1 Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Dierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Zeile 9990„.20 Mk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Kumtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗ — 5 Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung —— ——— nzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: „Beneralanzeiger Maunnheim⸗ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitungg 577 und 1449 Perſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung„ 341 Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Zweigſchriftleitung in Berlin Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 521. 2 Die heere des U aunheim, Donnerstag, 23. Oktober 1915. —— R ——— (Mittagblatt.) ierbundes vereint im neuen Balkankrieg. Deutſche, Oeſterreicher, Ungarn, Bulgaren und Türken Schulter an Schulter. die Herſtellung der Ver⸗ bindung mit den Bulgaren. Die Offenſive der Italiener flaut ab. Wien, 2. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtſich wird verlautbart, 27. Oktober 1915. Auſſiſcher Ariegsſchauplatz. Die Vertreibung der Ruſſen weſt⸗ luh von Czartoryfk ſchreitet trotz der hef⸗ nigen Gegenwehr des Feindes fort. Sonſt nichts Neues. Italieniſcher Arlegsſchauplatz. Der italieniſche Augriff auf unſere kü ſten⸗ ländiſche Front wurde geſtern nicht mehr mit ſo großem Aufwand an Menſchen und Munition wie in den früheren Schlachttagen fortgeführt. Der Feind zögerk mit dem Einſatze ſeiner zurückgehaltenen Krüfte. Mehrere Angriffsverſuche gegen die Kern⸗Stellung kamen über ihre Anfünge nicht hinaus. Wiederholte Angriffe auf den Dolmeiner Brückenkopf wurden wie immer abgewieſen. Der Abſchnitt von Plava ſtand zeitweiſe unter Trommelfeuer. Ein An griff auf Glorna wurde zurückge⸗ ſchlagen. Bei Plava vermochte die ita⸗ lieniſche Jufanterie nicht mehr vorzugehen. Im Sidabſchnitte des noch immer unter ſchwerem Feuer ſtehenden Brückenkopfes von Görz drang der nachmittags hier angreifende Feind in ein kleines Grabenſtück ein, das er je⸗ doch nachts wieder verlor. Das Geſchütz⸗ ſeuer gegen die Hochfläche von Doberdy hat bedentend nachgelaſſen. Die An⸗ griffstätigkeit der Italiener an der Dolo⸗ miten⸗Front hält an. Vorſtöße ſtarker gegneriſcher Kräfte gegen den Col di Lana und den Sief⸗Sattel ſcheiterten. Unſer Spital in Roverety wurde mit Briſanz Gra⸗ naten beſchoſſen. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Oeſtlich von Viſegrad entriſſen unſere Truppen dem Feind die Höhen beiderſeits des Grenzdorfes Dobrunj. Die Armee des Generals der Jnfanterie v. Koeveß drängte den Gegner ins Gebirge nördlich von Gru Milanovac zurück. Oeſterreichiſch.ungariſche Kräfte warfen ihn mit dem Bajonett aus ſeinen Höhenſtellungen bei Topola. Die beiderſeits der Morava operierende deutſche Armee gewann die Höhen ſüdlich der Ra ea und dringt die Mlava aufwärts vor. Die Orſova⸗Gruppe iſt in Brza Palauka eingerückt. In Kladovo wur⸗ den 12 ſchwere ſerbiſche Geſchütze und große Vorräte au Munition, Verpflegung und Be⸗ kleidung erbeutet. Abteilungen der weſtlich von Negotin kämp⸗ den bulgariſchen Kräfte ſtellten die Jerbindung mit den öſterreichi⸗ Aſchen, ungariſchen und deutſchen Trupgen her. Die gegen Knjazevac entſandten bulga⸗ riſchen Kräfte kämpften geſtern im Oſtteil dieſer Stadt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. * Die entſcheidende Bedeutung der Vereinigung. m. Köln, 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet zur Bedeutung der Vereinigung der verbündeten Truppen aus Sofia: Die Bedeutung dieſes Erfolges iſt ungeheuer und wird ſich bald in großem Um⸗ ſang zeigen. Es ſind vorbereitende Maßregeln getvoffen, um trotz des Nebels den frei⸗ werdenden Donauweg ganz aus⸗ zunußz en. Eine Dampferflotille für die Beförderung von Kriegsbe⸗ darf liegt an einem geeigneten Orte. Dieſer, der Tapferkeit und guten Führung der ver⸗ bündeten Truppen verdankte Erfolg iſt ent⸗ ſcheidend für den Gang des neuen Balkankrieges. In bulgariſchen und um Bulgaviens Selbſtändigkeit und Größe gutgeſinnten Kreiſen herrſcht herzliche Vefrie⸗ digung und dankbare Anerkennung der Leiſtungen der Truppen, die trotz dem unge⸗ wöhnlich widerwärtigen Wetter die Erwartun⸗ gen übertroffen haben. Berlin, 28. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Zur Vereinigung der deutſchen und öſterreichiſchen Heere mit den bulgariſchen Truppen heißt es im Berliner Lokalanzeiger: Ein lang erwartetes, von unſeren Gegnern gefürchtetes Ereignis, iſt zur Tatſache geworden. Seine ſtrategiſche Be⸗ deutung kann zwar erſt zur vollſten Wirkſamkeit kommen, ſobald die von Norden und Oſten gegen das Morawatal vordringenden Heere ſich ver⸗ einigt haben und die Bahnlinie beherrſchen, die von Belgrad über Niſch und Pirot nach Sofia führt und auf deren Schienen im Frieden der Orientexpreß von Berlin nach Konſtantinopel rollte, und nun bald wieder rollen wird. Aber durch dieſen erſten frohen Gruß, der zwiſchen den Heeren der verbündeten Mittelmächte und den Truppen des Königs Ferdinand ausge⸗ tauſcht wird, kommt doch unſeren Feinden und allen neutralen Ländern ſchon jetzt das Bewußt⸗ ſein, daß die vier Verbündeten, die bisher auf allen Schlachtfeldern im Angriff und in der Verteidigung ſiegreich blieben, mm auch räum⸗ lich untereinander verbunden ſind und daß da⸗ durch eine ungeheure Steigerung ihrer Ueber⸗ legenheit bewirkt werden wird. Der konzentriſche Vormarſch auf Kragujewae. Telegramm unſeres zum ſerbiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz entſandten Kriegsberichterſtatters. A..K. der deutſchen Südoſtarmee, 26. Okt. Nach dem Eindringen der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen⸗deutſchen Armee in das Innere Ser⸗ biens bei Viſegrad, bei Semendria an der Save, beim Semlin und Bazias folgte nun der Einmarſch auf ſerbiſches Gebiet bei Or⸗ ſova, der unter glänzender Mitwirkung der Pioniertruppen in muſterhafter Ordnung durchgeführt wurde. Dieſes Einfallstor liegt in der felſigen Uferenge der Donau, dort, wo dieſer mächtige Strom, von den Felſen ga⸗ drängt, ſeinen Flußlauf bis auf 300 Metar verengt. Aus dieſem Grunde und in dieſer Vorausſetzung, daß die Offenſive der Ver⸗ hündeten dort ſtattfinden wipd, wo der An⸗ ſchluß an Bulgarien der aller⸗ kürzeſte iſt, erwarteten die Serben am Anfang der Offenſive den Donauübergang. In der Umgebung des Dorfes Tekija wurden gewaltige Hoeresmaſſen zuſammengezogon und eine zahlreiche ſchwere Artillerie bereit⸗ geſtellt, um dem Uebergangsverſuch energiſch begegnen zu können. Wie wir wiſſon, wurde zwar an dieſer Stelle geſchickt demonſtriert, je⸗ doch der Uebergang erfolgte an anderen Stellen mit ſchnellem Erfolg und die ſerbiſchen Vor⸗ bereitungen fielen ins Waſſer. Die ſerbiſchen Truppen wurden zum größten Teil abtrans⸗ portiert und auch das ſchwere Geſchützmaterial zum größten Teil gegen die Offenſive der Bul⸗ garen und an der Teilfront bei Tekija bezüg⸗ lich gegenüber Orſova blieben nur ſchwache Kräfte, 2000 etwa von derſelben Stärke, wie während der abwartenden Zeit der Winter⸗ monate. Auf dem ungariſchen Ufer wurde inzwiſcheſt müchtig gearbeitet, gewaltiges Pontonmaterfal zuſammengezogen, eine übergroße Artillerie allen Kalibers konzentriert. Dann erfolgte am 22. der Einſchuß der Artillerie auf die feindlichen Stellungen, fortgeſetzt mit intenſivem ſchießen am 23. in der Frühe durch mehrete Stunden und punkt 9 Uhr früh ſetzte das erſte Boot mit einer kleinen Infanterietruppe über den Strom. Durch das Wirkungsſchießen wurde der Feind ſo erſchüttert, daß er ſich auf die rück⸗ wärtigen Höhen zurückzog, ſodaß unſer Uebergang nun mit großer Energie und vom Feinde unbe⸗ helligt ſtattfinden konnte. Unſere Verluſte waren bei der ganzen Unternehmung ſehr gering. Auf jeden Fall kann behauptet werden, daß noch kein über einen großen Strom er⸗ folgter Uebergang mit ſo geringen Opfern er⸗ kauft worden war. Während des Wirkungs⸗ ſchießens machte ſich die ſerbiſche Artillerie wenig bemerlbar; nur am Anfang des Wir⸗ kungsſchießens verſuchte ſie unſeren Geſchützen zu antworten. Als aber eine unſerer Gvanaten voll in einen leichten Munitionswagen ein⸗ ſchlug und dort heftige Exploſionen verurſachte, zog ſich die Artillerie ganz zurück und ließ nichts mehr von ſich hören. Die Spuren unſeres Artilleriefeuers ſah ich heute Nachmittag, als ich die ſerbiſchen Stel⸗ lungen entlang der Donau beſichtigte. Die Wirkung unſerer Geſchütze war an dem graßen Teil der langen Front eine ſchreckliche. Seouß neben Schuß liegt in den weit zeſtreckten Schützengräben und Hinderniſſen und das Dorf Tekija wurde von der Beſchießung beſonders arg mitgenommen. In den Trümmerhaufen der Häuſer und den mächtigen Granattrichtern der ſchweren Granaten liegen noch die nicht ge⸗ borgenen Leichen. Von Tekija ſüdöſtlich ber⸗ ſuchte die ſerbiſche Artillerie ſich nochmals z u ſtellen und die Infanterie durch ihr Feuer im Kampfe um Sißp zu unterſtützen, jedoch wurde ſie von unſeren nun weiter vorgebrach⸗ ten Geſchützen bald zum Schweigen gebracht. Die ſteilen Bergwege ſind in einem gan; unglaublichen Zuſtand und bewunderungswür⸗ dig iſt es, wie un verdroſſenen Mutes unfere verbündeten Truppen in dieſem ſchwieri⸗ gen Gelände ſich vorwärts arbeiten, mit ſo friſcher Kampfeskuſt, die ich ſeit vielen Monaten nicht mehr ſo lebendig auf⸗ flammen ſah, wie gerade auf dieſem Kriegs⸗ ſchauplatz. So ſind unſere Truppen in dieſen Felſengebiet ein beträchtliches Stück welter ge. kommen und die Entfernu 2 von den bel Negotin vorgehenden bulgariſchen Truppen wird täglich kürzer, ſo⸗ daß bald die letzten Bergſchranken Überbrückt ſein miſſen. irkungs⸗ Die im Morawatal vordringenden Truppen der Armee Gallwitz gehen in immer ſchnellerem Sieges lauf welker und kämpfen bereits unweit ſüdlich des Raca⸗ tales, ſodaß die Entfernung nach Kragu⸗ jevac kaum ein Drittel des bisher zutllck⸗ gelegten Weges beträgt. Uunſere Truppen müſſen, wenn die Offenſive in dieſem Gebiet mit ſolcher Energie geführt wird, in wenigen Tagen im Vorgebirge von Kragu⸗ jevac ſein, wenn auch der Vormarſch ſich in⸗ folge der natürlichen Hinderniſſe bedeutend ſchwieriger geſtalten wird. Die ganze Kampflage iſt inſolge der Erfolge der letzten Tage ſo, daß ſich das konzentriſ Zuſammenwirken der drei ver⸗ bündeten Armeen an allen Kampf⸗ fronten bemerkbar macht und ſo bald zu bedeutenden l führen müßte. Der feindliche Widerſtand iſt im all⸗ gemeinen zwar nicht weniger erbittert, jedoch merklich kraftloſer geworden. Eine Haupt⸗ richtung des ſerbiſchen Rlckzuges iſt im allge⸗ Zuge das Gebiet weſtlich des Morawa⸗ tales. Dr. Steph. Steiner, Kriegsberichterſtatter. Das ungeſtüme Vor⸗ dringen der Bulgaren. Sofia, 27. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die Bulgariſche Telegraphen⸗Agentur erfährt: Die bulgariſchen TDruppen haben in der Umgegend von Kniazevac bedeutende Erfulge davongetragen; ſie beſetzten dieſe Stadt. Außerdem nahmen die bulgariſchen Truppen die ſehr mächtige Stellung Dra⸗ nopa Glapa im Sturm, die den Schlüſ⸗ ſel zum Feſtungsrayon von Pirot bildet. Aus der Gefechtsfront Zurückgekehrte erzühlen, daß ſich die ſerbiſche Bevölkerung überall in das Landesinnere geflüchtet hat und die meiſten Ortſchaften verſaſſe, die blus unch von Greiſen und Invaliden bewohnt ſind. Berlin, 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Buda⸗ peſter Blättern zufolge greift General Bojad⸗ jeff in der Urowicaſtellung die ſich erbittert verteidigenden Serben an. Im Niſchawa⸗ abſchnitt ſind die Bulgaren im ſteten Vordringen. Die von Uesküb her an⸗ greifenden Bulgaren gelangten hart an Te⸗ tovo. Um die Stellungen vor dieſer Stadt wird gekämpft. Die bulgariſche Artillerie unterſtützt kräftig die Angriffe der Infanterie. Die ſerbiſchen Linien kommen nacheinander ins Schwanken. Die Mazedonier kämpfen mit Kraft und Todesmut. Vor Prilep ſteht der Kampf. Auch in der unmittelbaxen Nähe Stru⸗ mitzas drängen Mazedonier und Tür⸗ kankräftig die vorrückenden fran⸗ zöſiſchen und engli ſchen Kräfte zurück. Die bulgariſchen und türkiſchen Bergbatterien errangen wichtige Vorteile über die Feinde, die auch den ungeſtümen maze⸗ doniſchen Sturmangriffen kaum Stand halten können. Sofia, N. Okt.(WiB. Nichtamtlich) Die Bulgariſche Telegraphen⸗Agentur meldet: Die bulgariſchen Behörden haben die Jinie Dedeagatſch⸗Oktſchilar beſetzt, deren 2. Seite. Seueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſle Nachrichten,(Mittaghlot) Donnerstag, den 28. Oktober 1915 Betrieb von nun an durch den bulgariſchen Staat erfolgen wird. Rücktritt des ſerbiſchen Gber⸗ befehlshabers. Paris, 28. Okt.(WT7TB. Nichtamtlich.) Der Matin meldet aus Saloniki: Man be⸗ dauert einmütig, daß der Woiwode Putnik aus Geſundheitsrückſichten den Oberbefehl über die ſerbiſche Armee hat nie⸗ derlegen müſſen. Serbien winſelt um Englands HBilfe. Berlin, 28. Okt.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird unterm 27. gemeldet: Paſitſch hat an die„Times“ telegraphiert: „Serbien verſucht mit übermenſchlicher An⸗ ſtrengung in Uebereinſtimmung mit den Rat⸗ ſchlägen ſeiner Verbündeten ſeine Exiſtenz zu retten. Darum haben die Deutſchen, Oeſter⸗ reicher und Bulgaren es zum Tode verurteilt. Seit 20 Tagen ſind unſere gemeinſchaftlichen Feinde am Werke, uns zu vernichten. Man kann nicht erwarten, daß unſer Widerſtand un⸗ endlich fortdauert. Wir bitten Euch, Ihr eng⸗ liſchen Freunde Serbiens, tut alles Mögliche, damit Eure Truppen uns erreichen und unſerem Heer helfen, damit wir zuſammen die gemein⸗ ſchaftliche Sache verteidigen, die jetzt ſo ernſt⸗ lich bedroht iſt.“ Die Serben überrumpelt. Bexlin, 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Daß die Serben auf ein ſo raſches Vordringen der Bulgaren nicht rechneten und förmlich über⸗ rumpelt wurden, geht aus der Meldung ver⸗ ſchiedener Blätter hervor: Die Bulgaren hätten faft überall rieſige Vorräte an Kriegsmaterial und Lebensmittel vorgefunden. Die haltung Griechenlands Griechenland beſtimmt für den VBierverband verloren. m. Köln, 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Laut der Kölniſchen Zeitung geſteht der Vertreter des Secolo heute bemerkenswerter Weiſe zu, daß nach ſeiner perſönlichen Ueberzeugung die Be⸗ völkerung Griechenlands nicht interventio⸗ niſtiſch, ſondern neutraliſtiſch geſinnt ſei. Die Lage ſei wohl unklar, beſti m mt ſei aber, daß Griechenland für den Vier⸗ verband verloren ſei. Die griechiſche Regierung ver⸗ langt Abtransport der Lan⸗ Sungstruppen. JBerlin, 28. Okt.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird unterm 27. gemeldet: Nach Meldungen aus Salonikti ſtellte der Hafenkom⸗ mandant dem Oberbefehlshaber der Entente⸗ truppen die Mitteilung zu, die Regierung Griechenlands erwarte den Abtransport fremder Truppen aus Saloniki bis zum 6. November. Berlin, 28. Okt.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die„Reichspoſt“ berichtet aus Saloniki, daß die Beſatzung der griechiſchen Forts von Salo⸗ niki durch 3 Diviſionen verſtärkt wurde. Eine Drohnote des Dierver⸗ bandes gegen Griechenland? haben, daß die Aktion der Geſandten Ruß⸗ lands und Englands nur ein Vorläufer einer Note aller Geſandten des verbandes ſei, die einen drohenden Charakter haben werden. PNI VBlex⸗ Prinz Georg von Griechenland bleibt in Paris. Paris, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Der Temps erfährt, daß Prinz Georg von Griechenland, der nach Griechenland zurück⸗ kehren ſollte, in Paris bleibt. Die Abreiſe ſoll verſchoben werden. Laue Freunde und neue Feinde. Italien augenblicklich ver⸗ hindert. Die„Tribuna“ führt eine gereizte Sprache gegen die Verbündeten. Rom, 27. Okt.(WTB. Nichtamtlich). Die „Tribuna“ ſchreibt, Italien könne aus militäriſchen Gründen ſich augenblicklichnn icht an der Balkanerpedition beteiligen, wenn es auch politiſch an der Expedition teil⸗ nehme. Durch dieſe Haltung verſtoße Italien nicht gegen ſeine Vertragspflichten. Italien habe zwar die Pflicht, mit allen ſeinen mate⸗ riellen und moraliſchen Kräften am Kriege teilzunehmen, aber über den Gebrauch dieſer Kräfte habe die italieniſche Regierung zu ent⸗ ſcheiden.— In einem anderen Artikel unter⸗ ſtreicht die„Tribuna“ dieſe Auffaſſung der italieniſchen Vertragspflicht durch folgende Sätze:„Der öffentlichen Meinung in den alliierten Ländern kann man nicht ver⸗ übeln, daß ſie gern ſähe, wenn Jtalien mit dem Schwert die diplomatiſchen Fehler anderer wieder gut machen würde. Aber das Recht auf die Erfüllung dieſes Wunſches hat dieſe öffentliche Meinung nicht. Wenn Italien der Balkanexpedition fernbleibt, ſo entzieht es ſich keiner Ver⸗ pflichtung.“ Schließlich bemerkt die„Tribung“ in einem dritten Artikel gegenüber den Befürchtungen, daß Italiens Fernbleiben von der Balkan⸗ expedition bei der öffentlichen Meinung der Alliierten verſtimmen könnte, folgendes:„Die italieniſche Regierung hat nur Rückſicht auf die öffentliche Meinung Ita⸗ liens zu nehmen. Außerdem hat die ita⸗ lieniſche Regierung nach außen hin nur die Pflicht, ſich mit den verſchiedenen Regierungen auseinanderzuſetzen, nicht mit der öffentlichen Meinung. Sollte die öffentliche Meinung in England und Frankreich mit. Italien unzufrieden ſein, kann ſie ja ihre Zu⸗ friedenheit in Griechenland oder in Venezuela ſuchen.“ Albanien auf Seite des neuen Vierbundes. Wien, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich). Die Südſlawiſche Korreſpondenz meldet aus Sofia: Angeſehene albaniſche Kreiſe haben Berichte aus Nordalbanien erhalten, denen zufolge die Lage angeſichts der Gewaltherrſchaft der Ser⸗ ben, Montenegriner und Eſſad Paſchas gerade⸗ zu verzweifelt ſei, und die Bevölkerung die Befreiung von der ſerbiſch⸗montenegriniſchen Tyrannei und den Gewalttaten der Räuber⸗ banden Eſſad Paſchas durch die deutſchen, öſterreichiſch⸗-ungariſchen und bulgariſchen Truppen mit Ungeduld erwartet. Die Nach⸗ richten über den ſiegreichen Vormarſch der gerufen und gaben das Zeichen für den Be⸗ ginn einer Auſſtandsbewegung gegen die der⸗ zeitigen Gewaltsherren. Die Albaneſen im ſerbiſchen Heere flüchten über die Grenze. Schließlich wird bekannt, daß die wirtſchaft⸗ liche Lage im Lande eine derart traurige ſei, daß es als ganz ausgeſchloſſen erſcheint etwa übertretende große Heeresmaſſen zu ver⸗ pflegen. ——— ee J. 22 Der kürkiſche Tagesbericht. Konſtautinopel, 27. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich). Das Hauptquartier teilt mit: Auf der Dardauellenfront machten bei Anaforta unſere Patrouillen, indem ſie ſich den feindlichen Gräben näherten, einen Teil der feindlichen Soldaten mit Hand⸗ bomben nieder, die bei Verſchanzungsarbeiten beſchäftigt waren, verhinderten deren Wieder⸗ herſtellung und brachten die Drahtverhaue einiger feindlichen Gräben als Beute mit. Bei Anaforta und Ari Burun fand Artilleriekampf zwiſchen unſerer Ar⸗ tillerie und den Land⸗ und Schiffsgeſchützen des Feindes ftatt. Feindliche Verproviantie⸗ rungskolonnen, die bei dem Ausſchiffungs⸗ punkt von Ari Burnu geſichtet wurden, wur! den durch unſere Artillerie zerſprengt. Bei Sedd⸗ül Bahr warf der Feind gegen unſere Schützengräben am linken Flü⸗ gel ungefähr 700 Granaten und Bomben, ohne ein Ergebnis zu erzielen. Auf der Front am Kaukaſus am rechten Flügel wurde nach einem Gefecht zwiſchen unſeren Patrouillen und feindlichen Kompag⸗ nien der Feind gezwungen, ſich zurückzuziehen. Sonſt nichts Neues. 752 8 3888 Vom uftlichen Kriegsſchan Das Flüchtlingselend in Außland. Moskau, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) „Rußkoje Slowo“ meldet: Der Hauptausſchuß der Flüchtlinge befindet ſich in einer tragiſchen Lage, da er kein Geld hat und das Miniſte⸗ rium gegenüber ſeinen Bitten um Geld ganz taub bleibt. Von allen Provinzabteilungen treffen Geſuche um Unterſtützung ein; der Ausſchuß hat aber kein Geld. Aus dem Gou⸗ vernement Witebsk nach dem Gouvernement Twer ſind 400 000 Flüchtlinge unterwegs. In der Stadt Tſcheljabinsk in Sibirien lagen 5000 Flüchtlinge unter freiem Himmel⸗ * Nach Oſtſibirien verbannt. Man ſchreibt uns von geſchätzter Seite: In der geſtrigen Mittagsausgabe des Generalanzei⸗ gers iſt der Name des leider nach Oſtſtbirien verbannten Bürgermeiſters(Stadthaupt) von Riga verſtümmelt wiedergegeben worden. Er heißt v. Bulmerineg und iſt ein Bruders⸗ ſohn des verſtorbenen Völkerrechtsprofeſſors an der Univerſität Heidelberg, Geheimrat Auguſt v. Bulmerineg, deſſen Witwe noch in Heidelberg lebt. Der gleichfalls verbannte Leiter der Bür⸗ gerwehr Paul Großmann iſt Syndikus des Rigaer Hypothekenvereins und war von der Staatsregierung ſelbſt zum Leiter der Bürger⸗ wehr beſtimmt worden, nachdem die Polizei aus Riga entfernt war. die Nriſe in England. Asquith wieder hergeſtellt. London, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) 20 Truppen in Griechenland gehen zuſammden mitk den fpranzöſiſchen Bundesge⸗ noſſen an der griechiſch⸗ſerbiſchen Grenze vor. Lloyd George kündigte an, daß Miniſterpräſident Asquith, der wieder voll⸗ ſtändig hergeſtellt ſei, am 2. November eine Erklärung über den Krieg ab⸗ geben wird. Asquiths Kabinettsreferm. Berlin, 28. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Der„Nieupve Rotterdamſche Courant“ ſchreibt: Es beſtehe Grund zu der Annahme, Asquith beabſichtige, das engliſche Kabinett auf 10 Mitglieder zu be⸗ ſchränken. Folgende acht Miniſter würden in Frage kommen: Als Premierminiſter As. guith, Grey für Aeußeres, Balfour für Marine, Kitchener für Krieg, Lloyd Geor⸗ es für Munition, Me. Kenna für Finanzen, Chamberlain als Miniſter für Indien und Bonar Law als Koalitionsminiſter. Das würden 4 Liberale gegen 3 Unioniſten und den parteiloſen Kitchener ſein. Zwei weitere ſollen noch als Kabinettsmitglieder gewählt werden, Der Seeirieg. Eine engliſchechffenſive gegen den Kieler Nanal? EBerlin, 28. Okt.(Von u. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird gemeldet: Ein Schwede, der in dieſen Tagen aus England zurückgekehrt iſt, hatte eine Mitteilung gemacht, daß er durch einen reinen Zufall Gelegenheit gehabt habe, umfangreiche Vorbeveitungen eines Transpor⸗ tes feſtſtellen zu können, der zu der Vermutung Anlaß gab, daß der Transport nicht den gefähr⸗ lichen Weg über den Kanal nehmen würrde. Wenn das ſo iſt, ſo erinnere man ſich an die in den franzöſiſchen Blättern enthaltenen Berichte über die Bedeutung einer Offenſive gegen die Pulsader Deutſchlands am Kieler Kanal. Eine ſolche Offenſive könne jedoch ohne Verletzung der Neutralität Dänemarks nicht geſchehen. Die Beſchießung eines ſchwe⸗ diſchen U⸗Bostes durch ein Seutſches Vorpoſtenboot. Berlin, 27: Okt.(WTB. Nichtamtlich Ueber die Beſchießung des ſchwediſchen Unter⸗ ſeebootes„Hvalen“ durch ein deutſches Vos⸗ poſtenboot geht uns von unterrichteter Seite ſolgende Darſtellung zu: Am 21. Oktober zwiſchen 7 und 8 Uhr bor⸗ mittags ſichtete der Kommandant eines deutſche Bewachungsbootes ein verdächtiges Fahrzeug ſüdlich der ſchwediſchen Küſte zwiſchen Trelle⸗ borg und Ytadt. Er erkannte, daß es ein Unterſeeboot war, worauf krotz ſchürfſter Beob⸗ achtung keine Flagge ausgemacht we⸗ konnte. Der Kommandant wußte, daß in dieſen Tagen ein ſchwediſches Unterſeeboot auf dieſer Strecle paſſieven ſollte und fuhr daher, ehe er zum 5 5 griff anſetzte, aus Vorſicht erſt noch auf 1600 Meter heran, um eine Verwechſlung aursch ſchließen. Auch auf dieſe ſehr nahe Entfernung wurde keine Flagge auf dem U⸗Boot geſichtet ein Begleitfahrzeug, wie es für das ſchwediſche -Boot zur Kenntlichmachung in Ausſicht ge⸗ ſtellt worden war, war nicht zu ſehen. Nur einige Handelsſchiffe waren in verſchiedenen Entfernungen zu erkennen. So mußte der Kom⸗ kommen, ein feindliches U⸗Boot vor 1. haben. Hierin wurde er beſtärkt, als er be⸗ merkte, daß es ſtellenweiſe in der ziemlich be⸗ wegten See verſchwand, etwa ſo, wie ein -Boot, das wegtaucht, wenn es ſich zum An⸗ griff anſchickt. So ſtand es für den Kommar⸗ Berlin, 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Ein ita⸗ Armeen der Zentralmächte und Bulgaren[Unterhaus. Parlaments⸗Unterſtaatsſekve⸗ danten, dem ſeine Vorgeſetzten das eugnis lieniſches Blatt will aus Athen erfahren! haben in Albanien große Bewegung hervor⸗Jtär Tennant führte aus: die britiſchenl! eines ruhigen und entſchloſſenen C arakters 2 Neeeeeeeeeeeereeeeer N 2 0 5 Mars dieſe Felder mit Blut düngte?. Da] Nicht lange mehr der Fahrt und zur Linken] Jahr die Trauben eingeſammelt, die Winzer ſind Kheinfrieden im Weltkrieg. Von Joſef M. Jurinek⸗München. Keuchend, ſtöhnend, dampft mein Zug aus der Rieſenwölbung des Frankfurter Hauptbahn⸗ hofes. An den Rhein geht die herbſtliche Fahrt! Gleißend hängt der Sonnenball im dunſtfreien, blauen Aether und übergießt mit flüſſigem Gold Stadt und Land, Feld und Wald, Buſch und Hain. Ich öffne das Fenſter meines Wagenabteils und atme in tiefen, vollen Zügen die mild⸗ ſtrenge Herbſtluft, die drüben vom Taunus her⸗ überweht, trinke mit unſagbarer Wonne und Luſt den würzig⸗herben Becher der Natur, ihre letzte Gabe vor rauhen Stürmen, ſalten Regen⸗ ern und ertötender Winterſtarre. Weltkrieg!. Weltbrand!... Seit vier⸗ zehn Monden ſchon! Und wie friedlich, wie idylliſch träumt die deutſche Heimat. Auf den Feldern rauchen dicke blaue Schwaden der Kar⸗ toffelfeuer, führt die Pflugſchar ſchon wieder durch Ackerkrumen, um für die Winterſaat Furchen zu ziehen. Ein Vergehen letzter Pracht mit Himmelsblau und Sonnenbrand. In Schö⸗heit ſtirbt die Landſchaft. Durch Höchſt, Wiesbaden zu. Ahnen die Menſchen, die hier ſtill und friedlich ihrer Ge⸗ rechtſame nachgehen, daß ſie über krieggeweih⸗ tem, kriegdurchwühlten Boden ſchreiten? In den Gärten brennen Georginen, ſchimmern Pergola⸗ blüten und einen ſich mit dem Feuer rotbrauner Wälder zu einem Rauſch von glitzerndem Gold und hellen Flammen. Wo ſind die Zeiten, da der Boden von Höchſt am Main unter dem ſchweren Tritte rauher Soldateska erzitterte und Tillys ligiſtiſche Heere braunſchweigiſche Man⸗ nen am Junimond des Jahres 1622 ſchlugen, da anderthalb Jahrhunderte ſpäter(1795) Cler⸗ ſait mit ſeinen todesmutigen Oeſterreichern Jourdan eingedrungene welſche Schar von dan⸗ nen jagte?„ Sinnend blicke ich unverwandt auf die vor⸗ beifliegende herbſtliche Melancholie, die trotz allem Sonnenglaſtes ihre Schvermut nicht ver⸗ bergen kann. Kahle Aecker, abgegraſte Wieſen, braune, graue Erde!——— Wo iſt Wiesbadens äußerlicher Glanzz: Ein halbes Dutzend plaudernder junger Damen, ein ganzes Dutzend lachender Backfiſche tänzeln die Bahnſteige entlang. Sonſt? Feldgrau nichts als feldgrau. Ich denke an Wiesbadens einzigartiges neues Kurhaus, mit dem von ſechs joniſchen Säulen getragenen Portieus, an jenen Saal mit den Bildern Profeſſor Erlers. Tobte nicht ſo um 1907 ob dieſer derberealiſtiſchen Malereien in der deutſchen Kunſtgilde heftige Fehdedsd Hatte nicht der deutſche Kaiſer ſelbſt ſein Miß⸗ fallen über dieſe Farbenſinfonje unverhohlen zum Ausdruck gebracht? Damals! Wie kleinlich dünkt uns heute ſolcher Streit um Meinungen, wie unbedeutend ſolcher Sturm im Glaſe Waſſer. Wie unendlich Ge⸗ waltigeres ſagt uns dafür jenes Wiesbadener Waterloo⸗Denkmal, errichtet gefallenen Naſ⸗ ſauern zu Ruhm und Ehr. Und Naſſauer ſtehen ja auch mit draußen im Welteubrande, Naſſauer bewähren wie bei Waterloo ſo auch jetzo wieder Kampfesfreudigkeit und Unerſchrockenheit. Zrüßt er ſchon mit ſeiner blaugrnen Flut! Vater Rhein! Das Herz jjauchzt ſtillvergnügt auf, die Augen ruhen voll nimmermüder Zärt⸗ lichtkeit auf dieſem deutſcheſten aller deutſchen Ströme. Rebenkulturen klimmen hügelauf⸗ hügelab die Ufer entlang. Die Sonne hat die Trauben längſt gereift, ſie ſind geerntet, Winde ſpielen in dem welken Laube, ſingen in den ſonnenbeſchienenen Hängen ihre melancholiſche Herbſtmelodei. Sie tanzen vorüber, huſchen vorbei, die wein⸗ umlaubten, rebenbekränzten Städtchen und Dör⸗ fer am Rhein. Zuweilen fährt der Zug ſy dicht neben den Häuſern, daß man hineinlangen könnte in die Wohnungen der Menſchen. Warum nur kommt mir heute immer wieder die kriegeriſche Geſchichte dieſer Rheingegend ins Erinnern?.. Zum Atemholen bin ich doch der Werkelfron entronnen, und dennoch weilen die Gedanken beim Krieg, beim Kriege der Gegenwaxt und Vergangenheit. Dort, jenes Eltville, das wie ein neugieriger Fratz mit ſeinem hohen Wartturm keck über die Lande ſchaut, war es nicht ſchon 1349 Kampf⸗ ſchauplatz als es Karl IV. belagerte, weil das ungetreue Städtchen dem Gegenkönig Günther Heim und Obdach gewährte? Sie alle, die Rhein⸗ und Weinſtädte und Orte von Wiesbaden bis hinauf zur frommen Dom⸗ ſtadt, können aus längſt vergangenen Tagen Kriegsepiſoden erzählen, Kñaub wie Godesberg, Ehrenbreitenſtein wie Rüdesheim, Oberlahn⸗ ſtein wie Königswinter, Hochheim wie Biebrich und Koblenz. Wo ſind die Hüter dieſer köſtlichen Wein⸗ berge? Frauen und Mädchen haben dieſes ſeit mehr denn Jahresfriſt des Kaiſers furcht⸗ loſe Soldaten. Ob ſie an die Heimat mit den Rebenhügeln dachten, als von den Trauben dee Champagne rotes warmes Menſchenblut tropfte? Ob ſie bei des Krieges blutigem Hand⸗ werk die Idyllen ihres Rheinlandes vergeſſen haben? Sie kämpfen und ihrer Wehr dürſen wir den Frieden des Rheins im Weltkriege mit ver⸗ danken. 5 Rheinfrieden]... Silbern ſchlängeln ſich die Fluten dahin, in den gurgelnden Waſſern ſpie⸗ geln ſich Himmelsblau und Sonnenball, eitel wieder, auf den Wellen ſchaukeln bewimpelt Schifſe und Kähne und Dampfer. Es iſt, als halte der Herrgott ſelbſt ſeine ſchützende Ha⸗ über dieſem Zipfel Erdenglück und Erdenſchön⸗ heit, als raſte er mitten in den welkenden Wein⸗ kulturen und lachte uns Siegzuverſicht und Ver⸗ trauen aus jedem Blatte zu. Aus Vorgärten ſchimmert es rot und violett und blau, aber die Farbentöne ſind nicht grell, ſie haben alle etwas Verblaſſendes. Letzte Schönheit! Zu alledem geſellen ſich in leichten Höhen weiß Schleierwolken, zu denen bald hier bald dork Türmchen irgendwo verſteckter Kirchlein em⸗ porragen u. mrit dem zarten Grün altehrwürdi⸗ ger Patina das bunte, herbſtliche Bild ver⸗ vollſtändigen. Wo ſind die vielhundert Knäblein, die zür Frühlings⸗ und Sommerzeit den Tag vom Himmel ſchwatzten? Sind wohl längſt ſchon landeinwärts gezogen Verwundete Feldgraue zuweilen auf den Weinbergen. Wie unendlich glücklich ruhen ihrs müden Augen auf dem Gelände. Sie ſind— mandant des Wachtbootes zu der Ueberzeugung 4 — mmeeeer * 4 Donnerstag, den 28. Oktober 1915. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(ittagblatt) 3. Seite. geben, feſt, daß er ſich einem Feind gegenüber befand, den zu vernichten ſeine höchſte Pflicht ſei. Er entſchloß ſich daher, das Feuer zu ev⸗ üffnen und fuhr gleichzeitig mit höchſter Fahrt auf das U⸗Boot los, um es durch Rammen zu vernichten. Auf 300 Meter vor dem U⸗Boot wurde plötzlich eine kleine Flagge ſichtbar, die bisher durch den Turm des U⸗Boots verdeckt worden war. Nach Einſtellung des Feuers wurde ſie als die ſchwediſche Kriegsflagge aus⸗ gemacht. Inzwiſchen hatte ſich auch ein Fahr⸗ zeug, das anfangs etwa 4 Seemeilen von dem UEBoot entfernt war und für ein Handelsſchiff gehalten worden war, auf eineinhalb Seemeilen genähert. Es trat mit dem U⸗Boot in Signal⸗ verkehr; es war das ſchwediſche Werkſtattſchiff „Blenda“. Der Kommandant des Vorpoſten⸗ bootes bemerkte auf Befragen des ſchwediſchen -Bootskommandanten, ob er denn die Flagge nicht geſehen habe, mit dem Ausdruck des Be⸗ bauerns, daß weder er noch ſeine Mannſchaften die Flagge geſehen hätten, ſonſt wäre ſelbſtver⸗ ſtändlich die Beſchießung unterblieben. Die ſo⸗ fort angebotene Hilfeleiſtung wollte der ſchve⸗ diſche U⸗Bootskommandant nicht annehmen. Der Ort des Vorkommniſſes liegt etwa 4½ Seemeilen von der ſchwediſchen Küſte entfernt, wie durch einwandfreie Doppelpeilung eines herbeigeeilten zweiten Wachtſchiffes am Orte des U⸗Bootes feſtgeſtellt wurde. Demgemäß entſprechen auswärtige Preſſenachrichten über eine Verletzung der ſchwediſchen Hoheitsgewäſſer nicht der Tatſache. Mit lebhaftem Bedauern erfahren wir heute, daß der verwundete Steuer⸗ mann des ſchwediſchen Unterſeebootes leider ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Neue Unterſeebvotjäger für Eugland. Newyork, 7. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Der„New York Herald“ meldet: Die kana⸗ diſche Vickertswerke haben den Auftrag erhal⸗ ten, Unterſeebootsfſäger für Großbritannien zu bauen; fünfundzwanzig ſeien bereits abgelie⸗ fert. Acht fuhren unter eigenem Dampf über den atlantiſchen Ozean. Die Schiffe ſind 75 Fuß lang und beſitzen eine Oberflächen⸗ geſchwindigkeit von zwanzig Seemeilen und könnten unter Waſſer fünfzehn Meilen zurück⸗ legen. Sie führen keine Torpedos und ſind hinten und vorne mit Dreizollkanonen ausge⸗ kütſtet. das die befeſtigten Aulagen Serbiens. (Von einem militäriſchen Mitarbeiter.) Nach den bis jetzt vorliegenden Berichten vom ſerbiſchen Kriegsſchauplatz ſind die verbündeten deutſchen, öſterreichiſch⸗ungariſchen und bulga⸗ riſchen Heere an allen Stellen auf ſerbiſchem „Boden im ſiegreichen Vorwärtsſchreiten. Blu⸗ kige und erbitterte Kämpfe hat es dabei über⸗ all gegeben, insbeſondere für unſere Truppen beim Ueberſchreiten der Donau, die bei reißen⸗ der Srömung, ohne Brücken vermittelſt Pon⸗ tons und augeſichts eines verzweifelt kämpfen⸗ den, tapferen Gegners, überwunden werden mußte. Währenddem hatten öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Truppen nach der Einnahme von Bel⸗ grad beſonders an der Macwa⸗ und an der Kolubara⸗Mündung mit zähem Widerſtand überlegener ſerbiſcher Kräfte zu tun. Und für die bulgariſchen Truppen galt es in erſter Linie das ſchwierige Gebirgsgelände an der ſer⸗ biſchen Oſigrenze hinter ſich zu bringen, um alsdann möglichſt überraſchend und an vielen Stellen gleichzeitig den Gegner aupacken zu können. Da es ſich hei dem Vormarſch der ein⸗ zelnen Heeresgruppen um ein ſehr weites Ge⸗ biet handelt, das im Nordweſten bis in die Gegend von Sabae reicht, dann längs der Donau bis Bocevge geht und hier noch in ſüd⸗ licher Richtung abbiegend bei Kumanowo ſeinen Ahſchluß findet, liegt auf der Hand, daß Ein⸗ heitlichkeit und Schnelligleit der Operationen Haupterfordernis ſind, um zu einem durch⸗ ſchlagenden Erfolge zu kommen. Raſches Han⸗ deln und Zugreifen ſſt auch deshalb notwendig, damit die Hauptentſcheidung geſallen iſt, bevor der Vierverband die in Saloniki ausgeſchifften Hilfstruppen herangezogen hat. der daheim, daheim am Rhein, an ihrem Rhein.. Daheim im echten Land, im Heimat⸗ land!... Jeder ſilberne Faden dahinſchwe⸗ benden Altweiberſommers iſt ihnen Heimat⸗ gruß, jeder tanzende Sonnenkringel erzählt ihnen von einſtiger ſtiller Friedenszeit. Und weiter ſchweifen ihre Blicke, rheinauf, rheinab, verlieren ſich in weiter Ferne, wo dunkle Wäl⸗ der das Bild begrenzen. Was ſchert dieſe Feldgrauen heute des Rhein⸗ „andes kriegsumtoſte Vergangenheit? Mag bei Kaub auch in jener kalten Neufahrsnacht von 1813 zu 1814 Blücher mit ſeiner Armee den Rhein überſchritten, mögen die Bayern 1583 das Schloß Godesberg zerſtört haben, mag Ebreubreitſtein noch ſo viel raunnen von ſchwe⸗ ren Kriegstagen, da Kurfürſt Philipp Chriſtof die Burg(1631) den Franzoſen räumte, da ſie 1637 von den Kaiſerlichen wieder genommen wurde, da ſie 1688 die Franzoſen erfolglos be⸗ ſchoſſen, da ſie 1799 von ihnen geſchleift wurde, aber General Arter in zehnſähriger Arbeit von 1816—1826 Ehrenbreitſtein als Feſtung neu er⸗ ute, mag Koblenz an den dreißigfährigen Krieg erinnern, mag Hochheim von öſterreichi⸗ ſchen und franzöſiſchen Waffentaten ſingen und lagen:. Immer blieb Vater Rhein ein deutſcher Strom und wird es bleiben, ſo lang deutſche Zunge klingt. Die Welt brennt an allen Ecken und Enden, gier aber an den Uſern des Rheins, wohnt hei⸗ ger Friede, Da ſpürt man nichts von jener hHäckereien, Zur Errxeichung dieſes Zieles, der Niederwer⸗ fung des ſerbiſchen Widerſtandes, gehört mit an erſter Stelle, daß die gegen Bulgarien errichteten. Befeſtigungen unſchädlich gemacht ſind. Es laſſen ſich im allgemeinen an der Oſtgrenze Ser⸗ biens zwei Linien verfolgen und zwar die Be⸗ feſtigungen von Negotin—Zajecar—Knfazevac Pirot—Erni vrh und die von Pozarevac Nis—Bela Palanka. Dieſe Werke ſperren die aus Bulgarien heranfhrenden wichtigſten Ein⸗ bruchslinien und ſichern den im mittleren Mo⸗ ravatale vor ſich gehenden Aufmarſch der ſerbi⸗ ſchen Armee. Negotin iſt erſt in letzter Zeit feldmäßig befeſtigt worden. Zajecar iſt ein verſchanztes Lager am Timok mit einzelnen Werken auf einem Umfang von 37 Kilometer, zahlreichen Erdwerken neueren Datums und mehreren älteren Anlagen feldmäßigen Charakters. Knjazevac hat in der Hauptſache nur feld⸗ mäßige Befeſtigungen; einjge Betonbauten waren vorgeſehen und mögen inzwiſchen fertig⸗ geſtellt ſein. Pirot iſt ein verſchanztes Lager an der Niſava mit einem alten Kaſtell von ge⸗ ringem fortifikatoriſchen Wert und mehreren neuen und älteren Erdwerken auf einem Um⸗ kreiſe von 30 Kilometer. Ein gut gongbarer Umgehungsweg führt von der bulgariſchen Grenze nach Babusnica und iſt durch eine Be⸗ feſtigung am Erni vrh geſperrt. Pozare⸗ vac iſt ein bedeutender Kommunikationsknoten am Nordoſtrande der Mora va⸗Niede⸗ rung mit meßreren jederzeit benutzbaren Straßen zur Dongu, in das Landesinnere und gegen die bulgariſche Grenze zu. Die Befeſti⸗ gungen beſtanden vor nicht langer Zeit nur aus flüchtigen Erdwerken; ſie werden aber wohl in⸗ zwiſchen verſtärkt ſein, da es auch Serbien an Ritſtungen und Kriegsvorbereitungen nicht hat fehlen laſſen. Auch als Depotplatz hat Pozaro⸗ vac einige Bedeutung, ſo daß ſeine Inbeſitz⸗ nahme durch unſere Truppen ein recht erfreu⸗ licher Gewinn bedeutet. Niſch, an der Niſava, fängt die aus Bulga⸗ rien führenden Kommunikationen, eine Bahn und mehrere Straßen, auf und bildete den erſten garyßen Sammelpunkt des Aufmarſches an dei Oſtgrenze. Es iſt als verſchanztes Lager aus⸗ gebaut, die Erdwerke ſind, wie es heißt, nur zum Teil fertiggeſtellt, der Umfang ſoll ekwa 50 Km. betragen. Mehrere Feldbefeſtigungen umgürten die Stadt, die als großer Depotplatz dient und zahlreiche Militärgebäude beſitzt. Einee alte Zita⸗ U delle verkörpert das Kernwerk. Bela Pa⸗ lankg, zwiſchen Niſch und Pirot gelegen, ſperrt die Umgehungswege um Pirot und enthäll mur ein halbverfallenes Kaſtell und mehrere Erdwerke, die erſt kürzlich ganz fertiggeſtellt ſind, Die größeren Orte, welche mit Beſeſtigun⸗ gen, wie bemerkt, verſehen ſind, beſitzen Dampf⸗ große Munitions. und Artillerie⸗ Sepots und Verpflegungsmagazine. Beſonders der Raum um Niſch iſt für die Verſammlung ſtarker Kräfte eingerichtet. Die Befeſtigungen im ſüdlichen Serbien beſchränken ſich auf eine Reihe von Erdwerken und Kaulen um Vranja und entlang der nordweſtlich ſich hinziehenden, von Gebirgen gebildeten Grenze. Im Innern des Landes iſt allein Kragufe vac etwas be⸗ feſtigt; es iſt ein bedeutender Straßenknoten⸗ punkt, der ſich den Operationsrichtungen gegen Belgrad quer vorlegt, hat eine Waffenfabrik und zahlreiche andere Militärbauten. Seiner Be⸗ deutung wollte man durch Ausban eines ver⸗ ſchanzten Lagers entſprechen; hierzu war es in⸗ deſſen vor Ausbruch des Krieges gegen Oeſter⸗ reich nicht gekommen ſo daß es fraglich erſcheint, ob inzwiſchen der Plan zur Ausführung ge⸗ langt iſt. 5 Das Geſamtbild der ſerbiſchen Befeſtigungen gegen Bulgarien iſt nicht derart, daß man auf einen langen Widerſtand gefaßt ſein kann, zumal in dieſem Kriege ſich gezeigt hat, daß ſelbſt ſtän⸗ dige befeſtigte Anlagen gegenüber der Wirkung der ſchweren Artillerie nur kurze Zeit zu halten ſind. Die Sicherſtellung der Volksernährung. Die Beſprechungen des Reichskanzlers mit den preußiſchen Abgeordneten. (WTB. Nichtamtlich). Fraktionen des Abgeordnetenhauſes au einer nach, Erſatzreſerv. Karl Finkbeiner von Beſprechung über Fr⸗ der Volksernährung] Waldkirch, Leutn. Anton Baier von Donau⸗ eingeladen. Man ſtimnite dem Reichskanzler darin zu, daß energiſche Schritte ge⸗ tan werden müſſen, um ſolche notwendigen Nakrungsmitteln, deren Menge gegenüber dem Friedensſtand erheblich zurückgegangen iſt, allen in möglichſt gleichem Maße zugänglich zu machen. Auch bei Kartoffeln, die in überreicher Menge ge⸗ erntet worden ſind, erkannte man an, daß wei⸗ tere Maßregeln zur Regelung der Marktver⸗ hältpiſſe ergriffen werden müßten, da die bis⸗ herigen nicht genügt hätten. Alle Anweſenden waren darin einig, daf;ß wir mit aus⸗ reichenden Vorräten für die Ernäh⸗ rung des deutſchen Volkes verſehen ſind, daß es ober darauf ankommt, einer unſozialen Ver⸗ teilung entgegenzuwirken und die Preiſe auf der Höhe zu halten, die zwar der durch den Krieg hervorgerufenen Erſchwerung der Pro⸗ duktion entſpricht, aber auch eine ungerecht⸗ fertigte Ueberteuerung der Bevölkerung ver⸗ meidet. Es wurde der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß die bevorſtehenden vom Reichs⸗ kanzler in ihren Grundzügen mitgeteilten Verordnungen dieſes Ziel erreichen werden. ** Hausſuchungen bei ſozialdemokratiſchen Führern in Düſſeldorf. Berlin, 28. Okt.(Von u. Berl. Bur.) Wie der„Vorwärts“ mitteilt, wurde am Mon⸗ tag im Hauſe des Düſſeldorſer ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei⸗Sekretariats abermals eine Hausſuchung abgehalten, ebenſo in der Woh⸗ nung des Geſchäftsführers des ſozialdemokra⸗ tiſchen Vereins. Außerdem wurden eine An⸗ zahl Sozialdemokraten von der Polizei ver⸗ hört, ob in der letzten Zeit unangemeldete Zu⸗ ſammenkünfte der Partei ſtattgefunden haben. —— Furehtharer Taifun. Newhork, 28. Okt.(WT B. Nichtamtlich.) Reuter⸗Burtau meldet: Wie aus Manilg tele⸗ graphiert wird, hat ein Taifun im ſüdlichen Luzon große Verheerungen angerichtet, 200 Perſonen wurden getötet, 800 verwun⸗ det. Die Hanf⸗ und Reisſaat iſt ſtark beſchä⸗ digt. Schneefall in Berlin. Berlin, 28. Okt.(Von u. Berl, Bur.) In den letzten Tagen hat der Winter ſeinen Einzug gehalten. Die letzte Nacht iſt ſehr viel Schnee gefallen; die Stadt iſt in ein winter⸗ liches Kleid gehüllt. Für das Vaterland gefallene Badener. Landwehrm. Otto Kienzler, Kriegsfreiw. Seminariſt Aug. Perrot, Bierbrauer Franz Braun, Graveur Theodor Ankener, Ver⸗ ſicherungsbeamter Heinrich Hettmanſper⸗ ger und Feldwebellt. Telegraphenaſſiſtent Otto Reichenſtein von Karlsruhe, Gren. Wilh. Schätzle von Karlsruhe⸗Bulach, Oberfäger Karl Brenk, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Weingarten, Musk. Otts Dürr von Werbach⸗ hauſen, Gefr. Anton Hofmann von Giſſig⸗ heim, Unterlehrer Hermann Dinkel, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Heidelberg, Kriegs⸗ freiwilliger Jul. Werner, Guſtav Schnarr, Ritter des Eiſernen Kreurzes, Gefr. Friedrich Dußling, Ritter des Eiſernen Kreuzes und Musk. Erſbin Hofmann von Pforzheim, Uoff. Ehr. Schmibt, Ritter des Eiſernen Kreuzes und Gefr. Guſtav Seyfried von Oeſchelbronn, Gefr, Guſtav Adolf Stein von Ettlingen, Kriegsfreiw. Gefr. Anton Kalk⸗ brenner von Oetigheim, die beiden Brüder Küfer Joſef Nachbauer und Blechner Franz Nachbauer von Iffezheim, die beiden Brüder Peter und Joſef Knopf von Steinbach, Alois Hirſchauer von Großpweier, Pion. Albert Fritz von Vimbuch, Vizefeldw. Herm. Har⸗ ter von Ottenhöfen, Kriegsfreiw. Osk. Daum von Zell a.., Wilhelm Schwarz von Ober⸗ harmersbach, Joſef Schiermaier von Stei⸗ Vergeſſen, ſpenden Troſt ſor vühl Menſchenherzen, hier winden unſichtbare Hände über unſeren Häuptern Herbſtkränze von ſpäten Aſtern und leuchtenden Georginen Unter all den Dächern, die aus den Hügeln auftauchen, heimen Menſchen, die tagaus, tag⸗ ein den Zauber der Rheinlandſchaft genießen. Ob ſie dieſen goldenen Herbſttag auch ſo aus⸗ koſten wie ich?... Oder ob ſich ihre Seele traurig fortſchwingt an irgendeine Grenze des Reiches, wo der Vater, der Sohn kämpfend ſteht? Aber das eine haben die Leute hier als göttliches Geſchenk: Im herbſten eid Leid finden ſie Tröſtung bei jedem Blick aus ihren Fenſtern hinaus auf den Rhein! In ſeiner Majeſtät verkörpert er Deutſchlands Macht und Stärke. Jedes Rauſchen ſeiner Flu⸗ ten, jedes Branden ſeiner Wellen wiederholt den Schwur: Sie ſollen ihn nicht haben, Den freien deutſchen Rhein, Und wenn ſie ſich wie Raben Auch heißer darnach ſchrei'n! Letzte Gluten entflammt die Herbſtſonne: Feuriges Rot, funkelnd, wie dunkler Rebenſaft. Mattgrün erinnernd an knoſpendes Frühlings⸗ ahnen, helles Gelb, verſöhnendes Braun. Der Herrgott hat zum Wunderpinſel gegriffen und ſich und uns zur Freude dieſes Bild hingezau⸗ bert, ein Bild, wie ich es nirgends mehr bei dieſer meiner Herbſtfahrt durch deutſche Lande B Laugſam verblaßt die Farbenfreudigkeit, Nebel tauchen aus den Fluten auf und finden ſich zu geſpenſtigem Reigen hügelauf und ge⸗ ländeab, in naher Ferne gleißt eine Lichter⸗ kette: Köln!! Rheinherbſtzauber und Rheinfrieden tauchen unter im haſtenden, abendlichen Gewühl der Großſtadt, unter den Türmen des Kölner Doms Kunſt und Wiſſenſchaft Das Stubium der Ausländer an preußiſchen Univerfitäten. Bezüglich des Studiums der Ausländer an den Univerſitäten iſt neuerdings mehrfach eine unrichtige Auffaſſung hervorgetreten. Schon lange vor dem Kriege, nämlich durch den Erlaß vom 24. September 1913 hat das Miniſterium durch Feſtſetzung von Höchſtzahlen für die ein⸗ zelnen Univerſitäten dem übermäßigen Andrang der Ausländer Schranken geſetzt. Als der Krieg ausbrach, wurden alle ſtudierenden Ausländer aus feindlichen Staaten von den Univerſitäten entfernt. Hierbei mußte aber die Möglichkeit von Ausnahmen vorbehalten werden, weil es eſchingen, Leutn. d. Reſ. Berthold Schnibbe, Friſeurmeiſter Otto Czech, Musk. Dipl.⸗Ing. Herbert Lubberger und Franz Kremp von Freiburg, Landwehrm. Johann Brut⸗ ſchin von Freiburg⸗Haslach, Reſerv. Heinrich Höfle von Lörrach, Landſturmmann Lehrer Joſef Schupp von Tengen, Kriegsfreiw. Otto Hirt von Konſtanz, Gren. Kurt Dittes von Karlsruhe, Wilhelm Heuß von Ettlingen, Goldarbeiter Chriſtian Friedrich Binder, Kettenmacher Auguſt Friedrich Illg, Land⸗ ſturmmann Paul Andres von Pforzheim, Gren. Adolf Seemann von Niefern, Land⸗ wehrm. Jakob Rudolph von Heidelberg⸗ Neuenheim, Karl Rechner von Weiſenbach, Landſturmmann Friſeur Matthias Zimmer⸗ mann und Landwirt Leo Schirmer von Allfeld, Reſerv. Daniel Baum von Heins⸗ heim, Gefr. Kounrad Krieg von Weiſenbach, Kriegsfreiw. Gefr. Oskar Feiß von Villin⸗ gen, Musk. Jakob Hirth von Ueberauchen, Landſturmmann Maſchinenſetzer Alb. Keller von Neuſtadt, Kaufmann Franz Xaver Ehin⸗ ger von Singen, Landſturmmmann Matthias Bechtel von Bürchau, Fritz Reif von Maul⸗ burg, Erſatzreſerv. Emil Müller von Weil bei Lörrach, Sergeant Walter Kappler, Rit⸗ ter des Eiſernen Kreuzes, von Doſſenheim, Musk. Hermann Berger von Haltingen, Landwehrm. Johann Mark von Radolfzell, Erſatzreſ. Bernhard Bühler von Taiſersdorf, Erſatzreſerv. Jakob Seger von Markdorf, Landſturmmann Maurermeiſter Joſ. Böhler von Hegne, Eiſenbahnſchaffner Bernh. Deſer und Leutn, d. Reſ. Ludwig Hirſch von Kon⸗ ſtanz, Offiziersaſpirant Lehrer Damin Keller von Frefburg. Aus Stadt und Land. Mannheim, 28. Oktober 1915. 18 2 bemn%%⁰9e Eſſernen Kreiz ausgezeichnet: —9886969369%99%%%%%%%%%%%%668665 „Vizefeldwebel Ottmar Weber aus Friedrichs⸗ feld, im Inf.⸗Regt. Nr. 88. Gefreiter Karl Weber, ſrüher Beamter beim Kohlenkontor, ſpäter bei Gehr, Röchling in Straßburg, mif dem Juf.⸗Regt. 43 bei Krlegs⸗ beginn ins Jeld gerückt; er erhielt am 20. ds. Monats von ſeinem Regimentskommandeur per⸗ ſönlich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe angeheftet. Der Gefreite Karl Schmelcher, Sohn des Amtsdieners Schmelcher hier, fütr tapferes Ver⸗ halten vor dem Feinde. Freim. Einzj.⸗Gefreiter Karl Kumpf, Kauf⸗ mann, im Ref.⸗Inf.⸗Regt. 290, Sohn des Herrn Louis Kumpf, Kartoffelhandlung, K 4, 3, für hervorragende Leiſtungen bei Mpern. Freiw. Einj.⸗Gefrreiter Fritz Anton, Kauf⸗ mann, im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 289, Sohn der 155 Maria Anton Wwe., für hervorragende Leiſtun⸗ gen bei Mpern. Stadtgeometer Oskar Kramer in Heidelberg, der als Leutnant und Adjutant beim erſten mo⸗ bilen Landſturm⸗Inf.⸗Batl. Heidelberg im Felde ſteht. Er iſt der jüngſte Bruder unſeres kürzlich verſtorbenen Rudolf Kramer. „eee 925 7 — 10 966 „Pinofluel fiehtennadel-Kräuter-Bäder in ſabletten Erfrischen den Körper Eröftigemn dile Nerven — unentbehrlich für Rekonraleszenten. Pinafugl-TJabletten sind im stägdigon Hebraueh Sr, Kalserl. Hoheit dgs Heutschen Kponprinzen, Original-Packungen; 6 Bäder M..50, 12 Bäder M..— in Apotheken, Drogerien, Parfülmerien. Man verlange ausdrückl,,j Eimeflnell in Tabletten: Gratismuster und Broschüren durch die Pharmakon-Oesellschaft, Chem. Fabrik, Frankfurt a. M. — JC....ã0ßßp/wbpfwGwGßpcßPpGpcßGbGßcbcccccccccccccccccc Büren und Inder, das deutſche Inkereſſe eine ſolche Ausnahme geradezu erfordert. Jeder Fall iſt daraufhin ebenſo wie auch die Perſön⸗ lichkeit des Studenten genau geprüft worden. Die Geſamtzahl der ſo bewilligten Ausnahmen iſt gering. Es ſind nämlich ſeit Kriegsbeginn, alle preußiſchen Univerſitäten zuſammengerech⸗ net, nur in 69 Fällen ſolche jungen Leute zun Studium zugelaſſen worden. In der Haupt⸗ ſache handelt es ſich dabei um Balten. 0 Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Thenternachricht. Am Freitag wird Hebbels„Gyges und ſein Ring“ in der diesjährigen Neneinſtudierung zum erſten Male wiederholt. Für Mittwoch, 3. November, wird„Die Fledermaus“ in der Hagemannſchen Ein⸗ richtung und Textbearbeitung neueinſtudiert. Die muſikaliſche Leitung hat Felix Lederer, die ſzeniſche Karl Marx. Nusſtellung für Künſtleriſche Mode⸗ Entwürſe und Modearbeit, Mannheim. Programm: Donnerstag, den 28. Oltober, abends 8 Uhr, in der Kunſthallo: Vortrag mit Lichtbildern von Prof. Herberth, Straßburg Vertrauensmaun des Frankfurter Modebundetz) über„Elſäſſiſche Fälle gibt, wo, man denke nur an Balten, Heiminduſtrie“, e 7 0, der ſeit Anſang des und im Juli die badiſche Veldenſnd Hielt. Verkauf ſtädtiſcher Lebensmittel. Wir machen auf die in dieſer Nummer befindliche Anzeige des ſtädtiſchen Lebensmittelam den Ver⸗ lauf ſtädtiſcher Lebensmittel in hie geſchäften aufmerkſam. Der neue türkiſche Finauzminiſter in Mannheim. Der neuernannte türkiſche Finanz⸗ miniſter Halil Bey weilte, wie uns von Unterrichteter Seite mitgeteilt wird, in den Tagen vom 16. bis 17. Oktober in Mannheim, Um die Benzfabrik ſowie die Pfälziſchen Müh⸗ lenwerke zu beſichtigen. Halil Bey brachte den heiden Etabliſſements größte Intereſſe entgegen und ſprach ſich über ſie ſo owie über die ganze Mannheimer Induſtrie in Worten höchfter Bewunderung aus. Der türkiſche Po⸗ litiker übernacklete hier im Parkhotel„Pfälzer Hof“ unter dem Pſeudonym eines Univerſi⸗ kätsprofeſſors. * Bon der Handels⸗Hochſchule. Zu d vorleſungen, die gegen Löſung einer jedermann zugänglich ſind, gehört auch d die Vor⸗ keſung des Stadtrechtrats Brehm über das Zivilprozeßrecht, die jeden Dienstag und Donnerstag Abend von 7 bis 8 Uhr im Gebäude 4, 1— Saal 2— ſtattfindet, zum erſtenmale Dienstag, den 2. November. In der Vorleſung werden auch die Einflüſſe des Krieges auf das Zivilprozeßverfahren beſprochen.— An Aller⸗ heiligen(1. November) fallen ſämtliche Vor. leſungen aus. * Kartoffelverſorgung der Mannheimer Be⸗ Bölkerung. Wir verweiſen auf die in der heuti⸗ gen Nummer befindliche Anzeige des hieſigen Bürgermeiſteramts wegen Verſorgung der hie⸗ ſigen Bevölkerung mit Kartoffeln. * Vaterlänbiſches Militärkonzert im garten. Nächſten Sonntag, 31. Oktober, veran⸗ ſtaltet die Roſengartenkommiſſton im Nibe⸗ lungenſaale ein vaterländiſches Militärkonzert, das von der Knapelle des Erſatz⸗Batail⸗ lons Landwehr Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 109 aus Karlsruhe unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Koenninger aus geführt wird. Die Kapelle hat ein gut gewähltes Und abwechslungsreiches Programm zuſammen. geſtellt. Sie hat bereits in Karlsruhe, Pforz⸗ heim, Baben⸗Baden, Heidelberg und an anderen Orten erfolgreiche Konzerte veranſtaltet und wird zweifellos auch in Mannheim gut abſchnei⸗ den. Wie der Bericht über ein kürzlich im Karls⸗ ruher Stadtgarten von dieſer Kapelle veranſtal⸗ tetes Wohltätigkeitskonzert hervorhebt, verdienen die Darbietungen uneingeſchränktes Lob; die Kapelle verfügt über tüchtige Muſiker, die ihrer Aufgabe vollauf gewachſen ſind und unter Lei⸗ tung des Sieen Koenninger ſich in kurzer Zeit zur Leiſtungsfühigkeit der beſten aktiven Militärkapellen emporgeſchwungen haben. Kauſmänniſcher Verein Mlannheim. Auf den heute abend 8½ Uhr im Friedrichspark ſtaltfin⸗ denden Vortr ag des Herrn Hoftheaterinten⸗ danten Dr. Karl Hagemann über„Kriegs⸗ geſchichten von vier Kriegsſchau⸗ plätzen“ wird an dieſer Stelle nochmals hin⸗ gewieſen. Aus der ſtarken Nachfrage nach Ein⸗ trittskarten iſt auf ein großes Intereſſe für den Vorirag zu ſchließen. * Die Preistreiberei auf dem Wildbretmarkt. Aus Darmſtadt wird uns geſchrieben: An⸗ geſichts des Verſuchs des Heſſiſchen Jagdklubs, mittels Rundſchreiben die Wildbrethändler und ſonſtige Intereſſenten zu veranlaſſen, die Haſen von jetzt nach Gewicht zu verkaufen, was eine ganz weſentliche Verteuerung des Wildbretes herbeiführen und auch noch ſonſtige Folgen haben würde, verdient ein im Mai d. J. von demfelben Heſſiſchen Jagdklub an die Tages⸗ betr. ſigen Laden⸗ das Abend⸗ karte Roſen⸗ Vadiſche Nachrichten. agblatt) Oktober 1915. Donnerstag, den 28. mit der sernährung Lan Heb zerſch rift 3u nahe⸗ n Wildſchaden ein 40 ha durch we Verwitterung das der Heſſiſche Jagdkl Verfügung ſtellt. 815 die verdienen eini dätze k zu werden: Rolle das Wild in der Volk swirtfe er Fleiſchna ahrung ſpielt, ſpeziell K und das billige —.— 525 + ſind ein utender Faktor in der ung, und wenn auch im übrigen das chlich in der 8 e erhaenee Pfund Fle ch von 1 19 5 den Volksverbrauch frei lichen Standpunkte a von Wildbret dem 5 vorzuziehen, denn ein Wildbrets wird roſ men Tieren nicht da Tieren Vom t aber 8 bei zah⸗ all iſt etc. Durch der⸗ artige Aen(Veden idung von Verwit⸗ terungsmaterial) wird der Nahrungsmitte elver⸗ ſorgung des deutſchen Volkes mehr genützt, als durch unvernünftigen, zu weitgehenden Abſchuß von Wild, der jedenfalls viel mehr Schaden als Nutzen ſtiftet.“— Wenn man dieſe Zeilen lieſt, ſollte man nicht glauben, daß innerhalb weniger Monate der Herbſt ſolche Früchte zeitigen könnte. Letzle Meldungen 2— 0 Die militäriſche Ueberlegen⸗ heit der Zentralmächte. m. Köln, 28. Okt.(Priv.⸗Telegr.) „Köln. Ztg.“ meldet aus Zürich: Der mili⸗ täriſche Mitarbeiter der„Züricher Poſt“ ſchreibt in einer Betrachtung über die militäriſche Lage im Oſten, Süden und Weſten. Den beſten Be⸗ weis für die Ueberlegenheit der Zen⸗ tralmächte bietet die Zwangslage in die die Entente verſetzt ſei, auf allen Fronten um jeden Preis offenſiv vorzugehen. Die Zentralmüchte haben ſich auf zwei Kriegsſchauplätzen die defen⸗ Dio Die ſive Kriegsführung bereits erkämpft, während die Entente noch an keiner Front ihr Kampfziel erreicht hat. In vollem Umfange iſt es den Zentralmächten noch nirgends gelungen. Sie beſitzen aber doch, ſowohl im Oſten als auch im Weſten ungeheuer feindliches Gebiet und können es ruhig dem Gegner überlaſſen, ihre feſten Linien zu durchbrechen. Dadurch ſparen 11 5 55 und gewinnen die Hfü Offenſiven nötigen Kräfte. Ueber die Lage an der Weſtfront urteilt der ntilttäriſche Berichterſtatter: Nach den bisheri⸗ gen Erg iſt die letzte franzö⸗ ſäſſche Offeuſive ein klarex Mißer⸗ erfolg der Angreifer. Der unter ſchwerſten Verluſten erkämpfte geringe Boden⸗ gewinn kaun über die Tatſache nicht hinge⸗ täuſchen, daß die deutſchen Linien an keiner Stelle durchbrochen ſind, und die Deutſchen das beſetzte Gebiet noch gerade ſo feſt in Hän, den haben, wie vor der Einleitung der großen Kämpfe. Italieniſche Geißelhiebe gegen die Entente. Ro m, 27. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die „Idea Nazionale⸗ ſchribt, daß der Grund des Mißerfolges der Entente ganz wo anders zu ſuchen ſei, als lediglich in dem Mangel an Einigkeit. Der Entente mangele es vielmehr preſſe mit der Bitte um ver⸗ rung. In der Entente 1 immer nur auf die Kraft anderer, if di Man rechne mit der des anſtatt auf den eige nen Willen, den ˖ So habe man ſich der 8 habe man gel fl⸗ Kriegsmaterial ſein. Alle dieſe Alalie⸗ geweſen, weil man in der er eigenen Kraft i Mangel en und 5 nen ſeien nur mös Entente niemals erwartet habe Energie und Op perſinn und kl Beſinnung Die Entente könnten nur wirkliche Männer retten. Die aus dem 9 Ament hervorgegange⸗ einen ſo zu leiten „Wartet ab nen e ſeien geſagt: und Ihr werdet ſehen“. Mon habe gewartet und es ſeien neue Ereigniſſe ei ingetreten. Ein Mann der Regierung habe den verrückten Erundſatz aufgeſtellt, daß die Ereigniſſe abge⸗ wartet werden ſollten, ſtatt ſie ſelber zu lenken. Wie könne man ſich jetzt wundern, daß die Dinge ſo gekommen ſeien.„Wartet ab und zet ſehen 2 cuith ſagte, man habe a abgewartet und nun ſele man die Be⸗ 5 Jede Nation der Entente müſſe f an 18 1 aber i und die tus müßten Män⸗ den nationalen Geit erf Männer des Parlamentaris nern der Nation Platz mack Der Balkanzug vor dem eng⸗ liſchen Gberhauſe. Rotterdam, 27. Okt.(WT7B. Nichtamtl.) Der„Nieuve Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Lord Lansdowne ſagte geſtern im Oberhauſe über die Expedition nach Salo⸗ niki, daß England auf Antrag Venizelos die Truppen zur Verfügung geſtellt habe, um es iechenland zu ermöglichen, ſeinen Vertrags⸗ en gegen Serbien nachzukommen. Die ſche Regierung habe eine kleine Streit⸗ aloniki mit, daß Franzoſen macht, die verfügbar geweſen ſei, gech Später teilte Lansdowne e Armee 13000 Mann zähle. Die bälken Truppen geſandt, die jetzt an der Oſt⸗ grenze Serbiens gegen die Bulgaren kämpften. Die Mitteilung Lansdownes, daß es höchſt Ur⸗ nach S wahrſcheinlich ſei, daß die ſerbiſchen Truppen den dereinigten Angriffen der Feinde lange würden widerſtehen können, machte einen tieſen Eindruck auf das Haus, was heute auch in den Zeitungen zum Ausdruck kommt. Die Frage des Lords Loreburn, ob die Entſendung der Truppen nach Soloniki mit Zuſtimmung der oberſten Berater der Regierung für Marine⸗ und militäriſche Angelegenheiten erfolgt ſei, und ob nach dem Urteil der Sachverſtändigen befriedigende Maßregeln getroffen worden ſeien, um die Verbindungslinie der Armee und die Zufuhr von Munition und Material zu ſichern, löſte eine lehhafte Debatte aus. Lord Cromer klagte über den undurchkdringlichen Schleier von Geheimnistuerei, den die Regie⸗ runng um ihre Politik und ihre Abſichten breite. Er fügte weiter hinzu, daß das Kaßinett von 22 Mitgliedern einem kleinen kräftigen ausführenden Kollegium Platz machen ſollte. Lord Curzon ſagte, die Frage der Wahl der Kabinettsmitglieder werde von dem Premier⸗ miniſter erwogen. Die Kabinettskriſe in Griechenland vermieden. Lyon, 27. Okt.(WTB. Nicrſamtlich). „Progres“ meldet aus Athen: In Der Kam⸗ an Will und mer wurde von einer Gr 528 von türkiſchen geſtellt betr. * eputierten eine Frage die Tür⸗ en gehörigen Güter, die von der türkiſchen Regierung nach dem Balkankriege beſchlag⸗ nahmt worden waren. Bei der Erörterung dieſer Frage ergab ſich eine Meinungs⸗ verſchiedenheit zwiſchen dem Finanz⸗ miniſter Dragumis und Veniſelos wegen des mit der türkiſchen Regierung abge⸗ ſchloſſenen Abkommens über den Austauſch der von beiden Ländern beſchlagnahmten Gi⸗ tern. Veniſelos wurde während ſeiner Rede ſtändig von den Mitgliedern der Regierungs⸗ partei unterbrochen. Er erklärte darauf, die Regierung hänge von einer Partei ab, die die Mehrheit beſitze. Es entſtand ein ſehr großer Lärm. Die Sitzung wurde auf eine Stunde 1 1 In dieſer Zeit hielt das Kabinett einen Miniſterrat ab.— Nach Wiederaufnahme der Sitzung gab Dragumis erbindliche Erklärung ab, in der er er⸗ flärte, die Rede Veni ſelos entſpräche ſeinen eigenen Anſchauungen, abgeſehen von einigen Vorbehalten, die er geltond machen müſſe. So wurde eine Kriſis vermieden. 2 Die Kabinettskriſe in Frankreich. WTB. Nichtamtl.) Die Blätter melden, daß zutierte Franklin Bouillon morgen die Regierung über die Gefahr, die der Landesverteidigung aus der Wergaer der Er⸗ nennung eines neuen Miniſters des Auswärtigen erwächſt, zu interpellieren gedenkt, falls bis dahin die Kabinettskriſe nicht gelöſt iſt. Paris, ie Regelung der Lebensmittelpreiſe. kt.(WTB. Amtlich.) Der Beirat der Reichsprüfungsſtelle der Lebensmittelpreiſe trat geſtern Nachmittag in ſeinem Ausſchuß für lonial⸗Teigwaren zu einer Sitzung unter dem des Miniſterialdirektors Luſensky zu⸗ Zur möglichſten Vermeidung einer we⸗ ſentlichen Steigerung der Kaffeepreiſe und zur Sicherung der Li⸗ eferungsregelung nach allen Teilen eutſchlands wurde die Gründung eines Ein⸗ ndikats für Kaffee allgemein ai Für Tee wurde jedes„ für bereee er achtet, da ausreichende Vorräte voranden ſind. Von einigen Seiten wurde eine Verbrauchsregelung für Kakao gewünſcht. Für alle drei Warengruppen vurden Beßandsaufnahmen angeregt. Die fü Teigwaren, Grieß und Roggenkaffee in die Wege geleitete Regelung, insbeſondere die Preisgeſtal⸗ tung, wurde mit Genugtuung begrüßt. zammen. 1* Rom, 27. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Der „Oſſervatore Romand“ veröffentlicht ein Schrei⸗ ben des Papſtes an den Fürſtbiſchof von Krakau vom 9. April, in dem er alle Polen Oeſterreichs, Deutſch⸗ und Ruſſiſch⸗Polens auf⸗ fordert, ſich mit ihm in gemeinſamen Gebeten zu vereinigen. Zugleich ſandte der Papſt 25,000 Kronen für die Kriegsopfer Polens. Der⸗ ſche Epiſkopat wandte ſich durch einen Anf f an die katholiſchen Biſchöfe der ganzen Welk ang ſchlug Sonntag, A. November, für die ge⸗ meinſamen Gebete vor. Die Spenden ſollen an die Schweizer Nativnalbank in Lauſanne zu Händen des Generalkomitees für Hilfeleiſtung an Kriegsopfer Polens geſandt werden. Der „Oſſervatore Romano“ bringt auch den Wort⸗ laut dieſes Aufrufes. been Jeketttepfet Auen als Llebesgabe im Felde hegehii! im Feidpostbriet gortotrel. dede Grösse Alle Preislagen Die neuesten Formen llerheiligen in Tuch, BEskimo, Rammgarn, Rips, Flausch, Krimmer, Anerkaunt weitazus glölltes Lager Mannheims Swarzen Astrachan, Samt, Pläsch und Seidenplüsch etc. ete. 0 2 f0 Tn + 14— PRRrr=, Eiun, 4 Donnerstag, den 28. Oktober 1915. Geueral⸗Aunzeiger« Badf e Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt 5. Seite. Die Getreideernte 1915 in Ruſssland. Das Statistische Zentralkomitee hat kürzlich die vorläufigen Feststellungen über die Ernte Ruß- lands in diesem Jahre veröffentlicht, wie sie auf Grund der Angaben der Bevölkerung zur Zeit der Blüte des Getreides bearbeitet worden sind. In- ſolge der leriegerischen Ereignisse und der Be- setzung eines Teiles der Grenzgouvernements hat man über die Ernteaussichten in den Gouverne- ments Kowno, Cholm und Kurland nur äußerst unvollständige Angaben und aus neun Gouverne- ments des Königreichs Polen gar keine erhalten können. Infolgedessen enthalten die unten aufge- führten Berechnungen der voraussichtlichen Ernte nur Feststellungen für 61 Gouvernements und Ge⸗ piete Rußlands(an Stelle der sonst gewöhnlich aufgeführten 73 Gouvernements und Gebiete). Die Anbaufläche unter den wichtigsten Getreide- arten(berechnet für 64 Gouvernements und Ge- piete Rußlands) wird vom Statistischen Zentral- homitee mit nachiolgenden Ziffern bestimmt: 191⁴ 1918 Mehr(9 oder 1 weniger(—) als 1000 Dess àt inen in kante 1914 Roggen: Winterroggen 25 198, 25 050,,— 138, Sommerroggen 5515 5006,— 44, Weizen: Winterweizen 6 357, 6352,%— 856 Sommerweizen 21 757, 20 800,— 948, d, ois, 8 Hafer 17381, 16 589,— 791, e Buchweizen 1 812, 1 640,,— 171,5 ii, 9, 110, Kartoffeinn. 3541, 3256,— 285,; Die Anbaufläche unter den hier aufgeführten Getreidearten hat demnach mit Ausnahme der unter Mais in diesem Jahre eine wesentliche Ver- minderung erfahren; besonders bedeutend hat sie unter Sommerweizen, Hafer und Gerste abge· nommen. Von den acht genannten Ernährungsstoffen (Winter- und Sommerroggen und-weizen, Gerste, Mais, Hirse und Buchweizen) erwartete man in 61 Gouvernements und Gebieten Rußlands im Jahre 1915 eine Ernte in Höhe von 3605,12 Mill. pud; zieht man jedoch die durchschnittlichen Ab- Weichungen der wirklichen Ernte von der erwar- teten nach der einen und nach der anderen Seite im vorhergehenden Jahrzehnt(1905—191% in Be- tracht, so cürfte sich nach dem Statistischen Zen- tralkomitee die in diesem jahre in Aussicht stehende Ernte der oben aufgeführten acht Ge- treicearten in den Grenzen zwischen 3270,4 und 4310,6 Mill. Pud. bewegen. Auf die einzelnen Getreidearten verteilt sich die erwartete Ernte in nachfolgender Weise: Die Ernte in 61 Gouvernements und Gebieten Rußlands. Im Durchschnitt für das Jahrfünft 1914 19¹5 (1909—1913) Millionen Pud Roggen: interroggen 1225, 1224,7 131455 Sommerroggen 19,7 25, 20,5 Weizen: Winterweizen. 350% 349, 429, Sommerweizen 352, 891,, 95656 520, 631% ——9. 125, 116.5 Buchweizenn 60,3 50% 55,0 C0 118,2 1417% im ganzen an Brot- getreide 3347,; 3314 3665, VVVVVVVVVV ‚˖. 892, Hiernach verspricht die in Aussicht stehende Ernte der wichtigsten zur Ernährung der Bevöl- kerung dienenden Getreidearten in diesem Jahre einen Ueberschuß gegen den Durchschnittsertrag des Jahrfünfts 1000 bis 1913 von 317,2 Mill. Pud; im Vergleich zur wirklichen Ernte des Jahres 1914 wird jedoch ein Veberschuß von 350,7 Mill. Pud erwartet; den größten Ueberschuß ver⸗ sprechen Gerste mit 102,4 Mill. Pud., Sommier- Weizen mit 64,7 Mill. Pud, Winterroggen mit 90 Mill. Pud, Winterweizen mit 80 Mill. Pud und endlich Hafer mit fast 125 Mill. Pud. Zieht man von der Erute des Jahres 1915 die für die Aus- Saat und Ernährung der Bevölkerung(15 Pud auf den Kopf der Bevölkerung für das Jahr gerech- net) bestimmte Getreidemenge ab, so würden nach den Berechnungen des Statistischen Zentral- bomitees auf Grund der Angaben der Bevölkerung 957½7 Mill. Pud zur freien Verfügung übrig⸗ bleliben. Wenn man nun in Betracht zieht, daß die Berechnungen des Statistischen Zentralkomitees nach den Angaben der Bevölkerung zur Zeit der Blüte des Getreides aufgestellt worden sind, 50 muß bemerkt werden, daß seit jener Zeit in den Verhältnissen der diesjährigen Ernte in Rußland in einzelnen Gegenden doch recht wesentliche Ver- änderungen eingetreten sind, welche in diesem oder ſenem Grade auch auf die allgemeinen Ernteergebnisse eingewirkt haben können. Bei einiger Besserung der Ernteaussichten in den nordwestlichen und nördlichen Gebieten hat sich in den letzten Wochen eine Verschlechterung der d Ernte infolge des regnerischen Wetters in den süd- östlichen und zum Teil auch in den zentralen Gouvernements bemerkbar gemacht. eee FimanZzen. Die Bedingungen der neunen inneren russischen Anleike. Zur neuen russischen Anleihe wird der Voss. Ztg. indirekt aus Petersburg gemeldet: Eiu Ron- Sortium Petersburger und Moskauer Großbanken hat nunmehr dem russischen Finanzministerium eine Offerte wegen Uebernahme der geuen inneren Anieinhe übergeben. Die aufgestellten Bedingungen genen noch über die bisher gemeldeten Beschlüsse hinaus: Gproz. Typus, Um: laufzeit nur fünf Jahre, Begebungskurs 08½, Bonifikation für das Konsortium' 2 Prozent. Die Malbiahrsbilanz der vussischen Drivatbanken. Aus den jetzt veröffentlichten Bilanzen der russischen Privatbanken für das erste Halbiahr 1915 geht nach„Rußkija Wiedemosti“ vom 10. 10. hervor, daß sie 4 Milliarde Rubel in-. und 5% prozentigen russischen Staatsanleihen, sowie 500 Millionen in Sprozentigen langfristigen Schatzwechseln und 4prozentigen Staatsschuld- scheinen, sogenannten Serien, angelegt haben. Die Finanzierung der Kriegsindustrie, die von den Banlten in großem Umfange vorgenommen wurde, hat 600 Milionen Rubel Bankgelder festgelegt. Frankreichs kommende Mriegsauleihe. Ueber die neue französische Kriegsanleihe, die schon vor einiger Zeit angekündigt wurde, weiß die Times zu berichten, daß der Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch nicht bestimmt ſeststent. Die Zeichmungsliste werde jedoch wahrscheinlich Zwi— schen dem 5. und 10. November eröffnet werden. Der Zeichnungskurs werde 86 Prozent oder 87 Progent betragen, und die Anleihe, die unkünd⸗ ban und von allen Steuern frei sein soll, werde mit 5 Prozent verzinst werden. Wenn das rich- tig ist, so ergibt sich, daß die französische Re- gierung inren eigenen Kredit, allerdings ganz im Einklang mit der durch den Krieg geschaffenen Lage, entsprechend niedrig einschätzt. Der Er- 168, der ihr aus der Anleihe Zzufließt, stellt sich unter Berücksichtigung der den Banken zu ge- Währenden Vergütung bei einem Kurs von 87 Prozent um reichlich 12 Prozent niedriger als der Erlös, den Deutschland bei seiner letzten Kriegsanleihe erzielen konnte. Man muß bei der Anstellung eines derartigen Vergleichs außerdem noch berücksichtigen, daß die französische Staats- schuld vor dem Kriege mit 3 Prozent verzinst wurde, während man in Deutschland schon vor dem Kriege an einen höheren Zinssatz gewöhnt War. ̃ Die englisch frauzösische Anleikhe in Ameriks. Wie der Köln. Zig. aus Newyork, den 6. Ok⸗ tober gesclirieben wird, stand der Migerfolg der englisch-französischen Anleihe schon damals kest. Der Betrag von 500 Mifl. Dollar ist knapp über- zeichnet Wordden umd die Syndikatsmitglieder haben den größten Teil der Anleihe auf dem Halse bellalten. Die Anleihe bestehlt in Zjährigen Sprozentigen gemeinsamen englisch-französiscnlen Schatznoten in Beträgen von 100 F aufwärts, clie bei Fälligkeit in 25jährige%prozentige Schuld- verschreibungen der beiden Regierungen umwan⸗ delbar sind. Das Symdikat übernahm die Noten zu 06 Prozent und bietet sie dem Publikum zu 98 Prozent an, gewährte aber jedem der auch uur 100§ zeichne'te, 80 lange die Synckikatsbücher offen waren, den Preis von nur 964 Prozent. Ein großer Teil des Mißerfolges ist der Agi- tation der deutschen Nreise zuzuschreiben. Um sd begreiflicher war die Aufregung, als die Liste der Syndikatsmitglieder bekaunt Wurde, die u. à. folgende Namen aufwies: A. Belmont u. Co., Heidelbach, lekelheimer u. Co, Hall- garten u. Co., Kountze Brothers, Lazard Freères, Ladenburg, Thalmanu u. Oo., W. Salomon u. OGo. und J. u W. Selig⸗ mamn u. Co. Besonders erbittert ist man über die Verbads- freundschaft von Ladenburg, Thalmann u. Co., von denen man annimmt, daß sie der deutschen Kundschaft alles zu verdanken haben. Man erinnert sich der tatkräftigen Unterstützung, Welckhe dem verstorbenen Thalmann durch die Nommanditierxung durch die Firma S8. Bleichröder zuteil wurde, uid daß seine Witee noch jetzt stark an em Geschäft beteiligt ist. Aber auch gegen Hallgarten u. Co. erhebt man ähnliene Vorwürfe. Und auch an Belmont, der von dem Fraukfurter Nothschild hierhergeschickt wurde, und heute noch die Rothschilds vertritt, Heidel- bach-Ickelheimer, welche die Dankbarkeit, die sie dem Deutschtum schulden, ganz vergessen und sich offen den Alliiertenfreunden in die Arme ge. worlen haben, und den übrigen Genannten wWirg herbe Kritik geübt. Dagegen wird allgemein mit höchster Genugtuung auf die streug deutschtreue Stellungnahme des Hauses Speyer u, Co. ningew/iesen, dessen Inhaber, ames Speyer, den Vertreter der Kölnischen Zeitung ermächtigte, ausdrücklich zu erklaren, dag weder die Firma noch irgend ein Mitglied derselben sich an der Anleihe keteilige. Herr Jacob Schiif von Kuhn, Loeb u. Co. nat ebenfalls eine Erklärung abge⸗ geben, die aber einen Zusatz wie den letztern leider vermissen lägt. Herr Schiff erklärt jetzt, es seien ihm keine genügenden Bürgschaften da- für gegeben worden, daß Rußland ausgeschg sel, und desnalb könne er persönſieh sich nicht beteiligen undd habe auch seiner Firma davon ab- geraten, Wenn auch dieses Wort respekliert wer⸗ dustrieZ N—— 5 den muß, so sind auderseits doch folgende Tat⸗ sachen ſestzustellen: Herr Oito H. Ka hu, Mit⸗ inhaber von Kuhn, Loeb u. Co. hat erheblich— mau spricht von 5 Millionen— auf die Anleihe gezelcimet und sich erst heute sehr günstig über diese ausgesprochen. Ferner haben die Westing⸗ house-Intsressen stark gezeichnet, an denen Kuhn, Loeb u. Co. in weitem Maße beteiligt sind. Fer- ner befinden sich unter den obenerwähnten Syndikatsbanken die Central Trust Co., zu deren Direktoren Herr jacob H. Schift selbst gehört, und die United States Mortgage u. Trust Co., deren Direktor sein Sohn, Mortimer Schiff, ist Pariser Effelrtenbörse. b AH8, 27. Okt. 1915.(Kassa-Markt.) 27. 28. 27.. 3% Französ, Rente 68.— 66.15 Le Haphte—.— 329 4% Spanler äussere 97 10 87.— Toulaag 11.80 11.85 5% Russen v. 1908 37.90 87.90 Blo Tinto 14.85 14.89 30% Russen v 1898 37.70—.—[Cape Copper.— 66.— 4% Türken. 60.70 57.50 China Copper 299 291 Bängue de Haris—.— Uina Copper. 419 412⁰ Grecit Lyonnals. Tharelssns 139— Unlen Parislenns de SSSrs 288—— Suez-Kanal Lena Goldflelds..—. homson Houston Jägersfontam—. BACCTCTCTC Randmines. 114—.— BülmnsRRx Weohsel aufLondon———.— Llanosoff.. Atahisnn Maltzeff-Fabriken.—.——.-— Malakaa Zur Geschäftslage des rheinisch⸗- westfälischen Mentanmarktes. In der Arbeit unserer Volkswirtschaft, insbe- soudere aber in der der rheinisch-westiälischen Montauindustrie, auf die ja die gesamte Wirt⸗ schaftstätigkeit sich aufbaut, ist auch im laufen- den 15. Kriegsmonat keine Aenderung eingetre⸗ ten. Arbeit ist überall noch auf Monate hinaus reichlich vorhanden, und so ist denn auch nicht zu befürchten, daß die nächsten Monate Un- Schwung in der angesichts des Weltkrieges über⸗ aus günstigen Wirtschaftslage bringen werden. Vornehmlich im rheinisch-westfälischen Eisenge⸗ Werbe herrscht noch zuversichtliche Stimmung. Allerdings verkennen auch wir nicht, daß sien im Geschäft mit Stabeisen eine gewisse Ruhe geltend macht; die Anforderungen sind nicht mehr 80 groß, wie vor etlichen Monaten. Damit ist aber beineswegs der Grund zu solch einseitigen Auffassungen gegeben, wWie sie sich jüngst in eini- gen Handelsblättern breitmachte. Für ruhige, gesunde Weiterentwickelung im Eisengewerbe Sprechen vor allem die bei weitem nicht abge- Hlauten Anlorderungen des Heeres und der Flotte. Durchweg alle Betriebe der Eisenindustrie sind mit„Kriegsaufträgen“ stark beschäftigt, und da diese natufgemäß in erster Linie Befriedigung er- Heischen, müssen sich die Werke zur Lieferung an die Privatkundschaft äußerst lange Liefer- fristen ausbedingen. Im Hinblick darauf, daß den eisengewerblichen Unternehmungen von der Heeresverwaltung auch die besten Facharbeiter entzogen werden, und der Ersatz erst unter gro- den Zeitopfern angelernt werden muß, köunen ctie Lieferungsfristen sehr oft nicht immer prompt eingehalten werden. Ueber die Verhältnisse auf dem Roheisenmarkt ist nur Günstiges zu berichten. Die Nachfrage, besonders nach Quali- tätsroheisen, bleibt andauernd stark,. Der Ver- sand des Roheisenverbandes hat allerdings im September gegenüber dem Vormonat Rückgang erfahren. Er stellte sich auf 53,7 Progzent der Beteiligung gegen 57/,5 Prozent für den Monat August. Dieser Rückgang des Versandes ist jedoch weniger auf geringe Nachfrage als auf Wagenmangel, welcher bekanntlich im Herbst im⸗ mer sich bemerkbar macht, zurückzuführen. Der Versand von Halbzeug betrug im September rund 63 000 Tonnen(im Vormonat rund 59 000 Ton- nen). Die Erzeugung der Werlte findet, bei un- zeug bleibt die Kauflust weiterhin gering. Die zeugbleibt die Kauflust weiterhin gering. Die Verbraucher nehmen eine abwartende Tlaltung an. Wie schon ertälnnt, sinc die Ansprüche, Welche an den Stabeisenmarkt gestellt werden, Abgeflaut. Um Arbeit sinck die Werke jedoch noch nicht verlegen. Der Konventionspreis von 140 Mark ist zwar hier und da unterboten wor⸗ dden, doch sind von der„Stabeisen-Vereinigung“ jüngst Maßnahmen geiroffen worden, welche die Durchſührung des Konventionspreises gewähr- leisten. Blech- und Drahferzeugnisse gehlen flott vom Markt. Im Draitgewerbe sind die Preise für das letzte Vierteſjahr 1915 um 1— Mark je 100 Kibogramm erhöht worden. Das Nöhrengeschäft läßt nichts zu wünschlen übrig. Die günstigen Verhältuisse au dem Eisen⸗ märkte Können natürlich nicht ohne Einfluß auf den rheinisch-westfälischen Kohlenmarkt bleiben. Das Eisengewerbe benötigt zur Auf⸗ rechiterhaltung seiner Betriebe große Mengen Brennstoffe. Die Anforderungen, welche on dieser Seite an die Zechen gestelft werden, sind daher recht ausehnlich. In den meisten Fällen können die Gruben den Wünschen der Abnehmer, angesichts des Mangels an geschulten Bergleu- ten, nichtt entsprechen. Auch macht sich Wagen⸗ mangel empfindlich bemerkbar, wWodureh der Ver- sand weitere Einschränkung erlährt. Abgeselhen von diesen zeitweiligen Mißständen ist die Ge⸗ Salmtlage des Kohlenmarktes vorzüglich. Die er- hölrten Preise(Kohlen uncl Briketts um 1 Mark pro Tonne, Koks um 2 Mark je Tonne) werden ohne Murreg angelegt. Diese Preiserhöhungen, dlie durch die wachsendeu etriebsschwierig⸗ keiten, bei bedeutender Erhöhung der Selbst⸗ kostell, veranlaßt wurden, haben denn auch wenig⸗ slens in etwa einen günstigeren Einfluß auf die Befriebsergebnisse der Lechen auszuüben ver- mocht. Von den einzelnen Sorten sind NugB⸗ koklen besonders gesucht. Etfreulicherweise hat sich auch der Koksmarkt recht günstig entwickelt. Die großen gefüllten Stapelplitze sind in den letzten Monaten do stark in Anspruch ge- nommen worden, iese in Bälde keine Be- stände mehr zu verzeichnen haben wWerden, Briketts und die durch die Verkokung ge⸗ Wonnenen Nebenerzeu lich Am⸗ moniak und Beuzol, ine Värlig ge⸗ Süchlte Artikel. e Roheisenverband. KöIln, 27. Oktober.(WIB. Nichtamtlich.) In der heutigen Hauptwersammlung des Roh⸗ eisenverbandes wurde von der Verbands- leitung über die Markilage berichtet: Der Ab- satz in deutschem GießBereiroheisen J und III War befriedigend. Die Nachfrage nach Hämatit-, Stahl- und Spiegeleisen hält unvermindert an, da die Martinswerke sehr stark beschäftigt sind und erhebliche Mengen von diesen Sorten anfordern. Die Hochofen- Werke sind mit vorliegenden Aufträgen bis zum Jahresende voll besetzt. In den phosphorhaltigen Noheisensorten liegt das Inlandsgeschäft sehr still. Die Nachfrage aus dem neutralen Ausland besserte sich. Der Versand im September betrug 53.59 Prozent der Beteiligung; im Oktober wird der Versand wieder eine Steigerung erfahren. Rumänische Getreidenusfuhr. Bukarest, 27. Oktober.(WIB. Nichtanit⸗ lich.) Von dem Sonderberichterstatter des WIB. Müt Rücksicht auf den Preisfall des Ausfuhrge⸗ treides hat der Arbeitsminister angeordnet, daß ab 26. Oktober die Eisenbahnverwaltung eine so- genannte Strafentaxe für jene Waggons nichit menr erheben wird, die Ausfuhrgetreide führen. Diese Iaxe von 200 Franken wird nur jenes Ausfuhrgetreide zahlen, das bis zur Grenze in Fuhrwerken befördert wird. Warenmärkte. New Fork, 25. Okt.(WTB.) Sichtbare Vorräte 25. Oktober 18. Oktober Welzon exkl. Canada. 24 942 000 Ssb. 22 736 000 BSh. 18 066 0% do. 15 299 000 do. IiIIIDIDTBC 43 008 00/ Ssh. 38 635 000 do. Maes 5 3977 000 B8k. 4829 600 Bsb. Hafer 1535 270 000 do. 15 177 000 do. Beennnn 1151 000 do. 1 401 600 do. gerste 3 476 000 do. 3 605(00 do. Londoner Müllermarkt, London, 27. Okt.(WIB.) Englischer Weizen fest, fremder behauptet. Hartwinter 58, Mais stramm, 6 Pence höher. Letzte Mandelsnachrlenten. Berlin, 28. Okt.(Von uns. Berl. Büiro.) Heute findet die übliche Monatssitzung des Zen- tralausschusses der Reichsbaudk Statt. WITB. Wien, W. Okiober.(Nichtamtlich.) Auf die dritte österreichische Kriegs- anleihe hat die englisch-Osterreichische Bank auf eigene Rechnung 40. Millionen Kronen ge⸗ zeichnet. Koustantinopel, 27. Oktober.(WIB. NMichtanitlich.) Die Kammer hat im Dringlich- keitswege ein Gesetz genehmigt, in dem die Re- gierung zur Aufnahme eines von der deut⸗ schen Regierung gewährten Vorschus⸗ sches in Höhe von sechs Millionen Pfunck ermächtigt Wwird. Weiter wurde ein Ge- 8012 drelrt das die Regierung auf Grund dieses Vorschusses ermächtigt wird, auf Gold lautende Kassenanweisungen in der gleichen Hölie auszugeben, die vollständig durch Schatz- anweisungen der deutschen Regierung an die Ver- Waltung der osmanischen Staatsschülden gedeclkt sind. Diese Schatzanweisungen werden in der Türkei einen Zwangskurs haben und in Onstantinopel ein Jahr nach Friedensschluß rückzahlbar sein. Unter allgemeinem Beifall ge⸗ nehmigte die Kammer ferner das seit Oktober 1914 vorlufig angewendete Gesetzæ betreffend Aufhebung der Bestimmmgen der auf Kapi- tulationen beruhenden osmanischen Gesetze, so- wWie ein Gesetz, durch das für Rechtsstreitig- keiten zwischen Osmanen und Ausländern ein neues Gerichtsyerfahren eingeführt wird. WIB. Newyork, 26. Oktober. Nach dem Quartalsausweis der United States Steel Corporation betrug der Reingewinn 30 046 000 Dollars. Auf die Vorzugsaktien wurde wie bisher eine Dividende von 1 Prozent aus- gescllüttet. Auf die Stammaktien wurde wiederum geine Dividende erklärt, wie in den letzten drei Vorquartalen. Dul 2 Schifferhörse zu burg-Rahrort. Dulsburg-fuhrort, 27, Okt.(Amtſiche Hotiesrungen in ark für die Tonnel, Bergfahrtfrachten: naeh Coblenz —.—, St. Goar.55, Bingen.30, Nalnz-Austavsburg.50, Ralnplätze bi“ Frankfurt a. M. 1,80, Mannheim 1,50, Karisrune 165, Lauterburg Stralburg f. E. 200.— Sohſepglöhns naoß Cobſenz—.—, St. Goar 0,70—0,75. Gingen 0,00—0,00, Mainz- Gustavsburg.20,0%% Malnplktze bis Frankfart a, A..000,00, Mannhelm 1,„00, Karisruhe 0,0. Lauterburg 0,00, Straßburg . Els 0,00. Talfrachten(für Kohlenladungen Ak.: Tlel .20-.00, Arnheim.30-.00, Utrecht.45—. Gguda.20-.25, Lelden 245, 0,00, Sohledam.20, 8 gravenbagg.50—.00, Zeeland.69. Zevonbergen 215—.—, Doesburg.70—.00, tangstraat.85, Frlosland.50-.00 Srüssel.09. Rotterdam.10—.15. Loer-⸗ dam 250. 3 Boseh.00—.35. Breda.00. Amsterdam.20. Steenbergen 238—.0. Wasserstandsbeobachitungen im Monat Okt. Pohelstatlon vom, Datum „ kheln 23. 24. 25. 28. 27. 28. Bemerkungen Hüningen?)...8.20.10.1.05.05 Abends 6 Uhr Kehl 220 202 181.85 13 fachm. 2 Uhr Moxau,.83.44.43 334.34.27 Hachm. 2 Uhr Mannhem.73 209 2˙8.42.%½%.31 Horgens? Uhr Malnz 40.33 927.25.25.19.-B. 12 Uhr Kaub 146.431½ 137 14 131Vorm. 2 Uhr Kölnn 115.00 MHachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannbeſm.8.3.40 241 29.30 Vorm. 7 Uhr Hellbronn 10¹.28.3%.28.27.25 Vorm. 7 Uhr ) Windst. Nebel..t eeeeee Verantwortlich: Flür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunsti u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; ſur den Handelsteil: Dr. Adolf Agtlie; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: rnst Müller. Badiſche Neueſte Nachrichten. latt) (Alittagb den 28. Donnerstag, Oktober 1915. —5— 8 d „7 25 —. euld durl and erd MANNHEIN. Donnerstag, den 28. Oktober 1915 12. Vorſtellung im Abounement D Carmen Oper in 4 Akten von Georges Bizet Text von Henry Meilhge und Feteviß Halévy Spielleitung: Eugen Gebrath Muſikaliſche Leitung! Felix Lederer Koſſeneröff. 61½% uhr. Auf. 7 uhr Ende u. 10 uhr Nach dem 1. und Z. Akte größere Pauſe Mittel⸗Preiſe. Am Graßß. Bofkhealer Dreitsg, 29. Oktbr. Abonn. 818 Kleine Preiſe Gyges und ſein Ning Lokes Theater im Mcxengarten Donnerstag 28. Oktober 1915 (40 Pfeunig der Platz) Herrſchaftlicher Diener geſuht Schwank ius alkten von Eugen Burg u. Louis Tanfſtein Spielleftung: Emil Reiter Kaſſenersſt. 7% uhr Anf. 3 Uhr Ende 10 uUhr Nach dem 2. Akte größere Pauſe Rur nooh Spoallog-Theater 1555 Sie wein etwas Schwank in 4 Akten von Rud. Kneisel. Heilmagnetismus Naturgellverfahren. Hönorar mäß. Nervöſe Herzeu. 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Waguer. 2. Ouvertüre in Fv. Kalltwoda.— 3. König Heinrichs Aufruf und Gebet aus„Lohengrin“ v. Waguer.— 4. Kavaltier⸗Walzer aus„Poleublut“ p. Neöbal,— 5, 4) Eieb an der Weſer, Ppſaunen⸗Solo(Soliſt: Herr Niep) v. Preſſel, b) Türkiſche Scharwache, Charakter⸗ ſtück,(Heraunahen, Vorüberziehen und allmähliches Eutfernen der Parade einer Scharwache) v. Michaelis. 6. Deutſchland über Alles, Vatexländiſches Tongemälde mit Schlachtenmuſik v. Theiner. Pauſe. 2. Teil. 7, Vorſpiel z.„Leichte Cavallexie“ v. Suppé.— 8. Konzert für Solo⸗Clarinette(Soliſt: Herr Hofmaun) v. C. M. v. Weber.— 9. Waldhorn⸗Quartett(Herren Zetſchek, Kuhn, Weiſert, Riep] a) die Kapelle v. Kreutzer, 5) Kärtner'emfat v. Koſchat, 6) Jägerluſt B. Aſtholz. 10. Angereihte Stücke aus„Freiſchütz“ v. C. M. v. Weber. 11. Harmoniſcher Zapfenſtreich ſür in und Kavallexie, Unter den Linden v. Reckling.(Juhalt: 1. Locken auf Wache, 2. Aufmarſch zum Zapfenſtreich, 3, Signal zum Zapfenſtreich, 3. Löcken zum großen Zapfenſtreich, 5. Abmarſch, 6. Harmoniſcher Zapfen⸗ ſtreich der Kavallerie, 7. Gebet ber Kavallerie(Die Himmel vühmen 8. Zeichen zum Gebet, 9. Gebet für alle Kapelleu, 10, Abſchlagen der Spielleute, 11. Gewehr ein der Kavallerie, 12. 47 85 der Kaiſer kommt),— 12, Des Kriegers Abſchiedsmarſch p. Köninger. Aenderungen vorbehalten. Das Konzert findet bei Wirtſchaftsbeteieb ſtatt. Kaſſen⸗Exöffnung abends ½8 Uhr. Gintrittspreiſe: Tageskarte 50 Pf., Dutzendkarten 5 M. Kartenverkauf in den durch Plakate keuntlich Vorverkaufsſtellen, beim Pförtner im oſengarten und an der Abendkaſſe. Außer der Eintrittskarte iſt von jeder Perſon über 14 Jahre die vorſchriftsmäßige Einlaßkarte zu 10 Pfg. zu löſen. Programime liegen im Saal und auf der Empore unentgeltlich auf. Kaufmänniſcher Viren Mannhein donnerstag, 28. Ontober 101 5, abends 81/ Uhr im Saale des Friedrichsparkes Vortrag des Herrn Hoftheater⸗Intendanten Dr. Carl Hagemann, hier Mitglieder und Inhaberinnen von Damenkarten können feſte Plätze zu 50 Pfg. erhalten. Karten für feſte Plätze— auch für Inhaber von a en— ſind nur auf unſerem Geſchäftszimmer 6 110/i1 11 erhältlich. Tageskarten zu M..— für gewöhnliche Plätze ſind zu haben: in unſerem Geſchäftszimmer, bei K. J. Heckel, Maunheimer Muſikhaus, Brockhoff walbe, A. Donecker und im Verkehrs⸗Verein. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. 101¹ Der Vorſtand. Bekauntmachung. Am Donnerstag, den 28. ds. Mts., abends 3½ Uhr, wird unſere Lehr⸗ und Werbedame im Rat⸗ 5215 Vortrag mit Kochvorführung zeitgemüße Gosberwendung in Küche n. Hau⸗ halten, wozu wir ergeboenß einladen. Mannheim, den 20. Oktober 1915. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Glektrizitätswerke: Pichler. Kirchen⸗An age. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Donnerstag, den 23. Oktober 1913. „Konkordienkirche. Kriegsandacht. Abends 8 Uhr füllt aus. Johanniskieche. Kriegsandacht. A Stadtvikar 84855 2 Naaee Friedenskirche. Kriegsandacht. Ab 8 U Stadtpifax Steger.* 8 2 5 Stadtteil Neckarau. Abends ½8„Kxtegs⸗ andacht, Pfarrer Noll. Stadtteil Rüeinau. Abends 8 Uhr Kriegsbetſtunde. Deulſcher Moniftenbund Ortsgruppe Maunheim⸗Eudwigshafen. Der neue Dreibund Vortrag v. Herrn Dr. M. Maurenbrecher am Freitag, den 29. Ortober 1915, abends 3½, Uhr im Nebeuſgal des „Wiener Reſtaurant“, Mannheim, G1, 10/1. Freier Eintritt. Freie Ausſprache. 55091 Die Vorſtaudſchaft. Militär⸗Verein Maunheim e. B. Samstag, den 30. Oktober, abends 9 Uhr, ordentliche Mitglieder Verſammlung im Vereinslokale„Zentralhalle, Q 2, 16% Tages⸗Ordnung: Geſchöftsbericht des Vorſitzenden, Jahresbericht des Schriftführers, „Rechenſchaftsbericht des Rechners, Wahlen der ausſcheidenden Vorſtaunds⸗ und Verwaltungsratsmitglieder, „Unterſtützung von Familien der beim Heere ſtehenden Mltglieder, 6. Verſchiedenes. Anträge ſind bis zum 26. Oktober bei dem der⸗ zeitigen Vorſitzenden einzureichen. Zu zahlreichem Beſuch ladet ein 54961 Der Vorſtand. 22 Willkommenste Liebesgabe — EZigaretten zu Engros-⸗Preisen. 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Die Kommunalverbände ſind geſetzlich verpflichtet, die zur Verſorgung der Bevölkerung mit Kartoſſeln notwendigen Maßnahmen vor zu treffen. Schon lange Erlaß der bezüglichen Bekanntmachung des Bundesrats hat die hieſige Stadtverwaltung ent⸗ ſprechende Vorkehrungen eingeleitet. Die geſetzliche Verpflichtung macht es nunmehr nötig, den Bedarf der Mannßeimer Bevölkerung mit Kartoffeln für den Winter(d. h. bis Mitte März 1916) annähernd genan feſtzuſtellen. Sämtliche Haushaltungen Maunheims werden daher hiermit aufgefordert, ihren Kartoffelbedarf bis Mitte März 1916 durch Beantwortung eines Frage⸗ bogens anzumelden, der ihnen in den nächſten Tagen in Verbindung mit einem die Milchverſorgung be⸗ treffenden Fragebogen durch die Hauseigentümer zu⸗ geht. Die ausgefüllten Bogen ſind den Hauseigen⸗ kümern oder ſeinem Vertreter innerhalb drei Tagen wieder auszufolgen und von dieſem zur Abholung durch die Schutzmannſchaft bereitzuhalten. Der einzelnen Haushaltung möge als Unter⸗ lage füü die Bemeſſung ihres Bedarfs dienen. daß nach Erhebungen des ſtatiſtiſchen Amtes im Auguſt der Tagesbedarf 563 Gramm. alſo etwas über ein Pfund auf den Kopf der Bevölkerung betragen hat. Unter den erſchwerten Lebensverhältniſſen dürfte der Tagesbedarf jetzt im allgemeinen höher zu veran⸗ ſchlagen ſein. Dieſe Bedarfsfeſtſtellung ſoll es der Stadtgemeinde ermöglichen, ſich mit dem für die Verſorgung der Hevölkerung uötigen Winterbedarf richtig einzudecken. Jede Haushaltung kaun natürlich ihre Kartoffeln beziehen, von wem ſie will, jedoch können nur die⸗ jeuigen Haushaltungen erwarten, durch die Stadt verſorgt zu werden, die auf dem Fragebogen angeben, daß und welche Mengen ſie von der Stadt beziehen wollen und die außerdem den Bogen innerhalb drei Tagen ihrem Hauseigentümer oder deſſen Vertreter abliefern. Die Kartoffeln werden zum Selbſtkoßsspreis ge⸗ lteſert. Die Art der Lieferung oder Abgabe behält ſich die Stadtverwaltung vor. Mannheim, den 7. Oktober 1915. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Steriliſierte Vollmilch in Doſen, wie Friſchmiſch gu verwenden, per Liter⸗ doſe 55 Pfennig, emgſiehlt 43064 Beſſere Schneiderin ſucht in ihren fr. Tag. in f. H. paſſ. Beſchäftg,. Ang. u. Nr. 11231 a. d. Geſchäfksſt. Feinſte Angel⸗Schellſſche Schellſiſche z. Bachen Kieler Büchlinge Kieler Sprolten Fiſchmarinaden Johaun A. Schmidt Delikateſſen Windeckſtraßze 8. Belour⸗Belbel⸗Filzhüte für Herren und Damen werden gewaſchen u. nach uenſt. Modell, umgeformt. D5,10, Hutmacherwerkſtatt 53767 8 SSr, Bahnaſſiſtent dreißiger, tadelloſer Cha⸗ rakter, auſpruchsl.,wünſcht Bekanntſchaft mit einf. häusl. Fräulein evangl. z. ſpät. Verbindg. Ernſtgem. Zuſchr. mit Bild unt Nr. 11214 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Strengſte Diskretion Städt. Beamter, 35 Jahre evang., wünſcht zwecks Heirat mit ſol verm Fräulein od. Witwe bekannk zu werden. Zuſchr. mögl. m. Bild u. Nr. 11232 a. ö. Geſchäftsſt. Anon. u. Vermittl. verbet. 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Oktober ab die untenſtehenden, von der Stadt gelieferten Lebensmittel verkauft: Bohnen a. zum Preiſe von Ml.—. 52 das Pfund Salatö 4„ 1„„ 3.„ Liter in ſämtlichen der V der Kolonialwaren⸗Händler G. m. b.., Mannheim gngeſchloſſenen Ge⸗ ſchäften, die durch Plakate kenntlich gemacht ſind. 2. in ſämtlichen Verkaufsſtellen des Konſum⸗Verein Mannheim E. G. m. b. H. in Stadt und nächſter Umgebung, in dieſen außer obigen Artikeln auch Eier zum Preiſe von 18 Pfg. das Stück. 3. in den Verkaufsſtellen der Firma Johann Schreiber in Mannheim und nächſter Umgebung, in dieſen außer obigen Artikeln auch Eier zum Preiſe von 13 Pfg. das Stück. 4. in ſämtlichen ſtädtiſchen Läden. Weitere Waren ſind beſtellt. Nach Eintreffen derſelben wird deren Verkauf hekannt gegeben. Ferner werden in den ſtädtiſchen Läden: Alphornſtraße— D 6, 6— 2, 4 H 4, 26 P 4, 10 Peſtalozziſchule— Rheindammſtraße 17— Schwetzingerſtraße 118 Uhlandſchule— Feudenheim, Hauptſtraße 64— Käfertal, Obere Riedſtr. 51— Neckarau, Waldhornſtr. 3a— Rheinau, Däniſcher Tiſch 14— Sandhofen, Obergaſſe 2— Waldhof, Oppauerſtr. 27 bereits ere 1 Eier. 18 Pfg das Stic Kartoffel 5 Pfg das Pfun ˖ Zucker 27 23 u. 29,„ Pfund RNotkohl 12 Aepfel 9 16 Weißkohli⸗ 2 50 2r, das Pfd. Birnen 10 5 13 Zwiebeln... 19 pfg das Pfund Gelberüben.7 Von Samstag, den 30. Oktober 1915 an kommen außerdem zum Verkauf, ſoweit Vorrat reicht: Kondenſierte Milch wülhengen 60 Pfg. die Dole Fiſchklöſe in Doſen.10. Weizengries, feinſte Qualität 50 Pig. das Pd. Salzgurken%% (nur in den Läden: Alphornſtraße, H 4, 26, Schwetzingerſtraße 1183 und Rheindammſtraße 17). Mannheim, den 28. Oktober 1915. Städt. Lebensmittelamt(Warenabteilung). 2. St. Schön möbl. 4. Stock links, 1 Treppe., ge 3 68, mit L 8, 4 möbl. 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