118—— 1 26 Sr Gdang N e 1 Rnner ausedfſea 1 914r ii em de e vezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch Me Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Viertelfahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. — Anzeigen: Kolonel⸗Seſle 50 Pfg. Reklame⸗Zeile 1. 20 Nk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: —— Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr = Telegramm⸗kidreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung.. 577 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Zweigſchriftleitung in Berlin Kmtliches Herkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Rode⸗Beilage; Frauen⸗hlatt. Nr. 533. * 0 Ne Die neute große Alifion des Vierverbandes. A⸗asanith. Maßnahmen zum engeren Zu⸗ ſammengehen der Alliierten. Jondon, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) In ſeimer Rede im Unterhaus wies As⸗ quith, wie ergänzend gemeldet wird, darauf hin, daß die Zuſammenarbeit zwiſchen dem franzöſiſchen und britiſchen Generalſtab öüähren Höhepunkt in dem willkommenen Beſuche Joffres er⸗ reicht habe.— Er— Asquith— könne zu ſei⸗ ner Genugtuung ſagen, daß dieſer Beſuch die bvollkommene Zuſammrenarbeit der Länder zur Folge haben werde, ſowohl bezüglich des an⸗ zuſtrebenden Zieles, wie bezüglich der Mittel. — Am Schluß ſeiner Rede äußerte ſich As⸗ quith noch wie folgt: Die Kriegskom⸗ mäiſſioy des Kabinetbts wird auf drei oder bier Mitglieder beſchränkt werden. Es ſind Maßregeln getroffen zu einem engeren militäriſchen, maritimen und diplo⸗ matiſchen Zuſammengehen der Alliterten. Er habe ebenſo großes Vertrauen wie früher, daß die Alliierten die gerechte Sache zu einem glücklichen Ende bringen würden. Er werde ſeine Aufgobe wicht fallen loſ⸗ ſen, ſo lange er das Vertrauen des Königs, des Parlaments und des Landes genieße. Enttäuſchung über die Nede von Asquith. mſterdam, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter beſprechen die Rede Asquiths und beſchränken ſich zunächſt darauf, zu wieder⸗ holen, was Asquith ſagte. Soweit eine Kritik geübt wird, ſo ſpricht daraus die Enttäu⸗ ſchung, daß die Rede den hochgeſpannten Er⸗ wartungen nicht entſprochen hak.—„Nieuws vant den Dag“ ſchreiben: Möglicherweiſe hat die Rede durch den Ton, mit dem Asquith ſprach, auf die Stimmung gewirkt, in der das Haus ſich befand. Die Zuhörer ſind um nichts weiſer ge⸗ worden, als ſie es vorher waren; das Ergebnis iſt alſo ein ſehr mageres.— Der„Nieuwe Rot⸗ terdamſche Courant“ ſchreibt: Wenig überzeu⸗ gend klingt der Teil der Rede, in dem Englands militäriſche Lage verteidigt wird. Noch weniger glücklich war Asquiths Verteidigung von Eng⸗ lands Haltung bezüglich Serbiens. Sie kann nur den Eindruck beſtätigen, daß England, nach⸗ dem es erſt von Bulgarien Hilfe erwartet hatte, alle Hoffnung auf Griechenland ſetzte, aber ſelbſt nichts tat, um Serbien zu retten, bis es vielleicht zu ſpät war. Unſer Eindruck, ſoweit wir nach 8 Reutertelegrammen urteilen, iſt der, daß die Rede zwar den Stempel kräftiger Ueberzeugung lrägt, aber was die Wichtigkeit anbelangt, ent⸗ Fuſchen muß.— Der„Standaard“ ſchreibt: Viel Neues wußte Asquith mwicht zu erzählen. Der Schluß, der mit ſpontanem Beifall aufge⸗ nommen wurde, iſt nicht allzuhoch anzuſchlanen. Herartige Serzensergüſſe ſagen nur wenig. Alles, was wir erfahren haben, iſt, daß die Na⸗ tion weiter zu kämpfen entſchloſſen iſt. Briand. Die Erklärung des neuen fran⸗ zöſiſchen Nabinetts. Paris, 4. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Agenct Havas meldet: Die Erklärung der Regierung, die heute nachmittag von Briand in der Kam⸗ mer und von Viviani im Senat bverleſen wurde, lautet: Meine Herren! Erwarten Sie keine lan⸗ gen Erklärungen von uns. Die Stunde gehört der Tat. Auf die Tat hin müſſen alle an nheim, Donnerstag, 4. Nopember 1915. (Mittagblatt.) Kräfte der Regierung angeſpannt ſein. Auf klare, ſcharfe, ſchnelle Entſchließung für eine von jeder Formalität, von jedem Zaudern und von jeder Ungewißheit freie und ſchnelle Aus⸗ führung werden wir unſere Sinne und unſere Tatkräfte richten. Die hauptſächliche Aufgabe der Regierung iſt es, die lebendigen Kräfte des Volkes im Hinblick auf den Krieg auszunutzen, zu dieſem Zwecke alle Bemühungen aller öffentlichen Dienſt⸗ zweige zuſammenzufaſſen und zu vereinigen. Durchenges und unaufhörliches Zu⸗ ſammenwirken eines jeden guten Wil⸗ lens wird der Sieg errungen werden. Jeder muß an ſeinem Platz der Anregung der Regierung folgend ſeine Aufgabe erfüllen, Jeder Verſtoß gegen die durch das Lebens⸗ intereſſe des Vaterlands gebotene Diſziplin wird unverzüglich nach der Feſtſtellung der Ver⸗ antwortlichkeitenergiſchgeahndet wer⸗ den. Jedem Fehler und jeder Schwächean⸗ wandlung wird die Sühne folgen. Auf der Grundlage dieſes Programms wurde die Re⸗ gierung gebildet, die ſich Ihnen vorſtellt. Sie wurde als das Abbild des Volkes ſelbſt gebildet, welches aus eigenem Antrieb eine vollſtändige Einigkeit aller Bürger gegenüber dem Feinde verwirklicht. Männer aller Parteien! Vergeßt die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten, die Sie einſt trennen konnten und nähern Sie ſich einander mit der einzigen Sorge: Landesverteidigung und mit dem Ziele: Sieg. Niemals hatte Frankreich eine würdigere Armee, um zu fiegen. Die Regierung mußte mit Hilfe der Kammer dieſen Helden, die wir mit Stolz begrüßen, alle Mittel hierzu in die Hand geben. Soldaten und Führer in gegenſeiti⸗ gem Vertrauen vereint, wetteifern in Mut und Selbſtloſigkeit im Dienſte des Vater⸗ landes. Sié entwickeln in den Schützengräben wie auf den Schlachtſeldern die höchſten Eigenſchaften unſerer Raſſe. Jeden Tag fügt ihr Mut dem Ruhmesglanz Frankreichs einen Strahl mehr hinzu. Bis dieſes ihrer Tapferkeit geſteckte Ziel erreicht iſt, werden ſie, die auf die Meiſterſchaft des großen Führers, der ſie befehligt, voll und ganz vertrauen, und Sie die ruhige Zuverſicht in den Enderfolg teilen, kämpfen. Mit einer ſolchen Armee, die von einem ſol⸗ chen Führer befehligt wird und mit einer Marine, die ſie ſo wirkſam unterſtützt, ſind alle Hoffnungen erlaubt, ſo folgt das Land, das des Abſchluſſes des Krieges ſicher iſt, den Wechſelfällen des Krieges mit unverwirrbarer Gelaſſenheit und Kaltblütigkeit. Sein Stoizis⸗ mus zeigt es zu allen Opfern, ſelbſt zu den grauſamſten und ſchmerzlichſten bereit. Dieſe während 15 Monaten bewährte hohe moraliſche Haltung veranlaßt die Regierung die Zen⸗ ſurfrage in Erwägung zu ziehen. Dieſe Frage muß eine Löſung erhalten, die ſchon ſeit einiger Zeit geſucht wird. Die Löſung wird dadurch möglich, daß die Preſſe gewillt iſt, im Intereſſe der Landesver⸗ teidigung die Kontrolle, die ſie ſelbſt verlangt, anzunchmen. Die Regierung wird gemeinſam mit der Preſſe für die Anwendung der Geſetze die in einer Demokratie zwiſchen der Frei⸗ heit und Autorität notwendigen Kon⸗ zeſſionen finden. Wir werden unſere Kräfte gleichzeitig aus der nationalen Meinung und aus dem Vertrauen des Parlaments ſchöpfen, das die Quelle unſerer Autorität iſt. Wir wenden uns an Ihre Mitwirkung, die uns wertvoll ſein wird. Wir wiſſen, daß es Ihre Sorge iſt, das Vorgehen der Regierung zu unterſtützen. Dieſe iſt ihrerſeits bereit, ihre Aufgabe zu erfüllen, und alle Verant⸗ wortung zu übernehmen. Es wird ihr am Herzen liegen, die Kontrolle des Par⸗ lamentsüberihre Handlungen zu erleichtern. wird jede Gelegenheit ergreifen, um das Parlament aufzuklären, in⸗ dem ſie ihm durch eine reglmäßige Zuſammen⸗ arbeit, ſei es mit den Ausſchüſſen des Parla⸗ ments, ſei es mit dem Parlament ſelbſt, alle Auskünfte gibt, auf welche das Parlament ein Anrecht hat. Sle * Das WTB. verbreitet noch einen längeren Bericht über die Rede Asquiths im Unterhauſe. Es ergibt ſich, daß der erſte kurze Bericht den weſentlichen Inhalt der Rede im all⸗ einen wiedergegeben hat. Auch der genauere ericht tut dar, daß die Rede nicht die großen befreienden Aufklärungen über die Lage gebracht hat, die man im Vierverband voll Angſt und Hoffnung erwartet hat, aber er zeigt uns Asquith in der Poſe des ſtarken Mannes und des verantwortungsbewußten vaterländiſchen Helden. Und in dieſer Poſe, in dieſer rüßren⸗ den Poſe, in der er ſich mit der vollen Ver⸗ antwortung für die„ergreifendſte Tragödie der Menſchheit“ belud und bittere Tränen über Edith Cawell, das Opfer deutſcher Barbarei, ver⸗ goß, erklärte er dann, daß er entſchloſſen ſei dieſen Krieg zu gewinnen und daß er noch ebenſo vertrauensvoll ſei wie vor 15 Monaten, daß„wir die gerechte Sache zu einem ſiegreichen Ende führen werden.“ Und immer wieder verſicherte er, daß Großbritannien— das heißt, Asquith und Grey— nicht anders hätten handeln können. Wir werden ſehen, wie weit der Rechtfertigungsverſuch gefruch⸗ tet hat. Nun hat auch Briand die Erklärung des Miniſteriums der nationalen Einigkeit ver⸗ leſen. Sie iſt, foweit ſch im erſten Augenblick überſehen läßt, eine nicht ungeſchickte Speku⸗ lation auf das Rauſch- und Phraſenbedütfnis des franzöſiſchen Volkes. Man erinnert ſich lebhaft der Proklamationen von 1870, je größer Unglück und Not wurden, um ſo höher ſtiegen die blendenden Redensarten. Herr Briand, der alle Parteien und das ältere wie das neuere Frankreich in ſeinem Kabinett zuſammen⸗ getrommelt hat, fordert mit der glänzenden Beredſamkeit, die man an ihm rühmt, zur Einigkeit und wieder zur Einigkeit auf, inter⸗ eſſant iſt, daß er dieſe Einigkeit im Motfall ſogar mit Gewalt erzwingen und Dis iplin⸗ loſigkeit ſcharf ſtrafen will. Ariſtide Briand als Diktator. Aber auch als Bringer guter demokratiſcher Gaben, Erleichterung der Zenſar, geſchicktes Auswägen zwiſchen Aukorität und Freiheit, Verſtärkung der parlamentariſchen Kontrolle über die Geſchäftsführung. Aber alle dieſe Verheißungen werden in möglichſt un⸗ beſtimmten, dehnbaren Worten gegeben, nichts Konkretes, nichts Greifbares, keine feſten Zu⸗ ſicherungen, z. B. über geheime Parlaments⸗ ſitzungen u. dergl. Wird das den ſcharfen Kritikern genügen? Aber Briand hat den Sieg verheißen, genau wie Asquith Das Zauberwort in Verbindung mit der Reizung aller ſentimentalen Gefühle der Franzoſen, ſo rechnet der ſchlaue Streber, wird die Franzoſ n alle inncre und äußere Sorgen und Nöte ver⸗ geſſen laſſen, für die ſie nun eine Rettung von dem neuen Kabinett erwarten,„genz Frankreich“ darſtellt; ſie vergeſſen laſſen, daß Briand überhaupt kein Wort verloren hat über die brennenden Tagesfragen, wie Serbien, Ru⸗ das mänien, Griechenland u. dergl. Warum hat er dieſe nicht ganz unwichtige Dinge übergangen? Ueber den Eindruck der Rede Asquiths liegen ſchon Meldungen vor: ſie hat enttäuſcht. Was werden die Franzoſen zur Erklärung Briands ſagen? Vor allem Clemenceau und Caillaux, die beſonnenen Friedensfreunde, die bezeich⸗ nenderweiſe nicht ins Kabinett aufgenommen wurden? Asquith und Briand ſuchen den inneren Zermürbungsprozeß der politiſch⸗militäriſchen Willigkeit ihrer Völker aufzuhalten. Werden ſie Erfolg haben? Nun werfen ſie den Kritilern noch als letztes und höchſtes Allheilmittel die engere militäriſche, maritime und diplomatiſche Zuſammenarbeit hin, die ja ſchon ſeit Monaten gefordert wurde, ohne noch verwirklicht werden zu können. Wenn nun auch dieſe nicht wielſam wird, und ſie müßte doch mit höchſter Beſchleu⸗ nigung erfolgen, ſoll das Spiel am Balkan nicht verloren werden, was dann? Der Zufammenbruch Serbiens. Rückzug der Serben hinter Prilep und Monaſtir. Lonudyn, 4. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) „Secolo“ meldet aus Athen: Die Bulgaren, die von Köprülü gegen Monaſtir vorgerückt ſind, haben das Balunagebirge er⸗ reicht. Die Serben haben ſich bis hinter Prilep und Monaſtir zurückgezo⸗ gen. Die Bevölkerung von Monaſtir iſt auf griechiſches Gebiet ge⸗ flüchtet. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht über die Operationen am 1. November: Unſere Offenſive entwickelt ſich weiter auf der Straße Zajecar⸗Bolevac, wo wir die Linje Tzrvelobodo Bukovo ⸗ Tatar ſkopola ⸗Veliſejevica⸗Höhe 756⸗Höhe 830⸗ Dorf Skrobnica⸗ Höhe 919 Dorf Pelipotok erreichten. Im Sorljiski⸗Timok⸗Tal nahmen wir das Dorf Sarliig und den Ples⸗Berg. Unſere Truppen gingen auf das linke Ufer des Fluſſes über. Nach der Einnahme von Bela Palanka gingen unſere Truppen bis zu der Linie Grodek Höhe 1917 Vrandol Höhe 180 Bogov⸗Berg⸗Dorf Seesklik(nörd⸗ lich Surduliaca). Wir machten weitere Fort⸗ ſchritte und eroberten vier Geſchütze, eine Feldküche, ſowie eine große Menge Kriegs⸗ matevial. König Peter von Serbien war an der Front anweſend und gab ſeinen Truppen um ſie zu ermutigen, die Verſicherung, daß die engliſchen und franzöſiſchen Truppen im Be⸗ griff ſeien, der ſerbiſchen Armee zu Hilfe zu eilen. Die Lage auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz blieb unverändert, abgeſehen von unſerem Vormarſch gegen die Höhen Sontſchka Glava⸗Kleppa Planina und Pres⸗ lab Planina, die wir einnahmen. Südlich von Strumitza nichts Neues. Wir machben in dieſer Gegend 600 Gefangene, erbeuteten vier Ge⸗ ſchütze und zwei Maſchinengewehre. Die ver⸗ bündeten Truppen eroberten Gring Gora, Rudna Glava, Gorni Milanowatz, Vrilochewo, Starideo und Popovic. Am Vormittag des⸗ ſelben Tages ſetzten die Serben das Arſenal von Kragujevac in Brand. Die Stadt wurde am Nachmittag von den Verbündeten beſetzt. Frau Sorge in Serbien. Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur) Aus Lugano wird gemeldet: Der Kriegs⸗ berichterſtatter des„Secolo“ telegraphiert aus dem ſerbiſchen Hauptquartier: Drückende 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten,(Mittagblat“) Donnerstag, den J. Nopember 1918 Angſt und Sorge herrſcht hier. Die Ver⸗ 36gerung der Hilfe der Verbündeten iſt den Serben unverſtändlich. ſer⸗ biſche Regierung hat ſich nach Kraljevo zurück⸗ gezogen, der körperlich ſehr ſchwache König nach Topola. Der Korreſpondent erteilt der deutſchen Regierung ungeteiltes Lob wegen ihrer ausgezeichneten bereitung. Die Deutſchen ſeien unbeſtrit⸗ tene Herren des Kundſchafterdienſtes durch ihre überlegenen Flugzeuge, vor welchen ſich die der Serben, von den Franzoſen geſandten, zurlickztehen müßten. Furchtbar ſei die deutſche Aund die öſterreichiſche Artillerie. Ein ſerbiſcher Bericht. Lyon, 4. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) „Progrés“ meldet aus Paris: Die ſerbiſche Geſaudtſchaft veröffentlicht folgenden Heeres bericht vom 29. Oktober: An der Nordfront griff der Feind ſtark das rechle Lepanitaufer, mit weniger ſtarken Kräften das Morawa⸗-Ufer an. Im Zentrum wurde der Feind mit großen Verluſten zurückgeſchlagen, nachdem er ſich auf 500 Meter den ſerbiſchen Stellungen genähert hatte. Auf den übrigen Fronten werden ſehr lebhafte Kämpfe gemeldet. An der Oſtfront und auf der ſüdlichen Morawa keine bedeutende Veränderung. Kämpfe dauern in der Richtung Pirot und weſtlich Zajecar an. Die Beſchießung von Varna — eine falſche Berechnung. Sofia, 3. Nov. In Beſprechung der Be ſchießung von Barna ſchreibt das offiziöſe„Ech o de Bulgarel: Unſer Herz blutet beim An⸗ blick der Unglücklichen, die in den Straßen der Stadt ſo unerwartet den Tod gefunden haben. Aber unſer Schmerz iſt noch größer bei dem Gebdanken, daß in dieſem Kriege, in den das hulgariſche Volk mit Ruhe und Entſchloſſenheit, aber ohne Haß gegen irgend jemanden getreten iſt, die Ruſſen, Engländer und Franzoſen ihm mit Haß begegnen. Im Falle Varna drängt ſich ebenſo wie im Falle Dedeagatſch auf aller Lip⸗ pen die Frage auf: Konnte der Tod einiger Sol⸗ daten oder bulgariſcher Bürger, die Zerſtörung einiger öffentlicher oder pripater Gebäude ein würdiges Ziel einer Großmacht wie Rußlanbd bilden? Man wird wohl dem ruf⸗ ſiſchen Oberkommando die Beleidigung nicht an⸗ tun, ihm einen ſolch verworfenen Plan zutzu⸗ ſchreißen. Da aßer anbererſeits der militäriſche Zweck dieſer Aktion Null war, bleibt zur Er⸗ klärung des Angriffes nur übrig die kindiſche Nervoſität der ruſſiſchen amtlichen Kreiſe oder ihre Abſicht, die Gemüter der Bulgaren zu verwirren. Das Ergebnis der Beſchießung hat gezeigt, wie falſch dieſe Berechnung war.„Die bulgariſchen Ge⸗ wehre ſchießen nicht auf Ruſſen“, hatte ein deut⸗ ſcher Schriftſteller geſagt, der Bulgarien wie ſein eigenes Land kannte, und das war wahr, Die Bulgaren, in deren Bruſt die Erinnerungen an den Befreiungskrieg lebten, konnten ſich nicht eine Lage vorſteklen, in der ſie ſich im Kriege gegen Rußland befänden, aber die Bulgaren ſind auch eine freie Nation, entſchloſſen, ihre Unab⸗ 7 5 zu verteidigen. Für die Weigerung der ren, gegen die Ruſſen zu feuern, war eine noßvendige Vorausſetzung, daß die Ruſſen ſelbſt nicht die Waffen gegen Bulgarien ergrei⸗ ſen. Nun hat die ruſſiſche Flotte ihre Geſchütze auf eine Stabt gerichtet, die durch 37 Jahre wohl tauſendmal für das Wohlergehen, den Ruhm und die Größe des Zarenreiches gebetet hat. Darum haben auch die Schüſſe der Kanonen, die dort dröhnten, weithin im Lande Wider⸗ hall gefunden. Sie haben unſerem Volke an⸗ gezeigt, daß der Idealismus Rußlands, daß die Zeiten ſich geändert haben. Die Verehrung der Bulgaren für die Tauſende jener Tapferen, die in unſerem Lanbe unter Gräbern ſchlummern, wird ſtets dieſelbe bleiben, aber ihr politi⸗ ſches Eredo wird eine entſcheidende Friſe durchmachen. Die Beſchießung von Varna hat dem ungeheuren morali⸗ ſchen Preſtige Rußlands in Bulga⸗ — Die N— 2 Vor⸗ 5 t. BDer DBonauübergang bei Grſeva. n,(Priv.⸗Tel.) Über die Herzogs Adolf Friedrichvon nburg nach Sofia bringt das „Berliner Tageblatt“ einen Bericht, in dem der Donauübergang bei Orſova anſchaulich ge ſchildert wird. Drei Tage dauerte die roman⸗ tiſche Fahrt des Herzogs durch Serbien nach Sofia. In Wahrheit hat ſich der Herzog auch den Übergang über die Donau mit ſeinen Sol⸗ daten ſozuſagen ſelbſt erkämpft. Er habe als erſter das Fort Eliſabeth am ſerbiſchen Donau⸗ ufer ſüdöſtlich von Orſova betreten. Er habe eine Stunde lang ſich mit einem deutſchen Unteroffizier allein darin aufgehalten. Sei Adjutant, Oberleutnant Schölwinck, derſelbe der von den Franzoſen widerrechtlich bei Reims gefangen genommen, als Spion zum Tode verurteilt worden war, und bereits vor ſeinem eigenen Grabe ſtand, erzählte dem Vertreter des„Verliner Tageblatts“ wie der denkwürdige Tag des Donauübergangs ver⸗ lief. Im erſten Ponton ſetzte der Adjutant des Herzogs über. Mit der zweiten Boot⸗ ſtaffel folgte der Herzog ſelbſt. Hundert Fuß vom ſerbiſchen Ufer wurden die Boote wie raſend beſchoſſen; zwei Mann im Boot traf die tötliche Kugel. Aber die Pioniere ruderten durch; dann wurde es ſtill. Die Artillerie der Verbündeten hatte ihr Feuer eingeſtellt, um die eigenen Leute nicht zu gefährden. D Men einen nicht w machenden Schlag verſe gutzu⸗ Nov. ge. Drei Tage ſpäter verließ der Herzog Orſova, um auf dem Landwege durch Serbien Sofia zu erveichen. Die Donaufähre ſetzte ihn mit zwei Automobilen in ſtrömendem Regen nach dem ſerbiſchen Ufer über. Tagsvorher war die Donauflottille von Molava her angekommen. In Brza⸗Palanka ſtand bereits bulgariſche Kavallerie. Trompetenfanfaren und Hurras empfingen den Herzog. Das ganze Ort hatte in Eile mit deutſchen und bulgariſchen Fahnen geflaggt. An den Generalfeldmarſchall von Mackenſen wurde ein Telegramm abgeſandt, das ihm die Verbrüderung der Deutſchen und Bulgaren kund gab. Serbiens politiſche Moral. Sofia, 2. Nov.(Meldung der Bulgariſchen Telegraphen⸗Agentur,.) Die Blätter geben ein ſentimental gehaltenes Schreiben wieder, das ein ſerbiſcher Diplomat in Athen jüngſt an die „Partis“, das Organ Venizelos, gerichtet hat, um die Beſchwerden der Serben wegen der Weigerung Griechenlands, mit militäriſchen Kräften an der Seite Serbiens einzugreifen, zu verdolmetſchen. Dieſes Schreiben wird von der bulgariſchen Preſſe lebhaft beſprochen. Die Blätter erinnern hierbei daran, daß Serbien keineswegs berufen ſei, von Loyalität zu ſpre⸗ chen, denn es habe ſtets die Moral in der Politikignoriert und Perfidie und Felonie als Mittel ſeiner Politik angewendet. Deshalb wolle jetzt niemand ſeine Klagen hören, umſo weniger, als in dem fraglichen Schreiben ſelbſt zugegeben wird, daß in dem Augenblick, wo die Ententemächte ihre Vorſchläge in Sofia machten, die Serben an der bulgariſchen Grenze Truppenmaſſen lonzentrier⸗ ten, in der Abſicht, Bulgarien anzugreifen, wäh⸗ rend letzteres keine Maßnahme getroffen hatte, die eine unmittelbar oder mittelbare Drohung für Serbien geweſen wäre. Die Verſenkung des franzöſiſchen Unterfee⸗ bvotes„Turgubiſe“ im Marmarameer. Paris, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Das Mavineminiſterium beſtätigt, daß das franzöſiſche Unterſeeboot„Turquoiſe“ im Marmarameer beſchoſſen und verſenkt worden 2— Die Franzoſen in Saarburg. Von X. (Schluß.) Er hört das Brauſen der Feldſchlacht. Die Neugier treibt ihn an die Ladenritze. Gegenüber in der Kreisdirektion wohnt nun der franzöſiſche Brigadier. Adjutanten eilen bei und raſen wieder davon. Aber ſie hängen immer tiefer die Köpfe. Das Brauſen der Feld⸗ ſchlacht nimmt zu wie ein Orkan. Die kommen⸗ den Adjutanten ſehen immer müder, immer finſterer und verzweifelter drein. Aha, denkt der ſpähende Nachbar, ſo ſieht's draußen aus! Die ſüße Freude, welche er hinter ſeinem Guckloch empfindet, belohnt ihn hundert⸗ mal die Gefahr, in der er ſchwebt. In ſchl Stimmung ſieht er auch den Brigadier am Ngert Der ſchaut auf das Rauchgekräuſel am S nſtein ſeines Gegenüber, vielleicht auch ein Schatten am Guckloch und ruft zur Wahe herunter: Dort wohnt wohl ein Spion! Mein Freund fühlt an ſich eine Gänſehaut. Keinne Minute vergeht, ſo öffnen 7 Mann unten die Haustür. Der Sergeant frägt die Tür⸗ E leiſe:„Iſt das oben ein Deutſcher bder hriuger?“„Ein Lothringer“ war die Antwort. Dieſer Irrtum war für den Haus⸗ herrn gut. Die 7 Mann kommen mit auf⸗ gepflanztem Bajonett und nehmen den Haus⸗ herrn in die Mitte. „Unſere Artillerie wird verraten, Sie geben Zeichen, Sie haben ein Telephon“, herrſchte ihn der Sergeant au. Der Hausherr wehrt ſich den Verdacht er weiß, es geht um das iſt. Zwei Offtziere und 24 Mann ſind ge⸗ fangen. aNe 2 DDDDDrDer werden abgeklopft, Bilder abgenommen, alle Gelaſſe, Schubladen durchſtöbert. Nichts wird gefunden. Aber jedesmal tritt ihm der Ser⸗ geant auf die Fußzehen und bei jeder Frage ſtößt ihm der Sergeant mit dem Gewehrkolben an den Knöchel. Tagelang mußte er ſpäter noch kalte Ueberſchläge an ſeinem Fuße machen. Jetzt aber beißt er in ſtummer Wut die Zähne zuſammen. „Hier dieſer Draht, was iſt das für ein Wieder folgt der ſchmerzhafte Kolbenſtoß. Draht? „Das iſt Starkſtrom für das Licht“. Der Sergeant verſteht den Unterſchied zwi⸗ ſchen Stark⸗ und Schwachſtrom nicht, dafür tritt er dem Hausherrn wieder kräftig auf die Zehen. So geht die Unterſuchung weiter. Man kommt hinauf ans Mädchenzimmer. Es iſt verſchloſſen, der Schlüſſel nicht zu ſinden, das iſt höchſt verdächtig. Das Müßchen hatte in der Verwirrung den Schlüſſel auf der Flucht mit⸗ genommen. Die Tür wird eingetreten und mit einer affenartigen Geſchwindigkeit hüpfen ſie durch die Füllung. Drinnen klirrts, Scheiben fliegen hinaus, Spiegel, Geſchirre, Gefäße fahren in Scherben. Das tun ſie gern wie die böſen Buben. Die Krieger laſſen ihren Mut an Glas und Porzellan aus, ſolange die Macht des menſchlichen Auges ſie nicht ſieht. und draußen durchjauchzen die Grangten mit Heulen ihre Bahn. Nichts Verdächtiges wird entdeckt, nicht einmal ein hübſches Dienſtmädchen. Da⸗ für bekommt der Hausherr wieder ſeinen Tritt auf die Fußzehen und ſeinen Kolbenſtoß an das Knöchel. Aber nun kommt er für den Augen⸗ blick in höchſte Lebensgefahr. Ein Franzoſe Die Durchſuchung beginnt: Wönde ſieht ein Gangfenſter. Klirr, klirr ſind die Beſteht ein Abkommen zwi⸗ ſchen Rumänien und den Zen⸗ tralmächten? Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Über Bukareſt wird aus Athen gemeldet: In der griechiſchen Preſſe hält ſich die Nachricht, zwiſchen den Zentralmächten und Ru⸗ mänien vor Beginn der neuen ſervbiſchen Offenſive ein Abkommen zuſtandekam, wonach Rumänien zur Neutralität ver⸗ pflichtet worden iſt und ihm bedeutende Vorteile zugeſichert wurden. Rumänien ver⸗ pflichtet ſich, auch im Falle des Verſuchs Ruß⸗ lands, durch ſein Gebiet nach Serbien zu mar⸗ ſchieren, mit Waffen Widerſtand zu leiſten. Die Baltung Griechenlands. (WTB. Nichtamtlich.) Der„Corriere della Sera“ meldet aus Athen: H. 1*—2 Mailand Nop. Heute ſollte in der griechiſchen Kammer eine Anfrage betr. die Mobiliſation erörtert werden. Miniſterpräſident hatte Ver⸗ tagung der Beſprechung verlangt. Da die Anfragenden auf ſofortige Beſprechung dran⸗ gen, verweigerte Zaimis die Ant⸗ wort. Eine Unterredung mit Exzellenz von Roeveß. (Privattelegramm eines Mitarbeiters.) A. O. K. der deutſchen Südoſtarmee, 2. Nov. Beim Abendeſſen, das, wie es die ſerbiſchen Verhältniſſe mit ſich bringen, im Saale ſtatt⸗ fand, welcher noch vor einigen Tagen als Pferdeſtall gedient hatte, äußerte ſich General v. Köveß über die in der Heimat unbekann⸗ ten und unvorſtellbaren Schwierigkeiten der Straßen Serbiens. Exzellenz v. Köveß, welchem die Energie aus den Augen leuchtet, betonte, daß durch den unerhört ſchlechten Zuſtand der Gebirgsſtraßen der Krieg gegen Serbien wohl der ſchwer ſte von allen ſei, was dieſer ganze Krieg bisher ge⸗ bracht habe. Selbſt die ſchlimmen Verhältniſſe Galiziens ſind hier weit übertroffen. Auf der Fahrt zum deutſchen Korps, das der Armee v. Köveß angegliedert iſt, hatte ich erſt die Ge⸗ legenheit, mich erſtaunt und erſchreckt von der unbeſchreiblichen Art dieſer Straßen zu über⸗ zeugen. Eine Fahrt brachte mich in 2 Tagen ſo weit, wie ich auf einer ſonſt in Europa üblichen Straße in einer Stunde gekommen wäre. Die Straßen ſind von einem einen hal⸗ ben Meter hohen Schlamm bedeckt, dabei in ewigem Wechſel anſteigend und abfallend mit vielen notdürftigen Brücken. Kraftwagen blei⸗ ben im Schlamm ſtecken. Karren ſtürzen um. Tote, vor Erſchöpfung niedergebrochene Pferde liegen an den Straßenſeiten. Menſchen leiſten Uebermenſchliches in dieſen Strömen dicken Schlammes, in welchem ſie ſich fortbewegen müſſen und äußerſte Anſtrengung wird von ihnen gefordert. Weniges an Nahrung und Obdach kann ihnen gegeben werden. Mit den öſterreichiſch⸗ungariſchen ertragen die Truppen des deutſchen Korps in unabläſſig weiter ſtrö⸗ mendem Regen Strapazen und Anſtrengungen in einer nicht genug zu bewundernden Aus⸗ dauer, wie ſie in dieſem Maße der Krieg noch von keinen Truppen gefordert hat. Jeder teilt ſein letztes Stückchen Brot mit anderen, deckt ſich nachts mit nichts anderem zu, als mit ſei⸗ nem naſſen Mantel, ſchleppt ſich am Tage bis die Knie durch Schlammberge hindurch. Dor Der an von der Offiziere und Mannſchaften in gleichen Weiſe durchdrungen ſind. Wilhelm Schmittbonn, Kriegsberichterſtatter Der öfterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 3. Nov.(WT7B. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 3. November 1915: KRuſſiſcher Kriegsſchanplatz. Die Kämpfe an der Strypa dauern an. Die Ruſſen ſetzten Verſtärkungen ein. Nördlich von Buczacz brach ein ruſſiſcher An⸗ griff unter unſerem Fener zuſammen. Nörd⸗ lich von Bieniawa wurde den ganzen Tag er⸗ bittert um den Beſitz des Ortes Siemi⸗ kowcee gekämpft. Der geſtern mitgeteille Gegenangriff öſterreichiſch⸗ungariſcher Trup⸗ pen führte nach wechſelvollem Gefecht in den Nachmittagsſtunden zur Vertreibung der Ruſſen aus Dorf und Maierhof. In der Nacht griffen neue ruſſiſche Kräfte ein, ſo daß einige Häuſergruppen wieder verloren gingen. Heute wird weiter gekämpft. Auch am Teich nördlich von Siemikowee ſind Kämpfe im Gange. Die unter dem Befehl des Generals von Linſingen ſtehenden öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen und deutſchen Streitkrüfte brachen mit ihrer Stoßgruppe bei Bielgow, weſtlich von Czartoryſk in die ruſſiſche Haupt⸗ ſtellung ein. Es wurden 5 Offiziere und 660 Mann gefangen geunommen und 3 Maſchi⸗ nengewehre erbeutet. Sonſt iſt die Lage im Nordoſten unver⸗ ändert. Italieniſcher Arſegsſchauplatz. Die Italiener ſetzten ihre auf Görz ge⸗ richteten Auſtrengungen an der Front von Plava bis einſchließlich des nördlichen Ab⸗ ſchnittes der Hochfläche von Doberdo ununter⸗ brochen fort. Geſtern griffen wieder ſehr ſtarke Kräfte an. Sie wurden überallabgewie⸗ ſenu. In dieſen Kämpfen verloren meh⸗ rere italieniſche Regimenter die Hälfte ihres Beſtandes. Heute nach Mitternacht warf ein Lenkluftſchiff zahl⸗ reiche Bomben auf die Stadt Görz ab. An den übrigen Teilen der Südweſtfrout fanden keine bemerkenswerten Ereigniſſe ſtatt. Süöbsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die gegen Montenegri kämpfenden öſterreichiſch⸗ungariſchen Streitkräfte erſtürm⸗ ten ſüdlich von Avtovac die auf ſeindlichem Gebiet liegende Höhe Bobija und 3 andere von den Montenegrinern zäh verteidigte Berg⸗ gißfel. Beim Sturm auf die Bobijaſtellung wurde ein 12 em⸗Geſchütz italieniſcher Her⸗ kunft erobert. Von den in Serbien operierenden ver⸗ bündeten Streitkräften rückte eine öſterreichiſch⸗ ungariſche Kolonne in Uzice ein. Andere K. und K. Truppen ſtehen ſüdlich und ſüdöſt⸗ lich von Cacak im Gefecht. Südlich der von Cacak nach Kragujevac füh⸗ renden Straße und auf den Höhen ſüdöſtlich durchſtoßen. Draußen iſt ein Glas dach, das Oberlicht für den gepflaſterten Hof in der Tiefe. Schon ſitzt der Franzoſe rittlings auf dem Fenſterkreuz und will eben über das Glasdach ſchreiten. Ein Schritt und er liegt zerſchmettert unten. Aber für dieſen toten Franzmann wäre dann ſicher der Hausherr er⸗ ſchoſſen worden. Der Gedanke durchzuckt blitz⸗ ſehnell ſein Hirn, er veißt ſich los und packt im ſelben Augenblick den Franzos an ſeinem blauen Frack um ſeiner ſelbſt willen. Den Griff verſtehen wiederum die Kameraden des Fran⸗ zoſen nicht, faſſen den Hausherrn an der Gurgel und wollen ihm mit erhobenem Gewehrkolben den Kopf zerſchmettern. Da bricht das Glas⸗ dach. Der Franzoſe hängt an der rettenden Fauſt des Deutſchen. Nun verſtehen die An⸗ dern den Griff des Hausherrn. Sie entſchul⸗ digen und bedanken ſich. Aber der Hausherr iſt wie zerſchlagen vor Aufregung. So geht es im Kriege zu. Bei einem neuen Einbruch dieſer welſchen Gäſte würde kein Menſch mehr in Saarburg bleiben. Die Franzoſen wünſchen 5 nun noch Aufklärung über die ſonderbare Rauchfahne über dem Kamin. Es iſt Rauch wie anderer Rauch auch. Sie ſchlagen im Garten die Krautköpfe von einander, aber ein Telephon finden ſie nicht darin. Endlich gehen ſie— ohne den Hausherrn. Das Glück hat er dem Irxtum der Türſchließerin zu verdanken. Die Franzoſen haben nun keine Zeit und keine Luſt mehr zum Spionenfang. Die deutſche Artillerie ſchoß bis auf 30 Zenri⸗ meter genau. Zwiſchen den harten Kanonen⸗ ſchlägen hört man nun ein knarrendes Rrra, Rrra, Rrra! Es kommt näher und näher dieſes Rrra! Es iſt das fernklingende Hurra der Tage lang in ihren Kellern faſt verwahrkoſen. In der Stadt ſtauen ſich die ſechtenden und ſchießenden Franzoſen. Wie die wilden Eber kommen ſchäumend dieBayern über ſie, vermiſcht mit einigen badiſchen Truppen. Es war Don⸗ nerstag abends 5j½ Uhr. Ein Stampfen, Röcheln, Brüllen und Erſtechen beginnt, bis der Feind entſetzt die Flucht ergreift. Die Bürger ſteigen aus ihren Grüften, zit⸗ ternd und blöde, ſchweigſam hinbrütend wie Stumpfſinnige, oder ſch aft heiter wie Wahnſinnige. Das ſind die Schrecken des Krie⸗ ges auch für die Nichtbeteiligten. Doch der Kriegsjammer des Lebens ruft um Hilfe gegen das tauſendfache Elend bei Freund und Feind. Der beſte Troſt für die gegualten Seelen iſt Handanlegen, Hülfebringen. Man eilt hinaus und hinauf zum Rebberg, Friedhof, Waſſerreſervoir, wo die franzöſiſche Artillerie ſtand. Der wunderbar gelegene und gepflegte Friedhof auf der Höhe iſt eine Wüfſtenei. Schwere Steinplatten ſind aufgeſtülpt, dicke Baumſtämme vom Luftdruck der Granaten ab⸗ gedreht. Kein einziges der wertvollen Grab⸗ denkmale iſt ganz verſchont. Chriſtusköpfe, Engelsflügel fahren auf dem Boden herum, die ſchwere Wand eines Mauſoleums iſt halb um ſeine Achſe gedreht, das bronzene Gitterwerk der Einfaſſung wie mürbe Brezeln zerbröckelt. Granaten haben Trichter in Gräber geſchlagen und Erde, Sargholz und Gebeine in die Luft geſchleudert. Hinter eine abſchließende Bretter⸗ wand des neuen Friedhofteils hatten ſich die Franzoſen aufgeſtellt. Die Toren, die Bretter⸗ wand iſt zerfetzt und zerſchliſſen wie eim alter 8 4 2 Donnerstag, den 4. November 1915. öſtlich von Jagodina gewinnen die Au⸗ griffe der öſterreichiſch⸗ungariſchen und deut⸗ ſchen Streitkräfte trotz des zäheſten gegneri⸗ ſchen Widerſtandes überall Raum. In Kragujevac wurden 6 Geſchütze, 20 Ge⸗ ſchützrohre, 12 Minenwerfer, einige Tauſend Gewehre und viel Munition und Kriegsgerät erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der fürkiſche Cagesbericht. Konſtantinopel, 4. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront danert das ört⸗ liche Feuergefecht mit ſtarken ge⸗ genſeitigen Artilleriekämpfen an. Ein Torpedoboot bei Ari Burnn und zwei Kreuzer bei Sedd ül Bahr nahmen au dem Feuer teil. Unſere Artillerie zerſtörte zwei feindliche Maſchinengewehrabteilungen bei Kauliſiert, Ari Burnu und vor unſerem rechten Blügel bei Sedd ül Bahr. Unſerc anatoliſche Küſtenbatterie verjagte ein feind⸗ liches Transportſchiff, das ſich der Landungs⸗ ſtelle bei Sedd ül Bahr zu nähern verſuchte. An der Knaukaſusfront ſchlugen wir einen feindlichen Angriff im Abſchnitt von Marman zurück. Sonſt nichts zu melden. „Anmutige Enthüllungen.“ Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Anmutige Enthüllungen macht der„Tanin“ anläßlich des Jahrestags des Kriegsausbruchs der Türkei und der Entente. Das jungtürkiſche Blatt erzählt, daß zurzeit, als die Entente ſich bemühte, die Türkei vom Anſchluß anm den Dreibund abzuhalten, jeder ihrer Botſchafter die Abſichten der anderen Verbündeten gegen die Türkei in den ſchwärzeſten Farben dar⸗ zuſtellen ſuchte. Der engliſche Botſchafter gab zu, daß Rußland der eigentliche Feind der Türkei ſei, hoffte aber, dieſe über die gefähr⸗ lichen ruſſiſchen Pläne durch die Verſicherung zu beruhigen, daß England nach dem Krieg gegen Deutſchland ſich auf Rußland werfen und es dadurch an der Ausführung ſeiner ſeindſeligen Abſichten verhindern werde. Der franzöſiſche Botſchafter habe die Pforte von der Fragwürdigkeit der ruſſiſchen und engliſchen Freundſchaftserklärungen zu über⸗ zeugen verſucht, während der ruſſiſche Botſchafter ſich bemühte, die beiden Entente⸗ kollegen anzuſchwärzen. So erlangte die Pforte ſchon zu Beginn des Weltkrieges Ein⸗ blicke in verbandes. Deutſchland und Amerika. Eine Erklärung des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin. Berlin, 4. Nov.(Von u. Berl. Büro.) In ausländiſchen amerikaniſchen Blättern waren kürzlich Berichte und Aeußerungen zu leſen, welche der Kaiſer angeblich gegenüber dem Bot⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten getan hätte, bei einer Audienz, die vor etwa einer Woche Mr. Gerard beim Kaiſer gehabt hatte. Der ameri⸗ kaniſche Botſchafter erſucht nun den die Umtriebe innerhalb des Vier⸗ Lokal⸗ N anzeiger um Veröffentlichung nachſtehender Er⸗ Erledi klärung: „Es wäre eine derart ungewöhnliche und ſowohl dem Herkommen, als der Etile te wider ſprechende Sache, wenn der Botſchafter einer fremden Macht über Geſpräche mit dem Heer⸗ ſcher des Staates, in welchem er beglaub'gt iſt, dritten Perſonen gegenüber Mitteilung machen wollte, daß es ſich eigentlich erübrigt, ſie formell in Abrede zu ſtellen. Damit indeſſen in dieſer Angelegenheit auch im Ausland nicht der mindeſte Zweifel übrig bleibt, ermächtige ich hiermit den Lokalanzeiger, in meinem Namen zu erklären, daß ich niemanden gegenüber auch nur eine Andeutung über den Inhalt der Unter⸗ haltung gemacht habe, welche der Kaiſer mit mir zu führen die Güte hatte, und daß auch alles, was darüber in fremden Blättern ver⸗ öffentlicht ſein könnte, auf ſreier Erfindung beruht. Die Friedensfrage. Nov.(WTB. WTo „Norddeutſche Allgemeine Berliu, 4. Nichtamtlich Zeitung“ Freibt: Das unter ſchläge: Von glaubwürdiger aber nicht offizieller Seite wird uns verſichert, daß einige Mit⸗ glieder des Deutſchen Reichstages vor kur⸗ zein in Amſterdam weilten. ren äußerte bei den Beſprechungen, die bei dieſer Gelegenheit abgehalten wurden, der Reichskanzler habe, als die Bedingungen, unter welchem Deutſchland geneigt ſein würde, Frieden zu ſchließen, bezeichnet: Die Erwerbung der belgiſchen Maaslinie durch Deutſchland, ſowohl vom militäriſchen wie induſtriellen Geſichtspunkte aus, die An⸗ nektion von Kurland durch Deutſchland und 30 Milliarden Mark. Wir wiſſen nicht, woher das Haager Korveſpondenzbureau dieſe Informationen ge⸗ ſchöpft haben kann, müſſen aber feſtſtellen, daß ſie jeder tatſächlichen Grundlage entbehren. Der Reichskanzler hat keinerlei derartige Außerungen getan, wie es überhaupt ver⸗ früht wäre, von Friedensbedingun⸗ gen zu ſprechen, wenn trotz wiederholter Haag r Korreſpondenzbureau meldet Uberſchrift„Deutſche Friedensvor⸗ Feſtſtellung immer wieder Nachrichten über die Geneigtheit und über das Bedürfnis Deutſchlands Frieden zu ſchließen, ausgeſtreut werden, ſo läßt das nur auf plumpe Verfuche unſerer Gegner ſchließen. Madrid, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Die deutſche Botſchaft ſtellt formell in Abrede, daß F übr ſt Bülow beabſichtigt habe, mit Madrid und Waſhington die möglichen Grund⸗ lagen eines Friedens zu prüfen. Reine ſofortige Berufung des Reichstages. Berlin, 3. Nov.(WerB. Nichtamtlich.) Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat, wie be⸗ kannt, beim Reichskanzler die ſoſortige Berufung des Reichstages beantragt. Obwohl die Be⸗ rechtigung des Wunſches, die wichtigen Fragen der Volksernährung im Parlament zu erörtern, vom Reichskanzler nicht verkannt wird, ſieht et ſich doch verhindert, dem Kaiſer die ſofortige Berufung des Reichstages vorzuſchlagen. Aus⸗ ſchlaggebend iſt dabei, daß das Reichsamt des Innern, wenn der Reichstag verſammelt iſt, ſeine Kräfte faſt ganz der parlamentariſchen Arbeit widmen muß erade jetzt aber für die Einer der Her⸗ 3. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichſen.(Mittagblatt) hedingt noch einige cht.— Da der Reichstag ohnehin Ende ſeine Verhandlungen wieder auf⸗ nimmt, würde vorausſichtlich auch eine ſoſortige Berufung ſeinen Zuſammentritt kaum um mehr als etwa eine Woche beſchleunigen können. Bravo: Der ungariſche Edelmann von Szemere üßt öffentlich ſolgendes erklären, das auch bei 8 den weiteſten Kreiſen bekannt gegeben zu den verdient:„Um angeſichts der Helden⸗ der verbündeten Armeen nicht bei großen Belobungen und bei Phraſen zu bleiben, ver⸗ teile ich nach dem glücklich beendeten Welt⸗ kriege mein laſtenfreies Gut Szu⸗ lyravalja, im ganzen 963 ungariſche Joch, nämlich 191 Joch Ackerland, 33 Joch Wieſen, 60 Joch Weide, 684 Joch Wald, 2½ Joch Garten, und ein einſtöckiges Herrenhaus unter ungariſche, öſterreichiſche, deutſche und türkiſche Soldaten, die in dieſem Kriege ft FGter Laten mitgekämpft haben. Die A hl der Soldaten behalte ich mir vor. Sie müſſen ſich in Szulyravalja niederlaſſen und ſich, falls ſie ledig ſind, ver⸗ heiraten. Dieſe kleine Militärkolonie wird auf der Grundlage der Heimſtättengeſetze errichtet und unveräußerlich ſein. Gottes Segen ruhe auf ihr, wenn unſere väterliche Regierung ihre Geburt geſtattet. Die juriſtiſche Durch⸗ führung des Gegenſtandes werde ich Herrn stagsabgeordneten Ladislaus v. Szalary Dr. L. Zimmermann anvertrauen.— Zlien!— Inſch Allah!— Bravo!“ Sadiſche politlk. Die Einberufung des Land⸗ tages. Karlsruhe, 3. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Eine allerhöchſte Entſchließung des Großherzogs beruft die Landſtände auf den 30. Novem⸗ ber ein. Berufungen in die Erſte Rammer. Karlsruhe, 3. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Der Großherzog hat zu Mitglieder der Erſten Kammevr ernannt: Auf die Dauer ſeines richterlichen Amtes den Oberlandes⸗ gerichtspräſidenten Dr. Adalbert Dür ing, für die Zeit bis zum Ablauf der gegenwärtigen Landtagsperiode anſtelle des zum Miniſter des Kultus und Unterrichts ernannten Staatsrates Dr. Wilhelm Hübſch den Zoll⸗ und Steuer⸗ direktov Wirkl. Geh. Rab Gmil Seubert und anſtelle des verſtorbenen Mitgliedes der Erſten Kammer, Oberbürgermeiſter a. D. Dr. Winter, den Wirkl. Geh. Rat Dr. Richard Reinhard. — Hünptperfammlung des Eadesverbandez zur Hebung des Fremdenverkehrs. Offenburg, 31. Oktober: Der Badiſche Landesverein zur Hebung des Fremdenverkehrs Karlsruhe hielt heute Vormit⸗ tag 11 Uhr im großen Rathausſaale in Offen⸗ burg ſeine 8. und 9. ordentliche Hauptver⸗ ſammlung ab. Seitens der Redierung war als Vertreter des Miniſteriums der Finanzen und der Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen Herr Regierungsrat Arm⸗ bruſter und als Vertreter des Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern für den verhinderten Amtsvorſtand von Offenburg Herr Amtmann Dr. Sauter erſchienen. Die Stadtverwaltung Offenburg war für den ebenfalls durch eine dringende Reiſe verhinderten Oberbürgermeiſter durch Herrn Stadtrat Monſch vertreten. In Vertretung des am Erſcheinen 2 2 1. Votſitzenden, Herrn Stadtrat Oſtertag, üb der 2. Vorſitzende, Herr Stadtrat tor Darmſtädter⸗Mannbeim den Vor⸗ Herr Darmſtädter begrüßte insbeſondere ſitz. die Vertreter der hohen Regierung, fürr ihre Vertretung, ſondern auch für die bisherige Monſch warme Unterſtützung. Herr Stadtrat begrüßte die Anweſenden namens der Stadt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Vorſitzende des auf dem Felde der Ehre ge⸗ fallenen Ausſchußmitgliedes Amtmann Dr. Benſinger⸗Badenweiler in ehrenden Wor⸗ ten. Die Verſammlung erhebt ſich zurm Zeichen der Trauer von den Sitzen. Ferner der Vorſitzende den Rücktritt des bisherigen 2. Vorſitzenden, Herrn Grafen Vitzthum von Eckſtädt, bisheriger Kurbommiſſär in Baden, der durch die Niederlegung des genann⸗ ten Amtes und durch den Eintritt zum Heer an der weiteren Mitwirkung verhindert iſt. Herr Stadtrat Darmſtädter berichtete nun über die beiden Berichtsjahre 1913/14 und 1914/15. Das Großherzogtum Baden iſt dank der Tapferkeit unſerer Heere vom Betreten durch den Feind verſchont geblieben, ſodaß der Verband ſeine Ziele auch während des Krieges weiterverfolgen konnte. Natürlicherweiſe mußte auch hier den gegenwärtigen Umſtänden Rech⸗ nung getragen werden, und erfreulicherwei kann ſeſtgeſtellt werden, daß in Verbindung der Tätigkeit des Zentralkomitees vom Roten Kreuz in Berlin Schritte vorbereitet wurden, die von wirkſamer Bedeutung für die Fremden⸗ induſtrie auch nach Beendigung des Krſeges ſein werden. Herr Regierungsrat Armbruſter dankte für die liebenswürdige Begrüßung. Die Großh. Regierung hatte ſtets regen Anteil und Inte⸗ reſſe an der Tätigkeit des Verbandes, auch wäh⸗ rend der Zeit des ſchweren Krieges, und ſo habe er auch heute morgen noch Gelegenheit gehabt, die Grüße des Finanzminiſters und deſſen Wünſche für jetzt und alle Zukunft dem Ver⸗ bande zu übermitteln. Auch Herr Dr. Sauter dankte namens des Miniſteriums des Innern und wünſcht, daß die Arbeit des Landesverban⸗ des ſtets gute Erfolge habe. Herr Oberbürger⸗ meifter Herrmann läßt ſein Bedauern an der Verhindrung der Teilnahme an der Ver⸗ ſammlung durch Herrn Stadtrat Monſch zum Ausdruck bringen. Herr Stadtrat Monſſch gibt ſeiner vollen Anerkennung für die Tätig⸗ keit des Landesverbandes und des Bundes deut⸗ ſcher Verkehrsvereine Ausdruck. Beide Organi⸗ ſationen haben Fürſorge in Bädern und Kur⸗ anſtalten für die heimkehrenden verwundeten Truppen getroffen. Es dürfe auch der Bäder⸗ und Hotelinduſtrie rühmend gedacht werden, die ſich angeſtrengt habe, den Verwundeten, trotz des vielfachen Lebensmittelwuchers angenehmen und billigen Aufenthalt zu bieten. Auch auf an⸗ deren Gebieten ſollte die Tätigkeit des Landes⸗ bandes ſeinerzeit eintreten. Wenn der Krieg beendet iſt, wird der Verband ein kulturelles Werk vollbringen, wenn er neben der bung guter Beziehungen zu unſeren Verhün⸗ deten im Kriog, auch an eine Beſeitigung des unendlichen Haſſes zwiſchen den kriegführenden Nationen arbeitet zum Segen nicht nur der Ver⸗ bündeten, ſondern der übrigen Völker Europas. Hierauf erſtattete der Vorſitzende Bericht üher die Tätigkeit des Verbandes in den Geſchäfts⸗ jahren 1913/14 und 1914/15 und gibt unter Zu⸗ ſtimmung der Anweſenden ſeiner Anerkennung und Bewunderung Ausdruck, mit der das Eiſen⸗ bahnminiſterium und die Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen für einen ſchnellen Eiſenbahnverkehr bald nach Ausbruch des Krie⸗ ges beſorgt war. verhinderten 141 2 Tuchfetzen. Hinter dieſer Bretterwand lagen ſie tot Mann an Mann, ſo wie ſie ſtanden. Ganz oben beim Reſervoir ſteht ein Wohn⸗ haus für ſich, weithin ſichtbar. Ueber geſchwärz⸗ tes, herabgebrochenes Geſtein ſteigt man durch die Türöffnung die zerrüttete Treppe empor und ſchaut in einen gähnenden, ſchwarzen Schlund und ſchaut hinauf zum blauen Himmel. Es ſtehen noch die vier ausgezackten, rußigen Wände. An ſie klammern ſich ausgeglühte eiſerne Bettſtellen und eine verbogene Nähma⸗ ſchine, als Zeichen, daß noch vor wenig Tagen 155 fleißige Menſchen ihr trautes Heim be⸗ ſaßen. In die Nähe dieſes noch brennenden Hauſes kommt nachts 2 Uhr die Hülfsmannſchaft von Saarburg herauf. Auch der genannte Haus⸗ herr war dabei. Es krächzt etwas. „Iſt jemand dasd“ „O, o, monſieur, monſieur,“ geht ein Stöhnen und Weinen an. 5 In ſchützender Ecke kauert da ein blutiges Häuflein Unglück. Drei verſtümmelte Franzo⸗ ſen. Sie winſeln:„de'eau, de Leau“ und heben jammernd ihre zerſchoſſenen Stummeln empor. Sie bekommen Erfriſchungen und Stär⸗ kungen. Man verbindet ſie. Der Hausherr denkt bei ſeinem Mann: dich ſollt ich doch kennen unter der Maske von Dreck, Ruß und geronne⸗ nem Blut. Er leuchtet ihm ins Geſicht Richtig, es iſt der freſche Sergeant, der ihm geſtern noch als Gewaltmenſch und Gaſſenbube auf die Zehen trat und das Knöchel zerſtieß. „h bien, monſieur, et maintenant? Aber der arme Kerl wimmert berzbrechend. Er war nun Ganla di die Erbarmuug des Hausberrn ange⸗ f So waltet eine höhere Gerechtigkeit gegen Hochmut und Frechheit. 5 Ringsum zwiſchen Socken, Taſchen, Torniſtern, Hoſen, Röcken fährt eine Unmenge Wein⸗ und Schnapsflaſchen umher. Hier war eine Sam⸗ melſtelle der verwundeten Franzoſen. Ihre Ka⸗ meraden gaben ihnen Wein, Champagner und Schnaps in Menge, damit ſie ſie mit ihren Hülferufen in Ruhe ließen. Und viele hat man tot gefunden mit der Schnapsflaſche in der Hand. So ſind ſie für das Vaterland geſtorben. Nach getaner Samariterarbeit wirft ſich der Hausherr totmüde aufs Bett. Da geht in der ſchon beruhigten und von den Deutſchen beſetzten Stadt plötzlich ein Gebrüll, Gelaufe und Ge⸗ ſchieße los. Die Bayern ſtürmen. Aber was? Die Leute kommen zum Pfarrer gerannt: Herr Pfarrer, die Bayern machen unſere Kirche ka⸗ putt! Die Bayern rufen, ſchießen und rennen wieſen. gegen die Tür.„Es ſind 170 Franzoſen drin.“ Die Tür bricht. Es wird alles dürchſucht, es iſt niemand darin. Die Bayern ſchäumen etwas ab und entfernen ſich mißtrauiſch. Der Schaden an der Kirche iſt noch nicht allzugroß. Kaum ſitzt der Mann zu Hauſe, ſo geht der große Spektakel wieder an: die Bayern ſtürmen wieder die Kirche. Mit dem blinden Gerücht und Ruf:„Franzoſen ſind in der Hirche“ ſteckt einer den andern an.„Herr General, retten Sie unſere unſchuldige Kirche vor der Franzo⸗ ſenwut der Bayern!“ Mit der Bitte elt der Pfarrer in das Haus des Kommandierenden. Der General lacht:„s iſt toll mit den Kerls; aber beſſere Soldaten kann man ſich nicht wün⸗ ſchen! Der General muß einen Doppelpoſten bor dem Kirchlein aufziehen laſſen. Es kehrt wieder Ruhe ein. Wir nehmen nun Abſchied von der Höhe bei Saarburg. Hier war der kritiſche Punkt zu Kriegsbeginn: Durchbruch nach Straßburg und von da in die Rheinpfalz, an den Rhein! Dann aber gute Nacht, Badener Land! Doch ſeine Söhne duldeten das nicht. Wir ſchauen rechts hinüber bis zum Donon, wo der Wasgau wie eine aufgeworfene Lippe die mächtigen Erd⸗ wogen der lothringiſchen Hochebene abfäumt. In der Richtung liegt die Angriffslinie des 14. Armeekorps. Hier auf dem linken Flügel haben Badens Söhne mit dem Einſatz ihres Lebens die Heimat bewahrt. Hier bei Bühl, Schneckenbuſch, Brudersdorf, Hochwalſch liegen ihre Gräber. Kunſt und TPiſſenſchaft. Dr. ing. ehrenhalber. Von der großherzoglich badiſchen Techniſchen Hochſchule iſt dem Geheimen Regierungsrat Prof. Dr. F. Haber, Direktor des Kaiſer Wilhelm⸗Inſtituts für phyſikaliſche Chemie in Berlin⸗Dahlem, ſowie dem Dr. Karl Boſch bei der Bad. Aniliu⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen a. Rh. die Würde eines Dr. ing. ehrenhalber verliehen worden. undes Natienal⸗ Mannheim. Die Fledermaus. Stimmun giſt die große Sache! Es war ſo etwas wie die Erwartung der kommenden „amourcuſen“ Lieder⸗ und Tanzweiſen, was über der geſtrigen Verſammlung Iag, noch ehe ein Ton der Muſik erklang. Jedenfalls iſt die Freude an einer guten Operette ehrlicher als gewiffe Allerweltbildungheucheleien, die in der „vorauguſtlichen“ Zeit verblüfften, das Verlan⸗ gen nach Erheiterung obendrein zu verſtehen. Da nun die Erwartungen ſich erfüllten, da die ganze Neueinſtudierung in recht angenehmer Weiſe von ſtatten ging, ſo werden wir wohl noch mehrere Fledermaus⸗Abende in dieſer Spielzeit erleben! Die geſtrige ſtützte ſich auf die Inſzenierung, die einſt Dr. Hagemann hier eingeführt hat und im hübſchen Rahmen ſo viel nte Bilder ſchauen läßt. Die bühnenkundige Behand⸗ lung des Werkes im Einzelnen wies aber, ver⸗ glichen mit den Vorſtellungen der letzten Jahre, ſo viele Nachfeilungen auf, daß wir dieſe wohl der Leitung des Herrn Karl Marx zurechnen dürſen. Volle Freude gewährten außerdem die Geſamtwirkungen, die uns nun in das muſika⸗ liſche Gebiet überleiten. Man ſagt zuweilen, die Muſik ſei bei der Operette Nebenſache, aber jeder Kunſtfreund hat geſtern bemerken können, welche entzückenden Orcheſterwirkungen, wie viel Ehor⸗ wohlklang, wie viel Reiz der Einzelgeſänge ans Licht gebracht werden, wenn man einmal wieder Johann Strauß mit vollem Opernorcheſter mu⸗ ziert, wenn man allen Feinheiten der Par⸗ titur mit Liebe nachgeht, wenn man ſoſche Ope⸗ retten mit künſtleriſchem Geſchmack ſo einſtudiert, wie Herr Felixy Lederer getan hat. Der Bei⸗ fall, der ſogleich nach der Quverture erſcholl, war ein redlich verdfenter, denn der Vortrag war bis ins Kleinſte wohl ausgearbheitet. Einen beſonderen Reiz haben an ſoſchen Aben⸗ 4. Seite. Badiſche Doemerstag, den 4. Noventber 1915. Nach Bebandlung der einzelnen Gege 1d des Irhresberichtes erſtattete der R l Stadtrer 8 Kiſtner Rechenſchafts e für die b Geſchäftsjahre. Herr Bürgermeiſte und Herr Gaſthofbeſitzer Die die die beiden Rechnungen aufs geprüft hatten, beantragten unter D erkennung der peinlichen Gewiſſe der der Rechner ſeine Aufgabe Entlaſtung des Rechners durch d was nach Feſtſtellung durch den ſeitens der Verſammlung unter W̃ des Dankes des Verb 8 geſc 1915/16 Bei der nun folgenden Wahl ſtandes und Ausſchuſſes wurden f Herren gewählt: Robent Oſtertag, rat, Karlsruhe, 1. Vo: 2 + 58 Stadt⸗ de Pellegrini Bü rat, Dr. Gugelma rach, Beirat, die Ausſchußmitgl der, Regierungsaſſeſſor, Bade K Bürgermeiſter, Ueberlingen, Buſſe, Vorſtand des ſtädt. Verkehrsbüros, Mannheim, Leicht, Gaſthofbeſitzer, Pſorzheim, Schlang, Handels⸗ lammerſekretär, Freiburg, die ſtellvertretenden Ausſchußmitglieder: Fr. Jahn, Vorſtand des Verkehrsvereins Wertheim, Keller, Oberſali⸗ neninſpektor, Bad Dürrheim, Monſch, Stadt⸗ kat, Offenburg, Dr. Weiß, Bürgermeiſter, Eberbach. Schriftliche Anträge lagen nicht vor. Es wurden aus der Reihe der Verſammlung ein⸗ zelne Eiſenbahnwünſche zur Sprache gebracht, die zum Teil ſchon durch den Verband behandelt wurden. Mit dem Wunſche, daß das Durchhalten des deutſchen Volkes ein ſiegreicher Friede lohne, ſchließt der Vorſitzende um halb 1 Uhr die Ver⸗ ſaͤmmlung. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 4. November 1915. Pael dem 990˙0˙%%%eeeeeee Eſſernen Ktenz gusgezeichuet PTrT Jean Jäck, langjähriger Buchhalter der Firma F. E Hofmann. Leutnant d. L. Richard Müller, Inf. Regt Rr. 122, 1. Komp. „Der 16½jährige Kriegsfreiwillige Eugen Salzmann, Sohn des Lokomotipführers Eugen Salzmaun, Windeckſtraße 22, für hervor⸗ ragende Tapferkeit in der Durchbruchsſchlacht bei Sienno(Rußland). Unteroffizier Adolf Kempf vom Landw.⸗ Inf.⸗Regt. 40, 3. Zt. Feldwebeldienſttuer eines Rekruten⸗Depots. Kemy Ir Ingenieur bei der Rhein. Schuckert⸗Geſellſche und eine in Karne⸗ valskreiſen beſtens bekannte Perſönlichkeit. 4.* 2˙⁰ ũ.see Mit %%,˖ὐꝗ,ỹ&0ees Das Eiſerne Kreuz und die Turnerſchaft. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erwarben ſich außer den ſchon früher genannten 130 Turnern weiter⸗ Hin aus den Reihen der Deutſchen Turnerſchaft: Gefr. Hans Schmidt vom Graudenzer Män⸗ nerturnperein, Vizefeldwebel Kurt Madigell vom Turnverein Köslin, Leutnant Max Rei⸗ mitz vom Turnverein„Vorwärts“ in Neuſtadt (Oberſchleſien), Hauptmann Lagefeil vom Männerturnverein Bernſtadt, der den Heldentod erliit, Oberlt. Stadtſchulrat Dr. Reimann von der Berliner Turngemeinde, Geh. Kriegs⸗ gerichtsrat Georg Keſſel vom Akademiſchen Turnverein Berlin, Kriegsfreiwilliger Rudolf Pekold vom Allgem. Turnverein in Eilen⸗ burg, Hans Tiet je vom Turnerbund 1861 in —————————rrrrrrrrrrrrrreereeeneere ſalhe — Sagargem Die Großherzogliche Baden⸗Be 2 ie E erzogin Luiſe „Eiſernen igeſunder Miniſter d Ji Exzeller Bodman, Großh. Amtsvorſtand! 8 rungsrat Freiherr von Reck, Des 7 Greif, rot El Meyer, lbeſitzer m Spieß, ſowie die Damen des 8 höchſten Herrſchaften unterhielten Erſchienenen in huldvollſter 5 ſchöne Werk des„Eiſernen Greif“ Worte der Anerkennung findend. Nachdem die Großherzoglichen Herrſchaften ſich in das Eiſerne Buch eingetragen und die Nägel eingeſchlagen hatten, zogen ſie abermals die Erſchienenen ins Geſpräch, worauf Großherzogin Luiſe ins Schloß zurückfuhr, während ſich das Großher⸗ zogspaar zum Kurhaus begab, um die neuen Räumlichkeiten in Augenſchein zu nehmen. Dort waren Miniſter des Innern Freiherr von Bod⸗ man, Landeskommiſſär Flad, Geh. Oberregie⸗ rungsrat Frhr. von Reck, Oberbürgermeiſter Fieſer und Prof. Stürzenacker anweſend. Großherzoglichen Herrſchaften waren von dem Geſehenen hochbefriedigt und äußerten ſich wie⸗ derholt ſehr anerkennend über die neuen Räum⸗ lichkeiten. Militäriſche Ordensverleihung. Verliehen wurde das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Schwertern desſelben Ordens dem Leutnant Helmut Tilleſſen im Feldartillerie⸗Re⸗ giment von Holtzendorff(1. Rheiniſches) Nr. 8. * Militäriſche Auszeichnungen. Unteroffizier Fritz Fink(Sohn von Andreas Fink, Teleg ra⸗ phenarbeiter) wurde mit der badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille am Bande der militär. Karl⸗ Friedrich⸗Verdienſtmedaflle ausgezeichnet; der⸗ ſelbe iſt bereits ſeit längerer Zeit im Beſitze des Eiſernen Kreuzes.— Gefreiter Anton Bril⸗ mayer, Inf.⸗Regt. 169, 4. Komp., erhielt die heſſiſche Tapferkeitsmedaille.— Für hervor⸗ ragende Leiſtungen in der letzten Champagne⸗ ſchlacht wurde ein Sohn des Schreinermeiſters Johannes Feulner hier, Kriegsfreiwilliger Fritz Feulner, mit der ſächſiſchen Tapferkeits⸗ medaille ausgezeichnet. Der Genannte ſteht z. Zt. als Kraftfahrer bei einem ſächſiſchen Diviſtons⸗ ſtab in Nordfrankreich. „ Militäriſche Beförderung. Einf.⸗Gefreiter Wilhelm Käfer im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 69, Beam⸗ ter der Rheiniſchen Kreditbank hier, wurde zum Unteroffizier befördert.— Hermann Joos, bei einem Feld⸗Artillerie⸗Regt. im Oſten ſtehend, Sohn des Braumeiſters J. Loos, Bierbrauerei Durlacher Hof, wurde zum Leutnant befördert. * Die Wöchnerinnen⸗Abteilung der Zentrale für Kriegsfürſorge(N 2, 11, Zimmer 23) benö⸗ tigt wiederum dringend große und kleine Bett⸗ chen, Kinderwagen, Bettſcheren, Waſchkörbe, Schränke und Küchengeräte aller Art, um dieſe Gaben notleidenden Kriegerfamilien zuwenden zu können. Oft finden ſich Frauen, die bereit Die ſind, die genannten Gegenſtände gegen kleine Bezahlungen käuflich zu erwerben. Es iſt daher 2—— DDereere den Neubeſetzungen. Wie würde unſer Parſifal und Triſtan den Herrn von Eiſenſtein agieren, wie würde Herr Ludwig Schmitz den Gefäng⸗ nisdirektor— ſingen, wie würde Herrn Lip⸗ manns Spieltalent dem Alfred beikommen, wie Fräulein Lippe den jugendlichen Lebeprinzen Orlowsky geben? Das waren die Fragen der Erwartung, die Antwort iſt, kurz geſaßt: Herr Günther⸗Braun war ein ſchneidiger Ope⸗ rettentenor, gewandter Tänzer und Sänger, Herr Schmitz iſt kein Sänger, aber ein Lebe⸗ manndarſteller von Qualität, Herr Lipmann gab den Alfred mit geſchickter Dialogführung (für einen Opernſänger) und ſang ſeine Partie mit verſtändiger Einhaltung der lyriſchen Gren⸗ zen, Fräulein Lippe aber ſang, ſprach, bewegte ſich, erfüllte ihren Orlowsky mit ſo viel natür⸗ U Reiz, als ob ſie immer ſolche Rollen ſpiele. Fügen wir hinzu, daß Fräulein Runge rer holden Roſalinde eine vorteilhaftere Maste als ehedem gegeben hat, daß ſie den Czar⸗ 33 wieder einfügte, aber noch nicht ganz katarrhfrei zu ſein ſchien, daß Frau Tuſch⸗ kau großen Szenenapplaus erhielt, daß ſie wohl eine der beſten Adelen der deutſchen Bühne orden iſt, daß die Herren Hecht und Marx bewährter Weiſe wirkten und daß auch die KAeinen Rollen zum guten Gelingen nach Kräften Beitrugen. Eme beſondere Freude war die Einlage „Irbtlingsſtimmen“, die Fräulein Suſi Viola konzie der ganze Walzer wurde auf ſtürmiſchen Meifan hin wiederholt. Er wurde übrigens von Unſerem Orcheſter mit ſo feinen Schattierungen pielt, daß der Muſik die Hälfte des Beifalls : Johann Strauß und Herr Felix Le⸗ derer! Auch dem Verbrüderungs⸗Enſemble Hätte eine ſolcze Wiederholung gebührt, denn Ewar in vollen Wohlklang getaucht und Herr Voiſin, deſſen Dr. Falk von gewinnender Friſche und Laune iſt, ſang die berühmte Ein⸗ leitung dieſes Satzes mit ſo ſchönem Ton, daß mem wohl ſagen kann: der Sänger mag in der Kur Helfer des Schauſpielers ſein, aber „Nebenſache“ iſt er nicht. Diejenigen, die Ur⸗ heber der geſtrigen Neubeſetzung ſind, mögen ſich darüber klar werden! A. Bl. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Thenternachricht. Am Freitag wird„Rigoletto“ mit Joachim Kromer in der Titelpartie zum erſtenmal in dieſer Spielzeit gegeben. Die muſilaliſche Leitung von Wagners„Wal⸗ küre“ am Sonntag hat Wilhelm Furt⸗ wängler. Den Klavierabend Hugo Kander am 11. November im Kaſinoſgale betr. ſei noch mitgeteilt, daß der Reinertrag hälftig der Kriegsblindenſtiftung Berlin und der badiſchen Kriegsblindenfürſorge zufällt. Karten ſind bei Heckel, Pfeiffer und Mannheimer Muſikhaus er⸗ Hältlich. Geiſtliches Konzert in der Chriſtuskirche. Wir machen nochmals auf das heute abend!⸗ Uhr in der Chriſtuskirche ſtattfindende geiſtliche Konzert von Ludwig Heß, K. Kammerſänger, und Arno Landmann, Organiſt der Chri⸗ ſtuskirche, aufmerkſam. Der Reinertrag des Konzertes iſt für die Kriegsfürſorge beſtimmt. Akademie für Jedermann. Morgen Freitag abe der Kunſthalle der 3. Vortrag des Herrn Dr. Hartlaub ſtatt. Der Redner wird in dieſer Stunde behandeln Runge und Friedvich', zwei Maler der Frühromantik. Im Kunſtſalon Gebrüder Buck, O 7, 14, ſind zur Zeit neu ausgeſtellt: Profeſſor Hans Thoma, Prof, Hermann Kaulbach 5, L. v. Zum⸗ buſch, Prof. H. Zügel, Alois Erdtelt, Karl Peter Burnitz, Ernſt Zimmermann, Prof. F. Voltz, G. v. Canal, J. v. Gietl, Prof. Th. nd Seg Uhr findet in Schindler, W. Oertel uſw. Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) tgeteilt wird, wo und unter welchen die genannten Stücke erworben Der Wunſch nach einer geeig⸗ ten oft mehrere Male am Tage wer irgend kann, möge daher ent⸗ Hausfrauen⸗Bund. Wir 8 auf die heute Abend ½9 Uhr 1, ſtattfindende Mitglieder⸗ eim von 1846. Am näch⸗ November 1915, 9 Uhr abends, aftsräumen der Turnhalle ſtraße eine Gedächtnisfeier erein Mannheim g, 6. Wir 13⸗Wilheln rſt ift Dr. Ferdinand Götz ſtatt. 2 — —5 5 8 — 2 —45 — — 2 555 2 — 5 8 8 deſſen Ehefrau geb. Gebert, feiern heute Stag, 4. ds., das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ * Vom Obenwaldklub. Zum Wandern iſt das trockene Herbſtwetter nicht allein ſehr geeignet, hat auch bewirkt, daß überall noch viel bun⸗ 3 Laub an den Bäumen hängt, das der Land⸗ ein recht freundliches, wohltuendes e verleiht. Es iſt ſehr empfehlenswert, mbertage noch zu reichlichem Wandern benützen, das in der herben Kriegszeit dem und Körper neue Spannkraft verleiht. cht gern allein wandert, oder der Anre⸗ gung zum Wandern nicht abhold iſt, der ſchließe ſich am kommenden Sonntag dem Odenwald⸗ klub au, der die Bergſtraße zum Ziel genom⸗ men hat. In Heidelberg(nach dort früh 7 Uhr 15) beginnt die Wanderung, die zuerſt den Heiligen⸗Berg bexrührt, dann über die Hochſtraße zum Dörrbrunnen fortge⸗ ſetzt wird. Dort event. kurze Raſt, je nach der Witterung, und darauf Einkehr im Schries⸗ heimer Hof. Die Wanderung berührt dann ferner die bekannte Eichelbergklubhütte, die freundliche Hände von Klubmitgliedern neu ausgemalt haben, dann wird abgeſtiegen nach Oberflockenbach, wo eine Kaffeeraſt vor⸗ geſehen iſt. Der Rückweg zur Bergſtraße ſoll über den Hundskopf erfolgen, dann hinab nach Großſachſen, von wo nach Einkehr beim„Ernſt“ die Rückfahrt erfolgt. Alles Nä⸗ here beſagen die Wanderkärtchen.— Anfang Dezember wird der Klub eine Mitglieder⸗ verſammlung einberufen, um Bericht über das verfloſſene Kriegs⸗Vereinsjahr zu geben. Um Feldadreſſen bittet der Klub wiederholt, um ſeine unter den Fahnen ſtehenden Mitglieder mit Liebesgaben erfreuen zu können. *Beſchlagnahmte Wäſche. Bei der Kriminal⸗ polizei hier(Schloß) befindet ſich noch eine größere Menge Betk⸗ und Leibwäſche, die größ⸗ tenteils aus Diebſtählen herrührt. Die Eigen⸗ tümer werden gebeten, zwecks Anerkennung der Wäſche bei der Kriminalpolizei zu erſcheinen. * Diebſtahl. Am 26. Oktober ds. Is., im Laufe des Vormittags, wurde von der Verlade⸗ rampe des hieſigen Güterbahnhofs ein Faß fein⸗ ſtes Tafelöl entwendet. Das Jaß wog 125 bg, iſt gelb und weiß geſtrichen. Polizeibericht bom 4. November 1915. Brandausbruch. Am 4. ds. Mts. früh kurz vor 5 Uhr brach in einem Schuppen eines Landwirts in Feudenheim auf noch nicht aufge⸗ llärte Weiſe Feuer aus, wodurch der Dachſtuhl des Schuppens ſowie Materialien und Fahrniſſe zer⸗ ſtört und zwei junge Schweine getötet wurden. Außerdem waren die mit Frucht und Heuvorräten gefüllte angrenzende Scheuer, ſowie das in der Brunnenſtraße 21 gelegene Nachbarhaus in Gefahr, vom Feuer ergriffen zu werden. Durch einige Feuerwehrleute der 8. Kompagnie der freiwilligen Feuerwehr und der alarmierten Berufsfeuerwehr wurde der Brand wieder gelöſcht. Der entſtandene Schaden beträgt nach vorläufiger Schätzung etwa 250—300 Mark, der durch Verſicherung gedeckt iſt. Letzte Meldungen. Der Urieg am Balkan. Die Ersffnung des Donau⸗ Weges. Konſtantinopel, 3. Novbr.(WTB. Nichtamtlich.) Wie die Blätter aus Erzerum erfahren, iſt der geſtern in dem amtlichen Be⸗ richt erwähnte Verſuch eines ruſſiſchen An⸗ griffes in der Umgebung von Alty unternom⸗ men worden. Die Ruſſen wurden zurückge⸗ ſchlagen und ließen eine Menge Waffen auf dem Platze. Ruſſiſche Gefangene erzählen, daß zwiſchen ruſſiſchen Truppen und denjenigen, die anderen Nationalitäten angehören, große Feindſeligkeit herrſche. Die nichtruſſiſchen Truppen würden ſtreng überwacht. Ein Sol⸗ dat, der gegen ſeinen Regimentskommandan⸗ ten eine Bombe geworfen habe, ſei hingerich⸗ toet wordez. Die türkiſchen Blätter betonen fortgeſetzt die Eröffnung des Donauweges für den weiteren Verlauf des Krieges und weiſen darauf hin, daß ſich die Türken auch als Wacht an den Dardauellen bewährt haben, indem ſie die Verbindung Rußlands mit ſeinen Bundes⸗ genoſſen verhinderten. Die Blätter drücken die Ueberzeugung aus, daß die Entente, die nicht imſtande war, den Weg durch die Dardanellen zu öffnen, den Weg von der Nordſee bis zum Indiſchen Ozean niemals werde verſperren können. Abreiſe der Ententegeſandten nach Mitrowicg. Paris, 4. Nov.(WTB. Nichtammlich „Petit Pariſien“ meldet aus Athen: Die Ge⸗ ſandten der Entente⸗Staaten haben Krajevo verlaſſen, um ſich in Mitrowicg gieder⸗ zulaſſen. Kaperung griechiſcher Segelſchiffe durch die Engländer. Dyon, 4. Nov.(WTB. Nichtamtlich) Die hieſigen Blätter melden aus Saloniki: Eng⸗ liche Schiffe kaperten im ägäiſchen Meere zahlreiche griechiſche Segel⸗ ſchiffe, die mit Kriegsbannware für Bulgarzen beladen waren. * Sofia, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Mel⸗ dung der Bulgariſchen Telegraphen⸗Agentur, Die neue Kathedrale des heiligen Alexan⸗ der Newsky, deren Bau ſoeben vollendet wurde, iſt auf den Namen der nationalen Apoſtel Cyrill und Methodius umgenannt worden, zu deren Ehren geſtern ein Altar errichtet wurde. Konſtantinopel, 3. Nov.(WT. Nichtamtlich.) Der Sohn des Prinzen Abdul Medjid, Prinz Omer Faruk, der ſeine Studien an dem Wiener Thereſianum beendet hat, iſt zur Vollendung ſeiner militäriſchen Aus⸗ bildung nach Berlin gereiſt. Die innere Nriſe in Rußland. EBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird gemeldet: Die Neubil⸗ dung des ruſſiſchen Miniſteriums, welche noch nicht amtlich beſtätigt, aber in Petersburg all⸗ gemein beſprochen iſt, wurde im großen Kron⸗ rat im Hauptquartier des Generals Iwanod beſchloſſen. In das ſüdweſtliche Hauptquartier waren außer den Miniſtern auch die Mitglie⸗ der einer engliſchen Militärkommiſſion gereiſt, welche Tags zuvor in Petersburg eingetroffen waren. Nach Anſicht der Petersburger unter⸗ richteten Kreiſe bezweckt die engliſche Miſſion, Rußlands aktive Teilnahme an den Balkan⸗ ereigniſſen durchzuſetzen, ſowie die rumäniſche Frage aufzurollen. Saſonow hat ſeine Demiſ⸗ ſion eingereicht, weil er außerſtande ſei, die Balkanpolitik vor der Duma zu vertreten und ſein Anſehen der Balkandiplomatie gegenüber erſchüttert ſei. Die große Schwierigkeit waß nun die Wahl des Nachfolgers. Schltießlich hätte ſich Goremykin mangels einer anderen geeigneten Perſönlichkeit zum Antritt des Sa⸗ ſonowſchen Erbes entſchloſſen. Der Rücktritt Kriwoſchins und Charitonows wurde durch den reaktionären Kurs veranlaßt. Der Unfall des Königs von England. London, 3. Nov.(W7B. Nichtamtlich Dem amtlichen Krankheitsbericht zufolge hatte der König eine weniger gute Nacht; er leidet noch an Schmerzen. Das Allgemeinbefinden iſt beſſer. Der König kann wieder feſte Nahrung zu ſich nehmen. * Worms, 4. Nov.(Priv.⸗Telegr.) Am 29. Oktober wurde in Monſernheim bei Oſt⸗ hofen in ſeiner Scheune der Handarbeſter Johann Schmitt tot aufgefunden. An⸗ fangs nahm man einen Unglücksfall an, indem Schmitt von der Tenne und ins Ackergerät ge⸗ fallen ſei. Die ſtaatsanwaltſchaftliche Unter⸗ ſuchung und die Secierung dev Leiche ergab jedoch, daß ein Totſchlag vorliegt. Als Täter wurde der Bruder des Ermordeten Konrad Schmitt ſeſtgenommen. Er iſt geſtändig, ſeinen Bruder im Wortwechſel mit dem Karſt erſchlagen zu haben. Köln, 3. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Die Beerdigung des Geh. Rats Neven Du Mont fand heute nachmittag unter über⸗ aus großer Beteiligung ſtatt. Im Trauerhauſe ſprachen Chefredakteur Poſſe, der die Arbeits⸗ freudigkeit und die ſoziale Fürſorge des Ver⸗ blichenen für ſeine Angeſtellten ſchilderte, Geh. Rat Hagen namens der Handelskammer, deren Präſident der Verſtorbene war und Prof. Moldenhauer im Auftrage der nationalliberalen Partei. Kein Bad ohne „Dinofluol“. Fichtennadel-Kräuter-Bäder in Tabletten sind ein energisches, glänzend begutachtetes Kräftigungs-Mittel für Nervöse und Rekonvaleszenten. Original-Packungen: 6 Büder M..50, 12 Bader M..— in Apotheken, Drogerien, Farfümeren. Man rerlange ausdrückl.,, Pinoffuel“ in Tabletten! Gratismuster und viele Qutachten durch die Pharmakon-Gesellschaft, Chem. Fabrik, Frankfurt a. M. * — Donnerstag, den 4. November 1915. Seneral⸗Anzeiger„ Badi'e Neuefle Nachrichten.(Aüttagblatt) 5. Seike. Zur Vereinheitlichung des deutschen Eisenbahnwesens. Zum 70. Geburtstag des Ministerialdirektors à. D. Kirchhoff brachten wir in Nr. 523 vom 29. Oktober d. J. einen Begrüſlungsartikel, worauf uns von dem Gefeierten folgende Antwort zuge⸗ gangen ist, die in die bemerkenswe Parole: Vereinheitlichung der deutschen Eisen- pahn- und Wasserwege ausklingt. D. Schriftl. Zu meinem 70. Geburtstag sind mir aus allen Teilen Deutschlands s0 große Aufmerksamleiten erwiesen, daß ich nur auf diesem Wege meinen Alerwerbindlichsten Dank aussprechen kann. Ich weiß sehr wWohl, daß diese Ieinahme nur der großen Sache gitt, die ich seit mehr denn einem Vierteljahrnumdert vertreten hHabe. Die wirt⸗ Schaftiche Einigung Deutschlands ist nach der politischen die größte noch zu lj0sende Aufgabe. Ein Bismarck hat sie durch seine Eisenbahm- pontik Zu verwirkelichen gesucht, fortgesetzt isb Seiſcem an ihr gearbeitet und— wenn nicht alle Amzeichen trügen— wird sie nach diesem Welt⸗ Frieg bekriecligender denn je gelöst werden. Der in meine Schriften gemachte Vorschlag einer syndikatartigen Vereinigung der im übrigen Selbstimdlig bieibenden deutschen Staatsbahnver- Waltungen au fördderativen Grumdlage nach dem Vorbüd des Zolwereins war ein Zugestaaanlis au diie starde partikularistisch angehauchte Vor- zeit. Voll befrisckigen konnte eine soche Lösung auch nuch nicht. Aber Politile ist die Kunst des Erreichbaren und mehr war keinenfalls zu er⸗ reichen Das jetzt neu erwachte Bewusstsein der Zusammengehörigleit aller deutscen Stamme, iure ungeleimsdelte Begeisterung für alles Deutsche gibt mir den Gecanlen ein: Jetzt sollte auch die abe Bismarchsche Reichseisenbahn- iddes in mrer gamzen Reinbeit u. politischen Größe Wiecler aligegrifien und nach Beendigung des Welkkrieges verwirkelicht werden. Man brauchte micht einmal die Staatsbahnen an das Reich ab- Zzutreten, schon bei einer pachtweisen UVeberlas- sung ließen sich die Interessen des Feichs und cder Einzelstaaten wahren. Noch besser Wäre natürlich die Eigentumsübertragung. Man dlürfte aber bei der Vereinheitlichung des deutschen FEisenbamwesens nicht steſien pleiben; Die über ganz Deutschland sich erstreckenden Nanalprojekte, die Regulierung der deutschen Ströme erheischen eine eimheitliche Polifik für al le Verkehrswege. Die Eisenbalm- umd Wasser- wege grelfen nit ihrer Tarifpolitik immer mehr in einander. Wenn auch über diesen großen Wärtschaftlichen Fragen noch der Burg- ſriede ruht und dieser von mir nicht gestört Wer- den s0ll, 80 darf ich doch der Danksagung für die mir zu meinem 70. Geburtstag bereiteten Ehrungen die eine Parole für die Zukunft ninzu- kügen, das ist die Vereinheitlichung der deutschen Eisenbahm und Was- serWege. Hamburg, 31. Oktober 1915. (gez.) Dr. Hermann Kirchhoff. Wirtschafispolitische Annäherung Awrischen weutschlasel mnd Oesterreich⸗ Ungarn. München, 3. Nov.(WIB. Nichtanttlich) Der bayerische Industriellenver⸗ band hat in einer Klirzlich abgehaltenen Sitzung beziüglich eine Wirtschaftspoltische Annäherung zWischem Deutschland und Oesterreich-Ungarn Sngenden Beschuß gefaßt: Der Gesamtvorstand des bayerischen In- chuistriellererbandes Hält einen emgeren handels- Politischen und Wirtschaftlichen Zusannnen- Schluß Deutschlands mit Oesterreich-Ungarn nach dem Kriege für unbedingt notwendig. Eu ciesem Zwecke ist es wünschenswert daß beide Staaten unter vorläufiger Beibehallung der all- mählich abzubauenden inneren Zollinie eine zielbewußte gemeinsame Handels- politäk nach Außen verfolgen und gleich⸗ Zeitig aut möglichste Anpassung der gegensei- tigen wWirtschaftlichen, sozialpolitischen, ver⸗ lerſurspolitischen und verwallumgsrechtlichen Gesetzgebung Hinwirken. Deutsch-italienische Geschäftsverbin- dungen. Mai la n d, 3. Nov.(WIB. Nichtamtlicii.) Pro- dessor Luzzatti beschäftigt sch im„Corriere della Sera“ mit den deutsch-itaken'schen Ge- Schaftsyerbindungen ond den Wünschen der ita⸗ lienischen Geschäftslzuie, von der Regierung eine besonders gesetzliche Maßregel zu Gunsten ita- lenischer Schuldner gegen deutsche Gläubiger Zu erlangen. Luzzatti bemerkt, daß dies gegen Artitel 23 der Haager Konvention verstoße. Ita- den sei Deutschland gegenlber in einer merk- Würdigen Lage, die vielleicht bis zum Kriegsende andauern würde. Den deutschen mubigern ein gerichtliches Vorgehen gegen kalienische Schuldner zu verweigern, würde die Suspendierung der Arbeiterpensio- nem die Deutschland regehnäßig durch Vertitt- uune der Schweig am itakienische Arbeiter aus- „ Lebensmitteltenerung in Frankreich. Nach dem Abendblatt des„Bund“ vom B. Okt. gibt das Ministerium des Innern bekannt, daß die Brotpfreise seit Begium des Krieges nicht gestiegen sind und voraussichtlich nicht steigen Werden. Schwieriger ist die Fleischfrage, Versorgung mit Gefrierfleisch vielleicht nicht dauernd durchzuführen. Es steht Gefahr der Spekulation, gegebenenfalls sollen Höchstpreise festgesetzt wercken. Für Butter griff man am liebsten zum Ausfuhrverbot, doch gent das gicht, Weil England Hauptabnehmer Eierbe- schaffung ist schwierig, es fehlt die russische Zufuhr. Seit einiger Zeilt kommen Eier aus Marokko. Soderbar ist, daß Frankreich, das selbst Gemüse ausführt, zurzeit darin starke Verteuerung zeigt. Sie soll durch die monatlich bei Paris und Lyon für Heer gemachten Au⸗ Käuſe verursacht sein. Da Preise bestimmen, ist die Heeresverwaltung er⸗ sucht Worclen, den Bedarf in anderen Gegenden zu deckken. Sehr fehlen diegetrockneten Gemüse, die sonst aus Rußland und Rumänien bezogen wirden. Es wirck erwogen, solche aus Italien unc Spauien zu beziehen. Weinernte und Weinhandel in Slicceuisekland. (Von unserem fachwissenschafthichen Mitarbeiter.) Die Weinernte in Südcteutschland ist der Hauptsaciie nach beendet, denn mur Vereinzelt Haben Großweingutsbesitzer die Edelweinbau treiben noch in einigen Weinbergen Trauben hän⸗ gen. In Bezug auf die Menge ist das Ergebnis in den einzelnen Fällen sehr verschieden, aber duch- wegs doch befriedüigend. So hat man in Baden und im EISa ßf einen halben, in dler Rheinpfalz und in Franken und Würt⸗ bemberg einen nahezu Drei wmertel- und in Rhelnhessen einen Dreiviertel⸗ Herbstertrag geerntet. Die Qualität kann im allgemeinen als vorzüglich begeich- net werden und es stelt im Hinblick auf die er- zielten Mostgewichite von 70—195 Grad nach Oechssle fest, daß sie besser ist wie im Jahre 1011. Die Bewertumg der Weißmoste ist, wie dies nicht auders erwarfet werden bonmte, nicht so günstig wie die der Rotweine, Der Herbstverkehr in Weißweinen ist nichtsdestoweniger stellenweise lebhlafter als man dies glaulbte, angesichts der drüchenden Lage des Weingeschäfts erwarten zu dürſen, das äist auf den Umstand zurückzuführen, daß eben die vorziig- Uiche Qualltät zum Kaufen nötigte. In den Ge⸗ genden, welche Spätlesen betreiben, Wurclen ganz HRerworragende Auslesen erzielt, die dereinst in besseren Zeiten recht hoch bewerlet werden. Wer nicht ünbedinngt Verkauſen iüßte, haf seine Kreszemzen eingelegt und dies wWwar auch durch- aus zu empfenlen den der Handel Konnte nur einen verhältnismähig geringen Ieil der im Menge Wie Güte so gut ausgeſallenen Erute aufnehmen und wenn die Mehrzahl der Wänzer zum Absatz gezwungen gewesen wäre, daum wäre dker Markt Unter der Last des Materials zusammengebrochen. Am lebhaftesten war das Weingeschäft in Würt⸗ temberg, daselbst wurden fast sämlich e neue Weine zu sehr hohen Preisen iu den Handel ge- bracht. In Franken war der Absatz befriecigend und die Preise waren recht hohe. In der Rh ei n- pfalz war das Herbstgeschäft im allgemeinen nicht lebllaft. Itw Baden sowie im Elsaß bewegte sich das Mostwerkaufsgeschäft i ziemlich leb- HaftenBahnen und die Bewertung der neuen Weine ließ wenig zu wilnschen übrig. In Rheinmessen ging der Mostabsatz it befriedigender Weise von statten. Die Preise sind verhätnismäßig nieclrig. In der Rheinpfalz sowie in Rheinhessen Schtlütt heuer die Portugieserrotweinernte sehr günstig ab. Es wurde nahezu ein vollkommener Ernteertrag eingebracht. Die dafüür angelegten Preise für Rotmoste waren recht hohe. In neuen Notweinen war der Verkehr in letzter Zeit rechf lebhaft. Dadurch, daß keine atisländischen Not-⸗ weine eingeführt werdlen, hat die Nachfrage nach inländischen Gewächsen ganz bedlerltenck zuge⸗ nommenu nck die Preise dafür sind hauptsächlich deshalb so bedeutend gestiegen, weil diese Ge- Wächse hauptsächlich für das Militär aufgebauft Werclen. ln Baden wurden im Oberen Rheintal und in der Bodenseegegend 1915er Weine in Wutöschin⸗ gen zu M. 34 40, in Dogernkeim, Horheim und Schnerzen zu durchschnittlich M. 40, in Kippen⸗ Hausen zu M. 38— 39, in Bechterssohl zu M. 42, in Lottstetten zu M. 32—39, Rotweine zu M. 45 Dis 34, in Küßnach und Espasingen zu M. 40— 42, in Altenburg zu M. 48, in Hurtwen zu M. 32, 1i1 Erzingen 2u1 M. 40 bezw. M. 50, in Wolhnat. tingen zu M. 50 bezw. 70, inReichenau zu NM. 35 bis 40 Dezwf. M. 35—60, in Meersbu bis 50 bezw. M, 65—80, 1 gau in Malter⸗ dingen zu M. 40, in Mundingen zu M. 450, in Munzingen zu M. 43—44, Rotweine zu M. 60 bis 67, in Altdork zu 43—44, in Buchholz 2 M. 80 bis 85, in Ringshieim zu M. 60—65 bezw. M. 68 bis 72 in Thimgen M. 2. 48, in Houweiler zu M. 70—80, in Buchhok zu M. 80—85, in Eöhren⸗ tal 2uu M. 80, in Merzhausen zu M. 50, in Kenzin- gen zu M. 45 46, in Lalir zu M. 40—50, in Wagenstadt zu M. 60, in Dinglingen zu M. 50 bezww, Mk. 55 und in Unterglottertal zu M. 90 bis 105, in der Markgräflergegend in Seliliengen zu M. 53—54, in Nieclerweiber zu M. 60—63, in Blan-⸗ singen zu M. 60,in St. Georgen zu M. 55—63, in Oberweiler zu M. 63, in Vögisheim zu M. 50 bis 62, in Auggen zu M. 60 bezw. M. 64, in Holzen Zu M. 48—50, in Obereggeren zu M. 52, in Bel- Uingen zu M. 60, in Kleinkens zu M. 54, in Bin⸗ ist. 221l 2U1 M. 66, in Grunern zu M. 60 CtAlls zu M. 56—60, id Lauſfen zu M. 66—70, in Nor⸗ singen zu M. 68, in Dottingen zu M. 60—62, in IHügelbeim zu M. 56—10, in Britzingen zu M. 60 1 2 bis 64, inStaufen, Pfaffenweiler und Ebringen zu durchschnittlich M. 60 und in Ehrenstetten zu M. 54—50, am Kaiserstuhl in Riegel zu M. 40, in Bahlingen und Eichstetten zu M. 40—42, in Schelingen zu M. 48, Rotweine zu M. 54, in 88 ischoffingen zu M. 55—60, in Jechtingen zu M. 50—60, in Achkarren zu M. 60—74, in Mordin- gen zu M. 60 bezw. M. 90, in ringen zu M. 58 Dis 75, in Oberrotweil zu M. 58—70, in Bicken⸗ SOhul zu M. 60—65 bezw. M. 85, in der Ortenau in Steinbacli zu M. 60—80, in Bühlertal zu M. 60 bezwi. M. 120, in Mösbach zu M. 60 bezywy. M. 80, in Vornhalt zu M. 80—86, in Kappelwindecie zu M. 60 bew. M. 105, in Hesselbach zu M. 65 bis 75, in Neuweler zu M. 75—80 bezw. M. 85 bis 95, in Hasach zu M. 78—83, in Waldulm Zzu M. 70—80 bezw. M. 100—110, in Penmen zu M. 55—60, in Nesselriec zu M. 66—80, in Tier- garten zu M. 66—70 bezw. M. 68—75, in Herztal Zzu M. 65—70, in Butschbach zu M. 65—80, in Offenburg zu M. 50—52 bezw. M. 90—100, in Durbach zu M. 80—90, ni Fußbach zu M. 66 bis 68, in Oberkirch zu M. 65 bezw. Mk. 85, in Gengenbach zu M. 60—65 und in Ortenberg zu M. 65—95, an der Bergsfraße zu M. 42—=50 bezvr. M. 60—70, in der untern Rheingegend sowie im Brurheim zu M. 60—70 u. im Neckartal zu M. 70—80 die 100 Liter. Im EISa ß5; erzielten neue Weine im Nothalten, Ephig, Schorweiler, Dieſental, Dambach M. 21 bis 23, in Grotweiler, Andlau, Heiligenstein, Schlett- statt M. 23—29, in Barr M. 24—20, Klevner bis M. 45, Marlenheim M. 26—27, Retweine bis M. 40, in Weißenburg und Umgegend M. 22—24, Rotweine M. 30, in Beblenneim und Reichenweier M. 24—30, in Ammercsweier und Rienzheim M. 28—30, in Obermorschweier, Vöklinshofen, Häu⸗ Sern und Egisheim M. 25—28, in Rufach und Pfaffenheim M. 23—26, in Bennawiro zu M. 25 bis 28, in Winzenheim zu M. 24—30, in Rappolts- Weilen M. 25—30, Tokayer M. 32—33, Riesling M. 40 und in Türkheim, Kolman unck Gebweiler M. 28—40 die 50 Liter. Ottaviminen-Eisenbahn-Gesellschaft. Ber lin, 3. Noy.(WITB. Nichtamilich) Die Otaviminen-Eisenbahn-Gesellschaft ist von dem Neichsteanzler auf Grund der Verordtung des Bundlestats vom 25. Februar 1915 von der Ver- Pflichtung beireit worden, für das Geschäftsſahr 1914%5ñ5 eine Bilanz und eine Gewin- und Ver⸗ lustrechnung, sowie einen Jahlresbericht aufzu- stellen und eine ordentliche Generalversammlung abzuhalten. Die Verwaltung teilt mit, daß die Geschäfle sich in den von Kriegsausbruch liegen- den 4 Monaten des Geschäftsjahres 1914/15 bei der Mine sowoul auch bei der Eisenbahm in Selir Zufrieddenstellender Weise entwickelt haben, sodaß ohne das Dazwrischentreten des Krieges ein gün- stiger Jahresabschiluß zu erwarten gewesen wäre. Die Erzverschiffüngen der ersten Monate konn⸗ ten in Sicherheit gebracht und zum größten Teil auch abgerechnet werden, bis auf eine Dampfer- kadung, die in einem neutralen Hafen festliegt, da seit Beginn des Krieges die Kostverbindung mit Deutsch-Südwestafrika unterbunden ist. Hier gingen seit dieser Zeit weder Abrechnumgen noch Berichte ein, sodaß über die letzten zwei Drittel des Geschäftsfahres keinerlei Angaben vorliegen. Finanzen. Frankreichs Akzeptkredit in den Vereinigten Stanten. EBerlin, 4. Nov.(Von uns. Berl. Bur.) Wie die„Neue Zürcher Zeitung“ mitſteilt, erhalt die französische Regierung in den Vereinigten Staalen einen Akzeptkredit von 15 Mii!. Dollar auf 3 Monate mit 5 Prozent verzinslich, zuxüglicii Prozent Kommission. Es ist eine viermalige Erneuerung vorgesehen. Weitere Schließung der italienischen Börsen. Nach einem von der„Gazzetta Offiziale“ ver. 6flentlichten Dekret wird die Schließung der italienischen Börsen um weitere 3 Monate bis zum 31. Januar 1916, verlängert. REußlands Finanznöte. Die Petersburger Banken liaben sich, wie Bir⸗ shewyja Wiedomosti mitteilen, in der letzten Zeit geweigert, Kupons und gezogene Obligationen der Anleihen der Stadt Odessa einzulösen und zwar mit Rücksicht darauf, daß die Stadtverwal- tung ihren Verbindlichkeiten nicht nachkomme. Aus älteren Anleihen schuldet die Stadt der Odes- saer Kreditgesellschaft und der Bessarabisch-Taut- rischen Agrarbank an Zinsen Rbl. 600 000. Die Gesamtrückstände betragen bis jetzt Rbl. 2 Mill. Amsterdamer Effektenbörse. ARSTEBDAM, 3. Nov.(Fondsbörse.) Tendenz: fest. 3. 25 3. 2. 5% Mfedld. 101½ 101½% South. Pao. 893% 29.— 72— South. Rall. 25% 25% Kgl. Peir. d. 512½ 509/ Unlon Pac. 137% 137˙% Adl.-Ind. H.— 176— Amalgam.———— Atohlson 107½1 107— Steejss di, 82˙¼5 Rock leld.—— russ. Anl. 1800-— 6157. PDariser Efflettenbörse. PARIS8, 3. Nov. 1915.(Kassa-MAarkt.) J. 2. 30% Französ. Rente 68.40 65.50 Toullaa 4% Spanſer Hussere 37.65—— flio Tlnto 50% Russen v. 1905 83.— 87.85 3% Russen/ 1896—.—.— Capo Copper Olina Copper 4% Türken 60.70 Utha Copper Bangqus de Parls— Tharsss Oreédtt Lyonnals, 995— dd Bders Unlon 359 Lena Goldfloigs Farislenne. Jägersfontam homson 258 Ranumlnos 11—.— Baku 11. WeohseftaufLondun— Hriansk—— Atohlsoen—— 833 lanosoff—— Horded Es pagne. 405 379 Naltzeff-Fabriken. 443—.—Saragossaa 400—.— o Uaphte ——* Warenmärkte. Amerikanischer Eisen- und Stahlmarkt. Ueber die Lage am amerikanischen Eisen- und Stahlmarkt wird aus Pittsburg berichtet: Die Hal- tung des Noheisenmarktes ist fest bei mäßig um- kaugreichem Geschäft, da die Verbraucher ihren diiesfählrigen Bedarf gedeckt haben. Die Nach-⸗ frage für nächstjährige Lieferung ist stark, doch kommen nur wenig Abschkisse zustande, da die Erzeuger mit Quotierungen zurückhaften. Die Stahlpreise sind weiter steigend und die Nach⸗ frage nimmt zu, auch seitens des Auslands flir prompte Lieierung. Der Begehr für Schienen ist lebhaft. Platten, Barren und Formeisen notieren 1550 8. Lomdoner Metallmarkt. London., 2. Nov. Kupfer: Kassa 74.½, 3 Honate 74½ Slektro per Kasse 89.½, 3 Honate——, Best-Selekted g. Kasse 3 Honate—.—. Zinn per Kasse: 161½, Monat Oktbr. 180.—, Blel loko Okt. per Kassa 25.—, Tink: per Kassa 60,— Okt. 70.—. Antlmon—— Queoksiber—— AMlasgower Boheisenmarkt. dlasgen 2. Nov., Rohelsen. per Cases 67/8, per 1 Monat 68/—, per 3 Ronat—.—. Letzte Mandelsnachriehten. Gölitz, 3. Nov.(WIB.) Der Alfsichtsrat der Aktien-Gesellschaft für Fabrikation von Eisen- bahnmaterial zu Görlitz beschloß, der General- versammlung bei Abschreibungen von M. 388 854 gegenüber M. 204 246 im Vonjahre, die Verteilung einer Dividende von 9 Prozent gegen⸗ über 8 Prozent im Vorjahre vorzuschlagen. In diesem Jahre ninumt zum ersten Male das erhöhlte Alctienkapital(von 3 Mill. Mart) an der Dipi⸗ dende teil. EBerlin, 4. Nov.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Bern wird gemeldet: Das Budget der Eidgenossenschaft für 1916 wirch voraus⸗ sichtlich mit einem Defizit von 40 Mill. Frauken abschliegen. Hamburg, 3. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe schreibt uns: Der Kaiserliche Konsul in Bilbao teilt folgendes mit: Die am 1. Okt. 1914 einge⸗ richtete Postdampfschiflahrtslinie BilbaoFalmouth ist eingegangen. In der Zwischenzeit ist nunmehr unter dem Namen Fruteraline eine neue Stückgüter⸗ linie zwischen New Castle-Tyne und Middlesbo- rough-Hull einerseits und Bilbao-Santander-Vigo- Oporto andererseits eingerichtet worden. Der erste Dampfer auf der neuen Linje ist der Dampfer „Nytaar“, der in diesen Tagen in England landet, Der Vertreter der Linie in Biſbao ist der engliselie Vizekonsul james Innes. 95 Haag, 3. Nov.(WITB. Nichtamtl.) Der Acker⸗ bauminister bestimmt, daß die Ausfuhr von Ei⸗ Weiß, Eigelb, in frischem und getrocknetem Zu⸗ stande und Produkten daraus, ab 5. November stattfincen kann. —— — Schifforbörse zu Dulsburg-Ruhrort. Dulsburg-Rufrort, 3. Kev.(Amtliohe Hotierung en in Rark für die Tonnel. Bergfahrtfraehten: naeh Coblenz 2 St. Goar.55, Bingen 130, Malnz-Gustavsburg 200, Balnplätze bies Frankfurt a. M. 2,10, Nannhelm 200, Karisrune .15, Lauterburg 2,25, Stralhurg i. E. 250.— Sdhlegglöhne nach Coblenx—.—, St. Goar 0,½0—9,80, Bingen 0,00—050, Malnz⸗ gustavsburg 720.1730 Halnplätze bis Frankfurt à. H..000,00, Hannhelm 1,30—1,40, Karlsruhe 0,00, Lauterburg 0,00, Straphurg I. EIs 0,00, Talfrachten(für Kohlenladunzen) Me.: Tlel .05..00, Arnhelm.30-.00, Utrecht.43—. Gouda 2. IU-O. 00, Leiden 250, 0,00. Schledam 225, 8s Gravonhage.90.—.95, Zeeland.89. Zevenbergen 2,15—.—, Doeshurg.70—.00, Lʒangstraat.58, Frlesland.50-.00, Brüssel.00. Rotterdam.10—.15. Peer-⸗ dam.50.'Bosch.00—.55. Breda.40. Amsterdam 1,29. Steenbergen 235—.40. —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Nov. Pegolstatlon vom Rheln 2 131. 2. 3 Hüningen“).930.92.900.80.87 abends 6 Uhr Kehl„.78.70.70.67.66 Machm. 2 Uhr Maxau.„.203.19.10.59.09 Naohm. 2 Uur Hannheim.242.20.10.2.10 Rorgons 7 Uhr Halnz.120.08 02.-B. 12 Uhr Kaub 33 140.20.18.18.15 Vorm. 2 Uhr T.92.0.82.62 Machm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheim.25.10.13.10 Vorm. 7 Uhr Helſdronn 43AK—021 25 0⁰2⁴ 0. Vorm. 7 Uhr — 1 ) Windst. helter..t Gaskoks⸗Verkauf. Wir haben noch 5170 Füllofenkols(kleine Körnung) auf Lager, den wir, ſolange der Vorrat reicht, zu folgenden Preiſen abgeben: ab Fabrik, bei weniger als 10 Ztr..20 pro Ztr. ab Fabrik bei Abnahme von 10 Zentner und mehr 30 pro Ztr. ſrei Haus„„ 100 Manuheim, den 7. Oktober 1915. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektrizitütswerke; Pich ler. Verantwortlieh: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr, Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtlie; für den Iuseratenteil und Geschäftliches: Fritz ſoos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Seneral⸗Anzeiger« VBadiſche Neu Nuuns? Donnerstag, den 4. Nopember 1915 S Anen 1415 Arogz Aof-l. Hational Tea NANNHNEINM. Donnerstag, den 4. November 1915 I4. Vol fellung im Abonnement C Uraufführung: WRACUK Schauſpiel in 3 Aufzügen von Peter Egge Deutſch non Heinrich Goebel In Szeue geſetzt von Carl Hagemann Kaſſeneröff. 7½j Uhr. Anf. 3 uhr Ende 10 uhr Nach dem 2. Akte größere Pauſe Kleine Preiſe. el Eröffnet! 109 1 7 Vornehme Weinlokalitäten. Riinsfler-Ronzert! eee Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen. 5525 Sonntag, 7. November 1915. Wanderung an der Bergſtraßie: Heidelberg—Heiligenberg—Dörr⸗ brunnen— Schriesheimer Hof— EſchelbergO. ⸗Flockenbach—Hundskopf- Großſachſen. Abfahrt Mannheim 7 Uhr 15. Näh. in d. Wanderkärtchen. Am Graß 56. Hofthiealer 155 onn. B15 Rigoletto 7 Uhr Freitag, 3. Nov. Kleine Preiſe LO-THEATEIA GSssisniel„os“ StU.rnAseRger Brrolg 5 Fimm macht alles m ee Küunsker-itennerte. 2—— d Kirchen⸗An age. Cvangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Donnerstag, den 4. November 1913. N Kriegsandacht. Abends 8 Uhr ällt aus 89 heißhustieche. Abends ½9 Uhr Geiſt von Arno Landmann. liche Friedenskieche. Kriegbaudacht. Abends 8 Uhr Stadtpfarrer Gebhard. Stadtteii Neckarau. Abends ſ½8 Uhr, Abend⸗ andacht, Stadtpfarrer Lamb. Stabttell Wee eee Abends 8 Uhr Kriege Gebrauohte und zurückgese 20e und büster fur Gas und eſektris hes icht werden! um jeden amehmbaren Pteis abge 75 Fitenmente W Eigaretten- zu lungros-Preisen. Fürstengold 2½ Pfg. 100 Stück.39 Casino 3½% PIg. 100 Stäck.70 Casino 100 Stückk.90 Ilieterung nur gegen Nachnahme oder Vor- einsendung. Apswärts zuzüglich Porto, 43062 Bel Bestellung von 500 Stück franko. 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Zugelaſſen zur Verſteigerung werden nicht nur Landwirte, ſondern auch Gewerbetreibende aus Baden, 15 eine bürgermeiſteramtliche Beſcheinigung vor⸗ legen daxüber, daß ſie zur Aufrechterhaltung ihres bes ein Pſerd dringend benötigen. Wieder⸗ er und Bu er ſind auß 5ge ichloleu. 5668 10 25 8 0 in nkte 8 0 Art, Arnennten in 55 inal- u. Zivilprozessen,. Reisebeg An ne aller Damenhüte wie nen— modern 42497 Alte Herreuhüte ſtellt wieder neu her. 8 Hutwaſcherei B 2, 1555. Muſterhüte zum probieren. en. Aüern, Aeiber! Niederlage eines 42681 E SEOS-⸗ Lagers zu Assergewöhnlieh billligen Preisen. 2 2, 23, part. Unterrieht Meime en ee In Stemogrenhie Masekamen- und Schünschreiben beginnen tiiglieh. Unterrichtsdauer ca. 2 Monate. Mässiges Honorar. Eriolg garantiert. Spezial-Kurse zur Weiterbildung auch Schüler die nleht bei mir gelernt haben. Tages- und Abend-Kurse 41470 dureh E. Weis, Bismarckplatz 19. fantdefskurss für Mägef fandels 180 Magenen Beginn eines neuen Kurſus 4. November. 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