Ds Deer N ee Beilagen: Bezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljahr, Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Nolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Bad Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Mannbeim und Lungebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Sernſprech⸗RNummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung Sctriftleitung 577 und 1449 Herſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung. 218 und 7569 Buchdruck⸗Klbteilung. 341 Tiefdruck⸗Abteilung. 7086 SZweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 488. Mannheim, Freitag, 3. Oktober 1915. (Abendblatt). Ein ruhiger 2 Gün tiger berlauf des der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 8. Oktbr. (WeB. Amtlich.) wWeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nach den vergeblichen Durchbruchsverſuchen der Franzoſen am 5. und 6. Oktober war der geſtrige Tag in der Champagne ver⸗ hältnismäßig ruhig. Das Grabenſtück öſtlich des Navarin⸗ Gehöftes, das die Franzoſen noch beſetzt hiel⸗ teu, wurde vormittags durch Gegenan⸗ griffgeſäubert, wobei einige Gefangene und 2 Maſchinengewehre in unſere Hand fielen. 2 Gegen Abend nahm das feindliche Artillerie⸗ feuer wieder zu. Nachts kam es an einzelnen Stellen zu Infanterieangriffen, die ſämtlich abgewieſen wurden. Bei einem erfolgreichen Vorſtoß auf eine vorgeſchobene feindliche Stellung ſüdlich von St. Marie⸗a⸗Py nahmen wir dem Feinde 6 Offiziere und 250 Maun Gefangene ab. Oeſtlich der Argonnen bei Malancourt wurden mehrere feindliche Minenſtollen durch Sprengungen zerſtört. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Ruſſiche Angriffe nördlich von Ko⸗ jany und ſüdlich des Wiſzniew⸗Sees ſind abgeſchlagen. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen CLeopold von Banern. Die Lage iſt unverändert. Heeresgruppe des Gencrals v. Tinſingen. Bei Newek und Omyt(ſüdweſtlich von Pinsk) ſind die rufſiſchen Poſtierun⸗ gen vertrieben. Unſer Angriff nordweſtlich von Czar⸗ toryſk macht Fortſchritte. Die deutſchen Truppen des Generals von Bothmer wieſen mehrere ruſſiſche Angriffe ah. Balkan⸗Kriegsſchauplatz. Der übergang über die Drin a, Save und Donau nimmt einen günſtigen Verlauf. Südweſtlich von Belgrad ſind 4 Offiziere und 296 Mann zu Gefangenen ge⸗ macht und zwei Maſchinengewehre erbeutet. Gegenüber von Ram fielen nach Kampf drei Geſchütze in unſere Hände. Oberſte Heeresleitung. * Ram liegt an der Donau, öſtlich von Semen⸗ dria, von dem es etwa 30 Kilometer entfernt iſt. Die Entfernung von Belgrad beträgt in der Luftlinie etwa 0 Kilometer. Großer kriegstat in Conden. Jondon, 8. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Reuterbureau meldet: Der auf geſtern früh einberufene Minifterrat wurde auf heute ver⸗ ſchaben. Statt deſſen faud em Kriegsrat nicht ſtatt, der ſehr lange dauerte, und an dem Asquith, Grey und Iloyd George teilnahmen. Einer zweiken Beratung nachmittags wohnte der fran⸗ zöſäſche⸗ Botſchafter mit Vertre ternderfranzöſiſchen Regierung und der franzöſiſchen Armee bei. Die Stimmung in Paris. ORotterdam, 7. Okt.(Von unſerem Berichterſtatter.) Nachrichten aus Paris be⸗ ſchreiben den tiefen Eindruck, den die enden wollenden Verwundeten⸗ transporte in der Hauptſtadt machen. Um den Pariſern eine Ueberſicht über die Zahl der Verwundeten zu erſchweren, treffen die Trans⸗ porte nur nachts in der nördlichen Vor⸗ ſtadt Chapelle ein, von wo ſie durch ein ſonſt nur für den Güterverlehr geöffnetes Tor durch Seitenſtraßen weiter geleitet werden. Die Leichtverwundeten, die bisher die Pariſer Spitäler füllten, mußten den anlommenden Schwerverwundeten Platz machen. Der Um⸗ ſtand, daß jetzt keine neuen„Siegesberichte“ von den Fronten in Frankreich mehr eintreffen, hat die durch einige Tage herrſchende ge⸗ hobene bem mung über die franzöſiſch⸗ engliſche Offenſive wieder verſcheucht. Um den Glauben an fernere Erfolge neu zu be⸗ leben, hat der Kriegsminiſter die Anordnung getroffen, daß alles feindliche Material, das auf den Schlachtfeldern gefunden wurde, in Paris für das Publitum auszuſtellen ſei. Don der britiſchen Front in ORotterdam, Okt.(Von unſerem Berichterſtatter.) Aus 90 britiſchen Heupt⸗ quartier in Frankreich wird der„Daily Mail“ gemeldet: Während der letzten züvei Tage ſind an der britiſch en Front nur ſehr wenig Fort⸗ ſchritte gemacht worden. Der Kampf dauert der ganzen Front ſüdlich von La Baſſee ſor⸗ und iſt an einigen Punkte n ſogar ſehr heſtig. Während der letzten zwei Tage war das Wetter ſehr ungünſtig. Nach dunklen, grauen Tagen begann es zu regnen, und der Regen dauerke faſt ohne Unterbrechung drei Tage an. Eleich: zeitig blies ein ſchneidender Wind. Unier ſolchen Umſtänden hat das„ſchwarze Land“ im Norden Frankreichs ein äußerſt niederdrücken⸗ des Ausſehen. Mit Ausnahme der gepflaſter⸗ ten Straßen erhalten die Wege eine Decke von dünnklebrigem Kot. Alles wird dann über⸗ zogen— die langen Reihen der marſchierenden Soldaten, die mit ihren über den Kopf gezoge⸗ nen Zeltbahnen langſam durch den Dreck waten, die endloſen Kolonnen der Kraftfahrzeuge, die Kraftwagen des Generalſtabes, die dur Waſſerpfützen ſauſen, laſſen ſich kaum von dem Wege ſelbſt unterſcheiden. Die Motorred⸗ Meldefahrer, die am meiſten zu leiden haßen, ſehen mit ihren Maſchinen aus wie bei wegliche Schmutzklumpen. Daß derartige klimatlſche Umſtände auf die Stimmung der Soldaten einen großen Einfluß ausüben, iſt leicht erklärlich. Die Bohenzollernſchanze. ORotterd a, 8. Okt.(Von unſerem Berichterſtatter.) Die von den Deutſchen den Engländern wieder entriſſene ſogenannte], Hohenzollernſchanze wird von der Londoner Preſſe folgendermaßen beſchrieben: Nördlich von Cambrin und dicht bei der Bahn von Be⸗ thune nach La Baſſse liegt das berühmte Hohengollernwerk, worauf die Deutſchen ſo ſtolz ſind. Es wird durch eine große Anzahl von Maſchinengewehren verteidigt. Angriffe auf dieſes Werk wurden bisher ſtets durch das Sperrfeuer der deutſchen Artillerie abgewieſen. Das Netzwerk von Schützengräben und bom⸗ benſicheren Unterſtänden des Hohenzollern⸗ werkes hat eine Ausdehnung von mehreren hundert Yards. Das Werk iſt ein Beſitz von größter Vedeutung, Die Nämpfe um die Behe voen Mesnil. Rotterdam, 8. Okt,(Von unſerem Berichterſtatter.) Der Kriegsberichlerſtatter der „Daily Mail“ in der Champagne meldet über die Kämpfe um die Höhe von Mesnil noch folgende intereſſante Einzelheiten: Von dem Gipfel aus konnten die Maſchi⸗ nengewehre der Deutſchen die Medee beſtreichen. Als dieſe ſoweit vorgedrungen waren, als es ihnen ohne weitere Artil⸗ lerievorbereitungen möglich war, gruben ſie ſich ein, indem ſie die meiſten der vorhmdeue N Granatentrichter miteinander durch Schützen⸗ gräben verbanden. Erſt dann gingen ſie zum Angriff auf die deutſchen Stützpunkte über. Die betonierten und gepanzerten Stellungen der deutſchen Maſchinengewehre waren aber, bbare b durch Eras und Erde unſichtbar gemach daß die Franzoſen nicht eher wußten, woher ſſe ſo mörderiſch beſchoſſen wurden, als bis ſie dicht vor den Schützengräben ſtanden. Es kam zu einem fortwährenden Hin⸗ und Hergewoge im Nahbampf, wobei man vorwiegend mit Hand⸗ granaten und blanken Waffen lämpfte. Engliſche Verluſte. London, 8. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die letzte Verluſtliſte verzeichnet 112 Offiziere und 2077 Mann. Paris, 8. Okt.(WTB. Der Temps meldet, daß der engliſche Diviſions⸗ General Wing im Laufe der letzten Kämpfe getötet wurde. ** Bei den franzsſiſchen Verwun⸗ deten der Champagneſchlacht. Der Berichterſtatter des Journal ſchildert im folgenden das Einbringen der Verwundeten aus der„Champagne⸗ Schlacht hinter die Feuer⸗ linie:„In langen Reihen ſind die Tragbahren aufgeſtellt. Die Männer, die bier liegen, bleich und blutig, kommen ſoeben aus dem mörderi⸗ ſchen Jeuer. Es ſind die erſten Schwerverwunde⸗ ten aus dem tödlichen Gewühl der großen Of⸗ fenſive. Unſer Sanitätsweſen hat ſich gebeſſert, den Grad der wünſchenswerten Vollendung hat es allerdings noch immer nicht erreicht. In den meiſten Abſchnitten unſerer Angriffsfront in der ch Champagne— einzelne Ortsbezeichnungen zu nennen iſt mir nicht geſtattet werden die Ver⸗ wundeten des Tages eingeſammelt, ſo daß ſie bis Mitternacht in den ſen einge⸗ liefert ſind. Eine Kette von Pflegepoſten verbin⸗ det den Verbandsplatz mit dem Bahnhof. Die Bahnhöfe ſind eilig zur Aufnahme der Schwer⸗ verletzten eingerichtet. Bei Tag und Nacht müſſen Aerzte und Pfleger bereit ſein. In einem Warte⸗ ſaal liegen vierzig Schwerverwundete, einige ſcheinen zu ſchlummern. Ein großer Junge von 20. Jahren diktiert einer neben ihm knienden Schweſter röchelnd einen Brief. Einige Verwun⸗ dete unterhalten ſich mit ſchwacher Stimme. „Was haſt Du?“„Ich bin am Bein getroffen 50 „Ich im Rücken durch eine Granatexplof Leiſe raunt ein Murz neln des Schmer 8 durch den Raum.„Tuts weh?“„Es geht.“ Zwei Sol⸗ daten derſelben Kompagnfe hat der Zufall neben⸗ einander gebettet.„Wo biſt Du geſtürzt?“„Bei den Drahtverhauen.“„Der Lentnant iſt ge⸗ verleſen: u jede Anſtrengung muß gemacht werden, um f Tag in der Champagne. chs in Serbien. fallen.“ Und unſer Unterleutnaut auch.“„Ach ja...“ Und wieder ſenkt eine dumpfe Stile ſich über den Raum herab. Die beiden Kame⸗ vaden ſchweigen. Der eine läßt müde die Augen⸗ lider zufallen, der andere ſtarrt ſchmerzhaft ins Weites Die Wehrpflichtkriſe in England. London, 8. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Das Kriegsamt hat eine Note ausgegeben, daz Lorb Derby die Leitung der Rekrutierung am 11. Oktober übernimmt. Die Verfügung be⸗ treffend die Benützung der Liſte des National⸗ Meeſiſters flür die Anwerbung wird zurückgezogen. Lord Derby wird zunächſt mit dem Parlaments⸗ Kommiſſär des Gewerlſchaftskongreſſes und mit der parlamentariſchen Werhekommiſſion der handeln. In einer Werbeberſammlung in Southampton wurde folgendes Telegraum „Männer ſind dringend von Nöten zum Eintritt in die Armſee zu veranlaſſen.“ Schlechte Rekrutierungs⸗ ergebniſſe. Auf eine drahtliche Meldung des Briſtoler Rekrutierungsausſchuſſes antwortete Lord Kitchener dieſem, laut„Daily Telegraph“ vont 4J. Oktober, daß ten Bataillone, Reſerven und anderen Ein⸗ heiten noch um 8000 Mann hinter dem Soll⸗ beſtand zurückbleiben, und bat dringend, alles zu verſuchen, um die fehlenden Leute aufzu⸗ bringen. Deutſchland und Amerifa. Die Erledigung des„Arabie“⸗ Falles. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro. Eine Reuterdepeſche über die Erledigung des „Arabie“-⸗Falls hatte geſtern in einem Teil der deutſchen Preſſe eine gewiſſe Beunruhi⸗ gung hervorgerufen, nach der Faſſung der Reutermeldung nicht zu Unrecht. Doch täle man vielleicht beſſer, wenn es ſich um Reuter⸗ Meldungen handelt, weniger nervös zu ſein. Nachgerade ſollten wir eigentlich wiſ⸗ ſen, was wir von den Drohungen des Reuter⸗ ſchen Büros zu halten haben. So jedenfalls, wie Reuter die Erledigung der Angelegenheit ſchildert, kaun ſie ſich unter keinen Umſtänden abgeſpielt haben. Daß unſere Offiziere Un⸗ glaubwürdiges unter ihrem Eid bekannt hätten, kann Graf e den Amerikanern nicht zu⸗ geſtanden haben. Vielleicht erklärt ſich der Widerſpruch am zwangloſeſten ſo, daß die Ame⸗ rikaner beſchworen haben, ſie hätten kein Unter⸗ ſeebboot geſehen, während unſere Offiziere dem naturgemäß nur die Erklärung entgegenſetzen konnten, ſie hätten den Eindruck gehabt, daß die „Arabie“ das Unterſeeboot hätte rammen wol⸗ len. Mehr als dieſen ihren ſubjektiven Ein⸗ druck konnten ſie ſelbſtverſtändlich eidlich nicht erkläven, und da iſt es eben leicht möglich, daß demgegenüber die weſentlich poſitiver gehaltenen Ausſagen der Amerikaner den Sieg davon⸗ trugen. * Waſhington, 8. Okt.(WIB. Nichtamtl) Reuterbüro meldet: Das Kriegsdepartement ge⸗ nehmigte die Rückorſtattung der Kanal⸗ gebühren an die Dampfer, die den Pang⸗ makanal infolge der Erdrutſche nicht durch⸗ fahren konnten. 5 die in jenem Bezirk aufgeſtellihns 2. Seite. Sen, zeiger„ Badiſche Numänien und Griechenland. Feſte Haltung der krumäniſchen Regierung. JBerlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) In manchen Kreiſen iſt in den letzten Tagen die Lage in Rumänien als für uns nicht ſonderlich günſtig aufgefaßt worden. Dieſe Anſichttriffterfreulicherweiſe nicht zu. Wie hier bekannt geworden iſt, hat der Miniſterpräſident Bratianu in den letzten Tagen ſogar eine außerordent⸗ lich entſchiedene Stellung einge⸗ nommen und iſt in keinem Belang von der Haltung abgerückt, zu der er ſich ſchließlich durchgerungen hat. Unter dieſer entſchiedenen Haltung des Miniſterpräſidenten iſt dann auch die Oppoſition langſam zer⸗ bröckelt. Die letzte Verſammlung der Oppo⸗ ſitionsmänner iſt z. B. nur noch von 30 Leuten beſucht geweſen. In dieſer Verſammlung ſind die heftigen Angriffe auf den König erfolgt, gegen die ſich letzthin die offiziöſe„Indepen⸗ dance Roumaine“ wenden mußte. Dem Mini⸗ ſterrat hatte Bratianu ſeinen Vorſchlag, die rümäniſche Armee nicht zu mobi⸗ liſieren, ſchriftlich vorgelegt. Der Beſchluß iſt dann, wie bekannt, einſtimmig gefaßt worden. Aber dieſer Einſtimmigkeit iſt eine längere Erörterung vorausgegangen und in ihr hat es auch nicht an ſtarkem Widerſpruch gefehlt. Um ſo höher bleibt die nachdrückliche Haltung Bratianus zu ſchätzen. m. Köln, 8. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ niſche Zeitung“ meldet aus Bukareſt: Die bisherige Aufnahme des ruſſiſchen Ultimatums in Bulgarien und die Anſage der Truppen⸗ landungen in Saloniki werden von dem ge⸗ mäßigten Teil der rumäniſchen öffentlichen Meinung ohne Aufregung hingenom⸗ men. Die Erwägungen der konſervativen halbamtlichen Preſſe bewegen ſich vorwiegend auf militäriſchem Gebiet, wobei als Grund⸗ lage dient, daß Bulgarien nureinen Weg hat: den an der Seite der Zentral⸗ mächte. Dies iſt hier für niemand eine Überraſchung, denn man kennt Bulgarien zur Genüge, um zu wiſſen, daß es zur Zeit des Mobilmachungsbefehls entſchloſſen war, das Ziel, das es ſich geſteckt hatte, mit der ihm eigenen Tatkraft zu erſtreben. König Konſtantin und Veniſelos. m, Köln, 8. Okt.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg“ meldet von der holländiſchen Grenze: In einer Unterredung, die Veniſelos mit ſei⸗ nen Anhängern hatte, erklärte er, ſeitdem er die Kabinettsleitung übernahm, habe nie⸗ mals eine richtige Uebereinſtim⸗ mung zwiſchen ihm und dem König be⸗ ſtanden. Das einzige, worin ſie zuſammen⸗ gegangen ſeien, ſei der Erlaß des Mobilmach⸗ ungsbefehls geweſen, die im Hinblick auf die Haltung Bulgariens notwendig wurde. Die Stärke der Landungs⸗ truppen. m. Köln, 8. Okt.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Köln. Ztg.“ ſollen die ſchweizer Blätter mel⸗ den, daß die Truppen des Generals'Amade, die in Saloniki landeten, 110000 Mann ſtark Neues über Goethe. Von dem Herzog von Weimar, der bisher viel zu wenig beachtet wurde, beſaßen wir bisher nicht einmal eine auf wiſſenſchaftlicher Grund⸗ lage beruhende Biographie. Umſo wertvoller iſt für uns das wahrhaft fürſtliche Geſchenk, das der Nachfahr Kar!l Auguſts auf Weimars Für⸗ ſtenthrone, der Großherzog Wilhelm Ernſt, dem deutſchen Volke darbietet. Aus Anlaß der Hun⸗ dertjahrfeier des Großherzogtums hat er den Auftrag erteilt zu einem zehnbändigen monu⸗ mentalen Werke„Karl Auguſt. Darſtellungen und Briefe zur Geſchichte des weimariſchen Fürſtenhauſes und Landes“. Die wiſſenſchaft⸗ liche Geſamtleitung ſowie die Biographie hat Geh. Hofrat Prof. Dr. Erich Marcks über⸗ nommen. Heute liegt uns der erſte Band des großzügigen Werkes vor, der mit dem Brief⸗ wechſel zwiſchen Herzog⸗Großherzog Karl Auguſt und Goethe die Reihe der Publikationen würdig eröffnet.(Verlag von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin.) Vor mehr als 50 Jahren ſind dieſe Briefe zum erſten Male veröffentlicht, und zwar von dem Leibarzt des Herzogs, Dr. Carl Vogel. Inzwiſchen ſind noch manche Briefe aufgetaucht und eine große Anzahl von dem neuen Heraus⸗ geber Hans Wahl in zeitraubendem, ſyſtema⸗ tiſchem und glücklichem Forſchen entdeckt wor⸗ den; außerdem iſt jetzt die Originalſchreibweiſe beibehalten. Bringen die jetzt neu bekannt ge⸗ wordenen Brieſe auch naturgemäß keine unge⸗ ahnten Enthüllungen, ſo bieten viele Einzelhei⸗ Neueſte Kachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 8. Oktober 1915. ſein. Das franzöſiſche Kontingent macht davon mehr als zwet Drittel aus. In England wird eine weitere Expedition erſt zuſammengeſtellt. Italien ſoll helfen! Paris, 8. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Im„Guerre Sociale“ erklärt Hervé: Man wiſſe nicht, wieviel Truppen die Alliierten nach Mazedonien ſenden werden. Aber man dürfe nicht in den alten Fehler verfallen, wie ſcinerzeit bei dem Dardanellen⸗Unternehmen und jetzt wieder ungenügende Truppenmaſſen in lleinen Gruppen nach Mazedonien ſenden. Wenn Rumänien nicht eingreife, brauch⸗ ten die Alliierten mindeſtens 300—400 000 Mann, um des Erfolges ſicher zu ſein. Da man aber keine der jetzigen Schlachtenfronten, auch nicht die Dardanellenfront, ſchwächen dürſe, müſſe man ſich fragen, woher man die notwendigen Truppen nehmen ſolle. Frank⸗ reich und England verfügen nicht darüber. Hervs ſchließt mit der Frage, die wie ein ſtiller Vorwurf über die bisherige Teilnahmsloſigkeit Italiens klingt, ob nicht Italien für dieſe Expedition die notwendigen Truppen beſitze. ** Der„ungeeignete“ engliſche Geſandte in Sofia. m. Köln, 8. Okt.(Priv.⸗Tel.) Laut der Köln. Volksztg. bezeichnet die Nowoje Wremja den engliſchen Geſandten in Sofia als für ſeinen Poſten ungeeignet, da er ſich ſchon während der Zeit als Bot⸗ ſchaftsrat in Petersburg durch ſtreitbares, herausforderndes Verhalten unbeliebt machte und nach einem Konflikte mit dem bayeriſchen Geſandten ja ſogar einen ſtrafweiſen Urlaub antreten mußte. der Bankerott des Dardanellenunternehmens Der beginnende Abzug. Saloniki, 8. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Der Korreſpondent des Figaro, der hier durch⸗ reiſte, erklärte, in Alexandrien ſeien 25 Spi⸗ täler, darunter ſolche mit 2000 Betten mit Verwundeten aus den Dardanellenkämpfen belegt. Fortgeſetzt treffen aus Mudros Ver⸗ wundete ein. Gegenwärtig werden auf Mudros fran⸗ zöſiſche und engliſche Kontingente bereitgehalten, um zur Unterſtützung Serbiens oder zum Angriff gegen Bulgarien verwendet zu werden. Die verweigerte japaniſche Bilfe. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) In der japaniſchen Preſſe iſt, wie uns mit⸗ geteilt wird, die Nachricht zu leſen geweſen, England, Frankreich und Rußland hätten die Entſendung japaniſcher Truppen nachden Dardanellen verlangt, das ſei von Japan aber abgelehnt worden; das Inſelreich habe ſich lediglich zur Liefernug von Kriegsmaterial bereit erklärt, auch das jedoch nur ſo weit, als die japaniſche Kriegsbereit⸗ ſchaft dadurch nicht vermindert würde. Tat⸗ ſächlich ſei denn auch nur ſehr wenig Kriegs⸗ material von Japan geliefert worden. Dieſe Blättermeldungen werden beſtätigt durch eine — eeeeeee 555 DDn In dem krauſen Amtsſtil des 18. Jahrhun⸗ derts wird am 19, Januar 1779 Goethe die Di⸗ rektion des Land⸗Straßenbaues übertragen. In der Verfügung heißt es zum Schluß:„Wie Wir daß auf dieſe Art und bey unterhaltenden guten Einverſtändniß das Geſchäffte wohl und Unſerer Intention gemäß zu behandeln ſeyhn werden ge⸗ wiß verſichert ſind; Alſo begehren Wir hiermit gnädigſt, Ihr wollet Euch nach dem was vor⸗ ſtehet, zur Erreichung jener Abſicht, auf das ge⸗ naueſte achten, auch den hierunter an Euch ge⸗ wieſenen Hauptmann Caſtrop überall mit erfor⸗ derlicher Anweiſung verſeherr. An dem ge⸗ ſchiehet Unſere Meynung, und Wir ſind Euch mit Gnaden gewogen.“ Kurz darauf wurde das Amt erweitert durch Uebertragung der„Aufſicht über die um die Stadt gehenden Promenaden und die Direktion des hieſigen Stadt⸗Pflaſter⸗ Bau⸗Weſens“. Die Straßenpflaſterung Wei⸗ mars lag damals freilich noch ſehr im Argen. Als Vorſitzender der Kriegskommiſſion nahm Goethe an verſchiedenen Orten Aushebungen vor, wie er ſie in einer Zeichnung ſelbſt feſtge⸗ halten hat. Bei einer ſolchen Gelegenheit ſchreibt er einmal aus Buttſtädt an den Herzog:„In⸗ deß die Purſche gemeſſen und beſichtigt werden, will ich Ihnen ein Paar Worte ſchreiben. Es kommt mir närriſch vor da ich ſonſt in der Welt alles einzeln zu nehmen und zu beſehen pflege, ich nun nach der Phiſiognomick des Reiniſchen Strichmaaſes alle Jung Purſche klaſſtfiziere. Doch muß ich ſagen daß nichts vortheilhafter iſt als in ſolchem Zeuge zu kramen, von oben herein ſieht man alles falſch, und die Dinge gehn ſo menſchlich daß man um was zu nuzzen ſich nicht ten in ihnen doch neues und wertvolles Mate⸗ l. Rede, die der japaniſche Miniſter Baron Kato in einer Parteiverſammlung gehalten hat. Dort hat der Miniſter erklärt, der Krieg in Europa gehe Japan gar nichts an; die japa⸗ niſchen Militärbehörden ſeien gegen jede Ent⸗ ſendung japaniſcher Truppen nach Europa, weil dieſe hier ein ungünſtiges Klima und ungewohnte Raſſenverhältniſſe vorfänden, denen ſie in keinem Belang gewachſen wären. Außerdem fehle es an Geld für eine derartige Expedition. Baron Kato hatte noch hinzugefügt — und dieſe Schlußwendung iſt nicht ohne einen pikanten Reiz—, es ſei bedauerlich, daß England ſeinen Verbündeten nur ſo geringe Hilfe leiſte. * Die Wirkſamkeit unſerer A⸗Boste im Mittelmeer. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Daß die deutſchen Unterſeeboote nicht nur in der Nordſee, für die ſie ja eigentlich beſtimmt waren, ſondern auch im Mittelmeer eine erfreu⸗ liche Wirkſamkeit haben entfalten können, geht aus einer Zuſammenſtellung hervor, die uns zugänglich gemacht wird. Einen beſonderen Erfolg ſtellt die Verſenkung der„Arabia“ dar, ein 8000 Tonnen⸗Dampfer mit 18 Sec⸗ meilen Geſchwindigkeit, der in der Nähe der griechiſchen Südküſte verſenkt wurde. An eng⸗ liſchen Transportdampfern wurden u. a. verſenkt:„Ramazan“ mit 500 Mann indiſcher Truppen an Bord am 18. September,„Patagonia“ mit 3000 Brutto Regiſtertonnen am 15. September, „Linkmor“ mit 4000 Tonnen am 20. Sep⸗ tember,„Cyrene“ mit 3000 Tonnen am 1. Oktober. An franzöſüiſchen Dampfern wurden verſenkt: Zunächſt der Hilfskreuzer„Indian“ 8000 Tonnen, der Dampfey„'Aude“ 3000 Tonnen,„Ville de Moſtaganem“ 2630 Tonnen,„Provencia“ 3000 To., Ravi⸗ tailleur“ 3000 Tonnen. Mit dieſer Auf⸗ zählung iſt aber die Liſte der verſenkten feind⸗ lichen Schiffe noch nicht erſchöpft. die Wendung. Vom Oberverwalt.⸗Gerichtsr. Eugen Schiffer, Mitglied des Reichstages und des preußiſchen Abgeordnetenhauſes. „Vom nördlichen Donauufer nahm deutſche Artillerie den Kampf gegen ſerbiſche Stellun⸗ gen ſüdlich des Stromes bei Semendria auf. Der Feind wurde vertrieben und ſein Ge⸗ ſchützfeuer zum Schweigen gebracht“. So zu leſen im Bericht der Oberſten Heeresleitung vom 20. September. Wenn man es nicht wußte, was hinter den beiden knappen Sätzen ſteckte— anſehen konnte man es ihnen nicht. Sachlich bis zur Farbloſigkeit, nüchtern bis zur Trockenheit, einfach und ſchmucklos, jeder Auf⸗ machung bar, ſo treten ſie vor uns hin; ent⸗ halten keine Ankündigung, keinen Hinweis, keinen Ausblick nicht einmal vom Wetter iſt die Rede. Und doch atmeten Tauſende und Aber⸗ tauſende auf, als ſie dieſe Worte vor ſich ſahen, die ihnen eine lang erwartete und erſehnte Kunde brachten; und nur wenige dürften es geweſen ſein, die nicht erkannten, was ſie in Wahrheit bedeuteten. Aber auch dieſen wenigen wird jetzt, da die Bulgaren in ſer⸗ biſches Gebiet einrücken werden, die Erkenntnis gekommen ſein. Das Spiel iſt noch nicht aus, aber für unſere Gegner endgültig verloren; mag es mit eiſernen Würfeln oder mit ſil⸗ bernen Kugeln geſpielt werden, auf dem Schlachtfelde ſowohl wie auf dem Felde der Politik. Wir aber wollen uns unſeren Gene⸗ auswandernden den gewöhnlichen jungen von Päſſen ſowie über die Anfertigung einer genauen topographiſchen Karte durch den ſpäter berühmt Handwerksburſchen gewordenen Waſſerbautechniker und Geo⸗ graphen Wiebeking. Dieſe Karte wurde 1806 vom franzöſiſchen Generalſtab aus der Herzog⸗ lichen Bibliothek geſtohlen. Am 9. März 1790 wird ein„Commiſſorium für den Herrn Geheimen⸗Rath von Goethe all⸗ hier“ ausgefertigt, der ſich„ſondern Zeit⸗Verluſt nach Jena begeben“ und die Unruhen unter den Studenten, die mit dem Militär in Tätlichkeiten geraten waren, unterſuchen und die Ruhe wie⸗ derherſtellen ſollte. Des Herzogs Briefe aus dem Feldzuge 1793 ſind weit perſönlicher gehalten; ganz freimütig ſpricht da der Freund zum Freunde, namentlich über den Prinzen Konſtantin, der ſeiner Mut⸗ ter und ſeinem älteren Bruder viel Verdruß be⸗ reitete.„Daß meine brüderliche Liebe oftmals den Kelch abſetzen würde, ehe er die Arzeney auch nur zu koſten wagte, habe ich ſchon anfangs Juli 1792 ſehr deutlich bemerkt, weiter aber nichts außgerichtet, als daß ich meinen Vorrath von Gedult noch um das Doppelte vergrößern, dann aber ihn wieder Metzenweiſe außmeſſen mußte, um alle acht Tage auf ein Projeckt wegen der Teilnahme am Kriege zu antworten und es zu beſtreiten, welches nichts taugte... Ich bin zu alt, und mein Heldenmuth iſt zu ſehr er⸗ loſchen, als daß ich mir die Haare außraufte, ſenudg im menſchlichen Geſt ets At emne, Amiſche Geſcheſte zonnen zur Spruche Dinge betrachten, wie ſie ſind, wür⸗ digen, wie ſie es verdienen, und in den Zuſammenhang ſtellen, in den ſie Dieſer Zuſammenhang reicht wei⸗ ter, als es auf den erſten Anblick ſcheint. Er erſchöpft ſich nicht darin, daß die Bulgaren in Mazedonien eingedrungen ſind, nachdem und weil wir die Donau überſchritten hatten. Die politiſche Aktion mit Bulgarien, die ſein Eingreifen herbeiführte, geht zurück bis auf die politiſche Aktion, die die Teilnahme der Türkei an dem Weltkriege gezeitigt hatte. Da vor beinah Jahresfriſt die Türkei ſchneller als man angenommen hatte— an unſere Seite trat, rief das bei uns Deutſchen im allgemeinen die lebhafteſte Genugtuung hervor. Man begrüßte nicht bloß die Ver⸗ mehrung unſerer Streitkräfte; noch ſtärker vielleicht war das befreiende Gefühl, daß wir doch nicht ganz allein und einſam mit Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn auf weiter Flur ſtanden, und daß ſich überhaupt noch jemand in der Welt fand, der auf unſere Karte ſetzte und ſein Ge⸗ ſchick auf Gedeih und Verderb mit dem unſrigen verknüpfte. Aber nicht alle waren ob dieſer Verbindung reſtlos glückkich. Der eine gedachte des Schillerwortes, daß der Starke am mächtigſten allein ſei; und der andere, zu denjenigen gehörig, die nicht nur den Geiſt Treitſchkes im Munde führen, ſon⸗ dern auch ſeine Werke leſen— ihrer ſind nicht alluzuviele—, vertiefte ſich in ſeine Schrift über Tü War gehören. „Die Türkei und die Großmächte“. es wirklich eine Steigerung unſerer Macht, die uns das Bündnis mit dem Halbmond brachte, oder ſchuf es uns nicht eine neue ver⸗ wundbare Stelle? Faſt gewann es den An⸗ ſchein, als ob Letzteres zuträfe, Die Dar⸗⸗ danellen wurden der Angelpunkt der feindlichen militäriſchen Manöver. Sie wur⸗ den der Gegenſtand von Angriffsoperationen, die unter brutaler Vergewaltigung der gric⸗ chiſchen Neutralität mit ſo überlegenen Maſſen ausgeführt wurden, daß ſie über ihren Erfolg kaum einem Zweifel Raum zu laſſen ſchienen. Sie wurden die Lockſpeiſe für Rußland, durch die das Moskowitertum zu neuen und un⸗ erhörten Anſtrengungen aufgeſtachelt und aufs neue und engſte an Frankreich und England gekettet wurde. Sie wurden der Angelpunkt für die Haltung der Balkanſtaaten, über die ſich beim Fall der Dardanellen niemand einer Täuſchung hingeben kormte. Zu gleicher Zeit aber drangen die Ruſſen immier tiefer in Ga⸗ lizien ein, nahmen Jemberg und Przemyfl, überſchritten die Karpathen und breiteten ſich in Ungarn aus. Im ganzen Orient und dar⸗ über hinaus glaubte man, daß es mit der Türkei und mit Sſterreich zu Ende ginge, und daß man ſich beeilen müſſe, um noch ein Stück von der Beute zu erhaſchen. Italien ließ ſich denn auch nicht mehr halten und ſchlug los. Sein Treubruch mußte die Lawine auf dem Balkan ins Rollen bringen; war es denn noch möglich, ihr Halt zu gebieten? Deutſche Staatskunſt hat das ſcheinbar Un⸗ mögliche möglich gemacht und eine Kriſis über⸗ wunden, deren Schwierigkeit und Gefährlichkeit gar nicht überboten werden kann Sie hat da⸗ mit bewieſen, daß ſie nicht bloß imſtande ge⸗ weſen war, durch die Heranziehung der Türkei dem Kriege ein Gepräge zu verleihen, das ihn erſt zum wirklichen Weltkriege ſtempelte, für ſeine Führung wie für ſeine Beendigung neue gewaltige Perſpektiven ſchuf und vor allen Dingen neben Rußland und Frankteich auch England wirlhich, und angreifbar vor die Klinge brachte— ſondern daß ſie auch die Fähigkeit beſaß, die zur Weiter⸗ und Durch⸗ führung dieſes Planes unter widrigſten Um⸗ ſtänden gehörte. Ehe unſere militäriſchen Siege Läugnen kan ich aber nicht, daß, wenn mein Sohn, hätte er das Kriegshandwerk ergriffen, ſoviele Bedencklichkeiten auffände, um vom Collegio practieo ſeines Standes ſich zu ent⸗ fernen, ich ſehr empfindlich ſeyn und mein graue Haupt ſencken würde.“ Eine Reihe kleiner Handbillets behandeln meiſt unwichtigere Angelegenheiten, wie ſie der Tag brachte. Außerordentlich bezeichnend für das gegenſeitige Verhältnis iſt ein kurzes Schrei⸗ ben vom 3. September 1803, dem Geburtstage des Herzogs:„Tauſend Danck, lieber Alter, für Deinen thätigen guten Willen bey einer Ange⸗ legenheit, die für uns ſelhr wichtig iſt; und dann für Deinen Antheil in dem heutigen Tage. Kürſchner, der Petersburger Courier, kam, weckte mich hente Morgen mit der frohen Botſchaft, daß die Verlobung des Erbprinzen in Peters⸗ burg vollzogen ſey, der Keyſer meinen Sohn zum General Lieutenant, Chef des Kiewſchen Gre⸗ nadier⸗Regiments und Ritter des Andreas⸗Or⸗ dens ernannt hätte. Leb wohl.“ Und als Ge⸗ genſtück ein Briefchen Goethes, als Karl Auguſt ſeinen Geheimräten Goethe, Voigt, Fritſch, Schnauß und Schmidt vor dem feierlichen Ein⸗ zuge der Erbprinzeſſin das Prädikat Excellenz verliehen hatte:„Ew. Durchl. haben Ihre ge⸗ heimen Räthe por der ganzen Welt für excellente Leute erklärt, wofür wir uns zu unterthänig⸗ ſtem Danck verpflichtet fühlen. Was mich insbe⸗ ſondere betrift, ſo finde ich alle meine Wünſche erfüllt, wenn Sie mich, beſter Fürſt, nur für leidlich halten wollen, ſolange ich noch in dem Ihrigen fortwirken, Ihre Befehle zu vollzieher wenn mein nächſter Verwandter eben keinen ausgezeichneten Heldentrieb an den Tag legt und Ihren Wünſchen vorzuarbeiten ſtrebe. frühern Gnaden und Sulden auch ſpäter empfehlend Goethe.. — 2 c — ⏑ 3 118 ——————— a.rneeereene „ eebeeeeeeeeee Freitag, den 8. Oktober 1915. Seneral⸗Anzeiger ⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Seite. Oſten ihren Worten den genügende deuck verliehen, ſrand ſie allein in der Breſche und wahrte unſer Schickſal aus eigner int Kunſt, bis unſere Heere ihr wieder zu Hilf kommen konnten. Nun iſt es geſchehen. Feder und Schwert, die man neuerdings 0 gern gegen⸗ einander ausſpielt, haben einträchtig zuſammen⸗ gearbeitet, zielbewußt ſich ergänzt in ihrem ſchweren Ringen und gemeinſam die Entwick⸗ lung herbeigeführt, die wir jetzt erleben. Dieſe Entwicklung einen Umſchwung nennen, wäre falſch. Schon längſt. wies unf Bahn deutlich die Richtung zum Siege. Abe eine Wendung iſt ſie; eine Wendung, wie der Weg ſich wendet, den der Wanderer im Gebi irge emporklimmt. Er führt über Höhen und Tiefen, an Abgründen entlang und an Abhängen hinauf, bis er auf einmal um den Felſen biegt und den Ausblick auf eine andere Welt frei gibt. Neue Höhenzüge und Bergſpitzen tauch n empor, neue Fernen ſchimmern und halb noch in Wolken verborgen, aber endlich ſichtbar zeigt ſich— der Gipfel, bac ge Wir aber greifen wiederum zu unſerem Treitſchke und leſen, was er am 20. Auguſt; 1870 ſchrieb: „Aus dem Kummer um die gefallenen Helden erhebt ſich den Deutſchen der feſte Entſch luß, den Kampf hinauszuführen bis zum letzten Ende. König Wilhelm, der ſo oft in dieſen Wochen ſeinem Volke das Wort von den Lippen nahm, hat bereits feierlich verheißen, der Friede ſolle ſolcher Opfer würdig ſein. Sehr beſcheiden iſt in ſolcher Zeit die Aufgabe des politiſchen Schriftſtellers. Rur der Dilettant mag ſich er⸗ dreiſten, im einzelnen die Satzungen eines Friedensſchluſſes auszuklügeln, deſſen Vorbedin⸗ gungen ſelbſt dem handeln Staatsmann noch verborgen ſind... So bleibt unſerer Preſſe nur die Pflicht, die ſtillen unbeſtimmten Hoff⸗ nungen, die jede Bruſt bewegen, zu klarem Be⸗ wußtſein zu erwecken, auf daß beim c ſchluſſe ein feſter durchgebildeter Nattonalſtolz ſchirmend hinter unſeren Staatsmännern ſtehe.“ AeKriegsereigniſſe inRußland IV.(Schluß.) Die große Offenſiv⸗Operation der verbünde⸗ ten deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Heeresmacht auf dem öſtlichen, ruſſiſchen Kriegsſchauplatz iſt zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt. Nicht in dem Sinne, daß nunmehr doktbein Erlöſchen der krisgeriſchen Tätigkeit zu Ektwärken wäre. Aber die nachfolgenden Er⸗ eigniſſe ſind, von einzelnen Ausläufern der bisherigen Handlung abgeſehen, nicht als Fortſetzung der großen, nach einheitlichem Plane durchgeführten Offenſive, ſondern als die Ausführung aus neuer Grundlage ſich er· gebender Aufgaben zu betrachten. Zunächſt haben wir jedoch noch einen Blick auf die Er⸗ eigniſſe, die ſich nördlich des— auch unter dem Namen Poljesje bekannten— Pripfet⸗ S u mpe ehtetes zugetragen haben, ſowie auf die Vorgänge der letzten Zeit in Wolhy⸗ nien und Galtzien zu werfen. Aus der amtlichen deutſchen Kundgebung der am 18. September d. J. erfolgten Ein⸗ nahme von Wikna ging hervor, daß die dort geſchlagenen, offenbar den rechten Flügel der ruſſiſchen Hauptmacht bildenden Streitkräfte in ſüdlicher Richtung zurückgeworfen waren. Gleichzeitig wurde gemeldet, daß der linke Flü⸗ gel der Armee v. Eichhorn Smorgon und Mo⸗ lodeczno— 70 Km. von Wilna entfernt, am Wege nach Miusk liegend— erreicht habe. Und auwei Tage ſpäter kam die Nachricht, von der Heeresgruppe Hindenburg befinden ſich die Arnt e Eichhorn nordweſtlich und ſüdweſtlich Oſchmyana— alſo an und ſüdlich der Straße Wilna⸗Minsk—, der aus 155 Armeen von Scholz und von Gallwitz beſtehende rechte Flü⸗ 3u ....... ͤ ͤ eeee———— gel der Gruppe aber weiter ſüdlich, in der Gegend öſtlich Lida bis weſtlich Nowogrodek, alle drei Armeen in fortſchreitendem Angriff Ein Durchbruchsverſuch der Ruſſen bei Smor⸗ gon ſei geſcheitert. Wenn dieſe Nachrichten vielfach zu weitgehenden Erwartungen bezüg⸗ lich des ferneren Schickſals der feindlichen Armeen von Wilna Anlaß gegeben haben, ſo iſt dies erklärlich. Allerdings ließen ſchon die Nachrichten vom 20. September vermuten, daß dieſe Armee alsbald nach dem Abzuge von Wilna aus der ſüdlichen in die öſtliche Rich⸗ tung übergegangen ſei,— ein ſchwieriges Ma⸗ növer allerdings, das aber den Ruſſen bei der Geſchicklichkeit, die ſie in der Anlage und Aus⸗ führung von Rückzugsbewegungen wiederholt bewieſen haben, wohl zuzutrauen war. Tat⸗ ſächlich haben ſie es ausgeführt. Mehr jedoch als Unklarheit hierüber hat zu den vorerwähn⸗ en hochgeſpannten Erwartungen wohl die Un⸗ kenntnis der aus gewichtigen Gründen ſ. Z. nicht bekanntgegebenen Tatſache beigetragen, 195 der nach Smorgon und Molodeczno vorge⸗ hobene linke Flügel der Armee Eichhorn nur 1 5 Kavallerie beſtand. Erſt am 24. Septem⸗ ber trafen ſtärkere Kräfte jener Armee bei Smorgon, ſowie nördlich und ſüdlich dieſes Ortes, und die Armeen Scholz und Gallwitz ungefähr in gleicher Höhe rechts davon ein. Da inzwiſchen die Kavallerie, nachdem ſie die Operationen Eichhorns noch durch Vorgehen gegen die Flanke des Feineds in der Gegend von Wilejka wirkſam unterſtützt hatte, in⸗ zwiſchen für andere Zwecke von dort fortge⸗ nommen war, befand ſich nunmehr die Heeres⸗ gruppe Hindenburg dem rechten Flügel der feindlichen Hauptmacht nahezu frontal gegen⸗ über. Sie ſteht noch heute dort in lebhaftem Kampf mit dem Gegner, der augenſcheinlich ſeine letzten Kräfte einſetzt, um Zeit für die geordnete Fortſetzung ſeines eigenen Rückzugs zu gewinnen, ſowie auch um den Rückzug des ruſſiſchen linken Flügels, der ſüdlich der Sede o des oberen 1055 vor der Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern zurückweicht, in der Flanke zit decken. — Die Heeresgruppe Mackenſen iſt ſeit dem 15. September in der Gegend von Pinsk ſtehen geblieben. Kleinere Teile des ruſſiſchen linken Flügels ſcheinen öſtlich von Pinsk in das Sumpfgebiet des Pripjet autsgewichen gu ſein. Ueber ihr weiteres Schickſal iſt nichts⸗ hekannt. . Die Zähigkeit und Ausdauer aber, die die durch monatelange Rückzugsbewegungen und Rückzugskämpfe zuſammengeſchmolzenen und erſchöpften ruſſiſchen Truppen bis zuletzt be⸗ wieſen haben, wiſſen auch ihre Gegner zu achten.— Während die geſchilde Arten Ereigniſſe ſich nördlich der Polies je zutrugen, hat ſich dis Kriegslage auch ſüldlich dieſes Gebietes, in Wolhynien und Oſtgalizen, weiter entwickelt. Vork, unſerer Südoſtfront, blieben, wie erinnerlich, als die Heresgr Mackenſen ſich zwiſchen Bug und Weich wandte, zlir Sicherung der rechte Flanke und des jener Heeresgruppe ſowi zum Schutze Galizie und der Buko⸗ wina vier Armeen zurlck: im oberen Bug⸗ gebiet die Armeen Puhallo und Boehm⸗ Ermolli; im Anſchluß daran, an der oberen und mittleren Zlota⸗Lipa, die Armee Graf Bothmer; an der unteren Zlota⸗Lipa und dem Dnujeſtr bis zur 1 Boſſarabiens die Armee Pflanzer⸗ in.“) Bis zum 27. Auguſt hat fkeber die Oberleitung der Operationen auf ſild ichen Kriegsſchauplatz war in der O Oef fſentl lichkeit nichts ſeit dieſem Tage gedenkt die deutſche obe itung in ihren 2 ren 7 richten Operationen unter der iſchenüber ſchrift Heeresgruppe 5 energl A des Gene 0 Rückons 50 ereeeeergghef rehemerbgkere, eeeeeeeee auf der ganzen Südoſtfront im allgemeinen Ruhe geherrſcht. An dieſem Tage gingen je⸗ doch die Verbündeten ſowohl in Wolhynien als auch an der Zlota⸗Lipa zur Offenſive über. Unter ſchweren Kämpfen gelang es der Armee Graf Bothmer, zur Rechten unterſtützt durch die Armee Pflanzer⸗Baltin, den vor ihnen befind⸗ lichen Feind über die Strypa zu werfen und auf dem rechten Ufer des Sereth feſten Fuß zu faſſen. Am 9. September ſchritten jedoch die Ruſſen auf dieſem Teiſe der Front mit ſehr überlegenen Kräften zur Gegenoffenſive, ſo daß die Armee Graf Bothmer zum Zurück⸗ weichen hinter die Strypa genötigt war. Im Angriff gegen die dortige Stellung brach in⸗ des die ruſſiſche Offenſive zuſammen. Die Ruſſen wichen an und hinter den Sereth zu⸗ rück, wo beide Parteien noch heute einander gegenüber ſtehen.— Die am 27. Auguſt gleich⸗ falls zur Offenſive übergegangene Armee Pu⸗ hallo drang in Wolhynien rüſtig vorwärts. Die Armee Boehm⸗Ermolli ſchloß ſich zur Rech⸗ ten, am 1. September die Reichsgrenze öſtlich Brody überſchreitend, jener Bewegung an. Bis zum 20. September gelang es ihnen, in Wolhynien bis nahe an die Feſtung Rowno, weiter ſüdlich bis über die Ikwa vorzudringen, auch die Feſtungen Luck und Dubno zu er⸗ obern. Am 22. desſelben Monats ſchritten auch hier die Ruſſen mit überlegenen Kräften zur Gegenoffenſive, die anfänglich ein teil⸗ weiſes Zurückweichen unſerer Verbündeten zur Folge hatte, aber ſchon nach drei Tagen mit einer vollen Niederlage der Ruſſen endete. Da⸗ nach iſt in Wolhynien der vorübergehend auf⸗ gegebene Boden wiedergewonnen worden. Die Offenſive im Südoſten hat daher das Ergebnis gehabt, daß ſich von Galizien nur noch der ſchmale Streifen öſtlich des Sereth in den Händen der Ruſſen befindet, ein beträcht⸗ licher Teil des wolhyniſchen Feſtungsdreiecks ihnen dagegen entriſſen iſt.— Eine zuſammenhängende Betrachtung über das Geſamtergebnis der bisherigen Krieg⸗ führung gegen Rußland behalte ich mir vor. v. Blume, General d. Inf. z. D. Aus der baheriſchen Nammer. München, 7. Okt. 55 TB. Nichtamtlich.) In der heutigen Sitzun g des Fingnzausſchuf⸗ ſes der Kammer der Abgeord neten wurde bei der 5 des Staatsminiſte⸗ riums und des Außern neuerdings der Streik⸗Rev der Verkehrs verwaltung behandelt. Zwei Redner er⸗ klärten, ein Streikrecht der Beamten und Ar⸗ beiter der Verkehrsanſtalten ſei unbedingt un⸗ zuläſſig und vollſtändig ausgeſchloſſen. Sie betonten, es handele ſich um das Allgemei: n⸗ wohl, und es würde größte Unglück für den Staat daraus hervorgehen. Der Miniſter des ßern, Graf Herk⸗ ling, betonte, daß alle einig ſeten darin, daß der Roevers beſeitigt werden könne, wenn ſich eine andere Sicherung ermöglichen laſſe. Er wolle alles daran ſötzen, daß die von thur geſtern angekündigten Veſpre chun igen unter den beteiligten deutſchen Eiſnbahnver⸗ waltungen ein poſitives Ergebnis haben, Durch die freundſchaftliche en bundesſtaatlichen Beziehungen ſei ein iſoliertes Vorgeher ausgeſchloſſen geweſen. Hinſichtlich der Aufhebung des Jeſuitengeſetzes und bezüglich der 1ö mif chen Frag e lauteten die Erklärun⸗ gen in gleichfreundlichem Sinne, wie in der letzten Sitzung. Ein Redner wies beſonders die nationale Geſinnung der deutſchen iten hin und formulierte die römiſche als die Notwendigkeit, die territoriale Berckung. d E1 8 500 Jeſ 111 Frage Unabhängigkeit und die volle Souveränität des Papſtes zu ſichern, ohne daß dabei an einen mittelal 1 Kirchenſtaat ebacht zu werden brauch Der Aus milit ärkſe Sicherung chen Reich 5 beim Friedensſchluß, ſowie die Sicherung ſeiner wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Entwicklung, insbeſondere wurde her⸗ vorgehoben, der Moment müſſe benützt wer⸗ den, um Deutſchland gegen jede Gefahr zu ſichern. Ferner wurden behandelt die künf⸗ tige politiſche und wirtſchaftliche Annäherung an die verbündeten Staaten, der Erfolg der deutſchen Schutz⸗ gollpolitik, die Grundſätze für den Abſchluß von Handelsverträgen und die künftige Verkehrsbedeutung der Donau, ſowie die Bedeutung des weiteren Ausbaues der Donau⸗-Rheinve rbindung für das bayeriſche Wirtſchaftsleben. Zur Entla ſtung der deutſchen Diplomatie wies der Miniſter des Außern darauf hin, wie ſich die Ententediplomaten über die Haltung Deutſchlands im gegen⸗ wärtigen Weltkriege und über die Leiſtungs⸗ fähigkeit Deutſchlands getäuſcht hätten. Im weiloren Verlauf der Sitzung hob ein Redner hervor, daß die Eiſen bahn⸗ gemeinſchaft mit Preußen für die bayeriſchen Finanzen ſehr günſtig ſein würde, wie überhaupt der jetzige Augenblick fordere, trotz allen Feſthaltens an dem förderaliſtiſchen Gedanken manche Reſervatrechte im Inteveſſe der Einigkeit eingu ſch 1 U n ke en betzw. Deutſch und S doch ſeindlich. Wenn eine Schweizer Zeitung in Genf oder Lauſanne und in franzöſiſcher Sprache er⸗ ſcheint, dann wundern wir uns nicht, wenn. ſie in das Horn unſerer Feinde bläſt, Eine ſolche Zeitung werden wir gelegentlich auch leſen, wenn wir zu wiſſen wünſchen, was man in jenen Landen über uns und unſere Feinde denkt. Welchen Zweck aber hat es, daß wir die„Neue Zürcher Zeitung“ de die in unſerer guten deutſchen Sprache die Sache unſerer Feinde führt? Wir ſollten dieſen Wolf im Schafspelz. eadlich einmal er⸗ dennen und aus dem Hauſe jagen! Sei Jahren, lange vor dem Weltkriege, hat die⸗ ſes Blatt den engliſchen Intereſſen gedient, hat füv England und gegen Deutſch'⸗ land gearbeitet, Mit dem Kriegsaus⸗ bruch trat ſeine deukſchfeindliche Haltung ſo dreiſt 1397 daß es den neutkalen deutſch⸗ ſchweizerfſchen Leſern zu arg wurde und ſie das Blatt zwangen, einzulenken. Neuerdings ſtreckt die Katze wieder die engliſchen Krallen hervor. In Nr. 1156 weiſt die Zeitung darauf hin, daß England der einzige Be⸗ ſchützer der Schweiz ſei, und daß dies um ſo bedeutungsvoller ſei, als England ſich nunmehr auch mit dem ebenfalls befreundeten Italien verbündet habe.„Eher als die Ge⸗ meinplätze über England und die Engländer zu wiederholen, wie das öfter geſchieht, ſollten wir bverſuchen, dieſe große und edle Nation, der die Menſchheit ſo viele Fortſchritte und Freiheit verdankt, beſſer kennen zu lernen und zut verſtehen.“ Wenn die Deutſchſchweizer— ſo bemerken hierzu die Mitteilungen des Ver⸗ eins für das Deutſchtum im Aus⸗ lande eine Zeitung leſen wollen, ihnen planmäßig Sympathie für England und Abneigung gegen Deutſchland einzuflößen ſucht, ſo iſt das ihre Sache und geht uns nichts an. Wenn aber dieſe deutſchfeindliche Zeitung in Tauſenden von Exemplaren täglich in weiter u. a. die des deut⸗ eſprach FFFFEFFCFCCbC((Cͤé6é6WTVTbTPTbTCT(Tõu:: Zum Jahrestag der Eroberung von Antwerpen 1914/9. Oktober 1915. 5 Militärmufi Gefr. Fiſcher⸗Wolter⸗ ker dingen. Stolz flattert die deutſche Flagge als ein deutlich wahrnehmbares Zeichen deutſcher Taßpferkeit und ſieghafter Ausdauer auf der höchſten Spitze der herrlich Kathedrale, deren hoher Turm nicht nur Antwerpen, ſon⸗ dern ganz Flandern beherrſcht. Sie hat der Stadt nach ſchweren Tagen und bangen Nächten endlich eine ruhigere Zeit gebracht. Der Krieg hatte ſich ſo entwickelt, daß die deutſche Heeresleitung vor die Aufgabe ge⸗ ſtellt war, Antwerpen zu belagern. Durch die in der Feſtung konzentrie kte be ziſche Armee war der rechte Flügel im 5 deutſchen Kräfte immer gefährdet und die Operationen gehindert. Aus dieſem Grunde ind weil Antwerpen ſpäterhin ein wichttger Stützpunkt werden ſollte, wurde die ſchwere Aufgabe in Angriff genommen. Mit ſeinem halben Hundert, zum Teil ganz odernen Forts, deren äußerer etwa lonteter weit vorgeſchoben iſt, war die Jeſtung eine der ſtärkſten der Welt. Das eiden den beiden Fortslinien konnte e eeen auf große Rilcken 9 Nach Nech 5 5 wWe ge 1115 e Nethe, einem Nebenfluß 615 ſtarker, natürlicher Abſchluß r iſt 1 50 Heter e und mit 2 — 8 985 ben eine e 81 Von ſüdweſtlich vor monds nach 1 Fort 5 Fuß 8 dem 9385 man die Schlachtfelder um Antwerpen durchwandert, ſieht man deut⸗ lich, mit welcher Zähigkeit und Bitterkeit hier gekämpft wurde, Manche Dörfer ſind faſt ganz zerſtört; Häuſerreihen mußten nieder⸗ gelegt und gänze Alleen gefällt werden, um fpeles zußfeld zu rhaltan Am 29. September 1914 H Draht aus dem großen Hauptquartler: Geſtern hat die Belagerungsarkillerie gegen einen Teil der Forts von Antwerpen das Feuer r⸗ eröffnet. Wer ſich der Be eſchene ag der von Lüttich und Namur erinnerte, wußte, was dieſe Schon am 15 Oktober f lich Das F. Wayre⸗Notre⸗ Dame mit wure erſtürmt. Welch ungeheure Wirkung di Geſchoſſe unſerer grof en Brummer hakten, kann man daraus erkennen, daß auf einem Soldatenfriedhof bei einem Fort nicht weniger Forts als 320 belgiſche Streiter begraben liegen, die beim Sturm auf dieſes Fort gefallen ſind; während es der deutſchen Kameraden nur b wenige ſind, die hier ruholt.— Es iſt Übrigens — das muß ich lobend erwähnen— zwiſchei den Gräbern der Deutſchen und derjenigen der Belgter kein Unterſchted feſtzuſtellen; alle ſind geſchmückt mit duftenden Blumen, der ganze Fröedhof iſt ein einziges Blumenbret. Gerne benützten die belgiſchen Offtziere Kirchtürme und Windmühlen als Beobach⸗ tungspoſten zur Feuerleitung. Ein ſolcher wurde auch auf der Wallfahrtskirche des Kloſters Wabre⸗Nötre⸗Dame(bet Mecheln) feſtgeſtellt. Der del Utſchen Führung wäre es ein leichtes geweſen, dieſen Punkt zu zer⸗ ſtören, dennoch unterließ ſie es. Sobal aber die Deutſchen im Beſitze derſelben waren, feuerbte die belgiſche Artillerie ſtundenlang gegen die Kirche, die nun vollſtändig zerſtört iſt, wovon ſich jeder überzeugen kann, Dabei hat dieſe Rückſichtsloſigkeit den Fall von Ant⸗ werpen keine Sekunde aufgehalten! Am mörderiſchſten tobte der Kampf 8 hier hielte! K 7 L Ufer beſetzt. 1 11501 Ain ürlich geſpr 1— ie Spuren rochts und links kahle Mauern, deren holländiſche Pfannen⸗ ürdenn der Schla ch Oktober wurde die Beſchſeßung der digt. Da der Kommandant er⸗ klärte, die Verantwortung übernehmen zu 7 zum 8. wollen, begann in der Nacht vom 7. Beſchießung der Au 7. Sklodt ang Oktober punkt 12 Uhr die at und zugleich der Angriff gegen die in⸗ Forkslinie. Endlich war der ernſte Wider⸗ der Beſatzung gebrochen und am 9. Ok⸗ nachmittags wurde Antwerpen beſetzt. Stadt hat durch das Bombardement wenig 9 kein einziges Kunſtwerk wurde zer⸗ ſtört, wovon ich mich ſelbſt überzeugt habe; die umfangreichen Hafenanlagen ſind pvöllig Unbeſchädigt. Eine Stunde unterhalb des Hafens iſt ein ſtummer Zeuge einer engliſchen „Heldenkat“ de iſſenen Engländer; der von dieſen verſel Lloh oddampfer„Gnei⸗ ſenau“ legk frie dlich mitte n in dem breiten Strom der S 9 U0 tue Brlider ohne Bei Ebbe n del en 1 Nulf deg Schiffes e zur Hälfte aus dem Waſſer heraus⸗ eelb ſieht 5 bbrt bah ragen. 5 ahme der„Unboz zwinglichen, der 1 niche nur Fent 510 n geſ ſtun 0 El ſonder f 2 8 50 ihrer ſchwere n 1, Axlillerte Bo werk Belgiens zu halten, geht klar herv dächer vollſtändig durchlöchert ſind. welche Bedeutung unſere „Vettern“ über dem E * Oetre. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche bendblath Freitag, den 8. Oktober 1915. Deutſchland und Oeſterreich vertrieben wird,* Apollotheater. Die Direktion des Apollo⸗ em vorliegenden Falle] Beratung des KriegsAusſchuſſes und des ſo iſt es unſere Pflicht, darauf hinzuweiſen, t s hat für Sams Uhr etwa 1000 n 88 00 Waik eine Kabiineits ſtatt⸗ daß es in Zürich, Baſel und Bern andere gute Zeitungen gibt, die in deutfe Sprache erſcheinen, uns über alle p Vorgänge und Stimmungen in de e Utſc Schweiz unterrichten und dabei wi neu⸗ tral ſind. Die„Neue Zürcher Zeitung“ iſtſr ein klug geleitetes Blatt und rechnet mit ihrel engliſchen Freunden auf die Gutmüti Deutſchen Michel. Es wird nun daß wir das deutſch ſchr geſinnte Blatt mit Ver Wir geben dieſe Mal wieder, als das genannte Mannheim, wie der Augenf großes Heer von Käufern beſi Mahnungen des Verei im Ausland hoffentlich werden. Hir Las Vaterland g 5 Badener. Fähnrich Hermann Freiherv Hofer von Oybenſtein im Regt. 109, Landſturmmann Wilhelm Hyll und Musketier Kaufmann Wil⸗ 1 5 Zoller von Karlsruhe, Erſatzreſerviſt echner Gabriel Schäfer von Neuthard, Kriegsfreiwilliger Guſtav Vogel von Pforz⸗ heim⸗Brötzingen, Grenadier Gottfried Trausz von Wildbad⸗Iſpringen Dragoner Kaver Lan⸗ genecker von Urloffen, Musketier Hermann Fiſcher von Kappelrodeck, Kanonier Gefreiter Barthol. Riffel von Karlsdorf bei Bruchſal, Major Florian, Ritter des Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe, vom 1. Bataillon des Reſ.⸗Inf.⸗ egts. 250, Gefreiter Schulkandidat Franz Hu⸗ her von Offenburg, Kriegsfreiwilliger Her⸗ mann Schmiederer von Ottenheim, Leut⸗ nant d. R. Ingenieur Karl Auguſt Wimmel, Ritter des Giſernen Kreuzes, von Freiburg, Grengdier Emil Dreher von Tumringen und Erſatzreſerviſt Ernſt Weiß von Egringen. Sladt und Land. * Mannheim, 8. Oktober 1915. *„Modeſchau“. Die Vorſchau der in der Modeſchau am Samstag vorgeführten Mo⸗ delle hat geſtern begonnen. Die mit dieſer Aufgabe betraute Hommifſſion hat ein gewaltiges Stück Arbeit zu leiſten, da über 100 Modelle nach weck, Material einzuordnen find. Die Vor⸗ ſchau hat bereits gezeigt, daß die in Mannheim geleiſtete Arbeit neue reigvolle Formen geſchaffen hat, die ſicherlich auch außerhalb un⸗ ſerer Stadt anregend auf die Gegen⸗ wartsmodearbeit einwirken werden. Die an der Mobdeſchau beteiligten Firmen haben durch ihre große Hilfsbereitſchaſt, durch peku⸗ niäre Opfer, die jeder einzelne gobhracht hat, ge⸗ holfen, eine ideale, nationale Miſſion zu fördern, deren volle Entwicklung ſelbſtredend erſt den Friedenszeiten vorbehalten bleibt. Wie ſehr führende Kreiſe jedoch die Notwendigkeit der rechtzeitigen Vorarbeit anerken⸗ nen, geht daraus hervor, daß bekanntlich im Ab⸗ geordnetenhauſe zu Berlin unter dem Protekto⸗ rat der Kronprinzeſſin eine Modeſchau ſtattge⸗ funden hat, ebenſo in Mainz, zu welcher der Be⸗ ſuch des Großherzogs und der Großherzogin von angemeldet war. In der Tagung des Zundes deutſcher Frauenvereine, Leipzig, wurde ertra eine Kommiſſion eingeſetzt, mit dem Auf⸗ trag, die Teilnahme der Frauen an der Modebewegung anzuſtreben. Auch in die⸗ ſer Leipziger Tagung wurde die Modevor⸗ arbeit in Mannheim als muſter⸗ gültig erwähnt. 2 en Kanal drüben der Feſtung mit ihrem beſten Seehafen an der belgiſch⸗franzöftſchen Nord⸗ küſte beimaßen. Mit dem Gefühl ſtolzer Anerkennung und ſtiller Bewunderung gedenken wir heute dank⸗ bar der Helden von Antwerpen und ihres ge⸗ nialen Führers, des Feldherrntalents von Be⸗ ſeler, der mit wuchtigen Schlägen in der kur⸗ zen Zeit von 12 Tagem die ſtolze Feſte zu Fall gebracht hat. Möge die deutſche Fahne auf dem gotfiſchen Dome, von deſſen Turm Kaiſer Karl V. ſagte, er verdiene wegen ſeines zierlichen Aufbaues in ein Schmuckkäſtchen geſtellt zu werden, noch lange wehen zum Segen vieler Menſchen, da⸗ mit das prophetiſche Wort Moritz Arndt's ſich erfüllen möget 5 „Und es mag am deutſchen Wefen Einmal noch die Welt genefen!“ ANus dem Mannheimer Kunſtleben. Klavier⸗Abend Wilhelm Backhaus. 5 Wie bereits ſchon mitgeteilt, wird Wilhelmt ackhaus am Donnerstag, 14. Oktober, im wieder einen Klavierabend geben. Das Programm wird an größeren Werken die Brahms'ſchen Paganini⸗Variationen, ein Werk, , Jülle und Mannigfaltigkeit der muſtkaliſchen Ideen nur mit den Beethoven' ſchen Diabelli⸗Variationen vergli en werden kann 19 dabei an techniſcher Schwierigkeit einen ipfelpunkt moderner Virtuoſttät darſtellt, ſo⸗ wie die leidenſchaftlich düſtere B⸗moll⸗Sonate von Chopin mit dem Travermarſch enthalten, ſerner an lleineren Stücken Beethovens liebliches Gedur⸗Rondo, einige Phantaſieſtücke don Schu⸗ mann, die ne dae ae des Per⸗ e e zu einem Unter⸗ gel Zur Ab⸗ lang ramm. artige K dürfte den V 1 Seppl Maue 5 N. dem d Di + %. jramms iſt ebenfall 8⸗Nr. zu erſel zu empfehlen. der Filmbranche br roßen Koſten und Mühen ante Kollektion Original⸗ Franzöſiſcher ilms, die in der franzöſi⸗ ſchen Front enommen ſind und die von keinem anderen hieſigen Thegter gezeigt werden können. Simmen aus dem Publikum. Ankuuft von Kriegsverwundeten. Das in dem geſtrigen Abendblatt enthaltene Eingeſandt, worin ein„Menſchenfreund“ über das Verhalten des Publikums bei Ankunft von Kriegsverwundeten Klage führt, dürfte nicht die volle Zuſtimmung aller Leſer finden. Es iſt ſicher nicht bloße Neugierde, wenn das Publikum die ankommenden Verwundeten am hieſigen Bahnhof erwartet. Ich halte es deshalb für geſchmacklos, von„geheimnisvoll ſchwatzen⸗ den und kombinierenden Weibern beiderlei Ge⸗ ſchlechts“ zu reden, wie es der Einſender in ſo ſchöner Wetiſe getan hat. Jeder Menſch, es müßte denn kein Deutſcher ſein, hat Mitleid mit den Opfern, welche dieſer blutige Krieg fordert. Wenn es auch gefühlloſe Menſchen geben mag, ſo verdient es das Mannheimer Publikum nicht, als„pietätlos“ hingeſtellt zu werden, das angeb⸗ lich nur von„trivialer Neugierde“(deutſch!!) getrieben ſei. Wenn man den Bahnhofplatz bei Ankunft von Verwundeten noch weiter abſperren will, ſo mag man es tun, nur vergeſſe man nicht, daß die deutſchen Soldaten ſich ob ihrer im Kampf fürs Vaterland erhaltenen Wunden nicht zu verkrie⸗ chen brauchen. Jedenfalls wird es unſeren Sol⸗ daten lieber ſein, wenn ſie bei ihrer Ankunft in umſerer Stadt auch begrüßt werden, wenn's auch nicht immer in entſprechenden Jormen geſchieht. Laßt alſo das Publikum unſere Verwundeten ſehen, damit ſich auch Jeder von der Furchtbar⸗ keit des Krieges und von den Leiden, wel unſere Krieger zu erdulden haben, einen Begwlff machen kann. ** Schulfragen. Dem Eingeſandt in Nr. 485 möchten wir uns anſchließen, denn es erg ht den Gartenſtadtſchü⸗ lern ähnlich wie den Lindenhofſchülern. Auch ſie müſſen amal im Tag den Schulweg bis Luzenberg von je 1 Stunde machen. Dazu iſt des Nachmittags bei den niederen Klaſſen nur 1 Stunde Unterricht. Daß den Kleinen die Luſt zum Unterricht bei ſo einem weiten Weg bei jedem Wetter vergeht, iſt begreiflich. Wäre der Winter nicht vor der Tür, ſo würde man ſich leichter an dieſe Notwendigkeit gewöhnen. Auch könnte man viel teures Schuhwerk ſparen, wenn es der verehrl. Schulverwaltung möglich wäre, hier baldigſt Abhilfe zu ſchaffen. Der Dank vie⸗ ler Mütter wäre den Schulverwaltung ſicher. Mehvere Gartenſtadtbewohner. —— — 2 Gerichtszeitung. Mannheim, 7. Okt.(Straftammer.) Vorſitzender: Landger.⸗Dir. Dr. Benckiſer. Eine Anklage wegen fahrläſſigen Falſcheids be⸗ ſchäftigte heute in nahezu vierſtündiger Sitzung die Strafkammer. Angeklagt war der 47 Jahre alte Architekt Valentin., der auf dem Büro ſei⸗ nes Bruders tätig iſt. Im Jahre 1911 war der Angeklagte von einem gewiſſen Theodor Leitz be⸗ auftragt worden, eine Skizze über die Bebauung eines Bauplatzes anzufertigen, den Leitz anzukau⸗ fen im Sinne hatte. B. fertigte aber ſtatt einer Skigze einen Entwurf und gab dieſen dem Maurer⸗ meiſter Franz zur Aufſtellung eines Koſtenvoran⸗ ſchlags. Drei Jahre ſpäter bekam Leitz die Rech⸗ nung für die Arbeit. Sie lautete auf etwas über 600 Mark, wurde aber ſpäter auf 300 Mark er⸗ mäßigt. B. will ſo lange gewartet haben, weil er immer noch gehofft habe, daß Leitz bauen werde, was nicht erfolgte. Leitz war ſehr überraſcht über die Torderung. Er hatte geglaubt, daß B. nur eine flüchtige Skigzze liefern werde und die Arbeit ihm umſoweniger Mühe machen werde, als er einen Plan des Grundſtücks bekommen hatte, der bom ſtädtiſchen Tiefbauamt ſtammte. Es kam zum Prozeß und im Termin am 1. April vor. Is. er⸗ klärte der heutige Angeklagte unter Eid, er habe die Pläne auf ausdrücklichen Wunſch des Leitz ſo angefertigt, wie ſie waren, von einer Unentgelt⸗ lichkeit könne nicht die Rede ſein. Er habe die Pläne ſelbſt in ein Kuvert getan und ſie der Frau des Leitz übergeben. Dieſe Angaben ſtanden mit der Darſtellung der übrigen Bekeiligten im Wider⸗ ſpruch und harmonierten nur mit den Augaben des bei B. beſchäftigt geweſenen Bautechnikers W. der nachträglich aber zugab, durch B. in einen Irr⸗ tum verſetzt worden zu ſein. Leitz erſtattete dann gegen B. Anzeige wegen Falſcheids, doch lehnte die Staatsanwaltſchaft zunächſt ein Einſchreiten gegen B. ab. Erſt auf eine Beſchwerde beim Ober⸗ ſtaatsanwalt hin wurde das Verfahren eingeleitet. In der heutigen Verhandlung wurde als Sachver⸗ Stuum mabile von Weber, ſowie Etüden von und Lifzt. en an der Konzertkaſſe ſtändiger Baumeiſter Auguſt Schuſter gehört, 3 Kameraden a Bei ſolchen Ge⸗ zunn Streit, weil Staatsanwalt be⸗ Angeklagten, der kigen Widerſpruch ſeiner eranlaßt ſehen müſſen, 55 5 en dürfen. ſehr häufig Der des Jel ſſe die er in Bauſachen zu füh um Architektenhonorare für erſte kizzen. Man wolle nicht begrei heinend ſo mühelos h vorfene ſo großes Stück Geld koſten ſolle. im Anwaltsberufe. Jemand t und frage wegen einer Sache te von 100 000 Mark, ob es zeſſieren. Gebe man dann ift, daß es nichts mit der ihm die Forderung auf ein Mark, ſo gerate der Frage⸗ Häuschen. Das Publikum bedenke aber nicht, daß dieſe ſcheinbar müheloſe Tätigkeit erſt nach langjährigen ernſten Studien ausgeübt werden könne. Die Gebührenordnung ſei eben zum Ausgleich geſchaffen, da die Berufspraxis es mit ſich bringe, daß andere Arbeiten verhältnis⸗ mäßig geringe Erträge brächten. Im Uebrigen liefen die Ausführungen des Verteidigers auf den Antrag hinaus, den Angeklagten freizuſprechen. Gericht ging mit einem Freiſpruch vor. Ob⸗ jektib ſei unrichtig, was der Angeklagte beſchwor habe, allein es liege weder Vorſatz noch Fahrläſſig⸗ keit vor. Das Gericht zog in Berückſichtigung, daß es ſich um eine Sache handelte, die drei Jahre vor⸗ her paſſiert war, daß der Angeklagte ein vielbs⸗ ſchäftigter Architekt iſt und biele derartige Sachen behandelt. eegte Meldungen Die Entſcheidungskämpfe auf dem Balkan. Eine wichtige Aeußerung des rumäniſchen Regierungsorgans. Bukaveſt, 8. Okt.(WTgB. Nichtamtlich.) Verſpätet eingetroffen: Jie Independance Rou⸗ maine meldet: Das ruſſiſche Ultimatum und das Verlangen der Entente, in Saloniki Truppen zu landen, ſind Anzeichen, daß wir uns dem Mittelpunkte des europäiſchen Krie⸗ ges nähern und daß vielleicht die Schlachtfront ſich auf der Balkan⸗Halbinſel entwickeln wird. Gegen die ruſſiſche Forderung in Sofia, inner⸗ halb 24 Stunden alle Beziehungen zu den Mit⸗ telmächten abzubrechen, gibt es kein Schwanken. Wenn ſich Bulgarien nicht unterwirft, werden ruſſiſche Kanonen bald in Warna bonnern. Aus der Antwort Veniſelos iſt zu entnehmen, daß Griechenland die Neutralität aufrecht er⸗ halten will. Es erhobe Einſpruch gegen die Land ung, ſagt aber nicht ausdrücklich, daß es ſich hier widerſetzen werde. Wenn alſo Griechen⸗ land nicht ſelbſt Serbien zu Hilfe komme, wird es unter den Stärkeren leiden. Das Eingreifen der Alliierten vollzieht ſich, bevor von der bul⸗ gariſchen oder deutſchen und öſterreichiſch unga⸗ riſchen Seite ein Angriff gegen Serbien eröff⸗ net worden iſt. Es hat Ausſichten, zur letzten Zeit zu kommen, um dem Plane des Feindes entgegenzutreten. Jedenfalls wird der Kampf an den Dardanellen in die zweite Linie rücken. Die große Unternehmung, wie ſie der Vierver⸗ band vorſieht, erfordert viel Zeit. Es werde einige Wochen vergehen, bevor die Truppen des Verbandes, ſei es gegen Bulgarien, ſei es gegen die Mittelmächte, zur Stelle ſind. Honorar von ſteller aus den L„ Wir ſtehen jetzt vor dem dramatiſch⸗ ſten Punkte des Zuſammenſtoßes. Der mazedoniſche Boden wird vielleicht in kurzer Zeit der Schauplatz einer Völ⸗ kerſchlacht werden, deren Folgen entſchei⸗ dender ſein werden, als diejenigen der Völker⸗ ſchlacht bei Leipzig. Die Rückwirkung der Valkan⸗ ereigniſſe auf London. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büry.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Die neueſten Ereigniſſe auf dem Balkan haben in den regie⸗ renden Kreiſen Englands offenſichtlich nicht geringe Unruhe hervorgerufen. Der König, ſagt „Daily Mail“, der mit größtem Intereſſe die Entwicklung der internationalen Lage verfolgte, empfing geſtern Nachmittag Sir Edward Grey in längerer Audienz. Später beſuchte Lord Stamfordham, der Privatſekretär des Königs, Sir Edward Grey. Lord Kitchener und der Handelsminiſter Runeciman hatten gleichfalls Audienzen beim König. Zahlreiche diploma⸗ tiſche Beſucher ſtellten ſich im Laufe des Mitt⸗ woch im Auswärtigen Amt ein, die von dem Unterſtaatsſekretär, Sir A. Nicolſon, dem eigentlichen Leiter der engliſchen auswärtigen Politik, empfangen wurden. Der ruſſiſche, der franzöſiſche und der italieniſche Botſchafter traſen zuſammen im Auswärtigen Amt ein und hielten unter ſich eine längere Konſerenz ab. Die Geſandten Griechenlands, Serbiens und Hollands beſuchten ebenfalls das Miniſterium. der an Hand der beſtehenden Geßührenordnung rk, ein Entwurf mit 600 Mark Heldentat eines deutſchen Waſſerflugzeuges. JBerlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Von einer kühnen Tat eines deutſchen Waſſer⸗ flugzeuges wird uns vom öſtlichen Kriegsſchau⸗ platz berichtet: Am 13. September ſichtete auf der Rückkehr von einem Aufklärungsflug im Rigaiſchen Meerbuſen ein Waſſerflugzeug etwa 20 See⸗ meilen nordweſtlich von Dünamünde aus 1500 Meter Höhe einen Zweimaſtſchoner, der von einem kleinen Schlepper gezogen wurde. Der Führer des Flugzeuges ging ſofort im Gleitflug auf 100 Meter nieder und ließ von ſeinem Be⸗ gleiter durch Schüſſe die Mannſchaft des Scho⸗ ners ſoweit einſchüchtern, daß alle auf Deck er⸗ ſchienen und die Hände hoch hoben. Das Schiff war der ruſſiſche Schoner„Ida“. Die Mann⸗ ſchaft wurde nun in Bpoten ausgeſetzt und der Schoner wurde von uns in den Grund gebohrt. Er hatte eine für Riga beſtimmte Kohlenladung an Bord. Dann ging das deutſche Waſſerflug⸗ zeug, da die See bewegt wurde, wieder hoch. Unſeres Wiſſens iſt es das erſte Mal, daß ein Waſſerflugzeug in dieſer Form am Handelskrieg teilgenommen hat. Der italieniſche Bericht. Rom, 8. Okt. ch. licher Kriegsbericht. Auf der Hochfläche nord⸗ weſtlich Arſiero führte die Tätigkeit unſerer Truppen am 3. und 5. Oktober und in der Nacht zum 6. Oktober zu ziemlich lebhaften Zuſam⸗ menſtößen. Auf der Frontlinie am Monte Maroviag über die Mündung des Orſavatales bis zum Frudatale ſüdlich vom Durerberge, unterſtützt durch Artilleriefener, haben die Unſrigen überall die Oberhand. Im Fellatale verſuchten feindliche Abteilungen, in mehreren Gruppen verteilt, in die bewaldeten Abhänge und Höhen ſüdlich vom Fluſſe zu ſchleichen. Sie wurden unter Verluſten zurückgeſchlagen, und ließen einige Offiziere und 10 Soldaten in unſeren Händen. Auf dem Karſt beläſtigte der Feind am Mor⸗ gen des 6. Oktober unſere Stellungen auf dem linken Flügel unſerer Linie. Im Abſchnitte von Monte ſan Michele verſtärktes Feuer. Eine Ab⸗ teilung unſerer Infanterie brach in die feind⸗ lichen Schützengräben ein, die ſich gegen den Ab⸗ hang des Mynte ſan Michele nach Peteano er⸗ ſtreckten, griffen die kleineren Abteilungen des Feindes, die ſie beſetzt hielten, an, ſchlugen ſie in die Flucht und machten dabei 26 Gefangene. 852 22222 2 btstetstittterttezettterrrrszestertrt 722771˙2 N. B. 397. Den Hinterbliebenen eines gefalle⸗ nen Kriegsteilnehmers können auf deren Antrag Gnadengebührniſſe gewährt werden, wenn der Ver⸗ ſtorbene ſie ganz oder überwiegend unterſtützt hat und Bedürftigkeit vorliegt. Der Antrag iſt an die ſtellvertretende Korpsintendantur, zu deren Ge⸗ ſchäftsbereich der Truppenteil des Verſtorbenen ge⸗ hört, oder an das für den Wohnort zuſtändige Be⸗ zirkskommando zu richten. In dem Antrag ſind Dienſtgrad, Dienſtſtellung, Truppenteil des Ver⸗ ſtorbenen genau gu bezeichnen und der Nachweis des Todes desſelben zu erbringen. Die den Fa⸗ milien der in Dienſt getretenen Mann ſchaften durch Vermittlung der Gemeinde gew a⸗ milienunterſtützung wird weiterbezahlt, dis die Formation, der der Verſtorbene angehörte, auf⸗ gelöſt wird. Dieſe fällt aber weg, wenn den Eltern auf deren Antrag aufgrund des Militär⸗Hinter⸗ bliebenengeſetzes vom 17. Mai 1907 das ſogen. Kriegselterngeld gewährt wird. Vorausſetzungen hierfür ſind die gleichen, wie oben. Das Geſuch iſt bei der Ortsbehörde des Wohnfitzes der Eltern einzureichen, wo nähere Auskunft über die erfor⸗ derlichen Urkunden erteilt wird. Ob eine Rekla⸗ mation des Angeſtellten Erfolg hat, kann nicht ge⸗ ſagt werden. Das Geſuch müßte von der vorge⸗ ſetzten Dienſtbehörde eingereicht werden. K. J. Der Lehrvertrag wird im allgemeinen durch den Kriegszuſtand nicht berührt. Er kann nur durch gegenſeitige Vereindarung gelöſt wer⸗ den, wovon man aber nur im äußerſten Notfall Gebrauch machen ſoll. Der Lehrherr wird ſich in dieſem Falle zweckmäßig mit dem Vertreter des Lehrlings in Verbindung ſetzen und eine gütliche Einigung darüber anſtreben, ob und unter welchen Vorausſetzungen der Lehrvertrag aufrecht erhalten werden ſoll und in welcher Weiſe er ſpäter viel⸗ leicht fortgeſetzt werden kann. Jedenfalls bietet der Kriegszuſtand keinen geſetzlichen Grund zum Verlaſſen der Lehre, es müßte denn ſein, daß die Ausbildung des Lehrlings gefährdet erſcheint, weil der anleitungsberechtigte Meiſter oder Gehilfe ein⸗ gezogen iſt. In dieſem Falle kann der Lehrling den Vertrag aufheben. Von einem Schadenerſatz in ſolchen Fällen kann natürlich keine Rede ſein. Tritt der Lehrling in den Heeresdienſt, ſo gilt freilich der Lehrvertrag ohne weiteres als auf⸗ gelöſt. be, Wenden Ste ſich an eins der Fieen Ae0 lazarette. H. 1882. Ueber dieſe Frage dürfen wir keine Auskunft erteilen. Im übrigen wollen Sie ſich unter Vorlage Ihrer Militärpapiere an das Be⸗ zirkskommando wenden. W. K. Die Mutter erbt die Hälfte und die Ab⸗ kömmlinge des verſtorbenen Vaters die andere Hälfte. . B. Die Wachmannſchaft muß natürlich mit bezahlt werden. Sie wird gewöhnlich in den Be⸗ trag eingerechnet, der für die Gefangenen von demjenigen, für den ſie arbeiten, zu zahlen iſt⸗ Dieſe Bewachungskoſten auf die Gemeindeumlagen abzuwälzen, iſt aus loſſen. 8 „ 8 75— 222227 4257492 34„ Im Laufe des Tages fand noch eine längere Abonnent. Die Adreſſe des lautet: Exzellenz Zeppelin, Frſedrichsgaß (Bodenſee). Die Anxede lautet: Grhellen. (WTB. Nichtamtlich.) Amt⸗ —n —02 — 1—— — 6—0Neen.. ———————2 ——.— re. n lne A S 8. ———— S d —— Freitag, den 8. Oktober 1915. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Sefle. Ein deutsen österreiehisch- ungarischer Zollverband. Von Prof. Dr. Julius Wolf. Die in zweiter vermehrter und verbesserter Auflage erschienene Schrift“) des stellvertreten- den Vorsitzenden des Mitteleuropäischen Wirtschaftsvereins in Deutschland ist in mehr als einer Hinsicht bedeutungsvoll. Es mag vorausgeschickt wWerden, daß der Verfasser und der von ihm vertretene Verein schon seit Jahren für eine engere handelspolifische An- näherung zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn eingetreten sind. Auf Grund eines Reſe- Tats, das den Verfasser in der letzten Hauptver- sammlung des Mitteleuropäischen Wirtschaftsver- eins gehalten hat, faßte derselbe im Juni d. J. fol- gende Entschließung: „Der Mitteleuropäische Wärtschaftsverband in Deutschland hält es für geboten, die Schaf- fung eines weiten einheitſichen Wirtschafts- gebietes zu betreiben, sei es mit gemein- Samer Zollgrenze und einer den Be- dürfnissen beiden Volkswirtschaften ange⸗ paßten Zwischenzollinie, deren Abbau in dker Frist einiger Jahrzehnte zu erfolgen hätte, oder durch gegenseitige zollpolitische Vor- zugsbehandlung vor allem auch in Gestalt einer Vermehrung der zollfrei ein- geführten Waren mit dem Ausblick auf späte⸗ ren Ausbau dieser Freiliste.“ Diese Entschließung läßt die Frage offen, wel⸗ cher beider Wege: Zollunion oder Vorzugsbe- handlung für das kKünftige handelspolitische Ver- hältnis der beiden Peiche vorzuziehen sei. Die vorliegende Schrift triti nun mit großer Wärme für die Zollunion ein. Bei der Vorzugsbehandlung, die ja trotz Meistbegünstigungslclausel kein Nowum sei, Hänge alles von der praktischen Handhabung ab. Man könne schon darin eine Vorzugsbehandlung erblicken, daß man die bestehenden Zölle über⸗ haupt nicht ermäßigt, vielleicht sogar erhöht und nur von den nicht beyorzugten Staater noch höhlere Zölle nimmt. Auch sei es noch keines- wegs sicher, ob dritte Staaten diese Vorzugsbe- handlung ohne anderweitige Konzessionen hin- nehmen werden. Falls solche Schwierigkeiten ent- stehen, Würden sie für Deutschland bedeutend schwerer ins Gewicht fallen, als für Oesterreich- Ungarn. Von der deutschen Ausfuhr gehen knappe 11 Prozent nach Oesterreich-Ungarn, von der österreichisch-ungarischen Ausfuhr aber 40 Prozent nach Deutschland, so daß etwaige Gegenforderungen dritter Staaten in Deutschland, das 89 Prozent seiner Ausfuhren anderswohin gshen lasse, ein sehr viel größeres Betätigungs- ſelcd ſänden, als in Oesterreich-Ungarn. Auch der sogenannte Dreivorschlag, der eine Bindung der gegenwärtig im Verkehr Deutschlands und Oesterreich-Ungarns geltenden Tölle nach oben, eine Erweiterung der Zollfreien Waren und des Veredelungsverkehrs vorsah, scheint besonders in Oesterreich Begenken zu begegnen. Angesichts dieser Lage vertritt der Verlasser die Zollunion, wenn auch auf lange hinaus mit Zwischenzollinfie. Die vox popeli verlange heute eine ganz andefe Befestigung und Verankerung des Bundesverhältnisses als Vor- zugsbehandlung und Dreivorsthlag gewähren. Eine Zollunion könne nicht Gegenstand völker- rechtlicher Anfeindungen sein. Aus dem Titel der Meistbegünstigung könne nicht von anderen Staaten der Anspruch auf Abschluß von Zoll- unionen auch mit ihnen erhoben werden. Die Zollunion begründe, wWenn auch zunächst nur für einen kleinen Bereich, eine Verwaltungs- gemeinschaft, die zumal den Oesterreichern viel- dach Willkommen scheint, der aber auch die Un- garn kaum abhold sind. Volks wirtschaftlich kann und soll der Zoll- verein der Schaffung eines viel größeren unck einheitlicheren Marktes dienen, als es die bis- her getrennten Märkte Deutschlands und Oester- reich-Ungarns waren. 68 und 53 Milkonen, das bedeutet einen Markt von immerhin über 120 Millionen Meuschen, an Menschenzalil größer, als jener der Vexeinigten Staaten von Amerika. Der deutsche Markt kann vielleicht zwei- bis dreimal aufnahmelähiger als der österreichisch- luigarische gelten. Den Oesterreichern und Ungarn wird also dureh die Zollunion ein sehr viel grö- Berer Markt geöfinet als uns. Immerhin wollen auch unsere Aussichten beachtet sein! Bisher War unsere Auskuhr nach Oesterreich-Ungarm 11 Prozent unserer Gesamtausfuhren, davon mögen 7 bis 8 Prozeut auf Oesterreich, 3 bis 4 Prozent auf Ungarn entfallen sein. Das Maß, in dem dieser Absatz steigerungsfähig ist, läßt sich natürlich nicht abschätzen. Aber es läßt sich sagen, daß Bildungsgrad und Wohlhabenheit der Bevölkerung in Oesterreich-Ungarn noch einen gewaltigen Entwickelungsspielraum auch für den Konsum industrieller Waren lassen. Selbstverständlich kann die Zollunion nicht von heute auf morgen verwirklicht werden. Das öster- reichisch-ungarische Wirtschaftsgebiet muß von dem umseren fürs erste durch eine ZwWischen- 2 0lgrenze getrennt bleiben, an welcher Zoll erhoben werden mögen zunächst bis nahle an dle Hölle der jetzigen, wenn auch wohl nicht in gleicher Zalil, und mit der Absicht, diese Zölle erst allmählich im Laufe der Jahrzehnte abzu- tragen. Für diesen Abbau sollen womöglich zwei Generationen, 50 bis 60 Jahre ins Auge gefaßt werden, damit die Anpassung an die Verhäſtuisse in kaum merkbarem Uebergange sich volkzieht 135 155 gegenwärtige Generation nicht Schaden 1 Das ist ein Programm, an dem Produzenten, wie Nonsumenten ihre Freude haben können. Seine Vorteile sind: Massenerzeugung, schärfere Arbeitsteihing und mit alledem Herabsetzung et rrrn der Produktiouskosten. Die Zollunion ist be- rufen, Oesterreich-Ungarn unbeschadet der Inte- ressen der deeutschen Industrie ganz anders auf die Warenausfuhr einzustellen, als das bisher der Fall ist, es aus dem Lande des Menschenexports zu einem Land des Warenexports zu machen, seine passive Handelsbilanz zu bessern und Schließlich zu beheben und es in die Bahn einer Entwickelung zu ſühren, die alle latenten Mög⸗ lichkeiten auszulösen vermag. Ueber die Mocdłalitäten, unter denen die Einbe- zienung weiterer Staaten, zumal des Balkans, aber vielleicht auch des Wweiteren Orients, in den Zollverein erfolgen könnte, spricht sich der Ver- fasser nicht näher aus. Und doch ist es lörmlich mit der Hand zu greifſen, daß die Ereignisse der jüngsteti Zeit uns auch hier ein großes Stück vorwärts gebracht haben. Mit Hülje Bulgariens und der Türkei dürfte der wirtschaftliche Tunneldurchschlag Zwi- schen den Mittemächten und dem nahen Orient glücken. Auf seiner Grundlage kann das grogße, einheitliche, sich selbst genügendle Wirtscdaftsgebiet von der Nordsee zum Persischen Golf gewonnen werden, das allen Beteiligten bei völliger Wahrung ihrer staatlichen Selbständigkeit eine ungeahnte wirt⸗ schaftliche Entwickelung bringen muß. Fimanzen. Frankfurter Eſfektenbörse. R. Frankfurt a.., 8. Okt.(Pr.-Tel.) Die Stimmung war heute wesentlich lebhafter. Guten Eindruck hinterließ der gestrige Tagesbericht von dem Uebergang der deutschen und österreichischen Truppen über die Save- und Donaulinie. In ein- zelnen Spezialwerten entwickelte sich lebhaftes Ge- schäft. Stahlwerke Becker fest. Eine große Nurs- steigerung erkuhren Gold- und Silber⸗ scheideanstalt, Deutsche Erdöl und Deutsche Gußstahlkugel gefragter. Montanwerte waren im allgemeinen bellauptet. Leder- und Schuhaktien unverändert. Der Rentenmarkt war ruhig. Deutsche Anleihen wurden zu ziemlich unverän- derten Kursen umgesetzt. Später trat in einzelnen bevorzugten Papieren weitere Festigkeit ein. Waf⸗ fen- und Munitionsaktien standen im Vordergrund. Motoren Daimler fest. Pokorny und Wittekind an- sehnlich höher. Berliner Effektenbörse. WIB. Berlin, 8. Okt. Die Grundstimmung an der Börse war heute bei etwas lebhafteren Umsätzen in verschiedenen Spezialwerten fest und zuversichtlich. So setzten Lindenberg und Becker-Stahlwerke ihre Steigerung kräftig fort, denen sich Daimler, Deutsche Erdöl⸗ aktien und einige sächsische Werte anschlossen. Heimische Anleihen waren gut behauptet. Aus- ländische Wechselkurse und Geldsätze waren ziem- lich unverändert. Russische Banknoten waren gegen gestern etwas erholt New-Norker Uſtektenbörse. NEWVORK, 7. Okt,(Ddevlsenmarkt.) Tendenz für Geld Seld auf 24 Stunden(Durohsohnftterato). Geld letztes Darlehen Slohtweohsel Berlin Sſohtweohsel Faris 55 behaupt. 2455165 Weohsel auf London(60 Tage).66.60.67.—.— Woohsel auf London(Cable Transfers)....70.35.70.65.— Silder Bulllon 149% 498— HEWVORK, 7. Okt.(ZSonds- und Aktienmarkt.) 7. 5. Atoherop. Santa Fe Mles. Cans, Tex. o. 5 4% oonv. Bonds—— 104— do. do. pr. Balt. Ohlo 4% Bds.—— 88½ HMissourt Paolflo. Chos. Ohio 4% 88.—— 78½¼J Hat. Rallw. of Mex. Rorth. Fab. 3 Bds.—: 63— fHewNork Centr. o. North. Pab. Pr. Llen do. Ont& West o. 4 Bonds.—— 98¾ Norfolk& West. o. 1 5 9 0 57 Horthern Paolfio o. ranzo. pr. 8.—— 4 172 St. Louls S. F. 5 8d.— 48 Rea e 48% 184 §.Pa0. o 4 1958 f/s—— 82½ Oßſoage Rook is. Unlonf a0..4% Bus.—— 91%/8 land Paolf. Raſlw 555 2 unlon Siat. Rook island oom. bhetes Sate e 08. Unlted Statos Steel ocd e dode loe, Selefaeden, 28e dh South. Raiw. pref. 57¼ 57.— Atoh. Top. Sania Fs Unlon Paoiflo o.. 38% 329% oom. 103— 104½ Union Faolfio pref. 60¼ 60½ do. prokl.—— 89% Mabash pret.... 500 Balllimore and Gnſo 89.— 80½]Westflartand oom—— 23/, Canada Pablfio 61¾ 60½%½ Amerlo. Can oom.— 6½ Ches. 4 Ohlo o. 54%½ 33/ do. g0. prol.—— 104½ Chio.MII.St.Paule. 88— 687/ Amerig. Looom. o.——. 54½ benver& Rio Gr. 6— 6— Amer-Smelt.&Ref.o0. 87¼ 85ʃ Erle om. 33½ J½ d0. Sugar Ref. 0.— 103. Erle 18t prof... 22% b1%½ Anao. Copp. Aln. o. 75½ 71¼ kEtie 2nd pref.—— 4½[Bethlohem Steel. 449— 400— Areat Rorth. pref. 120%¼ 119½% Central Leather.—— 81½ Gr. Horth. Ore bert. 47— 45%8Consdldated das 123— 128½ liinols Sentr. oom. 106.— 105— Genoral kleotr. o. 177½¼ 178½ interdorgh. Hetrop. 21½ 21—— fHexio, Fefroleum—— 671½ 7„ br.—— 76— Hationel Lead 63% 65/ Kansas Oity and Undt.Stat. Steels o. 80— 78½ Southerrn.—— 23½ Untt.Stax. Steols pr. 143½ 113¾ d0. pref.—— 59½% Utah Copper oom. 70— 68 Lehlgh Valley com. 145— 145— Urgin, Car. Chem. o—— 4 Lontsy. u. Nashv. 121— 121— Searsftoeduok oom.—— 153 Aktien-Umsatz———(1500 000). Newfyorker Effektenbörse. WIB. Newyork, 7. Okt. An der heutigen Börse Waren durchweg alle Umsatzgebiete fest. Eisenbahnwerte zogen weiter an. Schlieglich waren Canadian-Pacific%4 8, Louisville und Naskville 12 waren in Kupferwerten im Zusammenhang mit den günstigen Berichten vom Metallmarkte zu melden. Anaconda-Copper gewannen späterhin.75 g, American-Smeltzing 2 8 höher. Von Industrie- Werten waren die Aktien einiger größerer Gesell- schaften wesentlich erholt. Die Sensation des heu tigen Börsenmarktes bedeutete aber die starke Kurssteigerung von Bethlehem-Steels, die trotz umfangreicher Gewinnrealisationen 40§ höher schlossen. Am Schluß des Marktes war die Ten- denz auf allen Umsatzgebieten ausgesprochen als fest zu bezeichnan. r Londoner Effektenbörse. London, 7. Oxt. 27/ Engl. Konsols. Pennsylvania 60.4% 592% 5% Argentlinler Southérn Paolfo../ 97½ 40% Sraslllaner. Unlon Paclflo.. 140— 138ʃ½ 4% Japan. v. 1899 Seis 63— 683.— 3% Portuglesen Anad. Cop.neue Akt. 18¾8 15½ 50% Russen v. 1908 Rlo Tinto. 54— 54.— 4½0% Russen.1909 Chartered. 9/5— 9/½½ Baliimore and Ohio De Beers deferred 10% 103¾1 Canadlan Paciffſo Lena Goldflelds../ 1½¼½ Erle oom. Randmines.8 4/16 Hational Rallway ot Prlvatdiskont.. 4½6—. Mexloo.%.½ Slidber 23%—. Eine neue Kanadische Kriegsanleihe. WITB. Toronto, 8. Okt.(Nichtamtl.) Meldung des Reuterbureaus. Finanzminister Witte kündigte eine neue kanadische Kriegsanleihe an, der Betrag wurde noch nicht bekannt. Gerüchtweise verlautet, daß er eine halbe Million Dollar zu 5 Prozent sein soll. Heandel und indusrie. Der meue amerikunische Stahltrust. Der Vossischen Zeitung wird durch Funken⸗ spruch aus Newyork gemeldet: Die Fusion der Bethlehem Stee! Co,, der Pennsylvania und der Midvale-⸗ Stahlgesellschaften ist zustandegellom- men. Diese drei Unternehmen werden den Kern eines neuen unabhängigen Stahl- Werksverbandes bilden, der wettbewerbs⸗ fäuig mit dem alten Stahltrust(der United States Steel Corporation) sein soll. Die ungeheure Operation ist durch S eh wab, Dorey, Hickey und Freek bewerkestelligt worden. Sie beabsich⸗ tigen, die Anlagen aller Gesellschaften für die Auskührung von Kriegsmaferial⸗ Aufträgen auszunutzen. Die Midvale-Ge- Sellschakt hatte bisller Aufträge auf Kriegsmaterial abgelelnt. Bethlehem Stah!⸗ Aktien stiegen heute auf 449. Paeifie Phosphate Company Imited-⸗ London. Die Generalversammlung für das Geschäftslahr 1914 hat am 16. Juli 1915 in London statigefum- den. Laut Bericht hat der Krieg die Geschäfte der Gesellschaft in jeder Einsicht ungünstig be⸗ einflußt. Es sind von dem Voranschlag pro 1914 nur etwa 40 Prozent an Ausfuhr getätigt worden; aber die Gesellschaft arbeitet auch während des Krieges, allerdings mit eingeschränktem Betrieb, weiter. Die deutsche Insel Nauru ist seit November 1914 umter englischer Verwaltung; vor- her war derer Betrieb seit Kriegsbeginn stillge- legt. Die Verschiffungen nach Europa haben selbst⸗ verständlich aufgehört. Nach Schaffung einer Kriegsreserve von 2 000.— verblieb ein Nettonutzen von etwa + 30 000.—; hieraus sind für ckas ganze Jahr 1014%½% Prozent Dividende verteilt und ca. 9000.— auf neue Rechnung vorgetragen wor⸗ den. Die deutschen Mitglieder des Aufsichtsrats sind seit Kriegsausbruch ausgeschaltet worden. Die Direktion edauert den Ausfall am FErträg⸗ nis, sieht indessen keinen Grund, daran zu Zzwei⸗ ſeln, daß nach dem Krieg Weder normale Ver- hältnisse eintreten. Warenmärkte. Berliner Getreidemarket WTB. Berlin, 8. Okt. Grühmark t. Nicht⸗ amtlich ermittelte Preise.) Ausländische Weizen- kleie M. 53—54, Kartoffelſlocken M. 38—39, Reis- melll M. 110—112, Strohmehl M 20, vollwertige Rübenschnitzel per 100 lg M 52—54. WTB. Berlin, 8. Okt. Getreidemarkt obne No- tierung. Mais und Gerste wurde heute wiederum nicht umgesetzt. Die Nachfrage sowohl am Früh⸗ markt wie an der Mittagsbörse war dringend; doch sind die Vorräte außerordentlich klein, so daß die Händler kaum die alte Kundschaft ver- sorgen können. Reismehl war gesucht und M. 2 hölier. Karfoffelflocken wurden in einigen Posten zu M. 38—9 gehandelt. Ausländische Weizenkleie war begehrt und wurde mit M. 53—54 bezahlt. Chicagoer Warenmarkt, CHICAAO, 7. Okt. 7 6. 7 6 Woelzen Dozb. 105. 106.— Sohwelne: Hal 106 10775 soh⁰ire.95—.50.— Hals Doezb 57½ 58.%½ Speok.12-.76.00-.62 al 58./ 58.% Schmalz: Hafer 1 5 37.— 115 Okth 0—.— 5 a1— 45 Ian.—.— Schwelnezul. Pork: Oktb. 14.42—.— J. West. 60 000 63 000 Ian. 17.30—.— dv, Chloago 6000 17000 glppen: Oktb.27—— Sohweins: 8805 Jan..40—.— lolohte.15 Chicago, 7. Okt.(WIB.) Am Weizen⸗ markt waren die Preise zu Beginn auf er- miütigende Kabelmeldungen, Abnahme der Zu- fuhren, Spekulation sowie auf Käufe der Firina Armour in Dezemberwaren höher. Späterhin War die Stimmung auf günstige Witterung aus Argentinien und befriedigende Nachfrage für Exportwaren und auf gröhere lokale Angebote schwach. Am Schluß des Marktes war die Tendenz als fester zu bezeichnen. Kaltes Wetter und Deckungen bewirkten, dah die Freise zu Beginn des Mais marktes in die Höhe gingen. Realisationen drückten späterhin auf dlie Preisgestaltung. Im weiteren Verlaufe konnte sich der) Stützungs- Ur, in Maiwaren äufe der Firma Arm sowie auf die Meldung, wo abgenommen haben, leicht erholen. Am Schlub käufe, zach die Zufuhren des Marktes war die Tendenz kaum stetig. Ustrie-Zeilung Newyorker Warenmarkt. MEWVORK, 7. Okt. 15 5 Baumwolle: 72.— Wolz. hardWt.Mr.2 128— 127.— Newyork loko 12.55 1245 No. 1 Northern 121——.— per Okto der 12.33 12.44 per Dez, 113.——.— per November 12.4/ 12.55 per Aal—.— 120.— per bezembder 12.84 12.75 Nals loko nom. nom per januar 12.81 12.90 Mehi Spr. Wh. n. 505—.— per Nürz 13.07 13.15 Getreſdefr. per Mal 13.26 18.35 Liverpoo! 22—— por Jull—.— 1936 London 20o——— Petroleum: Baumwolle: roffn. l. oas..75.75 Ank. I. atl. H. 23 000 25 000 stand whlt⸗.50.50 in Golfhäfen 17000 22 000 in tanks.—.— Ausf. n. England 9000 3 009 Orod. Balan..70%⁰ d. Ot. 16 000 10 000 WeWWYork, 7. Okt.(Kaffoc.) n0. 7, J0ko 7. per Der..28, per Jan..29, per Rüärz.38, per Nal.49, per Jull.59. NewW YOr k, 8. Okt.(WTB.) Nach festem Begin war der Weizenmarkt im Einklang mit der Haltung des Chicagoer Weizenmarktes am Schluß des Marktes als stetig zu be⸗ zeichnen. Der Baumwollmar kt eröffnete schwach auf unbefriedigende Auslandsmeldungen, Ab⸗ gaben des Auslandes, sowie auf Spekulations- Verkäufe. Besondere Veranlassung der schwachen Haltung gab die Erwartung des ge- ringen Verbrauches des Inlands. Im weiteren Verlauke erholte sich der Markt auf ungünstige Witterung sowie auf günstige hausselautende private Berichte über die Lage der Ernte. Ver⸗ käufe New-Orleans sowie die unbefriedigende Lage aàam Effektiymarkt drückten im späteren Verlaufe auf die Preisgestaltung. Der Schluß des Marktes War fest. Verkehr. RKheinschiffahrt. K. Maunheim, 6. Okt.(Eigenbericht). Der Wasserstand des Nheines, der am 1. ds. Mts. um 35 em, am 2. ds. um 18 em am Hünninger Pegel gestiegen war, ist nun täglich wieder am Fallen begriffen; von heute würde von dem dorti- gen Pegelstand ein Fall von 12 em gemeldet. Die geringen Niederschläge der letzten Jage hatten also auf den Wasserstand keine Einwirkung. Der Frachtenmarkt blieb daher auch standhaft und die Notierungen auf den seit einigen Tagen höher gesetzten Ständen stehen. Diese wer⸗ den wie folgt notiert: für Rohprodukte wie Salz, Abrannten, Tonerde, Alteisen, Stahlab⸗ fälle eic. pro Ztr. ab Mannheim-Ludwigshafen nach den Ruhrhäfen 4—45% Pfennig pro Ztr.; für Ladungen Eisenerz ab Worms nach den Ruhr- häfen 4 Pflennig bei Lade- und Löschfrist, 4% Pfg. bei Lade- und Löschfrist; für Eisen- erz ab Ober-Lahnstein nach Rheinhausen 3735 Pfg. pro Zir. bei ½ Lade- und 4 Löschfrist, 4 Pfig. bei Lade- und 3 Löschfrist, 4 Pfg. bei 4% Lade: den Ruhrhäfen 3% Pig. bei 1 Lade- und Lösch- krist, 4 Pfg. bei Lade- und 34 Löschfrist; für Eisenstein ab Drechtlingshausen nach Walsum 3½, bzw. 4 Pfg. bzw. 5 Pfg., bei 4, und ganzer Löschfrist. Die Bretterfracht ab Karlsruhe nach den verschiedenen Mittelrheinstationen wird noch mit M. 16.— pro Wagen 10 000 kg notiert, ab Mannheim werden für 100 Stück 16/2 Bretter M..20 bezahlt. Die Kohlenfracht in Ruhrort wird mit M..30 pro Tonne nach Mannheim-Rheinau notiert, nach den oberrheinischen Hafenplätzen die üblichen Zuschläge und zwar nach Karlsruhe 15 Pfennig, nach Lauterburg 25 Pfennig, nach Kehl⸗ Straßburg 50 Pfg. pro Tonne. Die Sch le p p- löhne werden nofiert ab Ruhrort nach Maun- heim- Rleinau mit—%½ Pfennig pro Ztr., von Mannlheim nach Karlsruhe 1% Pfg., nach Lauter- burg 2% Pfg., nach Kehl-Straßbürg 4 Pfg. pro Zir. Die Talschlepplöhne stehen auf dem Normal⸗ tarif. Schleppkraft ist wieder genügend vorhanden. Die Neckarschiffahrt ist noch eingestellt. Leizte Handelsnachriehten. r. Düsseldori, 8. Oktober.(Priv.-Tel) Der Aufsichtsrat der Anker werke.-G. vormals Hengstenberg u. Co in Biele- felck wird der Generalversammlung 10 Prozent gegen 3 Prozent im Vorjahre vorschlagen. r. Düsseldorf, 8. Oktober.(Priv.-Tel.) In der gestern abgehaltenen Hauptversammlung der.-G. Isselburger Hütte vormals Joh. Nering Boegel u. Co., in Issel⸗ burg am Niederrhein Wurde der Ge⸗ schäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Derselbe ergibt nach Abschreibungen von M. 97 700 gegen M. 103 413 einen Reinge⸗ winn von M. 89 808 gegen M. 147 870, Woraus 8 Prozent wWie im Vorjahre verteilt und Mark 51 244 gegen M. 55 608 auf neue Rechnung vor- getragen werden. Berlin, 8. Okt,(WTB. Nichtamtlich.) In der heute Vormittag stattgefundenen Zichung der Preuhisch-süddeutschen Klas⸗ senlotterie fiel ein Gewinn von 10 000. auf die Nummer 204 193 und ein Gewinn von 15 000% auf die Nummer 223 247. Berlin, 8. Oktober.(Von uns. Berl. Büro) Wie der B. Z. aus Zürich telegraphisch gemeldet Wird, bereitete der Pariser Börsenzahl⸗ ta g eine schwere Euttäuschung vor, da die große Mehrzahl der Schuldner kein Lebenszeichen auf die Zahlungsaufforderung hin gaben. Berliu, 8. Oktober.(Von uns. Berl. Büro,) Wie der B. Z. aus London gemeldet wird, erklärt die Rio Tinto- Co, eine Abschlagsdividende von 20 Shilling pro Aklie. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbauin; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; 5 für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil uncl Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der. Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Muüller. 5 2 7 75 78* und ganzer Löschfrist; für Eisen ab Mülhofen nach *—0 Freitag, den 8. Oktober II5. Heldengrab, zugleich Reliquienkäſtchen u. Photographieſtänder, Der Vertrieb einer wirklich intereſſanten Kriegs⸗ neuheit, in Deutſchland u. Oeſterreich⸗Ungarn patent⸗ amtlich Alchreie ein Heldengrab darſtellend, genau der Wirklichkeit nachgebildet, wird an tücht. Herren gegen hohe Proviſton vergeben. Für Muſter Mk. 50.— erforderlich. Bewerber belieben ihre Adreſſe an Haaſenſtein& Vogler, Pforzheim einzuſend.(12401 adiſche Neueſte Nachr(Abendblatt) Bekanntmachung. Trauer⸗ 2 tgeige. Unſer liebes und Bruder Haus iſt heute Nacht 12½ Uhr nach kurzer Krank⸗ heit, im Alter von 14½ Monaten, ſanft entſchlafen. 10353 Aus den Reihen unserer Angestellten und Arbeiter starben weiterhin den Helden- tod fürs Vaterland: Hans Hail Die Ankaufſtelle in Alt⸗ Material, zur fliegenden Die trauernde Familie: Wachtel bleibt jeden K 8 Sam cloſſen. 8 aufmänniſches Büro Kaufmann, Unteroffizier, am 16. August 1913 Rudolf Spieth. K, f iſch Käfertal, den 7. Oktober 1915. Beerdigung: Samstag 3 Uhr von der ſucht einen Mann für die Regiſtratur und leichte Kontorarbeiten Rriegslwpolide bevorzugt. Ausführliche Angebote unter Nr. 42788 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Jum ſoſortigen Eintrüt mehrere kächige Maſchinenſchloſſer, Schmiede, Karl Holtz ingenieur, am 28. Juli 1915 Gustav Kelling Kaufmann, Unteroffizier, Ritter des Eisernen Kreuzes lI. Klasse, am 27. August 1915 Jakob Kemmet Telephon 3814. Kl. Haud⸗Federwagen 8. kauf.geſ. Zuſchr. a. D. 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aaue ue bunllozug dſe anut a] usungz ne nocpnach zuvog bunduſchupngegz ſun Inudo naaggunjnogog teqo cpon ſa deuzel gog usgunzdds gunonupugdgz duſeg uspaaiegbungusatasg ndudgogobhuv gusgeilaca udg kozun geg nofoazluv lavgagz uſe guobar anag Avat cpieage Jciun pan un naa Gagt uga deugach dig zieatefatuf gun gog ufsſ auvg ane gögnavg Sdelngzascz neſlgs 89 Bunthusdchlocz ouſe gum opoaict onavndg aul jaeuegz nga Invogzeageſiegs midg lotß upbfalas aghem zchu opealg oonavaeg Au sgpbgz daazteat zuſs undg al Apleake uzolupz ic udg log deuench oldig u dbudunmolach udgusg 2% Lundnlaegz zue ugelnpzadz neg a0 a gi ind bunzupachlogz zozun cogel JZungudannggz gousoutos ⸗Uud ne udbvaiglvaß aul gun honlsgeszzsguszozacß 21 eee eindeeenee ane olljehne aeeat i bung zdaigeg i Gundruiecploe dngaggeg zud cen⸗ Uigvupoate zgojchlod gun nogzsat acpvagsbſog gnu pö usbiolae apodig glaid anl bungudalaogz dic gvg gdat ⸗oeg zoc uspoait ujvunuutaz aega uscpenvon us lvchphaiaeuvz ne gonlnggenegusgsſazch 810 dgelzsoct Oivunmmaz zoga deinoon hpinochafatguvj Anl janvjae—0nvagadallgzos mue jatudgz uga gsondesg oie pang gun udziagog uscpſzmoch ur bungudande 280 uga nogelobgo—cpugdig zl 1 opeaic ususgabebu Vuncppuunvzogz kog 8§ mi dic ſuv zupachleg 11 jogusgz uda Bungusgatgeß 1 nolſvz nopog uncpatz uf Vunbiusdagazaeusez udcnsc z8 naevagsobos ug ljog dovaluz Pang nnen lavgocz nog cpif eaſch udheudbebzue udsfogdzaeches bl jsgnboch ui zöngsgz ulog zagddvuzjaeusez udguscplaaeh ade ſog zioatas uegsbaggn bungnlgeg ocpapihim ur on gnoluasegud negelndgv ahag nesutwißſog gouſe u udondzcß ududg ⸗uvgraa sſ v bunfchnlcog dia gun z ndgunget (Hdadichgch) olleach utunllog uv ide ndgeclon ne jeguvc uf shomfofa qvog gjagusg gog öngocß 1808 uenut negez! 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Solltunpcaegnuelc gog genv gplog gun 0f an! udaog ſuseiged endaz gun dahvs 28 Snozlogunm uscpogqgefunun 8 laeg gun Aduſd ui zavcplageciluec uequsfſpglnv i glunz ⸗obagggonc gag abuvlurt utt a ucgequuei aigtsa Spjo! onggz gun gblaholsuvf aul uogr ae die eehee eee eneee Ajag dunhnlaescphlck eneu obiahyl ⸗uv anz usfoqluoſc ocpigleat uv Uogugudagc nog dungloaog »'Sunſpvuzuunvaß 952 oauvmmogsgaikoc ach zbiug zegonc s ned nheuee; egpput ne ebuntazsgalkagz meg dunuhogz aeg dgpbuz gehun diatal Haerchvck Aene ded gun Sesezz nepemvog Seuſe gelhu ⸗Dndg sauss bunbnſſogz gezun giol asgogach 0l Stezlegpckt sig seig jog I zaecungteg eeeee ee chzee eerhe ang eg ebungnenut gun daeſchvckpſhng eqpen ne(0e aomime) g O o˖u·mmoezszalegß unde 5C so aogegcd 01 suezlezpckh 8ng cbi egeh deun eee r ngutescs i180 Pon oig eceene gun unegunvecz uezaleeg woauebbrcencno uz neg snb(Siuvuneg⸗Jegongie Ipluge) pnanvug ad qun sequpiefgnpianeeß 820 napuvegß aun gaeie * 8 9388 neze gecpigvaog bichplun eedehab guaeung e eemehe pn; ⸗quneg eee eenecehee e eeebene ⸗Hudic sog dunbpoaqadzun gudsogſobuſe valsſe dun Bunſppuzunvzeogz 7 32 2˙ g6I a0gon g ue uehuuee Buvbahhvg 8 I Aut aührhanad gack siaactszuautaungqg Autlahhuur Dzunegch Os neg⸗zenejog Sivahuie 2jvaslus eee Wutlanti sig uta ipiuaipaat zmaipiad uad an 2 a. 8 iftöckiger Auer⸗ 8 t öffnung des Kac 5 0500 1000 undet, chzuholen. ſelaſtet geſchä 5 — Fe en en an e eewänden, verfallt in die in Arilkei unbelaſ 2000.5 * pagnie: 25 Fohmaun Wallftadt, vermißt, det, 28 und 24 des 8 Dreiundſünfzigtaufend 7. K0om N ann, Wa 75 wunde feſtge⸗ Mark. 5 10 welgee d, dee delee, dane de We nee ſee e e ee Abegge —— Mü Johann 76. lbert, Mannheim, rwundet, and der e trägt 272. Mk. S8 8 2 19. Müller Johann, rwundet,76. König A unheim, leicht ve Neuzugezogene chſſtücke be d 25 2 5 verwundet, im, ſchwer verwundet, Roßnagel Otto, Mar lies Anmeldepflicht dur weihundertzwekun — 3 2 8˙. S uſtav, Mannheim, wer vw. 77. Ro 8. Kompagn dieſer An, che Anmel⸗ 3 ig Mark. 0 8 95 5 8 2 8—— 5 S00.2 25 425 8 27 78. Klein E Wilelm Manengerneekaan, 11 5 12 710 5 8 38 88f—— f— 48 8 8 2 22. Müuch Karl, M 0 im, vermißt, chle Wilhelm, leicht verwundet, tenerkommiſſa S chligkeitZu — 5 38 388 2 3 2 8 88 Seile 22. Mün Wilhelm, Mannheim, det, 79. Preſchle Karl, Sandhofen, det Gr. S irk Mann⸗ die Schildgerech„ als 5 25— 5 8 8 8 38 S8 88 8 9 8 28. Hettinger Wilhelm, anheim, leicht verwundet, 80. Hildenbrand Korl, heim, leicht verwundet, für den Bezirk den drei Königen“ a —— 7 8 8128 8 8 8 8 2 8 2 24. Ritzinger Joſef, Man ie: 1. Schäfer Adolf, Mann ſchwer verwundet, Stadt,(Dlenſtzim⸗ den b 1 8 A 83 8 8 8 Er S 2 8. Kompag undet, 81. Karl, Mannheim, 1 heim⸗ b. Schloß, weſt, Realrecht. 21. Mai 1915. — 2 95 n 2 2 4„ E 8 4 4 5 255 heim, leicht verw 7 82. Kettinger N 9. Kompagnie: mer im Gr. Sck„ Mannheim, 21. Mai — 8 5„ 188—8 E 222 8 3 5 25. Zieger Karl, Mann 2 3. Bataillon, fallen icher Flügel). 6 8 85 35%„ 88 2 S 2 8 E. 2 2 2 8 25. Zieg 12. Kompagnie: leicht vw. ichard, Mannheim, gefallen, Gir etatiet E.* 88— 8— 88[— 8 12 SE. 88.3 5 8 88 8.8 Pfeiffer, Mannheim, allen,83. Bloch Richard, 10. Kompagnie: 9152 gollſüreckungsgericht. 2 28 3 AIEE— S 8 18 20. Vaſeldw. Haus 5 Maunheim⸗Neckarau, gefalben, äußer, Mannheim, leicht vow. iſter B. als A0 8 A n.3835. 2 28 8 N S E. 8 325 8 8 27. Gefr. Emik Werdau, M örfer, Seckenheim, ſchwer 4. Gefr. Emil Häußer, leicht verwundet Zan irma 4 . 2 0 3Soe 8 8 2 8 1223— 9.. 8 fr. Georg Pfliegeusdörfer, 84. Zeilf Heinxich, Neckarau, d XI,.⸗Z. 46, Fir* 7 kung. E 88 8 28. Gefr. Zeilfelder nie: Ban f idt Aktien⸗ wanger 1 18 82 5 8 8— 38 8. S S 2 n 8 8 8 8 8 S 28. Ge See e leicht verwundet,ſsd. Ze 11. Kompag Th. Goldſchmidt Af 85 8 5 5 8 8 38 8 3E Adolf Fritz, Mannheim, Wnde! Adolf, Maunheim, gefallen, geſellſchaft Zweignieder⸗ Im Wege der Zwang — 85 21 2 89 8 8 2= 8 8 22 888 29. Gefr. Seckenheim, leicht ver Kohler 8 heim, gefallen, gefelſe im⸗Rhein⸗ ckung ſoll das in 155 1888 853 2 5 EEn 8 282 23 362 8—0 U. 30. Blümel Karl, Seckenh 121, Ludwigsbug, Stein Karl, Mannheim, leicht verwundet, Rheinauſvollſtreckung ne, im 5 8N 88 588 88 25 5 S GS2 8 2583 8 8 0 ie Regiment Nr. 121. ie: Ludwig, Mannheim, le eim, leicht vw., anuheim⸗hetr Wannheim belegene, im 85 8—8 88 e 532— 2 2 1.8 S Infanterie illon, 6. Kompagnie: Zepp Ludwig, Maunheim⸗Feudenheim, del Zweigniederlaſſung oͤbuche von Mann⸗ 1882 2 22 33 S 8 7 82 3 82 3— e 8 2. Bata unheim, gefallen, Fpaß Ludwig, Mar Neckarau, ſchwer verwundet, als ma Th. Goldſchmidt Grundbn Zeit der Ein⸗ 5 8 3. 2883 2 Friebis Guf Paldeir ah 5 irma Th. Goldſchm im zur Zeit d Ss 384138 8 88 S SSSN 8 8 S 31. Friebis Guſtan, Ma Marine: Waldkirch Heinrich, hern, keicßt vermundet dder Firma 5 Eſſen⸗hein des Verſtelger⸗ 8 n N 228 888 8+ 28 2 N.5 3 8 8 4 31. Kaiſerliche heim, tot,—6 ert Walter, Mannheim, er verwundet, Aktiengeſellſchaft in Eſſ tragung des beh⸗ 8 28 6 8 2 8 8 32 8 88 2— 8 58 83 2 828 8 Wilhelm, Seef., Mannh„9277 11, 1. Gaſſer. riedrich, Wallſtadt, ſchw 2 wurde heute einge nqsvermerkes auf 5 88 56(s S Ss g— ˙ 92. Fokobi Frie„Maundeim gefallen 60 0 der Philiyp Jakoß 5 23 48 9 as 8 8 1¹.8 SS Landwehr⸗J illon, 5. Kompagnie: 3. Schramm Georg, heim⸗Sandhofen, gefauen, tragen: torokura des Namer A ee 18 254 2 S8282 32* 3„„., Batail ſtadt, gefallen, Wehe Karl. Maunh mpagnie: Die Gelam eiſterloſchen Bent Ehefrau, Anna 8 3 83 5 S 5 8„ 8 2. 4 3. Merkel Adam, Wallfſtadt, ge efallen, im. leicht verwundet lbertTſchirpelz e — 25 8 8— 8 8 S 8 2. 155 8 84 33. Me Abdolf, Mannheim, g Schmich, Mannheim, le 5 6. Oklober i9ls Barbara geb. Brehmt — 5 2 8 2 E 855 15 38 2 8 E 8 905 2 1 22 85 2 2 e 05 ee gefallen, 5 Sale er e eee ge, e. Ben 5 — 2 8— 7 la 25 ilhelm Braitling, M. Friedrich, Se 1 5 5 nachſtehend beſchr — 23 85—— S— e beswundet, e gunt 8ee Acht abunbe Tedberongle bange Grundielg anprit 1910, — 2 28 2 2 r Wilhelm, Mannheim, ibrſcken, Johann, Lade 95 276: Freitag, 7. 8 7 2 8 8. Kunke illerie⸗Batterie Nr. 276: ittags —— S 36. Neger uterte⸗Regiment, Zwei 1 ußartilkerie⸗Bat 5 2— 5 22. Jufa. Kompagnie: t verwundet, th ee e e chtsanwälte Dr. durch das mu een ſt⸗ 22—— Müller II Johaun, Manuheim, 55 1¹, 85*5 e in Notartat, in 195 0 1 37. Müller 25 anterie⸗Regiment 2. Bataillon, 5. Kon aim⸗Feudeu⸗K d n 1. Heinri äumen Q 6, 1 in 257 —— 29 2 Ss——. aneeen 6. Hellriegel, Mannheim⸗8 7— ee 85 2 5—— e. Geſz. Faller Neller, Mannbein, ataidon, beim verwundek 3 iulegtin Säich. uner der Der de 2. Jun 15 2 8—— 2——— f 92 dufonterie megteget eees Berichtigungen früherer, Hbe die Grundbuch ein⸗ 25——— 5. mpx 7 iment Nr. iagenBehau iete ſo⸗ den. 9 2— 2 5 N 2——.— 39. Flory Karl, 10h Schrlesheim. leicht Waechen ee ene en bisher Koßen für ee ie Einſche der, A⸗ — 8 2 95 5 15 ie E 0 5 8 2 3 N ——— 25 E 2 8——— 40. Sander Philipp, eee Nr. im⸗Ne⸗Hauſer verwundet, z. Tr. 21 Muüllabfuar und teilungen des — 1 1 S 8 2 3 S 5 3 2 S 2 de 10 bisher ver⸗ Juffande ung ber Ablgſante, landfzück betke er⸗ 2 2 8 82 68 8 5— 41. Utſfz. Foha edr.(4. Komp.] Mannhe nung 38 M. 07 Pf. ſchul zaſdas Grundſti 2 S 8 N— 8 S 8* 883 8 8 230 2—. efallen, Bataillon, n Friedr.(4. Komp 1858 72 nung 88 M. it demldas 6 ifungen, ins⸗ 0 05 S 2— 2 70 88— S ckarau, 2 iment Nr. 330, 1. Brau idet 1 Ref⸗Laz. K. Münch Nr. 217: eworden ſeien mit den den Nachwe fun ätzungs⸗ 2 E 5 8 8 22 8 28 2 883 3 2— Infanterie⸗Regk Kompagnie: Reſerve- Infantetie-Regiment Ner. her ſchwerſg zaut Bekazeftung beſondere der en 3 S c 3 Ns 883 42 2 8 8 im, leicht verwundet, Reſerve⸗Infe), Fendenheim, bishe Is Geſamk⸗ de, iſt jederma 8 885—— 3 2 55 5 2— ee— Jakob, Maunheim, le 9 213: t Jak.(8. Komp.), 8 der Beklagten a urkun. 5574 D. 1 2 5 0 8 8 + 5 92— 1 42. Weber Jakob, ie⸗Regiment Nr.[Kemmet 9 5 Za lung von ſtattet. 8 2 5 8 223 2 88 3 S— ſerve⸗Jufanterie⸗Re Akkabk, adermals Enerseundet, f. 015 inſenſge die Auſfor⸗ 5 8 8 2 5 · 2 8 2 F 22—„Meſe bard(5. Komp.), Wa 5 im, den 10. September 1918. 538,07 M. hebſt 4% 8 915 Es ergeht die elt ſie — 2 0 8 8 E 88— 28 2. 8—— 48. Lang Leen verwundet, 8 Mannßeim, ärksamt Abt. I. leraus feit!. Oktober 1015 derung, Rechte, ſowe n1 2 335—— 2 155 0 58 4 5 5 8 8 8. ö— U. g. ſchwer 64, 1. Koupagnie: Großh. Bezir dieſbi r Koſtentragung Zeit der Eintragung —„5 2 9 SssSS rs 8 ierungs⸗Bataillon Nr. 64, icht vw. Pferven durch dieſfowie zu Sicher⸗ſzus Zen der, erungsver⸗ —2 5 8 3 83——— 2 Armierung Mannheim, le Ankauf von petr. durch ein gegen Sicher des Verſteige b⸗ 8 8 BN 5 2 888 3— 44. Schneckenberger Jean, 126, Straßburg, Heeresverwaltung iſtung für vorläuft kes aus dem Grun S— 7 8 83 f 20 2 Infanterie⸗Regimenl Nr. agie ürde gerne pren plerde⸗ſheits lei rzu erklärendes merkes ſichtlich waren, 1 2 5 Kompagnie: 8 tung würde g bei den Üſtreckbarzu er 577 buch nicht erſt zerſtelge⸗ 8 6 2 SS E— 2. Bataillon, 8. rmißt Die Militärverwal thändigen Kauf bei W eeee, im Verſteige 8 8 2. 5 32 2 öriſtan, Necarhauſen, ve 221: durch unmittelbar freih eHHT n Ver⸗ſpäteſtens ubor der 5 5 8 33— 2 2 8— 8 15 e Mannheim, decken. sbrauchbare Pferde beſitzenn Zur 5555 e eee zur Abgabe — 8 8 8 5— 5 83 2 388 2 2 89 46. Bickel Auguſt eeee eittaarel 1 erſucht, 10 ie 915 un Seen e —— 338— 8 88 2 2 3 bisher ſchwer verw gitent Ne. 11, und abgeben möchten, n ils auf k und in Jedenſe Amtsgericht in wenn ber Gläu 8 3 8 33 35— 5„ 5 Jufanterie⸗Regiment Nr iHaktskanmer jemekls auf udwirtſchaſts⸗das Gr. 2 2. 8 auffund, wen ubhaft zu n 3 8 8 838 28 2 Landwehr⸗In Kompagnie: Landwirtſ 0 eben. Die La 2 heim Abt. 2. iderſoricht gla 845 2 8 88 2— 3. Bataillon, 10. verwundet, on ts Kenntnis zu g dem ſtellv. Genera Mannh 19135,wi drigenfalls ſie 9 S e 22 n 2 ne 38 S im Ludwig, Manuherm, ſchwer ird die Aumeldungen de ldenden mit⸗ Freitag, 10. Dezbr. machen. widrigenf 8 F 2 S 8 S 888 8 E 47. Oppenheim Ludwig, nie: kammer wirk teln und den Aume.5 ittags 9 Uhr bei der —5— S 2 S S 3 12. Kompagnie: leicht vw., do übermittelt uf den Ankau vorm sſaal Dübei Bebots — 55 5 3— S f Mannheim⸗Waldhof, komman Militärverwaltung a den Sitzungsſaa geringſten Ge 175 — 2 8 8— E 922 25* 48. Gefr. Wilhelm Ahl, der. 34, 1. Bataillon. ſteifen, 9b die b direktſin Nr 11s geladen. ger necſchtigt und bei der — 2 8 53 S Sr 5 terie⸗Regiment Nr. 94, der Pferde Wert legt. ae 19150Fertet des Berſreige — 8—* 38 5— FF Iunfan 1. Kompagnie: det Landwirte, welche auf dieſe ind bexrechtigt) Mannheim, 5. Oktober*VVVlB n. 8— 2 8 2 8 853 3 3 Mannheim, keicht verwundet, Landwi sverwalkung verkaufen, ſin irtſchafts⸗Mannh ichtsſchreiber rungserlöſes ers 8—* cbeg 5 2 0 528 5— 2 49. Plöcel Wilherm, enen, n de ſteigerungen der Landwir gerde ger 9.— ſppruche des Glän ſen —— 8 8 18 2— Sc ˖ In fanterie⸗Regiment. 3 bei den Pferdeverſt Bedingungen Erſatgpf. Iir⸗ Gr. Amtsgeri den übrigen Re 281— Srg 2 8 3———— 55 In Z. Kompagnie: den üblichen fan die Militär⸗ 7 und de — 8 3 2 858 23*——.—— 50. Klöpfer Seesgic, 00 55 ieee brets, Zwangsverſteigerung. 1 7 5 8 5. ie-Regim 2 bietet außer un, voll zu ent⸗ 2— Reſerve⸗Infanter 9. Kompagnie: verwaltung ltung anlegen kann, 5532 Zwangs⸗ Verſteigerung 5 15 5 sverwaltung 5532 Im Wege der 3 3 in der 2 5 Recht ha⸗ 1— 10119g 2 5 ubeint, gefalen, zden die Heere 5 ſoll das inſgegenſtehendes 9 1* S* zilhelm Schad, Man„Bataillon:ſoen en. 5 vollſtreckung ſo uſgeg aufgefordert, 58 S— abele dee des Dab, KandwtrtſchaftsFamhser 5 15 S2 2 52. Rie Jultas Grohmler,(8 ee.: Sänger. ein a e N ſclags die Aufhebung 1 8—8 FVeudenheim, gefallen, 240 deim znt Zeit der, Einſtelung — 2* c a erd N—— e den eee 5 8 ir hiermit zur öffent⸗tragung 155 des Verſareus herbeizu⸗ —— 2** 2 3.„ F Kamen des Sefanutg führen 1 5 3 5 a 1 5 18. 2 ten—0 sge⸗ führen. Ver „„„„ 928 223——! FFVVV0 — 1223—— 1. Bataillon, 1. t verwundet, Großzh. Bezirksamt. Abt. meiuſchalt zwiſch Der⸗ es e, —— 9— 2 2 1— 2 S— 54. Gefr.„Nannzeln,— 685 Zum Handelsregiſter B. weiſter in Mannbeim 85 wendes deit, un Mann⸗ —— S 3 58. Maier Rudolf Konrad, unheim, leicht vw., and XII..-. 45, Firma kfend. deſſen Ehefrau Maie deb⸗ ++—.:3Bt: —— 2 2 5—. Schatt Ludwig Rudolf, Ma ktien⸗ ſteuer betre deſſen Ehofrar D 5, Peft 9, — 5 25 5 2—. 56. Schatt Ludwig Rus agnie: Deutſche Orhudrie Aktie r eingetragene geim, Ban ichnis 1. 2—— 5* 3 5 S e käfertal, leicht vw.,„Den ft“ in Mannheim en darauf auf⸗ Alchſtette beſchriebeneſczeſtandsverzeichnis J. —B— 2 2 322—— 8 5—— 57. Freund Georg, eeeee t verwundet, ſeſellſcha in u: Wir mach Ar⸗ nachſtehend be 5 2850e, Frächen 2 2 2 57. ‚ eingetrage daß nach 2 5 Lgb.⸗Nr. 2 ite: 2 8 S— 8— 58 5 2 82 2 2 58. Scheuin 8 Mannheim, leich wurde heute eing⸗ Direk⸗ merkſam, Ein⸗Grundſtück am 91⁵ 22 85 m: Hofrakte: — 2— 2 58. Scheuring 5 nie: Walter Neuhaus, Di 14 und 15 des jens 1 Okt. 4918, Inhalt 2a 85 ten: 2 L—. Erd W 5—— f 3. Fompag im, leicht vw., 0 7 Dr. Ignaztikel 5 eſetzes alle Dienstag, 9½ Uhr 5 35 am, Hausgar — 2—„ 2— 2 2 9. Gefr. Otto Haſeneder, Mannheim, im, leicht vw. ſtor, Berlin ktor, Ber⸗ kommenſteuerg einſ vormittags 9½ 1 ele50 f Schillerſtraße Nr. 25 —— 1„ 23 8—. 2—. 22 50. Gefr. unheim⸗Feudenheim, Roſenberg, Direktor, Perſonen, welche das unterzeichnetezo am, Auf der — 2 2— 8 2 N). Krampf Georg, Ma ie: Ernſt Volland, iges Einkom⸗durch in deſſen⸗ Feudenheim. 5 2— S 878 2 4. Kompagnie: r vm., lin und Eruſt B d zuſteuerpflichtige der Notariak— in 0 ſteht ein unter — 15 00 23—— 3 nheim, ſchwe r, Sürth, ſind z Arbelt oder 25 5 a6 1Hofratte ſteht — 8——— 8 5 5 3 61. Gefr⸗ NEe—— leicht ver Migiteeen des ee.—— verkeiggee beneee 55 3— 2. Geſr. Adolf S f 5 85 7 5 5 — +——— 7— 755—5— 5 5 8—— 5 Lemwunget 5. Kompagnie: t Fark Beunke, eeeeeeg—— von Mann⸗ Ah 1ca uns r⸗ —„ S„ KSs 2—„ leicht verwundet, e e„„„%% achts 1 ſarden⸗Dachſto iſtöckigem 8—— 85 38. Vock Robert, Mannheim, er verwundet Januar 1916 an in Mann⸗ ſind. Beginn derßheim, eichnis 1. ortvorbau, zwei* —— S 3 SS&— Karl, Mannheim, ſchwer undet, Prokuriſten gen, vom erech⸗ Beſtandsverzei Flächen⸗ Werkſtätte⸗ und Sekon S»„—,. DO2—5 5 il. Manußeim ſchwer verw Wunden, heim) ſind zu nein⸗ Steuerpflicht an g bau rechts, unbe⸗ ———%%„ ers o 2——— 65 Kohl Emil, Mannheim, fan ſeinen beſtellt und je in Ger ds net, zur Beranlagungs Bakt 2 à as am Hoftakte, mieſeitenbe t auf 18,000 M. 2— 2— S 2 22 8 2 66. Scheller Lothar, 99 ſchaftmiteinem Vorſtands⸗ 833 anzumelden er 13 Hlerauf tebt lafte geſchagt a 1155—5 4— 3—=: S„ e efallen, liede zur Vertretung be 7 öcktges Wohn⸗ beim, 20. Sept 1 2— S 8 383 S 7 Georg, Maunheim, gefa efallen, mitg nd Zeich⸗ baben. k, die a) einzweiſtz tsge⸗Mannheim, 8 ——9 55 2 22882 2 SSS 07. Enge unheim⸗Rheinau, gef 5 der Geſellſchaft und?„[Wer es unterläßt, aus u. Wirtſchaftsg roßh. Notariat — E—— 2 5 15—.—— 5 8—— S88 83 8 05 Becer 5 10 verwundet, 5 Firma be 12555 105 Seitenbau — 9— S 59.* 6. Kompagn: leichtſrechtig 1915 der vorge und Keller. 2— 2 U E K 2233 533 2 heim⸗Sandhofen, heim, 6. Oktober 1915 n oder vor Er⸗ — 38 e 125 Gefr. Philtpp Wezel Mannh richt Z. I. Iu mache G. m. b. B. ——— 3—.— G— 28 S 70. Gefr. det det Gr. Amtsge aas'ſche Druckerei, G. —— p—— SS verwundet, icht verwundet, Dr. H. ————. 2 22—. 155 828 38 3— 7 Nuſſer Wilhelm, Mannheim, leich ur Fritz Joos.— Drucd und Verlag 2 2——— 228—— Verantwortlicher Nedakte 5 8 2— 8 5 e —9 2 ————