eeen ſhe ne Aee vezugsyrets: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durck die poſt einſchlPoſtaufſchlag M..72 Im Dierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Unzeigen: Rolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nxk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der Stadt Mannh 7 + Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteflung.... 1449 Schriftleitung. 577 und 1449 Verſandleitung und Derlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗KAbteilung 54¹ Tiefdruck⸗Abteilung 708 Zweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 596. der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 10. Dez. (GTB. Amtlich.) wWeſtlicher Ariegsſchauplatz. Franzöſiſche Handgranatenan⸗ griffe gegen unſere neue Stellung auf Höhe 193 nordweſtlich von Souain wurden abgewieſen. Sonſt hat ſich bei ſtürmiſchem Regenwett⸗r nichts von Bedeutung ereignet. Oeſtlichor Ariegsſchaupylatz. Sonſt nichts Neues. Balkan⸗Ariegsſchauplatz. Die Armee des Generals von Koeveß hat in den letzten breiden Tagen etwa 1200 Gefangene eingebracht. Bei der Armee des Generals von Gallwitz keine beſondere Ereigniſſe. Die bulgäriſchen Truppen haben ſüdlich von Strumica den Englän⸗ dern 10 Geſchütze abgenommen. Oberſte Heeresleitung. * Die militäriſche Cage. Berlin, 10. Dez.(Von u. Berl. Bur.) Im Oſten und Weſten haben die letzten Tage neue Begebniſſe von irgend welchem Be⸗ lang nicht gebracht. Nach wie vor iſt das eigentliche Kriegstheater der Balkan. Die ſerbiſche Armee löſt ſich immer mehr auf. Die Verfolgungskämpfe gegen ſie machen gute Jortſchritte und die Arnauten leiſten uns dabei im weſentlichen Hilfe. Die Fran⸗ zoſen aber gehen mehr und mehr zu⸗ rück. Bisher iſt der Rückzug der Franzoſen glatt verlaufen. Neuerdings aber befin⸗ den ſie ſich in ſteter Gefechtsberührung mit den nachrückenden Kolonnen. Dabei behalten die Bulgaren fortgeſetzt die Oberhand. Sie haben nun auch ſchon Kliſura und Gradec ge⸗ nommen, ſind ſomit ziemlich weit nach Oſten vorgerückt. Bei Kliſura haben die Bulgaren 3⁰ Franzoſen, bei Gradec 120 Engländer ge⸗ fangen genommen. Intereſſant iſt derweil die Entwickelung der Dinge in Meſopotamien. Hier ſind die Engländer nun ſchon 300 Kilometer von Bagdad entfernt. Ihre Rückwärts⸗ Konzentrierung macht alſo erſtaunliche Fort⸗ ſchritte. An der Iſonzofront wiederholt ſich das alte Auf und Nieder. Tags über dringen die Italiener hier und da in die öſterreichiſchen Gräben ein, werden aber abends regelmäßig wieder herausgetrieben. Das Ergebnis iſt: die Stellungen bleiben nach wie vor feſt in der Hand der Oeſterreicher. Ne Armee Sarrail in Gefahr. Vor entſcheidenden Ereigniſſen. e. Von der ſchweiz. Grenze, 10. Dez. (Priv.⸗Tel..) Wöe die Schweizer Blätter melden, ſchildert der Saloniker Korreſpondent des„Corriere della Sera“ die Lage der Ver bündeten auf dem Balkan fortwährend als ſehr bedenklich. In den letzten Tagen wurde beſonders an der Cerna und bei Kyſtuvino⸗ Wee deg Sft, Da jezt das ferbiſche M annheim, Freitag, 10. Dezember 1915. Heer nicht mehr aktionsfähig iſt, genüge das franzöſiſch⸗engliſche Expeditionsheer allein nicht, um dem Anſturm der Bulgaren und der deutſch⸗ öſterveichiſch⸗ungariſchen Heere zu widerſtehen. Die Landungen in Saloniki dauern zwar un⸗ unterbrochen fort, jedoch gleiche der Zuwachs dem bekannten Tropfen auf den heißen Stein. Wenn der Wille zum Sieg vorhan⸗ den ſei, dann müſſe der Vierverhand unverzüg⸗ lich und unbekümmert um Koſten und Riſilo gewaltige Kräfte einſetzen, denn auf dem letzten Stück ſerbiſcher Erde dürften ſich bald entſcheidende Ereig⸗ niſſe abſpielen. Ueber das Schickſal des nach Albanien zurückgewichenen Heeres ſind bis⸗ her, wie der ſerbiſche Kriegsminiſter mitteilt, in Saloniki keine Nachrichten eingetroffen. m. Köln, 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Kopenhagen: Der „National Tidende“ wird aus Saloniki über Paris gemeldet: Nach Meldungen von der Front befänden ſich 4 bulgariſche Diviſionen in der Gegend von Doiran auf dem Vor⸗ marſch gegen die Engländer und Franzoſen. Auch deutſche Truppen ſeien dort zu⸗ ſammengezogen. Infolgedeſſen werde mit der Möglichkeit gerechnet, daß die Eng⸗ länderund Franzoſen ſich auf die Stellungen bei Saloniki zurück⸗ zögen. m. Köln, 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Budapeſt: Das Blatt „Az Eſt“ meldet aus Sofia: Eingetroffenen Berichten nach ſeien in Saloniki bisher 172 000 Mann gelandet worden, davon 60 000 Eng⸗ länder. Ein drittel gehdre dem Train. In den letzten Tagen ſeien 22 000 Mann gelandet worden. Die Ausſchiffung dauere fort. e Von der ſchweizer. Grenze, (Priv.⸗Tel. 3z.) Wie die Schweizer Blätter aus Mailand melden, berichtet der„Secolo“, daß in Saloniki täglich 3000 Mann ſriſcher Truppen gelandet würden. „Vorläufige“ Einſtellung der Gffenſive. c. Von der ſchweiz. Grenze, 10. Dez. (Priv.⸗Tel..) Wie die„Neue Zürcher Zig“ erfährt, hat der Pariſer Kriegsrat die Behaup⸗ tung von Saloniki, jedoch die vor⸗ läufige Einſtellung der Offenſive auf dem Balkan beſchloſſen. * Bevorſtehende Beſetzung von Montenegro. m Köln, 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Zürich: Ein Paxiſer Be. richterſtatter der„Stampa“ ſagt, in Parts perlaute, daß die Ankunft der Verbündeten in Skutari binnen kurzem erfolgen werde. Ihr würde die Beſetzung von Antivar! und von gauz Montenegro in kurzer Zeit folgen. Die Verluſte der montenegri⸗ niſchen Armee. e Von der ſchweizer. Geenze, 10. Dez.(Priv.⸗Tel..) Wie die Schweizer Blätter aus Mailand melden, betragen die Verluſte der montenegriniſchen Armee an Ge⸗ fangenen täglich—8000 Mann. Bei Fort⸗ dauer dieſes Ab⸗ ird die etwa 40 000 Mann ſtarke mo iſe rmee bald nicht mehr beſtehen. Die Filialen der fran. zöfrſchen und italieniſchen Banken in Monte⸗ negro ſind nurh Italien geflüchtet. — bgang ppe der Engl (Abendblatt). Mackenſen bei Naiſer Franz Joſeph. Berlin, 10. Dez.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem K. K. Kriegspreſſequartier wird der B. Z. unterm 9. Dezember gemeldet: General⸗ feldmarſchall von Mackenſen, der während des nun abgeſchloſſenen ſerbiſchen Feldzugs die K. K. Armee von Koeveß, die deutſche Armee Gallwitz und die bulgariſche Armee Bofadjeff als Oberbefehlshaber leitete, erſchien Montag in Wien bei Kaiſer Franz Joſef im Schön⸗ brunner Schloß zu einer beſonderen Audienz. Er erſtattete dem Kaiſer Bericht und dankte für die Verleihung der Brillanten zum mili⸗ täriſchen Verdienſtkreuz. Mazedonien unauflsslich ver⸗ einigt mit Bulgarien. Sofia, 9. Dez.(Meldung der Bulgariſchen Teregraptenengentur Aus Anlaß der Ein⸗ nahme von Bitolia(Monaſtir) iſt dem Könige eine große Zahl Depeſchen von Bulgaren, die aus Mazedonien ſtammen, zugegangen. Her⸗ vorzuheben iſt eine Depeſche der Bewoh⸗ nex von Bitolia, die von Politikern, ehe⸗ Miniſtern, hohen Beamten, Profeſſoren, Publiziſten, Kaufleuten und Großinduſtriellen unterzeichnet iſt und folgendermaßen lautet: Sire! Die bulgariſche Fahne flattert über Bitolia. Kanonenſchüſſe haben die Ketten der Knechtſchaft zerbrochen. Der Schall der Kriegs⸗ trompeten in den Veſten bulgariſchen Geiſtes jenſeits des Wardar hallt in den Hütten wider und verkündet, daß Mazedonien frei iſt und daß Mazedonien ſich von nun an unter dem Szepter Euerer Majeſtät befindet, unauflös⸗ lich vereinigt mit Bulgarien. In die⸗ ſer Stunde des Triumphes und des nationalen Stolzes halten wir Bürger von Bitolia, die wir ·niemals ein glänzenderes Feſt erhofft, die wir keinen glücklicheren Tag zu erleben wünſchten, es für unſere erſte Pflicht, dem oberſten Führer der bulgariſchen Armee, dem Träger der natio⸗ nalen Fahne, unſerem vielgeliebten König, von heute an zweifach unſer König, die Gefühle zum Ausdruck zu bringen, von denen unſer Herz über. fließt: unſeren grenzenloſen Dank. Geſtatten Sie uns, Sire, an dieſem denkwürdigen Tage neuerlich an den Stufen des Thrones unſeren Eid der Treue und Ergebenheit für jenen nieder⸗ zulegen, den die Vorſehung vorherbeſtimmt hat, der Einiger der bulgariſchen Nation zu ſein, einen Eid nicht von unglücklichen Verbannten, die in Ihrem Königreiche gaſtfreundliche, brüder⸗ liche Zuflucht gefunden haben, ſondern den Eid freier bulgariſcher Bürger, der damit zum hei⸗ ligſten, feſteſten und unwiderruflichſten wird. Aehnliche Depeſchen ſind in großer Zahl auch dem Miniſterpräſidenten und dem Generaliſſi⸗ mus zugegangen. Die Einrichtung der Verwal⸗ tung in RNuſſiſch⸗Holen und Serbien. Budapeſt, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Im Abgeordnetenhaus beantragte Graf Apponyi(oppoſitionell), in Rückſicht darauf, daß der Heldenmut, den die Honvedarmee in dem Krieg bewieſen habe, zu den größten moraliſchen Schätzen der ungariſchen Nation gehört, wie in Rückſicht darauf, daß dieſe Tapfer⸗ keit für das politiſche Gewicht des Landes ſchwer in die Wagſchale fällt, die Regierung aufzufor⸗ dern, die Waffentat der Wehrmacht Ungarns amtlich feſtzuſtellen und darüber dem Parlament zu berichten. Nachdem der Miniſterpräſi⸗ dent ſich mit dem Antrag einverſtanden erklärt hatte, wurde er einſtimmig angenommen. Auf die Interpellation Moritz Gſterhazy (oppoſttionell), betreffend die Verwaltung der durch die Armee beſetzten feindlichen Gebiete, antwortete Graf Tis za, daß wäh⸗ rend der Kriegshandlungen die Kommandos der kämpfenden 2 Inſofern aber ein größeres zuſammenhängende feindliches Gebiet in den Beſitz unſerer Armee gelangt, wird auf dieſem Gebiete eine militäri⸗ änder bei Strumica. ſche Verwaltung aufgeſtellt, der ein entſprechen⸗ des Perſonal von Zivilbeamten zugeteilt wird. Die Verwaltung iſt dem Armee⸗Oberkommando unterſtellt. Eine ſolche Verwaltung iſt bloß in den von unſeren Truppen in Ruſſiſch⸗Polen beſetzten Gebieten eingerichtet. In Serbien ver⸗ fügen heute noch die Etappenkommandos, jedoch wird eine Verwaltung, wie ſie hier dargeſtellt wurde, eheſtens eingerichtet. Die ungariſche Regierung ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es ſchon wegen der Sprachenfrage zweck⸗ mäßig ſei, wenn auf ruſſiſch⸗polniſchem Gebiete in erſter Linie öſterreichi⸗ ſches Verwaltungsperſonal verwen⸗ det wird. Hingegen kommt bei Einrichtung der Verwaltung in dem beſetzten ſerbiſchen Gebiet ungariſches Verwaltungs⸗ perſonal in Betracht. Ohne mich irgendwie in den Wirkungskreis eines Armeeoberkomman⸗ danten einzumiſchen, halte ich ſchon heute es für meine Pflicht, zu erklären, daß auch bei der Or⸗ ganiſterung der Militärverwaltung Serbiens die Tatſache zum Ausdruck lommen muß, daß es ſich hier um ſolche Gebiete handelt, welche in erſter Linie in die Intereſſenſphäre Ungarns fallen. Was die Finanzen anbe⸗ langt, ſo wird es als Grundſatz betrachtet, daß die Koſten der in den eroberten Gebieten tätigen Verwaltung zu Laſten des ſogenannten Mobili⸗ ſierungsgebietes fallen und die Efnnahmen ge⸗ meinſame Einnahmen bilden und als Aktiv⸗ poſten des Mobiliſierungskredites gebucht wer⸗ den. Die Zollfrage in Polen wurde der⸗ art geregelt, daß ein dem früheren entſprechen⸗ der Zolltarif für ſolche Artikel feſtgeſetzt wurde, welche aus dem gemeinſamen Zollgebiet in be⸗ ſetzte Gebiete ausgeführt werden, während die von dort ſtammende Einfuhr gemäß dem nor⸗ malen Zolltarif verzollt wird. Eine Verein⸗ barung über die Aufteilung der Einnahmen und der Koſten der beſetzten Gebiete zwiſchen der Monarchie und den Verbündeten beſteht bezüg⸗ lich Ruſſiſch⸗Polens zwiſchen den beiden Mili⸗ tär⸗Oberkommandanten, die im Wege der Ver⸗ handlungen zu einer Vereinbarung zwiſchen den beiden Regierungen umgeſtaltet wird. Was je⸗ doch deren Inhalt betrifft, kann ich nur mit Zuſtimmung ſämtlicher Faktoren darüber Auf⸗ klärung geben. Die Antwort des Miniſterprä⸗ ſiedenten wurde zur Kenntnis genommen. Kauzler und Reichstag über Krieg und Frieden. Die Nationalliberale Correſpon⸗ denz ſchreibt über die geſtrigen Reichstags⸗ verhandlungen: „Wenn im ſiebzehnten Kriegsmonat der Kanzler und der Reichstag über Kriegslag. und Friedensmöglichkeiten verhandeln, ſo kann ihren Aeußerungen nicht wohl die atem⸗ raubende Wucht innewohnen wie in der welt⸗ geſchichtlichen Sitzung vom 4. Auguſt 1914. Um ſo wichtiger iſt es, als Ergebnis der großen Reichstagsſitzung vom geſtrigen Tage feſtſtellen zu können, daß keine Mü dig ⸗ keit, kein Friedenswunſch, ſo berech⸗ tigt beide ſein könnten, den einh eitlichen Siegeswillen des deutſchen Volkes ge⸗ brochen haben. Bei den Regierungen und bei der bürgerlichen Mehrheit des Parlaments mag dieſer Siegeswillen eine andere Tönung haben als bei der ſozialdemokratiſchen Min⸗ derheit;— über den Zeitpunkt, zu welchen Friedensverhandlungen erfolgreich einſetzen könnten, mögen Meinungsverſchiedenheiten nicht minder herrſchen wie über die Art und den Grad der möglichen Sicherung eines dauerhaften Friede aber nach wie vor und unerſchſttterlich ickt dieſe Gegenſötze zwiſchen den Parteien und innerhalb der Par⸗ teten und tilgt jedes Mißverſtändnis und jede Mißſtimmung die allen gemeinſame, unver⸗ iK aeo 057 2. Seite Badiſche Neueſte Nachricht* J77...——————————————bw——— 5 5 Por Ss ne eEntſchle m S 2 FTiisra Slowo“! ver en. kt m don nterſtützung fanden. 6 o. iper 516 000l Sie ponn 1 20175 KTtei 5 Stiege, der von den verhündeten Di Cu! Lei er 900 0J Die pob kte 1 ch 5 17˙5 5 5 Je 9 O* V 8 erkannt wird und uns vor neuem 180 noch 153 0 g zu ß kein roſiger ſein Shalb auch klar und bedarf niſes, daß der Krieg, der gerade auf zoden ſo lange gewütet hat, hier ſowohl wie in anderen Teilen der Welt keine neuen wirtſchaftlichen Werte hervorbringen, Die Nämpfe in Me ich reiſen! ch 1000 neue F London, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich ſichert. Es darf der ſozialdemokr cht⸗ eine ſchen Partei auch jetzt wiede dankt werden, daß ihr Sprecher nach einem Zwiſchenfall, der di rregung zu einer gar nicht me linge durch. Da alle Schulen von Flüchtlin Im Unterhauſe ſagte Chamberlein über und von Militär beſetzt ſind, verbleiben von ſen, daß 235 Schulräumen nur 37 für den Unterricht or der Verfügung. In Uſa, wo im Oktobe 10 000 Fli die Kämpfe in Meſopotam urgfried⸗[Verſtärkungen abgeſandt ſeien; chen Höhe peitſchte, leidenſchaftslos, wie er Kampf bei Kteſiphon begann, ſeien einige be⸗lich bi chtlinge durchreiſten, ver⸗ 5 5 es verhieß, auf die Linie des gemein⸗ kreits eingetroffen geweſen. bleiben jetzt noch 5000. In Roſtow kamen vor ſondern im Gegenteil das beſtehende mur ber⸗ ſamenvaterländiſchen Gedankens einigen Tagen 4000 gali Flüchtlinge an. kanm. 75 iſt es ſelbſtverſtänslich, — 8. 82 2 9 5 2008 5 1 Schofdin Polen 5 Ien An⸗ zurückfand, daß er den in der Partei beſtehen⸗ Der Anſchluß Perſiens an Sie Die Regierung ſtellte 60 000 Rubel monatlich 5e e 8 2 55 2 0 2— 917 8 ich De Zölle 7 er Handelspol b. den Friedenswünſchen keinen ſtärkeren Aus⸗ Türkei. tro lten dieſe ich der 30 iölte u ſah brtgen f Wr, Figrert 1 Dringen wird. lthige Schwie Für den polniſchen Landwirt iſt die Auf. „Tel.) Die„Köln. hebung des Zuſammenhanges mit Rußland agen: Die„No⸗ von allerhöchſter Bedeutung. Unſer Markt iew, daß die war mit ruſſiſchem Korn und Mehl überfüllt, Wolhynien in der beſonders infolge der Eiſenbahn Tarfſe, die 186 zunimmt. für die Polen ohne jegliche Ausnahme undor⸗ raus, daß die] keilhaft waren. Der Ackerbau ſieht deshalb Kälte aus ſchon in der Scheidung allein einen greifbaren wo ſie ſo⸗ Nutzen. Dieſe Tatſache iſt in nationaler und ihren Erd we 5 5 25—— 25 F Hafdigs Rcrtoh, volkswirtſchaftlicher Hinſicht natürlich von dem gleichen ſtolzen Willen erfüllten Regie⸗ Erklärung des Heiligen Krieges in ſten hat⸗ lange in der Hofft auf baldige Rückkehr volkswirtſchafllicher Hinſich 255 S 1 7 roßer Bedeutun ſowohl de oBe 8 der rungen noch ganz anderen Saft her, und un⸗ ten Rußland und England ihr Spiel verloren. nach ihren Heimatſtätten gehauft haben. 05 15 e e 155 7 g 2 2 2 2 7 7435 Ar. 2 0 g e Landwrrt 125 E HPeltſichr ar ſere Feinde werden dieſen 9. Dezember als Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die Regierung in 2 druck gab, als das Programm es eben for⸗ 8 kterſtützung. Berlin, 10. Dez.(Von u. B dert, und daß er mit den guten Worten ſchlie⸗ erl, Büro ßen konnte:„Wer das Meſſer erhebt, um Stücke vom Körper des deutſchen Volkes zu ſchneiden, der wird auf das in der Verteidi⸗ gung einheitliche deutſche Volk treffen, das ihm das Meſſer aus der Hand ſchlagen wird.“ Wenn ſolche Worte an dem dürren Holze der Sozialdemokratie möglich ſind, ſo gibt das grüne der bürgerlichen Parteien und der von ürkei entſchieden h ſiſche Regierung iſt, wie der„Ikdam“ melde entſchloſſen, ſich endgültig von der alt aus chreckendem J örſcheinung erklärt ſich d durch die N 1 klei 5 5 5 5 Hfr, General Pau äuf der Reiſe nach Petersburg. einem Strange ziehen s die polniſche In⸗ einen Tag verhängnisvoller Erkenntnis inTeheran ſich allen Zugeſtändniſſen und Annähe⸗ teral 5 9 einem Strange ziehen. 55 75 öhn, 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln, duſtrie betrifft, ſo dürfbe dieſe wohl ſchweren 15 5 8— 15 Zebt gegengehen. Die Trennung Erkenntnis, die ihre Hoffnung auf ein Er⸗ und den von den wahren Intereſſen vorgezeich zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Gene⸗ 0 Fö 5 88 lahmen der deutſchen Kraft zu Verteidigung neten Weg gehen werde. ral Pau iſt mit Gefolge geftern vormittag] Polen und 911. 81 e 2 15 7 N 5 R 75 1775 5 Dö vich 5 be 1 und Angriff ins Nichts dahinſchwinden laſennnn—— von Bergen kommend auf der Reiſe nach vielleicht wohl durch die Spes 5 Perers been in ebrücken ſein, da ſie ſich den veränderten muß. D K 0 it It Petersburg in Chriſtiania eingetroffen Orlie er rieg Mi alien. und hat am Abend die Reiſe fortgeſetzt. 172 er +*— 85 miſſen anpaſſen können, aber die an⸗ Die Töne, die der Reichskanzler u. der Spre⸗ 15 her d ü ich zartei f f itcglienite Bebriebe müſſen, weil der binnenlän⸗ cher der bürgerlichen Parteien geſtern fan⸗ Stillſtand der italieniſchen jiſche M arkt ft h für den Abſatz von Maſ⸗ ihren Kriegskalender zu ſchreiben haben, der rungsverſuchen gegenüber ablehnend verh 1 5 Ein Pole gegen Entſtellungen den, waren Fanfaren ins Ohr des OGperationen 0 f Ilſtändige Aen⸗ 758 3 5 ſenerzeugniſſen eignet, eine vollſtändige Aen Auslandes, das ſich der trügeriſchen, durch 5 der„Cimes“. 15 55 25 en. Von einer politiſchen Ver⸗ icn be 5 e. Von der ſchweiz. Grenze, 10. Dez. 5 Deens die uichts berechtigten Erwartung hingegeben 5 8 0 bode“ vom 1. Dezember wird waltung, die das Ziel haben ſollte, die In⸗ duſtrie zu vernichten, kann natürlich keine Rede fein. Höchſtens könnte das Streben vor⸗ handen ſein, ſich ohne Konkurrenz zum Meiſter (Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blätter melden aus Mailand, daß eine vorläufige Einſtellung der italieniſchen Operationen begonnen habe. Der„Corriere della Sera“ gibt in einem langen ch 177 17 Artikel zu, daß der Stillſtand der italieniſchen des polniſchen Mar zu machen. 1 eee e 1 5 En Operationen notwendig geworden ſei und er ent⸗ Aber dabei darf man nicht aus den Augen dun skampf einm 15 15 55 iſt ee ſchuldigt ihn damit, daß auch auf den übrigen Es wird in dieſen Artikeln zu beweiſen ver⸗ verlieren, daß eingeführte Waren alleim durch en auſgewangen iſt, unſer Kriegsſchauplätzen der Entente ein Stillſtand ſucht daß die deutſche Verwaltung in Polen die Ausfuhr polniſcher Waren bezahlt werden Kampfesmut uns nicht verlaſſen wird, bis die A, daß die deutſche Verwaltung in Polen 9 1 5 58 die in Grunde ch en, wind, ois die der Operationen eingeſetzt habe darauf hinziele, das Land wirtſchaftlich zu⸗ können. Die Förderung der polniſchen Aus⸗ 50 5 85 im 55 e gefallene 5 grunde zu richten. Als Schreiber der beiden fuhr liegt deshalb im Intereſſe jeder fremiden CCCCCVVTTT Umgruppierungen hinter der Artikel wird eines der bekannteſten Mitglie⸗ Induſtrie, die in Polen ein Abſatzgebiet zu* 1 28 4 8 2— 22 Fe. 0—. Ge Die„Köln. Volk 831. bemerkt u..: italieniſchen Front. der den polniſchen Unabhängigkeits⸗Partei ge⸗ finden hofft. 5 1 Man wird gut tun, die Worte des Reichskanzlers nannt. Das iſt die Partei, die wie„Times“ Daß den Deutſchen viel daran gelegen iſt, in der heutigen Sitzung mit ſeinen früheren Re⸗ Von der ſchweizer. Grenze% ee 8 Austauſchverkehr und W̃ handel i dri Fri iel 7% Scfune; 7 71 ſagt, die Gründung eines polniſchen Staates den Austauſchverkehr und den Warenhande den über Krieg und Friedensziele in Zuſammen⸗ 10. Dez.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blätter 79* 86 55 bi eſbalt d dem 60 u bringen. Zum letzten Male ſprach über 8 trebt und in enger Verbindung mit dem ſo lebhaft wie möglich zu geſtalten und der zeng de bringen. Jum letzten Male ſprach er über melden aurs Mailand: Hinter der italieniſchen 55B5B5*VU½ Sſchuß ſteln. wirtſchaftlichen Leben des Landes ſoviel wie reale Garantien für die Sicherheit des Reiches. Front haben große Umgruppierungen be⸗ oberſten polniſchen National⸗Ausſchuß ſteht. wirtſchaftlichen 1 Das war ein allgemeiner Begriff, und maihe 8 Dieſer rief im Oeſterreichiſch⸗Polen die polmm⸗ möglich normalen Charakter zu geben, aſt haben 558 ihnen und Ab⸗ gontnen. ſchen Legionen ins Leben, die jetzt Schulter an aus einer Anzahl Maßregeln hervor, 1 machungen verſtanden, die im heutigen Kriege in Schlulter mit Sasg 1 N0 del, Induſtrie und Ver⸗ 8 5 8 N1 2 2 den Oeſterr rn den Zweck haben, Handel, In unnden ſat. und beg ſeß fen en e oe Tuchtige UA⸗Boot⸗Arbeit Winen den Oeſterreichern und Ungarn b 1 9 e e aur worden ſind. Un ich ſah man damals ſchon in 7 77 5 8 2 5 8 ichtel der Forderung dieſer Garantien des Kanzlers einen eim Mittelmeer. 5 Der ganze Inhalt der Artikel läßt jedochf nigen Wut der Deutſcken, alles zu werniche Fortſchritt all den ſtimmungsweichen Gerüchken Londeo n, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich) auf das entſchiedenſte erkennen, daß es gänz⸗ wie es der„Times“ zu ſagen eliebt, 5 00 gegenüber, die von flauen und ſchwächlichen Ab⸗]Der Marinemitarbeiter der Morningpoſtli chausgeſchloſſen iſt, daß dieſe Ar⸗ gend etwas zu bemerken. We augenblicklich ſichten der Regierung für den Tag des Friedens⸗ ſchreibt: In den letzten 5Wochen ſindüber 30tikel wirklich durch ein Mitglied der viele wirtſchaftliche Güter vernichtet werden, ſchluſſes wiſſen wollten. Die heutigen Worte des ſtiſche franzöſiſche und taſterniſe Sfi kr ‚ 171 f5 iglich die gewöhnliche Folge⸗ Reichskanzlers ſind, damit verglichen, fefter, be⸗ britiſche, franzöſiſche und italſeniſche Schiffe, polniſchen Unabhängigkeitspar⸗ dann iſt dieſes lediglich gewöhnliche Folg hatte, bei uns nur noch Schamaden zu hören; ſie werden den Feinden wie den Neutralen, die gleich jenen vergebens den Stimmen der Ermattung bei uns lauſchen möchten, den end⸗ ſtimmter, und ſie laſſen in der Tat bereits ein darunter auch Transportſchiffe im Mittelmeer tei geſchrieben find, denn dieſe Partei iſt ſich erſcheinung des Krieges.(u. d..) Programm für den Tag der Friedensverhand⸗berſenkt worden. Die genaue Zeit iſt nicht vollkommen der Tatſache bewußt, daß ein ö lungen, wenigſtens in rohen Umriſſen erkennen. bekannt. Ein amtlicher Bericht darüber wird polniſcher Staat nurallein durch al Sie ſprechen von Fauſtpfändern, die wir beſitzen nur ſelten veröffentlicht; die meiſten Nach⸗eine Niederlage Rußlands ge⸗ Die Neutr en. und die wir noch vermehren könnten. Sie nennen richten kamen von Lloydagentur. Es iſt an⸗gründet werden kann, weil dies den röß⸗ 7 hwedif eh e eee ſtehen. 5 5 ſcheinend unmöglich, die öſterreichi⸗ ten Teil des früheren Königreiches Polen in Ausſchließlich ſah 5 im Oſten noch im Weſten bürfen unſere ch 8310 Häf en z u block teren. Auch die ſeinem Beſitz hat und durch ſeine faſt hundert Stockholm, 10. Dez.(WTB. Nichkamt⸗ Feinde von heute über Einfallstore ver⸗ Einfahrt in das adriatiſche Meer jährige Unterdrückungspolitik und ſein ſtren⸗ lich). Meldung des Svenska⸗Telegrammbyra: ügen, durch die ſie uns von morgen ab erneut ſcheint dem Feind unverſchlo ſſen zu! ges Syſtem der Zentraliſation den Polen jeg⸗ Anläßlich der bevorſtehenden Eröffnung der und ſchärfer als bisher bedrohen.“ Der Reichs⸗ ſein. lichen Glauben an die Möglichkeit eines fried⸗ neuen ſchwediſch⸗amerikaniſchen Paſſagier⸗ 1 1705 901 2 3 lichen Nebeneinanderlebens von Polen und dampferlinie Gotenburg⸗Newyork hat die Ree⸗ Blute müſſen, 125 18 VBom Iftlichen Krie 5 9 ſatz Ruſſen genommen hat. derei geſtern in Gotenburg ein Feſtmahl an wir uns mit allem, twas nötig iſt, davor ſichern 9 19„Die polniſche Unabhängigkeitspartei war Bord des Dampfers werden, daß Belgien weiter engliſches Auf⸗ ir inas übrigens vollkommen davon überzeugt, daß Dem Feſte wohnten bei: der Miniſter des marſchgebiet bleibt. Wer dieſe Worte des Reichs⸗ Das Slüchtlingsele nd ſie allein den Kampf mit Rußland nicht auf⸗ Aeußern, der Finanzminiſter, der Miniſter des 7 90 0 unter 5 e in Rußland. nehmen konnte und dieſen g fauch nie Innern und der Marineminiſter als Direk⸗ G itien 8 eit des d en Volkes 288 2 85 7 5 7271 5 fielt und 0 e 15 e Von der ſchweizeriſchen Grenze, würde aushalten können, deshalb mußte es]tor der neuen Geſellſchaft. Der Miniſter des ſie kaum mißverſtehen. 10. Dez.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blät⸗ ſie nur befriedigen, als infolge des 2 bruchs] Aeußern hielt eine Rede, in der er der neuen ter melden aus Petersburg: Laut dem„Rus⸗]des ruſſiſch⸗deutſchen Krieges ihre Beftrebun⸗JLinie Glück wünſchte. Bei dieſer Gelegenheit Gegenüber Schiakwan liegt Pukow, die End⸗ nötig iſt. Dann kam ein franzöſiſches Kanonen⸗ſetwas ſehr Entſcheidendes geſchehen ſei. Heute Aus den nachgelaſſenen ſtation der Bahn vor Tientſin. Alſo wichtiger boot„Deeidee“ auf einige Stunden, in der] morgen kam das Gerücht, daß 10—12 Tote ge⸗ Punkt an der Flußſtrecke. Längs dieſer Bahn] Hoffnung, einen Kampf mit anfehe können. weſen ſeien. Papieren des Grafen Spee. war die fünfte chineſiſche Diviſion von Schan⸗In der Stadt hat bis jetzt der ern Dir Heute morgen, den 27. Auguſt wurde ich (Schluß.) tung herunter vorgerückt, während Tſchan ſchon genannte Hoheiming das grof ort. Er mit einer aufregenden Nachricht geweckt. Ich Nanking, 26. Aug. 1913. Hfun parallel dazu am Kaiſerkanal über iſt ja ohne Mittel, wie man ſagt, kommen, hatte„Emden“ geſtern nachmittag ſtromauf ge⸗ Die Fahrt hierher wurde am 21. abends Tſchienkiang gekommen war. Bei Pukow ſteht] war Zeitungsſchreiber in Wutſchang, er muß ſchickt, um ſeinen Poſten in Hankau einzuneh⸗ 5 72 90 N 7 72 8 58 U„gier 772 f Hulke nicht d al f i er ſa er Mani ſein aß er es 37 7. 171 1 Eſi 1 1 Uhr argetreten, ich hatte„s 90%,„Gneiſe⸗ alſo Um die Hulke dem alſo doch 1 19915 5 5 men. Müller ſignaliſierte mir durch Funkſpruch 8 0 3 5 8 Ip⸗ 382³—* 0 0 2 brtig„ad* ne lle zu ſpielen.* 2 51 N 2 nau und„Leipzig“ um mich verſammelt, ſo Feuer eee ee 555 59 25 5 25 85 Ro 5 5 en. Er geſtern abend, daß er einen chineſiſchen Rebellen 5 7 14 14 5 1* Ddor beranker 1 1 ber 5 5 Hrund getrete e 17 72475 0* konnten die ihre Befehle uſw. erhalten und ich 1 9 Ae 15 15 ſt 5 55 Din dampfer feſtgehalten habe, der Unter deutſcher juhr mit ⸗Scharnhorſt“ los. Am 23. mittags cordeu, drtegsſanſſe Oaren dier der Tutu für eing Weiſe. Flagge fuhr und deſſen Kapitän angab er habe kamen wir vor dem Yangtſe an, fuhren gleich„Luchs“, der engliſche Kreuzer„Hampfhire ee eree ſechs andern Rebellendampfern den hinauf. Bei Wuſung kam der beſtelkte Lotſe an] amerikaniſche„Eineinati“, der japaniſche„Tſu⸗ kehrte dann nach ſeiner Hauptſtadt Njangking Befehl, unter deutſcher Flagge zu fahren. Ich 9¹ iei 0 Tolſe an 17 5 R 8 555 N 7575— 2 a 35 Bord und ſo kamen wir bei Dunkelwerden bis kuba“. Alle waren ſtromauf Schiakwans ver⸗ zurück, erklärte ſeine Provinz habe den Dampferkapitän verwarnen, die 20. unterhalb der Kiang⸗Yin⸗Forts an Die 5 Um Uhr 1 ten wir dazu. Um kam jetzt hierher, machte Flagge konfiszieren und ihn im übrigen laẽfen 3 97 0»innt f 8 mbardement. Propinz gK aſu und e a 5 8 2 75 ſollte ich bei Tage paſſieren, alſo wurde bis zum Uhr begann ein einſtündiges Bombardement. Provinz Kiangſu und laſſen. Nun kam eben die Nachricht, daß die 14 Morgen den 24.(Sonntag) geankert. Die Forts, Von Iſukau aus, innerhalb der Stadtmauer unabhängig und ſoll ein en Emden“ bei der Weiterfahrt heute morgen 8 ittelbar hinter Schiakwan, liegt ei ark ſein: ſo liegen die S 55 5 43 5 die 8 Tage vorher noch in Händen der Rebel⸗ 9 555 i1t di 855 50 18 von einem in Rebellenhänden beftndlichen Fort len geweſen, hatten jetzt die Regierungsflagge] befeſtigter Hügel, der er Es VVVVVVHUVHHUTNfflfnn. unterhalb Wuhn mit Geſchütz beſchoſſen ſe. d 5 gehißt, ſpäter wurde Tſchinkiang paſſiert, auch Fluß und die jenſeitigen 1 80 beherrſchende den“, v. Müller, mich zum Bridge Kommandant hat das Feuer ſofort erwidert und dort wehte auf den Forts die Regierungsflagge. Stellung der Rebellen. Im Rordwweſten, außer⸗ wir ſpielten bis 10 Uhr al das Fort mit 26 Schuß zum Schweigen ge⸗ Weiter oberhalb kamen wir in das Gebiet der balb der Stadt liegt der Purpurhügel, deſſen wir durch eine heftige Se zer racht. Ob das weſtere Komplitattonen nach von Tſchang Hſun geführten Truppen(Re⸗ Beſteigung ich im Mai vorgenommen und DirEs war ee ch zieht, weiß ich nicht. Es wäre ſehr unver⸗ Ir„ Fbeſck hatte. Er war von Tſchan Hſuns' rungs iffe achen den Fluß hinauf⸗ 5 ghelle Die Ange⸗ gierung). Unterhalb Nanking liegt der, Tiger⸗ deſck lr 8 zanſtändig von den Herren Rebellen. Die Ang ̃ 3533 aren Leuten genommen worden, von den Rebellen] fahrend durch, waren entdeckt worden und wur⸗ enheit mit dem Fort hatte ein Vorſpiel. Vor hügel mit mehreren Forts, auch dieſe waren 85 FV! 8 die e e eee legenheit mit dem ein in Händen Tſchang Hfuns. Hier lagen fünf einmal zurückerobert, dann aber wieder ver⸗ den beſchoſſen, das war für die auf der Patow⸗ acht Tagen etwa hatte der bieſige Tutu dem chineſiſche Kreuzer(regierungstreu) der Fluß loren worden. Der beherrſcht die Stadt im ſeite ſtehenden Truppen mit ihren Fe Konſul einen Brief geſchickt, ihm mitgeteilt, 1 N 7 8 1 1% Hioriſch 4 5 8 Zoiche Szuüfeuer Si atte ſic g 50—0 4 i 75 Nordw ten und iſt die hiſtoriſch gewordene] das Zeichen, loszufeuern. Sie hatten ſich am Schiffe, die das Fort Tung leang ſchan(Pillar) macht einen großen Bogen, dann kommt man Kordt 5 155„o 7 185 Angri eines Belagerers. Ein Sturm Tage eingeſchoſſe d feuerten ſowohl Gra⸗ 7 Nor Wankung. Außerhalb der Mauer, dicht am agi an 99 1 8 e 1 5 10 1 paſſieren, müßten ſtoppen und ſich durchſuchen Flußufer, liegt die Vorſtadt Schiakwan mit guf die Stadt iſt nur an wenigen Stellen u pne e Sache daue Wohl en, widrigenfalls ſie beſchoſſen wurden. Beret N N 0 7775 ir die perer Fer nee Iin Masf SJewel r 8 5 5 ö Bahnhof für die in die Stadt führende Bahn. lich peil VVVV hne. wurde ihm geantwortet, daß ein ſoſches Recht ſich Längs des Ufers liegen gewöhnlich eine An⸗ 5 aber hörte man gele g. Wenm man ni zt auf Kriegsſchiffe ausdehnen laſſe und dieſe zahl von Hulken, auf denen die Güter ge⸗ gentlich Gewehrſchüßfe. nach der Schießerei gehen wollte mußte man wieder ſchießen würden. Nun bekamen wir lagert und von den Dampfern unmittelbar] Geſtern ſchickte ich den„Luchs“ fort nach annehmen, daß ſie ſehr viel Munition zur ſchon Nachricht von Dampfern, die ſtromab Ubergenomuen werden. W8 Shanghai und Tſingtau, da er hier nicht mehr! Verfügung haben. Es höxrte ſich an, als ob! vorbei ſieſen, daß ſie Dart beſchoſſen warden —— 1— 11 5 ———— * e eee r ſeine Stimme hören zu laſſen. Freitag, den 10. Dezember 1916. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. hob er die Einigkeit in der Leitung der Re⸗ gierungspolitik hervor, die ausſchließ⸗ lich ſchwediſch ſei. Stockholm, 10. Dez.(WTB. Nichtamt⸗ lich). Das„Svenska Telegrambyran meldet: Dozent Dr. Boeoek aus Lund, Teilnehmer an der Schwedenfahrt nach Frankreich, beginnt im Spenska Dagbladet“ eine Artikelreihe über ſeine Erfahrungen. Die Reiſe nach Frank⸗ reich ſei, wie ausdrücklich vor der Abreiſe er⸗ klärt wurde, privater Natur geweſen. Leider ſeien die Wirte in der Gaſtfreundſchaft 3u weit gegangen. Sie veröffentlichten täglich in den Zeitungen Artikel über den Beſuch, durch welche dieſem ein halbamtlicher Charak⸗ ter gegeben worden ſei. Mehrere Reden wur⸗ den gehalten, ſo zum Beiſpiel von Pichon, in der der Redner glaubte feſtſtellen zu können, Schweden wünſche den Sieg der Verbands⸗ mächte. Dr. Boeoek betont, daß die Geſin⸗ nungen Schwedens gegen Frankreich niemals unfreundlich waren, daher ſei es Unſinn, von die einer Aenderung dieſer Geſinnungen, durchaus unnötig ſei, zu ſprechen. und glückliche Zukunft wünſchen. Politiſch ſeien ſeine Geſinnungen aufs ſtrengſte neutral; ſie könnten nicht anders ſein oder werden. Bollands Neutralitätspolitik. Haag, 9. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) In der Zweiten Kammer erklärte der Miniſter des Innern Cort van der Linden über die Neutralitätspolitik der Regierung, ſie habe da⸗ bei auf die einmütige Unterſtützung der General⸗ ſtaaten rechnen können. Eine Gruppe im Lande ſei zwar für eine andere Politik geweſen, da ſie aber weder in der Erſten noch der Zweiten Kammer eine einzige Stimme ſand, ſei Beweis genug, daß ihr Einfluß gering ſei. Stark wer⸗ den wir jedoch nur ſein können, wenn nicht nur die Regierung ſondern auch das ganze Volk ſich für die Neutralität einſetzt. Die Neutralität iſt für Holland die vorteilhafteſte Politik. Wir brauchen deshalb unſere Meinungen nicht zu verbergen und können unſere Sympathien mit den Verbündeten oder mit den Mittelmächten ruhig äußern. Aber es darf dabei leine Kränkung oder Beleidigung einer der krieg⸗ führenden Nationen vorkommen. Bezüglich des „Telegraaf“ und der Verhaftung des Chef⸗ dedakteurs Schröder ſagte der Miniſter: Die Preßfreiheit iſt ſicherlich ein hohes Gut, aber das Geſetz müſſe reſpektiert werden. Es ſei an die Regierung die Aufforderung gerichtet wor⸗ den, einen großen Teil der Wehrmacht zu demobiliſieren. Tue ſie es nicht, ſo heweiſe das, daß der internationale Zuſtand noch immer die größ te Wach⸗ ſamkeit erheiſche. Sobald der Zuſtand es zulaſſe werde ein großer Teil des Heeres nach Hauſe geſchickt werden. Bezüglich der Friedens⸗ vermittlung der Niederlande ſagte der Mimiſter, es ſei verfrüht, an ſo etwas zu denken. Erſt wenn alle Kriegführenden zu der Ueberzeugung gelangt ſein werden, daß dem Recht und der Ziviliſation durch den Frieden mehr gedient ſei als durch den Krieg, werde für Holland als einem kleinen Volk die Zeit gekommen ſein, um Die, welche an die Einberufung einer Konferenz neutraler Staaten dächten, unter⸗ ſchützten die damit verbundenen Schwierigkei⸗ Die Regierung habe nichts einberuſen 8 1 ten. mer Rückſicht Das neue ſpaniſche Nabinett. Madrid, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich). Meldung der Agence Havas: Das neue Ka⸗ binett iſt folgendermaßen zuſammengeſetzt: Präſident des Miniſterrats: Romanones, In· neres: Alba, Auswärtiges: Villanueva, Fi⸗ nanzen: Urzais, Unterricht: Burell, Juſtiz. Barroſa, Krieg: General Luque, Marine. Admiral Miranda, Arbeit: Amos Salvador. Die Mrechuung mit England. Die Bandelsprobleme nach dem Kriege. London, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich“) Asquith ſagte im Unterhauſe: Die Handels⸗ probleme, die vorausſichtlich nach dem Kriege auftauchen würden, würden vom Handelsamt und auswärtigen Amt erwogen werden, die dabei durch Geſchäftsleute unterſtützt würden. Die Rolle Carſons. „Times“ vom 6. Dezember führt aus: le Gerüchte über die Bildung einer neuen politiſchen Partei ſind unſinnig. Carſon iſt die Hoffnung der Zukunft, aber es liegt ihm ſern, nur aus Freude am Widerſpruch Oppoſttion zu treiben. Der Wert ſeiner Perſönlichkeit und anderer, die in gleicher Lage ſind, wird erſt fühlbar werden, wenn die gegenwärtigen Anits inhaber durch die harten Tatſachen des Krieges offenſichlich diskredittert ſind. Gegenwärtig beſteht nicht einmal eine Situation, die das Auf⸗ treten neuer politiſcher Kräfte verlangte. Die eigentliche Schwäche der Regierung beſteht nicht in ihrer Stellung dem Lande gegenüber, ſondern in dem innerlichen Mangel an Zuſammenhang und einheitlichem Willen. Cord Derbus Werbefeldzug. mißlungen? Man glaubt nach„Morning Poſt“ vom 2. Dezember nicht, daß die Geſamtzahl der Meldungen die von Asquith und Lord Kitchener geforderte Mindeſthöhe erreichen wird. Da aber dieſe Mindeſthöhe nicht bekanntgegeben iſt, im Gegenteil jede Mitteilung über dieſen Puukt ſorgfältig zurückgehalten wird, befürchtet man, daß das Kabinett wieder einmal eine Politik des Zauderns in der Heeresbeitrittsfrage einnimmt. Weitere nationalliberale Anträge im Reichstage. Die nationalliberale Reichstagsfraktion hat eine weitere Reihe wichtiger Anträge mili⸗ täriſchen und wirtſchaftlichen ſo⸗ wie ſozialpolitiſchen Inhaltes einge⸗ bracht. Beſonders ein Antrag in der letzt⸗ genannten Richtung, der auf Herabſetzung dey Altersgrenze für den Bezug der Altersrente vom 70. auf das 65. Lebensjahr hinzielt, wird die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen und weitgehende Zuſtimmung finden. Die Anträge an die Budgetlommiſſion ſind folgende: 1. Die Abgeordneten Baſſermann, Dr. Böhme, Schiffer(Magdeburg) und Dr. Streſemann beantragen, die Kommiſſion wolle beſchließen: Reichstag wolle beſchließen, tteſolutionen anzunehmen: 1. den Herrn Reichskauzler zu erſuchen, dahin zu wirken, daß bei Aufträgen der Mili⸗ tärverwaltungen die fälligen Zah⸗ lungen ohne Abzug, mit tunlichſter Be⸗ ſchleunigung, erfolgen und daß hierbei auch namentlich auf mitklere und kleinere Unterneh⸗ nommen wird. ſolgende Nor Der Über, 2. Den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, dahin zu wirken, daß für die Urlaubsreiſen der am Feldzug beteiligten Offiziere dieſen freie Fahrt gewährt wird. 3. Den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, dafür Sorge zu tragen, daß allen nach der Heimat be⸗ urlaubten Militärperſonen für die Zeit des Urlaubs Verpflegungsgeld gewährt wird und fernerhin, daß denſelben Löhnungen und Verpflegungsgeld vor Antritt oder während der Dauer des Urlaubs gezahlt werden. 4J. Den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, zur Bohebung der durch die bisherigen Verzögerun⸗ gen in der Behandlung von Anträgen eingetre⸗ tener Schädigungen die Abteilung zur Förde⸗ rung der Tätigkeit von In,duſtrie und Handel im Reichsamt des Innern ſchleunigſt derart auszugeſtalten, daß eine kauf⸗ männiſch durchgreifende und möglichſt ſchnelle Erledigung der vorliegen⸗ den Aufgaben gewährleiſtet wird. Zu dieſen Zwecke ſind in täglichen Beſprechungen der maß⸗ gebenden Perſonen der verſchiedenen zur Ent⸗ ſcheidung erforderlichen Inſtanzen die jeweilig vorliegenden Anträge zu erledigen. II. Die Abgeordneten Baſſermann, Dr. van Calker, Roland⸗Lücke und Dr. Streſemann beantragen, die Kommiſſion wolle beſchließen: Der Reichstag wolle beſchließen, folgende Re⸗ ſolution anzunehmen: den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, zur einheitlichen Durchführung der wirtſchaftlichen Maßnahmen durch die ſtellvertretenden Generalkommandos im ſtellvertretenden Generalſtab eine Zentralſtelle zu ſchaffen. III. Die Abgeordneten Baſſermann, Dr. Böhme, Roland⸗Lücke und Dr. Streſemann be⸗ antragen, die Kommiſſion wolle beſchließen: 1. in§ 1257 der Reichsverſicherungs⸗ brdnung das Wort„ſtiebzigſten“ zu er⸗ ſetzen durch„fünfundſechzigſten“. 2. den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, unver⸗ züglich einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die zur Ausführung dieſes Beſchluſſes erforderlichen weiteren Abänberungen der Reſchsverſicherungs⸗ ordnung enthält. * Die Volksernährung und der Reichshaltsausſchuß. Berlin, 10. Dez.(Von u. Berl. Bur.) Der Reichstagsausſchuß für den Reichshaus⸗ halt ſetzte ſeine Beratungen über die Volks⸗ ernährung fort. Die eingehende Be⸗ ſprechung über den Zentrumsantrag betreffend die Errichtung einer Lebensmit⸗ telzentrale mit einem aus Reichstags⸗ mitgliedern beſtehenden und ernannten Bei⸗ rat ſpitzte ſich ſchließlich auf die von einem konſervativen Abgeordneten aufgeworfene Frage zu, ob dieſe Zentralſtelle etwa den Bundesrat ausſchalken ſolle. Auch der Staatsſekretär des Reichsamts des Innern begründete ſeine verfaſſungsrechtlichen Bedenken damit, daß diefer Antrag über die Zentralſtelle einen Eingriff in die verfaſſungs⸗ mäßigen Befugniſſe des Bundesrats darſtellen könnte. Der Ausſchuß ſtellte die Abſtimmung zurlick bis zur Entſcheidung über die meiſten anderen Anträge. Ein Regierungsvertreter wies darauf hin, daß ſeit dem 1. Dezember Lederhöchſtpreiſe von der Militärver⸗ waltung feſtgeſetzt wurden, die jetzt allmählich herabgefetzt werden können. Die Militärvor⸗ waltung werde die Höhe der Summe mittei⸗ len. Für Auslandsgerbſtoffe könn⸗ ten Höchſtpreiſe aus ſelbſtyerſtändlichen Grüm⸗ den nicht feſtgeſetzt werden. Der Reichsſchatzſekretär erklärte, daß das Reich nicht etwa große Einnahmen aus den Lederhöchſtpreiſen auf Koſten der Verbraucher erzielt habe. Ein anderer Regierungsvertreter ſprach dar⸗ daß die Zentraleinkaufsſtelte —— 222CCͤ ĩàVAAab ſich eine gewiſſe Menge vom Reich ſichern unußte, deſſen Uebernahmspreis etwas unter dem Markt⸗ preis ſtand. Um den allgemeinen Handel nicht zu ſchädigen, wurde denjenigen, die einen erhöh⸗ ten Einſtandspreis nachweiſen, Nachzahlungen bewilligt. Ein Vertreter des Kriegsminiſteriums erklärte, daß der Kriegsminiſter das Mittel aus den verſchiedenen ihm vorgetragenen Intereſſen ziehen müſſe. Das Ziel der Kriegsverwaltung könne nur ſein, den Heeresbedarf zu ſichern und der Zivilbevölkerung das Leder ſo billig zu⸗ kommen zu laſſen, wie möglich. Darauf trat die Mittagspauſe ein. die Sicherſtellung der Volksernährung. Beſſere Ausſichten für die Butterverſorgung. Man ſchreibt uns: Es iſt zu erwarten, daß die in vielen Orten Deutſchlands gegenwärtig herrſchende Butterknappheit in abſehbarer Zeit nachlaſſen wird. Denn es iſt der Zentral⸗ Einkaufs⸗Geſellſchaft in den letzten Tagen ge⸗ lungen, weit größere Mengen But⸗ ter im Ausland aufzukaufen, als wir in Friedenszeiten einge⸗ führt haben. Bisher war die Zentral⸗ Einkaufs⸗Geſellſchaft in ihren Maßnahmen noch durch Rückſichten auf die Heeresverwal⸗ tung und auf Oeſterreich⸗Ungarn beſchränkt Erſt ſeit Ende November iſt ſie in der Lage ihre Buttereinkäufe ganz in den Dienſt der Verſorgung des heimiſchen Marktes zu ſtellen. Es kommt weiter hinzu, daß die durch den Mangel an Kraftfuttermitteln in der Milch⸗ wirtſchaft eingetretenen Schwierigkeiten ſich durchaus nicht vorwiegend in der Butter⸗ erzeugung bemerkbar machen. Die vom Bun⸗ desrat feſtgeſetzten Preiſe bieten vielmehr ſehr wohl einen Anreiz, einen nennenswerten Teil der verfügbären Milch für die Buttererzeu⸗ gung zu verwerten. Es wird alſo vor allem darauf ankommen, die vorhandenen Vorräte aus der eigenen Erzeugung und der ausländi⸗ ſchen Einfuhr richtig zu verteilen. Dieſem Zweck dient die am 8. d. Mts. erlaſſene Bun⸗ desratsverordnung über den Verkehr mit But⸗ ter. Von beſonderer Wichtigkeit in ihr iſt die den Molkereien— die im Jahre 1914 minde⸗ ftens 500 000 l Milch oder eine entſprechende Menge Rahm verarbeitet haben— auferlegte Verpflichtung, monatlich bis zu 15 Prozent der im Vormonat hergeſtellten Buttermenge der Zentral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft zu über⸗ laſſen. Dieſe ſoll allerdings zunächſt nur ſolche Buttermengen in Anſpruch nehmen, üüber die der Unternehmer noch keine Liefe⸗ rungsverträge abgeſchloſſen hat. Die Zentral⸗ Einkaufs⸗Geſellſchaft kann aber, falls die ver⸗ tragsfreie Buttermenge nicht ausreicht, auch auf Butter zurückgreifen, über die Lieferungs⸗ verträge abgeſchloſſen ſind. In dieſem Falle darf der Unternehmer ſeine Lieferungs⸗Ver pflichtungen aus beſtehenden Verträgen ent⸗ ſprechend kürzen. Die Zentral⸗Einkaufs⸗Ge⸗ ſellſchaft liefert die Butter nur an Gemeinden oder an die vom Reichskanzler beſtimmten Stellen. Von Wichtigkeit in der Verordnung iſt weiterhin die Beſtimmung, nach der die Gemeinden berechtigt und auf Anordnung der Landeszentralbehörden verpflichtet ſind, den Verbrauch von Butter durch Butter⸗ karten zuregeln. Man darf annehmen, daß von dieſer Ermächtigung von ſeiten der größeren Gemeinden in ausgedehntem Maße Gebrauch gemacht werden wird. Auch die Regelung des Verbrauchs von Butterſchmalz, Margarine, Kunſtſpeiſefett ſowie von tieri⸗ Ich denke, die Leute im nug haben. Ich werde mir durch„§8 90“ Poſt bringen laſſen und falls der das Fort befehligende Mann mit der„Emden“, die jetzt in Wuhu liegt, in Verbindung treten ſoll, keine befriedigende Ant⸗ wort gibt, die„Gneiſenau“ auch noch heran⸗ ziehen. 29. Auguſt. Der Oberbefehlshaber iſt aus der Stadt fort, Hoheiming erklärte, nicht zuſtändig zu ſein wegen des Verhaltens des Forts Pillar. In Wuhu ſind die Rebellen zurückgegangen, dort wurde berichtet, daß der Fortkommandant bei der Beſchießung durch die„Emden“ gefallen ſei. Im übrigen drückten die chineſiſchen Behör⸗ den ihr Bedauern aus. Damit iſt dieſe Ange⸗ legenheit erledigt, den Denkzettel haben ſie. Geſtern vormittag begann eine wüfſte Schie⸗ ßerei. Das ganze Ufer war auf der Pukowſeite mit Schützen bedeckt, die über den Fluß in die Vorſtadt Schiakwan ſchoſſen; bald griff auch die Artillerie ein, und es wurden die Häuſer am Waſſer kurz und klein geſchoſſen. Am Abend war ich beim engliſchen Kommandanten Hill, auf dem Schiff„Hampfhire“, ſpielte Bridge. Wir hatten eine Nachtbeſchießung der Stadt. Ich ſaß ſpäter auf der Galerie in einem Stroh⸗ ſeſſel, ein guoßes Feuer in der Stabdt, dazwiſchen Granaten und Schrapnells krepierend. Etwas heſchämend kam mir der Gedanke, daß ich in dem Augenblicke etwas von Nero hatte. Man jitzt da in aller Gemütsruhe und neben einem blu⸗ tiger Ernſt. 30. Auguſt. Die fremden Komman⸗ dan tem waren geßßern aßend zum Eſſen ge⸗ kommen, rechts von mir Kapitän Hill, links der japaniſche Kapitän Kadamo, gegenüber Amerila und Rußland. Hill hatte ſich ſehr darüber ge⸗ ärgert, daß neulich in der Zeitung geſtanden hatte, daß der erſte Rebellenführer in Nanking Wang, der vor etwa drei Wochen ausgeriſſen war, mit einem engliſchen Kriegsſchiff unter Zahlung von 100 000 Taels— 300 000 Mark— geflohen ſei. Nun iſt⸗ bekannt, daß alle die Re⸗ bellenführer mit japaniſchen Kriegs⸗ ſchiffen in heit gebracht wurden. Hill wandte ſich nun an den Japaner und fragte ihn, oh er das, was in Zeitung f„auch ge⸗ leſen oder gehört habe. Ein fapaniſches Kriegs⸗ ſchiff würde kein Geld dafür annehmen. Der Japaner verſteht aber nur, was er will, tat alſo ganz unbefangen, als begriffe er nicht, worüber Hill ſich aufregte. Ich wollte nicht, daß der Ja⸗ paner bei mir augeuzt würde, ſagte ihm, dem Hill wären 100 000 Tael zu wenig, er hätte mehr 1* gefordert, worauf mit einem Lachen allerſeits dieſe Angelegenheit erledigt war. 31. Auguſt. Geſtern Abend begann heftiges Ge⸗ t wehrfeuer auf die Vorſtadt; ich hörte ſo merk⸗ würdige Töne, als ob Geſchoſſe neben mir ins Waſſer ſchlügen und merkte bald, daß wir in Schußbereich lagen. So ließ ich alle Leute unter Deck gehen. Der chineſiſche General ſchickte mir ſeinen Ad⸗ jutanten, Oberſt mit 24 Jahren, Kah, der zehn Jahre im Kadettenkorps zugebracht und f nd Deutſch ſpricht. Er ließ ſagen, er hahs ein? gramm Muanſchikais erhalten, in dem er er. Gegen die Japaner herrſcht unter den offiziellen Chineſen eine gelinde Wut, da Chinag aber ohnmächtig, müſſen ſie alles innerlich ver⸗ beißen. In Nanking leben wie überall in China viele Japaner. Nun ſind bei den Kämpfen zwei Japaner getötet und einige verwundet worden. Dafür fordert jetzt Japan, daß jeder Japaner in der Stadt eine Wache von zwei Mann in ſein Haus bekommt. Außerdem wollen ſie in ihr Konſulat 200 Mann legen. In Hankau haben ſie eine Kaſerne für 600 Mann gebaut und he⸗ Wenn ſie in Nanking ebenſo handeln, en ſie natürlich an politiſcher Macht China etwas ort. Nun kann man für Hankau ſagen, daß ſie eine japaniſche Niederlaſſung dort zu ſchützen haben, aber die Japaner haben die Kaſerne außerhalb des amtlichen Niederlaſ⸗ ſungsgebietes auch ohne Erlaubnis gebaut. In Nanking exiſtiert keine Niederlaſſung. Japan behandelt China alſo garnicht glimpflich, da es außerdem Aſyl der Revolutionäre iſt, kann man wohl voörſtellen, wie ärgerlich die hie⸗ ſige Regierung iſt. Japaus Macht wuchs hier ordentlich und da ihr keine andere Macht ent⸗ gegentritt, auch ungeſtört. England, das durch ſein Bündnis mit Japan hier⸗ an ſchuld iſt, wird am erſten ſpüren, wie falſch ſeine Politik ſeinerzeit war. legt. ne 7³ Wrußherzogliche Gemüldegalerie. Neu ausgeſtellt: Originalradierungen von Friedrich Müfler(„Maler Müller“ 1749—18285). Mannheimer Triv. Das zweite Kammermufikkonzert des Maun⸗ heimer Trio wurde anläßlich des Strindberg⸗ Abends auf Mittwoch, 15. Dezember, ver⸗ egt. Das Programm verzeichnet: 1. Herm. Goetz: Quartett in E⸗dur, Op. 9(wobei Herr Carl Joh. Perl die Violaſtiume übernimmt). 2. Max Reger: Sonate in C⸗moll Ovp. 139 für Violine und Klavier. 3. Hugo Kaun: Trio in E⸗moll, Op. 58. Die beiden letzten Werke erfahren durch unſere Mannheimer Künſtler ihre erſte hieſige Aufführung. — Büchertiſch. Die Geſchichte der kleinen Fliege. Ein Heine⸗ Roman von Doris Wittner. Verlag von Grethlein u. Co., G. m. b.., Leipzig. Die Ge⸗ ſchichte der kleinen Fliege ſpielt in den Jahrzehnten der Romantik und die Geſtalt von Heinrich Heine hildet den Mittelpunkt des Werkes. Die bedeut ſamen Ereigniſſe ſeines ſo wechſelvollen und zer⸗ klüfteten Lebens werden durch die hohe Künſtler⸗ ſchaft einer Frau zu einer lebensſtarken Dichtung verwoben. Der Narrenturm. Grotesken und Satyren von A. zan Gleichen⸗Rußwurm. Stuttgart, Verlag Julius Hoffmann.(Preis geheftet 2 M. Pappband 3.) Dieſer Narrenturm“ exinnert uns an die liebe alte Zauberlaterne aus den Tagen unſerer Jugend: liebliche Märchen, br Allegorien, groteske Maskenreigen und ſchaur Totentänze löſen ſich in ihren phantaſtiſchen For men und grellen Farben auf dem Lichtkreis ab aus mhſtiſchem Dunkel aufleuchtend und wieder in dessſeſße hinſchwindend. 4. Sefte. General⸗Anzeiger ⸗ Freikag, den 10. Dezember 1915. chen und pflanzlichen Oelen und Fetten aller Art durch Karten iſt den Gemeinden durch die Bundesratsverordnung ermöglicht. * Der Städtetag der Milch⸗ händler. Karlsruhe, 9. Dez. Die Reſolution, die auf dem Städtetag der Milchhändler Badens ge⸗ faßt wurde, hat folgenden Wortlaut: „Der Städtetag der Städte Ludwigs⸗ hafen, Mannheim, Heidelberg, Ra⸗ ſtatt, Karlsruhe, Bruchſal, Pforzheim, Stutt⸗ gart, Offenburg und Freiburg beſchließt: Die Milchhändler der Städte Badens und Nachbar⸗ ſtädte verpflichten ſich, die Milchverſorgung der Städte nach Bundesratsverordnung zu regeln. Geſuche der Milchproduzenten und zum Konſum der Städte liefernden Landwirte um Bereit⸗ ſtellung billiger Futtermittel(unter Umſtänden ſollten für ſolche Landwirte, die ſich verpflich⸗ ten, ihre produzierte Milch zum Konſum nach der Stadt zu liefern, ſtaatliche Zuſchüſſe zur Be⸗ ſchaffung von Futtermitteln gewährt werden bei den Landesminiſterien ſind zu befürworten, um das Intereſſe der Produktion zu heben. Die⸗ jenigen Orte, die bis jetzt den Städten keine Milch zuführten, ſollten ſeitens der Behörden zum Milchverſand veranlaßt werden. Die Grenzſperre der einzelnen Bundesſtaaten wirkt für die in Mitleidenſchaft gezogenen Städte nachteilig und ſollte deshalb aufgehoben wer⸗ den.“ Kleine Kriegszeitung. Nönig peters Unteroffizier. Vom ſerbiſchen Kriegsſchauplatz wird uns ge⸗ ſchrieben: In einem in deutſchen Händen befind⸗ lichen Lazarett im Herzen Serbiens waltet ein prächtig gewachſener ſchwarzhaariger Sohn die⸗ ſes merkwürdigen Landes ſeines Amtes als Dol⸗ metſcher zwiſchen den deutſchen Aerzten und Pfle⸗ gern einerſeits und den ſerbiſchen Verwundeten andererſeits. Mit Eifer erzählt er jedem, der es hören will, daß er mehrere Jahre als Kellner in Dentſchland lebte.„Deutſchland über alles“ ſei auch ſein Wahlſpruch, und zum Beweis, wie ſehr er dem Lande Kaiſer Wilhelms ver⸗ lraue, führt er gern ins Feld, daß er in Ham⸗ burg auf einer Bankſeine Erſparniſſe von 6000 M. liegen habe. Seit Kriegsausbruch hat er den Kellnerfrack mit dem braunen Waf⸗ fenrock vertauſchen müſſen und auf ſeiner Achſel⸗ klappe blinken zwei Sterne, die Abzeichen des königlich ſerbiſchen Unteroffiziers. Von dieſer ſeiner militäriſchen Würde ſpricht er jedoch mit auffälliger, dem kriegeriſchen Stolz der Serben ſo garnicht gerecht werdenden Geringſchätzung. Aber das hat ſeine Urſachen, über die ſich der aufgeweckte Burſche ſelbſt folgendermaßen aus⸗ läßt:„Was hab ich von Unteroffizier, wenn ich, ſo lang der Krieg dauert, noch keinen Heller Löhnung hab bekommen! Und oft nix zu eſſen und nix zu trinken! Was ſoll ich da mit Unter⸗ offizier?“ Das find freilich ſchwerwiegende Gründe, die des Königs Peter wohlbeſtallten Unterofftzier ſchließlich dazu trieben, ſich zu ſeinen alten Freunden, den Deutſchen, hinüber⸗ zuretten. Und dieſe Tat vollführte er auf nicht gerade alltägliche Art und Weiſe. Eines Tages bot ſich ihm günſtige Gelegenheit, unbemerkt von ſeiner Truppe„abzukommen“. Nachdem er ſich ſo vor ſeinen eigenen Untergebenen in Sicherheit gebracht hatte, überkletterte er in mühſeligem Marſche hohe Bergkegel, kroch durch enge, von Wildbächen durchbrauſte Schluchten und nährte ſich von Maiskörnern und rohem Weißkohl. Um ſeine Alleinwanderung unauffälliger zu geſtal⸗ ten, legte er ſeinen rechten Arm in eine um den Hals geſchlungene Binde. Am dritten Tage ſeiner Flucht wäre er faſt einer bulgariſchen Reiterpatrouille in die Arme gelaufen. Obwohl er infolge der erlittenen Entbehrungen dem Zu⸗ ſammenbruch nahe war, zog er es doch vor, ſich den Augen der mit den Deutſchen gemeinſam kämpfenden Bulgaren zu entziehen. Erſt nach zwei Tagen weiterer Irrfahrten gelingt es dem Flüchtling endlich, eine deutſche Kavallerieabtei⸗ lung zu Geſicht zu bekommen. Da reißt er freudig bewegt ſeine weiße Binde vom Arm und winkt damit der heranſprengenden Reiterei zu, die ihn als Ueberläufer in ihre Mitte nimmt. So hat er das Ziel ſeiner Sehnſucht erreicht, und ſeine Sprachkenntniſſe haben dem ſtets eifrigen und geſälligen Serben den ſchon erwähnten an⸗ genehmen Poſten im Lazarett verſchafft. Auch dieſes verſichert der ſerbiſche Deutſchenfreund ſchon heute mit aller Kraft ſeiner Ueberzeugung: „Wenn Serbien iſt entzwei und Krieg hat ein End' ich reiſe mit deutſche Soldat nach Deutſch⸗ land!⸗ 383 5 Maunheim. Eine zweite Nriegsweihnacht naht! Wir werden um Veröffentlichung der folgen⸗ den Weihnachtsbitte erſucht: Zum zweiten Male tritt an uns die Aufgabe heran, mit unſeren Helden auf urdeutſche Art dieſes Feſt zu begehen. Verdoppelt ſind gegen⸗ über dem Vorjahre die Schwierigkeiten es wür⸗ dig zu feiern. Hoch in den Bergen, in einſamer Stille, der Teilnahme der Städte bar, liegt eine Er⸗ holungsſtätte für jene Krieger, deren Nerven im harten Frontdienſt ſchwer gelitten haben, für ſolche, die über ein Jahr Schützengrabenkampf in Nordfrankreich erſchöpft, ſa zermürbt oder von Granaten verſchüttet, zuſammenbrachen, wie für andere arme Kämpfer, die unter der Wucht furchtbarer Felderlebniſſe ihr ſeeliſches Gleichgewicht verloren haben. Die Stille und die herrliche Schwarzwaldluft trägt ein gut Teil zu chrer Geneſung bei. Aber es droht ihnen anbe dleiedlch mch als bren verwundeten Ka⸗ en in den Lazaretten drunten im Ta dig die Gefahr durch Nachgrübeln über i lebniſſe in dumpfer Brüterei ſich zu ver⸗ lieren. Dieſe Gefahr zu bannen, das Gemüt dieſer Leute heiter zu ſtimmen, iſt hier vie wich⸗ tigſte Aufgabe. Und was wirkt da beſſer, hebender, als ein unverhofftes Geſchenk edler Spender! Weihnacht ſteht vor der Tür! Wiebiel Dank verdienten die, welche unſerer 100 Schutzbefoh⸗ lenen da nicht vergeſſen. In dieſem Sinne bit⸗ ten wir, zu einem noch ganz ausſtehenden Weih⸗ nachtsfond gütigſt beitragen zu wollen. Bärenſtein, den 9. Dezember 1915. Der Chefarzt: Priv.⸗Doz. Dr. Kehrer, Oberarzt d. Reſ. Unſere Expedition iſt bereit, Gaben ent⸗ gegenzunehmen. er⸗ Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 10. Dezember 1915. 2 Zur ſchnellen Abwicklung des Poſtſchalter⸗ verkehrs während der Weihnachtszeit kann jeder⸗ mann weſentlich beitragen. Die Einlieferung der Weihnachtspakete ſollte nicht lediglich oder vorwiegend bis zu den Abendſtunden ver⸗ ſchoben, namentlich müßten Familienſendungen tunlichſt an den Vormittagen aufgegeben werden. Auch ſollte es die Regel bilden, daß die Abſender die einzuliefernden Weihnachtspakete durch Poſtwert⸗ zeichen ſelbſt freimachen. Mit ſeinem Bedarf an Poſtwertzeichen müßte ſich ein jeder bald verſehen. Zeitungen dürften nicht in den Tagen vom 19. bis 24. Dezember am Schalter der Poſt⸗ anſtalten beſtellt werden. Für die Zahlungen am Poſtſchalter ſollte der Auflieferer das Geld abgezählt bereithalten. Die Befolgung die⸗ ſer Ratſchläge würde der Poſt und der Allge⸗ meinheit gleichmäßig zum Nutzen gereichen. * Nachtrag. Die in unſerem heutigen Mit⸗ tagsblatt erwähnten mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichneten Kriegsfreiwilligen Leo Kahn und Leopold Kahn ſind Angeſtellte der Firma Geſchwiſter Gutmann, hier. * Anton Fendrich im Kaufmänniſchen Verein. Für den vorläufigen Ausfall des Abends von Frau Lily Braun wurden die Vortragsteilnehmer enk⸗ ſchädigt durch Vermittlung der perſönlichen Be⸗ kanntſchaft mit dem Freiburger Schriftſteller Anton Fendrich. Sein Name hat in der literariſchen Welt einen guten Klang und durch ſeine prächtigen Schriften, namentlich über das Wandern, hat er ſchon oft zu uns geſprochen, ſeine Kriegsſchrift Mit dem Auto an der Front“ hat ihn nun auch weiteren Kreiſen bekannt gemacht. ⸗Kriegserlebaiſſe und Kriegserkenntniſſe von der Front und von Daheim behandelten die einſtündigen Ausführungen des Vortragenden, Kriegserlebniſſe nicht im allgemei⸗ nen, ſondern in dem Sinne, daß ſie ſich mit „Kriegserkenntniſſe“ decken. Und deshalb war es keine Plauderſtunde, ſondern ein ernſter und Ernſt verlangender Vortrag. Anton Fendrich ſagte uns, was jeder Feldgraue, der auf Urlaub von der Front nach Hauſe kommt, beſtätigt, daß wir uns trotz Feldpoſtbriefen, trotz den zum Teil wundervoll plaſtiſchen, packenden Berichten der Kriegsberich⸗ erſtatter, ein der Furchtbarkeit der Wirklichkeit an⸗ nähernd entſprechendes Bild nicht machen können. Mit eindringlichen Worten fordert er zu lebendiger Teilnahme der Daheimgebliebenen an dem Ge⸗ ſchehen draußen an den Fronten auf, damit wir nicht um den Segen des Krieges fommen. Er iſt Optimiſt und das ſind wir Deutſche, abgeſehen von den wenigen kleinmütigen Peſſimiſten, im Grunde ja alle. Zum Optimismus gehört aber, wenn er nicht in bloße Träumerei verflachen ſoll, kritiſcher Wirklichkeitſinn. Die Urſachen des Krieges— wir folgen den Gedankengängen des Vortragenden— ſind uns heute noch nicht ganz klar, aber ſie liegen mit in jedem einzelnen von uns begründet. Wir hatten wohl Frieden inſofern als wir keinen Krieg führten, aber einen Frieden der Geſinnung und des Herzens hatten wir nicht. Wie viel Kränkendes, Aufveizendes iſt in den langen Friedensjahren ge⸗ redet und geſchrieben worden! Möchten doch die⸗ jenigen, denen zu leben in der kommenden Frie⸗ denszeit noch beſchieden iſt, einen wahren Frieden des ſchöpferiſchen Lebens führen. Eines der Er⸗ lebniſſe von der Front iſt das, daß dort draußen nicht geredet, diskutiert und gemutmaßt wird, ſon⸗ dern daß einzig und allein die Tat herrſcht und weiter, daß es dort, wo jeder Standes⸗ und Partei⸗ unterſchied i iJ aufhört, iges Erkennen doch in jedem dieſe Erlebniſſe ſollten wir nen uns zur Lehre werden laſſen. Und was der Krieg noch gebracht hat, iſt, daß viele, viele Menſchen in gutem, nicht konfeſſionellen Sinne fromm geworden ſind, fromm in ti nerlichem Sinne, daß ihre Seele, ihre deutſche iſt. Wir hatten die Wirklichkeit, aber Kraft unterſchätzt, und wir müſſen vor einer Unterſchätzung unſerer hieße Zweifel ſetzen in unſern Beruf, das He Europas in geiſtiger und ſeeliſcher Beziehung ſein. Denn es iſt klar, daß das unſere Sendu iſt. Für uns erwächſt 5 die Pflicht, die geiſtige Ernte des Krieges zubri für zu ſorgen, daß das Wort teien mehr“ nach dem Kriege zur Tat wird, ſchwinden, ſondern daß ſi genſeitig achten, daß Ausdrücke wie„Vo nicht fallen dürfen, ſo wenig wie verfaulte bürgerliche Geſellſchaft“. Zu einer Kameradſchaft des Herzens müſſen wir kommen, und nicht künſt⸗ lich dürfen wir nach dem Kriege leben, ſondern rein und natürlich. Und we te vom Vat land reden, werde i den oft durch Beifallskundgebungen unterbro und zum Schluſſe herzlich gedankt. pp. „Alt⸗Kathuliſche Gemeinde. Außer dem Haupt⸗ Gottesdienſt um 10 Uhr wird Sonntag, den Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath) in der Schloßkirche ventsandacht herr Pfarrer Kaminski redigt hält. abends 6 Mb 8 und zember, aus Frankfurt die Brand eines Straßenbahnwagens. Ein Un⸗ fall ereignete ſich heute nachmittag an der Rheinluſt. Ein elektriſcher Straßenbahnwagen geriet in Brand, wahrſeheinlich ch Kurzſchluß. Der Brand hatte 5 lei zur Folge. * Die kaufmänniſche Stellenvermittelung im November. Die Nachfrage nach kaufmänniſchen Angeſtellten iſt wohl, wie die Stellenvermittelung des Verbandes Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig berichtet, von 1769 auf 1137 Stellen zu⸗ rückgegangen, vermochte jedoch nicht durch das Angebot befriedigt zu werden. Der Zugang an Bewerbern betrug nämlich nur 437 gegen 1135 im Vorjahre und 1506 im Jahre 1913. Von den Mitgliedern des Verbandes traten nur 272 als Bewerber auf; 155 Bewerber waren Nichtmit⸗ lieder. Stellen erhielten 255 Angeſtellte(755 im Vorjahre), darxunter 65(80) Nichtmitglieder. Am itsſchluß waren 557 Bewerber eingetragen : 3918), darunter 202(906) Nichtmitglieder; verheiratet waren 221 Bewerber, von denen 136 über 40 Jahre alt waren. Von den 336 Ledigen waren 130 unter 20 2 40 Jahren und über 40 Jahre alt. Unter den Bewerbern befanden ſich 372 ſtellenloſe(im Vorjahre 2683). Off Stellen waren 1062 (1237) eingetragen. Die Stellenvermittelung er⸗ folgt für Prinzipale und kaufmänniſche Ange⸗ geſtellte koſtenfrei, den kriegsbeſchädigten Ange⸗ ſtellten wird daneben durch eine beſondere Be⸗ ratungsſtelle koſtenloſer Rat und Hilfe gewährt. * Diebſtähle in Lampertheim zum Nachteil einer Mannheimer Firma. In Lampertheim wurde eine ganze Anzahl von Perſonen wegen Diebſtahls zum Nachteil einer Mannheimer Firma feſtgenommen und eine weitere Anzahl, zuſammen etwa 20 Perſonen, zur Anzeige ge⸗ bracht. Sie ſind beſchuldigt, hauptſächlich Fett⸗ waren zum Nachteil einer Mannheimer Firma geſtohlen zu haben, die ſie zum großen Teil wie⸗ der an dritte Perſonen verkauft haben, die ſich nun wegen Hehlerei zu verantworten haben. Die Unterſuchung ſcheint ſich noch auszudehnen. Polizeibericht vom 10. Dezember. Tödliche Unglücksfälle. Geſtern nach⸗ mittag 334 Uhr verunglückte der 56 Jahre alte verwitwete Bierbrauer Karl Kerber von Eber⸗ hach, wohnhaft in Schwetzingen, im Keller des Hauſes B 6, 15 hier dadurch, daß er einem an⸗ dern Brauer einen 2,25 Meter hohen Gerüſtbock verſtellen half, wobei letzterer umfiel und ſamt den darauf liegenden drei Dielen auf Kerber ſtürzte und dieſem die Schädeldecke eindrückte, ſo⸗ daß der Tod ſofort eintrat.— Auf dem Haupt⸗ bahnhof hier wollte geſtern nacht 11 Uhr 20 Min. auf dem Bahnſteig 3 der in Heidelberg⸗Neuen⸗ heim wohnhafte, 51 Jahre alte verheiratete Ho⸗ telier Alexander Häffner auf einen in der Fahrt befindlichen Wagen des Perſonenzuges 893 MannheimHeidelberg ſpringen. Er ver⸗ fehlte dabei das Trittbrett und wurde, während er ſich mit beiden Händen am Griff des Wagens feſthielt, etwa 60 Meter weit geſchleift. Hierauf fiel er zu Boden, geriet unter den Zug, wurde überfahren und ſofort getötet. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des hieſigen Friedhofs ver⸗ Pracht. Selbſtmord. Der im Polizeibericht vom 8. ds. Mts. erwähnte Landſturmmann eines Er⸗ ſatzbataillons 111, welcher am gleichen Tage im Hauſe G 5, 16 vom 2. Stock aus in ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht in den Hof hinunterſprang, iſt am 9. ds. Mts., nachmittags 12% Uhr, im Re⸗ ſervelazarett K 5⸗Schule an ſeinen Verletzungen geſtorben. Unfälle. Am 7. ds. Mts. half ein 9 Jahre alter Knabe einem Fuhrmann eine leere Rolle in den Hof des Hauſes Schwetzingerſtraße 160 verbringen. Hierbei geriet der Knabe mit dem Kopf zwiſchen den Wagen und das Hoftor und erlitt eine ſo ſchwere Kopfverletzung, daß er ins Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte.— In einem Fabrikbetriebe im Induſtriehafen fiel am 8. d. Mts. nachts 9% Uhr einer Taglöhners⸗ ehefrau von Wallſtadt und dort wohnhaft, ein ſchweres Eiſenſtück auf den linken Fuß. Sie trug eine erhebliche Verletzung davon und mußte mit dem Sanitätsauto ins Allg. Krankenhaus überführt werden. Epileptiſcher Anfall. Ein 19 Jahre alter Taglöhner von Altrip ſtürzte geſtern nach⸗ 1ig 9. mittag Uhr auf der Schwetzingerlandſtraße bei Neckarau infolge epileptiſcher Krämpfe ſammen. Er wurde in den Hausgang Friedrich⸗ ſtraße 4 verbracht, woſelbſt er zich bald wieder erholte. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Ludwigshafen wegen Einbruch⸗ diebſtahls, drei Taglöhner von Neckarbiſchofs⸗ ükſtadt und Weinheim, alle wegen 22 Vergnügungen. * Palaſt⸗Lichtſpiele Breiteſtraße. Die große Be⸗ btheit, die ſich gerade in letzter Zeit die von der lin verfilmten Luftſpiele er⸗ ſich wirklich um fein aufge⸗ aufgetragene vorneh r⸗ ielkunſt handelt, hat die Direk⸗ anlaßt, veiteres Luſtſpiel in ihrem neuen eitag⸗Programm zu bringen mit dem Titel„Die Heiratsjagd“. Das Stück iſt reich an Humor und Verxwechſlungen und wird min⸗ deſtens denſelben guten Erfolg erzielen als die „Zerbrochene Puppe“. Auch e Teil i ſtens geſorgt Üſtändigt d verſpre 2 programm ve gemäßer Weiſe u genußreiche Stunden. Erwähnt ſei noch, daß die Direktion wie alle Montag, ſo auch diesmal wieder⸗ um eine Volksvorſtellung gibt, bei welcher die Eintrittspreiſe enorm ermäßigt ſind⸗ N e Jahren, 165 zwiſchen 20 bis Aus dem Großherzogtum Weinheim, 9. Dez. In der heute nach⸗ mittag unter Vorfitz von Oberamtmann Dr. Hartmann abgehaltenen Sitzung des Orts⸗ ausſchuſſes vom Roten Kreuz wurde einſtimmig beſchloſſen, dem bulgariſchen Roten Kreuz 200 M. und dem ottomaniſchen Roten Halbmond 300 M. zu überweiſen. Es iſt dies umſomehr anzuerkennen, als infolge der in letz⸗ ter Zeit vom Roten Kreuz Weinheim bewältig⸗ ten großen Liebeswerke die Kaſſenmtittel ſtark zuſammengeſchmolzen find. 5 Letzte Melbungen. Die Wiener Preſſe zur Kanzlerrede. Wien, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Die Zeitungen bezeichnen die Rede des Reichskanz⸗ lers als eine Kundgebung großen moraliſchen Gewichts und heben hervor, daß die Rede, aus der Beſonnenheit, Mäßigung, ſtarke Ueberzeu⸗ gung und eine unerſchütterliche Entſchlußkvaft ſpreche, in der ganzen Welt einen ſtarken Wi hall finden werde. Das Fremdenblatt Die Reden des ungariſchen Miniſterpräſtdenten und des Reichskanzlers und der ſtürmiſche Beifall, den ſie in den beiden Volksvertretungen gefunden haben, ſind der deutliche Beweis, daß Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Deutſchland wohl friedens⸗ bereit aber nicht kviegsmüde ſind Wir und unſere Verbündeten ſind eins in dem Entſchluffe, den Frieden nicht eher zu ſchließen, bis die Vorbedingungen eines an⸗ ſtändigen, unſere Sicherheit und Zukunft ge⸗ währleiſtenden Friedens gegeben ſind. Die„Neue Freie Preſſe“ ſagt: die Rede des Reichskanzlers und die Schlüſſe, welche ſich daran gekünpft haben, ſind ein Fortſchritt für ganz Europa. Die Politit Bethmann⸗Hollwegs iſt ſtets, den Frieden zu wollen, aber niemals auch nur den Schein auf ſich zu nehmen, daß die beiden Kaiſerreiche ihn nötiger hätten als die Feinde. Das„Neue Wiener Tagblatt' erklärt: Die Rede des Reichskanzlers hat wie dem deut⸗ ſchen Volke, ſo uns und den Verbündeten gegol⸗ ten. In viel höherem Maße aber war ſie an die Gegner gerichtet, damit ſie endlich die Maske fallen laſſen und ihr wahres Geſicht zeigen, aus dem ja bitterſte Beſorgnis ſprechen muß über die fürchterlich blutigen und verhängnisvollen Aben⸗ teuer, in die ſie ihre Völker geſtürzt haben. Die Reichspoſt bemerkte: Die Erklärungen von Bethmann und Tiszas werden den Neutralen und den Friedensfeinden wie den am Krieg nicht beteiligten Völkern den Stand der Dinge ofſenbaren. Menetekel an die verantwortlichen Regierun⸗ gen unſerer Feinde, durch deren Pläne, Ent⸗ würfe und letzten Hoffnungen die Feſtſtellun gen des Kanzlers einen dicken Strich ziehen. Im Deutſchen Volksblatt iſt zu leſen: Ebenſo wis von Tisza erfuhren unſere Feinde von Bethmann⸗Hollweg, daß unſer Kriegsziel gleich geblieben iſt.— Das Neue Wiener Journal erklärt: Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn könne nur die Hand ausſtrecken, in die ſie einſchlagen, und einen Friedensvor⸗ ſchlag zu machen, iſt Sache der Entente. Eine engliſche 4 Millionen⸗ London, 10. Dez.(WTB. Nichtautl) Die „Times“ meldet: Asquith wird nächſte Woche dem Parlament eine Vorlage unterbreiten, die Armee auf die Stärke von 4 Millionen Mann zu bringen. Asquith wird zugleich das Ergebnis der Werbetätigkeit Lord Derbys mit⸗ teilen. Der Nobel⸗Friedenspreis. Chriſtianſia, 10. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Das Nobelkomitee des norwegiſchen Storting hat beſchloſſen, den veſervierten Nobel⸗Friedenspreis 1914 nicht zu ver⸗ teilen, ſondern gemäß Paragr. 5 der Grundlegung der Nobelftiftung den Betrag des Friedenspreiſes einem beſonderen Fonds des Komitees zu überweiſen. Bezüglich des Friedenspreiſes 1915 hat das Komitee be⸗ ſchloſſen, den Preis nicht zu verteilen, nach welchem Beſchluß der Preis gemäß Paragr. 5 der Gmmdregeln für das nüchſte Jahr reſer⸗ diert bleibt. * Von der ſchwenzer. Greunze, 10. Dez.(Priv.⸗Tel..) Wie die Schweſzer Blätter aus Petersburg melden, hat die rumä⸗ niſche Regierung an Stelle des Majors Pro⸗ dan den Oberſten Holbani, der bisher um Dienſte des Generalinſpekteurs der rumä⸗ niſchen Armee ſtand, zum Militärat⸗ taché ön Petersburg ernannt. Rom, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Kardinal Hartmann hat heute morgen die Rückreiſe nach Deutſchland angetreten. London, 10. Dez.(WTB. Nichtamtlich). An Bord des im Hafen liegenden Schif⸗ fes„Liverpool“ iſt Feuer gasge Sie ſind zugleich ein donnerſtimmiges —4 in de Milli führ crzeu Jehre dann mitee Gesa. erziel deuts Sen i ander um Wirte heuer in ur Wa 80 18ʃ ler gehal kernel absat Gleic Anüiss die d Unser kennt nen die I 1 5 General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) F. Seite. Fireſtag, den 10. Dezember 1915. verein Deutscher Bisen- und Stahlindustrieller. lu der gestrigen Hauptversammlung berichtete . à. der Geschäftsführer Dr. Reickert über die Tätigkeit des Vereins im Kriege. Er führte u. a. aus: Die Einziehung gerade der besten Arbeiter, die Verkehrsstockungen und die auf diese Weise erschwerte Rohstoffversorgung und der Warenabsatz versetzten der Industrie einen chweren Schlag. Im ersten Kriegsmonat betrug daber die deutsche Rohstahlerzeugung nur wenig mehr als ein Drittel der durchschnittlichen Frie- denserzeugung. Mit den Erfolgen unseres Heeres und mit der Vertreibung der Feinde von unseren Gremzen mehrte sich die Zahl der wieder in Be- trieb gesetzten Anlagen sodaß im März d. Is. die Hußstahl-Erzeugung wieder eine Million Tonnen überschrift und sich im Oktober auf 1 215 000 To., atso auf mehr als 771 Prozent der durchschnitt- lichen Friedenserzeugung hob. Der hohe Stand der Leistungsfähigkeit unserer Stahlindustrie im Kriege ist umso erfreulicher, als die englische Stahkindustrie im Jahre 1910 mit 3% Millionen Tomen ihren höchsten Stand erreichte, und mit dieser mrer bisherigen höchsten Friedensleistung nur etwa die Hälfte der Rriegsleistung der deut- schen Stahlindustrie erreicht hat. an den Heexreslieferungen bheteiligten zich nach und nach außer den zahlreichen Eisen- gleßereien die bestehenden 130 Stahlwerke fast algemein. Etwa 70 Firmen haben sich neue Stahbwerksbetriebe geschaffen. Die Ausfuhr- zentrale wurde mit der Geschäftsführung des Vereins verbunden. Die amerikauische Volkswirtschaft ist an der Fortdauer des Krieges stark interessiert. Das geltt u. a. daraus hervor, daß die Ausfuhr von Eisen- und Stahlwaren von etwa 500 Millionen Mark in den ersten sieben Friedensmonaten 1914 Millionen Mark gestiegen ist. Wenn die Aus. fuhr der Vereinigten Staaten an Eisen- und Stahl. erzeugnissen in deu ersten sieben Monaten dieses Jehres bereits 700 Millionen Mark erreicht hat, dann darf man als sicher annehmen, daß in dem mit diesem Monat zu Ende gehenden Jahr eine Gesamtausfuhr von mindestens 1 Milliarde M. erzielt wird, also ungefähr derselbe Wect, den die deutsche Ausfuhr von Eisen, und Stahlerzeugnis- sen im Friedensjahr 1913 aufweisen konnte. Mit anderen Worten: Während England sich mit uns um den Vorang in der Weitherschaft und Welt⸗ Wirtschaft streitet, sammelt Amerika die unge- leuersten Reichtümer und stärkt seine Industrie in unbrechenbarer Weise. Was die Neuregelung der Handelspolitik hetrifft, 80 ist sich der Verein darüber im KNlarem, daß an ler bewälhlrten Bismarckschen Schutzpolitik fest- gelalten werden muß und daß, wie bisher auch ſerner die Ausfuhrbedingungen nach den Haupt-⸗ absatzländern ſestgelegt und auch weiterhin eine Gleichstellung des deutschen Wettbewerbes mit den auderen Ländern herbeigeführt werden muß. Im übrigen ist eine gute Handelspolitik die besfe Solizalpolitik. Ohne einen Zollschutz wäre die Industrie Schwerlich imstande gewesen, seit den er Jahren die großen sozialen Lasten Zzu lra- in der entsprechenden Zeit dieses Jahres auf 700 gen. Noch größere Lasten wird unser Wirt⸗ aftsleben nach dem Krieg auf sich nehmen missen. Denn es ist nötig sich unseren Kriegern, die draußetm vor dem Feind für unser Volk und unser Wirtschaftsleben alles eingesetzt haben, er- kenntlich zu zeigen, sei es, daß die Hinterbliebe- nen Unterstützung zu gewähren ist, sei es, daß die Kriegsinyaliden selbst, ihrer Berufs- oder Arbeitsfähigkeit ganz oder zum Teil beraubt, er- halten werden müssen. Wie die Iudustrie hier- iber denkt, hat sie bereits in einer Erklärung ge- sagt, die in einer im März d. Is. abgehaltenen iteung der Vereinigung Deutscher Arbeitgeber⸗ Verbände gefaßt worden ist. Bundesratsvererdnung über Verlahrungsfristen des Seerechts. Nachdem durch die Verordnung des Bundes- rats vom 4. November 1915 bestimmt worcken ist daß die Verjährungsfristen für die in den 88 106, 197 des Bürgerlichen Gesetzbuchs begzelchueten Ausprüche(die Forderungen des täglichen Le- beus nicht vor dem Schlusse des Jahres 1916 ab- laufen sollen, hat sich neuerdings herausgestellt, daß auch für gewisse seerechtliche Ansprüche das Bedürfnis besſeht, die Verlährungsfristen zu ver- längem. Es handelt sich dabei namentlich um Ausprüche der Ladungsbeteiligten gegen die Nee- er und ier wW'ederum insbesondere um In⸗ Prüche hiusichthich der Ladungen auf Schiffen, die nach Ausbruch des Krieges ihre Neise ab- brechen muüßten und die Waren daher nicht an! Bestimmungshafen abliefern konnten. Nach den 88 901902 des Handelsgesetzbuclies beträgt die Ver⸗ fährungskrist für die Ansprüche der Ladungsbe teiligten regelmäßig ein Jahr, Die Frist begin. nach§ 903 Nr. 2 mit dem Ablauf des Jahres, in welchem die Ablieferung erfolgt ist, in Ansehung der Forderung wegen Nichtablieferung von Gütern aber mit dem Ablaufe des Jahres, iu wel⸗ chem das Sclniff denklafen erreicht, wo die Abliefe- rung erfolgen sollte, und wenn dieser Hafen nicht erreicht wWird, nit dem Ablauf des Jahres, in Wel⸗ chem der Beteiligte sowohl hiervon als auch von em Schaden zuerst Kenninis erlangt. Aus den Weisen des Handlels ist darauf hingewies den, daß die Kaufleule bei der gegen Rechtslage genötigt sein würcken, in zahlre Fallen noch im laufenden Jalire wegen der ver- Sandten Waren Klage zu erheben, da sie sich an- dernialls der Geiahr aussetzlen, daß ian ihnen lende Später den Einwand enigegensetze, sie hätten schon im Jahre 1914 von dem Verluste oder der Be- Schäckigung der Ware Keuntnis erlangt, ihre For- derungen seien daher verjährt; wann die Ge. richte eine Kenntnis im Sinne des 8 903 Nr. 2 als vorliegend annehmen würden, lasse sich nicht vor- aussehen. Wenn nun auch rechtli bloße ich ddie Vermutung eines Schaddens der Kenntnis nicht gleichsteht, so mußte doch damit gerechnet wer⸗ den, daß die Beteiligten, schon um sicherzugehen, vor dem 1. Januar 1016, in zahlreichen Fällen bloß zum Zwecke der Unterbrechung der Verjad! rung Klagen amsfellen würden, die bei nä] Kufklärung des Sachverhalts unterbleiben wären. Um dies zu vermeiden, hat der Bundesrat vuch Hier, ebenso wie bei den in den 88 196, 107 des Bürgerlichen Gesetzbuches bezeichneten Forde- rungen, bestimmt, daß die Verjährung nicht vor dem Ende des Jahres 1916 abläuft. Die gleiche Bestimmung wie für die Ansprüche der Ladungs- interessenten si die neue Verordnung für die sonstigen nach den 88 901, 902 einer kürzen Ver- jährung unterliegenden Forderungen gegen die Reeder vor, aulch für die entsprechenden Forderungen der Reeder gegen die Ladungsbe- teiligten. Die Forderungen gegen die Reeder aus den Dienstverträgen sind ohnehin schon durch die Verordnung vom 4. November mitbetroffen. Ausgenommen sind mit Rücksicht auf die inter- nationalen Uebereinommen über den Zusammen- stoß von Schifſen und über die Hilfeleistung und Bergung in Seenot vom 3. September 1910 die Forderungen aus einem Zusammenstoße von Schiffen Oder aus einer Hülfeleistung oder Ber- gung, die in zwei Jahren, von dem Unfall an ge- rechnet, verjähren. Handelmit Deutschlandnachdem Kriege. Die Frage erörterte nach einem Bericht des „Manchester Guardian“ vom 30. November Adam Stewart auf der 89. Jahresversammlung der Man- chester Gesellschaft zum Schutze des Handels. Es werde zwar schwer sein zu vergessen, Wẽas Deutschland in diesem Kriege Böses begangen habe. Aber wie solle man sich in solchen Fällen verhalten, wo Deutschland billiger fiefere als England. Seine Firma habe vor dem Kriege Waren nach Indien geliefert, die in Deutschlaud 5 Sh 6 p, in England 7 Sh 6 p das Stück kosteten. Die Kunden würden in Zukunft nicht danach fragen, wo die Waren herstammien, wenn sie nur billig wären. Grobblechsyndikat. Wie uns berichtet wird, sinck die Mitglieder der Grobblechkonvention auf den 14. Dezember zu- sammenberufen, um über die Frage der Grün- dung eines Grobblechsyndikats Be- schluß zu fassen. Die Stimmung hierfür s0ʃ! günstig sein, nachidem die lose Nonvention ver- Sagt hat. Rheinische Treuhand-⸗Gesellschaft.-., Mannheim. Nach dem Geschäftsbericht für 191415 wurden an Revisionsgebühren und Zinsen Mark 168 000.(192 608) eingenommen. Dazu kommen M. 13 702(2263) Vortrag, während M. 146 785 (63 130) Handlungskosten abgehen. Aus dem hiernach verbleibenden Rein gewinn von M. 5 016(31 702) sollen als 4 v. H.(wWi¾e i. V) Dividende M. 15000(wie i..) verteilt, M. 5000 (3000) der gesetziichem Rücklage überwiesen und M. 15016(13 702) vorgetragen werden. Wie der Geschäftsbericht u. a. ausführt, stellte sich nach dem Wiedererstarken des deutschen Wirtschaſtslebens bei der Mehrzahl der Ge- schäftsfreunde das Interesse an der Mitarbeit der Gesellschaft wieder ein. Das Fevisionsgeschäft bildete nach wie vor das Rückgrat ihrer Tätigkeit. Weniger lebhaft war die Beschäftigung in Organi- Sationsaufträgen, Liquidationen, Steuerberatungen und sonstigen bekannten Gebieten der Treuhänd- lertätigkeit. Einen gewissen Ausgleich brachte die Mitwirkung innerhalb der von gerichtswegen angeordneten Geschäftsaufsicht, Unterstiitzung der Sstaatlichen Zwangsverwalter feindlicher Ver- mögen, Ueberwachung oder Beitrag von kauf⸗ männischen etrieben, Vertretung gefährdeter kaufmännischer Interessen überhaupt, alles Funk tionen, die gerade gegenwärtig eine höhere volks- Wirtschaftliche Bedeulung gewonnen haben. Nach der Bilanz sind die Barbestände und Bankguthaben auf M. 316 078(415 22% zurũchge⸗ gaeigen, wogegen ein Wertpapierbestand von M. 116 200 neu aufgeführt wird. Die Ausstände be- tragen M. 15 730(22 067). Die gesetzliche Riick- lage hat sich auf M. 20 000(17 000) erhöht. Finamzen. Postschechverkehr. Im Reichsposie ist die Zahl der Post- 8 kkunden End⸗ vember 1015 auf 110 966 gestiegen,(Zugang im Mouat November 733). Auf den Posfschleckrechnungen wurden an November gebucht 2040 Millionen Mark Gut⸗ schriften und 2022 Millionen Mack Last⸗ schriften. B⸗ dlos wurden 2205 Millionen Mark des Umsatzes len. Das Gesamt- guthaben der Postscheckkun betrug im rchschnitt 279 J 0 verkehr mit wurden 5,5 J dnen Mark umgesetzt. Wrügungen vom Reichsmünzen. In den deutschen Münzstätten sind im Monat November für M. 1 983 783 Fünfzigpfennig⸗ Stücke(Silbermünzen) und kfür M. 858 038 Fünf⸗ pfennigstücke(Eisenmünzen) geprägt worden. Einschlieglich der im Vormonat hergestellten M. ünzen sind jetzt M. 9908 861 die- 1 sorte im Unllauf. Goldprägungen haben im verllossenen Monat überkaupt nicht stattigefunden. Nickek und Kupfermünzen wurden nür hoch in beschränktem UImifang hergestellt, und zWar für M. 78 083 Zehnpfennigstücke und für M. 6405 Einpfennigstſücke. Fennkturter Eftektenbörse. rankfurt, 10. Dez(Priv.-Tel. 8 Rei fe lichen Beziehungen hat sich nichts geändert, Verkehr blieb auf allen Gebieten eng begrenzt. Die Tendenz wurde ungünstig durch die Bot⸗ nd ee E schaft Wilsous beeinflußt, besonders aber durch die Mitteilung, daß die Regierung der Ver- einigten Staaten die Abberufung der Militärattachees und der Marine- attachees der deutschen Botschaft verlangt.— Es gaben diese politische Nachrichten Anlaß zu Verkäufen. Auf dem Gebiete der Rüstumgswerte trat schwache Tendenz ein, welche sichi auf Schiffahrtsaktien erstrechte. Auf den übrigen Ge⸗ bieten war die Kursbewegung geringfügiger, von chemischen Scheideaustalt niedriger. Montan- Werte wenig verändert. Am Rentenmarkt zeigten die Rurse nur weuig Veränderung. Hei- mische Anleihen behauptet. Fest lagen fremde Zahlungsmittel, besonders Holland und Newyork. Der Schfuß ließ teihveise Befestigung erkennen. — Berliner Effektenbörse. WIB. Berlin, 10. Dez. Der Börsenverkehr zeigte wie an den Vortagen ein recht lustloses Aussehen. Die Tendenz kann im allgemeinen als behlauptet bezeichnet werden. Finige Werte lagen etwas matter, vor allem Schiffahrtswerte. Schwere Montanpapiere verkehrten bei kurskal- tender Tendenz. Deutsche Anleihen blieben un⸗ vetändert. Von Devisen war Hoffand gefragt. Auch Rubemoten waren gebesser. Celdsatze unwverändert. Fariser Effetenbörse. PpARIS, 9. Dez, 1915.(Kassa-Markt.) 9 8 8 8. 30% Französ. Rente 64.50 64.50 f Toulaae 190.88—.— 4% Spanier Aussere—.——.— Rio Tinto.. 14.90 14.90 5% Russen v. 1908 83.05 83.15 Cape Copper— 3% fussen y, 1698—.——.—Ohina Copper. 317 316 4% Fürken Utha Copper.. 467 464 Banque de Paris 1 Credit Lyonnals, de Beers Union Parislenne Lena Goldfleſds Suez-Kanal Jägersfontalnn Thomson Rouston Randmlnes BGKununn Wechsel auf London Brlansk Lentralminſnag Llanosoft Halakkka Maltzeff-Fabrſken Tanganylika Le Napbite Atofison Lomndoner Effektenbörse. London, 9. Ber. 9. 8. Pennsylvanlia.. 62.¾ 63.— Southern Paolflo. 107.½ 107./ Union Paolflo 146.½ 146.½ Stoelss. 91.½ 81.% Anab. Cop.neue Akt. 16.5% Rio TInto.. 54.½ 54.½ OChartered. 1/6— 11½ De Beers deferred 18.% 11.% Lona Goldflelds../1%½16 Randmlnes./8 4,/ National Ballway of Privatdlskont../1./16 Mexoo.½—.—] Siſber 25.½ 26. London, 9. Dez.(W...) Weohsel auf Ansterdam 11.16½, Sobeck auf Amsterdam 11.36½, Weohsel auf Paris 20.10, Soheok auf Parls 27.88, Weohsel auf Peteraburg 150.—. Bank-Ausgang: 304 000 Pfd. Sterling. Newy-Lorker Efflektenbörse. WIB Newyork, 10, Dez., Das Börsenge⸗ schäft war wiederum set senlepperd Die Nurse erführen unter dem Druck von Abgaben die zum Teil für Rechnung des Auslandes vorgenommen wurden, Abschwächungen. Führende Eisenbahn- papiere verloren bis, Canadian Pacifie% PDoll. NEWVORK, 9. Dez.(Devfisenmarkt.) 2½ Engl. Konsols. 5% Argentinier 4% srasifllaner—— 4% lapan. v. 1899 73.¼ 78./ 3% Portuglesen. 53.— 52.7% 5% Russen v. 1906 85.— 85.— 4½0% Russ on v. 1909 77.— 76.%½ Baltimore and Ohlo 99.½ 99.% Canadian Pachio. U Erle oom. 9. 8 behaupt, behaupt. 1. 1 Tendenz für Gellldlll geld auf 24 Stunden(Purohsohnſttsrate)) Geld letztes Darleen.—— Slohtweohsel Serſinnn k59.— 79.½ Sichtwechsel Paris.85.—.88.— Woeonsel auf London(60 Tage).67.50.—..— Weohsel auf Condon(Cable Transfers)....72.60.—.72.25 Sülber Bullſoonn„56.— 35,% MEWVORNK, 9. Bez.(Sonds- und Aktlenmarkt.) 9. 8. 9. 8. Atoh. Top.Santa fe Miss. Oans. Tex..—— 1ʃ½ 4% oonv, Sonds— 116½% do. do. pr.— 16¼ Balt. Ohio 4% Bds.—[Hiesdurl Paolflo—— 87% Ches. Ohio 4½ Bs.—— Kat. Rallw. of Hex.—.— Horth. Pab. 3 Bds. New Vork Centr. o. 103½ 193/ do, Ont& West o. 180— 130% Rorth, Pao. Py. Llen ——Norfolk& West. o. 4 Donds St. Louls and St. Mortfern paoifſo o.—— 116% Franzo. pr. 4 8s.—— pennsylwania 30 59.— 59./ St. Louis 8. f. 5 8d..——feading 50 6 81½ 5½ S. Pao. o 4 1929%——[Chioage Book Is- Unionb ac0.4% Bs. ee, ee land Faclt. Balld.—— 19½ 40% Union Stat. Rock Isſand oom.—— At. 1925 oonv. Bonds United States Steel Corp. 5% Bonds—— 104% 11„ pref,— Southern Pacifio, 101% 101¼ South. Bailw. oom. 23— 23½ South. Ralhw. pref.—— 62 Union Pacifio o.. 137%; 138½ Unton Paolfio pref.—— 92½ Wabash pref. n. Akt. 46% 48.— West aryland oom———— Amerlo. Gan oom.— 81½ do. do. pref..——— Amerle. Locom..—— Amer.Smelt.Ref.o. 88½ 99— do. Sugar Bef..—— 117%½ Atoh. Top. Santa fFe Oom: d0. pref. Saltimore and Ohio Canada Pacifio Ches.& Ohlo o Ohlo.MIIW.St.Paul o. Denver& Rio Ar. Erie oom Erle Ist pref. Anad. Oopp. Ain. o. 88¾ 97½ Erle 2nd pref. Bethlenem Steel.— 474— Areat North. pref.! Central Leather.— 597 Gr. North. Ore Cert. 9ſ%[ Honsolidateg gas 148¼ Hilnofs Centr. oom. 108.— 10½ Zeneral Eleotr...—— 177. interborgh. Ketrop. 22½[ Nexle. Pefroleum— 93% 1„ pr.— 80— Hational Lead.= 64. Kansas Oity and Unlt.Stat. Steels o. 68% 87½ Boutbern. Unit.Stat. Steels pr. 116— 118½ do. pref. Utah Copper oom.—— 60½ Lehigh Valley 50 8 Virgin, Car. Ohem..——— Loulsv.. u. Nasbe Searsfocbudk oom.———— Aktien-Umsatz—(550000). Warenmöärkte. AAmkeigmung, Ablieferung und ünziehung d. fertigen gebrauchtem u. umgebhrauchten Gegenstände aus Messing, AuUPILeT und EREeinnickel. Die in der Bekanntmachung betreflend Bestands- und Beschlagnahme von fertigen, ge⸗ 5 iden aus Messing, Kupfer und Reinnickel Aussicht gestellte Enteignung der hic freiwillig abgelieferten Gegenstände wird nunmehr Platz greiſen. Die Anordnungen hierfür Werden in einer neuen Verorduung Nr. M. 3231/10, 15. K. R. A.— Gung brauchten Gege zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Betrofſen wer⸗ den die Personen, die für die durch Beschlagnahme Verordnung M. 325/. 15. K. R. A. in PHIHeei Kamen. Von d⸗ teignung erfaßte Ge- ˖ der Wird auff den werden. Die Zeilung die enteigneten Gegenstände, soweit sie einge- baut sind, auszubauen und nach Weisung der be- auftragten Behörden innerhalb der von diesen zu bestimmenden Fristen an die Sammelstellen zur Ablieferung zu bringen. Bis zur Abliejerung sind die enteigneten Gegenstände zu verwahren und pfleglich zu behandeln. Die Befugnis zum einst- wWeillgen ordnungsmäßigen Weitergerbauch bleibt bis zur Ablieferung unberührt. Die e Wird durch eine schriftliche Mitteihung der Behörde an den Be- sitzer erfolgen. Alle näheren Vorschriften, auch hinsichflich der Uebernahmepreise(die nur um ein Geringes hin- ter den Preisen für die freiwillig abgelieferten Gegenstände zurückbleiben) wolle man aus der Bekanntmachung selbst erseben. Gegenstände, die von der Enteignung nicht be- troffen werden, dürfen nach näherer Bestimmung des 8 10 der Bekanmtmachung auch weiterhin frei- Willig abgeliefert werden. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 10. Dez. Frühmarkt.(Nicht⸗ amtlich ermittelte Preise). Maismehl 86—90, Reismehl 113—:8, Strohmehl 24—25, Pferde- möhren 3,20—3,40, ausländische Hirse 670—686, Futterkartoffel 3, Möhren 3,25, Seradela 57 pro Zeutner. Saatiukinen 460. Berlin, 10. Dez.(WIB.) Getreidemarkt ohne Notiz: Das Aussehen des Produktenmarkctes bleibt unverändert still. In Pferdemöhren fanden einige Umsktze zu unveränderten Preisen statt. Kartoffel standen regelmäßig zur Verfügung bei gestrigen Forderungen. Saatlukinen und Sera- dela unverändert, ebenso Maismehl und sonstige Ersatzmittel. Newyorker Warenmarict, NEWVORK, 9. Dex. Welzon: 9. 8. Baumwolte: 8. 5. hard Wt. Mr. 2 133.½ 128.1½ Newyork loko 12.55 12.70 No. 1 Hormern 131.¼ 132.. per Dezember 12.44 12.49 per Dez.——.— per Januar 12.55 12.60 per Ral 123.½ 125.— per Februar 12.86 12.73 Mals loko nom. nom. per März 12.984 12.88 Rehl Spr. Wk..—.—.45 per Mal 13.68 13.09 Getroſdofr. per Jull 1344 13,18 Lverpool 19— 19— per September 1217 12.72 London 19— 19— Petroleum: Baumwolle: reffn. l. oas. 10.— 10.50 Ank. I. atl. H. 16 000 12 900 stand whlt⸗.15⁵.15 in Goihäfen 23 000 28 000 in tauks.25.50 Ausf. n. England 9 000 00 000 Cred. Balan..10.⁰⁰ Ot. 0000 5 000 Hewyork, 9. Dez.(Kaffee.) Ho. 7, Joko.%, per Bez..80, per Jan..83, per März.86, per Ral.95, per juli.—. Chicagoer Warenmarkt, OmeAs0, 9. Dez. 9. 8 9. 8. Welzen Dezb. 114.½/ 115.% Sohwolne: Mal 116./8 116.7 sohwere.70.65 Mals Dezb. 67.½ 656.—Speok— 10.107 Mal 71./ 72.—Schmelz: Hafer Dezb. 42.— 01 Jan..70.70 „ Mal 45.14—.— Mai.97.97 Sohwelneruf. Pork: Jan. 18.47 19.50 I. West. 130 000 157 200 Mal 1842 18.45 uv. Ohloago 37000 42 000 fippen; Jan..6².87 Sohwelne: Mai 10.10 10.10 lelohte.40.30 Lomdoner Metallmarkt. London, 9. bez. Kupfer: Kassa 77.½, 3 Honate 27./ Elektro per Kasse 67.½, 3 Honate——, Besi-Selekted p. Kasse —.—, 3 Fonate—.—. Zinn per Kassa: 167.—, ber 3 Honate 168.½, Blel loko Nov. per Kassa 28.½, Zink: per Kassa 62,.— Nov.—.—. Antimon—— Gueckellber—— Letzee Handelisnachriehten. r. Düsseldorß, 10. Dez.(Priw.-Tel.) Auf Grund der bisherigen Betriebsergebnisse des Mülheimer Bergwerkvereins, Mülheim a. Ruhr, ist damit zu rechnen, daß die Dividende, die für 4914 von 11 auf 7½ v. H. herabgesetzt wor⸗ den ist, für das Ges tsjahr 1915 eine Er- höhung erfahren wird. r. Düsseldorß, 10. Dez.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat der Brauerei W. Isenbeck u. Co,, .-G. in Hamm, schlägt der Hauptversammlung 4 v. H. Dividende wie im Vorjahre vor. r. Düsseldorf, 10. Der.(Priv.-Tel.) Wie Wir hören, hat die Bergisch-Märkische Industrie- Geselischaft Barmen, in dem zu Ende gehenden Geschäftsjahr wiederum zufriedenstellende Er gebnisse erzielt, sodaß eine Dividende min⸗ destens in der Höhe des Vorjahres, WO 6 v. H. ausgeschüttet wurden, in Aussicht gestelll werden kaun. c. Von der schweiz. Grenze, 10. Dez. (Priv.-Tel..) Die Schweizer Blätter melden aus Newyork, daß im Monat November die ame- Tikanische Kupferausfuhr 433 Mil⸗ lionen Pfund betrug, welche ausschließlich nach Frankreich, England und Italien gingen. WIB. Bukarest, 10. Dez.(Nichtamtlich.) Die Ausfuhrkommission des Finanzministeriums hat die Erlaubnis zur Ausfuhr von 1000 Waggon Mehl nach der Türkei erteilt. WIB. Stockholm, 9. Des.(Nichtauntlich.) Die Regierung hat ein Ausfuhrverbot für Kakao- bohnen und Kakaoschalen, das heute in Kraft tritt, exlassen. Uebersseische Schiffs-Telegramme Holland-Amerika-Linie Rolterdam. Newyork, 8. Dez. Der Dampfer„Nieuv Amster dam', am 27. November von Rotter- dGam, ist heute Nachmittag angekommen. Mitgeteilt durch die Gene & Bärenklau Nachf., Maunheim. 222. 8 agentur Gundlach Tel. No. 72185. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; füür Lokales, Provinziales und Gericlitszeitung: IJ..: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für dlen Inseratenteil und Gesc Druck und Verlag Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. Hi. Direktor: I..: Julius Weber 6. Seite. Seneral⸗Auzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblati) Freitag, den 10. Dezember 1915 Trotz des erheblichen Preis- Aufschlages haben Weihnachten grosse Posten Wir Zzu Preise bedeutend herabgesetꝛt. Grosse Auswahl in Wollstoffen für Mädchengeschenke. Piolina— l, 5 11 Für geſundes ſchönes ets in der Mädchen, 13 Jahre alt,. Oaas ſchen werden lt Buüchdruckerei. ante Pflegkeltern — 55 Kinderlos be⸗ 0 Empfehle Angebote unter 12894 4, E 9 2 Trepp., Pri⸗ an die Geſchäftsſtelle. 49882 at ⸗Tiſch. Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teinahme, auch in Form von Blumenspenden, anläßlich des uns betroffenen schweren Verlustes, sagen wir hiermit unseren tiefgefühlten Dank. Besonders danken wir.auch den Herren Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaffen der II. Batterie d. 50. Art.-Reg. Karlsruhe für die ehrende Begleitung. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 11 Johanna Morokle geb. Volk nebst Kinder. 2* Verkehr mit Häckſel. Nr. 42715 J. Durch die Bundesratsverordun vom 8. November 1915 und die Befauntmachung des Reichskanzlers vom 18. und 27. November d. ſind für den Verkehr mit Häckſel Höchſtpreiſe ſttemmt worden. Beim Verkauf von ſel durch den Herſteller durfte im November der Preis von 65 Mk. für 1000 (20 Zeutner) ohne Sack nicht überſchritten werden. Dieſer Höchſtpreis erhöht ſich auf 80 Mk. für Häckſel, der im Dezember 1915 75* 5„«&—' Nodug 1916 70„ Februar 1916 77 8 be⸗ 7 7„„ geliefert wird. Die Leihgebühr für den Sack beträgt 35 Pfg. für 50 kg Faffung und erhöht ſich, wenn die Rück⸗ lieferung nicht KManen eines Monats erfolgt, 10 Pig. für die Woche bis zum Höchſtbetrag von .50 M. Werden die cke mitverkauft, ſo darf der Preis für den Sack bis 40 kg f ung nicht mehr als.20 M. und für den größeren Sack nicht mehr als.50 M. betragen. Beim Verkauf ger Säcke darf der Unterſchied wiſchen Ankaufs⸗ und Verkaufspreis die Höhe der Leih zebühr nicht überſteigen. Die Preiſe gelten für Barzahlung bei Empfan Wird der Preis geſtundet, ſo dürſen bis zu% Jahreszinſen über Reichs zbankdiskont zugeſchlagen werden Die Preiſe ſchließen die Beförderungs koſten ein, die der Verkäufer vertraglich übernommen hat. Der Verkäufer hat auf jeden Fall die Koſten der Beförderung bis zur Verladeſtelle des Orts, von dem der Häckſel mit der Bahn oder zu Waſſer ver⸗ ſandt wird, ſowie die Koſten des Einladeus daſelbſt zu tragen. Beim Umſatz durch den Handel dürfen zu dem Ankaufspreiſe die Auslagen für die Fracht vom Abnahmeorte ab, ſofern ſie der Verkäufer nicht vertraglich übernommen hat, ſowie als Erſatz für Kommiſſions⸗Vermittlungs⸗ und ähnliche Gebühren und alle Axrten von Aufwendungen 4% des Ankaufs⸗ vreiſe zugeſchlagen werden. Die Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft. Die Höchſtpreiſe gelten nicht für den Kleinver⸗ kauf von Häckſel, d. h. den Abſatz unmittelbar au Verbraucher in Mengen von nicht mehr als täglich 15 Doppelzentner unter der Vorausſetzung, daß Beförderung des Häckſels bis zum Berbrauchsort die Eiſenbahn oder der Waſſerweg nicht benützt wird. Mannheim, den 8. Dezember 1915. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Hafermaſt⸗Gänſe 5 1 2680 an von M. f Prima Pfälzer Stopfgänſe Gänſerücken, Brüſte.⸗Pfeffer hente zu Ausnahmepreiſen. Gänſefett und ⸗Lebern empfiehlt in bekannter Qualität Straßenbahn. Es wird hiermit zur Keuntnis gebracht, daß ein Verzeichnis der im Bereich der Straßenbahnen und der Bahn nach Dürkheim im Monat November 1915 1 7078 Statt Nach an den Fol fedder besonderen Anzeige. Kkurzem unerwartet mein und Grossvater, Herr gen einer Die Feuerbestattung findet in aller Stille statt. Es wird herzlichst gebeten von Kondolenzbe- suchen absehen zu wollen. Leiden entschlief heute lieber Mann, nacht unser guter Vater Lungenentzündung. In tiefer Trauer: Zugenie delmreich geb. Pallenberg aula Hummel geb. Helmreich, Nobert Heimreich, z. Zt. im Felde, Wiinelm Helmreieh, z. Zt. im Felde, EBrnst Rummel. Golimſroße 75 3. St., 5 Zimmer, Bad u1. Zubehör zu vermieten. Näh. daſelbſt im 5. Stock. 485 554 al bergſtr. 18, 1 Zim. u. Küche u. 1 12766 Zim. zu v. 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Motto: „Von Freiheit und Vaterlandt“ Wo Dir Gottes Sonne zuerſt ſchien, wo Dir die Sterne des Himmels zuerſt leuch⸗ teten, wo ſeine Blitze Dir zuerſt ſeine All⸗ macht offenbarten, und ſeine Sturmwinde Dir xrit beiligem Schrecken 0 die Seele brauſten: Da iſt Deine Liebe, da iſt Dein Vaterland! Wo das erſte Menſchenaug ſich liebend über Deine Wiege neigte, wo Deine Mutter Dich zuerft mit Freuden auf dem Schoße trug, und Dein Vater Dir die Lehren der Weis⸗ heit ins Herz grub: da iſt Deine Liebe, da iſt Dein Vaterland! Und ſeien es kahle Felſen und öde Inſeln, und wohne Armut u. Mühe dort mit Dir,— Du mußt das Land ewig lieb haben, denn Du biſt ein Menſch, und ſollſt nicht vergeſſen, ſondern behalten in Deinem Herzen! Ernſt Moritz Arndt. ** Erſtes Kapitel. Ueber die Boulevards von Paris ſtrich ſchwül der Sommerwind. Dumpf und ſchwer die Luft. Dumpf ſchwer die ganze Atmoſphäre ringsum. Auf den glänzenden, breiten Straßen entwickelte ſich das Leben nicht ſo ſorglos und warm pul⸗ ſterend wie ſonſt. Wohl ſaßen auch jetzt un⸗ zählige Gäſte an den kleinen, runden Mar⸗ mortiſchen vor den Cafss, die ſich rings an den Boulevards von Paris wie in weitem Kranze hinzogen. Doch die Cafshausbeſucher ſich nicht mit der gleichen Behag⸗ lichkeit wie ſonſt hinter ihre neuen, großfor⸗ matigen, ſchlechtgedruckten Zeitungen, ab und zu einen Schluck aperitiv Weder und Marmorplatten, noch wurde, wie vor wenigen Tagen mit mokantem Lächeln über Einzel⸗ heiten des Prozeſſes Caillaux debattiert. Man · cher ſtarrte nachdenklich in das Straßenbild, in dem die eleganten Flaneure heute ganz fehlten, und das unverkennbar ſtiller, faſt be⸗ drückter ſchien. Nur viel mehr Uniformen als ſonſt tauchten auf. Und in der Mitte des Fahr⸗ weges zogen immer wieder Truppenteile ent⸗ lang.——— Zuweilen neigte ſich von einem kleinen Tiſch zum andern ein Gaſt zum Nachbar hinüber um irgend eine Frage zu ſtellen. Und unter dem Eindruck nervöſer Sorge entſpann ſich zwiſchen Menſchen, die ſich bis jetzt vollſtändig fremd waren, eine Unterhaltung über den einzigen Gedanken, der in dieſen Stunden jeden Ein⸗ zelnen bewegte: Würde es Krieg geben? Einer fragte den Andern. Die Mobil⸗ machungsordre war noch nicht heraus. Ja, man ſprach ſogar davon, daß die Deputierten⸗ kammer den Krieg ablehnen würde. Man hoffte, dieſe entſetzliche Kataſtrophe würde noch im letzten Augenblick zu umgehen ſein. Man hoffte noch immer! Es war nicht allzuviel Stimmung für einen Krieg vorhanden. Und man ließ die Truppen ruhig und ohne begei⸗ ſterte Zurufe vorbeiziehen. Würde es Krieg gebon? Auch Dorette Goettel ſtand ſeit Stunden unter dem Druck dieſer furchtbaren Frage. Hinter der feingeſtickten Giupuregardine ſtarrte ſie aus dem erſten Stockwerk eines Hau⸗ ſes an einem der frequentierteſten Boulevards hinab. Das Bewußtſein, ſich jetzt faſt allein auf der wettläufigen Etage des hauſes zu wiſſen, hatte gerade in der Ungewiß⸗ heit dieſer Stunde etwas Unheimliches. Und doch war es ihr lieber, als wenn die Porſteherin des Mädchenpenſionates mit all den anderen Zöglingen zugegen geweſen wäre. Wie hätten die Genoſſinnen die Empfindungen und Ge⸗ danken verſſohon könnon, mit denen Doroette ſich an dieſem Tage quälte! In demt Penſionat Pelletier befanden ſich faſt ausſchließlich junge Franzöſtnnen, die von ihren Eltern aus der Normandie oder der Bretagne, Pariſer Miets⸗ aus der Provence und allen anderen Frankreichs zum letzten Schliff in der Erzie⸗ hung nach Paris geſchickt wurden. Dorette Goettel war die einzige Ausländerin. Trotz⸗ dem ſie aus dem Elſaß kam, hätte niemand hier behauptet, ſie ſei eine Deutſche. Sie war eben eine Elſäſſerin, und damit in den Augen von Madame Pelletier und den anderen jungen Mädchen bereits eine halbe Franzöſin. Das genügte. Madame Pelletier bemühte fich aller⸗ dings immer noch, den ganz unverkennbar deutſchen Akzent in der franzöſiſchen Aus⸗ ſprache von Dorette zu unterdrücken. Aber die Dame gab die Hoffnung nicht auf, auch Made⸗ moiſelle Dorette in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einer tadellos parlierenden, ſchicken und graziöſen jungen Pariſerin umzuſtem⸗ peln. Es würde etwas langſamer gehen, als bei den andern jungen Damen, obgleich Do⸗ rette eine elegante und durchaus franzöſiſch geſinnte Mutter drüben im Elſaß hatte. Doch von dem Vater her ſchien mancher Tropfen deutſchen Blutes in dem jungen Mädchen zu rollen. Abgeſehen von der nachdenklichen, ge⸗ diegenen, etwas ſchwärmeriſchen Art und Weiſe, war dieſe große, ſchlanke Erſcheinung dem Reſchtum blonder Hagre und den klaren, blauen Augen in Paris überhaupt etwas Ungewöhnliche mit Seit dem Frühjahr war die Zeit für Dorette in Paris glatt und äußerlich gut vergangen. Doch jetzt quälte ſie das Empfinden, ſich hier zwiſchen lauter Fremden unverſtanden zu be⸗ finden, ſeit die Flammen des Krieges empor⸗ zuzüngeln begannen. Rings in der Stadt, in den Straßen, in den Läden, ballte man die Fäuſte und ſchimpfte in allen Tonarten auf die „sales boches“(häßlicher Schimpfname auf die Deutſchen). Sie ſelbſt kam doch von drü⸗ ben, von jenſeits der Vogeſen. Und ihr Vater liebte die deutſche Art——! Wie kam es, daß gerade in dieſen Stunden jetzt die Sehnſucht nach ihrem Vater ſo groß murde? Nur nach ihrem Vater! Vielleicht, weil ſie im Stillen ahnte, daß er ſie ungern nach Paris ließ? Vielleicht, weil ſie ahnte, daß er ihrer heimlichen Neigung zu dem deulſchen! Nae innerlich zur Seite ſtande Erbitten ſah ſie ein: ſie häkte ſich in ihrer aufkeimenden Neigung nicht umſtimmen laſſen, nicht unter dem leidenſchaftlichen Proteſt ihrer Mutter hierher nach Paris ſchicken laſſen ſollen! Er⸗ bittert war ſie nun, erregt in zweifelnden Fra⸗ gen. Und zugleich von einem bohrenden Heim⸗ weh gequält! In dieſer Stimmung hatte ſie ſich nicht entſchließen können, Madame Pelle⸗ tier mit den andern jungen Damen zu einem Studienausflug nach Verſailles zu begleiten. Drunten auf der 1 brach pötzlich eine ungeheure Unruhe aus. Die Gäſte vor den Caféhäuſern ſprangen hinter den runden Tiſchen auf und ſtürzten ſich auf eine Gruppe von Zeitungsverkäufern, die plötzlich die Bou⸗ levards entlang ſtürmten. Den Camelots in ihren ärmlichen Anzügen, ihren abgegriffenen Käppis wurden die Bündel der noch feuchten, großformatigen Zeitungen, deren Namen ſie mit gellenden Stimmen ſchrien, faſt aus der Hand geriſſen. Im Nu waren die Nummern vergriffen. Doch hinter den Camelots erſchie⸗ nen nun in großen Scharen auch die ſtädtiſchen Zettelankleber. An allen Ecken und Enden machten ſie ſich an den Wänden zu ſchaffen. Und zwiſchen den weiten Aermeln ihrer faltigen, blauen Bluſen konnte man nun leſen, daß die Mobilmachung ſoeben angeordnet worden ſel. Das war der Krieg! Dorette Goettel wand die Hände ineinander. So würde es zum Waffengange zwiſchen Deutſchland und Frankreich kommen! Eine Fülle von Bildern der kommenden Ereigniſſe überſtürzten ſich vor ihrem geiſtigen Auge. Was ſollte ſie beginnen! Ihre Mutter wünſchte leidenſchaftlich, ſie ſolle eine Franzöſin werden, und ſich, gleich ihrem Bruder Claude, vollkommen nach Paris verpflanzen laſſen. Wahrſcheinlich ſollte ſie ſich auch in Paris verheiraten. Sicher war det hübſche Juſtin Durande für ſie beſtimmt, den ſie als den intimen Freund ihres Bruders Claude hier in Paris zu ſehen ſo oft Gelegen⸗ heit hatte.— Doch würde ſie ihn vergeſſen können, den ſie jenſeits der Vogeſenberge in heimatlichen Elſaß kennen und keben Sortfetzung falgt e e 4 8 im 75 6 8 —4 .— den 10. 1915. Senerak⸗Auzeiger—————— 7. Selie. — ie 4. Stock, am Toame: n eee „ Jan. od. ſpät an ruh. Q 7,-•6 90 91 50 Pill. 5 Näh. 3. St 6 od. 8 Zim.⸗Wohn. 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Qualität SALANHANDER SCHCUHIGES.HB.&i. 90 2 uis Niederlassung 6005 92 ſof. aufgenagelt, NMannheim: p 5, 18/16. eee Bekanntmachung. Hüöchſt⸗ und RNichtpreiſe für Marktwaren hetr. Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle für Marktwaren hat heute folgende Preiſe feſtgefetzt: Pfennig Vartoffeln öchſtpreis 10 Pfund 42 Bohnen, weiße ichtpreis das 52 Nolkraut 75 5 5 10—12 Weißkrauut——2 2* 5 Gelbe Rüben* 5—9 Note* 4*—8 Weiße„* 4 4 1 10—13 Wirſing 84* 1*—8 Zwiebeln 4 18—21 Koch⸗Aepfel——12 Eß⸗Aepfel 1 2 12—16 Tafel⸗Aepfel„* 18—25 Koch⸗Birnen 5 3 10—14 Birnen, II. Sorte* 5 0 18—18 Birnen, I. Sorte 7„ 20—30 Sandbutter Höchſtpreis„ Pfund 180 Tafelbutter 7 5 200 Auslandsbutter 7 175„bis zu 255 Gemäß der Bundesratsverordnung vom 4. De⸗ zember d. J. gelten das Pfund 7 .das Pfun Pfg. Weißkraut 5„ Gelbe Rüben 8„ Wirſing* Zwiebeln 7 1 Obige Richt⸗ und Höchſtpreiſe gelten auch für den Ladenverkauf; Ausnahmen von den Richtpreiſen kznnen nur nach Vorlegung der Rechnungen und 5 der Kalknulationsberechnung zugelaſſen werden. Mannheim, den 9. Dezember 1915. Städtiſches Preisprüfungsamt: Dr. Hofmann. Katholiſche Gemeinde. Samstafl, den 11. Dezember 1915. Jeſuitenkirche. Von 3 Uhr an Beichtgelegenheit — s Uhr Salve und Andacht für Heer und Vater⸗ kand mit Segen. Weihnachtsbitte. 2. Kriegsweihnacht! Und doch wer wollte nicht guch, daß in dieſem Jahre den Soldaten des Vereins⸗ lazaretts Krüppelheims ein freudevolles Feſt be⸗ reitet werden köunte, ebenſo den 88 Krüppelkindern des Heimes. Tauſend vergelts Gott im Voraus jedem Spender. Gaben nimmt eutgegen die 43688 Bad, Krüppel-Nell- u. Erzlehungsanstalt Heldelberg Nohrbacherſtraße 149, Telephon 2997. 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