiſchen Zeitung wohl über ruſſiſche und engliſche Organi⸗ ſation ſprechen, hingegen nicht über die fran⸗ zöſiſche, da die Regierung der Republik weniger liberal ſei als der Zar und eine Kritfk nicht geſtatbe. Ein wirtſchaftliches Abkommen zwiſchen Frank⸗ reich und Italien. Lyon, 8. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Wi⸗ der„Nouvelliſte“ aus Paris meldet, wird am 15. September eine Konferenz zwiſchen franzöſiſchen und ttalieniſchen Politikern in Streſa am Lago Maggiore abgehalten werden, um ein neues wirtſchaftliches Abkom⸗ men zwiſchen beiden Ländern auszuarbeiten. ** Berlin, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich) Die Kriegsſammlung der Eiſen⸗ bahner ſchloß am 1. September mit einem Geſamtbetrage von rund 2 200.000 Mark ab. * Tragödien des Alltags. München, 7. Sept.(Pr.⸗Tel.) Der ſeit Jahren in Paſſing bei München lebende Apo⸗ theker Waagen erſchoß geſtern in feiner Villa in der Claraſtraße ſeine Ehefrau und ſeinen zwölfjährigen Sohn und verletzte fich dann ſelbſt lebensgefährlich. Waagen hatte früher eine Apotheke in Karlsruhe: er verkaufte ſie und gründete mit dieſem Geld eine Holzfabrit in Brixen, die ſeine Hoffnungen aber nicht erfüllte. Sugano, 7. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der nea⸗ politaniſche Graf Gaſtani erſchoß in Sorrent ſeine Geliebte, die Baroneſſe Meldern Rengers, die Tochter eines in Rom anſäſſigen Diplomaten; er verübte darauf Selbſtmord. Der Graf, der verheiratet war, ſollte als Offizier an die Front gehen. ...... ⁰⁰—— —2— FEE 0 * J k Ursache liegt in der ungeheuren Menge des zu gen und 3 Naten der Anleihestücke ausgegeben, Mittwoch, den 8. September 1915. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Aüttagblatt) S. Seite. Eine weitere Erleiehterung für die Zeichner. Zwischenscheine mangels Stücke der 2. Kriegsanleihe. Berlin, 7. Sept.(WITB. Amtlich.) Be⸗ kauntich war es bis jetzt nicht möglich, die Stücke der Zweiten Kriegsauleihe Samtlich fertig zu stellen und auszugeben. Die bewältigenden Materials, das sich auf nahezu 7 Millionen Stück Anleihe- und Schatzanweisun- gen nebst ebensovielen Zinsscheinbogen beläuft. Es sind zwar bereits sämtliche Schatzamweisun- die vierte Rate wird im Laufe des September und der Rest vermutl. Mitte Oktober ausgegeben wWercen. Es kann also angenommen werden, daß am 18. Oktober, dem ersten Einzahlungster- min auf die dritte Kriegsanleihe, sämtliche Zeich- ner der zweiten im Besitze ihrer Stücke sind. Um aber auch für den Fall einer unvorherge- Sehenen Verzögerung eine Sicherheit zu schaf⸗ ien, hat das Reichsbankdirektorium vorgesorgt, daß die noch nicht ausgegebenen Stücke der zwei- ten Kriegsanleihe zu Gunsten der Einzahler auf die dritte bei den Darlehenskassen be- liehen werden können. Es werden zu diesem Zweck von den Reichsbankanstalten besondere nur zur Verpfändung bei den Darlehnskassen ver- wencdbare ZWischenscheine ausgefertigt werden. Wer sich dieser Einrichtung bedienen Will, möge sich an die Vermittlungsstelle wen⸗ deu, bei der er dlie zweite Rriegsanleihe gezeich- net hat. Diese wird im Benehmen mit der zu- ständigen Neichsbankanstalt das Weitere besor- Es ist Zwar nicht amunenmen, daß von dem Verfahren in irgendvrie nennenswerlem Um- ſang Gebrauch gemacht werden Wird. Bekannt⸗ lich sind Darlehen zwecks Eimzahlung auf die Kriegsanleihen Überhaupt nur in unerwartet ge⸗ ringem Mage aufgenommen wordlen, und eine Verpfändung von Kriegsanleinhe selbst für diese Zwecke ist nur in verschwindend wenigen Fällen exſoigt. Immerhin wird es flir manchen Zeichner eine Berühigung sein, daß auch für diesen Fall eine Vorkehrung getroffen ist. dine neutrale Stimme über die Eüümstigen Aussichten der Kriegsanleihg. Stockhelm, 7. Sept.(WIB. Nichtamtlich.) Anläßlich der neuen deutschen Kriegsanleihe schreibt das„Aftonbladet“: Zum dritten Male soll nun das deutsche Volk den Geldtribut beisteuern; über dessen Erfolg kaum ein Zweifel möglich ist. Die Bedingungen sind nach allen Seiten günstiger als jemals. Es gilt nun bloß, alle Zweifler Zzu überzeugen, daß die Wirtschaffliche Leistungs- fähigkeit Deutschlands auf gleicher Höhe mit der militarischen stecht. Der Grund, daß die Deut⸗ schen in dieser Beziehung sicher sein können, ist der gleiche, wie bei den beispiellosen Erfolgen der beiden früheren Anleihen. Der Geldumlauf vollzieht sien im Lande selbst. Die Industrie, die völlig nach den Bedürinissen des Krieges umge⸗ bildet ist, verdient an ihren großen Lieferungen und hat neue stattliche Guthaben bei den Banken; die Landwirtschaft erzielt hohe Preise für ihre Produkte. Das Sparkapital, das jetzt nahezu 21 Milliarden Mark beträgt, wächst unablässig. Da noch hinzukommt, daß große Mengen ausländi- scher Wertpapiere abgestoßen werden konnten, 80 ist Offenbar, daß das Erwerbsleben in Weite⸗ stem Umfange über fllüssiges Kapital verfügt. Nach allen Anzeicen wird die dritte deutsche Kriegsanleihe ein ebenso bedeutsamer Erfolg wer⸗ Wie die beiden vorhergehlenden. Srosse Zeiehnungen. Auf die dritte Kriegsanleihe haben ferner ge⸗ zeichnet: Die Rriegsleder.-G. Mark(vorher 10 Mill..). Die Kreissparkasse Krefeld 15 Mill. (Eegen 6,5 Mill. bei der ersten unc 12 Mill. bei der zweiten Anleihe). 25 Millionen Die Städtische Sparkasse Hagen 6 Mill. M. Die Sparkasse des Amtes Boelgs- Hagen 4 Mill. Die Sparkasse des Saalkreises in Halle 3 Mill. Die Spärkasse in Stehle(Kuhr) 2 Mill. Die Württembergische Feuerver-⸗ sicherung Stuttgart 4 Mill.(gegen 2 Mill. he; der ersten und 3 Mill. bei der zweiten Au⸗ leihe). Die Gothaer Feuerversicherungs- bank für sich und ihre Wohlfahrisanstalten 1, Millionen Marle. Die Münchner Rückversicherungs- Gesellschaft 2 Mill. Die Ber gmann Elekftrizitätswerke Berlin 5 Mill. Iue R. Frister.G. Berlin 15 M Die Chemische Fabrik Hönningen 15 Mill. Die Chemische Fabrik Kalk K6In Die Frankfurter Maschinenba-.-G. vorm. Pokorny u. Wittekind 1 Mill. Die Gebrüder Stollwerk.-G. in Köln Tür sich 500 000 M. und für ihre Unterstützungs⸗ kKassen 125 000 M. Die Firma S. Duepperbusch u. Co. in Gelsenkirchen 1 Mill. Die Berufsgenossenschaft der chemi- schen Industrie 4 Mill. M. Die Norddeutsche Textill-Benufs⸗ genossenschaft 750000 M. Der Deutsche Gruben- und Fabrik- beamtenverband 500 000 M.(gegen 300 000 Mark bei der ersten und 500 000 M. bei der zweiten Anleihe). Der christliche Metallarbeiterver- band Deutschlands 200 000 M.(gegen je 100 000 M. bei der ersten und zweiten Anleihe). Die Allgemeine Ortskrankenkasse SGlingen 100 000 M. r. Düsseldorf, 8. Sept.(Priv.-Tel.) Auf die dritte Kriegsanleihe wurden gezeichnet: Eschweiler Bergwerksverein 300 000., Felten u. Guilleaume Karlswerk in Köln 3 Millionen., Chemische Fabriken vormals Weiler-ter-Meer in Verdingen a. Nli. 500 000., die städtische Spar- kasse in Mettmann eine Million, die Firma Rheinmühlen Akt.-OGes. in Düsseldorf einschließ- lich des Vorstandes 500 000 Mark, die evange- lische Gemeinde in Düsseldorf 400 000 Mark. Londoner Bankkredit Iin Amerika. In Paris eingegangene Newyorkher Banlcier- Depeschen meiden laut Frlcft. Ztg. den bevor- stehenden Abschluß der Verhaudlungen behufs Eröfinung eines Kredits von 60 Millionen Dollar an Londoner Banken. Die Besse- rung des Sterlingkurses hängt damit zusammen. und D Ameriknu und Eugland als Finanzmächte. Der„Daily Telegraph“ vom 3. September ver⸗ öffentlicht folgenden Drahtbericht seines Finanz- berichterstatters aus New Vork vom 2. September: Die kräftige Erholung des Wechselkurses von dem am 1. September erreichten Tiefstand von 4,50§ Wurde nach hiesiger Ansicht durch Stützungs- käufe von einer den Verbandsmächten nahestehen- den Seite bewirkt. Die Börse ist überzeugt, daß die Verhandlungen über Eröffnung eines großen britischen Kredites in Amerika so gut wie ab⸗ geschlossen sind und eine Anleihe nun unter gün⸗ stigsten Bedingungen daselbst unterzubringen ist. Man würdigt wohl noch den Ernst der Lage, aber diese Auflassung wird jetzt nicht mehr so stark betont und man hat unerschütterliches Vertrauen in die Fähigkeit der englischen Regierung, mit der Lage fertig zu werden. Nach dem„Wall Street Journal“ ist in Anknüpfung an den Stand des New Vorker Wecliselkurses viel zu viel davon ge- reclet Wörden, daß England sein Ansehen als ſinanzieles Zentrum der Welt eingebüßt habe. Derartiges Gerede ist eitel und läßt Amerika kin- disch erscheinen. Es darf nicht vergessen, daß seine Wänrung im Bürgerkriege um 35 cenis ent- wertet war und daß eine Entwertung der briti- schen um 6 cents bei den jetzigen ungeheuerlichen Zuständen gar nichts bedeutet. Erst muß man doch abwarten, ob England nicht wWieder seiner Währung nach dem Kriege aufhelfen kann. Wenn erst einmal erwiesen sein wird, daß der Dollar- wechsel dem Sterling vorzuziehen ist, wenn Ame⸗ rika imstande ist, seine Waren an alle Länder zu senden und deren Erzeugnisse anzukaufen, wenn es diese Länder zu leichten Bedingungen mit Geld versorgen kann, dann erst wird es England die ſinanzielle Vorherrschaft entrissen haben. Londoner Effektenbörse. London, 6. Sept. Privatdiskont 4½% Pro- zent. Silber 23½', Bankausgang Lst. 1 700 000. Wochenausweis der russischen Stants- Damk vom 7. Sept. in Mlillonen Rubel) Aktiva. geg. Vorw. Bestand an d% ũ] 8 1585.0—.1 Gold im Auslandeggqggaga. 52.2— 16.6 Sliher und Soheldemupeen 31.3—.9 VV ĩ 403.5 21.2 Kurzfristige Schatzsoheinee 2¹39.9— 71.2 Vorschüsse, slohergestellt duroch Woßtpaploce. 539.9 14.8 1 51„ FirsFßb 52.8—.5 Vorschllsse an Anstalten des kleinen Kredits. 103.1— 30 Vorschlülsse an LandwiIrtio 23.4—.1 Vorsohlsse an industrielf,esss.2—.7 Uuthaben bei den Elhalen der Zank 149.4— 92.7 Fas IVA. Betrag der umlaufenden Hoten 4101.4—.1 Bankkapltas 35.0— EImianeßdd 274—.2 Laufende Beobnung des Staatssohat„„„ 2 Taufende Reohnung der PrlVvaten. 733.8 14.2 AAeime Verluste am Rubelkurs bei privat- xechtlichen Ford.rungen in den mnter Gdeutscher Verwalltang stehenden Gebiets- teilen Biassisen-Folens. Aus Zuschriften an den Deutsch-Russischen Verein, Berlin, geht hervor, daß die Meinung ver⸗ breitet ist, Schuldner in den besetzten Gebieten Könnten sich auf die Verorduung vom 31. Juli 1915, durch die seitens der deutschen Verwaltung ein Zwangskurs von 100 M. gleich 60 Rubel fest⸗ gesetzt ist, stützen. Diese Befürchtung triſſt, Wie der Verein mitteilt, nicht zu. Die deufsche Ver⸗ waltung in Russisch-Polen hat vielmehr diesen Fall vorgesehen, In Absatz 3 des 8 1 der erwähn⸗ ten Verordnung ist bestimmt, daß bei privatrecht- lichen Zahlungsverpflichtungen, die vor dem 10. März 1915 entstanden sind, der Gläubiger be⸗ rechtigt ist, nach seiner Walll Zahlung in deutscher oder russischer Währung zu verlangen. Dureh diese Bestimmung ist es in die Hauck des Gläu⸗ 22...———P Ustrie eee 2 2 Amsterdamer Efektenbörse. AnSTERDAM, 7. Sept.(Fondsbörse.) Tendenz; schwach. 45 6. 25 6. 30% Aledld. 102ʃ0 102.— South. Pao. 90¹⁰5 3˙% 5„ 788/16 75%½[South, Rall. 16½ 165/ Kgl. Petr. G. 510— 510— Unlon Pao. 1317, 1313¼ dl.-Ind. H. 173ʃ½ 172½ Amsigam. 74¹⁰6 75 Atohlson 101¼ö,% 101¾[Steels. 73% 735/186 Bock leld. 518 578 Soheck Berlin 50.12½—50.82½(50.15—50.65), Scheok bonz don 11.49-11.59,(11.51—14.61), Soheok Paris, 41.55—42.05 (.7042.20), Sohsok Wien 38.80.—37.30 bis(85.89—37.30). Pariser Effektenbörse. PARIS, 7. Sept. 1915.(Kassa-Harkt.) 8 30% Französ. Rente 68.50 68.50 J Le Naphte 3 833 4% Spanler Aussere 67.50 87.50 Toula 670 970 5% Russen v. 1905 88.— 88.— Rlo Tinto 15 15 15 12 3% Russen v. 1898—.— 57.50 Cape Copper.. 23— 462 4% Türken. 59.75 59.25 Ohina Copper 255 60 255 50 Zanque de Parlls. 600——Utha Copper.. 391 392 50 Credit Lyonnals. 930.10] Tharelss 143 144 Unlon Parislenne 590.30 de Seers—.— 285 ⁰⁰ Suez-Kanal.——.—ena Goldfields.——— Thomson Houston. 528 5 30 Jägersfontan..— 72. BBEIIHIBT Brlank 266 270[Wechsel auflondon———— Uanosoftf 293 290 Platino—.—— Haltzeff-Fabriken. 433— HMandel und industrie. Schuellpressenfabrik Frankenthal Albert & Co.,.-., Frankenthal. Der Betriebsgewiun des abgelaufenen Jahres beträgt 1 001 408 M.(i. V. 1 424 533.); davon erforderten Unkosten 502 730 M.(528 530 Mart), Schuldwerschreibungszinsen 36 942 M. (37 404.) und Abschreibungen 201 1790 Mark (205 530.); einschließlich eines Vortrages von 172 905 M.(171 740 M) verbleibt ein Reingewinn von 523 642 M.(734 7390), woraus, Wie be⸗ kKannt, 10 Prozent(16 Prozent) Dividende vertellt und 50 000 M. als Kriegsfürsorge zucticggestelli und 148 060 M. vorgetragen werden. Die Ver- waltung nimmt an, daß die derzeilige Beschäld gung sch steigern wird, so daß auch ſür das faufend Jahr ein einigermaßen befriectigendes Er- gebnis zu erwarten Sei. Pfülzische Wulverfabriken.⸗G., St. Ingbert. We der Geschäftsbericht für das am 30. Juni beendetes Geschäftsſahr 191415 aus- Führt, lagen in der ersten Jahreshälfte infolge von Versandschwierigkeiten usw. beide Fabriken Wiederholt still, und schlieglich mußte die eine Fabrile ganz außer Betrieb gesetzt werden, um den Betrieb in der andern aufrecht erhalten zu Können. Mit Begium der zweiten Hälfte des Berichtsjahres wanlten sich die Verhältnisse zum Bessern. Für die Heeresverwaltung wurden je- doch tiur Icleinere Aufträge ausgeführt. Die Auf⸗ träge laufen aber noch weiter. Einschlieglich 68 817 M.(i. V. 31952.) Vortrag und nach. 20 130 M.(32 300.) Abschreibungen ergab sich ein Reingewinn von 219 710 M.(193 344), der Wie 1 11 verwandt werden soll: Gewinnanteile 17271(19 780), wie bereits mitgeteilt, 120000 M.(90 000.) als Dividende von 8 Pro- zent(6 Prozenh), Talonsteuerrücklage 5000 M. (3000.), Explosionsbestand 10 00% M.(5000 Mark), Sonderrücklage 10 00 M. 650 00), Kriegsunterstiitzungen 5000 M.(), Belohnungen 3000 M.(2500.) und Vortrag 49 445 Mark (68 817.). Die gesetzliche Nlichlage ist mit der vorjährigen Zuweisung von 7238 M. voll⸗ gezahlt. Ueber die Aussichten des neuen Jahres ſasse sich auch heuer noch wenig sagen. Die Umsätze der beiden ersten Monate seien recht efriecligend gewesen. Inzwischem leonme die Gesellschaft auch mit der Heeresverwaltung einen Vertrag abschliegßen, welcher ihre beiden Fabri-· ken auf längere Zeit hinaus vollauf beschäftigen Wird. Gröbere bauliche Arlagen, Aufwendun⸗ gen und neue Maschinen erwiesen sich dabei als notwendig. Thyssen und das Kohlensyndikat. Unter dieser Ueberschrift schreibt die Rhieinisch-Westfälische Zeitung: Zu unserer gestrigen Mitteilung, daß die Firma Thyssen, die bisher als einzige Wicher⸗ strebende Zechengruppe dem Uebergangssyndi- kat prinzipiell ablehnend gegenüberstand, sich bereit erklärt hat, mit ihrer Gewerkschaft Deutscher Kaiser dem Uebergangssyndlikat bei- Zutreten, wird us aus unterrichtefen Kreisen noch geschrieben: Es sei richtig, daß die Eirma Thyssen mit der Gewerkschaft Deutscher Kaiser sich dem Uebergangssyndikat anschließen will, doch stelle sie dafür die Bedingung, mit ihren Gewerkschaften Rhein I und Lonberg außerhalb des Syndikats zu bleiben. Diese Bedingung stehe mit der Grundlage der Syndikatsbestrebun- gen so sehr in Widerspruch, daß sie für alle Be⸗ teiligten vollständig unannehmbar sei. Es lasse sich mit den Zielen des Synckikats in Zukunft nicht vereinigen, dag Zechenbesitzer mit dem einen Teil ihrer Zechen dem Syndikat angehören, Während sie mit dem anderen außerhalb bleiben. Für die beiden Gewerkschaften Rhein I und Loh⸗ berg, die gegenwärtig etwa 400 000 t fördern, würde von dem Erneuerungsausschuß eine Be- teiligung von je 700 000 t für Rhein I und Loh⸗ berg kfüür angemessen bezeichnet; gefordert waren für diese beigden Zechen Beteiligungen von je 13 Millionen Tonnen. Leipziger Messen 1916. Berlin, 7. Sept.(Von uns. Berl. Bureau) Aus Leipzig wird der„B..“ gemeldet: Die Leiziger Messen des nächsten Jahres sind wie folgt festgesetzt worden: Die Neujahrsmesse für Rauchwaren, Leder- und Textilerzeugnisse kindet vom 3. bis 16. Januar statt. Die Oster- vormesse findet vom 6. bis 18. März statt(Das ist die von unseren Feinden so heftig angegriffene Musterlagermesse). Die Ostermesse für Rauch⸗ Waren, Leder und Textilerzeugnisse dauert vom 30. April bis 21. Mai. Die Michaelismesse, auf der dieselben Geschäftszweige wie zur Oster- messe, ferner Rauchwaren, Leder, Textilerzeug- bigers gegeben, Zalllung nach seinem Wunsen auch in Mark zu fordern. nisse verkauft werden, vom 27. August bis 17. September statt. Die Deutsche Schuh- und Leder- messe, Musterlagerausstellung der Schuh- und Lederindustrie wird vom 27. August bis 30. August abgehalten. Die Michaelis- und Leder- messe beginnt am 30. August. Im Zusammen- hang mit der Ostervormesse und der Michaelis- messe findet die Papiermesse, die Kartonnagen- messe und die Sportartikelmesse statt. Die Sport- messe beginnt am 3. Januar, 1. Mai, 10. Sep⸗ tember und dauert je eine Woche. Die Garn- börse, die Zusammenkunft der Spinner, Weber und Händler wird am 14. Januar, 10. März, 9. Juni und 8. September abgehalten. Die Aus- stellung des Vereins Deutscher Kürschner findiet am 3. April und 4. Mai 1916 statt. Letzte Mandelsnachrichten. Rom, 7. Sept.(WIB. Nichtangtfieh.) Die „Gazetta Uffiziale“ veröffentlicht einen Erlaß, nach dem rohe und verarbeitete Baumwolle, die Baumwollabfäffe und Baumwollgarne alis Banm⸗ ware erklärt werden. Paris, 7. Sept.(WITB. Nichtamtlich.) Die Agence Havas gibt bekannt, daß die Ausfuhr von Steinkohlen ab 9. September verboten sei. Aus-⸗ nahmen können unter gewissen Bedingungen vom Finanzminister gewährt wercen. Verkehr. Die Badischen Eisenbahnen im Kriege. In der„Deutschen Eisenbahnbeamtenzeitung“ befaßt sich der bekaunte Eisenbahnsachverstän- dige Prof. Dr. A. Kuntzemüller mit dem Be- trieb der badischen Eisenbahnen in den Monaten November 1914 bis April 1915. Er stellt dabei ſest, daß neben dem Personenverkehr auch der Güterverkehr im zweiten und dritten Kriegsvier- teljahr ein immerhin erfreuliches Bild bot. Von dem Militärgüterverthehr, den man hier nicht rechnen kann, abgesehen, nahm der Stück⸗ gut. und Wagemladungsverkehr auch im Januar und Februar 1915 eher zu, als ab. Besonders der Kohlenverkehr befriedigte. Selbst in den ver- kehrsärmsten Monaten liefen fast sämtliche Kurs⸗ güterzüge wie im Frieden, was auch im den Ein- nahmen zum Ausdruck komimt. Die finanziellen Ergebuisse, so schreibt Prof. Kuntzemifllen weiter, ntmen nach alledem micht ungünstiger genaunt werden. Iis einzelne genende Veröffentlichungen darüber sind bisher aus guten Gründen noch unterblieben. Doch geben auch schon die Prozentziflern ein recht an- Schauliches Bild. Im Dezember betrugen bei⸗ spielsweise die Einnahmen aus dem Personender⸗ Kehr 78,1 Prozent der Einnahmen im Dezember 1913, dieſenigen aus dem Güterverkehr sogar 105,5 Prozent, womit die badische Bahu in Deutschend an erster Stelle Stamd. Die Güterverkehrseinnahmen hatten dem Vorjahre gegenüber sogar noch zugenommen. Wenn man die ſten finanziellen Ergebnisse des jahres 1914 betrachtet, erkennt man un⸗ schwer, daß Handel und Verlehr sich mit der Kriegslage rasch abgefunden haben. Die Jahres- einnahmen 1914 betrugen 111,7 Miffionen Marke, blreben also 12.2 Millionen hinter dem Bucdget⸗ satz zurück, während sich bei den Ausgaben von 862 Millionen Mark eine Ersparnis von 5,4 Mil⸗ lionen erzielen liegß.— Zum Schtluß des Artikels betont der Verfasser, daß man däas finanzielle Ergebnis der badischen Eisenbahnen im Jahre 1914 ein durchaus günstiges nennen dlürie. Sehlfferhörse zu Dulsburg-Ruhrort. bulsburg-Ruhrort, 7. Sept.(Amtiſohe Notſerung en in Mark für dle Tonne). Bergfahrtfrachten: naeh Coblenz St. Goar——, Bingen——, Malnz-Gustavsburg 0,80, Malnplätze bis Frankfurt a. N. 0,0, Mannhelm 0,80, Karlsrunse 0,95, Lauterburg 1,05, Strabburg l. E. 130.— Sohfeppſs nne nach Coblenz—.—, St. doar 0,55—0,00, Singen 0,000,00,Mainz-⸗ Gustavsburg 0 Malnplätze bis Frankfurt a, M..00—0,00, Mannheim 0, 500, Karlsruhe 0,00, Lauterburg 0,00, Stranhurg I. Eis 0,00. ralfrachten(fur Kohlenladungen! 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Morgens 7% 764.3 11.8 8 2 Mntags 2 763.3 172 U 2 abends 95⁰ 783.415.2 2 8. Sopt Morgens 7˙ 758.6 12.8 UN/ 2 Höohsto Tomperatur den 7. Sopt. 18,00. vom.—. Sopt. 12 5. ——— Tietste Temperatur Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; ſür den Inseratenteil und Oeschäftliches: Fritz Jods. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buclhidruckerei, G. m. B. H. Direktor: Ernst Müller. e! 6. Seite. e eeeeeeeee K illen, m. haſtbar. FHedern gefülſt,. J Deckbett u. zwei EKissen, mit schön, Halhdaunen gut Seküllt 8 U. zwei Kissen mit Haſbdaun. gekält Ul 8 mit Ia, Daunen u. 9 zwei Kissen mit Halbdaunen Das Hüſſen von Betten geschieht gerne im Beisein des Käufers. Bettfedern u. Daunen in 20Preisſag. Matratzen, Steppdecken, Wolldecken. 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Und es war Frau Thereſes Stolz, daß alles wie am Schnülr⸗ chen ging. Regina pflegte zeitig am Morgen aufzu⸗ ſtehen. Früher war ſie gleich nach dem Früh⸗ ſtück mit ihrem Vater ausgeritten, meiſt in Geſellſchaft des Konſuls Werner, eines Freun⸗ des ihres Vaters, und deſſen Tochter Gerta. Mit Gerta Werner war Regina ſehr befreun⸗ ſeit ihrer Rückkehr von der Reiſe hatte ſie Zerta und ihrem Vater auf deren regel⸗ wieder angeſchloſſen. ſich mäßigen Morgenritten Kam Regina von dieſem Ritt zurück, ſo klei⸗ dete ſie ſich um und arbeitete ununterbrochen bis Mittag. Nach Tiſch pflegte ſie ein gutes Buch zu lefen. Danach trieb ſie einige Stun⸗ den Sport und Muſik. Regina wollte ſich durch mäßig betriebenen Sport ihre eien Gewandtheit und Elaſtizität erhalten. Dieſen ſportlichen Uebungen verdankte ſie wohl in erſter Linie ihre ſchlanke Geſtalt mit den ſiche⸗ ren graziöſen Bewegungen und der anmutigen Haltung. So waren Reginas Tage gut ausgefüllt und ſie hatte nie über Langeweile zu klagen. Aber auch die geſellſchaftlichen Pflichten kamen zu ihrem Rechte. Des Abends pflegte ſie Konzerte, Theater und ſonſtige geſellige Ver⸗ anſtaltangen zu beſuchen. Wo Regina ſſch auch zeigte, Überall war man von ihr entzückt. In ihrem eigenen Hauſe waltete ſie mit liebens⸗ würdiger Sicherheit als Wirtin. Immer blickte fie mit klaren, ruhigen Augen ins Leben. Nur manchmal, wenn ſie allein war, bekamen ihre Augen einen eigenartig ſehnfüchtigen Aus⸗ druck— ſo wie Menſchen blicken, an denen das Glück 1 iſt. Regina zeigte aber niemand das geheime Leid, das auf dem Grm ide ihrer Seele ruhte, und das nur aus den goldbraunen Augen ſchim⸗ merte, wenn ſie allein war. In der Geſellſchaft wunderte man ſich, warum ſie trotz ihres Reichtums, trotz ihrer geiſtigen und körperlichen Vorzüge bei ihren dreiund⸗ zwanzig Jahren noch nicht vermählt war. An Bewerbern hatte es Reginag nicht gefehlt, ſie hatte ſchon manchen Korb ausgeteilt, Aber obgleich ſie nie jemand ermutigte, kamen doch immer wieder neue Freier. Auch jetzt, nachdem Reging von ihrer Reiſe zurückgekehrt war, bezeichnete man wieder mehrere junge Herren als ihre ernſten Bewerber. Unter dieſen war einer, den Regina ſchon wiederholt abgewieſen, der aber trotzdem die Hoffnung, ſie zu erringen, noch nicht auf⸗ gegeben hatte. Das war Heinz von Tondern. Sein Vater war ein Großinduſtrieller. Er beſaß große Maſchinenfabriken. Sein Adel war neu, war erſt ſeinem Großvater verliehen wor⸗ den. Heinz von Tondern hatte einige Jahre als Offizier in dem Reiterregiment gedient, das in ſeiner Vaterſtadt garniſoniert war. Dann hatte er den Abſchied genommen und war auf Wunſch des Vaters in den Fabrikbetrieb eingetreten. Sowohl ſein Vater als der Reginas würden es gern geſehen haben, wenn ihre beiden Kinder eine Verbindung fürs Leben geſchloſſen hätten. Und Heinz von Tonderns Mutter hatte es für ganz unmöglich gehalten, daß eine junge Dame, die ihr Heinz zur Frau begehrte,„nein“ ſagen konnte. Aber Regina Baldus hatte„nein“ ge⸗ ſagt, als Heinz, trotz ihres ablehnenden Verhal⸗ tens, um ſie anhielt. Seit dieſer Zeit grollte ihr Frau von Tondern. Heinz von Tondern gab jedoch die Hoffnung auf Reginas Beſitz nicht auf, er glaubte, ſeine Liebe müſſe mit der Zeit ihren Widerſtand be⸗ ſtegen. Reginas Vater war ebeufalls unangenehm üherraſcht, als Regina den jungen Tondern ab⸗ wies. Er hatte wenig Zeit gehabt, ſich um das Seelenleben ſeiner Tochter zu kümmern. Ihre Erziehung hatte er ſeiner Schwägerin Thereſe überlaſſen und ſich darauf beſchränkt, Regina in geſchäftlicher Beziehung ſelbſtändig zu machen. Sonſt ein ſcharfſich chtiger, Harblickender Mann, verſtand er nicht, in einem Meädchenherzen au leſen. Wenn er auch ſonſt ſtets durchgeſetzt, was er ſich vorgenommen, ſo machte ſeine Energie doch vor dem Herzen ſeiner Tochter Halt. Er wollte ſie nicht zwingen zu einer Verbindung, die ihr widerſtrebte, ſo gern er Heinz von Ton⸗ dern auch als Schwiere ohn gehabt hätte. Jedem beſtimmten Willen brachte er Achtung entgegen. Als Reging kurz und heſtimmt er klärte, Heinz von Tondern ſei nicht der Mann, mit dem ſie gemeinſam einen langen Lebensweg könne, ließ er ſie gewähren, trotzdem Heinz von Tonderns Vater ein Machtwort des Freundes erwartete. Reginas Vater forſchte auch warum ſie Tondern und viele andere Freier zu⸗ rückwies. Er ſagte ſich:„Wozu habe ich ge⸗ arbeitet und Reichtümer erworben, wenn ich da⸗ mit meinem einzigen Kinde nicht die Möglichkeit verſchaffen kann, ſich ſein Leben nach ſeinen Wünſchen zu geſtalte n. Meine Tochter kann ſich einen Mann nach ihrem Herzen wählen oder un⸗ ver tet bleiben, wenn ſie es will. Sie ſoll ein freier Menſch ſein.“ Und ruhig ließ er Regina ihres Weges gehen, überzeugt, daß ſie, wenn ſie einmal wählte, eine würdige Wahl treffen würde. Ob er wohl auch ſo ruhig geblieben wäre, wenn er geahnt hätte, wohin die Herzenswünſche ſeiner Tochter flogend Der„tolle Haßberg“, das war einer, vor dem die ihre Töchter und die Männer ihre Frauen hüteten, den man aber doch überall empfing, 5 71 er der feudalſte unter allen Offi⸗ zieren des Regiments war. Kommerzienrat Bal⸗ dus hatte ſogar eine kleine Schwäche ſür dieſen Vollmenſchen. Er ſah mit ſeinen ſcharfen Augen den Menſchen tiefer ins Herz als andere Leute, und er hatte unter Haßbergs Wildheit und Uebermut etwas entdeckt,„um das es ſchade“ war, wie er ſagte. Vielleicht hatte ſeine Tochter dieſen klaren, tiefen Blick geerbt⸗ Bielleicht ſah auch ſie im Innern des tollen Haßberg einen guten, edlen Kern? Jedenfalls liebte ſie ihn im tiefſten nicht weiter, Grunde ihres Herzens ſchon lange, obgleich er ſich nie um ſie 1 ſi nie beſonders beachtet hatte. Und ſie hörte doch ſo viel Schlim⸗ mes von ihm. Aber das Herz iſt ein eigen⸗ williges Ding! Und obgleich Hans von Haß⸗ berg nun ſchon ſeit zwei Jahren aus Reginas Leben verſchwunden war— in ihrem Herzen lebte die Erinnerung an ihn fort.—— Vor zwei Jahren war Hans von Haßberg ohne lange Vorbereitung nach Südweſt ge⸗ gangen. Warum er das getan, darüber waren die Meinungen verſchieden. Die einen mein⸗ ten, ſein unerſättlicher Tatendurſt habe ihn da⸗ vongetrieben, die anderen behaupteten, einer ſeiner tollen Streiche habe ihn im Regiment unmöglich gemacht, wieder andere wollten wiſſen, er habe ſchuldenhalber die Stadt ver⸗ laſſen müſſen Seine Kameraden behaupteten jedoch, er habe alle ſeine Schulden vor ſeiner Abreife bezahlt. Wenn er auch ein wilder übermütiger Drauf⸗ gänger geweſen, ſo habe er ſich doch nichts zu⸗ ſchulden kommen laſſen, was ihn unmöglich ge⸗ macht hätte. Woher er aber das Geld genom⸗ men, ſeine Schulden zu bezahlen, das wußten auch die Kameraden nicht. Sein Vermögen hatte er vollſtändig aufgebraucht, ehe er Schul⸗ den gemacht, und man wußte, daß er von keiner Seite etwas zu erwarten hatte. Einer wußte es freilich ganz genau, woher Haßberg das Geld hatte— dieſer hütete ſich aber, es zu verraten. Und dieſer„eine“ war Heinz von Tondern. Er allein hatte mit eiferſüchtigen Augen ge⸗ merkt, daß Regina Baldus ſütr den tollen Haß⸗ berg mehr übrig hatte, als für jeden anderen. Und deshalb hatte ſich Heinz beſonders an Haß⸗ berg angeſchloſſen, um ihn im Auge zu be⸗ halten. Er ſpielte ſich als Hasbergs Freund auf⸗ Das hinderte ihn jedoch nicht, Regina und ihrem Vater alle Torheiten zuzutragen, die Haßberg anſtellte, und das meiſtens in entſtellter Weiſe. Scheinbar tat er das ganz harmlos, ohne jede gehäſſige Ahſicht. Er gab ſich den Anſchein, als ahne er nicht, daß Regina eine beſondere Vor⸗ liebe für Haßberg hegte. 4 — den 8.—— 1915. Mässiges Honoxrar. 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Frau Agnes Magnusen, die bis dahin ein in höheren Kreisen beinahe seltenes ERheglück genossen hatte, nahm sich den Tod ihres Mannes recht Sehr zu Herzen. Die junge Frau drohte vor Trennungsschmerz körperlich, wie seelisch zu erkranken. Dr. Völker, der Hausarzt, der Frau Agnes insgeheim seit langem liebfe, rät ihr, zur Ablenkung eine Gesellschafterin au en- gagleren. Frau Agnes gerät in das Netz der bildhübschen„Caras, einer Ge- dungenen des Hochstaplers Baron Latour, der es darauf abgesehlen hat, durch geheuchelte Liebe und Splritismus sieh das Herz der 20. fachen Millienärin zu erobern. Nach vielen Abenteuern verdanken wir schliesslich die Antlarvung der Hochstapler, der unermüdlichen Tätigkeit des Hausarztes Dr. Völker, sowie dessen Freund des Sportmeisters Winter samt Tochter„Elli“ als Amateur-Detektivs. 68 II. Schlager:„Treue ergreifend. Liebes- u. Sportdrama in 38 Akten. III. Schlager: Teddy chlordformierf seinen Vatet. Lustspiel in 2 Akten. Als Hinlage von—88¼ Uhr ein Dreiakter. 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