8 Pe. wenatftcd, Bringerlohn 30 Pfg. durch die poſt einſchließlich Poſtauſſchlag mk..72 im Bierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 pfg. Aaslie Kolonel-Seile 30 Pfg. lame⸗Seile.20 Mk. Schluß der kinzeigen⸗kinnahme für das Mittagblatt morgens%9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) veilagen: 3 bi und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. 40, In den Zelten 17, Jernſprech⸗KAummer Felephon⸗ Amt Hanſa 497. kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Techniſche Rundſchau; Utannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowle Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. * 341 Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Cäglich 2 Ausgaben(außer sonntag) Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 619. M an im, Freitag, 24. Dezember 1915. (Mittagblatt.) Ne Sieg der Arnee.— Griechenland als deue Krehz Haunlagz. der türkiſche Tagesbericht. Kouſtantinopel, 23. Dezbr.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Jrakfront iſt die Lage unver⸗ ändert. An der Kaukaſusfront verſuchten im Abſchnitt von Milo ruſſiſche Abteilungen an uns heranzukommen; ihre Vorhut wurde nach zweiſtündigem Kampfe verjagt. An anderen Teilen der Front dauern die Patroufllen⸗ kämpfe an. An der Dardanellenfront verſuch⸗ ten fünf Torpedoboote und ein Kreuzer des Feindes ſich Saros zu nähern, mußten aber, nachdem eines unſerer Geſchoſſe den Kreuzer traf, ſich wieder entfernen. Bei Sedd ül⸗Bahr richtete der Feind am 22. Dezember ein aunhaltendes Ar tilleriefeuer gegen unſeren rechten Flügel. Unſere Artillerie zerſtörte mehrere Schützengrüäben und Vombenlager des Feindes und brachte durch drei Treffer eine feindliche Haubitzenbatterie zum Schwei⸗ gen. Unter der noch nicht aufgezählten Beute vouon Ari Burnu wurden auch mehrere Minenwerfer, Pontons und Decauvillewagen gefunden. Ein feindliches Flug zeug, das am 22. Dezember Birſeba überflog, wurde von uns herunter geſchoſſen. Einer der In⸗ ſaſſen wurde gefangen, der andere iſt tot. Das Darôanellenunternehmen wird nicht aufgegeben. Wien, 24. Dez.(Priv.⸗Tel..) Die „Zeit“ läßt ſich aus drahten: Der engliſche Botſchafter in Rom verſicherte, die Verſchickung der engliſchen Truppen von der Suvla⸗Bai ſei notſwendig geworden, um ſte anderswo in Verwendung treten zu laſſen, was allerdings überraſchend in Erſcheinung treten werde. Das Dardanellen ⸗Unternehmen ſelbſt werde nicht aufgegeben: Die Verteidigungswerle auf dem ſüdlichen Teil der Halbinſel Gallipolt ſeien uneinnehmbar und die beſte Baſis füt die ſortwährende Bedrohung der Dardanellen⸗ verteidiger. Der„heilige Egoismus“ der Italiener. „ Wien, 24. Dez.(Prib.⸗Tel..) Die „Wiener Allgemeine Zeitung“ erfährt, daß unter dent Eindruck der Niederlage ap den ardanellenf ofort ein Kriegsrat der Alliferten abgehalten worden ſei, wobei es zu einem 3Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen den Verttetern Englands und Jtaliens kam. Von engliſcher Seite wurde erklärt, daß das Dar⸗ danellenunternehmen freiwillig eingeſtellt werde. Der italieniſche Vertreter ſtellte ſich jedoch auf den gegenteiligen Sbandpunkt und verlangte die Fortſetzung des Unternehmens, da ein Freiwerden der türkiſchen Armee eine große Gefahr für Li⸗ byen bedeute. Gleichzeitig teilte er mit, daß Libyen für die Italiener ſo gut wie ver⸗ larxen ſei, da es von den Aufſtänd 1 ſchen bis auf einen ſchmalen Küſtenſtreifen velfkäsbis ezebest mabe, hner IIR Aeußern 8 der Zentralmächte, dieſen Umſtänden müßte Italien darauf be⸗ ſtehen, daß die türkiſche Armee ge⸗ bunden bleibe. Die Mitwirkung der Sſter⸗ reichiſchen Seoda⸗Morſer. Graz, 24. Dez.(Priv.⸗Tel..) Der militäriſche Mitarbeiter der„Grazer Tages⸗ poſt“ ſchreibt! Der Sieg der Türken bei Ana⸗ forta und Ari Burnu hat eine neue Phaſe für den Feldzug eröffnet. Bei den heftigen Kämpfen haben die öſterreichiſchen 30,5 Ztm.⸗Mörſer wieder ſehr Großes geleiſtet. Sie haben die ſtarken Befeſtigungen des Fein⸗ des in Trümmer gelegt. Der moraliſche und militäriſche Erfolg dieſer Scoda⸗Geſchütze war ſos gewaltig, daß der Feind den Rückzug an⸗ trat, bebor die kürkiſchen Sturmkolonnen zum Bajonettangriff gelangten. *** Konſtantinopel, 23. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Der Generaldirektor der polili⸗ ſchen Angelegenheiten im Miniſterium des der Pforte der Strafangelegenheiten im Juſtizminſſterſum Taſhin Bey ſind heute nach Deutſch⸗ land abgeretſt. Griechenlands Cutſchecdung Griechenland geſtattet den Einmarſch der Verbündeten. Athen, 23. Dez.(WTB. Nichtamtlich). Die Zeitungen verſichern, daß die Regierung das Eindringen der Geguer der Alliierten in das griechiſche Gebiet nur dul⸗ det, wenn vorher die Erklärung abge⸗ geben werde, wonach daraus keine Gefahr für die Neutralität und Unverleß⸗ lichkeit Griechenlands ſich ergibt. Die Lage an der Front iſt ruhig. Die von der griechiſchen Regierung ge⸗ wlünſchte Erklärung werden die Vertreter der Mittelmächte natürlich gerne abgeben und ſie können ſie mit gutem Gewiſſen abgeben, denn ſie denken natürlich nicht im entſernteſten daran Griechenland irgendwie nach Vierverbandsweiſe zu behandeln. Und damit dürften denn nach längeren Verhandlungen die letzten Schranken für den Einmarſch der Verbündeten in Griechen⸗ land gefallen ſein und die Verfolgung der ge⸗ ſchlagenen Franzoſen und Engländer auf gide⸗ chiſchen Boden ihren Fortgang nehmen. Vorausgegangen iſt dieſem Entſchluß der grie⸗ chiſchen Regierung ein Miniſterrat, über den folgendes Telegramm vorliegt: Bern, 23. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Der Sonderberichterſtatter des„Corriere della Sera“ drahtet aus Athen: In einem geſtern Nachmittag abgehaltenen beinahe fünfſtündigen Miniſterrat wurpen die durch die Wah⸗ len neugeſchaffene Lage des Mini⸗ ſteriums und bie Eteigniſſe in Mazedonien beſprochen. Wegen der ſtarken Mehrheit, die Gunaris erhalten hat, erſchien eine Neubildung des Kabinetts natürlich. Gunaris ſelbſt aber erlennt an, daß dies für den Augenblick nicht angebracht iſt. Der König, der geſtern Gunaris empfing. ſtinunte mit dieſem darin überein, daß keine Aenderung im gegenwilrtigen Kabinett eintreten darf. Man glaubt, daß der Miniſterrat dahin⸗ gehende Beſchlüſſe gefaßt hat. Hinſichtlich der 190 eren P 10 1t den unter X ſtigung der bis jetzt ein⸗ gegangenen Nachrichten bezüglich der Abſichten 5 25 ple k en auf griechiſches Gebiet zu verfol⸗ gebnis haben. e ſich 75 d Bey, der Rechtsbeiſtand eran Bey und der Direktor zuzuſchreiben, gen, verſchiedene Möglichteiten geprüft. Ein Beſchluß iſt noch nicht gefaßt worden. Die Internierung der ſerbiſchen Soldaten in Griechenland. Budapeſt, 24. Dez.(Priv.⸗Telegr..) „A Villag“ läßt ſich aus Athen drahten: In Regierungskreiſen wird die engliſche Note wegen der Nichtentwaffnung der auf griechiſchen Boden geflüchteten ſerbiſchen Truppen nicht das gewünſchte Er⸗ Die griechiſche Regierung wird ſich zwar der Herausgabe der den Serben beſchlagnahmten Waffen nicht verſchließen, je⸗ doch nur für den Fall, daß der Vierverband in die Internierung der ſerbiſchen Soldaten einwillige. Die Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß die ſerbiſchen be⸗ waffneten Truppenmaſſen der Qualität des Menſchenmaterials nach, die öffentlichen Zu⸗ ſtände gefährden würden. Die Tatſache der Entwaffnung findet nicht nur in militäriſchen, öffentlichen Sicherheit ihre Erklärung. Eine Unterredung mit Skuludis. Scharfe Anklagen gegen den Vierverband. Berlin, 24. Dez.s(Von u. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird berichtet: Der Korreſpon⸗ dent der„Daily Chronicle“ hatte eine Unter⸗ redung mit dem Premierminiſter Skuludis, in der dieſer ſeine Beſchwerden gegen die Entente in ungemein bitteren Worten vorbrachte, Skuludis ſagte, wenn Griechenland jetzt nſcht von gaftzem Herzen an Ihrer Seite kämpft, ſo iſt dies dem daß Ihre Staatsleute und Diplomaten— ich ſpreche im allgemeinen Über den Vierverband— die Pflicht gegenüüber ver⸗ ſchiedenen Ländern und gegenüber Gyiechen⸗ land an erſter Stelle nicht erfüllten. Anſtatt Griochenland Zuſagen zu mgchen, forderten ſie von Griechenland Opfer zu Gunſten Bulgariens. Ste wünſchten Hilſe an den Dardanellen, aber es wurde Griechenlandnach⸗ drüchlichſt bodeutet, daß es nicht n a ch Konſtantinopel mitgehen dürfte. Grie⸗ chenland hat jedochſeineeigenen Aſpi⸗ rationen im Oſten. Griechenland iſt der franzöſiſchen und engliſchen Kultur mehr als der deutſchen ſchuldig, aber die Enkente hat uns kujfoniert. Wir kehrten ihr einſach unſere andere Backe ohne Klagen zu. Wir verſuchten ehrlich, ihr zu helfen und boten unſere Hilfe an, welche ſie abwies. Als die Expedition gegen die Dardanel⸗ len begonnen wurde, warnten wir vor den Schwierigkeiten und Gefahren und betonten nachdrücklich, daß die Expedition nach den Plänen der Entente wahrſcheinlich nicht ge⸗ lingen werde. In der letzten Zeit behandelte man uns als einbeſiegtes Volk. Man reizte uns beinahe zu Feindſelig⸗ keiten gegen den Vierverband. Was Salonikl betrifft, ſo gingen wir bis an die äußerſte Grenze der Freundſchaft, die mit Neutralſtät zu vereinigen iſt. Vor kurzem kam einer der En⸗ tentegeſandeen zu mir und ſagte mir in unverſchämter Weiſe, daß die Regioe⸗ rung des Königs ihr Verſprechen gebrochen hätten. Dies war unwahr. Ich empfand ſeine Worte als Beleidigung, ſagte ihm dies und ſchleuderte ihm ſeinen ſchriftlichen Proteſt zurück. Meine Entrüſtung ging ſotdeit, daß ich offiziell mit Grey und Briand mich in Ver⸗ bindung ſetzte und ihnen in undiplomatiſchen then, 23. außerordentlich lehrreichen un Ueberblick in der ungariſchen. Worten meine Meinung über den Proteſt mit⸗ teilte. Jetzt ſtehen wir gegenüber der noch ſchreck⸗ licheren Frage: Wie ſollen wir verhindern, daß unſer Land von Blut überſtrömt wird? Eine Partei iſt ſchon da, die andere wird bald fol⸗ gen. Die Deutſchen und Oeſterreicher können jeden Augenblick in unſer Land einrücken, Streng genommen ſind ſie dazu vollkom⸗ men berechtigt, weil auch der Entente Einlaß gewährt wurde. Sje können ihre Bun⸗ desgenoſſen, die Bulgaren, mitbringen. Was können wir tung Ich ſehe jetzt kommen, daß Griechenland durch einen grauſamen, er⸗ barmungsloſen Krieg verheert wird, weil die Entente große diplomatiſche und militärtſche Fehler machte. Skuludis ſagte noch, er beabſichtige, als Premierminiſter infolge der Wahlen zurlickzu⸗ kreten. Wenn die Kammer zurücktritt, würde er ſeine Entlaſſung als Miniſterpräſident ein ⸗ keichen, Gunayis werde wahrſcheinlich ein neues Kabinett bilden. ſondern auch in Gründen der Politik und Der 1 Nichtamtlich). Die Anhänger von Veniſelos und die Freunde der Entente machen die größte Anſtrengung, um das Ergebnis der Wahlen oder richtiger die Nichtbeteiligung an den Wahlen als für Veniſelos befriedigend auszulegen um die Auffaſſung an den Wahlen zu verwirren. Der Vertreter des Wolff⸗Bureaus iſt in der Lage, offiziell feſtzuſtellen, daß das Gegentsil de Fall iſt. Die Wahlen waren ein großer Erfolg für die Regierung und weiſen, daß die Partei Veniſelos, wenn ſie ſich an den Wahlen beteiligk hätte, ſtark in Minderheit geblieben wäre⸗ m, Köln, 24. Dez.(Priv.⸗Telegr.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Athen: Dle Ergeb⸗ niſſe der letzten Wahlen, die der ieh ee üüberwältigende Mehrheit brachten, haben nun⸗ mehr die innerpolitiſche Lage Griechenland end⸗ gültig geklärt, indem die Wablen eine Kamme aus konſervativen Elementen zuſtande brächten die im Einvernehmen mit dem Khuig an de⸗ Fortſetzung einer Politik der Neutra Li. tät weiter arbeiten wolle. Die von Veniſelos bekundete Wahlenthaltung wurde nur an weni⸗ gen Orten ſtreng befolgt. Vielfach haben frühere veniſeliſtiſche Wähler für 60 Regierungskanbibaten geſtimamt. Nönig peter in Saloniki? Berlin, 24. Dez.(Von u. Berl. Büro.) Aus Budapeſt wird dem„.⸗A.“ gemeldet⸗ Der Sofoſer Berichterſtatter des„Az Eſt“ me det, König Peter traf in Saloniki ein, wo er lange Unkterredungen mit dem engliſchen und franzöſiſchen Befehlshaber hatte und die ſerbi⸗ ſchen Truppen, die ſich dem Landungsheere an⸗ ſchloſſen, beſichtigte. Es verlautet, König Peter bleibe vorläufig in Saloniki. * 5 Bulgarien ſeit dem Mo tage von Sarajewo. Uber die Vorgänge in Bulgarijen ſeit Attentat in Sarajevo, das beſtimmt war, d Weltbrand zu entzünden, veröffentlicht Profeſſor an der orientaliſchen Handel; demie zu Budapeſt, Adolf Strau ultd bih „Das junge Europs“(Kelet Népe). genden Ausfüthrungen ſind auszu —5 7 2. Seite. 4 Badiſche Neueſte Nachrichten,(Mittaghlat“ Freitag, den 24. Dezember 1915. neueſten Heft der Uriſchau erſcheine ſchen Überſetz Bunng entnommen: Sofort nach der Kunde des Atten jch mein Gepäck für eine Orientrei nen und eine Stunde ſpäter ro Schnellzug nach— Sofia, 5 ſtet punkte der moskowitiſch moskowitiſe Abends überſchritten wir gelangten in den Hauptſtadt. Im Speiſe ſtrahlende Menſchen, die ſer anſtießen. („Das war eine echte, rief man von einem 2 ſprach vom Saraje von Belgrad bis ebe der unt ihre Glä⸗ „To je dobra wae posla bila!“ biſche Arbeit!“), Man zutim de Pirot e b 11 U bis zum Morgengrau dauerte, mir diesmal Ewigk de ſo rühigen ſer biſchen verr ich überall laute Jubel der ſerbi⸗ ſchen gänzlich entgegengeſetzte Stimmung in Bulgarien zeigte ſchon damals den Weg, den die Regierung König Ferdinands unter allen Umſtänden innezuhalten gewillt war:„In Sofia las ich auf den Geſichtern aller drucktiefer Betroffenheit. Alle Be⸗ kannten, denen ich auf der Fahrt zum Hotel begegnete, hielten mich an und beſtürmten mich mit beſtürzter, oft verſtörter Miene, ob die unglaublich Schreckenskunde wir wahr ſei, ob dieſe Miſſetat der Serben die Vor⸗ botineinesneuen ruſſiſchen Vor⸗ ſtoß es ſei, und ob der Sturm auf dem Balkan ſchon ſo raſch wieder losbrechen ſolle. Wenige Stunden nach meiner Ankunft er⸗ ſchien ich im königlichen Palaſte und wurde der Ehre teilhaftig, vor den König von Bulgarjen treten und über meine in Serbien gemachten Wahrnehmungen berichten zu können. Se. Majeſtät hörte meinen Bericht ltit tiefernſter Miene an und ſprach, als ich Utit dem Berichte über meine Eindrücke fertig war, folgende Worte:„Jetzt komme i ch andie Reihe! Wenn nicht ganz beſondere Ereigniſſe dazzwiſchen treten, ſo werden jene Verbrecher ſich gegen mich wenden. In dem Programmnte, das derart erweitert iſt, daß es Runmehr auch die Sphären der Großmacht⸗ dynaſtien umfaßt, iſt ſicherlich auch für mich ein Platz vorbehalten.“ Dieſe böſe Vor⸗ ahnung war durchaus keine Geſpenſterſcherei. Im erſten Semeſter des Krieges ba uten die ruſſiſchen Balkandiplomaten, die ſich für Attentate berufsmäßig zu intereſſieren pfleßzen, 195 auf den Sieg der Entente und glaubten, daß man die Neutralen während des Krieges 1110 brauche. Als man im Frühjahr ſchon die erſten Sorgen hegte, aber in Softia in den maßgebenden Kreiſen nur geringem Verſtändnis begegnete, erſchienen die wohl⸗ hekannten Handlanger gewiſſer Balkandiplo⸗ maten wieder in den Straßen der bulgariſchen Hauptſtadt. Es folgte das im Bürger⸗ kaſino von Sofiſc begangene ſcheußliche Aktentat, bei welchem eine Bombe in einen Tanzſaal geſchleudert wurde, in welchem die Mitglieder der bulgariſchen Regierung bei⸗ ſcnmen ſein ſollten. Damit wurde die Rich⸗ kung der bulgariſchen Staatsleitung in ihren Abſichten noch unbeirrbarer: Entſchluß, ſich dieſem Beſtreben zu widerſetzen und der Entente gegenüber auf der Hut zu ſein, ſtand ſchon bom Tage des Sarafevoer Attentates an feſt. Die Männer der Regierung mußten Paſſanten den Aus⸗ — „Der jedoch vorſichtig ſein und därften ihr Land ohne zwingende Notwendigkett keinen Ge⸗ fahren ausſetzen. Sie entſchloſſen ſich daher, in dem großen Weltkrieg neutral zu blei⸗ ben. Die bulgariſche Regierung verharrte in ihrer Wuukkalität und! wies das Aufinnen der Ententetruppen, den über bulgariſch jes Gebiet ege taldſcha Lin ie zu 9 Dur ch marſch 0 ch A t en; in ſch 0 ffſter Weiſe zurück. Dieſe un⸗ chütt it der Türkei g ge⸗ ſichert. die Neutoc 1 be haben 1 gt halt ten einen wohlwollen nur war dieſer Charakter für en⸗ tralmäch te w o hlwollen d. Sie fan ihre Erklärung nicht nur in den n lieſen der ſich in gege Elnt 18 0 ch in Rußland und die 1913 angeſammelt hatte, Gefühl en faſt 5 ſich in der bule letzten Jahren fü Ungarn und faltet haben.“ Es iſt klar erſi weitere Entwicklung der bulgar logiſcher und moraliſcher Weiſe de ſo vor ſich gehen konnte, wie dies tatſächlich der Fall war:„Die ſchließliche Stellungnahme Bulgariens hat die Kenner dieſes Landes durchaus nicht überraſcht. Sie iſt durch die in den Auffaſſungen und Gefühlen der Intel⸗ ligenz Bulgariens ſeit drei Jahren voll⸗ zogenen gründlichen Wandlungen von langer] Hand vorbereitet worden und konnte mit faſt mathematiſcher Gewißheit vorhergeſagt wer⸗ den. Dank ſeiner geographiſchen Lage, die der Neutralität Bulgariens einen für die Zentral⸗ mächte ſo hohen Wert verlieh, wird Bulgarien ſtrategiſch, verkehrspolitiſch und wirtſchaftlich zwiſchen den Zentralne m und der ver⸗ jüngten Türkei ein feſtes Bindeglied ſein, welche die gewaltige militäriſche und wirt⸗ ſchaftliche Front, die ſich von Hamburg über Warſchau, Budapeſt, Sofia und Konſtanti⸗ nopel bis Bagdad und Baſſorah erſtreckt und ſich hoffentlich auch bis Suez verſchieben 515 eine ſichere, überaus wichbige, wertvolle Ve bindung ſichern.“ 1 den Sympathien, igenz in dei uütſche ent⸗ ch, daß die Politik * Radko Dimitriew als Felshert gegen ſein Vaterland. * Wien, 24. Dez.(Priv.⸗Tel..) die„Zeit“ ſich aus Petersburg drahten läßt, ſoll die Beſchießung don Warna durch ruſſiſche Torpedoboote fortgeſetzt werden. An der Spitze des Expeditionskorps ſoll der General Radko Dimitriew ſtehen. Ruſſiſche Torpedoboote vor Warna. Petersburg, 23. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Meldung der Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur. Von berufener Seite wird mitgeteilt: Am 21. Dezember begegneten zwei ruſſiſchen Torpedoboote, die eine Kreuzfahrt an der bulgariſchen Küſte ünternahmen, einem bulgariſchen Tor⸗ pedoboot, dem ſie ſofort nachſetzten. Das bulgariſche Torpedoboot flüchtete nach Warna. Unſere Torpedoboote verfolgten es bis in die Buchteinfahrt, als die Küſtenbatterien ein Feuer auf ſie eröffneten. Unſere Tor⸗ pedoboote entfernten ſich aus dem Feuerbereich der Batterien ohne Verluſte noch ſonſtigen Schaden. Im Verlaufe dieſer Kreuzfahrt wurden zwei türkiſche Segelſchiffe verſenkt, die nach Con⸗ ſtanza fuhren, um Benzin zu holen. Die Be⸗ Wie J Die Baltung der bulgariſchen Parteien. S o fia, 23. Des „Utro“ ſchließt die Veröff das Ergebnis der Umf der Parteien in der g der Erklärun en von Vertr R lbetein, der Parteien ſungen die Haltung qe mi fit der Mitttei⸗ rn der bei⸗ tungen. daß während ruhen ſoziali 2 1 Kri 98 breit nrüſſe. 50 anie werde die Vorlagen, die ſich auf den Krieg beziehen, annehmen. Alle gungen trüßten jetzt auf das einzige bichtet werden, das Erworbene zu Einer noch: den Krieg bald zu beenden. Sozialiſten bemerkte Zwecke die militäriſchen Of sdehnung erfahren müßten, niemand widerſprechen.“ nen eine Aus hoffentlich Der montenegriniſche Bericht. Cetinje, 23. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Montenegriniſcher Kriegsbericht. Der Feind hatt die A en ze Sandſchakfront be⸗ f 1 un e geſamte Bebölkerung ſamt dem entfernt. Wir in Umgegend von Verane An⸗ piffe des Feindes zurück. Wir fügten dem 17 ſchwere Verluſte bei und machten einige Gefangene. 4 il 12 90 9 2 Atpe Tad Amerita und die Zentralmächte Weiterer Notenaustauſch mit Geſterreich⸗Ungarn. In einem Berliner Telegramm der „Köln. Ztg.“ wird dargelegt: Die ſachliche und ruhige Darlegung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung in Sachen ten Taraufer des Ancong⸗Falles hat durchaus nicht, wie 9 9 „Meldungen aus engliſcher Quelle glauben machen wollten, die Regierung in Waſhington veranlaßt, den Ton ihrer Erwiderung ſo zu wählen, daß, wie es Reuter in ſeiner Meldung vom 19. Dezember ausdrückte, Oeſterreich⸗ Ungarn ſich prompt werde entſcheiden müſſen, obh die Beziehungen abgebrochen werden ſoll⸗ ten oder nicht. Im Gegenteil, die 3 we ite Note der Regierung der Vereinig⸗ ten Staaten an Oeſterreich⸗Ungarn iſt ſo gehalten, daß ſie jedenfalls einer freund⸗ ſchaftlichen Erörterung der Ange⸗ legenheſt die Tür offen läßt. Sie iſt entgegen⸗ kommend gehalten, und man wird ſich darauf⸗ hin weiter ruhig und ſachlich über die Tat⸗ ſachenfrage und rage beſprechen können. Aus der Reuter von vorn⸗ herein auch dieſe Angelegenheit behandelt hat,! können die Leſer in Deutſchland, Oeſterreich⸗ Ungarn und Amerika, wie in den neutralen die Re Art, wie 9 Ländern, wieder einmal erſehen, wie notwen⸗ dig das tiefſte Mißtrauen gegen alle Reuternachrichten iſt. Es iſt das unveränderliche Beſtreben der Hintermänner des Reuterſchen Bureaus, durch geſchickte Faſ⸗ ſung der Meldungen die Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn einerſeits und den Staaten ander⸗ ſeits zu vergiften und die öffentliche Meinung aufzupeitſchen, damit eine ſcharfe Stimmung zwiſchen Deutſchland und Oeſter reich⸗Ungarn und den Vereinigten Staaten entſteht, um ſo den für die engliſchen Zwecke höchſt willkom⸗ menen Bruch herbeizuführen. Da ein ſolcher Bruch weder von Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn, noch auch von den Vereinigten Staa⸗ ten eie wird, ſondern die wichtigſten Teil ile eine Erledigung etwaiger Meinungsve rſchieden⸗ heiten und die Aufre echterhaltung der guten Beziehungen wünſchenswert erſcheinen laſſen iſt es nötig, daß die 0 itliche Mein fung ben und drüben die verhetzende und vergif⸗ tende Tätigkeit des R Wbe s richtig ein⸗ ſchätzt Die; griedensbewegung. Der Friedensapoſtel Ford kRehrt um. Berlin, 24. Dez.(Von u. Berl. Büro.) Aus Chriſttania wird der„Voſſ Ztg.“ un⸗ term 23. gemeldet:„Aftenpoſten“ bekräftigt das umlaufende Gerücht, daß For d heute vor⸗ mittag ſtatt nach Stockholm nach Bergen ge⸗ fahren iſt, um von dort, wie man annimmt, mit dem um Mitterdacht nach Amerika abe gel gen den Damp„B Bergensfjord“ abzureiſen. Als FJord D 200 Mann ſtarke Geſellſchaft auf ihren Sonderzug wartete, kam Ford krank, halb⸗ tot vor Aufregung, im Separatraum des Bahnhofes an, wo ſeine nächſte Umgebung den günſtigen Zufall benützte, um Ford unbemerkt in den auf der gegenübe erliegenden Seite ſehr ver⸗ ſpätet haltenden Zug nach Bergen zu bringen. Meit Hilfe eines Kraftwagens ſchaffte man ihn üm den Bahnhof herum und in den Zug n Bergen hinein, ohne daß ſeine auf der and Bahnhofſeite wartende Geſellſchaft die gerit e Ahnung hatte. Als der Sonderzug nach Stock⸗ holm mit der Friedensgeſellſchaft abging var der Zug nach Bergen mit Ford ſchon mehſere Kilometer nach Weſten gefahren s war bis 1 unmöglich, eine offizielle Be ſtätigung hricht zu erhalten. Das bieſige Morgen⸗ bladed erklärt ſie für richtig⸗ m. Köln, 24. Dez.(Priv.⸗Tel) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Kopenhagen: Der Leiter der amerikaniſchen Friedensgeſellſchaft, Ford, habe geſtern plötzlich Chriſtiania verlaſſen und ſei nach Bergen gereiſt, wo er mit dem norwegiſchen Ozeandampfer„Bergenshus“ die Rückreiſe nach Amerika antrat. Als pffizteller Grund der plötzlichen Abreiſe wird angegeben, der Arzt habe ihm für ſe 1105 11 ſtrenglen Nerven vollſtändige Ruhe empfohlen. Die übrigen Mitglieder, die nichts von der Heimreiſe Fords wiſſen, ſind vormittags nach Stockholm abgereiſt. Kriegsweihnacht 1915. München, 23.(WTB. Nichtamtlich). Den Blättern zufo 5 e hat der König anläßlich des Weihnachtsfeſtes auch in dieſem Jahre eine Anzahl Gefangene begna⸗ digt, deren ſofortige Entlaſſung telegraphiſch angeordnet worden iſt. Berlin, 23. Dez. Eine erfreuliche W̃ (WTB. Nichtamtlich). eihnächts⸗Ueber⸗ raſchung wurde den in den Staats⸗ werkſtätten mit der Herſtellung von Waffen, Geſchützen und Munition beſchäftigten Arbeitern und Arbefite⸗ rinnen zuteil, die zugleich die bisher er⸗ zielten Leiſtungen auf dieſem Gebiete erkennen läßt. Während nämlich im vorigen Jahre an den Weihnachts⸗ und Neujahrsfeſttagen in die⸗ ſen Werkſtätten zur Deckung des überaus großen Heeresbedarfes gearbeitet werden mußte, iſt, wie wir hören, es der Heeresver⸗ waltung in dieſem Jahre möglich geweſen, die Staatswerkſtätten während der Feiertage ſtillzulegen und die Arbeit ruhen zu laſſen. Der italieniſche Bericht. Rom, 24. Dezbr.(WTB. Nichtamtlich⸗) Amtli er von bn Arkik Kriegsweihnachten. Der heil'ge Chriſt iſt kommen Und hat ſein Weg genommen Durchs liebe deutſche Land. Es ſtrahlen ſeine Kerzen, Und über allen Schmerzen Liegt heilend ſeine Hand. Die Kinder ſingen wieder Die alten Weihnachtslieder Und danken Gott, dem Herrn. Doch hinter ihrem Singen Steht düſter Dentſchlands Ringen Und Vater iſt ſo fern. Der Vater iſt im Kriege, Das Kindlein in der Wiege Lacht und weiß nichts davon. Die Mutter weinet leiſe Zur lieben Weihnachtsweiſe Und fleht zu Gottes Sohn. O, überſchreit' die Schwelle, Du heil'ger Chriſt, und helle Werd' es von deinem Licht! Gott Vater auf dem Throne, O helſe deinem Sohne, End Im Weltgericht! Wolf Guſtaf Haebler. Fwei Weihnachtsabende Goethes. Wer in Goethes Werken blättert, wird fin⸗ den, daß das Weißhnachtsfeſt in ſeinem Leben keine unbedeutende Rolle geſpielt hat: ſo unter⸗ läßt er nicht, Fauſt beim erſten Beſuch in Gret⸗ chens Zimmer ſich ihre Freude am heiligen Chriſt ausmalen zu laſſen, ſo verſäumt er auch nicht, Lotte zum Chriſtabend Werther einladen zu laſſen; wir finden Gedichte zu Weihnachten von ihm an Lili Schönemann, an Charlotte von Stein; wir wiſſen von dem Weihnachts⸗ ſcherz 1781 mit dem Jahrmarktsfeſt zu Plun⸗ dersweilern am Weimarer Hofe. Am wichtig⸗ ſten ſcheinen uns aber zwei Weihnachtsabende Goethes, von denen der eine auch in ſeiner dichteriſchen Tätigkeit eine beſondere Rolle ſpielt. Im erſten Buche von„Dichtung und Wahrheit“ hat er auch ſeiner Großmutter ein ſchönes Denkmal kindlicher Anhänglichkeit ge⸗ ſetzt. In ihrem eee ae fan⸗ den er und ſeine Schweſter hinlänglichen Platz zu ihren Spielen.„Sie wußte uns mit aller⸗ lei Kleinigkeiten zu beſchäftigen und mit aller⸗ lei guten Biſſen zu erquicken. An einem Weih⸗ nachtsabend jedoch ſetzte ſie allen ihren Wohl⸗ taten die Krone auf, indem ſie uns ein Puppen⸗ ſpiel vorſtellen ließ und ſo in dem alten Hauſe eine neue Welt erſchuf, Dies unerwartete Schauſpiel zog die jungen Gemitter mit Geſvalt an ſich; beſonders auf den Knaben machte es einen ſehr ſtarken Eindruck, der in eine große, fen 875 faagen, daß die 5 5 Pppenkhen aufführung, die der Knabe Goethe im väter⸗ lichen Hauſe mit begehrlichen Augen bewun⸗ derte und die ſeinen phantaſtiſchen Gedanken Nahrung gab, die erſte Keimzelle zum„Wil⸗ helm Meiſer geweſen iſt, und wir möchten nur an die Schilderung des Puppentheaters in „Wilhelm Meiſters 3 theatraliſcher Sendung“ er⸗ innern:„So ſaß nun alles und war ſtill; und mit dem Pfiff vollte der Vorhang in die Höhe und zeigte eine hochrot gemalte Ausſicht in den Tempel. Der Hoheprieſter Samuel erſchien mit Jonathan, und ihre wechſelnden Stimmen ver⸗ Heiſterten ganz ihre fleinen Zuſchauer. Und als ſchließlich der Vorhang fiel, da lag Wil⸗ helm, d. h. Goethe, der ins Bett mußde,„allein, dunkel über das Vergangene nachdenkend, un⸗ hefriedigt in ſeinem Vergnügen, voller Hoff⸗ nungen, Drang und Ahnung.“ Von dem Knaben Goethe wenden wir uns zu dem Stu⸗ dioſus, der im Jahre 1766 ſich Studierens hal⸗ ber in Leipzig aufhielt und ſein reges Intereſſe für die bildende Kunſt, das er von ſeinem Vater überkommen hatte, auch durch Unter⸗ richtsſtunden kundgab, die er bei dem Kupfer⸗ ſtecher Johann Michagel Stock nahm. Deſſen Tochter Marie, 8 Theodor Körners Mut⸗ ter, erzählt uns, daß es der luſtige Bruder Studio mit ihr und ihrer Schweſter Dora, der bekaunten Malerin, am meiſten dadurch ver⸗ dorben habe, daß er gegen ſie den geſtrengen Erzieher ſpielte, aber mit dem Windhund ihres Vaters, Joli, ſpielte, ihn verzog und ihm aller⸗ hand Unarten geſtattete. Ivli mußte dem Stu⸗ 1 der freilich von der Ehrfurcht, die Goethe ſonſt vor Ven Chriſtfeſt bezeugt, wenig 8 nen läßt, und mehr nach den Burſchen Auerbachs Keller ſchmeckt. Marie Stock ergühlt (Goelhes Ausgemählte Geſpräche, hab. von Fl. Irhru. von Biedermann):„Goethe und der Vater trieben ihren Mutwillen ſo weit, daß ſie an dem Weihnachtsabend ein Chriſtbäumchen für Joli, mit allerhand Süßigkeiten behangen, qufſtellten, ihm ein rotwollenes Kamiſol an⸗ zogen und ihn auf zwei Beinen zu dem Tiſch⸗ chen, das für ihn reichlich befetzt war, führten, während wir mit einem Päckchen braunen Pfefferkuchen, welche mein Herr Pate aus Nütrrnberg geſchickt hatte, uns begnügen mußten. Joli war ein ſo unverſtändiges, ja ich darf ſagen, ſo uunchriſtliches Geſchöpf, daß es für die von uns unter unſerem Bäumchen aufgeputzte Krippe nicht den geringſten Reſpekt hatte, alles beſchnoperte und mit einem Haps das zuckerne Chriſtkindchen aus der Krippe riß und auf⸗ knabberte, worüber Herr Goethe und der Vater laut auflachten, während wir in Trönen zer⸗ floſſen. Ein Glück nur, daß Mutter Maria, der Heilige Joſeph und Ochs und Eſeſein von Holz waren, ſo blieben ſie verſchont.“ Später, zum Manne herangeretft, war Goethe ein aus tief⸗ ſtem Gemüt inniger Verehrer des Weihnachts⸗ feſtes, und er war es auch, dem man das Ver⸗ dienſt zuſchrieb, die Sitte des Weihnachtsbaumes am Hofe Karl Auguſts zu Weimar eingeffhrt und gefördert zu haben. langdauernde Wirkung nachklang.“ Wir ditr⸗ dioſus Goethe auch zu einem Weihnachtsſcherz — 1 AarSeSere c A = er 1 — 5 e eeerr ereeee1 1 Frettaz, den 24. Derenber 1915. Seneral⸗Anzeiger e Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 4 Selle. Die feindliche Artillerie ſchoß neuerdings auf einige bewohnte Ortſchaften und beſchädigte ſie. Unſere Artillerie beſchoß den Bahnhof von k Levico und Kaſernen und militäriſche Anlagen von Tolmein —— England und Schweden. Berlin, 24. Dez.(Von u. Berl. Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Ein ſchwedi⸗ ſcher Kapitän, der heute von England in Göte⸗ borg eintraf, meldet: Als er letzten Smstag England verließ, wußte man dort nichts von Vergeltungsmaßregeln, die Schwe⸗ den bereits Donnerstag auf die engliſche Ver⸗ gewaltigung der neutralen Schiffahlt ergreffen hatte. Es ſcheint ſomit, daß die engliſche Re⸗ gierung auch die aufrechte Haltung Schwede s gegenüber England wie alles andere Unan genehme für England verſchwiegen hat In Göteburg ſind ſetzt 10 000 engliſche Pakete, in Haparanda 2500 zurückge⸗ halten, deren Beſtimmung Rußland ſſt. Lir traf die Meldung ein, die Engländer hä te auch eine Anzahl nach Schweden beſtimmter Briefe, die der Hollanddamyfer „Friſta“ nach Europa überbracht hatte, zurück gehalten. Die Wahlen in Luxemburg. Zuxemburg, 23. Dez.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Das Ergebnis der heutigen Kammer⸗ wahlen ſtellt ſich wie folgt: Rechtspartei 25 Sitze, die Partei gewinnt 7 und verliert 2 Sitze, Blockpartei(Liberale, Sozialiſten und Unabhängige) 27 Sitze, was den Verluſt von 2 Sitzen, einen Gewinn von 2 Sitzen bedeutet. Die Mehrheit der Blockpartei iſt von 12 auf 2 Stimmen geſunken. Ein feindliches Transportſchiff in der Nordſee geſunken. 90 Amflerdam, 23. Dez. Ein großes Transportſchiff iſt laut„Frkf. Ztg.“ zwei Seemeilen ſüdlich von Sunderland auf eine Mine gelaufen und geſun⸗ ken. Verlängerung der richterlichen Skundung in Heſterreich⸗Ungarn. Wien, 24. Dez.(WTB. Nichtamtlich). Die Einrichtung der richterlichen Stundung, nach welcher dem Richter auferlegt iſt, dem Schuld⸗ ner der ſeiner Zahlungspflicht nicht genügen kann, eine Stundung bis zum 31. Dezember 1915 zu gewähren, wurde durch eine kaiſer⸗ liche Verordnung verlängert, derzufolge die »Stundung privatrechtlicher Geldforderungen bis längſtens 31. Dezember 1916 ganz oder teilweiſe gewährt werden kann. Kleine Urlezsnachrichten. Berlin, 23. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Kriegsauszeichnung. Der König von Bayern hat in Anerkennung der Entwicklung der deutſchen Feldpoſt dem Staatsſekretär kes Reichspoſtamtes Dr. Kraetke das Groß⸗ kreuz des königlich bayeriſchen Militärverd enſt⸗ ordens mit Schwertern am Bande für Kriegs⸗ verdienſt, dem Direktor im Reichspoſtamt Ko⸗ belt, die 2. Klaſſe mit Stern und Schwertern, dem Präſidenten der deutſchen Poſt⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung in Belgien, Ronge, und dem Geheimen Oberpoſtrat und vortragendn Rat im Reichspoſtamt Jacohs die 2. Kl ſſe mit Schwertern, ſowie dem Oberpoſtinſpektor im Reichspoſtamt, Weidmann die 4. Klaſſe mit Schwertern desſelben Ordens am Bande für Kriegsverdienſte verliehen. * Budapeſt, 24. Dez.(Priv.⸗Tel..) Aus Saloniki wird dem„A Villag“ gedraht.t: Die griechiſche Regierung hat einen Zwangs⸗ urs für das in großen Mengen in Umlauf geſetzte rumäniſche, ſerbiſche, eng⸗ liſche und franzöſiſche Papiergeld feſtgeſetzt. Die franzöſiſche Regierung hal die griechiſche verſtändigt, daß ſie für die ſerbiſchen Banknoten hafte und zwar für je 100 mit 55 Franes. Kleine Kriegszeitung. Emmich, der Sturmgeneral. G. K. General Albert Theodor von Emmich, der tollkühne Eroberer Lüttichs, der am Schluſſe einen mehrwöchigen, in Hannover verbrachten Ruhezeit, 67 Jahre alt, geſtorben iſt, zeichnete ſich von Anbeginn ſeiner mili⸗ täriſchen Laufbahn durch ſein außerordent⸗ liches Draufgängertum aus, das jede ſtrate⸗ giſche Bewegung in eine ſchnelle, möglichſt überraſchende Offenſive umzuwandeln ſuchte. Darum war er der geeignete Mann für den in raſender Eile vollgogenen Einmarſch in Belgien im Herbſt 1914. Wenige Tage nach Kriegsausbruch ſtand General von Emmich bereits an der Spitze ſeiner Truppen vor dem machtvoll befeſtigten Lüttich. Ein Handſtreich von ſeltenem, für Emmichs Sturmluſt be⸗ zeichmeten Wagemut brachte ihn perſönlich am 6. Auguſt mit einem verhältnismäßig kleinen Teil ſeiner Soldaten in das Bereich der Mauern von Lüttich, und bereits am darauf⸗ folgenden Tage war die Feſtung von dem Ge⸗ neral, der keine langwjerige kamnte, im Sturm überrannt worden. Der ſchnellen Tat folgte die ſchnelle Anerkennung: der Sturmgeneral war der erſte Empfänger des Ordens Pour le mérite in dieſem Kriege. Ueber das heiße militäriſche Temperament, das dem General Emmich zu eigen war und den markanteſten Zug ſeiner Perſönlichkeit bhildete, berichtete Emmichs erſter militäriſcher Lehrmeiſter, der jetzt in Hannover lebende Unteroffizier Buddenberg, der im Kriegsjahr 1866 den Fahnenjunker Emmich beim In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 55 in Minden in die praktiſchen Grundzüge ſeines militäriſchen Berufes einführte. Seit jener Zeit blieb das freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen dem ſpätexen General Emmich, dem der 7, Jaſuar 1912 den erblichen Adel perſieh, und ſeinem erſten Leh auf dem Ka⸗ ſernenhofe beſtehen. 8 Nachricht von der Eroberung Lüttichs bekannt wurde, ſandte der alte Militär ſeinem einſtigen Zögling als einer der erſten ein langes Glückwunſchtele⸗ gramm. Die Sturmtaktik des Generals von Emmich trat im Frieden während der Kaiſer⸗ manöver in auffallender Weiſe hervor, So hatte von Emmich bei einem vor mehreren Jahren abgehaltenen Kaiſermanöver einen überraſchenden, von allen bebeilſaten Militärs hewunderten Handſtreich ausgeführt, der in allen weſentlichen Zügen dem ſpäteren Skurm auf Lüttich glich. Gedenktag des 2. Landſturm⸗Inf.⸗ Bataillon Mannheim. 24. und 25. Dezember 91343. 2. Kompagnie. Wattweiler. Kompagnie muß, nachdem die übrigen Trup⸗ pen zurückgezogen, die ganze Stellung gegen ſtarke feindliche Cätigkeit halten. — 2 5 2 6, „Ehre ſei Gott in der Hhöhe“. (Der Text der Weihnachtsbotſchaft.) Im Lukasevangelium(2, 14) ſteht die Weih⸗ Uachtsbotſchaft, die von Luther folgendermaßen wiedergegeben worden iſt:„Ehre ſei Gott der Höhe, und Friede auf Erden, und den Men⸗ ſchen ein Wohlgefallen.“ Von dieſem Text weicht ganz bedeutend die Faſſung ab, die die katholiſche Kirche von jeher der Weihnachtsbotſchaft ge⸗ geben hat. Dieſe lautet:„Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menſchen, die eines guten Willens ſind.“ Es handelt ſich bei der katholiſchen Faſſung um die wörtliche Ueber⸗ ſetzung des Textes der Vulgata, der lateiniſchen Bibelüberſetzung des heiligen Hieronymus, der nachſtehenden Wortlaut hat:„Gloria in altiſ⸗ ſtmis(oder excelſis) deb et in terra pix homi⸗ uibus bonge voluntatis.“ Durch die neuere 5 Bibelforſchung iſt nun dargetan worden, daß die Ueberſetzung der Vulgata, die für die Katho⸗ liken maßgebend iſt, dem Urtext des Lukas⸗ evangeliums erheblich näher kommt, als die Lutherſche Ueberſetzung. Wie Adolf von Har⸗ nack nachgewieſen hat, iſt den beſſeren griechi⸗ ſchen Handſchriſten dieſes Evangeliums zufolge der Spruch nicht dreiteilig wie bei Luther, ſon⸗ dern zeitweilig wie in der Vulgata und in der auf ſie zurückgehenden katholiſchen Faſſung. Ferner aber verkündet er nicht, was ſein ſoll, ſondern was iſt, und lautet danach:„Preis Höhe⸗ aid auf Erden der m(Gott) wohl⸗ ips VPul⸗ xuhe ſei nochmals verwieſen. Verkauft wurden 1dene Scherenſchnitte von Carlos An den, da die Worte„Menſchen, die eines guten Willens ſind“ zwar dem Sinne nach den Worten des Urtextes„der Gott wohlgefälligen Menſch⸗ heit“ naheſtehen, aber dem Wortlaute nach nicht genan dasſelbe beſagen. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Der Strindberg⸗Abend am Montag, den 27. Dezbr., beginnt mit einer Neueinſtudie⸗ rung von„Mit dem Feuer ſpielen“, in der die Damen: Eliſe Delank, Aliſe Liſſo, Ma⸗ rianne Rub und die Herren: Hans Godeck, Wen⸗ zel Hoffmann, Wilhelm Kolmar beſchäftigt ſind. Der Einakter wird vom Intendanten in Szene geſetzt. Darauf folgt die erſte Wiederholung der„Gläu biger“ mit Lore Buſch, Franz Everth und Max Grünberg. Die nächſte Aufführung von„Peterchens Mondfahrt“ findet am Dienstag, den 28., nachmittags 2 Uhr, ſtatt. Am 31. wird die„Fledermaus“ mit Syl⸗ veſter⸗Einlage gegeben, den„Eiſenſtein“ ſingt wieder Alfred Landory. 55 Mannheimer Kunſtverein. 5 Die Ausſtellung des Kunſtvereins in der Kunſthalle iſt am erſten Weihnachtstag geſchlof⸗ ſen, am zweiten Weihnachtstag geöffnet von 11 bis 4 Uhr.— Auf die Ausſtellung von Werken Maunheimer Künſtler, ſowie auf die Gemälde von W. Hempfing⸗Karksruhe und die Scherenſctnitte von Carlos Tips⸗Karls⸗ von Carrie Levi, ſowie verſchie⸗ Tips⸗ Belagerung Kaiſer am]s rung von Berpflegungsgebühren für die Heeresaugehörigen auch während der Dauer des Urlaubs. Der Reichstagsabgeordnete Felix Mar⸗ quart war in einer Eingabe an das König⸗ lich Ppeußiſche Kriegsminiſterium dafür ein⸗ getreten, daß den mobilen und immobilen Heeresangehörigen auch während der Dauer des Urlaubs die Verpflegungsgebühren und unter allen Umſtänden auch die Löhnung ge⸗ währt werden ſolle. Durch Kaiſerliche Ver⸗ ordnung vom 10. September 1915 iſt die Fort⸗ gewährung der Löhnung verfügt worden; über die der Verpflegungsgebühren teilt nun⸗ mehr das Königlich Preußiſche Kriegsminiſte⸗ rium auf eine Anfrage dem Reichstags⸗ Abgeordneten folgendes mit: „Auf das gefällige Schreiben vom 27. November 1915 erwidert das Kriegsminiſte⸗ i1 ergebenſt, daß die erforderlichen itte wegen Fortgewährung der Ver⸗ pflegungsgebührniſſe an Mannſchaften des Feld⸗ und Beſatzungsheeres während der Dauer des Urlaubs vom Kriegsminiſterium ſ. Zt. alsbald in die Wege geleitet worden ſind. In dieſer Angelegenheit ſchweben noch Verhandlungen, die vorausſichblich in Kürze zum Ziele führen werden.“ * Beihilfe für verſorgunasberech⸗ tigte Nriegsbeſchädigte. Den aus Anlaß des fetzigen Krieges mit Rente und Kriegszulage verſorgten Perſonen wird es, wie die bom Kgl. Preußiſchen Kriegs⸗ miniſterium herausgegebenen Anſtellungsnach⸗ richten für verſorgungsberechtigte Perſonen mil⸗ teilen, bei ihrem Körperzuſtande trotz eiftigſter eigener Bemühungen und trotz Eingreiſens der Kriegsfürſorgeſtellen nicht immer möglich ſein, in abſehbarer Zeit ihr früheres Arbeitseinbom⸗ men auch nur annähernd zu erreichen. Hürt n die hierbei entſtehen, ſollen nach Möglichkeit ausgeglichen werden. Da eine diesbezügliche geſetzliche Regelung aber erſt nach dem Kriege wird erfolgen können, ſoll ſchon während des Krieges auf Antrag der Beſchädigten aus hierzu bereilſtehenden Mitteln, ſoweit es angängig, im Unterſtützungswege geholfen werden. Die An⸗ träge würden in begründeten Fällen von den hädigten an den zuſtänd gen Bezirlseld⸗ webel zu richten ſein, der für ihre Wei ergabe an die zuſtändige lle Sorge trägt. Ant äge, deren Prüfung zweifellos das Vorliegen einer Härte in dem angedeuteten Sinne nicht ergibt, oder aus denen hervorgeht, daß ſich der Beſchä digte nicht bemüßt hal, ſein Arbeitseinkommen zu verbeſſern, obwohl er dazu imſtande war, werden abgelehnt. an eene Iokigewin Aus Skadt und Land. * Mannheim, den 23. Dezember 1915. 90 oesesseeeteeesseetes Mit E dem%%%%%%%%%%% %%%. „„%%%%%, Karl Friedrich Klotz bei der Feldpoſtexpe⸗ dition der 121. Inf.⸗Diviſion. Voranſchlag des Großzh. Hof⸗und National⸗ whenters für das Jahr 1916 und die Spielzeit 1916—17. In einer auf den 21. Januar 1916 feſtgeſetz⸗ ten Sitzung wird der Bürgerausſchuß den Vor⸗ anſchlag des Hof⸗ und Nationaltheaters zu be⸗ raten und zu genehmigen haben, Im Vor⸗ anſchlag ſind die Geſamtausgaben auf 1 488 077 Mark, die Einnahmen auf nur 787 900 Mk. feſt⸗ geſetzt, ſodaß ein Zuſchußbedürfnis von 700177 Mk. vorhanden iſt.(Das Rechnungs⸗ ergebnis von 1914 bezw 1614.15 war 1318 535 Mark Geſamtausgaben, 557 579 Mk. Geſamt⸗ einnahmen. Zuſchußbedürfnis 780 956 Mk.) Vom Zuſchußbebürfnis mit 700 177 Mk. entfallen auf Mietwerte 88 575 Mk., ſtändiger Beitrag der Stadtgemeinde 43714 Mk., außerordent⸗ licher Zuſchuß 567 888 Mk. Die 787900 Mk. Einnahmen ſetzon ſich wie ſolgt zuſammen: Zuſchüſſe des Stagtes 23000 Mk., Zinſen aus vorübergehend angeleg⸗ ten Beſtänden 2000 Mk., Mieten für Erfri⸗ ſchungsräume 300 Mk., Abonnements 383 800 Mk.(Ergebnis 1914—15 297 885 Mf.), Tages⸗ karten im Hoſtheater bei Abonnementsvorſtel⸗ lungen 158 400 Mk.(191415 eingenommen 109 441 Mk.), bei Vorſtellungen außer Abonne⸗ ment 101.150 Mk.(1914 15 49 983 Mk.), im Neuen Theater im Roſengarten 71000 Mk. (1914—15 26677 Mk.). Beſondere Veranſtal⸗ tungen 5000 Mk.(1914—15 105 Mk.), Vorſtel⸗ lungen außerhalb Mannheims 1500 Mk.(1914 bis 1915 nichts), Polksvorſtellungen 14000 Mk. (1914—13 630 Mk), Volksvorſteluungen zu Einheitspreiſen 12000 Mk. 1914415 9925 Mk9), Schülervorſtellungen 8780 Mk.(191443 3782 Mart). Sonſtige Einnahmen 9000 Mi. Be⸗ ſondere Einnahmen aus Vorſtellungen mit Gäſten ſind nicht vorgeſehen, weil die Er⸗ fahrung zeigt, daß die Durchſchnittseinnahmen bei Gaſtſpielen um keinen höheren Betrag gegen die regelmäßige Einnahme geſteigert wird, als die Vergütung des Gaſtes beträgt. In den Ausgaben figuriert als Haupt⸗ poſten der Aufwand für Gehalt, Löhne und ſonſtige perſönliche Vergütungen mit 1104 100 Mk.(Rechnungsergebnis 1914—15 892 769.), Allgemeine Koſten(Druckarbeiten, Telegramme und Porto, Reiſevergütungen, ſoziale Ver⸗ ſicherungen uſw.) erfordern 50 700 Mr.(geogen 44 965 Mk. im Rechnungsfahre 1914—15), Er⸗ haltung und Ergänzung der Bühnenausſtat⸗ tung einſchließlich Koſtüme 50 000 Mk.(1914 bis 1915 43 709 Mk., Vergütungen an Autoren 25 000 Mk.(12326 Mk. im Jahre 1914—170, an die Penſionsanſtalt 20 000 Mark. Militäriſche Auszeichnung, Der Unteroffi⸗ zier im Landwehr⸗Infanterie⸗Reg. Nr. 40 Harl Huber, Beamter der Bad. Aſſekuranz⸗Geſell⸗ ſchaft, welcher ſeit Auguſt 1914 im Felde ſteht, wurde am 7. Dez. 1914 mit der Bad. Verdienſt⸗ medaille am Band der milit. Karl⸗Friedrich⸗ Verdienſtmedaille ausgezeichnet. Paketbeſtellung. An den beiden Weih⸗ nachtsfeiertagen(25. und 26. Dezember) wird vormittags je eine einmalige Paketbeſtel⸗ lung ausgeführt. * Berfteigerung von zirka 60 Pferden in Mos⸗ bach. Am Dienstag, den 28. Dezember d.., bor⸗ mittags 11.30 Uhr, veranſtaltet die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer in Mosbach(Viehmarktplatz eine Verſteigerung von zirka 40 Fohlen im Alter von ½ bis 4 Jahren und 20 kriegsunbrauchbaxen Pferden. Zugelaſſen zur Verſteigerung ſind Land⸗ wirte, welche Badener ſind und eine bürgermeiſter⸗ amtliche Beſcheinigung vorlegen darüber, daß ſie zur Durchführung ihres landwirtſchaftlichen Be⸗ triebes ein Pferd dringend benötigen. Die Verſtei⸗ gerungspreiſe ſind bar zu bezahlen. Wiederver⸗ käufer und Händler ſind ausgeſchloſſen. „Vom Elſaß nach Belgien“ Herr Land⸗ tagsabgeordneter Dr. Blum, Hauptmann im Landſturm⸗Bataillon Mannheim II, wird am nächſten Mittwoch, abends 8 Uhr, im „Friedrichspark“ auf Einladung des Natig. nalliberalen Vereins über ſeine Kriegs⸗ erlebniſſe einen Lichtbildervortrag halten. Vor etwa einem Jahre lag die Fompagnie Dr. Blums am Hartmannsweiler Kopf und nahm au den Kämpfen um Wattweiler und Uffholz teil. Nach mancherlei Fahrten im Oberelſaß kamen die Landſturmleute zur Grenzſperre nach Flandern, ſpäter hinein nach Antwerpen, D Blum, den wir als glänzenden Redner kennen, wird über die Schickſale unſerer Tru ben, ſowie über Land und Leute mancherlei er⸗ zählen können und ſeine Ausführungen dur eine Anzahl von Lichtbildern erläutern. Unſere Parteifreunde mit ihren Damen, beſy auch die Angehörigen der Mannheimer K ſind zu dieſem Vortrag herzlichſt eingeladen werden um recht zahlreiches Erſcheinen gebeten. Der Eintritt iſt für jedermann ünentgeftlich, Unterſtützungen. Die Zuckerfabrik häuſel hat auch heuer für die Beamken, ſor die älteren Arbeiter und Arbeiterinnen ei namhafte Summe als Weihnachtsgratifikati ausbezahlt. Ferner hat die Fabrikverwa dieſes Jahr wieder jſedem Krieger ein W nachtspaket zugehen laſſen, ein ſehr praktiſc warmes Kleidungsſtück enthaltend. Endl hat die Direktion eine ſehr bedeutende Menge von Grünſchnitzeln an die viehhaltenden 5. milien der Arbeiter zu einem Preiſe al geben, der ſich nur etwa halb ſo hoch ſtellt, als der entſprechende geſetzliche Preis für ge⸗ trocknete Rübenſchnitzel, 5„5„ * Zu Ghren der Jubilare der Firma Heinrich Lanz, die im Laufe des Jahres 1915 auf eine 25 jährige Dienſtzeit zurückblicken, fand am Donnerstag Nachmittag um 5 Uhr eine Feier im Büro der Fabrik ſtatt, bei wwelcher die Jubi lare die üblichen Geſchenke empfingen. Der Chef des Hauſes, Herr Dr. Karl Lanz, der zurzeſt aus dem Felde auf Urlaub hier 7 Seneral⸗ ⸗Anzeiger Badiſch WGAce gebe eten für Er! darum worden. beabſichtigt, Akaden oder Anmnee erſönlich beim S at Akademie, Düſſeld „zu erfolgen. Weihnachtskonzert im Roſengarten. Auf und zweiten Feiertag, jeweils im Nibelungenſaal des Roſen⸗ Konze erte weiſen wir gramm des erſten Fharakter und wird ſcht durch die Darbie⸗ gen des Heidelberger Aſtädtiſchen Orcheſters. Geſangsvor träge bekannter Künſt⸗ ler werden den Abend abwechslungsreich und intereſſant geſtalten.— Für den zweiten Abend ſind eine Anzahl guter Soliſten ⸗für geſangliche, muſikaliſche und deklamatoriſche Vorträge gewonnen. Eine beſondere Bereiche⸗ 6 das Programm dieſes Abends die irkung der Geſangvereine„Kon⸗ dia“ Mannheim und„Teutonia“ Feuden⸗ heim unter Leitung des nruſikers Max Herrn Großh. Kammer⸗ Schellen berger. * Konzerte an den beiden Weihnachtsfeler⸗ tagen im Friedrichspark. Wie aus dem Inſe⸗ rate enteil)tlich, gibt am Samstag und nachmittags 3 Uhr beginnend, die Pelermann Konzerte für Streich⸗ ucheſt er. Das Programm, den Feiertagen pre ſchend zuſammengeſtellt, ee 1. G. Ton⸗ ſchöhft ingen über das Lied ille Nacht“, 8Potpourri„Fröhliche Weihnachten“ d. Oper„ Martha“, Fantaſie aus uverture aus„Die Regiments⸗ Auswahl, die ee Gefallen 25jähriges Jubiläum. Herr Julius Mül⸗ Prokuriſt der Firma R Roſenberg u. Hertz, Korſettfabrik Köln, Wöhnhaft 3 6, 19 hier, feiert am Samstag, 25 er. ſein 2 25jähriges Jubiläum. Wir gratulieren demſelben herzlich! Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern am tag, den 27. ds. Mts., Herr Joſef Knapp 1 5. vder Weyl u. Co., und deſſen Cb ia fie geb. Weiſſcher in N. eckarau. Möge. das Ehepaar noch lange Jahre glücklich und geſund vereint ſein. Polizeibericht vom 24. Dezember 1915. Auf der Fahrt vo Ret hel Nach 0 rn Nacht etwa 9 Uhr im BgZug Nr. 37 z jen Ludwigshaf en und hier infolge Herzſchwäche ein 45 Jahre alter verh. Arzt von hier. Seine Leiche wurde hier aus⸗ die Leichenhalle des israelitiſchen verbracht. In eit ſt 11 geladen und in d Friedho Unfäl Haufe 5 hreinerwerkſtätte im 3. abends 8Uhr, eine 45 Jahre alte Boden und brach das linke 0 die Verletzung verſchlimmerte, mußte ſie am 22. ds. Mts. ins Krankenhaus aufgenommen werden.— Einem 28 Jahre alten verheirateten Schiffer aus Duisburg fiel am 21. ds. Mts., abends 6 Uhr, auf dem g 555 32%½ welches zurzeit im hi Anker liegt, in der Anker auf beid ſodaß er ſtarke Quet⸗ davontrug. Der Verletzte wurde mit⸗ Droſchke ins Allgemeine Krankenhaus über⸗ 20 emſe Be ine, führt. Eine größere Menſchenanſammlung entſtand geſtern Abend 8 Uhr 30 Minuten auf dem Bahn⸗ Hofsplatz hier dadurch, daß ein Pferd eines hieſigen Güterbeſtätters auf dem Asphaltboden ausrutſchte und zu Fall kam Das Pferd mußte, da es nicht mehr aufſtehen donnte, von der Be⸗ rufsſeuerwehr wieder aufgehoben werden. Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen ver⸗ ſchtedener ſtrafbarer Hanblungen. Ser grie Neue franzöſiſche 2 Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 24. Dezember 1913 Wien, ter Neu L grie edit Truppenſendungen nach dem Balkan an eingeſ Engländer Franzoſen als Ge in Sofia. und fangene 8 Freie zu melden: Geſter 115 J erle warer loſt und namer der erhungert, daß erregte. Als nun ſerbiſche ge der Verbür e ihnen doch ihres Bunde lauben, genoſſen, nach denen ſie auf dem Schlacht vergeblich die Augen ſich ausgeſchaut hätten, ähe zu betrachten, aus 11 885 Dez(WTB. at ſetzte die Adreßdeb atke ft ſorl Senator o(Anhänger Tale Jones⸗ cus) iſt der Meinung, daß Rumänien nur eir⸗ Politil 1 kann, die auf die en en aller Rumänen abzielt. Die für Beſſar bien arbeitende Strömung komme nicht der lichen ſondern ſei en Gel f˖ verdanken⸗(Zwiſ chena, des Senaters : Schlecht genug, daß wi Beſſar rabien nicht gekümmert haben!) 8 letzte Redner, Senator Palteneanu, ds Wort ergreift, ruft Toma Jonescu: Ich mechte wiſſen, welchen Preis der Redner für dn Wechſel ſeiner politiſchen Geſinnung erhalten Es entſteht ein großer Tumult, in deſſ en Verlauf Senator Palteneanu Toma Jonescu einen Hnwerſchämten nennt und ihn daran er⸗ innert, daß Gregor Catacuzene im Senat ihn beſchuldigt, daß er ſich für ärztliche Hilfe 1 zahlen ließ, die er verpflichtet war, umf ſonſt z leiſten. 0 Senator Palteneann ſragt weiter, ob ſein 1 ihn beauftragt habe, eine ſolche Unverſchämthei hier fallen zu laſſe n. Jonescu erlaßt darauf mit ſeinem Bruder Take Jonescu, der während des Zwi ſchenfall es gleichfalls anweſend war, ſeinen Sitz, Palteneanu erklärt, daß er für die Adreſſe ſtim⸗ men werde. Die Anhänger der nationalen Aktion müßten wiſſen, daß nur eine einzige Aktion möglich ſei und ſollten die öffentliche Meinung hierauf vorbereiten. Warum ſollen wir gerade immer nur nach Weſten oder 17 marſchieren können, wo es doch viel leichter iſt, Beſſarabien zu erhalten? Man möge die logiſch beurteilen und den Umſtänden R echnung tragen. Der Augenblick für Rumänien 1ſe i nicht verloren und die Regierung werde ſprechen, wenn er gekommen ſein werde. Der von 2³ D Dez. Tilrkei uzoſen zur der und Vertteibung Ari Burnu dentum der ſolange tente, die Anaforta. S osm aniſchen verzweifelten zür nach Konſtantinopel „Echo de Bu waren nuſcht g hat gezeigt, kojne Feſtung oder Ste gibt Aber Ent tente erſtrebte vor allem einen politiſch rfolg auf dem Balkan. Durch ſeine edcra che Lage war Bulgarien das inzige Land, welches die Dardanellen ernſtlich 10 konnte. Aber die Regierung Rados blor keinen Augenblick das Hauptz ariſchen Politik aus den Augen. ng Bul garie ns und an dem Hel die den 5 * 5 gen, widerſtanden haben. 1 15 br: hmbar. Dardanellen Kvi Urbare teinneh die i zemühungen Vier verb andes. Das Eingreifen Bul⸗ gariens vernichtete endgültig die Pläne des Vierverbandes. Der Sieg an den Dardanellen bedeutet einen Wendepunkt in der Geſchichte der Türkei. Die ſtarke kriegsgeübte kürkiſche Armee wird frei, um die gliſche Macht an ihrem verwundbarſten Punkte zu treffen. Der Roſt des Laudungskorps wird vermutlich nach Saloniki gebracht, um Sarrail zu unterſtützen. Die Hilfe konnmt zu ſpät. Die Eftgländer und „Narodr i iſt gle eitig ei ein Bir freuen uns auf⸗ Bei 8 nicht ohne f Velt ſei indere auf Niesen Teile nglands Joch ſchmachten. Die wirtſchaftlichen Beziehungen der Türkei zu den Zentralmächten. 23. De e ee Die meldet aus 15 Frage ürkei in einen Zollverein entralmächte und ſagt: Wir vor and die Wirkung eines Zollvereins, der iſchen Golfe ſich 181085 ckmäß ig und unmög⸗ übrigens nicht, daß der ſtlichen Konferenzen 1 5 Bil⸗ ſet es auch nur zwi⸗ und Heſterreich Ungart rn Aus der Erörterung der er rhältniſſe der Vierverbands⸗ e würde ſich gewiß eine beſſere Form der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Beziehungen ergeben. Dieſes muß allein der Zweck der Konferenzen ſein. Wenn ein Zollverein beſte praktiſche und am leichteſten bare Form befunden werden könnte man dieſe Form vo annehmen, ſonſt würde eine ſuchen ſein. des Eintritt ins, hat. als durchführ⸗ ſollte, dann n Land zu Land andere Form zu Leihnachten 1915. Beplin, 24. Dez.(Priv. Tel.) Ueber Vorbereitungen von Weihnachtsfeiern auf verſchiedenen Kriegsſchauplätzen liegen zahlreiche Berichte in den Blätter vor. Großen Hauptgquartier i berichterſtatter als die den bereits Aus dem teilen die beſonders würdig die Anſprache des Feldoberpfarrers 8 bei einer Feier mit, die von der Bahnhofskommandantur dem Feldeiſenbahn⸗ perſonal bereitet wurde. Der Prediger ſagte etwa: Das Feſt fällt mitten hinein in den furcht⸗ barſten aller Kriege, wenn die Welt den Frieden ticht will, dann wollen wir ihn halten. Wir unter uns aus Nord und Süd, wie bei unſeren Lieben daheim. Wir ſind ja von Natur Männer des Friedens. Unſere Eiſenbahnſchienen ſind die Bänder, die Völker und Stämmde verbinden. Aber wie man aus Senſenſtahl Schwerter und aus Pflugſcharen Spieße hämmern kann, ſo hat dieſe Zeit aus unſeren Eiſenbahnen, eine Ein⸗ richtung des Friedens, ein furchtbares Inſtru⸗ n zum ment des Krieges gemacht, und wir ſind ſtolz darauf, daß wir mit ihm haben arbeiten durch dieſes Inſtrument unſer Volk in Waffen haben zum Siege führen können. Wo eine Lücke war, führten wir die Streiter in die Breſche, wo Not war, führten wir die und Hilfe herbei. Und doch lieg! uns die Arbeit des Friedens im Blut. Wir vermitteln die Grüße zwiſchen der und dem Feldheere. 1 Unſer Stahlroß zieht n von den Unſeren her zu 1 5 ſeren Kriegern. Und wie oß wird erſt unſere Freude ſein wenn wir den letzten großen Friedensdienſt dem Heere erweiſen und unſere ſtegreichen Truppen in die Heimat zurückbefördern ten, und dann, wenn die letzte kranzgeſchmückt raſſelt in die hohen Hallen eines deutſchen hofes. Dann hat der Eiſenbahner ſein getan; dann iſt Friede auf Erden. Berlin, 24. Dez.(Priv.⸗Tel.) Friedliche Weihnachtsſtimmung berrſchde geſtern unter den Verwundeten im Orangerie⸗Lazarett zu Pots⸗ dam, wo die Kaiſerin zur Ehriſtfeier erſchien und nach einer tief zu Herzen gehenden An⸗ ſprache des Geiſtlichen jedem Verwundeten außer einem Kaiſerbild einen Notizblock ſowie ein Sträußchen blühender Veilchen und Maiglöck⸗ chen aus den königlichen Gewächshäntſern überreichte. Die Kaiſerin unterhielt ſich, wie verſchiedene Blätter berichten, mit allen An⸗ weſenden, beſonders auch mit den Aerzten und Schweſtern, die eine Taſſe aus der königlichen Porzellanmanufaktur erhielten. *** * Budapeſt, 24. Dez.(Priv.⸗Tel. z) Die„Zeit“ berichtet aus Lugano: Eine amk⸗ liche Mitteilung der italieniſchen Regierung beſtreitet die Wahrheit, daß der Diead⸗ nought„Dane Alighieri“ vernich⸗ 5 word 5en ſei. ** Heftige Schneeſtürme in Skandinavien. Kopenhagen, 28. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich). Skandinavien iſt von heftigen Schneeſtürmen heimgeſucht, die zahlreiche Ver⸗ kehrsſtörungen hervorrufen. In Dänemark iſt der Eiſenbahnverkehr vöklig eingeſtellt. Nur mit großer Verſpätung gehen teilweiſe die Züge. Der heute aus Stockholm eingetroffene Schnellzug hatte eine fünfſtündige, der Schnellzug aus Chriſtianta eine ſiebenſtündige Verſpätung. Kopenhagen, 24. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Wie die„Nationaltidende“ nts Stockholm meldet, herrſcht in Schweden außer⸗ opdentliche Kälte. In der Umgegend von Stockholm ging geſtern das Theymometer auf 25 Grad Celſius unter Null zurück, in Jütland auf 53 Grad. Außerdem weht noch ein heftiger Nordſturm, der bereits vielfach Verkehrsſtörungen zur Folge hatte. So erlei⸗ den die Expreßzüge von Stockholm ſüdwärks umd nordwärts mehrſtündige Verſpätungen. Die bisher in Schweden gemeſſene niedrigſte Temperatur betrug im Jahre 1881 49 Grad Anber Null. im 59. Lebensjahre. In tiefer Danlel Neckenauer, Gärtner D. Neckenauer, Arch.z. Zt, im Feſde Jakob Neckenauer„ 5 Albert Neckenauer Luise Neckenauer Kätehen Nhein, geb. Neckenauer 1. von der HFriedhofkapelſe aus statt. Skone A. erikdicrsktrscrarf- Todes⸗Anzeige. Gestern mittag entschlief sanſt nach langem, mit Geduld er⸗ tragenem schweren Leiden meine ſiebe Frau, unsere treubesorgte gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante abette Neckenauer geb. Gärtner Mannhbeim⸗Neckarstadt, den 24. Dezember 1915. Die Beerdigung findet Sonntag, den 26. Dezember 1915, nachmittags 3 Uhr ., ee .. darrat Trauer 2 Meinrieh Rhein, 2. Zt. im Felde Jakobilne Gramlieh geb. Neckenauer Ferdinand Gramlieh, Prokucist Famille Luclwig Savary Lokomotive hinein⸗ — — Seneral⸗Anzeiger 2 Badd e Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seike. NRheiniseh-westfälisches Koklensyndikat, Essen à. d. Ruhr., WIB. Essen, B. Dez. Aus dem Monats⸗ bericht des Rheinisch-Westiälischen Kohlensyndi. kats ist folgendes zu entnehmen. Der rechnungs⸗ mäßige Kohlenabsatz betrug im November 1915 bei 24˙(m Vormonat 26, im Vorjahr 24 Arbeitstagen 4 412 300(Vormonat 4 841 848, Vor- jahr 4 600 1u9) t, oder arbeitstäglich 182 897(Vor- nonat 186 225, Vorjahr 101 672) t. Von der Be- leiligung, die sich au 7107 8906 ormonat 7644 675, Vorjahr 7 040 1500 t bezifferte, sind denmach 62,08(Vormonat 63,34, Vorjahr 65,20) Proz. abgesetzt worden. Der Versand ein- Schließnch Landdebit, Deputat und Lieferungen der Hütteechen an die eigenen Hüttenwerke betrug an Kohlen bei 2%(Vormonat 26, Vor- jahr 20 Arpbeitstagen 3 25023 GVormonat 3 403 535, Vorjahr 3 827 765) t, oder arbeitstag- licn 134 973,(Vormonat 134 367, Vorjahr 159 400) t, an Koks bei 30(Vormonat 31, Vorjahr 30) Arbeitstagen 1 431 586(Vormonat 1 564 730, Vor- jahr 1 0232 94) t, oder arbeitstäglich 47 720(Vor- monat 50 475, Vorjahr 34 1u0) t; an Briketts bei 24%(Vormonat 25, Vorjahr 24) Arbeitstagen 288 409(Vormonat 320 522, Vorjahr 360 086) t, Oder arbeitstäglich 11 955(Vormonat 12 328, Vor- jahr 15 004) t. Hiervon gingen für Rechuung des Syudikats an Kohlen 2646 866(Vor⸗ monat 2 894 702, Vorjahr 3 300 342) t, oder ar- beitstäglich 109 15(Vormonat 111 35, Vorjahr 137 889) t; an Koks 945 581 Vormonat 1 074 287 Voriahr 548 466) t, oder arbeitstäglich 31 519 (Vormonat 34 654, Vorjahr 18 282) t; an Bri- etts 258 295(Vormonat 293 844, Vorjahr 335 807) t, oder arbeitstäglich 10 707 Vormonat 11.302, Vorjahr 13 90t. Die Förderung stellte sich insgesamt auf 6 281 775(Vormonat 6 467 408, Vorjahr 5 753 293) t, odder arbeitstäg⸗ lich auf 260 384(Vormonat 248 749, Vorfjahr 239 721) t. Nachstehend unsere fabellarische Vebersicht. Kcohlentörderung 1975 Cin Tonnon) 1914 bsrhaupt ee einne t arbeltstägl. 10 245.3590 17˙1 331. —* 5888891 2³5.692.699.279 320.603 „ 6388.971 235.608.122.802 312.411 „„.251.089 239.629 79912.557 329.680 .828.985 242.52.403.543 338.142 „„ 6037838 247.710.910.656 338.424 „.567.151 242.233.855.292 327.974 „ 6331.065 2243.503.623.209 177.818 .331.704 243.527 211.305 .467.488 248.749.04.509 223.780 November..291.775 280.384.753.293 239.729 Dexember—— 5,861.20⁰ 233.452 Summa—— 94.09.916 281.000 Rechnungsmäßiger Hohlenabsatz. (in Tonnen) 1915 1914 1913 Monat ÜUberhpt. v. H. d. B. Uberhpt. v. I. d. B. Uberhpt. v. H. d. B. Januar.669.881 85,74 65.154.107 83.24 1379.672 110.83 Februar.478.971 63.52.956.5983 84.54.920.978 109.15 März.955.537 62.48.913.845 72.47.869.350 108.35 Aprit.688.841 68.46.347.946 90.09.289.258 105.84 Mal.836.829.50.843.025 90.51.754.538 105.73 Juni.018.339 70,8.277.772 91.51.031.38 108.47 zul.326.954 67.18.969.420 87.92.314.031 92.47 August.025.035 65.92.545.983 33.35.927.430 32.25 Septemb..055408 88.20.21.149 54.—.888.551 80.44 Oktober.841.848 83.34.667.084 58.88.658.491 84.18 Rovemb..412.300 82.08.600.119 65.29.038.509 88.9 Ddezember—— 4469.072 62.95.183.209 87.30 Summa—— 64.886.086 73.— 82.331.618 97.98 Koksversand Brikettversand Monat 18155 1914 191³ 1914 Tonnen)(Tonnen) Ianuar.185.1.641.990 40¹ 844.1 Februar„„.218.281.472.76 342.394 329.855 Hürzg 157.888.438.487 23864.845 313.638 Aprl„„ 1482.205.423.175 3390.383 357.168 4. ͤ.461.710 319.705 378.556 Juni„„„.507.003.385.488 328.108 347.408 Allf 8880 1390.222 355.907 407.390 Augqust 1626.505 353.912 339986 113.916 September.830.525 3871.00 335.903 249.171 Oktober 1584.20.039.188 320.522 229.817 ovember.44.588.023.294 283.4089 380.9088 Dezember—.114.147— 355.843 Tusammen— 14.816.139—.917.774 Weiter heißt es in dem Bericht: Der bereits im Oktober aufgetretene starbe Wagenmangel hat sich im Berichtsmonat noch verschärft. Das ungünstigere Absatzergebnis ist auschlieglich auf die großen Ausfälfe zurüczuführen, die der Ver- Sand durch die umzureichende Wagengestellung erlitten hat. Der Gesamtabsatz an Kohlen einschließlick des Kohlenbedarfs für die abge- Setzten Noks-. und Brikettmengen, sowie des Be- dartes für die Betriebszweche der Zechen belief sich auf 5 866 164 Toummen, die Förderung dagegen auf 6 281 775 Tonnen, 80 daß der unnittelbare Absatzaustfall 415 cül Tonnen beträgt. Dieser Menge tritt der mittelbar entstandene Sxusfall noch himzu, da die Förderleistung durch Einle- gung zahlreicher Feierschichten und Verkcürzung der Schichtdauer erheblich zurückgegangen ist ttnc! der Versand aus den vorhandenen Lagerbe⸗ standen eingestellt werden mußte. Der auf die Koksbeteiligung anzurechnende Absatz detrug 58,81 Proz, wWovon 101 Proz. auf Kols- grus entlallen, gegen 64,43 Proz. bezw. 1,09 Proz. im Vormonat md gegen 36,10 Proz. bezw. 0,77 Proz., un November 1914. Die Betelligungsanteile stellten sick im Berichtsmonat um 7,3 Proz. höher als im gleichen Monat des Jahres 10. Der auf cie Beteiligungsanteile anzurechnende Brikettab- Satz belief sich auf 60,5 Proz. gegen 7084 Pro. un V. VVVVV Nttein-Ruhrhäfen ungünstig beeinflußt. Der Ver⸗ sand auf dem Rhein-Hernekanal betrug in Räch⸗ tung nach Ruhrort 93 687 t, in der Richitung nach Miriden 12 579 t. Eine Zechenbesitzer-Versamm- lung kindet heute nicht statt. Brauerei-Gesellschaft Eicehbaum Vorm. Nofmann, Mannbeim. Veber das Ergebnis der Aufsichtsratssitzung, Wonach bekanutlich eine Dividende von 6 v. H. verteilt werden soll gegen 7 v. HI. im Vorjahr haben wir schen in Nr. 393 vom 9. d. Mts. be⸗ richtei. Der jetzt Vorliegende Geschäfts- bericht über das a n 30. September abgelaufene 34. Betriebsjal beschränkt sich auf die Mitteilung, atz sich den Verhältnissen entsprechend verringert habe. Nach der Gewinn- und Verlustrech⸗ nung hat sich der Rolgewiun auf Mark 350 730(596 956) ermäßzigt. ryon Sied zu kEürzen für Unkosten M. 183 307(188 914), für Zuweisung zur Talensteuerrücklage M. 4 650(i. V. Talon und Wehrsteuerrücklage M. 15 000), kür Verfuste an Ausständen und unsichere Aus- Sstäande M. 5816 und füür Abschreibungen M. 150 000(wWie i..). Es verbleibt denmnach ein Reingewinn von M. 200 801(288 129), der stell einschließlich M. 98 105(109 155) Vortrag auf M. 304 996(347 280 erhöht. Hiervon sollen als 6(i. V. 7) prozentige Dividende M. 180 000 (210 000) und als Gewinnanteil des Aufsichtsrats und Vorstandes M. 35 427(39 175) verteilt wer⸗ den, während der Rest von M. 89 509(98 105) auf neue Rechnung vorgetragen wird. Nach der Bilanz sind die Immobilien weiter Auf M. 1 717 000(1743 450), die Häuser auf M. 2 124000(2 155 707), die Maschinen auf Marke 1140² 40 150 und die Lagerfässer auf Mark 40 000(56 368) abgeschrieben. Die 8 Anlageri stehen unveräudert mit je Mk..— Buch. Vorräte ernäßigten sich auf M. 179 412 201 943). In bar waren M. 6930(22 507), in Wechseln M. 1200(682) und in Wertpapieren M. 246 285(0) vorhanden. Dieser neue Posten dürſte auf die Beteiligung an den Kriegsanleihen Zzurlickzuführen sein Infolgedessen ging das Bankguthaben mäßig. auf M. 824 565(1 0²³ 000) zurüick. Die sonstigen Ausstände in laufender Rechnumg sind dagegen auf M. 303 316(207 652) gestiegen, sodaß die laufenden Gesamtausstände M. 1 127 881(1 230 652) betragen. Die ausge liehenen Napitalien erscheinen mit M. 1 172 568 (1182 109) und die Hauskaufschillinge mit Mark 69 480(66 14%). Anclererseits stellen sich die laufenden Verbindlichkeiten auf Mark 580 170 579 183 und. Hypothekenforderugen i unverkallene Je mine auf gekaufte Häuser Saftt auf M. 1 639 122(i 635 153). Bei Aktienkapital von Mark 3 MWilionen Kapitalrüeldlage von M, 470 000(wie j. eine Sonderrücklage von M. 500 000(wie i.) Vorhauden Die Falonsteuerrücklage ist auf M. 20000 abgerundet. Der zur Verfügung des Auf⸗ sichtsrats stehende Unterstützungsbestand wird mit M. 768(35 753) aufgeführt. Hinterlegte Sicherheiten betragen M. 207 540(208 865). Maschinenfabrikk Wery.⸗G., Zweibrücken. In der Hauptversammlung wurden die Vor- schläge der Verwaltung(8 V. H. Dividende) ein- stimumig angenommen. Der aus dem Aufsiehksrat satzungsgemäß aus⸗ Selieicende Herr L. Walther, Oberingenieur, Ditsseldorf, wurde wiechengewrältlt. De Beers Diamanten-Gesellschutt. Die Nachfrage nach Diamanten ist infolge des Krieges stark zurückgegangen. Die De Beers Company Lid., die größſfe Biamanten-Cesellschaft der Welt, hat das Vorausgesehen und im August vorigen jahres den Betrieb eingestellt. Die Folge davon ist, daß sie das am 30. Juni d. J. beendete Geschäftsſahr laut Köln. Zig. mit einem Verlust von 508 597 Lstrl. abschiliegf. Der FErlés für Dia. manten ist von vorjährigen 5123 336 Lstrl. auf 574399 Ustrl. zurückgegangen. Dieser ganze Er- lös wurde, abgesehen von 124 074 Lstrl., die kurz vor Schluß des Reclinungsjahres eingingen, noch im Monat Juli des Jahres 1914 erzielt. Der Ex- 1 aus Kapitalanlagen stellte sich auf 142 003 Lstrl. und 995 damit um 86 777 Lstrl. Kleiner als im Vorſahr. Das Oesamteinkouunen betrug Lstrl. 735 450 gegenüber 3 352 106 Estrl. zuvor. Da⸗ gegen erforderten die Ausgaben 1 244 047 Lstrl., Wovon 625 850 Lstrl. autf Rechnung des Krieges kommen. Iusbesoudere mußten 250 247 Lstrl. füür Kursrückgänge abgeschrieben und für Kriegs- Zwecke züurückgestellt Wwerden. Für Unterstützung von Beamten und Angestellten sowie von Werkes- angehörigen, die infolge der Belriebseinstellung beschäftigungslos Wwurden, waren 375 613 Lstrl er fordlerlich. Eine Dividende kann somit nicht verteilt werden. Der Bericlit teilt nit, dag die Gesellschaft ihren Besitz von 1 000 000 LStrl. Neunwert englischer Konsols in 43 pros, euglis Sclle Eriegsanleihss Umgelauscht hat. in dieser Anleihe befrä gt jetzt 998 000 Talrl EAestellungen an Rechtsanwälte. Bei Zustellungen an Rechtsanwälte, die zu den Fahnen einberufen sind, naben sich erhebliche Unzuträglichteiten daraus ergeben, dag nach einer auch vom Peiclisgeiichte gebllligten Rechts- auffassunng das Verfkahren ein verschliedenes ist, je hachdem der Nechtsanwalt Zersrang be⸗ kleitlet oder nicht. Diese Versci nheit ist bis⸗ her regelmäßig unbeachtet ge⸗ n. ES mB also damit gerechnet wertlen, daßg zahlreiche 2 Stelkngen umnwirksam sind. Auch in Zukunft würden sich bei Fortdaver der Neclislage Fälle dieser Art lassen. Um den sich bieraus fahren für die Rechtssicherheit vorzube der Bundesrat auf Grund des§ 3 dles li⸗ gungsgesetzes eine Verorduung erlassen, durch die das Verlahren bei Zustellungen an Neclitsan- Wälte der bisherigen Uchung entsprechend ein- heiilich gestaltet Wird. Diese Verorduung ſinchet Tückwirkend auch auf die vor dem Inkrafttreſen vorgenommenen Zustellungen Auwenung. Kaär⸗ Iten, ce sich daraus ergeben Köunten, werden eine V und ist nicht vermeiclen ergebenden Ge- en, hat 11 durch Zulassung einer Wiedereinsetzung in den vorigen Stand vermieden. Finanzen. Amsterdamer Effektenbörse. AnSTERDAN, 23. Dez. Soheok Berun 43.50——14.00— Clss e 05.—), Soheok Lon- n 10.79—10.8—10.92½ WSobegk 00—-39.50—). (89.10——39.60— Wen—.— bis(.——.—) Fariser Hfflektenbörse. PARI8, 23. Dez.(Kassa-Markt.) 8 3% Französ. Rente 75 Toulaa e d 40% o Spanler Ausser—— Blo TInto 14.97 14.95 50% Russen v. 1908 87.35 Cape CGopper 9% Bussen 1696—.——.—China Copper 318 312 40% Tütken————Utha Copper. 471 465 Banque de Paris Tharsls 135 135 Oredit Lyonnals de Seers 5 287 Unfon Parislenne Lena Goldflelds— 39.25 Suez-Kanal lägersfontan..= Thomson Houston Randmines 112 113 Hakuu Weohsel aufLor aenß Brlanekk Norded Espagne- Llanosoft—.—.—Kangue de Rexlo Maltzeff-Fabriken Soo Le Naphte Atehisoen Warenmärkte. RBeschlaguahme von Bastfasern und Urzeugniesen aus Rastitasern. WIB. Berli n, 23. Dez.(Amlich.) Eine Be- kanntmachung vom 23. Dezember 1915, die am 27. Dezember 1915 in Kraft tritt, betrifft die Be- schlagnahme, Verwendung und Veräußerung von Bastfasern(Jute, Flachse, Ramie, europäi- scher Hanf und überseeischer Hanf) und von Er- zeugnissen aus Bastfasern. Nach die- ser Bekanntnachung sind alle Basſſasemm rohem, ganz oder teilwieise gebleichtem, lcremier- tem oder gefärbtem Zustande beschlagnahmt. Ihre Verarbeitung für den allgemeinen Gebrauch nur in ganz bestimmten, in der Be- Kanntmachung näher geregelten Fällen erlaubt. Zur Erfüllung von unmittelbaren oder mittelbaren Aufträgen der Heeres- oder Marinebehörden (Kriegslieferungen) ist die Verarbeitung und Ver⸗ wenclung von Bastiasern in weitem Umfange zu⸗ gelassen. Insbesondere dürfen auch ohne einen Auftrag auf Kriegsliejerumgen Halb- und Fertig- erzeugnisse für Kriegsbedarf auf Vorrat uner Beobachtung bestimmter Vorschriften gefertigt werden. Die auf Vorrat hergestellten Garne und Gewebe, über die ein Lagerbuch zu führen ist, sind ebenfalls beschlagnahmt und ihre Zusliefe⸗ rung ist nur zur Erfüllung eines Auftrages auf Kriegslieferungen gestattet. Trotz der Beschlagnahme bleibt die Ver- äuBgerung und Lieferung vonu Bast⸗ faserrohstoffen an Basifaserspin⸗ nereien und Seilereien oder an andere Personen zulässig, die einen schriftlichen Auf⸗ trag einer Bastfaserspinnerei oder Seilerei Zzur Bescllaffung von Bastfaserrohstoffen besttzen Auch die fadenartigen Halb. und Fertigerzeug- nisse auls Bastfasern, wie Garne, Zwirne, Seil⸗- fäden, sind beschlagnahmt. jedoch ist ihre Ver⸗ äußerung und Lieseruig trotz der Beschlagnahme unbeschränkt er aubt, sodaß die Beschlagnahme nur eine weitere Verarbeitung dieser Garze, Zwꝛirne oder Seifaden verhindern soll. Die Bekanntmachung enthält eine ganze Anzahl wicktiger Enzelbestimmungen. Iur Wortlaut ist bel den Polizeibehérden einzusehen. Manmheimer Wiehmarkt. Amtl. Bericht der Direktlon des städt. Sohlacht- und Viehhofes. Manmkeim, den 23. Drzember. Prels fur 50 l% In 18t Lebend- Sohtaont⸗ gewloht I, Kilber 279 St. a) DVoppelender feln-ter Mast—— b) felnste Nastkälberr 84—87 140—145 e) mittlere Mart- und beste Saugkälber 381284 135—140 d) geringere Mast- und gute Saußsälber 78—81 130—135 e) geringere Saugkälbenrr 75—78 123—130 I. Schafe. „* Stulfmastsenafe— St. a) Mastlämmer und jungere Hasthammel—— bi Atere Mastfammel, geringere Aast⸗ lämmer und gut genährte jünge Sohafe 52—54 10410 % mäh! ährte Hammel und Schafe (Ne)))%%%%%Qꝙs??ͤ—44 4 50 )N 5 chafe 90 St. n) Mastlämmeer— 5— 5) geringere Lämmer und Schafe 8—— , Senwelne 348 8t. a9 1 Uüber 150 Kkg(3 Tts.) 59 129 154 0) 118 15² 09 5 108 130 e)* Zohige e inter 80 9 100 Pid.) Lebendgewict 93 119 10³ 132² Auberdem zugeführt und bezahlt tür das Stuox gegenwärtigen Luxuspterde 00 Stox. 000— 0000 Ferkel 149 Stüex 20— 25 Arbeltspfd. 00„ 000 0000 Tlogen 2 5 15—30 Fierde 00 5t. 2 Schl. 00. 000Zloktler,—„—0⁰ Mllohkune 000 tuok 90000 Tümmer 00 00 00 Euüsammen 3848 Stcbek. Handel mit Kälbern lebhkaft, Rarkt raso geräumt, mit Schwelnen lebhatt. Bedarf nioht gedeckt; mit rerkeen lebhatt. Armsterdamer Warenumarxt. AHS TERDUA N, 28 Dez.(Soh,ubkurse.) 28. 22 üböl, Loke—— Leins, Loko 29.— 40.— 7 per Jahuar— 29.— 775 por ebeuar—— 3947½ 11 per färr (Oele zu den Zedingungen des niesesläng, Uebersestrustes. Amsterdam, 23. Dez. Kaffee, fest Lokoe——. Santot per Dez, 48.% per März 46.— per Mal 45.%. Masgower Roheisenmarkt. dlasgen 22. bez., Fohelsen, ver Cassa 75½, ber? Nonat 7/, per 3 Honat-— Londoner Metallmarkt. London, 22. Der,. Kupfer: Kassa 82./, 3 Honate 82. Elektro per Kasse 84./, 3 Monate——, Best-Selekted p. Kasse 101.%, 3 Monato—.—. Elnn per Kassa: 168.—, per 3 Monate 187.— Slel lokO Nov. per Kassa 29.—, Eink: per Kassa 88,— Dex, 78.—. Antimon—— Aueoksilber—.—. Letzte Handelsnachrichten. m. Köln, 24. Dez.(Priv.-Tel) Laut der „Köln. Zig.“ melden Schweizer Blätter aus Petersburg, daß der Reiclisdumapräsident in der Budgetkonumission belkannt gab, der Fehl- betrag des Budgets sei um 200 Millionen Rubel größer als der Finanzminister berechnet habe. Er werde sich auf mehr als 700 Mi“ lionen Rubel belaufen. WITB. Leipzig, B. Dez. Der Aufsichtsrat der Leipziger Wollkämmerei-=8. beschloß der Hauptversanumlung die Verteilung einer Divickende v. 8 v. H.(wie i, V) vorzu- schlagen. Wien, 24. Dez.(Priv.-Tel..) Die„Zeit“ bringt eine Drahtung aus Lugano, wonach dlie italienische Regierung eine Erklärung bezüglich des Getreidehandels im Lande erließ und große Einkäufe durch die Vermitte⸗ lung Englands ankündigte. Verkehr. Rheinschiffahrt. Duisburg, 22. Dez.(Eigenberichh). Im all⸗ gemeinen hat sich der Verkellir und die Verlade- tätigkeit in den hiesigen und benachbarten Hafen- anlagen im Verhäl Itnis zur Vorwoche nur wenig verändert. Die Kohlensendungen der Zechen, blieben weiter gedrückt, ein Umstand, der einmal auf den starken, noch immer herrschenden Wagen⸗ mangel, ein andermal aber auch auf das Fefilen an den nötigen und geschulten Arbeitskräften zu⸗ Tückzuführen ist, die durch Weitere Einberufungen zum Militär sich noch mehr und mehr lichten Werden. Die Verschiffungen bewegten sieh zum größten Teile rheinaufwärts, während der Ver⸗ Sand zu Tal nicht bemerkenswert wWwar. Die täg⸗ liche Förderziffer der Gruben belief sich in der Berichtswoche auf ungelähr 18 000 Doppelwagen. Der eingetretene Hochwasserstand des Rheines und seiner Nebenflüsse, der eine volle Ausnutzung der Schiffsgeſäge gestattete und daher eine ge⸗ Winnbringendere Ausdehnung der Schiffahrt nach dem Oberrhein zulassen Würde, konnte leider nicht infolge der unzüreichenden Anfuhrem der Gruben zu den Ueberladeplätzen zur Genüge aus-⸗ genutzt werden. Für die in Ladung liegenden Fahrzeuge ist dieser Umstand gerade nicht vom Vorteil gewesen, weil solche oft unverhältnis⸗ mäßig lange auf ihre Fertigstellung warten muß⸗ ten. Die Nachfrage nach Brennmaterialien aller Art übersteigt bei weitem die verfügbaren Men⸗ Von den Verbrauchern zumeist glatt bewilligt. Getreideexpeditionsgeschäft hielf sich in den Grenzen der Vorwochen und ließ manches zu Wilnschen übrig. Die wenigen zu Wasser und zu Lande ankommenden Roggen- und Weizenmengen Wurden ausschließlich auf Lager Gdee Krangut War einiges vorhanden, welelles die Krananlagen notdürltig in Betrieh hielt. Das hiesige kgl. Schleppamt bitte die Reedereien und Partikulier- schiffer, deren Fahrzeuge von der Rheinreede durch Monopolschlepper in den Rliein-Hernekanal gebracht werden sollen, dem Schleppamt stets ge- nau anzugeben, an weleher Stelle der Rheinresde ihre Schiffe liegen, damit die Kapitäne der Mono- polschlepper nicht unnötigerweise nach ihnen suchen müssen. Ferner versandte das kgl. 797 amt folgende Miteilung:„Die Zahl der Kähne, die auf der Fahrt zum Rlein unterhalb Schleuse I des Rhein-Herne-Kanals festlegen, um Order einzu- holen Einkäufe zu machen usw. ist s0 groß ge⸗ worden, und durch die Kahnansammlung an die⸗ ser sehr schmalen Stelle wird die durchgehende Schiflahrt zeitweise derart behindert, daß alle Firmen im Interesse der Schiffahrt dringend auf⸗ gelordert werden müssen, daß sich die Schiffer der aus dem Kanal kommenden Kähne sofort auf Strom schleppen lassen und dann von dort aus ihre Geschäfte en Schifferhörsg zu Dulsburg⸗Ruhrort. Dulsbhurg-Ruhrort, 23. Dez.(Amtſlone Notlerungen in Hark für dle ſonnes. Bergfahetfraohten: naeh Goblenz .00, St. Gcar.55, Bingen.50, Malnz-Gustavsburg.25, Hainplätze bis Frankfurt à f. 1,85, Mannhelm.25 Karlsrune 140, Lauterburg 1,50, Stealburg(. E. 1,75.— Sehlepplöhne nach Ooblenz—.—, St. Goar 0,85.—0,75. Bingen 0,00—0,00, Mainz- Bustavsburg.00.,20, ainplätze bis Frankfurt à, K..00—0,00, Mannhe im 10—.30, Karlsrube 0,00, bauterburg 0,00, Strabburg 1. EIs 0,00. Talfrachten(tüe Kohlenladungen) Mk.: Tiel .20.-.25, Arnhelm.40.-.00, Utreght.800. Houda 243-.00, Lelden 27700. 0500. Sohledam 245,'Gravenhage.30—.00, 20land.20. Zevonbergen 215—.—. hoesburg.05—.00, kangstraat.85, Frlesland.50-0. 00. Srussel.00. Rotterdam.10—.18, Loer- dam.45.'Besch.00—.45. Breda.40, Amsterdam 260, Steenbergen 235—.40. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Dez. Pegelstatlon vom Datum Rhein— 20. J 21. 22. 22,J 23. 24. Semerkunges Hüningen“)..95.73.0 187.68 181 Abende 6 Uhr Kehll.002.79.72.70 270 Hachm. 2 Uhr Maxau.„.9 81.29 4% Naehm. 2 Uhr Mannhom 5 67.55.54 Morgens 7 Uhr Malnz. 27 147.-B. 12 Uhr Kaub 3 Vorm. 2 Uhr Kölnn Nachm Uhr vom Neckar: Mannheim 65 97 50 7 Uby Hellbronn. 15 orm, 7 Uhr J bedeckt— 39. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fr, Goldenbaum:; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Jocos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. 1. Direktor: I..; Julius Weber. gen und wurden die geforderten Preiserhöhun 85 e 2 Sſait jede Heute nacht entschlief sanft im Diako anfalles unsere liebe Tante und Schwägerin Frau KRalhe Alb. Uetsfeld, 2 Zt. Neubreisach Maja Müller, Wiesbaden Otto Kaufmann, z. Zt. im Feld HBinäscherung: Sonntag, den 26. De F DBesuonderen Bankdirektor Sehmitt u. Frau, Kaiserlautern Regilerungsbaumstr. Kaufmann u. Frau, Schmalkalden nis Miller aus Mannheim. Kalserslautern, den 23. Dezember 1915 Jul. Zintgraff u. Fritz Zintgraff u. Frau, Wiesbaden WIIIi Zintgraff, zember 2½ Uhr in Mannheim. Verwandten, Freunden und Bekannten richt, daß mein lieber, treubesorgter Sohn, Schwiegersohu, Bruder, Schwager, On lIand gestorben ist. Mannheim O 7, 28, 24. Dezember 1915. Im Namen der trauernden F Frau Ellse Kossmann 0 Beerdigung filndet am Montag, 27. mitta 3 — State besonderer Anze ge. Männ, Lokomotipfübhrer Emil Kossmann plötzlich durch einen Unglücksfall in seinem Berufe in Feindes- Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt. lie traurige Nach-⸗ unser Vater, und Neffe el Iinterbliebenen: und Kind. Dezember, nach- 18366 2 2712 Die Heilsa hat am J. Feiertag, abends 7 Uhr in Q 7, 6 eine Beſcheerung für 100 arme Familien, welche mit Lebensmitteln und Kleidungsſtücken verſehen werden. Beſonderen Dank möchten wir hiermit ent⸗ gegenbringen den Firmen: Zuckerfabrik Waghäufſel, UKabelwerke, Werner& Nieola, Seufried, Grünzweig e. Bartmann, Oſtander, Ed. Nauffmann Söhne, L. Kauffmann, Neuberger, Schreiber, Schmoller, Mander, Scharſf, Pyra, pfälz. Mühlenwerke, hildebrand& Söhne, Gut⸗ mann, Ehrbar, Eſtol, Soenker, Gruber, Heez und Fuchs, Gebr. Wronker, jowie allen freundlichen Gebern, welche uns zu dieſem Unternehmen verholfen haben. allen Sie( 13 Nex Ihre Töchter zn küchtigen ſelbſtändigen Damenſchneiberinnen oder Zuſchneiderinnen ausgebildet haben, daß dieſelben durcherreichte Keuntniſſe ihre Exiſtenzgründen können, o wenden Sie ſich vertrauensvoll an die ſeit 1890 im beſten Ruf ſiehende Damenbekleidung und Zuſchneid⸗ ſachſchyle 13368 Szudrowiez& Doll jetzt A 3, 10. e rmee 02 1 1. St. als Laden eod. Büromitod. ohne Wohnung zu perm. Näh. 4. Stock. 49916 3, 75 Saden links und zwei 5 Zimmerwohnungen im 2. und 3. Stock ſoſort zu verm. Näh. Hauseigent. 40 498 Senueral⸗Anzeiger Dr. Lungershausen u. Frau, Coburg Ed. Klingel u. Frau, Wiesbaden. 5 4 2 -Heim Kaiserslautern, infolge Sehlag- 0 WIWV. 43849 Frau, Cöln a. Rh. 2. At, im Feld Magazine eeeeeeeeee üroz v. 12447 77 24 Luiſeurng, sch größeres Maga⸗ zin mit Büro per! Aprilzu verm. 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Wenn auch dort auf dem Concordienplatz die mächti⸗ gen Fontänen Tag um Tag, Jahr um Jahr ihre ſprudelnden Waſſer ergoſſen— niemals würden ſie die Schande wegwaſchen können, daß einſt unter dem Triumphgeſchrei des entarteten franzöſiſchen Volkes die Häupter des unſchul⸗ digen Königspaares hier in den Sand gerollt waren! Unter dem Geſchrei der die Carmagnole tanzenden Weiber war die fürſtliche Frau wehr⸗ los unter der Guillotine verblutet. Hyänen waren das damals, Hyänen waren ſie auch heute Dorette lehnte ſich in die Kiſſen des Wagens zurlick und rieb ſich den Handknöchel, der nach dem Hieb des einen Weibes jetzt unter Schmer⸗ 0 anſchwoll. Hyänen waren ſie auch heute! Nach jener Zeit der großen Revolution, die ein Schandfleck in der Geſchichte des franzöſiſchen Volkes bildete, hatte ſich im Grunde in dieſem Volke nichts geändert. Wenn ſich eine Ge⸗ legenheit bot, würde die heutige Generatlon ihven Vorfahren nicht nachſtehen. Heute lernte ſie in die franzöſiſche Volksſeele blicken, in der feinere Lebenskunſt, Höflichleit und Eleganz nur äußere Tünche waren. Sie haßte, ſie verachtete, ſie entſetzte ſich vor dieſen Menſchen ringsum, die trotz ihrer äußer⸗ lich hohen Kultur keine Selbſtſucht kannten! Nein, hier fand ſie keine neue Heimat! Niemtals würde ſie das Elſaß als ihr Vaterland auf⸗ geden künnen! Ste fuhe num einem ungewiſſen Schickſal entgegen. Doch ſie beſaß nur die einzige Sehnſucht: ihr wahres Vaterland jetzt wiederſehen zu dürfen, um es ſich in der ner⸗ gewonnenen Ueberzeugung aufs Neue eckämpfen und erhalten zu können! ** u Claude lehnte ſich beruhigt in die Polſter des Autos zurück nachdem ſeine Schweſter ihm von oben— zum Zeichen, daß ſie Madame Lemoin zu Hauſe traf— zugewinkt. Er hatte Madame Lemoin bei ihren Beſuchen in Olt⸗ weiler nicht nur als eine chike Dame kennen gelernt, welche in dem verhältnismäßig ſtiller Vogeſenſtädtchen in ihren Toiletten den Glanz von Pariſer Geſchmack und Eleganz aufleben ließ, ſondern auch als eine Perſönlichkeit von hervorragender Liebenswürdigkeit Dorelte würde unter Beihülfe von Madame Lemoin jetzt ſoforb gut über die Grenze kommen, da ja die Mobil⸗ machung erſt vor wenigen Stunden heraus⸗ kommen war. In ſeine Wohnung zurückgekehrt fand er zu ſeiner Ueberraſchung ſeinen Freund Trilby vor. Seit Monaten bildete Claude mit dieſem jungen Engländer und dem jungen Franzoſen Juſtin Durand ein unzertrennliches Kleeblatt. Trilby überragte ihn faſt um Kopfeslänge als er ſich jetzt beim Eintritt von Claude erhob. Groß, faſt übermäßig ſchlank, verriet er in der Geſtalt und in jeder Bewegung den S mann. Neben ihm bot Claude den größten Gegenſatz. Man hätte ihn für einen Sidd⸗ franzoſen halten können, für einen Sohn der Cote⸗du⸗Midi oder einen Provencalen. Seine Augen waren vom dunkelſten Blau, die Hagre tiefſchwarz und in kurzen Locken gehalten, die Stirn wirkte durch den weit ſich zitrückbecht⸗n⸗ den Hagranſatz noch größer und pflaſt ſcher Seine Bewegungen waren lebhaft und impulſiv, ſein Ton bei aller Lebhaftigkeit doch voller Herzlichkeit. Es war, als ob ein großes inneres Feuer in ihm leuchte und brenne und nach einem Ausweg ſuche. Zwiſchen der ruhigen gemeſſenen Art des jungen Engländers und der Lebhaftigkeit von Claude wirkte Juſtin Durand wie ein harmoniſches Bindeglied, da er nicht von der lebhaften Bemeglichzeit des Ddes Claude fand Trilby ungewöhnlich bleich und ernſt, „Das iſt eine ſchlimme Sache“, meinte er jetzt auf franzöſiſch, dem immer noch der ſtarke engliſche Akzent anhaftete.„Ich hatte. geglaubt, der Krieg würde noch durch die Diplomatie zu vermeiden ſein.“ Claude bot ihm von neuem einen Stuhl. Er zuckte die Achſeln und ſtrich ſich mit einer Bewegung von leiſem Aufatmen über die Stirn.„Der Krieg war ganz unvermeidlich. Er hing ſeit zwei Jahren in der Luft. Und ſchließlich iſt es für Frankreich jetzt die einzige und beſte Gelegenheit, ſich Elſaß⸗Lothringen wiederzuholen, Allein hätte Frankreich es mit Deutſchland nicht aufnehmen können. Aber wenn jetzt die ruſſiſche Dampfwalze von der andern Seite mithilft——“ „Du deukſt enragierter als ein Franzoſe!“ „Ja, das ſtimmt. Ich bin mit Herz und Sinn Franzoſe geworden! Ich habe hier voll⸗ kommen mein zweites Vaterland gefunden. Und ich rüſte mich jetzt, für mein neues Vater⸗ land in den Kamipf zu ziehen.“ „Haſt Du Dich ſofort zu ſtellen?“ „Ja, ich muß noch heute Nacht abreiſen, um zuu meinem Regiment bei Belfort zu ſtoßen, bei dem ich als Reſerpeofftzier ſtehe.“ Trilby ließ ſeinen Blick durchs Zimmer gleiten, in welchem außer einem offenen flachen Koffer auch ſonſt alle möglichen Anſtalten zu einer eiligen Abreiſe getroffen waren. „Ich habe es mir gedacht. Du mußt entſchul⸗ digen, wenn ich hier eingedrungen binn und mich ohne weiteres von Deiner Wirtin herein⸗ führen ließ. Abes ich wollte doch auf gut Glück hier warten, um Dich, wenn irgend möglich, nioch vor Deiner Abreiſe zu ſehen. Ich wollte Dir auch noch einige Zeitungen bringen. In einigen franzöſiſchen Blättern wirſt Du ſogar ſehen, daß ſelbſt viele Franzoſen durchaus nicht ſo für den Krieg enragtert ſind, wie Du es zu ſein ſcheinſt. Und hier haſt Du auch noch die deutſchgedruckte„Pariſer Zeitung“.“ Im ſelben Augenblick klopfte es. Trilby, hatte veichen wollen, ſteckte ſie unwillürlich in die Taſche ſeines Sacco⸗Anzuges. Die Wirtin von Claude trat ein. Ste brachte ein Stadt⸗ telegramm. Juſtin Durant bat Claude, doch wenn irgend möglich, ſich zu einer beſtimanten Stunde im Reſtaurant Duval nahe der Made⸗ leine⸗Kirche, zu einem letzten Zuſammentref⸗ fen einzufinden. Claude ſah nach der Uhr. Das Telegramm war ſchon vor Stunden aufgegeben worden, doch anſcheinend bei der Unordnung des Tages erſt jetzt befördert. Die Stunde, welche Juſtin zum Zuſammentreffen vorgeſchlagen, war faſt erreicht. Und die Entfernung zur Madeleine war ziemlich groß. Doch Trilby drängte man möge dieſes Zuſammentrefſen für alle Fälle möglich zu machen ſuchen. Wer wußte, wann ſie ſich wiederſahen, wo alle Drei jetzt durch die Ereigniſſe auseinandergeriſſen wur⸗ den. Juſtin werde dort auf ſie warten, auch wenn man ſpäter kanm. So willigte Claude ein. Er mußte noch heute Nacht vor Abgang des Zuges eilig packen. Und ſchließlich konnte er ſich ja auch in Belfort ſelbſt das wichtigſte beſorgen. Unten ließ ſich weit und breit kein verfüg⸗ bares Gefährt ſehen. Es war das Linzige, man benutzte die Untergrundhahn. Auch auf dieſer Strecke waren die Wagen überfülli. Je mehr der Spätnachmittag vorrückte, deſto ſchwüler wurde die ganze Stimmung auf den Straßen. Deſto ſchwüler die Atmoſphäre unter den Tauſenden, welche ſich unaufhaltſam auf der Untergrundbahn woiterführen ließen. Eine Flut von Menſchen entſtieg mit den beiden Freunden den Wagen der Station der Madeleine, um einem neu hereindrängenden Strom anderer Fahrgäſte Platz zu machen. Unaufhaltſam drückten ſich ihnen neue Scha⸗ ren entgegen, als ſte die Treppen empor⸗ ſtiegen. Es war faſt kein Vorwärtskommen, Immer wieder mußte ein neuer dichtgefülltor Tunnel durchguert, eine vollgedrängte Treppe erſtiegen werden. Durchſchnittspariſers war der ſoeben dem Freund die„Pariſer Zeitung en Gegründet 1857 bi unte! ſtam; tuch⸗ l zu ex 4 Sch —— —. — zu kaufen geſucht. Heinrich Schler⸗ 5 Geueral⸗Anuzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seſte. Gegründet 1857 Beste Gelegenheit für Hof-Kalligraphen Gander's Aabreib- 1. Handessuurze. Tages- und Abendkurse jeden Alters, sich zu tüchtigen Buchhaltern, Kontoristen, Kontoristinnenstenotypistinnen ete. auszubilden. Kurze Ausbildungszeit. Mäßiges Honorar. Gebf. Gandef, O J, 8 vradebtae ESST MOIdId Damen und Herren 13861 Alte Fahrrad⸗Schläuche p. Kg. J M. Alte wollene Strümpfe wie bekannt hohe Preiſe. Geſchirr⸗Zinn zu höchſten Tagespreiſen. Säcke, ganz u. Nohr⸗Zinn 53459 And zerriſen, jedes Quantum wird angenommen. Ankaufsſtelle nur T Eckladen. Ofiz erſatt⸗ vollſtändig, gut erhalten, 2 163% g. Ang. unt. 3349 a. 5. Geſchäftsſt Gules Pfet 5627 Schleuſenweg—7. Getr. Kleider Schuhe, Möbel kauft ns Goldberg, R1. 8. Au⸗ und Verkauf Möbel u. 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