chen iten, Go⸗ Bezugspreis: 80 Pfg. monatlfich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtauſſchlag.5. 72 im Dierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reßklame⸗Seile..20 Nk. Täglich 2 Ausgaden(außer Sonntag) Beilagen: Mannb 5 ngebung Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Aannahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr CTelegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Rannheim“ Fernſprech⸗Hummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitunng 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Zweigſchriftleitung in Berſin Eumtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Spori⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 457. M — annheim, N Dienstag, 21. September 1915. (Mittagblatt.) Die furchtbare Schlacht vor Dünaburg. Belgrad unter Feuer. Der Sſterreichiſch⸗ ungariſche Tagesbericht. Wien, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 20. Sept. 1915. KRuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Uuſere Stellungen im Raume öſtlich von Duck wurden geſtern wiederholt von ſtarken euſſiſchen Kräften angegriffen. Unſere Truppen, unter ihnen Egerländer und Weſtböhmiſche Landwehr ſchlugen den Feind überall, an vielen Punkten im Kampf von Mann gegen Maun, zu rück. Auch gegen unſere Jkwafront führten die Ruſſen im Abſchnitte bei Krzemieniec ſtarke Kolonnen zum Angriff vor. An einzelnen Stellen gelang es dem Feinde, das Weſtufer zu gewinnen. Aber unſere herbeieilenden Reſerven warfen ihn überall zurück. Der Feind erlitt befonders durch unſer Artilleriefener große Verluſte. Die bis geſtern abend eingebrach⸗ ten Gefangenen zählen über 1000. Das In⸗ fanterieregiment„von Hindenburg Nr. 69“ hat neuerlich Proben ſeiner Kampftüchtigkeit ab⸗ gelegt. In Oſtgalizien herrſchte Ruhe. Lage iſt dort unverändert. Die in Litauen kämpfenden k. und k. Streitkräfte haben das Oſtufer der Luchozwa gewonnen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Tiroler Grenzgebiet verſuchten ſich die Italiener ſtellenweiſe in fruchtluſen Hochgebirgsunternehmungen, namentlich im Adamello⸗ und Dolomitengebiete. An der Kärntner Front iſt die Lage unverän⸗ dert. Im Flitſcherbecken gingen die Reſte der feindlichen Angriffstruppen aus unſerem näheren Schußbereich in ihre alten Stellungen zurück. Einer unſerer Flieger belegte den Bahn⸗ gof und das Lager von Arſiero mit Bom⸗ be n. Südweſtlicher Nriegsſchauplatz. Oeſterreichiſch⸗ungariſche und deutſche Bat⸗ terien haben geſtern die ſerbiſchen Stellungen am Südufer der Save und der Donau be⸗ ſchuſſen. Auch die Feſtung Belgrad ſtand unter unſerem Feuer. In der Nähe der Drina wurden von unſeren Truppen ſerbiſche vorge⸗ ſchobene Abteilungen überfallen und aufge⸗ rteben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die ruſſiſchen HZeere von Wilna durch Umgehung bedroht. Berlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Büro) Aus Chiaſſo wird gemeldet: Ein Tele⸗ gramm des Petersburger Korreſpondenten des Forriere della Sera ſchildert die ernſte [Heunruhigung über die Lage des enifiſchen Heeres auf der Linie Wilna⸗ Die Bavanowiczi, welches von Norden und Süden durch Umgehung bedroht ſei. Bisher ſei der Widerſtand der Ruſſen auf dieſer Linie, welche den Rückzug der Beſatzung von Wilna decke, noch ſehr kräftig. Auf alle Fälle ſtänden außer der Eiſenbahn den Truppen der Gegend alcch gute Landſtraßen zur Verfügung. Bedenklich aber ſei es, daß die Deutſchen jetzt auch bis Pinsk vorgerückt ſind. Die ruſſiſchen Heere ſind jetzt in drei von einander unabhängige Grup⸗ pen getrennt, Aus ihrer Aufſtellung er⸗ gibt ſich ihre zukümftige Aufgabe, nämlich die Verteidigung von Petersburg für das nörk-che, von Moskau für das mittlere und von Mew für das ſüdliche Heer. Für den Moment iſt der Kavallerievorſtoß der Deutſchen auf Molodecoznus von allergrößter Wich⸗ tigkeit. Sollten tatſächlich hinter der deutſchen Kapallerie Infanteriemaſſen im Anmarſch ſein, ſo ſei eine der entſcheidenſten Schlach⸗ ten des gegenwärtigen Feldzuges zu erwarten. Amſterdam, 20. Sept.(WTTB. Nichtamt⸗ lich.)„Nieuws van den Dag“ ſchreibt: Der Fall Wilnas wurde ſchon lange erwar⸗ tet. Die Begleitumſtände können die Beſetz⸗ ung der Stadt noch zu einemglänzenden Erfolge der Deutſchen machen, da die umfaſſende Bewegung der Deutſchen die Ruſſen gezwungen hat, die Stadt zu räumen. Deutſche Kavallerie hat bereits die Bahnlinie Molo⸗ detſchna⸗Polotsk beſetzt. Es handelt ſich um einen ernſtlichen Mißerfolg für die Ruſſen, da dadurch das ruſſiſche Heer bei Düna⸗ burg und das bei Wilna voneinander getrennt worden ſind; letzteres iſt ernſtlich mit einer Umzingelung bedroht. Wenn die Umzingelung gelingt, muß man annehmen, daß der Abgang des Groß⸗ fürſten die Urſache dieſes Unglücks ge⸗ weſen iſt. Er hat es immer verſtanden, ſeine Truppen rechtzeitig zurückzuziehen; man könne jedoch noch nicht ſagen, was die Zukunft bringe. Es ſtehe nur feſt, daß ein Teil der ruſſiſchen Streitkräfte in großer Gefahr ſchwebe und Petersburg von allen direkten Eiſenbahnverbindungen mit der Hauptmacht abgeſchnitten ſei. Wien, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter würdigen die Bedeutung des neuerlichen Erfolges der deutſchen Truppen durch die Einnahme Wilnas, deſſen Beſitz ins⸗ beſondere dadurch wertvoll erſcheine, daß ſich dortſelbſt nicht weniger als ſechs Eiſenbahn⸗ linien kreuzen. Auch der Umſtand, daß Wilna ein bedeutendes Handelszentrum und die Hauptſtadt des gleichnamigen Gouvernements iſt, erhöhe die Bedeutung dieſes ſtrategiſch wertvollen Punktes.— Die„Neue Freie Preſſe“ erklärt: Die Eroberung Wilnas iſt nicht bloß militäriſch, ſondern auch politiſch von hoher Bedeutung; ſie bildet die Antwort auf die Anmaßungen Kitcheners. nis von ſolcher Bedeutung dürfte auch Kit⸗ chener belehren, daß es überflüſſig iſt, die deutſche Armee fernerhin mit gewiſſem Mit⸗ leid zu beurteilen wie in ſeinen letzten Reden. Das Neue Wiener Tagblakt ſchreibt: Genau zehn Tage, nachdem der Zar ſich zum verantwortlichen Oberkommandanten ſeiner Heere zu ernennen geruhte, fiel Wilna. Eines lernte der Ruſſenkaiſer in ſeiner ſo kurzen Feldherrnlaufbahn beſtimmt: daß zum erfolg⸗ reichen Kriegführen mehr gehört als guter Wille. Die„Reichspoſt“ Mehr noch als der ſchließliche Fall Wilnas iſt dis ſtrategiſche Lage von Bedeutung, die ihn herbeiführte oder Ein Ereig⸗⸗ beſchleunigte, die für die Ruſſen bedrohlich iſt. — Auch das„Extrablatt“ ſagt: Dadurch, daß die deutſche Front aus einer geraden Linie plötzlich in einen ſpitzen Winkel vorgeſchoſſen iſt, wurde die ganze dortige ruſſiſche Armee in eine kataſtrophale Situation gebracht. Wir beglückwünſchen den deukſchen Bundesgenoſſen zu dieſen herrlichen Erfolgen, die ſeinen unver⸗ gleichlichen Ruhm vor den Augen der ganzen Welt glorreich vermehren. Bindenburgs Lektion von Initiative und Nühnheit. Paris, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) In der„Guerre ſociale“ erklärt Guſtave Herve, die deutſche Heeresleitung wolle anſcheinend das ruſſiſche Zentrum umſchließen, und den Ruſſen ein ungeheures Sedan bereiten. Von drei Rückzugslinien ſeien heute bereits drei abgeſchnitten. Wenn das deutſche Umzin⸗ gelungsmanöver nicht angehalten werden könne, werde in wenigen Tagen die dritte und letzte Linie, Breſt⸗Minsk⸗Moskau, abgeſchnitten ſein. Die Lage in Rußland ſei zwar noch nicht verzweifelt, aber ſchlimm genug, ſo daß man ſich auf alles gefaßt machen müſſe. Das ruſſiſche Zentrum ſtehe vor der Wahl, ſich umzingeln zu laſſen, oder 150—200 Kilometer zurückzugehen. Herve erklärt ſodann, das deutſche Manöver ſei großartig und würdig, daß die franzöſiſche Heeresleitung ſich die Lektion von Initiative und Kühnheit, welche Hindenburg augen⸗ blicklich gebe, als Beiſpiel dienen laſſe. BDie Schlacht vor Dünaburg. Berli n, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Der Kriegs⸗ korreſpondent der„Times“ meldet vom Samstag aus Dünaburg: Nur mit kurzen Un⸗ terbrechungen wütet vor der Stadt eine furcht⸗ bare Schlacht; an einzelnen Stellen iſt die Front nur 15 Kilometer entfernt. Die men⸗ ſchenleeren Straßen hallen vom Dröhnen der ſchweren Geſchütze wider. Die Ruſſen haben vor Dünaburg eine ſehr gute dreifache Lauf⸗ grabenlinie inne. Die vorderſte Linie iſt ſchon wiederholt von einer Hand in die andere ge⸗ gangen. Bis jetzt iſt das Schickſal von Düna⸗ hurg und der ganzen Dünalinie noch unent⸗ ſchieden. Die Stadt iſt ebenſo gründlich ge⸗ räumt wie Warſchau. Ein deutſcher Bürgermeiſter in Wilna. Berlin, 20. Sept.(Pr.⸗Tel.) Das„Berl. Tagebl.“ meldet aus Tilſit: Der hieſige Ober⸗ hürgermeiſter Pohl iſt zum erſten Bürger⸗ meiſter der Stadt Wilna ernannt worden. Ein Stimmungsbils aus Riem Berlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Aus Petersburg wird gemeldet: Der in Stockholm ſitzende Sonderberichterſtatter der „Voſſ. Zig.“ erhält einen Stimmungs⸗ bericht aus Kie w, wonach die dortige Be⸗ völkerung von einer Panit ergriffen iſt. Was jetzt in Kiew vorginge, bedent völligen Nuin der einſtmals ſoer Propinz. RN Prosd Der Präſident der Südweſtbahn hat unter der Hand ſeine ſämtlichen Beamten ange⸗ wieſen, ihre Familien und Wirtſchaft in Sicher⸗ heit zu bringen. Der Stabschef der Süd⸗ weſtarmee hat einen Befehl erlaſſen, wonach die Einfahrt in Kiew nur mit Erlaubnis des Stabes geſtattet iſt. Der Gonverneur erläßt ein Zirkular, worin den Requiſitionskommiſ⸗ ſionen zur Pflicht gemacht wird, für die durch das Militär beim Vordringen des Feindes vor⸗ genommenen Zerſtörungen von Privatgebäuden, Ernte uſw. Requiſitionsſcheine auszuſtellen. Die Kiewer Börſe hat beſchloſſen, um die Einfüh⸗ rung eines Moratoriums vorſtellig zu wer⸗ den. Alle dieſe Maßnahmen haben die Kiewer Bevölkerung verwirrt; Kiew gleicht einem Irrenhaus. Tauſende umlagern die Bahnhöfe. Alle Kontore und die meiſten Läden ſind geſchloſſen, die Landſtraßen mit Flüchtlingen bedeckt. Es kommt hinzu, daß täg⸗ lich viele Tauſende von Flüchtlingen aus dem Weſten und Süden die Stadt paſſieren und die Panik noch vergrößern. In den letzten Tagen hat auch eine gewaltige Flucht aus Beſ⸗ ſarabien begonnen. Die Zahl der bisher aus Beſſarabien durch Kiew gekommenen Flüchtlinge wird mindeſtens auf 80 000 geſchätzt. Die politiſchen Maſſenver haftungen dauern fort. In den leten Tagen ſind nament⸗ lich unter den Arbeitern der Fabriken für Kriegs⸗ bedarf zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Den Petersburger Zeitungen iſt verboten wor⸗ den, über die ſtattgefundenen Verhaftungen etwas zu melden. Die Furcht der ruſſiſchen Reaktion. J Berlin, 21, Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird unterm 20. gemeldet: Wegen der heute beginnenden gemeinſamen Tagung der Semſtwosvertreter und des all⸗ ruſſiſchen Städtetages in Moskau ſind der Moskauer Gouverneur Graf Burajew und der Moskauer Polizeipräſident telegraphiſch zur Entgegennahme von Verhaltungsmaßregeln vom Miniſter des Innern nach Petersburg be⸗ rufen worden. Nee, 55 Die Anklagen gegen Suchomlinow. Paris, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Echo de Paris meldet aus Petersburg: Der Unterſuchungsausſchuß, der die gegen den frũü⸗ heren Kriegsminiſter Suchomlinow er⸗ hobenen Anklagen prüft, beſchloß, vorher die Unterſuchung über die Handlungen Su⸗ chomlinows durchzuführen. Mit der Leitung der Unterſuchung wurde der Senator Poſtnia⸗ kow beauftragt. Graf Bobrinski wahnſinnig. JBerlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Der ebemalige Gouverneur von Galizien, Graf Bobrinski iſt in religiöſen Wahnſinn verfallen. Die letzte ruſſiſche Erſatzquelle Milit.⸗pol. Korr. Wenn es eines ſchlagenden Beweiſes noch bedarf, daß Rußland auf dem Boden der Erſatzguellen an Mann⸗ ſchaften angelangt iſt, ſo hat ihn der eben von der Duma in der Geheimſtitzung gefaßte Entſchluß erbracht: die Einberufung der 24 AKopenhagen, amtlich.) Nach der„National Tidende“ hat der Z. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichton,(Mittagblath) Dienstag, den 21. September 1915. Reichswehr II. Aufgebots zu genehmigen. Nach dem Wortlaut der Wehrgeſetze ſowohl von 1874 wie vom 6. Juli 1912 kann die Reichs⸗ wehr J. Aufgebots ſofort bei der Mobilmach⸗ ung durch Ükas des Zaren einberufen werden, die Reichswehr II. Aufgebots aber erſt im Laufe des Krieges, wenn eine„dringende Notwendigkeit“ beſteht und auch dann nur durch ein Manifeſt des Zaren, das die Be⸗ gründung enthalten muß. Der Grund für dieſe Beſtimmung liegt in der Zuſammenſetzung beider Wehren. Der Reichswehr I werden die Leute vom 39. bis Lebensjahr überwieſen, die ihre 18 Pflichtjahre im aktiven Heer, 1. und 2. Reſerve geleiſtet haben, weiterhin und zwar auf die ganze Dauer der Pflichtigkeit, alſo vom 20.—43. Lebensjahre, alle die, die als überzählig oder als einzige Söhne nicht ein⸗ geſtellt wurden, die aber voll dienſtfähig ſind. Bis 1912 wurden nur die gedienten Leute und die ungedienten vier jüngſten Jahrgänge (dieſe als eine Art Erfatzreſerve) in den Liſten geführt, infolge des neuen Wehrgeſetzes jedoch die ganze Reichswehr J. Zur Reichswehr II rechnen vom 20.—43. Lebensjohr die nur bedingt Tauglichen und die als einzige Familienernährer im Frieden Unabkömmlichen. Kör⸗ perliche Eignung und bürgerliche Verhältniſſe beſtimmen alſo die Zuweiſung zum zweiten Aufgebot. Für die Reichswehr J ſind plan⸗ mäßjig 20 Reichswehrdiviſionen vorgeſehen, während das II. Aufgebot ev. bis zu 320 Druſchinen(Batafllone), 40 Batterien und einige Feſtungs⸗Artilleriediviſionen aufſtellen ſoll. Reichswehrdipiſionen ſind ſchon Anfang des Jahres in der vorderſten Kampflinie feſt⸗ geſtellt worden. Wenn jetzt die Duma die Ein⸗ berufung der durchweg unausgebildeten Reichswehr II erlaubt, ſo iſt das ein ſprechen⸗ der Beweis dafür, daß die ganze Reichswehr J. Aurfgebots, die man wohl auf ein: Million ſchätzen darf, verwendet iſt und eine dringende Notwendigkeit weiteren Einſatzes beſteht. Das II. Aufgebot zu ſchulen fehlt es an Zeit, Aus⸗ hildungsperſonal, Ausrüftung und Bewaff⸗ nungz Rettung kann es alfo in dieſer Krifis wohl kaum noch bringen. Lyon, 20. Septbr.(WTB. Nichtamtlich.) Progreß meldet aus Petersburg: Die Klaſſen 1916—1912(2. Reſerve) und die Klaſſen 1916 bis 1898(1. Reſerve) wurden heute mobil ge⸗ macht, außer den Gouvernements von Polen, dem Gouvernement Cholm, dem Kaukaſus und dem Amurgebiet. 5 Lazarettmangel in Rußland. 20. Sept.(WTB. Nicht⸗ Kriegsminiſter in Petersburg angeordnet, daß infolge Lazavettmangels die großen Foyers in den Moslkauer Theatern als Lazarette eingerichtet werden. In verſchiedenen Städten iſt bereits eine Menge e Bauten umge⸗ wandelt worden. Der Balkan. Die neue Offenſive inSerbien Berlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Zu der Offenſive in Serbien, auf deren be⸗ vorſtehenden Beginn wir in den letzten Tagen bereits mehrfach leiſe hindeuten konnten, ſchreibt das„Berl. Tagebl.“: Die Stadt und Feſtung Semendria, bei welcher die deutſche Artillerie die ſerbiſchen Stellungen angriff, liegt etwa 40 Kilometer ſüdsſtlich von Belgrad auf dem ſüdlichen Donauufer. Die Feſtung ſpielte in den Tür⸗ kenkriegen in der Zeit des Prinzen Eugen Serben hätten 5 der aber ſeither die eine Rolle. Da methoden einigern geändert haben, iſt der militäriſche Wert ihrer Befeſtigungswerke nur ſehr gering. Eine Inſel iſt in der Donau der Stadt vorgelagert. Von Semendria führt eine direkte Bahnlinie durch das Morawatal nach Niſch. In Semendria leben nur etwa 7000 Einwohner. Für den Handel, beſonders den mit Schweinen, iſt die Stadt indes kein ganz unwichtiger Platz. Es iſt anzunehmen, daß die erſten Schüſſe der deutſchen Artillerie an der ſerbiſchen Grenze, beſonders in der treu verbündeten Türkei freudige Aufmerkſamkeit erregt haben werden. Sie ſind für das tür⸗ kiſche Volk und das tapferetürkiſche Heer ein Gruß. Berlin, 21. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Zum Beginn einer deutſchen Offenſive gegen Serbien heißt es im„Berliner Tageblatt: Die erſten Schüſſe der deutſchen Artillerie am Donauufer werden auf dem Bal⸗ kan vernehmbar weiterhallen und die Entente⸗ mächte werden die laute Ankündigung nicht überhören können. Die Feſtung Semendria, bei welcher die deutſche Artillerie die ſerbiſchen Stellungen angriff, liegt etwa 40 Kilometer ſüdöſtlich Belgrad auf dem ſüdlichen Donauufer. Es iſt anzunehmen, daß die erſten Schüſſe der deutſchen Artillerie an der ſerbiſchen Grenze be⸗ ſonders in der Türkei, bei den uns verbündeten Türken freudige Aufmerkſamkeit erregen. Sie ſind für das türkiſche Volk und für das tapfere türkiſche Heer ein Gruß. In der„Germania lieſt man: Nun ſind die Fahnen, die ob des deutſchen Sieges bei Wilna ſo freudig im Winde flattern zugleich der Beginn einer deutſchen Offenſive gegen Ser⸗ bien. Nun werden auch die Serben, die in ihrer ſkrupelloſen Großmannsſucht den feigen Meuchelmord verſchuldet haben und ſo zu äußeren Veranlaſſern des großen Weltbrandes wurden, die deutſche„Fauſt zu ſpüren bekom⸗ men, und jeder ehrliche Menſch, nicht nur bei uns, dürfte den Wunſch haben, knapp geſchieht. In der„Voſſiſchen Zeitung“ ſchreibt Hauptmann Bartkau: Das Eingreifen Ruß⸗ lands in den Krieg nötigte ſeinerzeit Oeſter⸗ reich⸗Ungarn ſeine Hauptkräfte nicht gegen Serbien zu ſenden, ſondern ſie mit Deutſchland vereint gegen den Hauptgegner einzuſetzen. Serbien wurde zum Nebenkriegsſchauplatz. Jetzt ſind die Heere des Zaren ſoweit niedergerun⸗ gen, daß wir, um mit dem Reichskanzler zu ſprechen, Armeen zu neuen Schlägen bereit haben. Auch über die gemeldete Offenſive deut⸗ ſcher und öſterreichiſch⸗ungariſcher Truppen wird daß es nicht zu ſich Serbien nicht wundern können, das im Auguſt vorigen Jahres, noch im Vorgefühl feſten Vertrauens auf den großen ruſſiſchen Bruder, die diplomatiſchen Deutſchen Reiche abbrach. Beziehungen zum Die jetzt begonnene Offenſive in Serbien erfolgt wohl hauptſäch⸗ lich durch die notwendig gewordene engere Ver⸗ bindung zwiſchen den Zentralmächten und ihrem türkiſchen Bundesgenoſſen. Serbiſche Truppenbewegungen gegen Bulgarien. m. Kölhn, 21. Sept.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Sofia⸗ Hier einkommende Mitteilungen beſagen, daß die die mazedoniſche Grenze gegen Bulgarien befeſtigt und ſich Truppen gegen die bulgariſche Grenze zwiſchen Zaribrod und der Donau bewegen. Bulgarien hat keine derartige Maßz galn. an der Grenze unter⸗ nommen. Das bulgariſche Volk billigt die Politik der Regierung. EBerlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Budaveſt wird gemeldet: Aus Sofia kommen über die Audienz der Op-Ppoſition beim König überraſchende Meldungen. All⸗ gemein heißt es: Die oppoſitionellen Führer Kriegs⸗ w n beinahe als Demonſtration für Radoslawow gelten konnten. Alle äußerten die Anſicht, daß Serbien nicht die geringſte Rückſichtnahme von ſeiten Bulgariens beanſpruchen könne. Der König hörte die Aeußerungen der Partei⸗ führer mit ſichtlichem Intereſſe an. Nach An⸗ ſicht maßgebender politiſcher Kreiſe hat die Audienz die Stellung Radoslawows nicht nur nicht geſchwächt, ſondern erheblich verſtärkt, weil ſie erwieſen hätte, daß das ganze Land die Politik der Regierung billige. Vergebliche Brunnenvergiftung. Sofia, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich. Meldung der Agence Bulgare. In einem Teil der ausländiſchen Preſſe verbreitete Nachrichten, daß der rumäniſche Geſandte ein politiſches Einvernehmen auf der Grundlage von Gebietsabtretungen vorgeſchlagen habe, daß jedoch der Miniſterpräſident mit einer kategori⸗ ſchen Ablehnung geantwortet habe, ſind eine von intereſſierter Seite ſtammende Erfin dung. Die Baltung Rumäniens. Berlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Nach Meldun⸗ gen aus Amſterdam ſoll Rumänien da⸗ zwiſchentreten, falls Deutſchland in Ser⸗ bien einfalle. Aus all dieſen Mitteilungen er⸗ gibt ſich nach wie vor noch kein klares Bild über Sſichtliche Haltung Ru⸗ mänſens. Berlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Aus Budapeſt wird gemeldet: Az Eſt 17 aus Bukareſt: Der ſerbiſche Geſandte Riſtitſ in Rom, welcher lange Zeit Serbien in Bi ulgreſt vertreten hat, traf dort ein. Er ſoll die Son⸗ dermiſſion haben, ſich über die Haltung Ru⸗ mänjens zu imformieren. Der Berichterſtatber des Az Eſt bezeichnet die Stimmung in Buka⸗ reſt als ſchwankend. Man ſcheut vor der Be⸗ ſetzung Beſſarabiens zurück, weil man die Wiederaufrichtung Rußlands fürchte und auch. g die Wichtigkeit der Dardanellen wird nicht in ihrer ganzen Tragweite beurteilt. Man ſagt, Rußland könne auch ohne den Beſitz der Dar⸗ danellen Rumäniens Haltung erdroſſeln. Die größte Sorge berurſalht die Frage, was Ru⸗ mänien machen folle, wenn eine neue Aktion gegen Serbien erfolgt. Es kann feſtgeſtellt werden, daß die zielbewußte Haltung der Zen⸗ tralmächte einſchüchternd auf die entente⸗ freundliche Agitation wirkte. Bukareſt, 21. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Aus Bukareſt wird dem„Az Eſt“ gemeldet: Der ſerbiſche Geſandte in ſſtumänien Riſtitſch iſt in beſonderer Miſſion in Bukareſt eingetroffen; ihm wird die Aufgabe zuteil, über die Haltung Rumäniens gegen⸗ über Serbien Aufklärung zu verſchaffen. Riſt⸗ itſch ſcheint hier beſonders berufen, da er in der Zeit ſeines vieljährigen Bukareſter Auf⸗ enthaltes als Geſandter 1 Verbin⸗ dungen verfügt. Rußlands Rückzug vor Rumänien. Budapeſt, 20. Sept(WTB. Nichtamttl.) Dem„Az Eſt“ wird aus Bukareſt gemeldet, daß das Petersburger Kabinett dem Miniſterium des Aeußern mitgeteilt hat, daß die rumäniſchen Forderungen er⸗ füllt und die ruſſiſchen Kriegsſchiffe aus dem rumäniſchen Gewäſſer zurückberufen werden. Die ruſſiſche Flotte ſei angewieſen, rumäniſche Schiffe nicht anzuhalten und auch die„Kraivoa“ die vorau 75 5 N Griechiſche Mansver. m. Köln, 21. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die„Koln. Ztg.“ meldet aus Saloniki: Laut Angaben von Militärkreiſen werden demnächſt grie⸗ chiſche Manöver bei Roſani⸗Seres und bei Saloniki ſtattfinden. Bulgarenfeindliche Baltung in Neugriechenland. m. Köln, 21. Sept.(Priv. Felg Die Kölniſ che Zeitung meldet aus Salo⸗ niki: In verſchiedenen Gebieten Neu⸗Grie⸗ chenlands tritt wahrſcheinlich infolge der Auf⸗ hetzung durch die Veniſeliſtiſche Preſſe eine ſtarke bulgariſch⸗feindliche Hal⸗ tung der Behörden und Bevölkerung 15 tage. Bei Seres wurden 27 Bulgaren ver haftet. In Wron do bei Seres will man in den Häuſern von Bulgaren große Mengen Gewehre gefunden haben. Die bulgariſche Bevölkerung des Weleſch⸗Gebirges wird ſcharf überwacht und teilweiſe ſogar nach dem In. nern ver bracht. Der Kampf um die Nardauelkn Die bevorſtehenden Stürme. Konſtantinopel, 20. Sept. Nichtamtlich)) Die Agence Milli meldet: Die die in der erſten Zeit auf Zallipoli ihre Truppen vor dem Feue 5 Unſrigen zu ſchonen ſuchten, haben in jüngſter Zeit eine gegenteilige Taktik angenom⸗ men und wenden ein Verfahren aus alter Zeit an, indem ſie ihre Truppen in kompakten, Maſſen ins Feuer treiben. Unſere Offiziere konnten ſich dieſe Methode der Engländer nicht erklären, die kein anderes Ergebnis hatte, als⸗daß ſie ihre eigenen Soldaten der Vernichtung preisgaben. Schließlich begriffen wir dieſe Strategie Der engliſche Generalſtab, der ſeine Mißerfolge der Schwierigkeit zuſchob, Truppen in zerſtreuten Teilen auf unbekanntem Terrain zu führen, änderte ſein Syſtem und führte die Soldaten in geſchloſſenen Maſſen. Die engliſe hen Gefangenen ſagen mit Entrüſtung, daß das engliſche Ober⸗ koramandd täglich ſeine Taktik änderte und ſchließlich einen Modus annahm, der die Dezi⸗ 1 ierung ſeiner eigenen Truppen zur Folge habe. Um die Mißerfolge der letzten Tage zu ver⸗ decken, kündigten die Engländer in pompöſer Weiſe an, daß ſie, obwohl ſie den gewünſchten Erfolg nicht erreichten, die Linie bei Ari Burnu in nördlicher Richtung verlängert und die Verbindung mit Kelleſſch hergeſtellt hät⸗ zen. Trotz dieſer emphatiſchen Phraſen könnet die Engländer weder die Schwierigkeiten ihrrt Lage noch die ungeheure Zahl ihrer Verluſte verſchleiern. Andererſeits werden ſie binnen kurzem erfahren, daß ihnen dieſe Frontverlämge⸗ rung, der gar keine Bedeutung zukommt, teuer zu ſlehrn kommen wird. Unſere tapferen Solda⸗ ten werden auch diesmal den Feind auf die Küſte zurückzuwerfen wiſſen. Uebrigens werden die Stürme, die ſehr blald 15 ſetzen, die Sprache der e Eom muniqués ändern. Der Urieg mit mit Aalien. Italieniſche verblendung. Rom, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Mel⸗ dung der Agenzia Stefani. Das National⸗ feſt wurde in ganz Italien in feierlichſter Weiſe begangen, die Städte hatten alle go⸗ flaggt. Die Bürgermeiſter und Vereine ver⸗ öffentlichten Kundgebungen, in denen der 20. September wieder ins Gedächtnis zurückgeru⸗ Sie drütken 125 Der Theatermarkt im zweiten Kriegswinter. Novitäten⸗Studie von Joſef M. Jurinek, München. III. Literariſche Novitäten. Auch Karl Sternheim, in der modernen Bühnenliteratur unſerer Zeit bereits eine ſcharf umriſſene Figur, kommt im zweiten Kriegswinter mit ſeinem Stück„1913“ zur gleichzeitigen Urauffütrung bei Reinhardt in Berlin und im Frankfurter Stadt⸗Theater. Noch immer iſt ſein Drama„Das leidende Weib“, das nach Friedrich Max Klinger be⸗ arbeitet iſt, während der Kriegszeit ſowohl im Dresdener Hoftheater, wie im Deutſchen Thea⸗ ter in Berlin verboten. Infolgedeſſen wird das Drama ſeine Uraufführung an der Reſidenz⸗ bühne in Berlin mit Ida Roland erleben, wo der neue Dichter, der frühere Intendant des Mannheimer Hoftheaters Bernauer, den Ver⸗ ſuch unternimmt, aus dieſer intimen Bühne ein literariſches Theater zu machen. Berlins erſte literariſche Uraufführung war im Berliner Künſtlertheater mit Ernſt Hardts Stück„König Salomon“. Die über viele Bühnen gegangene Dramatiſierung von „Jettchen Gebert“ wird auch auf der Bühne ihre Fortſetzung mit„Heinriette Jacobi“ finden, man muß abwarten, ob dieſe Fortſetzung die gleiche ſtarke Wirkung wie Felichen Gebert aus⸗ zaitben vermag.⸗ Der junge Wiener Wildgans, der im Volkstheater in Wien im Vorjahre mit ſeinem durchaus undramatiſchen Werke„Armuk' die Beachtung der literariſchen Kreiſe auf ſich ge⸗ zogen hat, wird im zweiten Kriegswinter mit dem gleichen Stücke zunächſt in Berlin bei Reinhardt und in München im Kgl. Reſidenz⸗ theater erſcheinen. Mit dieſer Erſtaufführung bearbeitet das Münchner Kgl. Theater auch eine Neuerung inſofern vor, als dem Werk ein be⸗ ſonderer Vortragsabend vorausgeſchickt werden wird, bei dem der Hoftheaterdramaturg Dr. Wolf in die Gedankenwelt dieſes Stückes ein⸗ führen will. Dieſe Neuerung iſt durchaus zu begrüßen. Es iſt zu hoffen, daß auch die übri⸗ gen großen deutſchen Bühnen ſich dazu ent⸗ ſchließen, vor bedeutſamen Premieren litera⸗ riſche Einführungsabende zu veranſtalten, ſo⸗ daß das Publikum dem aufzuführenden Werke und Dichter nicht mehr fremd und teilnahmslos gegenlüberſteht, Der Wiener Arthur Schnitzler hat ſein neues Bühnenwerk„Komödie der Worte“ den Bühnen übergeben und wir der gleich⸗ zeitigen Uraufführung im Ledſſingtheater in Berlin und im Burgtheater in Wien. Der Münchener Literat Lion wanger hat drei 155 im Feuer, nämlich de dreiaktige Trauerſpiel„Julia Farneſe“, bereits angenommen vom Thalia⸗Theater in Hamburg und vom Hoftheater in Braunſchweig, das drei⸗ aktige Schauſpiel nach dem Indiſchen des Königs Sudraka„Vaſantaſena·, das bei Rein⸗ hardt im deutſchen Theater in Berlin mit der Feucht⸗ as Muſik von Joſef Guſtav Mraczek uraufgeführt werden wird und die bereits vor dem Krieg er⸗ folgreich alſgefuhrke Farde in 5 Bil 880„Tar⸗ tüff im Reifrock“. Auch Otto Julius Bi im zweiten Kriegswinter zu neuen Ehren. Sein nachgelaſſenes fünfſiktiges Abenteuer „Fortuna“ hat Königsbrunn⸗Schaupp neu be⸗ arbeitet. In dieſer neuen Faſſung hat es das Braunſchweiger Hoftheater in der letzten Spiel⸗ zeit uraufgeführt. Von den deutſchen Bühnen macht in der Spielzeit 1915/16 das Thalia⸗ er baum kommt Theater in Hamburg mit„FJortuna“ den An⸗ fang. In dent däniſchen Schauſpiel„Thora van Deken“ iſt endlich wieder eine große Rolle 175 Roſa Berthens geſchrieben worden, dieſe Ks lerin wird die Titelrolle bei der in Frankfurt a. M. im neuen Theater ſpielen und dem Werke durch ihre Gaſtſpielreiſen wohl den Weg über die Mehrzahl der deutſchen Bühnen ebnen. Die deutſche Literatur hat auch des 500jähri⸗ gen Hohenzollernjubiläums nicht vergeffen, das am 21. Oktober von allen deutſchen Bühnen feſt⸗ lich begangen werden wird. Der Autor des vielgeſpielten Schwankes„Als ich noch im Flügelkleidel!, Martin Frehſee, hat für dieſe Hohenzollern⸗Jubiläumsfeier ein vater⸗ ländiſches Schauſpiel„Trutzig und treu“ ge⸗ ſchrieben, das bereits mit ſtarkem Beifall und größtem Erfolge im Hoftheater zu Hannover am Schluß der letzten Spielzeit einem vater⸗ ländiſchen Abend die patriotiſche Weihe gab. Dieſes Schauſpiel behandelt die der Verleihung Brandenburgs an den Burggrafen Friedrich wies, in ſeinem r Aufban voll dramatiſcher Ste gerung und ſchließt mit einem gewaltig wirken⸗ den Bild ab. Alle die großen Fragen und Sor⸗ gen, die zuVeginn des 15. Jahrhunderts die da⸗ malige Welt bewegten, werden in knappen, ahet klaren behandelt und in dem Dialog, der von echter Poeſie und leidenſchaftlicher Vaterlandsliebe erfüllt iſt, zum markanten iſt eine des Ausdruck gebracht.„Trutzig und treu“ würdige Huldigung zum Jubilumstage Hohenzollernhauſes am 21. Oktober. Während Martin Frehſee als Schriftleiter in Hannover wirkt, führt auch der Autor der Komödie„Im Spinnenwinkel“ Schrickel die Feder des Redakteurs und zwar in der neu gegründeten Lotzſcher Zeitung, die nach der Eroberung Warſchaus ihren Sitz dort⸗ zin verlegt hat.„Im Spinnenwinkel“, der in Verſen geſchrieben iſt und im Fahrwaſſer des „Zerbrochenen Kruges“ ſegelt, wird ſeine Ur⸗ aufführung im Kgl. Schauſpielhaus in Dresden erleben. Als neue Namen, die uns im zweiten Kriegs⸗ winter auf den deutſchen Bühnen begegnen werden, ſind Stadelmann⸗Ringen mit ſeinem Schauſpiel„Atasver und Disphinx! das Stück behandelt eine Künſtlerehe mit un⸗ glücklichem Ausgang und Wilhelm Speyer mit ſeinem Schauſpiel„Gnade“ zu nennen, das ſeine Uraufführung im Schauſpiel⸗ haus zu München haben wird und bald darauf im deutſchen Künſtlertheater in Berlin erſchei⸗ nen wird. Das wären die literariſchen Novitäten der III. vorausgehenden Vorgänge des Jahres] Spielzeit 1915/16. Noch manches andere Hier „1411, iſt, wie die Uraufführung in Hannover er⸗ nicht genanute We ö (WTB. Leonhard — Verz ſterd Dam früh Dienstag, den 21. September 1915. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 8. Seile. 14 Vertrauen in den Sieg der italieniſchen Ar⸗ meen aus und haben an den König, General Cadorna und an den Bürgermeiſter von Rom Telegramme geſchickt. Die Zeitungen heben hervor, daß der Jahrestag niemals in einen feierlicheren Zeitabſchnitt gefallen ſei und be⸗ tonen, der Wille Italiens und des Vierper⸗ bandes geht dahin, in dem Ringen bis zum endgültigen Siege durchzuhalten. Der Bürger⸗ meiſter von Rom telegraphierte an den König und brachte ihm den Gruß Roms dar, dem Soldatenkönige, der den Degen ſeines erhabe⸗ nen Großvaters wieder in die Hand genom⸗ men habe, um die höchſten nationalen Abſich⸗ ten zu verwirklichen. Der König antwortete von der Front:„Der Gruß Roms an dieſem denkwürdigen Tage iſt mir beſonders teuer. Ich antworte auf dieſen Gruß von jener Erde, wo immer die Erinnerung an den Ruhm Roms herrſcht und wo die militäriſchen und bürger⸗ lichen Tugenden der Unſrigen das Vertrauen beſtätigen, das wir in den Triumph unſerer nationalen Wünſche geſetzt haben. Viktor Emanuel.“ Die Kriegslage im Weſten. Der Bericht des Generals French. London, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) General Freuch meldet: Seit dem Berſcht vom 15. September fanden keine Veränderungen an der Front ſtatt. Ruf beiden Seiten wurde eifrig mit Minen gearbei⸗ tet. Oeſtlich von Mpern war ſowohl unſere Artillerie wie die des Feindes am Werke. ie Abrechnnung mit England. Ueue Internierungen in England. London, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterbureaus. Geſtern haben ſich bei den Londoner Polizeiſtationen Sounderte von Angehörigen feindlicher Staa⸗ ten, die im militärpflichtigen Alter ſtehen, ge⸗ meldet, um interniert zu werden. wiederaufnahme des Dampfer⸗ dienſtes Bliſſingen⸗London. Berlin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Hamburg wird gemeldet: Aus Rotter⸗ dam wird berichtet, die Einſtellung des hol⸗ ländiſch⸗eng lüſſchen Jampfardſien. ſtes würde im Zuſammenhang mit der Zeppe⸗ linfurcht ſtehen. Auf der Batavier-Linie ſollen in Lon don Schwierigkeiten erwachſen ſein. Der letzte Dampfer hat eine tagelange Verzögerung erlitten. Nach Mitteilungen Am⸗ ſterdamer Blätter aus dem Haag ſoll der Dampferdienſt Vliſſingen⸗Lon don heute früh wieder aufgenommen werden. Englands Dergewaltigung der Neutralen. nhagen, 20. Sept.(WTB. Nicht⸗ Nach dem Blatt„Sozialdemokraten“ hat ſich der norwegiſche General⸗ konſul Pay über des Urteil des engli⸗ ſchen Priſengerichts betreffend die Be⸗ ſchlagnahme der amerikaniſchen Konſerven im Werte von 60 Millionen Kronen dahin ausge⸗ ſprochen, daß Kopenhagener Firmen einen D eeeeeeee, 4 Kope amtlich.) Schaden über eine Millionen Kronen und ameri⸗ kaniſche Firmen einen erheblich höheren Schaden erlitten hätten. Er mache kein Geheimnis daraus, daß er das engliſche Urteil für völlig ungerechtfertigt halte, es mangele Eng⸗ land gänzlich an Verſtändnis für die politi⸗ ſchen Verhältniſſe in den neutralen Ländern während der Zeit des Krieges. Aus der Tat⸗ ſache, daß jetzt nach Dänemark mehr Waren eingeführt werden wie in Friedenszeiten, folgere man ohne irgend welchen Beweis, daß die Ware für Deutſchland beſtimmt ſei, vergißt dabei aber völlig, daß in Friedenszeiten über Hamburg große Warenmengen nach Dänemark gingen. Man handle in England völlig blind und ohne Berückſichtigung der veränderten Verhält⸗ niſſe. deutſchland und Amerila. Bor der Beſeitigung der Schwierigkeiten. Rotterdam, 20. Sept.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus Newyork: Amerikaniſche Blät⸗ ter ſchreiben, die Frage, ob die deutſch⸗ameri⸗ kaniſchen Schwierigkeiten beſeitigt werden würden, hänge einzig und allein davon ab, ob der deutſche Botſchafter Graf Bernſtorff imſtande ſein werde, der deutſchen Regierung die Lage vollkommen klar zu machen. Auch die Aufnahme der Berichte des Botſchafters Berlin ſei mitbeſtimmend hierfür. Die„Evening Poſt“ findet, daß die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten dem Grafen Bernſtorff in elfter Stunde bemerkens⸗ wertes Vertrauen entgegengebracht habe. Die„Newyork Tribune“ ſchreibt, die deutſche Regierung ſcheine jetzt einzuſehen, daß das amerikaniſche Volk die Richtung der amerika⸗ niſchen Politik vorſchreibt. Der deutſchen Re⸗ gierung biete ſich eine gute Gelegenheit, ſich nach dem neuen Stande der Angelegenheit zu richten. * Anerkennung Carranzas? Haag, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Nach einer Meldung des„Nieuwe Courant“ aus Newyork hatte Staatsſekretär Lanſing mit den Vertretern der panamerikaniſchen Konfe⸗ renz eine Beſprechung. Es wurde beſchloſſen, der amerikaniſchen Regierung mitzuteilen, daß man die Zeit für gekommen halte, wo die tat⸗ ſächlich beſtehende Regierung in Mexiko an⸗ erkaunt werden ſolle. Die nächſte Zuſammen⸗ kunft ſoll in drei Wochen in Waſhington ſtatt⸗ finden. Maun nimmt an, daß Carrauzaan⸗ erkannt werden wird. Huldigung vor dem württem⸗ bergiſchen Nönigspaar. Stuttgart, 20. Sept.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Geſtern unternahmen ungefähr 1300 Jungmädchen einen Tagesausflug nach Bebenhauſen, um dem König und der Köni⸗ gin, ſowie der dort weilenden Prinzeſſin Max zu Schaumburg⸗Lippe und deren Söhnen eine Huldigung darzubringen. Auf eine An⸗ ſprache des Vorſitzenden der Stuttgarter Orts⸗ Jruppe, Oberlehrer Thumm, dankte der König für die ergreifende Kundgebung, die ihm be⸗ reitet worden ſei. Er freue ſich beſonders in dieſer ſchweren Zeit, ſoviel friſche junge Leute um ſich zu ſehen, die den Ernſt der Zeit noch pfänden wie die älteren. Aber es ſei in notwendig, daß die Jugend auf die Pflichten des Lebens vorbereitet werde. Da erſcheine es ihm gut, daß der Körper durch Wanderungen und zweckmäßige körperliche Ausbildung ge⸗ kräftigt und abgehärtet werde, befinde ſich doch mancher unter ihnen, der vielleicht noch mitbe⸗ rufen ſein werde, das Vaterland zu verteidigen. Den König freute es auch, beſonders ſo viele junge und geſund ausſehende Mädchen hier zu ſehen, von denen viele berufen ſeien, ſich unſerer armen kranken und verwundeten Soldaten an⸗ zunehmen, denn es gelte, alle Kräfte zuſam⸗ menzufaſſen zum Wohle unſeres ſchönen teuren Vaterlandes, auf deſſen Wohl der König zu einem Hoch die Jungmannen und Jungmädchen aufforderte. Uriegslinderſpende deutſcher Frauen. Ein Aufruf der Nronprinzeſſin Es liegt mir am Herzen, nachdem mir in der Geburt meines Kriegstöchterchens ein heller Sonnenſchein durch Gottes Gnade beſchert wurde, unbemittelten Frauen, die während der Dauer des Krieges einem Kinde das Leben geben und deren Männer zurzeit im Heeres⸗ dienſt ſtehen, zu helfen und ihre Not zu lin⸗ dern. 19 Ich fordere deshalb durch dieſen Aufruf alle diejenigen deutſchen Frauen auf, welche eben⸗ falls durch ein Kriegskind geſegnet wurden und denen es ihre Mittel erlauben, ſich mir in dieſem Werk der Nächſtenliebe anzuſchließen. gez. Cecilie, Kronprinzeſſin. Berlin, 20. Sept. Mit Bezug auf vor⸗ ſtehenden Aufruf werden wir gebeten, mitzu⸗ teilen, daß Beiträge für dieſe Sammlung un⸗ mittelbar bei der Diskontogeſellſchaft, Pots⸗ dam, Nauener Straße 34a für das Konto „Kriegskinderſpende deutſcher Frauen“ ange⸗ nommen werden. Jeder gütigen Geberin wird durch Vermitt⸗ lung der Privatkanzlei der Frau Kronprin⸗ zeſſin der Dank Ihrer Kaiſerlichen Soheit ſo⸗ wie eine Beſtätigung über den Eingang der Spende zugehen. Alle Unterſtützungsgeſuche ſind mit der Be⸗ zeichnung„Kriegskinderſpende“ an die Pri⸗ vatkanzlei der Frau Kronprinzeſſin, Potsdam, Neuer Garten, zu richten, von wo aus die Be⸗ arbeitung der Eingaben erfolgt. Die Spende der Kaiſerin. Die Kaiſerin für die Kriegskinderſpende deutſcher Frauen. Berlin, 20. Sept.(WWB. Nichtamtlich.) Als erſte Stifterin hat die Kaiſerin als Kriegsgroßmutter ſich mit einem namhaften Betrage an der Kriegskinderſpende deutſcher Frauen beteiligt. 142 4 16 30 Militäriſche Vorbereitung der Jugend nach dem Kriege. Wird die militäriſche Vorbereitung der Jugend, auf die jetzt ſo viel Fleiß und Mühe verwandt wird, den Krieg überdauern? Die Frage ſtellen heißt, ſie mit ja begnutworten. Zwar redet der grundlegende Miniſterialerlaß vom 16, Auguſt vorigen Jahres nur von einer nilitäriſchen Vorbereftung der Jugend„wäh⸗ rend des mobilen Zuſtandes“, und doch zweifelt nach allem, was in maßgebenden Kreiſen über die Sache verlautet, niemand daran, daß die N ee een Händen der Theaterdramaturgen und Theater⸗ verleger. Freuen wir uns, daß dieſe große Zeit auch in unſerer modernen Bühnenliteratur den Geiſt der Dichter zu neuem Schaffen beflügelt hat, zu einem Schaffen, das für die Literaten, für die Bühne und das Publikum hoffentlich Gewinn bringt. 1*** Neue Operetten, Luſtſpiele. Daß bei allem Ernſt der Zeit der Theater markt auch des luſtigen erheiternden Genres nicht entbehren kann, beweiſt ein Blick auf die angekündigten und noch in Vorbereitung be⸗ findlichen neuen Operetten, Luſtſpiele und Schwänke. Eine reiche Ausleſe von Luſtſpielen ſteht für den zweiten Kriegswinter bevor, Ihren großen Uraufführungserfolg hat be⸗ reits das Luſtſpiel„Die rätſelhafte Frau“ von Robert Reinert hinter ſich. Die bekannte Miünchener Schauſpielerin Anni Roſar war es, die bei einem Gaſtſpiel im Münchener Volls⸗ theater dieſem Luſtſpiel den Weg über die deut⸗ ſchen Bühnen ebnete. Daß es ſich hier um eine ganz hervorragende weibliche Salonrolle hau⸗ delt, geht daraus hervor, daß bei weiteren Auf⸗ führungen in Wien Ida Rohland, im Komö⸗ dienhaus in Berlin Fräulein Orska und im deutſchen Theater in Hannover Ida Wüſt die rätſelhafte Frau ſpielen werden. Die Annahme⸗ liſte dieſes Luſtſpiels erſtreckt ſich weiter auf das neue Theater in Frankfurt a. M. und das Stadt⸗Theater in Metz und Brünn. Auguſt Neidhardt, dem wir bisher in der Hauptſache als Operetten⸗Librettiſten be⸗ gegnet ſind, hat ſein wirkſames Luſtſpiel mit dem vielſagenden Titel„Die Liebesinſel“ voll⸗ endet. Dieſes Stück haben ſich das deutſche Volkstheater in Wien, das Königl. Schauſpiel⸗ haus Dresden, das Stadt⸗Theater in Leipzig, das neue T ſpielhaus in Hamburg Schauſpielbühnen in Brelau zunächſt geſichert. Auch Karl Sternheim wird mit einem dreiaktigen Luſtſpiel„Der Scharmante“ in der Spielzeft 1915/16 auf einer Anzahl Bühnen er⸗ ſcheinen. Dr. Robert hat ſich für ein Enſemble Gaſtſpiel dieſen Sternheim vorbehalten, den guch die Kammerſpiele in Berlin und München und das Intime⸗Theater in Nürnberg ſpielen wyllen. Karl Rößler arbeiter an einem neuen Luſtſpiel, das bis zur Stunde noch nicht ſertig iſt, ſicher aber noch im 2. Kriegswinter her⸗ auskommen wird. Der Ungar Lorant Orbok ſetzt das Luſt⸗ ſpiel„Die Fee“ vor, das im Urtext in Budapeſt großen Erfolg gehabt hat und in der Meber⸗ ſetzung von Eiſenſchitz zunächſt vom Komödien⸗ haus Berlin, von der Volksbühne Wien und vom Stadt⸗Theater in Frankfurt a. M. aufge⸗ nommen worden iſt. Viel Humor muß in dem Luſtſpiel„Der Sie⸗ ger“ von Weida ſtecken, denn der Urauffüh⸗ rung folgten über hundert Repriſen, ſodaß wir auch dieſem Luſtſpiel in den nächſten Monaten auf vielen deutſchen Bühnen begegnen werden. Hans Sturms neues Luſtſpiel„Lehmanns Kinder“ hat bereits ſeine Feuertaufe in Berlin hinter ſich, ob dem Autor das zweite Kind ſeiner heiteren Muſe den gleichen Erfolg brin⸗ gen wird, wie der erſtgeborene„Getreue Eckart“ iſt abzuwarten. Als Luſtſpiel iſt ferner zu nennen„Die große Vergangenheit“ von Franz Wagenhoff, der ſeinen Bühnenſtart im Dresdner Reſidenz⸗ Theater haben dürfte. Unter den neuen Luſtſpielen befinden ſich ferner„Die große Paufe“ von Blumenthal und Bernſtein,„Seine einzige Fran“ von Magnuſſen,„Dr. Wahl“ von Nathan⸗ ſen, dem Verfaſſer von„Hinter Mauern“ Runſt und Wiſſenſchaft. Mannheimer Künſtler ausmärts. Einrichtung, die ſich während der Kriegszeit als notwendig und zweckmäßig erwieſen hat, auch nach Friedensſchluß beibehalten werden wird, wenn auch vielleicht in veränderter Form Ganz allgemein herrſcht das Gefühl vor, daß unſerm Vaterlande in Zukunft nur dann ein dauerhafter Friede beſchieden ſein wird, wenn es wehrhaft bleibt. Daher ſind auch die Stimmen ſo zahlreich, die immer wieder darauf aufmerkſam machen, daß die gegenwärtigen Verſuche mit der Ausbildung der Jugend nur als Vorläufer zu künftigen umfaſſenden Einrichtungen zu betrach⸗ ten ſeien, die geſchaffen werden müßten, um nicht nur eine verhältnismäßig kleine Zahl Freiwilliger, ſondern die geſamte des Volkes rechtzeitig in planmäßiger Weiſe für den Heeresdienſt vorzubereiten. Soviel iſt dann aber auch klar, daß ie Durchführung ſolcher umfaſſenden Aufgaben die freiwillige Beteiligung nicht ausreicht. Wiſl man die geſamte Jugend erfaſſen, dann geht es nur auf dem Wege des Zwanges. Aus alledem iſt aber weiter zu folgern, daß die Schulen, denen die männliche Jugend in dem entſprechen⸗ den Alter angehört, von der in Ausſicht ſtehen⸗ den Neuordnung der Dinge nicht unberührt bleiben können und daß es an der Zeit iſt, ſich ein Bild von dem zukünftigen Zuſammenarbei⸗ ten von Militärbehörde und Schule zu macheſt. Daß es ein Zuſammenarbeiten im Sinne der körperlichen Erziehung der Jugend wird, daräuf iſt nämlich der Nachdruck zu legen. Sehen wir einmal ab von der Jugend in den höheren Lehranſtalten und faſſen wir nur die Schüler der Volksſchule und der ſich anſchließen⸗ den Fortbildungsſchule ins Auge, ſo darf wohl angenommen werden, daß die Boltsſchuljugend von dem, was konmen kann, foſt gar nicht berührt werden wird. Der in der Vollsſchule erteilte Turnunterricht mit Spiel und Wände⸗ rungen wird wie bisher die Grundlage abgeben für alle weitergehende Ausbildung des Körpers in den folgenden Jahren. Anders ſteht es mit der Jugend in den Fortbildungsſchulen, alſo im Alter vom 14. bis etwa zum vollendeten 17. Lebensjahre. Darf die in der Volksſchule be⸗ triebene körperliche Erziehung für dieſe drei Jahre eine Unterbrechung erfahren, um ſpäter für militäriſche Zwecke wieder aufgenommen zu werden? Gegenwärtig wird die Jugend von 16. Jahre ab zur militäriſchen Vorbereitung zu⸗ gelaſſen, was immer noch ein Ausſetzen während zweier Jahre bedeuten würde, weim man den jetzigen Zuſtand als für die Zukunft maßgebend betrachtet. Eine ſolche Unterbrechung muß unter allen Umſtänden vermieden werden, weil die körperliche Erziehung der halberwachſenen Jugend beſonders ſorgfältiger Beobachtung bedarf. Wir kommen vielleicht zum Ziel, wenn wir die Zeit vom 14. bis zum 20. Jahr in zwei gleiche Abſchnitte zerlegen. Im erſten Abſchnitt bom 14.—17. Jahr gehört die männliche Jugend faſt aller Orten der Fortbildungsſchule an, von da ab iſt ſie zwar durchweg von der Schule frei, hat aber nun den Zeitpunkt erreicht, mit dem ſie landſturmpflichtig wird, ein Um⸗ ſtand, der uns erſt mit dem Kriege allgemein zum Bewußtſein gekommen iſt. Wir dürfen annehmen, daß auf Grund der Kriegserfahrun⸗ gen die Militärbehörde nach Friedensſchluß die rechtzeitige Einübung der geſamten waffen⸗ fähigen Jungmannen unverzüglich in die Hand nehmen wird, ſo daß uns nur noch die Ver⸗ ſorgung der Jugend vom 14.—17. Lebensjahr verbliebe. Für ſie iſt die gewerbliche und kauf⸗ männiſche Fortbildungsſchule die gegebene Ein⸗ richtung, die man ſo ausgeſtalten muß, daß ſie zum Träger der körperlichen Erziehung der fort⸗ bildungsſchulpflichtigen Jugend werden kann. ne Bache nes Kregsenele Letzter Zeichnungstag S Aus Raſtatt berichtet die dortige„Raſt. Ztg.“: In dem Konzert im Reſerve⸗Lazarett Gymna⸗ ſtum führte ſich die Mannheimer Sopraniſtin Fräulein Lony Steigerwald in zwei Arien aus der Oper„Die Regimentstochter“ mit gutem Erfolg ein; ebenſo zeigte ihre wohlklingende Stimme in einigen mit muſikaliſchem Verſtänd⸗ nis vorgetragenen Liedern von Wolf, Rubinſtein, Brage und Scholz erfreuliche ſtimmtechniſche Eigenſchaften. Reicher Beifall brachte Zugaben. Wie wir hören, iſt Frl. Steigerwald aus der Schule der Mannheimer Geſangspädagogin Frau Guggenbühler⸗Hanfſtängel und trat zum erſten Male vor die Oeffentlichkeit. Volle Aner⸗ kennung fanden die Violinvorträge des Herrn Fritz Breitkreuz aus Ludwigshafen a. Rh., der zwei Konzerte von Beriot mit virtuoſem Können zu Gehör brachte. Die Klavierbeglei⸗ tungen erledigte Herr Muſikdirektor Alßbert⸗ Guggenbühler aus Mannheim in fachmän⸗ niſcher Weiſe. Bildhauer Hugo Kühnelt f. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Wien: Der Ob⸗ mann des Künſtlerverbandes öſterreichiſcher Bildhauer, Bildhauer Hugo Kühnelt, iſt gefallen. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht.. Am Mittwoch wird„Krimhilds Rache“ in der diesjährigen Neueinſtudierung zum erſtenmal wiederholt.— Die muffkaliſche Leitung der Neueinſtudierung von Millöckers„Bettel⸗ Albrecht von Preußen. J Berlin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Bad Iſchl wird mit 7tägiger Verſpätung wegen der Telegrammſperre gemeldet: Prinz Joachim Albrecht von Preußen, der zweite Sohn des verſtorbenen Prinzregenten von Braunſchweig, hat einen Automobil⸗ unfall auf dem Kriegsſchauplatz erlitten. Er und ſeine Begleiter wurden aus dem Magen geſchleudert und erlitten mehrfache Verletzungen. Ein hochherziger Entſchluß. Berli u, 20. Sept.(Priv.⸗Tel.) Dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ zufolge beabſichtigt der in öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen politiſchen Kreiſen bekannte Ariſtokrat Nikolaus von Szemere nach Beendigung des Weltkrieges ſein Szulyovaralja in einer Größe von 963 ungariſchen Joch un⸗ ter öſterreichüſch⸗ungariſiche und deutſche Soldaten, die an dem Feldzuge teilgenommen haben, zu verteilen. Walter Blaem wieber verwundet. Berlin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Buk. Der bekannte Schriftſteller Walter Bloem, melcher als Hauptmann und Bataillonsführer im Oſten focht, iſt durch einen Schuß in den ſtudent“ hat Wolfgang Schwarz, die Spiel⸗ leitung hat Richard Weichert. rechten Oberarm zum zweiten Mal ver wün⸗ General⸗ 2 Dienstag, den 21. Sepkember 4. Seite. det worden. Bloem iſt mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeichnet. Der badiſche Opfer tag. In Manunheim. Der geſtrige zweite Tag verlief gleichfalls in ſehr befriedigender Weiſe. Wenn auch der Ab⸗ ſaß der zu verkaufenden Gegenſtände weit hinter dem Umſatz des Sonntags zurückblieb, ſo wurde 9905 auch geſtern ein ſchönes finanzielles Ergeb⸗ nis erzielt. In Karlsruhe. b. Mit dem Ergebnis des„Badiſche tages“ kann man, ſo wird uns aus berichtet, ſoweit die eingegangenen Beträge verſchiedenen Städten des Landes laſſen, ſehr zufrieden ſein. Da der ſowohl am Sonntag und Montag lichſten Wetter begünſtigt war, Städten einen ſehr regen Verkehr; namentlich war vom Lande viel Publikum nach den Städten gekommen. In der Reſidenzſtadt gin⸗ gen am erſten Tage nahezu 10 500 Mark ein; anläßlich des Opfertages fanden im Stadtgarten am Sonntag Konzerte mehrerer Kapellen ſtatt; vormittags ſpielte die Schülerkapelle, am Nach⸗ mittag die Bürgerkapelle und diejenige des 2. Erſatz⸗ Inſanterie⸗Bataillons. Der Stadtgar⸗ ten wies einen äußert guten Beſuch auf; ebenſo konzertierte am Montag nachmittag die Land⸗ ſturmkapelle im Stadtgarten, während ſie am Vormittag anläßlich des Falles von Wilna am Marktplatze vor dem Rathauſe in Anweſenheit eines großen Publikums patriotiſche Weiſen vortrug. Die Stadt iſt ob des großen Sieges im Oſten reich beflaggt. Zum badiſchen Obfertag ſpendete das Groß⸗ herzogspaar 5000 Mark, Großherzogin Luiſe 4000 Mark und die Königin von Schweden 1000 Mark; außerdem wurde dem Opfertag der Refſtbetrag aus der badiſchen Kaiſer Wilhelm⸗ Spenbe deutſcher Frauen in Höhe von gegen 7000 Mark überwieſen. Kaiſer Wilhelm ſandte am Sonntag nachmittag der ſich gegenwärtig auf der Inſel Mainau aufhaltenden Großherzogin Luiſe ein Telegramm, in welchem er ihr unter dem Aus⸗ druck des tiefſten Dankgefühls gegen Gott den Fall von Wilna als mitteilte. — Mounbem. Begelung der Petrol abgabe. Für den Bedarf der Bevölkerung an Petro⸗ leum werden hier wie anderwärts im bevor⸗ ſtehenden Winter vorausſichtlich nur geringe Mengen zur Verfügung ſtehen. Um das ver⸗ fügbare Petroleum denjenigen Verbrauchern zukommen zu laſſen, die es am dringendſten be⸗ nötigen und um eine Regelung der Petroleum⸗ abgabe treffen zu können, iſt zunächſt eine Feſt⸗ ſſellung des Winterbedarfs(umfaſſend die Mo⸗ nate Oktober bis einſchließlich März) erforder⸗ lich. Zu dieſem Zweck werden diejenigen Haus⸗ haltungen, die unbedingt auf den Verbrauch von Petroleum angewieſen ſind, durch eine im An⸗ zeigenteil der hieſigen Blätter veröffentlichte Bekanntmachung vom Bürgermeiſteramt aufgefordert, Fragebogen auszufüllen.) Dieſe Fragebogen ſind bei den Polize iſtationen der betr. Stadtteile und bei der Direktion der Städtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke K 7, 1, ſowie in den Gemeinde ſekretaria⸗ ten der vom 20. bis 25. September in erkennen Opfertag vom herr⸗ rachte er den abzugeben Auf Gru 1d 955 in den Tageboger gemachten Angaben wird die Ve rbrauchsregelung erfol⸗ gen. Ausdrücklich wird auf den Schlußſatz der Bekanntmachung hingewieſen, wonach eine zweckmäßige und gerechte Verleilung der ver⸗ fügbaren Mengen nur 0 ſein wird, wenn alle Haushaltungen, welche Petroleum irgend⸗ wie entbehren können, von einer Anmel⸗ dung abſehen und auch diejenigen Haushal⸗ tungen, welche dieſen Leuchtſtoff dringend be⸗ nötigen, ihren Bedarf möglichſt ein⸗ ſchränken. Aus Stadt und gand. Mannheim, 21. September 1915. dem%%%%%%%%%%⁰eee Eſſernen Krenz dusgezeichnet eeeeeeeneeeeee Mit 969%% „%%%%%%eeeeeeeeetee? Unteroffizier Rob. Ehrhardt im Reſ.⸗Inf.⸗ Regt. 40, Sohn des Schuhmachermeiſters A. Ehr⸗ hardt hier; auch wurde er mit der ſilbernen Ver⸗ dienſtmedaille ausgezeichnet. Gefreiter Johann Keller von Seckenheim, beim Reſerve⸗Inf.⸗Regt. 210, für außerordent⸗ liche Tapferkeit ſowie vorzügl liche Patrouillen. Perſonalveränderungen der Armee inner⸗ halb des 14. Armeekorps. Es wurden zu Leutnants befördert die„n5 Wezz?(Offenburg), im Feldartl.⸗Regt. Nr. 9, Leſſing(Freiburg), i. Feldartl.⸗Regt. Nr. 9, Kaufmann, Vizewachtmeiſter(Offenburg), bei der Gebirgskanonen⸗Abteilung Nr. 1. *Eine wirkſame Anregung zur Zeichnung der neuen Kriegsanleihe gab die hieſige Firma C. F. Boehringer u. Söhne ihren Arbeitern und Angeſtellten dadurch, daß ſte ihnen Vor⸗ ſchüſſe zu dieſem Zweck gibt und im erſten Jahre jedem Zeichner zu den 5 Prozent der ſtaatlichen Verzinfſung noch 3 Prozent Zinszuſchlag ge⸗ währt. Nen. CEr Der Staats⸗ it: Am 5. Sep⸗ tent 0 Eiſenbahngüterw Thorn in geraten. f einer Station bemerkt wu er bpereite ſoweit um ſich gegriffen, d Als 9255 „hatte Hälfte der Ladung, etwa 200 Briefbeutel mit 22 000 Feldpoſtpäckchen, den Flammen zum Opfer gefallen waren. Ferner iſt am 10. S nber in einem gleichfalls mit beladenen Ei Dresden— Breslau el Feuer bald entdeckt und gel die von der Poſtſammelſt geſandte, aus etwa 500 f Ladung bis auf etwa 5 Beutel mit Feldpoſtpäckchen, die vernichtet ſind, werden. Teil 55 geborgenen Ladung, 54 550 Nach dem Befunde iſt Streich 5 Urſache der Brände an ldpoſt für das auf der e öſcht wurde, kon nte elle in Oſtheer etwa Ein iſt angebrg Un n beiden Fällen Selbf ſtentzündn ng von zern oder Benzin a Auf das Ver deichhölzer; Benzin, Aether, iſt aus Anlaß früherer Brände wiederholt hingewieſen wor⸗ den. Das Publikum wird erneut auf das Dringend ſte erſucht, im Intereſſe der Allgemein⸗ heit und insbeſondere unſerey heldenmütigen Kämpfer im Felde die Verſendung ſolcher Gegen⸗ ſtände durch die Poſt unbedingt zu unter⸗ laſſen. Jede zur Kenntnis der Poſtbehörden gelangende Zuwiderhandlung gegen dieſes Ver⸗ bot, die nach§ 367 unter 5a St.⸗G. B. ſtrafbar iſt, wird gerichtlich verfolgt. * 80. Geburtstag. Seinen 80. Geburtstag beging geſtern in voller Geſundheit und Rüſtig⸗ keit Herr Dr. Döpfner, L 4, 9. Der Jubilar machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 als Stabsarzt mit, und verfolgt heute noch mit großem Intereſſe den dritten Feldzug, den er noch erleben konnte. Den Beſuchern des Her⸗ weckſchen Bades iſt Herr Dr. Döpfner wohl be⸗ kannt, da er trotz ſeines hohen Alters ein eifri⸗ ger Beſucher desſelben iſt. Das Kittel⸗Quartett, das im Schloßkeller, dem Wohnort des Jubi⸗ lars, ſein Lokal hat, brachte dem Jubilar am Vorabend ein Ständchen dar, wobei derſelbe dem Sprecher des Quartetts, Herrn Friedrich Hebel, in bewegten Worten für die Gratu⸗ lation dankte. * Brut⸗ und Mehlpreis⸗Abſchlag. Mit ſofor⸗ tiger Wirkung wurde der Preis für ein Drei⸗ pfünder⸗Brot auf 60 Pfg., für 750 Gramm auf 30 Pfg. feſtgeſetzt. Roggen⸗ und Weizenbrot⸗ mehl koſtet 24 Pfg., Weizenauszugsmehl 29 Pfg. per Pfund. Eine neue Kaiſerhymne. Bei der heute, den 21. ds., abends 8 Uhr, in der Trinitatiskirche ſtattfindenden Kr iegsandacht wird der einhen⸗ miſche Baritoniſt Wilhelm Zietſch ſeine von ihm komponierte„Neue Kaiſerhymne“ erſtmals zum Vortrag bringen. * Evang. Kirchengemeindeverſammlung. In der geſtern abend ſtatt gefundenen Verſammlung gedachte der Vorſitzende, Herr Stadtpfacrer Dr. Lehmann, des verſtorbenen Kirchengemeinde⸗ mitgliedes Stadiv. Rudolf Kramer, der lange Jahre ſeine Kräfte der Kirchengemeinde gewid⸗ met und ſich namentlich als Vorſitzender der kirchlich⸗liberalen Vereinigung große Verdienſte erworben habe. Zu ſeinen Ehren erhoben ſich die Anweſenden von ihren Plätzen. Bezüglich der Wiederbeſetzung der unteren Pfarrei der Trinitatiskirche wurde eine Kommifſfion von 5 Kirchengemeindemitgliedern ernannt, die Er⸗ hebungen veranſtalten und in der nächſten Ver⸗ ſammlung darüber Bericht erſtatten ſoll. Als Almoſenpfleger an der Lutherkirche! wurde Herr Aſſiſtent Johann Leonhardt gewähl als Mitglied der Rechnungsprüfungskomiſfion Herr Verwalter Jakob Dann. Anſtelle des Herrn Rud. Kramer tritt Herr Expedient Peter Hä⸗ ring in den Kirchengemeinderat ein. *Wie iſt das Winterobſt aufzubewahren? Dieſe zeitgemäße Frage kommt nicht nur für den gewerbsmäßigen Obſtzüchter, ſondern auch für jeden Haushalt in Betracht, wo ſelbſtge⸗ erntetes oder gekauftes Obſt für den Winter aufbewahrt werden ſoll. Um die Haltbarkeit und die Genußreife zu verlängern, ſind bei der Lagerung folgende Regeln zu beachten: 1. Ein ſorgfältiges Pflücken der Früchte und ein ſpätes Ernten des Winterobſtes trägt weſentlich zur Haltbarkeit desſelben bei, ebenſo eine ſachge⸗ mäße Behandlung auf dem Transport. 2. Tief⸗ gelegene Keller eignen ſich nicht zur Aufbe⸗ wahrung des Obſtes, da dieſelben meiſt zu dumpf und feucht ſind. 3. Keller, die nur wenige Stufen unter der Erdoberfläche liegen und nach ſtorden gelegen ſind, eignen ſich beſſer zur Lagerung des Obſtes. 4. Kühle, froſtfreie Zimmer ſind dumpfigen Kellern ſtets vorzu⸗ ziehen, 1250 ſind ſolche Zimmer ſtets dunkel zu halten. Gemüſe jeder Art ſowie andere ſtark⸗ riechende ſtände ſollen nie zuſammen mit Obſt aufbewahrt werden. 6. Man ſorge für eine möglichſt niedere Temperatur der Räume, dieſelbe ſoll—6 Grad Celſius nicht überſchrei⸗ ten. 7. Man wiſche die Früchte niemals mit einem Tuche ab, wenn dieſelben zum Lagern beſtimmt ſind. 8. Die Früchte ſollen ſtets auf den Kelch niemals auf den Stiel geſtellt wer⸗ 2 9. Sorten mit harten Schalen vertragen as Aufeinanderlegen in 3 bis 4 Schichten noch 75 10. Feinere Früchte werden in Seiden⸗ papier gewickelt aufbewahrt. *„Von den Karpathen bis zum Dnjeſtr und Die Wintervorträge, die der Kaufmänniſche Verein in dieſem Jahre wieder ſelbſtändig ver⸗ anſtaltet, fanden geſtern Abend ihren Auftakt in dem Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Fritz Wert⸗ heimer über genanntes Thema. Herr Direktor Kinkel vom Kfm. Verein gab in einleitenden Worten dem Dank und der Anerkennung für die glänzenden Leiſtungen unſerer unvergleichlichen Truppen Ausdruck. Nach einem Hoch auf Heer und Vaterland ſangen die Zuhörer ſtehend unſer „Deutſchland, Deutſchland über alles Dr. Fritz Wertheim er, Kriegsberichterſtatter der Frank⸗ furter Zeitung, hat ſich mit ſeinen prächtigen pak⸗ kenden Schilderungen aus den Kriegsſchauplätzen Bug“ 5 faſt die Hannover ab⸗ Beieſbenten beſtehende 50⁰ geborgen L bot der Verſendung feuer⸗ licher Gegenſtände durch die Feldpoſt, wie Rußland Hinein, nezen Siegen 280 nasch ſſen, das Aufgabe bei zur geſtellt Verweilen G einzelnen Geſchel Feſt⸗ zei Stunden in einer lebendigen Art, die bei den ſeh hr zahlreich erſchienenen Zuhörern keine Ermü⸗ dung aufkommen ließ. Mitte Januar wurde die deutſche unter Leitung des Generals 'nn Linſingen gel die Aufgabe t, 15 eingedrun 1 aus den Kar⸗ hen und 0 ien hinauszutreiben. Von Mun⸗ aus wurde monatelang der Winterfeldzug in den Karbathen geleitet, von dieſem Orte aus ließ der Redner ſeine Zuhörer den Feldöng bis zu den Sommerſiegen und der osk begleiten Lichtbilder reden Sprache von den ungeheuren Schwierigkeiten des Karpathenferdauges von den Strapazen, den Ent⸗ behrungen, den Leiden unſerer Truppen, von den Leiden der Armee von Pferden, die nötig war, um Geſchütze, Munition, Lebensmittel und Waſſer auf die alpinen Berge zu bringen. Da lagen unſere Leute 1200 Meter hoch in Schützengräben gegen⸗ über einem an Zahl überlegenen Feinde, bei einer Kälte von 20—25 Grad, ohne Feldküche, an war⸗ mem Eſſen nur das erhaltend, was die Tragtier⸗ chen in kleinen Kochkiſten heraufbrachten. Und wie oft kamen ſie nicht, verſanken ſie zu Dutzenden in Granatlöchern. Wie viele erreichten die rettende Hand des Arztes nicht mehr, wo ſte hingeſunken, deckte der Schnee ein weißes Leichen⸗ tuch über ſie, und die noch zu retten geweſen wären, wie viele Schwerverwundete kamen trotz aller liebe⸗ voller Sorgfalt unten an mit erfrorenen Glied⸗ maßen, wieviele tot. Aber als es vorwärts ging, als die Ruſſen wichen, und als der Frühling kam, da waren die Leiden des Winters vergeſſen, ging es mit neuer Kraft und neuem Mut dem Feinde nach. und Oſtrock brachten auch den Ausgang des Sie nach Ruſſiſch⸗Polen. Schilderungen und Licht⸗ bilder, die die Zuhörer bekanmt machen mit der Gegend, mit den rutheniſchen und polniſchen Be⸗ wohnern und ihren Behauſungen wechſelten ab mit ſolchen ruſſiſcher Befeſtigungsanlagen, ruſſi⸗ eine eindringliche die Gipfel des Leidens, aber zuges durch Galizien ſcher Zerſtörungswut, unfaßlichen Leides der um alles Hab und Gut beraubten Anſäſſigen. Und Bilder aus dem Leben un⸗ Tagen der wohloerdienten, hineingeſtreut waren ſerer Feldgrauen in langentbehrten Ruhe. gut, inſofern als ſie von der Notwendigkeit über⸗ zeugt waren, durchhalten zu müſſen bis zu einem glatten, endgültigen Siege, ſollten die unermeß⸗ lichen Opfer nicht umſonſt gebracht worden ſein. delt. So manſchierten ſtie unaufhaltſam dem Ruf⸗ ſenfeinde nach, marſchierten und marſchieren nach Letzte Meſdungen Vor großen Entſcheidungen im Gſten. Amſterdam, 20. Sept.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Das Handelsbladet ſchreibt über die Ein⸗ nahme von Wilna: Es iſt fraglich, ob die Verteidigung der Stadt nicht zu ſehr in die Länge gezogen wurde, ſo daß ein großer Teil der Armeen, die ſich dort be⸗ fanden, abgeſchnidten werden wird. Durch den Fall von Wilna wird die ganze Dünafront bedroht; der Fall Dü⸗ naburgs ſelbſt, der ganzen Dünalinſe und von Riga iſt wohl nunmehr eine Frage von Tagen. Auch dort beſteht für die Ruſſen die Gefahr der Umzingelung, wenn es den Deutſchen gelingt, Polozk zu erreichen, von dort einen Vorſtoß gegen den Fluß auszu⸗ führen und den Ruſſen in den Rücken zu fallen. Amſterdam, 20. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die Blätter beſprechen alle mit großem Intereſſe die Einnahme von Wilna durch die Deutſchen und deren Folgen, die ſich daraus für die ruſſiſchen Armeen e könmen. Man hält die Beſetzung Wilnas 8, die früher gekommen ſei, als man erwartete, all⸗ gemein für ein Ergebnis von höchſter Bedeu⸗ tung und ſpricht von der Umzinglung großer ruſſiſcher Heeresmaſſen. Die meiſten Blätte r glauben, daß Wilna, wenn noch Großfürſt Nikolai am der Spitze der ruſ⸗ ſiſchen Armeeleitung ſtünde, früher geräumt worden wäre, und daß hier ein ſchwerer ta Fehler 12 775 ngen wurde, da⸗ durch, daß die beiden Eiſenbahnlinien nach Pet ersburg im Rücken der ruſſiſchen Armeen durch die Deutſchen beſetzt wurden, ſei die Lage der Ruſſen gefährlicher als je. Rongreß lettiſcher Grganiſationen. Petersburg, 20. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.)„Rjetſch“ meldet: Der Kongreß lettifcher Organiſationen hat in Petersburg einen Beſchluß angenommen, 25 nach den Bewohnern der lettiſchen Provinzer angeraten wird, in Zukunft nicht mehr 15 eilt und gedankenlos ihre Wohn⸗ ſtätten zu verlaſſen, da ſie mit den ſich das halten von Stimmungen, die Klei nmalerei, in der ſo C leiſtet, wegfallen. Dr. Wertheimer nicht enttäuſcht, er ſprach nahezu Eroberung von Breſt⸗Li⸗ Der Vortragende und die wohl⸗ Die langgezogenen Bergnachbarn Swinin Ihre Stimmung war immer Das haben alle bis zum letzten Mann erkaunt und⸗ darnach haben alle bis zum letzten Mann gehan⸗ e engen gr e 8 2 lichſten Verhältniſſe geraten würden. Sie der ten keinesfalls nach Sibirien, Samara, Wi 12 und dem Ural flüchten, weil ſie dort gera Pogromen ausgeſetzt ſein würden. Bis zur Räumung und ſpäteren Rückkehr der Bevöſte rung müßten beſondere lettiſche Vertreter vob⸗ handen ſein, um die genütgend an⸗ zuweiſen. Günſtige Ausſichten— in Bulgarien. EBerlin, 21. Sept.(Von u. Berl. han Aus Sofia wird umterm 20. gemeldet: Ge erſchien bei Radoslawow eine Delegation ſämt⸗ licher Parteien, um ihm ein Memorandum wegen der Lage der Armenier in der Türkei zu überreichen. Bei dieſer Gelegenheit Radoslawow u..: Die allgemeine Lage Bul⸗ gariens iſt gut, und die Ausſichten für die Zu⸗ kunft ſind ſehr günſtig. Er drückte dabei die Hoffnung aus, daß auch die Oppoſttionellen als echte Patrioten das Parteiintereſſe hinter die Intereſſen des Vaterlandes 19 0 ückſtellen würden. Ueber die äußere Politik ſagte er: „Bulgarien wird die Neutralität aufrecht erhal⸗ ten, ſolange unſere Intereſſen nicht verletzt wer⸗ den. Ich glaube nicht, daß Rumänien, Gkiechen. land und Serbien eine gemeinſchaftliche Politik gegen Bulgarien fühven werden oder gar, daß zwiſchen dieſen Staaten ein Bund gegen Bul⸗ garien beſteht. Bulgarien wird im Falle eines Krieges nur gegen eine Front kämpfen. Was die kürliſch⸗bulgari Be⸗ ziehungen betrifft, ſo kann ich ären, dieſe ganz vorzüglich ſind. Rumänien t keine Verſtendigung mit Bulgarien gewünſcht Maßnahmen Spaniens gegen die S tierung von Unterſeebooten. 10 m. Köln, 21. Sept.(Priv.⸗Bel.) Dir Kölniſche Zertung meldet von der ſchweizeriſchen Grenze: Nach ſchweiseriſchen Blättermeldungen erklärte der ſpandſche Miuſiſterpräſedent Dato, daß die Regierung Maßnahzmen getroffen habe, damit es den Unterſſeeb ooten der kriegführen⸗ den Mächde unmögkich gemacht werde, ſich in ſpaniſchen Gewäſſern eine Verproviantierungs⸗ Baſis du ſchaffen. Das Petroleum und 5 Konſtanz, 20. Sebt(WTB. Neichtemn) Geſtern nachmittag und abends iſt wieder eine Anzahl Austauſchge⸗ fangener bier Heute abend 47 Ubr 40 Min. gent Verwundetenzug 1 Franzoſen nach Lyon ab. Mittwoch früh — der erſte Zug mit deuiſchen Kriegsinva A Nicht⸗ In der Pulverfabrik bei Hanau iſt Heute Mitag ein Reines Schneelzhaus explodiert. Der Materialſchaden iſt undedentend und der Geſamtbetrieb der Pulverſabrik iſt dadurch nicht geſtört. München, 20, Sept.(Wier Nichtamtl.) „Der frühere Generaldirektor der Anatoliſchen „Eiſenbahn, Otto Ritter v. Kuahmamt, der Verter des kaferlichen Geſandten im Haag. ſtarb vorgeſtern hier im 81. Lebensjahre. Berxlim, 20. Sepit.(Frib.⸗Tel.) Eine Abordnung des amerikauiſchen Roten Kreuzles beſtehend aus 12 Aerz⸗ ten und 45 Schweſtern traf geſtern abend ſpät aus Oberſchleſten(Oeſterreich⸗Ungarn) in Ber⸗ lin ein. Sie werden hier einige Tage bleiben und dann über Schweden nach Rußland rei⸗ ſen, um ſich der Pflege deutſcher 8 5 öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher Verwundeter gzu enen. Sept.(Priv.⸗Tel.) Um den Herzog Cumberland verſammelten ſich zu ſeinem heutigen 70. Gebur ts tag ſeine Kinder und Enkel. Als erſte trafen der Herzog und die Herzogin von Braunſchweig in Gmun⸗ den ein. Berlin, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem„Reichsanzeiger“ iſt auch dem Admi⸗ ral Max Grapow, Departements⸗Direktor im Reichs⸗ Marineamt, der Adel verliehen worden. Enkhuizen, 20. Sept.(WTB. + amtlich.) Die hieſige Fiſcherſchute„.öde Jong⸗ iſt in der Nordſee auf eine Mine gelaufen und Von der drei Mann beſtehenden Beſatzung hat man 9 0 nichts gehört. Deutſche Geſelſchaft 1915. EBerlin, 21. Sept.(Von u. Berl. Bur.) Unter dem Namen„Deutſche Geſell⸗ ſchaft 1915“ hat ſich ein Verein gebildet, in welchem ſich die führenden Männer aller Intereſſen⸗Gebiete Deutſchland in Berlin zu⸗ ſammenfinden ſollen. Politiker, hervor⸗ ragende Perſönlichkeiten des Handels und der Induſtrie, Diplomaten und andere ihm an. Eine Reichstagserſatzwahl. Guhrau, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich) Bei der heutigen Reichstagserſatzwahl, welche im Wahlkreis Breslau I1, Guhrau⸗Steinau, Bohlau ſtattfand, wurde der Kandidat der kon⸗ ſervativen Partei, Landrat a. D. von Goßler⸗Schätz, Chef der Zivilverwaltung Kurland, gewählt. ruſſiſchen Eigentümlichkeiten nicht genügend ver traut ſeien und möglicher Weiſe in die fürchter⸗ Odol Sſe e eee ee 0ee c Mn— &R 2— nr n Pitalanlage en kann wie das Deutsche Reich, das sich die 5. Seite. Die dritte Kriegsanleihe. Nur ein Tag noch trennt uns vom Schluß der Zeichnungen àzuf die neue fünfprozentige Reichs- anleihe. Mittwoch, 22. September, mittags 1 Uhr, werden die Zeichnungslisten geschlossen, Wer bis heute versäumt hat, seinen Anteil von der dritten Kriegsanleihe zu über⸗ nehmen, der beeile sich, die kurze Zeit, die noch zur Verfügung steht, auszunutzen. Zeichnungs⸗ Selleine sind bei allen Banken und Bankiers, Pei allen öffentlichen Sparkassen, bei jeder deutschen Lebensversicherungsgesellschaft und Kreditge- nossenschaft und an jedem Postschalter zu laben. Dort werden auch ausführliche Merk⸗ blätter auf Verlangen zur Verfügung gestellt. Der Zeichnungsschein braucht nur ausgefüllt und am Schalter abgegeben zu werden. Die Mühe ist ganz gering im Vergleich zu dem Nutzen, den man sfittet und sich selbst schafft. Es ist doch gewiß nicht schwer, eine Anlage zu Wählen, die auf 9 jahre mehr als fünf Prozent Einsen abwirkt, nd deren Kapital vor jeder Entwertung siehler ist! ſeder überlege sich doch einmal, wWeleke Wertobjekte er früner wählen mußte, um einen so hohen Ertrag zu erzielen. Einen 80 sicheren Besitz hat jedenfalls keine andere Na- vor der fünfprozentigen Reichsan- Denn es gibt keinen Schuldner, lage gewährt. gute Bedingungen bie⸗ der sd zahlreiche und s0 eine Unbedingte Gewißheit erkämpft hat, nicht melr besiegt werden zu können. Alle Zweifel⸗ sucht und Aeugstlichkeit muß vor dieser einen Errungenschaft haltmachen. Deutschlands 5 kolge auf den Schlachtieldern sind die Wirksamste Empfehlung seiner Kriegsauleihen. jede verfügbare Summe und jede Möglichkeit, in den nächsten Monaten zu Geld zu kommen muß der dritten Kriegsanleihe dienstbar gemacht werden. Das deutsche Volk besitzt alle Mittel, um den Feinden zu beweisen, daß der hämische Spott, mit der sie die deutschen Anleiheerfolge zu Verkleirern suchen, bewußter Unwahrheit entspringt. Keine schlimmere Enttäuschung kann dem Gegner zugefügt werden als ein weiterer Milliardensieg. Welcher Triumph für das deutsche Volksver- mögen, wenn es den 9 Milliarden der zweiten Auleihe, die die Freunde voll Bewunderung, die Feinde mit Neid gesehen haben, eine neue gleich- wertige Lat an die Seite gestellt haben Wird und abermals, woran Sachverständige heute schon nicht mehr zweiflen, eine ähnliche Summe zu- sammenbringt. Bescheiden hielt sich der feich- tum des deutschen Volkes im Hintergrund, wäh⸗ rend das Erdenrund von den Leistungen der „Weltbankiers“ Frankreich und England Wider- allte. Im Februar 1915 hieß es, die Mächte des damaligen Dreiverbandes wollten eine gemein⸗ same Anleille von 20 Milllarden Franken auf⸗ nehmen. Das würde als historisches Ereignis besprochen, noch bevor es Wahrheit geworden. War. Und diese berühmte Anleihe der Entente ist niemals zustande gekommen. Das Deutsche Neich aber, das sine Finanzbereitschaft nicht in die Welt hinausschreit, wird die 20 Milliarden und vielleicht mehr als die, in guten deutschen Mark mit dem Ergebnis der dritten Kriegs-An⸗ leihe Wirklich aufgebracht haben. Ein französisches Blatt berichtete kürzlich von einer Unterredung, die sein Londoner Berichter- statter mit dem Unterstaatssekretär im Auswär⸗ tigen Amt gehabt habe. Dieser Bamte hätte u. a. gesagt, der Tag werde kommen, an dem Deutsch- ſend seinen Bewohnern den letzten Heller ker- ausgepreßt haben werde, Solche Anleihen, Wie sie das Deutsche Reich mache, bedeuteten ja ei⸗ gentlich nur, daß es bei sich selbst borge. Wohl dem Volke, das imstande ist, bei sich selbst bor- gen zu können, statt vor fremde Schmiede gehen zu müssen! Und die Antwort auf solche Glos- sen zu den deutschen Kriegsanleihen Wiro Deutschland mit seinem kriegsbereiten Kapital nicht schuldig bleiben. Die dritte Kriegsanleihe bielet eine neue Gelegenheit, dem Feind zu zei- gen, Wieviel das deutsche Volk sich selbst bor- gen kann. jeder trage das Seine dazu bei, die- Sen Beweis zu erbringen und wer noch keinen Zeichnungsschein ausgeſüllt hat, der tue es schleunigst. Niemend darf 115 nachsagen lassen, er sei dem Ruf des Vaterlaudes nicht gefolgt, ob- Wonl er die Möglichkeit gchabt hätte, sich an der neuen Reichsanleihe zu beteiligen. Geden- ket der fapferenu, dle rückhaltlos ihr Le⸗ ben für PeutschlandsZukunft einsetzen u. ermeßt Wie wenig es gegen deht daß ihr auf lie dritte Kriegsanleihe zect en sollt! Nut ze. als O die letzten Stunden, die nech zur Verfügung stehen! Der Abschluß der enlisch-französischen Anmleihen in New-lork. JBerlin, 21. Septbr.(Von uns. Berl. Bur.) Aus New, Vvork wird unterm 19. ds. gemeldet: Heute Wird bekannt, daß die Ausgabe von Sproz. englischen und französischen Bons erfolgen dürfte. Sie sollen zum Nenn wert aus- gegeben und eine Laufzeit von—10 Jahren haben. Es wird erwartet, daß sich die deutsch-ameri- Kanische Bankwelt dem Undorfried-Syndikat an- schließt. Es stehrt noch nicht fest, ob die Anleihe auch zur Bezahlung von Munitionslieferungen die- nen soll. Der Verlauf der Verhandlung deutet dar- auf hin, daß die Amerikaner solche Lieferungen uicht aus der Anleihe befriedigen wollen und er- schwerend sind hierfür Reckefellers Maßnahmen. Man nimmt an, daß eine besondere Munitions-An⸗ leihe der jetzigen folgen werde. New Vork, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Mel- dung des Reuterschen Bureaus: Die Auleihe, deren Betrag zwischen 600 und 800 Millionen 8 sich stellen wird, wird von einem großen Syndli. 851¹ — els- den werden eine kleine Kommission, wahrschein- lich von einem halben Prozent, erhalten. Die Sicherheit für die Anleihe wird durch britische und französische fünfprozentige Regierungsbonds gebildet. Der UVebernahmepreis wird sich auf pari stellen. Die französische innere Auleihe. E Berlin, 21. Septbr.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Paris wird gemeldet: Finanzminister Ri bot läßt durch das Journal die gesamten Bestimmungen des von ihm vorbereiteten Gesetzentwuris fiber die französische Anleihe ankündigen. Hier- nach soll der Zinsfuß 5 Prozent nicht übersteigen. Ribot sieht von der Ausgabe von amortisierbaren Reutentiteln ab, weil es vor Erhöhung der Steuern und Abgaben unmöglich ist, in das Budget der kommenden Jahre irgendwelche Werte einzustellen. Zunächst handelt es sich darum, die Subskribenten an eine möglichst Iange Dauer des Krieges Herr Bark in Faris. Paris, 20. Sept.(WITB. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas. Der russische Finanzminister Bark ist heute vormittag in Paris eingetroffen. Er wurde von Vertretern des Finanzministeriums und des Ministeriums des Keußern empfangen. Bark wird Dienstag vormittag nach London abreisen. Die Hinausschiebung der Iitimoliqui⸗ dmtiom auf Ende Oktober. Frankfurt, à.., 20. Sept. Der BOr⸗ senvorstand zu Frankfürt a. M. hat in seiner lieutigen Sitzung folgenden Be- schluß gefaßt: „Die Fälligkeit allex auf Ultimo September 1915 laufenden Ge- schäfte(Ceitgeschäfte un Gelddarlehen) wird auf Ultimo Oktober 1915 festgesetzt. Bei allen diesen Geschäften beträgt der Zinsfuß für den Monat Oktober 1915 5% Proz. jährlich. Für diejenigen 10 Prozent des Geidddarlehens, die voni Geidgeber gemäß der Bekauntmachung»„om 18. August lot5 dem Cieenehmer zur Rüchzal1- lung auf Ultimo August 1915 gekündigt, aber nicht bezahlt worden sind, beträgt der Zinsfub 7 Proz. Die Zinsen sind Ultimo Oktober 1915 zu bezahlen. Bei allen auf Ultimo September 1915 laufenden Zeitgeschäften hat der Käufer das, Recht, bis zum 24. September 1915 ein- schließlich zu erklaren, daß er die gekauften Wertpapiere ganz oder teilweise in den Mindest-⸗ beträgen des Terminhandels am Ultimo Septem⸗ ber 1915 abnehmen will. Der Verkäufer hat kRierauf bis einsehließlich den 27. September 1915 zu erklären, ob er zur Lieferung bereit ist; er- ſolgt eine solehe Erklärung nicht, oder lehnt Verkaufer die Lielerung ab, so ermäßigen sich für diese Werlpapiere die für den Monat Okto⸗ ber zu zahlenden Zinsen auf 3 Prozent jährlich. Bei allen auf Ultimo September 1915 laufenden Zeitgeschäften, deren Fälligkeit nunmehr auf Ultimo Oktober 1015 ſestgesetzt ist, hat der Ver- Fäufer das Recht, dem Käufer bis einschlieglich den 20. Oktober 1915 schriftlich zu erklären, daß er die Wertpapiere zu den Vertragspreisen fiber- nehmen will. Diese Erklärung kann sich auf das gesamte Engagement oder auch auf durch die Mindestbeträge des Lermizhandels teilbare Teil⸗ beträge erstrecken. Der Käufer hat darauf bis einschließlich den 25. Oktober 1915 schriftlich zu erklären, ob er mit der Uebernahme seitens des Verkäufers und zwar nur in dem vollen Um⸗ fang, in dem sie ihm vom Verkäufer angeboten würdde, einverstanden ist, oder ob er, wiederunt nur in demselben Umfange, diese Wertpapiere Ultimo Oktober 1915 abnehmen will. Gibt er keine Erklärung ab oder nimmt er, der abge- gebenen Erklärung entgegen, die Wertpapiere nicht ab, so erhöhen sich für diese die Ultimo Oktober 1915 zu zahlenden Zinsen, gleichgültig, zu welchem Ziasfuß sie vorher liefen, auf 7 Prozent jährlich. Bei allen auf Ultimo September 1915 laufenden Gelddarlehen ist der Geldnehmer bis 24. Sep⸗ tember 1915 einschließlich zu erklären berech- tigt, daß er das Darlehen Ultimo September 1915 zürückzalllen Will. Für die am I. September 1915 fällig gewesene Dividende auf Baltimore und Ohio Shares wird ein Abschlag von 2,85 Prozent festgesetzt.“ Amsterdamer EfHektenbörse. ANSTERDAN, 20. Sept.(Fondsbörse,] Tendenz: fest. Stroh in Aussicht. gewissen Grade die Lücken auszufüllen, dem Ausland entstanden sitid. Wirtschaftsbetriebe muß das In jedem Land Stroh Late abgeschlossen. Die dem Syndikate Angehören- Dem Vernehmen nach, ist eine gesetzliche Re- gelung des Verkehrs mit Stroh zu erwarten. Das Stroh ist in erster Linie beruſen, bis zu einem die durch die ſehlende Einfuhr von Kxaftfutter aus 8 mehr als soust zu Fütterungszwecken herangezogen wer⸗ Ust den. Die landwirtschaitliche Versuchsstation in Cöttingen ist damit beschäftigt, bis zu Beginn der Winierlütterung ein Verfahren auszuarbeiten und den Landwirten bekauntzugeben, daß eine bessere Ausnutzung des Strohes bei der Fütte⸗ rung ermöglicht. Aber auch die Strohmengen, die der einzelne Landwirt entbehren kann, müs⸗ sen zahlreiche und wichtige Zwecke der Volks- wirtschalt erfüllen. Der Strohhäcksel bildet un⸗ ter den gegebenen Umständen die Grundlage der Ralian der in städtischen, industriellen und ge⸗ werblichen Betrieben tätigen Zugtiere, er Wird in weitem Umfang dazu benutzt, um aus der Rübenmelasse ein transportables Futter herzu- stellen. Die Herstellung von Strohmehl hat einen beträchtlichen Umfang angenommen, es Wird direkt zur Pferdefütterung, danmm aber auch zur Umwancklung verschiedener Stofſe, wie Pansen- inhalt der geschlachteten Wiederkäuer, Blut, Kar- toffeln usw. in haltbare, versaadlähige Ware ver- wWendet. Schließliceh ist eine Fabrikation von Stronkraftlutter in die Wege geleitet, das in sei- ner Nährwirkung dem Stärkemehl gleichwertig ist. Berücksichtigt man noch, daß auch die Heeresverwaltung höhere Ansprüche als sonst an den Strohvorrat stellt, 3a0 wird daraus die hohe Bedeutung, die das Stroh in der heutigen Volks- wirtschalf beanpsruchte, ohgne weiteres klar. Der Strohverbrauch im landwiärtschaftlichen Betriebe soll selbstverständlich durch die gesetz- liche Regelung nicht berührt werden. Für das in den Verkehr kommende Stroh sind aber Preise in Aussicht genommen, bei denen der Erzeuger seine Rechnung findet. Eine Regelung des Ver⸗ Kehrs mit Stroh scheint aber unter den geschil⸗ derten Verhältnissen unerläßlich, da sonst die Geiahr besteht, daß die Spekulation sich dieses Artikels bemächtigt. Nach alledem wird Stroh in der bevorstehenden Wirtschafts⸗ periode einen sehr guten Preis ha⸗ ben, und es kann den Landwirten nicht drin- gend genug geraten werden, alle irgend greif- Paren Ersatzstoffe für Streuzwecke zu verwencken und möglichst viel Stron jür die Fütterung im eigenen Betriebe und zum Verkauf freizumachen, denn es dark nicht vergessen werden, daß in den von der Trockenheit des Vorsommers betroffe- nen Gebieten des Reiches auch die Strohernte unbefriedigend gewesen ist. Laeferung von Rammpfählen für das Mmnmunbauamt Holtenau. Für die Erweiterungsarbeiten am Kaiser Wil⸗ helm-Kanal werden größere Mengen von Ramm⸗ piählen aus Kiefernaolz) gebraucht. Mit Rilcc- sicht auf die aus dem Ausland, besonders aus Rüßbland unterbrochene Lolrzufuhr hatte nan dem Ergebnis eines vom Kasserlichen Kanalbau- amt in Holtenau veraustalteten Verdingungs- termins auf Lieferung von rund 1000 Kubik⸗ meter Piähle, 15 unck 18 m lang, 40 bis 45 em Durchmesser, mit Spannung entgzgengesellen. 10 Holzfirmen, darunter vier aus Haniburg, be⸗ teiligten sich an dem Termin. Die billigste Forderung stellte mit 520 bzw, 50 Mark der Schneidemühlenbesitzer G. Barnewitz, Berlin- Hohenlycken, der den Zuschlag erhalten Wird. Das teuerste Angebot belief sich auf rund 75 M. Werkehr zmit Hülsenfrüchten. Berlin, 20. Sept.(WITB. Amtlick). In der lleüutigen Plenarsitzung des Bundes-⸗ rats gelangte die Verordnung belreffſend Er⸗ gänzung der Verordnung vom 20. August 1915 über den Verkenr mit Hülsenfrüchten zur Annahme, welche den§ 1 Absatz 2 Nr. 3 und 10 der genaanten Verorduung ergänzi. Beide Bestimmungen tragen der latsache Rechnung. daß die Vermekrung des Saatgutes von Hiilsenfrücnten, uaick Zwar hamentlich aller ile den Gemüsebau bestimmten Arten, sich hauptsächlich auf Grunck von sogenannten An. bau- oder Vermehrungsverträgen vollzieht. Bei diesen Verträgen gibt der Stammzüchter hochge⸗ züchtetes Muttersaatgut an kleinere und größere Landwirte unter der Bedingung ab, mit dem Muttersaatgut eine bestimmte Fläche zu be⸗ stellen und die gesamte Ernte gegen einen vor⸗ her bestimmten Betrag an den Stammzüchter zu- rückzulielern. Diese Lieſerungsverträge sind in § 1 ausdrücklich erwähnt, um etwaigen Migver⸗ ständuissen in der Richtung vorzubeugen, daß sie nicht unter jene Bestimmung ſielen. Eine nach sind sämtliche Erträge höher, als im Durch- schnitt, ausgenommen die Kartoffel- und Wein⸗ ernte. Letztere erzielt nur die Hälfte des Ertrags des Durchschnitts der letzten 5 Jahre. Viehverkehr Mannbheimer Wiehmarkt. Amtlioher Berloht der birektion des städt. Sohlacht- und Vleh⸗ hofes.) Mannbheim, den 20. September per 50 Kllo Lebeng-Sohlachtgewlont Aualſtät 4 132—0 Nx. 7—70 125—139„ Hohson 280 Stuok 14 F 59—60 110—112„ 11* 61—67 115—120„ Zullon(Farren). 150 Baih 10 75 —5 105—110„ Fürsen Gübe) 1169 Stexſ[?„ 38—92 112120„ und Rinder. Hlerunter be-) 3 51—57 105—110„ fingen sſoh— St. Oohsen 4. 38—45 90— 94 u. Farron aus Frankreſoh 5B. 31—38 70— 76 * 7* 1— UMx 61—814 135—140„ Külber, 488 Stllok 4 3. 7 78—81 130—135„ 45 95 75—78 125—130„ 5. 72—75 120—125„ Sohafe 0—— 5 a) Stallmastsch.— Stülok 28 0 888 0 5 3.—4— b) Weſdmastsoh. 4 Stuok 0 10 2 1 15 00 1. 144—145 184—186„ 3„ 142—14 182—184 Schwelne, 323 Stllok] 3.„ 18 8 615 .„ 135—139 171178„ 5. 136—140 174—160 40.60 k 6, 131—138 169—4174„ Es wurde bezahlt für das Stüok: Luxuspferde 000 Stok. 0000—0000 Perkel 009 Stücc. 00—00 Arbeltspfd. 10„ 300—1500 Zlegen 11 5 12. 2 pterde 29 St. 2. Sohl, 100—300Zloklein„—909 Milchküne— Stüok C00—C0% Lämmer 009 00 00 Zzusammen 2942 Stüd? Handel mit Groswieh u. Kälbern lobhaft, mit Sohweinen ruhig Allererstklassige Oohsen und Rinder auch üder Notlz. Uaohster Kälbermarkt Mittwooh. Leiate Mandelsnachrichten. JBerlin, 21. Sept.(Von uns. Berl. Bureau,). Aus Basel wird gemeldet: Die schweizerische Re- gierung ordnete die sofortige Erhebung von Be- ständen von Baumwolle und Baumwollgarn, auch solche, die sich für die schweizerische Re- gierung im Auslande befinden, an. JBerlin, 21. Sept.(Von uns. Berl. Bureau.) Aus Amsterdam wird gemeldet: In die Nieder- ländische Bank sind 5 Millionen Kronen österrei- cisches Gold geflossen. D Sehlfferbörse zu Dulsburg Ruhrort. Dulsburg-Ruhrort, 29. Sept,(Amtliohe otiorung en in NHark für dle Tonnel, Bergfahrtfraohten: nach Coblenz „ St. Goar.55, Bingen—=, Malnz-Gustaysburg.80, Malnpiätze bis Frankfurt a. fl. 0,90, Mannhelm 0,90, Karfsruhe 0,75, Lauterburg 1,05, Steraßburg ſ. E. 1,30.— Sohlopplöhne nach Coblenz—.—, St. Goar 0,55—0,00, Singen 0,09—0,00, Balnz- Austavsburg 0,80-0,31, Mainplätze his Frankfurt a. H..00—0,00, Hannheim 0,90—000, Karlsruhe 0,00, kauterburg 0,00, Straßburg l. Els 0,C0. Talfrachten(fur Rohlenladungen) ſak.: Tiel .20..20, Arnhelim.20..00, Utrecht.20-.00—, Soudda.15, Lolden .35. 240, Sohledam.10—.15. SGravenhago.75, Zeeland.75. Zzevenbergen 215——, Doesburg.70—.75, Langstraat.20, Frlesland.00-.00. Srussel.00. Rotterdam.05—.00. Leer⸗ dam.40. sZosch.00—.00. Breda.00. Amsterdam.20. Steenbergen 235—.40. Wasserwärme des Rheins am 21/., Sept. 130., 160 Mitgeteilt von Peopold Sänger. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Sept. Weitere Aenderung, die der Bundesrat beschlos- sen hat, bezieht sich auf die Preise von solchem Saatgut. Die Spannungen zwischen den Preisen für die verschiedenen Arten von Saatgut sind S0 erheblich, daß ihnen in der jetzigen Fassung des§ 10, die den Preis für Saaigut nur 5 bis 10 105 1985 Prozent über dem allgemeinen Höchstpreis für 7% 75% South. Ball. 842 155% zulässig erklärte, nicht Rechnung getragen wer⸗ 10 fei 0. 513— Union Pao. 18½ 130% den kann. Dementsprechend ist durch den Zu- 70 0 5 Sieele 29 29102 Satz zu§ 10 bestimmt Worden, daß diese Ein- Hack lsld..„ 11 10 schränkung fir aucrkanntes Saatgut und tür AS Ut EAEariser Effektenbörse. 17 zum Gemüseacbau be⸗ stimmt ist, nicht gelten solle. Dabei ist ARIs, 20. Sept. 1018.(Kassa-Markt. 20. Sop Harkt.) den Landeszentralbehörden überlassen, die nähe⸗ e 5 30 ren Bestinunungen über Anerkennung und 6% Fabe Aussero 87.70 88 78 Touaa Nachweis festzusetzen. % Russon v. 1905 88.70 88.75 Rlo Tinto. 4510 1889 25 3% Bussen v. 1898—.——.—Capo Oopper 75.——— MWarenmsrkie. 4% Türken.. 61.— 61.—Obſna Copper.. 258 281 5 Faris.— 405 Utha Copper 381 387 Amsterduamer Warenmarzt. rödit Lyonnals—— 5 Tharsis..„ 148 143˙0 Unſon Farlslennes. 330—— de Beers. 201 281 JFFTTT Suez-Kanal. 40 59 40.58 Lena Goldfields:. 0—— Thomson flouston 332 532 Jägersfontan. 73.— 70.25 flüb], koko 524% 54% BGdkuuu...35 flandmines. 121% 422[leind, koko ů2 31.0 Brlans 220 20 Wechsel aufLondon———.— per geptember 355 Llanosoff. 204 295 Goer:—.——— ber Oktober— 23ʃ.05 Maltzeff.Fabriken. 437 438„ 28% 30.4 7* per Dezomberf 29.% 30.½ Nenclel und industrie. 50 dast fe der 50.—. Santos Geseltzliene Regelung des Verkehrs mit FNFF ADGertsSRafR. Die Ernte in Italien,. Rom, 20. Sept.(WITB. Nichtamtl.) Die Stati- stische Abteilung des Ackerbauministeriums teilt die voraussichtlichen Ergebnisse der Erute mit: Mais 20 580 000, Reis 5 200 000, Kartoffeln 16 000 C00, Zuckerrüben 15 Millionen, Hauf 1,6 Millionen, Trauben 88 200 000 Doppelzentner. Da- pegelstatlon vom Datum Hhein 16,J17.J.J 18. 20. 2l. Huningen?)...80 14.65 165.67.85 Abends 6 Uhr Keh!“.85.64.81 3893938 NMachm. 2 Uhr Maxaen..9.6 407 39.98.350 Paohm. 2, Uhr Mannheim—2 3 3 37 30 00 Rorgens 7 Uhr Heinz 40.7.89 9..77.75.-B. 12 Uhr Kaub.03.98.90.88.0 Vorm. 2 Uhr Köln.86 178%½%.58 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Nannfelm..35.25 31.10.32.95 Vorm. 7 Uhr Heiſbronn.. 038.35.20.83.03 3 7 Uhr 1 1 1 „) helter + 5 v. 2„—. beer—ů 8 71 WItterungsbeobacntungen d. mefeorol. Skafſon Mannhelm 20 — 8 2 2 2 Datum Zelt 885 88 285 2 88 2 3— 2 mm— 2* 2 7 20. Sept. Rorgens 755 760.7 555 1 3 ittags 2˙ 780.7[17½ un⁰n 20.„ Abends 9 7621[ 114 f0 2 21. Sopt Rorgens 750 763.3.2 E 2 Udohste Temperatur den 20, Sept. 18,0“, Tiefste Temporatur vom 20.—21. Sopt. 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