„ Sensbretse 80 Pfg. menatftc, Bringerlohm 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljaßr. Einzel⸗Nr. 5 pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. „Reklame-Seile...20 Nck. Uiglich 2 Ausgaden(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſee „Generalanzeiger Rannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitunngg 577 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7869 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Tiefdruck⸗Abteflung 086 Sweigſchriftleitung in Berlin Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. r— Mannheim, Freitag, — 1— (Mittagblatt.) Die Kriegslage. 9* Joffres Reiſe zu ſeinem italieniſchen Kollegen Cadorna iſt von der franzöſiſchen Preſſe mit auf⸗ fälliger Diskretion behandelt worden, ganz im Widerſpruch zu der ſonſt beliebten aufdring⸗ lichen Stimmungsmache der Franzoſen; dieſer auffällige Umſtand hat die Vermutung nahe⸗ gelegt, daß in der Stille die Vorbereitung zu iner beſonderen militäriſchen Aktion im Weſten im Gange ſei. In einer Betrachtung der Kopenhagener„Nationaltidende“ zur Kriegs⸗ lage im Weſten wird es für wahrſcheinlich ge⸗ halten, daß Joffre mit Cadorna Pläne be⸗ ſprochen habe, die dahin gehen, zu einem wirk⸗ lichen Angriffe im Weſten überzugehen, ehe das rüſſiſche Heer ſo weit zurſckgedrängt ſei, daß die deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Heeres⸗ leitung ſehr heträchtliche Berſtärkungen nach der Weſt⸗ und Südfront ſenden könnte. Joffre ſoll nach derſelben Quelle in einem Tagesbefehl an⸗ gekündigt haben, die müchſte große Schlacht werde am Rhein geſchlagen werden.„Was en damit gemeint hat, iſt eine offene Frage“, hemerkt das Kopenhagener Blatt. Mit dieſen Gerüchten traf daun die auffällige Mitteilung aus Bern über eine italieniſche Dentonſtration an der ſchweizeriſchen Grenze zuſammen Der Zweck dieſer Demonſtvation ſollte ſein, ſchweize⸗ riſche Truppen von dey Nordweſtgrenze nach der Südweſt⸗Grenze abzuztehen. Vor der Nord⸗ weſtgrenze der Schweiz hätten ebenfalls ſehr ſtarke Truppenverſchiebungen ſtattgefunden; für Reſe Nordweſtgrenze wollten ſich die Franzoſen nach dieſer Berner Nachricht„aus guter Quelle“ alle Möglichkeiten der Operationen offen halten, der Schweizer Verteidiger ſollte durch die italie⸗ niſche Div ion im Falle einer Grenz⸗ verletzung in ſeinen Truppenverſchiebun⸗ gen beſchränkt bleiben. Es iſt ja wohl nicht unwahrſcheinlich, daß unſere weſtlichen Feinde neue Offenſippläne bebrüten in der Art, wie dieſe Auslandsmeldungen es vermuten oder verraten. In dieſe Offenſivabſichten fährt nun wie eine ſtarke und freudige Ueberraſchung eine ſtarke offenſive deutſche Tat im heißumſtrittenen Argonnengebiet hinein. Der zäh geführte Stellungskrieg wird wieder einmal durch einen kraftvoll geführten Angriff unter⸗ brochen, wie wir ſie öfters erlebt haben, auch dieſer dürfte den wohl beabſichtigten Zweck einer Verbeſſerung der deutſchen Front erreicht haben, wie ſeine rühmlichen Vorgänger bei Soiſſons, Mpern uſw. Der ftanzöſtſche Bericht ſpendet den wohlfeilen Troſt, daß die franzöſiſche Front nicht durch⸗ brochen ſei, muß aber im übrigen den ſtarken Erfolg des ſchneidig geführten deutſchen An⸗ griſſes zugeben. Die Abſicht einer Durch⸗ brechung der franzöſiſchen Front hat wahrſchein⸗ lich überhaupt nicht oder noch nicht vorgelegen Die Franzoſen aber werden wieder einmal ſehen, daß unſere Deſenſive im Weſten ſehr wachſam und ſchlagfertig iſt und ſehr umſichtig und offenkundig planmäßig geführt wird. Die in gemeſſenen Zeiträumen vorgenommen und noch immer geglückten Verbeſſerungen der deur⸗ ſchen Front ſind Bauſteine, Vorbereitungen zu der untfaſſenden deutſchen Offenſive im Weſten, deren Stunde ja auch einmal ſchlagen wird, ſo⸗ bald die allgemeine Kriegslage es geſtattet. Die Unternehmungen unſerer Verbündelen in ſtgalizien und Wolhynien ſchleiten kräftig fort, obſchon die Ruſſen ihnen das Leben reichlich ſauer machen. Nach Luck iſt nun auch Duhno gefallen und aus dem ganzen wo hyniſchen Feſtungsdreieck ſteht nur noch der öſtlichſte Pfeiler, Rowno. Kiew, der große befeſtigte Militärbezirk, der Ausgangspunkt der Anmarſchlinien gegen das wolhyniſche Feſtungs⸗ dreieck, önnte damit in den Bereich der Opera⸗ tionen rücken. Neutrale Militärs haben ſchon der Meinung Ausdruck gegeben, Ziel und Zweck der aus Galizien hervorbrechenden Offenſive könne ein dreifacher ſein: in politiſcher Hinſicht: Wiedereroberung des Reſtes von Galizien, ſtrategiſch: Rückhalt für die Bewegungen bei Breſt⸗Litowsk durch rechte Flügelverlängerung. Als drittes Moment würde nach dieſer Auf⸗ fafſſung der Vormarſch auf Südruß⸗ land hinzukommen, alſo auf Kiew und Odeſſa. Wir wollen dieſe Hypotheſe nur ſtreiſen; es iſt jedenfalls intereſſant zu ſehen, welche gewaltigen Pläne man den Verbündeten zutraut. Ob ſie ſie überhaupt hegen, iſt ja eine Frage ganz für ſich; daß man aber von ihnen ſo gewaltige Expeditionen wie die auf Peters⸗ burg oder Odeſſa überhaupt vermuten kann, iſt doch eine Anerkennung ihrer militäriſchen und politiſchen Kraft, die wir mit Befriedigung feſt ⸗ ſtellen können. Der Sieg in den Argonnen. Berlin, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Über den ſiegreichen Angriff in den Argonmen erfährt das„Berliner Tageblatt“ durch ſeinen Kor⸗ beſpondenten Tellermann: Die unter Führung des Generals von Mudra ſtehenden Trup⸗ pen haben heute wiederum einen glänzenden Erfolg errungen. Die Zahl der erbeuteten Maſchinengewehre und gemachten Gefangenen wachſen von Stunde zu Stunde. Es handelte ſich darum, die in unſere Linie bogenförmig vorgetriebene Stellung über Hubertusrücken⸗ Charmbachtal und Houyette⸗Mulde, das ſog. Werk Marie Thereſe einzudrücken. Die Feuer⸗ angriffe waren auf 8 Uhr morgens angeſetzt; der Sturm auf 11 Uhr mittags. Ich war morgens mit Erlaubnis des Kronprinzen draußen an der vorderſten Linje, der Eſels⸗ naſe und ſah die Vorbereitumgen zum Sturm und überzeugte mich von der gehobenen kampfesfreudigen Stimmung der Argonnen⸗ leute. Heftiger Kampf mit Wurfmaſchinen. Um 8 Uhr ſetzte ein wahres Höllen⸗ feuer auf die feindlichen Gräben ein, wie man es noch nie hörte, weder bei Ppern noch bei Arras. Das tobende Donnerwetter krachte ohne Pauſe bis 11 Uhr. Dann gingen die Truppen im Sturm vor. Mit der Tollkühn⸗ heit und Todesperachtung der Argonnen⸗ kämpfer ſtürzten ſich württembergiſche, reichs · ländiſche und preußiſche Regimenter auf den Feind. Um 11,30 Uhr kam die erſte Sieges⸗ meldung aus den eroberten Gräben. Trotz wütender Gegenwehr und tollen Feuerns wurde der Feind überall geworſen und nach 19 Uhr war die vorgeſchriebene Linie ſchon erreicht und ſogar überſchritten. Die erſten Gefangenen machton einen vollkommen er⸗ ſchöpften Eindruck. Dank der ſorgfältigen Vorbereitung waren unſere Verluſte gering. Ber neueſte Jeppelinangriff auf Sie engliſche Gſtküſte. London, 10. Sept.(WTSB. Nichtamtlich.) Das Preſſebureau teilt mit: Bei dem letzten Zeppelinangriff auf die öſtlichen Grafſchaften und den Londoner Bezirk wurden 20 Per⸗ ſonen getötet, 14 ſchwer verwundet und 72 leicht verletzt. Alles ſind Zivilperſo⸗ nen mit Ausnahme von 4 Soldaten, wovon einer getötet und 3 verwundet wurden. ANeue Deutſchenhetze in Londen. Berlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird dem„Lokal⸗Anzeiger“ gemeldet: In London ſcheinen die großen Er⸗ folge, die die Deutſchen im Oſten erzielt haben, eine überaus gereizte Stimmung hervor⸗ gerufen zu haben, die zu neuen verſchärften Maßregeln Veranlaſſung gaben. Man fetzt Magif in den die zu Anfang des Krieges begonnene Deut⸗ ſchenhetze fort. Neuerdings wurden umfang⸗ reiche Verhaftungen von Deutſchen, die in England wohnen und teilweiſe auch natura⸗ liſiert ſind, vorgenommen. Leute, die ſchon entlaſſen waren, weil kein Grund für ihre Verhaftung vorlag, werden wieder in die Konzentrationslager zurückgeſchickt. Daxrunter befinden ſich junge Leute von 16 und 17 Jahren. Beſonders ſcharf geht man gegen deutſche Erzieherinnen vor, welche nach umfangreicher Leibes⸗Viſttation auf Schiffen nach Holland gebracht werden. Engliſche Friedensbedingungen. London, 9. Sept.(WWB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Die Ver⸗ ſammlung der ſozialiſtiſch⸗nationa⸗ len Verteidigungs⸗Komitees in Briſtol hat eine Entſchließung angenom⸗ men, in welcher die Umtriebe efner kleinen nicht repräſentativen Gruppe pazifiſtiſcher Fa⸗ natiker verurteilt und alle Friedens⸗ vorſchläge zurückgewieſen werden, durch welche nicht die Freiheit Belgiens, Nordfrankreichs, Elſaß⸗Lothrin⸗ gens und Polens hergeſtellt wird. Der Vorſitzende, das Unterhausmitglied Hodge, ſagte, Ramſay Maedonald habe erklärt, daß trotz alles Geſchehenen eine Abordnung zur internationalen ſozialiſtiſchen Konferenz nach dem Kontinent entſendet werden ſollte. Seiner Anſicht nach ſollten die Gewerkſchaften der⸗ artige Mitglieder aus der Arbefterpartei aus⸗ ſchließen. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 9. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Amtlich wird verlautbart, 9. September 1915: Auſſiſcher Rriegsſchauplatz. Unſer Angriff in Wolhynien ſchreitet fort. Geſtern wurde die rpuſſiſche Front nördlich von Olyka durchbroche n. Du b⸗ u o, der zweite Punkt des wolhyniſchen Feſt⸗ ungsdreiecks, iſt genom me n. In die Stadt iſt geſtern Nachmittag öſterreichiſche Landwehr⸗ Kavallerie eingerückt. Die flußaufwärts liegen⸗ den Sperrforts ſind in unſerem Be⸗ ſitz. Die Armee des Generals Böhm⸗Ermolli iſt an der oberen Ikwa und über Nomo⸗Alek⸗ ſiniec vorgedrungen. Die ruſſiſchen Kräfte, die im Raume weſtlich von Trembowla über den Sereth vorge⸗ brochen ſind, wurden größtenteils wie⸗ der zurückgeworfen. In den Kämpfen, die hier gegen feindliche Neberzahl ſtattfanden, griffen deutſche Gardebataillouue unter dem Oberſten v. Leu beſonders erfolgreich ein. Amunteren Sereth und am Dujeſtr herrſchte verhältnismäßig Ruhe. Bei der geſtern berichteten Eroberung der feindlichen Stellung von Nowo⸗Siolka⸗Konſtiukowa hatte im Kampf zu Fuß die von Feldmarſchalleut⸗ nant p. Brudermann geführte Kavallerie her⸗ vorragenden Anteil. Von den im Jaſioldagebiet kämpfen⸗ den öſterreichiſch⸗ungariſchen Streitkräften ge⸗ wannen Teile Michalin ſüdlich von Rozany. gonnen.— Dubno genommen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Raume von Schluderbach vertrieben unſere Truppen ſchwächere feindliche Abtei⸗ lungen, die gegen unſere Popenaſtellung vor⸗ fühlten, durch Feuer. Ebenſo wurden zwei ita⸗ lieniſche Kompagnien, die im Paralba⸗Ge⸗ biete einen unſerer Stützpunkte angriffen, zurückgeſchlagen und feindliche Patrouillen, die den Monte Ciadenia erſteigen wollten, abge⸗ ſchoſſen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Das Aingen in Gſtgalizien. Berlin, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Über das Ringen um Oſtgalizien bringt die„Voſ⸗ ſiſche Zeitung“ einen Spezialberſcht aus dem hervorgeht, daß die Offenſive der Ver⸗ bündeten langſam aber ſtetig vor⸗ wärts ſchreitet. Am Sereth richten ſich beſonders gegen die Verbände der Armee Bothmer außerordentlich hef⸗ tige Stöße. Es waren ſchwere Augen⸗ blicke, Tag und Nacht hielt der Verteidiger in den zuſammengeſchoſſenen Gräben ſtand. Kaum war der Angriff abgeſchlagen, ſo fLu⸗ teten wieder neue Maſſen heran. In bit⸗ teren Kämpfen, in denen ſich beſonders die Garde⸗Vrigade Leu auszeichnete, wurden die Ruſſen in ihre alten Stellungen zurückgewor⸗ ſen und das Serethufer mieder erreicht. Her erſte kriegeriſche„Erfolg“ des Jaren. Berlin, 9. Sept,(WTB. Amtlich.) Der amtliche ruſſiſche Bericht vom 8. September über Erfolgebei Tarnopol bezieht ſich auf die Ereigniſſe, die im deutſchen Tages⸗ bericht vom 8. September geſchildert ſind. Der ruſſiſche Bericht iſt, wie jeder Sachverſtändige ſofort bei genauerer Prüfung erkennen muß, frei zu dem durchſichtigen Zwecke erfunden, die Uebernahme des Oberbefehls ſei⸗ tens des Zaren durch erdichtete Er⸗ folge zu verherrlichen. Die hier angegebene Stelle im deutſchen Be⸗ richt vom 8. September lautet: Ruſſiſche An⸗ griffe bei Tarnopol ſind abgeſchlagen. Der Jar als Begeiſterungs⸗ mittel. Paxis, 10. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Praſſe permoidet es, die Abſetzung des Großfürſten Nikolai zu dementieren und geht daxüber hinweg, indem ſie der Übernahme des Oberbefehls durch den Zaren lauge Axtikel widmet, in denen ſie erklärt, daß abgeſehen von Folgen ſtrategiſcher Art der Zar durch ſeine Anweſenheit im Heere in jedem Sol⸗ daten neue Begeiſterung für die heilige Sache Rußlands erwecken wind. Die biefe ſymboliſche Bedeutung be⸗ ſtehe darin, daß der Landesvater in dem Augenblick, wo der Boden Rußlands durch die Deutſchen entweiht zu werden beginne, ſich ſelbſt an die Spitze des Landesheeres ſtelle, um den Eindringling wieder zu verjagen. Die Enthebung des Großfürſten Nigolai vom Oberbommando. Petersburg, 9. Sept,(WB. Nichtamt⸗ lich.) Großfürſt Nikolaus iſt nach dem Kau⸗ kaſus abgereiſt. Berlin, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Wie der Voſſiſchen Zeitung zum Rücktritt des Groß⸗ 33 8388 — verſendet. Dies 2. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten,(Nüttagblatt) Freitag, den 10. September 1915. fürſten Nikolai gemeldet wird, war deſſen Poſten Rußki angeboten, von dieſem aber ab⸗ gelehnt worden. Vorerſt wird General Alexe⸗ jew die militäriſchen Operationen leiten. Bereits nach dem Fall von Breſt⸗ Litowsk hat der Großfürſt ſelbſt den Zaren gebeten, ihn von dem Ober lzu befreien, aber erſt nach der Aufgabe von Grodno hat der Zar dieſe Frage in einer Sonderſitzung des Miniſterrats zur Entſcheidung gebracht. Der Großfürſt ſei freiwillig, jedenfalls nicht widerwillig gegangen. Ein engliſches Urteil. Berlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) „Daily Chronicle“ nennt es ſelbſtverſtändlich, daß der Zar in dieſer ernſten Kriſe den Ober⸗ befehl übernimmt. Der Zar ſei der Vater ſeines Volkes in einem Sinne, der für die weſtlichen Völker ſchwer zu verſtehen ſei.„Rät⸗ ſelhaft iſt die Stellung des Großfürſten Niko⸗ Jai“, fährt das Blatt fort.„Obwohl in dem Er⸗ laß des Zaren einige herzliche Redewendungen ſich finden, ſieht es darnach aus, als ob dieſer merkwürdige Mann vorderhand verſchwinde. Natürlich konnten nicht zwei zugleich Oberbefehlshaber ſein und eine Aen⸗ derung der Stellung des Großfürſten war alſo unvermeidlich; aber daß er nach dem Kauka⸗ ſus verſetzt wird, macht den Eindruck, daß er beiſeite geſchoben wird und dies ge⸗ ſchreht in dem kritiſchſten Augenblick der ruſſiſchen Geſchichte. In dem Tagesbefehl, den der Großfürſt an Heer und Flotte richtete, findet man keine Spur von Klage oder Groll. Er iſtloyal und ein Zeug⸗ nis eines hohen männlichen Charakters. Den⸗ noch macht die Entfernung des Generaliſſimus nach dem Kaukaſus einen überaus düſtern Eindruck. Wir fürchten, daß Berlin ſeine Freude darüber haben und die Welt darin einen Beweis erblicken wird, daß er als Oberbefehlshaber verſagt hat. Eine derartige Vorausſetzung wäre aber un⸗ gerechtfertigt gegenüber dem fähigen und un⸗ eigennützigen Manne. Die Deutſchen haben gegen die Ruſſen große Erfolge erzielt, aber die Strategie des Großfürſten iſt weder beim Aufmarſch, noch beim Rückmarſch verfehlt ge⸗ weſen. Das türliſch⸗bulgariſche Abkommen. Soffa, 9, Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach Meldungen hieſiger Blätter äußerte Miniſterpräſident Radoslawo weeiner Ab⸗ vrdnung von Mitgliedern der Sobranje gegen⸗ über, daß die Beziehungen Bul⸗ gariens zur Türkei ausgezeich⸗ net ſeien. Bulgarien ſei faktiſch bereits im Beſitz der Bahnlinie nach Dedeagatſch. Die Stellung des Miniſteriums ſei ſehr feſt. Es rechne auf Vaterlandsliebe ſeiner politiſchen Gegner, namentlich der Bauernbündler, und beabſichtigt nicht, die Sobranje aufzulöſen. Radoslawow glaube nicht an ein gemein⸗ ſames Vorge hen Serbiens, Ru⸗ mäniens und Griechenlands gegen Bulgarten. Falls Bulgarien kämpfen müſſe, werde es dies nur auf einer Front zu tun brauchen. JBerlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Sofia wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet: Der Präfekt des bulgariſchen Grenzbezirkes Haskovo und der Wali von Adrianopel er⸗ Der Krieg des Jahres 1020. Mit einem witzigen Einfall, der aber des ernſten Hintergrundes nicht entbehrt, ſucht die Newyorker Zeitſchrift„Fatherland“ den Vierverbandsfreunden unter ihren amerika⸗ niſchen Landsleuten klarzumachen, wie es mit der Union wohl beſtellt ſein würde, wenn ihr einmal das Schickſal blühte, gegen das zur⸗ zeil die Zentralmächte ankämpfen: Amerika tm Krieg mit den Verbündeten! Dieſe Mahnung geſchieht in Form eines Zu⸗ kunftsromans, der zugleich ſeine ſati⸗ riſchen Pfeile gegen die Allerweltslügenpreſſe politiſche Märchen für Er⸗ wachſene lieſt ſich ſo unterhaltend, daß wir hier wenigſtens das 1. Kapitel in deutſcher Aberſetzung geben möchten: Der Krieg des Jahres 1920. Tagebuch von Guſtav Bauerfeldt, Kriegsberichterſtatter der Berliner„Rundſchau“. 1. Kapitel. Die engliſche Flotte zerſchneidet die Kabel. Die Vereinigten Staaten im Krieg! Die Vereinigten Staaten im Krieg mit den Verbündeten! Die Vereinigten Staaten im Krieg mit Eng⸗ land, Japan, Rußland und Frankreich! Dieſe Worte tönten ſeit Wochen in ſie gingen mir nicht aus dem Kopf, ſi u drin wwie die verricten eilen eines hielten den Auftrag, die Einzelheiten der Uebergabe des abgetretenen türkiſchen Gebiets zu vereinbaren. Die Grenze läuft längs des Tundſchafluſſes bis zur Maritza und über⸗ ſchreitet einige Kilometer ſüdlich von Adriano⸗ pel die Maritza, auf deren öſtlicher Seite ſie bis zur Flußmündung weiter geht, ſo daß Enos bulgariſch wird. Auf der Anfangsſtrecke von nahe Adrianopel bis Soflu iſt ſie ſchon öſtlich der Maritza 2 Kilometer breit. Von Soflu bis Enos erweitert ſie ſich ſtellenweiſe bis zu 8 Kilometer. Maßgebend war hierbei der Geſichtspunkt, daß die Eiſenbahn mehr als auf Kanonenſchußweite von der Grenze liegen ſoll. Miniſterpräſident Radoslawow erklärte geſtern einer Abordnung, daß Bulgarien kei⸗ nerlei Verpflichtungen für die Abtretung gegenüber der Türkei übernommen, vielmehr die Entſchädigung zum Lohn für ſeine bis⸗ herige Neutralität erhalten habe. Rein Abkommen zwiſchen Rumänien und dem Vier⸗ verband. Baſel, 9. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Mailänder Meldung der„Basler Nachrichten“ bezeichnen die amtlichen rumä⸗ niſchen Zeitungen die Nachricht von einem zwiſchen Rumänien und dem Vierverband zu⸗ ſtande gekommenen Abkommen als falſch. Serbiens Bartnäckigkeit. Berlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem Haag wird dem L Lokalanzeiger gemel⸗ det: In diplomatiſchen Kreiſen im Haag ver⸗ nimmt man mit Beſtimmtheit, daß Serbien trotz des von den Vierverbandsmächten aus⸗ geübten Druckes die bulgariſchen For⸗ derungen über Mazedonien abgelehnt hat; wenigſtens hat ſich Serbien gewei⸗ gert, die bulgariſchen Vorſchläge gemäß der bulgariſchen Faſſung und ihrem ganzen Um⸗ fange nach anzunehmen. Griechenlands Ablehnung. ABerlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Genf wird der„Tägl. Rundſch.“ gemel⸗ det: Der Matin meldet aus Athen, daß Grie⸗ chenland unter dem Zwange der Verhältniſſe die Note des Vierverbandes auf Eintritt in die Mächtegruppe amtlich abge⸗ lehnt habe. Die Antwort Griechenlands ſei am Montag überreicht worden. 8* Paris, 9. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Mel⸗ dung der Agence Havas. Dem„Echo de Paris“ wird aus Saloniki gemeldet, der grie⸗ chiſche Miniſter für Straßen und Verkehrs⸗ weſen habe Unterhandlungen mit Bulgarien und Rumänien angeknüpft, um Waren⸗ transporte über Saloniki, dem einzigen offenen Hafen des Aegäiſchen Meeres, zu orga⸗ niſieren. Griechenland könnte ſo bulgariſches und rümäniſches Getreide erhalten. Der Urieg mit Italien. Am Iſonzo. Berlin, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Kom⸗ mandant der am Iſonzo kämpfenden Armeen, General der Infanterie von Boroevic, äußerte ſich dem Vertreter der„Voſſiſchen Zeitung“ gegenüber über die Lage an dieſer Front: Ich kann nur ſagen, daß die S it uationglän⸗ zend ſteht. Ich könnte ſie mir überhaupt garnicht beſſer denken. futuriſtiſchen Gedichts; in ihrer Ironie. Die Vereinigten Staaten im Krieg, um ſich ſchlagend wie ein Rieſe, der plötzlich überfallen und zu Boden geſchlagen wird von erbarmungsloſen Feinden. Vor kur⸗ zem noch lächelten ſie durch eine Maske der Freundſchaft, und jetzt zielen ſie nach ſeinem Herzen von allen Seiten. Von dem Augenblick an, in welchem die Schreckensnachricht rund um die Erde gekabelt wurde, bat ich meine Zeitung um Erlaubnis, nach Amerika zu gehen, aber meine Bitte hatte keinen Erfolg. Die allgemeine Stimmung in Deutſchland war gemiſcht aus Gleichgültiglkeit und Genugtuung.„Die Verbündeten balgen ſich jetzt untereinander!“ meinten die Deutſchen mit einem Achſelzucken: ein durchaus natür⸗ liches Empfinden, wenn wir bedenken, wie viele von ihnen noch in Trauer waren um ihre von amerikaniſchen Kugeln und Schrapnells ge⸗ mordeten Söhne, Männer, Väter und Gelieb⸗ ten. Aber ich hatte recht angenehme Erinne⸗ rungen an Amerika, abgeſehen von den Unan⸗ nehmlichkeiten, die ich dort in den aufgeregten Tagen des Sommers 1915 auszuſtehen hatte. Ich wollte die wirklichen Vorgänge kennen⸗ lernen und ſie den Deutſchen ſchildern. Ich dachte darau, daß ſie die Opfer der engliſchen Nachrichtenüberwachung ſein würden, ebenſo wie es die Amerikaner während des Weltkriegs geweſen waren. Die erſte Tat der engliſchen Flotte war die Zerſchneidung der amerikaniſchen Kabel. Gleich⸗ zeitig zerſtörten britiſche Spione die zwei draht⸗ loſen Stationen in Tuckerton und Sayville. Da ſte allein die außerengliſche Verbindung dar⸗ ſie waren erſchreckend Dichtung und wahrheit. JBerlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Lugano wird der„Voſſiſchen Zeitung“ gemeldet: Kein Wort des Kommentars geben die heutigen Mailänder Morgenblätter zum wichtigen lis des Tages wegen des Rücktritts des Großfürſten Nikolajewitſch, zu dem ſie offenbar nicht Stellung zu nehmen wagen. Der heutige Generalſtabsbericht Cadornas enthält die Wendung: Angeſichts der ſtarken feindlichen Verteidigung in von Natur furchtbarer Stellung kam unſere Offen⸗ ſive im Cadore zum Stillſtand. Dies bedeutet: „Unſer Angriff iſt zuſammengebrochen“. Aber die Überſchrift für die Leſer lautet:„Die ita⸗ lieniſche Offenſive im Seytentale“. Ein Cazarett im Quirinal. Berlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Aus Lugano wird gemeldet: Im Quirinal iſt nunmehr ein auf Koſten der Königin gegrün⸗ detes Lazarett eingerichtet. Sämtliche Pracht⸗ ſäle des erſten Stockes, die früher höfiſchen und repräſentativen Zwecken, wie Diplomaten⸗ empfängen und Hofbällen dienten, ſind in Ver⸗ wundetenſäle umgewandelt und tragen nicht mehr ihre alten hiſtoriſchen Namen, ſondern ſind nach den zuerſt mit der Tapferkeitsmedaille aus⸗ gezeichneten Soldaten benannt. In dem großen Balkonſaal, von deſſen Logia aus Kaiſer Wil⸗ helm ſo oft ſich dem jubelnden römiſchen Volk zeigte, ſind Operationstiſche aufgeſtellt. Jeder Inſaſſe des Spitals wird von der Königin und den Prinzen andauernd beſucht und erhält beim Verlaſſen reiche Geſchenke. Der Papſt hat das Interdikt über die Cappela Paoline im Quirinal aufgehoben. Die Kapelle dient den im Quirinal untergebrachten Verwundeten. Seit 1870 konnte im Königsſchloß kein Gottesdienſt ſtattfinden. Die italieniſchen Truppenverſchiebungen gegen die Schweiz. EJBerlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Chiaſſo wird dem„Lokal⸗Anzeiger“ ge⸗ meldet: Die Richtigkeit der Meldung, wonach bedeutende italieniſche Truppenverſchiebungen gegen die Schweizer Grenze ſtattfinden, wird von der italieniſchen Preſſe mit außerordent⸗ licher Heftigkeit und einem Schwall von Ver⸗ balinjurien beſtritten; nur Deutſchland ſei zu einer ſolchen Infamie fähig. Nach dem„Corriere della Sera“ genügt der Hinweis auf die von Frankreich und Italien wiederholt gemachte Anerkennung der ſchwei⸗ zeriſchen Neutralität, um der„tendenziöſen gehäſſigen Erfindung“ die Spitze abzubrechen. Dieſe Abſicht wäre aber auch für Italien und Frankreich ein militäriſches Unding, da der Anmarſch in die von ihren Bergen und präch⸗ tigen Truppen verteidigbe Schweiz ſopiele Opfer koſten würde, die in keinem iſſe zu den Der Sestrieg. Unſere Unterſeeboote. Baſel, 9. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Pariſer Meldung des„Corriere della Sera“ macht die Tatſache, daß die deutſchen Tauchboote jetzt auch im Bereiche der franzöſiſchen Schiffahrtslinien ope⸗ rieren, in Marinekreiſen großen Eindruck. Bis⸗ her ſeien ſie nur bis zu der Inſel Queſſant ge⸗ kommen, aber nun tauchten ſie auch im Atlan⸗ tiſchen Ozean bis zu der Grondemündung auf, wo ſie bereits drei ver⸗ ſenkt hätten. * Berlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“ gemeldet: In Auſtralien macht ſich das Jeblen on Kali alsen, ſtell ten, kamen nun alle Nachrichten über die Vorgänge in Amerika in Londoner Aufmachung an den Leſer. Was Tatſache war oder Fälſchung oder Erfindung, konnte man lediglich vermuten. London, 19. Juli. Nachrichten von ver⸗ ſchiedenen Punkten der amerikaniſchen Küſte verraten eine ſo paniſche Verwirrung, daß es zweifelhaft erſcheint, ob den verbündeten Streit⸗ kräften irgendein beachtenswerter Widerſtand entgegengeſetzt werden kann. Die Einwohner aller Großſtädte der öſtlichen Staaten fliehen zu Hunderttauſenden und verkriechen ſich in den Wildniſſen an den Uſern des Ohio und Miſſi⸗ ſſippi. Zahlreiche ſchwere Unglücksfälle er⸗ eigneten ſich bei der Flucht aus Newyork. Die Brooklynbrücke ſtürzte geſtern zuſammen unter der Laſt der Flüchtlinge, wobei zahlreiche Todesfälle zu verzeichnen waren. Eine Reihe von Zügen ſtieß in dem Tunnel der Penſyl⸗ vania⸗Eiſenbahn zuſammen und einer von ihnen fing an einer der unvermeidlichen Vankee⸗ zigarren Feuer. Tauſende von Männern, Frauen und Kindern fanden dabei einen jäm⸗ merlichen Erſtickungstod. Eine Anzahl von Fährbooten iſt geſunken. Die wohlhabenden Einwohner, welche am erſten Tage noch nicht die Flucht ergriffen hatten, wurden von den ärmeren Bewohnern des öſtlichen Newyork an⸗ gegriffen; ihre Automobile wurden ihnen ge⸗ nommen und ihre Häuſer eingeäſchert. Caracas, Venezuela, 21. Juli. Die ſüd⸗ lichen Staaten der Union erleben jetzt die Ver⸗ geltung für ihre jahrhundertelange Unter⸗ drückung der Neger. Die Schwarzen ſind über⸗ all im Aufſtand und haben die Weißen unter swifchen Weiße Männer, eſfen großen Verluſten beſtegt. vor dem Kriege aus Deutſchland bezogen wurde⸗ merklich fühlbar. Nach Meldungen aus Mel⸗ bourne fehlt es in der Landwirtſchaft an den üblichen Düngemitteln Die Franzoſen im Oberelſuß SRͤ. Straßburg, 9. September. Die Franzoſen wiſſen nicht, was ſie alles anſtellen ſollen, um die Welt inmmmer wieder dadurch in Erſtaunen zu ſetzen, daß es ihnen tatſächlich gelungen iſt, ein paar Quadrat⸗ meilen deutſches Land feſtzuhalten. Im„Jour⸗ nal de Genevé“ und andeven franzöſiſchen und ausländiſchen Blättern werden in letzter Zeit fortwährend Schilderungen aus dem von den Franzoſen noch beſetzten kleinen Teile des Oberelſaß veröffentlicht, welche ſich in der Lobpreiſung der durch die Franzoſen in dieſem Gebiet geſchaffenen Verhältniſſe nicht genug tun können: Die Erſetzung der deutſchen Ver⸗ waltung durch die franzöſiſche ſei dem Er⸗ oberer ſehr leicht geworden, der Geiſt der Be⸗ völkerung ſei befriedigend, die zweifelhaften Elemente ſeien in den erſten Tagen nach Frankreich entſandt worden, die Zurückgeblie⸗ benen ſeien der Regierung günſtig geſinnt. Überall würden die Vekanntmachungen in franzöſiſch und deutſch angeſchlagen. Die bei⸗ behaltenen Beamten würden von der fran⸗ zöſiſchen Regierung voll bezahlt. Auf dem Gebiet der Kirche und Schule ſei den Fran⸗ zoſen ihre Miſſion gelungen. Es lohnt ſich nicht, dieſe und andere Be⸗ hauptungen im einzelnen zu widerlegen. All dieſe roſenroten Schilderungen von den herr⸗ lichen Zuſtänden in dem okkupierten Gebiete im Südweſtzipfel des Deutſchen Reiches ſind lediglich Phantaſjeprodukte der Franzoſen. Durch manche Flüchtlinge aus dem neu eroberten franzöſiſchen Gebiete, denen es trotz allen Sperrmaßnahmen glückte, auf deutſchen Boden zu gelangen, iſt hier längſt bekannt, daß die Lage der betreffenden Grenz⸗ bewohner tatſächlich eine ſehr traurige und beklagenswerte iſt. In den durch den Krieg gefährdeten Ge⸗ bieten, ſo in Thamn und Umgebung, im hin⸗ teren Münſterkal, im Maasmünſtertal, find Tauſende von Elſäſſern in das Innere von Frankreich abtransporbiert worden, wo ſie ſich ſelbſt überlaſſen der ſchwerſten Not preis⸗ gegeben find. Die Kranken, Alten und Schwachen, die unmündigen Kinder und hilf⸗ loſen Müttev ſtarben in den franzöſiſchen Konzentrationslagern. Die Zurückgebliebenen aber find täglich allen Kriegsnöten ausgeſetzt. Die Zahl derjenigen, die durch Kugeln und Granaten bei ihrer Arbeit auf dem Felde oder in ihren Häuſern verletzt wurden, iſt eine ſehr erhebliche. Auch ſind die okkupierten Be⸗ wohner, wie Berichte aus Stoßweier, Ampfers⸗ bach und anderen Orten dartun, vielfach mo⸗ natelang zu ſchweren Fronden, Schanzarbeiten und Wegebauten herangezogen worden. Im vergangenen Winter liiten die Okku⸗ pierten buchſtäblich den bitterſten Hun⸗ get, da es den Franzofen bei den ſchwierigen Transportverhältniſſen über das Gebirge faſt unmöglich war, das heiß unnſtrittene Gebiet auch nur nrit den allernotwendigſten Lebens⸗ mitteln zu verſorgen. Mit banger Sorge ſehen ſie dem Winter entgegen. Da ihnen das Be⸗ treten des Waldes bei ſtrenger Strafe ver⸗ boten iſt, fehlt es ihnen an dem allernotwen⸗ digſten Heiz⸗ unnd Brennmaterial. Die Segnungen der franzöfiſchen Kultur dürften dir allermeiſten unter ihnen mit recht gemiſchten Gefühlen begrüßen. Die von den Franzoſen beſetzten Gebiete gehören faſt aus⸗ ſchließlich dem rein deutſchen Sprachgebiete an. Frauen und Kinder ſind in Konzentrattons⸗ lagern geſchleppt, und eine Negerrepublik mit Birmingham als Hauptſtadt iſt errichtet wor⸗ den. Eine Negerarmee befindet ſich im Vor⸗ marſch und wird ſich mit den verbündeten Ja⸗ panern und Mexikanern vereinigen, die be⸗ reits in Texas eingedrungen find. Halifax, 24. Juli. Die kanadiſchen, indi⸗ ſchen und japaniſchen Truppen gewinnen an⸗ dauernd Raum im Oſten und Weſten. Die Ein⸗ mahme von Newyork ſteht unmittelbar bevor. Tokio, 24. Juli. Die japanſſchen Streit⸗ kräfte ſind nunmehr unbeſtrittene Herren der Staaten Waſhington, Oregon und Texas. Ganze Regimenter japaniſcher Reſerviſten aus Südamerika ſind in Kalifornien gelandet. Die japaniſche Flotte hat die Weſtküſte vollkommen blockiert. Noch drei amerikaniſche Schiffe wur⸗ den geſtern im ſüdlichen London, 25. Juli. Als Antwort auf die Frage, die geſtern Mr. Herbert Wilkes im Parlament ſtellte, um die Vorſchäge der Regie⸗ rung über die Teilung von Nordamerika zu erfahren, ſagte Mr. Asquith: „Ich bin augenblicklich nicht in der Lage, dieſe Angelegenheit bis auf den Grund zu erörtern. Ich bin glücklich, ſeſtſtellen zu können, daß ſo⸗ wohl unſere eigenen Intereſſen, wie auch die⸗ jenigen unſerer Verbündeten in keinerket Hin⸗ ſicht zu einem Streit führen können. Das na⸗ türliche Verlangen Rußlands nach der Seeküſte von Alaska muß ſorgfältig in Erwägung ge⸗ —. werden, und ebenſalls die Wünſche Kana⸗ das bezüglich einer Beri Kanada und Alaska. der Grenze Ocupttnter- — „ 7 . Freddag, ben 10. Septentber 1918. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) à Seite. Ihre Bewohner verſtehen kein Wort fran⸗ zöſiſch können auch die franzöſiſchen Blätter nicht leſen, mit denen ſie überſchwemmt Zu den traurigſten und von den deutſchen Kindern am ſchmerzlichſten empfundenen Er⸗ rumgenſchaften des Franzoſenkums gehört aber der dem okkupierten Gebiet aufgedrun⸗ gene franzöſiſche Unterricht, der im Anfang meiſt von franzöſiſchen Soldaten erteilt wurde und die kläglichſten Reſultate erzielte. Die deutſchen Lehrer wurden meiſt als Geißeln ins Innere Frankreichs abgeführt. Lehr⸗ perſonen, ſoweit ſie geblieben ſind, erhalten die kläglichſten Bezahlungen und werden zu allen möglichen Dienſtleiſtungen herangezogen. Die Eintragungen auf dem Standesamt erfolgen in franzöſiſcher Sprache. Der fran⸗ zöſiſche Steuerzettel erſchien ſehr bald bei den Annektierten. Die Gerichtsverhandlungen werden in franzöſiſcher Sprache geführt, ob⸗ wohl Kläger und Angeklagte nur des Deut⸗ ſchen mächtig ſind. Die Militärjuſtiz hat in Thann in ihrer ganzen Strenge gewaltet. Mehrere Perſonen ſind wegen angeblicher Spionage hingerichtet worden. Alles in allem ſind die annektierten elſäſ⸗ ſiſchen Grenzbewohner jedenfalls in einer äußerſt bedrückten Lage. Die meiſten unter ihnen düirften den Tag herbeiſehnen, an dem ſie durch unſere kapferen Truppen von der welſchen Zwangsherrſchaft befreit werden. Entlaſtung der Gerichte. Berlin, 9. Sept.(WTB. Amtlich.) Die zunehmenden Einberufungen zum Heeresdienſt bringen es mit ſich, daß Richter, Staats⸗ anwälte, Gerichtsſchreiber und andere Gerichts⸗ beamte ſowie Rechtsanwälte in wachſender Zahl ihrer Tätigkeit im Bereiche der Rechts⸗ pflege entzogen werden. Nach den Erfahrun⸗ gen, die namentlich innerhalb der preußiſchen Juſtizverwaltung gemacht worden ſind, iſt zu befürchten, es werde bei längerer Dauer des Krieges nicht mehr möglich ſein, eine zuver⸗ Zäſſige und ſchnelle Rechtſprechung mit den verfügbar gebliebenen Kräften zu gewährlei⸗ ſten. Jede auch nur geringfügige Störung oder Verzögerung der Rechtspflege müßte not⸗ wendig nachteilige Rückwirkungen auf das Wirtſchaftsleben ausüben. Um ſolchen Beein⸗ krächtigungen, die in der jetzigen Zeit von be⸗ ſonderem Nachteile ſein würden, vorzubengan, hat der Bün desriat am 9. September auf Grund des§ 3 des Ermächtigungsgeſetzes eine Verordnung zur Entlaſtung der Gerichte erlaſſen, die für das Gebiet des bürgerlichen Streitverfah⸗ rens eine Reihe Vereinfachungen und Erleichterungen vorſieht. Insbeſondere wird für Verfahren vor Land⸗ gerichten wie vor Amtsgerichten ein notwen⸗ diges Mahnverfahren eingeführt, um die Zahl der mündlichen Verhandlungen zu verringern. Das Verfahren vor Amtsgerichten ſoll durch Ausgeſtaltung des Sühne⸗ verfahrens und Vereinfachung des Verfahrens in geringfügigen Streitſachen entlaſtet werden. Zu dieſem Zwecke wird den Amtsgerichten Anſtellung eines Sühneverſuchs zur Pflicht ge⸗ macht. Zugleich werden Sachen mit einem Streitwerte von nicht über 50 M. und Pri⸗ vatklageſachen auf Koſtenerſtattungs⸗ pflicht beſchränkt. Die Zuläſſigkeit von gewiſſen Rechtsmitteln, insbeſondere Beruf⸗ ung gegen Endurteile, wird durch dung mit Muſtlinſtrumenten, üßer die Be⸗ einen den Betrag von 50 M. überſteigenden läſtigung von Mitreiſenden durch dieſe Herr⸗ Wert des Beſchwerdegegenſtandes bedingt. ſchaften männlichen und weiblichen Geſchlechtes, —— 2 eeereeeeee Nrr— zweifellos der pazifiſchen Küſte. Es wird s ſich als praktiſch erweiſen, den größeren Teil der Vereinigten Staaten der unmittelbaren Ver⸗ waltung des Kolonialamts zu unterſtellen, wäh⸗ rend die Vereinigung einiger Grenzſtaaten mit Kanada ſelbſtverſtändlich iſt. Wir bemerken in vielen Staaten das Vorwiegen einer freund⸗ ſchaftlichen Geſinnung uns gegenüber, und wir erwarten, daß die Einwohner dieſer Staaten, die engliſches Blut in den Adern haben und mit uns die angelſächſiſchen Ideale und die eng⸗ liſche Bibel teilen, in hohem Maße erfreut ſein werden, ſich von denjenigen Staaten loszulöſen, deren ausländiſche Zuſammenſetzung den JFort⸗ ſchritt der Zivtliſation verhindert hat. Wenn es uns gelingt die Union zu zerbröckeln, ſind wir Herren der Lage.“ In Beantwortung auf eine Anfrage, welche Maßregeln die Heeresleitung zu ergreiſen ge⸗ denke gegenüber den da und dort ausgebroche⸗ nen Widerſetzlichkeiten, erklärte Lord Kitchener: „Die militäriſche Notwendigkeit kennt nur ihr eigenes Geſetz, welches ſtreug und gründlich vorgeht. Wir werden die Gegenmaßregeln er⸗ greifen, welche die Notwendigkeit von uns er⸗ fordert.“ London, 7. Aug. Die Admiralität teilt mit, daß die„Queen Eliſabeth“ und der„Overpowe⸗ ring“ die Forts von Sandy Hook beſchoſſen und. zum Stillſchweigen gebracht haben. Eine Schiffsladung mit argentiniſchem Fleiſch, welche die Blockade zu durchbrechen ſuchte, wurde als Priſe erklärt, Das Kriegsminiſterium teilt mit, daß in Rocheſter eine Revolte ſtattfand, worauf General Hughes, der Befehlshaber der kanadi⸗ ſchen Armee die Zerſtörung der Stadt anordp⸗ Einige weitere Neuerungen der Verordnung hinſichtlich der Urteilsfindung, Darſtellung des Tatbeſtandes im Urteil und Urteilsausferti⸗ gung ſind von weniger einſchneidender Be⸗ deutung. Namentlich für die Verhältniſſe in Groß⸗Berlin, aber auch anderwärts, beachtlich iſt die Vorſchrift, nach der künftig im Ver⸗ fahren vor Landgerichten ein Rechtsſtreit bei Unzuſtändigkeit der angegangenen Gerichte durch Beſchluß an das zuſtändige Gericht ver⸗ wieſen werden kann. Die Bedingung, die der ſpäteren Neu⸗ geſtaltung des bürgerlichen Streitverfahrens nicht vorgreifen ſoll, vielmehr nur für die Zeit der durch den Krieg geſchaffenen beſonderen Verhältniſſe gedacht iſt, tritt am 1. Oktober 1915 in Kraft. Die amtliche Begründung wird im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht werden. ANus Stadt und Land. Mannheim, 10. September 1915. Perſonalveränderungen der Armee innerhalb des 14. Armeekorps. Zum Vorſtand des Kontrollbüros der Garde wurde ernannt: Frhr. v. Kleiſt, Mafor z. D.(Mannheim), zuletzt Batail⸗ lons⸗Kommandeur im Gren.⸗Regt. Nr. 110. Es wurden befördert: Zu Leutnants die Offizieraſpiranten: Walch(Lörrach) i. Ldw.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 109; Göhringer(Donaue igen) t. 1. Landſt.⸗ Inf.⸗Batl. Freiburg; Niemann(Mann⸗ heim) bei d. Etapp.⸗Sammel⸗Komp. Nr. 73 Wiedemann(Mosbach) im Leib⸗Gren.⸗ Regt. Nr. 109; Walther(Heidelberg) im 2. Landſturm⸗Inf.⸗Batl. Heidelberg; Walder (Karlsruhe) im Feldſcheinwerferzug Nr. 221; Keßler, Feldwebelleutnaut, im Landw.⸗Inf.⸗ Rgt. Nr. 109; Jennrich, Feldw., im Inf.⸗ Regt. Nr. 169, jetzt im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 250. Zu Leutnants vorläufig ohne Patent die Fähnriche: Müller, Kohl, Koch, Aretz, Rhein, Schliesmann, Merkle, Schiel im Inf.⸗Regt. Nr. 112; Oeftering im Inf.⸗ Rgl. Nr. 131, jetzt im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 40; v. d. Laden im Inf.⸗Regt. Nr. 111. Zum Fähnrich und gleichzeitig zum Leut⸗ nant vorläufig ohne Patent wurde be⸗ fördert: Deſſauer(Adolf), Unteroff., im Inf.⸗Regt. Nr. 70 unter Verſetzung in d. Inf.⸗ Regt. Nr. 112. 0 „azu Fähnrichen die Unteroffiz.: Mong s ind Landw.⸗Inf.⸗Erſ.⸗Regt. Rr. 2, unter Be⸗ laſſung in dieſem Regt. und unter Zuteilung zum Inf.⸗Regt. Nr. 112 Freund im Reſ.⸗ Inf.⸗Regt. Nr. 110, unter Belaſſung in dieſem Rgt. und unter Zuteilung zum Inf.⸗Regt. Nr. 66. Zum Oberleutnant der Leutnant d. Reſ: Barre d. Inf.⸗Regts. Nr. 113, jetzt bei der Feldflieger⸗Abteilung Nr. 37. * Militäriſche Beförderung. Zum Gefreiten befördert wurde der ſeit dem 4. Auguſt 1914 im Felde(Vogeſen) ſtehende 18jährige Kriegsfrei⸗ willige Friedrich Spyez, Sohn des Ingenieurs Friedrich Soyez von Mannheim, wegen tapferen Verhaltens vor dem Feinde. An Kriegsunterſtützungen wurden für die Sladt Mannheim nebſt Vororten bis 1. Septem⸗ ber 1915 6783 402 M. 86 Pfg. ausbezahlt, da⸗ von trägt das Reich 3803 983 M. 19 Pfg. * Die Giſenhahnverwaltung gegen bie Au wüchſe des Ausflüglerweſens. Aus Mainz wird uns berichtet: In der letzten Zeit haben ſich die Klagen über das ungebührliche Ver⸗ halten von wilden Ausflüglern im Taunus, über ihre der Zeit widerſprechende auffällige Klei⸗ nete. niſche Verbündete in North Jakima, Waſh. Wenn man von dieſen Nachrichten auch nur die Hälfte glaubte, waren ſie immerhin beun⸗ ruhigend genug. Ueber das Schickſal von Rocheſter, North Jaktma und anderer ſonſtwie rwähnter Städte konnte kein Zweifel herrſchen die geübte Vergeltung war hart und durchgrei ſend. Ich erinnerte mich an Töwen, ſvo wir nur ein Sechſtel der Stadt zerſtört hatten, in⸗ dem wir einen ſcharfen Unterſchied machten zwi⸗ ſchen den Straßen, in denen aus dem Hinter⸗ halt geſchoſſen wurde, und denjenigen, in denen alles ruhig geblieben war. Ich wunderte mich über Lord Asquith, der Wort für Wort den Satz wiederholte, den Kitchener im Jahre 1914 mit Bezug auf das Deutſche Reich gebraucht hatte:„Wenn wir den Bundesſtaat in ſeine Einzelſtaaten auflöſen könnten, ſind wir Herren der Lage.“ Jedermann in Deutſchland glaubte, das Eude ſei da, als die Nachricht von der Gefangennahme der ganzen amerikaniſchen Armee berhreitet wurde, aber als wenige Tage ſpäter engliſche Nachrichten gleichzeitig mit einigen kaniſchen Meldungen offenſichtlich gen geben mußten, daß die erſten zwei Divyif der kanabiſchen Armee in die Fli ſeien durch eine Freisollligen⸗Truppe hrung des Kongreßmitgliedes Shason'Ha⸗ gan,, veranlaßte mich meine Zeitung, die ſich meiner früheren Bekanntſchaft mit dieſem jun⸗ gen Politiker und jetzigen Armeeführer er⸗ die das gute deutſche Wandern in Mißkredit bringen, derart vermehrt, daß nun auch die Eiſenbahnverwaltungen, auf deren Linien ſich der Ausflugsverkehr vornehmlich abwickelt, gegen dieſe Auswüchſe einſchreiten. Sie ſtützen ſich dabei einmal auf die Beſtimmungen der Verkehrsordnung, daß Perſonen, die öffent⸗ liches Aergernis erregen und ein an groben Un⸗ fug grenzendes Benehmen zeigen, von der Mit⸗ fahrt oder Weiterfahrt auszuſchließen ſind. Den Fahrdienſtbeamten iſt ſtrengſtens bedeutet wor⸗ den mit allem Nachdruck und unnachſichtlich ein⸗ zuſchreiten und darauf zu achten, daß ſolche Ausflüglergeſellſchaften tunlichſt in Wagen mit innerem Durchgang Platz nehmen, um eine Ueberwachung zu ermöglichen. Auch einer Ver⸗ unkelung der Abteile durch Herablaſſen der Lampenſchirme ſoll entgegengewirkt werden. Es ſoll grundſätzlich verhindert werden, daß junge Burſchen und Mädchen in nicht beleuchteten Wagen zuſammen ſahren. Aehnlich wie die Bahnbeamten ſind auch die Polizeiorgane zum ſcharfen Einſchreiten veranlaßt worden. Man muß, um dieſe ſtrengen Maßnahmen, die man⸗ chem vielleicht übertrieben ſcheinen mögen, zu verſtehen, erlebt haben, in welcher Weiſe gerade im Taunus das wilde Ausflüglertum, daß es äußerlich gern dem Wandervogel gleich tut und ſich als ſolcher ausgibt, auftritt und hauſt, nicht nur hinſichtlich der äußeren Anſtandslehre, ſon⸗ dern direkt in ſittlicher Hinſicht. Die Belä gungen von anderen Leuten, die gegen das Ver⸗ halten dieſer Ausflügler aufzutreten wagen, laufen Gefahr, in ganz ungehöriger Weiſe mit Antworten bedacht zu werden, die nicht immer wiederzugeben ſind. * Für den badiſchen Opfertag am 19. und 20. September d. Is. hat, wie wir hören, der Bad. Landesverein vom Roten Kreuz Poſtkarten mit einem eigens zu dieſem Zweck angefertigten neuen Bilde des Großherzogspaares mit der Großherzogin Luiſe herſtellen laſſen, die ebenſo wie ein entſprechender Vorrat von dem ſchon im Jahre 1914 angeſchafften künſtlichen Eichenlaub in den nächſten Tagen den dem Badiſchen Landesverein angeſchloſſenen Frauenvereinen, Männerhilfsvereinen u. Orts⸗ ausſchüſſen vom Roten Kreuz der Amtsſtädte zugehen werden. Die Poſtkarten wie das Eichenlaub ſollen am 19. und 20. September zum Beſten des Roten Kreuzes durch Mädchen der oberſten Schulklaſſen auf öffentl. Straßen verkauft werden und es ſollen dabei auch ſonſtige Spenden für das Rote Kreuz geſammelt werden. Die Vereine der Amtsſtädte werden auf An⸗ fordern auch den Vereinen in den übrigen Städten und Landgemeinden des Bezirks einen entſprechenden Vorrat der Poſtkarten und des Eichenlaubs zum Vertrieb am 19. und 20. September abgeben; die Verſendung an alle Gemeinden des Landes hat ſich wegen der vor⸗ geſchrittenen Zeit als nichb durchführbar er⸗ wieſen. * Materländiſche Kompoſitivnen. Man ſchreibt 8: Eine 2 täahl wertvoller vaterländiſcher Kom⸗ poſitionen, geboren aus der Größe der Zeit und getragen von dem Empfinden der Hoheit des Welt⸗ geſchehens, hat den heimiſchen Komponiſten Bonitz zum Schöpfer. Viele von ihnen wurden von erſten Künſtlern erprobt und glänzend beurteilt, was natürlich den Künſtler zu weiteren Schöpfungen ermunterte, die ebenfalls eine Tiefe des Gemütes, Beſeelung des Teptes und eine Beherrſchung der Technik offenbaren, die zu den ſchönſten Hoffnun⸗ gen berechtigen. Von den Werken Bonitz's, die bisher zur Aufführung gelaugten(u. a. auch im hieſigen Friedrichspark) und von Zuhörern und Preſſe mit großem Intereſſe aufgenommen wurden, ſeien genannt: Kriegers Abſchied, Des deutſchen Kriegers Traum im Feindesland, Deutſchlands Kriegermarſch und weiter: deutſch⸗öſterr. Bundesmarſch.(den beiden Bundes⸗ kalſern gewidmet), Der deutſche U⸗Boot⸗Flolten⸗ maärſch(dem Andenken Weddigens), Der Rhein bleibt deutſch!(dem deutſchen Kronprinzen gewid⸗ met) und Die deutſche Siegesoubertüre(gewidmet der deutſchen Wehrkraft). Alle Liedor und Märſche zeichnen ſich aus durch Melodienreichtum, Klang⸗ ſchönheit, Aufbau und Technik, und würden wohl in kurzer Zeit die Vortragsfolge manchen Konzer⸗ tes bereichern, wenn dem Künſtler die Verwer⸗ tung ſeiner Schöpfungen nicht gehemmt wäre, in⸗ dem ihm die Mittel fehlen zur Inſtrumentation, 2 TS* WE N 882 50 N CCCCCTCTCTCCTCTCTTTTTTTCTTTTTTTCTCTTTT die die Vorbedingung zu einer Aufführung in der Oeffentlichkeit iſt. Wer helfen will, die Hemmniſſe des Künſtlers zu beſeitigen, der möge ſeine Adreſſe der Geſchäftsſtelle des„Mannheimer General⸗An⸗ zeigers“ mitteilen oder Beiträge dahin abführen. * Wegen Vergehens gegen die neue Markt⸗ ordnung hatten ſich geſtern 6 Händler vor dem hieſigen Schöffengericht zu verantworten. Weil ſie entgegen der Beſtimmungen auf dem Wochenmarkte vor 9 Uhr eingekauft hatten, di⸗ tierte ihnen das Bezirksamt je 20 Mark Geld⸗ ſtrafe. Damit nicht zufrieden, erhoben ſie Em⸗ ſpruch mit dem ſie aber keinen Erfolg hatten. Sie ſtützten ſich darauf, daß ſie angenommen hätten, die Beſtimmungen wären wieder außer Kraft getreten, einer der Angeklagten behauptete vorher beſtellt zu haben. Dieſes„Iſt ſchon be⸗ ſtellt und verkauft“ mußte das kaufendeßßublikum ja oft hören, die Polizei hat nun einen Riegel vorgeſchoben, daß das Publikum auf dieſe Weiſe nicht belogen werden kann. Als verkauft gelten nur die geſchloſſenen Körbe, die ſchon beim Eintreffen der Großhändler auf dem Markte einen Anhängezettel mit der Adreſſe des Käu⸗ ſers tragen und ſofort an dieſen abgeliefert werden. Zwei der Angeklagten ſahen, daß mit ihrem Einſpruch nichts erreicht werden würde und nahmen ihn in letzter Minute zurück, bei den übrigen blieb es bei der bezirksamtlichen Strafe und dazu kommen nun noch die Gerichts⸗ koſten. Selbſt in den Fällen, wo die familiären Verhältniſſe der Angeklagten ein möglichſt mil⸗ des Urteil erwünſchen ließen, konnte das Ge⸗ richt nicht auf eine geringere Strafe erkennen, um wirkſam gegen die Verteuerung der not⸗ wendigſten Lebensmittel vorgehen zu können. * Ein Herbſt wie ſeit einem Menſchenalter nicht. In dieſem Sinne drücken die Weinbauer im Grenzgebiet der Pfalz und der Provinz Rheinheſſen ihre Erwartungen für den bevor⸗ ſtehenden Herbſt aus. In vielen Orten vechnet man mit dem überreichen Ertrag von anderthalb Fuder auf den Morgen Weinberg. In den Plätzen am Rhein wird der Ertrag auf durch⸗ ſchnittlich ein Stück vom Morgen geſchätzt. Das ſind Mengen, wie man die erſt wiedertrifft, wenn man etwa 40 Jahre zurückgreift. Da Mitte der Woche im ganzen Weingebiet am Rhein, in zfalz, an der Moſel uſw. warmes helles Sonnenwetter anſtelle des überwiegend trüben und feuchten getreten iſt, ſo find auch in dieſer Hinſicht die beſten Vorbedingungen gegeben, um die guten Erwartungen noch zu verſtärken. An⸗ geſichts dieſer prachtvollen Ausſichten der Wein⸗ ernte hat das Kriegsminiſterium bereits verfügt, daß Winzer und Leute von verwandten Berufen nach Möglichkeit zu vierzehntägigem Ernteurlaub entlaſſen werden. * Die Weinleſe in Bad Dürkheim hat am Montag begonnen und übertrifft die Qualität des„Neuen“ alle Erwartungen; ja man ſpricht davon, daß derſelbe den 191ler übertreffen dürfte. Schon in den letzten Tagen waren zahlreiche Touriſten und Gäſte in Dürkheims Mauern, um den Wein zu koſten, namentlich die hieſigen Winzervereine waren ſtark frequen⸗ tiert. Für die nächſten Tage— namentlich Sonntage— dürfte auf ſtarken Beſuch zu rech⸗ nen ſein, da auch das prachtvolle Wetter zu lohnendem Ausfluge in Dürkheims Gegend rei⸗ zen wird. Für den Beſuch Bad Dürkheim bietet die„Elektriſche“ von Ludwigshafen⸗ Mannheim aſtündige Fahrgelegenheit mit er⸗ mäßigten Fahrpreiſen an Sonntagen und an Samstag nachmittagen. * Pfälzerſwald Verein E. VB. Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim. Am nächſten Sonn⸗ tag kommt die 9. Wanderung zur Ausführung. Dieſelbe beginnt in Lambrecht und führt über den Zigeunerkopf und Pflaſterberg zum idyl⸗ liſch gelegenen Forſthauſe Morſchbacherhof, wo man beim Förſter Roos gaſtliche Aufnahme findet. Der zweite Teil der Wanderung führt durchs Morſchbachtal und Stein bachtal zur ge⸗ brannten Buche und weiter zum ſagenum⸗ wobenen Siegfriedsbrunnen, wo wieder Raſt gehalten wird. Von hier aus iſt ein Beſuch des nur ½ Stunde entfernten Drachenfelſes mög⸗ lich. Alsdann geht es mit beguemer Steigung hinguf zum Salweidenkopf und auf hübſchem Pfade hinab zur Alten Schanze und durch das Gimmeldingertal nach Gimmeldingen u. Mus⸗ hach. Unterwegs kann nach? eder N Die deutſche Regierung hatte England ver⸗ ſprochen, daß unſere Schiffe nichts, was vom internationalen Geſetz als Konterbande be⸗ zeichnet iſt, an Bord haben würden, und die engliſche Flotte wagte nicht einmal, uns anzu⸗ rufen, als wir, einige hundert Meilen von der amerikaniſchen Küſte entſernt, an ihr vorbei⸗ fuhren, während ſie alle anderen Schiffe in ihrem Bexreich ohne weiteres anhielt. Wir fuhren an S Sandy Hook vorüber und er⸗ reichten den Hafen, der zum erſtenmal ſeit einem Jahrhundert in Arbettspauſe getreten war. Jetzt lagen ſeine Gewäſſer ruhig und die un⸗ zähligen Maſten, die ſich über die Landungsſtege erhoben, ſchienen von Spinnweben überzogen. Die Straßen von Newyork waren von einer aufgeregten Menge überflutet, und Soldaten in den verſchiedenſten Untiformen hielten ihre Uebungen in den Parkanlagen ab. Ich hakte leider keine Zeit, viel zu ſehen oder zu hören. Ein jugendlicher Oberſt hatte om General 'Hagan bden Auftrag, mich zu empfangen. Er zeigte mir den Reiſeweg, der ihm für mich an⸗ gegeben war.„Jefferſonville, Liberty, Never⸗ ſink und Grahamsville. Wenn Sie ſich nicht beeilen, geraten Sie in Gefahr der Gefangen⸗ 91 ſchaſe„„„ Miꝛ 8. Ein aus einem Wagen he⸗ ſtehe rzug tat ſein Beſtes in einer An einer Stelle begegneten wir einigen Munitions⸗ und Proviantzügen. In der Dämmerung erreichten wir Calicdoon. Ein Rennauto mit einem uniformierten Chauffeur erwartete uns. Stundenlang raſten wir durch wilden Fahrt. imerte, auf dem Hapagdampfer„Pröſident Lin⸗ coln“ zur Front zu fahren. die von Sternen nur ſchwach erhellte Nacht auf Wegen, die unfſeren Wagen zu vernichten drohten. Plötzlich hörten Mit dem Geknatter dieſer Schüſſe vermiſchte ſich der Hufſchlag einer Abteilung Kavallerie, die an uns vorbeiraſte, Ein Oberſt ſah uns und be⸗ fahl uns zu halten. Mein Begleiter grüßte ihn, während ſich zwölf Gewehrläufe auf uns richteten. Die Gewehre ſenkten ſich natürlich alsbald, und nach dieſer unfreiwilligen Pauſe fuhren wir weiter, von Soldaten umringt. Von einer Anhöhe aus erkannte ich plötzlich eine Schützeng rabenlinie, die von Infanterie beſetzt war. Hier blieb die Kavallerie zurück, aber wir jagten weiter, bis wir zu einem Dorf kamen, wo wir wieder Truppen in ſchwachem Licht elektriſcher Taſchenlampen erkennen konnten. Bis auf bie Knochen durchſchüttelt, kroch ich aus dem Wagen und wurde auf ein Pferd geſetzt Jetzt kletterten wir eine Stunde lang in der Richtung eines undeutlich erkennbaren Hügels zu. Von allen Seiten her wurde nach Süden geſchoſſen. Eine maſſige Hügelkette erhob ſich weſtlich von uns, drei bis vier Meilen entfernt, dort ſchienen zwei lange Schittzengrabenlinſen zut ſein, die ſich über den ganzen Abhang er⸗ ſtreckten. Sie ſpien unabläſſig Feuer, weiter ſüdlich war ein beſtändiges Gewehrſeuer. Plötz⸗ lich erdröhnte das dumpfe Gehbrüll der Kanonen. Grangten kamen heulend auf unſeren Hügel ge⸗ flögen odlerten mit grellem Lichtſchein. Die Geſchoſſe fielen zu kurz und hörten dann plötzlich auf. Pon amerikaniſcher Seite wurde nicht geantwortet. Ich fragte mich verwundert, ob dieſe Freiwifligenarmee üherhaupt Gewehre ind ausreichende Munition beſtite. Und wüh⸗ rend ich mir dieſe Frage noch vorlegte, ſtand plötzlich Genergl'Hagan vor mir.“ 11 1 ein 17 Jahre alter Tagl Kranens die linke Hand zwiſchen den Greifer und (früherer Berufsfeuerwehrmann) u. dem 17 Jahre J. Selte. Seneral⸗Anzeiger (Mittagblatt) Freitag, den 10. September 1915. N 435 lae fahrt wird der .40 Uhr vorm. in Ludt Fah rpre 18 b Neuſtadt⸗Lamb 1 ahrkarte 0ltt in 89 6 Uhr cht iſt more zu löſen. burtstag feiert am 11. Sept. er, Schneidermeiſter, I. 6, 8. Wetter am Samstag und Sounta Luftdruckverteil bleibt ſich gleich. Wetter wird am mstag und Sonntag nachts kühl, tagsüber he ſein, die Morgennebel dauern fort. er und mild e vom 10. September 1915. Durchgegangene; e Am 9. 3. Mts., nachn ſchen Lalb 3 1 8185 awei eine zreakwagens nbiegen in die Co llcanraße und ging Fuhrwerk durch. erbei ſtürzte der Lenker d Fuhrwerks vom herunt ſi der linken Hand eine unbedeut In der Nähe der R Rupprechtſtraße ſtürzte das Sat⸗ telpferd, wurde noch einige Meter geſchleift und erlitt oberhalb der Hufe ſtarke Verle etzungen. Mit⸗ telſt portwagens nach dem. ſtädt. hof verbracht, mußte das Pf werden. Durch rer Menſchenzuſammenlauf. Unfälle. In einer hafen heer wurde am 8. 7 Fabrik im ds. Mts., vormittags 9 Uhr, ein 42 Jahre alter led. Taglöhner von beim Trans 885 von Eiſenteilen mittelſt i 58 Wagen gek ne erheb Tag. uc durch i ihm be — Am gleichen f. a 4 0 brachte hner von Lud shafen und dort wohnhaft in einem Preßkohlent werk am Mithlauhafen beim Ausladen von Kohlen mittelſt die Schiffswand, ſodaß ihm dieſe erheblich ge⸗ quetſcht wurde. Beide Verletzten fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhauſe hier.— Von einem im Neckar oberhalb der Friedrichsbr elegenen Fiſchkaſten fiel am 8. de abends 63½4 Uhr, der 5% Jahre alte des Beſitzers des Fiſch⸗ kaſtens durch Unvorſichtigkeit in den Neckar. Er dem Soldat Nikolaus Hufnagel wurde von alten Packer Eugen Reberrhein noch zeilig aus dem Waſſer geholt und in die elt 0 Wohnung verbracht. Infolge von Krämpfen 1 geſtern Nachmittag eine 16 Jahre alte Frau⸗ erſon aus Ludwigshafen und wohnhaft dort au 925 Straßenkreuzung am Pfälzerhof bewußt⸗ zuſammen. In einen benachbarten Hausgang „erholte ſie ſich nach einiger Zeit wieder te den Weg ohne weitere Hilfe wieder fortſetzen. Durch dieſen Vorfall entſtand ein größe⸗ rer Letzee Meldungen. Die Kriegslage im Oſten. Die Bedeutung des Falles von Dubno. Berlin, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Zu der Eroberung der Feſtung Dubno ſchreibt der Berliner Lokalanzeiger: Mit Dubno iſt die zweite Feſtung des wolhyniſchen Feſtungsdrei⸗ ecks in die Hände der Verbündeten gefallen, nachdem Luck bereits früher nach kurzem Kampf genommen worden war. Der Fall von recht⸗ 4 1 liche 103 em ſtehenden ruſſiſe mochten, iſt ab zug der Ruſſen iuch ein beſchleunigte aus Oſtgalizien zu erl Rowns vor dem Jall. m. Köln, 10. September.(Privat⸗T 2„Köln. Ztg.“ meldet aus equartier: Die Offenſive, ſchnitte in Wolhynien und Flußſperre Luzk, Dubo und Rowno iſt, kann ſchon heute als Erfolg gekrönt betrachtet werden. Einnahme von Luzk und Dubno ſtehen die öſ reichiſch⸗ungariſchen Truppen im In befeſtigten Raumes, deſſen noch in ruſſiſchem Beſitz befindli Stützpunktes Rowno für die Dauer wohl nicht zu halten ſein wird. Im Gebiete öſtlich der Styr ſtehen nämlich öſterreichiſch⸗ungariſche Kräfte ſchon ſo nahe an Rowno, daß ſich das weitere Schic befeſtigten Ple entſchieden wird. Der ahe aceder richt. Petersburg, Sept.(V Nichtam Die geſtrige 8 ſtabes A 05 liches Ziel im Wegnahme der W̃ dieſes offenbar auch in kurzer Mitte ile 155 des beſagt: An der Front Niga bur 90 iſt die allgemeine Lage un 9 exr A! Ein Verſuch der Deutſchen am 7. der Umgegend der Bahnſtati und Neugut vorzudringen, wurde zurüc Agewieſen. Der Kampf an dem Fluſſe Lavutz(Dandſe?) dauert 95 71 9 beſſer gedeckte Stellungen einzu⸗ nehmen, kfernten ſich unſere Truppen ein wenig Vbnt dem rechten Flußufer. In der Rich⸗ tung auf Dünaburg nur kleine Vorpoſten⸗ geſechte. Auf den Straßen nach Wilna keine weſentlichen Verände rungen; gegen die Durch⸗ gänge zwiſchen den Seen in der Gegend von Nowy Troki, welche unſere Truppen beſetzt hal⸗ ten, richteten die Deutſchen ein heftiges Geſchütz⸗ feuer mit Stickgasgeſchoſſen. Bei dem Flecken Orany machte der Feind am 7. September einige]; Angriffsverſuche. In der Richtung auf Gro In o dauern har t⸗ näckige Angriffe der Deutſchen in der Gegend der Eiſenbahn und bei dem Bahnhof von Druſkeniki und bei Skidel an; in dieſer letz⸗ teren Richtung warfen wir den Feind zurück, brachten ihm große Verluſte bei und machten einige Dutzend Gefangene. Südlich vom Njemen macht der Feind in der Ge gend 55 Wolkowyſk zu beiden Seiten der nach Slonim führenden Eiſenbahn außer⸗ ordentlich hartnäckige Angriffe, An den Straßen von Luck nach Rauno keine Veränderung. In der Umgegend von Du bno und Kremenee bezogen wir neue Stellungen am Oberlauf der Flüſſe Ikwa und Goryn. In Galizien trugen wir bei Tarnopol am 7. September einen großen Erfolg über die Deutſchen davon. Nach Angaben von Ge⸗ fangenen bereiteten die dritte Gardediviſion und die 48. Reſervediviſton der De be verſtärkt N d e Tt. S eptembe 1 175 onen Groß⸗ Eckau ſchwe re Artillerie, ſich ſeit ah Tagen eifrig auf einen entſcheidenden Angriff vor, welcher auf die Nacht zum 8. September angeſetzt war. Un⸗ ſere Truppen kamen dem Feinde zuvor und er⸗ griffen die Offenſive. Nach einem hartnäckigen Kampfe am Doljonkafluſſe gegen Abend des 7. September wurden die Deutſchen vollſtändig ge⸗ ſchlagen. Am Ende des Kampfes eröffnete der Feind jedoch nach Ausſagen unſerer Truppen ein Geſchützfeuer von außerordentlicher Heftig⸗ keit; nur die Unmöglichkeit, mit einem gleich ſtarken Feuer zu erwidern, verbinderte uns, den Das nun folgende zweite Kapitel ſchildert in brm einer Unterredung des deutſchen Bericht⸗ erſtatters mit dem General die faſt verzweifelte Lage der Union, die auf allen Seiten von einer ſtarken Uebermacht auf dem Land und zur See bedroht wird. Auf die ſorgenvolle Andeutung, daß einzig und allein jetzt Deutſchland helfen könne, erwidert der Erzähler, daß dies wohl ausgeſchloſſen ſei. Und als er dann nachts unter dem Eindruck des eben Geſehenen keinen Schlaf finden kann, durchlebt er noch einmal in Gedanken den ganzen Gang der Ereigniſſe, die zweideutige Haltung Amerikas im Welt⸗ ieg, den„Friedensſchluß von Brüſſel“, aus dem Deutſchland als Sieger hervorgeht, wäh⸗ rend Frankreich am Boden liegt, Rußland er⸗ bittert gegen England iſt und letzteres mit den alten Mitteln ſeiner Politik die Freundſchaft mit Deutſchland wieder aufzunehmen ſucht. So lebht Europa nun ſchon ſeit viereinhalb Jahren in einem nicht gerade ibealen Friedenszuſtand, während ſich über Amerika die Gewitterwolken ballen Man darf begierig ſein, welche Zukunfts⸗ kalſachen ſich der Verfaſſer dieſes Geſchichts⸗ womans noch weiter ausdenken wird, um die⸗ jenigen ſeiner Landsleute, die es angeht, aus ihrem Dividendentaumel aufzuſtören und ihnen die unumſtößliche Wahrheit des „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt ſelbſt hinein⸗ vor Augen u zu fü führen. Kunſt und Wiſſenſchaft. Vom Karlsruher Hoftheater. Außs Karlsruhe, 9, Sept. wird uns geſchrieben: Kapellmeiſter L. Seidmann von Zürich wurde an das Großherzogliche Hoftheater in Karksruhe, Kapellmeiſter Oskar Mehler vom Stadttheater als 1. Operetten⸗ Neuerſcheinungen. Im Verlage P. J. Tonger in Köln er⸗ ſchien zum Geburtstag unſeres Kaiſers eine deutſche Weiſe zu„Heil dir im Sieger⸗ kranz“, welche den Zweck verfolgt, die einge⸗ bürgerte engliſche Melodie zu verdrängen. So ſehr wir der Loſung„Deutſch in allem Denken und Fühlen!“ zuſtimmen, verkennen wir doch keineswegs die Schwierigkeiten eines ſolchen Unternehmens. Ob die neue Weiſe F. W. Franke's volkstümlich wirds?— Wir müſ⸗ ſen es der Zeit überlaſſen, dies zu entſcheiden. Im gleichen Verlage erſchien für mittlere Singſtimme(oder Maſſenchor) ein wirkungs⸗ volles„Kampflied der Deutſchen“, Wort und Weiſe von A. Kleinpaul und F. W. Franke. ck. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Am Samstag wird die Operette„Der Zi⸗ geunerbaron“ gegeben. Die Beſetzung der Hauptpartien in der von Wilhelm Furtwängler geleiteten Neueinſtudierung von Marſchners „Hans Heiling“ iſt folgende: Heiling— Hans Bahling, Königin— Hermine Rabl, Anna Dorothe Mauski, Konrad— Arthur Corfield. Stephan— Karl Mang, Niklas— Hugo Voiſin, Gertrude— Johanna Lippe. Spielleitung Eugen Gebrath. Die Erſtaufführung des Schwankes„Herr ſchaftlicher Diener geſucht“ im Neuen Theater findet in folgender Beſetzung ſtatt: Joachim— Georg Köhler, Alice— Lore Buſch, Ilſe— Alice Liſſo, Adalbert v. Wißmar— Ale⸗ rander Köckert, Conſtantine— Lene Blanken⸗ feld, Fritz Stauffen— Ludwig Schmitz, Minna — Aenne Lionie, Lehmann— Robert Garriſon, Friedrich— Karl Neumann ⸗Hoditz. Spiel⸗ leitung: Emil Reiter. Infolge Erkrankung des Herrn Neumann⸗ Hoditz muß die auf Montag, den 13. ds., ange⸗ ſetzte N e„Maria Stuart“ guf Heidelberger Freſtag, den 17. dse verſchoben werden. Badiſche Neueſte auszubeuten. Außer unge⸗ ſten und Tole und Verwundeten ztſchen mehr 0 0 Offiziere 00 Mann an Ge fangene Außerdem wir ihnen 30 Kanonen, darunter 14 n Kali bers, viele Maſchinengewehre, Mu⸗ nition swag und andere Kriegsbeute fort. (Schon geſtern iſt durch den deutſchen Heeres⸗ icht darauf hingewieſen worden, daß dieſe 1 gänzlich unzutreffend iſt.) ach kurzer Verfolgung ten unſere Trup⸗ pen, ihre borberggen am Sereth wied Als der 8457 den Bericht von der dem Fei beigebrachten Niederlage er⸗ hielt, beſahl er, unſeren tapferen tuppen ſe ime . und fden Dank für die errungenen Er⸗ ein nde be n ſchweren vla war einer Re Gefangenen⸗ wir erbeuteten und etwa 103 ſchinen⸗ ſchen dem D tr und dem li Sereth gingen die Oeſterreicher plember in der Gegend des zum Angriff über; durch eines unſerer Bataillone Feindes zum De fes 3 Wo kenan griff ie Offenſive des S· 175 gebracht. Wir nahmen den Oeſterreichern 11 Offiziere und mehr als 1000 Mann nebſt einigen Maſchi⸗ nengewehren ab. ückliche Entkommen unſerer Armeen aus einer: ſchwie rigen Stellung aus dem vorgeſchobenen vom Feinde umfaßten Kriegs platz an der Weichſel fängt an, Er⸗ gebniſſe zu zeitigen, die ſich zunüchſt in Teiler⸗ folgen zeigen. Großfürſt Nikolaus. öhn, 10. Sept.(Privat⸗Telgr.) Die meldet von der franzöſiſchen 8 franzöſiſche Preſſe ſtand der Be⸗ g des Telegramms, wodurch der Zar dem Präſidenten der Republik ſeine perſönliche Uebernahme des Sberbefehls ankündigt noch unklar gegenüber, da keinerlei Mitteilung er⸗ gänzte, wie dieſer Schritt des Zaren zugleich für den bisherigen Generaliſſimas den e fürſtenNRikolaus auszulegen war. Inzwiſchen hat die weitere Kundgebung des Zaren hierüber die Auftlärung gebracht, daß ſeine Uebernahme als Oberbefehlshaber zugleich die Verabſchie⸗ dung des Generaliſſimus von ſeinem bisherigen Poſten und ſeine Verſetzung in den Kaukaſus m. 8 „Köln. als 99 110 50 Vizekönig bedeutet. Offenbar war man aber in den amtlichen franzöſiſchen Kreiſen auch ſchon vorher hierüber unterrichket und gab deshalb um dieſe Kaltſtellung des bis⸗ herigen Generaliſſimus zu bemänteln, den die franzöſiſche Preſſe bislang, trotz aller ruſſiſcher Niederlagen⸗ als, das größte ſtrategiſche Genie neben ihrem Joffre gerühmt hatte, zuletzt die Löſung aus, der Uebernahme des Befehls durch den Zaren mehr eine myſtiſch⸗politiſche als eine ſtrategiſch⸗militäriſche Bedeutung beizulegen. Forderungen der Duma. Kopenhagen, 10. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Berl rlingske Tidende meldet aus Pe⸗ tersburg: Das von der Blockpartei in der Duma ausgearbeitete gemeinſame Arbeits⸗ programm erklärt in ſeiner Einleitung: Der Sieg könne nur erreicht werden, wenn 25 Behörden ſich auf das Vertrauen des Volkes ſtützen könnten und dadurch imſtande wären, die aktive und die gemeinſame Arbeit aller Bürger des Landes zu organiſieren. Als Bedingung für die Erlangung des Vertrauens wird die Erfüllung einer Reihe von Forde⸗ rungen verlangt, darunter eine Amneſtie, verſöhnliche Politik in Finnland. Der Vorſitzende des Zentrums der Duma, Fürſt Lwow überreichte geſtern während der Dumaſitzung das Programm. Zu den Block⸗ parteien gehören von 439 Dumamitgliedern nicht weniger als 300, nämlich das ganze Zen⸗ trum, die Oktobriſten, die Fortſchrittspartei und die Kadetten, der linke Flügel der Natio⸗ naliſten unter Bobrinki, ferner die Polen, So⸗ zialdemokraten und Weiß⸗Ruſſen. Der Balkan. Italieniſche Boffnungen auf Rumänien. m. Köln, 10. September.(Privat⸗Telegr.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der italieniſchen Grenze: Die italieniſchen Hoffnungen vereini⸗ gen ſich mehr und mehr auf Rumänien, von dem angenommen wird, es arbeite unermüd⸗ lich auf den Krieg an der Seite des Vierver⸗ bandes hin. Bereits haben, ſo berichtet der „Corriere della Sera“, nach einer vom 2. da⸗ tierten Meldung aus Bukareſt, öſterrei⸗ chiſche und 0 Kaufleute die Stadt verlaſſen. Alle 5 deuten darauf hin, daß Ru 11 8 nien im Begriff ſtehe, ſeine Politik nach der jeni⸗ gen des Vierverbandes zu richten. Von Griechenland hofft man neuer⸗ dings auch etwas mehr, als nur die Neutralität. Die größte Hoffnung ſetzt man aber auf die neue Unternehmung der Verbündeten an den Dardanellen, an denen angeblich eine halbe Million Mann neue Truppen teilnehmen. Griechenland. m. Kölhn, 10. Sept.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der ſchweizeriſchen Grenze: 5 18* 8 aus Offe! eine Samitie ruinder ziere und Unteroffiziere der Marine, die ſich im Auslande aufhalten, auf, ſich un ver zuü g· lich nach Griechenland zurückzu⸗ begeben Der Kriegsminiſter hat auch die in einer Miſſion im Auslande ſich befind lichen Offiziere zurückberufen. Ein öſterreichiſches Unterſeeboot an der montenegriniſchen Küſte. Paris, 9. Sept.(WTB. Nichlamtlich.) Der meldet aus Cetinje: Ein öſter⸗ reichiſche 3 Unterſeeboot hielt bei Rodoni ein Schiff an, das Getreide und Waren für Montenegro an Bord hatte und brachte es nach Cattaro. Bei dem Kap Rodoni kreuzt ſtändig ein öſterreichiſches Unterſeeboot um monte⸗ negriniſche Schiffe aufzubringen. Amerika und die Zentralmächte Berlin, 10. Sept.(Von u. Berl. Büro Aus Amſterdam wird der Voſſiſchen Zeitung gemeldet: Blätter aus Newyork und Waſhing⸗ ton heben hervor, daß der Fall der„Heſperian“ in amerikaniſchen Kreiſen nicht annähernd den von Reuter erlogenen Eindruck gemacht hat. Die engliſchen Berichterſtatter können ihre Bitterkeit über dieſe Tatſache nup ſchwer ver⸗ hehlen. Die amerikaniſche Regierung zeige wenig Wie zwiſchen dem„Arabic“ und „Heſperian“⸗Fall, und die Folge wird höchſt⸗ dieſelbe ſein: Deutſchland werde ſich entſchuldigen und falls amerikaniſche Bür⸗ ger zu Schaden gekommen ſind, Schadenerſatz leiſten. In Waſhington glaubt man, daß Deutſchland bona fide handle. London, 9. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Die„New Vork Tribune“ erklürt: Als der Botſchafter Du mba ſeiner Regierung vorſchlug, die öſter⸗ reichiſch-ungariſchen Untertanen dazu zu be⸗ 0 u, ihre Arbeit in den Munitionsfabriken einzuſtellen, hatte der deutſche Botſchafter Graf Wen beveits eine ähnliche unter den Deutſchen bezonnen. Vor mehr als Monatsfriſt aeen die deutſchen Munitions⸗ arbeiter die Mitteilung, daß eine derartige Arbeit das deutſche Geſetz verletze und die, welche damit fortführen, die Folgen zu tragen hätten, während denen, die davon abließen, ge. holfen werden würde. In den Zeitungen d ganzen Landes würden Anzeigen peröffentlicht in denen die Deutſchen aufgefordert werden, ſolche Arbeitsſtätten zu verlaſſen und ihnen, wenn ſie die Arbeit niederlegten, Geld und auie Stellen in friedlichen würben. 3851 BNV* F N Wi en, 9. 4825 Netane Die„Reichs poſt“ ſchreibt über die Ver⸗ bffentlichung der„Norddeutſchen Allgemeinen 3⁰ zür Vorgeſchichte des Weltkrieges: Was England wollte, war der typiſche Löwenvertrag der Juriſten, in welchem der eine Partner alle Vorteile, der andere alle Laſten des Vertrages gehabt hätte. Deutſch⸗ land konnte auf einen ſolchen Vertrag nicht ein⸗ gehen, wollte es nicht ſeine Niederlage im voraus beſtegeln. Schon die Art, wie dieſe Ver⸗ handlungen verliefen, beweiſt, wie liſtig der große Anſchlag gegen den Weltfrieden ein⸗ geleitet werden ſollte. Deutſchland bemerkte zu rechter Zeit die Falltüre, auf die man es zu ſeinem Verderben locken wollte. Wien, 9. Sept.(WT. Nichtamtl.) Die ſeit einigen Tagen hier weilenden Vertreter des inter⸗ nationalen Komitees des Roten Kreuzes un Geunf befichtigten in den letzten Tagen mehrere Inſtitu⸗ tionen des öſterreichiſchen Roten Kreu⸗ zes. Am Samstag wurden die Vertreter von dem Miniſter des Aeußern und dem Kriegsmini⸗ ſter, am Montag von dem Generalinſpekteur der Freiwilligen Sanitätspflege, Erzherzog Franz Sal⸗ vator, empfangen. Außerdem beſichtigten die Herren mehrere Kriegsgefangenenlager, wobei Präſident Ador ſeine hohe Befriedigung über das Geſehene ausdrückte und die Einrichtungen, die von der Kriegsverwaltung im Intereſſe der Kriegsgefangenen und der Internierten getroffen worden ſind, als muſterhaft bezeichnete. Paris, 9. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Militärverwaltung hat für Zwecke der Sprengſtoffabrikation alle Vorräte an denaturiertem Alkohol beſchlag⸗ nahmen laſſen. Für Fabrikanten, welche denaturierten Alkohol benötigen, wird auf An⸗ ſuchen von der Militärbehörde jeweils für einen Monat die notwendige Alkoholmenge freige⸗ geben. Paris, 10. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) „Excelſior“ meldet: Der Schweizer Flieger Aubemars ſtieg geſtern nachmittag um 3 Uhr von Iſſi Moulineaux auf, um den Höhenrekord zu ſchlagen. Er landete eine Stunde ſpäter in Villaconblay. Von den. offiziellen Kommiſſaren des Aeroklubs von Frankreich wurde feſtgeſtellt, daß der Höhen⸗ meſſer 6600 Meter verzeichnete. Audemars hat demnach den von Legagneux mit 6210 Meter innegehabten Weltrekord geſchlagen. Audemars hatte infolge Kälte umkehren müſſen. Le Hapre, 10. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: Der belgiſche Staats⸗ miniſter Huysmanns iſt geſtern nachmittag ge⸗ ſtorben. Ermordung eines Senators in Rio de Janeiro, Rio de Janeiro, 9. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der Senator Pi inheiro Machado iſt ermordet worden. Rio de Janeiro, 10. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Bezüglich der Ermordung des Sena⸗ tors Machado 1 8 daß der Mörder ein Arbeiter iſt, der den Senatox beſchuldigt, R„ 7 2 K SSFSnas SS N= 3. de — 2 cg n J die ei er en, er en ie er In g⸗ he n⸗ en e⸗ .) er te Freitag, den 10. Septenber 1915. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Kriegsanleihe und Geldmarkt. Reichsbankausweis vom 7. Sept. gegen dle egon die 11% Ferwoons Aktiva öin Tausend Hk.) 1915 Vorwodhs 1619888— 12868 Netallbestand 2458335 1261 158048— 23619 darunter gold.. 2418833. 3629 Relohs- u. Darlehns- 60333— 22824 kassen-Sohelne 2⁴9 532—— 39052 14122 + 4750 Hoten andererßanken 11011— 4735 Weohsel, Soheoks und 4679 759— 70 298 dlsk. Sohatzanw. 5057401 12³ 702 108 812 3883 Lombarddarlehen 12762— 2520 118 705— 46621 Effektenbestand. 26 982 1450 209 570— 1326 Sonstige Aktva.. 222101 2759 FPasslva. 80000(unver.) Arundkapftal... 10000 funvoc.) 71479(unver.] Reservefonddss 50 550(unvor.) 4133055— 807 Notenumlauf.. 5559885— 4430 2418842— 22385 Doposlten 1968023 231711 97 714— 838 Sonstige Passva.. 257716— 64 821 Der vorliegende Ausweis unseres zentralen Noteninstituts stehtt schon unter dem Zeichen der dritten Kriegsanleihe. Die bevorstehen- den großen Zahlungen müssen selbstverständlich vorbereitet werden. Wär sehen daher eine Zu- nahme den fremden Gelder um 231, Mill. auf 1068 Mill. M. An dieser Zunahme sind die öflentlichen Guthaben u. in noch stärberem Maße die privaten Guthaben, vor allem also diejenigen unserer Großbanben beteiligt. Der gesamte Ein- lagebestand ist jetzt um 450 Mill. kleiner, wie am 7. Septemben 1914, aber um mehr, als 1350 Mill. größer, wie am 7. September 1913. Beim Ver- gleich mit dem Vorjahr ist zu berücksichtigen, daß damals der erste pflichtmäßige Einzahlungs- ag auf den 5. Oktober— also fast zwei Wochen irüher— angesetzt war, so daß auch die Vorbe- geitungen der Bandeen früher stattfinden mußten. Im Zusammenhang mit der starlcen Zunahme der fremden Gelder steht die Erhöhung der Kapitalsanlage um 124,6 Mill. auf 5107½1 Millonen Mark. Der Bestand der Reichsbank an Wechseln, Schecks und diskontierten Schatzan- weisungem hat sich allein um 125,7 Mill. auf 5067,4 Mill. vergrößert. Ein wesentlicher Teil dayon dürite auf die Schatzwechsel des Reichs entlallen, die zwecks Vergrößerung der Girogut- haben entweder vom Reich bei der Neichsbank Eiskontiert oder von den Banken bei derselben iciskontiert werden. Sobald die Einzahlungen auf die neue Kriegs- auleihe beginnen— und das ist ja vor Ende d. M. nicht möglich— wird das Wechselkonto der Reichsbank stark entlastet werden. Immerhin geht schen jetzt die Zunahme der fremden Gel⸗ der um 107 Milnl. M. über die Belastung dler Kapitalsanlage hinaus. Bei den Darlehusbhbassen sind die für die Swecke der zweiten Kriegsanleihe hergegebenen Gelder um 10,6 Mill. auf 296,3 Mill. M. zurück⸗ gegangen. Der Gesamtbetrag der ausgeliehenen Gelder ist dagegen um 55 Mill. auf 1 075,4 Mill. Mark gestiegen. Von den der Reichsbank auf diese Weise zugeflossenen 55 Mill. Darlehnskas- senscheinen sind 15,6 Mill. in den Verkehr ge⸗ setzt und 3 Mill. als Deckung für neu empfangene Heichskassenscheine hinterlegt worden. Der Be- Stanc der Reichsbank an Darlehnskassenscheinen hat sich mithin um 36,4 Mill. auf 198,4 Mill. erhöht. Cleichzeitig stieg ihr Bestand an Feichs- Lassenscheinen um 2,5 Mill. auf 51,1 Mill. Die Neichsscinildenverwaltung hat jefzt insgesamt 104,5 Mill. gedeckter Reichskassenscheine ausge- geben. Die gesamte Bardeckung hat um 40,3 Millionen auf 2 705,0 Mill. zugenommen. Erfreu- lich ist die weitere Kräftigung des Goldbestan- des, der in der Berichtswoche um 3,0 Mill. auf 2413,8 Mill. M. stieg. Ein jeder, der noch Gold besitzt— und es sind noch etwa 1% Milliarden Gold nicht eingezahlt— sollte es im vater- Undischen Interesse schleunigst bei der nächsten Postanstalt einwechseln. Ein Zurückhalten des Goldes schadigt im und die Gesamtheit. Bei der Anlage der Bestände in neuer Nriegsanleihe würdten die sonst brachliegenden Summen dem Besitzer nehr als 53 Prozent Zinsen tragen. Dem Neich aber wäre in doppelter Weise geholien: einmal durch die Kräftigung des Goldbestandes der Reichsbank und dann durch die Erhöhung der Kriegsanleihezeicmung. Der Notenumlauf, der in der Vorwoche um 247 Mill. M. zugenommen hatte, weist jetat einen Riickgang um 4,4“. auf 5067,4 MiIl. aufl. Davon entfallen 2 3920 Mill, aut kleine Nolen. Die Deckungsverushinisse sind fas' unyerändert geblieben. Die Golddeckung der Noten beträgt 43,4 und die Metalldeccung 42,2 v. H. Nur die Deckung der sämtl. täglich fäli- gen Verbindlichkeiten durch Gold ist iniolge der Zunahme der fremden Gelder von 33 auf 32,1 Prozent zurücicgegangen. Dieses Deckungsver- hältnis ist besonders im Vergleich mit der Bantc von England und der Bank von Frangtreich noch immer sehr günstig; denn bei der ersteren ist die Coldtteckung vom 20. Juli 1914 bis zum 1. Sep. tember 1915 von 385 auf 25, Prozent und bei DDN Die dritte Kriegsanleihe. Weitere Zeichnungen. Maunheim, 10. September.(Peivat-Telgr.) Die Mannheimer Maschinenfabrük Mohr u. Federhaff hat auf die dritte Kriegsanleihe einen albe Million Mark gezeichnet. Weinheim, 10. Sept. Die Zeichnungen für die dritte Kriegsanleihe nehmen rasch zu. Einschließlich der von der Firma Freudenberg gezeichneten Summe von 1% Millionen sind bis heute vormittag 2½% Millionen Mark gezeichnet. Man rechnet insgesamt auf gegen vier Mil- lionen bei Zeichnungsschluß. Bei der zweiten Nriegsanleihe eine halbe Million Mark worden. Mainz, 10 Sept.(Priv.-Tel.) Die städtische Sparkasse hat auf die 3. Kriegsanleihe 10 Millionen Mark gezeichnet, gegen 6 Millionen Mark auf die zweite und 3 Millionen Mark auf die erste. Von den deutschen gewerblichen Berufsgenos- Serischaften, deren Geschäftsstelle sich in Mainz befindet, haben gezeichnet: die Papier- macher— Berufsgenossenschaft, Site Berlin, 1 Million Mark, gegen je 500 000 Mark zur ersten und zweiten Anleihe, die Ledern- dustrie Berufsgenossenschaft, Sitz Frankfurt a.., 1 Million Mark, gegen ebenfalls 1 Million zur ersten und 750 000 M. zur zweiten Anleihe, die Süddeutsche Eisen- und Stah! Berufsgenossenschaft, Site München, 2 Millionen Mark, gegen je 1 Million zur ersten und zweiten Anleihe. Insgesamt zeich- neten diese drei Genossenschaften zusammen 4 Millionen Mark gegen 2 500 000 Mark zur ersten und 2 250 000 Mark zur zweiten Kriegsanleihe. Das genossenschaftliche Zentral-Celdinstitut des Rheinischen Bauernvereins, die Rhei- nische Bauerngenossenschafts-⸗ kass e, welche für die beiden ersten Kriegs- anleihen zusammen 13 Millionen Mark zeichnete, 15 Millionen Mark. ABerlin, 10. Sept.(Von uns. Berliner Bur.) Die Firma Albert Fischer in Berlin hat durch Zeichnung von 300% Kriegsanleihe für jeden ihrer im Felde stehenden Angestellten ein dankenswertes Beispiel zur Nachahmung gegeben. Die Hannoversche Klosterkammer zeichnete%½ Millionen, die Sparkasse Worms 10 Millionen, die Städtische Sparkasse Bochum 7 Millionen, die Stadtsparkasse Aachen 5 Millionen Mark, die Kreissparkasse Groß:Gerau 1 Million, die Kreissparkasse Rummelsburg 300 000 Mark, Rabattsparverein Stettin 130 000, Hamburger Bank von 1914.-G. 2 Millionen, Bischoff u. Rodatz G. m. b. H. 1 Million, Ber-⸗ liner Kindlbrauerei-G. 1 Million, Hochofen- werk Lübeck-G. 500 000 Mark, Offenbacher Gummiwerk Karl Stoeckicht G. m. b. H. 250 000 Mark, Breslauer Spritfabrik.-G. 500 000 Mark. Amsterdamer Effektenbörse. AnSTEROAM, 9. Sept.(Fondsbörse.) Tendenz: ruhlg. 9 8. 8. 8 5 0 Miedld. 102— 102— South. Pae. 90. 80 50 51 76.— 7518/%ßj South, Rall. 15³.5 1688 ſ ee e e ee e Ind. H. 8 12 5 m. 7 35/ Soa e ibin, 10% Steels„„„ ook lsld. 12 bee Soheok Berlin 50.07½—50.57½(50.10.—50.80), Sohegk Lon-⸗ don 11.49½-11.59½,(11.505-.605), Soheok Paris 41.325-.525 (.45—42.9), Scheck Wen—.—.— bis(.————. Parlser Effektenbörse. PARIS, 9. Sept, 1915.(Kassa-Markt. 98 Le NMaphte 343 335 Toulaa 10.08 981 3% Französ. Rente 68.59 68.50 5 nio Tinto 1528 1512 40⁰ o Spanler Aussere 87.25 87.75 5% Russen v. 1905 88.50 88.80 3% Russen v. 1898 57.20—. Oape Copper 4 38 4% Türken... 59.75 Obina Capper..207 299 Banque de Farlis. 800 805 Utha Copper 3970 884 Crédit Lyonnals..—.25 Tharslss. 144 144 Union Parislenne, 535—— de Beers 287 287 Suez-Kanal.. 39.50 39.50 Lena goldfleſds.. 2 Thomson Houston.—.— 5 30 Jagersfontaln... 79.— Baku 11.40—.—fandmines. 118 119˙⁰ Briank. 233——Weohsel aufLondoen— Lianosofftft 300 296 ⁴ Gderz: 14.73 Maltzeff-Fabriken. 451 450 Londoner Effektenbörse. London, 8. Sept. Priwatdiskont 4% Pro- zent. Silber 206. Bankeingang LSt. 1 404 000. HMandel und Industrie. Weitere wirtschaftliche Massnahmen des Bundesrats. Berlän, 9. Sept,(WIB. Nichtamtlich) In der heutigen Sitzung des Bundesrates ge-⸗ langten zur Annahme der Entwurf einer Bekannt- wachung über den Verkehr mit Margariue, der Entwurl einer Bekanntmachung wegen Ken⸗ derung der Bekanntmachung über die Siche- rung der Ackerbestellung vom 21* März 1915, der Entwurf einer Bekanntmachung zur Aenderung der Verordnung über die Rege⸗ lung des Verkehrs mit Hafer und der Entwurf einer Bekanntmachung zur Entlastung der Gerichte. Berlin, 9, Sept.(WIB. Nichtamilich.) Der Bundesrat beschloß in seiner heutigen Sitzung § 16 Absatz 2 der Verordnung über die Re⸗ gelung des Verkehrs mit Hafer vom 28. Juni 1915 folgende Fassung zu geben:„Je- doch dürfen Kommunalverbände von den æu diesem Ausgleich bestimmten Mengen in beson- deren Fällen unter entsprechender Kürzung die auf Einhufer oder Zuchtbullen entfallenden Men- gen auch an Besitzer von anderen Spann- und Zuchttieren Hafer abgeben und einzelnen Ein- hufern oder Zuclitbullen größere Mengen Hafer zuwelsen.“ Ferner bestimmte der Bundesrat ge- deer kereteren in mgrfthn der gieichen Zeit on e e eeee eneeeeeen mag 8 6 Absatz 2a und 8 10 Absatz 2a der Ver- ordnung über die Regelung des Verkehrs mit Hafer vom 28. Junl 115 für die Halter von Zuchtbullen folgendes: I. Zu 8 6 Absatz 2a: Halter von Zuchtbullen dürfen durchschnittlich für den Tag und Bullen Kilogramm Hlafer verfütern. 2. Zu§ 10 Absatz 2a: Bei Enteig- nung sind jedem Besitzer für jeden Zuchtbullen 185 Kilogramm Hafer zu belassen. Die Gültigkeit der Bekanntmachung über die Sicherung der Ackerbestellung vom 31. Mai 1915 ist um ein weiteres Jahr und zwar bis Ende 1916 verlängert worden. Berlin, 9. Sept.(WIB. Amtlich.) Mit Rück⸗ sicht auf die durch den Krieg geschafienen Ver- hältnisse befreite der Bundesrat diejenigen, die Margarine oder Kunstspeisefett aus dem Ausland einführen, von der Ver- pflichtung, daß auf den Gebinden oder Kisten, in welchen die Ware in den Verkehr gebracht wird, die Fabrikmarke des Fabrikanten angegeben sein muß. Es genügt fortan, wenn der Name und Wohnort der Firma und der Sitz des einführenden Verkäufers in der Inschrift ent⸗ halten sind Verkehr mit Gerste. Im Anschluß an die am 8. September veröffent⸗ lichte Belanntmachung der Reichsfutter- mittelstelle über den Verkehr mit erste wird von der Gersfen-Verwertungs- Gesellschaft geschrieben: Aus zahlreichen Artikeln in der Tagespresse in der letzten Zeit scheint hervorzugehen, daß sich über die Ronstrulgtion und die Geschäftsge- bahrung der Gersten-Verwertungs-Gesellschaft Meinungen gebildet haben, die nicht in allen Punkten den Tatsachen entsprechen. Die Gersten Verwertungs Ge- sellschaft ist an sich eine private Gesell- schaft, hervorgegangen aus der Vereinigung der Gerste verarbeitenden Industrien(Brauereien, Preßhefefabriken, Graupenfabriken, Malzkaffee- Fabriken usw.). Durch die Tatsache aber, daß ihr von der Reichsfuttermittelstelle sämtliche Bezugsscheine für Industrie-Gerste ausgehändigt werden, ist sie die einzige Stelle im Peiche geworden, Welclie Oualifats-Gerste von den Landwirfen er- Werben und damit die Industrie versorgen darf. Unmittelbare Käufe einzelner Industrieller von Landwirten sind zulässig. Was die von der Gersten-Verwertungs-Gesell- schaft eingeschlagene Preispolitik betrifft, so ist folgendes zu bemerken: Die Gesellschaft hat Schlon in Zzahlreichen Merkblättern erklärt, daß sie gewillt und bereit ist, die ihr offerierten Gersten nach Qualitäten zu bewerten. Um für diese Bewertung eine angemessene Basis zu ſin- den, haben vor einiger Zeit in München zwischen caßgebenden Vertretern der Landwirtschaft und der Gerste verarbeitenden Industrien Besprech- ungen stattgefunden, bei welchen eine Einigung maßgebenden Vertretern der Landwirtschaft und Qualitäts-Gersten den Landwirfen zu dem Tlür Kommunal-Verbänden geltenden Höchstpreis yon M. 300.— ein Zuschlag bis zur Höhe von 25 Prozent gewährt werden sollte. Einerseits wird doch dieser Preisaufschlag den Landwirten ein erheblicher Mehrerlös ge⸗ boten, da die Kommunal-Verwaltungen nicht über M. 300.— hinaus gehen dürfen und die be⸗ schlagnahmie Hälfte der Gerste unbedingt den Kommitunal-Verbänden zufallen müßte, wenn nicht die Landwirte den für sie sehr viel vorteilhafte- ren Weg beschreiten, sie zu dem höheren Preise an die Gersten-Verwertungs-Gesellschaft zu ver- äußern. Andererseits mußte die Industrie gegen Preise gesichert werden, welche sie vor cie Eventualität gestellt hätten, entweder tihre Be. triebe still zu legen oder aber ihre Verkaufspreise auf eine Höhe Rinaufzuschrauben, welche zu be⸗ zahlen weder der Militärverwaltung noch der Volksallgemeinheit zugemutet werden dürfte. Es darf dabei nicht übersehen werden, daß die pradukte der Gersten verarbeitenden Industrien sowohl für die Volksernährung wie auch für die Ernährung unserer Truppen im Felde von aller- höchster Wichtigkeit sind. Es handelt sich nicht nur um ein für unser ganzes Volk und unsere im Felde stehenden Iruppen unentbehrliches Nahrungs- und Genußmitteb, wie das Pier, son- dern um so wichtige Gebrauchsstoffe unseres täglichen Bedarfs, wWie Graupen. Malzkaffee, Pregliefe usw. Auch die Bäcker könnten ihr Brot nicht mehr backen, wenn ihnen von den Preß⸗ lefefabriken nicht die Heie geliefert werden karm. Es darf nicht vergessen werden, daß die jetzt von der Gersten-Verwertungs-Gesellschaft ge- zalilten Preise schon ungefähr das Doppelte der in normalen Zeiten gezahlten darstelſen. Diese Erwägung hat auch die amtlichen Stellen, denen die Gersten-Verwertungs Gesellsclaft unterstellt ist, dazu geführt, sich mit der Preispolitik der- selben eimerstanden z0 erkdlären, und es darf mit einer Agenderung dieses Standpunktes ocler gar der Zulassung von Fantasiepreisen nicht gerechnet werden. Die zahlreichen Ankzufe, welche die Gersten⸗ Verwertungs-Gesellschaft in der ktcurzen Zeit ihres Bestehens schon tätigen konnte, beweisen zur Genüge, daß ein großer Jeil der Landwirte dtie ihnen gebotenen Preise als durchaus den Verhältnissen angemessen und den Qualitäten entsprechend erachtet. Wenn sich noch an einzelnen Stellen ein gewisser Wider- stand bemerkbar macht, so kaun dieser nur auf den Einfluß schlecht informierter Ratgeber zurückgefährt werden. Dieselben haben überschen, dag, wenn sie den Landwirt jetzt davon zurückhalten, sein Produkt der Gersten-Verwrertutgs-Cesellschaft zur Verfügung zu stellen, sie ihn schlieglich der Gelahr aus- Setzen, Später, nachdem der Bedarf der Industrien gedeckt ist, pei dem Verkauf an die Kommunal- verbände einen Preis voun höchsteus Mark 300.— zu exzielen und ihm 80 einem ebenso erheblichen wie nutzlosen Verlust zuſfügen. Verdingung von Rammpfählen in Wilnhelmshaven. Unter Beteiligung von 18 Holzhandelshäusern aus Hamburg, Schlesien, dem Harz, Ponmeern und Westdeutschland fand bei der Kaiserlichen Werkt in Wilhelmshaven die alljährliche Verdingung auf Lieferung von Rammpfählen aus Nieſern Statl. Man brachte dem JTermin besonderes Interesse entgegen, weil zum ersten Mal die Angebote in Rundpfählen aus Polen— in früheren Jahren wurden vielfach die Kiefern aus den Wäldern von Bialowieska angeboten— fehlten. Trotzdem wurden zu verhältnismäßig aus inländischen Forsten stammende SRer an- geboten. Für die Mehrzahl der Lose ist die Schneidemühlenfirma Franz Krause, Dangig, zu Preisen von 36 bis 42 Mark für den Festmeter die Mindestfordernde; ferner erhält die Hokz- handlung H. W. Kiene, Herzberg(Harz) Auteil an den Lieferungen. Warenmärkte. Mannheimer Viehmarkt. Amtiloher Berloht der Olrektlon des städt. Sohlacht- und Meh⸗ hofes.) Mannheim, den%. September per 50 Kllo Lebend-Sohlachtgewloht 2 75—+ 128—1 kalber.. 242 Stüok 3.„ 72—25 120—125„ 18 7 69—72 178—120„ 5. 66—69 110—115„ Sohate 1*— a) Stallmastsch.— Stuek 2„ 82—8. igt-i0 13. 38 1— 00.— 00 b) Weldmastsoh, 50 Stuok 4 0 1.——— E„ 142—144 182—181„ Schwelne,, 282 Stlok] 3.„ 140—142 180—182„ 4.„ 138—140 178—180„ 5. 137—139 176—178„ 6. 126—240 771—180„ Es wurde bozahlt für das Stüok: Luxuspferde 000 Stok. 0000—0000 l Perkel 230 Stllox 16—24 arbeltspf. 19„ 300—1400 zlegen 7, 1226 Pferde 41 St. 2. Senl. 80—800 Zlokleln—„.00 Mlichkuhe— Stüok 000—000 Lämmer 00 00 00 Zusammen 791 Stüok 1 0 mit Kälbern und Ferkeln mittelmässig mit Schwelnen ruhig. Amsterdamer Warenmarkxt. ARSTERDAH, 8. Sept.(Sohlubkurse.) 9. 8. RUuböi]!, Loko—— 624. Lelnöl, Loko—.74 5 per Soptember——ů 32⁰ 5 per Oktober—.— Amsterdam, 9. Sept. Kaffee, ruhlg Loko 50.—. Santos per Sept. 43,% per Der. 44. bper Wärz.%½, Londoner Metallmarkt. London, 8. Sept. 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E. 130.— Schflepplöhne nach Goblenz—.—, St. Goar 0,58—0,00, Bingen 0,000,00, Malnz- Gustaveburg 0,80-000, Malnplätze bis Frankfurt à...00—.0,00. Mannheim 0,90—0,00, Karlsruhe 0,00, tauterburg 0,00, Strabhurg I. Els 0,00. ralfrachten(fur Kohlenladungen) Wk.:; Tlel .20-.20, Arnheim.00-.00, Utreoht.03-.30—, Gouda.55, belden 2,35. 2,0, Sohledam.15—.10, 8Gravenhage.70, Zeeland.0. zevenborgen 2,15——, Doesburg.75—0,00, Langetegat.00, Frlesland.00-0. 00. Brüssel.00. Rotterdam.—.00. Leer- dam.40.'Bosch.00—.00. Breda.00. Amsterdam.20. Steenbergen 235—.40. vor 1 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Sept. Pegelstatlon vom Datum Hnein e Hüningen?)...82.90.80.45 232 20 Abends 6 Uhr Kehl!l,..08.70.51.32.22.15 Nachm. 2 Uhr Haxau.45.95.32.08.89.75 Rachm. 2 Uhr Rannhem.57%.76.34.50.29.10 Korgens? Uhr Halnz.00 105 127.56.55.-B. 12 Uhr Kaub 5.03 292 22.70 27˙ Vorm. 2 Uhr NMn.87.81 210 247 Hachm. 2 Uhe vom Neckar: Hannheim.50.80.29.42 422 400 Vorm. 7 Upr Heſtbronn.. 02.82.50.5 d4 635 Vorm 7 Ußr ) Nebel 85. WItterungsbeobachtungen d. meteorol, Statſon Mannne * 2 8 22 V beatum zelt 38 28 38 88 85 SS SSSSS mm 4 2 38. 323 9. Aug. Morgens 7 762˙3 10.8 HW 2 93 Mittags 2˙ 762.2 19.0 1 4 Abends 9˙ 783.2 13.2 N 3 10. Sept Horgens 75 763.27.5 1 2 Höohste Temperatur don 9. Sept. 19,55. Flefste Temperatur vom.—10. Sept..30. eeeeeeeeeeree Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adoli Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. —— 6. Seite. General-Anzeiger« Badiſche 6 Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 10. September 1915 Arobh. Hut-A. Nakiona-Jheater ANNNEINM. Freitag, den 10. September 1915 2. Vorſtellung im Abonnement U Ueber unſere Kraft (J. 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Bei Haßberg war es durchaus nicht die Luſt zum Bhſen, was ihn von einer Tollheit zur an⸗ deren trieb, ſondern eine ſtark überſchäumende, ungebändigte Lebenskraft, die nach Betütigung verlangte. Dazu kam, daß er die Achtung vor den Frauen verloren hatte, was ihn allerdings oft zu Handlungen verleitete, die ſeinen Ruf nicht beſſer machten. Solch ein Naturell mußte überall anſtoßen, und wenn ſein Oberſt ihm nicht trotz allem wohlgeſinnt geweſen wäre, ſo hätte Haßberg manche Klippe wohl kaum ſo glatt umſchifft. Aber der Oberſt hielt Haßberg trotz aller wilden Auswüchſe für einen„Prachtkerl“, der ſeiner Anſicht nach erſt austoben mußte. Außerdem war Haßberg ſein kühnſter, verwegenſter Reiter, der vor keinem Wagnis zurückſchreckte; deshalb hatte er ihm immer wieder die Stange gehalten, wenn er ihm auch zuweilen gründlich die Levi⸗ ten.s oder ihn väterlich ermahnte, endlich ver⸗ nünftig zu werden. Von der Güte des Oberſten ganz zerknirſcht, verſprach Haßberg jodesmal Beſſerung, aber bei der nächſten Gelegenheit ging ſein Temperament wieder mit ihm durch. Und ſo kam es ſchließlich zur Kataſtrophe. Einer von Haßbergs Gläubigern, der wohl irgendeinen Groll auf ihn haben mußte— wie Haßberg glaubte— hatte alle Forderungen an ihn aufgekauft und drang nun erbitterlich auf Zahlung. Als dieſe nicht erfolgte, wandte er ſich an den Oberſten des Regiments. Dieſer mußte den fungen Offizier vor die Alternative ſtellen, entweder ſeine Schulden zu bezahlen oder den Dienſt zu quittieren. Haßberg war nun doch erſchrocken. Dem Oberſt tat er trotz allem leid. Er verlor den ſchneidigen Offizter nicht gern. Aergerlich ſagte er:„Es iſt ein Jammer mit Ihrem Leichtſinn, Haßberg! Da Sie nicht bei uns bleiben können, ſollten Sie in eine unſerer Kolonien gehen. Dort würde ſich für Ihren in ſalſche Bahnen gelenkten Tatendrang eine beſſere Ableitung finden, als in unſerer fried⸗ lichen Garniſon. Seien Sie klug gehen Sie ein paar Jahre nach den Kolonien.“ Haßberg hatte nachdenklich zugehört, dann blitzte es in ſeinen Augen auf. Der Vorſchlag gefiel ihm. Alles, was ſeine Tatenluſt zu be⸗ friedigen verſprach, reizte ihn, gleichviel, ob es gut oder ſchlimm war. „Wenn mein Gläubiger mich fortlaſfen würde, Herr Oberſt, hätte ich ſchon Luſt, nach Südweſt zu gehen.“ Der Oberſt zuckte die Achſeln. „Mit dem Gläubiger müſſen Sie ſich aller⸗ dings auseinanderſetzen. Ueberlegen Sie ſich alles in Ruhe. In drei Tagen erwarte ich Ihre Entſcheidung. Wie die Dinge nun mal liegen, kann ich Sie hier im Regiment nicht mehr halten— ſo leib es mir auch tut.“ In Gedanken verſunken war Haßberg nach Hauſe gegangen. Als er ſeine Wohnung be⸗ trat, fand er Heinz von Tondern vor, der auf ihn wartete. wenn er jetzt vor ein Entweder— oder geſtellt war. Offen und herzlich begrüßte er den vermeint⸗ lichen Freund und erzählte ihm rückhaltlos, in welcher Klemme er ſich befand und was der Oberſt ihm geraten hatte. In Tonderns Augen zuckte es ſeltſam auf. Als Haßberg mit ſeinem Bericht zu Ende war, ſagte Heinz mit heiſerer Stimme: „Manuchmal habe ich auch ſchon daran ge⸗ dacht. In den Kolonien wäreſt du am rechten Platze, Hans. Solche Männer wie dich können ſie da brauchen.“ Haßberg blieb arglos. „Ja ja, lieber Heinz, ich würde auch auf der Stelle gehen. Aber da iſt dieſer Manichäer, der ſich ſo liebevoll bemüht hat, meine Schuld⸗ ſcheine aufzukaufen, um mir ein Bein zu ſtellen. Ich weiß nicht, was ich dem elenden Krämer ge⸗ tan habe. Vielleicht beſitzt er eine hübſche Frau oder eine hübſche Tochter, die ich mal zörtlich angelächelt habe. Perſönlich kenne ich die edle Seele nicht, die es ſich dreißigtauſend Mark koſten läßt, mich übers Meſſer ſpringen zu laſſen. So hoch belaufen ſich nämlich meine Schulden— das läppert ſich zuſammen, man weiß nicht wie. Natürlich wird der edle Men⸗ ſchenfreund mich nicht ohne weiteres ziehen laſſen.“ „Sonſt würdeſt du nach fragte Tondern lauernd. Haßberg nickte. Würde ich! Warum auch nicht?“ Tondern richtete ſich haſtig auf. „Lieber Hans, ich werde deinen Gläubiger bezahlen, damit du ungehindert nach Südweſt gehen kannſt.“ Haßberg ſah ihn verblüfft an und lachte wie über einen guten Witz laut auf. „Lieber Heinz, du haſt wohl nicht gehört, daß meine Schulden ſich auf dreißigtauſend Mark belaufen“ Südweſt gehen?“ Haßberg entging es, daß Tondern ihn ins⸗ geheim ſcharf beobachtete. Er hatte ja keine Ahnung, daß Tondern hinter dem Geldmann ſteckte, der ſeine Schuldſcheine aufgekauft und daß er es Tondern zu verdanken hatte, „Doch, das habe ich gehört.“ „Und bieſe Summe wollteſt du mir leihen?“ „Jawohl.“ Haßberg ſchüttelte den Kopf. „Biſt du verrückte“ „Nein, durchaus nicht.“ „Das haſt du alſo wirklich im Ernſt geſagt?“ „Im vollen Ernſt, Hans.“ Haßberg ſtrich ſich über die Stirn, als ſei ihm plötzlich zu heiß geworden. Dann faßte er Ton⸗ derns Hand. In ſeinem raſſigen Geſicht zuckte es ſeltſam und ſeine Augen— ſchöne graue Augen— ſtrahlten auf. „Lieber Heinz“, ſagte er bewegt,„daß du miein beſter, treueſter Freund biſt, der mich und all meine Schnurren und Tollheiten verſteht, das habe ich ſchon immer gewußt. Aber daß ich dir ſo viel gelte— das hätte ich nicht ge⸗ glaubt. Wenn du auch der einzige Sohn deines ſchwerreichen Vaters biſt, dreißigtauſend Mark ſind auch für dich kein Pappenſtiel“- Tondern winkte unbehaglich ab. Er ſchämte ſich nun doch ein wenig. 8 „Mach doch nicht ſoviel Aufhebens. Alſy ich gebe dir das Geld.“ „Halt! Halt! Nicht ſo ſchnell, Heinz. Che ich dein Anerbieten annehme, muß ich dir erſt noch ſagen, daß du verzweifelt wenig Ausſicht haſt, dieſes Geld zurückzuerhalten. Vielleicht wenn ich, alt und grau geworden, irgendeine hohe Stellung erklommen habe. Ich beſitze keinen Menſchen, den ich beerben könnte. Wenn du ſehr viel Glück haſt, dann finde ich nach Jahren vielleicht mal eine reiche Frau. Aber dazu iſt auch wenig Ausſicht vorhanden. Die reichen Mädchen ſind faſt immer wenig liebenswert und ich würde mich nie mit einer Frau verheiraten, die ich nicht leiden mag, Ueberhaupt— heiraten rangiert bei mir dicht hinterm Tod. Ich glaube, ich könnte mir mit mehr Vergnügen eine Kugel durch den Kopf ſchießen, als aufs Standesamt zu gehen. Als Ehemann habe ich aber— hol's der Geier— kein Talent. Und außerdem glaubſt du, daß es irgendeinen Vater gibt, der dem tollen Haßberg ſeine Tochter zuſagen würde? Ich nicht! Alſo du haſt verteufelt wenig Ausficht, wieder zu deinem Gelde zu kommen, bevor ich mal General geworden bin— wenn ſich nicht ein ganz beſonderer Glücksfall ereig⸗ net. Deshalb überlege es dir erſt noch mal.“ (Fortſetzung folgt.) 9 * * Freitag, den 10. September 1915. zur Ausbildung von Geschäfts 1. Kurzscehrißt 2. Maschinensehreiben 3. Sehöm- und RNechisehreiden 4. Deutsche Korrespendenz Gedes Fach Mk. 25.—) 3. Eine Fremeisprache M. 50. Unsere Schülerinnen erhaſten stets die Hesten Stelſungen. Ein Monatsgehalt zahlt Visser-⸗ p 7, 23 famen. die ganze Ausbildung. Srlitz Tel. 1474 42057 Tandessurse Haube Beginn des Herbſtkurſes 1. Oktober. Tages⸗Kurſe. Abend⸗Kurſe für Damen und Herren. und Proſpekte koſtenlos durch ee 14.. Tel a05 für Mä cen 41573 Junger wünſcht Privatunterricht in Zuſchr. ſchäftsſt u. Nr. 52928..G Sucutit immaſchinenſchreiben und Stenographieren. 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