— Bezugsprets: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗SZeile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Ik. Cäglich 2 Ausgaben(auper Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Nannheim“ Hernſprech⸗RHummern: Gberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung„1449 Schriftleitung. 577 und 1449 Derſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Tiefdruck⸗Abteilung 47086 Sweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beila ‚˖ 0 5 ge für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und auswirtſcha Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Ae e Mann heim, Montag, 13. eeeee der erneute ruſſiche chen. Wieder ſcharf vorwärts an der ganzen Front. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptauartier, 13. Sept. (S7B. Nichtamtlich). wWeſtlicher Kriegsſehauplatz. Die Lage iſt unverändert. Ein feindliches Flugzeug wurde bei Courtrai, ein zweites über dem Walde von Montfauvon(nordweſtlich von Verdun) abgeſchoſſen. Die Inſaſſen des erſten ſind gefangen, die des andern tot. 5 In letzter Nacht wurde ein Luftang riff auf die Befeſtigungen von South⸗ end durchgeführt. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Rindenburg. Auf dem linken Ufer der Düna zwi⸗ ſchen Friedrichsſtadt und Jakob⸗ ſtaad t iſt der Feind aus mehreren Stel⸗ lungen geworfen. Weiter ſüdlich wich er aus. Die folgenden deutſchen Spitzen er⸗ reichten die Straße Eckengrafen(30 Kilometer ſüdweſtlich von Jakobſtadt)—Rakiſchki. Auch zwiſchen der Straße Rujisktki⸗Dünaburg und der Wilija unterhalb Wilna iſt die Vorbe⸗ wegung in flottem Gange. Die Bahnlinie Wilna Düna⸗St. Pe⸗ tersburg wurde an mehreren Stel⸗ lenerreicht. Im Niemenbogen öſtlich von Grodno bleibt die Verfolgung im Flußt. An der unteren Zelwianka ſind mehrere ſtarke Gegen ſt ößſ des Fein⸗ des abgeſchlagen. Es wurden über 3300 Gefaugene, ein Geſchütz und zwei Maſchinen⸗ gewehre erbeutet. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Tegpold von Banern. Der Feind iſt im Rückzuge. Es wird dicht auf gefolgt. Ueber 1000 Gefan⸗ gene würden gemacht. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Nackenſen. Der Widerſtand des Gegners iſt auf der ganzen Frontgebrochen. Die Verfolgung in Richtung auf Pinsk iſt im Gange. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die deutſchen Truppen haben geſtern weſtlich und füdweſtlich von Tarnope mehrere ſtarke feindliche Angriffe abgewie⸗ ſen und vabei einige hundert Gefangene ge⸗ macht. In der Nacht wurde eine günſtige Stellung, einige Kilometer weſtlich der bisherigen ge⸗ legen, unbehindert vom Gegner, eingenommen. Dberſte Heeresleitung. Das günſtige Vorwärtsſchreiten der Offenſive in Wolhpnien. Berlin, 13. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem K. und K. Kriegspreſſequartier wird der B. Z. gemeldet: Allen Anſtrengungen der Ruſſen zum Trotz geht die wolhyniſche Offen⸗ ſive tatkräftig vorwärts. Der Gegner leiſtet überall energiſch Widerſtand, muß aber dennoch dem Druck der langſam vor⸗ rückenden Truppen allmählich weichen. Einen neuen Erfolg haben die Verbündeten an der Ikwa errungen, deren Oſtufer bei Dubno in heftigen Kämpfen dem zäh haltenden Gegner entriſſen wurden. Auch am Stubiel⸗Abſchnitt bei Rowno ſteht der Angriff günſtig. Seit Tagen ar⸗ beiteten die Ruſſen fieberhaft an den Vorberei⸗ tungen zu einem großen Unternehmen am Sereth, das die verbündeten Truppen in brei⸗ ter Front im Raume Tarnopol⸗Czortkod treffen ſollte. Die politiſchen Grümde, die nun ſchon ſo ofk zu vérzweifelten Anſtren⸗ gungen in Südgalizien führten, waren auch diesmal wieder für den neuen Durch⸗ bruchsverſuch maßgebend, der mit großem Aufwand an Menſchen und Material durchgeführt wurde.— Zwiſchen Tarnopol und Trembomwla verſuchten die Ruſſen, am Sams⸗ tag in einem gegen die Stellungen bei Miku⸗ linee geführten Stoß die Zurücknahme eines weiteren Frontabſchnittes zu erzwingen. Er wurdeglattabgeſchlagen. Das gleiche Schickſal ereilten Angriffe der öſtlich ſtehenden Kräfte. Milizerganiſatioen in Niga. „Birſhewija Wjedomoſti“ vom 3. Seß⸗ tember berichten: Nach Meldungen lettiſcher Zeitungen iſt die Organiſation der Miliz in Riga beendet, Der Kommandant der Miliz und Abteilungsführer ſind ſchon ernannt und eine große Anzahl Miltzſoldaten eingeſtellt Zum Kommandanten der Miliz iſt der Direktor der Rigaer Hypothekenbank, Graßmann, ge⸗ wählt worden, der bekännte Organiſator der deutſchen Feuerwehren. Die Mehrzahl der Mi⸗ lizſoldaten ſind Mitglieder der Feuerwehren oder von dieſen empfohlene Perſönlichkeiten. Der Wechſel im Gber⸗ Remmands. Ueber die Abſetzung des rufſiſchen Generaliſ⸗ ſimus äußern ſich die„Basler Nachrichten“ vom 10., September: Bisher lautete die Lesart ber franzöſiſchen und engliſchen Blätter dahin, daß der Rückzug der ruſſiſchen Heere ein Meiſterſtück ſei, weil der Benleraliſſimus es verſtanden habe, ſich ſowohl der Umklammerung zu entziehen, alß auch der Entſcheidungsſchlacht auszuweichen. ſich, daß man die Fiktion nicht mehr halten will, als ob die Niederlagen keine großen ſeien. Man gibt die Verantwortlichen preis. Der Tages⸗ befehl des neuen Oberſtiommandierengen ver⸗ fündet auch keine Zerſchmetterung des Gegners, ſondern betont ganz beſcheiden die Pflicht, bas Vaterland bis aufs Meſſer zu verteidigen. Alſo man ſieht die Situation, wie ſie iſt. In einer beachtenswerten 2 7 ihres militäriſchen Milarbeiters beſpricht die Zür i⸗ cher Poſt den Kommandoſpechſel im Ober⸗ befehl der ruſſiſchen Armee und bemerkt hier⸗ zu U,.: 85 Die von Anfang an feſtgeſtellte Ueberlegenheit der deutſchen Einheiten über die ruſſiſchen muß als notwendige Folge der ruſſiſchen Niederlagen immer ausgeprägter werden, und dieſe Minder⸗ N Die Jetzt zeigtſ wertigkeit wird durch die Uebernahme des Ober⸗ befehls durch den Zaren nicht auszugleichen ſein. Die ganze Kommandoänderung macht überhaupt mehr den Eindruck eines Ver⸗ zweiflu ngsaktes, und die Erfahrungen früherer Kriege laſſen die Hoffnungen auf einen Umſchwung recht gering erſcheinen. Auf alle Fälle wird die neue Leitung lange Zeit ge⸗ brauchen, um die bei der Kommandoänderung unbedingt eintretenden Reibungen zu überwin⸗ den. Die ganze neue Befehlsorganiſation muß ſich erſt einarbeiten und ſchon dieſe Erwägung führt zu der Annahme, daß die ruſſiſche Heeres⸗ leltung die Truppen einer Entſcheidung zurzeit nicht ausſetzen darf. Erſchwert wird die ge⸗ nannte Aenderung übrigens noch. weſentlich durch den Umſtand, daß ſchon zu Friedenszeiten der abgeſetzte Großfürſt— denn auf eine Ab⸗ ſetzung läuft die ganze Kommandoänderung ſchließlich hinaus— der ausſchlaggebende Faktor im ruſſiſchen Heere geweſen iſt, die ganze Ma⸗ ſchinerie alſo nach ſeinen Anſchauungen abge⸗ ſtimmt war. Wenn man zugrunde legt, daß die ruſſiſche Armee ſejt Anfang Mai rund 13 Mil⸗ lionen Maun verloren hat, muß ſelbſt ohne Be⸗ rückſichtigung der mililäriſchen Schwächung der rüffiſchen Armes durch die erlittenen Niederlagen die deutſche Offenſive ſich ſelbſt mit weſentlich ſchwächeren Beſtänden weiter ſortführen laſſen. Das Entſcheidende iſt, ob auf deutſcher Seite noch die Abſicht beſteht, oder ob man den Gegner, deſſen Offenſivkraft trotz der gelegentlichen Gegenſtöße gebrochen iſt, nun langſam zurück⸗ drängen und dann nach Beſetzung des nötigen Vorgeländes die Winterſtellungen beziehen will. Für dieſe Annahme, die ſelbſtverſtändlich raſcheſte Ausnutzung kaltiſch günſtiger Gelegenheiten nicht ausſchlſeßt, ſpricht vor allem das Herannahen des Winters. Um einen Winterfeldzug zu vermeiden, würden beide Gegner die größten Opfer bereitwillig bringen. Vermieden fann er äber nur durch eing Entſcheidung auf einem andern Kriegsſchauplatz werden. In den letzten Tagen wurde viel von den Auzeichen der lange erwarteten franzöſiſch⸗engliſchen Offenſtve geſprochen. Erwägungen allgemeiner Axrt laſſen aber ebenſo gut eine Offenſiye der Zen⸗ tralmächte im Weſten oder Süden denkbar erſcheinen, Vielleicht hängt die Beant⸗ wortung der Frage davon ab, wer raſcher mit ſeinen Vorboreitungen fertig iſt, Eindrücke aus Rußland. m. Köln, 13, Sept.(Priv,⸗Telegr.) Die kölniſche Zeitung meldet aus Stockholm; In der Dagens Nyheter ſchildert Karlgren weiter die Eindrücke, die er auf einer Reiſe qus Ruß. land gewonnen hat. Wenn weitere Schichten in Rüßland leine eigentliche Kriegsmüdigkeit zeigten, ſo beruhe dies teilweiſe Harauf, daß jene zienlich wenig vom Hrrieg berlihrt worden ſeien. In den unteren Klaſſen hat der Krieg ſich ſogar einen Wohlſtand geſchaffen, der früher unbekannt geweſen ſei Dies erkläre ſich aus dem Schnapsverbot, ſerner daraus, daß von der Kriegsanleihe 600 Millionen Rubel unter die Familien der Ausgehobenen verteilt worden ei. So kommt es, daß die Unheilsbotſchaften vom Kriegsſchauplatz nur wenig Eindruck auf das Volk gemacht hatten. j Der Kampf um die Dardanellen Ein ruſſiſcher„Seeſieg“ im Besperus. Berlin, 13, Sept.(Von u. Berl, Büro) Einer türkiſchen Mitteilung 101 e iſt eine ruſſiſche Nachricht, wonach vu iſche Tor⸗ pedöboote ein ſiegreſches echt mit dem kürkiſchen Kreuzer„Hamidi e“ ünd kleine⸗ ren türkiſchen Seeſtreitkräften be⸗ ſtanden haben ſollen, unzu tve 7f en d. Tat⸗ ſächlich haben mehrere große rußfiſche Torpedo⸗ bobte den Kreuzer„Hamidie“ angegriſfen, ſie flohen dann aber vor türkiſchen Streitkräften aus dem Bosporus in öſtlicher Richtung davon. Die „Hamidie“ liegt für jedermann ſichtbar im Hafen. Gleichzeitig ſei auch die andere Nach⸗ richt ſtrikte dementiert, wonach ein feindliches Unterſeeboot einen türkiſchen Zerſtörer im Marmarameer verſenkt habe. Schon wieder ein Seppelin⸗ angriff. London, 18. Sept.(WB. Nichtamtl.) Das Preſſebureau meldet, daß Zeppeline in der letzten Nacht wiederum einen Angriff auf die Oſtküſte unternommen haben. Es wurden Bomben abgeworfen, durch die jedoch niemand verletzt wurde; auch ſonſt wurde bein Schaden angerichtet. Es handelt ſich um den Zeppelinangriff auf die Befeſtigungen von Southend, den auch unſere Oberſte Heeresleitung im heutigen Tagesbericht meldet. Southend liegt links an der Theinſemündung, von London ebwa 60 Kilometer entfernt. Es iſt die Hauptſtation der Küſtenwachten. Daß die deutſchen Bam⸗ ben in dem engliſchen Bericht wieder keinen Schaden angerichtet haben, ſondern die Harm⸗ loſigkeit von Seifenblaſen zeigen, braucht uns nicht weiter zu berühren. Es iſt ſicher anders geweſen. Es iſt dies in noch nicht einer Woche der vier te Beſuch deutſcher Luftſchiffe an der engliſchen Oſtküiſte. Wenn wir einmal ganz von dem materiellen Schaden abſehen, den die militäriſchen Anlagen erlitten haben, ſo bleibt vor allem der tiefe moraliſche Einbruck dieſer ſich häufenden Luftangriffe, gegen die die Eng ⸗ länder wehrlos ſind. Unſere Unterſeebsste. London, 13. Sept,(W7B. Nichtamtl.) Nach einer Lloyd⸗Meldung wurde der Dampfer „Afhmore“(2519 Bruttotonnen) ver⸗ ſenkt. Vier Mann der Beſatzung werden vermißt, die übrigen ſind gerettet. Die Kriegslage im Weſten. Die französſiſchen Berichte. Paris, 18, Sept,(WB. Nichtanttlich.) Amtlicher Vericht von geſtern nachmittag: Nördlich von Arras im Abſchnitt von Neu⸗ ville unaufhörlicher Kantpf mit Bomben und Handgranaten beider⸗ ſeits von Geſchützſeuer begleitet. Süüdlich der Searpe, in der Gegend von Roye, nördlich der Aiſne zwiſchen Paſſy und Craonelle heftiges Geſchützfeuer,— Ein neuer Verſuch des Fein⸗ des gegen unſeren vorgeſchobenen Poſten von Sapigneul wurde, wie die vorhergehenden, gänzlich abgewieſen, Siidlich Leintrey erfolg⸗ reiche Tätigkeit unſerer Artillerie gegen die feindlichen Stellungen, Arbeiten und Trup⸗ penanſammlungen. Ein Angriffsverſuch der Deutſchen wurde durch unſer Sperrfeuer ſo⸗ fort zu Stehen gebracht. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. Feindliche Flugzeuge warfen geſtern Bom⸗ ben auf Compeigne. Unſere Flugzeuge be⸗ warfen die deutſchen Luftſchiffe bei Brayell erfolgreich mit ſchweren Geſchoſſen, 25 6 Abendhlatt). 5 9 7 — PFGEET —— 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 13. September 1915. Paris, 13. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nachtsbericht: Im Artois dieſelben Artilleriekämpfe wie zuvor; ſie waren im Abſchnitt von Neuville he⸗ ſonders lebhaft. Im Gebiete von Roy vor Andechy fanden einige Patrouillenkämpfe ſtatt. Nördlich der Aisne richteten die Deut⸗ ſchen auf unſere Stellungen zwiſchen dem Maas⸗ plateau und Godat ein ſtarkes Bombardement mit allen Kalibern. Unſere Artillerie erwiderte durch wirkſames Feuer auf die feindlichen Schützengräben und Batterien. Gegenwärtig Kanonade in der Champagne, in der Umgebung von Auberive, Saint Hilaire, zwiſchen Maas und Moſel, im Mortmarewalde an der Front von Lothringen. In der Um⸗ gebung von Nomeny und Houſſe(), ſowie im Gebiete von Ban de Sapt. In den Dardanellen war die letzte Periode von fünf Tagen ruhig. In der Nordfront er⸗ öffneten die Türken verſchiedentlich heftiges Artillerie⸗ und Infanteriefeuer, aber ohne aus den Schützengräben zu kommen. Von der Süd⸗ zonte iſt nichts zu melden, außer der Wirkſam⸗ keit unſerer Schützengräbenmörſer, welche zwei Reine Feldſchanzen zerſtörten und dem Feind empfindliche Verluſte beibrachten. Der Feelrieg. Die vergewaltigung der Aeu⸗ tralen durch England. Berlin, 13. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Aus Chriſtiania wird der„B..“ ge⸗ meldet: Endlich hat eines der großen bürger⸗ lichen Blätter hier den Mut gefunden, das Auf⸗ treten Englands gegenüber der norwegiſchen Handelswelt in kräftigen Worten zu brand⸗ marken. Nachdem Wochen vergangen ſind, ſeit⸗ dem der Text der bekannten den norwegiſchen Fabrikanten abverlangten Erklärung in„Sjoe⸗ fartstiſen Verdensgang“ veröffentlicht war, ſchreibt das„Morgenbladet“ heute: Der Inhalt dieſer Erlärung iſt ganz würdelos. Ein ähn⸗ liches Dokument legten die Engländer den nor⸗ wegiſchen Eiſenbahnen vor. Wir nennen dieſes Beiſpiel, um zu zeigen, daß wir bereits ſehr weit auf die ſchiefe Ebene gekommen ſind, die Nor⸗ wegen herab zur Stellung Portugals oder Aegyptens führt“. Das Blatt betont, daß kein norwegiſcher Kaufmann ſich in direkte Verhandlungen mit britiſchen Behörden ſwegen der Unterzeichnung derartiger Erklärungen ein⸗ laſſen dürfe; man ſchade ſonſt dem Anſehen des Landes unnd der eigenen Regierung nach außen hin. Der Urieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. Rom, 13. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 12. September abends: In Tirol, im Trentino und Kärnten dauert beiderſeits das Geſchützfeuer durch heftigen Nebel behindert an. Der Feind ſetzte die Be⸗ ſchießung der hinter unſeren Linien gelegenen Niederlaſſungen fort. Im Flintſchertale ver⸗ ſuchten am Abend des 10. September feindliche Truppen unter dem Schutze der Nacht einen plötzlichen Angriff gegen unſere Stellungen öſt⸗ lich des Statenicatales. Die Unſrigen ließen den Gegner bis auf eine kleine Entfernung herankommen, grifſen ihn dann mit dem Bajo⸗ nett an und ſchlugen ihn in heftigem Hand⸗ gemenge in die Flucht. Aus dem Abſchnitte Tolmein wurden nach unſerem Angriffe bei St. Maria vom 9. September ſtarke Abtei⸗ lungen im Marſche durch das Tolminskital mit der Richtung gegen jenen Ort gemeldet. Am unteren Iſonſogebiet ſtellten Flieger neue Ver⸗ teidigungswerke halbproviſoriſchen Charakters beim Feinde feſt. Erkundigungen zufolge trafen beim Feinde neue Truppen und ſchrbere Artil⸗ lerie ein. Zwei unſerer Flugzeuge bewarfen wirkſam das Lager bei Oppa⸗Chiaſella. Feind warf zahlreiche Brandgranaten auf das Hafengebiet von Monfalcone und beſchädigte ein Dampfſchiff. Lieferungsſkandale. Mailand, 13. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Nach dem„Corriere della Sera“ ſind drei weitere Firmen vom Militärkommando wegen ſchlechter Lieferungen ange⸗ zeigt worden. Wollene Unterkleider enthielten zuviel Baumwolle. 20000 Müätzenſchilder waren nicht von der verlangten Güte. Der „Secolo“ meldet, daß auch eine Schuhfabrik in Faenza wegen der Abgabe von Schuhen mit Kartenſohlen angezeigt worden iſt. Der Reichskanzler in München München, 13. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Der Reichskanzler iſt heute vormittag hier ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhof von dem Bot⸗ ſchafter Freiherrn von Schön und dem Lega⸗ tionsrat Freiherrn von Stengel empfangen worden. Auf Einladung des Königs ſtieg der Reichskanzler in der Reſidenz ab. Mittags gibt der König zu Ehren des Reichskanzlers eine Tafel, zu der die Herren der preußiſchen Ge⸗ ſandtſchaft und ſämtliche Staatsminiſter gela⸗ den ſind. Die Gewerkſchaften nach dem Kriege. Berlin, 12. Sept. Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Bauer, der zweite Vorſitzende der General⸗ kommiſſion der Gewerkſchaften Deutſchlands, er⸗ örterte in einer ſtarlbeſuchten Verſammlung des Verbandes der Gemeindearbeiter die Stellung der Gewerkſchaften nach dem Kriege. Er hob hervor, daß die Gewerkſchaften bei Kriegsbegiun weit über zwei Millionen Mitgliedes eine Jah⸗ veseinnahme von mehr als 80 Millionen Mark und ein Vermögen von faſt 90 Millionen hatten, und er betonte die Wandlung in der Beurteilung der Gewerkſchaften, die der Weltkrieg gebracht hat. Ihre wichtigen Aufgaben feien nicht nur allfeitig anerkannt, ſondern den Gewerkſchaften ſei ſogar vom Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Delbrück das Zeugnis der Un⸗ entbehrlichkeit ausgeſtellt worden Was die Gewerkſchaften auf dem Gebiete der Kriegs⸗ fürſorge geleiſtet haben, belegte der Redner mit einigen Zahlen: 21½ Millionen Mark haben ſie bisher für Arbeitsloſenunterſtützung ausge⸗ geben, während ihre bisher größte Ausgabe hier⸗ für ſelbſt in dem Jahre der ſchlimmſten wirt⸗ ſchaftlichen Kriſe nur 9 Millionen Mark waren, und 10½ Millionen wurden an die Familien von Kriegsteilnehmern ausgezahlt. Das Zuſammenarbeiten der Gewerkſchaften mit der Reichsregierung auf den Gebieten, auf denen der Krieg ein ſolches Zuſammenar⸗ beiten erforderte, hat gute Erfolge gezeitigt. Beſonders entgegenkommend habe ſich das Kriegsminiſterium gezeigt. Es erkannte die Tariflöhne an und legte den Arbeit⸗ gebern Bedingungen auf, um die Intereſſen der Arbeiter zu wahren. Wenn dieſe Maßnahmen noch nicht überall durchgeführt ſind, ſo liegt die Schuld dafür auch an den Arbeitern ſelbſt. In der Frage der Fürſorge für Kriegsbeſchädigten haben die Gewerk⸗ ſchaften der Regierung ein Organiſationspro⸗ gramm unterbreitet, das zum Teil von der Re⸗ gierung auch angenommen worden iſt. In den ſchärſſten Worten wandte ſich Redner gegen die „radikalen Phraſeure“, die„gewiſſen Literaten“ und die„guten Theoretiker“, die geradezu Ver⸗ rat treiben, wenn ſie in den Maſſen die ſelbſtver⸗ Der die ſtändliche Ueberzeugung zu erſchüttern verſuchen, daß die Haltung des geſamten Volkes während des Krieges nach dem Kriege in der Durch⸗ führung der vollen ſtaatsbürger⸗ lichen Gleichberechtigung ihren Aus⸗ druck finden müſſe. Man dürſe nicht das War⸗ ten predigen auf den Zuſammenbruch der kapi⸗ taliſtiſchen Wirtſchaftsordnung. Schritt für Schritt müßte für eine beſſere wirtſchaftliche und kulturelle Lebenshaltung der deutſchen Arbeiter gekämpft werden. Die freien Gewerlſchaften während des Krieges behandelt Stadtrat Saſſenbach⸗ Berlin in einem bemerkenswerten Artikel in der Zeitſchrift für Politik. Erwähnt ſei hier daraus, daß Ende 1913 den Freien Geßperkſchaften 2 498 969 Mitglieder, darunter 221 598 Frauen in 47 Verbänden angehörten, die mehr als 82 Millionen Mark Einnahmen und ungefähr 75 Millionen Mark Jahresausgaben hatten. 7 Sur Pfſychologie der§ront. Zu ſeinen feinſinnigen Unterſuchungen zur Pſychologie der Front veröffentlicht Dr. Erich Everth in dem nächſten Heft der Wochenſchrift „Das neue Deutſchland“ einen neuen intereſſan⸗ ten Beitrag. In anſchaulicher Weiſe kennzeichnet er die beſonderen Empfindungskreiſe, die das Leben an der Front im Gegenſatz zum militäri⸗ ſchen Friedensleben entwickelt. Die großen Auf⸗ gaben, vor die das Kriegsleben ſtellt, bringen es mit ſich, daß das Aeußerliche und Unweſentliche überall hinter dem Weſentlichen zurücktritt. Klei⸗ nigleiten, wie die vorſchriftsmäßigen Einzel⸗ heiten der Kleidung, die im Garniſonsleben ſo großes Gewicht haben, werden an der Front ſelbſtverſtändlich vernachläſſigt. Dieſe Loslöſung von allem Herkömmlichen, ſweit es durch tiefer⸗ greifende Notwendigkeiten geboten erſcheint, führt naturgemäß zu einer Verſtärkung des Freiheitsgefühls, die für das Feldleben ſo allgemein kennzeichnend iſt. Die ganze Dienſt⸗ auffaſſung im Felde trägt aber auch dazu bei, dieſes Gefühl der Freiheit, das Entbundenſein von der Regel und den Sinn für das We⸗ ſentliche zu fördern. Man iſt draußen wochen⸗, ja monatelang in ungewohntem Maße dienſtfrei, und dafür hat ja der Soldat ein be⸗ ſonders reges und geſchärftes Empfinden. Er kennt es nicht anders, als daß der Tag von früh bis ſpät ausgenutzt werde, da die Dienſtzeit eine Lehrzeit iſt. Jetzt, draußen gibt es keinen„Be⸗ ſchäftigungsdienſt“ oder doch nur in ganz lang⸗ wierigen Stellungskämpfen, wo die Leute ſonſt vor Langeweile auswachſen würden; im übrigen wird nur dann gearbeitet, wenn es notwendig iſt, und dieſe Notwendigkeit iſt hier von einem andern, unmittelbareren Ernſt diktiert als in der aktiven Dienſtzeit. Stark beſchäftigten Mannſchaften wird jede Stunde Ruhe, die ihnen gewährt werden kann, gegönnt, und deshalb ſetzen ſie dann, wenn es gilt, umſo lieber alle Kräfte ein. Ihre Arbeit erſcheint auch durch dieſes ſparſame Umgehen mit ihrer Kraft koſt⸗ bar, erhält alſo in jeder Weiſe die denkbar höchſte Würde, und ſolche Arbeit tut man gern. Während der Zeit aber, wo nichts zu tun iſt, kümmern ſich die Vorgeſetzten ſaſt nur kamerad⸗ ſchaftlich um die Leute, nicht zur Auſſicht, die ja nicht nötig iſt. Denn jeder hat das Bewußt⸗ ſein, daß die Vorſchriften, wie er ſich benehmen ſolle, zu ſeinem eigenen Beſten ſind. Er iſt eben ein Teil der Truppe, um deren Sicherheit es ſich in der Ruhe doch zumeiſt handelt. Jeder einfache Mann iſt darum ſtolz auf ſeine Kriegserfahrung und dünkt ſich wohl wohl gern einem an der Front noch neuen Vorgeſetzten zunächſt ein wenig überlegen. Ein ſolcher, ſoeben erſt vorn angekommener Vorgeſetzter aber wird die grö⸗ ßere Kriegsläufigkeit ſolcher Mannſchaften ver⸗ nünftigerweiſe beachten.“ Es iſt ganz natürlich, daß auch die Beziehun⸗ gen von Vorgeſetzten und Untergebenen ſich dementſprechend wandeln. Die Diſtanz, die im Frieden im Intereſſe der Grundlegung der Dis⸗ ziplin ſo ſcharf betont iſt, iſt in dem Kriegs⸗ leben weit weniger fühlbar.„Es iſt oft ausge⸗ ſprochen worden, daß Mannſchaften und Offi⸗ ziere ſich draußen näher kommen, allein man hat daran immer nur das Herzliche betont; es gilt, erbracht haben. ſich auch des Freien darin bewußt zu werden! Jetzt gibt es wirklich keinen Gegenſatz zwiſchen Militarismus und Frei⸗ heit, das wird jeder zugeben, der im Felde ge⸗ weſen iſt; im Kriege iſt das Volksheer, Gnei⸗ ſenaus und Scharnhorſts Gedanke, voll verwirk⸗ licht.“ Wie nun der Dienſt an der Front Vor⸗ geſetzte und Untergebene einander nähert, ſo be⸗ wirkt er auch einen ſo engen Zuſammen⸗ ſchluß zwiſchen den Gleichgeſtellten wie dies im Frieden kaum möglich wäre. Die Herausbildung eines erhöhten Kameradſchafts⸗ gefühls iſt eine ſehr bemerkenswerte Folge⸗ erſcheinung des großzügigen Kriegslebens. „Dieſe ſtarke Kameradſchaft beruht auf ſehr realen Beziehungen. Ich will ein Beiſpiel anzu⸗ deuten ſuchen, das das Zuſammenwirken der verſchiedenen Waffen, die im Frieden keineswegs ohne Eiferſucht ſind, und das zwiſchen ihnen entſtehende Kameradſchaftsgefühl vergegenwär⸗ tigen mag. Da ſitzt nachts eine Infanterieabtei⸗ lung weit vorgeſchoben, vielleicht in beſonders riskanter Stellung, ſeitlich gefährdet; und die Stunde zwiſchen 12 und 1 Uhr kommt, und man weiß, daß die Ruſſen gern zu dieſer Stunde ihre Gegenangriffe machen; man wehrt ſich gegen den Schlaf, ſorgt, daß auch von den andern mög⸗ lichſt wenige ſchlafen, und fragt ſich, ob wohl hinten dieſe Lage hier bekannt ſein möge, bei den Stäben, bei den rechts und links zurückliegenden Truppen, vor allem bei der Artfllerie: da gehen plötzlich in der Stille der Nacht ſchwere Grana⸗ ten über die Köpfe hinweg und krepieren beim Feinde! 0 0 id Flügeln, die im Dunkeln über die gefährdete Truppe gebreitet werden, und man glaubt, in dem Sauſen eine Stimme zu vernehmen: wir wachen und breiten Flügel über euch! Da weiß man, was Dankgefühl iſt; und man verſteht, weshalb die Leute, die ſo etwas öfter erlebt ha⸗ ben, wenn ſie einen Artilleriſten ſehen, ihm Freundliches antun, ſoviel ſie können, ihn zu ihrer Küche holen, ihm Zigarren zuſtecken uſw. Was will dagegen alle Friedenskameradſchaft bedeuten!“ Die dritte Kriegsanleihe in Frage und Antwort. An ſwen ergeht der Aufruf zur Zeichnung? An jeden Deutſchen, der zu zeichnen imſtande iſt: an alle deutſchen Mäuner, an alle deutſchen Frauen, die bares Geld beſttzen, die über Sparguthaben verfügen, die über Bankguthaben verfügen, auch an die, die zwar nicht über Geld und Gut⸗ haben verfügen, die aber Wertpapiere beſitzen und ſich durch deren Verpfändung Geld oder Guthaben verſchaffen können. Bedarf es nach den ſo glänzenden Erfolgen der erſten Kriegsanleihen überhaupt noch des Aufrufs, der Aufklärung oder des Hin⸗ weiſes auf die Pflicht zur Zeichnung? Die hingebende Begeiſterung, mit der bei den erſten Anleihen 4½ Millionen von Zeichnern nicht weniger als 14 Milliarden Mark auf⸗ brachten, war eine Tat des Deutſchen Volkes und wirkte wie ein Sieg, und doch git es noch Leute, die abſeits ſind: 1. Solche, denen Geldmittel, oft ſogar recht reichliche Geldmittel, zur Verfügung ſtanden, die aber aus dieſem oder jenem Grunde eine andere Kapitalsanlage ſuchten. Es mag dies in ein⸗ zelnen Fällen gerechtfertigt, manchmal ſogar notwendig geweſen ſein. Unter dem Geſichts⸗ punkt aber, daß zurzeit das erſte Anrecht auf verfügbares Geld dem Vaterlande zuſteht, wird doch jeder ernſthaft ſich zu fragen haben, ob er mit ſeinen Gründen vor Pflicht und Gewiſſen beſtehen kann. Wo die Gründe in Erzielung von Spekulationsgewinnen liegen, würde ſchon ein nur normales Gewiſſen ein entſchiedenes Nein zu ſagen haben. 2. Viele meinen auch: Auf uns kann leicht verzichtet werden. Auf unſere Groſchen kommt es nicht an! Ihnen ſei geſagt, daß die kleinen Zeichner bei den erſten Anleihen 1% Milliarden Wenn jeder ſeine Schuldigkeit Italteniſche Kriegsbriefe von P. Schweder. Auf den höchſten Berggipfeln der gewaltigen Alpenmauer, die Italien von Oeſterreich⸗Un⸗ garn trennt, ſteht Herr Cadorna nach nunmehr faſt viermonatlichem Ringen und ſchaut, wie weiland Abraham, in das gelobte Land hin⸗ ein, ohne auch nur die geringſte Ausſicht zu phaben, jemals dorthin zu gelangen. Vom Him⸗ mel rieſelt der erſte Schnee und deckt mit barm⸗ herziger Hand die Hekatomben von Leichen der Alpini, Berſaglieri und all der anderen maleri⸗ ſchen Kerntruppen des Königreichs an der bitteren Adrig zu. Aller Vorausſicht nach wird der kommende Winter zugleich ein Winter ſchwerſten Mißvergnügens für Herrn Cadorna ſein. In drei großen Armeegruppen ſtehen ihm des verbündeten Nachbarreiches Truppen ge⸗ genüber: am Iſonzo unter der Oberleitung des Generals Borevicz, in Kärnten und im hei⸗ ligen Land Tirol hier unter dem Kommando des Generals von Dankl. Das ſind Heer⸗ führer, die ſchon im Karpathenfeldzug ihre her⸗ bvorragernde Befähigung für einen erfolgreichen Krieg im Winter dargetan haben, während Herrn Cadornas Sorgen in erſter Linie dahin gehen mögen, was aus den ſonnengewohnten Söhnen des linden Südens nunmehr werden Joll. Langſam haben ſich ſeine Berichte von den beiden Fronten am Iſonzo und in Tirol und auch von der dritten im Kärntnerland geändert. In der erſten Zeit löſten ſie bei uns und un⸗ ſeren Verbündeten meiſt unfreiwillige Heiter⸗ Die Sorgen des herrn Cadorna leit aus, weil ſie in einem für unſere Begriffe allzu reichlichen Maße auf das Wetter eingin⸗ gen und immer wieder Wind und Regen die Schuld daran beimaßen, daß die eigenen Ope⸗ rationen ſo langſam vor ſich gingen. Die Figur des italieniſchen Königs mit dem Degen, der in einen Regenſchirm ausläuft, iſt ja ſchon zu einem Beſtandteil unſerer Witzblätter gewor⸗ den. Aber man darf nicht vergeſſen, daß das Wetter für den Südländer eine ſehr ernſte Sache iſt, viel ernſter als für uns. Der Ita⸗ liener fürchtet jeden Regentropfen wie die Katze und iſt ebenſo empfindlich gegen Hitze wie gegen Kälte. Jeder Italienreiſende weiß, daß in der Mittagsſtunde die kleinen Städte wie ausge⸗ ſtorben ſind, und daß ſich das öffentliche Leben erſt in den Abendſtunden bemerkbar macht. Das „Dolce far niente“ iſt nur möglich, wenn ein ſanfter Wind vom blauen Himmel weht, nicht aber, wenn die Regentropfen klatſchen oder gar der Nordwind und die Bora einen Vorgeſchmack des mitteleuropäiſchen Winters bringen. Man kann daher ruhig den Berichten der Ueberläu⸗ fer glauben, die erzählen, daß die Sorgen der italieniſchen Heeresleitung, die im Wetter wur⸗ zeln, ſich von Tag zu Tag mehren. Mit großen Schwierigkeiten verſucht man, die Alpini⸗ bataillone, die für die erſten Stürme beſtimmt waren und geradezu entſetzliche Verluſte hatten, durch Truppen wieder aufzufüllen, die wenig⸗ ſtens einigermaßen den Unbilden der Berge zu trotzen imſtande ſind. Man hat die Söhne des rauhen Apennin herangezogen, ſcheint das Rezept aber nicht als richtig befunden zu haben, denn in den letzten Tagen hat man ſie abge⸗ ſchohen und durch andere Soldaten erſetzt. Es mag vielleicht etwas Wahres darin ſein, daß dies vor allem aus Gründen der miilitäriſchen Disziplin geſchehen iſt. Die Söhne der Ro⸗ magna haben ſich ſeit jeher durch eine große Selbſtändigkeit im Denken und Handeln aus⸗ gezeichnet, auch wo dieſe gar nicht angebracht war. So weiß man, daß vor einiger Zeit einige mittelitalieniſche Städte für 88 Stunden ihren geliebten„Re“ vollkommen vergaßen und ſich zur Republik bekannten, weil die Regierung nicht ſo gewollt hatte wie ſie. Vor dieſen un⸗ ſicheren Elementen hatte man auch diejenigen kriegserfahrenen Soldaten anderweitig unter⸗ gebracht, die im letzten Türkenkrieg in Tripolis gefochten hatten. Die Mitteilungen der Ge⸗ fangenen über die Urſache dieſer Verſchiebun⸗ gen gehen aussinander. Es heißt, daß die Tri⸗ polisſoldaten zurückgenommen wurden, weil ſie enorme Verluſte erlitten hatten, die eine ge⸗ ſchloſſene Formation nicht mehr erlaubten. Es iſt richtig, daß namentlich die Offiziersverluſte dieſer Regimenter, die ſich übrigens ſehr gut geſchlagen haben, außerordentlich hoch geweſen ſind. Wahrſcheinlicher klingt es aber, daß die italieniſche Regierung notwendig Verſtärkungen für Tripolis braucht, wo der Heilige Krieg wetterleuchtet. Unter dieſen Schwierigkeiten iſt es September gewworden, und langſam breitet ſich die Schuee⸗ decke der Hochalpen nach unten, in die Täler zu aus. In den Dolomitenſtellungen deckt der Schnee bereits die Geſchützläufe, und er ſchmilzt erſt von den Rohren, wenn dieſe durch das Feuer warm geworden ſind. Wie lange wird es noch dauern, bis der Schnee zwei und drei Meter hoch liegt. Dann ſchützt Tirol ſich ſelbſt, und der weiße Tod trifft jeden Eindringling der Berge. Hier halten die Tiroler Stand⸗ Tirol. Immerhin ſind die Verluſte der Oeſter⸗ Leben hingaben fürs heilige Land Tirol. reicher nicht groß, wenn man ſie in Vergleich ſtellt zu der Munitionsverſchwendung der Ita⸗ liener. Sie verwenden hier gegen die öſter⸗ reichiſchen Stellungen ihre zwei beſten Geſchütz⸗ typen, die etwa den öſterreichiſchen 15 Zmtr.⸗ und 30,5 Zmtr.⸗Geſchützen entſprechen. Es klingt wie ein Witz, iſt aber wahr, daß unter der Einwirkung des raſenden Feuers der Ita⸗ liener manche Bergkuppe verſchwunden bezw. niedrigef geworden iſt, und man wird in Zu⸗ kunft in der Geographie Tirols manches um⸗ lernen müſſen: die X⸗Spitze iſt nicht mehr 1900, ſondern nur noch 1890 Mekter hoch. Die Tiroler Standſchützen! Ein Schimmer der Romantik umkleidet ſie, die ihren Urſprung auf die Befreiungskriege vom Anfang des vori⸗ gen Jahrhunderts zurückführen. Damals haben die franzöſiſchen Heerführer die Tiroler Berg⸗ ſchützen als Franktireurs betrachtet, und mit Andreas Hofer zuſammen hat ſo mancher von ihnen den Todesgang in Mantua getan. Dem hat die öſterreichiſche Regierung in dieſem Welt⸗ krieg vorgebeugt, indem ſie den Standſchützen eine militäriſche Organiſation verlieh, die ſie in den Rahmen des Heeres einreihte. Und als ob die k. u. k. Regierung eine Ahnung von den kom⸗ menden Dingen gehabt hätte, iſt das bereits im Mai 1913 geſchehen. Die Landtage von Tirol und Vorarlberg haben damals entſprechende Landesgeſetze angenommen. Gleichwie die Ter ⸗ ritorials von Eiglaud beſaßen die Tiroler und Das iſt wie Rauſchen von mächtigen⸗ GMacads G81 Imerhin ſind die Verluſte der Oeſter⸗ ſallen doch von den 14 Milliarden Schuldbuch koſtenlos erbitten.) Anleiheſtücke. Es werden d jedenfalls alle diejenigen, die die geze Anleihe dauernd oder doch längere Zeit zu behalten Ddurften. In einen modernen Staat paßte dieſes Montag, den 13. September 1915. Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. täte, würde ſich dieſe gewiß beachtenswerte Summe noch recht beträchtlich erhöhen. Und ge⸗ mde die kleinen Zeichner leiſten beſonderen Dienſt! Ihre Maſſenzeichnungen geben den Feinden zu denken und legen Zeugnis ab von dem hingebenden und einheitlichen Willen aller Schichten des Volkes. Das ganze Deutſchland ſoll es ſein! 3. Eine dritte Klaſſe hat vielleicht den Willen kommt aber nicht zum Vollbringen. Man ſtol⸗ pert über kleine chwierigkeiten, z. B. den. Entſchluß, zur Darlehnskaſſe zu gehen, um dort die Verpfändung der Wertpapiere vorzuneh⸗ men. Manche ſtört es auch, daß ſie mit dem Geſchäftsgange der Darlehnskaſſe nicht recht Beſcheid wiſſen und Ernſtere meinen überdies: Borgen macht Sorgen. Von Kindheit auf ſind wir vor dem Borgen gewarnt worden. Die Beteiligung derjenigen, die ſich das zur Zeichnung erforderliche Geld durch Verpfän⸗ dung erſt beſchaffen müſſen, iſt von größter Wichtigkeit. Denn lediglich durch Zeichner, die gerade Bargeld flüſſig haben, laſſen ſich Millar⸗ denbeträge nicht erbringen. Im Frieden ver⸗ kauft man Wertpapiere, um ſich für Anleihe⸗ zeichnungen Geld zu beſchaffen. In Kriegs⸗ zeiten iſt ein Verkauf ausgeſchloſſen. Hier tre⸗ ten die Darlehnskaſſen ein und helfen dem Mangel ab. Die Entnahme der Vorſchüſſe bei den Darlehnskaſſen tritt an Stelle des Ver⸗ kaufs von Wertpapieren. Ein Borggeſchäft, vor dem zu warnen wäre, liegt nicht vor. Man borgt, abgeſehen von dem eigenen Vorteil, der im Erwerb der hochverzinslichen Anleihe liegt, zur Förderung des vaterländiſchen Erfolges und ktut damit nicht viel mehr als ſeine Pflicht und Schuldigkeit. Freilich empfiehlt ſich dieſes Borgen bei den Darlehnskaſſen im allgemeinen nur, wo und ſoweit der Borger ſich ſagen kann, daß er das Darlehen aus ſeinen ſonſtigen Ein⸗ nahmen in abſehbarer Zeit wird abſtoßen können. Der Geſchäftsgang der Darlehnskaſſe iſt klar und durchſichtig. In den meiſten Fällen brau⸗ chen die Zeichner keinen Finger zu rühren. Ihr Bankier beſorgt koſtenlos alles. Im übrigen ſendet die Reichsbank oder die Königliche See⸗ handlung(Preußiſche Staatsbank) auf Erfor⸗ dern bereitwilligſt ein Flugblatt:„Wie helfen uns bei der Zeichnung auf die Kriegsanleihe die Darlehnskaſſen?“ aus der mühelos vollſtändige Klarheit gewonnen werden kann. Was hat es mit der Opferfreudigkeit der Zeichner für eine Bewanßdtnisd Wenn ſich unter dem Gedanken der Opfer⸗ freudigkeit recht viele zur Zeichnung entſchlie⸗ ßen, ſo hat dies ſein Gutes. Unter uns geſagt aber, kann von Opferfreudigkeit wohl nur die Rede ſein, wenn wirklich Opfer in Frage ſtehen. Und wo liegt ein Opfer, wenn dem Zeichner ein Papier angeboten wird, das ihm ſtatt geringerer Zinſen mehr als 5 Prozent erbringt, das außer⸗ dem berechtigte Ausſicht auf Kursgewinn er⸗ öffnet und neben dieſen Vorzügen die denkbar größte Sicherheſt gewährt?s Empfiehlt es ſich, Schuldbuchforderungen zu zeichnen, oder aber Anleihe⸗Stücked Schuldbuchforderungen ſind ſehr beliebt. Ent⸗ der beider erſten Kriegsanleihen nicht weniger als rund 3 Milliarden auf Schuldbuchforderungen. Der Anteil würde noch um vieles größer ſein, wenn die Vorteile bekannter wären, die die Eintra⸗ gung in das Schuldbuch gegenüber dem Beſitz von Anleihe⸗Stücken bietet. Dieſe Vorteile be⸗ ſtehen in Sicherſtellung gegen Verluſt, Dieb⸗ ſtahl, Feuersgefahr und in allerhand Bequem⸗ lichkeiten: koſtenloſem Bezug der Zinſen, ge⸗ bührenfreier Verwaltung, Ueberweiſung der Zinſen an Sparkaſſe, Bank, Kreditgenoſſenſchaft uſw.(Wer Näheres wiſſen will, kann von der Königlichen Seehandlung(Preußiſchen Staats⸗ bank) ein kurzgefaßtes Flugblatt übet das Schuldbuchfor⸗ billiger als Sck derungen ſind außerdem 20 beabſichtigen, den Schuldbuchforderungen den Vorzug zu ſie als Sol⸗ nalgefühl der Beteiligten nicht verletzen. Und Man hat das in geſchickter Weiſe erreicht. Ihre militäriſche Dienſtpflicht erfüllen die Firoler und Vorarlberger bei⸗den berühmten Kaiſerſchützen⸗ Regimentern, die in bevorzugten Garniſonen ſtehen und Elite⸗Regimenter barſtellen. Sobald die Ausgedienten die jeweilige Altersgrenze er⸗ keicht haben, treten ſie zur Landwehr bezw. Land⸗ ſturm über. Sie ſollen dann nur, wenn es das ſamtintereſſe der Monarchie erfordert, außer⸗ lb des Landes Verwendung finden, und zwar unter nachträglicher Billigung des Landtages. Innerhalb des Landſturms haben die Stand⸗ ſchützen ihre beſondere Formatlon. An ſebem Ort können Standſchützenorganiſationen gebildet werden, wenn ſich mindeſtens 20 Porſonen frei⸗ willig melden. Vorbedingung für den Eintritt iſt die Erreichung des 17. Lebensjahres und eine gewiſſe Ausbildung im Schießen. Bezeichnender Weiſe iſt eine Altersgrenze nach oben nicht feſt⸗ geſetzt, ſie wird nur durch die körperliche 15 keit bedingt. Die Standſchützen machen jährlich bvier Uebungen durch, die im weſentlichen Schieß⸗ übungen ſind. Bei jeder Uebung werden 60 ſcharfe Patronen verſchoſſen. Die Gewehre liefert die Militärbehörde, ebenſo die Armeemunktion. Die Standſchützen ſind der Stolz jeder Gemeinde und ihre Schießübungen erfreuen ſich des leb⸗ bafteſten Intereſſes bei Jung und Alt. Die Ge⸗ meindeverwaltungen, dn Privatperſunen Korporationen aller Art . ͤͤKTdTdTTTTTTTTTTTTTT Kleine Kriegszeitung. Bitterer italieniſcher Bohn über John Bull als Drücke⸗ berger. Das Mailänder Witzblatt„Guerin Meſchiav“ vom 29. Auguſt enthält folgendes Zwiege⸗ ſpräch: Miſter John Bull, auf ein Wort Sprecht ſchnell, ich muß zu einer Football⸗ Partie. Scheints euch nicht an der Zeit, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen? Die Wehrpflicht?— Never. Aber der Vierverband muß ſich in dieſem kritiſchen Augenblick aufs äußerſte anſtrengen. Auch ich ſtrenge mich äußerſt an: Mein Diener arbeitet täglich zwei Stunden in einer Munitionsfabrik. Morgen wird er drei Stun⸗ den arbeiten. Ich ſelbſt zeichnete 10000 Pfund der letzten Anleihe und werde noch 5000 zeichnen — Good bye. Einen Augenblick noch. In den mit England verbündeten Ländern heißt es, daß jeder alles muß, und auch das Beiſpiel iſt eine raft. Das iſt Metaphyſik. Das verſtehe ich nicht. Genügen nicht weitere 5000 Pfundd Darum handelt es ſich nicht. Könnten nicht die Engländer, wie die Franzoſen, Ruſſen und Italiener ſich der Dienſtpflicht unterziehend Ao no! Der engliſche Staatsbürger iſt ein freier Mann. Denket nur ja nicht Miſter John Bull, daß dieſe Spezies nur in England gedeiht. Ich denke, der engliſche Staatsbürger iſt ein Mann mit einem Grundſatz, den man ihm un⸗ möglich nehmen kann. Und wenn der Mann mit dem Grundſatz von dem Mann mit den ern verprügelt würde! Unmöglich verprügelt werden. Hoffentlich. Aber ihr müßt etwas tun. Ich habe einen Neffen, der Freiwilliger iſt. Ja, aber auch einen dreißigjährigen geſunden Vetter der Tennis ſpielt und flirtet. Das iſt unſere Freiheit, jeder tut, was er will. Bei uns muß jeder tun, auch was er nicht will. Und weil er weiß, daß er muß, gewöhnt er ſich daran. Das iſt Metaphyſik, das verſtehe ich nicht. Tun— wollen— nein. Good bye. Einen Augenblick, Miſter John Bull. Ach! Was nochd Hört. Auch anderswo gibt es Leute, die die Wehrpflicht nicht ſchätzen. Leute von Grundſatz wie Ihr ſagt. Der Grundſatz iſt: beſſer zu Hauſe als im Schützengraben. Aber da die Wehrpflicht da iſt, verſuchen ſie ſich darum auf Schleichwegen zu drücken. Bei uns keine Schleichwege. Bei Grundſatz. Sich drücken mit Hilfe eines gefälſchten ärzt lichen Zeugniſſes oder ſich drücken aus Grund⸗ ſatz iſt dasſelbe, lieber Miſter John Bull, wenn des Vaterlandes Heil das Opfer des Einzelnen für ſein Volk verlangt. Ach! Das iſt Metaphyſtk, das verſtehe ich nicht Good bye. uns nur Mannheim. Deutſch! Deutſch ſein, heißt wahr ſein, Heißt die Klarheit ſuchen, Gerecht und treu ſein, Heißt der Lüge fluchen! Deutſch ſein, heißt fromm ſein, Heißt die Demut wahren; Und feſt und ſtark ſein, Ein Held in Gefahren! Deutſch ſein, heißt tief ſein, Heißt ernſt und doch heiter Und deutſch ſein, heißt frei ſein, Heißt tapfer als Streiter! Deutſch ſein, heißt eins ſeln Vor Gott, Volk und Reich, Drum möcht' ich nur deut ſch ſein, Ein Deutſcher mit Euch! 8 S Schützen koſtbare Preiſe aus, die in der Familie des glücklichen Gewinners weitervererbt und mit Stolz gezeigt werden. Die landſturmpflichtigen Standſchützen bilden bei Kriegsausbruch eigene Bataillone unter eigenen Offtzieren. Dieſe Offi⸗ ziere gehen aus Wahlen hervor, bei denen nur das Maß der Beliebtheit in der Gemeinde und die Schießfertigkeit, nicht aber Rang und Stand entſcheidet. So ſieht man unter den Stand⸗ znig mit den Be⸗ mag. Die Wah⸗ die im bürgerlichen Leben rufsofftzieren gemeinſa len werden übrigens litärbehörde zur Prüfung vorgelegt und dann vom Kaiſer beſtä⸗ tigt.— Die ganze Organiſation der Standſchützen iſt der Eigenart des Landes angepaßt, daß, wenn dereinſt nach dem Frieden vom Brenner bis nach Bozen hin die Standſchützenfahnen in die alten Kirchen und Kirchlein wieder einkehren, neuer Lorbeer zum alten Ruhm vom Jahre 9 gekom⸗ men ſein wird. 4 4 Mannheimer Feloͤpoſt⸗ 2 5 briefe. Erlebniſſe und Beobachtungen in Belgien. Voit Militärmuſiker Gefr. Fiſcher. Tücherſchwenken, Hochrufe, herzliche Glück⸗ wünſche, lachende Geſichter, daneben auch ernſte Leute, aber voll feſter Zuverſicht— hie Deutſch⸗ ſchützenoffizieren manche originelle Erſcheinung, Breſt⸗Citowsk. Nun juble, Deutſchlands Heldenheer, Nun jauchz mein Volk vom Fels zum Meer: Garx Großes iſt geſchehen! Breſt⸗Litowsk: ſtarker Ruſſenhalt, — Vom Feind dein Lob die Welt durchſchallt, Es iſt um dich geſchehen! Nun brauſe, deutſcher Sturmgeſong, Nun töne, deutſcher Glockenklang, Breſt⸗Litowsk iſt gefallen! Im Leben und im Tod getreu, Deutſchland und Oeſtreich⸗Ungarn, neu Vom Siege widerhallen! Nun wehet Fahnen ohne Raſt, Von Turm und Haus und Schiff und Maſt, Jetzt geheu ſie verloren! Jetzt bricht mit grauſem Ruſſenſchrei Der Lügner, Mörder Werk eutzwei Die Welt erkennt die Toren! Nun knieer deutſches Volk geſchwind, Nun bete Mann und Weib und Kind Laßt alle Gott uns danken! Der Ruſſen Tod, der Welſchen Leid Wird rächen ſich in Ewigkeit An ihm wird England wanken! Nun reicht die Hände euch im Kreis, Ihr Väter, Mütter, Kinder, leis, Und opfert unſern Helden! Der eine dies, der and're das, Die eine viel, die and're was Die Liebe muß ſich melden! Ja, juble, Deutſchlands Heldenheer, Und jauchz mein Volk vom Fels zum Meer, Gar Großes iſt geſchehen! Jetzt ſchreitet Gottes Strafgericht, Bis daß um Frieden fleht und ſpricht: England!— in tauſend Wehen! Mannheim. Johannes C. Stahl. Nus Stadt und Land. Mannheim, 13. September 1915. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruheſetzungen ꝛe. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen I bis R ſowie Eruennungen, Verſetzungen etc. der nichtetat⸗ mäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Miniſteriums des Gr. Hauſes, der Jnſtig und des Auswärtigen. Verfetzt: 5 Kanzleiaſſiſtent Philipp Röſch beim Notariat Konſtanz zum Landgericht daſelbſt, Beamteneigenſchaft verliehen: der Maſchinenſchreiberin Marie Veyhel⸗ mann bei der Staatsanwaltſchaft Mannheim. In Ruheſtand verſetzt: Gefangenen Ernſt Friedrich Schöpflin beim Amtsgericht Gberbach auf ſein Anſuchen we⸗ gen leidender Geſundheit unter Anerkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten Dienſte. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Juneru. Gtatmäßig angeſtellt: die Gichmeiſter: Ludwig Beck und Ernſt Lutz in Maunheim, Friedrich Lang in Karlsruhe, Alfred Mayer in Offenburg, Fritz Kirner in Donaueſchingen, Richard Compoſt in Konſtanz. Großh. Verwaltungshof. Beamteneigenſchaft verliehen: der Wärterin Roſa Brunner bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau; den Wärterinnen Marta Tadenszezak, Marie Leonhardt und Sophie Reſtle bei der Heil⸗ und Pfleg⸗ anſtalt Emmendingen; der Wärterin Roſa Kuhn bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch; dem Ge⸗ werbegehilfen Franz Amann bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch; der Wärterin Marie Gckerle bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Kon⸗ ſtanz. Etatmäßig angeſtellt: die Wärterin Berta Arny bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen. Großh. Landesgewerbeamt. Zugewieſen wurde: Gewerbelehrerkandidat Rudolf Roth in Karls⸗ ruhe als Aushilfslehrer der Gewerbeſchule in Neu⸗ ſtadt(Schwarzwald). ———— 2 eee—— ein plump betrogenes Volk— hie Belgien. Das waren meine erſten riefen Eindrücke auf der Fahrt nach Feindeslanden; vielverheißend ſchien mir die Zukunft zu ſein, und⸗ich ſah daher den künftigen Erlebniſſen in Belgien mit einer gewiſſen Spannung entgegen. Doch ohne etwa durch die trübe Brille des Vorurteils zu ſehen, ſo' grimmig, wie ich mir die hieſigen Bewohner vorſtellte, ſind ſie denn doch nicht. 5 Bald nach unſerer Ankunft bei Autwerpen wurden wir in einem von ſeinen Bewohnern aus Furcht vor den deutſchen„Kulturbarbaren“ verlaſſenen Hauſe untergebracht. Der Verwalter desſelben— der ſich aber als Beſitzer aufſpielte — ein etwas beleibter„franzöſiſcher“ Herr mit einem ziemlich geröteten Riechorgan im Geſichte und qualmend aus der unvermeidlichen kurzen Pfeife, die er ſchief im Munde trug, maß uns gründlich mit ſeinen klugen, dunklen Augen von der Stiefelſohle bis zur Helmſpitze. Augenſchein⸗ lich traute er uns nichts Gutes zu, denn in einem Schwall von Worten und mit erklärenden Ge⸗ bärden— da wir Provinzler noch kein„Flämiſch“ verſtanden— bat er uns,„ſein“ Haus zu ſchonen und— das war anſcheinend ſeine Hauptſorge ja keinen Nagel in die Wand zu ſchlagen. Von Zeit zu Zeit überzeugte er ſich während unſerer Abweſenheit mit Hilfe eines eigenen Haus⸗ ſchlüſſels, ob wir ſeinem dringenden Wunſche entſprochen hätten. Hoffentlich haben wir ihn von ſeinem unberechtigten Mißtrauen kuriert. EGbenſo werden auch andere belgiſche Flüchtlinge, bor allem Grafen und Barone, die vielleicht bei ihren vermeintlichen Brüdern in England Schutz ſuchen und unter dem Drucke der feindlichen eele land; ſtumme Bewohner, verdrießliche Mienen, kalte Herzen, in ſich gekehrte, froſtige Menſchen, Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Entlaſſen: Landſtraßenwärter Theodor Leopold in Stein⸗ egg(wegen Kränklichkeit); Landſtraßenwärter Karl Weis in Gerchsheim(wegen Kränklichkeit). * Perſonalveründerungen der Armee inner⸗ halb des 14. Armeekorps. Es wurden zu Leut⸗ nants d. Reſ. befördert die Offizier⸗ aſpiranten: Lang(Freiburg), Luib Stockach) Clementz(Mannheim), Siegwarth (Mosbach), im Inf.⸗Regt. Nr. 113. * Verſetzungen und Ernennungen im Mittel⸗ ſchuldienſt. Der Großherzog hat in gleicher Eigenſchaft verſetzt die Profeſſoren: Auguſt Burkart von der Oberrealſchule in Bruchſal an die Humboldtſchule in Karlsruhe, Karl Bühn von der Liſelotteſchule in Mannheim an die Leſſingſchule daſelbſt, Vinzenz Mülbert vom Realgymnaſtum mit Realſchule in Wein⸗ heim an die Oberrealſchule in Mannheim, Adolf Mang von der Realſchule in Wiesloch an das Realgymnaſtum mit Realſchule in Wein⸗ heim, Dr. Julius Hollerbach von der Real⸗ ſchule in Müllheim an die Höhere a— ſchule mit Seminarkurſen in Konſtanz, Pius Wahl von der Realſchule in Säckingen au jene in Müllheim; den Rektor der Blindenan⸗ ſtalt Ilvesheim, Dr. Wilhelm Kühlewein, unter Enthebung von der Leitung dieſer An⸗ ſtalt zum Prof. der Realſchule in Lörrach er⸗ nannt; die nachgen. Lehramtspraktikanten zu Profeſſoren an den jeweils beigeſetzten Anſtalten ernannt: Iſidor Bohn aus Untergimpern am Realgymnaſium in Mannheim, Hermann Röth aus Handſchuhsheim und Dr. Stephan Knupfer aus Freiburg an der Leſſingſchule in Mannheim, Friedrich Kühnle aus Tenin⸗ gen an der Oberrealſchule in Mannheim, Tho⸗ mas Völker aus Bulach an der Humboldt⸗ ſchule in Karlsruhe, Leop. Weil aus Schmie⸗ heim am Realgymnaſium mit Oberrealſchule in Villingen, Hermann Fiſcher aus Koburg an der Oberrealſchule in Heidelberg, Otto Haag aus Weingarten und Ludwig Basnizki aus Odenheim an der Oberrealſchule in Offenburg, Karl Streib aus Steinsfurt an der Höheren Mädchenſchule in Lahr, Dr. Friedrich Sauer aus Heidelberg und Dr. Franz Leupold aus Heidelberg an der Liſelotteſchule in Mannheim, Kornel Rap aus Hardheim an der Realſchule in Säckingen, Karl Neymehyer aus Tunſel an der Realſchule in Wiesloch. * In den Ruheſtand verſetzt wurden Prof. Walter Hoffmann am Realgymnaſium in Ettenheim auf ſein Anſuchen bis zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit auf Schluß des laufenden Schuljahres auf den 12. September 1915, Reallehrer Dagobert! Rimmele am Gymnaſium in Donaueſchingen auf ſein An⸗ ſuchen wegen leidender Geſundheit unter Aner⸗ kennung ſeiner langfährigen, treu geleiſteten Dienſte auf 12. Septemer 1915. * Heereslieſerungen in Geſchoßküſten, Kiſten uſw. Wie in anderen Geſchäftszweigen, ſo wur⸗ den Heereslieferungen auch in der Kiſtenin⸗ duſtrie oftmals an Perſonen vergeben, die die⸗ dieſem Fache vollſtändig fern ſtanden. Dieſer In⸗ duſtriezweig iſt hierdurch aufs Schwerſte ge⸗ ſchädigt worden, da die lediglich auf Erzielung großer Gewinne bedachten Unternehmer dieſe Aufträge bei bis aufs äußerſte gedrückten Prei⸗ ſen zumeiſt an Betriebe weiter gaben, die bis⸗ lang Gegenſtände ſolcher Art noch nicht herge⸗ ſtellt hatten. Gegen dieſen Uebelſtand iſt der junge Verband deutſcher Kiſtenfabrikanten und verwandter Geſchäftszweige(Sitz Leipzig) jüngſt bei den maßgebenden Militärbehörden mit Recht vorſtellig geworden. Er hat für fernere Heereslieferungen ſeine Mitwirkung angeboten und darauf verwieſen, daß er Mit⸗ glieder, darunter die leiſtungsfähigſten des Faches, in allen Teilen des Reiches habe, die, eventl, in Gemeinſchaft mit anderen Kollegen, elbſt die umfangreichſten Lieferungen in kürze⸗ ſter Zeit würden auszuführen in der Lage ſein, ege; Umſtänden günſtigen Lage befänden, unſere Lieben in der Heimat und deren Beſitztum nicht ebenſo gelinde gegenwärtigen für uns Deutſche behandelten. Von dem ruſſiſchen Bären wollen wir ganz abſehen; die Taten dieſes„Kulturträ⸗ gers“ in Oſtpreußen reden eine mächtige Sprache für f .— Allmählich kehren die geflüchteten Belgier aus ihren Verſtecken zurück; ſo werden z. B. in un⸗ ſerem größeren Orte nur noch 9 Familien ge⸗ zählt, welche hartnäckig ihre Heimat meiden. Darunter befindet ſich ein„belgiſcher Major“; doch braucht er nicht für ſein Haus beſorgt zu ſein, denn darin wohnt z. Zt. kein geringerer als ein„deutſcher“ Major. Welche Ironie des Schickſals! Auf der Straße ſind die Leute zum Teile höf⸗ lich und grüßen uns mit einem freundlichen „Goeden Dag, Mijnheer“(chujen Dag Meneer), d. h. Guten Tag, mein Herr. Am höflichſten ſind ſie natürlich daun, wenn ſie von den Soldaten Geld erhalten; in dieſem Fall können ſie ſogar zuvorkommend werden. Faſt jede Antwort, die ſie dem Fragenden bereitwilligſt geben, hat als Anhängſel ein untertäniges„Mijnheer“ oder „aſjeblieft“(bitteſchön), wie man überhaupt großen Wert auf ſolche Formen zu legen ſcheint, 5 Dieſem Umſtande verdankt auch das belgiſche Lügenpreſſe glauben, ihr Heim ſei ſchon längſt Bier, ein füßlicher, gehaltloſer Saft, den ihm 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 13. September J518 Durch dieſes Vorgehen des Kiſteninduſtrie zweifellos ein leiſtet worden. *Elektriſche Bahn Mannheim Weinheim. Das ſchöne Herbſtwetter hat am geſtrigen Sonn⸗ tag eine Menge Ausflügler nach der Bergſtraße gelockt. Die neue elektriſche Linie nach Wesn⸗ heim hatte einen außerordentlich großen Ver⸗ kehr zu bewältigen und beförderte an dieſem Tage über 11000 Perſonen. Bei dieſem außerordentlichen Verkehr war erklärlicher⸗ weiſe in den Abendſtunden in Weinheim, trotz⸗ dem die Züge ſich im Abſtande von 15 bis 20 Minuten folgten, ein großer Andrang und alle Wagen ſehr beſetzt; doch war bis abends 9 Uhr die Mehrzahl der Ausflügler wieder zurückbe⸗ fördert. *Allgemeiner Deutſcher Jugdſchutz⸗ Verein. Der Präſtdent des Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzvereins Viktor Herzog von Ratibor exläßt an die Mitglieder des Vereins folgenden Aufruf: Deutſche Jägerl Die unbedingt erforderliche möglichſte Schonung unſerer Me⸗ tallbeſtände gibt mir Veranlaſſung, an alle deut⸗ ſchen Jäger die eindringliche Bitte zu richten, ihr Augenmerk bei der Ausübung der Jagd in Verbandes iſt der großer Dienſt ge⸗ dieſer Kriegszeit auch auf die abgeſchoffenen Patronen inſoweit ſie nicht wieder geladen werden— zu richten und im Intereſſe des Vaterlaundes darauf zu ſehen, daß die Patronen⸗ hülſen, wenn ſie Motall enthalten, unter keinen Umſtänden weggeworfen, ſondern aufgehoben werden und ſomit zu erneuter Verwendung der Metallteile erhalten bleiben. Auf jede Hülſe kommt es an! Wenn ich mich mit dieſer Bitte an die deutſche Jägerei wende, ſo bin ich davon überzeugt, daß meine Mahnung überall ohne Ausnahme Bceherzigung finden wird. Sammelſtellen ſind die Geſchäfts⸗ ſtellen der Landesvereine unſeres Vereins und wo ſolche nicht genannt ſind, bitte ich die Pa⸗ tronenhülſen entweder an die bekannten Adreſ⸗ ſen der Herren Landesvorſtände, oder an das Generalſekretariat des Vereins zu Berlin W. 50, Geisbergſtraße 25/26 einzuſenden. * Diebſtähle. Am 30. Auguſt ds. Is. aus dem Neubau O 3 hier ein Paar ältere ſchwarzlederne Herrenſchnürſtiefel mit Lacklappen, Größe 42, ein Zwicker mit Nickelfaſſung mit Etui und der Auf⸗ ſchrift Otto Miller, Optiker, C 1. 7, 1 Wochenfahr⸗ ſcheinheft der ſtädt. Straßenbahn hier, auf den Namen Anton Ech lautend, Nr. 26330 oder 26331, 1 ältere Juppe, in deren Taſchen ſich nachgenannte Gegenſtände befanden: 1 Radfahrkarte, 1 Monats⸗ karte der Lokalbahn Ludwigshafen a. Rh. und ein Landſturmmuſterungsſchein, ſämtliche auf den Na⸗ men Wilhelm Rehm gaus Mutterſtadt lautend, eine Momatskarte der Lokalbahn Ludwigshafen a. Rh., auf den Namen Jakob Mangold, 1 Brieftaſche von röflichem Wachstuch, in der ſich u. a. ein Militär⸗ paß, 1 QJuittungskarte von Leopold Hauck befinden. — 2. Am 12. Auguſt mittags im Hauſe Nuitsſtr. 14 1 Kokosmatte, gelbgrau, Größe 40:80 m.— 3. Vom 5. zum 6. September ds. Is. aus einem Laden in Feudeneim 3 Pfund graue Strumpfwolle mit Ekliketten„Sternwolle Grünſtern“. Stimmen aus dem Publikum. Handlungsgehilfe und Teuerungszulage. Was in dem Artikel in Nr. 426 Ihrer geſchätzten Zeitung über Kriegsgewinne und Teuerungszu⸗ lagen geſagt worden, iſt gewiß jedem Handlungs⸗ gehilfen aus der Seele geſprochen. Wenn dort auf die Verpflichtung derjenigen Geſchäftsinhaber auf Zahlung von Teuerungs ⸗Zulagen hingewieſen wurde, deren Geſchäftslage nicht ſchlechter bezw. beſſer geworden iſt, ſo gehe ich heute einen Schritt wefter und meine, daß man ſich jener Verpflich⸗ tung ſelbſt dort bewußt ſein ſoll, wo das Erträg⸗ nis infolge des Krieges wohl etwas ſchlechter aus⸗ gefallen, aber immerhin nicht allzu ungünſtig be⸗ einflußt worden iſt. Dies wird überall da anzu⸗ nehmen ſein, wo der Arbeitgeber trotz verminder⸗ ten Abfatzes oder ähnlicher ungünſtiger Erſchei⸗ nungen in der Lage war, ſeinen im Felde ſtehen⸗ den Angeſtellten bisher die Gehälter voll oder zum größten Teil auszubezahlen. Es ſind mir aber am hieſigen Platz Geſchäfte, darunter auch größere vermocht haben, die eben dargelegte Auffaſſung zu der ihrigen zu machen, denn während ſie einerſeits ihren zum Heeresdienſt einberufenen Angeſtellten ſchon ſeit Kriegsausbruch das volle Gehalt bezahlen, ja ſogar die in Friede übliche Neujah Gratifikation g hrten, warten andererſeits d Zurückgebliebenen, darunter ältere und verheiratete Angeſtellte, noch heute auf eine Zulage. Dabei muß ſo mancher unter dieſen ſeinen zum Heeres⸗ dienſt einberufenen Kollegen vertreten, von ihm wird alſo ein erhebliches Mehr an Leiſtungen ver⸗ langt, o dem höhere Entlohnung gegenüberſ Inn daß inde. gszu⸗ n, deren Arbeitgeber folge des Kriege 1 gutes Geſchäft machen, oder doch mind nicht in Mitleidenſchaft gezogen ſind, nicht ungehört verhallen darf, ſo wird man auch dem gleichen Verlangen derjenigen Angeſtell⸗ ten Rechnung tragen müſſen, deren Prinzipale ſich zwar in einer weniger beneidenswerten Lage befinden, die aber gleichwohl eine Fortzahlung der Gehalte an zum Heeresdienſt einberufe Angeſtellten ſich leiſten können.“ Glaubt man aber in dieſen Arbeitgeber⸗Kreiſen, dem Gehalte⸗Konto eine weitere Belaſtung unter allen Umſtänden er⸗ ſparen zu müſſen, ſo insbeſondere in den Fällen, da für die Hinausgezogenen Erſatzkräfte einge⸗ ſtellt werden mußten, dann bietet ſich meines Er⸗ achtens immer noch ein Weg gerechten Ausgleichs zwiſchen den Gehältern der im Felde Stehenden und der Daheimgebliebenen. Ich denke dabei an Diejenigen, die höhere Stellungen beim Heere, wie Vizefeldwebel, Offizierſtellvertreter, Leutnant uſw. bekleiden und infolge ihrer Beſoldung wohl in der Lage ſind, auf einen— wenn auch geringen Teil ihres Einkommens aus der Privatſtellung zugunſten ihrer daheim gebliebenen Kollegen zu verzichten. Keiner unter uns kaufmänniſchen Angeſtellten denkt daran, ſeinen Kollegen, die zur Verteidigung unſeres lieben Vaterlandes hinausgezogen ſind, etwas zu mißgönnen, wohl alle ſind aber ebenſo⸗ ſehr überzeugt davon, daß die im Felde Stehen⸗ den, den ſeither außer ihrem Sold auch noch das volle Gehalt zur Verfügung ſtand, durch Ver⸗ zicht auf einen Teil des Letzteren den Prinzipal gerne in den Stand ſetzen werden, auch die daheim gebliebenen Kollegen für einen dieſen aufgezwun⸗ genen Kampf auszurüſten den Kampf gegen die herrſchende Teuerung. Und noch eins: Erwartet man heute unter an⸗ derm auch von dem kaufmänniſchen Angeſtellten, daß er ſeine beſcheidene Erſparniſſe in kleinen Stücken der deutſchen Kriegsanleihe anlege, ſo ſollte es für jeden Geſchäftsinhaber, der einiger⸗ maßen dazu imſtande, das Nächſtliegende ſein, durch Gewährung angemeſſener Teuerungszulagen zu verhüten, daß der Angeſtellte ſeine Erſparniſſe angreifen muß. Letzterem wäre damit weit mehr gedient, als wenn— wie in der Preſſe zurzeit ver⸗ ſchiedentlich vorgeſchlagen wird— ihm von ſeinem Prinzipal ein gewiſſer Betrag zur Anleihezeich⸗ In⸗ die · 1 nung vorgeſtreckt wird. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 12. Sept. In einer heute nachmittag im„Goldenen Bock“ abgehaltenen Verſammlung wurde eine Vereini gung der Schneidermeiſter für den Amts bezirk Weinheim gegründet. ſchen Vorſtand wurden die Herren Woye(Vor⸗ ſitender) und Berbner(Schriftführer) gewählt. Der Zweck der neuen Vereinigung, aus der ſpäter eine Innung hervorgehen ſoll, beſteht darin, dem hieſigen Schneiderhandwerk unter Befürwortung der Mannheimer Handwerlks kanmer militäriſche und ſtaatliche Lieferungen zu ſichern. An das Kriegsbekleidungsamt wird mit einem entſprechenden Geſuch ſofort heran⸗ getreten werden. )Heidelberg, 12. Sept. Der hier ver⸗ ſtorbene Prediger J M. Müller war wohl mehr in den Kreiſen der Miſſion, als in weiteren Kreiſen bekannt. In jenen aber hat er ſehr viel gewirkt. Am 4. Februar 1849 in Württemberg geboren, war er 1878—1886 auf der Golbdküſte, wo er beſonders das Unterrichtsweſen des gan⸗ zen Gebietes unter ſich hatte; er war wohl der einzige unſerer Mitbürger, der die Sprache der In den proviſori⸗ war er ſeit 1892 in Kaſſel tätig, 1903 ſiedelte er nach Heidelberg über und hat hier nicht nur für die Basler Miſſion gewirkt, ſondern ſchließlich für faſt alle Pfärrer der umliegenden Bezirke und ſelbſt der bayeriſchen Pfalz Vertretungen übernommen, ſodaß er manches Jahr jeden Sonntag in einer anderen Gemeinde amtierte. Sein Sohn iſt der bekannte Chirurg und Tro⸗ penarzt, der erſte deutſche Miſſionsarzt, der zu⸗ gleich ordiniert wurde(vor einigen Jahren in Heidelberg), der aber trotzdem der Kriegs⸗ gefangenſchaft nur mit knapper Not entging, und Allerdings die Gefangen⸗ ſich noch in Nordamerika befindet. haben die deutſchen Behörden nahme und Abnahm Widerſpru vention erklärt. Ir Baden Baden, 12 Mittag fand in Anweſenheit von Sept. Heute Vertretern der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden ſowie eines ißerordentlich zahlreichen Publikums auf dem feſtlich geſchmückten Leopoldsplatz die Ein⸗ weihung des„Eiſernen Greif“ ſtatt, deſſen Er⸗ trag aus Einſchlagen von Nägeln für die ört⸗ liche Kriegshilfe beſtimmt iſt. Die von vater⸗ ländiſchem Geiſt getragene Weiherede hielt der Landtagsabgeordnete Hermann Kölblin. 7— Pfalz, Beſſen und Umgebung. K. Viernheim, 12. Sept. Unker Vor⸗ itz des Bürgermeiſters Lamberth wurde folgende Tagesordnung verhandelt: 1. Das Geſuch der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft um Er⸗ richtung eines Kohlenſchuppens am Bahnhof Viernheim wurde abgelehnt 2. Die Benützung des Schulſpeichers durch Privatperſonen, eben⸗ falls wie eine Vermietung desſelben, wurde ab⸗ gelehnt. 3. Verſorgung mit Petroleum für die Zivilbevölkerung. Es ſoll ein gewiſſes geringes Quantum beſorgt werden. 4. Ausmahlung von Getreide. Der Gemeinderat beſchloß einſtimmig, beim Kreisamt die Genehmigung nachzuſuchen, das Ausmahlen des Getreides in der Fuchsſchen Mühle wieder zuzulaſſen, weil das Getreide von der Fuchsſchen Mühle von den hieſigen Land⸗ wirten abgeholt wurde und weil die im Kreis Heppenheim vorhandenen Mühlen infolge Ueber⸗ arbeit nicht in der Lage ſind, das Brotgetreide ſo auszumahlen, wie es im Intereſſe des Kreiſes geboten iſt und weil ſie auch kein Brotgetreide mehr annehmen. 5. Das Geſuch um Herſtel⸗ lung von Gasleitungen gegen Teilzahlung wurde nach den bekannten Grundſätzen erledigt. 6. Kohlenbezug. Die Bürgermeiſterei wird be⸗ auftragt zu verſuchen, zu dem bisherigen Preiſe 50 Prozent mehr zu verlangen und ferner wei⸗ tere 5 Waggons zu dem erhöhten Preiſe dazu zu beſtellen. Die übrigen Punkte: Sparkaſſe⸗, Unterſtützungs⸗, Friſtgeſuche und Verſchiedenes wurden in geheimer Sitzung erledigt. 4 27 2 Kunſt und Wiſſenſchaft. Vom Grabe Karls des Großen. Die überragende Geſtalt des größten deutſchen Kaiſers, Karls des Großen, hat der Forſchung ſeit jeher manche Rätſel aufgegeben. Ungelöſt iſt bisher auch die Frage, wo ſich ſeine Grabſtätte befindet. Er ſtarb bekanntlich im Jahre 814 und wurde in dem von ihm gebauten Müuſter bei⸗ geſetzt. Noch bezeichnet im ſogenannten Oktogon die Inſchrift Carolo Magno die angebliche Stelle, an der ſich das Gruftgewölbe befinden ſollte, doch haben Ausgrabungen das als Legende feſtgeſtellt. Im Jahre 1000 ließ Kaiſer Otto III. das Grab öffnen, deſſen Standort man alſo damals noch kannte, um dem großen Kaiſer ſeine Verehrung darzubringen. Der Kaiſer ſaß auf dem Thron, bekleidet mit dem Krönungsmantel, das Schwert an der Seite und eine Bibel auf den Knien. Nach der Heiligſprechung Karls des Großen wurde das Grab 1165 noch einmal geöffnet und die Ge⸗ beine wurden in einen Behälter, den ſogenann⸗ ten Karlsſchrein getan. Die Stelle des Grabes blieb ſeitdem unbekannt. Im Jahre 1849 bildete ſich der Karlsverein, der ſich die Aufgabe ſtellte, 1 hat der Verein außerdem ſich zur Aufgabe ges ſtellt, das Grab Karls des Großen aufzufinden Es wurden umfangreiche Ausgrabungen vorge⸗ nommen, aber die Mühe war umſonſt und Verein ſtellte die diesbezüglichen Arbeiten ei Nunmehr ifſt der Vorſitzende des Karlsvereins mit der Hypotheſe aufgetreten, daß das Grab des großen Kaiſers gefunden ſei. Landgerichtz. präſident Schmitz, eben der Vorſitzende des Karlsvereins, ſpricht die Vermutung aus, daß das Grab, das bisher Kaiſer Otto II. zugeſchrie⸗ ben wurde, in Wirklichkeit das Grab Karls des Großen ſei. Präſident Schmitz bringt für ſeine Annahme eine Anzahl von wichtigen Gründen; vor, die nachzuprüfen aber wohl erſt einer ruhi⸗ len. geren Zeit beſchieden ſein dürfte. Letzte Meld Der Seekrieg. Ymuiden, 13. Sept.(WTB. Nichtamtl Der Fiſchdampfer„107 Batavia II“ brachte ein Fiſcherboot ein, das am Freitag von dem Ymuider Fiſchdampfer„137 Sint Niclaas“ übernommen worden war. Das Boot trug die Aufſchrift„S. D. 57 mit Handel“ Es gehört zu dem Fiſchdampfer gleichen Namens aus Altona, der nach einer Meldung der Beſ des„Sint Niclaas“ von einem engliſcheſ Kreuzer torpediert worden war. Die deutſche Beſatzung wurde von dem britiſchen Kreuzer mitgenommen. * m. Köln, 13. Sept.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der holländiſchen Grenze: Nach weiteren Meldungen aus den Vereinigten Staaten beſtätigt ſich die Meldung vom Tode Villas nicht. Paris, 12. Sept.(Priv.⸗Tel.) Das„Jonr⸗ nal“ meldet aus Lyon: Arbeiter entdeckten im Kanal von Jonage den Leichnam des deut⸗ ſchen Lithographen Modermann aus Köln. Die Leiche wies Wunden an Kopf und Leib auf Paris, 13. Sept.(WTB. Nichtamtlich Der däniſche Flieger Peter Huſſe iſt am Sonntag Vormittag auf dem Flugfelde Bourget abgeſtürzt und verletzte ſich tödlich. Lyon, 12. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der „Nouvelliſte de Lyon“ meldet aus Paris: Der ehemalige Deputierte und Generalrat von Niv⸗ vore, Chandioux, iſt vorgeſtern wegen Unterſchlagung u nd Fälſchung öffentlicher Urkunden und Unter⸗ ſchlagung einer Poſtanweiſung für Flüchtlinge aus Nordfrankreich verhaftet worden. Kriegs-Kornfranck ist der Ersatz für Bohnen- Kaffee. Das ganze Paket kostet nur 50Pf. In seiner Ausgiebig- keitf liegt seine Billig- keit. Heutzutage muß jede Hausfrau sparen. Aktien⸗Geſellſchaft b 5 die Sprache derdas Münſter von dem ſpäter angebauten Bei⸗ Aktien⸗Geſellſchaften, bekannt, die bis jetzt nicht] Tſchineger geläufig ſprach. Im Heimatsgebiet! werk zu befreien. In den letzten Jahrzehnten 16 450. von Landſturmleuten beigelegten ſönderbaren ſhaber, ein Kunſtkenner, von Antwerpens Ver⸗ Namen: Aſterbliff(aſieblieft- bitte). Wenn wir daher in einem Eſtaminet(kleine Wirtſchaft) ein Glas Aſterbliff beſtellen, dann ruſen wir bei dem uns bedienenden Fräulein(Maske) und etwa anweſenden Gäſten große Heiterkeit hervor. Doch iſt unſer flämiſch Wort verſtanden worden und flugs wird das Glas Gerſtenſaft mit einem freundlichen„afjeblieft“ auf den Tiſch geſtellt. Wie nichtsſagend ſolche Redensarten hin und wieder ſind, kann man daraus erkennen, daß wir Deutſchen für ein und denſelben Gegenſtand mauchmal mehr bezahlen müſſen als die Belgier. Dieſe Wahrnehmung machte ich wiederholt ſchon, 3. B. beim Friſenr, beim Fiſcheinkauf, und ein hieſiger Wirt erzählte mir offen, daß er für denſelben Artikel, den auch ein biederer Land⸗ ſturmmann in dem gleichen Geſchüft kaufte, er⸗ heblich weniger bezahlen mußte, als jener. Noch immer glauben die großen belgiſchen Kinder an eine baldige„Befreiung“ durch die „Frauſchen“ und die„Engelſchen“ und es hält furchtbar ſchwer, ſie von dieſer fixen Idee zu be⸗ freien. Dutzendmal ſchon mußten wir das Mär⸗ chen von der Zerſtörung Löwens und ähnliche Enten widerlegen. Man muß ſtaunen, mit welcher Hartnäckigkeit das Völkchen unermüdlich hofft und immer noch ſeine Rettungsanker aus⸗ geworſen hat, dank eines gifttriefenden„Tele⸗ graaf“ und ähnlichen Hetzpreſſen. Deren Erklä⸗ rungen von. der freiwilligen Räumung einer Anzahl ruſſiſcher Feſtungen wirken geradezu lächerlich. Was wir davon zu halten haben, ſoll folgendes Erlebnis zeigen. Am Tage vor Warſchaus Fall war ich in einem eſchäft in Antwerpen. In gutem Deutſch und ſehr zuvorkommend erzählte mir der In⸗ gangenheit, vom gefährlichen Rieſen an der Schelde, vom Buchdrucler Plantin, von den reichen Schätzen in der Jakobstirche, vom großen Maler Rubens und ſeinen Werken und von der herrlichen Kathedrale. Als das Geſpräch gegen⸗ wärtige Ereigniſſe berührte, ſagte ich gelaſſen: Wiſſen Sie ſchon, daß Warſchaut gefallen iſt? Speben iſt das Telegramm gekommen Jetzt ſtockt die Unterhaltung; das ſahle Geſicht des Mannes mit dem ſchönen Chriſtusbart wird blaſſer und ſein ſtarres Auge ſucht dasjenige ſeiner Frau. Dieſe aber „ſaß kalt durchgraut, und ſaß gar ſtill, gab keinen Laut.“(Heine.) Hierzu das Gegenſtück: Als Italien zuerſt an Oeſterreich und ſpäter an die Türkei den Krieg erklärt hatte, nahm ich deutlich wahr und wurde mir auch von anderer Seite erzählt, wie die Bevölkerung Höhniſche Grimaſſen ſchnitt, zum mindeſten aber eine hei⸗ tere Feſttagsmiene zur Schau trug, alſo ſei nun die Zeit nahe, in der den Deutſchen im Lande die Hälſe abgeſchnitten werden würden. In einer Stadt in Weſtflandern wurden ſogar italteniſche Flaggen herausgehängt und herausfordernde Lieder geſungen Ueberhaupt ſind die Leute im Weſten weniger freundlich, beſonders dort, wo man die ſchweren Brummer ernſtlich miteinander veden hört. Auffallend iſt es auch, aber zugleich naiv, daß die Belgier, obwohl ſie muſikliebend ſind, den Paradekonzerten unſerer Bataillons⸗ muſik fernbleiben, nur einige Jungens laſſen ſich den Genuß nicht entgehen. Wenn jemand ſchreibt, daß die Mehrzahl des belgiſchen Volkes nicht mehr wider, ſondern für und mit uns ſei, der berichtet entweder von ein⸗ zelnen Ausnahmefällen oder er Heß ſich käuſchen. Im Verlaufe eines Geſpräches mit einer flämi⸗ ſchen Frau ſagte ich u. a. zu ihr mit deutſcher Deutlichkeit:„Die Ruſſen ſind doch dumm.“(In⸗ bezug auf den Krieg.) Raſch beipflichtend ant⸗ wortete ſie, die Belgier ſeien es auch und be⸗ kräftigte dieſes ſcharfe Urteil über ihre eigenen Landsleute, das ich mir nicht erlaubt hätte, lachend durch eine kurze, aber bezeichnende Be⸗ wegung mit der einen Hand unter den Ellen⸗ bogen und mit der anderen an die Stirne. Nie⸗ mand wird mir zumuten, zu glauben, ſolche Worte entſprächen einer inneren Ueberzeugung. Doch warum ſich ereifern über ein irregeführ⸗ tes Volk, das einem in der Seele leid tut? Ein deutſcher Offizier ſchreibt zutreffend:„Wir Deutſchen hier im Lande ſollen bei allem Mit⸗ gefühl mit dem Volke nur auf unſer gutes Schwert und unſere gerechte Sache vertrauen und überall die Augen offenhalten, allen Freund⸗ ſchaftsbezeugungen aber zunächſt gründlich miß⸗ trauen.“ Wenn wir bedenken, daß wir uns in Feindes⸗ land befinden, ſind unſere Beziehungen zu deſſen Bewohnern verhältnismäßig freundlich. Wie wäre es auch möglich, bei einem Volke, das ſo lange unter dem Einfluß der franzöſiſchen Kul⸗ tux geſtanden und in ſeinem Weſen größten⸗ teils zu den Franzoſen hinneigt, mit unſerer Kulturarbeit ohne Schwierigkeiten durchzu⸗ dringen? 3894 „Deutſches Wefen in dieſe Länder zu tragen und ihm Achtung zu verſchaffen, iſt unſere vor⸗ nehmſte Aufgabe,“ ſagte der Generalgouverneur Frhr. v. Biſſing. Wir Landſturmmänner freuen uns und ſind ſtolz darauf, an dieſer vornehmen Nufgabe mitſoftken zu dürfen Nuch hier wird die ehrliche Arbeit durchdringen und ſiegen! Ein mutiges Wageſtückchen von der Weſtfront. Bei einem in der Nacht vom./7. Auguſt vorgenommenen Patrouillengang der 8. Kom⸗ pagnie Inf.⸗Regt. Nr. bei R. wurden deutſcherſeits am franzöſiſchen Drahtverhan Plakate befeſtigt mit der Bekanntmachung, daß die Feſtungen Warſchau und Iwangorod ge⸗ fallen ſeien. In der gleichen Nacht pflanzten die Franzmänner zwiſchen ihrem und unſerm Drahtverhau eine kleine franzöſiſche Fahne auf an welcher ein Zettel befeſtigt war. Dret unſeret tapferen Vaterlandsverteidiger, der Musketier Karl Nauer, Landſturmmann Johann Keßler — (aus Mannheim) und der Musketier Paul Baum, machten es ſich zur Aufgabe, die Fahne zu holen. Sie krochen am hellen Tage über die Deckung durch unſern Drahtverhau bis zirla 50 Meter an die franzöſiſche Stellung und er⸗ beuteten dort die Fahne. Trotz allerheftigſtem Jufanteriefeuer, welches uun die Franzmänner auf das ſich nur allzugut bietende Ziel eröffne⸗ ten, kehrten unſere Braven mit ihrem Beute⸗ ſtück unverſehrt in den Schützengraben zurück Dieſes tapfere Benehmen iſt umſomehr hervor⸗ zuheben, als ſich die Mutigen aus eigenem An⸗ ein direktes Ziel boten, ausführten.— Die An erkennung ſeitens ihrer Vorgeſetzten wird triebe zu dieſem Wageſtückchen entſchloſſen und! dasſelbe am hellen Tage, wo ſie den Franzoſen wobl 36⁰0 der⸗ imtl) rachte den ſaas“ 9 die ſehört aus 17% ſchen euzer utſche 2 General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Die englischen und die deutschen Volksmassen. Die„Haagsche Post“ zog kKiirzlich einen Ver- geich zwischen den breiten Volksmassen in Eng- nd und in Deutschland und führte dabei u. à. aus: Die Haltung völkerung kann denr englischen Be- keinen Vergleich mit den deutschen Volksmassen aus- lalten. Deutsche Zucht und Maßregen mö- gen antickemokratisch sein in bezug auf Freiheit und Gleichheit; aber sie brachten doch einen starken, mächtigen Staat zustande, der auf geisti- gem Gebiete mit an der Spitze steht, dessen Be- völberung gut geschult, gut verpflegt, gekleidet ist, gut wohet und jetzt ihre Kraft in jeder Hin- sicht zur höchsten Entwickelung brachte. Man vergleiche damit England, und man wird finden, daß es in den Hauptpunkten entsetzlich zuriteksteht. Die breite obere Mittelschicht steht hoch und ist ein besonders angenehmer Men- schenschlag.(?) Aber darunter steht ein ver- krüppeltes Proletariat, das an der Gesundheit der engliechen Gesellschaftsordnung Zzweifeln lägt. Unreinlichkeit und Liederlichkeit der Millionen Abeiter, welche die Arbeiterstadtteile und „Sluns'“ so tief niederdrückend machen, schlechte Schulbildung, Unwissenheit des Arbeiterstandes, Trunksucht, die Wut für Wetten sindk ein tief eingewurzeltes Uebel, sind traurige Erscheinun- gen, die jedem Unbefangenen, selbst wenn er nicht eine genaue Kenntnis englischer Zustände besitzt, Klar zeigen, daß etwas von Grund auf Verkehrtes in der hochgepriesenen englischen Avilisation ist. Wo dies Verkehrte steckt, das zeigt die alte Behauptung, daß England ein Land für Reiche ist. Die oberen Zehntausend stehen wirklich sehr hoch, aber auf Kosten der Millionen Tiefer- stehender. Das zeigt sich in diesem Kriege. Mit allen ihren vermeintlichen Freineiten ist es den Millionen nicht geglückt, sich nennenswert auf⸗ zuraffen. Die„Spar Forrespondenz“ vervoll ständigt dieses Bild durck den Hinweis auf die rege Betätigung des Sparsinus der deutschen Bevölkerung gerade in der Kriegszeit, welche nicht nur ein günstiges Ceichen vom wirtschaftlichen Wohlstande des deutschen Volkes ist, sondern auch von der hohen Gesittung der breiten Volksmassen. Das deutsche Volk ist von der Erkenntnis durchdrungen, daß der Erfolg der dritten Kriegsanleihe eine Vorbedingung für die Weitere siegreiche Fortführung des Krieges ist. Mit seltener Stärke hat es die unwermeidlichen und imersetzbaren Opier an teurem Heldenblut getragen. Es wird nicht zögern, seine Exspar- nisse an materiellen Gütern dem Reiche zur Ver- fügung zu stellen. Um so mehr, als das Reich hier keine Opfer fordert, sondern in der Spro- zentigen zu 99 Prozent aufgelegten Kriegsanleihe eine hochverzinsliche unbedingt sichere Kapi- talsanlage bietet. Die dritte Kriegsanleihe. Weitere Zeichuungen. Bei der städtischen Sparkasse in Charlottenburg sind von Sparern in den ersten sechs Zeichnungstagen bereits 3085 600 Mark auf die dritte Kriegsanleine gezeichuet wor: den, cas snd 600 000 M. ment, als in der glei. chen Zeit auf die zweite Kriegsanleihe gezeichnet Worden Waren. Der äußerst rege Verlauf des Zeichnungsgeschäftes läßt darauf schließen, daßg die Gesamtzeichnungen der Sparer auf die dritte Kriegsanleinhe mindestens diie gleiche Höhe er⸗ reichen werden, wie bei der zweiten Nriegsan- leihe. Zur ausschließlichen Abfertigung der KriegsanleilleZeichner sind in der Sparkasse drei besondere Schalter eingerichtet, S0 daß die Ab- fertigung schnellsten vor sich gehen kann. Den Sparem Wird enpfohlen, ihre Zeichnungen recht bald zu bewirken, unck nicht auf die letzten Tage Zu verschieben. Die Zeichnungen können auch brieflich erfolgen. r. Düsseldorf, 13. Sept.(Priv.-Tel) Auf die 3. Kriegsanleihe liegen folgende größere Zeichnungen vor: Die Gasmotorenfabrik Deutz in Köln-Deutz 1 Million Mark, den Beamten und Arbeitern der Firma wurde die Zeichnung dadurch erleichtert, daß ihnen Vorschüsse ge⸗ Sen langkristige Abzahlungen bewilligt wur⸗ den. Die Firma Herbig Haarhaus, Köln 70 000 Mark, die Brauereien zur Nette J. Bubser in Weißenburg 50 000 Mk., die Sparkasse Saar-⸗ brücken 4% Mulionen, die Firma Gebr. Gans und Co. 150 000 Mi, die Sparkasse der Stadt Cleyve 3 Millionen, die Provinz Westfa⸗ gen mit den angeschlossenen Kassen und Fonds so Millionen. Hieran sind beteiligt die Landesbank mit 28 Millionen, die Landesversicherungsanstalt mit 8 MIII., Provinzial-Feuersocieté mit 4 Millionen, die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft, die Witwen⸗ und Waisenversoergungskasse je eine Million, aus anderen Mitteln 11 Millionen. Die Hagener Textilindustrie in Hagen zeich- die nete 300 Oo Mk., Moritz Ribbert.-G. in Hohenlimburg 300 O0 Mk., Dr Deisting u Co. Dortmund 250 o0 Mk., die Firma Elsbach und Co. in Herford 400 00 Mk., die Stadt Lim-⸗ burg 290 o0 Mk., Louis Busch, Metallfabrik in Mainz, 780 O00 Mkk., die Kreissparkasse in Hal- berstadt 5 Millionen, außerdem sind noch be- 12,6 Millionen gezeichnet worden. Die Allgemeine Berliner Omnibus-.-G. 1 Million, die Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft und die Lübecker Spar- und Anleihekasse je 1 Million, die Posener Provinzialverwaltung 4 Millionen, die Deutsche Lebensversicherungs- bank Arminia.-G. in München 4 Millionem bei den städtischen Sparkassen in Berlin sind bereits über 10 Millionen von kleinen Sparern gezeichnet worden. reits Postscheckverkehr. Gar manche Vorgänge des wirtschaftlichen Le- bens, denen bisher die meisten teilnahmslos gegen- überstanden, sind durch die eindringliche Sprache des Krieges unserm Verständnis so nahe gerückkt worden, daß jetzt ihre Bedeutung und Wichtigkeit von den wWeitesten Kreisen dés Volkes klar er- kannt Wird. Daller u. a, der bewundernswerte Eifer, die Goldmünzen an die Reichsbank abzu- führen; jeder weiß eben, welche Bedeutung die Sammlung des Goldes zur Stärkung des Gold- schatzes der Reichsbank hat. Aber auch die übri⸗ gen Zahlungsmittel dürfen wir nicht unnötig in Schubfachern, Geldkasten, Geldschränken ansam meln und sie dadurch dem Verkehr entziehen. Der Scheckverkehr muß in viel größerem Um fang als bisher an die Stelle der Barzahlungen tre. ten. Die Gebühren des Postscheckverkehrs sind jetzt so niedrig, daß sich jeder, der auch nur einen mäßzigen Zahlungsverkehr hat, ein Konto beim Postscheckamte eröfinen lassen sollte. Er denke nicht, daßg es auf seinen geringen Zahlungsverkehr nicht ankomme; denn viele machen ein viel. ſe mehr Konten, desto mehr können die Zahlungen der Kontoinhaber untereinander durch einfache buchmütgige Uebertragung ohne Inanspruchnahme von Geld abgewickell werden. Die Gebühr fii eine solche Ueberweisung beträgt— ohne Rücke⸗ sicht auf die Höhe der Summe— nur 3 Pfg. Dadurch, daß auch die öffentlichen Sparkassen dem Postscheckverkehr angeschlossen sind, kann jeder Kunde derselben, also jeder Sparer, an dem großen bargeldlosen Ausgleichverkehr teilnehmen Und sich Vorteile sichern, die früher nur den Kun. den der Banken zugänglich waren. Frankfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 13. Sept.(Priv.-Telegr.) Die zuversichtliche Stimmung erhielt sich auch bei Beginn der neuen Woche; das bisher vorliegende Ergebnis für die Kriegsanleihe und die damit ge⸗ stelgerte ZEuversicht auf ein glanzyO les Gesamtergebnis förderte das Geschäft. Das Intersse wandte sich in der Hauptsache eini- gen Industrie-Spezialwerten zu. In Gummi Peter Wär das Geschäft ruhig, Im weiteren Verlauf fan⸗ den Abgaben statt, was zu Abschwächungen führte. In den Aktien der Blei- und Silberhütte Braubach trat erneut Kauflust hervor. Rüstungs⸗ papiere ſest; Waffen und Munition etwas schwä⸗ cher. Lederaktien hielten sich fest. Der Montan- markt hat eingebüßt. Die Dividendenlosigkeit bei Deutsch-Luxemburg und Aumetz Friede Wirkte nach. Nachfrage bestand für Harpener. Bank. aktien und Elektrizitätswerte ruhig. Gegen Schluß vereinzelt abgeschwächt. Berliner Effektenbörse. Berlin, 13. Sept. Am Börsenverkehr hielt sich die Geschäftstätigkeit wieder in engsten Grenzen. Von Aktien der großen Bergwerks- und Hütten⸗ umternehmungen, sowie in Waftfenfabriken dürften Umsätze kaum zustande gekommen sein. Dagegen War einiges Interesse für Gußstahlkugeh, Benz, Dalmler, Wittener Stahlguß zu höheren Kursen bemerkbar. Kriegsanleiken waren fest. Einssätze und ausländische Valuten erfuhren keine Aende⸗ rungen. Wimstellung Ges freien Börsenverksehrs im Hetersburg- Die Petersburger Börsenversammlungen im jreien Verkehr, die in den Räumen der Sibirischen Handelsbank stattfanden, wurden laut B. I. einge⸗ Stellt. Ein amtlicher Verkehr hat seit Ausbruch des Krieges nicht stattgefunden. Hanmdel Wamel mcdustrie. Lothringer Hattenverein Ammetz-Friede, Hmnenttingen. . Düsseldorf, 13. Sept.(Priv-Tel.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, für das abgelaufene Geschäftsjahr 1014/15 von der Verteilung einer Dividende abzu- sellen, da infolge der Beninderung der Südwest⸗ deutschen Anlagen durch den Krieg die ersten Mo. nate des abgelallfenen Geschäftsjahres erheblich be- einträchtigt worden sind. Entsprechend den Ab⸗ machungen in der Interessengemeinschaft wWerden auch die Düsseldorfer Eisen- u. Draht⸗ industrie und das FassOn⁰ WalzWwerk L. Marnstaedt u. Co, eine Dividende nicht ver- teilt. In Vorjahre hat Aumez-Friede 6 Proz. unck die beiden andern Gesellschaften je 5% Proz. aus, geschüttet. Der bei Aumez-Friede nach verschie denen Abschreibungen vorhandene Gewinn soll zu Rückstellungen verwendet werden. Im laufenden Jahre sind die Verhältnisse bei den 3 Unterneh⸗ mungen gebessert. Auftragsbestand des Amerikamnischen Sinhl-Trusts. Der Auftragsbestand der United States Steel Corporation belief sich Ende August auf 4908 000 t gegen 4 928 000 t Ende juli d. J. und 4213000 f Pude August des Vorjahres. Die Aui⸗ träge haben somit gegen den Vormonat um 20 000 Tonnen abgenommen. zm Eude der einzelnen Momate der letzten drei Jahre bezifflerten sich die Alultragsmengen wie folgt: 1915 1914 1913 31. Ianuar 4 249 000t 4813 b68⁰0t 7 827 368t 28. Februar 4 345 000t 5 026 AA0t 7 656 7lAt 31. März 4 256 DOlot 5 850 825t 7 468 958t 30. Apeil 4 162 000t 4 277 6858t 6 978 762t 31. Mal 4 255 000t 3 998 160t 6 324 322t 30. Junt 4 678 000t 4032 857t 3 807 317t 31. Juli 4 928 000t 4 158 589t 5 399 316t 31. August 4 906 000t 4 213 000t 5 223 468t 30. September 3 780 000t 5 003 795 31. Oktober— 3 461 000t 4513 767 30. November—— 3 325 000t 4 396 31. bezember— 3 837 000t 4202 108t Der Nückgang von 20 000 t, von dem man nicht weig, ob er durch größere Ablieferungen alter Aufträge oder einen geringeren Zugang an neuen Aufträgen entstanden ist, rief an der New- Vorker Börse Enttäuschung hervor, da der Aus- Weis den Erwartungen der Spekulstion nicht enr- sprach. Dies äußerte sich in einer rückläufigen Kursbewiegung. Warenmärkte. Mannhefwer Produktenbörse. Mannheim, 13. Sept.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen sind in Reichsmark, gegen Bar- zählung per 100 kg babhnfrei Mannheim. 13. 6. Rumänlsche Futtergerstte 70.— 70.— 1 Mals mit Sack alter Ernte 59.—62 58.— 62— 91 5„neuer—0—.—.——.— Rotkles: Pfälzer. 5 55 Rallenoe?rs? Luzerne tallenenr„5 Welzen-Zuszugsmehl(00))— 50.— Raelnes Welzenmehl 82% ig) 41.25 41.25 11 Welzen-Brotmehl!!)——.— Roßgenmehl mindestens 82/% g“) 38. 38.— Cle nach Aualität. Bäckerpreis frel Haus für Mannheim Stagt, festgesetzt vom Kemmunalverband. Tendenz: Gerste unveründert, Mals fester. Mannheimer Holzmarkt. Mannheim, 11. Sept.(Eigenbericht.) Am Brettermarkt hat die seitherige Stabilität weitere Fortschritte gemacht, wodurch die nach oben ge- richtete Preisbewegung sich abermals beſestigen Kounte, Wũas hauptsächlich bei den gern gekauften Ausschußbrettern der Fall war. Durch den ver- melrten Absatz der Ausschußware, Worin die Auswahl nicht mehr so bedeutend ist, werden jetzt auch mehr unsortierte Bretter abgenommen, Wodurch die Bewertungen erneut anzogen. Bei den letzten Eindeckungen wurden für 1“ starke Ausschußbretter in Breiten von 5 und aufwärts elwa M..08 bis.12 für den Quadratmeter frei Eisenbahnwagen Mannheim erzielt. Die Abneh⸗ mer am Miftel, und Niederrhein, sowie West⸗ falen, bekundeten zuletzt eine größere Kauflust. In Tannenrahmen ließen sich nur wenig Umsätze erzielen, weil der Bedarf des Baufaches nur ge⸗ ring war. Bei kleineren Abschliissen wurden für die 100 Stiück 16“.½3“ gute Rahmen etwa Mark 90 bis 91 frei Manaheim erlöst. Das Angebot in Ausschuß⸗Dachlatten 1½2 War größer als der Bec In Kistenbrettern e und 4 ließ sich gender Umsatz erzielen. ½ ULatten für Kistenzweche waren gleichfalls gesucht. In Eichenschnittnölzern konnte sich nur der Umsatz in solchen Sorten, wWelche für den Wagenbau Ver- Wendung finden, heben. Für Möbelzwecke blie- ben Eichen in größeren Mengen uabeachtetk. Erstklassige Eichenschnittware ist gut gefragt, doch war das Angebot schwächer, als in den ge-⸗ ringeren Sorten. NußbaumSchnittware, 58 bis 60 mum starke, wurde in besserer Ware schlank abgenommen. Buchenschnitthölzer liegen sich nur in kKleineren Mengen unterbringen. Nürmberger Hopfenmarlt, R. In der letzten Woche blieb infolge der hohen jüdischen Feiertage das Marktgeschäit er- heblich hinter der Vorwoche zurück, Der läg⸗ 0 liche Durchschnittsumsatz belief sich auf 450 Bal- len, während die Zufuhr mit der Bahn und die Landabladungen über das Doppelte ausmachten. Der Bedarf an Hopfen durch die einheimischen Brauereien ist infolge des Beibehaltens der 60. prozentigen Kontingentierung nach wie vor ge⸗ genüber früher erheblich eingeschränkt. An⸗ dererseits verwenden die Brauereien, da viel Bier ins Feld gelit und dort naturgemäß weniger sorg⸗ lällig bellaudelt werden kann, vielfach wieder mehr Hopfen für dasselbe, um eine längere Kon- servierung zu ermöglichen. Dazu wird häulig guter Hopfen verwendet, der daher am Markt an⸗ dauernd reger Naclifrage zu stetigen Preisen be- gegnet. Bester Hopfen erlöste in den letzten Lagen in Form von Spalter, Württemberger und Hallertauer Herkunft bis 75 M. Im allgemeinen nnden mittlere und bessere Hopfen zu Preisen von 45 bis 60 M. Abnahme. Geringe, vor allem häufig schlecht getrocknete Hopfen kamen im ver⸗ gangener Woche ebenfalls zum Markt. Sie Wur⸗ den wenig beachtet und mußten zu weichenden Preisen, is herab zu 35., abgegeben Werden. An den Produktionsorten wurden ähnliche Preise wie am Markt angelegt. Verschiedentlich haben die Produzenten bis ſetzt mit dem Pflücken der Schlechten Hopfen zurückgehalten. Sie verwen⸗ den die Reben häufig zur Herstellung von Fasern zur Bereitung von Säcken als Ersatz für Jute. Der Exporthandel hält sich mit dem Einkauf der von ihm im allgemeinen benötigten geringen Hopfen zurück. Er ist mit 1914er geringer Ware noch gut versehen. Die Spekulation rechnet aber uit einer baldigen stärkeren Exporttätigkeit. An den badischen, württembergischen, elsässischen, böhmischen Märkten wird lebhait zu Preisen von bis 80 M. gekauft, zum Teil von bayerischen Kundschaftshändlern. Berliner Getreidemarkt Berlin, 13. Sept. Frühmarkt.(Nicht⸗ amtlich notierte Preise) Mais lIa 630—635, Mit⸗ telware 540 623, Perlmais 623— 634, ausläeidische Gerste mittel 715745, Gerste mit Geruch 693 bis 705, ausländische Weizenldleie 515052.—, vollwertige Rübenschnitzel 4047, Kaxtoffelmelil 56—63, Maismehl 64—70, Maisfuttermehl 45 bis 48 Mark. Getreidemarkt ohne Notierung. Da nur sehr wenig Angebote vorlagen, die Kauflust füir Mals aber sehr lebhaft war, s0 gestaltete sich die Ten- denz Scwohl für rollende oder auf Station 2 lagernde Ware als auch im Lokogeschäft sehir ſest. Für greifbare Ware wurden Forderungen für Mais erllöht. Gerste wurde in mäßigem Um⸗ faug zu unveränderten Preisen gehandelt; ebenso Maismehl und Maisfuttermehl. Nleie war höher; die Nachfrage konnte bei dem geringen Vorrat nicht befriedigt werden. TZentral-Kommission für die Rheinschiffahrt. Die Zentral-Kommission für die Rheinschiff- flahrt ist am 31. August 1915 in Mannheim zu ihrer diesjährigen ordentlichen Sitzung zusam- mengetreten. Die Zentral-Kommission Setzt sich zurzeit zusammen aus den Bevollmächtigten: für Baden: Gelleimen Rat Wiener, Bayern: Staatsrat i. a. O. D. Freiherg von Hirschberg, ElsafBz-Lothringen: Geheimer Regierungsrat Schlö6BIngk, Hessen: Geheimer Oberbaurat Imroth, Niederlatid: Ordentlicher Professor des öffentlichen Rechts an der Universität Leiden[onkheer van Eysinga, für Preußen: Geheimer Oberregierungsrat Franke. Mit der Vertretung des im Felde stehenden preußischen Bevollmächtigten war der Geheime Regierungsrat Gerbaulet betraut. Für den ebenfalls im Felde stehenden elsaB-lothringischen Bevollmächtigten hatte seine Regierung einen Vertreter nicht entsendlet. Der Vorsitz fiel durch das Los dem Bevoll- mächtigten für Niederland zu. Zur Beratung kam in der diesmaligen Sitzung ein Rechtsstreit, in welchem die an die Zentral-Kommission eingelegte Berufung als un⸗ zulässig zurückgewiesen Wurde. Weitere Beratungsgegenstände waren die Be- mannung der Rheinschiffe, die Trinkwasserversorgung der Rhein- schiffe, die Erteilung der Rhein⸗ schifferpatente. Auf Grund eines Gut⸗ achtens der zu der Sitzung beigezogenen Rhein- schiffahrtsinspektoren des I. und III. Bezirks einigten sich die Bevollmächtigten über einige Abänderungen der Grundsätze, nach denen die Bemannung der Rheinschifſe ausnahmswelse von den Untersuchungskommissionen ermäßigt Wer⸗ den darf. Ueber die Trinkwasserversorgung der Rheinschiffe sind weitere Mitteilungen der Nhein- uferstaaten eingegangen, welche über die vorhan- denen Einrichfungen Auskunft geben und Vor- schläge zur Verbesserung der Wasserversorgung machen. Indessen ist die Angelegenheit noch nicht Ssprüchreif. Ferner einigten sich die Bevollmächtigten über die Grundsätze für eine übersichtlichere und voll⸗ ständigere Darstellung der Schifksun⸗ fälle im fahresbericht der Zentral-Kom- mission. Dadurch wWird den vom Verein Zzur Wahrung der Nlieinschiffahrtsinteressen geäußer⸗ ten Wünschen entsprochen werden. Die Bearbeitung des Jahresberiehts der ZentralKommission für 1914 ist auf eine gewisse Schwierigkeit gestoßen, da einzeme Landesbe- hörden wWegen der Inauspruchnahme dureh an⸗ dere Geschäfte während des Krieges die Unter- lagen nicht rechtzeitig gelieſert haben. Es kann deshalb vorerst der Zeiwunkt des Erscheinens des Jahresberichts noch nicht bestimmt werden. Zur Kenninis gebracht wurde, daß für den zum Heeresdienst eingerufenen Rheinschiff- fahrtsinspektor des II, Bezirks König⸗ ichen Bauanitmann Herold in Speyer der König⸗ liche Bauamtmann Römer in Speyer und für den im Felde stehenden Nheinschiffahrtsinspelclor des III. Bezirks Regierungs- und Baurat Degenen der Rheinstrombaudirektor Oberbaurat Stelkens in Koblenz betraut worden ist. Am 5. September begab sich die Zentral-Kom- mission nach Koblenz, um dem Ersuchen der Preußischen Regierung folgend zu den Entwürfen für den Bau zweier neuen Rheinbrücken Stellung zu nehmen. Die Entwürſe betrafen die Erbauung je einer zweigleisigen Eisenbahn- brücke über den Rhein oberhalb Neuwied und oberhalb Remagen. Am 6. September vormittags traten die Nlleinschiffahrtsbevollmächtigten unck die ihnen von ihren FRegierungen beigegebenen technischen Beamten nüit den Vertretern der Königlich Preußischen Eisenbahnverwaltung und der Strombauverwaltung im Sitzungssaal des Oberpräsidiums zusammen. Sie unternahmen zu⸗ nächst auf dem Pegierungsdampfer„Preugen“ eine Fahrt auf dem Rhein zur Besichtigung der Oertlichleiten. Nach eingehender Erörterung der Entwürſe durch die technischen Beamten ge⸗ langte die Zentral-Kommission sodann auf Grund. des Gutachtens dieser Beamten zu dem Ergebnis, daß gegen die Entwürfſe vom Standpunkt der Schiffahrt und Flößerei keine Bedenken zu er⸗ heben seien. Darauf konnte am 7. September die Tagung der Central-Kommissjon geschlossen Werden. Letzte NMandelsmachrichten. r. Düsseldorf, 13. Sept.(Priw.-Tel) Die Aufsichtsratssitzung der J. Bann ing, Ma⸗ Schinenfabrik.G. in Hamm i. Westf. ** Wird in der laufenden Woche stattfinden. Nach Mitteilung der Verwaltung wirc die Diyvi⸗ demde für das abgelaufene Geschäftsjahr 1914.15 jedenfalls ü ber 10 Prozent hinaus- gehen. Im Vorjahre wurden 4 Prozent verteift. 32— eeeeeeeee, Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: J..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; füir den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz ſoos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direklor: Ernst Müller. 8. Seite. den 13. September 1915 12 11 dauernd U: diente) Laudſtur Auſchnß an den Aſen U Is. betreffs der dauernd (vergleiche grünes darauf hingewieſen, daß ſich ſaͤm tliche dem Alufeufe bezeichneten we tigen Perſonen, welche im 7 oder im Kriege die Entſcheidung dau untauglich erhalten haben, galeichg 3 Pflichtigen gelbe oder weiße Ausmuſterung ſcheine, Erſatzreſervepäſſe, Landſturmſcheine, ode ſonſtige Beſcheinigungen im Beſi ze, He di den Vermerk„dauernd untauglich“ oder liche Vermerke tragen, ſich an den feſtge Terminen unter Vorlage ihrer Pap melben müſſen. Maunheim, den 11. September 1915. Der Zivilvorſitzende der Erſatz⸗ Kommiſſion des Aushebungsbezirke⸗ „ Sclfufcbct W0 offfabrik Waldh Mannheim⸗Waldhof. Bei der heute ſtattgehabten notariellen Aus⸗ loſung von Kbb Teilſchuperſchreihungen unſeret Geſellſchaft (Anleihe von 1908 ſind folgende 281 Nummern zur Rückzahlung ge⸗ zogen worden: 16, 107, 120, 198, 283, 362, 399, 461, 463, 480, 409, 512, 509, 677, 714, 740, 746, 815, 818, 876, 916, 976, 998, 1002, 1006, 1039, 1070, 1107, 1123, 1188, 1190, 1192, 1208, 1225, 1230, 1250, 1254, 1258, 1264, 1275, 1298, 1336, 1387, 1342, 1863, 1367, 1371, 1372, 1442, 1456, 1461, 1476, 1536, 1566, 1591, 1597, 1614, 1648, 1650, 1657, 1658, 1683, 1719, 1760, 1820, 1876, 1912, 1937, 2012, 2015, 2022, 2027, 2038, 2070, 2085, 2090, 2125, 2127, 2138, 2147, 2157, 2180, 2181, 2268, 2341, 2342, 2366, 2394, 2396, 2401, 2433, 2511, 2571, 2576, 2622, 2664, 2676, 2697, 2734, 2736, 2789, 2806, 2846, 2929, 2945, 3009, 3024, 3083, 3113, 3114, 3118, 3178, 3187, 3633, 3391, 3406, 3418, 3433, 3451, 3511, 3521, 3551, 3605, 3608, 3667, 3695, 3705, 3720, 3750, 3768, 3813, 3888, 3937, 3941, 3962, 3988, 4022, 4035, 4061, 4067, 4078, 4129, 4190, 4256, 4278, 4338, 4378, 4423, 4458, 4477, 4546, 4566, 4579, 4584, 4589, 4603, 4619, 4790, 4852, 4862, 4872, 4938, 4991, 5048, 5101, 5119, 5123, 5129, 5136, 5137, 5146, 5149, 5150, 5177/, 5 5184, 5194, 5199, 5285, 5236, 5267, 5275, 5317, 5328, 5341, 5344, 5354, 5368, 5410, 5433, 5487, 5539, 5570, 5585, 5588, 5591, 5645, 5730, 5758, 5790, 6005, 6046, 6050, 6074, 6078, 6091, 6099, 6226, 6229, 6248 6240, 6255, 6266, 6271, 6277,.93, 6298, 6418, 6425, 6462, 6465, 6480, 6572, 6581, 6627, 6631, 6702, 6703, 6725, 6786, 6843, 6868, 6871, 6915, 6991, 7038, 7034, 7068, 7184, 7168, 7279, 7282, 7814, 7829, 7849, 7427, 7501, 7549, 7558, 7588, 7618, 7705, 7910, 7915, 7916, 7921, 7944. Gemäß den Ankelhebeinzungen werden dieſe Teil⸗ ſchuldverſchreibungen vom 1. Dezember 1918 ab zum Nennwert mit einem Aufgeld von%, das Stlick alſo mit M. 1020.— an folgenden Zahlſtellen ein⸗ gelöſt: in Mannheim und Tilſit an unſeren Geſell⸗ ſchaftskaſſen, in Berlin bei der Berliner Handels⸗Ge⸗ ſellſchaft, in Mannheim bei der Süddeutſchen Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft.⸗G., in Frankfurt a. M. bei dem Bankhauſe E. Ladenburg. Bei der Einlieferung müſſen die Stücke mit den nach dem Rückzahlungstermin fälligen Ziusſcheinen und dem Erncuerungsſchein verſehen ſein; fehlen Zin⸗² ſcheine, ſo wird deren Betrag an der auszubezahlenden umme gekürzt. Die gezogenen Teilſchuldverſchrei⸗ bungen treten am 1. Dezember 1915 außer Ver⸗ zinſung. Mannheim, den 1. September 1915. Die Direktion. Von den früher gezogenen Teilſchuldverſchreibungen ſind folgende bis jetzt noch nicht zur Einlöſung vor⸗ gezeigt worden: aus der Verloſung 1913: 6098, Nr. 732, 1608, 1717, 1786, 4388. Aus der Verloſung 1914: 544, 574, 776, 926, 929, 1843, 1751, 1835, 2535, 2595, 2679, 3780, 3096, 3719, 3898, 4342, 4378, 4665, 4978, 5151, 5401, 5620, 5652, 5985, 6060, 6312, 6448, 6964, 7025, 7498. Pfälzer Wein wakanf von pfälziſchem weingutsbeſitzer. Eigenes Wachstum. Täglich ſüßer Moſt Verkaufsſtellen: Schwezingerfk. Aa 8 450 9 Pf. 42519 Vindeckſr. 13 Das Uul lſtein buch en eldpoftörtef iſ eine Greube für jeden Soldaten Preis.— Mk. Feldpoſtumſchlag gratis 80 Alle bisber erſchienenen Bände ſtets vorrätig in der betannten Buchhandlung Schneider jetzt 1, 13(Haus Wellenreuther) D1, 13 1 5 tzten* Aumsb Semiz! Heute fruh unser liel Grossvater Oberbahnassis nach hangem schwe Mannheim, M Die Beerdigung findet Dien nachmittags 4 Uhr von der I. Friedhofes aus statt. eptember, lle des hiesigen lle d lenschuljahr anden bis 5 die 4. mit am Dienstag nachmittag mache PPCCCCCCCCCCCT Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 14. September 1915. Jeſuitenkirche. ½8 Uhr Schttler⸗Gottesdienſt. Abends ½8 Segen. Todles- 155 Hiermit die schmerazli daß am Samstag n ˖ 92. im Sanatorlum mein lieber( Jatte, V Atber, 7 unser herzensguter Schwager, Herr Sohn, nach längerem“Leidensanft entsehlalen ist. Im Ramen fler trausrad Rintepaliensnen: Malianne 0artz Fobst Töcdtelchen 13. S 21.) Die Bee rdig gung fin in Alis statt. unkeim,; de 1 ptember. von der Friedhofhalle ich Kaufmann nacgh kurzem schweren Leiden nach kaum 0 vollendetem 60. Lebenslahre den 12. September sauft verschieden 184 Die tieftrauernde Gattin: Hmma Schmitt, geb, Braun, Werderstrasse 1. Feuerbestattung findet Dlenstag Uhr hier statt. Uhr Kriegsaudacht nach beſ. Bruder uné Heidelber Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten tiefgobeugt die traurige Mit⸗ teilung, dass mein innigstgeliebter Mann Herr Carl J. 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