1 —— 1— en Ke vezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtauſſchlag M..72 im bierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Rolonel⸗Seile 50 pfg. Reklame⸗Seile.20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung 17— 2 I. eig kr eim und Amgebung Celegrautm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Manngeim“ Sernſprech⸗Rummern: Pberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung. 1449 Schriftleitung 577 und 1449 Derſandleitung und Verlags⸗ buchhandlungg 218 und 7869 Buck druck⸗Abteilung 341 Tiefdruck⸗Abtellung„ 7086 öweigſchriftleitung in Berlin Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Li i 5 ge für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft⸗ Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage Frauen⸗Blatt. —— Nr. 601. eee — N (Mittagblatt U Die Arn Ner bulgariſche Tagesbericht Sofia, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Bulgariſcher Heeresbericht vom 13. Dezember. Wir ſetzten heute die Verfolgung der engliſch franzöſiſchen Truppen auf beiden ÜUfern des Vardar in der Rich⸗ tung Gewgeli und Doiran fork. Diejenigen Teile unſerer Streitkrüfte, welche auf dem rechten Vardar⸗Ufer vorrücken, grif⸗ fen die Franzoſen auf der ganzen Front an und nahmen deren Stellungen bei den Dör⸗ fern Miletkowo und Smokawitza bei der Höhe 720 ſüdweſtlich Kowanetz im Sturm. Die 122. franzöſiſche Diviſion, die aus den Regimentern 45, 34, 148 und 284 zu⸗ ſammengeſetzt iſt und an dieſem Abſchnitt operierte, erlitt große Verluſte an Ver⸗ wundeten, Toten und Gefaugenen. In einem einzigen Schützengraben bei Miletkowo wur⸗ den 100 Leichen gefunden. Die Kavallerie, die die Flanke unſerer Armee deckt, griff bei dem Dorfe Negortzki ein franzöſiſches Bataillon an, das ſie zerſprengte, wobei ſie deſſen Kommandanten gefangen nahm. Unſere auf dem linken Ufer des Vardar operiereuden Abteilungen warfen mittels eines kräftigen Angriffes die eugliſch⸗ franzöſiſchen Truppen auf der von ihnen auf der Linie Baba⸗Berg, Cote 51, Dorf Dodeli, Cote 670 und Cote 610 ausgebauten Stellung, die ſie beſetzten. Die Eugländer zogen ſich nach Südoſten in der Richtung des Dorſes Karanglarlar, die Franzoſen nach Südweſten in der Richtung des Dorfes Bog⸗ dantzi zurück. Die engliſch⸗franzöſiſche Stellung bei dem Dorſe Furko wurde mittels eines Bajonett⸗ ungriffes erobert. Eine mazedoniſche Dipiſton, welche dem Feind in dieſem Ab⸗ ſchnitt nachſetzte,durchbrach im Laufe der Verfolgung die Front der engliſch⸗ franzöfiſchen Truppen und nahm das Dorf Bogdantzi und ſchuitt auf dieſe Weiſe die frauzſiſchen Abteilungen, welche zwiſchen dem Kozladore⸗Fluß und dem Vardar ope⸗ rierten, von den Engländern ab, die ſich ſüdlich bon Furka an den Doiran⸗See zurückzogen. Wir machten zahlreiche Gefangene, varunter 5 Offiziere. Die geuaue Auzahl der Siegesbeute iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Ge⸗ fangenen und Toten gehören zumeiſt der eng⸗ liſchen Armee und der Diviſion des Generals Baillond an, welche die franzöſtſchen Infan⸗ terie⸗Regimenter 175 und 176, ſowie zwei Zuaven⸗Regimenter umfaftt. Gegen 2 Uhr nachmittags ſtand Gewgeli in Flammen. Die Verfolgung bdauert fort und bezweckt die Einnahme der Städte Gewgeli und Doiran. Der„gewollte! Rückzug. Baris, 14. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einem Bericht des Sonderberichterſtatters des„Petit Pariſten“ in Salonikt baben die ſen den Brückenkopf von Cra⸗ dilgeräumt. Die Engländer ſeien dieſer Deeqimn⁰n Geiolat. Man dürfe in dieſem Rückzug keine Bowegung ſehen, die unter dem Druck einer unmittel ⸗ baren Gefahr geſchehen ſei. Sie ſei viel⸗ mehr gewollt und planmäßig vor⸗ bereitet und bewunderungswürdig unter ganz geringen Verluſten an Mannſchaften und Material ausgeführt worden. Wie die Greigniſſe ſichin Wirklichkeit abſpielen, zeigt der folgende Bericht: Berlin, 14. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Lugano wird gemeldet: Von Gewgeli zurückkehrend, meldet Franccaroli, dem„Cor⸗ wiere“ aus Saloniki vom 10. Dezember: Der fvanzöſiſche Rückzug, welcher ſich an⸗ ſangs unbehelligt vollzogen hatte, geht jetzt unter ſchweren Kämpfen vor ſich⸗ Am 2. Dezember hatte General Sarrail den Befehl gegeben, zunächſt den Abſchnitt Kri⸗ volae zu räumen, Das war keine leichte Aufgabe, da dort ein rieſiges Materialdepot von Nahrungsmitteln für 8 Tage und 1600 Geſchoſſe für jedes Geſchütz errichtet worden war und alles mit einer ein⸗ gleiſigen Bahn fortgeführt werden ſollte. Um dieſen Rückzug zu maskieren, ordnete General Sarrail einen Schein vorſtoß an, bei welchem die Franzoſen 2 Dörfer nahmen. In⸗ zwiſchen wurden die Magazine geräumt. Dann wurde die ganze Linie vor dem Engpaß von Demirkapu zurückgenommen. Um dieſen Rlick⸗ zug zu decken, wurde ein Brückenkopf im weſt⸗ lichen Abſchnitt zwiſchen dem Vardar und der Czerna gehalten. Hier aber greffen bereits ſtarke bulgariſche Kräfte an. Die zweite fran⸗ zöſiſche Linie hielt ſtand und am 8. Dezember war auch Demirkapu geräumt und aufgegeben. 4 bulgariſche Diviſionen und eine bulgariſche Brigade drängten hinter den Franzoſen her. Den Abſchnitt Koſtorino⸗Dot⸗ ran hielken die Engländer mit nur 15 000 Mamnn. Gerade als die Franzoſen ihre Linie am Vardar zurückzogen, wurden die Englän⸗ der von Überlegenen bulgariſchen Kräften an⸗ gegriffen und ſie vären eingeſchloſſen worden, wäre niche im letzten Augenblick eine wettere Diviſion eus Saloniki zu Hilfe ge⸗ kommelt. Sebtdem vollzieht ſich der Riickzug in geordneter Weiſe. Es iſt aber zu bemerken, daß es ſich hier um die franzöſiſche Daurſtellung handelt.— Ma⸗ grini berichtet noch, daß er den General Sarrail in bitterer Stimmung fand, obwohl Sarvafl ſoſiſt öümmer hoffnungs⸗ voll war. Der ſchwierige Rückzug der Serben. Paris, 14. Doz.(WTB. Nichtauntlich.) „Petit Journal“ ſchreibt: Die in Saloniki maſſenhaft ankommenden ſerbiſchen Flücht⸗ linge erzählen, daß der Rückzug desſer⸗ biſchen Heeres unter heſonders ſchweren Vethältniſſen ſich voll⸗ zieht. Die Straßen ſeien vollſtändig unpaſſter⸗ bar. Der Verpflegungsdienſt vollziehe ſich unter den ſchwierigſten Verhältniſſen. JBerlin, 14. Dez.(Von u. Berl. 2 2 Alls Budapeſt wird berichtet; Wie aus B. kareſt gemeldet Wird, erklärte der hieſige ſerbiſche.⸗ fandte, König Veter von Serbien ſei vollſtändig geſund und mit einer in 1 Alter ſamenstwinbigen Friſche hartnäckig im ſerbiſchen Generalſtabe taätig. Der ſerbiſche Heerführer Putulk reiſt um het, um die ſerbiſchen Truppenteſte aufzufin⸗ den und neu zu gruppleren. DKer ſeine Arbeit 17 hat, würde dann auch das italieniſche Hilfskorvs auf dem Ballane erſchel⸗ nen und ſich mit den Serben pereinen. enbele ensad, Ii. Selenber 08. ſee Sarrall auf der Flucht vor den Bulgaren. Ultimatum des Dierver⸗ handes an Griechenland? JBerlin, 14. Dez.(Von unf. Berl. Bur.) Der„Serplo“ meldet, daß die Athener Ge⸗ ſandten Frankreichs und Euglands den Auf⸗ trag erhielten, Griechenland ein Ultimatum zu übherreichen. Bulgariſch⸗griechiſche Unter⸗ handlungen in Athen. Berlin, 14. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Budapeſt wird berichtet: Wie aus Athen gemeldet wird, meſſen die hieſigen Blätter mit Rückſicht auf den Ernſt der Zeit eine große Bedeutung den Unterhandlungen bei, welche der bulgariſche Geſandte in Athen mit dem griechiſchen Mini⸗ ſterpräſidentken und dem General⸗ ſtabschef führt. Häufig geſchieht es auch, daß zu dieſen Verhandlungen der Kriegsmini⸗ ſter und der Miniſter des Innern zugezogen werden. Bei einer Gelegenheit ſuchte der Ge⸗ neralſtabschef ſogar den bulgariſchen Ge⸗ ſandten auf, was um ſo größeres Aufſehen er⸗ regte, als es noch niemals der Fall war, daß der griechiſche Generalſtabschef in ſolcher Weiſe mit dem Geſandten einer fremden Macht Beratungen pflegt. Große Bedeutung wird auch dem Umſtande zugeſchrieben, daß vor der Ueberreichung der griechi⸗ ſchen Antwortnote König Kon⸗ ſtantin den bulgariſchen Ge⸗ ſandten zweimal in ſe zweiſtündiger Audienz empfing. * Bulgariſche Staatsmänner über die Rede des Reichs⸗ Ranzlers. Sofia, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Ein Vertreter des Wolff ſchen Burecaus hatte mit bulgariſchen Staatsmännern und Politikern Unterredungen Üüber den Eindruck, den die Rede des Reichskanzlers in Bulgarten gemacht hat. Finanzminiſter Tontſchew betonte, daß die aufrichtige Perſönlichkeit des Kanzlers die Sympathie und das Vertrauen des bulgari⸗ ſchen Volkes gewonnen habe. Das bulgariſche Volk, das einſt unter dem Verrat ſeiner Bun⸗ desgenoſſen ſo ſchwer gelitten habe, finde eine Beruhigung im dem Bewußtſein, daß es ſich diesmal auf ſeine Bundesgenoſſen unbedingt verlaſſen könne. Die amerkennenden Worte des Kanzlers für das bulgariſche Heer ſeien vom Volke mit um ſo größerer Befriedigung aufgenommen worden, als man wiſſe, daß ſie nicht leere Schmeicheleien ſeien. Der Miniſter ies darauf hin, duß auch die Oppofttions⸗ blätter erklärt haben, den Worten komme eine große Bedeutung zu. Die Verwirklichung der nationalen Beſtrebungen, die nunmehr ge⸗ ſichert ſeien, erfülle die Eulgaren mit höchſter Freude. Das geeinte Bulgarien werde wäh⸗ rend des Krieges und noch mehr nach dem Friege politiſch und wirtſchaftlich nicht nur ein Bindeglied zwiſchen den Mittelmächten und der Türkei, ſondern ein wichtiger Beſtandcell des neuen Vierbundes ſein. In wirtſchaft⸗ licher Beziehung begrüße man die Zuftcherun⸗ gen, die der Kanzler über die künftige ge⸗ meinſame Friedensarbeit gegeben habe. Bul⸗ garien, dem bisher die nötigen Kapitalien ge⸗ fehlt haben, hoffe nach dem Kriege dank der finanziellen Unterſtützung der Bundesgenoſ⸗ ſen ſeine Volkswirtſchaft voll entfalken zu können. Der Abgeorduete Daskalow knüpfte an die Bemerkungen eines Blattes am. Wir ſind jetzt in dem Frühling unſerer Be⸗ gziehungen. Möge darin immer Frühling herrſchen. Der Abgeordnete erklärte, die Bul⸗ garen würden mit Genugtuung den Unmker⸗ ſchied zwiſchen den neuen Bundesgenoſſen und den früheren bemerken. Während Rußland ſich immer als der Protektor Bulgariens auf⸗ ſpielt und die Rolle eines Schutzherren bean⸗ ſprucht habe, erkenne Deutſchland Bul⸗ garlen als gleichberechtigten und ſelbſtändigen Bundes genoſſen an und berückſichtige ſeine Intereſſen. Die Erfolge der Verbündeten auf den Schlachtfeldern und die Reichstagsreden des Kanzlers bewieſen, daß Bulgarien diesmal die vichtige Wahl ge⸗ troffen haboe. 8 Englands brutale Seeherrſchaft Ein Amerikaner gegen die engliſchen Uebergriffe. Waſhington, 13. Dez.(WTB. Nicht⸗ Auntlich.) Durch Funkſpruch von dem Vertreter des WTB. Bei der Einbringung ſeiner Reſo⸗ lutton gegen die engliſchen Uebergriffe hielt Senator Smitn eine längere Rede, in der er ſagte, Amerika ſollte zuſammen mit den an⸗ deren Nationen von England verlangen, daß die Mißachtung ihrer Rechte aufhöre. Es könne notwendig ſein, England zu verſtehen zu geben, daß kein Wort und keine Handlung werde unterlaſſen werden, um dieſe Rechte durchzuſetzen; Amerika ſei kein Vaſall Eng⸗ lands. Er führte einzelne Uebergriffe Eng⸗ lands ſeit Kriegsausbruch auf und wies gleich⸗ zeitig auf die un unter brochen e Freundſchaft zwiſchen Amerika und Deutſchland hin. Wie neutrale Cänder für Eng⸗ land arbeiten müſſen. Berlin, 13, Dez.(WTBB. Daß England, um den Hungerkrieg gegen de eirkH möglichſt wirkſam zu geſtalten, ſich der ſtärkſten 1 in die Ein⸗ und Ausfuhrfreiheit der neutralen Länder erlaubt, iſt bekannt. Neu iſt die Tat⸗ ſache, daß es neutrale Induſtrien zu zwingen ſucht, für die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe Groß ⸗ britanniens zu arbeiten. Hierüber gab in der G vom 2. Dezember Lord Robert Ceeil die entſprechenden Auskünfte. Auf eine Anfrage, ob die Regierung die nötigen Schritte getan habe, um die Deutſchlands mit Oel und ölhal⸗ tigen Stoffen über Holland zu verhindern, erklärte der Unterſtaatsſekretär, daß von der engliſchen Regierung die nbtigen Schritte angeordnet ſeien und fügte gleichzeſtig hinzu, daß es der engliſchen Regſerung nicht nur barauf ankommt, gerade im jetzigen Augen⸗ blick die Oel⸗ und Fetteinfuhr nach Deutſchland über neutrale Länder zu verhindern, ſondern, daß ſie auch hedacht ſein miiſſe, die Einfuhr von gus jenen Stoffen hergeſtellten Fahrikaten nach Geoßlüritannien ene 0 zu fordern, denn da⸗ Auswärtige Amt ſel von dem Handelsmini⸗ ſterium in Kenntnis geſetzt, daß es für England 2. Seite, ie M Wich ne in g men, um den Pveis Niveau zu llärte weiter, daß die engli erung ein Syſtem entworfen habe, we n Englän⸗ dern geſtatte, ſich dieſe V zu ſichern. Fetten über Holland nach möglichen, hat die Regierung Bücher der holländiſchen Marga⸗ rine⸗Fabriken in gewiſſen Zeiträumen von einer Firma engliſcher Bücher⸗ reviſoren geprüft werden, welche dem Auswärtigen Antt genau mitteilen würden, was mit den Erzeugniſſen dieſer Fabriken geſchehe; dieſe Maßnahmen wären bedeutſamer Natur. Die engliſche Regierung hoffe, daß ſie in drei⸗ facher Weiſe nützlich würden: Erſtens würden ſie die Durchfuhr von Oelen und Fetlen nach Deutſchland verhindern, zweitens die Verſor⸗ gung Englands mit Margarine, welche unbe⸗ dingt notwendig wäre, ſicherſtellen und drittens den Holländern die Rechte des neutralen Han⸗ dels, auf welche Holland Anſpruch habe, ge⸗ wührleiſten. Holländiſche Margarine⸗Fabriker werden alſo zukünftig für England arbeiten müſſen. Die engliſche Regierung übernimmt die Rolle jener Privatunternehmer, welche Roh⸗ ſtoffe gegen Lohnzahlung an ſelbſtändige Arbei⸗ ter liefern und dann das fertige Produkt ver⸗ treiben. Dieſes Verlagsſyſtem bürgert ſich nun⸗ mehr zwiſchen der engliſchen Regierung und dem bisher wirtſchaftlich unabhängigen Holland ein. So iſt der Kampf Englands für die Freiheit der kleinen Staaten auch auf dieſem Gebiet bittere Ironie. Carſon über das Bandels⸗ abkommen mit Dänemark. London, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. In einem Brief an die Preſſe ſchreibt Sir Edward Car⸗ ſon, er müſſe bekennen, daß die Unterhaus⸗ debatte am Donnerstag übevr das Handels⸗ abkommen mit Dänemark ihn mit roßer Beſorgnis erfülle. Man une ſchwer die Gründe begreifen, welche die Regierung davon abhielten, den Text zu ver⸗ öffentlichen. Die Blockade, die durch die Kabinettsordre vom März als Repreſſalie gegen die Mittelmächte erklärt wurde, trage einen internationalen Charakter und beziehe ſich auf die neutralen ebenſogut wie auf die kriegſühren⸗ den Länder. Die Priſengerichte müßten ent⸗ weder in allen Fällen entſcheiden, oder über⸗ haupt nicht. n die britiſche Regierung unter dieſen Umſtänden mit einigen neutralen Staaten über die Einräumung von Erleichte⸗ rungen für den Handel mit Artikeln, die auf dieſe Weiſe den Feind erreichen können, unter⸗ hamdele, beeinträchtige das die Rechte aller Neu⸗ tralen und lönne ſelbſt die Geſetzlichkeit der Kabinettsordre in Gefahr bringen. Daraus ſolge, daß das Abkommen derartig ſei, daß das Urteil ſämtlicher neutraler Länder nicht vdrent⸗ halten werden dürfe, daß es unſinnig ſei, anzu⸗ nehmen, daß man die eingeräumten Erleichte⸗ rungen geheim halten könne. Eine Verheim⸗ lichung würde nur im In⸗ und Auslande Ver⸗ dacht erregen. Vielen ſei ſeit langer Zeit klar chland zu er⸗ heranlaßt, daß die geworden, daß der Hrieg nur durch An⸗ wendung der ganzen Macht, die Großbritannien ſein Uebergewicht in einer möglichſt einem guten zur See gibt, kurzen Zeit Aus⸗ Von Dr. Fritz Mittelmann. Bei dem lebhaften Intereſſe, das man ſeit dem Eingreifen Bulgariens in den Welt⸗ krieg überall in Deutſchland dem uns ver⸗ bündeten Balkan⸗Königreiche entgegenbringt, dürfte eine nähere Kenntnis des Landes und wie es zur Kriegszeit dort ausſieht, unſeren Leſern willlommen ſein. Wir haben aus dieſem Grunde Herrn Dr. Mittelmann ge⸗ beten, uns über ſeine Reiſeeindrücke einige Aufſätze zur Verfügung zu ſtellen. Die Schriftleitung. Ruſtſchuk, im November. Durch das Land der Siebenbürger Sachſen. Deutſche Heimatklünge.— Die ſchöne Königin der Rumänen.— Bei Ruſtſchuk über die Dongu. Im Hafen von Ruſtſchuk.— Die Wacht am Rhern.„An die Verbündeten!“ Als ich am zweiten Morgen der Eiſenbahn⸗ ſahrt aufwachte und zum Fenſter hinaus ſchaute, aubte ich faſt zu träumen: der Zug ſchien durch die Landſchaft eines deutſchen Mittelgebirges dahinzurollen. Friedlich läuteten die Glocken, ſchntucke Mädchen und Frauen pilgerten in ihrem Sonntagsſtaat über die wohlgebauten Landſtraßen ins Kirchdorf, neben ihnen vorn⸗ üher Bauern mit großen Hüten und ſchweren fübernen Knöpfen an den ſanttenen Kätteln. Die jungen Burſchen ſind eingezogen, Heneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Dienstag, den 14. Dezember 1915. 81 b „die Maßregel aufrech Ausnahmen davon zugeſtanden TB. Nichtamtlich) m evon Reuter ver⸗ London, Die„Times“ bemerkt zu öffentlichten Brief Carſons: So lange das Ab⸗ kommen mit Dänemark nicht veröffentlicht ſei, könne es nicht analyſiert werden. Ebenſo wenig lönne man die mögli Folgen davon auf die engliſch⸗ däniſchen elsbeziehungen oder die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Däne⸗ mark unterſuchen. Man könne auch nicht der Frage nachgehen, ob derartige Handelsabkom⸗ men wünſch ir wiſſen, daß in 13. Dez. Swert ſeien. Wir allen Vereinbarungen mit neutralen Ländern die Frage des Austauſches von Rohſtoffen und Artikeln, die die Neutralen von den Verbündeten nicht beziehen können, eine große Rolle ſpielt. Wieweit es wünſchenswert iſt, einen ſolchen Austauſch gutzuheißen, iſt eine Frage, die nur durch dieſenigen entſchieden werden kann, die im Beſitz aller Daten ſind. Verſenkt. London, 14. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Lloyd meldet: Der britiſche Dampfer „Pinegova“(2847 Bruttotonnen) iſt ver⸗ ſenkt worden. 22 Mann der Beſatzung wur⸗ den gerettet. Amerika und die Jentralmüchte Die„Ancona“⸗Note. Waſhington, 13. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Wie verlautet, wird die Antwort Oeſterreich⸗ Ungarns auf die„Ancona“⸗Note in längſtens einer Woche erwartet. Waſhington, 13. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Der Textder Note der Vereinigten Staa⸗ ten an Oeſterreich⸗Ungarn über die Verſenk⸗ ung der„Ancona“ lautet wie folgt: „Es liegen verläßliche Informationen von amerikaniſchen und anderen überlebenden Paſſa⸗ gieren der„Ancona“ vor, die zeigen, daß das UBoot, welches die öſterreichiſch⸗ungariſche Flagge führte, auf den Dampfer ſcharf ge⸗ ſchoſſen hat, und daß der Dampfer des⸗ halb zu entkommen trachtete, ferner, daß nach einem kurzen Zeitraum, ehe noch die Be⸗ ſatzung und die Paſſagiere alle imſtande waren, die Boote zu beſteigen, das U⸗VBoot eine Anzahl von Geſchoſſen auf das Schiff abgefeuert hat und es ſchließlichtorpedierte und verſenkte, während noch Paſſagiere an Bord waren. Durch das Geſchützſeuer und den Untergang des Schiffes haben viele Perſonen ihr Leben verloren oder wurden ernſtlich ver⸗ letzt. Darunter befanden ſich Bürger der Ver⸗ einigten Staaten. Die Erklärung des öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Marineſtabes über den Vor⸗ fall beſtätigt im großen und ganzen die haupt⸗ ſächlichſten Erklärungen der Ueberlebenden, da ſie zugibt, daß die„Ancona“, nachdem ſie be⸗ ſchoſſen worden war, torpediert wurde, während ſich noch Perſonen an Bord beſanden. Die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Regierung kennt aus der Korreſpondenz zwiſchen den Vereinigten Staa⸗ ten und Deutſchland die Haltung der Regierung der Vereinigten Staaten bezüglich des Gebrauchs von Unterſeebooten zum Angriff auf Handels⸗ ſchiffe und weiß, daß Deutſchland dieſer Auffaſ⸗ ſung Rechnung getragen hat. Trotzdem brachte der Kommandant des Unterſeebootes, das die „Ancona“ augriff, die Beſatzung und die Paſſa⸗ giere eines Schiffes, das zu zerſtören beabſichtigt war, nicht in Sicherheit, offenbar, weil man es nicht als Priſe in einen Hafen bringen konnte. Die Regierung der Vereinigten Staaten iſt der Meinung, daß der Komman⸗ dant des U⸗Bootes die Grundſätze des Völkerrechtes und der Menſchlichkeit verletzt hat, indem er die„Ancona“ beſchoß und torpedierte, ehe die Perſonen an Bord in Sicherheit gebracht waren, oder ihnen genügend Zeit gegeben war, das Schiff zu verlaſſen. Das eeeeee Nachrichten,(Mittaghlat mutwillige 2 gefaßt werden, denn das Schiff leiſtete, als es beſchoſſen und torpediert wurde, anſcheinend keinen Widerſtand unp verſuchte auch nicht zu entkommen. Keine andere Urſache wäre eine genügende Entſchuldigung für einen ſolchen An⸗ griff, ſelbſt nicht das Beſtehen der Möglichkeit einer Rettung. Die Regierung der Vereinigten Stagten nimmt deshalb an, daß der Komman⸗ dant des U⸗Bootes entweder gegen ſeine Inſtruktionen geßandelt hat, oder daß die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung den Kom⸗ mandanten der U⸗Boote nicht ſolche In⸗ ſtruktionen gegeben habe, die mit dem Völkerrecht und den Grundſätzen der Menſchlich⸗ keit übereinſtimmen. Die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten will nicht leßteres annehmen nud der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung die Abſicht zuſchreiben, hilfloſe Leben zu zerſtören. Sie glaubt eher, daß der Komamnudant des U⸗ Bootes ohne Auftrag, gegen die Inſtruktionen, die er erhielt, gehandelt hat. Da die guten gegenſeitigen Beziehungen der beiden Länder auf der Beobachtung des Geſetzes und der Menſchlichkeit beruhen müſſen, dann man von den Vereinigten Staaten nichts anderes erwarten, als daß ſie verlangen, baß die Kaiſerlich König⸗ liche Regierung die Verſenkung der„Ancona“ als eine ungeſetzliche, Anverantwortliche Tat be⸗ zeichne, daß der Offizier, der ſie begangen hat, beſtraft und daß ein Schadenerſatz ſür die getöteten und verwundeten amerikaniſchen Bür⸗ ger durch Zahlung einer Vergütungsſumme ge⸗ leiſtet werde. Die Regierung der Vereinigten Staaten erwartet, daß dſe öſter reichiſch⸗ungariſche Regierung die Schwere des Falles einſehen und allen Wünſchen prompt nachkommen wird. Sie glaubt das deshalb, weil ſie nicht annimmt, daß die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung eine Hand⸗ lung gutheißt und verteidigt, die von der Welt als unmenſchlich und barbariſch verurteilt wird, allen ziviliſierten Völkern ſchrecklich erſcheint und den Tod unſchuldiger amerikaniſcher Bürger ver⸗ urſacht hat.“ Ner derreichiſch ungariſche Tagesbericht. Wien, 13. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 13. Dezember 1915. RNufſiſcher Kriegsſchauplatz. Keiue beſonderen Ereigniſſe. Italieniſcher Ariegsſchauplatz. In Tirol beſchießt italieniſche Artillerie den befeſtigten Raum von Lardaro, ſowie un⸗ ſere Stellungen bei Riva, Rovereto und am Col die Lana. In Judicarien arbeitet ſich die feind⸗ liche Jufanterie näher heran; auf den Berg⸗ höhen öſtlich des Tales griff ſie an und wurde abgeſchlagen. Am Görzer Brückenkopf fanden Ge⸗ ſchütz⸗ und Minenwerferkämpfe ſtatt. Ein feindlicher Angriffsverſuch auf die Kuppe nordöſtlich von Oslavija war bald zum Stehen gebracht. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Verfolgungskämpfe in Nord⸗ vſt⸗Rontenegro nehmen ihren Fort⸗ gan g. Bei Korito wurden 800 Gefangene, bei Ipek neuerdings zwölf ſerbiſche Geſchütze eingebracht. Unſere Flieger bewarfen das Lager bei Berane erfolgreich mit Bomben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnaut. Zuſammenziehung ruſſiſcher Truppen in Finnland. Berlin, 14. Dez.(Von u. Berl Bilro) Aus Stockholm wird berichtet: Der Zar iſt augenblicklich nach den finniſchen Schären abgereiſt, um die Flotte zu beſichtigen. In Finnland würden ſortwähvend neue ruſſiſche Truppen zuſammengezogen. Die Zahl der ruſſiſchen Soldaten belcuſt ſch gegen wärtig dorten auf 160 000 Mann. Deutſcher Reichstag. Die Sozialdemokratie und die neue Areditvorlage. Berlin, 14. Dez.(Von unſ. Berl. Bur) Der„Vorwärts“ teilt heute mit: Die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion hat in ihrer geſtrigen Sitzung mit 60 gegen 31 Stimmen beſchloſſen, bei der erſten Leſung der Kreditvorlage wie in den früheren Fällen die Vorlage ohne Debatte der Haushaltskommiſſion überwei⸗ ſen zu laſſen. Eine Abſtimmung über eine Geſetzesvorlage iſt im Reichstage in der erſten Leſung unzuläſfig. Zu der Kreditvorlage ſelbſt wird die Fraktion erſt in einer ſpäteren Sitzung Stellung nehmen. Damit iſt einſt⸗ weilen geſogt, daß die Minderheit heute keine Extravorſtellung geben wird. Vermutlich wird ſie dann auch ſpäter noch im Zaune gehalten werden. In der heutigen Sitzung wird daum noch Staatsſekretär Helfferich zur Begrün⸗ dung des neuen 10 Milliarden⸗ Kredits das Wort nehmen und dabei auch die Verhältniſſe der Einnahmen und Aus⸗ gaben im nächſten Etatsjahre, insbeſondere im Hinblick auf die Mehrausgabe für den Zinſendienſt der Kriegsanleihe näheren Dar⸗ legungen unterziehen. Die Geſchäftslage. Berlin, 14 Dez.(Von unſ. Berl. Bur) Der Haushaltsausſchuß iſt mit ſeinen Arbeiten noch weit im Rückſtand und e8 iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen, daß er in dieſer Woche mit ſeinem Penſum fertig werden kann, geſchweige, daß die Vollverſammlung alle dieſe Dinge erörtern kann. In der Weihnachtswoche ſelber will man natürlich nicht tagen und des⸗ halb wollte man nur noch die Kreditvor⸗ lage und die Kriegsgewinnſteuer⸗ vorlage verabſchieden und dann ſich etwa am Donnerstag bis nach Neujahr vertagen Gegen dieſe Abſicht erhebt aber die Regierung Widerſpruch. Sie weiſt darauf hin, daß das geſamte Reichsamt des Innern, das in dieſer Zeit ohnehin bis zur Erſchöpfung in Anſpruch genommen ſei, nun ſchon faſt 3 Wochen bis auf den letzten der Räte im Reichstag feſtgehal⸗ ten werde und daß dieſer Zuſtand nicht länger — etwa gar bis in den Januar hinein, fort⸗ dauern dürfe. Die Regierung wünſcht eine beſchleunigte Fortführung und Beendigung der Reichstagsarbei⸗ ten noch vor dem Feſt. Am Montag nach⸗ mittag waren auf Einladung des Staats· ſekretärs des Innern ſämtliche Parteiführer zur Beſprechung der Geſchäftslage verſammelt. Eine Entſcheidung konnte aber noch nicht ge⸗ troffen werden, ſie wird vermutlich erſt heute in der Sitzung des Seniorenkonvents getrof⸗ fen werden. Da Dr. Südekum als Bericht⸗ erſtatter mit ſeinem Bericht über die Kom⸗ miſſionsberatung über die Kriegsgewinnſteuer noch nicht fertig iſt, wird der Reichstag doch ſie kämpfen in Wolhynien gegen die Ruſſen oder gegen die Katzelmacher am Iſonzo; nur ältere Männer und Kinder ſind auch hier die einzigſten Vertreter des ſtarken Geſchlechts. Reiche Dörfer ſcheinen es zu ſein, an denen der Zug in lang⸗ ſamer Fahrt vorbeigleitet. Der Weg ſteigt, die Maſchine muß jeden Fußbreit Bodens mühſam erkämpfen. Deutſche Aufſchriften grüßen den Vorüberfahrenden,„Baumſchule Weber“ oder „Ziegelfabrik Haltrich“ ſteht in großen Lettern auf den Schildern verzeichnet; nur auf den Bahnhöfen iſt kein deutſches Wort zu erblicken. Sauber und ſchmuck liegen die Dörfer da, die Häuſer ſind trotz der Kriegszeit im Frühjahr friſch getüncht, wobei man neben dem Weiß eine beſondere Vorliebe für die blaue Farbe an den Tag gelegt hat. Nur ein fremder Zug iſt in dem ſonſt ſo deutſchen Bilde: die Ziehbrunnen im Dorfe und die aneinander gereihten Maiskolben, die unter dem Dach rings um das ganze Haus herumhängen, erinnern daran, daß wir uns nicht in Thüringen oder im Heſſenland befinden, ſondern daß unſer Zug durch das Siebenbür⸗ giſche Land dahinfährt, wo die braven Sachſen bereits ſeit acht Jahrhunderten ſitzen und ebenſo lange Zeit hindurch treue Grenzwacht gegen jedweden Feind halten. Und wie die Dörfer, ſo heimeln die Städte einen an;: mittelalterliche Giebelhäuſer, alte Mauern mit trotzigen Türmen und Toren, und ragende Gotteshäuſer in echt deutſchem Stil. Die Marburger Studentenzeit tauchte in meiner Erinnerung auf, als wir au Schäßburg vorbei⸗ fuhren; gerade wie der Schloßberg in Marburg, um den herum die ganze Stadt teraſſenförmig Kleinod da, mit den gleichen winkligen Straßen und Gaſſen, nur alles kleiner und noch weniger durch neuere Zutat beeinträchtigt, als es bei Marburg der Fall iſt. Hier lohnt es ſich, ein⸗ mal ganze Wochen die Gegend zu durchſtreifen; manch' überraſchendes Bild würde ſich da offen⸗ baren und alte Kulturzuſammenhänge, die noch manches ferne Jahrhundert über dauern werden. Nur ſchade, daß in der amtlichen Sprache die deutſchen Namen ſo ganz verſchwunden ſind, daß Kronſtadt und Klauſenburg und Eliſabethſtadt und wie die alten ächſiſchen Orte alle heißen magen, nicht bereits auf den Bahithofsſchildern dem deutſchen Wanderer ein heimatliches Will⸗ kommen zurufen. Aber dafür grüßen friſche Mädchen, mit blauen Augen und blonden Zöp⸗ fen; freundlich winken ſie dem Zuge nach. Sie haben einen Blick dafür, die Heimatzugehörig⸗ keit der Vorüberſahrenden raſch zu erkennen, auch wiſſen ſie vielleicht, daß jetzt ſo mancher durch ihre Gegend kommt, deſſen Wiege im Lande ihrer Väter geſtanden hat. Der Zug ſteigt weiter, höher geht es hinauf, das Mittelgebirge weicht ſchrofferen Höhen und bei Kronſtadt liegt die Kette der Süd⸗Karpathen in ihrer ganzen Größe und Schönheit vor uns. Ein ſtolzer Anblick. Nach ſtrenger Prüfung der Päſſe und des Gepäcks geht es bei Predeal über die Grenze nach Rumänien dineim. Beim Verlaſſen des Gebirges iſt es erlaubt, die Feuſtervorhänge zu öffnen. Rückſchauend überfliegt der Blick noch einmal das im Sonnen⸗ glanz funkelnde Maſſiv der FTrausſylvaniſchen Alpen, vor uns breitet ſich die endlofe Wallach⸗ ſich aufbaut, ſo liegt auch dieſes Siebenbürgiſche iſche Ebene, durch die der Zug in ſtundenlanger Fahrt dahinraſt. Rechts und links der Bahn, teils mitten im Flußbett, erhebt ſich eine un⸗ überſehbare Fülle von Bohrtürmen, in denen das Erdöl zutage gefördert wird: rieſige An⸗ lagen, die in beredter Sprache verkünden, welche ungehenren Werte in dieſem von der Natur ſo begünſtigten Lande nicht nur auf, ſondern auch Aunter der Erde heranwuchſen. 4 In Bukareſt ſah ich die Königin. Sie urit ihver zweiten Tochter in einem hell er en Auto. Die Wagen kounten ſich nur langſam durch die überfüllte Calea Victoriei 351 1010 und ſo ſuhr der meinige eine ganze neben dem ihrigen her. Ich hatte geglaubt, daß die Bilder der Königin, die auch bei uns ut Deutſchland verbreitet find— ich entſinne mich zum Beiſpiel, daß bei dem bekannten Portrait⸗ maler Unter den 0 das Kronprinzeſſin von Rumä ange Zeit Fenſter gehangen hat— ein wenig geſchmeichelt wären, aber der Augenſchein belehrte mich eines andern: die Königin der Rumänen iſt wirklich eine ſehr ſchöne Frau. Ueber die ſonſtigen Eindrücke aus Bukareſt will ich zu gelegenerer Zeit berichten; es war jedenfalls ein ſchönes und beruhigendes, als wir die Poſtenkette bei Ramadan durch⸗ ſchritten hatten und auf dem ungariſchen Regie⸗ rungsdampfer nunmehr auf verbündeter Erde ſtanden. Mächtig dehnt ſich an dieſer Stelle die Donau. Gegen fünf Kilometer iſt ſie unter⸗ halb Ramadan breit, wie Nußſchalen ſchaukeln die ſtattlichen Dompfer auf den Wogen —... ̃. J/% vvvTVTb..0b.ßß. Dienstag, den 14. Dezember 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. am Mittwoch eine Plenarſitzung abhalten, in welcher die 2. Leſung dieſer Vorlage ſtatt⸗ findet. Kleine Anfragen. JBerlin, 14. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Im Reichstage hat der Abgeordnete Baſ⸗ ſermann folgende kleine Anfragen geſtellt: Iſt der Herr Reichskanzler bereit und in der Lage, über folgende engliſcher⸗ ſeits aufgeſtellte Behauptungen Auskumft zu geben? 1. Deutſchland habe ſeit langem Vorberei⸗ tungen getroffen für einen Angriff auf Bri⸗ tiſch⸗Südafrika, insbeſondere durch Anhäu⸗ fung von Munition und Aufſtellung einer außerordentlich ſtarken Truppenmacht in Deutſch⸗Südweſtafrika. 2. Der Gouverneur von Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika habe vor Beginn des Krieges mit dem buriſchen Kommandanten Maritz ein Abkom⸗ men zwecks Angriff auf Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika getroffen. 3. Nach Ausbruch des Krieges in Europa habe die bewaffnete Macht Deutſch⸗Südweſt⸗ afrikas an zwei Stellen, nämlich bei Scrut⸗ drift und Nagab⸗Süd einen Angriff auf eng⸗ liſches Gebiet gemacht. Die Ernährungsfrage. Berlin, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) In der heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des Reichstages erklärte der Unterſtaatsſekre⸗ tär Frhr. v. Stein, Einſchränkung des Butterverbrauchs ſei geboten. Wenn wohlhabende Kreiſe die fleiſchloſen Tage nicht einhiel⸗ te n, ſo ſei dies derwerflich. Die fleiſch⸗ loſen Tage hätten aber gut gewirkt. In Wil⸗ mersdorf ſei ein Rückgang im Fleiſchkonſum um 26—27 Prozent eingetreten. Bei der Frage der Reichszuſchüſſe zur Produktion und Ernährung drückte Staatsſekretär Helfferich ſeine Bedenken aus, ob die Verbilligung von Nahrungsmit⸗ teln für die Minderbemittelten durch direkte Reichszuſchüſſe erreicht werden könne. In be⸗ zug guf die Familienunterſtützung ſei er gern bereit, wenn auch nicht allgemein, weiter ent⸗ gegen zu kommen Hinſichtlich der Futter⸗ mittel laſſe ſich das Reich erhöhte Zufuhr an⸗ gelegen ſein. Die Gemeinden ſollten in den Stand geſetzt werden, Naturalzuſchüſſe zu ge⸗ währen. Matte Seelen! Stagtsminiſter Dr. D. Graf v. Poſadowsky. Es iſt den deutſchen Heeren mit ihren Ver⸗ bümdeten gelungen, den Feind aus zwei Stagten völlig zu vertreiben. In Franfreich ſtehen wir weit im Lande, bei Noyon nur achtzig Kilometer von Paris; in Rußland ſind die Wehranlagen des Feindes faſt alle genommen, wir halten dort ganze Landesteile beſetzt. Das ales gegen eine ungeheuere zahlenmäßige Uebernacht. Trotz alledem ſcheint es noch immer Leute zu geben, die nicht wiſſen, daß Krieg iſt oder nicht ver⸗ ſtehen, was Krieg und ſelbſt der glücklichſte Krieg für Daſein und Lebenshaltung eines Volfes be⸗ deutet. Krieg iſt eine langwierige und fürchter⸗ lich harte Sache; nicht alle Kriege können ſich ſo ſchnell und glatt abwickeln, wie der letzte Krieg, den Deutſchland gegen Frankreich führte. Jeder Krieg greift mit harter Hand in Daſein und Lebensführung ſedes einzelnen ein. Trotz all dem ſind von den Schrecken des Krieges bi machen von dem, was der Soldat in Feindes⸗ nur Teile Oſtpreußens und eine Anzahl Genein⸗ den des Elſaß berührt. Die ungeheure Mehr⸗ zahl unſeres einheimiſchen Volkes hat de Hol⸗ gen des Krieges nur mittelbar kennen gelernt. Draußen in Feindesland haben Hunderttauſende ihr Leben gelaſſen oder ſchweres Siechtum hem⸗ gehracht. Wer daheim in behaglichem Autags⸗ geleiſe dahinlebt, mag ſich kaum eine Vorſbell ng land in der Unbill des Wetters, häufig ohne Obdach, bisweilen ohne ausreichende Nahrung tagtäglich durchzumachen hat. Wie klein, wie ſchwächlich erſcheint gegenüber dieſem Kan pfe der Männer das Gebaren derer, die klagen.d Murren, weil ihnen die unvermeidlichen wirt⸗ ſchaftlichen Folgen des Krieges notwendige Be⸗ ſchränkungen auferlegen und ihve Lebensgewohn⸗ heiten ſtören. Wo wirkliche Not hereſcht, da mag Staat, Gemeinde und jeder einzelne ſchnell und hilfreich eingreifen. Entbehrungen aber, welche nicht die Lebenshaltung ſelbſt bedrohen, müſſen mit ſtiller Entſagung ertragen werden. Vor allem unrecht iſt es, denen vorzuklagen, welche ihrer ganzen Manneskraft bedürfen, um die Pflichten zu erfüllen, die das Vaterland von ihnen fordern muß. Möchten doch alle dieſe ſchwachen Seelen einmal nachprüfen, was unſer Land, welches Jahrhunderte lang das Schlacht⸗ ſeld Europas war, in jenen vergangenen Zeilen an unſagbarem Elend gelſtten hat und wie un⸗ endlich gering im Verhältnis dazu die Kriegs⸗ ſolgen ſind, welche die heimiſche Bepölkerung bisher zu ertragen hatte. Mit unſerem eigenen Lande vergleiche man auch dann das Schickſal der feindlichen Landesteile und ihrer Bevölbe⸗ rung, welche ſeit über Jahr und Tag das Schlachtfeld der Heere ſind. Dann wird auch der Schwächlichſte vielleicht den richtigen Maß⸗ ſtab für ſein eigenes Daſein und ſeine Pflichten gegenüber der Allgemeinheit finden. Es iſt ein ehvenvolles Zeugnis für die Geſinnung des deutſchen Volkes, daß es ſich hier nur um ganz erſchwindende Minderheiten handelt, Minder⸗ heiten, die gedankenlos ſind oder vielleicht plan mäßig erregt werden. Für Deutſchland liegt das Spiel, um das es ſich handelt, offenſichtlich zu Tage. Wir werden ſiegen oder untergehen, untergehen nicht nur im ſtaat⸗ lichen Sinne. Möge ſich ein jeder einmal vor⸗ ſtellen, was es ſür unſer Volk und Land, für Leben und Eigentum bedeuten würde, wenn die haßerfüllten Scharen unſerer Feinde mit ihren ſchwarzen und braunen Hilfsvölkern die leben⸗ dige Mauer unſerer Heere durchbrächen und die deutſchen Lande überſchwemmten. Deshalb iſt es die Pflicht eines ſeden, Mann oder Frau, alles zu tun, was geeignet iſt, unſere Wider⸗ ſtandskraft ſittlich zu ſtärken, nicht mur nach außen, ſondern auch daheim im täglichen Gange des Lebens. Es gab eine Zeit, wo manche glaubten, jede Geengennee einer Koſaken⸗ ſchwadron in heroiſchen Tönen zu ihrem eigenen Behagen ſeiern zu müſſen. Patriotismus iſt aber eine ſtille Tugend, die lautlos ſchafft und wenn noͤtig, auch lautlos entſagt. In dieſer ernſten Zeik, wo ſo unendlich viele unſerer beſten Volksgenoſſen unter grünem Raſen in Feindes⸗ land der Ewigkeit enfgegenſchlummern, mag ſich ein jeder einmal bebechnen, wie lang ſeine Lebensdauer nach menſchlichen Erfahrungen noch bemeſſen ſein kann. Das wird vielleicht abhal⸗ ten, den Wert des eigenen Lebens für die Ge⸗ ſamtheit und die Zukunft unſeres Volkes allzu⸗ hoch einzuſchätzen, und gleichzeitig die beſonnene Kraft geben, den eigenen Lebensreſt zum beſten der Geſamtheit und unſerer Zukunft ſo nützlich wie möglich auszunützen. Wenn hätte es je⸗ mals eine würdigere Gelegenheit gegeben, in dieſem Sinne die Liebe zum Vaterlande zu be⸗ tätigen? Ein Volk, in dem jeder Einzelne die Zukunft der kemmenden Geſchlechter lüber den Wert des eigenen Lebens und Über die ſüße Gewohnheit des eigenen Daſeins ſtellt, iſt und bleibt unbeſtegbar! Badiſcher Landtag. (II. Kammer.) Aus der Haushaltskommiſſion. 11. Sitzung am 10. Dezember 1915(vormittags). Gegenſtand: Fortſetzung der Beratung des Voran⸗ ſchlags des Miniſteriums des Kultus und Unter⸗ vichts Bei Titel III§ 10„Lehrerſeminare“ reilt der Herr Miniſter des Kultus und Unterrichts auf An⸗ frage mit, daß die Abänderung des Lehrolanes, die im vorigen Landtag in Ausſicht geſtellt worden ſei, infolge des Krieges zurückgeſtellt worden ſei. Von einem Mitglied wird die Au sbildung der Lehrerinnen zur Sprache gebracht. Der Herr Miniſter bemerkt, daß die Frage der Lehrerinnenbildung zurzeit Gegenſtand der Er⸗ wägung im Miyiſterium ſei und bis zum nächſten Landrag ihre Erledigung gefunden haben werde. Wahrſcheinlich werde die Frage dahin gelöſt wer⸗ den, daß für die Lehrerinnen eine der Vorbildung des Volksſchullehrer entſprechende Ausbildung ein⸗ geführt werde und den Lehramtspraktikantinnen die Stellen für die Erteilung des wiſſenſchaftlichen Unterrichts an den Höheren Mädchenſchulen über⸗ tragen würden. Von mehreren Seiten wird der erfolgrei⸗ chen Tätigkeit der Lehrerinnen wäh⸗ rend des Krieges trotz der großen Belaſtung infolge des Lehrermangels gedacht. Auch in dem Unterricht von Knaben hätten ſie ſich durchaus bewährt. Ein Mitglied trägt vor, die Zöglinge einer ehrerinnenbildungsanſtalt ſeien zu wenig für das praktiſche Leben erzogen. Bei§ 16„Turnlehrerbildungsanſtalt“ wünſcht ein Mitglied, daß die beim Turnunterricht ge⸗ brauchten Kommandos den Militärkommandos an⸗ geglichen werden, und kommt, alsdann auf die Answüchſe des Sportweſens zu reden. gegen die die Schule einſchreiten möge. Der Herr Miniſter erwidert, daß die Ausgeſtaltung des Turnunterrichts mit der Frage verknüpft ſei, wie die Weiterentwicklung der Jugendwehr vor ſich gehe. Das Turnen müſſe zugleich als Vorübung der Kna⸗ ben für die ſpätere militäriſche Ausbildung dienen, wobei jedoch ein militäriſcher Drill zu vermeiden ſei. Die Grzeſſe im Sportbetrieb, bei dem leider bielfach eine Nachahmung des Auslandes mitſpiele, würden auch von ihm ſtreng verurteilt. In der ſich hieran anſchließenden General⸗ debatte über das Volksſchulweſen wird von mehreren Mitgliedern darauf hingewieſen, der Krieg habe gezeigt, daß unſere Volksſchulen auf der Höhe ihrer Aufgaben ſtünden. Den Lehrern gebühre Dank für die paterländiſche Grtziehung unſerer Jugend. Es ſei aber zu wünſchen, daß der Schulbetrieb auch während des Krieges möglichſt wenig eingeſchränkt werde. Zu dieſem Zweck ſolle der Verſuch gemacht werden, nur garniſondienſt⸗ fähige Lehrer ſoweit möglich für den Schuldienſt zu⸗ rückzuerhalten. Der Herr Miniſter teilt mit, daß ſchon bisher eine große Zahl nur garniſon⸗ dienſtfähiger Lehrer von der Militärbehörde bereit⸗ willig zur Verfügung geſtellt wurden, und daß für die nächſte Zeit der Austauſch ſolcher Lehrer gegen kriegsverwendungsfähige in Ausſicht genommen ſei. Ein Regierungsvertreter gibt Aufſchluß über die Stellungnahme der Großh. Regierung zu einzelnen Vorſchlägen, Gine allgemeine Ginſchränkung des Unterrichts ſei nicht ſtatthaft. Die Kreisſchulämter ſeien anzuweiſen, ſolche anzuordnen, wo ſie nach den örtlichen Verhältniſſen ſich als notwendig er⸗ weiſen. Im Hinblick auf die Anfrechterhaltung der Schulzucht ſei eine ſpätere Ginberufung und frühere Entlaſſung der Volksſchüler ſowie der Fort⸗ fall des Fortbildungsunterrichts nicht angängig⸗ Das gleiche gelte von dem Turnunterrſcht, wo zu ſeiner Erteilung befähigte Lehrer da ſeien. Der Beſuch der Kinematographentheater ſei Schülern mit Ausnahme beſonderer Schülerboeſtellungen durch die Schuſordnung verboten. Aucßz das Aus⸗ tragen von Extrablättern durch Schüler ſei auf Er⸗ ſuchen des Miniſteriums von den Polizeibehörden unterſagt worden. Wo die Mißſtände, die zu dieſer Maßnahme geführt hatten, nicht heſtänden, werde muga gegen die Geſtattung von Ausnahmen durch die Polſzeibehörden keine Einwendungen erheben. da Kenntniſſe hierin zum Eintritt in die Höheren Schulen gefordert würden. Die ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen feien ſchon im Intereſfe der Auskunfts⸗ erteilung an die Landſtände nötig geweſen. Wegen Wegfalls der periodiſchen Berichte der Ortsſchul⸗ hehörden über die Kinderarbeit während der Kriegs⸗ zeit werde man mit dem Gewerbeaufſichtsamt in Verbindung treten. Ein Mitglied wendet ſich gegen einen Erlaß des Miniſteriums, wonach der Ortsſchulrat zwecks Be⸗ kämpfung der Verwilderung der Jugend allmonatlich über das Verhalten der Schuljugend zu berichten habe. Auch die Verordnung, wonach nur der Klaſſenlehrer zum Vollzug körperlicher Strafen befugt ſei, habe ſich als unzureichend ge⸗ zeigt Von anderer Seite wird darauf hinge⸗ wieſen, daß die zweifellos ſtärkere Ver⸗ wilderung der Jugend ihre Urſachen haupt⸗ ſächlich in den wirtſchaftlichen und fittlichen Ber⸗ hältniſſen des Elternhauſes habe, wo ſich der Ein⸗ fluß des Krieges beſonders ungünſtig bemerkbar mache. Es ſei aber verfehlt, die Kinder die Fehler ihrer Eltern durch vermehrte Prügelſtrafe büßen zu laſſen. Von einem Mitglied wird dagegen die abſchreckende Wirkung körperlicher Züch⸗ tigung hervorgehoben. Der Herr Miniſter erklärt, daß eine körperliche Züchtigung als unmittelbare Sühne für eine Ausſchreitung ſeitens eines Schü⸗ lers nicht entbehrt werden könne; andererſeits ſei er ein Gegner des Prügelſyſtems und halte daher auch die Vorſchrift, daß nur der Klaſſenlehrer eine körperſſche Strafe vollziehen dürfe, nicht für glück⸗ lich. Die körperliche Züchtigung auf Anordnung des Bürgermeiſters durch den Ortsdiener ſtelle ſich als Prügelſtrafe dar und ſei mit Recht unterſagt. Ein anderes Mitglied weiſt darauf hin, mit welcher Bereitwilligkeit von den Geiſtlichen ein ver⸗ mehrter Religionsunterricht übernommen worden ſei. Es ſeien jedoch von dieſer Seite Be⸗ fürchtungen laut geworden, daß mit Hinweis auf dieſe freiwillige Tätigkeit nach dem Kriege den Geiſtlichen unter Ausſchaltung der Lehrer der ganze Religionsunterrſcht übertkragen werde. Mannheim. Gedenktag des 2. Candſturm⸗Inf.⸗ Bataillon Mannheim. 4. Dezember 1914. Bataillonsſtab., 3. und 4. Kompagnie, Sennheim. Die Kompagnien beſetzen die Schützengräben bei Sennheim. Heftiges Schrapnell⸗ und Gra⸗ natfeuer. Die 2. Kompagnie nach Wattweiler zur Ver⸗ ſtärkung der ſtark bedrohten Stellung. Auf dem Weg dahin abermals großes Schrapnell⸗ und Granatfeuer. Uur Derwundete.. Die 4. Kompagnie erhielt den Befehl, mit einer Kompagnie gegen Sandolsweiler vorzu⸗ gehen. Kompagnie in ſtarkem Artillerie⸗, Ma⸗ ſchinengewehr⸗ und Infanteriefeuer, 7 Der wundete. * Rotes Rreuz Mannheim. Am Montag, den 20. ds. Mts., abends 8 Uhn, findet im Kaſinoſaal hier eine muſikaliſche Kufführung zu Gunſten der deutſchen Kriegsgefangenen ſtatt, In liebenswür⸗ diger Weiſe haben ſich Herr Konzerkmeiſter Heſſe, Fräulein Helene Heſſe, Herr Karl Heſſe und Herr Wolfgang Markin in den Dienſt der Sache geſtellt. Wir glauben ſicher hoffen zu dürfen, daß ſowoßl im Hinblick guf den guten Zweck der Peranſtaltung; wie guch auf die Namen der Mitwirkenden, welche ein ſehr ſchönes Programm zur Ausführung bringen werden, der Beſuch ein ſehr zahlreicher werden wird. Karten zu 5, 8, 2 und 1 Mk., ſowie Pro⸗ gramme ſind zu haben: Hofmuſikalienhandlung Heckel, O 3, 10, Mannheimer Muſik⸗ haus P 7, 143, Hofmuſikalienhandlung Pfeif⸗ fer O 2, 9. Der Unterricht im Lateinſchreiben ſei notwendig, 8 CCTPFFFCCCCCCCCCCGCCCcooooooooooooooooooo 29 unter, als wir hinüberſuhren, in ſeltener Far⸗ benpracht, wie in einem Meer von Blut glitt unſer Schiff dahin. Noch ein paar kräſtige Stöße der Maſchine, und an den ſchmucken und dräuenden Monitoren der Oeſterreicher vorbei liefen wir in den Haſfen von Ruſtſchuk ein. Stramm und forſch grüßte die Wache, als der Dampfer an der Zollſtation anlegte; unter freundlichem Zuwinken der Bevölkerung be⸗ traten wir das bulgariſche Land. Gleich am erſten Abend hatten wir Gelegen⸗ heit, das bulgariſche Voll in der ganzen Far⸗ benfülle ſeiner maleriſchen Trachten kennen zu lernen und auch einen tiefen Blick in ſein Weſen zu kun. Das, was einen jeden Bulgaren ſeit dem Frieden von Bulareſt mächtig heſeelt, kam in der großen Bierhalle zu Ruſtſchul bei den Klängen der Schumi Marizza und des aufpeit⸗ ſchenden Liedes an die Verbündeten zu überwäl⸗ tigendem Ausdruck. Und welche Geſellſchaft! An unſerem Tiſche ſaßen ein paar feldgraue Soldaten, die mit Munitionstransporten die Donau herabgekommen waren; am Nebentiſch ein paar kürkiſche Offiziere, die in der einſt tür⸗ kiſchen Feſtung ein vorübergehendes Kommando haben, öſterreichiſch⸗ ungarſſche Matroſen von den Donau⸗Monitoren ſaßen Arm in Arm mit bufgariſchen Soldaten an einigen Tiſchen im Hintergrunde und dazwiſchen und rings an den Wänden des Saales dos bunt gekleidete Volk der Bulgaren. Uns zu Ehren wurde von der Kagelle, die im übrigen ſaſt ebenſo internatienal zuſammen⸗ cheſter nicht— die„Wacht am und es war eine Freude, wie ſämtliche Teilneh⸗ mer ſich ſpontan erhoben und in den Geſang ein⸗ ſtimmten, Es ſiel uns angenehm auf, daß die bulgariſchen Soldaten am Nebentiſch den Text vollkommen kannten und in guter Ausſprache wiedergaben; wie ſie mit Stolz nachher erzähl⸗ ten, hatten ſie es von ihren deutſchen Kameraden bei den Kämpfen in Serbien innerhalb weniger Tage gelernt. Dann wurde die öſterreichiſche Nationalhymme geſpielt, ihr folgte die türkiſche und endlich kam die kianavolle hulgariſche Na⸗ lonalbhumme an die Reihe, ſede Nationalhymne mit lauten Bravorufen und Häudeklatſchen be⸗ grüßt. Aber am eindruckvollſten war es doch, als das Kampflied gegen die Serben erſcholl. An dem Tonfall und dem Mienenſpiel der Buſ⸗ garen merkte man, mit welch beißer Inbrunſt ſich dieſes Volk in den Kampf gegen den Natio⸗ nalfeind geſtürzt haben muß. Lange beleor Bul⸗ garien oſſen an der Seite der Zentralmächte in den Weltkrieg ejngriff, wurde dieſes Lied and⸗ auf. landab geſpielt, und die bulgariſchen Ofli⸗ ziere ſoroten mit nimmer ruhendem Eifer dafür, daß der Sang ſelbſt in die letzte Hütte des Lan⸗ des drang. Ein faſt unbekannter Dichter des Landes hat das Nied nach Bufgariens Nieder⸗ lage im zweiten Balkanfriege verfaßt, ein eben⸗ ſo unbelannter Geſandlehrer in irgend einem riſchen Städtchen hat es in Muſtf geſetzt Heut bennt das Lied nicht nur Pufgare, ſoardern guch die, denen es galt, kennen es kzun⸗ mehr genau, jeder Serbe, der draußen im Felde ſtand, hat es gehört, gellend ſchall der Ruf Aber geſetzt war wie das zuhbrende Publitum— auch die Schlachtſelder und nicht eher wird dieſes Rhein“ geſpielt, wilde Kampf⸗ und RNachelied verſtummen, als bis der letzte Fußhreit ſerbiſcher Erde von den Truppen der Verbündeten beſetzt ſein wird. Ich habe mir das Lied, das die Ueberſchrift trägt:„An die Verbündeten“ ins Deutſche über⸗ ſetzen laſſen; es trägt viel zum Elan der bulga⸗ riſchen Truppen bei und man hat gewiß auch in Deutſchland ein Intereſſe dafür. Die Verſe lauten in wörtlicher Uebertragung: Ihr reichtet uns die Bruderhand, Indes Ihr heimlich Böſes fannt, Und wie es Räuberbrauch ſtets war Zerſchlugt der Ghre Hochaltar. Refr.: Verbündete! Verblendete, »Schamloſe Räuberbande Ihr, Die plünderte und ſchändete Der Heimat Tempel uns voll Gier. Nicht Menſchen ſeid Ihr, Teufelsbrut, Seid Sproſſen toller Bosheit Wut! Bei Euch iſt des Verbrechens Hort, Es niſtet feſt und wuchert fort. Refr.: Verhündete, Verblendete, Wir rechnen ab! Es kommt die Zeit, Da wir zur Rache ſind bereit⸗ Für Guer Tun, falſch und verrucht, Ihr falſchen Neider ſeid verflucht! Refr.: Verbündete, Verblendete, Auguſt Strinsberg. Ein Vortrag des Jatendanten Dr. Hagemann. Für Strindberg iſt unverhältnismäßig früh und üherraſchend die Zeit angebrochen, die ſich mit ihm auseinonderzuſetzen, ihn als die größte repräſentative Erſcheinung der Jahrhundert⸗ wende ſich zu eigen zu machen ſucht. Seine Schriften ſprechen noch zu wenigen. Aber das imaginäre Bild ſeiner Perſönlichkeit, das als entſetzensvoller Alp auf dem Gewiſſen des guten Guropäers laſtet, beginnt allmählich unter dem lebendigen Eindruck des Dramatikers Strind⸗ berg zu verblaſſen. Die Bühne iſt zum Aus⸗ gangspunkt ſeines wachſenden Einfluſſes gewor⸗ den, die Bühne, die eines nach dem anderen ſeiner Dramen zum Leben ruft, von den natura⸗ liſtiſchen Dramen des Vierzigers zu den Mär⸗ chenſpielen, bis zu dem letzten, einfamen Beken⸗ nen der Kammerſpiele. Umſo glücklicher erſcheint der, auch anderwärts unternommene, Verſuch, zwiſchen Dichter und Publikum eine Brücke zu ſchlagen, die Perſön⸗ lichkeit des Dichters in großen Strichen zu um⸗ reißen, um damit die Möglichkeit einer vertief ⸗ ten und zuſammenhängenderen Vorſtellung ſei⸗ neg Weſens und Wollens zu geben. Herr Dr⸗ Hagemann unternahm es in ſeinem Por⸗ trag— eine boffentlich wirkſame Vorbereſtung für die Aufführung der beiden Einakter am Donnerstag— überſichtlich u. ſcharf formuliert Strindberg von einem zentralen Punkte aus zu faſſen, in knoppen Linien ſeine markanteſten Weſenszüge herauszuholen. Der Wahrheits⸗ ſucher, der Künſtler, der Menſch: Bekenner über⸗ all. Als ſchamlos ſchambafter Bekenner wird er der Mitwelt verhaßt. Es ſind ihre Problemo, denen er nachgeht, ihre Probleme, die er bloß⸗ legt; zu tiefſt repräſenttert er den Ernſt ſeſner Zeit, einer ſuchenden, ſehnenden, zwieſpältigen und ſich zerffeiſchenden Zeit. Zu innerſt einſam 4. Seite Senueral⸗Auzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 14. Dezember 1915. — Aus Skadt und Land. * Mannheim, den 14. Dezember 1915. 52 dem 10%%%%%% Eiſernen Kreuz ausgezeichnet eeeeee eeenee%%%%%%6 4666668863566868 Gefreiter Willi Heyl, Horniſt im 2. bad. Grenadier⸗Rgt. 110. Frauenarbeit in Eiſenbahnhauptwerkſtit⸗ ten. Die Eiſenbahnhau ptwerkſtätte in Limburg an der Lahn hat im Werkſtättenbetrieb eine größere Anzahl Frauen und Mädchen zur Ar⸗ beitsleiſtung an Drehbänken, Bohrmaſchinen uſtw. eingeſtellt. * Die Geſamtheit der evangeliſchen Geiſtlichen unſerer Stadt hat an das Bezirksamt eine Ein⸗ gabe gerichtet, die darüber Beſchwerde fü daß in den Man:h eimer Theatern. 1 aufgeführt! rakters und 55 An ſtößigkeit zugelaſſen werden ſollten. 2 ſitten verlangen die Geiſtlichen, daß ſolchen E ſcheinungen, die im grellſten Kontraſt zütr Zeit ſtehen und die Seele des Volkes vergiften, ſeitens des Bezirksamtes wirkſame Maßnahmen ent⸗ gegengeſetzt werden. * Vom Tage. Ein Brand entſtand infolge Selbſtentzündung von Traubentreſtern in der Malzfabrik von H. Heymann in 5 ſtrieſtraße. Nach zweieinhalbſtündiger 2 der Berufsfeuerwehr gelang es, das Feue bewältigen. Der Sch 2 2 7 2 2 2 2 2 2 Seeeeeeeetee Der Schaden wied auf ungefähr 40 000 M. geſchätzt.— Ihren Tod ſelbſt ver⸗ ſchuldet hat die 26 alte ledige Frida Bergmann von hier. Sie war krank und hatte vom Arzt Morphiumkropſen verſchrieben bekommen, die ſie in zu großen Mengen zu ſich nahm. Infolge Morphiumvergiftung ſtarb ſie. * Schwere Uutlücksfälle. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr wurde auf der Landſtraße in Käfer⸗ tal die 11 Jahre alte Schülerin Ling Hofmann von einem Automobil übevpfahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß ſie kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb. Ob dem Kraftwagenlenker eine Schuld an dem Unfall beizumeſſen iſt, muß erſt die Unterſuchung ergeben.— In ſeiner Ar⸗ beitsſtätte bei Beng u. Co. wurde heute Nacht gegen 11 Uhr der verheiratete 36 Jahre alte Schloſſer Ernſt Nagel von einem in Bewegung findlichen Propeller angeſtoßen. Der linke Arm wurde ihm dabei abgeriſſen. Außerdem erlitt er am Rücken und linken Fuß ſo ſchwere Verletzungen, daß ernſte Gefahr für ſein Leben beſteht. Er fand dufrone im Allgemeinen Krankenhaus. Polizeibericht vom 14. Dezember. Unglücksfälle mit Todesfolge. Ge⸗ ſtern nachmittag 3½ Uhr ſpielte das 49t Jahre alte Kind Anna Gaulrapp, Tochter des z. Zt. im Felde ſtehenden Packers Wilhelm Gaulrapp, in Abweſenheit ſeiner Mutter in der Küche der elterlichen Wohnung im 4. Stock des Hauſes Hafenſtraße Nr. 61 hier am Herdfeuer. Dabei fingen die Kleider des Kindes Feuer und trug es am ganzen Körper ſchwere Brandwunden da⸗ von. Ins Diakoniſſenhaus verbracht, ſtarb es daſelbſt heute früh 4½ Uhr an den erhaltenen Verletzungen.— Vor dem Hauſe Wormſerſtraße Nr. 18 in Käfertal wurde geſtern nachmittag etwa 4 Uhr die 10 Jahre alte Volksſchülerin Lina Hoffmann, Tochter des z. Zt. im Felde ſtehenden ſtädtiſchen Arbeiters Wilhelm Hoff⸗ ntaunn, wohnhaft Faſanenſtraße Nr. 13 daſelbſt, von einem Perſonenautomobil überfahren. Das Mädchen wollte zwiſchen mehreren hintereinan⸗ der fahrenden Automobilen über die Straße ſpringen, geriet unter ein Hinterrad, welches ihm über die Bruſt ging. Es trug iunere Verletzun⸗ gen und einen doppelten Bruch des linken Armes davon und wurde in das Krankenhaus in Käfer⸗ tal verbracht, woſelbſt es innerhalb einer Viertel⸗ ſtunde ſeinen Verletzungen erlag. Unterſuchung iſt eingeleitet. Unfall. be⸗ Im Hofraum des Hauſes Speck⸗ weg Nr. 43 in Waldhof ſeuerte geſtern Nachmit⸗ tag 1—— ein 8 Abre von Kinderflobert einen ſcharfen ang einem in der Nähe iaben in das rechte Ausſpruch des ſofort]r als verzoren gilt. en 14 Perſonen wegen ver⸗ einem Di ſodaß dieſes Auge, aufgeſuchten Augen Verha ftet wurd ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. VBeremis zungen. 11 raßze, 7J 6. Nach 1 Mühen iſt es der Dlrektion des 3 wieder einmal ge⸗ hoch ntereſſanten packenden Kriegs⸗ „In letzter Minute, zu erwerben, Wunderlande Indien abſpielt und prächtigen Bildern un n Eu zropäer 8 lungen, einen 18. betitelt: Welcher in f der dort a anf nide miſches, Spielplan. Aus dem Gre atterzegnm. We inheim, 13. Dez. Der 5 Jahreszeiten„Hotelbeſitzer tinger, iſt heute fr rüh nach län geſtor rben Der Verblichene ſtand g d 50er Jahre und war eine allſeits überaus be⸗ Perſönl ichkeit JWeinheim, 13. Dez. Der ſtädtiſche 12 5 aeelbe rband führt von ſoforr an Pet leumkarten ein. Bezugsberechtigt find 155 ſolche, die weder Gasbeleuchtung noch elektriſches Licht haben. „Vier Das Ersffnungskonzert im Karlsruher Nonzerthaus. (Eigener Bericht.) h. Karlsruhe, 13. Dez. Am Samstag Abend wurde das neue ſtädtiſche Konzerthaus durch eine Wohltätigkeitsveranſtaltung feierlich eingeweiht, nachdem bereits am Mittwoch die offizielle Eröffnung des Gebäudes mit einer Beſichtigung durch die Behörden vorangegangen war. In ſeiner ſchlichten, vornehmen Einfach⸗ heit und praktiſchen Gliederung machte das in hellem Lichterglanze erſtrahlende Haus einen wirkungsvollen Eindruck. Was man mit dem inneren Ausbau des Konzertſgales, namentlich auch mit der Holztäfelung der Wände, haupt⸗ ſächlich bezweckte, nämlich eine beſonders gute Akuſtik zu erwirken, das iſt vollauf erreicht wor⸗ den; denn wunderbar genau und voll klang bei dieſem erſten Konzert der Anſatz der Inſtru⸗ mente, und ſelbſt das zarteſte Pianiſſimo behielt im fernſten Winkel des Saales ſeine Klangwöl⸗ bung und ſeinen Ausdruck. Das Eröffnungskonzert, zu dem ſich der Großherzog und die Gvoßherzogin, Prinz und Prinzeſſin Max, ſowie zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten der höchſten militäriſchen, ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden eingefunden hatten, nahm einen weihevollen Verlauf. Par⸗ kett und Galerien waren nahezu vollſtändig ſetzt. Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte Oberbürgermeiſter Siegriſt das Großher⸗ zogspaar mit einem dreiſachen Hoch, in welches das Publikum begeiſtert einſtimmte, worauf das Hoforcheſter die badiſche Nationalhymne ſpielte. Auf dem Programme ſtanden Gluck und Mo⸗ zart, Beethoven, Schubert und Wagner. Voll prächtiger Verklärung erklang zunächſt die Gluck'ſche Ouvertüre zur„Iphigenie in Aulis“ unter der mit künſtleriſchem Verſtändnis ge⸗ führten Leitung des auf kurze Zeit vom Felde zurückgekehrten Herrn Hoffapellmeiſters Fritz Cortolezis, während Wolfgang Amadeus „Konzertante Symphonie“ unter Herrn Hof⸗ kapellmeiſters Alfred Lorenz Leitung zum Vortrag kam. Mit herrlichem Ausdruck und vollendeter Tonſchönheit ſpielten die Herren Hofkonzertmeiſter Deman und Kammervirtu⸗ oſe Müller die Partien der konzertierenden Inſtrumente(Violine und Viola). In Liſzt⸗ ſcher Bearbeitung gelangten im Laufe des Abends Schuberts„Allmacht“ zur Aufführung, ferner fanden Beethovens 7. Symphonie und Veitterf nger⸗ ſowie der ſteht er in ihr 115 Uber ihr: ein Anklager; vhne Vorläufer— wie gering erſcheint in ſeinen Wer⸗ ken ſelber die Beeinfluſſung durch Fremdes und ehne Jünger. Hier wäre einzuſchalten, wWie allerdings Strindberg als der uwiverfellſte Geiſt des nachgoetheſchen Joahrhunderts zu betrachten iſt, wie aber neben ihn als Bekenner, als Pro⸗ phet, als Ankläger und Liebender neben den Haſſer, der eine, Tolſtoi, tritt, überzeitlich urtd dennoch Ausdruck der Zeit wie jener, beide in heimlicher Verwandtſchaft miteinander als ge⸗ waltige Künſtlerperſönlichkeiten. Strindberg und Tolſtoi; aber niemals Blörnſon— Ibſen Stvindberg, trotz mancher geiſtigen und engeren Raſſe⸗Gemeinſchaft. Björnſon und Ibſen haben die Kraft und den Uebergangswillen der Agi⸗ katoren und Reformatoren, verbunden mit dem kurgen Gebrauch überkommener bechniſcher Ge⸗ ſtaltungsmittel. Bei einer ſo ausgeſprochenen Abſicht des Beſſerns, der Tendenz, geht aber in den meiſten Fällen die zeitloſe, reine Geltung des Kunſtwerks verloren. Der Prediger und Arzzt wird kaum der große Künſtler, der im Zeitlichen das Ewige, im Individuellen das Ty⸗ 4 piſche ſieht, der nicht mehr Analytiker, ſondern Dynthetiker iſt. Mit einer ſein abgeſtuften Profilierung der doei nondiſchen Dichter gewann Herr Dr. Hage⸗ mann den Uebergang zur Darſtellung des Künſtlers Strindberg, in dem ſich ihm deſſen iunerſte Weſensart kryſtalliſiert. Wahrheits⸗ ſucher auch hier, iſt er von einer ſeeliſchen Diffe⸗ renztertheit und Reisbarkeit, die zu den furcht⸗ Erſchittterungen feines Lebens führen und im ſehenden Auges den Abgrund der Sel bſtvernichtung überſpringen e Er ſchafft ſeine Werke, ſchleudert unter dem Druck ſeines Erlebens jene furchtbarſten autobiogra⸗ phiſchen Schrifren in die Welt, in die er die ganze Qual des Zerſtörenmüſſens, des Beken⸗ nenmüſſens, der Erniedrigung, des Ekels, der bitterſten Seelenraſerei preßt, um ſich von ſich ſelber zu befreien, von ſeiner Zeit zu befreien. Zeitprobleme beſchäftigen ihn, Probleme der Wifſenſchaft, des Staates, der Geſel Iſchaf:„ Dor Einzelnen, über allem des Menſchen. Typus des künſtleriſchen Menſchen, der das Geſicht ſeiner Zeit geſteigert trägt, ſucht er über alle Zerriſſen⸗ heit hinwegzukommen, die Harmonie in der großen Disharmonie, eine Syntheſe zu finden. Er iſt Künſtler und Wiſſenſchaftler, iſt Chemiker, Mediziner, Atheiſt und Gläubiger, Myſtiker. Er baut ſeine wiſſenſchaftlichen Schriften aus wie ſeine künſtleriſchen; niemals um ihrer ſelbſt willen, ein Stein in dem titaniſchen Bau ſeines Lebens, überall ein Suchender, Kämpfender. Es bleibt indes die Frage, ob Strindberg wirklich der große Former iſt, der Stilkünſtler, als den ihn Dr. Hagemann betrachtet wiſſen will, der jedem Werk die ihm gemäße Form gibpt, ob nicht vielmehr die ungeheure Bekenntniskraft, Letztmenſchliches, Menſchheitliches zu offenbar en, den eruptiven, ſchöpferiſchen Werken trotz des Mangels geſchloſſener Geſtaltung Ewigkeitswert verleiht. Der Dramatiker Strindberg. Rach einer Skiz⸗ zierung des antiken Dramas, d. h. ſeiner Schick⸗ ſalsverknotung, dem Zufallsſchickſal im romau⸗ liſchen Drama der Werner, Müllner uff. komat Hagemaun zu der ſpezifiſch Strindbergſchen Formulierung des Schickſalsdramas. Schickſals⸗ „Kaiſermarſch“ unter der trefflichen Leitung der beiden Hofkapellmeiſter eine ausgezeichnete Wie⸗ 51 175 Das faft zu umſangreiche Programm wickelte ſich ohne Pauſe ab. Die Zuhörer ſpen⸗ deten den Mitwirken den reichen Beifall. Bryi fefk aſten. Nr. 32. K. St. Ihre Frage iſt mit Ja zu beantworten. Frage 2:(Beantwortung folgt.) „Netkaran“. Mir nennen Ihnen: Die Volks⸗ bibliothek in Mannheim, Ausgabeſtunden: jeden Werktag Abend von 6 bis 8 Uhr. worten. Frage 1: 4 18. Wien, Dezbr..) Das „Neue Wiener ſich aus Lugano Italieniſche wollen wiſſen, der Vi⸗ erverband gegenüber den Vorſtößen loniki und infolge des Zögerns die Geduld verliere. heauftragte den franzöſiſchen und engli⸗ ſchen Geſandten in Athen, die griechiſche Re⸗ die griechiſchen Trup⸗ der Zone von Saloniki zurückzugiehen Journal“ Blä 15 5 lgaren gegen S Grischenlands gierung aufzufordern, Hen aus und den engliſch⸗franzöſiſchen Truppen volle Bowoef sfreiheit zu gewähren. Der Secolo will erfahren haben, wie er ſich aus Athen drahten läßt, daß England und Frank⸗ reich ihren Geſandten in Athen den Auftrag Griechenland das darauf bezügliche überreichen. erteilten, Ultimatum zu Die Türkei u. die Kanzlerrede. Konſtautinopel, 14. Dezbr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter teilen in einer Be⸗ ſprechung der Rede des Reichskanzlers von Bethmann⸗Hollweg insbeſondere der Friedens⸗ ausſichten einmütig die Erklärung, daß Deutſchland wie ſeine Verbündeten, da ſie überall Sieger ſind, als erſte nicht den Frie⸗ den verlangen können. Friede ſei nur möglich, wenn der Vierverband zugebe, daß ſeine letzte Hoffnung durchaus vergeblich ſei. Angriffe auf Salandra. m. Köln, 14. Dez.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Köln. Zig.“ greift der„Avanti“ auf Grund der letzten Kammerdebatte die Regierung und Salandra ſchapf an und erklärt, Salandra werde ſich trotz des Abſtimmungsergebniſſes kaum darüber täuſchen, daß er nicht mehr das Vertrauen der Kammer beſitze. Veachtenswert iſt, daß die Zenſur dieſe Angriffe durchläßt. Candesverratsprozeß Grünberg und Roſenfeld. Leipzig, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Vor dem zweiten und dritten Strafſenat des Reichsgerichts begann heute Vormittag 515 Verhandlung im Landesver⸗ ratsprozeß gegen die beiden ruſſiſchen Ingenieure Aron Grünberg und Peter Roſenfeld, beide aus Odeſſa, zu⸗ letzt in Berlin wohnhaft. Sie ſollen von An⸗ fang bis Ende Oktober 1914 gemeinſchaftlich verſucht haben, Kriegsmaterial nach Rußland zu liefern. Das Condoner Abkommen. Mailand, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Ueber Bern. Der Pariſer Korreſpondent des Coriere della Sera“ drahtet: Man erwartet in kurzem die Zuſtimmung der belgi⸗ ſchen Regierung zum Londoner Vertrag. Kaiſer Vuanſchikai. Dez.(WTB. Nichtamtlich Puanſchikai hat den Thron unter der Beding⸗ ung angenommen, daß die Regierungsform bis zum nächſten Frühjahr unverändert bleibt. Peking, 13. Das Exploſivnsunglück in Le Havre. Paris, 13. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Das Exploſionsunglück in Havre ſcheint ſchlimmere Folgen gehabt zu haben als die„Agene Havas“ bekannt gegeben hat. So meldet der„Petit Pariſien“ anſchließend an den kurzen Bericht der„Agence Havas“, daß keine telegraphiſche Meldung ſeiner Sonder⸗ berichterſtatter aus Havre bisher eingetroffen ſei. Berlin, 14. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Die ſchwere Exploſionskataſtrophe in den Mu⸗ nitionsfabriken von Le Havre iſt nach dem „Temps“ auf Brandſtiftung zurück⸗ zuführen. Von den 1500 in der Fabrik be⸗ ſchäftigen, meiſt belgiſchen Arbeiter, iſt ein großer Teil umgekommen. 7* 7* mi Köln, 14. Dez.(Pr.⸗Tel.) Zu dem an⸗ geblichen Geſpräch des Kölner Kardinals Hartmann mit einem italieniſchen Jonr⸗ naliſten erklärte der Kölner Kardinal einem Vertreter der„Köln. Volksztg.“, daß jenes an⸗ gebliche Geſpräch erfunden ſei; der Kar⸗ dinal habe auf der ganzen Romreiſe über⸗ haupt 15 Journaliſten empfangen. m. Köln, 14. Dez.(Priv.⸗Tel.) In borverſlef ſenen Nacht verſtarb in Köln Spediteur Arthur Vranken, der ſein Unternehmen aus kleinen Anfängen zu einem der bedeutendſten Speditionshäuſer Deruſch⸗ lands emporgearbeitet hat. Vranken 18 dem Vorſtand des Handelsvertrags⸗Vereins des deutkſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsvereinz und des deutſch⸗amerikaniſchen WW verbandes an. Er war Vorſitzende des Ver⸗ bandes zur Wahrung der Intereſſen des Spe⸗ dittons⸗ und Fuhrgewerbes für Rheinlan und Weſtfalen. Berlin, 14. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Das ſächſiſche Miniſterium des Innern hat ein vollſtändiges Verbot für die Herſtel⸗ lung von Stollen im Gewerbebetrieb wie auch in den Haushaltungen für das K6 nigreich Sachſen erlaſſen. der 7 CIlSARETETEN TRUSTFRE ⁰⁰⁰ haft iſt aber ſchließlich jedes Drama, das einen tragiſchen Konfli kt austrägt. Der Menſch als Einzelner geht zugrund, hat dieſen ſchickſal Shaf⸗ ten Zug der Nottwenbiglelt, e inerlei obb, wie im griechiſchen Drama, der Konflikt ſelbſt überper⸗ ſönlich gefaßt iſt, daß der Menſch als Gattung einem ſtarren Geſetz gegenüberſteht, ſei es Götterglaube, Schickſal, wie immer formuliert; bb, wie mit Shal eſpeare, das Individuum ſelber ſich in ſeiner Art, in ſeiner Größe, in ſeinen Ver⸗ brechen durchſetzen will und an den Schranken des Endlichen zerbricht. Das Drama Strind⸗ bergs ſteht, wie Hagemann es formulierte, ſo⸗ 55 ohl in einer weltgeſchichtliche u wie individuellen Vorſehung. Der Menſch in nur bedingter Frei⸗ heit, wird von Trieben und Leidenſchaften ge⸗ hetzt; er ſucht ſich durchzuringen, ſich ein um grenztes Glück zu ſichern, iſt Treibender zale und ein Getriebener, um ſchließlich zerrieben zu werden. Damit ordnet ſich aber das Strind⸗ bergſche Drama durchaus den Grundlinien jeder Tragödie, wenn nur von der tragiſchen Geſtal⸗ tung geſprochen wird, ein. Die kragiſche Geſtalt hat unbedingt typiſche Geltung, hat im Typiſchen das Individuelle erſcheinen zu laſſen; jede rein dag ſcde Figur iſt ein Letztmenſchliches, iſt in äußerſter Steigerung geſehen. Was Strindberg unterſcheidet, iſt aber, wie ſehr glücklich ausge⸗ führt wurde, jene Steigerung jeder Figur ins „Ueberböſe“„Ueberſchwache“ uff. Im Grunde aber wieder nur Spiegelung ſeiner ſelbſt, des Gegenſätzlichen, des Dämoniſchen, des Ueber⸗ ſteigerten in ihm. In ſeinen Schlußworten ging Dr. Hagemann allgemein auf das gewohnte und beſtbekannte Strindbergproblem Strindberg und die Frauen ein, um Zu 887570585 wie Aeben für Strind⸗ berg, ſeinem Weſen nach, das die Verehrung und den Glauben forderte, die Frau war. umgekehrt aber, wie wenig Strindberg für die Frauen eine Notſw endigkeit war. Er lenkte damit auf den Ausgangspunkt ſeines Vortrags zurück: das Phänomen Strindberg, den Wahrheitsſucher und Ankläger, der, mit einem Schlagwort, zum „Dichter des Böſen“ wurde, der, ein„Nicht⸗ erlöſter zu Nichterlöſten“ ſpricht, weil es ihm verſagt blieb, zur Harmonie kindurchzudeingen Kunſt und Wiſſenſchaft. Weingartners Oper„Kain und Abel“ machte bei ihrer Erſtaufführung im Hof⸗ theater zu Schwerin einen tiefgehenden Ein⸗ druck. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Thesternachricht. Die morgige erſte Wiederholung von Peter⸗ chens Mondfahrt“ beginnt um 7 Uhr Die Spieldauer des Märchens iſt auf 2 bunden verkürzt, ſodaß die Vorſtellung 9½ Uhr zu Ende iſt.— Am Donnerstag findet die Premiere des Strindberg⸗Abends ſtatt.— Am Freitag wird„Moua Liſa“ in der Beſetzung der letz⸗ ten Aufführung gegeben.— Die Burleske von Harry Vosberg: Generalprobe von„Ein koſt⸗ bares Leben“ exlebte am Kleinen Thealer f 8 . aa... — „— ee — 2 67 an⸗ als ſonr⸗ tneim on⸗ Kar⸗ über⸗ der der ſein inem ingen D. 5. Seite. guclcdeutsche Juteindustrie, Menmnheim-Waldhof. Nach dem Bericht über das am 30. Juni abge- Schlossene 18. Geschäftsjahr 1914-15 ist ein⸗ schließlich des Vortrages von M. 197 905(150 000) ein Reingewinn von M. 509 907(374913) errielt wordlen, aus dem eine Dividende von 6 v. H. 6. V. 4 v. H) verteilt wencen soll. In eimelnen zeigt die Gewinn- und Ver- lustrechnung der beiden letzten Geschäfts- ſabre iolgende Uebersicht: auf Fabrikationskonto wurcen M. 766 290(J11 085) erzie, wozu noch M. 2 915(36 323) Mieteinnahmen ommen. An⸗ dererseits erforderten Unkosten einschl. Steuern M. 185 2(153 507%), Zinsen M. 25 022(45 729), Abeiter-Verpflegung M. 48 704(4 815), Eva- Bäitäts- und Altersversicherung sowie Nrancen- lusse M. 15 998(23 886), Arbeiterprämien M. 2670(28 506), Abchreibungen M. 186 584(l. V. M. 186 760 und daneben af Rohfute M. 43 819) und schfießlich Agio bezw. Disagiokonto M. 1000 (ie i). Es verbleibt somit ein Reinge- wannu von M. 311 942(224 85), der sich ein- gchkeßlich M. 197 965(150 060 Vortrag auf M. 309 907(374 913) erhöht. Der auf dem B. d. Mts. einberufenen Hauptver- Summung wrird folgende Gewinnvertei- lung vorgeschlagen: wie schon bemerket 6 v. H. 6. V. 4 v..) Dividende auf das Aktienkapital won Mark 4 Millionen, was insgesamt M. 240 000 (460 000) erfordert; ferner satzungs- und vertrags- müßige Gewinnanteile und Vergütungen an Ange⸗ gieikte NI. 47 162(l. V. nur Vergütungen M. 5700); ordentliche Nücklagen gemäß 8 28 den Satzungem M. 15 507(1u 242) und Vortrag auf neue fech- nung M. 207 148(197 965). Wie der Vorstand hierzu ausfiührt, sind Ver- u und Erträgnis des 18. Geschäftsjahres bei Berticksichtigung der Tatsache, daß 11 Monate unter den Einwirkungen des Weltkrieges starden, nicht a ungüünstig zu bezeichnen. Die Firma konnte id der ersten Zeit, wenn auch nur zu Sehr hohen Preisen noch einige Pöstchen Rohjute er- werben; später erhielb sie etwas beschlagnahmtes Material. Unter Zuhilfenahme von Ersatzfaser. stotet Lonnte sie mren Vollbetrieb bis Ende Norember v. J. auüreckt erhalten. Von da ab an infolge zeitweise eintreſencten Rohstoff- wangels, die Produlction ständig. Auch der Weg⸗ gang von Aufsichtspersonal und Arbeitern Zur Arinee bewrirkte starke Hemmingen. Als zu Weihnachten etwa 150 geübte italienische Arbei- ler, in der Hauptsache Spimmerinnen umd Weber⸗ iunen, in re Heimat abwanderten, ging die Warenerzeugung auf etwa ein Drittel der nor- malen Zürück. Mitte Mai kam die Geseflschaft mit ihrem Samtlichen Betrieben zum Erkegen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen janden in anderen hiesigen industriellen Werken und in der Lanck⸗ Wirtschalt ohne wWeiteres Aufnahme; nir ein Kleiner Teil habe sich in die Heimat begeben. Die Wiecteraufnahme des Betriebs vor Friedensschluß erscheine nach Lage der Dinge leider ausge- schlossen. Von Unglücksfällen und sonstigen Betriebsstörungen blieb die Firma verschont, aber ein recht erheblicher Ausfall an der Produktion war die Selbstverständliche Folge der durch den Krieg herbeigefiührten udabw-endbaren Einschrän- kungen. Der Verband deutscher Juteindustrieller ist auf den 31. Dezember d. Is. gekündigt. Es seien ertolgversprechende Bestrebungen im Gauge iun in verbesserter Form weiterbestehen zu HsSen. Zu diesen Austülzrungen des Vorstandes wird mad bemerken missen, daß sk eine Erklärung des gegen das Vorjahr erehten Erträgnisses nicht enthalten. Man ist also auf Vermutungen agewiesen, und da scheint die Annahme beson- ders naheliegend, daß die Cesellschaft ihre altem Material- und Warenbestä nde zu sehr vorieil- batten Preisen verwerten konmte. Einen gewissen Auttelt bietet dafür die Bilan z, nach welcher die Materialien auf M. 23 8900(121 433) und die Werenbestände auf M. 861 368(1 47 782) gesun⸗ ben sind. Als weltere Folge sehen wir ein An⸗ schwellen der Ausstände einschließlicht Banlgut- haben auf M. 1 618 348(971 952), während an- dererseits die laiflenden Schulden auf M. 117 803 120 105) zurückgingen. Besondere Beachtung verdient auch die Erhöhung des Wertpapierbe- Slandes auff M. 304 983(12 48)/ die wohl auf die Beteiligung an den Kriegsanleihen zurückzuführen sein dürkte. Unter den Verbindlichlbeiten ist noch der Rückgang der Anleiheschuld auf M. 750 000 6800 000) und die weitere Erhöhung der ordtent- Ueben Rücklage auf M. 137 008(128 765) zu er- Wähnen. Das Abschreibungskonto ist auf M. 2099 90(2 513 406) gestiegen. Demgegenuiber weisen umter den Anlagen Maschinen und Ge- auk M. 2697 554 den unbeschadef weiterer urter den Verbindlich- (Ceiden Abechreibungen wieder mit N Verldagerumg d. Druchspapier-Verbandes- Der Verband deutscher Druchpapier-Fabriken, G. m. b.., wurde in der am 11. Dezember ab- 1 Sitzung auf 3 lahire bis zum Ende des ahres 1919 verlängert.(Vergl. dazu Nr. 597.) Kriegskreditbank für Gstpreußen G. M. B.., Königsberg i. Pr. Die am 7. Oktober 1914 in Form einer G. in. b. H. mit einem Kapital von Mark 105 Millionen gegründete Kriegslerediſbank für Ostpreußen legt nummehr ihrem ersten Geschäftsbericht für 1914-15 vor. Danach beteiligten sich an der Gründung der Preußische Staat nüt 7 Nillionen, der Pro- vinziawerband Ostpreußen mit 1 Million, die Stadltgemeinde Nönuigsberg nut 1 Million und dli⸗ Korporation der Kàufmanmschaft zu Königsberg, die Bauk der ostpreußischen Landschaft, die Königsberger Vereinsbanlt, die Norddeutsche Nredſtanstalt und die Ostbank für Hanctel und G Werbe nit je 300 000 Mark. Auf das G Schaftskapital wurden 25 V. H. sofort eingezahlt. Die Reichsbauk räumte der Bank einen Diskeont- kreckit von Mk. 42 Millionen ein. Angesichts der durch den Einbruch der Russen entstandenen schweren Schädigungen und Erschütterungen des Wirtschaftlichen Lebens in Ostpreußen hielt es die Verwaltung Für amgebracht, der Kreditnot in weit. herziger Handbhabung der Kreditgewährung und unter WOoklwollendster Prüfung der Verhäftnisse der Antragsteller entgegenzutreten. In den Sat⸗ zumgen wurde ledliglich bestimmt, daß die Ge- schatte der Bank nhach den Grumdsätzen eines Ordentkchen KRaufmanns zu führen seien. Sämt⸗ lickre Kreckte würden gegen Wechsel gewährt die einheitlich zum jeweiligen Lombardsatze der Reichsbauk abgerechnet werden. In der ersten Zeit der Lätigleit der Bank lief eine große Auzahl von Gesuchen ein, die abge- lehnt werden mußten, weil es sich um Unter⸗ stützungs- und Eutschädigungsansprüche han⸗ delte. Durchi diie aufklä rende Arbeit der Presse Sowie durch das Hand-in-Hand-Arbeiten mit der Regierung trat allnählich eine Abgrengung der Tätigkeitsgebiete der verschiedenen Hillsofgani- Sationem hervor. Die Bank machte es sich zur Auigabe, den Antragstellern nicht nur mit Kredi- ten, sondern auch miit kaumnännischem Rat zur Seite zu stehen, und es sei ihe gelungen, in zahl- reichen Fällen, in denen sie Kredit nicht ge- Wällren honnte, dennoch die wirtschafthiche LAge der Antragsteller durch Raterteilung oder ver- mittelndde Tätigkeit zu stiitzen. Besondere KAufmerisamleit wridmete sie der Hypothekenaot. Zwar war sie auch hier bemüht, nach Möglichkeit zwischen Gläubiger und Schuldner zu vermitteln und die Abwande⸗ rung von Hypothelkenkapitallen aus Ostpreußen zu Ferhüten. Es blieben aber Auch zahlreiche Fälle übrig, in denen eine Finigung zwischen den Beteiligten nicht erreicht wurde und die Gesell- schaft zum Schuize des 55 ein 5851 konnte. In manchen Fällen stelite sie dem Ypolhekenglaäubiger selbst den erforderichen Kredit gegen Sicherstelſung æaur Verlügung. Im ganzen wurden im Berichtsſahre 449 Kre- dite mit M. 600 000 bewilligt und hiervon 387 mit M. 3 279 000 in Anspruck uen. Zur Riickzahking sind M. 949 000 gelaugt. Am Schlusse des Geschäftsſahres(30.) Waren Wechsel im Betrage von M. 2114 740 bei der Peichsbauk begeben. Von den Krediten wurden bewilligt(bezw. in Anspruch genommen): an Landufirte 205(185) mit NM. 1 340 720(902 500), am Kaufeufe 123(90) mit A. 1 490 915(778 250), an Handwerker 60(55) mit M. 169 310(146 812), an Genossenschlaften 7(2) mit M. 555 114(2 100), an öffentlich-rechtliche Verbände 34(400 mit M. 4038525(1 400 000). Nach den Betrigen bis 3000 Mk. 271(240) mit M. 357 690(301 312) von 3000—40 00 M. 8 51 nit M. 515 900(376 350), von 10 000—50 000 M. 62(84%) mit M. 1 374000 M.(986 000) und über 50 000 M. 31(25) mit M. 5352 000(1 616 000). In der Annahme, daß sje ihre flüssigen Mittel nicht schnell genug im eigenen Betrieb zinstra- end anlegen Könne, kaufte die Gesellschaft bei Beginn ihrer Täligbeit M. 2625 000 Kriegsan- leine. Die Gewinn und Verlustrech⸗ nung ergibt nacnm Abzug der gesamten Grün⸗ dungs- und Hlandkingsumbosten einen Reingewinn von M. 127 279, aus dem 4 v. H. auf das einge⸗ zahlte Kapital von M. 2625 000 bezahlt werden Sollen. Hierfür sind M. 102 958 erforderlich, der Rest von M. 24 320 wird der Rücklage zuge⸗ führt. Eine meitrale Stimme zwend Büchkgang des Wechselkturses awf Berlin. WIB. Zürich, 13. Dez. Nichtamtlich.) deii tendenziösen Reutermeldungen über den Rückgang des Wechselkurses auf Berlin an den amerikanischen Börsen schrei die„Zürcher Post' Man muß so etwas zu dem übrigen legen, was au Diskrelitierungen in die- sem Kriege schion geleistet wurde. Nachdem sich die militärische Niederringung unck Wirtschaft- liche Aushungerung Deutschlands als undurch- flührbar herausgestellt hat, versuchtt mau, mit der Verkündung des finanziellen Zu⸗ Sa menbruches. Ob der Augenblick da-⸗ für glücklich gewälilk ist, scheint zweifelllaft, denn die Vorgänge auf den Pinanzmäckten zeigen viel⸗ mehr, daß die deutsche Volkswirtschaft zahlkräftiger geblieben ist, als die an- dern, die zu allen möglichen Mansvern greiten müssen, um ren dringenden Qeldbedarf not⸗ dürktig zu decken. So England durch den Haudel nit amerikanischen Papieren, Italien mit Not⸗ stellern, Rußland durch eine Zwanugsanleihe zu den ungünstigsten Bedingungen und Frankreich, incem es seine fünfprozeniige Nriegsankihe au einem Emissionskurs auflegt, der 11 dem letzten deutschen stelit. Augesichls Verliältnisse mutet es souderbar an, Wenz mansich aul den finanziellen Zusammen. ——5 Deutschflands gefaßt Zu Wochenausweis der Vereinigten New-orker Banken vom 11. Dez. 1915. Dollar gegen dle Vorw. Darlehen 3450.419.000 17.580.000 Barvorrat, elgener.. 519 880.000.250.000 5 Sundes-Ressrvebank 161.312.000—.980.900 55 anderer Banken 54.440.000— 200.000 Zzusammen Serbestände. 523.900 180.000 deposkten, kurzfrleige...225.070.000 183.489.000 langtristige.. 148.820.000—.770.000 zusammen 3f e ee Notenumlauf 35.110.090 10.000 Surplus 178.029.000—.420000 Amsterdamer Hffektenbörse. AnSpERDAM, 13. bez. der Karkt war fest. 13. 11. 18. 11. 50% NMiedid. 101½/ 101% Soath. Pag. 96% 8 68¼% 60% Soutk Rall.— Kül. Peir. G. 509— 507—[Unlen Pae. 133½ 131— Nül.-ind. l. 174½ 180% Anagonda 161% 163 Stohlson 104½% 103% Steels. 78½ 79. Reok lsid. 18 IIu 1 Scheok Serlin 43.80.——44.30—(45.57½—48.7½), Soheok Lon- don 10.84—11.—,(11.04½-11.14½), Soheog Faris 39.40—-39.90). (40.10—40.60—), Seheck Wien 39.45—30.95— bis—.—.—— Eariser Effektenvörse. pAR18, 13. Dez. 1915.(Kassa-Markt.) 13. 11. 3% Französ. Rente 84.50 54.50 Toufaa 4% Spanſer aussere Blo Tinto* 8% fiussen v. 1905 83.10 83.05 Cape Copper 8% Hussen v 1898—.———hina Cdpper 4% Terkeoen. Utba Copper 45 Banqus de Parls—.— 850 Tharsllss 1 Oredit Lyennals.—.— 920 e Beere Unſon Parislenne———ena Goldflelds Sucz-Kennlll.——Jagersfontaln Thomson Houstn—.— Handmines (CCCCCCC Weobsel aufLondon Erlank 273 269 COentralminingg Llanosoft 265—.— Kangue de Hexlo Maltreff-Fabrlken—Tanganyka. Le Raphte—.———1 Atohlsen Landwirtschaft. Weltgetreideernte. Die Novembernummer der vom Internationalen Landwürtschlaftsinstitut veröffentlichten Nachrich- ten Zzur landwirtschaftlichen Produktions- und Handelsstatistik ist soeben erschienen. Unter den neuen becleutendsten in ihr eiithalte- nen Angaben, heben wir die über die voraussicht- liche Weizenernte in Australien für das Wirt⸗ Schaftsjahr 1915-16 heryor. Man schätzt die Pro- dulstion auf 38 918 880 dz, ef 6 782 780 dz im Jahire 191445, d. s. 57.8 v. H. dieser letzten Pro- duletion. Die Nachrichten enthaten Mitteilungen über den Stand der Aussaat des Herbstgefreides für das Wirtschaftsjahr 191540, in Frangreich, Eng. land und Kanada, woselbst sie im Vergleiche mit dem Vorjahr mit einiger Verspätung vollzogen wI Hd. Es werden für dasselbe Wirtschaftsjahr 1915.16 Nachrichten über die Getreidelgulturen in Indien gegeben; diese erscheinen im Allgemeinen be⸗ Iriecligend. Es jolgen weiter die Angaben ſiber die G= treiceerutem im jahre 101415 in den Ländern der nördlichen Erdhälfte. Die letzten dem Institut zu- genen und in dieser Nummer enthaltenen Ittellungen ändern kaum diie bereits in dder Olctobernummer veröffentlichten Angaben. Wir geben für einige Länder die wichtigsten Aenderun- gen und die Gesamtproduktion flir jede Ge- treideart an. Weizen. Der Eruteertrag ist etwas 5 ringer als vorausgesehen in England und Wales unck in Schottland. Diesen Aenderungen Nech⸗ nung tragend ergibt also die auf amtliche An- litzte Berechnung der Produktion in Ländern: Ungarn, Bulgarien. Däuemark, nien, Frantreich, Grofbritannien und Irland, Itallen, Luxemburg, Norwegen, Nie- derlandle, Rumänien, Europͤisches Rugland, Schweiz, Kanhada, Vereinigte Staaten, Indien, Ja- au, Asiafisches Rußlanc, Aegvpten, Tunis, im ahre 1915, 994 902 909 dz gegen 18 408 im aure 1914, d. s. 12,6 v. H. dieser letzber en. Roggen.— Für die Gesamtheit der kolgen⸗ den Iader: Ungarn, Bulgarien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Irlamd, Italien, Luxemburg, Norwegen, Niederlande, Rumänien, Europaisches Ruißland, Schwreiz, Kanada, Vereinigte Staaten, Asiatisches Rußland, ergibt sich füf das Jahr 1915 eine anttich berechnete Produktion von 300 583 840 dz gegen 202 032 727 dz im ſahre 1914, d. 8. 114,7 v. H. Gerste.— Einige unbeckeutende Aenderungen der in der Olctobernummer erschienenen Angaben über die Produktion Euglands und Schotflancis wWerden angezeigt, sodaß die amtlich berechnete Produſtion der ſolgenden Länder: Ungarn, Eul⸗ garien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Groß- Pritannien imd ITrland, Italjien, Luxemburg, Nor- wegen, Niederlande, Rlumänien, Europäischss Rußß. landd, Schweiz, Kanada, Vereinigte Staaten, Japan, Asiatisches Rußlaid, Aegypten, Tunis, sien jetzt auf 208 43 48/ dz behuft gegen 229 588 432 dz im Jahre 1914, d. 8 1169 v. HI. dieser letzteren Produlction. Auch für dieses Getreide sind die und Schott⸗ amtlich ge⸗ Bulgarien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Pritannien und Iriaud, Itahen, Luxemburg, Nor- Wird. Schätzl dukktion der fol Ruminien, Kanada, SEin RufHtid, für das fahr 1915, auf gegen 802 317 332 d⸗- im Jahre 1914, d. s. 113,8 v. Ei. dieser letzten Produlclion. In den Nachrichten foſgen noch Angaben über die Ernten von Reis, Lein, Baumwolle, Kartoffelu, Hopfen, Labak Wein, geuden paisch Ländler: 2 Ii1 * Ungarn, Italien, BiAn⸗ Zuckerrüben und Zucker Oliven, 1roHr. Hervorgehoben zu werden verdtient die Angabe der Hopfenproduktion in Deutschland, Welche mit 145 633 dz angegeben wird, d. s. 62, v. H. der Produktion des Jahres 1914, so auch die neue Schätzung der Weinproduktion in Italien, die jetzt auf 20 000 000 HHelctoliter berechnet wird und 40,5 v. H. der Produſktion des vergangenen Janres gleichbommt. Der die landw'irtschafttiche Produktion behan- delnde Teil der Nachrichten, enthält Mitteikingen über den Stand der Kulturen u. über die Ernten des jahres 1915 in Holländisch-Indien und schffeßt nlit den Angaben über den Viehhestand in Indien (Eingeborenen-Staaten) und in Turis nach den letzten Zühlungen. Im handelsstatistischen Teil eirthalten die„Nach- richten“ Tabellen über die Ein- und Ausfuhr, den sichtbaren Vorräten und die Preise der Getreide, und der Baumwolfe auf den wichtigsten Handels- Pitzen, und zwar 80 vollständig, wie es die gegenwärtigem Verhältnisse eben gestatten. Mannheimer Viehmarkt. Amtl. Berloht der Direktion des städt. Sohlacht- und Metnofes. Mannheim, den 13. Fesember. Preis für 50 K0 Lebend- Schfadent- d½e NRimder- 185 n) Gehsen de5 88. 1 1 a) vollfleſsohige, auezemästeie höchaten] von-—bis von-bls Schlachtwertee, die nodk nleht gexogen 73—175 135—138 95 eee 5 15 10 5— Vollflelsohge, ausgemästete, im er 105—7 Jahren 1 87—70 124—130 o) junge, flelschſge, nloht ausgemästete ausgemästete 65.—70 12⁰.—120 o ee ee e eene e ee Fee 1 elsohige ansgowachesene höehsten Selachtwertees„ 22 13 8 Iungere 85 75 6% mäsig genährte jünge und gut genährte 60—2 108.—2ʃ6 St. a) volelsehie ausgewlstete ürsen 1 veeeee 89—72—15 voltfeisealg avaßemäüstete Sacdenez 518 11 a 62—68 120.—188 8 ſters ausgemästete Küde uad weonig gut entwlokelts ſungere Kuhe und Färses 85—88 118—12˙ d) Gen IRK IJtumg- Viok(Fresser]— t. a) mädig genäbete Küge und Fürzen. 88—18 250 09 pering genäkrte Küe und Fürsen 85.—40—58 . Kar 358. a) Deppelender fsltzster VWat— 7— 5) felnste Hastkälber 78—91 130—135 e) mittfere Hast- und beste Saugtetlber 72—78—1 4) gecingere Hast- und gute Saugkkiber] 65—58 110—115 6 Feringzere Saugkäſber 68—68 185—1 . Schafe⸗ en) Wtallmastschafe— St. a) Mastlämmer und jungere Masthammei—— b Aitere Masthammel, geringere Aast- ſämmer und gut genknrte jünge Sonafe 51—83 102—405 o) mäbig genährte klammel und Sohafe Merzsbhafe)).. 44—8 82—85 DWefdemastschafe 63 S8t. 8 Mastlämmoerr—— b) geringers Lümmer und Scheſe—— IV. Sehwelne 368 88. a) Fetteckwelne ubher 150 kg(8 Etr.) Lebendgewlohkt„„.—— b9 Sohwelne von 120—150 Kf (240—300 Efd.) Lebendgewioht 120 1¹ 0 Sobwelne von 100—120 Kg (200—240 Pfd.] Lebendgewlent. 118 1 8) Sobwolne von 80—100 Kg (160—200 Pfd.) Lebendgewleht 108 1³ 2 e Sohwelns unter 80 Kg (160 Pfd.) Lebendgewiecnt 8³ 110 C( 53* 10³ 1 Aufßerdem zugeführt und bezahlt für das Stuek: Luxuspferde 00 Stok. 000—0000 Ferkel 000 Stuüok„ 900—00 Arboltspfd. 00„ 000 6000 zlegen 8„41. Pterde 00 8t. z. Schl. 00—000 zleklein—-„—2 Rehkuühe 000 Stueck 00—00 Lämmer 00„ Xusammen 2821 Seück. Handel mit Grobvleh zu Beginn des Harktes lobhaft, getzgn Sohlul mittelmäbig, mit Käfbern lebhaft, mſt Sohweinen Bedarf nloht gedeokt. Amasterdamer Warenmarkt. AHSTERDHAN, 18, Dez.(Sohlubkurseq 73.. baben, kete oin Loko 1 per Januar 55 30.— 70 nor Februar— 39.— 7 per März 29. (bele zu den Belingusgen des niederltäad. Beberseetrustes. Amsterdam, 13. Der. Kaffse, ſest Lsko——. Santet Der. 47.% ber Rärz 47.% por Aal 45.%. reee—— Schlfferbörse zu Dulsburg-Ruhrort. Dutsburg-Rubrert, 18, Dez.(Ammebe Notie rung en I märk für dle fonnel. Bergfakrtfrachtes: zach CGehlenz .00, St. Soar.58, Slugen.50, Mabaz- Aestavszurg.60, Malnplätze bis Frankfurt a. H. 1ſ18, Mannhelm f Ka 115, Lautorburg 1,25, Strasbur E. 150.— Seblegglöhnse naoh Goblenz—.—, St. Gsar 0., Singen 0 Halnz- gustavsburg 1,00-1,10, Wainpizaze bis Fr. urt à. H. 75 Hannbeim 1,18—1,20, Kkarisruhe Lanterburg 600, i. Eie 0,0. 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Geldenbaum; für Lokalos, Provinziales und Gerichtszeiwag: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtke; für dlen Inseratenteil und Geschäſtlickes: Fritz qog Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: I..: Julius Weber. Dienstag, den J4. Vezemper Tyrd⸗ Zanz und Korsett⸗ Hatte Gelegenheit eine große Muster-Kollektion id Norselis von nur Sratk Desten Materials zu kaulen und gebe dieselben zu Snorm Nerabgeselzen reilsen ab. Aul alle e Korsetts sowie Reform Zrsatz„HIEROG“ gewähre Eine Partie Korsetts, welche auf Tischen ausgelegt sind, gebe is zur Mälfte ca. Ger bisherigen Preise àa. Auf Büstenhalter und Untertaillen gewähre 10% Rabatt gen Fassons und Neu aufgenommen: Seidene Unterröcke und Strümpfe. Fornspr. Nachlaßz⸗ Ver ſteigerung. Mittwoch, 15. Dez. 1915 u. Donnergtag, 16. 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