Preſſe. verfolgt, Deutſchland und Oſterreich⸗Ungarn etne Bezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durck die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag..72 im vierteljahr, Einzel⸗Kr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: der Stadt Nannheim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗KHdreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung. 377 und 1449 Derſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗kAibteilung 341 Tiefdruck⸗Abteilung „ Sweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Keiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —— ————— Nr. 528. er 22 (Abendblatt). Was kommt? Der franzoſiſche Generaliſſimus weilt oder weilte in London. Herr Joffre hat haupt⸗ ſächlich mit Lord Kitchener verhandelt, und dieſe Verhandlungen ſind als ſo wichtiger Natur bezeichnet worden, daß um ihretwillen ſogar ein Kabinettsrat abgeſagt wurde. Ita⸗ lieniſche Blätter wollen in der Lage ſein, Mit⸗ teilungen über Inhalt und Zweck der Be⸗ ſprechung zu machen. Sie führen aus, die Nachrichten über die Lage Serbiens könnten nicht ſchlimmer lauten. Man begrüße daher mit zuverſichtlicher Genugtuung den Beſuch Joffres in London, der vom Londoner Korreſpondenten des Corriere della Sera als ein Merkmal bevorſtehender wichtiger Ent⸗ ſcheidungen dargeſtellt wird. Man empfinde das Bedürfnis einer beſſeren Zuſammenarbeit zwiſchen der militäriſchen Leitung und der Diplomatie des Vierverbandes, die aber nicht in eine Hegemonie ausarten dürfe. Jedenfalls werde die abgebrochene Offenſive auf der Weſtfront auf breiter Grund⸗ lage wieder aufgenommen werden. Soweit die Nachrichten der italieniſchen Natürlich werden die beiden Heer⸗ führer nicht über die Lage im Weſten, ſon⸗ dern über diemilitäriſche und poli⸗ täſche Kriſe am Balkan ſich ausgiebig umterhalten und beratſchlagt haben, wie da zu helfen ſei. Mit eimer neuen Offenſive im Weſten wird ja das Verderben Serbiens kaum aufzuhalten ſein. Es muß etwas unmit⸗ telbareres geſchehen. Denn die Not iſt groß und die Sache des Vierbundes ſteht militäriſch wie politiſch am Balkan ſo gut wie nur mög⸗ lich. Die deutſchen und öſterreichiſchen Heere ſtehen nur noch 15 Kilometer von dem großen befeſtigten Waffenplatz Kragujewace, aus deſſen Arſenalen die Waffen und Bomben für die Ermordung des öſterreichiſchen Thronfolgers geliefert wurden, die Bulgaren haben einen Kamm geſtürmt, von wo ſich ihnen die Straße auf Niſch öffnet, die Einkreiſung der Serben ſchreitet veißend fort, ſie ſelbſt verlieren immer mehr Mut und Hoffnung und Hilfe iſt immer noch ſo fern, ſo fern. Griechenland bleibt dem Anſchein nach ſtörriſch wie immer, es ſoll ſich nach Nachrichten aus Sofia der Zwiſt zwiſchen der griechiſchen Regierung und den Militärbehörden der Engländer weſentlich verſchärft haben, der Zuſtand dränge zu enk⸗ ſcheidender Löſung. Der franzöſiſche Geſandte hat König Konſtantin nochmals zu bearbeiten geſucht, und dieſer aufrechte Fürſt hat ihm mit Wohlwollen zugehört und ihm die Sym⸗ bathie des griechiſchen Volkes für Frankreich verſichert. Der Geſandte hat aber ſicher etwas mehr von dieſer Unterredung erwartet; während man in Athen erfolglos bleibt, ſcheint der Vierverband ſich in Bukareſt abermals um eine rumäniſche Intervention zu bemühen, aber wie die„Rußkoje Slowo“ am 21. ganz richtig ausführte, die Untätigkeit Griechenlands bedingt Rumänfens Haltung. Inmitten dieſer hoffnungsloſen Bemühungen des Vierverban⸗ des iſt nun auch noch der Donauverkehr zwiſchen Ungarn und Bulgarien, alſo der Verkehr zwiſchen Mitteleuropa und dem Oſten eröffnet worden, der Austauſch beginnt, die gegenſeitige kriegeriſche und wirtſchaftliche Stärkung der neuen Verbündeten. Schon ſind in Sofia Abgeſandte der vom Berliner Reichsamt des Innern ein⸗ gerichteten Getreide⸗Einkaufs⸗Ge⸗ ſellſchaft eingetroffen und haben unker weitgehendem Entgegenkommen der Re⸗ gierung ihre Arbeit begonnen, die den Zweck genügende Zufuhr von Brotgetreide und tut bitter not. Hülzenfrüchten zu ſichern. Eile und raſches Handeln, und zwar am Balkan ſelbſt, nicht nur fruchtloſe Offen⸗ ſive im Weſten oder Oſten oder am Iſonzo, Und darüber werden Joffre und Kitchener wohl auch geſprochen und ſich Klarheit zu verſchaffen geſucht haben. Und vor allem dürften ſie ſich darüber unterhalten haben, welche der beiden Mächte denn wum eigentlich die Hauptlaſt übernehmen ſolle. England hat nicht übel Luft die Fran⸗ zoſen die Kaſtanien aus dem Feuer holen zu laſſen, und in Fraukreich gibt es Politiker, die ſich energiſch gegen dieſe Zumutung ſperren, wir erinnern an die Außerungen Hanotaux. Auf dieſe Kreiſe haben die Er⸗ klärungen Lord Lansdownes im eng⸗ liſchen Oberhauſe und insbeſondere ſeine Worte, daß„die Verwendung der engliſchen Truppen im Orient von der Lage abhängen werde, die beſtehen werde, wenn dieſe Trup⸗ pen an Ort und Stelle ankämen“, wie ein Kübel kaltes Waſſer gewirkt. Vergeblich ſucht man die Enttäuſchung und Müßſtimmung zu verbergen. Während der„Temps“ Vogel⸗ Strauß⸗Politik treiht, ſchreibt das„Journal des Dehats“ ganz offen: An ſich iſt die Formel Lord Lansdownes nicht zu beanſtanden, denn die Berwendung irgend⸗ welcher Streitkräfte hängt immer von der Lage ab, worin ſie ſich befinden, aber der Reſt der Rede Lord Lansdownes läßt befürchten, daß das gegenwärtige Zögern nach der Ankunft der Truppen fortdauert. Seit 15 Monaten hat die britiſche Regierung nur zuviel Zögern ſchon be⸗ kundet.... Für den Augenblick befiehlt ihr in⸗ des ihre Pflicht gebieteriſch, nach Saloniki die größtmögliche Zahl ihrer verfügbaren Truppen zu ſenden. Die Mahnung läßt an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Verſtanden werden wird ſie wohl. Wie ſie abey beſolgt werden wird, iſt eine andere Sache. Das Echo de Paris ſieht nur mehr eine Rettung und bezeichnet ſie dahin: Wenn deutſche Soldaten die Donau hinab⸗ fahren, müſſen ruſſiſche Armeekorps an der rumäniſchen Grenze zuſammengezogen und die ſch⸗engliſchen Truppen imſtande ſein, die uſive gegen die Bulgaven zu ergreifen. Die iſche Notwendigkeit erfordert dies, Die ruſ⸗ ſiſche Regierung hal dieſe Notwendigkeit erkannt und handelt danach. Die Londoner Regierung hat ſie ſicherlich auch erkannt, die Rede Lord Lansdownes widerſpricht dem in nichts. Die franzöſiſche öſſentliche Meinung erſucht ſie in⸗ ſtändig, zu handeln. Veshalb denn dieſe„inſtändige Bitte“ on die engliſche Regierung, wenn ſie die Not⸗ wendigkeit der franzöſiſch⸗engliſchen Ofſenſiv⸗ auf dem Balkan ſchon ſo ſehr eikannt hat? Nur einer iſt, der ſich über die„kalte Vernunſt“, die aus der Rede Lord Lansdownes ſpricht, heute in Frankreich ins Fäuſtchen lacht: Clemeucbau. Er hat es ja von Anf ng an geſagt, daß aus der Balkan⸗Expedition ne und nimmer etwas werden könne, und er wieder⸗ holt es heute triumphierend, und nicht uur d7s: er verſichert auch noch obendrein, daß„Ere g niſſe, deren Frankreich nicht Herr iſt, es vienleich in die Noltwendigkeit verſetzen werden, auch noch die Dardanellen ⸗Expedition auſzugeben“. Welche„Ereigniſſe“ mag der alte Unglücksrabe wohl hiermit meinen? Vielleicht auch die „kalte Vernunſt Englands“? 5 22 Ueber alle dieſe Fragen, die die franzöſiſche Preſſe beunruhigen, haben ſich Kitchener und Foffre natürlich auch unterhalten und wir ſind geſpannt, ob er Englands„kalte Vernunft“ ſchmiegſam zu machen vermocht hat. Geſcheut hat er ſicher keine Mühe, ſogar den Königen⸗ neu hat er ſeine Aufwartung gemacht. Das„innige“ Bündnis zwi⸗ ſchen Frankreich und England. (JBerlin, 1. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Einer Londoner Reutermeldung zufolge hat der neue franzöſiſche Miniſterpräſident Briand dem engliſchen Staatsſekretär des Außern Grey folgendes Telegrannn geſchickt; „Ich lege Gewicht darauf, zu erklären, daß die Republik die Po litik fortſetzen wird, die Frankreich und England ſeit Kriegs⸗ beginn ſo innig verbanden“. Grey antwortete:„Der Entſchluß der eng⸗ liſchen Regierung ſei unwandelbar, die Zu⸗ ſammenarbeit mit Frankreich fortzuſetzen, bis der Kampf zu einem glücklichen Ende ge⸗ führt ſei. Dieſe Redensgrten von dem„unwandel⸗ haren Entſchluß“ zu ſiegen, fangen nachgerade an langweilig zu werden. Die Ariſen im Vierverband Schlimme Vorausſage für das Kabinett Briand. Mancheſter, 1. Nov.(WTB. Nichtamtl.) „Mancheſter Guardian“ meldet unterm 28. Oktober aus Paris;: Das neue Kabinett iſt in hohem Maße eine perſön⸗ liche Schöpfung Poincarés, der wie man fagt, wider die Gewohnheit des Präſiden ten, den Senat und die Kammer nicht um Rat gefragt hat. Dieſer Berſtoß wird im Senat und in der Kammer ſtark kritiſiert. Clemenceau hat aus dieſem Grund einen Sitz im Kabinett abgelehnt. Die Aufnahme des neuen Kabinetts im Parla⸗ ment iſt lau. Man zweifelt daß es lange beſtehen wird. Die radikale Par⸗ tei trat geſtern zuſammen und nahm einſtimmig eine Entſchließung an, in der ſie Vipiani auf⸗ ſorderte, zurückzutreten; aber der Rücktritt war bereits am Dienstag abend beſchloſſen. Vivianis Verſuche, das Kabinett unter eigenem Vorſitz zu bilden, ſind infolge allſeitiger Ablehnung ge⸗ ſcheitert. Auf Poincarss Erſuchen willigte Vivigni ein, ſeinen Platz mit Briand zu wechſeln. Die Sozialiſtenpartei beſchloß mit 55 gegen 10 Stimmen, während 35 Stimmen ſehlten, Sembat, Guesde und Thomas den Ein⸗ tritt in das neue Kabinett unter folgenden Be⸗ dingungen zu geſtatten: Das Kabinelt muß auf Eroberungen und Annexionen ver⸗ zichten. Es muß ſofort ein Geſetz für Be⸗ ſteuerung der Kriegsgewinne ein⸗ bringen und die Zenſur über polttiſche un; militäriſche Nachrichten einſchränken Die Kammer ſoll regelmäßig in gewiſſen Abſtändeg geheime Sitzungen gbhalten. Das kleine und das großße Nabinett. Mancheſter, 1. Nov.(WB Nichtamtl,) Der Mancheſter Guardian bemerkt, daß während in England das neueſte Allheilmittel ein kleines Kabinett iſt, in Frankreich das Kabinelt erwei⸗ tert wurde, um den gleichen Schwierigleiten zu begegnen. Der Felözug in Serbien. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 1. Nop.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht über die Kämpfe am 30, Oktober: Unſere Truppen ſetzten die Ver⸗ folgung des Feindes in der Richtung auf 96 Zajecar⸗Bolevae fort. Vorrückende Abteilungen nahmen zach hartnäckigen Kämpfen die Höhen 482 und 492 weſtlich davon. Die im Niſavatal vorrückenden Trup⸗ pen bemächtigten ſich der Stadt Bela Palanka und erreichten die Linie Dorf Sa⸗ doritze, Dorf Vragudingc, Höhe 499— Bo⸗ gyurl. Im Moravatal nördlich von Vranja rückten unſere Truppen infolge des erhit⸗ terten Widerſtandes des Feindes nur langſam vor. Aberne Erfindungen der Pariſer Balkan⸗Agentur. Sofia, 1. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Die bulgariſche Telegraphenagentur iſt ermäch⸗ ligt, den von der Pariſer Balkan⸗Agemur ver⸗ breiteten verleumderiſchen Meldun⸗ gen über das Verhalten der bulga riſchen Truppen in Serbien ein energ ſches Dementi entgegenzuſetzen. Das Märchen von den berüchtigten bulggriſchen Greueltaten, das man jetzt wieder erzählt, um die Bulgaren als Barbaren hinzuſtellen, die alles auf ihrem Durchzug plündern, Männer, Frauen, Kinder und Greiſe niedermetzeln, die Verwundeten töten und die Gefangenen niederſäbeln, iſt eine alberne Erfindung. Desgleichen iſt die Meldung einiger Blätter erfunden, nach der türrkiſche Truppen mit den Bul⸗ garen in Mazedonien zuſammenwirkten und ſo⸗ gar die Städte Uesküb und Beles bon den Türken genommen worden ſind. ae I. 3 Rumänien deukt nicht an Feei 328 RNrieg gegen die Jentralmächte Berlin, 1. Noy.(Von unſ. Berl, Bur.) Kürzlich ging durch die Blätter die Notiz, Rumänien würde ſich bereit finden laſſen, ſich an die Seite der Ententemzchte zu ſtellen, falls dieſe 400 000 Maun auf den Balkan hringen würden. Soweit wir unterrichtet ſind, handelt es ſich hier um ein Gerücht, dem jede Grundlage ſehlt. Wie die Dinge heute liegen, iſt nicht daran zu denken, daß die derzeſtige pumäniſche Regierung ſich dazn könnte, Zentralmächte Kvieg z führen. entſchlioßen gegen die Eine Parade über die griechiſchen Truppen in Galuniki. rlin, 1. Nov.(Von unf, Berl. Bur⸗) Aus Rotterda wird der„B..“ gemeldet: Kroönprinz von Griechenland wie„Weekly Despatch“ aus et, eine Parade über die 11. Di⸗ viſion des griechiſchen Heeres ab, die vollſtändig feldnußm ſhmäßig ausgerüſtet iſt. Ne neue figlteniſche Oſfenſive. Saloniki * Der italieniſche Bericht. Nichtamtlich.) Amt⸗ 9 zm Auſticotgle näherten feindliche Abtei⸗ Ro m, 1. licher Sonnt —— Torikopf, die hlich angegriffen chauten den Be⸗ Es ſolgte ein ner vollſtändi⸗ ie. Gr ließ Gefangene, er Hand. Wir er⸗ tel Mu ſf de ub in der lichen K an; nach ſtand mußten unſere weichen. Aber am Morgen erhielten ſie Verſtär⸗ kungen und ſchlugen in heftigem Gegenangriff 2. Seite. Seueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 1. November 1915. den Feind zurück und befeſtigten ſich ſtark in den eroberten Stellungen. Auf dem Hügel Santa Lucia eroberten wir die feindlichen Schützengräben und machten dabei 150 Gefangene. Auf dem Podgara verſuchte der Feind mit ſtarken Kräften zwei Gegenangriffe, um unſere Fortſchritte aufzuhalten. Unter dem vernichten⸗ den Feuer unſerer Artillerie und Maſchinen⸗ gewehre mußten ſie beidemale zurückgehen. Der Kampfplatz war mit feindlichen Leichen bedeckt. Am 29. Oktober erneuten unſere Flugzeuge ihre kühnen Angriffe auf den Hochflächen von Bainſizza und Karſt. Die Bahnſtation Santa Lucig, Tolino und St. Pietro, ſowie zahlreiche Lagerplätze und Baracken des Feindes wurden beſchoſſen. Trotz der ungünſtigen Witterungs⸗ verhältniſſe und des Feuers zahlreicher Abwehr⸗ geſchütze kehrten unſere Flugzeuge unverſehrt zurück. 5 gez. Cadorna. Das Abkommen vom September 1914. In der Sitzung des engliſchen Parlaments vom 29. Oktober antwortete Miniſter Lloyd George auf eine der üblichen liberalen An⸗ fragen:„Wir würden nicht daran denken, Friedensverhandlungen anzuknüpfen außer im Einvernehmen mit unſeren Alliierten und in Uebereinſtimmung mit dem Abkommen vom September 1914.“ Von beſonderer Seite wir die„Köln. Volks⸗ ötg. darauf hingewieſen, daß in dieſen Wor⸗ ten entweder eine Tautologie oder ein innerer Widerſpruch beſteht: Das Abkommen vom September 1914 beſagte, daß England, Frankreich, Rußlamd und Belgien nur gemein⸗ ſchaftlich Frieden ſchließen dürfen. Wenn dieſe Pflicht, nur gemeinſam Frieden zu ſchlie⸗ ßen, noch in Hraft ſteht, iſt es nicht nöbig zu ſagen, daß England nur„im Ein ver⸗ nehmen mit ſeinen Allijerten“ Frie⸗ densverhandlungen anknüpfen darf und will. Die Betonung des Ein ver⸗ nmehmems mit den Alliierten für die Friedensverhandlungen hätte doch nur einen Sinn, wenn die Pflicht, nur gemein⸗ kam Frieden zu ſchließen, nicht mehr beſtände. Damit erhebt ſich die Frage: Wie ſteht's mit dieſer Pflicht? Beſteht das Abkommen vom September 1914 überhaupt noch? Es iſt nicht recht denkbar, daß dieſes Abkommen auf unbe⸗ grenzte Zeit abgeſchloſſen worden ſei. In ſehr gut informierten Kreiſen war die Anſicht ver⸗ ktreten, daß es nur auf ſechs Monate abgeſchloſſen worden ſei. Später, nach Ablauf dieſer ſechs Monate, wurde die Behauptung rumd gegeben, es ſei um weitere ſechs Monate verlängert worden. Doch machte dieſes Gerede einen etwas gequälten Eindruck. Man hatte vielfach die Auffaſſung, daß es nur den Zweck habe, den Ablauf des Abkommens zu vertuſchen. Dann wurde es lange Zeit ganz ſtill von dieſem Abkommen. Jedenfalls ſind die weiteren ſechs Mo⸗ Rate jetzt auch abgelaufen. Nun auf einmal bezieht ſich Lloyd George wieder auf dieſes Abkommen. Man fragt: Iſt dieſe Bezugnahme noch berechtigt, oder hat dieſe Bezugnahme wiederum den Zweck, über den Ablauf des Abkommens hinwegzutäuſchen? Lag in den Worten Lloyd Georges vielleicht eine Zweideutigkeit, welche der kurze telegra⸗ phiſche Auszug nicht erkennen ließ? Hat viel⸗ leicht die engliſche Zenſur dieſe Zweideutigkeit im Parlament verwandelt in eine Eindeutig⸗ keit für das nicht⸗engliſche Publikum? Es iſt ſehr ſchwer zu glauben, daß die Franzoſen iin September 1915 das Abkommen vom September 1914 nochmals verlängert haben ſollten. Wenn es ſo ſtände, hätte Delcaſſs doch wohl keine Veranlaſſung gehabt, zurückzutre⸗ ten, und Vipiani neuerdings ebenſo. Vielleicht nimmt der neue Miniſterpräſident Briand Veranlaſſung, ſich die Aeußerung Lloyd Geor⸗ ges im offiziellen Wortlaut einmal genauer anzuſehen. * „Glle Ramellen“ 1„ 1Berlin, 1. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Dieſer Tage iſt im Ausland mit dem üblichen Geräuſch die Nachricht verbreitet worden, Ja pan hätte zu London einen Vertrag unterzeichnet, in dem es ſich verpflichtet, gleich den Vierverbandsmächten in engerem Sinne keinen Sonderfrieden zu ſchließen. Das iſt zu ſehr durchſichtigen Zwecken die Aufwär⸗ mung einer„ollen Kamelle“. In dem Bünd⸗ nisvertrag, den am 13. Januar 1912 Japan und England ſchloſſen, befindet ſich nämlich ſchon unter Artikel 2 dieſelbe Abmachung. Dort heißt es, Japan und England würde ge⸗ meinſam Krieg führen und auch nur nach ge⸗ meinſamer Beratung Frieden ſchließen. Die nachträgliche Vereinbarung von London iſt alſo im Grunde nichts anderes als eine Ara⸗ beske, durch die man nach Außen zu wirken wünſcht. Der erſte Novembernebel im nerdunkelten London. Berlin, 1. Nov.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: London erlebte in der Nacht vom Freitag zum Samstag den erſten Novembernebel ſeit dem Be⸗ ſtehen der neueſten Vorſchriften über die Ver⸗ dunkelung der Straßen. Die„Daily Mail“ ſchreibt: Der Nebel war ſo dicht, daß es auch ohne Vorſchriften dunkel geweſen wäre, aber der Verkehr mit verdunkelten Laternen brachte doch etwas Neues. In Nordlondon ſchritten die Omnibuſſe im Leichenwagentempo von Laterne zu Laterne. In den Stadtteilen, in denen es nur wenige Laternen gab, traten Fackelträger in Tätigkeit. Die Bürger tappten ſich wie Blinde nach Hauſe. Um die Verkehrsverhältniſſe wenigſtens einigermaßen zu beſſern, wurden die geſchwärzten Laternenſcheiben geöffnet, ſo durch 1 wenigſtens ein kleiner Lichtkegel den Nebel. London, 2. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Daily Chronicle“ meldet: Ein nicht ſehr ſchlimmer Nebel erſchwerte am Freitag infolge der beſchränkten Straßenbeleuchtung den Verkehr beträchtlich. Die icherſtellung der Volksernährung. Fettknappheit, keine Fettnot. Es iſt nicht richtig, wenn heute über eine Fett⸗ not geklagt wird. Eine ſolche könnte nur dann anerkannt werden, wenn ein Fettverbrauch in dem bisherigen Umfange wötig wäre. Dies iſt ohne jeben Zweifel nicht der Fall. Das Fett dient aus⸗ ſchließlich als Kraftſpender und kann zu dieſem Zwecke bis zu einem ſehr weitgehenden Grade ohne jeden Schaden vollſtändig durch andere kraftſpen⸗ dende Nahrungsmittel erſetzt werden. Als ſolche kommen insbeſondere die zucker⸗ und ſtärke⸗ haltigen Nahrungsmittel in Betracht. Der Fettverbrauch iſt in den letzten Jahrzehnten, beſonders in den Großſtädten, außerordentlich ge⸗ ſtiegen, da das Fett als Genußmittel geſchätzt wird. Von dem Durchſchnittsverbrauch in den letzten Jahren in Höhe von etwa 106 Gramm läglich auf den Kopf der Bevölkerung kann man ſicherlich ohne jedes Bedenken drei Viertel durch eine entſprchende Menge von Kohlhydraten erſetzen. Ein täglicher Fett⸗ verbrauch von 35—40 Gramm iſt unter dieſen Um⸗ ſtänden als vollauf genügend anzuſehen. Für einen ſolchen Verbrauch ſind zweifellos ausreichende Fett⸗ mengen, auch auf längere Zeit, vorhanden. Danach kann von einer Fettnot gar keine Rede bisherigen Umfange nicht mehr möglich, wir können aber das Fett leicht erſetzen, und zwar durch Her⸗ ſtellung wohlſchmeckender und nahrhafter warmer Speiſen mit wenig Fett, vor allen Dingen aber durch Einſchränkung des Fettaufſtriches zum Brot zugunſten zuckerhaltiger Stoffe wie Syrub, Kunſthonig, Rübenſaft und vor allen Din⸗ gen Marmeladen, die in dieſem Jahre reich⸗ lich zur Verfügung ſtehen. Ueber die„Fettarme Küche“ gibt das Heft Nr. 9 der„Flugſchriften zur Volksernährung“ von Ge⸗ heimrat Zuntz und Frau Hedwig Heyl Aus⸗ kunft, die in jeder beliebigen Menge koſtenlos von der Verlags⸗Abteilung der Zentral⸗Einkaufsgeſell⸗ ſchaft, Berlin W. 8, zu beziehen iſt. 0 Beſtrafte Preistreibereien. Köln, 30. Okt. Zwei Entſcheidungen von allgemeinem Intereſſe fällte das hieſige Schöffen⸗ gericht: Ein Schlächter wurde mit 14 Tagen Ge⸗ fängnis beſtraft, weil er auf dem ſtädtiſchen Schlachthof zu Anfang Oktober d. J. 171 Kilo⸗ gramm rohes Rinderfett zu 4 Mark das Kilo anbot und zu.60 M. verkaufte. Der Amtsan⸗ walt hatte drei Monate Gefängnis beantragt in Anbetracht der Verwerflichkeit der Geſinnung beim Lebensmittelwucher, ſeiner unab⸗ ſehbaren Folgen und der durch ihn ſchmachvoll herbeigeführten oder erhöhten Notlage des Vol⸗ kes und beſonders der Unbemittelten. Zur Be⸗ gründung führte der Vorſitzende u. a. aus: All⸗ gemein kennzeichnen ſich Preistreibereien in der gegenwärtigen Zeit als frevelhafte, höchſt gemeingefährliche Ausbeu⸗ tungen der Notlage des dadurch zur Erbikte⸗ rung getriebenen Volkes. Sie bilden einen ſchreienden, unerträglichen Kontraſt zu dem, was das Volk draußen voll⸗ bringt. Wie mögen die Empfindungen der Unſrigen in Feindesland ſein, die, mitten aus ihren Geſchäften und Stellungen geriſſen, ihr ganzes Sein und Haben hingeben, wenn ſie bei Erduldung unſagbarer Kriegsmühſelig⸗ keiten den Tod und Schlimmeres vor Augen, erfahren, wie in der Heimat ihre Frauen und Kinder durch die Schuld gewiſſenloſer, nur nach ihrer Bereicherung trachtender Men⸗ ſchen unnötig leiden. Das deutſche Volk erwartet ungeduldig einen wirk⸗ ſamen Schutz vor ſolchen Preistreibereien, die unter ſchnöder Ausnutzung von Konjunk⸗ luren auf außerordentliche Gewinne ausgehen, die weder durch größere Arbeits⸗ leiſtung, noch durch erhöhtes Riſiko gerechtfertigt ſind, vielmehr vielfach durch häßliche Mani⸗ Ppulationen ermöglicht werden. Hier iſt Gefahr im Verzuge. Die höchſten Staatsinter⸗ eſſen erheiſchen eine unverzügliche gerechte und vorbeugende Vergeltung zur Abwendung ſchwe⸗ rer materieller und idealer Schädigungen des Volksganzen. Der Angeklagte hat für das Fett an einem Montage, vormittags 7½ Uhr, die hohen Preiſe gefordert. Das Gericht hat feſt⸗ geſtellt, daß am Schluſſe der vorhergegangenen Woche der Marktpreis ſolchen Fettes.40 M. für das Kilo betrug. Vor Beginn des Marktes, vor⸗ mittags 7% Uhr, war eine Aenderung dieſes Marktpreiſes nicht denkbar. Das Gericht hätte eine bedeutend höhere Strafe feſtgeſetzt, wenn die Behauptung des Angeklagten, Beamte der Stadt Köln hätten bei Fettverkäufen auf ähnlich hohe Preiſe hingewirkt, zu widerlegen geweſen wäre. Wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe für Gemüſe wurden wieder mehrere Gemüſe⸗ händlerinnen zu Gefüngnisſtrafen bis zu ſieben Tagen verurteilt. In der Urteilsbegründung hieß es: Die Höchſtpreiſe bilden den unentbehr⸗ lichen Grundpfeiler in dem Beſtreben un⸗ ſerer Geſetze und höchſter Behörden, trotz aller widerſtrebenden Verhältniſſe und Kräfte eine gleichmäßige Verteilung unſerer Bedarfs⸗ und Nahrungsmittel und damit eine auskömmliche Haushaltung des ganzen Volkes herbeizuführen. Ihn als unerſchütterlich zu ſichern, iſt die hochbedeutſame Aufgabe der Ge⸗ richte. Ueberſchreitungen der Höchſt⸗ preiſe bedeuten eine unſern Feinden willkom⸗ mene Gefährdung des ſozialen Friedens und da⸗ fuaf eine gefährliche Schwächung unſerer Volks⸗ raft, ſein. Es iſt zwar ein reichlicher Fettgenuß im 2S bbbbb Für das Vaterland gefallene Badener. Kriegsfreiw. Karl Hock, Kriegsfreiw. Gefe. Otto Hopf, Uoff. Rechtsanwalt Otto Krieger, Füfilier Reinold Haller,(Verſicherungsbeamter Heinrich Hettmannsperger wurde fälſchlich totgeſagt, war verſchüttet, iſt aber am Leben ſämtliche von Karlsruhe, Otto Schenkel von Karlsruhe⸗Beiertheim, Oberleutnant z. S. Rich, Brinkmann, Ritter des Eiſernen Kreuzes, Füſtlier Kaufmann Julius Herdtle, Kriegsfreitv. Juliuz Werner und Gren. Auguſt Zachmann von Pforzheim, Musk. Franz Wagenblaß, Pionier Gottlieb Wüller und Musk. Hermann Schild⸗ horn von Wiesloch, Uoff. Heinrich Bechtel von Heidelberg⸗Handſchuhsheim, Musk. Georg Sil⸗ berzahn von Heidelberg, Lt. d. R. Walter Wagner von Baden⸗Baden, Zimmermann Melchior Zernlöhr von Balg, bei Baden, Vize⸗ feldwebel d. R. Architekt Karl Albert Fleig von Oppenau, Hauptlehrer Auguſt Pflüger von Seelbach, bei Lahr, Uoff. Max Kopfmann, Ritter des Giſ. Kreuzes, von Nimburg, Landwehr⸗ mann Oberknecht Alois Bader, Lt. Ernſt Wei⸗ her, Ritter des Eiſernen Kreuzes, und Haupt⸗ mann Fritz Graumann, Ritter des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe, ſämtliche von Freiburg, Musk. Wilhelm Singer von Villingen, Wehr⸗ mann Anton Zimmermann von Marbach, Uoff. Rud. Doſer, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Ueberauchen, Sergeant Hermann Klaiber, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Friedenweiler, Karl Friedrich Jäckle bon Erdmannspweiler, Musk. Wilhelm Bechler von Friedingen, bei Singen, Einj.⸗Gefr. Max Sutter in Bohlingen, Gefr. Bahnarbeiter Emil Zipfler, Ritter des Eiſernen Kreuzes, don Bad. Rheinfelden. Mannheim. Sedangedanken 1915. „Sedan“, welch' großes Wort biſt du geweſen, Wir hörten nur davon und haben es geleſen, Wie oft erzählten uns die Alten: Ein heißer Tag bei Sedan war's, wir haben Fort ſind ſie meiſt, die alten Sieger, 5 An ihre Stelle traten wir, die jungen Krieger, Doch welcher Unterſchied von einſt und jetzt, In die Vogeſen hat man uns geſetzt. 8 Dereinſt: ein Feind und vorwärts gings von Sieg zu Sieg, Wir führen hier meiſt Stellungskrieg, Jetzt: Feinde ringsumher, wohin wir ſchauen, Und keinem iſt auch mehr zu trauen. Drum geht's nicht raſch bei uns, doch geht's, Um Fußbreit Landes wird gekämpft hier ſtets. Kein Deutſcher gibt zurück, was er erſtritten, Wofür die Kameraden ſterbend litten, Das letzte Stückchen deutſchen Boden vom Feinde wir befvein, Dann iſt's zu Ende mit der Wacht am Rhein. Geht's ſcheinbar auch langſam, geduldet euch noch, Bald kommt der große Tag doch, Wo unſers Kaiſers Ruf wird erſchallen: „Der Erbfeind Frankreich muß fallen!“ Dann gilt's für uns, wir werden würdig en: „Vorwärts!“ heißt's dann und„Durchhalten!“ Friſch dran an den Feind und niedergemacht, Was ſich ſtellt entgegen der deutſchen Macht. Dann wird man ſpäter erkennen und leſen! „Wie einſt bei Sedan, ſo ſchwer war der Kampf in den Vogeſen.“ Geduld drum, bald kommt der Schluß, Der uns den Frieden bringen muß, Kehrt der Friede ein, Dann kehren wir heim, Zur heimatlichen Scholle, zu Weib und Kind, Deren Beſchützer am Rhein wir geweſen ſind. Vogeſen und Rhein, wir hüteten euch gut, Ihr bleibt auch ferner in deutſcher Hut. 5 „Deutſch“ ſei der Rhein und„deutſch“ die Vogeſen, So bleibt es und iſt es auch immer geweſen. „Sedan“,„Vogeſen“ und„deutſcher Rhein“, Ihr ſollt für die Nachwelt unſterblich ſein! Feſte Pfalzburg in den Vogefen, 2. 9. 15. J. N. ...——...——— Eines Deutſch⸗Amerikaners Gruß an Deutſchland. Wir träumen bon Dir bei Tag und Nacht Wir, Deine verlorenen Söhne, Wie herrlich Du trotzeſt der Uebermacht Im endloſen Schlachtengedröhne. Und immer und immer die Sehnſucht geht Meerüber auf raſchen Schwingen, Wo eine Welt in Waffen ſteht, O Deutſchland, Dich niederzuringen! „ Du ſtehſt, wie Sankt Michael hoch und hehr, Im Kampfe ſo furchtlos und heiter, Es geht Dein Ruf über Land und Meer: Bis hierher und nimmer weiler! Und Deine Völker— ſie wanken nicht; Wie könnten ſie unterliegen! Owunderherrliche Zuverſicht: Wir müſſen, wir werden ſiegen! Woßhl tritt auch Dir ins Auge ſcheu Die bitter brennende Zähre um all die Lieben, die tapfer und treu Himſanken aufs FJeld der Ehre. Doch ſtolz und freudig das Herz erbebt, Od auch die Wangen ſich ſeuchten: Du ſtehſt, wo des Friedens Sonne ſich hebt, So hoffen auch wir und mögen nicht Um Deine Zukunft bangen; Wir trauern nur um das Auge, das bricht, Um tränenzerfurchte Wangen, Um all die Herzen treu und rein, Die nicht mehr ſchlagen auf Erden, Um all die Wunden voll heißer Pein, Die nimmer heilen werden. Doch abſeits ſtehen wir da beſchämt, Wir, Deine verlorenen Söhne. Wir möchten Dich jubelnd begrüßen, doch lähmt Ein Vorwurf die Schwingen der Töne: Wir ſeien nicht würdig der Liebe, die wir An Deiner Treue beſeſſen; Und doch, wie könnten wir laſſen von Dir, Wie könnten wir Dich vergeſſen! Auch unfre Herzen ſchlagen noch treu Der alten Mutter entgegen. Jubrünſtig beten wir immer aufs neu' Um Sieg und des Himmels Segen. Und immer wieder die Sehnſucht geht Meerüber den Weg zu bahnen, Wo eine Welt in Waffen ſteht Alldeutſchland, bor Deinen Fahnen! John Rottenſteiner, Pfarrer in St. Louis(Ver. St.) Altes und Neues von Belgrad bis Orſova. Serbiſche Keiſeerinnerungen. Von M. Schenck. IV.(Schluß.) Wir fuhren um 7 Uhr morgens in Belgrad ab und kamen um 10 Uhr etwa nach Smederevo, wie die Stadt im Serbiſchen heißt. Die Fahrt auf der Donau war wundervoll! Namentlich das rechte, als ſerbiſche Ufer entzückte uns durch ſeine Eichenwälder, ſeine fernen Berge, ſeine ſtillen Täler, aus denen Häuschen und Kapellen hervorſchauten. Das ungariſche Ufer ſind weite Pußten, auf denen Schafe und Pferde weiden. In Semendria gingen wir zunächſt in die Feſtung. Ein junger Offizier fhrte uns. Er erzählte, daß die griechiſche Prinzeſſin Jellena, die Frau des Serbenfürſten Prancovic, die Jeſtung vor etwa 1500 Jahren habe erbauen laſſen. Die Bauern mußten die Steine auf dem Rücken von den Bergen herunterſchleppen. Die Feſtung follte ein Schutz ſein gegen die durch die Völkerwanderung aufgeſtörten Völker.— Zur Türkenzeit wohnte der Sultan darin. Man zeigt heute noch ſeinen Harem mit der Jahres⸗ zahl 1635.— Das Bollwerk iſt direkt am Donau⸗ ufer aufgebaut, und zwar beſteht es aus 24 mit Zinnen verſehenen Türmen, die einen großen freien Platz umſchließen. An die alten Türme angelehnt liegen heute Pferdeſtallungen. Die meiſten Türme ſind ſchon zerſallen. Sehr inte⸗ terirdiſche Gänge hinüber in die Berge, wo ſer⸗ biſche Hauptleute ihr Lager aufgeſchlagen hat⸗ ten. Man ſieht noch Teile dieſer Gänge, die meiſten ſind verſchüttet. Jellena, ſo erzählt die Sage, ſoll an Kühnheit und Kraft alle Männer tan.— Wer in ihre Netze geriet, war verloren. War ſie des Geliebten überdrüſſig, ſo wurde er in den Kerker geworfen, wo er elend zu Grunde ging.— Wir ſtiegen in denſelhen hinab. Es iſt ein viereckiger Turm ohne Luft und Licht: Ge⸗ heimnisvolle Ziffern an den Wänden reden eine Sprache, die unſer Herz erſchauern läßt.— Wir ſind froh, als wir oben im Freien ſind, umſtrahlt von der lieben Sonne. Alles rings⸗ um iſt mit Moos und Gras bewachſen und hun⸗ derte von Dohlen fliegen mit großem Geſchrei auf, als wir näher kommen. Ein alter Maul⸗ beerbaum ragt mit ſeinen Aeſten weit über das Gemäuer binaus. Eine ſehr hohe, zerfallene Treppe führt auf eine Zinne. Von hier oben hat man eine wunderbare Ausſicht. Man ſieht die ſchimmernde Donau weit, weit hinauf hinunter. Schiffe ziehen langſam an den dunkeln Feſtungsmauern vorüber. „Posdrav is Beograd',„Gruß aus Belgrad rufen wir in übermütiger Stimmung hinun⸗ ter.„Posdray is Orsova“ tönt es herauf. Einige Minuten von Semendria liegt auch eine be⸗ rühmte Wallfahrtskapelle der Serben. Es iſt ein vor 120 Jahren wieder ausgegrabenes, klei⸗ nes Gotteshaus, das ütber 1000 Jahre alt iſt. Es war etwa 300 Jahre vollſtändig berchnte reſſant iſt die Wohnung der griechiſchen Prin⸗ zeſſin. Von allen Türmen gingen geheime un⸗ und war ſpurrlos verſchwun Schaf eines Hirken u Der Siz aber ahe durchgehalten!“ überragt haben. Der eigene Gatte war ihr unter⸗ ——— rednn nee ee —— 7SSSSFFTFC 1 E n 0 —ů—— + Montag, den 1. November 1915. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 1. November 1915. Die Autzbarmachung von Waldſamen. Die jetzt in dieſem zweiten Kriegsherbſt reifen⸗ den Waldfrüchte ſollten auch für die Ernährung don Menſchen und Tieren in größerem Umfang nutzbar gemacht werden, als es in Friedens⸗ zeiten der Fall iſt. Denn ortsw ſe beſteht ein gewiſſer Mangel an Stroh⸗ und Futtermitteln, die der Viehhaltung dienen; und was die Ver⸗ ſorgung mit menſchlichen Nahrungsmitteln be⸗ trifft, ſo ſind infolge des Ausfalls der Zufuhr ausländiſcher Erzeugniſſe die Beſtände an Fet⸗ ten und Oelen knapp. Unter dieſen Umſtänden iſt es zur Erleichterung der Volksernährung wie auch der Viehhaltung von beſonderer Wich⸗ tigkeit, daß ſolche Waldſamen, die einen größeren Gehalt an eiweiß⸗ und ſtärkemehl⸗ haltigen Stoffen und an Fett aufweiſen. ge⸗ ſammelt, ſoweit nötig verarbeitet und in den Haushalten verwendet werden. Wenn ſich viel⸗ leicht auch örtlich ein ſolcher Mangel nicht über⸗ all fühlbar macht, ſo iſt zu bedenken, daß ein durch das Sammeln erzielter örtlicher Ueber⸗ ſchuß nach den Orten beſtehenden Mangels übergeleitet werden kann und daß damit ver⸗ hütet wird, daß die Geſamtwirtſchaft Not leidet, denn alles, was durch die Sammeltätigkeit des einzelnen an ſolchen für die menſchliche Ernäh⸗ rung wichtigen Waldſamen vor dem Verderben geſchützt wird, kommt der Geſamtheit zugute, ſeder einzelne kann alſo auch auf dieſe Weiſe zum wirtſchaftlichen Durchhalten beitragen. Als zum Sammeln geeignete Waldſamen kom⸗ men vor allem die Früchte von Buche, Eiche, Ahorn und Eſche, in geringerem Maße auch die der Akazie, Linde und Roßkaſtanie in Be⸗ tracht. Zwar weiſt die Rotbuche, deren Samen am vorteilhafteſten zu Oel verarbeitet werden, in dieſem Jahre einen meiſt ſpärlichen, immer⸗ hin über das ganze Land hin auftretenden Er⸗ wachs an Früchten auf, während die Eiche nur vereinzelt im Rheintal Früchte trägt. Dagegen kann der Samenerwachs von Eſche und Alorn als meiſt reichlich bezeichnet werden, was auch für die beiden im Walde nur vereinzelt auf⸗ tretenden Holtzarten Linde und Roßkaſtanie zutrifft, die um ſo häufiger als Straßen⸗ und Anlagebäume zu finden ſind, weshalb dieſe Samen auch außerhalb des Waldes von der ländlichen und ſtädtiſchen Bevölkerug geſammelt werden ſollten. Zum Sammeln können na⸗ mentlich auch die Kinder herangezogen werden, die dadurch bei der günſtigen Abſatzmöglichkeit für Samen einen Verdienſt erzielen können. Die Forſt⸗ und Domänendirektion hat die Forſtämter angewieſen, das Sammeln der Sa⸗ men in den Domänenwaldungen ohne forſtpoli⸗ zeiliche Beſchränkungen freizugeben und in gleichem Sinne auch auf die waldbeſitzenden Gemeinden und Körperſchaften und die größe⸗ ren Privatwaldbeſitzer einzuwirken. Für Lie⸗ ferungen nach auswärts werden Bezugsquellen ntit Preisangabe von den Forſtämtern namhaft gemacht. Auch wird auf die Veröffentlichung über die Ablieferung geſammelter Samen an die Bahnmeiſtereien hingewieſen. Wo größere Lie⸗ ſerungen zuſtande kämen, würden die Forſt⸗ ämter mit den Beteiligten ins Benehmen 12 85 und für gemeinſame Ablieferung beſorgt in. Es darf erwartet werden, daß alle Waldbe⸗ ſitzer der Bedeutung dieſer Frage das erforder⸗ liche Verſtändnis entgegenbringen und durch ihr Entgegenkommen den wirtſchaftuchen Kampf unſeres Volkes erleichtern helfen. *Militiäriſche Beförderung. Franz Scho⸗ ber t, Sohn des Joh. Val. Schobert, Wein⸗ Reſtaurant, wurde unber dem geſtrigen zum Leutnant befördert. * Die Beförderung von Poſtkarten mit Abbil⸗ dungen nach dem Ausland unlerliegt jetzt auf Grund des§ 5 der Poſtordnung vom 20. März 1900 infolge des in der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 16. Oktober 1915 erlaſſenen und im Reichsanzeiger Nr. 246 vom 18. Oktober 1915 veröffentlichten Aus⸗ und Durchfuhrverbotes folgenden einſchränkenden Beſtimmungen: Ver⸗ boten ſind: Poſtkarten mit Abbildungen von Städten, Stadtteilen, geographiſch genau beſtimm⸗ baren Ortſchaften und Landſchaften, beſonders her⸗ vorragenden Baulichkeiten und Denkmälern in Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, der Türkei und der von den ve adeten deutſchen, öſterreichiſch⸗ ungariſ und türkiſchen Heeren beſetzten feind⸗ i Nicht unter das Verbot oſtkarten mit Abbildungen der bezeich⸗ Ungarn, der Türkei, ſetzten Gebieten des Weſtens und des wenn die Abbildungen Städte uſw. des fallen: neten Art e ſowie den b ens, Beſtimmungs⸗L oder ⸗Gebietes dar⸗ ſtellen; b) im Feldpoſtverkehr an Truppen uſw. Gebieten. Am Donners⸗ oder Militärbehörden in feindlichen * Manunheimer Hausfrauenbund. tag, den 4. November, abends halb 9 Uhr, findet im Rathaus⸗Saal, E 1, die nächſte Mitgliederver⸗ ſammlung ſtatt. Ein Mitglied des Vorſtands wird einen kurzen Bericht geben über„Fiſchnah⸗ rung“. Danach ſoll eine ungezwungene Aus⸗ ſprache ſtattfinden. Es iſt für die Frauen Bedürf⸗ nis und Notwendigkeit, in all den ſchwierigen Er⸗ nährungsfragen ſich durch eine Ausſprache zu klären, ſie werden deshalb gebeten, die Gelegen⸗ heit der Mitgliederverſammlungen, die zu dieſem Zwecke eingerichtet wurden, reichlich zu benutzen. Auch für Anxregungen aus dem Kreiſe der Mit⸗ glieder iſt der Vorſtand jeder Zeit dankbar. Die neue Vereinszeitung wird an dieſem Abend ver⸗ teilt werden. Sie heißt:„Die deutſche Hausfrau“ und enthält in ihrer erſten Nummer Beiträge von Marta Voß⸗Zietz, Hedwig Heyl, Dr. Bäumer, Dr. Hans Friedenthal uſw. Lauter Namen, die die Gewähr für die Güte der neuen Zeitung geben. Vereinsmitglieder erhalten die Zeitung koſtenlos, für Nichtmitglieder koſtet ſie jährlich 3 Mark. Be⸗ ſtellgeld jeweils 90 Pfg. jährlich; jedoch ſoll mit der Zuſtellung ins Haus erſt am 1. Januar be⸗ gonnen werden. 4* Erſatz für Butter. Man ſchreibt uns: Bei der gegenwärtigen Butterknappheit und außer⸗ öhnlichen Teuerung dürfte es weite Kreiſe intereſſieren, daß durch ein ſehr einfaches Ver⸗ fahren in jedem Haushalte eine billige Erſatz⸗ butter hergeſtellt werden kann, und zwar durch Butterſtreckung nach folgendem Rezept: „Beſtandteile: 44 Liter Milch,% Pfund Butter, 140 Gramm Weizenmehl(anſtatt Weizenmehl kann auch das jetzt im Gebrauch befindliche ver⸗ wandt werden), 1 Ei roh, 25 Gramm Salz (wenn Butter ungeſalzen, ſonſt 15 Gramm). Zubereitung: ½ Pfund Butter läßt man in einem Keſſel zergehen, gibt 140 Gramm Mehl hinzu und läßt dieſes dämpfen. Dann gibt man 6% Liter ſchon vorher gekochte Milch hinzu und läßt dieſes durchkochen. Hierauf nimmt man es vom Feuer, gibt das Ei und das Salz hinzu und rührt es bis zum Kaltwerden. Das ergibt ungefähr 2½ Pfund Erſatzbutter, wovon bei den heutigen Preiſen das Pfund ungefähr 85 bis 90 Pfennig koſtet. Erwähnt ſei noch, daß die Erſatzbutter noch zur Bereitung von Gemüſen und zu Backzwecken Verwendung finden kann, nur nicht zum Braten. Das Verfahren iſt be⸗ reits mit beſtem Erfolg ausgeprobt worden.“ *„Die Goldfucher bei der Arbeit.“ Damit iſt der Gegenſtand einer Erzählung bezeichnet, in welche Gerhard Berghorſt(Berlin⸗Halenſee) in anſchaulicher und allgemeinverſtändlicher Weiſe die Gründe auseinanderſetzt, warum die vaterländiſche Pflicht von einem for⸗ dert, daß man alles gemünzte Gold auf die Reichsbank trage und Papiergeld da⸗ gegen eintauſche- Es wird dringend empfohlen, das Schriftchen zu leſen und darnach zu han⸗ deln! Die Ortsſchulbehörden und die Lehrer der Amtsbezirke Mannheim⸗Land, Schwetzin⸗ gen und Weinheim ſtellen es jedermann gern zur Verfügung. 4* Die Sonntagskonzerte im Roſengarten nah⸗ men geſtern abend mit einem vaterländiſchen Militärkonzert der Kapelle des Erſatz⸗Bataillons des Landwehr⸗Inf.⸗Regts. 109, Karlsruhe, ihren Anfang. Der Beſuch der Veranſtaltung erreichte die Friedensſtärke, ein Beweis für das Bedürf⸗ nis der Daheimgebliebenen, die Nerven einmal zu entſpannen. Herr Muſikdirektor Köninger hatte ein reichhaltiges Programm zuſammen⸗ geſtellt, das er mit ſeiner gut eingeſpielten, ſtar⸗ ken feldgrauen Kapelle zur beſten Ausführung ——————— AN brachte. Den meiſten Beifall fanden die Karls⸗ ruher Gäſte mit dem vaterländiſchen Tongemälde „Deutſchland über alles“, bei dem der Leiter in die Fußtapfen des beliebten Meiſters Boettge trat, aber auch klaſſiſche Stücke, ſoliſtiſche Dar⸗ bietungen und namentlich das Charakterſtück „Türkiſche Scharwache“ ließen die Hände der Be⸗ ſucher fleißig rühren. Die Kapelle dankte für den Beifall mit einigen Zugaben. Den Abſchluß bildete ein Marſch von dem Letter ſelbſt. * Verein für Volksbildung. Im dritten Vor⸗ trag über die„Orientaliſche Frage! behandelte Univerſitätsprofeſſor Dr. Küntzel⸗ Frankfurt beſonders die Entwicklung der Süd⸗ ſlawen in Illyrien. Obwohl 10—12 Mellionen ſtark, waren ſie doch bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht geeint und hatten kein Nationalbewußtſein. Im Gefühl der Schwä⸗ che lehnten ſie ſich zur Zeit der Türkennot, be⸗ ſonders nach der Schlacht bei Mohacs 1527 ganz an das ſtarke Oeſterreich an. Obwohl ſie ſtets die treueſten Stützen dieſes Staates waren, wur⸗ den ſie doch bis in die letzten Jahrzehnte als fünf⸗ tes Rad am Wagen behandelt. Man ordnete ihre Sache ſtets unter dem Geſichtswinkel der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Beziehungen. Wie Deutſch⸗ öſterreichs Macht zurückging, ſtiegen die Anſprüche der Magyaren und damit die Zurückſetzungen der ſüdflawiſchen Kroaten und Slatvonen. 1799 wehr⸗ ten ſie ſich mit den Magyaren gegen Joſeph II. deutſchzentraliſche Beſtrebungen und kamen da⸗ durch in die viel ſchlimmere Abhängigkeit von Un⸗ garn. Von Napoleon I. ſeinen Staatsgebieten zu⸗ geſchlagen, kamen ſie 1815 wieder zu Oeſterreich, und von1815—1848 entwickelte ſich das illyriſche politiſche Selbſtbewußtſein. Schon 1804 hatte ein Biſchof die illyriſche Sprache als Amtsſprache ver⸗ langt, die größte Förderung dieſer geiſtigen Be⸗ wegung verdankten die Südſlawen dem tüchtigen Journaliſten Gay, der 1836 die„Fllryſche Nationalzeitung“ gründete und die geiſtige An⸗ wendbarkeit der ilyriſchen Sprache ermöglichte Er entdeckte die Aehnlichkeit mit der ſerbiſchen Spra⸗ che und ſtrebte eine Kulturgemeinſchaft mit den ſtammverwandten Serben an, aber unter Habs⸗ burgs Fittichen, deshalb von Oeſterreich unterſtützt beſonders nach der kränkenden Behandlung durch den Ungarn Koſſuth, halfen die Kroaten mit dem ruſſiſchen Zaren Nikolaus I. die Ungariſche Re⸗ volution niederſchlagen und kamen wieder unter öſterreichiſche Verwaltung bis 1867, wo ſte durch den öſterreichiſch⸗ungariſchen Ausgleich wieder mit Ungarn verknüpft wurden. Unter der liberalen Regierung Franz Dehars ging es ihnen bis in die Sher Jahre gut, und beſonders ihr Biſchof Stoßmaher förderte Bildung und Wiſſen⸗ ſchaft unter ihnen. 1867 wurde in Agram die füdſlawiſche Akademie der Wiſſenſchaften gegrün⸗ det, die 1874 zur öſterreichiſchen Franz⸗Joſeph⸗ Univerſität erhoben wurde. Mit den heftigen Parteikämpfen der Ungarn entbrannten auch die Parteikämpfe bei den Kroaten. Ein zum Katholi⸗ zismus übergetretener jüdiſcher Arzt, Dr. Joſeph Frank gründete 1880 die katholiſch⸗ demokratiſche Parxtei mit dem Endziel: Los vom Magharentum. Ein Großkroatien mit flawo⸗ niſchen Katholizismus und flawoniſcher Sprache und Verwaltung möchte er gründen im Anſchluß an Oeſterreich. 1905 entſtand dann die Serbo⸗ kroatiſche Vereinigung, die bei dem ſcheinbaren Verfall Oeſterreichs bei Zeiten Anſchluß an Un⸗ garn ſuchen wollte, um ihre Sonderrechte zu er⸗ höhen und die Stroßmayerſche Geiſtesgemeinſchaft mit Serbien auszubauen. So entſtand der ſerbiſch politiſche Größenwahn, der ſein Ziel durch zahl⸗ loſe politiſche Morde zu erreichen ſuchte, zuletzt durch den Mord des öſterreichiſchen Thronfolgers Franz Ferdinand im letzten Jahr in Serajewo, wodurch der jetzige Weltkrieg entflammte; indem die Krpaten und Slawonen aber ihre alte Treue zu Habsburg wieder bewährten und nichts mit den ſerbiſchen Königsmördern gemein haben woll⸗ ten. Kauſchender Beifall dankte für dieſe hoch⸗ intereſſanten Ausführungen.— Nächſten Miti⸗ woch kommen die ruſſiſchen Beſtrebungen auf dem Balkan zur Behandlung. * Tütigkeitsbericht der Geſchäftsſtelle für Kriogs⸗ invalidenfürſorge in Mannheim. In der von Herrn Sekretär Katzenmaier geleiteten Geſchäfts⸗ ſtelle für Kriegsinvalidenfürſorge haben ſich im erſten Halbjahr ihres Beſtehens 183 Kriegsinva⸗ FTfTCTCCCCVTCbCbCbCTCTbTPTGTGTCTGTGTGTGTGTGTGTCTGTGTCTCTTTTT r: eeee und grub und ſand ſchließlich eine uralte, voll⸗ kommen erhaltene Kapelle mit goldenen Leuch⸗ tern auf dem Altar. Am intereſſanteſten war wohl die Reiſe nach Orſova, wo unſere Truppen am 24. Oktober die Donau überſchritten und die Höhe von Sla va⸗Bazijo genommen haben. An Ser⸗ biſch⸗Oſtern, morgens um 5 Uhr trug uns der Dampfer in die goldſchimmernde Frühlings⸗ welt hinaus. Das ſerbiſche wie das ungariſche nauufer ſind zunächſt ziemlich reizlos. Wiſchnicza, Panscova und Gorzka auf der ſer⸗ 9 75 Seite entſchwinden raſch unſeren Blicken. Bei Semendria ſehen wir den linken Arm der Morava münden, des Hauptfluſſes von Serbien. Der rechte Arm mündet weiter abwärts, zwiſchen Semendria und Dubraviczo. Von Baztaſch an werden beide Ufer ein⸗ igartig ſchön. Die Berge werden höher, fel⸗ jex, zerriſſener; durch tiefe Schluchten ſtürzen wilde Waſſer, Sand und Geröll mitführend, zur Donau hinab. Hoch oben, dem Auge kaum erkennbar, kreiſen Adler in majeſtätiſchem Fluge. Bei Gradiſchte nöhern ſich die ſtebenbürgiſch⸗ banatiſchen und die ſerbiſchen Gebirge der Donau ſo ſehr, daß ſich eine Stromenge bildet. Es iſt der Kaſanpaß. Die vielen gefähr⸗ lichen Stromſchnellen und Untiefen machen Warnungsſignale notwendig. Es ſind, auf den Wellen ſchwankende Fäſſer, die auf dem ſtei⸗ nigen Strombett verankert ſind. Sie zeigen auf den Seiten den Schiffen den rechten Weg. im Nähern eines anderen Schifſes wird auf beiden eine Fahne geſchwenkt, um die Richtung anzugeben. Wie leicht könnte ſonſt in dieſer Enge ein Zuſammenſtoß erfolgen! Ganz wundervoll liegt auf einem Felſenvor⸗ wrung die zerfallene, weiß ſchimmernde Burg Golubatz. Das Auge kann ſich kaum ſatt daran ſehen! 5 Auf ungariſcher Seite folgt, direkt am Ufer entlang führend eine breite, ſchöne Fahrſtraße. Sie iſt von mächtigen Felſen oft ganz über⸗ bacht. Die Waren, die nicht zu Waſſer befördert werden ſollen, erreichen auf dieſer Handels⸗ ſtraße ihren Beſtimmungsort. Auf dem ſer⸗ biſchen Üfer ſieht man die gewaltigen, vier⸗ eckigen Loöcher, die Kaiſer Trajan hier einhauen ließ, um durch längs⸗ und quergeſchobene Bal⸗ ken eine Art Stvaße herzuſtellen. Auf dieſe Weiſe nur konnte er den Thrakiern beikommen, die in dieſem Teile Serbiens wohnten. Die in einen Feiſen eingehauene„T rajantafel“ zeigt an. daß der kriegeriſche Kaiſer mehr als einmal in dieſer Gegend war. Der Felſen Babakey beluſtigt uns in hohem Maße, ſoll doch hier ein energiſcher, junger Serbe ſeine böſe Schwiegermutter aus⸗ geſetzt haben. An allen Anloegeplätzen der Schiffe herrſcht fröhliches Treiben. Die ungariſchen und ſer⸗ biſchen Mädchen eilen lachend herbei und ver⸗ kaufen allerhand handgefertigten Kram: Bro⸗ ſchen, Halsketten und buntgeſtickte Gürtel und Mieder. Endlich kamen wir nach Orſo va. Nach längerer Raſt fuhren wir in einem kleinen Boot zur Türkeninſel Adakaleſſi hinüber. Sie ſat faſt 400 Einwohner und ſteht unter öſter⸗ reichiſchem Schutz; das Leben und Treiben aber iſt echt türkiſch. In weißem Kaftan, den roten Fez auf dem Haute ſchlendern die Muſelmänner durch die engen Straßen. Manche ſitzen auch vor dem Kaffoehaus, trinken Mokka und rau⸗ chen dazu das Narguleh oder die Waſſer⸗ pfeife, die ihnen zu munden ſcheint, ſehen ſie doch alle recht beglückt und zufrieden aus. Tief verſchleierte Türkinnen in weißen Ge⸗ wändern eilen vorüber und fahren erſchreckt zuſammen, als ſie merken, daß wir ſie beob⸗ achten. Dann betrachteten wir die Moſchee und die alten Feſtungsmauern, die aber alle am Einſtürzen ſind. Gegen Abend ging es über die Grenze nach dem reizend am Berge ge⸗ legenen Verciorova und waren in Ru⸗ mänien. In Rieſenlettern ſieht man hoch oben über eine breite Felswand hinlaufend Romania geſchrieben. Ueberall in Verciorova herrſchte fröhliches Leben, war es doch Sonntag. In ihrer hübſchen, rumäniſchen Tracht ſtanden Burſchen und Mäd⸗ chen plaudernd vor den Häuſern oder tanzten auf dem freien Platz vor der Kirche. Wir hiel⸗ ten uns nicht allzulange in Rumänien auf, da wir die Nacht in Orſova bleiben wollten. So ging es im Wagen wieder zurück und am näch⸗ ſten Morgen nach dem berühmten ungariſchen Herkulesbad bei Mehadia. Neun heiße Quellen kamen perlend und ſchäumend aus der Erde hervor. Herrliche Anlagen, prächtige Ge⸗ bände machen das alte, ſchon von den Römern gegründete Bad zu einer Lieblingsſommerfriſche ungariſcher Magnaten. Durch Ungarn gelangten wir nach einer 24⸗ ſtündigen Eiſenbahnfahrt am nächſten Tag glücklich wieder in Belgrad an. Hiermit will ich die kleine Arbeit ſchließen. Sie hat wohl allgemeines Intereſſe, ſteht doch Serbien eben im Mittelpunkt großer deutſcher Geſchehniſſe. Wer aber liebe Jeldgraue drüben hat, dem mögen dieſe ſerbiſchen Erinnerungen als Auf⸗ ſchluß über Land und Leute dort erſt recht will⸗ kommen ſein. Von ihnen konnte ſchon die Hälfte, d. h. 92 in verſchiedenen Arbeitsplätzen untergebracht werden. Von den übrigen ſind 26 noch in Lagaretten und noch nicht entlaſſungs⸗ fähig. 15 wurden in die Heimat verwieſen. 7 befinden ſich zur Berufsvorbereitung in unent⸗ geltlichen Lehrkurſen und Einarmigenſchulen, 7 in Erholungsheimen und 6 in Blindenanſtalten. Da 11 Invaliden nur wegen Raterteilung, nlcht wegen Arbeitsvermittlung die Geſchäftsſtelle auf⸗ geſucht haben, und 4 zum Truppenteil zurückge⸗ kommen ſind, bleiben nur 15 Kriegsinvalide als Arbeitsſuchende übrig, d. h. 8 Prozent der gemel⸗ deten Invaliden. Es iſt aber bereits im Kriegs⸗ jahr gelungen, die überwiegende Mehrzahl der gemeldeten Invaliden in einer ihnen förderlichen Weiſe unterzubringen. Dies iſt vor allem dem Entgegenkommen der induſtriellen Betriebe zu danken, die 44 Invaliden aufnahmen; in ſtädti⸗ ſche Betriebe wurden 25, bei Poſt und Eiſenbahn 9 Invalide eingeſtellt. Die Tätigkeit der Geſchäfts⸗ ſtelle erſtreckte ſich auch über die Arbeitsvermitt⸗ lung hinaus auf andere Formen der Fürſorge. In 9 Fällen wurden Unterſtützungen, zuſammen im Betrage von 169 Mk. gewährt.; in 5 Fällen Krankengeld, Invaliditätsrente und Erhöhung der Militärrente bewilligt. 4 Invaliden wurden, ehe ſie in Stellung kamen, durch Vermittlung der Landesverſtcherungsanſtalt Baden in eine Kur geſandt. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß die Unterbringungsmöglichkeiten für Schwer⸗ verletzte, die den rechten Arm oder beide Beine verloren haben, ſowie für Nervenleidende am geringſten iſt. Im Allgemeinen aber hat, wie auch dieſe Ueberſicht dartut, die Arbeitsvermitt⸗ lung der Kriegsinvaliden keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet. * Polks⸗ und Jugendleſehallen des Vereins gegen Mißbrauch geiſtiger Getränke. Die Leſehalle in der Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Oktober von 560 erwachſenen und jugendlichen über 14 Jahre alten Leſern und von 1060 Kindern, zu⸗ ſammen von 1620 Beſuchern benützt. Sie iſt ge⸗ öffnet für Grwachſene und junge Leute täglich von —10 Uhr abends, an Sonn⸗ und Feiertagen von 10—1 Uhr mittags; für Kinder an Werktagen von —6% Uhr nachmittags.— Die Leſehalle in der Meerfedſtraße 80 hatte in derſelben Zeit einen Beſuch von 347 Grwachſenen und Jugend⸗ lichen und 270 Kindern, zuſammen von 617 Leſern. Sie iſt geöffnet täglich von—10 Uhr abends, an Sonn⸗ und Feiertagen von 10—1 Uhr mittags; für Kinder an Werktagen von—67½ Uhr nach⸗ mittags. Die Benützung beider Leſehallen iſt frei. Es liegen über 70 der hervorragendſten und wert⸗ vollſten Zeitungen und Zeitſchriften auf, und an Büchern ſtehen etwa 500 Bände zur Verfügung. Ein Ausleihen der Bücher findet nicht ſtatt. Stimmen aus dem Publikum. Klagen über die Milchzentrale. Schreiberin des Artikels in der Freitag⸗ Abendzeitung Ihres geſchätzten Blattes hat lei⸗ der richtige Verhältniſſe geſchildert. Ich habe ſchon ſehr oft beobachtet, daß Frauen betrübten Auges vom Wagen der Milchzentrale mit leexen Töpfen abziehen mußten, während eine hieſige Bretzelfabrik in den J⸗Quadraten morgens und nachmittags einige Liter Milch zum Backen von — nicht Zwieback— ſondern Delikateßlaugen⸗ bretzel erhält, welche ohne Brotmarken hier und auswärts abgegeben werden. Auch ganze Fuhren Mehl werden bei dieſer Firma ange⸗ fahren, während eine Privatfamilie mit Mehl⸗ marken nichts bekommen kann. Daß dieſe Beobachtungen bei dem Publikum, welches ſich willig in die Verordnungen fügt, da es die Nok⸗ wendigkeit derſelben einſieht, nicht zur Zufrieden⸗ heit beiträgt, wird jedermann einſehen. Sch. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 31. Okt. Der hieſige Ge⸗ meinderat beſchloß, bei der zuſtändigen Militſtr⸗ behörde wegen Ueberlaſſung von vier erbeu⸗ teten Geſchützen, die an hieſigen öffentlichen Plätzen Aufſtellung finden ſollen, vorſtellig zu merden. Weinheim, 31. Okt. Der Kriegor⸗ perein Weinheim hielt heute nach ittag unter 1 von Fabrikant Kleh ſeine Generalverſammlung ab, die dieſer mit einem Hoch auf den Großherzog eröff ete. An 13 Kameraden, darunter einen Mannheimer, Kam. Phil Leiſt, wurde das Ehrenzeichen ſühr ununterbrochene 25jährige Mitgliedſchaft über⸗ reicht. Der Verein zählt 847 Mitglieder, wo⸗ von 389 im Felde ſtehen. Derjenigen Kem ra⸗ den, die den Ehrentod für das Vaterland ſtarben, wurde in rührender Weiſe gedacht. Das Vereins⸗ vermögen betrügt laut Rechenſchafts ⸗Bericht 8449., wovon 5000 M. auf Kriegsanleihe gezeichnet ſind. An Sterbegeldern wurden ſeit 1. März d. J. 2040 M. ausbezahlt, ſeit Kriegs⸗ beginn an Sterbe⸗ und Unterſtützungsgeldern mehr als 4000 M. Zwecks Abſendung von Liebesgaben an im Felde ſtehende Kamer den ſollen dem Unterſtützungsfonds 1200 M. ent⸗ nommen werden, mit der Maßgabe, daß der Verein nach dem Kriege dieſen Betrog an den Fonds allmählich wieder abzahlt. Der Vor⸗ ſitzende ſchloß mit einer Anſprache, in der er den Sieg der deutſchen Waffen ankündigte unter dreifachem Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. die Verſammlung. N. Heidelberg, 1. Nov, Der Ertrag der Nagelung am„Kreuz in Eiſen“ hat die Summe von 20 000 M. überſchritten. Der vom Roten Kreuz, der Stadtverwaltung und dem Verkehrsverein gemeinſchaftlich eingerichtete Milch⸗ und Brunnenausſchank im Stadtgarteg iſt jetzt geſchloſſen worden. g. Heidelberg, 1. Nov. Geſtern Sonntag Nachmittag legte eine Abordnung von 7 fran⸗ zöſiſchen Offizteren aus dem Gefangenenlager an den Gräbern der auf dem neuen Zentral⸗ liden angemeldet. friedhof beſtatteten Franzoſen Kränze nieder. fälſchte Quittung über den Erwerb ſicher in bracht, ohne ſich auf finden. Mitte Mai ds. Is. ſtand er 857 Dienſt. Königswuſterhauſen den Betrag von 61 Mark ein, 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger Montag, den 1. November 1915. An, jedem einzelnen Grabe verrichteten hofs einen tiefen Eindruck machte. Im Wagen wurden ſie unter Begleitung eines, Unter⸗ ers in ihr Lager zurückgebracht. Blauen bei Schönau i.., 29. Okt. ſchreckliches Familiendrama hat ſich in unſer Gemeinde abgeſpielt. Die Ehefrau des zurtzeit wegen Diebſtähle und Betrügereien ſeine Ge⸗ fängnisſtrafe verbüßenden Lukas Eckerlin von hier, verſuchte ſich und ihren Kindern das Leben zu nehmen, indem ſie zuerſt dreien ihrer Kinder und darauf ſich ſelbſt mittels eines Raſiermeſſers ſchwere Schnittwunden am Hals beibrachte. Dem älteſten Mäbdchen gelang es, trotzdem es ebenfalls durch Schnittwunden berletzt war, zu entfliehen. Von den verletzten Kindern iſt eines bereits geſtorben, während ein anderes und die Frau ſelbſt ſchwer ver⸗ wundet ſind. Das Kind dürfte lt.„Bad. Lan⸗ deszeitung“ kaum mit dem Leben davonkom⸗ men, wäbrend die Frau zwar ſchwer, doch nicht lebensgefährlich verletzt iſt. Der Grund, der die Frau zu der ſchrecklichen Bluttat getrie⸗ ben hat, dürfte wohl in den Taten ihres Mannes und deren Folgen zu ſuchen ſein. Das älteſte Kind, ein Knabe, iſt ſchon längere Zeit in Adelsberg bei einer Familie untergebracht. Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Frankenthal, 30. Okr. Der Stadtrat beſchloß, die Verkaufszeit für Metzgereien an Sonntagen von 10 bis 1 Uhr feſtzuſetzen, wäh⸗ rend die Betriebe bisher bis 13 Uhr offengehal⸗ ten wurden.— Es wurde ein Vertrag mit der Mehlhändlervereinigung abgeſchloſſen wonach dieſe die Lagerung und den Verkauf des Mehles an die Bäcker zu einem Preiſe von.75 M. per Sack übernimmt. Weiter wurde ein Vertrag mit den Fruchthändlern über den Ankauf von Frucht abgeſchloſſen. ()]/ Neuſtadt a. d.., 31. Okt. Als Symbol des Dankes dafür, daß die Gefilde der Pfalz bei dieſem Krieg von feindlicher Invaſion verſchont geblieben ſind, ſandte der Hauptvorſtand des Pfäl⸗ Zerwald⸗Vereins an die großen Führer in unſerer Zeit Proben Pfälzer Mandeln und Kaſta⸗ nien, alſo jener Früchte, die uns der treuloſe Süden vorenthalten wollte. Darauf iſt vom Preußiſchen Kriegsminiſter aus dem Großen Hauptquartier folgende Untwort einge⸗ laufen:„Freundliches Gedenken Seitens alter Be⸗ kannten tut an ſich ſchon immer wohl. Kommen die Grüße aber aus der lieben ſchönen Pfalz und ſind ſie von einer ſo wertvollen und ſinnigen Gabe hegleitet, wie die Ihrigen, dann iſts ſchon nicht leicht, die rechtenn Dankesworte zu finden. Sie ſchreiben, daß Sie die geſandten Früchte ernten konnten dank der Leiſtungen unſexes tapferen Hee⸗ des, das den Schutz der Heimat ſo wirkungsvoll im feindlichen Lande ausübt. So ſolls auch bleiben und mit Gottes Hilfe noch beſſer werden. Meinen Dank an Sie und die übrigen Mitglieder des Ver⸗ eins, zu dem ich auch einſt als Komman⸗ deur der Mannheimer Kaiſergrena⸗ dierve gehörte, will ich dadurch abtragen, daß ich in der verantwortungsreichen Stelle, auf die mich das Vertrauen meines Königs geſetzt hat, weiter alle Kraft einſetze, das deutſche Schwert ſcharf zu Halten, bis ein glorreicher Friede erkämpft iſt. In Wertſchätzung Ihr ergebener Wild von Hohen⸗ bopn, Generalleutnant, Kriegsminiſter.“— Der Reichskanzler antwortete:„Herzlichen Dank für die mir überſandten Früchte der Pfalz, die mir ſehr gut geſchmeckt haben. v. Bethmann⸗ Hollweg.“— Und der Reichsſchatzſekre⸗ kär ſchrieb: Dem Hauptvorſtand des Pfälzer⸗ wald⸗Vereins ſage ich für die Ueberſendung der prachtvollen pfälziſchen Kaſtanien und Mandeln meinen ſchönſten Dank. Mit heimatlichem Gruß bin ich Ihr ergebenſter F. Helfferich.“ Gerichtszeitung. SMannheim, 28. Oktbr.(Strafkammer II.) Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer. Dreiſte Diebſtähle begingen die in einer hieſi⸗ gen Bauſpenglerei beſchäftigt geweſenen Spengler Bruno Theindel aus Niemce und Wilhelm Stawarz aus Kattowitz. Am Neubau des Kran kenhauſes, am Hauptbahnhof und einem 3. Ge⸗ häude riſſen ſie teilweiſe erſt friſch angebrachten Dachkandel im Werte von mehreren hundert Mark herunter und verſilberten ihn bei einem Althänd⸗ ler. Theindel wird mit Rückſicht auf ſeine Vor⸗ ſtrafen z. einer Gefängnisſtrafe von zehn Mo⸗ Uarten, Stalvarz zu einer ſolchen von ſechs Wochen verurteilt, ein mitangeklagter Lehrling, verteidigt von.⸗A. Dr. Hecht, wird freigeſprochen. Der 19 Jahre alte Chauffeur Lyonel Zuber aus London hat am 5. Juni ds. Is. aus der Werk⸗ ſtätte der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft Meſſing im Werte von 4 Mark entwendet und es einem Althändler verkauft, den er durch eine ge⸗ machte. Der Angeklagte, der in Berlin ſich aufhält und wegen der großen Entfernung vom Erſcheinen entbunden wurde, erhält wegen Diebſtahls aus Not zehn Tage Gefängnis. Der 35 Jahre alte Bäcker Karl Auguſt Otto, Heubieſczow in Rußland geboren, aber der Staatsangehörigkeit nach Sachſen⸗Altenburger, hat ſchan eine gute Zeit in Gefängniſſen ver⸗ geordnete Wege zurückzu⸗ als Bier⸗ lutſcher bei der Patzenhofer Brauerei in Berlin in Er kaſſierte als ſolcher in der Nähe von ließ dann ſeinen Bierwagen im Stich und machte ſich eus dem Staube. Einige Tage darauf tauchte er in Mannheim auf und erhielt Arbeit bei der Bäckermeiſterin Frau Gentner in M 5, 1, ver⸗ ſchwand aber wieder, ehe er einen Vorſchuß von Mark abßgearbeitet hatte. Das Urteil lautet auf Unf Monate Gefängnis, abzüglich einen Monat er Unterſuchungshaft. nen Grabe ver ſie mieend Gebete, was auf die Beſucher des Fried⸗ Ein E Die verehelichte Roſa M. aus Oſterburken, 9 ter ſteht, einen Prozeß Einſtweilen ma tung klein. eingebrachten J thekenforderung in Mann an einen L zutreiben, indem ſi rte die von dem Ma verſuchte eine Hypo⸗ Höhe von 850 Mark, die ihr in Kirchheim hatte, den Schuldner mit B ch als ihr Mann ift nachahmte. n aber nur 150 Mark heraus. Sie ſie habe geglaubt, das ſeien Famili angelegenheiten und nicht ſtrafbar; ſie ge abſichtige, nach vollzogener Scheidung einen jungen Mann, mit dem ſie ſchon einig iſt, zu heiraten. Man erkennt auf zwei Wochen Gefängnis. Wie notwendig es iſt, daß die Behörden gewiſf Wohltätigkeitsunternehmungen mehr als her durchleuchten, zeigte die Verhandlung gegen die wegen Betrugs, Unterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung angeklagte verehelichte Mina A. aus Sandhofen. Es gibt da einen Kaufmann Karl Mühlberger, der eine angeblich unter dem Protektorat der Kronprinzeſſin ſtehende allgemeine Sammlung zum Beſten des Vereins für das Deutſchtum im Ausland und zum Beſten der Hin⸗ terbliebenen gefallener Krieger organiſiert hat. Das geſchieht durch den Verkauf ſogen. Kriegs⸗ marken zu 5 Pfg. das Stück in Päckchen oder Hefl⸗ chen, die durch bezahlte Perſonen betrieben wird. Auch die Angeklagte, die Frau eines gutbezahlten Beamten, hatte ſich für dieſe Sammlerei gewinnen laſſen, hatte aber anfangs keinen Erfolg, ſo daß ihr Mühlberger bemerkte, die anderen Damen ſchnitten beſſer ab. Frau A. nahm nun ihre Zu⸗ flucht zu Mittelchen, die ſie in Berührung mit dem Strafgeſetz ßbrachten. Sie erhöhte auf der Sammel⸗ liſte einzelne Beträge, um nach berühmtem Muſter die nachfolgenden Damen ſozuſagen moraliſch an⸗ zueifern, ebenſoviel zu zeichnen. Sie verſchwieg ferner, daß ſie gegen Bezahlung oder vielmehr auf Anteil arbeite, gab ſich den Anſchein, ehrenamtlich zu ſammeln und behandelte die Abgabe der Mar⸗ ken als nur nebenſächlich, gewiſſermaßen als Zu⸗ gabe. Infolgedeſſen beſſerte ſich der Abſatz. Wäh⸗ rend Frau A. nach ihrer Abrechnung über 21 000 Kriegsmarken verkauft haben ſoll, hat ſie nach der Anklage von der Einnahme nur 800 Mark ab⸗ geliefert und ſtatt des ihr zuſtehenden Anteils von 200 Mark über 250 Mark für ſich behalten. Die Angeklagte erkläret, daß ſie nur im Intereſſe des Zwecks geſammelt habe und auf den Anteil nicht groß geſehen habe. Sie habe nicht das Bewußt⸗ ſein gehabt, etwas Unrechtes zu tun. Ihr Vertei⸗ diger, Rechtsanwalt Dr. Katz, meinte, das eigent⸗ liche Motiv der Angeklagten ſei Gitelkeit geweſen. Sie habe ſich von den anderen Sammlerinnen nicht übertreffen laſſen wollen. An den Wohl⸗ tätigkeitsmarken hafte in noch höherem Grade als an den Wohltätigkeitspoſtfarten ein Odium, da man nicht wiſſe, was man mit ihnen anfangen ſolle und froh ſei, wenn man ſie wieder loswerden könne. So ſei es begreiflich, daß eine Sammlung durch Verkauf ſolcher Marken ihre Schwierigkeit habe und man den Erfolg auf andere Weiſe zu er⸗ reichen verſuche. Nebenbei widmete Dr. Katz dem betriebſamen Herrn Geſchäftsführer einige Be⸗ merkungen, indem er der Anſicht Ausdruck gab, daß bei ſolchen wirtſchaftlich angelegten Samm⸗ lungsgeſchäften nur ein verſchwindender Bruchteil des Ertrags dem im Aushängeſchild angegebenen Zweck zuflöſſe. Das Gericht verurteilte die An⸗ geklagte unter Freiſprechung von der Anklage der Unterſchlagung wegen Betrugs und Urkunden⸗ fälſchung zu zwei Wochen Gefängnis und 150 Mk. Geldſtrafe oder weiteren 15 Tagen Gefängnis. Die Angeklagte habe zugeſtandenermaßen die Sammelliſte gefälſcht und ſich als ehrenamtliche Sammlerin vorgeſtellt. Sie habe ſomit die Leute getäuſcht. Nachtrag zum lokalen Ceil. Perſonal⸗Veränderungen. Ernennungen, Beförderungen u. Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: v. Senger, Fähnrich im Drag.⸗Regt. 21, zum Leutnant vorl. ohne Patent, Stark, Vizewachtmeiſter(Freiburg) zum Leutnant des Reſ.⸗Drag.⸗Regts., Guggenbühler, Leut⸗ nant d. Landw. Inf. 1. Aufg.(Freiburg) jetzt im Inf.⸗Regt. 112 zum Oberleutnant, Heu⸗ berger, Vizefeldw.(Heidelberg) im Gren.⸗ Regt. 110 z. Lt. der Reſ. dieſes Regts., Stoy, Unteroffz. im Feldart.⸗Regt. 14 zum Fähnrich, Moericke, Oberl. d. Landw. Feldart. 2. Auf⸗ gebots(Mannheim) jetzt im Reſ.⸗Feddart.⸗ Regt. 52 zum Hauptm„Wachs, Lt. d. R. d..⸗ Ot. d. Reſ. d. Feldart.⸗Regts. 50(Raſtatt) jetzt im Reſ.⸗Feldart.⸗Regt. 52, zum Oberl. d. Ref., Maier, Vizefeldw.(Lörrach) jetzt im Reſ.⸗ Inf.⸗Regt. 240 zum Leutn. d. Reſ., Keller, Vizewachtm.(Pforzheim) Reſ.⸗Feldart.⸗Regt. 239 zum Leutn. d. Reſ., Melling, Leutn. d. Reſ. des Feldart.⸗Regts.66(Lörrach) jetzt im Regt. zum Oberleutn., Rinkel, Vizeſeldwebel (Offenburg) im Inf.⸗Regt. 172, die Vizewacht⸗ meiſter Kopp und Forſter(Offenburg), Müller(Ernſt), Schröder(Fritz)(Straß⸗ burg), Aanzberg(Colmar), Hülden⸗ brandt(Heidelberg) im Feldart.⸗Regt. 66 zu Leutnants d. Reſ., Hoppe, Feldwebelleutn. (Braunſchweig) im Fußartill.⸗Regt. 14, zum Leutn. d. Landw. Trains 1. Aufgebots. Biermann, Oberſtl. im Inf.⸗Regt. 111 mit der geſetzl. Penſion unter Verleihung des Charakters als Oberſt der Abſchied bewilligt. Die Unterapotheker des Beurlaubtenſtandes Eichenberg und Forſchner beim Reſ.⸗ Lazarett Karlsruhe zu Oberapothekern be⸗ fördert. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Der ZLer⸗Klub hat »Kranzniederlegung. das Kriegerdenkmal auf dem alten Friedhof ſowie die Gedenktafel für die im Kriege 1870/71 gefallenen Klubkameraden in gewohnter Weiſe bekränzt und an der Stätte, wo die Helden von 1914/5 ruhen, den verdienten Lorbeer niedergelegt. *Ueber die Einſchränkung des Fleiſch⸗ und Fettverbrauchs, ſowie der Regelung betr. Fiſch⸗ und Wildpreiſe veröffentlicht das Gr. Bezirks⸗ amt Mannheim die betr. Bekanntmachungen des Reichskanzlers im Inſeratenteil unſerer heutigen Abendausgabe. Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich heute früh gegen 10 Uhr an den Planken zwiſchen D3 und D 4. Eine anſcheinend dem Arbeiterſtand angehörende Frau in den mittleren Jahren wollte noch vor der elektriſchen Straßen⸗ bahn die Planken überqueren, wurde jedoch erfaßt und am Kopfe ſehr erheblich gequetſcht, ſodaß der Tod nach wenigen Minmten eintent Die Perſonalien der Frau konnten bis jegt noch nicht feſtgeſtellt werden. Wie wir hören, trifft den Wagenführer keine Schuld an dent Unglück. Kragujevge in deutſchem Beſitz. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptgquartier, 1. Novp. (WB. Amtlich.) Meſtlicher Kriegsſchauplatz. In der Champagne ſchritten die Fran⸗ zoſen bei Tahure nachmittags zum Gegenaugriff. Er wurde abge⸗ wieſen. Die von unſeren Truppen am 30. Oktober erſtürmte Butte de Tahure iſt feſt in unſerer Hand geblieben. Die Zahl der in den letzten Tagen gemachten Ge⸗ fangenen iſt auf 31 Offiziere, 1277 Mann geſtiegen. Bei Combres kam es Kämpfen mit Nahkampfmitteln. Leutnant Bölcke hat am 30. Okt. ſüdlich von Tahure einen franzöſiſchen Doppeldecker zum Abſturz gebracht und damit das ſechſte feindli ſche Flugzeug außer Gefecht geſetzt. In der Gegend von Belfort fanden meh⸗ rere für die deutſchen Flieger erfolgreiche Luftgefechte ſtatt. Sſtlicher Nriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von gindenburg. Beiderſeits der Eiſenbahn Tucku m⸗Riga gewannen unſere Truppen im Angriff die all⸗ gemeine Linie Ragaſſem Kemmern (weſtlich von Schlok)⸗Jaunſen. Feindliche Gegenſtöße wurden zurückgeſchlagen. Weſtlich und ſüdweſtlich von Dünaburg wurden ſtarke ruſſiſche Angriffe ab⸗ gewieſen. Zwiſchen dem Swenten⸗ und Il⸗ ſenſee war der Kampf beſonders heftig. Er dauert dort an einzelnen Stellen an. Vereinzelte feindliche Vorſtöſſe nördlich des Dryſwjaty⸗Sees ſchei⸗ terten ebenfalls. Der Gegner hatte groß e Verluſte. Bei Olai(ſüdweſtlich von Riga) wurde ein ruſſiſches Flugzeug zur Lan⸗ dung gezwungen. Führer und Beobachter ſind gefangen genommen. zu lebhaften Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Banern Oeſtlich von Baranowitſchi wurde ein ruſſiſcher Nachtangriff nach Nahkämpfen a b⸗ geſchlage n. Heeresgruppe des Generals v. Tinſingen. Die Lage iſt im allgemeinen unverändert. Ein feindlicher Gegenſtoß nördlich vun Komarow hatte keinen Erfolg. Deutſche Truppen des Generals Grafen von Bothmer wurde bei Siemikowee an der Strypa nördlich von Burkanow angegrif⸗ fen und ſtehen dort noch im Kampf. Balkan⸗Ariegsſchauplatz. In Fortſetzung des Kampfes wurden die Höhen ſüdlich von Grn. Milanovac in Beſitz genommen. In Richtung auf Kragujevac iſt der Feind über den Pe⸗ trovacer und Lepenikaabſchnitt zurückgeworfen. Kragujevad iſt in de utſchem Beſitz. Oſtlich der Morava iſt gegen zähen Wider⸗ ſtand der Serben der Tri vunowo⸗Berg genommen. Es wurden einige hundert Ge⸗ fangene gemacht. Die Armee des Generals Bajadjeff war am 30. Oktober unter Nachhutskämpfen dem Feinde bis in die allgemeine Linie Höhe von Planinica(ſüdweſtlich von Zajecar)— Behauptung der neuen Erfolge im Weſten. — Diee Oktoberbeute im Oſten. von Sorljig, weſtlich von Bela Palanka, öſtlich von Vlaſoince gefolgt. * Die Zahl der im Oktober von deutſchen Truppen in Oſten eingebrachten Gefangenen und die von ihnen gemachte Beute beträgt: Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmar⸗ ſchalls von Hindenburg: gefangen: 98 Offiziere, 14482 Mann; erbeutet: 40 Maſchinengewehre. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmar⸗ ſchalls Prinzen Leopold von Bayern: gefangen: 32 Offiziere, 4134 Mann; erbeutet: 2 Maſchinengewehre. Bei der Heeresgruppe des Generals v. Lin⸗ ſingen: gefangen: 56 Offiziere, 8871 Maun; erbeutet 21 Maſchinengewehre. Bei der Armee des Grafen v. Bothmer: gefangen: 3 Offiziere, 1525 Mann; erbeutet 1 Maſchinengewehr. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmar⸗ ſchalls v. Mackenſen: gefangen: 55 Offi⸗ ziere, 11937 Mann; erbeutet: 23 Geſchütze, 16 Maſchinengewehre). Zuſammen 244 Offfziere, 409 49 Maun und erbeutet 23 Geſchütze, 80 Maſchi⸗ nengewehre. *) Abgeſehen von einer großen Zahl auf⸗ gefundener Geſchütze älterer Fertigung. Oberſte Heeresleitung. 5 Berlin, 1. Nov.(Von u. Berl Bür) Zu den Mitteilungen des geſtrigen Generalſtabs⸗ berichtes iſt noch erläuternd zu bemerken: Im Weſten dauern in der Champagne und bei Tahure die Kämpfe noch an. Das Gleiche gilt vom öſtlichen Kriegsſchauplatz, ſwo die Ruſſen am Styr ſtandhalten. Was die Dinge auf unſerem neuen Hriegs⸗ theater im Süden angeht, ſo kaun immer nur wiederholt werden: ſie nehmen einen erfreulichen Fortgang. Das beſte und erfreulichſte davon iſt, daß der Weg über die Donau nach Konſtantinopel nunmehr freigeworden iſt und von uns benützt werden kann. Die Konſequenzen, die ſich daraus ergeben, brauchen wohl nicht erſt näher beſchrieben zu werden. Im übrigen ſcheint es, als ob die Serben in der Gegend von Kragujevac Widerſtand leiſten wollten. Man wird alſo in den nächſten Tagen in der Gegend weſtlich der orawa auf größere Kämpfe ſich gefaßt machen müſſen. Letzte Meldungen. m. Köln, 1. Nov.(Priv.⸗Tel.) Zum plötz⸗ lichen Ableben des Inhabers der Kölniſchen Heung⸗ Herrn Geheimrat Dr. Neven Du Mont, erfahren wir noch, daß am Montag auf der Fahrt von ſeiner Wohnung nach dem Ge. ſchäft plötzlich die Pferde ſeines Wagens ſcheu⸗ ten, während Herr Dr. Neven gegen eine Ecke des Wagens geſchleudert wurde. Trotz⸗ dem unternahm der gewiſſenhafte Chef des Hauſes Du Mont die Weiterfahrt zu ſeinen Ge⸗ ſchäftsräumen. Bis vor zwei Tagen, nachdem ſich Herr Dr. Neven zu Bette begeben mußte, ſtellte es ſich heraus, daß die erlittenen inneren Verletzungen ſchwerer Natur waren, als es zu⸗ erſt den Anſchein hatte. Herr Dr. Neven ver⸗ ſtarb nachmittags 3 Uhr, außerordentlich tief be⸗ trauert von ſeiner Familie und von ſeinen zahl⸗ reichen Angeſtellten, denen er ſeit dem Jahre 1896, als er die Geſchäftsleitung der Kölniſchen Zeitung von ſeinem verſtorbenen Vater über⸗ nahm, ſeine beſondere Fürſorge gewidmet hatte⸗ Konſtantinopel, 81. Okt,(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der Sultan empfing geſtern nach dem Selamlik den Admiral von Uſedom und den Diviſionsgeneral Mertens Paſcha, der für die Verleihung des Großkordons des Midſchidie⸗Ordens ſeinen Dank erſtattete. 5 Sfschnen: Apzile AHFille erz Unübertroffen in seiner raschen u. vorzüglichen Wirkung. Slatin(nordweſtlich von Kujacevac) 85— 12 5 517 eneeee ee In allen Arcéhneken an haben. VVVVTFCCFVFTFVCC F E Montag, den 1. November 1915. 2 Abendblatt) T ͤK————VT Handels- und Industrie- Auskandskapital und Welkrieg. Angeregt durcli die bekaumte Schrift des Hei- delberger Professors A. Sartorius von Wal⸗ tersha usen über„das Auslandskapital während des Welllerieges“), auf die wWir in anderem Zu- Sammenhang schot verwiesen haben), wendet sich nunmehr auch der„Deutsche Oegonomist“ gegen die namentlich von agrarischer Seite vor- getragenen einseitigen Auschauungen, Wonach das deutsche Kapital sich nur im Inlande betätigen müssen und jeder Napitalexport ins Ausland als unpatriotisch 2u1 brandmarken sei. Im Gegensat⸗ hierzu werden wWir stets danlebar der Mämer ge- denlen die sich vie ein Werner y Siemes 1 vor Jahrzehnten die wWirtschaftliche Erscl der Türkei zur Aufgabe setzte und mit Bau der Bagcdadbahn der deutschen Wirtschaftspolitik neue große Ziele wiesen. Auch die Vors die das Deutsche feich in dem Kriege seinen tapferen dere der fürkischen Regierung gewährt, 8 8 eherr· 50 2u begrüßen, wie die kurz vor dem Ausbruch des Weltkrieges von führenden deutschen Banken übemommene bulgarische Anleihe und die rege Beteiligung deutscher Kreise an den nliheren und jetzt neuerdings auſgelegten Nriegs- anleiben in Oesterreich-Ungarn. Allerdlings läßt sich nicht leugnen, daß der jetzige Krieg Verhältnisse geschaffen hat, die in friheren Zeiten garnicht vorauszusehen waren. Wir folgen hier der lichtvoſen Darstellung des A. Sarlorius Freiherrn von Waltersnausen. Früher nahm man an, s0 schreibt er, daß ein„starkes Portefeuille mit internationalen Werten“ bei Aus- bruch des Krieges sehn gute Dienste in der Be- Schaffung von Geld aus dem Aurslande leisten Förme. Gegen eigene Werte kamm man im Kriege nächt gut Gelct herbeiziehen, mit feinchichen geht es erst recht nicht, aber neutrale sind dazu wlie geschaffen. Mit ihrem Verhauf dachte man die im Auslande zu leistenden Zahlungen zu Geclen. Und die Wirklichteit? Als Neutrale bhieben außer einigen kleinen Völkern nur die Vereinigten Staaten übrig, mit diesen aber konmte man nicht gut verkehren, da England die marifimen Verbin⸗ dungen beherrschte. Woll wurde namentlich im Anſaug des Krieges, aber auch später, deutscher Besitz an amerikanischen Wertem über Holland nach drüben gesandt, auch zogen deutsche Gläu- ger ihre Dolfarguſhaben durch Cable- Transfers ein, im wesentlichen aber war Deutschland auf Siel selbst angew'iesen. Uncl es kam damit durch, denn Was im Frieden ein ungeheurer Nachteil ist, die Absperrung von den Weltmärkten hatte im Kriege den zuvor Wiel zu niedrig veranschlagten Vorteil, daß Wisere Rapitalien im Landde festge⸗ Fabten wurden. Bei England ist es genau ſungekehrt. Eng⸗ Eudd hat zwar die offene Seeverbindung nach aſlen Seiten, bedarf aber ganz wesentlich vermehrter Einfuhr und muß diese zu ungeheuerlich ver- teuerten Preisen beziehen, wogegen infolge der Weltkrisis, wie auch cer Produktionskrisis(Ver- kingerter Arbeitstcräfte, verringerter Steinkohlen- Prockukktion usw.) die Ausfuhr stocht, so daß Eng- lands Handelsbilanz an Passivität plötzlich in Verderblicher Weise zunahm. Nun machſe auch England von dem Vorteil Gebrauch, seinen be- ddeutenden Besitz aàn armerikanischen Werten zu Verkaufen. Damit hieit es lange Zeit die nord- amerikanische Zahlungsbilanz liquide. Allmäh⸗ lien versagte das Mittel. Das Porteſeuille wurde dlinner, auch die Kurse der Wertpapiere Wurden Schwächer. Um dennoch seine Zahlungen in Awerileg leisten zu können, mußte England seine Piumd-Sterling innmner billiger abgeben oder, wWas desselbe ist, den Dollar immer teurer bezahlesl. Um dem Einmalt zu tum, versuchte es, in Amerika 8 10 eins Anleine von einer Milliarde Dollar aufzu- behmen, wWas ihm aber nur zur Hälfte gelang, und Selbst das nur in Verbindung mit Frankreich. Dem Sturz der Sterlingwährung hat es nicht vorbeu⸗ gen können. Wir verweisen auf unser heutiges Mitagsblatt, wonach die Notiz für ein Pfundk Sterling( Cable Transfers) Samstag in Newyorde .63% Dollar betrug. Der Münzwert von 1* God 4,8074§& Gold. Die Amerikaner schatzen Also das englische Pfund gegenwärtig um 23 cents Oder fast 475 Prozent un ter der Norm ein. sie meinen, daß England natch der ganzen Sach- lage nichit imstande ist, seine sämtlichen Ver⸗ Pflichtungen an Amerika in Gold zu erfüllen und machen bei den sonstigen Zalilungsmitten einen recht kräftigen Abschlag von 4,75 Progent des Nenmwerts! Man ersieht hieraus, daß für die An- korderungen eines 80 ungeleuren Krieges auch —— ) Heft 15 der„Finanzwirtschafthichen Zeit⸗ ſragen“, Verlag von Friedrich Encke, Stutigart. Vgl. unseren Aufsatz über„Die Kapitalmacht der Vereinigter Staatem von Amerika“ in Nr. 508 vom 20. Olatober, Englands Besitz an amer CCCCCCCTTTTTTTTTTVTTVTWTbTTCTVTVTVTTTTTTVTTTTTTTWTTWWW anischen Werten nicht groß genug gewesen ist. Graßbritannien wird nacll einem treſflichen Auedruck des e Professors nicht mehr als ein n be- dingt feuerfester Gelds. Ange⸗ sehen, es wirck auch ſinanziell in Zukunit melre ren anderen Ländeim gleichgestellt sein Wollen wir eines dieser LAnder sein, so m Wir das agrarische Ausinnen, einen geschlos⸗ sSstaat zu bilclen, mit al Zurückweisen. Wenn uns wWwel h 80 Weiter entwi Wir mus weiter pll enen Ha WIT Virt-⸗ Hen, wie bisher 1 Kapitalis- gen, wie 5 Unser Besitz an fremden Weripapieren hat uns schon in diesem Kriege gute Dienste geleistet. Nur wenn wir eit Starker at Werden, r in der Lage, unsere Geldgeschäfte im Aus zde selbst zu besorgen, Kolonien zu halten und sie auszugestalten. Der Großstaat, wutigen Entwick Ve 6 Auf I rialismus, auf verzichtet, hört auf, ein 2 Volk tritt in den Dienst des Stärkeren, seine Rasse Wänd für andere“, die Verwirle⸗ kichung des Ideals der Agrarier hätte zur Folge einen verstärkten Kapitalexport. Das deutsche wae würde damn eben erst recht ins Ausland andern, um sich Lort zu betätigen. * Bewegungen am Devisenmalt. Die ausländischen Weckselkurse ziehen in Deutschland neuerdings wieder an. Insbesondere hat die Devise Amsterdam und damit der Preis des holländischen Guldens eine geradezu phanta- stische Höhe erreicht. In der neuerlichen Steige- rung der holländischen Devise haben, abgesehen von den allgemeinen Gründen ſür das Anziehen der ausländischen Wechselkurse(die Unmöglich- teit, über Guthaben im feindlichen Ausland zu verfügen, Beschränkung der deutschen Ausfuhr), Momente besonderer Art beigetragen. Zunächst kauft seit einiger Zeit Oesterreich in Berlin hol- jändische Zahlungsmittel, und zwar für Anschaf- kungen für holländischen Tabak, den die österrei- chische Tabakregie bezogen hat. Außerdem ver- Hiftet, daß holländische Warenhändler in den letz- 55 Tagen deutschen und&sterreichischen Impor- euren Exportkredite gekündigt haben, so daß sich der Bedarf dieser Einfuhrfirmen für Zahlungen nach Holland auf wenige Tage zusammengedrängt hat. In Bankkreisen wird angenommen, daß, sobald diese Anschaffungen ihre Erledigung gefunden haben, die Nachfrage weniger stürmisch werden Wird. Zur Steigerung der ſremden Devisenkurse in Deutschland hat auell wesentlich das weitere An- ziehen des Kurses für Kabelauszahlung Newyork beigetragen. In Rückwirkung des neuen Rück⸗ ganges dler Sterlingdevise in Newyorle, der trotz der englisch-amerikanischen Anleihe, trotz großer Goldsendungen und Wertpapierverschiffungen von London nach Newyork eingetreten ist, hat' sich überall in der Welt der Preis der amerikanischen Zahlungsmittel weiter erhöht, und erfahrungs- gemäß zieht eine solche Bewegung die übrigen Wechselkurse mit nach oben. Eine Ausnahme von der ſesten Haltung der De- visenkurse macht die Rubelnote. Die Nachfrage nach Rubelnoten für Zahlungen nach Russisch- Polen hat wesentlich nachgelassen, weil die Mark- note sich dort mit erfreulicher Schnelligkeit ein- bürgert. Frankfunrter Efflektenbörse. R. Frankfurt a.., 1. Novbr.(Pr.-Tel.) Unter den politischen Nachrichten vermochte heute an der Börse nut die Meldung von der angeblichen Ermordung Carranzas Stimmung hervorzurufen. Mexikaner lagen allge mein schwach und wurden stark angeboten. Der rasche Fortschritt der verbündeten Heere auf dem Ballan bestärkte die Erwartung, daß der Wider- stand Serbiens in kurzer Zeit gebrochen sein wrird. Ermutigende indiustrielle Berichte aus dem Eisengewerbe gaben erneut Anlaß zur festen Haltung am Montanaktienmarkt. Interesse be- stand ferner für Elektrizitätspapiere. Hervorzu- heben sind Sehuckert,..., Siemeus u. Halske. Von Transportwerten sind Schiffahrtswerte höher, Norddeutscher Lloyd, Paketfahrt und Hansa rege gehandelt. Kaliwerte sind begehrt bei fester Tendenz. Rüstungswerte gut behauptet. Chemische Aktien ruhig. Für einzelne Bankaktien stellte sich Kaufneigung ein. Deutsche Bank, Diskonto Com: mandit lebhaft umgesetzt. Türkenwerte erkreuten siehl Wũãeiterer Nachfrage. Am Rentenmarkt blieben heimische Werte gul behauptet. Der Markt schloßg bei ruhigem Geschäft in tes ter Tendenz. Berliner Eflektenbörse⸗ WITB. Berlin, 1. Nev. Börsenstimmungsbild. In Börsenverltehr herrschte durchweg reclit feste Stimmung. Wie schon in der vorigen Woche bil- deten Sehifahrtsaktien den Mitielpunkt des Ge- Schäfts. Sämtliche einschlägigen Werte erfuhrer Kursbesserungen. Daneben trat noch besonderes Interesse für türkische Tabakalctien, ferner für rus- den ZUu Ex der in der Helik 25 „Kulturdünger (Sische Bankaktien hervor. Von Hüttenwerten wur⸗ errreee den — Für deutsche An- Is Nachfrage. Auslän⸗ in andauernder Festig- gen Schluß erfuhr die Besonders Schiflahrts- Phönixaktien 1 leihen zeigte sich dische Valuten bei keit wenig Börse eine umgesetzt. Ge Abschwächung alktien gaben nach. Die Lage des deutschen Arbeits⸗ MAFRtes. im Mouat Sept ember 1915. 80 nehmen Wir:„Die n der deutschen entiber den un ü bewiesen worchen nachgelassen. Mit Schnelligkeit sich 5 Lagen anpaßt, rel 25 im mil Arischen Interesse not- 11 Fi ngriffe geschaffen werden, hat Wie⸗ die Produktionseinschräntung in der Tex- tilindustrie bewiesen. Nach vierzehnmonatiger Dauer des Nrieges ist die Lage unserer Industrie im 825 5 und ganzen immer noch so günstig, 01 der Plan unserer Feinde, unsere wirtschaft⸗ liche Galt durch diesen Krieg zu vernichten, als endlgültig gescheitert gelten kann. „n günstigsten ist nach wie vor die Lage im bau, auch die Eisen- und Metall- sowie die hineninckustrie sind überwiegend rege be: Die Berichte über die übrigen In⸗ trien geben kein einheitliches Bilel; in ſedem Betriebe, dlie stark, ſa teil- welse bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigleeit in Anspruch genommen sind, neben solchen, dlie nicht voll beschäft igt sind. Als Beispiele gut be- igter Gewerbe seien genannt die Gerbstoff- fabrikation, die Betriebe, welche Geschoßkörbe den, die Zigarrenfabriken, die Berliner KRon- elction, die Fabrikation von optischen Gläsern uncd Konservengkisern und die Kartonnagenfabri- ben. Nicht beiriedigend ist die Lage im Spinn⸗ stoligewerbe mit Ausnahme einiger Zweige, wie der schlesischen Leinenindustrie, im Baugewerbe und im Baustoffgewerbe. Aus dem Verkehrsge- werbe ist eine Wesentliche Besserung der Rhein- Schiffahrt zu berichten. Die Nachweisungen der Krankenkassen ergeben für die in Besch Afſig ung stehenden Mitglieder am 1. Oktober 1915 eine Abnahme der männlichen Beschäſtigten dem 1. September gegenüber um 85 204 Odler 1,76 Proz. gegen eine Abnahme um .50 Proz. im August, eine Zunahme um 0,55 Proz. im September 1914 und eine Zunahne von 0,48 im Seplember 1013. Bei den weihlichen Be⸗ ute Zunahme um 8629 octer 0,23 ine Zmahme um 0,64 Proz. im Vor- Zunahme um 0,77 Proz. im S 4 2 um 1,38 im Septem⸗ Jie Gesamtzahl der Be- 70 605 Odler 0,88 Proz. gegen Hierbei dag die in der In- chaitigteu Hat unm 058 Proz. im Vormomat abgenommen. ist noch zu berücksichligen, dustrie beschäftigten FKriegeget nicht in der Zalil dær Kranltenfcassennnlgli er entg⸗ abteti Zinck, Die Vergleichibarteit der oben angegel beuen Zahlen Wätt dadurch Peeintrüchtigt, daß zu den Zeiten niclit immer dieselben Kas- . Füür den September 1913 berichteten mit 5,0 Milhtonen Mitgliecern, für r 1914 4004 Nasse nut 68 Mill. Mitetiegern, Für den August 1915 6101 Nassen mit 8,1 Mifl. Mitgliedern, für den Sepleinber 1915 620 Kaesen mit 8, Mill. Mitgliedern. Die Statistik der Arbeitsnachweise üßt für den Berichtsmonat gegerüber desn Vormonat ein Nackseen des Anctrangrs bei den Märmern, da- gegen eine Zunahme bei den Frauen erkennen Es enttiezen nämlich auf 100 offene Steilen bei den Mümern im 1915 80 Arbeiteuc im Vormonat 98, im September 1014 200, im Sep- tenber 1913 160, bei den Fraiten im September 1915 5 Arbeitsuchende, im Vormonat 165, im Septemde, 1 1914 183, im Seplember 1913 90. Auch diese Zahlen Sind wegen des Wechsels der Be- richterstatlter nur bis zu einem gewissen Grade vergleichbar. Es berichteten im September 1013 701, im Seplernber 1914 782, im August 1915 908 uril im September 1015 924 Arbeitsnachweise.“ Diesein Gesamtüberblick lägt dlas„Reichs⸗ arbeitsblatt“ eine attsflihrliehe MWedergabe von Berichten über Beschifigung, Arbeitslostxkeit, Arbeitsnacliweis, Konsumvereine, landwirtschaft⸗ iche Mahnalunen in Franfcreich, Ixvandenaus-⸗ pflege sowrie eine Zusammenstellumg der Eirrich- tungen für Kriegsicwaficbenfüürsorge folgen. Auchn üder Arbeitsmarkt und Arbeitslosaglet im Alts- lande wird berichtet. Waranmörkte. 0˙ Mmmnhelmer Hohaemankt. Maunkeim, 30. Okt.(Eigenbericht.) Am Floßholznarkt hat sich eine ſeste Stimmung er⸗ hallen und der Umsatz machte Fortschritte, durch Kauf seitens der Säigewerke Nhein⸗ l 1 stlalens, um dadurch für den Winter Vorräte zurVertügung zu haben. In Eichenschnitt- wWare Konnten nur iusobern zufrisclenstelbende Ge- erzielt werden, als es sich um Rohware für den Wagen⸗ und Waggonbau nandelte. Der Ab-⸗ gang in Möbeleichen ließg sict nur in kleineren * eugen ermöglichen. Für den Wagen⸗ und Flug⸗ zeugbau b unten ständ Z geeignele Eschenselmitt⸗ Ware abgesetzt werden. Nußbaum Schnittware in Stärken von 58 60 min hlieb gesucht und er- zielten hohe Preise. Der Umsatz in Bretter und Dielen war am umangreichsten für das Militär, aber die Herstellung kaem durch Wassermangel und Fehlen der notwendigen Arbeitskräfte nicht ausgedelmt werden; sodaß das Angebot gering ist. Durch das lmappe Angebot an Rundholz hatte der Bauholzmarkt eine ſeste Stütze. Der von Vorratsnöhern wurde merklich weil die Sägewerke mehr die ler⸗ stellung vort Brettern vornahmen. Die ILAger der Sägewerke siud daher fast Vollständig leer; wo- durch des Augebot wesentlich geringer Teilweise sind aber auch die Forderungen wesent. Ich höner. Die Heeresvrwaltung zeigt großes doch ist dlie und Arbei⸗ termangel sehr beschra kKt. Der Einkauf wunde dadurch erschwert und die Preise stiegen erneut. Gute Bretter fanden schlanken Absatz. Tabakx. Mamanheim, 30. Okt.(Eigenbericht.) In der abgelaufenen Woche war das Tabak⸗ Ei n- kaufsgeschäft sehr lebliaft. In Friedriehs- tal wurde das Erträgnis ca. 4500 Zentner in der Hauptsache an Spinnfabrikanten zu dem niege- Mk. 100.— per Zeutner und Es sind dies Spezialitäten. Heddesheim 60—70, Großsachsen, Lützel⸗ Es scheint, daß die Interesse für Bretter und Dielen, Herstellung durch Wassernnappheit ahnten Preise von darüber ausverkauft. Es wurdem ferner verkauft: Leutershausen, Ladenburg, sachsen zu gleichen Preisen. Preisgrenze bezw. die Kriegspreis e sich zu senl niegeahnten Höchstpreisen emtwickeln. Ob (lie Kauflust zu diesen sehr riskanſen Preisen an- 1 15 bleibt abzuwarten. Auf alle Fälle können solclte Preise nur in der Auffassung getätigt Wer⸗ den, daß der Krieg noch von langer Bauer sein könute, wWeil die Tabale doch erst frühestens Eide des Jahres 1916 verarbeltungsfähig sein Werclen. Der Rippen markt ist anhaltend fest und wer⸗ cten bisller angelegte Preise gerne bewilligt. Berliner Getreidemartet Berlin, 1. Nov. Frühmarkt.(TB. Nicht⸗ amtlich ermittelte Preise.) Ausländische Weizen⸗ kleie M. 52.50—53, Maismehl 89—91., Reismehl M. 112—115, Strohmehl M. 24—25, Pflanzenmenl M. 28, Futterkartoffel M..75—.10, Pferdemöhren M..25—.50, vollwertige Rübenschnitzes M. 58. WIB. Berlin, 1. Noy.(Nichtanitlich.) Der Getreidemarkt begann in der neuen Woche ohne erhebliche Veränderung. Gerste war nicht am Markt. Mais wurde in einigen kleinen Posten zu unveränderten Preisen umgesetzt. Das Geschäft in weiteren Ersatzmitteln war ebenfalls sehr still. Maismehl, Strohmehl und Pflanzenmehl ist leicht abgeschwächt. Die übrigen Artikel verkehrten zu behaupteten Preisen. Nürmberger Hopfenmarkt. In der vergangenem Woche hat sich das lalifsgeschäft wieder ein wenig belebt. Der täs liche Durchschnittsumsatz beliet sich auf 280 Ballen, wällrend die Zuluhren zum Marlet einen täg hen Durcl zSchnittsbetrag von 200 Ballen er⸗ reichten. Zum Verkauf gefangten Hauptsschlich mittlere Hoplen, die im Preisrahnten von 38.—45 MMk, den Markt verliegzen. Die Preise für geringe Ware, die noch schr wenig geſragt ist, da für Ex- port ds Geschüft nach wie vor fast nichit in Frage Formnrt, Pewegen sich zwischen 20 uncd 30 N Die Herhinfte der Ware sind meist von der Llal- Nriau, dann Gebirgs-, Land-, Spaller; Wirttem. berger, Elsässer Hopfen. Die giten Hopfen Hs besle Ware erlösen nach wie vor bis zu 70 M²ee. An dden bayerischben Proctuktionsorten sind schen die meisten Hoplen diesfäheiger Ernte in Zwigile Henc übergegangen. Die Haäncer sind wit chein Eipkauf drauBzen aurlicthaltender, docit iet Rite Ware, soweit beim Produzenten neh wüällkch, nach wWie vor begehrt. dcer medra Preiae betätigt sic natiirlien Speleulatlon aua e,˙as nehr am Etumuf, so a0 atieh clie Hopen leichte Preisbesserumgen stweisen nen. Die Qua titen sind in cer fingeten Schtich stwas vorgerückt. In chen Weeeeee Hopleunzirirten ist hüt der leichen Betenung g Vertaufesgeschaftes am Nümtberger Mardet der Ab⸗ satz auenn wiader etwas stärker geworden, doch stehit er auch da wie am Nürnberger Marlet hinter dem Ziftern der Umsitre in normalen jahren er- neblich uück, Die Zufuhnren am Nürnberger Markt aud in der Perichtswoche nach wie vor trotz ces geringen Untsatzes hinter diesen 2u rückgeblieben. Die Produktionspitze sind schon Stärker attsverlauft, und was noch draußen ist, wirdd noch etwas züurrückgehalten, da doch der eine und andtere fiofft, in absehbarer Zeit für seine Ware noch bessere Preise zu ertaiten. Der Preis wrird flür msere einhbeleischen Hopfen auch einl- germafen dadurch beinflußt, daß die sster- Tvichischumgariechen Becauereien ein so geringes Makbhontingent zugewiesen echaten haben, we⸗ durei die Bierproduktion erheblich eingeschräntt ist und der Hopfentverbrauch weserich zurüch⸗ echt. Die Gsterreichincten Icpfen Sind dadurch im Preise gedrücht un verlocen die deutschem Kaufer noch melir ztir ULebernabeme derselben, Au den aneraniscten tuid englischen Hopfenmärk- bert herrsein ebenD groſe Stilſe, die siud Sehe gedrtict und bewegen gicti Hir amerikanische Ver- Hopfen zwiechen 35 und 25 Cent. Die Unenfbehr⸗ lichleeit deinscher Hoen machit sich bel den amerikanischten unc englischen Brauereien in steigertdem Maß fühtbar, unck die Aussichten, daß unscre bayrrische Hopfen nach dem Krleg einen Selir begelirten Artigel in den übersceischen ume benachkbarteren Iändern biden werdlen, steht außer allem Zweiiel. Die zuraeit sehrr niedrigen Preiee haben die bayerisclien Hopfenproduren en i gröherer Zalll zur Ausrodung frer Hopfen- feller verunlaßt, di sie durch lerweibigen An- bau bessere rträgnisse und Gewüinne A er nieten hoffezr. Gm à Aile ren die Unterstaus gen der deutschen 8 aus deci guten A cter Oltaſttat sehr befriedigend und im Bitter⸗ säure gshalt sehr ausgiebig Sind. EFEEE ˙——* 2 eee Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kfür Kunst u. Feuilleton: I..: Pr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszatung: I..: Erust Müller; für den Haudelsteil: Dr. Adolf Apllie: für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fris ſods. Druck und Verlag der H. Haas'schen Buchdruchterei, G. m. b.. Direktor: Erust Müller. —— —— ————— 6. Seite. 774 Iche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 1. November 1915. er T ans mit Wurzeln aus dem Thü 12 Nnzen, ger Mafd vor dem Fesster! -Erfurt. sport Tar nenbäumchen 75 Ide ein, Bolkon- 1 der Fenster umehen N. 0 Stüek M 10. atöpfe pflanzen eder der Reihe h t. und wiederum enge hergibt. Blumen- DPieses Jahr sehr W W1I Ob 16754 über Winter offen. Jeg Badlen- Hotel Zähringer Hof igenes Thermalbadhaus. Ludwig Sdlen. licher Komfort. 12386 Grosser Park. Statt jeder besonderen Anzeige. Heute verschied sanft mein innigstgeliebter Gatte, unser guter, treubesorgter Vater, Großvater, Schwieger- vater, Schwager und Onkel Herr F. W. Bender im 77. Lebensjahre. Ludwigshafen a. Rh., Leipzig, Ruhrort, 31. Oktober 1918 Emille Bender geb. Bunz Sofle Bender Oarl Sender u. Frau Gertrud geb. Kutschmann Anna Horlohe geb. Bender Die Feuerbestattung findet Dienstag, 2. Nov., in der Stille statt. Für Blumenspenden wird herzlichst gedankt. — Horlohe und 6 Enkelkinder. 92„0„„„%„%„„„„4221 559%,˙˙˙2%%„%%„“ Briefkaſten. 8 22 2222222422277 5857257722248872898999135 eeeeeeeeereee 22 2 2 Abonn. J. ßp. Wollen Sie bitte Ihre Adreſſe angeben. Flurbeleuchtung. Ein Kubikmeter Gas brennt etwa 22 Stunden. Eine Pauſchalſumme können Sie natürlich nur mit Zuſtimmung des Haus⸗ befitzers berechnen. P. L. 24. 1. Uhren, die ſich ſelbſt aufziehen gibt es u. W. nicht. Dahingegen hat man U die nur einmal im Jahre aufgezogen zu werden n. 2. Eine beſondere Literatur über ſolche Uhren exiſtiert nicht. Waldleiningen. 1. Abgetreten wurden: Gers⸗ feld, Orb und Kaulsdorf. 2. Wir raten überhaupt nicht zur Anſchaffung einer Carpidlampe, weil die Beſchaffung von Carpid gegenwärtig mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt. Wählen Sie viel⸗ mehr Spiritusbeleuchtung. A. H. 100. 1. Sie dürften im Irrtum ſein, Eine ſolche Prämie wird weder vom Kaiſer noch von der Kronprinzeſſin bezahlt. 2. Wohl aber ſteht die Cecilienhülfe in Berlin Bedürftigen mit Rat und Tat bei. M. W. 1. Der Schwiegerſohn iſt nur dann ver⸗ pflichtet, zum Unterhalt der Schwiegermutter bei⸗ zuſteuern, wenn Güter Gemeinſchaft herrſcht.— 3. Die Höhe des Beitrags richtet ſich nach den Mitteln.— 3. Laſſen Sie ſich von der Zentral⸗ Einkaufs⸗Genoſſenſchaft m. b.., Berlin W. 8, Behrenſtr. 21, die Broſchüre kommen„Wie ziehen wir am beſten Gemüſe? von Profeſſor Dr. Üdo E 2 0 5 Dramatiſch bearbeitet iſt die Sage Als Oper oder Schau⸗ Friedrich Pl. von däniſchen Dichtern. ſpiel iſt uns der Stoff nicht bekannt, doch wollen wir uns noch eingehender umſehen und Ihnen an dieſer Stelle das Ergebnis mitteilen. Krankenſchweſter. Wer Berufsſchweſter vom Roten Kreuz in Mannheim werden will, wendet ſich am beſten an Frau Oberin Stranz im All⸗ gemeinen Krankenhaus hier. Fernerhin iſt jede Auskunft zu erhalten bei der Abteilung III des Badiſchen Frauenvereins in Karlsruhe i.., Gar⸗ tenſtraße 49. H. B. Die Kriegsunterſtützung, auch die ſtaat⸗ liche, wird nur dann bezahlt, wenn es ſich um be⸗ dürftige Familien handelt. Wenden Sie ſich an die hieſige Kriegsfürſorge. G. A. Altſtadt. Wollen Sie ſich an das hieſige Bezirks⸗Kommando wenden. A. B. Derartige Verträge bedürfen in Baden keinen Stempel, da Baden eine Stempelpflicht für Privaturkunden nicht eingeführt hat. Der Ver⸗ trag fällt aber auch nicht unter die von dem Reichsſtempelgeſetz betroffenen Geſchäfte. M. J. Die Anfrage iſt ſo erſchöpfend beant⸗ wortet worden, als dies nach Sachlage ohne nä⸗ here Kenntnis des Schriftwechſels möglich war. Der Briefkaſten iſt aber nicht dazu da, um aus⸗ führliche Rechtsgutachten, zu denen ein Studium der Unterlagen erforderlich iſt, zu erſtatten. Er kann die Frage nur allgemein beantworten und nicht auf Einzelheiten eingehen, die doch nur falſch ausgelegt würden und mehr ſchadeten als nützten. Die Ablehnung der Lieferung mit der Begrün⸗ dung, daß nur noch an Kunden abgegeben werde, LDeeeeeeeeee — Driginal⸗Roman von H. Courths⸗Mahler. Fortſetzung. Regina ballte die Hände und preßte ſie auf die Bruſt, als müſſe ſie einen Auſſchrei erſticken. Wie furchtbar ihr der Gedanke war, vor einer Melanie von Hauſen erroten zu muſſen! Wis⸗ her hatte ſie ſich ſo erhaben über dieſe gefühlt. Nun konnte Frau Melanie ſie mit einem Achfelzucken abtun. „Mein Gott, eine jſunge Dame, die ſich einem Mann als Frau anbietet— wie verächtlich! Wer hätte das von Regina Baldus gedacht.“ Regina war es, als höre ſie dieſe Worte von Frau Melanie ausſprechen. Das ſchaffte ihr namenloſe Pein. Und dann plötzlich trieb ein Gedanke ſie von ihrem Lager empor. Sie ſprang auf und durch⸗ ſuchte mit zitternden Händen die Taſchen ihres Kleides, das ihre Jungfer noch nicht fortge⸗ räumt hatte. Sie zog den Brief Haßbergs hervor. Starr ſah ſie darauf nieder und las noch einmal langſam Wort für Wort. Warum— warum hatte er ihr das ge⸗ ſchrieben? Jedes ſeiner Worte ſchien von Ver⸗ ing für ſie diktiert zu ſein und klang ſo zart und rückſichtsvoll. Warum das? Warum ſpielte er ihr mit dieſem Schreiben noch immer Komödie vor, da er ſie doch ſo ſchmählich verraten hatte? Erwog er trotz allem noch, ob er ſie zu ſeiner 15 machen wollte? Lockte ihr Reichtum ihn ſo ehr, daß er ſich um ſie bewerben wollte, krotz⸗ dem er über ſie ſpottete? Schwankte er vlelleicht doch noch zwiſchen Melanie v. Hauſen und ihr? Sie erſchauerte. Die Zähne feſt zuſammen⸗ beißend, zerriß ſie die Karte mit den heuchleri⸗ ſchen Worten und verbrannte die Stückchen des Papiers an einer Kerze. Wie zerſchlagen wankte ſie dann wieder an ihr Lager unb ſank darauf nieder. „Wenn ich doch nicht mehr zu denken brauchte! Ach, könnte ich doch ſterben“, dachte ſie ver⸗ zweifelt. So lag ſie ſtundenlang. Sobald Tante Thereſe ſich ſehen ließ, ſchloß ſie die Augen und ſtellte ſich ſchlafend. Der Abend ſank herab. Durch das offene Fenſter drang die warme Sommerluft und ein leiſes, fernes Geräuſch von dem Leben draußen. Aber dieſes leiſe Geräuſch wurde plötzlich über⸗ tönt von einem ſchnell anwachſenden Sauſen und Brauſen. Es war, als wenn zahlreiche Menſchenſtimmen durcheinander klangen. Müde hob Regina den ſchmerzenden Kopf und lauſchte hinaus. Da klärte ſich das unbegreif⸗ liche Durcheinander draußen zu einem feier⸗ lichen, mächtig ergreifenden Klang. Es war ein brauſendes Lied, von vielen hundert Kehlen aus begeiſterten Herzen geſungen! „Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Regina richtete ſich haſtig empor und ſah mit großen Augen nach dem Fenſter hinüber. In dieſem Augenblick trat Tante Thereſe ein. „Kind, ach mein liebes Kind!“ ſtieß ſie erregt hervor. „Was Menſchez 5 Die alte Dame ſank aufſchluchzend auf einen Seſſel neben dem Bett nieder und faßte Reginas Hand. „Der Krieg iſt da, Regina. den Kriegszuſtand befohlen. Morgen iſt der erſte Mobilmachungstag. Nun wird es ernſt. Rußland hat das Ultimatum des Kaiſers unbe⸗ antwortet gelaſſen. Die Friſt iſt abgelaufen.“ Regina ſank in die Kiſſen zurück und ſaß mit großen, ernſten Augen vor ſich hin. Ihr erſter Gedanke galt auch jetzt wieder Hans v. Haß⸗ berg.“ Nun würde er hinausziehen in die blutige Schlacht— der Mann, der ihr ſo namenbos he getan hatte und um den ihr Herz trotz m, was er ihr angetan, bangte und zitterte. res nicht eine Schmach für ſie, daß ſie ihn noch immer lieben mußte? „Daß ich doch ſterben könnte,“ dachte ſie wie⸗ der in bitterſter Scham, weil ſie dieſe unſelige Liebe nicht aus ihrem Herzen reißen konnte— auch jetzt noch nicht. Trotz Tante Thereſes Proteſt erhob ſie ſich und kleidete ſich an. Im Hauſe wurde es auch leben⸗ iſt, Tante Thereſed 12* Warum ſingen die Der Kaiſer hat iſt, wenn an ſich noch die Offerte bindend war, unſtatlhaft. Auch der andere Lieferant muß zu dem angegebenen Preiſe liefern, wenn noch die Gebundenheit vorlag. E. J. Für die beiden Klaſſen Sexta und Unter⸗ tertia Mk. 80.00 bis 84.00 und für die oberen 8 Klaſſen etwa Mk. 18.00 mehr, gleichviel welche Staatsangehörigkeit der Vater beſitzt. Ein Unter⸗ ſchied wird hier nicht gemacht. W. A. Der einzige Weg, der zum Ziele führen könnte, wäre die Aufgabe eines Juſerats in unſe⸗ rer Zeitung. Um Ihnen zu helfen, ſind wir gern bereit, das Inſerat koſtenlos zu veröffentlichen. Büchertiſch. Ein gerugeleſenes Familienblatt iſt der beſte Talisman wider die Eintönigkeit der langen Win⸗ terabende, die uns bevorſtehen. In der Kriegszeit erſt recht. In Heft 1 der bekannten guteingeführ⸗ ten Familienzeitſchriſt Welt und Haus“, die mit dieſer Nummer ſoeben einen neuen, den fünf⸗ zehnten Jahrgang beginnt, finden wir das ernent beſtätigt. Das Heft enthält u. a. den Kriegs⸗ bilderbogen, eine Zuſammenſtellung intereſſanter Kriegsereigniſſe in Wort und Bild,„Aus Amors Mobilmachungstagen“, eine Humoreske von G. Vesper, eine Kunſtbeilage„Tiſchgebet“, nach dem Gemälde von Franz von Defregger, zwei Romane, u. zw. den Roman:„Ohne dich kein Glück“, von der Verzaſſerin der unvergeßlichen„Roten Roſen“, Hedwig Courths⸗Mahler, und an zweiter Steſle den Roman aus großen Tagen„Maria van Stee⸗ len“ von Friedrich Thieme. Lahrer Hinkende Vote. Ein volkstümlicher Ver⸗ ktreter deutſcher Art tritt wieder vor die große Zahl ſeiner Freunde: der„Lahrer Hinkende Vote“, und man wird ihn um ſo willkommener heißen, als er Erhebungen und Sorgen des Weltkriegs getreulich mit ſeinem Volke teilt. Auch ſein Weſen ſpiegelt die Ereigniſſe und Forderungen dieſer großen Zeit: ſo in den, wie immer, zwiſchen Ernſt und Scherz ſtehenden„Weltbegebenheiten“, einer Ueber⸗ ſchau der geſchichtlichen Vorgänge vom Ausbruch des Krieges bis zur Eroberung Warſchaus, ſo auch in einer humorvollen Standrede vom„Feldzug der Daheimgebliebenen“— einer beherzigenswerten Mahnung an alle Hausväter und Hausfrauen.— Indem wir dem„Hinkenden“ gedeihliche Wander⸗ ſchaft wünſchen, verzeichnen wir noch, daß der allbekannte Kalender je nach Umfang des Stoffes in drei Ausgaben erſcheint, und zwar in je einer ſolchen von 30 Pfg., 50 Pfg. und 1 Mk. für das Gxemplar. „Das Kaufmannsgericht“ Erdel, Band 30 aus„Gloeckners Handels⸗ bücherei“, herausgegeben von Oberlehrer A. Ziegler. Verlag von G. A. Gloeckner in Leipzig. 140 Seiten. Preis in Ganzleinen Mk. 1,50. Eine kurze leicht verſtändliche Darſtellung der Be⸗ deutung und Wirkſamkeit der Kaufmannsgerichte kann allen Angehörigen des Kaufmannsſtandes, ob Prinzipalen oder Gehilfen, nur ſehr willkom⸗ men ſein. Beſonders erwünſcht aber muß ſie den Herren Beiſitzern der Kaufmannsgerichte ſein, denn ſie ſind ſehr übel daran, wenn ſie ſich über die geſetzlichen Vorſchriften, die für den 1 in Betracht kommen, unterrichten wollen. Es wird mit dieſem aus der Praxis heraus entſtandenen Buche eine tatſächliche Lücke dieſes Literatur⸗ gebietes ausgefüllt. Die Darſtellung legt Wert auf leichte Verſtändlichkeit und befleißigt ſich vor von Rechtsrat Dr. dig. Die Dienſtboten hatten ſich in der Vorhalle verſammelt und ſtimmten in das von draußen hereinſchallende Lied mit ein, das die deutſchen Herzen jetzt wie ein Gebet erhob: „Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Regina trat an das Fenſter und legte die heiße Stirn auf die gefalteten Hände. Ihr Herz war wund und weh. Es konnte ſich nicht erheben an den rauſchenden, feierlichen Klän⸗ gen. In ihr war alles zerbrochen, alles tot. Für ſie gab es nichts mehr, woran ſie ſich aufrichten konnte. Die Erregung der Menſchen erſchütterte ſie wohl, aber an ihrer Begeiſterung konnte ſie nicht teilnehmen. Draußen flammte die Begeiſterung höher empor. Noch bis zum ſpäten hörte man die Menge patriotiſche ſingen. Der Krieg war wirklich da. *** Die Offiziere hatten die Nachricht über die Mobilmachung mit größter Begeiſterung auf⸗ genommen. Beſonders die jungen Offiziere gerieten in einen förmlichen Rauſch. Nun gab es für ſie doch endlich eine Gelegenheit zu großen Taten. Vorbei war es jetzt mit dem lt ſtumpf⸗ ſinnigen Drill. Jetzt hieß es; Vorwärts in friſchfföblicher Begeiſterung dem Feind ent⸗ gegen! Aber viel Zeit blieb ihnen nicht, ihrem Ent⸗ huſiasmus Ausdruck zu geben. Sie mußten ſich raſch vorbereiten und Abſchied nehmen von denen, die ſie ſchnell noch erreichen konnten. Dann hinein in die feldgraue Uniform, die ſchon bereit lag— und man war marſchfertig. Hans von Haßberg hatte von niemand Ab⸗ ſchied zu nehmen, als von Regina Baldus. Die Kameraden zogen mit ihm, ſonſt hatte er keinen Menſchen, von dem ihm das Scheiden ſchwer wurde. Ob Regina Baldus um ihn weinen würde? Ganz andächtig und feierlich wurde ihm zu⸗ mute, als er ſich dieſe Frage vorlegte. Und es ſtand feſt bei ihm, daß er nicht fortgehen wollte, ohne ſie geſprochen zu haben. Die Sehnſucht, noch einmal in ihre Augen zu ſehen, ein Ab⸗ immer Abend Lieder ſuchszeit vorüber war. jen aber ging es ſchon ganz früh fort. Es blieb ihm alſo nur 9 5 ſpäte Stunde, um von Regina Abſchied zu nehmen. Ehe er ging, gab er ſeinem Burſchen noch einige Aufträge. Dieſer war beim Packen und ſang dazu aus voller Bruſt: „Lieb Vaterland magſt ruhig ſein“. Haßberg mußte ihn in ſeinem Geſang ſtören. „Sie können nachher weiter ſingen,“ ſagte er „Zu Befehl, Herr Rittmeiſter“, antwortete der Burſche mit lachendem Geſicht. Nachdem er ſeine Befehle erteilt hatte, verließ er das Haus und ſchritt ſchnell davon. Mit ſeinen ſtrahlenden grauen Augen trachtete er das lebhafte Treiben in den Stra⸗ ßen. Alles, was nicht zu Hauſe feſtgehalten wurde, war unterwegs. Die Menſchen ſahen ſich erregt in die Augen, auch die einander Fernſtehenden ſprachen miteinander und tauſchten ihre Meinungen über den bevor⸗ ſtehenden Krieg aus. Vor Haßberg marſchierte ein Bäckerfunge, den leeren Brotkorb über die Schulter ge⸗ hängt wie einen Torniſter, die Hände in die Hoſentaſchen geſteckt. Er ſang ein patriotiſches Lied mit vielen falſchen Tönen, aber großer Begeiſterung, und drückte beim Gehen die Knie durch, als wolle er Parademarſch üben. Haßberg freute ſich über den friſchen Bur⸗ ſchen und gab ihm im Vorübergehen ein Geld⸗ ſtück. Der Burſche riß vor Vergnügen die Augen weit auf. „Schönſten Dank, Herr Rittmeiſter! Ich möchte gerne mit, die Ruſſen verhauen. Können Sie mich mitnehmen?“ Haßberg lachte. „Wie alt biſt du denn, mein Sohn!“ „In drei Tagen bin ich ſchon fünfzehn vor⸗ bei, Herr Rittmeiſter. Und Knochen hab' ich wie'n Gardegrenadier, man bloß nicht ſo lang. Und verdreſche kann ich ſechſe uff'n Mal.“ (Fortſetzung folgt.) Winter ohne Katarrh! Sie quälen ſich vielleicht ſchon jahre⸗ Igug mit einem chron. Katarrh, ſei es Bronchtal⸗ Rachen⸗, Naſen⸗, Kehlkopf⸗ katarrh oder Aſthma, und ſehen dem Winter mit a entgegen. Sie können ſich ſchatzen und dem Winter trotzen, wenn Ste eine regelrechte bhärtungs: kaer mit meinem neuen Inhalations⸗ Apparat Emſer Syſtem machen. Seine Bielſeitigkeit(vier verſchiedene Inhalat.⸗ Formen) ſichert Ihnen den Erfolg, deun Sie kdunen gerade diejenige Kur und dasjenige Medikament damit anwenden, ödie allein für Ihren ſpeziellen Fall die einzig richtigen ſind. 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Nov Vorleſungen und Uebungen: befindet sich P 4, Telephon Nr. J281. Die Stadt-Annahmestelle der Mannheimer Kohlenhandelsgesellschaft 16 Telephon Nr. 128l. ember beginnen folgende Stunde Dozent Thema Gebäude Saal vorm. —11 Erdel Bürgerl. u. Handels⸗ recht I. u. II 10—11 Meltzer Einf. in die kaufm. Arithmetik 7 11—1 Endres Wirtſchaftsgeogr. von Deutſchland u. nachm. Oeſterr⸗Ungarn 1,2 18 —6 Schröter Privatwirtſchaftl. Seminar A 1, 2 6 —7 Erdel Jur. prakt. Uebungen (Seminar) +A1, 2 4 —7 Schröter Kontokorrentlehre A 1, 2 7 —8 Thorbecke Japen China, Japan 10 —8Brebhm Zivilprozeßrecht A 4, 1 2 —9 Gothein Finanzwiſſenſchaft A 4, 1 2 —9 Koburger Verſicherungswiſſ. Praktikum Mittwoch, den 3. November beginnen folgende Vorleſungen und Uebungen: vorm. —10 Nickliſch Effekten und Effektenverkehr 4A 1, 2 16 —10 Landmaun Staatsrecht A 4, 1 3 nachm. —7 Stahl Engl. f. Stud. m. Vorkenntn. +43, 6 2 7— Stahl Engl. 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Verordnung erlaſſen; 9 1. 1 Dieustags und Freitags dürfen Fleiſch, Fleiſch⸗ waren und Speiſen, die ganz oder teilweiſe gus Fleiſch beſtehen, nicht gewerbsmäßig an Verbrau⸗ chen berabfolgt werden, Dies gilt nicht für die Lie⸗ ferung unmittelbar an die Heeresverwaltungen und an die Marineverwaltung. 3 2 In Gaſtwirtſchaften, Schank⸗ und Speiſewirt⸗ ſchaften ſowie in Vereins- und Erfriſchung men düpfen J. Montags und Donnerstags Fleiſch, Wild, flügel, Fiſch und ſonſtige Speiſen, die Fett oder Speck gebraten, gebacken oder ſchmort ſind, ſowie zerlaſſenes Fett und ch 2. Sonnabends Schweinefle nicht verabfolgt werden. Geſtattet bleibt die Verabfolgung des nach Nr. 1 oder 2 verbotenen Fleiſches Aufſchnitt aufs Ala Brot. 9 8. Als Fleiſch im Sinne dieſer Verorbnung gilt Rind⸗, Kalb⸗ Schaf⸗, Schweinefleiſch ſowie Fleiſch von Geflügel und Wild aller Art. Als Fleiſch⸗ waren gelten Fleiſchkonſerven, Würſte aller Art und Speck. Als Fett gilt Butter und Butterſchmalz, Oel, Kunſtſpeiſefette aller Art, Rinder⸗, Schaf⸗ und Schweinefett. 8 4. Die Beamten Polizei und die von der Po⸗ lizei beauftragten Sachverſtändigen ſind befugt, in die Geſchäftsräume der dieſer Verordnung un⸗ lerliegenden Perſonen, insbeſondere in die Räume, in denen Fleiſch, Wurſtwaren und Fett gelagert, zubereitet, ſeilgehalten oder verabfolgt werden, Federzeit einzutreten, daſelbſt Beſichtigungen vor⸗ zunehmen, Geſchäftsaufzeichnungen einzuſehen, guch nach ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen Empfangsbeſtätigung zu ent⸗ nehmen. Die Unternehmer, ſowie die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen ſind verpflich⸗ tet, den BVeamten der Polizei und den Sackpver⸗ ſtändigen Auskunft über das Verfahren bei Her⸗ ſtellung ihrer Erzeugniſſe, über die zur Verarbei⸗ tung gelangenden Stoffe und deren Herkunft ſo⸗ wie über Art und Umfang des Abfatzes zu er⸗ teilen. Die Sachverſtändigen ſind, bvorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der Angeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrich⸗ tungen und Geſchäftsverhältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwie⸗ genheil zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts⸗ und Betriebsgeheim⸗ niſſe zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidi § 6. Die Unternehmer haben einen Abdruck dieſer Verordnung in ihren Verkaufs⸗ und Betrſebsräu⸗ men auszuhängen. 8 15 Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten wird beſtraft: 1, wer den handelt; 2. wer den Vonſchriften des§8 8 zuwider Ver⸗ ſchwiegenheit nicht beobachtet oder der Mit⸗ teilung von Geſchäfts⸗ oder Betriebsgeheim⸗ niſſen ſich nicht enthält; 3. wer den in§ 7 porgeſchriebenen Ausbang Unterläßt; ., wer den nach§ 10 erlaſſe vorſchriften zuwiderhandelt. In dem Falle der Nr. 2 tritt die Perfolgung nur guf Antrag des Unternehmers ein. § 8. Die zuſtändige Behörde kann Gaſtwirtſchaften, Schank⸗ und Speiſewirtſchaften, Vereins⸗ und Er⸗ friſchungsräume ſchließen, deren Unternehmer oder Vetriebsleiter ſich in Befolgung der Pflichten unzuverläſſig zeigen, die ihnen durch dieſe Vorord⸗ nung oder die dagu erlaſſenen Ausführungs⸗Be⸗ ſtimmungen auferlegt ſind. Das gleiche gilt für ſonſtige Geſchäfte, in denen Fleiſch, Fleiſchwaren und Speiſen, die gang oder teilweiſe aus Fleiſch Feſtehen, feilgehalten werden, Gegen die Verfügung iſt Beſchwerde zuläſſig. Ueber die Beſchwerde entſcheidet die höhere Ver⸗ waltungsbehörde endgültig. Die Beſchwerde he⸗ wirft keinen Aufſchub. Vorſchriften des§ 1 oder 2 zuwider⸗ Ausführungs⸗ § 9. Die Vorſchriften dieſer Vexordnung finden auch auf Verbrauchervereinigungen Anwendung. 8 10. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtim⸗ mungen zur Ausführung dieſer Verordnung. Sie heſtimmen, wer als zuftändige Vehörde, als höhere Berwaltungsbehörde im Sinne dieſer Verordnung anzuſehen iſt. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen bezeichmeten Behörden ſind befugt, an Stelle der in den§8 1 und 2 bezeichneten Tage andere zu beſtimmen, ſowie Ausnahmen von den Vorſchrif⸗ ten in den§8 1 bis 3 zu geſtatten. Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. November 1915 in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. Berlin, den 28. Oktober 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: Delbrück. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir bier⸗ mit zur öffentlichen Kenntuis. MNaunheim, den 81. Oktoher 1916. Großh. Bezirksamt — Aht, I. Bekanntmachung über die Regelung der Fiſch⸗ und Wilopreiſe Vom 28. Oktober 1915. er Bundesrat hat auf Grund des§ 3 des Ge⸗ ſetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 327) beſchloſſen: 8 1. r Reichskanzler iſt ermächtigt, Preiſe für Fiſche und Wild im Großhandel am Berliner Markte nach Anhörung von Sachverſtändigen feſt⸗ zuſetzen(Grundpreis). Die Grundpreiſe werden unter Berückſichtigung der Geſtehungskoſten und der Marktlage von einem Sachverſtändigenausſchuſſe, deſſen Zuſammenſetz⸗ ung und Verfahren r Reichskanzler beſtimmt, laufend nachgeprüft, — De 2 2. Die Grundpreiſe ſind für das gebend, ſoweit nicht gemäߧ 8 ſtimmungen getroffen werden. 8 8. Reichsgebiet maß⸗ ahweichende B Be⸗ Zur Berückſichtigung der beſonderen Marktver⸗ hältniſſe in den Hiedenen Wirtſchaftsgebieten 0 ſchaftsg können die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden für ihren Bezirk oder Teile ihres Vezirks Abweichungen von den Grund⸗ preiſen anordnen. Bei Verſchiedenheit der Preiſe am Orte der ge⸗ werblichen Niederlaſſung des Käufers und des Ver⸗ käufers ſind die für den letzteren Ort geltenden Preiſe maßgebend. 8 4. Inſowpeit Grundpreiſe gemäߧ 1 feſtgeſetzt ſind, ſind Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern verpflichtet, andere Gemeinden, ſowie Kommunal⸗ verbände berechtigt und auf Anordnung der Lan⸗ deszentralbehörde verpflichtet, Höchſtpreiſe im Kleinhandel mit Fiſchen und Wild unter Berück⸗ ſichtigung der beſonderen örtlichen Verhältniſſe feſtzuſetzen. Der Reichskanzler iſt befugt, Vor⸗ ſchriften über die Grenzen zu exlaſſen, innerhalb deren ſich die Kleinhandelshöchſtpreiſe zu bewegen haben. Soweit Prüfungsſtellen beſtehen, ſind dieſe bor der Feſtſetzung zu hören. Sind die Höchſtpreiſe am Orte der gewerblichen Niederlaſſung des Verkäufers andere als am Wohn⸗ ort des Käufers, ſo ſind die erſteren maßgebend. 8 5 5 Gemeinden können ſich miteinander und mit Kom⸗ munalperbänden zur gemeinſamen Feſtſetzung von Höchſtpreiſen(§8 4) vereinigen. Die Landeszentralbehörden können Kommunal⸗ verbände und Gemeinden zur gemeinſamen Feſt⸗ ſetzung von Höchſtpreiſen vereinigen. § 6. Soweit die Höchſtpreiſe für einen größeren Be⸗ zirk geregelt werden, ruht die Verpflichtung oder die Befugnis der zu dem Bezirk gehörenden Ge⸗ meinden und Kommunalverbände. 765 Verordnung feſtgeſetzten 2 9 be⸗ Die Die auf Grund dieſer Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſe treffend Höchft„ vom 4. Auguſt 1914 in „Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914(Reichsgeſetzbl. Seite 516) in Verbindung mit der der Bekanntmachung vom 23. September 19ʃ5 (Reichsgeſetzbl. Seite 603),. § 8. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtim⸗ mungen zur Ausführung des§ 4. Sie können anordnen, daß die Feſtſetzungen nach 8 4 anſtatt durch die Gemeinden und Kommunalverbände durch deren Vorſtand erfolgen. Sie beſtimmen, wer als Kommunalverband, als Gemeinde oder als Vorſtand im Sinne dieſer Verordnung anzu⸗ ſehen iſt. 8 9. Als Kleinhandel im Sinne dieſer Verordnung gilt der Verkauf an den Verbraucher, ſoweit er nicht Mengen von mehr als 10 Kilogramm zum Gegenſtande hat. § 10. Dieſe Verordnung tiritt am 1. November 1915 in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zeit⸗ punkt des Außerkrafttretens. Berlin, den 28. Oktober 1918. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: Delbrück, Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 31. Oktober 1915. Großh. Bezirksamt. — Abt. I.— 48112 Stipendienvergebung. Nr. 36900 J. Aus der Mopritz und Karoline Lenel⸗Stiftung ſind für das nächſte Vergebungsjahr — 2. Februar 1916/17— einige Stipendien zu vergeben. Die Stiftung hat den Zweck, die Hochſchulbil⸗ dung(Beſuch von Akademien) zu einem wiſſenſchaft⸗ lichen, techniſchen oder künſtleriſchen Verufe ſolchen jungen Leuten zu ermöglichen, denen die hiezu nö⸗ tigen Mittel ganz oder teilweiſe fehlen. Die Be⸗ werber müſſen ihren Unterſtützungswohnſitz in Mann⸗ heim haben und außerdem nachweiſen, daß bei ihnen die weiteren Vorausſetzungen zutreffen, die nach dem Statut der Stiftung zur Bewerbung ermächtigen. Das Stiftungsſtatut liegt im neuen Rathaus, 2. Stock, Zimmer 6, zur Einſicht auf. 5280 Bewerbengsgeſuche, denen insbeſondere auch Zeuguniſſe über den Abſchluß der Mittelſchulbildung, über Beſuch von Akademien, Sitten⸗ und Vermögens⸗ zeugniſſe beizulegen ſind, ſind binnen 8 Tagen beim unterzeichneten Stiftungsrat(Rathaus) einzureichen. Mannheim, den 25. Oktober 1915. Der Stiftungsrat 8 der Moritz und Karoline Leuel⸗Stiftung: von Hollander: Schilling. Schuhbeſohl⸗Anſtalt G 2, 17„ G2, 17 Waldhof, Roggenſtraße 26 Herren⸗Sohlen und Fleck.60 M. Damen„ 7.„.80„ Kinder 97 97 2 je nach Größe mit ſehr dauerhaftem Leder⸗Erſatz. 11195 Verordunng über Milchverteil Auf Grund des§ 12 der Verordnung des Bundes⸗ rats vom 25. September 1915 wird mit Zuſtimmung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern folgendes angeordnet: 8 1. Zur Regelung der Milchverteilung im Sinne der nachfolgenden Beſtimmungen wird beim ſtädtiſchen Lebensmittelamt eine Milchverteilungsſtelle errichtet. Die im Vollzug oder zur Ergänzung der nachfolgenden Beſtimmungen von der Milchverteilungsſtelle er⸗ gehenden Einzelanordnungen ſind zu befolgen. 9. 2. Wer im Bezirk der Stadt Mannheim gewerbs⸗ mäßig friſche Kuhmilch an die Verbraucher abſetzt (Milcherzeuger, Milchhändler, Milchgeſchäfte), iſt ver⸗ pflichtet, zur Befriedigung des Milchbedarfs der im Milchbezug bevorzugten Einwohner die erſorderlichen Mengen Vollmich aus ſeinem Vorrat täglich bereit zu ſtellen. § 8. Im Milchbezuge ſind bevorzugt: 1. Die Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahre; Schwangere in den zwei letzten Monaten der Schwangerſchaft; 3. Kranke. Bezugsberechtigt iſt der Haushaltungsvorſtand. § 4. Als täglicher Milchbedarf wird feſtgeſetzt: für die Kinder im erſten und zweiten Lebensjahr und Schwangere 1 Liter täglich, für Kinder im dritten bis zehnten Lebensjahr ½ Liter täglich. Der Stadtrat iſt berechtigt, dieſe Sätze, ſofern ihm dies nötig ſcheint, zu mindern. Für Kranke erfolgt die Feſtſetzung des Milch⸗ bedarfs im Einzelfall auf Grund ärztlichen Vorſchlags. § 5. Die Bezugsberechtigten werden durch die Milch⸗ verteilungsſtelle beſtimmten Lieferungspflichtigen zugeteilt. Dabei wird das beſtehende Kundenverhält⸗ nis nach beſter Möglichkeit berückſichtigt. In dringenden Fällen kann für Kinder, für Neugeborene und Kranke bis zur Regelung durch die Verteilungsſtelle die Zuweiſung durch den Arzt, die Hebamme oder den Vorſtand des Vereins für Mutlerſchutz erſolgen. 9 8 6. Die Zuweiſung erſolgt a) zu Gunſten der zur Zeit nach dem Ergebniſſe der hierwegen gepflogenen Erhebung in Mannheim lebenden Kinder ohne Antrag, b) zu Gunſten zuziehender und ſpäter gebokener Kinder, dann für werdende Mütter und Kranke nur auf Antrag. Im Falle b) wird der Nachweis der Berechtigung geführt durch das JZeugnis eines Arztes, bei Schwangeren und Neugeborenen auch durch ein Zeugnis einer Hebamme oder des Vorſtandes des Vereins für Mutterſchutz, bei Zuziehenden durch den polizeilichen Anmeldeſchein. Der Antrag iſt ſchriftlich oder mündlich beim Lebensmittelamt zu ſtellen; Wohnung und Milch⸗ geſchäft, aus welchem bezogen werden will, ſind anzugeben. 8 7 Jedem Bezugsberechtigten ſtellt die ſtädtiſche Milchverteilungsſtelle einen Ausweis gus, der unter allgemeiner Bezeichnung der im Milchbezug bevor⸗ zugten Perſonen des Haushaltes die dieſen täglich zuſtehende Milchmenge und den zur Lieſerung ver⸗ pflichteten Milchhändler angibt. §8. Jeder Lieferungspflichtige(§ 2) erhält ein amt⸗ liches Verzeichnis der ihm zugewieſenen Bezugsbe⸗ rechtigten mit Angabe der Milchmenge, die ihnen zuſteht. Er hat die ſpäter ihm durch die Verteilungs⸗ ſtelle zugehenden Ergänzungen oder Berichtigungen im amtlichen Verzeichnis nachzutragen; die Schreiben ſind aufzubewahren; Auweiſungen gemäߧ 5 Abſ. 2 ſind zu beachten. Veränderungen, die durch Wegzug eines Berechtigten oder auf andere Weiſe entſtehen, ſind der ſtädtiſchen Milchverteilungsſtelle ſchriftlich mitzuteilen. Schleunigſte Mitteilung iſt geboten, wenn die dem Lieferungspflichtigen zur Verfügung ſtehende Milchmenge geringer wird als der den Bezugsberechtigten zuſtehende Anſpruch. § 9. Jeder Lieferungspflichtige erhält ein Tagebuch, in das die Bez gsberechtigten und die Menge, die ihnen zuſteht, eingetragen ſind, und in das der Lieſerungs⸗ pflichtige in den einzelnen Spalten die täglich abge⸗ gebene Menge einſchreibt. 8 10. Der Lieferungspflichtige hat dem Bezugsherech⸗ tigten die ihm zuſteheende Milch unter Bezeichnung der Menge täglich zu einem angemeſſenen und zu⸗ läſſigen Preis anzubieten und zwar, ſoweit nicht eine beſondere Vereinbarung zuſtende kommt, je nach der bisherigen Gepflogenheit des Lieferungspflichtigen in der Wohnung des Bezugsberechtigten oder auf der Straße oder durch Bereithalten in ſeinem Geſchäfts⸗ raume. Der Bezugsberechtigte iſt vom Lieferungs⸗ pflichtigen in Kentnis zu ſetzen, in welcher Weiſe hier⸗ nach die Milch angeboten werden wird. § 11. Der Lieſerungspflichtige kaun eine ſchriftliche Erklärung des Bezugsberechtigten(auf Vordruck) her⸗ beiführen, daß er dauernd oder für beſtimmte Zeit weniger als die ihm zuſtehende Menge beziehen will. Die auf ſolche Weiſe nicht bezogene Menge ſteht zur Verfügung des Lieferungspflichtigen. Die Erklärung kann widerrufen werden; der Widerruf wirkt vom zweiten auf die Erklärung fol⸗ genden Tage an. An dieſem Tage iſt der Lieſerungs⸗ pflichtige verpflichtet, die ſchriftliche Erklärung(Ab⸗ ſatz 1) dem Bezugsberechtigten zurückzugeben. In der nämlichen Weiſe kann auch die Erklärung dahin geändert werden, daß zwar nicht die volle zuſtehende. aber eine größere als die bisher abgenommene Menge bezogen werden ſoll. § Hat ein Beiugsberechtigter ausweislich des Ein⸗ trags im Tagebuche an drei auf einander folgenden Tagen weniger als die ihm zuſtehende Milchmenge bezogen, ſo i der Verkäufer berechtigt, ihm fortan nur die größte an einem dieſer Tage wirklich be⸗ zogene Menge anzubieten. Der Berechtigte kann jedoch mit Wirkung vom zweiten auf die Erklärung folgenden Tage an er⸗ klären, daß er die volle ihm zuſtehende Milchmenge oder eine größere als die bisher bezogene abnehmer will; in dieſem Falle erliſcht die Wirkung des ein⸗ gangs erwähnten geringeren Bezugs. Der Lieferungspflichtige ſoll ſolchen Minder oder Nichtbezug durch ſchriftliche Erklärung G 11) zu regeln ſuchen. 8 13. Die Milchmengen, für die nach vorſtehendem Bezugsrechte nicht beſtehen, unterſtehen dem freien Verfüügungsrecht der Lieferanten. Die in deu Verkaufsräumen für Bezugsberech⸗ tigte bereit gehaltene Milch(ogl. 8 10) wird mitlags 12 Uhr frei. 2 2. § 14. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſer Verord⸗ uung wird noch bekannt gegeben. Mannheim, den 28. Oktober 1915. Der Stadtrat: Dr. Finter. Die nach 8 haltende diesjä 53. ordentli 26 der rige Geſellſchaftsſatzungen abzu⸗ 43101ʃ Mittwoch, den 1. Dez 1915, vormittags 11 uhf, im Geſellſchaftslokal, 15 ſtatt. Die Aktionäre werden hierzu eingeladen mit dem Bemerken, daß die Anmeldungen zur Teilnahme gemäߧ 25 der Satzungen ſpäteſtens bis einſchließlich 26. Nppember ds. Is., unter Nachweis des Beſſtzez von Aktien guf unſerem Büro hier ober bei dem Bankhauſe E. Ladenburg, Frankfurt a. M. zu er⸗ folgen haven. es⸗Ordnung: 1. Vorlage Rechnungs⸗Abſchluf mit Be⸗ richten des Vorſtandes und des Auſſichtsrgtz. 2. Beſchlußfaſſung über die Gewinnverteilung. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats. 4. Aufſich Sswahl. 5. Wahl der Rechnungsprüfer. Manunheim, den 1. November 1915. 222 2 Der Aufſichtsrat: Dr. Richard Kahn, Vorſitzender. 1 *%„ 0N 6 1 Acker⸗Verpachtung. —— 0 5 5 Dienstag, den 2. November 1915, vorm. 9 Uhr verpachten wir im Rathaus in Käfertal nachverzeichnete ſtädt. Grundſtücke auf mehrjährigen Zeitbeſtand. —— Tag des A ſes Gemarkung Käfertal Lgb. Nr. 7131 23. Gewann 18 ör „„ 8618 1. Sandlanggewann 47„ „„ 6490, 6493a 17. Gewann 40„ „„ 0 18. 75 „ 888 49. 5 „ 52. 1 „ 50. 2 13 „„ 7444, 7448 28. 7 88„ „„ ae n ee „„ 75490 u. 75480 8,„ „ 14 5 „„ 7541 u. 75414a 34.— 1955 „„ 7770, 7771, 8024 32, 5 1 „ 3 78. Sandgewann 30„ 80„ 7300, 7392, 7393 29, Gewann 48„ „ 69. Sandgewann 19„ „„ 82. 75 8 55 59. Gewann 14„ Gemarkung Wallſtadt Ogb. Nr. 2075 Vogelſtange 26„ „„ 2195 Los a, b u, e, 2217b Pfaffenweg 112„ „„ 2039 mittl. Vogelſtange Manuheim, den 27. Oktober lotß. Städt. Gutsverwaltung: Krehs. 5235 Ackerverpachtung. 5 Mittwoch, den 3. November 1915, vorm. 11 uhr verpachten wir auf unſerem Büro Luiſenring 40 nachverzeichnete ſtädt. Grundſtüücke auf mehrfährigen Zeitbeſtand. Gemarkung Rheinau: Ogb. Nr. 23954 Im Sand 26 ar „„23955 und 23960 Altriperſtraße 340„ „„1881g und 18818 Herrenſand 68„ „„ Vogelſtang 1 „„ 18907 Untere Hall 26„ Gemarkung Seckenheim: Egb. Nr. 7597,7673 u. 8265 Kloppenheimer⸗Feld 55„ Gemarkung Neckaran: Egb. Nr. 16393 links vom Seckenheimer⸗Weg 12„ „„ 11916 Grün 8„ „„ 15478 Hermsheimer Bösfeld(Katzen⸗ graben) 18 „„ 13458 Kaſtertels III. Gewann„ „ 16800 Los 121, Rottfeld 7„ Mannheim, den 30. Oktober 1915. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 5241 Akbeitsvergebung. Für den Neubau der R2Schule ſollen dieGlaſer⸗ und Anſchlagarbeiten, ſo⸗ jvie die Herſtellung der ſchmiedeeiſernen Fenſterim Wege des öffentlichen An⸗ gebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ Vürgerſchulgeld. Wir machen darauf guf⸗ merkſam, daß das Viertel des Bürgerſchul⸗ geldes für das Schulfahr 1915/16 fällig iſt und er⸗ ſuchen ergebenſt, die ſchul⸗ digen Beträge bei Ver⸗ ſehen bis ſväteſtens 5 der Mahnung Dienstag, 10. Non, 1918 arfallan anher in en vormiktags 10 Uhr richten. 5³⁴2 an die Kanzlei des unter⸗ Stadtkaſſe: zeichneten Amtes(Rathaus Stadtkaſſe: N. 1, 8. St. Zimmer 125) Röderer. einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben 5 8 105 ne 5 155„„„„ ienener ieter oder 7 bevollmächtigte Ver⸗ Arbeitsvergebung troter erfolgt. Angebotsformulare ſind vom Dienstag, den 2. Nov. Für den Neubau des Krankenhauſes und zwar ds. Js. im Baubürd R 2 für 75 koſtenlos erhältlich, da⸗ Haus für S ſelbſt wird auch ſede ge?ß⸗ Mafeen wünſchte Auskunft erteilt.„„Diyyhtherie Mannheim, 29. Okt. 1915. Städt. Hochbauamt: Perrey. 5240 Bekauntmachung. Dienstag, den 2. Nov. 1915 vorm. 10 Uhr, verſteigern wir auf dem ſtädt Schlacht⸗ u, Viehhof hier 2 ausgem. Arheitspferde öffentlich an den Meiſtbie⸗ denden gegen Barzahlung. Mannbeim, 26. Okt. 1915. Fuhrverwaltung, — Lrebs.— Dungperſteigerung. Diensigg..November 1915 vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf un⸗ ſerem Büro, Luiſenring 49 das Dungergebnis von 72 Pferden vom 1. Novhr. bis mit 28. Novbr. 1915 in Wochenabteilungen geg. bare Zahlung. 5226 Mannheim, 28. Oktbr. 1915 Städt. Gutsverwaltung: 1 7. ſoll die Ausführung von Entwäſſerungsarbeiten im Wege des öffentlichen Angebotsvergebenwerden. Angeboke hierauf ſin nerſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verk ſehen bis ſpäteſtens Freitag, 12. Nov. 1915⁵ vormittags 10 uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus NI, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ber⸗ treter erfolgt. Angebotsformulare wer? den unentgeltlich auf dem Baubürsd für den Kranken⸗ daus⸗ Neubau Zimmei Nr. 5 abgegeben, woſelbſt auch nähere Auskunft er⸗ tellt wird. 5³³9 Mannheim, 29. Okt, 101n Städt. Hochbauamt; Diebold. Krebs. Perrey.