tungsmeldungen haben Bezugspreis: 80 Pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag N..72 im vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. — Inzeigen: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nik. 2 Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗kKidreſſe: „Oeneralanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗RNummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 14⁴9 Schriftleitung.. 77 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung 341 Tiefdruck⸗Abteiluns 7086 Zweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Haus wirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —— Nr. 544. annheim, Mittwoch, 10. November 1915. (Abendblattz). Ein ruſſiſcher Durchbruchsverſuch bei Budka geſcheitert. Die verfolgung der Serben im günſtigen Fortſchreiten. der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 10. Nopbr. (WTB. Amtlich). weſtlicher Ariegsſchauplatz. Keine beſonderen Creigniſſe. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Weſtlich von Riga wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß gegen Kemmern zum Stehen ge⸗ bracht. Weſtlich von Jacobſtadt wurden ſtarke zum Angriff vorgehende feind⸗ liche Kräſte zurückgeſchlagen. 1 Offizier, 117 Mann ſind in unſerer Hand ge⸗ blieben. Vor Dünaburg beſchränkten ſich die Ruſſen geſtern auf lebhafte Tätigkeit ihrer Artillerie. keeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bauern Nichts Neues. hheeresgruppe des Generals v. Tinſingen. Ein ruſſiſcher Durchbruchsver⸗ ſuch bei und nördlich von Budka(weſtlich von Czartoryſk) kam vor oſtpreußiſchen, kurheſ⸗ ſiſchen und öſterreichiſchen Regimentern zum Stehen. Ein Gegenſtoß warf den Feind in ſeine Stellungen zu rück. Balkan⸗AKriegsſchauplatz. Die Verfolgung iſt überall im gün⸗ ſtigen Fortſchreiten. Die Beute von Kruſevad beträgt nach nunmehrigen Feſtſtellungen 103 faſt durch⸗ weg moderne Geſchütze, große Mengen Munition und Kriegsmaterial. Die Armee des Generals Bojadjeff meldet 3660 Serben gefangen, als Beute von Niſch 100, von Les⸗ kovac 12 Geſchütze. Oberſte Heeresleitung. Die ſerbiſche Regierung auf der Flucht. e Vonder ſchweizeriſchen Grenze. 10. Nov.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blät⸗ ter melden aus Mailand: Nach Mailänder Zei⸗ das diplomatiſche Korps und die ſerbiſche Zentralregierung, welche von Kraljewo nach Mitrowitza überge · ſiedelt waren, auch Mitrowitza bereits wieder verlaſſen. Ihr neuer Auf⸗ enthaltsort ſoll ein Ort dicht an der montenegriniſchen Grenze werden, wo ſich das ſerbiſche Hauptquartier auchbereits befindet. Prilep bedroht. e. Von der ſchweiz. Grenze, 10. Noy. (Priv.⸗Tel, z Schweizer Blätter melden aus Turin. Der Speztalberichterſtatter der Stampa tegraphiert aus Saloniki: Die Nachrichten aus dem Innern Serbiens lauten nicht nur ſehr ernſt, ſondern beinahe verzweifelt. Die Hauptſtadt wurde von Niſch nach einem kleinen Orte hart an der albani⸗ ſchen Grenze verlegt. Die Oeſterreicher und Bulgaren haben nach ihrer Vereinigung von einer Seite Niſch und von der andern Kragujepac geſtürmt. Dieſe Stabt wor für die Serben äußerſt wichtig, weil darin ihr einziges Militärarſenal ſich befand Im Zentrum der ſerbiſchen Südfront wird auf der Linie von Babung gekämpft. Die Bul⸗ garen, die von Vranje, Kumanowa, Ueskäb und Veles vorrücken, bedrohen bereits ernſtlich Prilep. Der ſerbiſche Wider⸗ ſtand auf der Linie Babuna kann nicht lange anhalten. Die Bulgaren im Anmarſch auf Monaſtir. o Vonderſchweizeriſchen Grenze 10. Nov.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blät⸗ ter melden aus Mailand: Der Berichterſtatter der„Stampa“ meldet aus Saloniki: Die Ser⸗ ben halten ſich noch am Babunapaß; aber auch dort würden ſie ſich kaum mehr lange behaupten können. Seit 8 Tagen hört man in Monaſtir bereits den Donner der Kanonen und der Nachthimmel iſt gerötet vom Feuerſchein der brennenden Ortſchaften. Serbiſche Stimmungen. Ein Brief aus Sofia vom 28. Oktober im Morgenblatt A. des„Nieuwe Rotterdamſch⸗ Courant“ vom 6. November ſagt: Durch das Ausbleiben genügender Hilfe von Seiten des Vierverbandes ſind die Serben verſtimmt. So⸗ wohl auf Rußland wie auf England ſind die Gefangenen wütend, aber ſie ſchreiben ih⸗ Unglück in der Hauptſache der„Habſucht“ der Italiener zu. Dieſe hätten ſich auf Koſten der Serben vergrößern wollen und deshalb der Hilfsaktion Schwierigkeiten bereitet. Auf wirkliche Hilfe vechnen ſie nicht mehr. So ergibt ſich die Frage, warum ſie den Wider⸗ ſtand nicht aufgeben, da doch ihre militäriſche Ehre mehr wie genügend gewahrt iſt, denn dann könnten ſie vielleicht noch die Exiſtenz ihres Landes retten. Auf ſolche Ausführungen erwiderte ein Reſerveoffizier— der im gewöhn⸗ lichen Leben zum diplomatiſchen Korps gehört und als ſolcher in verſchiedenen Hauptſtäb ten Europas war— ſoſort geradezu:„Erlöſen Sie⸗ uns von den falſchen Propheten(er meinte die Geſandten des Verbandes) und laſſen Sie uns wieder ſelbſt über unſere eigenen Angelegenhei⸗ ten und unſer eigenes Land entſcheiden, dann werden wir uns, nach allem was jetzt auch mit uns geſchehen ſein mag, ſogar mit den Bulgaren verſtändigen und weiterhin mit ihnen in guter Nachbarſchaft leben können“. „Bogami!“(Im Namen Gottes, das iſt wahr!) ſtimmten von allen Seiten ſeine um ihn herumſtehenden Landsleute zu. General Bojasjeff. Ein Brief aus Sofia vom 28. 10. im„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ vom 6. 11. enthält fol⸗ gende Schilderung: Ebenſo wie der Generaliſ⸗ ſimus des bulgariſchen Heeres, General Sche⸗ koff, welcher der jüngſte General des ganzen Heeres iſt, bereits im vorigen Balkankriege be⸗ zeigt hat, daß er beſondere Feldherrntalente) be⸗ ſitzt, und auch jetzt wieder Beweiſe liefert, daß er der rechte Mann am rechten Orte iſt, gehört auch General Bojadjeff zu den Jüngeren. Er iſt einer von den wenigen, die ihre mili⸗ täriſche Erziehung nicht in Rußland, ſondern in Italien genoſſen. Nach ſeiner Rückkehr aus dem Auslande hat er faſt fortwährend bei der Truppe außerhalb der Hauptſtadt gedient. Dem iſt ſicher⸗ lich auch ſeine außerordentliche Volks⸗ tümlichkeit bei ſeinen Untergebenen zuzu⸗ ſchreiben. Es wird als ein beſonderes Vorrecht angeſehen, unter ihm dienen zu dürſen. Das iſt um ſo bemerkenswerter, als Bojadjeff ziem⸗ lich verſchloſſen und keineswegs jovial iſt. Er ſpricht ſehr wenig, lacht faſt nie, gerade und durchdringend iſt ſein Blick ſtets, ſeine Stimme iſt hart und immer etwas befehlend im Ausdrucke. Wenn er aber elnmal etwas aus ſich herausgeht, dann fühlt man ſofort, wie ſehr er ſeine Leute kennt und in allem mit ihnen zu⸗ ſammen lebt, wie gut er ſie begreift, und wie er jedermann nach ſeinem wirklichen Werte zu ſchätzen und dementſprechend aus jedem heraus⸗ zuholen weiß, was in ihm ſteckt. Er läßt ſeinen Unterbefehlshabern, die er per⸗ ſönlich ſelber ausgewählt hat, in weitem Maße die Möglichkeit eigener Initiative innerhalb der Grenzen des von ihm aufgeſtellten großen Planes und folgt dann der Entwicklung mit unerſchütterlicher Ruhe, ohne ſich im geringſten darüber aufzuregen, wenn nicht alles genau ſo auf die Minute geſchieht oder gerade an dem Platze, wo es vorgeſehen war. Sich zu erhitzen iſt ihm gänzlich fremd, und er erwartet und verträgt das denn auch nicht von ſeinen Untergebenen. Wenn es ſchon eine Luſt iſt für diejenigen, die als Zuſchauer ſolch einen Führer und General an der Arbeit ſehen, und es dieſen bereſts ein Gefühl des Vertrauens und der Beruhigung gibt, um wieviel mehr iſt das natürlich der Fall bei denſenigen, die unter ihm und mit ihm wirken! Dies erklärt, weshalb man ſo gern unter ihm dient. Skutari wird befeſtigt. e Von der ſchweizeriſchen Grenze⸗ 10. Nov.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blät⸗ ter melden aus Mailand: Nach Mailänder Zei⸗ tungsmeldungen wurde die Beſatzung der Montenegriner in Skutari verſtärkt. Man be⸗ ginnt die Stadt, als ſichere Zufluchts⸗ ſtätte der montenegriniſchen Re⸗ gierung zu befeſtigen. Der montenegriniſche Bericht. Paris, 10. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Amt⸗ licher montenegriniſcher Bericht: Be deutende Artilleriekämpfe auf der ganzen Front. Vergebliche Angriffe der feindlichen Infanterie an verſchiedenen Stellen. Das Kabinett Skuludis. Allerletzte franzsſiſche Boff⸗ nRungen. Paris, 10. Nov.(WT7B. Nichtamtlich.) Eine beſonders heftige Sprache gegen⸗ über dem griechiſchen Kabinett führen diesmal die ſozialiſtiſchen Blätter.„Rap⸗ pel“ ſchreibt:„Griechenland hat lein Mini⸗ ſterium ſondern nur einen Deckmantel für König Konſtantin.“ Die„Humanits“ erklärt:„Slu ludis fällt die Aufgabe zu, der Vollſtrecker des königlichen Willens zu ſein. Daneben hoffen die meiſten Blätter, die ſeit einiger Zeit in den militärpolitiſchen Artikeln die Leſer mit Zu⸗ kunftsmuſik und der ungünſtigen Lage vertrö en, daß ſich die Lage auf dem Balkan in wenigen Wochen derartig verändern wird, daß auch König Konſtantin ſeine Neutralitätspolitik bedauerg wird. Kitchener Oberbefehlshaber in Aegypten. Der Suezkanal der Angel⸗ punkt des Weltkrieges. Im heutigen Mittagsblatt haben wir meh⸗ rere Aeußerungen neutraler Blätter wieder⸗ gegeben, die den Zweck der Reiſe Kitcheners zu ergründen ſuchen. Eine neue Verſion liegt in einem Telegramm der„Köln. Ztg.“ aus Zürich vor und es ſcheint uns, daß die in ihm vorgetragene Vermutung einen höchſten Grad von Wahrſcheinlichkeit für ſich hat: In ſchweizeriſchen Kreiſen, die geſchäftlich mit England in Verbindung ſtehen und des⸗ halb auch über die in der Londoner Eity herr⸗ ſchenden Stimmungen häufig gut unterrichtet ſind, wird die Reiſe Kitcheners dahin ge⸗ deutet, daß der engliſche Kriegsminiſter zum Oberbefehlshaber der engliſchen Streitkräfte in Aegypten auserſehen ſei, und daraus der Schluß gezogen, daß man in England entgegen vorliegenden Zeitungs⸗ berichten die Bedrohung des Suez⸗ kanals als ſehr ernſt anſehe. Man erfährt auch, daß England ganz gewaltige Anſtren⸗ gungen zur Verteidigung des Suezkanals ein⸗ geleitet habe. Seit Wochen ſeien zahlreiche engliſche Transportſchiffe mit Soldaten und Material nach Aegypten geſchickt worden und noch unterwegs. Man glaube auch in eng⸗ liſchen Geſchäftskreiſen zu wiſſen, daß auf dem Donauwege Maſſentransporte von deutſchen Mannſchaften und Munition nach Konſtanti⸗ nopel gingen, um die türkiſche Armee in Syrien zu verſtärken. Darüber, daß das ägyptiſche Volkſehr unzuverläſ⸗ ſig geworden ſei, gebe man ſich in London keiner Täuſchung hin. Man kenne die ſchlech⸗ ten Wirkungen, die der Thronwechſel dort zur Folge hatte, genügend, wiſſe auch, wie demo⸗ raliſierend die Nachrichten von den Dardanellen im ägyptiſchen Volke wirkten. In der Lon⸗ doner City iſt man nach dieſen Schweizer Er⸗ kundigungen allgemein der Anſicht, daß der Suezkanal zum Angelpunkt des Weltkrieges werden und daß der bevor⸗ ſtehende Kampf am Suezkanal den Krieg enktſcheiden werde. Die ganze Linie ſei in eine rieſige Feſtung umgewandelt worden. Tauſende von Einwohnern ſeien an den Verteidigungsarbeiten beſchäſtigt, aber man verhehle ſich auch nicht, daß es ſich hier um eine langgeſtreckte Linie handle, und daß zu deren Verteidigung rieſige Mengen von Ge⸗ ſchützen und Munition notwendig ſeien. Da⸗ durch, daß man Lord Kitchener, den beſten engliſchen Feldherrn und trefflichen Kenner der Orientverhältniſſe, auf ſeinen Wunſch mach dem Suezkanal ſchicke, werde von engliſcher Seite die Wichtigkeit des ganzen Unterneh⸗ mens genügend dargelegt. Wir ergänzen dieſe ſehr bemerkenswerten Aeußerungen ſchweizeriſcher Kaufleute durch die in gleicher Richtung gehenden Bemerkungen eines ſchweizeriſchen Blattes. Die Beſitznahme des Bahnſtranges nach Konſtantinopel durch den Vierbund, ſchreiben die Neueſten Züricher Nachrichten, iſt vielleicht eines der entſcheidenſten, wenn nicht das ent⸗ ſcheidenſte Ereignis im hisherigen Verlauf⸗ des Weltkrieges. Er ſtellt eine ununterbrochen militäräſch⸗polttiſche Phalanx des Vierbunds zittern 10. Nov.(Priv.⸗ Der„Zürcher Tages⸗ 85 italieniſchen Kriegs⸗ Zur Ergänzung der ungeheu⸗ Verluſte ſind rückwärtigen Von der ſo en Grenze, anzeiger“ vom ſchauplatz. ren italie Reſerven von allen niſchen die Garniſonen herbeigeführt. Die Verluſte der Flaliener dürften ſich mit den ſchwer⸗ ſten ruſſiſchen Verluſten vergleichen laſſen, wobei die Italiener nach 5monatlichen Anſtrengungen immer noch ergebnislos in ihren Kriegszielen ſind. Neue Einberufungen in Italien. Bon de 1 z. enz 0. Nov. (Priv.⸗Tel. z 5 Bafle hrichten melden lus Rom: Aus gut in oemiert r Quelle wird berichtet, daß in allernächſter zeit die Ein⸗ berufung der dritte 1 Udategorie aller noch nicht eingez Jahresklaſſen des italien ſchen Heeres peröffentlicht wird. Man ſchützt die Zahl der Einberufenen auf 800 000 Mann. Der Gouverneur von Tripolis iſt in Rom angekommen, um über die Lage der aſrika⸗ niſchen Kolonie zu veferieren. Die giclitt tianiſche Mobiliſa⸗ tion in Apulien. Vor 87 0 75 brachten wir die Nach⸗ f 3 Dro h• 2 9 E +. 2 1 8 das erfe hren Azzaritas in der bemerkenswerter bröckeln der talien beleuch ſtändnis der merken müſſen. wieder im davon amire 9 8 bimmun 9 Weße das Hriegsſ in ; man wird ſich zum Ver venden Kammertag ung Giolittismus ſtie 95 das ihn 5 Der 5 u f 225 um 0 ſtarken ſchen Solan idra aber und die aren nicht untätig: Leonardo Azzarita, Be⸗ des die gierung uß auf 8 de e onnino wiſſen. Gi hänger ſeiner Politik w Apulien, ſo klagt es kein wahres und tiefes 1u ßtſein der Leb gen aate 8. Die iſt durch Wahlumtriebe einet Regie verdorben worden, die di ihren Ei — . öl Te Hre en N, ch ogenen [Krieg nicht ohne Sieg beenden. dann aber nach Gelegenheit, um Unb fel und Verdacht zu Mi iß ßtrauen Zwei⸗ 5 ov. Szig. 0 10. Köln, t⸗Tel.) Laut 1 ſt verſe ein Unterſee 5 bot zwiſchen Sardinien bei v Car⸗ bonara den über Gibraltar nach Newyork fahrenden größten überſeeiſchen Dampfer„Ancon a, der Neapeler f̃ fahrtsgeſellſchaft Italia; von 500 Paſſa⸗ gieren ſind 160 und 10 Matroſen durch Hilfe von der Küſte gerettet. Ne innere Krif E in Nußland olitiſche Unenden in Moskan Moskau, 10. Nov.(WTB. 9 Nichtamtl lich.) Rußkoje Slowo ſchreibt: Am Jahrestage der Einführung der Duma veranſtalten die Moskauer Straßenbahner einen Aus⸗ ſtan d. Die Zeitungen behaupten, daß die Ausſtände nicht in Lohnſtreitigkei⸗ ten beſtanden haben. der Köln. Vol reichiſches Sizilien und 15 0 A Rußzland zwiſchen Reaktion und Revolution. 10. P tersburg,(W tlich). Der rſtatter aus Nicht⸗ Nov. der de m ruſſiſche en Haupt⸗ quartier, in 5 ſie ſich bemühen, die dage als möglichſt günſtig darzu⸗ Der„Rietſch“ weiſt in einem Leit⸗ artikel darauf hin, wie wichtig es für eine Armee ſei, daß eine mutige und zuverſichtliche Stimmung in dem Volke herrſche. Die Lage Rußlands ſei ernſt. Rußland könne den Die Armee chte brauche Begeiſterung. Die ruſſiſchen Reak⸗ tionäre hätten aber nur das Beſtreben, den mutigen Geiſt zu töten. Weil nach der Ent⸗ 75 laſſung der Duma alles ruhig vermeinten ſie, daß der liberale Geiſt nieder⸗ geſchlagen ſei, und daß man jetzt alles ohne die Duma tun könne. Sie vergeſſen dabei, daß es die Duma iſt, die das Volk begeiſtern könnte. Der Vorſitzende der ndesvereinigung Struckow veröffentlicht einen Brief, in welchem geblieben iſt, 98 68 2 La er namens der Landesvereine Einſpruch da⸗ gegen erhebt, die ſchwere Lage zu politiſchen ſich wird abwaſchen können: 1 vo 1 11 ſeien und verlangt eine tat⸗ degierung, da nur die jetzi diejenige ſei, die Rußland g Libau iſt am Auf der F ampfer„Joh Sa u⸗ indlichen Unterſee⸗ boot b worden. Es im — ganzen zwei Torpedos abgefeuert, das eine den 90 umpfer getroffen Schiff iſt aber dann doch weiterge Verlet war alſo nicht ſehr Dennoch ver dieſer Fall e Pire nders angemerk Das deutſche Schiff 8 frei die deutſche Handel den Wur de aber von zuvor Allg 31¹ ſich de nüber wolle Heidenl lärm allemal von der engl gemacht wurde, wenn von uns engliſche Han⸗ mie delsdampfer, die nebenbei ar unter falſcher Flagge ſeg die Aufgabe hatten unſere rammen, torpediert Die amerik Anche Note an England. Nov.(WTB. Nichta N Be Köln, 9. einer längeren Note an England, ſagt die„Kölni zum Schluß: Wenn die amerikar rung dem Worlaute Note gemäß handelt, wird ſie ſich freiung der Seedeſpotie dienſt erwerben. tung hin, ein Sie kündet aller mächtigſten Neutralen, den man lands Freund neunen kann, Kriege das Völkerrecht mit Füß ein unvergän Zeitdokument wer die Freiheit der Meere vernichtet und wer Neutralen mißachtet und die Intereſſen der geſchädigt hat. Englands Staats beſtändig die Munde führen, die ſich heuchleri ſchützer der kleinen Nationen gébärden von wahrlich unvorein igenom mene Ein Brandmal gedrückt, das es nim Es 1 larvt worden ngland aꝛ die Seegewalt, die beſitzt, ganzen Welthandel ſchaden gebracht hat. dem chenbaren S deutſchen Berichte zuverläſſi engliſchen. Rotterdam, 9. Nov.(V lich). Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Im Oberhauſe digte Lord Milner die Regierung, daß ſie alle Berichteoptimiſtiſch färbe, ſodaß die die deutſchen britiſchen Offiziere Berichte für zuverläſſig als die engliſchen. 9 Mit Engtant erei in der E. (Von u. Berl. Bur.) 7. November hrte nämlich frank und fLac Engländer werden. erinner Unterſeeboote eſprechung der amerikaniſchen ſche Zeitung“ und dem Sinne Meere von Englands Die Note iſt nach einer erſten Welt durch den wer Heiligkeit der Verträge im hat dieſe Note deſpotie auszuüben, die ihm einen ungeheuren TB. Nichtamt⸗ 775 Mittwoch, 10. November 1915. den n aus, daß anur die tionären von de nen hatte. bfa hren. beträchtlich. ngliſcher t zu werden. Ote gge. Es beſchoſſen Dem⸗ welcher n Preſſe N iſ. rt waren, und 3¹ elten — In mtlich). giſche Regie⸗ dieſer um die Be⸗ Ver⸗ Rich⸗ Ranges. Mund des getroſt Eng⸗ in dieſem en getreten‚, gliches männer, die ſch als Be⸗ „ſie ſind * Seite ent⸗ nermehr von mißbrauchte m die See⸗ aber unbe⸗ ger als die beſchul⸗ er halten, — Der Save⸗Uebergang. 7. und 8. Oktober 1915. Schon lange waren unſere efür einen Uebergang über die Save geiroffen, jede Einzelheit 885 wohl erkundet und ſede Möglichkeit in Betracht gezogen. Unſere Bri⸗ de ſollte im Abſchnitt Kirche Zuckerfabrik und 115 ſüdl. brücke den Uebergang mache ſollte ſich zunächſt in den Beſitz z der Kl einen geunerinſel ſetzen, die auf einem D ˖ werden konnte, während wir die Große 31 geunerinſel nehmen ſollten. Letzteres war eine äußerſt ſchwierige Aufgabe Jeder Mann wußte, daß die Inſel ſt daß 1 55 n. im Buſchr werk ein 77 8 . 8 Vorbe nd d andere Heben ne wäl ganges auf ihn warteten. Tr unſere braven Kerls heran wie imm Am 6. Oktober 12 Uhr mitternac das Regiment hinter dem Save⸗Dan er Inz wiſchen belegte unſere Artillerie d Feſtungs e Belgrads, die Ufer der Sa die Inſeln m nit ſtärkſtem Feuer. Una flogen die Granaten gegen die Höhen 2 Belgr rangen in dem Buſchwerk der Inſeln! und iſchten gegen d Detongkion die Ufer der Save. folgte auf Detonation! Punkt 1 Uhr 15 Minuten 11 gannen die Minenwerfer ihr Feuer u derten Minen aller gegen die Jetzt ſteigerte ſich auch das Artillerie größter Heftigleit. f groll lte der in den Tälern der Donau und Save, he neten die durch die Luft fliegenden 0 ſe 110 Bahn im Dunkel der Nacht wie Meteste ind grell leuchteten die einſchlagenden Granaten. 3 war ein ſch arteſhener Anblick! Jetzt war es Zeit, die Pontons, die im Galovica⸗Kanal verſteckt lagen, in die 99 e z bringen. Leiſe trugen die wackeren Pion die Fahrzeuge über den Damm hinuftke 5 alls Waſſer, und lautlos beſtiegen ſie unſere Leute, Pünktlich 2 Uhr 10 Minuten vormittage ſtießen die Pontous vom Ufer ab. Bis hatte der Feind ſich völlig ſtill ve rhalten und weder auf unſer Artillerie⸗ noch Minenfeuer irgendeine Antwort gegeben. Beinahe hatte es den Anſch ein, als ob übe rhaupt nicht mehr da wäre. Kaum näherten ſich jedoch unſere Pontons der Inſel, als ſie von einem raſenden Infanterle⸗ ſeuer überſchüttet wurden. Gleichzeitig ſetzte die ſerbiſche Artillerie mit heftigem Feuer ein. Schneller arbeiteten die wackeren Wanien in den Booten, vorwärts an das Ufer! nb deng viele Pontons vor Schüſſen durch⸗ bohrt verſackten oder auf Minen! liefen, trotzdem Strömung Fahrzeug mit ſich riß, n Leute durch Handgr da⸗ ten und Maſch in enbe hrfeuer ſchwere Verluſt; erlitten, unſere Helden drangen vorwärts und arbeiteten ſich am Uſer empor. Zurück fuhren die leeren Pontons, die erſten Leute ihrem Sch ickſal überlaſſend, bald kehrten ſie vollbeladen wieder. So gelang es dem un vergleichlichen Heldenmute der Pioniere, nach und nach 6 Kompagnien und 3 Maß chinen⸗ gewehre hinüber zu ſchaffen— mehr ging nicht, da ſowohl Menſchen, wie Material zu Ende waren Faſt ſämtliche Ruderer waren tot oder ber⸗ ſwühei, von den Pontons nicht ein einziges mehr gebrauchsfähig. ie Kompagnien drangen nun trotz heftigen Widerſtandes der Serben im Handgemenge kann gegen Mann durch das dichte Ule trüpp weiter und ſetzten ſich in der zweier feindlicher Stellungen. Hier hielten ſe zunächſt an, da es zu ſchwierig war, im Dunkeln weiter vovz zudringen. M 32;41. ͥ¾½,0tỹÜ˙ęÜÜ—————... Die Ideen von 1914. „Händler und Helden“, ſagt Werner So mbart. Krämer und Krieger, Kommer⸗ rismu 8, Recht und Pflicht, ein Leben in L ſt zialismus und Milit das Glück und das Werk, ein Leben in Opfern, ein Leben im Ich das Leben in Gott Dies iſt der Ge⸗ genſ atz zwiſchen 1789 und 1914 in äußerſter Zu⸗ g, und iſt auch der en der ter den Heeren im Weltkr „ulle großen Kriege ſind Glan i Sembart ſagt. In ſeinem patr ot ſteht er den Unterſchied in den heu bendern und Deutſchen verkörpert. B das gen ng⸗ wollen ns darüber g ſein, daß W ſteuropa noch immer am meiſten nach dem alten von 1789 hinneigt. ſehr man auch geiſtige Front ausdehnt, um die ganze Grenz zu decken, ihr Kern liegt doch im Weſten, dem Sonnenuntergang zu. Niemand leugnet es, Daß ſich auch Mitteleuropa auf dieſem Wes be⸗ funden habe; wer ſieht z. B. micht wie moderne Deutſchland dem KNomme gehuldigt hat! Das Vaterlat 5 Kants doch nie die Berührung mit dem anderen Le⸗ bensideal verloren. Aus der tiefſten germa⸗ niſchen Volksſeele ſpricht Wilamowitz am 20. Nppvember 1914, wenn er ſagt, daß„ernſte 0 Mit Erlaubnis des Verlags bringen wir hier⸗ mit ei mige 1 edanken aus der ſpoeben erſchienenen Jie Broſchüre Ideen von 1914 von Dr. Rud. Klellen, Profeſſor an der Hochſchube zu Goten⸗ burg. Verlag von S. Hirzel, Leipzig. Pveis 80 nt bä ten, des Her⸗ Männer ſich mit dem Gedanke daß es zum Kriege kommen m Sieges willen, nach dem wir ſonder en wegen der Not, reinige 8 Zeugnis! welche die 1 n und ſtählen wird hat man von der ht vernommen, wo man um die e das Elſoß kämpft, ober wegen des Gadiuns und der Weltherrſchaft. aber ſo in Kampf Uung zum Ten gr ſelbſt eine 3u entliche. Der dd in jedem Volk einzelnen Menſchenſeele. Ideal als r, daß welche n das kommt gro e Not und ja, wir „Daß von 1914 beſtimmen, da ger de die in beiden Zeit„die einigen Nirn Won 2 der Herzen La⸗ dieſem Kr möge, eine 1789 erſetze ilung bringen ſollend arten wir, Betonung der ne und für ſein Uebel W te Werte, =l Sehr erſtaunt „anc Raßlond intimes 1 ten. Iſt dies nur a Ausdruck des praktiſchen Woßets eldeche daß en Feinde erfaſſen den diejenigen, die ein und unter ſich Freunde ſind ſammenbang viellei ſcheinung von dem ſind, und haßt, den ſie bede Kohlengr des Syndikalism 1s und der n eher dem Rußland der ung der ſeſten Aand ver geben; dem aatsordnung einen wahlverwandten Nil aber letzteres kaun dies nie⸗ Die gt, währer in die en Kult Szeitung iſt, gewinnen die Bi Monaten im i Int eeſ ich über⸗ all der beſten ner Siegeszuverſicht. timmung daß ſich hier Theſe Antitheſ e die Syntheſe vereinigt 105 en. In langen Kämpfen haben ſich Theſe der Krieg in wenigen en der Ulſterleute ebenſo wie das Winzerkriſen ver⸗ Finnlandunter⸗ ſibtriſchen Gerechtigkeit, als denn erſteres hilismus umſchlagen, Geburt Vater und Zukunft trägt. Nußlans nach fünfzehnkriegs⸗ rung 85 und 75 ker Mail“, Hamilton Iyfe, ſeinem Blatte. Wenn in nan bedenkt, daß der Schreiber Engländer und Berichterſtatter einer Londoner and kam, begegnete Man ſprach davon, daß Monaten beendet utet den Tod und der Frankreich bürg erlichen kann in Syntheſe iſt nud es zugleich Urkampf. in Rußland tſtände ſendet der„Daily dieſer Zeilen Ben aus dem Als 125 ich und allgemei⸗ London, 10. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Die 1 198 Ve 1915 ſeltite 8 weiſt ee 555 Spaten arbeitete, und er arbeitete grü 50 Offizieren und 2 2333 35 Mann auf. Denn manches blutige Spatenbal k ——————— 5 und Antitheſe verſte 5 n gelernt; nur die Syn⸗ Seitdem haben wir hier viele bö können ſie nicht begreifen, und dieſe Un⸗ durchgemacht. Wir haben den Wechf al. it vereinigt ſie in gemeinſamer Anti⸗ Kriegsglück cks in all ſeinem wilden Auf und 1 Den Männern der Unterdrückung wie der beobachten können. Es gab viele S Stunen Anarchie ict die Ordnung in die verdunkelt waren von Angſt und Sorge und eder⸗ viel Trauer über die Nachrichten von 9 lagen. Hierbei muß man die chargk kterif iſchen Soldaten in Erwägung G igenart des ruſſi Lakel ziehen. Er hat nicht die geiſtige Schnelane und Gelenkigkeit des ſransiſſhen„Poilu“ und auch nicht den ſtarren Zynismus des engliſchen Tommy“. Er hat ſeine engen, ſehr feſt um⸗ liſſenen Grenzen. Er iſt ſo allgemein 1 0 vollkommen von der Führung abhängig man in Rußland ſagen kann: wie der Oſſther ſo ſeine Leute. Das oberſte Kommando lieg nunmehr, nach mehrfachen Aenderungen und Neuorganiſationen in den Händen von 4 Gene⸗ rälen. Der Abgang des Großfürſten hat ge⸗ zeigt, daß dieſer Mann nicht ſo unbedingt nol⸗ wendig war, wie man gedacht hatte. Es wurden ihm, aus Gründen, die jetzt hier nicht mehr ver— ſtanden werden, von den Engländern hervor⸗ ragende Eigenſchaften zugeſprochen, die er Wirklichkeit keineswegs beſaß. Die Legenden die über ihn in Umlauf waren, verdeckten und verbargen die Wahrheit. Die Ruſſen vertrauten ihm; ſie ſagen:„Ein Mann, der ſo reich iſt! hat es nicht nötig, unehrlich zu ſein!“ Sie dachten, daß er als Großfürſt keine Unregelmäßigleiten und Unterſchleife unter den Generälen dulden würde. Das Leben in den ruſſiſchen Städten iſt nicht gerade arm an Eutbehrungen allgemeine Kriegselend macht ſich ziemlich ſtart fühlbar. In allen Sdadtvierteln ſieht man lange Linien von Leuten, die darauf warten, in Das + et werden Geſchäfte eingelaſſen zu werden, um das S ere — — id tand Teit. die Und rlich ads, und Mion feuler ober mons terie⸗ ſetzte ein. te in Ufer! hurch⸗ tzdemn kiß, rang⸗ kluſt⸗ Uund erſten chrten t Un⸗ nach inen⸗ nicht, Ende ber⸗ iziges inkeln ſründ⸗ legie e Tage Ldes „Nie⸗ unden, e, und ieder⸗ iſtiſche ägung ligkeit 1 und liſchen t um⸗ ind ſo „daß fſizier, liegt 1 und 1 ört 2 15 erſt gegen Abend 5 ˖ platz der 3 gen, die Gebäude der Mittwoch, den 10. November 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Zeugnis ab von ſeiner Verwendbarkeit als Serben ſetzten ſofort zum Gegenangriff au, un ſich wieder in den Beſitz der Inſel zu ſetzen. Hin und her wogte der Kampf, fünfmal mußten die Unſrigen vor der Uebermacht zurück, aber immer wieder drangen ſie vor und behaup⸗ keten ſich ſchließlich in der erſtgenommenen Stellung. Lunterbeſſen belegten die Serben den Strom, das Ufergelände und die Unterſtützungen hinter dem Save⸗Damm mit ſchwerem Granatfeuer. Morgen graute und man den Schau⸗ ber nrhtlichen Tätigkeit überblicken war von unſeren Helden auf der Inſel Tote nur lagen am Ufer, und ſich chef ige Gewehrfeuer jedoch ließ 9 80 Leute tapfer bei der Arbeit waren, und ſo war es auch! Unſere Kompagnien hatten der ſerbiſchen Ueberlegenheit ihr Vordringen ortgeſetzt und waren bis faſt an den Südrand der Inſel ge⸗ lungt. Dicht am Waffer hielten ſich die Ser⸗ ben noch. Leider fing jetzt die 8 an 998 daß nur äußerſt ſparſam geſchöſſen —2 05 Die Sael, die die Schwäche unſerer Leute erkannt hatten, verſuchten ſie zu umzingeln,— es gelang ihnen nicht. Von allen dieſen Vorgängen hatte das übrige Regiment keine Ahnung. Abgeſchnitten von den K auf der Inſel durch den Berluſt der Boote war es nicht möglich, Meldungen oder Nachrichten zu erlangen, oder Munition oder Verſtärkungen hinüberzuſchicken Nur das Infanterieſeuer zeigte, daß unſere Leute ſchwer zu kämpfen hatten. Da gelang es am bonnte, 2 1105 e Nachmittag 5 izier, mit einigen Leuten die Save zu ien und Meldung von dem Stande des Gefechtes zu bringen. Mittels eines Pontons, das von einer anderen die uchte, abgetri war und von e ee wurde, brachte man ſchleunigſt Munition hinüber. Natürlich brannte das ganze Regiment, nachdem es von den Ereigniſſen auf der Inſel an den Feind zu kommen, ennte man darangehen, ſten Pontons Truppen hatte, darauf, auf den notdürftig gefli überzuſetzen. Das III. Bataillon ging zuerſt dbe, 32 der Reſt der anderen Bataillone. — reichlich Munition faßte ein Bataillons⸗ Teile zuſammen und warf den Feind aus ſeiner letzten Stellung herau 8. 6 Uhr vormittags war das öſtliche Drittel der Großen Zigeunerinſel in unſerem Beſitz. Wunderbaterweiſe hatten die Serben eine Floßbrücke von der Inſel zum anderen Uſer unverſehrt gelaſſen, ſo daß die Möglichleit ge⸗ geben war, das andere Ufer zu erreichen. Nachdem die Artillerie die ſerbiſchen Stellun⸗ Saveufer unter Feuer genommen hatte, nachdem die unter der Brücke vorgefundenen Sprengkörper von einer Offtziers⸗ patrouille beſeitigt waren, griff das Reg ment an und ſetzte ſich um 5 Uhr nachmittags in den Beſitz des ſüdlichen Saveufers. Der Uebergang war gelungen! In noch nicht zwei Tagen hatte das Regi⸗ ment den Uebergang erzwungen und eine herr⸗ liche Waffentat, eine neue Glanzleiſtung ſeinen ftüheren Erfolgen hinzugefügt. Für die Nacht beſetzte das Regiment die Lederfabrik und Zuckerfabrik mit zwei Bataillo⸗ nen, während ein Bataillon noch auf der Großen Zigeunerinſel verblieb. Patauilen ſtellten feſt, daß ſich der Gegner in ſüdlicher Richtung zurückzog. 5 Manch ſtummer Held ruht aus auf der Zigeunerinſel, manches Auge iſt noch trotz liebe voller Behandlung ge Mann windet ſich verwundet in Schmerzen das Regiment wird nie dieſe Männer vergeſſen, die H von der Zigeunerinſel! Als alles herüber war, war mitgenommen— führer die übergeſetzten en, mancher brave Seunz —̃—bĩĩ— De FonuEnaen gan, uleue em Cm Il Gnruin 1———.. 8 0 1⸗˙ 60. 27 Gubbar CR. 5 7 22 Yl Sſes as — 5 Lcntg 8 orec 15 7 O fioro odlte,—P299 9 — 1 45 Perufge N 9 en giles oHHanubere. Onume, 2 CSa Au ⸗ Saluredb. eg 75 2 gorv 5 Efee 2 081 2 Zagge, ebetinſe , 8 ——— * 2 „Aafraai depolſe o eu, —en e, Gf VLL 8 en N S 8 ——— + 2 0 Dię Veęrbindung 2 nte 8 * 1 J „ Berfin-Kansfa 555 0 Snen Ben 2 35 2 222 erlin agubeuun, Gamfuli, 25 oHonschor, 85 e N 1 70 Fee 15 en, es 7 8 N 8 ee 729.& 5 rged ge, d 7— 2abrn 7 S eee,„ Jaunl, Caerbe 80 9 eld F N 2 K.„E f E U 55 Zerbns; liene SreceN NNN„ 5 0 Hesb ulagest 5 8 5 20 1U N A 10 N euenb—— J 15— 175 ſaoſbe nei ge,., 1 * N oſfemeee, 2 gamell ſo KeN, V * Ir 407 e emn,. Kunds 21587 855 757 D LeE Mist — 9 2 e, nke 8 — notwendigſte zu erſtehen. Jeden Tag erfahre ich daß man ſich eine neue Einſchränkung auf⸗ erlegen muß. Vorige Woche handelte es ſich um Fleiſch; geſtern war es der Zucker; morgen iſts die Butker. Im vorigen Monat herrſchte ſtarker Brotmangel. Vielen Hausfrauen war es unmöglich, Backwaren zu erlangen. Das Holz, das hier allgemein als Heizmaterial gilt, iſt doppelt und dreifach im Preiſe geſtiegen. Alles iſt ſpärlich und teuer geworden. Die llei⸗ nen Unannehmlichkeiten im täglichen Leben ſind ſehr zahlreich. Die Tageszeitungen ſind teurer geworden; ſie koſten ſechs Kopeken, gegen fünf Kopeken im Frieden. Die Papierinduſtrie iſ beträchtlich koſtſpieliger geworden. Auch in nielen anderen Induſtriezweigen iſt der Ge⸗ ſchäſtsgang geſtört. Wegen des Papiermangels muß man die gekauften Gegenſtände uneinge⸗ aus den Geſchäften nach Hauſe kragen. Manchmal hilft man ſich auch, indem man die Gegenſtände in Taſchentücher einſchlägt. Der nangel iſt empfindlich. Autodroſchken und felbſt geſchloſſene Pferdedroſchken ſind nicht zu ſehen. Man muß ſich mit offenen, in der Kälte nicht ſehr angenehmen Karren und den klektriſchen Straßenbahnen begnügen. Und beide Beförderungsmittel ſind gerade jetzt über⸗ füllt. Um dem Mangel an Kleingeld zu ſteuern, 4 werden kleine markenartige Papierdrucke aus⸗ gegeben. Hierfür verwendet man auch nicht⸗ gummierte Poſtmarken. Aber die Ruſſen laſſen N aufgebracht wird. Dies wäre aber faſt der Fall geweſen, als die Dumaangelegenheit aufgerollt wurde und viele„rot zu ſehen“ begannen. Es ging aber noch gut ab, und das Volk wird wohl ruhig bleiben, nur darf es in keiner Weiſe ge⸗ reizt werden. Heute hegt man in Rußland keine Illuſionen mehr über den Krieg. Man weiß, daß der Feind noch ausdauernd und mächtig iſt. Kunſt und Wifſenſchaft. Reinhardt⸗Gaſtſpiel in Stockhorm. Die Eröffnung des Reinhardt⸗Gaſtſpiels in der königlichen Oper in Stockholm mit Schillers „Räubern“ erzielte großartigen Erſolg. Der Aufführung in dem dichtbeſetzten Hauſe wohnte der König mit den Prinzen und Prinzeſſin⸗ nen bei. ——— Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Klavierabend Hugo Kander. Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf den im Kaſinoſaal morgen Abend 8 Uhr unter dem Pro⸗ teklorat des Vorſttzenden der Kriegsblindenſtiftung Exzellenz Graf Hochberg ſtatlfi idenden vierabend hingewieſen. Der Rei tig der Kriegsblindenf badiſchen Kriegsblindenfürſorge zu. Abendkaſſe und in den Muſikalienhandlungen am Gf dla⸗ Kla⸗ icht Tage des Konzerts nur bis 4 Uhr erhältlich. Aus Stadt und Land. Männheim, den 10, November 1915. eeeee E Eſſernen Kreuz ausgezeichnet %%%%%%%%%%%%%%%%%%% Unteroffizier Hans Krempin, wohnhaft G6. 26, Beamter der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh., für beſondere Leiſtungen. Unteroffizier d. R. im Gren.⸗Regt. 110 Dr. Franz Hörth, Chemiker am ſtädt. Unterſuch⸗ ungsamt, für beſondere Tapferkeit in der Cham⸗ vagne. Perſenal⸗Deränderungen. Ernennungen, Beförderungen u. Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zu Leutnants d. Reſerve: Klipfel, Visefeldw.(Mennheim) im Reſ.⸗Jäg.⸗Batl. 8 Ra(Paul), Vizoefeldw.(Hirſchberg) im Jäg.⸗Batl. 14, Hund, Vizefeldw.(Offenburg) e DE im Inf.⸗Reg. 115, die Offiz.⸗Stellvertr. u. Vize⸗ feldw.: Kuliſch, Tröndle, Glatt, Chom⸗ ton, Vogel, Helwig, Schneider Ar⸗ nold, Lörrach)., Waldvogel(Donaueſchin⸗ gen), Kühnle und Brodbeck(Mann⸗ heim), Widmaier und Sorg(Stockach), jetzt ſämtl. im Inf.⸗Reg. 142: Bogenſchütz, Vizefeldw.(Lörrach), jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Reg. 109; Roth(Heidelberg), Mayer(Oskar, Do⸗ naueſchingen), Schandelmaier(Donau⸗ eſchingen), Bock(Freiburg), Einecker(Frei⸗ burg), ſämtl. jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Reg. 110, zu Lts. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb.: Haas(Of⸗ fenburg), Feldw.⸗Itn., jetzt im 2. Landſt.⸗Inf.⸗ Batl. Offenburg, z. Itn. d. Landw.⸗Inf. 2. Auf⸗ geb. Bemberg(Nforzheim), Vizewachtm., jetzt in der Landw.⸗San.⸗Komp. 34, z. Itu. d. Landw.⸗Kav. 1. Aufg.; Wechsker, Vizeſeldw. (Lörrach), jetzt b. Kraftw.⸗Park d. Armee⸗Abt. Gaede, z. Leutn. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.; Mongs, Fähnrich im Inf.⸗Reg. 112, jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Erſ.⸗Reg. 2, z. Leutn. vorl. ohne Patent. Zu Oberleutnants: die Ats. d. Reſerve v. Gazen gen. Gaza d..⸗Gren.⸗Reg. 109 (1 Berlin), jetzt im Inf.⸗Reg. 185: Vohdin d. Luftſchiff⸗Batl. 4(2 Hamburg), jetzt bei der Luftſchiff.⸗Erſ.⸗Abt. 2; Wurmbach d. Leib⸗ Gren.⸗Reg. 109(1 Frankfurt a..), jetzt in d. Erſ.⸗Abt. 6 d. Kraftf.⸗Batl.; Harrer des Inf.⸗Reg. 142(Donaueſchingen), jetzt Führer d. Feſt.⸗Maſch.⸗Gew.⸗Trupps d. Feſte Iſtein. Zum Rittmeiſter: Oblt. d. Reſ. Abegg d..⸗Drag.⸗Reg. 20(2 Düſſeldopf), jetzt i Reg. Im Sanitätskorps: Dr. Fuchs (Bruchſal), Stabsarzt d. Landw. a. D. b. Juf.⸗ Reg. 189 den Charakter als Oberſtabsarzt er⸗ halten. Befördert: Dr. Haas, Oberarzt d. Reſ.(Mannheim) b. Reſ.⸗Lazarett Mann⸗ heim, Dr. Kloſtermann, Oberarzt d. Land⸗ wehr 1. Aufg. b. Garde⸗Jäg.⸗Batl., zu Stabs⸗ ärzten; Dr. Raither(Mannheim), Afſiſt.⸗Arzt d. Reſ. b. Jäg.⸗ Batl. 8, z. Ober⸗ arzt; Dr. Kübler(2 Mülhauſen i. Elſaß), Unter⸗Arzt d. Landw. 1. Aufg. b. Reſ.⸗Lazarett Heidelberg u. Koblenzer(Mannheim), Unter⸗Arzt d. Landw. 2. Aufg. b. Reſ.⸗Feldart.⸗ Reg. 55, zu Aſſiſtenz⸗Aerzten. Zur geſtrigen Bürgerausſchuß⸗ ſitzung. In der geſtern ſtattgefundenen Sitzung des Bürgerausſchuffes, die über 4 Stunden dauerte, ſtand die Frage der Regelung der Lebens⸗ mittelverſorgung im Vordergrunde des Intereſſes. Zur Beratung lag dem Bürgeraus⸗ ſchuß die ſtadträtliche Vorlage vor, die die Zu⸗ ſtimmung zu der Erhöhung der Kriegsanleihe von 6 auf 18 Millionen Mark verklangte. Ueber dieſe ſtattliche Mehrforderung von 7 Millionen wurde faſt kein Wort geſprochen, ſondern die Erörterun⸗ gen beſchränkten ſich auf die heute ſo überaus wich⸗ tige Frage der Verſorgung unſerer Bevölkerung mit Lebensemttteln. Die Geldboſchaffung an und flir ſich trat dagegen völlig in den Hintergrund. Aus den langen Verhandlungen ging hervor, daß man im allgemeinen mit der Tätigkeit des Lebens⸗ mittelamtes zufrieden iſt, daß man ſeine mühevolle Arbeit anerkennt und die Schwierigkeiten der dieſem Amt obliegenden Aufgaben würdigt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei der Löſung dieſer neu⸗ artigen und äußerſt verwickelten Frage Fehler ge⸗ macht werden, aber es wäre verfehlt, hier in klein⸗ licher Weiſe zu rechten und an untergeordneten Dingen zu mäkeln. Andererſeits iſt allerdings nicht zu verkennen, daß die Koſten, die der Stadt durch die Lebensmittelverſorgung entſtehen, ſehr bedeutende ſind. Hat doch, wie Herr Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer geſtern in der Bürgerausſchuß⸗ ſitzung ſelbſt erklärte, allein der Kartoffelverkauf der Stadt bis jetzt 105 000 Mark gekoſtet. Es ſind gewaltige Summen, die die Stadtkaſſe durch die Lebensmittelverſorgung auf ſich nehmen muß, aber ſie ſind trotzdem nicht zu hoch, wenn dafür der Bürgerſchaft der Bezug billigerer Lebensmittel oder überhaupt deren Kauf ermöglicht wird. Nach den von zuſtändiger Seite geſtern gemachten Aeuße⸗ rungen ſoll eine Kommiſſion zur Prüfung dieſer ganzen Lebensmittelangelegenheit eingeſetzt wer⸗ den, in der ja dann auch die Frage zu exwägen iſt, ob und in welcher Weiſe eine Ermäßigung des ſtädtiſchen Aufwandes für dieſe Lebensmittelver⸗ ſorgung herbeigeführt werden kann. Wir ſelbſt vermögen uns hierüber vorerſt kein Urteil zu bil⸗ den, da uns hierfür die Unterlagen fehlen und wir keine Kenntnis des Materials haben. Erhebliche Vorwürfe wurden geſtern aus der Mitte des Bürgerausſchuſſes gegen die badiſche und die Reichsregierung gerichtet, die durch ihr zag⸗ haftes Vorgehen in der Frage der Feſtſetzung der Höchftpreiſe für die Lebensmittel und der Beſchlag⸗ nahme derſelben eine ſtarke Schuld an den heutigen hohen Lebensmittelpreiſen tragen. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer verſuchte in gewandter und zweifellos auch eindrucksvoller Weiſe manchen dieſer Vorwürſe zu entkräften oder wenigſtens zu mildern, aber durch ſeine Ausfüh⸗ rungen klang als Unterton doch eine gewiſſe Zu⸗ zu den aus de rfolgten Beanſtandur es- und der Rei berkennen, daß verſäumt worden bei und entſchlo heute in der Lebensmittelverſorgung eſtehenden Mißſtänden vorgebeugt und dadurch ein großes Maß von Verſtimmung und Verärgerung, das ſic heute in der Bevölkerung angeſammelt, vermieden hätte. Der natl. Stadtverordnete Herr Mayer⸗Din⸗ kel brachte die Frage der rungslaſten zur Sprache und gab mit ſeinen Ausführungen den Auffaſſungen der weiteſten Kreiſe berechtigten und zutreſffenden Ausdruck. Er wies darauf hin, daß man die Bürgerſchaft durch rechtzeitige Bereitſtellung von von den Einquartierungslaſten EGinquartie⸗ Maſſeng Hätte uartieren entbinden können, ohne daß dadurch in der Verpflegung unſerer Soldaten irgend eine Beeinträchtigung erfolgt wäre. Er ſchätzt den Betrag, den die hie⸗ ſige Bürgerſchaft für die Einquartierung unnbtiger Weiſe hat aufbringen müſſen, auf über 2 Mil⸗ lionen Mark. Herr Bürgermeiſter Dr. Finter verſuchte zwar die Ausführungen des Herrn Mayer⸗Dinkel zu ent⸗ kräften, aber die Entſchuldigungen, die er für die Stadtverwaltung vorbrachte, klangen etwas ſehr zaghaft und nicht überzeugend. Herr Dr. Finter erklärte, daß bis Ende des Jahres alle Soldaten in den Maſſenquartieren untergebracht werden dürften. Warum, ſo fragt man wohl nicht mit Unrecht, hat dies nicht früher geſchehen können? Die ver⸗ ſchiedenen Urſachen, die Herr Dr. Finter für die bisherige Unterlaſſung, oder lange Hinauszögerung der Errichtung von Maſſenquartieren vorbrachte, 4 können die Tatſache nicht aus der Welt ſchaffen, daß das, was in Mannheim erſt jetzt geſchieht, in anderen Städten ſchon ſeit Beginn des Krieges be⸗ ſteht, ohne daß ſich unſere Soldaten irgendwie benachteiligt fühlen. Eher iſt das Gegenteil zu behaupten. Auch die Frage der Erhöhung der Lohn⸗ und Gewährung von Teuer gen ungszula⸗ Als Ergebnis dieſer Erörterungen kann die erfreuliche Tatſache feſtgeſtellt werden, daß nach der ſchuß zog ſich durch die Debatte. im Bürgeraus⸗ zur lich Einſtimmigkeit darüber beſteht, daß in Mann⸗ heim nach dieſer Richtung hin ſchon ſehr viel ge⸗ ſchehen iſt und die Arbeitgeber im allgemeinen erhebliche Aufwendungen für den fraglichen Zweck gemacht haben. Dies wurde auch von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite nicht in Abrede geſtellt. Trotzdem möchten wir den im Bürgerausſchuß geäußerten Hoffnungen und Wünſchen, daß, wenn irgend mög⸗ lich, auf dem Gebiete der Lohn⸗ und Gehaltszulagen noch mehr wie ſeither geſchieht, recht guten Erfolg wünſchen. Verkannt darf nicht werden, daß ſehr viele Induſtrie⸗ und Gewerbezweige trotz des beſten Willens nicht in der Lage ſind, Zulagen zu gewähren, da ſie unter dem Kriege ſehr leiden und nur mit Mühe durchhalten können. Der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Geck hielt eine politiſch gefärbte Rede. Trotz des warmen, verſöhnlichen Tones, der durch ſeine Aus⸗ führungen klang und der ehrlichen Ueberzeugung, die ihnen ſprach, waren ſeine frei von Einſeitigkeiten. Herr Geck richtéte Worte der Ermahnung an die bemittelten Schichten der Bevölkerung, denen man nur zuſtimmen kann; ſie wären aber wirkungsvoller und berechtigter geweſen, wenn er dieſe Ermah⸗ nungen nicht auf die bemittelten Kreiſe beſchränkt, ſondern ſie auf die ganze Bevölkerung ausgedehnt hätte. wird gegen den Geiſt der heutigen ſchweren Zeit überall geſündigt, nicht nur bei den bemittelten Kreiſen. Das dürfte auch Herrn Geck nicht unbekannt ſein und er hätte deshalb, wenn er objektiv bleiben wollte, ſich an die Allgemeinheit, die ganze Bevölkerung ohne Unterſchied wenden ſollen. Ebenſo anfechtbar waren die Ausführungen, die Herr Geck in politiſcher Beziehung machte. Er ſchob ſo ziemlich die ganze Schuld der Teuerung der Lebensmittel auf die Landwirtſchaft. Wir ſind die letzten, welche in Abrede ſtellen, daß leider nicht in allen Kreiſen der Landwirtſchaft das genügende Verſtändnis der nationalen Aufgabe, die ſie in der heutigen Zeit durch Bereitſtellung genügender Lebensmittel zu leiſten hat, entgegengebracht wird und daß uns hier mancherlei Enttäuſchung bereitet worden iſt. Aber dieſer Vorwurf kann ſich nur auf einen Teil der Landwirtſchaft, auf beſtimmte Kreiſe derſelben und nicht auf die Allgemeinheit beziehen. Und warum nur die Landwirtſchaft? Wenn Herr aus Darlegungen S Geck den kalten Egoismus beklagt, den er auf dem den Jande gegenüber der Lebensmittelnot der ſtädti⸗ ſchen Bevölkerung findet,⸗ ſo können wir nur hingu⸗ fügen, daß Herr Geck dieſen kalten Sgoismus auch in den Städten wahrnehmen kann, vielleicht in noch höherem Maße, als wie bei der Landwirtſchaft. Er wird ihn finden bei denjenigen, die in ihren Magazinen ungeheure Vorräte aufſtapeln. um ſie Geltung gekommenen Auffaſſung ziem⸗ finden k lephongeſp Geck ftreifte 90755 auch die la rage. Er iſt vollſtändig im Meinung äußerte, daß durch die ir mmachten Erfahrungen viele Leute in der Zollfrage ändern würden. N Meinungsänderung nach der entgegen tung gehen. Durch den Krieg iſt der N bracht worden, wie gut und ſegensreich unſere ſ Wirtſchaftspolitik geweſen iſt, die zu ei herige Stärkung der inländiſchen landwirtſchaftlichen Produktion geführt hat. Wo wären wir heute, wenn dieſe Stärkung nicht erfolgt wäre ; wenn wir heute in erhöhtem Maße auf di 5 Auslandes angewieſen ſein würden? uns heute die Zollfreiheit nützen, nachdem faſt das gange Ausland für uns abgeſchnitten iſt? Wenn jemals eine Wirtſchaftspolitik durch den Gang der Ereigniſſe gerechtfertigt wurde, ſo ift dies mit un⸗ ſerer landwirtſchaftlichen Schutzzollpolitik geſchehen Ohne dieſe Politik hätten nicht ſo wir durch⸗ halten können, wie uns dies heute möglich iſt. Es würde dann ein tatſächlicher Mangel an Lebens⸗ mitteln beſtehen, der heute bei ein teilung nicht vorhanden iſt und unſer ſtünde vor einer bverhängnisvollen Gen werden viele, die früher gegen dieſe Schutz waren, ſich mit ihr ausſöhnen und ſie bef natürlich unter Anlehnung an die nach d entſtehenden neuen wirtſchafilichen Verhältniſſe, über deren Geſtaltung heute noch niemand etwas [Beſtimmtes ſagen kann. Vollſtändig recht hatte Herr Geck mit dem Hinweis, daß der Wid eine zweckmäßige und durchgreifende Lebensmittelfrage in dem preuß. Lan miniſterium beſteht, in dem leider noch genau r richtigen Ver⸗ Vaterland Deshalb olitik wworten; dem Krie ſtand gegen ſelben Anſchauungen wie vor dem Kriege maß⸗ gebend zu ſein ſcheinen. Sehr angenehm berührt und auch einem Ge⸗ bot der Gerechtigkeit würde es entſprochen haben, wenn Herr Geck nach ſeinen ſcharfen auf die Landwirtſchaft auch der großen Verdienſte gedacht hätte, die ſich unſere deutſche Landwirk⸗ ſchaft durch die erhöhte Produktion von mitteln erworben, umſomehr als dieſe Verm erfolgt iſt trotz der ungeheueren Verminderung d No Zahl der in der Landwirtſchaft tätigen Perſonen Dieſe Anerkennung nachzuholen halten wir für eine Pflicht. Wir könnten noch manches andere zu den Aus⸗ führungen des Herrn Geck ſagen, aber wir be⸗ fürchten, dann die durch den Vurgfrieden uns ge gogenen Grenzen zu überſchreiten. Erwähnen möchten wir noch, daß Herr Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer in ſeiner Erwiderung auf die Ausführungen des Herrn Geck in anerkennen⸗ den Worten die große Opferfreudigkeit der Be⸗ völkerung unſerer Stadt hervorhob, durch die bis jetzt ſchon—4 Millionen Mark für die Kriegs⸗ ausgaben aufgebracht worden ſeien, den vielen indirekten Gaben, die für dieſe Zwecke gefloſſen ſind. Die Erörterungen, die ſich an die übrigen Vor⸗ en des Stadtrats knüpften, boten zu beſonderen Bemerkungen leinen Anlaß. Bei der Vorlage wegen Einführung des elektri⸗ ſchen Lichtes im R⸗Schulhauſe, wurde von H Stv. Spielmeyer die Frage der prinzi⸗ piellen Einführung des elektr. Lich⸗ in ſämtlichen Schulhäuſern aufge⸗ Sie fand zwar an zuſtändiger Seite keine allzu freundliche Aufnahme, wird aber trotzdem, da⸗ ſind wir überzeugt, ſich durchringen Jahren dürfte man ſich erſtaunt von und in einigen aus welchem Grunde man in Mannheim ſo lange gebraucht hat, um die elektriſche Beleuchtung in den Schulen einzuführen. Auch die Klagen über das ſchlechte Gas wurden wieder vorgebracht. Leider hat es den Anſchein, als ob auch hi Beſſerung in abſehbarer Zeit nicht zu erwarten iſt. Herr Direktor Pichler vom ſtädtiſchen Gaswerk ſtellte die Behauptung auf, das Gas in Mann⸗ heim ſehr gut ſei und nicht beſſer gemacht werden — Den daß könne, eine Meinung, mit er wohl in der Bür⸗ gerſchaft ziemlich vereinzelt daſtehen dürfte. die Klagen in Mannheim über das ſchlechte Gas allgemein ſind, iſt nicht zu beſtreiten. Schuld liegt, können Woran die wir hier nicht unterſuchen, aber es dürfte wohl Sache des Stadtrates ſein, eine eingehende Prüfung der Angelegenheit zu ver⸗ anlaſſen. Dieſe Prüfung iſt geſtern auch von Herrn [Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer zugeſagt worden. Mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde der vom Stadtverordneten⸗Vorſtande geſtellte Antrag, kein ſe itteln je Roten Halbmond in Konſtantinopel Rote Kreuz in Sofia zu bewilligen. 3000 Mark für und das aus den ſtädtiſchen Kriegsmi * Verkehr mit Gerſte. Der Kommunalverband Mannheim⸗Stadt wiederholt im heutigen An⸗ zeigenteil die Aufforderung an die Gerſten⸗ pflanzer mit Ernteergebniſſen unter 20 Dop⸗ pelzentnern, die, entgegen der geſetzlichen Regel, wonach die Hälfte der Gerſtenernte an den ſpäter zu hahen Preiſen zu berfaujen. Er wird Kommunalverband abgelieſert werden muß,. bens⸗ ahgeſehen von Be Der ßern 825 (Bor öſterreick Aell Oſterrei Aeu⸗ er des Baron rechung lau⸗ fender A ngel le getroffen. London, „berhaus. (WTS. 0. Nov. ord Mil n e 1 Ans nur, duhe Dn zoden eworfen verharrten eſer Lage, bis Joffre herül Tbord, im uns 1 he lfen, einen Entſchluß zu faſſen. Milner kritiſierte die ee Rede Greys Ende September, die Wir völltg zu B und ſagte: die Nat ere Erkleé ſprechungen und 75 ſtützung ſehr genau prüfen; zum Nennwerte nehmen, Seiten betrachten und nac verden Grunc wun Iſere Ve Ek⸗ ir Unter⸗ ſie werden ſie nicht ſondern von allen ⸗hen, wo eine Falle Ul 31 31 ſteckt. Man muß daher auch die letzten Ver⸗ ſicherungen Ase üths ſehr genau prüfen. et wir können nicht aſſen, daß Se⸗ Beute de und Bulg wird das Haus wie wenig ſei ſchloß: ruhigt, eiden. ſich neulich che gend verſta Fuß vorge⸗ daß wir Dennoch wor⸗ rückt ſi 925 vorrückte ſind k wir nicht ſiegter and nicht peſie Die Lage an den D Dardanell 1 möglich en Abenteuer Lage letzten Endes Zeit keine und anſche 3 zieſelbe Tat⸗ Veränderung inend ſelbſt die Mög⸗ zur See weiſt fache auf, da lä ſtattgefunden hat lichkeit einer V nommen wird. zen känderung der Lage nicht ange⸗ beherrſchen Flotte 11 —*+ Wir deutſche die Meere, nicht zur aber fort: baute Generatio i iſt faſt zerſtört. eg hat das 9 iveau der Zivi⸗ liſation herabgeſetzt und große ſoziale Rück⸗ ſchritte herbeigeführt, ſowie die Bürgſchaften der perſönlichen Freiheit weggenommen. Lord Courtuy fuhr fort: Es iſt daher nicht überraſchend, daß man zu fre beginnt, ob kein Ausweg aus dieſer Lage möglich iſt. Wenn die einzige Alternative die wäre, daß wir unter Fremdherrſchaft gerieten, ſo dürften wir in un⸗ ſeren Anſtrengungen nicht nachlaſſen; wir müſſen nen Der E 5 ol. 8 int erna Aione „wenn die ſel de 1 wir ſagen mit derſelben chr⸗ d geglaubt wirg m S e, daß 65 aclgaſſe Hibtk. Ich for⸗ 10 letzt den Auszweg nicht ſelt bſt 96 Achen n gen ich will Sgleichs weſentlich wären ntbehrliche Grundlage 15 75 die„Befreiung 1 5 ere ei in geeigneter indlungen. Note an 8. (TB. Nichtamtl) ſchreibt Uber die ameri⸗ dürſen nicht vergeſſen, daß, vorbei iſt, eine herzliche Freunk Vereinig ſten Staaten nicht e Notwend 5 ſür die britif wird. Wir haben nicht nur was heute in Belvacht kommt, was n her in Betracht koimmt 1do n, 10. Nov.(WTB. Nichtam ill ch) aſhingtoner e bondent der Morning Die unmittelbare Wirkung 1 t mel erikani Note wird ſein, die bel den rikaniſchen Geſchäftsleuten beſtehende Er⸗ regung gegen England zu verſchärſen. Ale orteure werden den Druck auf die Regierung ern und fordern, daß ſie das in der N 10 lten e Programmi ausführe. ze nicht, einen Druck auf England buß ben er hat in der Note nur die Grund dlage di e 670 orderung eines hohen Schadenserf nach Schluß des Krieges feſtgelegt. Aber man erwarte und fürchte, daß, wenn ſich der Kongreß zember berſanmelt, England angegri fen elſtinmni tig geſordert wird, daß die Regie⸗ ih gen Wort en gemäß han idele, da ſonſt ber Sache ſelhſt in die Hand nehmen werde Der Korreſpo ondent glaubt nicht, daß England ein Ausfuhrverbot für Munjtion befürchten brauche, aber die Agitgtion, die Eng⸗ lands Intereſſen nicht entſpreche, könne forl. geſetzt werden. Der Rampf um Görz. Köln, 10. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die zöln. Zeitung meldet aus Wien: Der Kriegs⸗ berichterſtatter dex Wiener Allgemeinen Zei⸗ tung meldet über den Kampf um Görz: Nach dem Eindruck von Offizieren, die mitten in dieſem Kampfe ſtehen, ſei die Schlacht am unteren Iſonzo noch nicht zu Ende Die Ila⸗ liener ſeien außer Stande, das haltloſe Tempo der letzten Oktoberkämpfe augenblicklich weiter zu halten, denn ihre Verlrſteſeienun⸗ heuer. Nach Fliegerbeobachtungen rollt den italieniſchen Bahnlinien ein Lazarett⸗ zug nach dem andern. Bei der ſchweren Artillerie ſcheine 1 M unitionsmangel eingetre⸗ Aus Befehlen und Auszeichnun⸗ bei toten und gefangenen Offizieren ſeien, gehe hervor, daß die italie⸗ Heeresleitung diesmal das Aeu⸗ um irgendwo 5563 +5 2 5 Dte die gen, gefunden niſche zerſte verſuchen will, D urchbruch zu erzielen. Die Wieder⸗ üfnahme des Kampfes mit neuen Truppen einen von der warten. Die neue Spannung zwiſchen Japan und China. e. Von der ſchweiz. Grenze, 10. (Priv.⸗Tel. z...* Die„Bafler Nachricht ten“ aus Peking: Trotz ihrer höflichen Form ih de nwortnote Chinas auf den japaniſchen Eei id gegen die Wiederaufrichtung der Mon⸗ eine glatte Ablehnung. Dolomitenfront ſeien daher zu ek⸗ Nob. W 7 Angclegenheit wird als interne Sache bezeich⸗ net, welche den Volkswünſchen entſpreche. zon unſ. Berl. Büro.) ſſchen 4 5 1 * d, 10. Nov.(B ern im Mittelländ engliſche 1Berlit 9 Der torpedierte ſa „Cara“ war ein Hilfskreuzer und iſ 0 er in der offiziellen Hilfskreuzerliſte au⸗ gefi 2885 eee 91* ormitto 56 Börſentekalt hier, gem. 8 78 H. auf Rechnung deſſen di⸗ es angeht, gegen bare! 9 lung öffentlich vorſtetgern 16 Jaß 5 75 5 Jaß Sal 1ö Näheres im Termin. Mannheim, 0. Nov. Armbruſter, Gerichtsvollzi Att Sonntagen wird ein terer Spätwagen nach heim(Linieoh ein⸗ gelegt. Derſelbe verkehrt ab Paradeplatz 11.30 Unr über Schloß und Takter⸗ ſall(ab 11.37 Uhr) nach Neu⸗Oſtheim. Neu⸗Oſt bheim ab 11.52 Uhr über Friedrichsringzur Wagen⸗ halle in der Neckarſtadt. Maunheim, 9. Nov. 1915. Städt. Straßenbahnamt. 15286 19¹⁵ ——ů— — u n⸗ ollt ett⸗ eine tre⸗ un⸗ en lie⸗ eU⸗ dwo der⸗ pen Er⸗ n Mittwoch, den 10. November 1915. — geschlagnahme, Behandlung, verwendung und Melcddlepflicht von rohen Häuten une Fellen. Berlin, 9. Nov. WITB. Nichtamtlich.) Mit dem 10. November 1915 treten anstelle der bis lerigen Bestimmungen über die Beschlagnahme von Grohviehhäuten die Anordnungen einer Be- gaumtmachumg betr. Beschlagma hme, Be: landlung, Verwendung und Melde- oficht von rohen Häuten und Fellen in Lraft, die den Handel mit Häuten u. Fellen in ein- Schneidender Weise regeln. Durch diese Bekannt- machung werden alle im Inland geſallenen Groß- ehäute und Kalbfelle die ein bestimmtes Ge- ſcht erreichen, beschlagnahmt. Irotz der Be- 8— schlagnahme ist jedoch ihre Veräußerung und Lieſerung an bestimmte Abnehmer zZugelassen. Die Regelung des zugelassenen Handels mit Häu- ſen und Fellen lehnt sich an diejenige an, die bis- ner auf Grund der Belcanntmachung vom 22. Nov. 4014 bestanden hat. Die endgültige Sammelstelle des beschlagnahmten Gefälles ist die Deutsche Nohhaltt-Alctiengesellschaft in Berlin, während die riegsleder-Akefiengesellschaft in Berlin seine Ver- eilung an die Gerbereien vorzunehmen hat. Als Kenderung in dem bisherigen Zu- Sande lommt insbesondere in Betracht, daß ein Schlächter, den nicht Mitglied einer Häuteverwer⸗ lungs-Vereinigung ist, an eimen Händler ohne Kücksicht darauf liefern darf, ob er an diesen Fäncllen bereits vor dem 1. August 1914 gelielert hat; daß Händler, deren monatlicher Umsatz eine bestinnnte Höhe nicht übersteigt, außer am einen zugelassenen Großhändler auch an einen anderen Händler verkaufen düirfen; daß der unmittelbare Anlcauf vom Hälten urch eine Gerberei von einem Schlichten, der bisher in gewissem Umfange zu- lässig war, in keinem Falle mehr statthaft ist. Die Veräugerumgseriaubnis der beschlaguahm- den Häute und Felle ist aber am die Beacirtung be- Slinnnter Vorschriſten gelanüpft, die für die Be- nandlung der Häute und Felle aufgesfeilt sind umd insbesoncere die scimelle Weiterleitung des be. Schlagnahmten Gefalles durch die am Häutehandel beteiligten Kreise bezwecken. Eine bemerkenswerte Neuerung der Be. Kauntmachung gegenüber dem bisherigen Zu⸗ Stancle Destelt auclt darin, daß von der Veräuße- Tungserlaubnis innerhalb einer bestimmten Frist Gebrauch gemachit werden muß. Wer diese Ver- außerung mnerhalb der gestellten Frist unterläßt, unterliegt einer Meldepflicht über die in seinem Besitz Defindlichen Häute und Felle am die Melde- Stelle der Kriegs-Rohstoff-Abteilung für Leder and Lederrohstoffe in Berlin. Es darf angenom- men werden, daß gegenüber der unberechtigten Ausammlung von Häuten ocer Fellen von dem Rechte der Euteignung Gebrauch gemacht wird. Die Ablieferung und Verwendung des aus mili- Hrischen Schlachtungen scwie aus den besetzten feindlichen Gebieten, aus den Etappen- und Ope- rationsgebieten stammnenden Gefälles ist durch besomlere Vorschriften geregelt. Ein Bezug der- artigen Gefalles ist jedenfalls nur von der Kriegs- leder-Aktiengesellschaft erlaubf. Besondere Bestimmungen gelten für die aus dem neutralen Ausland eingeführten Häute und Felle. Sie sind nicht beschlagnahmt; ihre Besitzer unterliegen aber einer Pflicht zur Melctung und Lagerbuchfünrung. Ueber Ausnahmen von den Aordnungen der Bekannimachung, deren Wortlaut bei der Polizei- bellörde eingesehen wercden kann, hat nur die Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preuß. Kriegsministeriums, Berlin., Verlängerte Hede- manmstraße 9/10, zu befinden. Fmanzen. VDie Unterschleite bei dem Schaaffthau⸗ senschen Bankverein. IBerlin, 10. Noy.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Köin wärd gemeldet: Die gestern ge⸗ melcleten Unterschleife in der Kölner Depositenkasse des A. Schaaffhausenschen Bankvereins,-., in Köin, sollen bis in das Jahr 1900 zurückgreiſen. Die veruntreute Summe welche man in Köln voraussichtlich auf mehr als 1 Million Martk schätzt, ist wie wir schon an⸗ deuteten, zum größten Teil gedeckt durch die Vermögenswerte der Veruntreuten. Der Haupt⸗ täter, der Vorstand der Depositen-Abteilung, War, als die Sache ruchbar wurde, schon ge⸗ flüchtet, konnte aber doch noch verhaftet werden. Die Unterschlagungen sind derart ver- Schleiert, daß die Verwaltung auch bei der ersten Revision einen Einblick in dieselben nicht ge- winnen konnte. m. K 61n, 10. Nœ.(Prix.-Tel.) Zu den durch die Presse gellenden Meldungen, daß die Unter- schlagungen bei dem Schaaſthausenschen Bank- verein 2 Millionen Marke betragen würdle, erlahren Wir, daß die Höhe der unterschlagenen Summe absolut noch nicht ſeststeht und daß, bevor die Untersuchung abgeschlossen ist, noch keine be⸗ stimmten Mitteilungen gemacht werden können. Bisher ist nicht auzunehmen, daß die in der ersſen Offiziellen Darstellung gemachten Angabe von 1 Milkon überschritten wurde. wostscheckverkehr, Im Reichspostgebiet ist die Zahl der Kontoin- haber im Postscfiekverkehr Ende Oktober 1915 auf 110 233 gestiegen(Zugang im Monat Olctober 641). Auf diesen Postscheclkonten wurden im 46 Millionen Mark Gutschrif⸗ ten umd 262 Milſienen Mark Lastschriften. Bar⸗ gelckos wurden 2292 Millionen Mark des Um: Sattes beglichen. Das Gesamiguthaben der Konto. inhaber betrug im Ofctober durchschnittlich 278 Oktober gebucht 21 eeeee Seueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seitke. Millionen Mark Im mit dem Auslande umgesetzt. Postüberweisungsverkehr wurden 5,2 Millionen Mark Postanweisungen nach der Türkei. Der Postanweisungs- und Nach- nahmedienst mit der lürkei wird wi' aufgenommen. Der Meistbetrag einer Postan- welsung ist von 500 Fr. auf 1000 Fr. erhöht wor- den. Der Meistbetrag der Nachnahmen(500 Fr. bezw. 400 Fr.) bleibt vorläufig unverändert. Frankfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 10. Nov.(Priv.-Tel.) Die Zurücichaltung, die sich bereits gestern im freien Verkehr fühlbar machte, hielt auch heute an. Auf den Hauptmärkten sind diè Umsätze sehr bescheiden. Es ſelilte außerdem an jeglicher An⸗ 1 regung, so daß auch die Kurse nur geringe Ver- änderungen aufwiesen. Von Schiffahrtsaktien sind Norddeutschler Lloyd und Packetfahrt etwas höher gefragt. Interesse bestand für einige Nistungs- werte; die übrigen Märkte waren still. Der Grundton gut behauptet. Der Rentenmarkt zeigte ein ruhiges Aussehen. Der Devisenmarket ist bei mähigen Umsätzen unverändert. Berliner Effektenbörse. WITB. Berlin, 10. Noy.(Nichtamtlich.) Das Geschläft an der Börse blieb, wie schon seither recht still. Bei der allgemeinen Unlust kam es auch heute auf keinem Markigebiete zu erwäh⸗ nenswerten Veränderungen. Ueber die Absicht einer baldigen Erledigung der noch schwebenden Börsenverpflichtungen sind die Meinungen vom Standpunkte des Geldgebers und Geldnehmers aus befrachtet, natürlich ver- schieden. In Bankierkreisen hofft man, von der geplanten Pestsetzung von a mibichem Liquidationskursen, daß auch die Kund. schaft dann zur Erfüllung ihrer Pflichten ge- zwungen werden kann. Lomdoner Effektenbörse. london, 9. kov. 98.5. 65.— 65./1% Pennsylvanla. 64.— 64.— 98.½ 98.% Southern Paclflo, 107.—108.— 51.——.Union Paclfſo. 148./ 148.¼ SissHBHBHBbBbBSAN 90.½ 91.½ Anac. Oop.neue Akt. 20./—.— Rlo Tinto 54.%ä 54.% Chartered.. 11/— 10ſ/9 De Bsers deferred 11½ 13.¾18 1 27½ Engl. Konsols. 5% Argentinler 40% srasillaner. 40% Japan, v. 1099 30% Portuglesen 5% Russen 1906 92./ 92.½ 4½0% Russen v. 1909 74./8—.— Baltimore and Ohio 100.— 100.½ Canadlan Pacifſo 196.½ 194.—J Lena Goldflelds. 1½ 1 Erie om. 44.½ 44%¼% Randmines 1 4/ National Rallway ot Privatdiskont—.7⁰6 Mexloo..½% l Sllber— 24.—8 Newr-Vorker Effektenbörse. Newyor k, 9. Noyv.(WIB.) Die Börse be⸗ kundete im Hinblick auf die von Washington vor- liegenden politischen Meldungen weiter eine matte Haltung, wobei sich besonders in in, dustriellen Spezialpapieren erhebliche Nursrück⸗ gänge vollzogen. Auch Eisenbahnwerte waren abe geschwächt und verloren bis 1 Dollar im Nurs. Bethlehem büßten 20 Dollar ein. Kupferwerte lagen bis 1% Dollar niedriger. Dagegen zeigten Stahltrustaktien große Widerstandsfähigkeit und Schlossen% Dollar höher. Von Transportaktien notierten Louisville und Nashville 1 Dollar höher auf günstige Einnahmeschätzungen. Der Schluß War matt. Die Rolleinnahme der Baltimore-Ohio- bahnen betrugen im Monat September 9 617 819 Dollar, gegen den gleichen Monat im Vorjahre eine Zunahme von 835 487. Die Reineinnahmen betrugen 3 193 673 Dollar, d. i, eine Zunahme von 559 544 Dollar. MEWVORK, 9. Moyv. Devisenmarkt.) 9. 8. Tendenz für Gele behaupt. behaupt. Geld auf 21 Stunden(Durohsohnittsrate). 12¹ 1 Geld letztes Darlehken Slohtwochsel Berliinn 81. Slohtwechsel BParis. 597.95. Woechsel auf London(60 Tage):.60.50.81.—. Wechsel auf London(Cable Transfers).85.50.65.50— Süber Bulflon 50%¼ 50.½ REWVORK, 8. Mov.(Bonds- und Aktlenmarkt.) 9. 8. 9. 8. Atoh. Top. Santa Fe MHiss. Oans. Tex. o. 7— 7 4% oonv. Bonds—— 1097½ do. do. pr.—— 14½ Balt. Ohio 4½% 8ds.— 95½% Missouri Paoifle. Ches, Ohlo 4½ Bs.— 83½¼ RNat. Rallw, of Mex. ur.— Horth. Pab. 3 Bds.— 65% ewNork Centr. o. 101½ 19154 Morth. Pao. Pr. Lilen do. Ont& West c. 31— 3178 4J Bonds.— 92½ Korfolk& Wost. o. 117— 118½ St. Louis and St. Northern Pablfio o. 114½ 1150, Franzo, pr. 4 Bds.—— 72½ Fonnsylvanla 50 39 St. Louls S. F. 5 8d.— 56— Reading 50 61— 8. Pab. 0 4 1929%/— 87% Chloago Robk is- Uniont a0.0. 0% Bs.—— Wie jand Paolf, Bailu.— %% Unlon Stat. Rock island bom.— At.1925 oonv. Bonds—— 110.— 5 1 pret. Unten Scates Stcel 103% Sohthern baeltto! 100— 98 Corp. 54 Bonds South. Raſlw. oom. 22% 23% South. Rallw. prel. 51— 114 Union Paoiflo o.. 135%½ 186½ Weoß kaß Same Unlon Paolflo prel. 683— 83— Wabash prof. n. Akt. 46— 48% Ballimore ang Ohio Westfaryland oom—— 38 CGanaua Paciflfo Amorio. Can oom. 57— Ches., Ohio o do. do. pref.—— 108 Oblo.HMiIw.St.FPaul c. Amerlo. Locom. 0—— 6ʃ1“5 Amer-Smelt.&Ref.o0. 9½¼ 32½ Denver& kRio Gr. Erle oom Erie Ist pref. Erie Znd pref.. Great Forth. prek. Ur. North. Ure Cert. Ilinols Centr. oom.! Interborgh. Metrop. „ pr. Kansas Oit/ and Soutbern do. pref. Lehign Valley 50 8 do. Sugar—415½ Anad. Copp. Ain. o. 8 Bethlenem Steel. 410 Cen(ral Loener Gonsdidated das 141/ General Electr. 0.. 175— 176½ NHexio. Petroleum—— 87½ Rational Lead. 63% 65.— Unkt.Stat. Steelso. 84l., 84½ Unkt.Srat, Steels pr. 115½ 115½ Uan Copper dom. 74% 74. 79¹⁰⁶ Virgla. Uar. Ohem. 0.—— 47% Loulsv. u. RasRV. 127— Searsfoepuok dom.—— 158½ Aktlen-Umsat—(749000). emeiel umei estre. MinHiAels Auenmhandel Grenzen 200 272 000 R.(i. V. 882 99, tragen. Die Einfuhr belief sich in der glei- chen Zeit auf 371 510000 R.(850 403 000)). Auf der asiatischen Seite wurde für 53 397 000 R. (67 474 000.) ausgeführt, während die Einfuhr Sich infolge der Kriegslieferungen von 153 956 000 N. auf 206 517 000 R. erhöht hat. Verdingung von Eisenbahnmaterial. Bei der heutigen Verdingung der Königl. Eisen- bahndirektion NRöln, die den für das Haushalts- jahr 1910 benötigten Bedarf an Achslagerkasten und Bremsklötzen für die Eisenbaundixektionsbe- zirke Köln, Elberfeld, Essen, Franlfurt, a.., Mainz und Saarbrücken in 56 Losen öffentlich ausgeschrieben hatte, und bei der 380 t Achs⸗ lagerkasten aus Eisenguß, 207 t Achslagerkasten aus Flußeisenſormguß für Wagen und 7450 t BremskHlötze aus Stahlguß zur Vergebung gelang⸗ ten; wurden die einzelnen Sorten zu ſolgenden billigsten Preisen amgeboten: 380 t Achslager- kasten, Ober- und Unterteile, und geschlossene Buchsen für Wagen und Jender aus Eisenguß, 16.75 Mk. frei Letmathe i. W.(am 9. Nov. 1914 13.50 Mk. frei Haspe i..); 267 t Unterteile zu Achslagerkasten und geschlossene Buchsen für Wagen und Tender aus Flußeisenformguß 41 Mk. frei Letmathe(27.75 Mk. frei Karthaus); 7450 t Bremsklöte aus Stahlguß 11.50 Mke. bis 14.98 Me. frei Grünebach, Bredelar, Kleinostheim, Gossar und Babenhausen(.55 Mk. frei Mülheim a. d. Ruhr). Sämtliche Preise verstenen sich für je 100 leg frei den obengenannten, dem Herstellungs- ort zunächst gelegenen Stationen der preußischen Staatseisenbahnen. Warenmärkte. MKartoffelhöchstpreise im Raden. Wir machen auch an dieser Stelle darauf auf- merksam, daß das Gr. Ministerium des Innern die Kartofflelhöchstpreise für Baden Wesentlieh niedriger angesetzt hat, als sie nach den Bestimmungen des Bundesrats ange- setzt werden durften. Danach beträgt der Großghandelspreis aulsschließlich Fracht Mkk. 3,25 und der Rlein- handelspreis beim zentnerweisen Verkauf auf dem Wochenmarkt oder ab Ver- kalifsstelle des Händlers Mk..75 für den Zent⸗ ner Speisekartoffeln; beim pfu udweisen Verkauf darf der Keinhändler.2 Pig. für das Pfund fordern. Nach den bisherigen Bestimmungen durkte der für Baden gültige Erzeugerhöchstpreis von 3,05 Mk. für den Zentner ins Kleinhandel einen Zuschlag von höchstens.30 Mk. erfahren, s0 daß der Kleinhandelshöchstpreis sich auf.35 Mark für den Zentner berechnete. Wir haben wWiederholt die Vermutung ausgesprochen, daß der Höchstpreis für Baden niedriger festgesetzt wer⸗ den wird. Das ist jetzt er freulicherweise geschehen. Beim zentnerweisen Verkauf ist der Nleinhandelspreis um.60 Pig. und beim pfundk⸗ wWeisen Verkauf immer noch um.15 Pig. niedri- ger, als diie allgemein festgesetzte Höchstgrenze. Als Kleinhandel gilt bekanntlich jeder Verkauf an Verbraucher bis zu 10 Zentnern. 5 Der Kartoffelerzeuger ist an den in Baden gülligen Erzeugerhöchstpreis von Mk..05 für den Zentner auch dann gebunden, wenn er unmittelbar an den Verbraucher in kleinen Men- gen bis zu 10 Zentner liefert. Die für den Nlein. ancel festgesetzten Höchstpreise kann er nur daun beanspruchen, wWenn er frei Keller des Ver- brauchers oder frei Wochenmarkt liefert. Es ist gewiß zu bedauern, daß die Höchstpreise erst jetzt kommen, Wo ein Jeil der Beyölkerung seinen Winterbedarf in Kartoffeln bere'ts gedeckt hat. Besser aber, sie kommien spät, als garnicht. Ihr Wert wird dadurch erhöht, daß infolge der Elteigwungsvollmacht bis zu 20 v. HI. der gesamten Nartoffelernte gegenüber Kartoffel- erzeugern mit mehr als ein Hektar Kartoffelan- baufläche die Möglichkeit besteht, nötigenfalls Zzwangsweise dem Markt Ware zu den Höchst⸗ preisen zuzuführen. Es bleibt zu lioffen, daß die Versorgung der Bevölkerung in dem kommenden Winter keinerlei Störungen erleiden viird. Werliner Getreidemarlet WIB. Berlin, 10. Nov. Frühmarkt. (Nichtamtlich ermittelte Preise.) Maismehl 89 büs 92 Mk., Beismehl 113—115 Mk., Strohmehl 24 bis 25., Futterkartoffel.602.80 Mie, Pierde- mönren—.25 Mk., auslädische Rübenschnitzel 57 Mk., rumänische Hirse.20—.30 Mk., Roß- kastanien 8 Mk., pro Zentuer, beschlagnahmefreie Trockenträber 52.50 Mk., Zuckerfutterrunkeln .30 Mk. pro Zentner, Eichelmehl 54 Mk. per 100 Kilogramm. WITB. Berlin, 10, Nov.(Nichtamtlich.) Ge⸗ treidemarkt ohne Notiz. Der Verkehr am Produktenmarkt bleibt außerordentlich still. Für Futterstoffe machte sich allgemein ein Ab- Alauen in deer Nachfrage bemerlchar. Die Preise sindd Aber unverändert. Eichelmenl und NRoß- kastanien in Waggon ab Station sind zu ange⸗ messenen Preisen umgesetzt. Londoner Müllermarkt, WIB. London, 8. Nov. Englischer Weizen ſest, 2 Peus höher, ausländische 6 Pens höher. Hartwinter 2 notierte 57, Mais fest, 1 Schilling höher, Cuhlengoer Warenmarkt. Chicago, 9. Nov.(WITB.) Der Weizen. markt eröffnete williger auf günstiges Wetter, sowie unbefriedigende Kabelmeldungen aus Liver- pool. Die Marktbewegung war ferner beeinflußt durch die Tätigkeit der nordwestlichen Produk- tenmürkte, Zunahme der Vorräte im Innern und Angebote aus dem Südwesten. Später erholt auf Deckungen; der Schuß war stetig. Im Einklang des Ackerbauberichtes und größe⸗ res Angebot, sowie günstigere Witterung eröffnete der Malismarkt bei matter Tendenz. Später erholt auf Berichte minderer Qualität und Zufuh⸗ ren im Nordwesten. Der Schlußg war stetig. cioaad, 9. Nov. 9. 6. 9.. Welzen Dezb 102% 103./ Sohwelne: Mai 103.½ 104.“ sohwere.80.85 Nals 5 8 8927 10.10101% 71*1 chmalz: Hater bezb. 88% 2800 ortd. 487 4005 „ Mal 39.½ 39.— lan.00 82 Sohweinezuf. Pork: Oktb 14.50 14.60 l. West. 131 000 99 000 jan. 16.30 15.47 dv, Ohioago 31000 30 000 flippen: Oktd.92.— Schweine: lan..07.22 lelohte.70.80 Newryorlcer Warenmarkt. WIB. NeWyOTE, 9. Nov.(Nichtamtlich.) Am BAUmWOIImarkt war die Stinunung ſester auf ermutigende Kabelberichte, später matter auf günstige Wetteraussichten; Verkäufe des Aus ſands und der Lokohändler, sowie unbefriedigencbe Nachfrage des Exporthandels. Gegen Schluß er⸗ holt autf feste Haltung der Lokomärkte, Stützungs aufe und Wallstreetdeckungen. Der Schluß War stelig. Der Weilzelmarkt zeigte bei Eröffnung willige Haltung, erholle sich im weiteren Verlauf auf Nückkäufe lunch schloß behauptet. MEWVORK, 9. NMoy. Welzen: 9. 8. Baumwolle: hard Wt. Nr. 2 125.— 1259% Hewyork loko NMo, 1 Northern 115.¼ 116.. per Oktober per Dez. 109.½ 110. per November per Mal 111% 112.½ per Ddezember Nals loko nom. nom. per lanuar Menl Spr. Wu. n..80—.— per HMärz detreidefr. per Mai Llverpool———— por Jull Petroleum: reffg, l. oas. stand whlt. in tanks Ored. Balan. London—.— Baumwolle: Ank. I. atl. H. 12 000 11 000 in Golfnäfen 28 000 22 900 Ausf. n. England 0 000 19 000 „„ d. Ot. 30 000 20 000 NewWyork, g. Mov.(Kaffee.) No. 2, lokd.% her Dez,.84 per Jan..84, per März 6,85, per Mal.91, per Jull.00. Letzte Mandeisnachriehten. Heidelberg, 10. Nov.(Priy--Tel.) In der heutigen Hauptversammlung der HI. EFuchs Waggonfabrik. G. wurden die Regula⸗ rlen einstimmig genehmigt und die Dividende aul 9 Prozent festgesetzt. Zu den Aussichten des laufenden Geschäftsjahres bemerkte der Vor- sitzende, daß sich vielleicht ein besseres E r- gebnis erzielen ließe, falls es gelingt, genügend Arbeiter zu beschaffen. r. Düsseldorf, 10. Noy.(Priv.-Tel.) Beim Mühlheimer Bergwerksverein in Mühlheim 4. d. Ruhr betrug der Betriebsüberschuß im dritten VMierteljahr des laufenden Jahres Mäk. 618 556 gegen Mk. 572 925 im zweiten und Mä. 52 145 im drftten Vierteljahr 1914. r. Düsseldorf, 10. Nov.(Priv--Tel.) Die Westfälische Drahtindustrie-G. Hamm i. W. Wird auf Grund eines Interessengemeinschaftsver⸗ trages mit der Aktiengesellschaft Krupp in Essen für das abgelaufene OGeschäftsjahr 15% PrOz, Dividende verteilen(0% Proz. i,). r. Düsseldorß, 10. Noy.(Priv.-Tel.) Wie Wir kören, Wird bei dem Wicking schen Portland⸗ zement⸗ und Wasserkalkwerken in Necklingllausen nachi dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres auch für 1915 eine Dividende nicht zur Aus- schüttung kommen. Der Absatz ist gegenüber dem Vorjahr bedeutend zurückgegangen, sodaß ein Gewiun der zur Verteilung einer etwaigen Dividenden ötig ist, nicht in Frage konmmt. r. Düsseldort, 10. Noy.(Priv.-Tel.) Der Versand des Roheisenverbauds betrug im abgelaufenen Monat Oktober 55,85 Prozent, der Beteiligung gegenüiber 53,7 Prozent im Monat September und 575 Prozent im August dieses Jahres. WIB. Berlin, 9. Nov,(Nichtamtlich.) Auf Grund einer Verorduung des Bundesrats vom 25. Februar wurde die Schantung-Eisenbahg⸗ Gesellschaft von der Verpflichtung zur Auf⸗ stellung und Vorlegung der Jahresbilanz und Ge⸗ Winn und Verlustrechnung, sowie des Geschäfts⸗ berichtes für 1914 entbunden. Breslau, 10. Noy. Die oberschlesi⸗ schen Walzwerke erhöhten die Fei blechpreise derart, daß der schlesische Eisengroßhandel gemäß Bresl. Zig.“ heute einen Grundpreis von 22—25 Mk, für den Doppel⸗ zeniner je nach Marke ab Werke fordert gegen 12.50—13.50 Mie. vor Kriegsausbruch. WIB. Lyon, 9. Noy.(Nichtamtlich) Wie „Nouvellistè“ aus Madrid meldet, hat der Finanzminister in der Kammer den Staals haushaltsvorauschlag für 1940 ein⸗ gebracht, der einen Ausfall von 6437/1 122 Pesetas aufweist. Die Ausgaben erreichen den Betrag von 1 470 848 180 Pesetas. Geſchaftliches. 5 Wirtſchaftlichkeit und außerordentlich glänzend weißes Licht ſind die beſonderen Kenn⸗ zeichen der ſtromſparenden neuen Wotan⸗Lampen Thpe„“, welche von der Siemens u. Halske.⸗ G. hergeſtellt werden. Bei Verwendung der nach Art der Wotan⸗Halbwatt⸗Lampen gebauten neuen elektriſchen Glühlampen erhält man etwa 40 Praz mehr Licht gegenüber gewöhnlichen Metalldraht⸗ lampen bei gleichem Energieverbrauch. Die neue 850 Wotan⸗Lampe Type„G“ kommt alſo Lichk⸗ bedürfniſſen unſerer Zeit ganz beſonders entge und dürfte dieſe neue Lampe bald über rt 55 gang finden, wo man Wert auf gute Beleuchtunge legt. 2— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbamm; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Ernst Müller; 15 5 für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtlie; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchidruckerei, G. m. b. Direktor: Ernst Müller. Far Flares, 6. Seite. Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 10. November 1915. Verkehr mit Gerſte. Die Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915, wonach jeder Gerſtenpflanzer von ſeiner 191858er Ernte die Hälfte an den Kommunalverband abzuliefern hatte, iſt durch die Bundesratsverord⸗ nung vom 21. Oktober ds. Js. dahingehend abge⸗ ändert worden, daß der zentner geerntet haben, im Falle nachgewieſenen befreien kann, als die zur freien Verfügung des Pflanzers bleibende Gerſtenmenge zehn Doppelzentner nicht überſteigt. Wir haben dies unterm 27. Oktober in den Tageszeitungen mit der Aufforderung zur Einbringung ber Anträge auf Befreiung von der Lieferungspflicht bei der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofs veröffentlicht. Bis jetzt find aber nur einige ſolcher Anträge einge⸗ gangen, obgleich anzunehmen iſt, daß es einer größeren Zahl von Gerſtenpflanzern ſehr erwünſcht wäre, mehr als die Hälfte ihrer Gerſtenernute für eigene Zwecke— als Saatgut, zum Verfüttern an ihr Vieh oder Geflügel, zur Herſtellung von Mehl, Grau en oder anderen menſchlichen Nahrungs⸗ mitteln— verwenden zu dürfen. Wir wiederholen deshalb die Aufforderung zur Stellung der fraglichen Anträge mit dem An⸗ ſügen, daß ſolche nach dem Zeitpunkt der Reichs⸗ vorratsaufnahme d. i. dem 16. November ds. Is nicht mehr berückſichtigt werden könnten. 3289 Mannheim, 8. November 1915. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Kaufmänniſcher Verein Mannheim . B. Donnerstag, U. Nov. 1915, abends 81/ Uhr im Sagale des Bernhardushoſes Vortrag des Herrn yndieus Dr. G. Jäckh, Berlin. „Deutſche Orientpolitik“ (von Helgoland bis Bagdad) mit Lichtbildern. Mitglieder unb Jnhaberinnen von Damenkarten lönnen ſeſte Plätze zu 50 Pfg. erhalten. Karten für ſeſte Plätze— auch für Inhaber von Tages karten— ind nur auf unſerem Geſchäftszimmer 0 1 10/1 1I erhältlich. Tageskarten zu M..— für gewöhnliche Plätze ſind 42 haben: in unſerem Geſchäftszimmer, bei K. F. Heckel, Mannheimer Muſikhaus, Brockhoff & Schwalbe, A. Donecker und im Berkehrs⸗Berein. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. 10² Der Vorſtand. Kommunalverband Gerſtenpflanzer, die weniger als 20 Doppel⸗ Bedürfniſſes von dieſer Lieferungspflicht inſoweit Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Kirchen⸗Auſage. Katholiſche Gemeinde. Donnerstag, den 11. November 1915. Jeſuitenkirche. 7 Uhr Engelamt für Katharina —— Das Ullſteinbuch in sewvoftörief iſt eine Freude für jeden Soldaten Preis.— Mk. Feldpoſtumſchlag gratis! Alle bisher erſchienenen Bände ſtets vorrätig in der bekannten Büchhandlung Schneider jetzt D1, 0 nreuthber) D1, 13 4824⁴ Sfſeriere ganzes Fett. 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Da war der eine, der ohne Stütze nicht laufen, der andere, der ſeine Hand nicht ge⸗ hrauchen konnte. Für den mußten die Damen Briefe nach Hauſe ſchreiben. Ein Dritter, dem ein Schuß die Augen verletzt hatte, die er noch verbunden trug, bedurfte ihrer als Führerin, ein Vierter, der beide Arme noch im Verbande trug, mußte gefüttert werden wie ein kleines Kind. So brauchten ſie alle alle noch Hilfe und Wartung— und vor allem tröſtlichen Zuſpruch. Da gab es genug zu tun für die hilfreichen Sa⸗ mariterinnen, die in Werken der Barmherzig⸗ keit wetteiferten. Die Zeitungen wurden jeden Tag mit Span⸗ nung erwartet. Gleich im Anfang gab es Sieg um Sieg zu berichten, im Weſten drangen die deutſchen Truppen unaufhaltſam vor und im Oſten führte Hindenburg das deutſche Heer zu glänzenden Siegen. Leider gab es auch zahlreiche Opfer zu be⸗ weinen. Viele ſtarben in der höchſten Blüte ihres Lebens den Heldentod fürs Vaterland, und aus Oſtpreußen kam die betrübende Nach⸗ richt, daß viele Familien von Haus und Hof vertrieben worden waren. Aber trotz allem war eine ſtarke Siegeszuverſicht in allen deut⸗ ſchen Herzen. Das Vertrauen auf die eigene Kraft und auf die Hilfe Gottes, die bei der ge⸗ rechten Sache ſein würde, hielt die Deutſchen in dieſer ſchweren Beit aulfrecht. * Ende Auguſt war Melanie von Hauſen nach einer ſchlimmen, gefahrvollen Reiſe von Oſtende ſie ihre Sachen in Oſtende aus⸗ gepackt, da wurde ihr bedeutet, daß ſie ſofort wieder abreiſen müſſe. Man hatte ihr nicht ein⸗ mal Zeit gelaſſen, ihre Sachen wieder einzu⸗ packen und mitzunehmen. Nur einem glücklichen Zufall hatte ſie es zu verdanken, daß ſte wenigſtens ihren koſtbaren Schmuck retten konnte, im übrigen hatte ſie fliehen müſſen, wie ſie ging und ſtand. Ihre Koffer hatten zurückbleiben müſſen und von ihrer Zofe war ſie getrennt worden. Die verwöhnte Frau hatte auf der langen, beſchwerlichen Reiſe, von Gefahren bedroht, viel Strapazen ertragen müſſen. In einem Güterwagen mit einer Menge Menſchen aus allen Schichten zuſammengepfercht hatte ſie große Qnualen erduldet. Der Zug kam nur langſam vorwärts und die Paſſagiere hatten auf der ganzen Fahrt weder etwas zu eſſen noch zu trinken. Auf den Stationen, die der Zug paſſterte, ſtan⸗ den wütende Menſchen, die den deutſchen Aus⸗ gewieſenen Schimpfworte zuriefen und ſie be⸗ drohten. Auf einer kleinen belgiſchen Station mußten die Flüchtlinge den Zug verlaſſen und im ſtrö. menden Regen die ganze Nacht im Freien war⸗ ten, bis ſich eine Gelegenheit zum Weilerſahren bot. Nahrung erhielten ſie auch hier nicht, rings⸗ um wurden ſie von einer fanatiſch erregten Menſchenmenge belagert, die ſie beſchimpfte und mißhandelte. Frau von Hauſen war vor Angſt halb von Sinnen. Es wäre ihr aber noch viel ſchlechter ergangen, wenn nicht ein deutſcher Ingenieur, ber mit ihr zugleich Oſtende verlaſſen, ihr ſchützend und helfend zur Seite geſtanden hätte. Ihm gelang es endlich, einen kleinen Imbiß herbeizuſchaffen. Melanie war vor Hunger und Durſt halb ohnmächtig geweſen. Im Morgengrauen war dann die beſchwerliche Reiſe weitergegangen, wieder in einem primi⸗ tiven Gepäckwagen ohne jede Sitzgelegenheit. Mit ſchreienden Kindern und verzweifelten Frauen in drangvoll fürchterlicher Enge einge⸗ keilt, ſetzte ſie ihre Reiſe fort. Auf einer Station wurden die Männer von den Frauen getrennt und in belgiſche Gefangen⸗ ſchaft geführt. Auch der deutſche Ingenieur, der ſich Melanies in ritterlichſter Weiſe angenom⸗ men, mußte zurückbleiben. Sie reichte ihm mit feuchtſchimmernden Augen dankbar die Hand. Solche Stunden binden die Menſchen ſchnell und feſt aneinander; Ernſt Rottmann, ſo hieß der Ingenieur, hatte ziemlich tief in Frau Melanies ſchöne Augen geblickt. 15 0 Abfchied hatte er ſie herzlich gebeten, wenn e durch Berlin reiſte, doch ſeiner alten Mutter Nachricht und Grüße von ihm zu bringen. „Sie ſoll ſich nicht um mich ſorgen— bitte, ſagen Sie ihr das, gnädige Frau. Gott verläßt keinen Deutſchen! Ich hoffe, bald durch deutſche Truppen aus der Gefangenſchaft erlöſt zu wer⸗ den und dann ſelbſt mit in den Kampf zu ziehen.“ Und Melanie hatte ihn gebeten, ihr ſofort Nachricht zu geben, ſobald er frei ſein würde. Es war ihr ganz ſeltſam ergangen mit dieſem Mann. Bisher war ſie ſtets nur mit Herren der höheren Geſellſchaftskreiſe zuſammengekom⸗ men, hatte mit ihnen kokettiert und ſich ſchließ⸗ lich in eine Leidenſchaft für Hans von Haßberg hineingeſteigert. Mit Rottmann traf ſie auf an⸗ derem Boden zuſammen, als auf dem glatten Parkett; die Stunden, die ſie mit ihm durch⸗ lebte, waren nicht dazu angetan, zu flirten und zu kokettieren. Aber ſie fühlte, daß ſie innerlich noch nie einem Manne ſo nahe gekommen war, wie dieſem ernſten, ſchlichten Menſchen. Sie rief ihm mit tränenden Augen ein„Auf Wiederſehen in der Heimat!“ nach, als er mit eimem ernſten, innigen Blick von ihr ſchied. Traurig, in eine Ecke des Wagens gekauert, ſetzte ſie mit den weinenden, ihrer Männer und Väter beraubten Frauen die ſchreckliche Fahrt ſort. Unterwegs wurde ſogar aus einem belgiſchen Dorfe auf den nur mit Frauen und Kindern beſetzten Zug geſchoſſen. Dicht neben Melanie war eine junge Frau mit einem Aufſchrei zu⸗ ſammengehrochen. Sie trug ein Kind auf dem Arm, das ihr eniglitt und das Melanie raſch fauffing. Die junge Frau war bot, die Kugel eines»belgiſchen Meuchelmörders hatte ihr den Niemand wußte, wer die Aermſte war; ſie war ganz allein mit ihrem Kinde, einem rei⸗ zenden, kleinen Mädchen, das ſich angſtvoll an Melanie anſchmiegte, als es auf tote Mutter ſah. Nach zahlloſen Martern, welche die Flücht⸗ linge ausgeſtanden, langten ſie endlich an der deutſchen Grenze an. Mit einem Anbeſchreib⸗ lichen Gefühl der Erlöſung nahmen ſie die ihnen gebotenen Erfriſchungen an. Erſt hier wurden die Perſonalien der ge⸗ töteten Frau feſtgeſtellt. Sie war die Gattin eines beulſchen Kaufmanns, der in einem großen Oſtender Hotel als Buchhalter angeſtellt geweſen war. Der Gatte war in Gefangenſchaft zurück⸗ die Frau mit dem Kinde ausgewieſen worden. Und nun war die Aermſte als ein Opfer des Krieges geſallen. Auf Frau Melanie hatte das einen tiefen Eindruck gemacht. Ihr oberflächliches Weſen wurde zum erſten Male von dem tiefen tra⸗ gilſchen Ernſt des Schickſals geſtreift. Sie kam in dieſen ſchweren Stunden zur Einkehr in ſich ſelbſt. Und als ſich niemand fand, der ſich des mutterloſen kleinen Mädchens annahm, und als das Kind ſich wieder ängſtlich an ſie anſchmiegte, da erbot ſie ſich, die Kleine in Pflege und Ob⸗ hut zu behalten, bis ſich der Vater oder ſonſtige Angehörige melden würden. In Aachen traf Frau Melanie mit ihrer Jungler zuſammen, die auch eine ſehr beſchwer⸗ liche Reiſe hinter ſich hatte. Frau von Hauſen war ſehr froh, daß ſie das Mädchen wieder hatte. Sie blieben einige Tage in einem Hotel in Aachen, um ſich von den Strapazen zu er⸗ 0 und notwendige Kleidungsſtücke zu aufen. Dann reiſte Frau Melanie mit der Jungfer 1 der kleinen Lotte, ihrem Schützling, eiter. In Berlin angekommen, beſuchte ſie die Mut⸗ ter Ernſt Rottmanns und brachte ihr Botſchaft von ihrem Sohne. Die alte Dame, eine feine, ſtille Frau, bat Melanie herzlich einige Tage bei ihr zu weilen, weil ſie in ihr das einzige Bindeglied zwiſchen ſich und ihrem fernen Sohne ſah, um den ſte ſich ſchon ſo ſehr ge⸗ Kopf durchbohrt. ſorgt hatte. (JFortſetzung folgt.) Behtes Wüdunger Sals existiert nicht Man mieide die Nachahmungen WiA Sesuch 1 25 68 bei Nierenleiden, Harnsäure, Zucker, Fürstliche Wüdunger Mineralquellen,.-., Bad Wildungen— Schriften kostenfrei Eiweiss —— Hauptdepot bel Pgter Rilius annhelm 6,9%, fel 679 1 216168 Ludwyigshaten 3. fl. igl: Flaschenversan 15 50 * ——