Pezugsprets: 80 pfg. monatfich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. Läglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) der S 2 8 eim und Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Amgebung 8 2 Telegramm⸗Adreſſe: „Beneralanzeiger Rannheim“ Hernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung 577 und 1449 Verſandleitung und Derlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Tiefdruck⸗Abteilung. 7086 SZweigſchriftleitung in Berlin Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Fimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 581. Manunheim, Donnerstag, 2. Dezember 1915. (Mittagblatt.) Die Wirklichkeit auf dem Balkan. Ro m, 2. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) In einem Leitartikel, betitelt die Wirklichkeit auf dem Balkan, ſtellt die„Tribuna“ feſt, daß ſich die Lage der Eutente noch ver⸗ ſchlimmert habe. Das ſerbiſche Heer ſei nach Albanien geflüchtet, wo es ſich in trauriger Lage ohne Unterhalt und Lebeusmitteln befindet und wohin wegen der Unterſeebootsgefahr und der Nähe des Hafens Cattaro von den Alliierten nur ſchwer Hilfe gebracht werden könne. Es ſei unſicher, ob es den Alliierten ge⸗ lingt, in Saloniki einen uneinnehm⸗ baren Stützpunkt zu ſchaffen. Auch auf Rumäuien könne man nicht mehr zäh⸗ len. Die einzige Hoffuung gelte der ruſſiſchen Armee, die in Bulgarien einrücken ſolle. Die Alliierten könnten nut gauf die eigenen Kräfte zählen. Auf dieſez Grundlage köune man offen bekennen, daß die Lage auf dem Balkan weniger gün ſtig ſei und durch die ruſſiſche Hilfe nur teilweiſe gebeſſert werden könne. Serbiens Ende. Berlin, 2. Dez.(Pr.⸗Tel.) Unter der Ueberſchrift„Serbiens Ende“ wird im„Berl. Lokalanz.“ geſagt: Das Unglück Serbiens als Bolk begann erſt von der Zeit an, wo Ruß⸗ land ſich dieſes Land als den damals fortge⸗ ſchrittenſten Slawenſtaat auf dem Balkan gehörig zum Werkzeug ſeiner gewiſſenloſen, nimmerruhenden Herrſchaftsgelüſte erkor. Seit dieſer Zeit, beſonders aber ſeit dem erſten großen Kriege gegen die Türkei 1876, ſehen wir Serbien mit jedem Jahre tiefer und rettungsloſer dem ruſſiſchen Einfluß ver⸗ fallen. In ſeinem Todeskampf hat ſich das Volk der Serben, das man ſich gewöhnt hatte, ſchlechthin als ein Volk von Mördern zu be⸗ zeichnen, fedenfalls als ein Volk von Helden gezeigt. Nur mit einem gewiſſen Mitleid kann man an die Unglücklichen denken, die heute über die eiſigen Bergeshöhen den Weg zum Heer ſuchen, nachdem ſie bis zum letzten Augenblick ihr Leben in die Schanze geſchla⸗ gen haben für ein unverſtandenes Phantom, für den verblendeten Ehrgeiz einiger Herrſch⸗ ſüchtigen und für die erbärmliche Schauſpie⸗ lerei einiger Mächte, die zu den Großen dieſer Erde zählen, die aus dem angeblich rettungs⸗ los und durch ihren kaltherzigen Egoismus hereits rettungslos verlorenen Volk noch einen ſchäbigen Ruhmestitel für den erloſchenen Glanz ihrer eigenen Waffen erhaſchen wollten. Schwere Nämpfe auf der Böhe ven Monaſtir. JBerlin, 2. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Genf wird gemeldet: Flüchtlinge von Monaſtir berichten von äußerſt ſchweren Kämpfen, auf den Höhen vor Monaſtir. Oberſt Waſitſch hält noch die letzten Verteidigungs⸗ werke der Stadt und iſt entſchloſſen, es bis zum Straßenkampf kommen zu laſſen. Die 8000 Mann ſtarke Verteidigungstruppe beabſichtigt, ſich nach Resna zurückzuziehen. Gegen 40 ſerbiſche Abgeordnete ſind in Sa⸗ loniki eingetroffen, darunter der Kammerpräö⸗ Die übrigen konnten Saloniki nicht mehr erreichen. Die nationale franzöfiſche Wat · des ſenfürſorge beſchloß, die ſerbiſchen Kinder in Städten Südfrankreichs unterzubringen. Die Preußen des Balkans. Dr. Montſchilow, zweiter Präſident der bul⸗ gariſchen Sobranje, ſchreibt in einem Leit⸗ artikel des„Utro“(Sofia) vom 19. November: Wir wurden„die Preußen auf dem Balkan“ genannt, und wir nahmen dieſe Benennung als einen Ehrentitel, ſogar ſchon damals, als noch niemand von dem politiſchen und militä⸗ riſchen Wunder träuntte, daß Deutſchland und Oeſterreich ſeine Waffen im Bunde mit uns auf den Balkan tragen werde. Heute ſind Bulgarien und Deutſchland zwei Quellen von bewunderungswürdiger Kraft. Bulgarien, weil es trotz der zwei ſchweren Kriege, die umlängſt geführt wurden, den gehaßten Feind in umaufhaltſamem Vorwärtsdrängen ver⸗ folgt,— Deutſchland, weil es in einem fünf⸗ zehnmonatigen Kriege auf drei Fronten gegen eine ſtarke Koalition, wie ſie die Welt noch nicht geſehen hat, weit in feindliches Gebiet ehndringen konnte. Man kann einen Vergleich machen zwiſchen den europäiſchen Zentralmäch⸗ ten und der Balkan⸗Zentralmacht, Die beiden Armeen haben eine unerſchiltterliche Diſziplin, beide beſitzen eine unbeſchreibliche Baterlands ⸗ liebe, beide begeiſtern ſich an dem eiſernen Wunſch für Sieg trotz aller Hinderniſſe, beide beſttzen als Volksarmee das volle Vertrauen des ganzen Volkes. Und noch eins haben die beiden Armeen gemein: Pflichtbewußtſein bei jedem Einzelnen; vom Generaliſſimus bis zum einfachſten Soldaten begreifen alle die geſtellte Aufgabe. Die geiſtigen und moraliſchen Eigenſchaften zuſammen mit den rein militäriſchen ſind es, die ein Volk zum Siege fühpen, und tatſächlich beſteht in dieſer Beziehung eine große Aehn⸗ lichkeit zwiſchen Bulgarien und Deutſchland. Fleiß und Sparſamkeit ſind ebenſalls zwei Eigenſchaften, in denen wir den Deutſchen gleichen. Wir ſind das fleißigſte Volk auf dem Balkan. Das wird jeder anerkennen, der durch Bulgarien gefahren iſt, und der Gelegenheit hatte, zu ſehen, was wir in vierzig Jahren aus unſerem Staat gemacht haben. Jeder von uns, der in Deutſchland geweſen iſt und das Sand⸗ gebiet Preußens kennt, auf dem die Hauptſtadt Berlin aufgebaut iſt, wird ſich wundern, wie der Deutſche in dieſer Gegend Gartenpflege, und Ackerban treiben kann. Ein Beweis für unſere Sparſamkeit ſind unſere Sparkaſſen. Die deutſche Sparſam⸗ keit wird bewieſen durch die Milliarden, die das deutſche Volk ſeiner Regierung zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Wir ſind Zentralſtagten, und deshalb ſind wir verpflichtet, immer auf dem Poſten zu ſtehen. Unſere geographiſche Lage iſt ſehr ſchwer, aber Tatſache iſt es ſchon, daß die bul⸗ gariſchen, deutſchen, öſterreichiſch⸗ungariſchen und türkiſchen verbündeten Armeen von der Nordſee bis nach Aſien eine Kette gebildet haben, die keiner zerreißen kann. Der Druck des Vierver bandes auf Griechenland. Das immer noch nicht gelösſte Rätſel. London, 2. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Ein Korreſpondent der„Daily Mail“ hatte ein Geſpräch mit Deny s Cochin, der u. a. erklärte, er glaube, daß Griechenland gegen⸗ über keine weiteren diplomati⸗ ſchen Schritte nötig ſein würden, da Griechenland bereits im Grundſatz zugeſtan⸗ den habe, daß es die auf der Haager Konfe⸗ erbiſchen heeres nach Albanien. renz feſtgeſetzten Neutralitätsbeſtimmungen nicht buchſtäblich einhalten werde. Die zweite Note enthält nur Einzelheiten über die Durch⸗ führung der in der Hauptſache bereits be⸗ ſchloſſenen Regelung. Was die Frage der Verfolgung der Alliierten über die griechiſche Grenze betrifft, ſo glauben die Griechen nicht, daß es dazu kommen wird. London, 2, Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Die Liverpooler Reeder erhielten den amtlichen Beſcheid, daß die vor 14 Tagen verfligbe Ausfuhrſperre nach Griechenland aufgehoben ſei. Paris, 1. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) „Petit Pariſien“ geſteht ein, daß die griechiſche Antwortnote hinſichtlich der geforderten Garan⸗ tien den Alliierten nicht ſo paſſe, wie dies nach den vorangegangenen diplomatiſchen Erörterungen zu wünſchen geweſen ſei. Es ſei aber möglich, in der Praxis dem Athener Kabi⸗ nett Ausführungen vorwegzunehmen, bevor ſie ſchriftlich zugeſtanden ſeien.— Jedenfalls müß⸗ ten von Skuludis vollkommenere Erklärungen geſordert werden, da die Antwortnote rätſel⸗ haft ſei. Neue Spannung. Berlin, 2. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Genf wird gemeldet: Aus Athen erhält die franzöſiſche Preſſe die halbamtliche Nach⸗ richt, daß plötzlich e ine neue Spannung zwiſchen der griechiſchen Regierung und dem Vierverband eingetreten ſei. In den dortigen Kreiſen der Vierverbands⸗ diplomaten herrſche das Gefühl, daß die jetzige Lage unmöglich andauern könne. Die griechiſche Regierung werde ſich bemühen müſſen, die am Montag überreichte Antwort⸗ note näher zu präziſieren. Die aus Paris dorthin gelangte Nachricht, daß in Frankreich die Aufgabe Salonikis durch die Engländer und Franzoſen für möglich gehalten werde, ſei für König Konſtantin ein willkommener Anlaß zum Widerſtand gegen den Vierverband geweſen. Er beeile ſich daher keineswegs, deſſen Wünſchen zu entſprechen. Nach einer anderen Meldung äußerte die griechiſche Regierung auf die zweite Note der Entente die Meinung, daß der Vorſchlag, die griechiſchen Truppen aus der Zone der En⸗ tentetruppen zurückzuziehen, unausführ⸗ bar ſei, weil es unmöglich wäre, ſie anders⸗ wo zu verpflegen, Die italieniſche Preſſe ver⸗ hehnt Cochin. Berlin, 2. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Lugano wird gemeldet: Cochin iſt am 30. November mittags in Rom angekommen. Er empfing im Hotel mehrere Berichterſtatter, zu wolchen er ſich mit dem gleichen Vertrauen äußerte wie in Athen und Meſſina. Um 4 Uhr begab Cochin ſich zu Sonnino. Der franzöſiſche Botſchafter Barrère iſt augenblicklich nicht in Rom. Der„Secolo“ verhöhnt den Optimismus Cochins, welcher von den Hochrufen und der Ehrenbürgerſchaft in Athen berauſcht ſei. Das gleiche ſagt der„Corriere“: Griechenland habe nur erklärt, es werde in der wohlwollenden Neutralität bis an die Grenze des Möglichen gehen, ſoweit ſeine Unabhingigkeit und Sicherheit nicht gefährdet würbte. Den freien Gebrauch der griechiſchen Eiſenbahn könne es den Vierverbandstruppen nicht zugeſtehen. Die griechiſche Regierung ſtehe auf dem Standpunkt, ſie könne den Truppen der Mittelmächte den Einmarſch nicht verwehren, nachdem ſie ihn auch der Gegenpartei zugeſtan⸗ den hätte. Die Haltung Rumäniens. Bukareſt, 1. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Die in deutſchen Blättern gebrachte Nachricht über die Gründung einer Liga für das Ein⸗ greifen Rumäniens gegen Rußland durch Marghiloman iſt vollſtändig unbegründet. Es handelt ſich offenbar um eine Liga für rumä⸗ niſche Einheit, über die die geſtrige„Inde⸗ pendance Roumaine“ folgendes bringt: Die Nachricht über die Gründung dieſer Liga iſt unrichtig. Die Mitteilung wird uns durch den ehemaligen Miniſter Arion beſtätigt, der unter den Gründern der Liga genannt war, der uns erklärte, keinen Gründungsakt unterſchrieben zu haben. Berlin, 2. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Sofia wird gemeldet: In Petersburg eintreffende Nachrichten, wonach zwiſchen Oſterreich⸗Ungarn und Runänien nach lang⸗ wierigen Verhandlungen eine Vereinbarung zuſtandegekommen iſt, wonach 500 000 Wag⸗ gons Getreide und Futtermitteln, vor allem Mais und Weizen, zu feſtbeſtimmtem Preis aus Rumänien nach HOſterveich⸗Ungarn aus⸗ geführt werden ſollen, haben in ruſſiſchen Re⸗ gierungskreiſen ſehr niederſchlagend gewirkt. Man hegt hier ſtarke Zweiſel, ob der geplante Druck auf Runnänien, dem die Truppenkon⸗ zentrationen im Süden Rußlands gelten, die erwünſchte Wirkung haben und Rumänien zum Anſchluß an die Entente bewegen können. Man befürchtet ſogar, daß vielleicht der ent⸗ gegengeſetzte Erfolg eintreten könnte. Die Anweſenheit ſtarker Kräfte an der ungariſch⸗ rumäniſchen Grenze und das Erſcheinmen von Truppen auch an der bulgariſchen Donau⸗ grenze haben, wie man in Petersburg weiß, in Bukareſt ſtarken Eindruck gemacht. Wie es heißt, ſoll Rumänien die Donau ſowohl gegen Oſten wie gegen Weſten durch Minen geſperrt und in Wien, Berlin wie in Petersburg an⸗ geblich habe erklären laſſen, daß es jeden Vormarſch von Truppen und jeden Truppen⸗ kransport auf der Donau gegenſtber ſetwer Neutralität mit bewaffneter Hand verteidigen würde. Der Kampf im die Dardanellen Die trübſelige Bilanz des Dar⸗ danellenunternehmens. Mailand, 1. Dez.(WTB. Nichtamklich.) Der Londoner Mitarbeiter dez„Secolo“ ſandte ſeinem Blatte einen ausführlichen Ar⸗ tikel„Zu dem Gallipoli⸗Problem“. In dem Artikel heißt es, Kitchener werde bei ſeiner Rückkehr nach Löndon ſich in die Notwendig⸗ keit verſetzt ſehen, einen der ſchwerſten Ent⸗ ſchlüſſe im Verlauf des gegenwärtigen Krieges zu faſſen, denn das Miniſterium werde über das Schickſal des vor acht Mo⸗ naten eingeleiteten Unternehmens auf Galli⸗ polt entſcheiden müſſen, nämlich, ob es mög⸗ lich ſei, und ob eine weitere beingheüber⸗ menſchliche Anſtrengung verſucht werden ſollte, um den Widerſtand der Türken zu brechen, oder ob es vielmehr ratſamer wäre, die Zelte und Fahnen wieder einzupacken und das Schlachtfeld zu räumen, wobei berückſichtigt werden müſſe, daß von dieſem letzteren Entſchluß das Preſtige Englands imganzen muſelmani⸗ ſchen Orient abhängig ſei. Nachdem der Korreſpondent von neuem beſtätigt, daß der Gallipolifeldzug nur auf dringendes Bitten Rußlands eingeleitet worden ſei, gibt er zu, daß 200 000 Mann lange Mortate ver⸗ gebens gegen die Halbinſel angeraunt find. 2. Seite. SHeneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Na„(ittagblat) Dezember 1915. Die Türken, d 40 000 Mann hätte n üb 11 nen, hätten im Verlauf Feldzuges die Halbi rſel Gallipoli in ein gewaltiges Syſtem von Schü z tz en gräben wandelt, wodurch die an ſei Alltierten begangenen 8 mit 30 000 oder werden kön⸗ 1 F5e ſchätzung der Schwierigkeiten unhe verderblich geworden ſeien. Der Korreſpon⸗ dent drö ückt darm die? Befürchtung Ulis, daß die Türben gegen die Truppen der Alliierten beim Verlaſſen 15 die heftigſten]! Angriffe richter ſodaß die Aus⸗ füh des Rlckzuges upt fraglich werde. Der Miniſterrat müſſe darüber ent⸗ ſcheiden. Die Verantwortung aber, die dieſer 1 8 kleine Kreis von Männern der Zukunft d ) nehme, ſe ſchichte und reiches auf f ohne weiteres Der öſterreichiſch 1ngariſche Tagesbericht. Wien, 1. Dez.(WTB. Amtlich wird verlautbart: 1. D Aufſiſcher Arzegsſezauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe. Bei den dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Ober⸗ befehl unterſtehenden verbündeten Streitkräf⸗ ten der Nordoſtfront wurden im Monat November an Gefangenen und Beute 78 Offiziere, 12000 Maun und 32 Maſchinengewehre eingebracht. Italieniſcher Ariegsſchauplatz. Der geſtrige Tag verlief an der Iſonzo⸗ front im allgemeinen ruhiger. Nur der Brückenkopf von Tolmein wurde wieder⸗ holt heftig angegriffen. Dieſe Vorſtöß e des Feindes brachen in unſerem Feuer zu ſammen. Heute Nacht ſetzte ſtarkes Ar⸗ tilleriefeuer gegen den Nordhang des Monte San Michele ein. Gleichzeitig griffen die Italiener den Gipfel dieſes Berges an; ſie wurden zurückgeſchlagen. Auch feind⸗ liche Angriffsverſuche im Raume vou San Martino wurden abgewieſen. Sndsſtlicher Kriegsſchauplatz. Unſere T Nichtamtlich.) ezember 1915. ruppen dringen umfaſſend gegen Plevlje vor. Eine Kolonne greift die Grading⸗ Höhe ſüdöſtlich des Metalka⸗ Sattels an. Eine andere erſtürmte in den Nachmittagsſtunden und nach Einbruch der Dunkelheit den von Montenegrinern zäh ver⸗ teidigten Hochflächenrand zehn nördlich von Pleplje. Pri z Bulgaren genommen. Die Armee des Generals von Kyeveß hat im Nyvember 40800 ſerbiſche Sol daten und 26 600 Wehrfähige gefangen ge⸗ nommen und 179 Geſchütze und 12 Maſchinen⸗ gewehre erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Kilometer rend wurde am 29. mittags von den 4441A1 5 De 5 Nich htamtlich.) ſch⸗ö ſterrei⸗ (ſchaftsver⸗ ſche, ſind fol⸗ Berlin, Bei dem Pr 185 ungar D Lelegramme eingegan dem Großen S. M. er und König laſſen den Teilnehmern Tagung des Deutſch⸗öſterreichiſch⸗unga⸗ n 1 Und des Oeſterreichiſch⸗deutſchen Wirt⸗ chaftsverbande die undliche Begeüß⸗ ung heſtens danken und den Beratungen ſegensreichen Erfolg wünſchen zum Heile der in Treue verbundenen Befehl: Geh. Kabinettsrat er Wiener Hofburg: Im allerhöchſten Auftrage beehre ich mich, den wärmſten Dank Seiner K. und K. apoſtoliſchen Majeſtät für die von den Teilnehmern an der gemeinſamen Tagung des Deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Wirtſchaftsverbandes und des Oeſterreichiſch⸗ deutſchen Wir ftsverbandes dargebrachte Huldigung, die Seine Majeſtät mit aufrich⸗ tiger Befriedigung entgegenzunehmen geruhte, Ausdruck zu geben. Kabinettsdirektor Frhr. von Schieße. „Die Eröffnung der italieniſchen NKammer. R cn 2. B. Nichtamtl.) Meldung der o m, 2. Dez. Agence Stefani: Die S der Kammer ſand bei dicht beſetzten 0 ſtatt. Sämt⸗ und itber 400 Abgeordnet erſchtenen, auch mehrere Botf ꝛſandbe, ebenſo Denys Cochii g bei. Nach einer patrioti ſprache des Präſidenten ergriff der Miniſter des Außern Sonnino das Wort. Berlin, 2. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Lugano wird unterm 1. Dezember ge⸗ 0 Wẽ̃ liche Miniſte waren meldet: Die italieniſche Kamm nerſitzung wurde durch mehrſache natlionaliſti ſche Kundgebungen eingeleitet und be⸗ gleitet. Zunächſt ſprach der Kammerpräſident Marcora. Er feierte den König mit pa⸗ thetiſchen Worten. Während die große Mehr⸗ heit der Kaunmmer ſich erhob und Beifall ſpendete, blieben die Sozialiſten, aus deren Reihen der Ruf„Hoch die Revolution“ erſcholl, Die Mehrheit proteſtierte unter den Rufen„Nieder mit Euch Oſterreichern, Euch Vaterbardsfeinden“ Alsdann ſprach Sonnino. Er legte zunächſt die diploma⸗ tiſche Lage dar. Dann teilte er daß auch Italien den Londone Versrag unterſchrieben.(Lär er Beffall, welcher vermutlich die Regierung dafür tröſten 1 5 daß ſie dem Lande nicht einmal Görz Ergebnis des Kriegshalbjahres darzu⸗ briichen vermochte.) Verſchiedene Zwiſchenrufe und Proteſte der Sozialiſten wurden von der Mehrheit niedergeſchrien, welche die Natio⸗ naliſten durchaus nicht zu Wort kommen ließen. Sonninos Rede wurde mit großem Beifall auſgenommen. Die Abſicht der revo⸗ lutionären Gruppe, die Kammer einzuſchüch⸗ tern, ſcheint ergebnislos geweſen zu ſein. Nur eine geringe Anzahl von Menſchen hatte ſich auf der Piazza Monte Vittorio angeſammelt. Die Beſorgnis vor Gewalttaten des Pöbels war diesmal unbegründet. Ein Beweis, daß der künſtlich angefachte Fanat i5 Zmus der Mai⸗ tage verflogen iſt. 31 ſeine natanale Sicherheit für notwendig hält. 1 r Im letz 55 ek annben kbensprogran 15 3National w, der Herrn lungen. gem 85 Gefolgſchaft dieſer nc 5 8 tend. Das Heft ent⸗ hält z. B. einen Auſſatz Lord Cromers von außerordentlicher Gehäſſigleit über deutſche Die in der Mo matsüber ſicht aufgeſtellten Friedensbedi ing gen lauten ſolgendermaßen: 1) Alle feindlichen Truppen ſind von allen Ge⸗ bieten der Verbündeten gu urückzuziehen, bevor über irgendwelche Friedenseröffnungen verhandelt wer⸗ den kann itſchland für alle die es direkt od nds unprovozierten Angriff er⸗ d0 Außer dem B lmächtigte der Verbündeten zu beſ 12 die Summe von 10 JY Belgien zu zahlen. e Form der Entſch id iſt feſtzuſetzen, ellung der Menſchheit 3) Aegend dare we Belgiens D alle Zeit a auf d wir⸗ ken und ein ee Zeugnis für das Ver⸗ brechen Wilhelms M. ſein ſoll. 4) Frankreich iſt im ſelben Maßſtab zu entſchä⸗ digen wie Belgien 5) Elſaß⸗Lothringen iſt an eben, dazu ſo viel weiteres Frankreich zurück⸗ Gebiet, als es für 6) Rußland iſt ähnlich zu entſchädigen wie Bel⸗ gien und Frankreich und ſoll ähnliche Sicherheit gegen 8 Angriff erhalten. 7) Serbiens Anſprüche ſind durch die ſerbiſche Regierung aufzuſtellen. 8) Itclien ſoll Trieſt und Trentino erhalten. Japans Aaire ſind durch die japaniſche ung aufzuſtellen. 5 Rit Oeſterreich⸗Ung fahre en, wie es die ruſſ 11) Mit der Tü rn iſt ſo milde zu ver⸗ 1 Intereſſen geſtatten. t milde zu verfahren. 12) Kein von deutſcher Herrſchaft während des in irgend einem Teile der Welt befreites iſt an Deutſchland zurückzugeben. 5 Die deutſche Flotte ift an die Verbündeten er Kanal iſt zu internationaliſieren. 17) Preußen iſt für immer zu zerſchmetterg und zu berlrü ppeln d ch jedes Mittel, das ſich den Verbündeten 7 ecdnenen auf deren Wiedergabe wir ten.) Da kein die deutſche Unterſchrift tragender 75 Papierfetze n“ irgendwelche Bedeutung hat, ſo haben ſich die Verbündeten volle Gewalt vorzubehal⸗ ten, um zu irgendwelchen etwa neu auftretenden Erforderniſſen Stellung zu nehmen, oder irgend⸗ welche der vorſtehenden oder ſonft noch feftzu⸗ ſetzenden Bedingungen zu ändern. i Beſetzung von Berlin bis zur Beſchränkung des deutſchen Dies iſt ein eykrem konſervatives Programm. Im„Daily Chronicle“ hat der bekannte biberale Führer C. F. Maſterman die „allein möglichen Friedensbedingungen“ mit folgenden Hauptpunkten entwickelt: Belgien wird in völliger Unabhängigkeit wieder⸗ hergeſtellt und reich entſchädigt. Frankreich erhält Elfſaß⸗Lothringen und Egtſchä⸗ digung für allen in den gegenwärtig eroberten Pro⸗ vinzen angerichteten Schaden. Aber aach eine tatürliche und defenſive Grenze.„Die natürlich⸗ Grenze, welche einen deutſchen Angriff auf Frank⸗ reich wie auf Belgien für immer unmögetch machen würde, ift die Rheingrenze. Und es iſt aagemeſſen, daß entweder Belgien oder Frankreich oder ein rter, international garan⸗ tierter Pufferſtgat es die deutſchen Horden für immer unmöglich macht, modernd, brennend und end, wie ſie es vor 15 Monaten taten, dieſer Verluſte, der —— nach W hland mag alſo hinter ſeine natürliche weſtliche Däneme wig erhalten, das ege oder eir von ihm einigt werden. London, 1. Dez.(WTB. A4005 melde ttiſche anfer„King way“ iſt ver Der Kapitän und 21 Mann der find gelandet. Ein anderes Boot mit fünf Perſonen Die engliſchen Arbeiter 5 1e Sondon, 1. Dez. Heute are hier eine 619 5 Arl renz, an der 1000 Delegierte teil vier Millionen gewerkſchaftlich eben, abgehalter wird vermißt. r und Arbeiter vertv befaßte ſich unit den Kriegsfing und Me. Kenna ſprachen. Kauadiſche Munitionsfabrikation. Ottaba, 2. Dez.(WTB. Nichtan Reuterbureau meldet: Die kanadiſche Munitionskommiſſion iſt reor fiert worden; ſie wird zukünftig dem M Miniſter unterſtehen. Augenblicklich ſind Firmen an der Geſchoßerzeugung beſchäftigt und 100 000 geſchulte Arbeiter in den Werken. Die Bayern im Xriege. München, 1. Dez.(WTB. Nichtammtl.) Reichsvatskammer iſt zu ihrer erſt Sitzung der gegenwärtigen Tagung zuſammen getreten, um die bereits vorliegenden geſetz⸗ geberiſchen Arbeiten zu erledigen. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſprach der Präſident Fü b Fugger von Glött der tapferen Aure und beſonders den bayeriſchen Truppenfüh Prinzen Rupprecht und Leopold den Dank aus. Die im Felde Stehenden verri⸗ Wunder von Tapferkeit, bei den zu Hauſe bliebenen ſähen wir den eiſernen Willen, j Opfer auf ſich zu nehmen. Awerkennende W zollte der Präſident auch der muſtergültigen tung der Preſſe und ihrem Verſtändnis für die Aufgaben der großen Zeit hob er weiter den Anteil der bayeriſchen Trupp dem deutſchen Siegeszug hervor und proch das Gelöbnis treuen Zuſammenhaltens zu Kaiſer und König aus, um für das Vaterland einen dauernden Frieden zu erreichen. Darauf wandte ſich der Miniſter des Innern Frhr. v. Soden in einer längeren Anſprache an das Haus un gedachte ebenfalls rühmend der herrlichen Er⸗ folge der Deutſchen und ihrer Verbündeten auf den zahlreichen Schlachtfeldern, nicht minder des Zufammenarbeitens aller Beteiligten in der Heimat, um durchzuhalten, ſowie der Verdienſte der Preſſe. Die Hoffnung der Feinde, daß wir mit unſeren Nahrungsmitteln nicht durchreichen würden, ſei bitter betvogen worden. Die Ba wollen auch ferner mit die erf ſein, um dem Vaterlande, in Treue feſt zi Herrſcherhauſe und zu Kaiſer und Reich, dienen, eines Sinnes mit den deut⸗ ſchen Bundesſtämmen.— Ohne jede Verzögerung erledigte die Kammer dann mehrere Geſetzentwürfe. Die nächſte Sitzung findet an 21. oder 22. Dez auber ſlatt. ie Dile pern Aſt Oſtpreußen— das billige Paradies. Abenteurer und Gelehrte haben das Sehn⸗ ſuchtstal der Menſchheit, das„verlorene Para⸗ dies“, in den fernſten Weltgegenden und Erd⸗ teilen geſucht, keiner hat es ſo in nächſter Nähe gefunden wie weiland Doktor der Gottesge⸗ lahrtheit Johann Gottfried Haſſe, Konſtſtorialrat und Profeſſor zu Königsberg. Er hat den Garten Eden der Bibel in dem ſo lang geringgeachteten Oſtpreußen entdeckt und im Jahre des Heils 1799 ein gelehrtes Werk ans Licht der Oeffentlichkeit treten laſſen, in dem er einen umſtändlichen Beweis für dieſe ſeine Behauptung zu erbringen ſucht. Das heute ſehr ſeltene, in der Königsberger Stadtbißbliythek be⸗ findliche Buch bietet ſo viel Kuxrioſitätsintereſſe, daß wir von der barocken Zitatenweisheit des alten Herrn Einiges mitteilen wollen.„Preu⸗ ßens Anſprüche, als Bernſteinland das Paradies der Alten und Urland der Menſchheit geweſen zu ſeyn; aus bibliſchen, griech ziſchen und lateiniſchen Schriftſtellern gemeinve 1 erwieſen,“ iſt es betitelt, betont alſo gleich, daß hier 15 Bernſtein der Wegweiſer zum Paradies werden ſoll.„Er gleicht einem Leuchtturm für das dunkle Meer der Vor⸗ und Urwelt, mit. deſſen Hülfe man auch an die Wiege der Menſchheit treten und das Urland, wo ſie auftrat, erblicken kann. Letzteres ſucht gegen⸗ wärtige Schrift aus der Bibel und dem ganzen Afertum zu erweiſen. Gekingt es ihr, ſo iſt die Bernſtein⸗Küſte eine durch ihr graues Alter heilige Stätte, ſo verdienen die Bernſtein⸗ gräbereien Wallfahrten, und alle Reſte des Bernſteins ſind koſtbarere Reliquien, als alle Geueine der Kirchenheiligen. Es beginne nur dieſe Unterſuchung kühl und unbefangen; und man habe nicht den Naturforſcher und C miker, ſondern den Geſchichtsforſcher und Er klärer der Alten bei Leſung derſelben vor deſſen Harz Nordens“ iſt, ſchildert der Herr als einen Baum, größer als Bäume der Erde, deſſen Holz Augen!“ Den das„Gold des Konſiſtorialrat alle bekannten „keine Rinde, kein Mark, keine Aeſte, keine Knoten“ hatte, deſſen Früchte Nüſſe mit Schalen, ähnlich wie die Mandeln, waren. Die Gegend, in der es ſo einzigartige ſchöne Bäume gab, muß nun das Paradies geweſen ſein. Das Wachstem ſolch herrlicher Bäume ſetzt Tropen⸗ wärme, alſo ein paradieſiſches Klima, voraus. Dieſer Bernſteinbaum war der Lebensbaum im Garten Eden, denn ſein Harz„beſitze eine ſo große elektriſche Kraft, daß davon die Elek⸗ trizität ſelbſt den Namen hat“(Elektron grie⸗ chiſch Bernſtein)„Die elektrif che Kraft iſt aber die größte Lebenskraft für den tieriſchen Körper, hat eine ſehr große Heil⸗ und Geſund⸗ heitskraft und konſervierende Kraft.“ Dieſes Harz und Mark muß alſo eine lebenſpendende Macht gehabt haben; wer davon aß, lebte lange oder ewig; und ſo iſt das das „Land des laungen Lebens“. Es iſt auch zugleich das„Goldland“ der Alten, die Stäkte des„gol⸗ denen Zeitalters“, denn man nannte ja den Bernſtein das„Gold des Nordens“. Aus 925 Bibel beweiſt der Profeſſor, daß die Menſchheit zuerſt im Norden aufgetreten iſt, daß der Strom, der Eden bewäſſerte, kein anderer geweſen ſein kann, als die Oſtſee, und kommt zu dem bündigen Schluß:„Es iſt hiſtoriſch gewiß, daß das bibliſche Paradles und das Urland der nördlich in Europa im jetzigen Bern⸗ teinlande war. Denn die Bibel ſagt es deutlich 9 5 und das übrige Altertum beſtätigt es.“ Eine krauſe Fülle der wunderlichſten Zitate, Deutun⸗ gen und Etymologien muß für dieſen Beweis herhalten. Die Aepfel der Heſperiden auf jenen „glücklichen Inſeln“ des griechiſchen Paradieſes ſind natürlich Bernſteintropfen und Elyſium das Bernſteinland. Die Hyperboreer, die griechi⸗ ſchen Paradiesbewohner, ſind die Preußen, wie die Etymologie Boreer⸗Borusker⸗Boruſſen⸗ Preußen offenbart. Zu allen Mythen von der Urgeſchichte der Menſchheit, zur Prometheusſ age ſo gut wie zur Edda, glaubt der Dr. theol., den Schlüſſel gefunden zu haben und die Vertreibung aus dem Paradies erklärt er dadurch, daß Gott es immer kälter und kälter werden ließ, ſodaß die Menſchen Not und Bitternis des Daſeins kennen lernten. Das blitzende Schwert des Cherubs, der Adam und Eva hinaustreibt, gemahnt natür⸗ lich an den Bernſtein und ſeine elektriſche Wir⸗ kung. Veſcheiden ſchließt Haſſe ſein gelehrtes Werk:„Mir ſei es genug, Preußen, dem ich nicht als Eingeborener zugehöre, das mir aber aus vieler Rückſicht ſehr teuer geworden iſt, auf dieſen Vorzug— nicht den einzigen, aber auch gewiß nicht den letzten, auf den es ſtolz ſein kann— das älteſte und in der alten Geſchichte berühmteſte Land der Erde zu ſein, aufmerkſam gemacht zu haben. De. P. I. Erſtes Nonzert des Phil⸗ harmoniſchen Vereins. Das Orcheſter des Opernhaufes 2 Muſeumsgeſellſchaft in Frank⸗ furt a. M.— Geſang: Claire Dux. Lei⸗ tung: Otto Klemperer. Auch der um das Mannheimer Muſikleben ver⸗ diente Philharmoniſche Verein hat freulicherweiſe im zweiten Kriegswinter ſe Konzerttätigkeit wieder aufgenommen, und ſe Vermittelung verdankten wir geſtern die Be⸗ kanntſchaft des Orcheſters des Opernhauſes n der Muſeumsgeſellſchaft aus Frankfurt a. M. ind ſeines hier nicht ganz unbekannten geſtrigen muſikaliſchen Leiters, des Theaterkape meiſters Otto Klempe rer aus Straßburg. 5 Das in allen Inſtrumentengruppen treffli beſetzte etwa 90 Mann ſtarke Orcheſter beſtätic den vorzüglichen Ruf, der ihm vorausgeht. ging auf die Intentionen des ihm fremden d genten willig ein und ſpielte äußerſt Toncghe und mit großer rhythmiſcher Präziſion. ausgiebig beſetzte Streichquintett entſaltete ſerl lenvollen Geſangston, und mit ihm wetteiſer⸗ ten die Holz⸗ und Blechbläſer. Schade, daß man mit dem Orcheſter nicht auch ſeinen ſtändigen Dirigenten verpflichtet hatte. Denn es iſt für einen jungen Dirigenten immer ſchwer, mit einem ihm fremden Orcheſter ſich auf einem neuen Bo⸗ den zu bewegen. Herr Klemperer iſt offenbar ein gewandter— und guter Muſiker— ſeine feinſinnige Klavierbegleitung ſer in dieſer Hinficht mehr als ſeine Direktion — als Inierpret der Beethoven ſchen 2 Diri⸗ —— 2— —2 — 888 1. — Strauß). Herr Klemperer begleitete die Arie mit dem Dormerstag, den 2. Dezember 1915. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(ittagblatt) A. Seite. Trauerfeier für Direktor Ernſt Mül Die letzten Strahlenbündel, die die Sonne am geſtrigen trüben Herbſttage ſiegreich durch Wolken und Nebel hindurchzuſetzen vermochte, tauchten den ſchlichten Eichenſarg in der Fried⸗ hoftepelle in Wärme und Licht. Blumen⸗ gebinde und Kränze über Kränze, Lorbeer, deutſches Fichten⸗ und Eichenreis, Roſen und Eryfanthemen, drängten ſich um die Bahre als Scheidegrüße der Vielen, Vielen, denen Ernſt Müller lieb und teuer geweſen. Sonne und Bhinten. wie es zu dem ſtillen Schläfer in dem Schwein paßte, der ja— wie alle guten Menſchen— ein warmer Freund der Natur gewefen. Der Raum vermochte die Leidtragenden nicht alle zu faſſen, ſo viel waren derer, die gekommen, unſern Ernſt Müller auf ſeinem letzten Gaudg zu begleiten. Außer den Leid⸗ tragenden, die wir im Laufe dieſes Berichtes zu nennen haben, bemerkten wir u. a. Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Bürger⸗ meiſter Dr. Finter, Hamdelskammerf * 1 ä⸗ ſident v. Wagner ⸗Ludwigshafen, Mitglie⸗ der des Stadtrates, des Stadtverordnet kollegaums, hieſige und auswärtige Zeitun berleger und Journaliſten, Vertreter der In⸗ duſtrie, des Handels und Handwerks. Ein Lieblingsſtück des Heimgegangenen, „Pilgerchor aus Tannhäuſer“, geſpielt von dem Hoftheater⸗Hornquaptett, leitete die Trauerfeier ein. Es folgte der Harmonium⸗ bortrag des Chorals„Wenn ich einmal ſoll ſcheiden aus der Mathäuspaſſion von Bach bon unſerem Mitarbeiter Herrn Mack vor⸗ getragen, und dann ſandte die Liedertafel ihrem trewen aktiven Mitgliede und Freunde ein Löbewohl zu in dem Trauerchor„Heilig, heilig iſt der Herr“. Anſprache des Herrn Stadtpfarrers Dr. Hoff. Die Gedächtnisrede am Sapge unſeres ver⸗ ewigten Herrn Direktors Ernſt Müller hielt Herr Stadtpfarrer Dr. Hoff. Er hatte auf den Wunſch der Witwe des Verſtorbenen ſei⸗ ner Anſprache das Bibelwort aus Offen⸗ baurng Johannes Kap. 2, Vers 10:„Sei ge⸗ treu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone des Lebens geben“ zugrunde gelegt. In Andacht Verſammelte! Große Zeiten reden in Taten. Worte ver⸗ hallen und werden klein. So ſchaffen auch jetzt in der größten Zeit, die Europa geſehen, die Taten der einzelnen Völker alle Maßſtabe um und wohin wir ſchauen, da iſt das Leben auf die Tat geſtellt. Große Zeiten zeigen aber auch, was ein Volk im innerſten Kern wert iſt. Und dieſer innere Wert ſucht nach einem Wort, das aus⸗ drücken könnte, was als Eigenſtes tief in der Seele lebt. So prägte in den erſten Tagen des Krieges von der hohen Warte des Reichstages gus unſer Reichskanzler das Wort:„Bis zum letzten Blutstropfen“. Er prahlte nicht mit un⸗ ſern Machtmitteln, ſei es Geld, ſeien es Waffen; er ſtellte ſich auf das heiligſte Empfinden unſeres ganzen Volkes ein:„Treu bis zum Tod für umſer Vaterland.“ Seitdem iſt dies Wort„treu bis zum Tod“ wie ein ernſter Freund mit uns gezogen. Es zog draußen im Weſten und Oſten, im Norden und Süden durch die Reihen unſerer Krieger, richtete ſeharfe, unerſchrockene Blicke gegen den Anſturm unſerer Feinde und— drückte manches liebe Auge zu, das im Sterben dies Wort verherrlichte. Le N Aber auch zu Haus ging die ſere Reihen; es klopfte bei den Müttern, es klopfte an den 2 brilen, es klopfte an den Schre ſchäften, es klopfte ſchriften und f̃ Auch bei dem hat in ſeinem Sar Anklopfen und Werben die den und ſein Leben und kraft darauf eingeſtellt ſagen, er ſtarb an dieſ 1 und jung ten und ben und l rtes verſtan⸗ nze Lebens n darf wohl caußen und zu um ſoll auch zührer ſein, dies Wo 2 N 7 as Leben des Verſtorbenen an uns Denn er war: treu in und vorbeiziehen laſſen. ſeinem Beruf, treu ſich ſelbſt, damit auch: treu ſeinem Gott. en zog Ernſt Müller als eichtem Gep ber mit e m Jahr 1*— er eenns Strrel ſeiner i im Sinne e nur groß ſeinem Vater⸗ bacht, daß man n nur aus der ligen Arbeit modernſter Sz beginnen wi hauſe als beſtes die Steine zum 2 bau des Gr Lleinen hera ut. o war er das er d dennoch 8 3 Iden. * 7 1 or 31 userleſenen gelingt bahn, die den ganzen Menf ten fordert. Und wenn wir auf welcher Stufe ſeiner Arbeit hat er mel leiſtet. dann müſſen wir ſagen: er iſt mit Arbeit gewachſen: in ſeinen Kräften, in ſ Wollen und in ſeinem Können. Und als der Krieg kam und ſo manchen lieben Arbeitsgenoſ⸗ ſen von ſeiner Seite holte, da ſprang er ein und übernahme an Arbeit, was er übernehmer konnte; von dem Wunſche beſeelt, als Deut⸗ ſcher eingeſtellt zu ſein in die große Kriegsarbeit ſeines Volkes. Wahrlich, er war treu in ſeinem Berufe. Faſt noch höher als das Erreichte in ſeiner Lebensarbeit möchte ich aber das andere ſtellen, daß er bei ſeinem äußeren Steigen innerlich ſich ſelbſt treu geblieben iſt. In dieſer Hinſicht mag es ja im Leben manches bedeutenden Mannes, der in der großzügigen Arbeit unſerer Zeit an der Spitze eines großen Unternehmens ſteht, ſtille Stunden der Erkenntnis geben, in denen er mit Wehmut bedauert, daß er ſich ſelbſt nicht treu geblieben iſt. Das aber dürfen wir von f⸗ uns heute fragen, hr ge⸗ dem teuren Eutſchlafenen mit Fug und Recht ſagen: Er blieb ſich ſelbſt treu! Es ſpricht für ſeinen Charakter, daß er ſich ſeiner Abſtam⸗ mung aus dem Handwerk nicht ſchämte, ſondern daß er eine ſtille Liebe zum Handwerk bewahrt hat, und daß er auch als Direktor dieſe Liebe zum Handwerk jederzeit ofſen betätigt hat und ſeine reichen Kenntniſſe dem Wohle des Hand⸗ werkes zur Verfügung ſtellte. Und wenn er auch weit über ſeine früheren Arbeitsgensſſen hinauswuchs, ſo war es immer nur ein Ab⸗ ſtand, nie ein Abgrund, den Herz und Hand des Vereſwigten gar oft zu überbrücken wußte. Vom Menſchen Ernſt Müller iſt aber der Deutſche Ernſt Müller nicht zu trennen. Seit vielen Jahren iſt er eine Stütze und ein Führer ſeiner Politiſchen Partei geweſen, nicht um der Partei willen, ſondern aus Liebe zu ſeinem Vaterland. Da hat er mit Freunden und mit politiſchen Gognern zuſammen Deutſchland in unſerer Vaterſtadt helfen aufbauen. Und bei 2 „Eroica“ hat er mich, und gewiß auch viele Kon⸗ zertbeſucher, enttäuſcht. Es iſt ſa nicht allzuhoch anzurechnen, wenn eſn impulfiver Dirigent auch einmal ſeinem Temperament die Zügel ſchießen läßt. Nur muß er ſich darüber klar ſein, daß außere Beweglichkeit und innere Belebung zwei verſchiedene Dinge ſind. Gerne ſei anerkannt, daß techniſch faſt alles tadellos gelang, aber die erwärmende Wirkung blieb aus. In einem ßbeit innigeren Verhältnis ſahen wir Klemperer zu dem modernen Strauß. Seine„Don Juan“⸗Auslegung ſtand an Großzügigkeit weit über dem ſymphoniſchen Hauptwerk des Abends. Mozart's Oupertüre zur„Zauber⸗ flöte“ leitete das ſtilvolle Programm ein, und auch hier kam techniſch alles klar und ſauber zu Gehör. ſamtweiche, in auch da und dort ein Plus von Würme und nerlichkeit gewünſcht hätte, z. B. gleich im erf Liede„Mein Auge“, ſo wußte doch unſere Künſt⸗ lerin durch ihre jugendfriſche Stimme, ſicheren Geſchmack und ein natürkiches Vortragstalent und dankte mit einer Zugabe Orcheſter in enganſchmiegender Weiſe And die Durchführung der Begleitung des„Ständchen“ leß einen äußerſt getwandten Pianiſten erkennen. Das Konzert hatte ſich eines au Beſuches zu erfreuen. ßerſt lebhaften F. Mack. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. In der Neueinſtudierung von Schnitz„Ab⸗ ſchiedsſouper“, das Intendant Dr gemann in Szene ſetzt, wirke Rub, Adalbert Schletlow, Max Grünberg und Marcel Brom. von ei mit den zanne Rub, Eliſe De Lank Wilhelm Kolmar, Hans Godeck, 5 Die Neueinſtudierung Damen: Lore Buſch, N und den He Max Grünberg, Adalbert Schlettow in den Hau rollen, leitet Emil 9 E 1+ ren: Hochſchule für Muſik. Klage, Erhebung und Tröſtung iſt die Stimmung, die dem Programm des Kon⸗ ze ts der Hochſchule für Muſik am Fre hriſtuskirche zu Grunde leitenden Orgelvor t) foh in rei ein (Herr Hauptlehrer E Wechſel Chor⸗, Solo⸗ In der von F Arie aus B leichfalls rner Beag Iten im Jahres gefalle: Anheimiſche Ernſt Köhler ſtammend. 1 zu ergreifendem 25— dieſer vaterländiſchen Arbeit war der thüringer Sachſe, ohne daß er es vecht mer Sachſe, ohne daß er es ſo recht merkte, ein guter, treuer Mannheimer geworden. Seine Arbeit den unſeres lieben Mannheim grüßt den zerſtorbenen heute doppelt herzlich und wird das Stückchen Erde, in dem er ruht, als Hei⸗ materde heilig halten. Was er aber als Menſch geweſen iſt, das weiß am beſten ſeine ſchmerzgebeugte Gattin. Sie kennt ſeit mehr als zwei Jahrzehnte ihn in ſeinem in Werd denn ſie war 22 Jahre amerad in ſeiner Ehe und in ſeinem n. Und da das Geſchick ihnen Kinder ver⸗ ſagt hat, ſchloſſen ſich die beiden Ehegatten noch enger aneinander an, gegenſeitig von einander nehmend und einander gebend. Sie verliert ain en, denn ſie hat ihm am tiefſten ins Herz „ uneren Stimme 1 tti hatte den Wunſch, daß das gewählte Bibelwort als ein letzter Gruß von ihr und von uns über ſeinem Sarg ge⸗ ſprochen werde, und damit hat ſie ſchon den Weg betreten, auf dem man es lernt, ſtark zu ſein in Schmerz und Leid und ſich unter Gottes Hand und Gottes gnädige Führung zu ſtellen. So hat auch er ſich unter Gottes Hand geſtellt, nicht als einer, der über ſein Glaubensleben viele Worte macht, ſondern als einer, der ſeinen Gott überall findet, vor allem draußen in der Natur. Draußen in Berg und Wald am Sonn⸗ tag früh ſeine Andacht zu halten, war ihm Lebensbedürfnis. Er liebte Sonne und Licht als freundliches Geſchenk und lieben Gruß ſeines Gottes. Und darum läßt er uns noch einmal in ſeine Seele hineinſchauen, wenn wir hören, daß rſich an ſeinem Sterbeſonntag früh die Fenſter ffnen ließ und ausrief:„Ich grüße dich, du junger Tag.“ Dieſer junge Tag war ſein letzter, war der letzte Gottesgruß auf dieſer Erde. Jetzt grüßt er uns aus dem Licht von Gottes Ewig⸗ keit. Amen. Die erhebenden Worte des Geiſtlichen fan⸗ den eine Fortſetzung in dem innigen Har⸗ moniumvortrag des„Ave verum“ durch Herrn Mack. Es folgte darauf die Kranznieder⸗ legungen, die begleitet waren mit Worten, die ums alle noch eimmal zum Bewußtſein brach⸗ ten, welch prächtiger, ganzer deutſcher Mann in Ernſt Müller von uns gegangen, welch ſchweren Veuluſt weite Kreiſe unſerer Stadt, unſeres Landes und darüber hinaus unſer Vaterland durch ſeinen Tod erlitten. Kranzuiederlegungen. Im Auſftrage des Stadtverordnetenkollegiums widmete Herr Stadtverordnetenvorſtand Ben⸗ ſinger dem Heimgegangenen warme Worte der Anerkennung und des Dankes. Die Stadt Mannheim verliere an ihm einen treuen Berater und Förderer, dem beſonders zwei Gebiete am Herzen lagen, das Handwerk und unſer Theater. Sachlichkeit und Gerechtigkeitsſinn machten ihn wert und was er tat und ſagte, war immer ge⸗ tragen von einer glühenden Liebe für unſere Vaterſt Adt. Anſtelle des verhinderten Vorſitzenden des Auſſichtsrates der Dr. H. Haasſchen Buchdrucke⸗ rei, Herrn Reichstagsabg. Baſſermann, ſprach Herr Fabrikant Mayer⸗Dinkel an der Bahre, den, wie alle Auſſichtsratsmitglieder, eine warme Freundſchaft und Verehrung mit dem Verſtorbenen verband. Er führte aus: Werte Trauerverſammlung! In Abweſenheit unſeres erſten Vorſitzenden, des Herrn Reichstagsabgeordneten Major Baſſermann, der durch parlamentariſche Pflich⸗ ten in Berlin zurückgehalten, lege ich namens des Auſſichtsrates der Dr. H. Druckerei, dieſen Kranz nieder am Sarg unſeres leider ſo früh heimgegangenen Direktors, unſeres lieben Ernſt Müller,— als Zeichen nie er⸗ löſchender Danbbarkeit, und als letzten Gruß! Es ſei mir geſtattet, an dieſer Stelle zu ſagen, daß ich Ernſt Müller ſeit ſeinem Eintritt in die Redaktion des„Mannheimer General⸗ Anzeigers“ kannte, daß ich von Anfang an ſeinen Werdegang verfolgte und bis zu ſeinem Tod ihm befreundet war. Er war ein ſelten fleißiger, ſelten pflicht⸗ getreuer Mann. In unzähligen Verſammlun⸗ gen ſah ich den jungen Lokal⸗Berichterſtatter vor nun über 25 Jahren, halbe Nächte hindurch ſleuographierend am Preſſetiſch ſitzen. Der nächſte Morgen brachte bereits die größten fehlerlos übertragen. Eine Leiſtung, ſucht. Unſer Ernſt Mü ſtand ich raſch über Perſönlichkeiten zu brient nicht minder aber auch über die politiſchen Verhältniſſe im Reich, in unſerenm engeren Heimatsland Baden, und nicht über die Vorgänge in unſerer Stad hn er ſich bald heim, als deren 0 ˖ ſich der als gekommene Jünger der zum Fach⸗ den tech⸗ tech De! journaliſtiſchen oder kaufmänniſchen ie So war nach dem T 8 ſein Nachfolge Auffichtsrat in ſcht hat, dafür⸗ Unternehmens, Haas'ſchen 5 0 In ſeine Arbeit legte er ſeine ganze Perſön⸗ lichkeit. Er ſchritt von Erfolg zu Erfolg, blieb aber ſtets beſcheiden. Wer privat oder geſchäft⸗ lich mit ihm zu tun hatte, der erkannte bald 5 ihm den Mann der Tat, aber auch den Mann unbedingter Zuverläſſigkeit! So erwarb ſich Ernſt Müller das Vertrauen aller Kreiſe.— Vertrauen, Dankbarkeit und aft, das waren die Gefühle des Wageſeheenes ffr den uns ſo jäh Entriſſenen. Keiner von uns wird ihn je vergeſſen können Num ruhe aus, lieber Freund, von ſchwerer Lebensarbeit. Möge Dir die Erde leicht ſein! Das kaufmänniſche Perſomal der Geſellſchaft ließ ſeinem Schmerze um den Tod ihres Vor⸗ geſetzten durch den Mund des Herrn Produriſt Weber Ausdruck verleihen, der als Zeichen der Wertſchätzung und Dankbarkeit einen Kranz niederlegte. Tiefgerührt und wehmütigen Her⸗ zens gedenke er des Schönen und Guten, das der Verſchiedene geſchaffen, und von dem er die Beamten⸗ und Arbeiterwohlfahrtsſtiftung er⸗ wähnen wolle, die Direktor Müller aus Anlaß ſeines Jubiläums ins Leben rief. Er ſei ein vornehmer, gerechter, hilfsbereiter Vorgeſetzter geweſen, der in ſeinem eiſernen Fleiß und der umerſchöpflichen Tatkraft ein kraftvolles Vorbild geweſen ſei und auch fürderhin bleiben werde. Ergreifende Worte ſprach Herr Dr. Gol⸗ denbaum für die Redaktion des„General⸗ Anzeiger“ Er rühmte die ungeheuere, un⸗ erſchößfliche Arbeitskraft, den ſicheren Blick und das feinne Taktgefühl, das den Heimgegangenen auszeichnete, der ein Journaliſt im höchſten Sinne geweſen, einer der großen Idealiſten des Berußes Er habe die Zeitung nicht als Erwerbs⸗ zweck angeſehen, ſondern als gute Wehr und Wafſen im Dienſte des öffentlichen Lebens, und für die Freiheit der Preſſe habe er ſtets ge. ſwitten. Er ſei auch ein ſchöpferiſcher Journa⸗ liſt geweſen und ihm habe ein Ideal vorge⸗ ſchwebt, deſſen Verwirklichung er noch in den letzten Wochen näher trat— er wollte den „General⸗Anzeiger“ zu einem führenden Blatte Badens und Südweſtdeutſchlands machen— und ihm wäve das auch ſicher gelungen. Nun ſtehen wir verwaiſt da und verſprechen alle an ſeinem Sarge, unſere ganze Kraft einzuſetzen für ſein Lebenswerk, in ſeinem Geiſte, mit ſeinem Idealismus weiterzuarbeiten. Aber immer wenn der 29. Mai, der Geburkstag dieſes ſtarken und lachenden Maienſohnes ſich jähre, dann wollten ſie, ſeine Mitarbeiter, an der teuren Stätte einen Kranz aus jungem hellem Eichengrüm niederlegen— ein Sinnbild von Ernſt Müllers eichenſtarker, heller Perfön⸗ lichkeit, ein Zeichen des Dankes für die edle Menſchenliebe, die er gegen alle ſeine Mit⸗ arbeiter betätigt, und ihm ein Zeugnis in die letzte Ruheſtätte hinein, daß ſein Erbe von treuen und reinen Händen gewahrt werde. Im Auftrage des Bezirksvereins Mannheim des Deutſchen Buchdruckervereins ſprach Here Adolf Gengenbach. Der Verein verliere in Ernſt Müller ſeinen 2. Vorſitzenden, einen lieben Freund und Kollegen, einen treuen Berater und tätigen Mitarbeiter, der unver⸗ geßlich bleiben würde. Die Trauer der nationakliberalen Partei des badiſchen Landes und der nationallibera⸗ um den len Abgeordneten des Landtages herben Verluſt, kleidete Herr Geh. Hofvat Rebmann⸗Karlsruhe in eine herzergrei⸗ ſende Anſprache. Er ſei gekommen, um Ab⸗ ſchied zu nehmen von einem Helden, der auf dem Feld der Arbeit gefallen ſei, mitten aus der Vollkraft ſeines Könnens, mitten aus Plänen heraus, um ihm Dank zu ſagen für ſeine ſegensreiche Arbeit, die er im Frieden und jetzt auch im Kriege geleiſtet habe. Dank für ſein politiſches Denken und Empfinden, das ihn zu einer Säule habe werden laſſen all die Jahre hindurch. Seine Gedanken ſeien in einem Maße, wie wir es nie gehofft, Eigen⸗ tum des Volkes geworden. Die höchſte Beloh⸗ nung, die ein Politiker finden kann, daß ſeine Gedanken Gemeingut werden, Ernſt Müller durfte ſie erleben. Seine Saat iſt aufgegangen zum Segen des ganzen Volkes. Mit herzlichen Worten legte SHerr Faktor Joh. Schneider namens des techniſchen Geſamtperſonals den Kranz als letzten Beweis der hohen Verehrung, die der leider viel zu früh perſtorbene Chef genoß, nieder. Ein gerecht und edel denkender Vorgeſetzter, deſſen vor⸗ nehmſter Grundſatz immer war: Leben und leben laſſen, um den das geſamte Perſonal aufrichtig trauere, ſei von uns den Weg alles Irdiſchen gegangen. Sein Andenken aber werde in Ehren fortleben. König beklagte das Scheiden as glückliche Ende des Krieges zu wäre der Höhepunkt ſeines Er wäre ſo nötig geweſen, it mitzuwir⸗ ung an eine durch ſich d geweſen ſei ſchauen. Das Lebens geworden. an der k ken. Es ble chtungebiete A0 Kindesliebe.— Hegen zum Ande nie, labhafter mherzigkeit und ſe tgew gerechter Geiſt, Verſt danken es ihm And en an den prächtigen Men⸗ N. und Um den niſchen Ztg. ruch Serbiens: 5land wiederum ge⸗ hbhand weiter wird in ſeinen Kräfte ſind zu bereit. England 663 gierungen, neutral, denn 78 Lest vohnt ing 0 Wahner Roſetten in Haa 95 1. Dez. dee egee 7 Ausweis⸗ der nen wohne chviſtli Parte Sa wornin Loh⸗ 01 1910 das Amſterdamer Blatt„Telegraaf“ und „Zuw erklärte anläßlich eines Zhoiſchenrufes des Mi⸗ 22 * ——— 2 8 2. — Y. des Innern Corf van der Linden, d in Geheimabkommen mit D deutf eſtehe, wie der„Telegraaf“ fälſchl ſch habe. Da müßten die Gericht ein⸗ Die Haltung, welche der„T Telegraaf mlt— und Herr Ingenieur des Mbends ſenkten ſich ſchon 22 Stelle im di die Trauerverſammlung den Got⸗ ier 4, in bei der Firma einnehme ſet ſervil, hermtack ge und , Urrd der Dag ging hinüber in e lie Demgemäß ſei eine Rei ich Lanz, bei einer K ahr-Abteilung int 5 mien⸗ e, ſet 2 9 ſch, feig geit Was irdiſch war an Ernſt Müller, Don 170 wo bnungen in Mietwohnune ſtehend, wurde für hervorragende Ver⸗ ſträflich. ſewandelt worden, immer von uns geriſſen, in ſeinen ie den Be⸗ zier befördert, nachdem er +4 er wird er weiterleben, unver nt 1 55 des Wohnungsgeldes, ſondern euſt vor zwei Monaten zum Gefreiten ernannt Die engliſchen Arbeiter und * 74 110 1 NZrr! 1841 2 2— irken, ſein Geiſt in unſerem Ge⸗ nur noch um den bäufig höheren ortsühlichen wurde. die Kriegsfinanzen. ortleben und uns ein Anſporn ſein Mietpreis überlaſſen würden. Den Dienſtwoh⸗ Beſchlagnahme von kupfernen Waſe hkeſſeln. 2g F flich) in ſeinem Sinne weiterzuarbeiten. pp. nungsinhabern einen höheren Betrag als das Vielſach wird es in landwirtſchaftlichen Kreiſen. Vondon, 1. Dez.(WTB. 9 10 Wohnungsgeld abzuziehen, ſei ohne Geſotzes⸗ für wünſchenswert gehalten, daß, wenn nicht die Meldung des Neuterſchen Bureaus. In der änderung nicht Auch Abnal fernen Waſchkef 1 88 und an' ſheutigen Konferenz der Arbeiterdelegierten Zwang dienſte zum Untero N zur Benutzung e kundgel en zu, 3 109. wies Asquith, der mit lautem Beifall be⸗ 9955 1 den Beamten eine Faß in 77 5 81 8 jellen N dietewereingee We nterbleiben grüßt wurde, auf die enormen finanziellen en einer früher und wirtſchaftlichen Laſten hin, die der Krieg von kupfernen Wrennkeſei dem Lande auferlege. Aber Englands Schul⸗ 22 5 1* 2 +. Na abe hat die Badiſe 55 155 tern ſeien breit genug, um ſie zu tragen. Die ammer an die. Regierung vertraue darauf, daß alle Klaſſen, ichtet, daß die Entfer ung der⸗ dlungsgehilfen ſagende? tinn me“] der be ſta Bing von Dienſtwohnn der Mannhei 1 der Au viele andere rſonen und angeregte en Sparſamkeit ſagt der Herr N ſter Prüf ung zu. ſben. Wiedergeben möchten wir 925 Ei iben des Verein badiſche Ein anderes Mitg lied hält es für zwe ſt Anderben Möche beſonders die Arheiter, weiterhin den Geiſt pfälziſcher Zeitungsver⸗ mäßig mit den Nebengehalten aufzurän⸗ d nochmals der Selbſtaufopferung entwickeln würden wie men, indem man einerſeits die Beamten, dener. Keisgsante rſtützung. 5 01 8 in der Vergangenheit. Der Präſident des darauf au Amerkſam gema Nebenleiſtungen obliegen, ſo aſbelle e, daß ſie mit Tief erſchi durch di Handelsamtes, ˖ ichtete, was „Tief erſchüttert durch die Nachricht von ihr mit Handelsamtes, Runciman berichtete, 95 8* erſt 755 K interſti n 5 8 7 4 1 88 8 f tsbe ter 8 e, um eine dem raſchen Tode des Herrn Direktor Müller, könnten, andererſeits aber auch an die eArbe der z we ten 8 Eem! e ausbezahlt die Regierung bisher getan habe, ungerechtfertigte Steigerung der Lebensmit⸗ Pakete an Augehöritze der öſterreichiſch⸗un⸗ telpreiſe zu verhindern. Die Regierung habe zen Feld mee und ihr zugetei lte Perſ ſonen dem Lande Zuckervorräte zum Preiſe von 40 en bei ſortan Millionen Pfund Sterling geſichert, ſte habe waer dietee 5 7 5 25 Millionen Pfund für Fleiſchtransporte e gegeben, wodurch ſie eine größere Zufuhr ſichergeſte ellt habe, als ſie das Land jemals ich— 75 im Vereins kraft mancher Beamten gr Herr Mini den 100 fü Oen an der Durch den nüchſten Ja hr en 1 3 miſchen wirtſche 5en der 0 ngehalte ſei ſreilich nur als künftig 0 Der S ö n rtſchaftliche 1 Der Schanzkanzler Me. Mit dem ihm eigentümlichen Idealis⸗ il en ſie e,, Kenna ſprach ebenfalls wie Asquith von der Notwendigkeit, im gegenwärtigen Augen⸗ blick nicht mit neuen Lohnforderungen zu kommen. Die Löhne ſeien in den meiſten Ar⸗ rch Aushang in beitszweigen geſtiegen. Weitere Lobhnferder age ben. ungen würden gegen die eigenen Intereſſen machen noch⸗ der Arbeiter verſtoßen. ite Donners⸗ D Die ſei, das Land mit Soldaten, und Kriegsbedarf zu verſorgen. müſſe Kanonen und Munition lbſt wenn der letzte Schilling dafür en werden ſollte. die men 0 war er uns einer der beſten Verfolgung unſerer Ziele. niſſen und ſeiner Tatkraft vir eine Fülle von Anregungen. Stets werden wir des Verſtorbenen dankbar] de 0 u warnen. be man bengehal tabtungen gem dem Ausdruick der vorzüglichſten Hoch achtung ergebenſt Dr. Knittel, Vorſitzender des Vereins badiſcher und pfäl⸗ ziſcher en 8 7 0 N. N ſche er 8 Landt (II. Kammer. Aus der Budg (Zweite Sitzung vom 3⁰ vormittags Gegenſtand: Voranſchlag des Miniſteriums des Innern. Berichterſtatter: Abg. Wittemann. Berichter und ein weiter D huldirektionen und die ſtellen auf die günſtigen Aus Vermeſſungsbeamte hinzun der ſteigende Bedarf an Vermeſ gedeckt werden könne. Der Berichterſtatter erkun den der orarbeiten fi Far zerung und i halb 9 Uhr Herr ſaal des Den tſch⸗[haben iſt unentgelt⸗ an den durch die ellen, ſowie an der erleger. ſich in 9 Feier ver— eſei zten und Kollegen Fichtennac 1 1 I Tabletten erlrisehen den Körper Rräftigem die Nerven unentbehrlich für Rekonvalesrenſen. hrigen Dienſtjubiläums zaun fand geſtern nach⸗ e 2 Fingffuel-Tabletten sind im stendigen gebransb Sr. Kalserl. Heneit des deutsoben Aronprinzes. und ezahlen ſol Original-Packungen: 6 Bader M..30, E Bader M. in Apotheken, Drogerien, Parfümarden. rau Geh. Kommer⸗ Man verlange ausdrückl.,, Pimefluel“ in Tablesten! auch ſtre ibilarin ein ſi mit 11 k Oratismuster und Broschüren durch die be Pharmakon-Gesellschaft, Chem. Fabrik, 5 Rheins oberhal ˖ Hlich iſt alks ö F Furt N B. Der Herr Muiſter legte bar, daß die geſch ie ein N halt gewäh ürde, der, die Ju ur überreiche ihr ein 00 5 Aß Oie Jehalt gew De, der, de n und ſtbe 1. ween beider Angelegenheiten eingelelteten* während der Dienſiſtunden beſorgt. nen * Finanzjeller gende zu Grunde. Seiner Unseren M üller haben Mit ihm verf geuen Freund. FErnst Nüller Berichterst 7 1 hicknet. Er geiorddert und 0 wahren gegen r dlie frantrö- Berlin, PaxrIs ränkreich negsanleihe lu 28 9 Gealisnni Schönsten Volltes. Es ist Kamt wWol hohen G Sie sticht beiten, man 88 ischen und uns hat ein k oder sonstigen irgendwel I andere G Seiner B journalis ichen Körf perschafter Riervon Aden die ſie bis binauf zuen nahme. S8o konnten wird nock gestern mei daß das französieche Finanzministerium durch Vermittelung der Société Genérale des Annonces au die franz5 zen BMtter 50 Mikllionen Franken verteller 1L Summe War für die für die neue Anle llen auchl die beeindußt 0 48 jedes Blat 4 16 HieE Herr iboft die Aus-⸗ tnn örse. PARI3S, 1. bor. 1515 1. 30.. Hagee EA FPrankreich Sckündliert Anleine, und 65 2 Bar rleichte- 14 . ihm, indem rungen Se Hinausgehen. Fast gleichzeitig unser Neichsschatzse retir Ir. Helfferich den Gesetentwyurf Uber die Besteuerung der Kriegsgewinne begründet. Unter dem allgemeinen Beifall dies Reichstags hat er er- kart, daß ſeder Deut großben Masse der Schwerenn Nriegszeit Seine Uisse verbessern konnte, dazu angehe muß, einen ansehnlicehen eiles mögenszuwachses der Allgemeinheit opfern. Nicht als Strahandlung, sondern Ehrenpfiicht lne die Steuer, genau ebenso, Wie die allgemeine Wellr Satze eSpas⸗ ſor üussere 25** in dieser Verhält- 1 werden Londoner venbörse. Lou don, er 2 ½i0. Ver⸗ ceingang& 290 000. auk Amsterdam 11.24, Scheck auf 514 3% Wechsel aut Paris 28.00, Pards 27.87 Wechsel auf Petersburg 1 11 Der Entwuri verpflicl utlich 82 e lengesellschaften, Kommanc 1. Dez.(Nichtamtlich.) In der Beirates des Rfeinisch- Kohlen Syndikats für Olktober für Kohlen mit (Wie bis für Roks nit 3 V. H.(wie und fir Briketts nuit 4 v. H.(wie bishe eimnber und Dezember für Roks auf 0(Nuli) v. HI. 2t. 8198 8 kten und 18 458 Altien, Berggewerkscha treibende Vereinigungen(letzte Neckrte jer Personen h mit besch ünkter klaftung 1„ die in e* jahr erzieltet nr enn in ei dende Sonderrüeckla Mehrg abek der 05 1ec80 s e Sitizlistellen. Ger Voreit⸗ tenlde 9 daß die heutt 9 I W unbe rung ein drei Gruncke geleeg zt, um zu verkinddern, Schaften, die im ersten Kri ewinte, dann aber Verluste erzielt schädigt werden. Getroften wird mit Worten der in der Zeit vom 1. 1. Dezenwer 1016 Wachs(ausgenonamen Erbschaftsanf Sonderrüclclage ist getrenmt von d 5 Vermögen eee Schrei- 8 ie Rielitprei 2 er ga anzen 1 8 bungen des Deutschen desstaales anzulegen. Die Später bekannt Sall es, einer Verſiie beugen. Irgend welc! der Folgen der Krieg angebracht. Sehr v der Neichsschatzse Rüelstel emgen g um che Steuer für d Währleisten. Es galt nur, Jerallgemeineru. Der Gedanle der b. der Nriegsgewinze ict OGereingatt des Volkes. 85 iclileats Versammlung be⸗ wercdert. 0 der Gewinne vorzu Kretär à1 Zeit des ist noch ſernerhin sozialethischer uni] gleiche lagnahmen uns. Berl. Bur.) Bank von dlie Lande chtamtlich.) Nach Alisterdam h⸗ der ümungen am Von demnach Gritte Monat enhandel Wies 51 Kr und zwar verminderte sich und die Ausfuhr um Um ein richtiges Bild zu gewinnen, dem Oletober 1913 vergleichen; ein 1 führt zu ganz anderen Ergeb- t 12 51 5 nümlich ein Rückgang Honen oder um etwa gang der Ausfuhr um 14,88 Bei einem Ver- it . unck ein 5 Fyanzös, Rente 24.50 64.50 TLeulaa 11000— Nov. Privatdiskont 5½ v.., dle erste ab 1. Januar eeeeeeeeeeeeeeeeeee 80 glauben Verschärfungen Vir sind uns vollauf bewußt, Zeiten zu rechnen vaterländischen Wir aber at ich bereit und entschlos Zagen und entgegenzustellen in dem Ver- entscheidenden eimischen Ar- nrit Fährlichkeiten dauer uns dag nuit N SOlche um 11 18 V. H. Mit dem Monat Olztober 10ʃ⁵ liegen nunmehr ſche Ziilern des brikischen Augenhandlels für 15 Der Gesamtwert der briti- guuhr wänltrend dieser Zeit betrug 972,20 gegen 902,09 15 ie der August 1913 bis zum betrug 445,36 8 52 602,7 Millionen& in der vorfährigen chszeit. den verflossenen 1 hhe Auflenhandel im Vor. A18 auk: Millionen Lst. 1913 55,07 61385 71,73 68,40 71,11 1914 68 02 Aus USW. en Unserer e werden kann, Wenn daher glänzende E n gewiß nicht als berechtigt erscheinen kalls, wie wir hof⸗ der wirtschaftlic erspart bleiben, die Aussichten gebnis des nächsten Ab- bezeichnen daß Wwir ungünstig gesamten dden endhichen eren Heere der Scklieden ist. 67 792 im Oktobe 16413 122 1 12 V. 070 Rüe 11 101. 4 Hat die Skühr iegsmonaten 281 3 7 Grohbritannien Wert von 102,58 f Vorjahres. Die Steigerung deg nicht abgeschlossen, kriegspolitischen ig gewordenen Einziehungen zum tdlauernden Ausfuhrbeschränkungen, werden nach wWie vor einen ausüben. Daß außerdem die Angestellten 2 II 1 . Imm Monat 5 Srsten 15 ien Statistikk hat die onat Olctober 1915 51 0 aufzuweisen gegen Die Zunahme be- Wiäbrend des glei- Ausfuhr einen Wert von 20 601 Eim Oltober hier 3307 150 F. r vorstehenden Ziffern chtigen, daß der vorjaäk War. fuhr ei Zu- od. des Millione en Le —13, —16,30 —20.17 —12,48 —.50 +11,08 71944 +12,54 +21,23 +17,84.30,58 +16,17 +27,23 +24, 15 +757,04 +25,29 456,19 +10,4a1 431,04 968—21.80 11 um Olctober 1914. L im Oktober 1915 etwas dis Erwüg. Vormotlat, aber sie ist bedeutend ungünstiger 818 Uun dritten Nriegsmonat. Warenmärkte. Amerikanischer Elsen- and Stablmarkt Newyork, 29. Nov. Ueber die Lage am amermanischen Eisen- und Stahlmarkt wird be⸗ richtet: Das Geschäfl für Roheisen war bei nden Preisem lebhlaft. Das Angebot ist nur Northern Foundry und Schmiedeeisen notieren 16 Doll., Bessemer-Eisen 17 Doll., basi- er 82 Indlu- sen, ut Kraft HKriega-⸗ rigeOktober Der britische ebenso wie in den rieges, einen startten die Olstober Weist der einzeluen nachstehende sches Eisen 10½ Doll., Southem 13% Doll. Die 7 beimische Nachfrage für Stahl nimmt zu; das Achkche Geschäft ist aber klein. Die Werke ömen weiter ihre Erzeugungsfähigleeit. Barren und Platten notieren 1,70 Doll, Stanl Knüppel 27 Doll. ab Pittsburg. Anmsterdaner Warenmarkt. AMSTEROAA, 1. Dez.(Schlubkurse.) 1. 29. Rüdöl, Loke— Leindl, Loke 38.8% 6 per Dezember—.— 3 per Januar 38./ 55 bor ehruar—— (oole zu den Bedingungen des nle depländ. Veberseetrustes. Amsterdam, 1. Dez. Kaftoe, fost Loke—.— Santos per Dez. per MHadrz—.—, per Aal—.—. Lomdoner Metalbnarkt. London, 30. Mov. Kupfer:“ Kassa 79.½% 3 Honate 50.— tro por Kasse 59.—, 3 Honaſe——, Sest-Selekted p. Kasse —8. Nnn per Kassa 4% ber 38 Aonate e N0. ger Kassa 28.½, Eink: ber Kassa 100,— Antimon—— Guscksilber—— GAiaaskowrer Noheisenmuarks. Glasgen 30. dov., Rohelsen. per Gasaa 72% per 1 Vonat 72/5, per 3 Nonat——. 5 Letzte bdamelelsnachriehnten. WIB. Wien, 1. Dez. Der Verwaltungsrat ch der.G. für östertfeichisch-ungari-⸗ sche Mineralölprodukte, Oles be- chleg in seiner Sitzunng am 30. November, der alif den 23. Dezember 1915 einberufenen Haupt⸗ versammlung vorzuschlagen, vom Reingewinn des am 30. April 1915 abgelaufenen Geschäftsſahres in Höhe von Kronen 512 025, dem Reservefonds Kronen 2 188 zuzufühlren, 8 v. H. Dividende gegen 5 v. H. im Vorjahre zu verteilen, für Tan⸗ ttemen Kronen 38 684 zu verwenden und den Rest von Kronen 213 158 auf neue Nechnung vor⸗ utragen. p. Frankenthal, 1. Dez. Die Aktiengesell- schaft Kühnle, Kopp u. Kauseh beschloß in einer Aufsichtsratssitzung der Hauptversamm- lung che Auszahlung einer Dividende von 7 v. H. vorzusciilagen, und 2 v. H. dem Dividen⸗ denergansungsfonds zuzuführen. P. Frankenthal, 1. Dez. Der Stadtrat be- schloßg die Aufnahme einer Anleihe von M. 170 000 Zur teitwieisen Bestreitung der Kosten filr die Nriegstutterstützungen. Dem roten Halb mond und bulgarischen roten Kreuz werden 100 Sestäftet. Zontfer bersg 2 20 Dutsburg Rubrort. Duisburg-Ruhropt, 1, Dez. Camtiiohe Roterungen in Mark Uur dte tonne!, Bergfartffachten: naeh Gobſenz .00, St. Goar.55, Bingen.50, Malnz-Gustavshurg 1 28, ainptäte bis Frankfurt a. N. 15. 1,25, Karlsruhe 140, bauterhurg 1,50, Sraſihurg. E— 8dh eppIö hne naoh Cobſenz—.—, St. Gcar e0. 30. 10 15 000.—060,Malnz- Gustavsbhurg 100-1,10, Mainpigtae big Frankfurt 8. K. 600.—0,00, Mannhelm 16—1, 20, Karlspuhe 0,0, Lauterburg 0,03, Serabhurg l. EE 6½0. Taftrachten rhr Lohloniagunz zen] Mk.: Piel .30.U03, Acnhelm.49.8,0, Utrooht.80.—. Gaude.20.0. 00, Leſden .⁰0 000. Sohlegem 2 45.'Sravenhage.30.—.00, Zdeland.20. zevondergen 2,8—.—, Ddesburg.08—.00, Lʒangstraat.85, Frlestand.50-. 00 Srüssel.00. Rotterdam.10—.5. Loer⸗ 43. sSosch.—246. Breda.40. Amsterdam.70. rgon 283—2 40,. Wasserstaudsbeobachtungen im Monat Dez. Pegelstatlon vom Datum Rhein 27. 28. 29.30. — 2. Zemerkunges 93 Adends 6 Uhr 1 lalngen“ 29.93 5.48 Hachm. 2 Ubr Hakau: 2.25.59 flaochm. 2 Uhr 6l 8 4 1.39 Hoecgens 7 Uhr 3 70⁵.-B. 12 Uhr 2tes Vorm. 2 Uhr 1. öln 89 Naohm Uhr N .20 Form. 7 Uhr 34 227.27 .40 Vorm. 7 Uhr 027 0 624. Wir haben noch 517⁰ Fülofenkoks(kleine Körnung) guf Lager, den wir, ſolange der Vorrat reicht, zu folgenden Preiſen abgeben: ab Fabrik, bei weniger als 10 Ztr..20 pro Ztr. ab Fabritk bei Abyhahme von 10 Zeutner und mehr .20 pro Ztr. Maunheim, den 7. Oktober 1915. Die Direktion Gas⸗ U. Elektrizitätswerke: PVichler — gaum; 05 55 Fr. Goldenbaum; und Gerichtszeitung: Goldenbaum; Dr. Adolf Agthe; liches: Fritz Joos. und Verlag der en Buchdruckerei, G. m. b. H. Pire relctor: 8.: Julius Weben. ng eines Hausfrauenvereins. berger §ed Anſprache ack und Ziele de 18 Dann ſprach Frau Kromer aus Mannheim über den Nannheimer Hausrfauenbund. hob dabei da E r Stadtrats Sile egenkommen des Mannh gegenüber den Hausfrauen jchtete über das große A Hausfrauenbundes. Der Verein konſtitutierte ſich. Zur Vorſitzenden wurde Frau Hedwig Neumeier gewählt. pfalz, Beſſen und Amgebung. p. Frankenthal, 1. Dez. Die Regelung 83 es Vertriebs der von der Einkaufsgeſellſchaft ſüdweſtdeutſcher Städte bezogenen Waren hat Stadtrat heute vollzogen, indem er die Verteilung derſelben an die hieſigen Geſchäfts⸗ leute einer aus 4 Perſonen beſtehenden Geſell⸗ ſchaft übertrug, die für Riſiko und Speſen ein 881 Der Prozent des Umſatzes vergütet erhält. Es wurde bereits eine erhebliche Menge Waren von der Einkaufsgeſellſchaft bezogen. Neuſtadta.., 30. Nov. Der Stadt⸗ rat beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung den Beamten der Stadt, ſoweit ſie weniger als 3000 M. verdienen, eine Teuerungs⸗ zu lage ähnlich wie Ludwigshafen zu be⸗ willigen und den ſtädtiſchen Arbeitern einen Teuerungszuſchuß von 30 Pfg. pro Tag zu bewilligen. Zur Kriegsfürſorge bewilligt der Stadtrat pro 1915 und 1916 je 5000 M. Für das Rote Kreuz in Bulgarien wurden 100 M. genehmigt. § Haßloch, 30. Nov. Der Gemeinderat beſchloß die Entwäſſerung von 400 Morgen Wieſen unter Zuhülfenahme von Gefangenen. Die Koſten belaufen ſich auf 10 000 Mark. (Freudenſtadt, 30. Nov. Der un⸗ gewöhnlich frühe Winter hat ſcharf einge⸗ ſetzt und eine Winterlandſchaft hervorgezau⸗ bert, wie ſie ſich ſchöner nicht gedacht werden kann. In dem friſchen blinkenden Schnee, auf ſonniger Höhe im gaſtlichen Heim, das jedem das Seine bietet, erwacht neue Lebensluſt und Kraft. Von ſichtlichem Erfolg iſt die nerven⸗ ſtählende Höhenluft für die zahlreichen hier weilenden leicht verwundeten Mannſchaf⸗ ten und Offiziere, denen es der Winterſport angetan. Nach dem derzeitigen Fremdenſtand kommt der Schwarzwald auch dieſen Winter wieder voll auf ſeine Rechnung. Kein Kriegsbedarf, ſondern Friedensbedarf! Man bringt und man beſtellt! K 4, 4. Die Anaufſtelle zum fliegenden Wachtel in Säcken, Lumpen,—=ſonſtigem Altmaterial. Fluſchen, Kleidern, utudhabfall, Gummi. Schuhen Metallen unds- Poſdaete genüat. 4 Original⸗Roman von H. Courths⸗Mahler. 55) Fortſetzung. Werde ich jemals eine Antwort auf dieſe Frage bekommen? Ich höre nichts von Dir, nicht einen armſeligen Gruß ſendeſt Du mir, und doch iſt mir, als müßteſt Du mit allem Denlen und Fühlen bei mir ſein, wie ich bei Dir bin. Mir iſt, als könnte ich nicht fallen, weil die Sehnſucht nach Dir mich nicht ſterben laſſen würde. Trebin bekommt mit jeder Feldpoſt Briefe ſeiner Braut— alle um mich her haben Nach⸗ richt von ihren Lieben daheim. Nutr ich gehe wieder und wieder leer aus, ſo hungri auch meine Blicke ausſpähen nach einem Gruß von Dir. Du läßt mich vergeblich warten. Kann meine Solveig ſo grauſam ſeind——— Heute iſt es heiß hergegangen in der Schlacht. Im Kampfgetümmel kann ich zuweilen ver⸗ geſſen, was mich ſo unruhig macht, da ſchäumt und brauſt es durch die Adern wie ein glühen⸗ der Strom— da lebt für Stunden der tolle wilde Haßberg wieder auf. Aber nun iſt es ruhig um mich her. Da draußen liegen viele brave Kameraden, ſtill und bleich, und halten den letzten Schlaf. Ich bin wieder unverwun⸗ Det, es iſt mir, als ſei ich gefeit gegen die feind⸗ Ichen Kugeln. Sie pfiffen ſo oft dicht an mir Norbei, ohne mich zu trefſen. Aber im Herzen, da brennt es wie Feuer— die Wunde, die Sol⸗ veig mir geſchlagen. Fühlſt Du nicht, wie ich mich nach einem Zei⸗ chen von Dir ſehned Wirſt Du mir nicht endlich eine Zeile ſenden — und die Erkaubnis, daß ich Dir brieflich Ant⸗ work geben darf auf Deinen Briefds Meine Ge⸗ danken find um Dich Tag und Nacht. Rufen ſie Dir nicht zu, was ich in meiner unbefriedigten Sehnſucht leided Oft iſt ein quilendes Gefüßhl in mir, es köunte Dir leid geworden ſein, mir Dein Herz erſchloſ⸗ ſen zu haben. Ich weiß ja nicht, wie ich mir Dein Schweigen deuten ſoll. Solveig— wie lange wirſt Du mich noch qudlen? 2 —— bei einem Sohn, Schwiegersohn, B und Onkel im Alter von 27 Jahren. ln tiefstem Badiſche Neueſte liebter unvergesslicher Gatte, unser lieber Landsturmmann im Füsiſtier-Regiment Nr. 40 Paula Ketterer geb. Lehmann zumd Amgehörige. Nachrichten.(Mittagblatt) iee mein innigstge- Nach ſanger UIngewissheit erhieſten wir heute die er- schütternde Nachricht, dass unser herzensguter Sohn, Bruder, ruder, Schwager Schwager und Brãutigam 12488—— znger, n Unteroffizier im Iinf.-Negt. Nr. 88 seinem jũngeren Bruder im Tode fürs Vaterland nachgefolgt ist. Mannheim, den I. Dezempber 19135. In tiefem Schmerz: Familie Max Gänger Schmerze: Von Beiſeidsbesuchen bittet man B5fl. absehen zu wollen. Fämilie Acleif Schramm * 7 Bruder und Sohn Josef im Alter von 34 Jairen am 22. Nov Rückenschuss den Heſdentod fand. Die traurige Nachricht, dass unser ſieber Neker Mannheim Langstr.&), 23. November 1913. Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Zueker nebst Schwestern Amma und NOsa ember an einem Eduard Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die reichen Kranzspenden, schweren Verluste unseres lieben unvergesslichen Kindes Ssprechen wir unsern allerinnigsten Dank aus. Mannbeim, den 2. Dezember 1915. an dem uns s0 grossen Schlipf und Frau. Lanz, deren Werkmeister und anksagung. Für die uns erwiesene große Teilnahme, an dem uns so schwer betroffenen Verluste sprechen wir hiermit unseren herzſichsten Danł aus, besonders danken wir der Fa. Heinrich wie dem Werkmeister⸗Bezirksverband. Mannbeim, I. Dezember 1915. Familie Beysel. jetzt auch Inhaber der i Zeitdienst Elektrische Uhren Montage, Reparaturen, Unterhaltung Zahlreſche Anerkennungsschreiben. Besuche und Auskunft kostenlos. . 8, 3— Fernspr. 7863 „Normaluhr. auch im Abonnement. Arbeiter, so⸗ M G, 13 Hriegs- Bilanzen Rheinische Treuiand· Gesellschaft.-G. bearbeitet and pruft ANNHHINM Artienapital Mx. J,500, 00. Tel. 7755 üpßige Fülle. Raarp- naell der Ropfw haut und Hadxe mit 5 M. 150 Probéflaschie%0 PI. 888, che Gegen vorzritiges Ergralen, zur Krätti⸗ 5 zur Eflelcherugg 8 — 77 1 5 1 5 A 1 Ratten und Mäuse 2 60 12 1 9— ee 4 7 lässt man am hesten 8 die grösste u. leistungs- 0 e fähigste Vertilgungsanstalt 422030 i midestens einchalf der Wocge mit g0 Konf⸗ j br e e e e 12 1827 Deutsche Versichenng gegen Ungszlefer Anton Spikger WIrö en von a 5785 0 7 0 2 2810 en Hau 1 den, 9 e enge a inh. Frenz Hünen, O 5, 18, fel 4% a*e Das Huar efrifalt Seldzwacfges Sanz und ., Köpk. 17 Frlsut Flasehle Erisenr-Geschäften. 43310 Erhallich— alheken, erlen, Parfdzexig- u. 8* Jeder Tag kann mein letzter ein. Ab will nicht ſterben, ohne Dir mein Herz eröffnet zu haben. Deshalb ſchreibe ich Dir das alles auf. Falle ich, ſo ſollen dieſe Aufzeichnungen in ſicherer Verwahrung Dir zugeſandt werden. Ich habe Trebin gebeten, die kleine, verſchloſſene Ledermappe, die ich auf der Bruſt trage, an die Adreſſe zu ſenden, die er in meiner Brieftaſche finden wird. Wenn ich mit meinen Aufzeich⸗ nungen zu Ende bin, verſchließe ich ſie ſamt Deinem Brief in die Mappe und werfe den Schlüſſel fort, damit kein unberufenes Auge da⸗ rauf ruhen kann. Deinen Namen nannte ich Trebin nicht. Er wird ihn erſt erfahren, wenn ich geſallen ſein ſollte, dann wird er Dir die Mappe ſenden. Einem Toten wirſt Du ja nicht zürnen, wenn er das Schweigen bricht, das Du ihm auferlegteſt. Ich habe zwar die ſtarke Hoffnung, daß ich am Leben bleibe und daß Du mir nach meiner Rückkehr aus dem Felde alle Fragen beantwor⸗ ten wirſt. Sollte mir aber kein Wiederſehen mit Dir beſchieden ſein, ſollte ich fallen— dann wirſt Du, meine Solveig, meine geliebte Re⸗ gina, mein letzter Gedanke ſein— und ich werde hinüberſchlummern mit dem Bewußtſein, daß Du mich geliebt haſt. Gute Nacht, Solveig! In alle Ewigkeit Dein getreuer Haus.“ Regina hatte mit ſteigender Erregung zu Ende geleſen. Zuweilen verdunkelten die her⸗ vorſtürzenden Tränen ihren Blick, aber zugleich war ein tiefes Glücksgefühl in ihrer Seele. Ein wunderbares Gefühl der Befreiung von tauſend Schmerzen nahm ſie gefangen. Ihr Glaube an Haßberg war wieder erwacht. So konnte kein Mann ſchreiben, der nicht im tiefſten Herzen empfand, was er ſagte. Sie drückte die Bkätter an ihre Bruſt, an ihre Lippen. „Er liebt mich— er liebt mich! Himmel, ich danke Dir!“ über ihre Lippen. Was galt ihr jetzt noch, was Tondern ihr ge⸗ ſagt hatte? Mochte er von dem Inhalt ihres Briefes erfahren haben, auf welche Weiſe er Vater im rang es ſich bebend wollte— ſie war ihm nicht geſagt. In dieſem glückſeligen Glauben lief ſie an ihren Schreibtiſch und ſchrieb eine Karte: „Solveig hat ihren Glauben wiedergefunden — und wartet.“ Das wollte ſie ihm ſenden. ein, daß ſie nicht wußte, wo er den. So mußte ſie mit der Abſendung warten, bis ſie ſeine Adreſſe erfahren hatte. Das ſollte bald geſchehen. Gerta Werner kam wie immer, zur Mittags⸗ zeit, um bei der Speiſenverteilung an die Armen Reginas zu helfen. Sie kam heute etwas früher und trat Regina aufgeregt entgegen. „Haſt du ſchon gehört, Reginad Haßberg iſt hier. Er iſt verwundet und befindet ſich in der Klinik von Profeſſor Menzel. Soeben war er bei uns und beſtellte mir Grüße von Fritz. Du — prachtvoll ſieht Haßberg aus, trotz ſeines ver⸗ bundenen Armes und ſeines blaſſen Geſichtes. Die beiden Eiſernen Kreuze mücken ſeine Bruſt. Großartig ſieht das aus! Und Heinz von Tondern iſt ſchwer verwundet. Haßberg be⸗ ſtätigte es uns. Mama wußte das ſchon. Sie wollte geſtern nachmittag Frau von Tondern einen Beſuch machen, da hörte ſie, Tonderns ſeien ſeit einigen Tagen verreiſt, Ganz plötzlich ſind ſie abgereiſt, nachdem ſie ein Teleg ramm er⸗ halten hatten, das ihnen meldete, ihr Sohn liege in einem Aachener Lazarett. Haßberg erzählte, er habe bei einem nächtlichen Patrouillenritt einen Lungenſchuß erhalten. Haßberg war mit ihm zuſammen, er konnte ihn noch in eine Wald⸗ hülte bringen, wo er dann von der Ambulanz abgeholt wurde. Denke nur, faſt wäre mein Fritz an Tonderns Stelle geweſen. Er hat mit ihm geloſt, wer Haßberg begleiten ſolle. Tonderns haben von Aachen aus noch nichts hören laſſen. Die Dienſtboten wiſſen auch keine Adreſſe— es iſt alles ſo ſchnell gegangen. Ach, Regina— dieſer fürchterliche Krieg! Wäre er doch erſt Zu Ende.“ Ganz atemlos von der langen Rede, fiel Gerta in einen Seſſel. Regina hatte nur eins davon begriffen— daß Haßberg bei Werners Beſuch gemacht hatte. „Alſo Haßberg iſt in der Klinik von Profſeſſor Menzele“ fragte ſte. Aber da fiel ihr Aufnahme gefun⸗ Reelle Garantie. Versicherungen ganzer Auwesen für die Herren Hausbegitzer —— — radikal vertilgen. Strengste Diskretlon.. gegen mässige Prämiensätze 0 besonders zu empfohlen. 1 Gerta nickte. „War er lange bei Euchd“ Nein leider nicht. Er war auch gar nicht ſehr geſprächig. Ganz ernſt und düſter ſah er au. Alle, die aus dem Felde zurückkommen, ſehen gans anders aus— ſo— als hätten ſie viel Schreckliches geſehen, was ſie nicht vergeſſen kön⸗ nen. Ich hätte gern noch hundert Fragen an ihn gerichtet, über Fritz und ſein Ergehen. Aber er blieb nur wenige Minuten, er ſagte, er ſei noch nicht wohl. Der große Blutverluſt hat ihn wohl ſehr geſchwächt. Er bat, ſich gleich wieder zurück⸗ ziehen zu dürſen, er habe nur ſein Verſprechen, uns von Fritz Grüße zu beſtellen, erfüllen wollen. Wundere dich nicht, Regina, wenn er Euch noch nicht aufſucht; er ſagte, vorläufig mache er keine Beſuche. Nur bei Frau von Hauſen iſt er ge⸗ weſen. Denke dir, ſie hat ſich verlobt. Haß⸗ berg hat ihr Grüße von ihrem Verlobten über⸗ bringen müſſen. Der iſt auch verwundet.“ So plauderte Gerta und merkte gar nicht, daß Regina wie geiſtesabweſend und mit feltſam leuchtenden Augen vor ſich hinſtarrte. 85 Regina war froh, daß ſie wußte, wo Haßberg Aufnahme gefunden hatte Unter einem Vorwand ſchickte ſie Gerta vor⸗ aus nach der Garage hinüber. Dann rief ſie den alten Gärtner und übergab ihm das Billett für Haßberg, das er ihm ſelbſt übergeben follte. Dann erſt folgte ſie Gerta nach der Garage, wo das Eſſen an die Armen verteilt wurde. Die beiden Damen banden große weiße Aermel⸗ ſchürzen über ihre Kleider und füllten aus großzen Keſſeln die Töpfe, welche die Frauen und Kinder ihnen veichten. In jeden Topf kam dann noch ein Stück Fleiſch und dazu wurde ein großes Stück Brot verabfolgt. Eine Stunde lang hatten Gerta und Regina tüchtig zu tun. Auch Tante Thereſe half dabel. Dann wurden die Soldaten in der Kutſcher⸗ wohnung beköſtigt. Erſt dann verabſchiedete ſich Gerta, worauf Regina und Taute Thereſe ins Haus gingen, um ihre Mahlzeit einzunehmen, Der Gärtner hatte inzwiſchen ſeinen Auftrag erledigt und brachte Regina, als ſie in ihr Zim⸗ mer trat, eine Antwort von Haßberg. * , (Fortſetzung folgt.) l —— . ——— — — 6 1 Seneral⸗Auzeiger« Badiſche 7. Seite. Donnerstag, den 2. Dezember 1915. Gchürßen Nnterrõqae zun großer Auswaßhl bel 48858 J. Groß Nachfolger F2% Suat., Gette. Markt. Perordnung über die Petroleum⸗Verteilung. Aufgrund des§ 6 der Bundesratsverordnung bom 8. Juli 1915 über die Höchſtpreiſe für Pe⸗ troleum und Verteilung der Petroleumbeſtände in der Faſſung vom 21. Oktober 1915 und der Ermäch⸗ tigung des Großh. Miniſteriums des Innern dom 3. November 1915 hat der Stadtrat durch Beſchluß bom 25. November 1915 angeordnet: 8 1. Zur Regelung der Petroleumverteilung im Sinne der nachfolgenden Beſtimmungen wird bei der rektion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke eine Petroleum⸗Verteilungsſtelle errichtet. Die im Vollzug oder zur Ergänzung der nachfolgenden Be⸗ ſtimmungen ergehenden Einzelanordnungen ſind zu gen. Die Verteilungsſtelle ift berechtigt, in zumen des Verkäufers die erforderlich er⸗ ſcheinenden Kontrollen über die Einhaltung der Vorſchriften dieſer Verordnung und der ergan⸗ genen Einzelanordnungen auszuüben. § 2. Die Kleinverkäufer von Petroleum ſind ver⸗ pflichtet, zur Befriedigung des Petroleumbedarfs der im Petroleumbezug bevorzugten Einwohner zu Beeluchtungszwecken 5 ihres monatlichen Vor⸗ rats bis zum 20. des Monats bereitzuſtellen. Bis zu dem genannten Zeitpunkt dürfen die Kleinhändler über die bereitgeſtellten Mengen nur zu Gunſten der Vorzugsberechtigten verfügen. 8 8. Zum Petroleumbezug bevorzugt ſind die im Be⸗ zirk der Stadt Mannheim wohnenden Haushal⸗ tungen, die in ihren Wohnungen oder Arbeils⸗ räumen weder Gas noch elektriſchen Strom als Lichtquelle zur Verfügung haben. Bezugsberechtigt iſt der Haushaltungsvorſtand. 4 Der Petroleumbedarf der vorzugsberechtigten Haushaltungen wird vom Sdadtrat monatlich ein⸗ heitlich feſtgeſtellt. Beim Nachweis eines beſonderen Bebürfniſſes ann die Petroleum⸗Vertekungsſtelle auf Antrag Zuſatzmengen bewilligen. §8 8. Den Begugsberechtigten wird von der Verdei⸗ lungsſtelle ein auf den Namen lautender Ausweis ausgeſtellt, dem die erforderlichen gum Begug von je Siber berechtigenden Marken angeſchloſſen ſind. Die Ausweiskarien ſowie die Marken ſind nicht übertragbar. Die Marken haben nur Giltigkeit, ſolange ſie mit dem Ausweis verbunden find. Ebenſo ſind nicht rechtgeitig benützte Marken ungültig. 8. 5 Die Begugsberechtigten haben bis zum 0. eines jeden Monats gegen Borzeigen des Ausweiſes und Geſtattung der Abtrennung ber entſprechenden An⸗ zahl Marken gegenüber jedem Kleinverkäufer von Petroleum Anſpruch darauf, daß ihnen die ihnen für den Monat zukommende Petroleummenge aus dem nach§ 2 bereitzuſtellenden Vorvat gegen Bar⸗ zahlung abgegeben wird. Die Abgabe darf insbeſondere nicht don dem Bezug anderer Waren abhängig gemacht werden. Der Bezug der Monatsrate iſt im ganzen oder in Teilmengen möglich. 17 Der Verkäufer hat bei der Abgabe die ent⸗ ſprechenden Marken von dem Ausweis abzutrennen, zu ſammeln und ſpäteſtens bis zu 25. des Monats der Petroleum⸗Verteilungsſtelle eingureichen. 8 Fällt die Vorausſetzung für die Vorzugsberech⸗ tigung fort, etwa durch Wegzug aoder durch ge⸗ brauchsfähigen Anſchlußß der Haushaltung an die Gas⸗ oder Stromleitung, ſo iſt der Haushaltungs⸗ vorſtand verpflichtet, die Ausweiskarte nebſt den N zugehörigen Marben ber Petroleumwerteilungsſtele ahzultefern. 89 Die bis zum 20. des Monats von den Vorzugs⸗ berechtigten nicht abgeholten Petroleummengen werden von der Verfügungsbeſchränkung zugunſten der Vorzugsberechtigten frei. Ueber die Abgabe dieſer Mengen ſowie des keiner Verfügungs⸗ beſchränkung unterliegenden Vorrats gelten fol⸗ gende Beſtimmungen: ) Die Abgabe iſt nur geſtattet an Einwohner der Stadt Mannheim. 2 Die Abgabe darf nur in Mengen von Liter erfolgen. Die Vorſtände der nach den vorſtehenden Be⸗ ſtimmungen nicht vorzugsberechtigten Haus⸗ haltungen haben gegen jeden Verkäufer von Pelssleum Anſpruch darauf, daß ihnen gegen Barzahlung je%½% Liter Petroleum abgegeben wird. Die Abgabe darf insbeſondere nicht bon dem Bezug anderer Waren abhängig ge⸗ macht werden. Andererſeits iſt es ihnen unterſagt, den Ein⸗ kauf von Petroleum zu wiederholen, bevor die zuletzt erworbene Menge von ½% Liter ver⸗ braucht iſt. 8 10. Zußiderhandlungen gegen die vorſtehenden Vor⸗ ſchriften werden mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten geahndet. 1 Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. Degember 1915 in Kraft. Auf den gleichen Zeitpunkt wird die Anordnung des Stadtrats vom 18. November 1915 außer Wir⸗ Hanſa⸗Bund für Gewerbe, Hendel und Induftrie. Ortsgruppe Maunheim. Wir machen uuſere verehrlichen Mitglieder darauf aufmerkſam, daß auf Wunſch der Leitung der Vater⸗ ländiſchen Vorträge der Präſtdent unſeres Bundes, Herr 48524 Geheimerat Dr. Nießer aus Berlin am Donnerstag, den 2. Dezember, abends 8˙½ uhr im Nibelungenſagl des Roſen⸗ gartens über das Thema ſprechen wird: „Vetrachtungen zur Wirt chaftslage Deutſchlands, Nückblick, Umblick und Ansblick“. Wir bitten um recht zahlreichen Beſuch. Der Vorſtand. Trahk.Hgf-l. Natiana-Tieater 8 ANNHNEIN. Donnerstag, den 2. Dezember 1915 19. Vorſtellung im Abonnement D Mona Liſa Oper in zwei Akten von Max Schillings Dichtung von Beatrice Dovsky In Szene geſetzt von Carl Hagemann Muſikaliſche Leitung: Wilhelm Furtwängler Nach vem 1. Akte größere Pauſe Paſſeneröff. 7 Uhr Auf. 7˙½ Uhr Ende n. 10 Uhr Das Perſonal iſt angewieſen, während des Orcheſter⸗ Vorſpiels Niemandem den Zutritt zum Zuſchauer⸗ vaum zu geſtatten. Mittel⸗Preiſe. Am Großh. Boftheater Freitag, 3. 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Nach Erlaß des Großh. Oberſchulrats vom 28. Oktober 1907 Nr. 36421 ſind fortbildungs⸗ schulpflichtige Schiffsjungen an denienigen badiſchen Hafenorten, an denen die Schiſſer während der Wintermonate ihren Aufenthalt nehmen, zum Beſuch der Fortbildungsſchule anzuhalten. Wir bringen dieſen Erlaß den verautwortlichen Reedereien mit dem Aufügen zur Keuntuts, daß die Anmeldung der Schiſfsjungen zum Fortbildungs⸗ unterricht ſofort nach ihrer jeweiligen Ankunft beim Oberlehrer der Knabenfortbildungsſchule K 2, 6 zu geſchehen hat. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 2 deßz Ge⸗ ſetzes über den Forthülbungsunteerſcht vom 16. Februar 1874 mit Geld bis zu 50 M. beſtraft. 5810 Mannheim, den 12. November 1016. Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. inne Detektivb. InStiut und Prüvatauskunttel rgus“ J. Maler& 68., J. m. B.., Negnhsim, 0 6,— felephen 3805. 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