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Die Oppeſition gegen die Dienſt⸗ oflicht im Kabinett iſt ſehr klein und im Gegenſatz zu übertriebenen Gerüchten glaubt man, daß die Miniſter, welche urſprünglich dagegen waxen, jetzt im Amte bleiben werden. k Die„Times ſchreibt deß das Kabinett geſtern kaßfächlich zu dem Entſchluffe gelangt iſt, in Bälde einen Geſetzentwurf zur Ein⸗ tükrung der Dienſtpflicht im Un⸗ terhaufe vorzulsgen. Das Blatt glaubt, daß die raſche Enkſchließung dem kräftigen Auftreten Llagd Georges zu danken ſei, Jer durch einige Unioniſten unterſtützt wurde Aus verſchiedenen Brönden werden im Ka⸗ binett gielleicht einige Veränderun⸗ gen vorgenommen, aber Tatſoche iſt, daß der Vorſchlag, die Dienſipflicht einzuführen, auf außeroßdentlich weßig Wider⸗ tand ſtieß. * Nech in den allerletzteß Togen ſchien es, daß der innerhalb des engliſchen Kabinetts tobende Streit um den Dienſtzwang zu einer ernſten Kriſis führen würde. Der offenkundige Fehl⸗ ſchlag von Lord Derbys Werbefeldeug hat den W erſtand gegen die Dienſtpflicht in irgend⸗ einer Form zur Bedeutungsloſigkeit herab⸗ gedrückk. Wie iſt die Entwicklung gegangene Als Anfang Ropember Lord Derby dem Erſten Miniſter mitfeilen mußte, daß das Werbe⸗ Verheirateten beine Luſt hätten, ſich zum Kriegsdienſt zu ſtellen, ſolange ſopiele lin⸗ verheirgtete ſich von der Anwerbung drückten, da gah Herr Asgufth, vielleſcht eiwas unvor ſichtſgerreiſe, im Unterhaus die G 0 daß er filr ſich per önlich der Meit ung ſei, daf die Anmeldung Verheirateter zum Hseres⸗ Fienſt ſo lange nicht als bindend betrachtet wer⸗ den ſollte, bis dis Ung kheirateten, ſei es nam freiwillig oder unfreil illig, in das Heer ein⸗ getreten ſeien. Die Erklarung wurde wegen — eek, Viel heſppochen und als etwas Ngßbeniber iß der * ſei gem Erſten Mi⸗ nmiſter zu der Mitt ˖ gt, deß dieſer nich Witz ſich ſeſhft, ſondern dig ga ni8 RNE giszung dazu gerpflichtet hase, daß, falls ſich nickt genug Ungerheiratele Freiwillſg mel⸗ Heten, andaſe Mi F srakiffe Würden, ehs die Perheirgteten. Zi ſieh hatt ewerben laſſen, den Fahnen gerufen 9f Pröſſe 9 3¹¹ klirden. Die Freunde der Dienſtpflicht in England, vor allem die Preſſe Nord Narth⸗ als Lord Derhy mit ſeinem 3¹ zaſt Flir eliffes haben denn, Berſuch das Frelwilligenf Uſtem t wan, ſich mit voller K Afl hrung dey Wehrpflich Wisder Die Anden, daß Mihiſter die Regiepng duch vetken, dig 0 ſeine Bepſprechungan ſs Geenden dee, en ee eün, e Ns frai —— Seßent enb gilltig. verſage abe, nichts f ſich gäft mer ſchleppend vorangehe, weil diefg , Schapfe gegen den Zwangsdienſt hand befunden, Dar⸗ anderes als die Einführung der Wehrpflicht ühpig bleihe. Herr Asguith fühlte ſich ngtür⸗ 0 9 böllig an die Wehrpflicht gebunden, daß 1 1 Wahl mehr vor ſich ſah, gleichwohl es ſicher, daß ihm ein günſtiges Ergebnis der Arbeit des Lord Derby weit willkommener geweſen pärd, daß er daher nur halben Her⸗ zens und in der ſchwächlichen Weiſe, die ihm ſeine Gegner heſtändig gum Vorwurf machen, für die Wehrpflicht eintrat. In dem Kahingtts⸗ paß pomm 20. Dezemher hat er daher nicht ver⸗ innacht, die(üegne der Wehrpflicht, 11 von 22, guf ſeine Seite zu bringen. Auf der anfdern Seite drängten ihn die 7 Kollegen, die ent ſchiedene Anhänger der Wehrpflicht ſind, an ihrerx Spitze Lloyd Gesrge, Aieerlighe ſeine Erklärungen in Taten wmeufetzen⸗ d. 5 Paplament einen f S kung der ein ee 8 Orge hat ſoiſter 15 So 1 der 10 0 Der Ragi 8 ſelhſk. Slond 6 Wadg Asquf 0 1210 ee nicht wort⸗ Wörklich erfiſle, und Llod Gesrge iſt der ſtärbſte Manß im Kabinert. Das war die Dagung, aus der heraus ſich dann Asquith Sulheſen hat ode entſchließen mußte unter Opferung einiger Miniſt erkollegen einen Enk⸗ wurf zuir Giufſührung der Dienſtpfliche pvorzu⸗ legen. Der Wigürſtand iſn Kabinett ſoll nach allen vorkiegenden Berſchteß ſehr gering g8⸗ ſesſfen ſein und men glaubt ſagar, daß die Mi⸗ kifter, die ſich als Gegney der Dienſtbflicht Ek⸗ klärtzen, nicht zurücktraten Werden. s ſichten 15 75 Einführung der obligatopiſche Dienſtöflicht für die Unverheirateten gelte ſo⸗ gar als ſehr gut; wenigſtens bemerkt dis ſtminſter Gazette“, die Enfſcheidung des „ Kahinetts, die Dienſtpflicht einzuführen, werde keine Sßgaltung der Regierung oder der allgemeinen Wahlen Unterhauſe (leine Minde machen, ferhangeben. zur Jolge haben. In Wende Rur eine ſehr pheik dagagen Oppoſition die ſchließlich gezwungen ſein werde, Oh diaſer Optimispius gerecht⸗ perden wir jg ſehen. Wir wollen gerſammlung in Londen kurg bor 8 ghinngen, auf der 17(Gchverk⸗ Borſtände, vier Arheitervereins und die Ver ſtänds der angliſchen Sgzialiſtenpartef her⸗ kreten waren. Man erklärte ſich mit aller und ger⸗ ſtek ſich bor allem auch zur Verteldigung depfen die ſich dem Dienfſtzwange nicht Anker fen würden. üher die Unluſt der Iren, ſich für Englang kotſehlagen zu laffen, konnien Wir eyſt geſtern wieder berichten Für uns jſft noc wichtiger als die Fra Finführung dit 9f — ſtpflicht Die pfſk agen iumer ſoieder lüber figteren: a + 8 esbildeter 5 Of ahnn Line Millienengemes nichts auspiehten. Dieſer aher 125 Af be iſt i Ben date auf enen 108 341 und piele 5 Kenner der Lace des Landes behaupten, daß die Wehr⸗ pflicht mit ſeiner Eigenart unberträglich ſel, daß es ficht zutleich ſeinen Rang als großer Induſtrieſtagt und erſter Vermittler des Welt⸗ behapten könne, wenn es zur all⸗ ialn Dienſtpflicht übergehen Klliſſe: denn 100 8 Sbk! e die* iegewerte der„Times“ ſitgeteilt, daß ſelbſt die Ein⸗ ſührung der gllgemeinen Wehrpflicht nicht gehüge, dis ünuigänglich nötige Zahl Sol⸗ daten herbeizuſchaffen, um 70 Diviſionen auf Kriegsſuß zu halten oder ſſeu guszuhilden für den Frühjahrsfeldzug. Dieſe Erwägungen führeſt uns dazu, die nauen Schitte Eßglands guf deinm Wege zum „Militarismus“ mit Ruhe zu herfolgen. Sie ſind zunzchſt nur ein ſchlagender Beſpeis fſir dite übaraus ungünſtige militärſſche und po⸗ litiſche Lage Englands, das noch iſſimer den Pfeußiſchen Milfkarismus totſchlagen wifl und nun ſelbſt in die Verftrickung des Militaris⸗ Hips gepfällt. kennen uniere S allem, daß dieſer Milite nun nachzuahmen ſücht, deutſch zen aguf giczliſchen Boden geppfleanzen „ ſo wenlig wies der Geiſt Fichles der elutſchz Milifarismus ift 14 Rur die äußere Betätigung deutſchenr— mit Sembart z reden— heldiſche Weltanſchguung und ſteht in kiefſtem, unüberbrücsbarem Gegenfatz zu dex zhändleriſchen“ Wekkanſchauung der Eug⸗ känder, defſen Indisiduglismus jeder gerfhn⸗ lichen Aufopferung flür ein Überindividuelles, für das Vaterland, durchgus feindlich gegen⸗ überſteht, Wir kenneß unſere Erfolge und 5 und wir wiſſen vor Rüs, den Guglanz ſich nicht einfach vam 78 * Beylin, 30. Aus Rotterdam gemeldet: Rotterdamſche Courant“ meldet, die engliſchen Blätter erhalten Berichte ihrer garlamentarvi⸗ ſchen Korreſpondenten ſiber den Veplauf des geſtrigen Kabinettrats. Sie melden einmütig, daß die Mehrheit ſich entſchlaß. unherzüglich Zwangsmaßregeln vorzuſchlagen. Der Premier⸗ miniſter ſelbſt ſcheine jene Maßnahme zu wün⸗ ſchen und werde keine weiteren Verſuche zur freiwilligen Werbung der Trußpen machen. „Daily News“ fagt, man frags ſich ſetzt, wie⸗ viel Demifſionen von Miniſtern der Entſchluß Asqguithis mit ſich führen wipd. Die Mitarbei⸗ ter dey Londoner Blöiter ſind einig darüher, daß Runeiman und Me. Henng den Ent⸗ ſchluß nicht billigen werden. Jedenfalls würden ſie zurücktreten und mit ihnen auch einige andere Miniſter, Handerſons Hal⸗ tung ſei nüch unklar. „Dailn Neſos“ und„Dailn Throniele be⸗ trachten den Entf ſchluß als bersilig. Man hätte noch auuge Wochen zur weiteren Auf⸗ füllung der Truppen mit unberheirgteten Män⸗ nern Serenden können. Eine ſolche Verzöge⸗ rung hätte ſich im Intereſſe der nationalen Einigkeit wohl gelohnt, Agemein Hege an keinen Zweifel, daß das Par über die Wehrpflicht annebmen. Berlin, 30. Dez(Voß uf Ails Ratterdam wird gemeldet! Wie zu er⸗ 155 tan war, wird der Bfief von Lland Geangg an Aſgquith, worin en Initteilte, or könne gieht länger Mitglied des Kabinetts bleihen, wenn Aſquith ſein Perſprechen bezüglich ſofgrtiger [Erakeifn n 3 g 0 n 6 4 ng ma gß⸗ egeln hünſichtlich 9K b unpgephei⸗ ſreteten Männei nicht halten werde, in der ſchwebenden Kriſe den Ausſchlag geben. Aſguith iſt nunmehr entſchloſſen, die entſpre⸗ chende Vorlage beim Parlament einzubringen, das ſie zweiſellss genehmigen wird. Wie ſich die Führer der A pheiker zu dieſem weit⸗ gehenden Entſchluß, der die englif ſchen Begriffe lüber die er He Freiheit! ihe! en Haufe R Wiyft, verbalten werden, muß alerdinge ah⸗ den Ve Altagsher Aten Zwangs en 8i Einitehung boan Man⸗ nern in den Landesdienſt guch in England ** Dez:(Von Ber; Bürg) Der„Nieuwe nicht unbekannt. Man braucht nur an die früher heliebten Maßnahmen zur Preſſung veon Matroſen für die Fletts zu exinnern. Damals murde ausſchließlich Straßengeſindek don jenem Zwang betroffen. Jetzt aber ſolk die Blüte pon Albiens Junggeſeklen aufgeferdert werden, die Knochen für die Freiheit und G⸗ pechtigkeit zu wagen. Soppeit aus den heutigen Preſſeftimmen zu epſehen iſt, wird der Entſchluß Aſquith, der übrigens amtlich noch nſcht hekannt gegeben iſt, in den Blättern mit Ausnahme der liberglen „Daily Nems“ und Daily Ehroniele“ günſtig gufgenesmmen. Jene Blätter perſichern Kuch, daß der Widerſtand im Kabinett ſelbſt bis guf einige Miniſter zuſammengeſchrumpft fei, Lons Derbys Jehlſchlag. „30. Dez.(Von unf. Berl. Bur.) Londen beſshet der Amſterdamer Bericht⸗ A 15 erſtatter der„Voſſ. Zig.“, daß die nach Lord Derbys Syſtem erfolgten Einſchreihnn⸗ gen für das Heer vollſtändigungen!; geng ſind, weil die fungen, unverheirateten Männer ſich als Munitiensarbeiter eingeſchrie⸗ ben haben. Faft acht Zehntel aller zum Heeres dienſt eingetragenen Männer ſind verheiratet, Verheirateten wurde aber nach Aſquiths Ver⸗ ſprechen nech beſonders zugeſichert, daß ſis erſt nach den unperheirgteten Mönnern ginberufen warden ſollen. Jetzt ſitzt die Regierung in der Klemme und muß mit der Dienſipfficht rghen. Mißſtimmung in der eng⸗ liſchen Arbeiterſchaft. Berlin, 30. Dez.(Von u. Berk. Blrg Der Amſterdamer Bericherſtatter der„Poſſ⸗ 31g.“ erſährt aus London, Daß unter den Mitgliedern der Apheftey⸗ Fachpereſnigungen grpße Mißſtimmung herrſecht, weil die Zahl der ungslernten und weib⸗ lichen Arbeiter in allen Betrieben ſo ſtark zugenommen hat, daß ſie in den größeren Merlen bereits in der Mehrzahl ſind. Die Fachverbände, die ſchen durch das Munitions geſetz den größten Teil ihrer Freiheitsgrundſätze aufgeben mußten, ſehen hierin eine neue Gefahr für den Beſtand der Verkände und befürchlen dapon eine Loßndrückerei nach dem Kriege. Llond George fordert nun von den Arbeiterver⸗ bänden Aßänderungen ihen Satzungen, wosurch nach ſeiner Anſicht ein ſriebliches Zuſemmen⸗ arbeiten erreicht werden ſoll Die gelernlen bee ſträuben ſich jedoch mit aller Macht Beß⸗ und ſchon finden überall in den Induſtele⸗ ben Berſammlungen ſtatt, in denen guſchei⸗ nend die Verbände die Oherhand gewinnen, Dazu hahen die langen Ar feitszeiken in den Munttionsfabriten, das Allehon berhgt und andere Fr zeſch den Un willen dey Arhei Llohd George oder den die Axbeiter zu berul Reen, nd in 0 ner ſſten Wechen ernſte Greigniſſe in den Munſtiensfabriken zu gewärtigen, Des weſtsren erfährt der Ber ichterſtatler aus London, daß die engliſche Zenſur ſeit einns gcht Rup wenlge Nachpich⸗ ten nach dem eupapäſſchen Feſt⸗ lande durchläßt. Auch dan größten Teil der Reuterelegramme ball del Zenſap zuzück, Die Gründe dafür ſind die Bonß erpdbun⸗ Aggen Seite. gen, die für die ſüdlichen Kriegs⸗ ſchauplätzſe getroffen werben und auch die Geheimhaltung der Einzelheiten der bedenklichen Kabinettskriſe. m. Köln, 30. Dez.(Pr.⸗Tel.) Zur Wehr⸗ pflichtfrage in England meldet die„Kölniſche Zeitung“: Welcher Art die Wehrpflicht ſein wird, ſteht noch nicht feſt. Man meint nur, daß eine Einrichtung getroffen wird, welche die Verheirateten zurückſtellt, bis die wehr⸗ fähigen Ledigen zum Heeresdienſt zwangs⸗ weiſe herangezogen ſind. Im allgemeinen wird jetzt hervorgehoben, daß die Zahl der Ledigen, die der Anwerbung auswichen, kei⸗ neswegs, wie noch vorige Woche die liberalen und die Blätter der Arbeiterpartei meldeten, eine unweſentliche Minderheit bildeten. Das Gegenteil ſei der Fall. Die liberalen Blätter, die noch vor kurzem einen kräftigen und wirk⸗ ſamen Widerſtand im Parlament vorausſag⸗ ten, fügen ſich in das Unvermeidliche. Die Parteipolitik zwingt ſie und die radikalen Par⸗ lamentarier, der Regierung Gefolgſthaft zu leiſten. 2 85 Generalfeldmarſchall 77*—— von Mackenſen in Sofſia. Sofia, 30. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Mel⸗ dung der bulgariſchen Telegraphenagentur. Generalfeldmarſchall von Mackenſen iſt heute in Sofia eingetroffen. Am Bahnhof hatten ſich die Vertreter des Königs und der Regierung eingefunden. Eine Kompagnie Zöglinge der Militärſchule mit Muſik erwieſen die Ehren⸗ hezeugungen. Der Generalfeldmarſchall ſtattete der deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Ge⸗ ſandtſchaft einen Beſuch ab und begab ſich hier⸗ auf in den königlichen Palaſt, wo er vom König in Audienz empfangen wurde. Nach der Audienz fand zu Ehren des Generalfeldmar⸗ ſchalls große Frühſtückstafel zu 40 Gedecken ſtatt. Die Tafel trug militäri⸗ ſchen Charakter, da alle Gäſte höhere Offiziere waren. Am Abend erfolgte die Rück⸗ reiſe des Generalfeldmarſchalls in das Hauptquartier. Die Bevölkerung bereitete ihm wärmſten Empfang und jubelte dem großen deutſchen Heerführer herzlich zu, ſo oft er ſich in den Straßen der Stadt zeigte. Die Trümmer der ſerbiſchen Armee. Athen, 30. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Von dem Sonderberichterſtatter des Wolff⸗Büros. Die Trümmer der ſerbiſchen Armee ſind in Skutari und Elbaſſan angelangt. Ihre Geſamtſtärke beträgt 40000 Mann. Sie be⸗ ſitzen weder Artillerie noch Munition. Die Stimmung in Bulgarien. Sofia, 29. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) „Narodni Pravg“ ſchreibt zu der Eröffnung der Sobranje: Das ganze bulgariſche Volt iſt eins mit dem Könige. Die Einigkeit wird der Leitſtern des Parlaments ſein. Die Thr on⸗ kede hat einen tiefen Eindruck auf alle Volksſchichten gemacht; ſie iſt das Symbol der bulgariſchen Feſtigkeit und Einigkeit, die mit dem Segen des gerechten Gottes Wunder wir⸗ ken.—„Echo de Bulgarie“ ſchreibt: Der König, der den unvergänglichen Ruhm des Zarbe⸗ freiers von Mazedonien und des Eini⸗ gers der bulgariſchen Raſſe erworben hat, ſtellt mit berechtigtem Stolze die ſchönen Waffentaten unſerer Soldaten feſt, die Schulter an Schulter mit den heldenmütigen Truppen Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns kämpfen. Das Vey⸗ dienſt an dieſen glänzenden Siegen kommt größ⸗ Heneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachricht e We, igan, Ja banfnes, eckeoln, 2 Haſol, ̃ 77— 5 fen, offi, 8 Canefungd —— Blflagden, oHrücgl. ndgere Sudrln 0 Sa e 0 Bee N Srebe Gelghn 5— 29˙ Möe, g CeI I. Is Uanpegent n Se 3 5 7„ · eeen e 8K . —— tenteils dem Weg erkannt mußte, um zum geriſch ſchimpfungen eine nur einen Augenbl nen. Wenn Bul Könige zu, deſſen Scharfb * Bulgar elr rien zu gelat Weder krü en. Sle e Verſprechungen noch die groben Be⸗ erregten Preſſe haben ihn Wege abbringen kön⸗ heute den Heldenmut und die Selbſtverleugnung ſeiner Kinder ehrt, richtet es die Gefühle der Liebe und Bewun⸗ derung auch auf den Zaren Ferdinand, deſſen geduldiges und kluges Wirken jetzt durch die Wiederherſtellung der nationalen Einheit gekrönt wird. Die ſtürmiſchen Hul⸗ digungen der Abgeordneten ſind ein treues Spiegelbild der Gefühle geweſen, die die Bul⸗ garenherzen erfüllen. „29. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Ge⸗ neral Bojadjiew erklärte einem Vertreter des„Mir“: Als Kriegsminiſter ſei er oft in der Sobranje Zeuge heißer parteipolitiſcher Redeſchlachten geweſen. Jetzt ſei es anders. Heute gäbe es keine Verräter und Patrioten, ſondern nur Patrioten. Ueber das Verhältnis zu den Verbündeten ſagte Bojadjiew: Wir ſind entzückt von ihnen und ſie von uns. Es gibt genug, das wir bei ihnen bewundern müſſen und ſie finden vieles bei uns, was tieſen Eindruck macht. Wir ſind in ihrer Achtung ſehr geſtiegen. In ihren künftigen Berdchnungen und politiſchen Plänen werden ſie uns als wich⸗ tigen Faktor einſtellen. Die künftige gemein⸗ ſchaftliche Arbeit, deſſen bin ich ſicher, wird die Bande zwiſchen uns noch befeſtigen. Der Kampf um Saloniki. Griechenland bleibt neutral. Alhen, 29. Dez. Nichtamtlich.) Von dem Sonderberichterſtatter des Wolff⸗ (WB. ſchen Telegraphenbureau. Wie ich erfahre, wird Griechenſand während der bevor⸗ ſtehenden Kämpfe der europäiſchen Mächtegruppen bei Saloniki neu⸗ tbal bleiben. Griechenlands zweiter Proteſt Wien, 30. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Die Südflaviſche Korreſpondenz meldet aus Athen vom 28. Detz.: Die griechiſche Regierung hat gegen die von den Truppen der Entente bei Salonikiſ errichteten Befeſtigunge 1 nfab züm zweiten Male Pro teſt eingereicht. e Geſandte Graf Bosdari ge Kabinett im Auftrage ſ Regierung die Erklärung ab, daß die bei lona ſtehenden pen die albaniſche überſchreiten würden. Caſtelnau beim Nonig Conſtantin. 0. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) gemeldet:„Corriere della Sera“ meldet aus Athen: Caſtelnau hat ſich einem Mitarbeiter der„Patris“ gegen⸗ über vor ſeiner Abreiſe nach Rom ſehr be⸗ friedigt über die lebhaften Sympathie⸗ kundgebungen der Bevölkerung und über den äußerſt freundlichen Empfang durch den italieniſch einer Va⸗ im griechiſchen italieniſchen Tri nicht Grenze Berlin, Aus Lugano wi König geäußert. Dieſer habe mit feinem Takt die Unterredung zwiſchen zwei Militärs auf militäriſche Fragen gelenkt. Er habe dem König erklärt, daß der ſchließliche Erfolg der Entente mathematiſch ſächer ſei(). Der General beſtritt im übri⸗ gen, daß er jemals ein Gegner det Balkan⸗ expedition geweſen Auf dem Balkan ſind wir und werden wir Die Beſichtigung 681 a bleiben. Di der Verteidigungsarbeiten bei Saloniki haben ihn außerordentlich befriedigt. Alles iſt voll⸗ kommen und unſere Stellungen ſind unein⸗ nehmbar. Der Feind mag nur kommen, wir erwarten ihn. Gleich nach der Abreiſe Caſtel⸗ naus fand ein Miniſterrat ſtatt. Am 27. Dez. wurde der bulgariſche Geſandte Paſſarow vom König empfangen und darnach der engliſche Geſandte Elliot. Der König konferierte vor⸗ mittags auch mit Skuludis. Berlin, 30. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Athen wird dem„.⸗A.“ gemeldet: Der Audienz Caſtelnaus beim König iſt keine außerordentliche Bedeutung beizumeſſen. Die beiden beſprachen in rein fachmänniſcher Weiſe die militäriſche Lage, ohne einander zu ſiberzeugen. Caſtelnau äußorte Journa⸗ liſten gegenüber, Sarrail würde einem Angriff ſtandhalten. Hieſige, mit den Verhältniſſen vertraute militäriſche Kreiſe ſind r Anſicht. Die Lage hier iſt 55 Engliſcher Sildungsmangel. Man könnte zu dem genugſam abgenutzten Worte greifen, daß jedem Menſchen wie jedem Ding die Nachteile ſeiner Vorzüge eigen ſind, um zu beweiſen, daß die inſulariſche Abge⸗ ſchloſſenheit Englands vom übrigen Eurppa auf der einen Seite jenes ſtolze Nationalgefühl ent⸗ wickelt hat, das jedem Sohne Albions gleichſam in die Wiege gelegt iſt, auf der anderen Seite aber auch bei unſeren ſogenannten Stammes⸗ dettern jenſeits des Kanals einen nationalen Dünkel entwickelt hat, mit dem eine kraſſe und beabſichtigte, hochmütige Unkenntnis der Ver⸗ hältniſſe auf dem europäiſchen Feſtlande unzer⸗ trennlich verbunden iſt. thank God every morning, that J am born an Engliſhman“, ſo pflegte ein britiſcher Lord in hoher militäriſcher Stellung gern zu ſagen, und, wie er, ſo denkt noch heute die überwälti⸗ gende Mehrheit der britiſchen Gebildeten. Ein ſtolzer Standpunkt, dem der alten Römer gleich, deren Spruch;:„Civis romanus ſum“ zur Zeit der Blüte des römiſchen Reiches ihm an Würde nichts nachgibt. Aber wie für Rom die Stunde ſchlug, da ſeine Weltherrſchaft in Trümmer ging, ſo ſcheint jetzt der Augenblick gekommen, da Britanniens über alle Erdteile ausgebreitete, ſcheinbar unerſchütterliche Macht langſam ins Wanken gerät. Das unbeſtimmte Gefühl dieſes ſich ungufhaltſam nähernden Schickſals erklärt Rnicht am wenigſten die ungeheure Zähigkeit und den unleugbaren Opfermut, womit die Eng⸗ länder bemüßt ſind, in Flandern und in der darf. mit größ der kleinen Staaten angegeben. werben. ruhig. Die Entente iſt davon verſtändigt, daß ſie keinesfalls auf Unterſtützung ſeitens der griechiſchen Ar mee wäh⸗ rend eines Aigriffs auf Saloniki rechnen Die griechiſche Regierung wird auf jeden Fall die Neutralität, die ſie im Intereſſe des Landes für notwendig erachtet, rEnergie durchführen. 4 0 1 E Die Haltung Rumäniens. Peter Carp gegen Bratianu. Bukareſt, 28. Dez.(WTB. Nichtamttlich In der Fortſetzung der Adreßdebatte in der Kammer ergriff der ehemalige Miniſter Peter Carp das Wort und ſagte: Wir müſſen uns Rechenſchaft darüber geben, inwieweit die kriegführenden Staaten die Erreichung des rumäniſchen nationalen Ideaſs beeinfluſſen. Zu dieſem Zwecke müſſen wir die Luft von einer Reihe von Legenden reinigen, die den Blick unſicher machen. Eng⸗ land hat als Kriegsgrund die Verteidigung Wir haben geſehen, wie England ſie verteidigt; die Wahr⸗ heit iſt, daß es die Verteidigung fener Staatten nur unternommen hat, um ſich ihrer zu he dienen. England behauptet, daß es fein Schwert gegen den deutſchen Imperalfsmus gezogen habe, Frankreich ſtellt ſich als Vertei⸗ diger der Ziviliſation hin. Der geführte Kampf iſt in Wirklichkeit eine Zerſtörung der gemeinſamen Ziviliſatſoß Rußland ſchlägt ſich im Namen der Orkho⸗ doxie und des Pamſlavismus. Der wahre Grund iſt bei Frankreich die Wiedereroberung der verlorenen Provinzen, bei England liegt der Grund darin, daß es die deutſche Macht⸗ entfaltung ſah, die ſich in dem Worte des deut⸗ ſchen Kaiſers ausdrückk, daß Deutſchlands Zu⸗ kunft auf dem Waſſer liegt. Rußland aber will Konſtantinopel, die Dardanellen, das Schwarze Meer und die Donaumſtndungen Welches hiervon ſind die Abſichten, die gegen uns gerichtet ſind? Glauben Sie daß wir das Ideal, von dem Moldoveanu ſprach, ver⸗ wirklichen können? Ich glaube nicht. Sieben⸗ bürgen können wir nur durch Zertrümmern der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie er⸗ Die Bukowina würde Rußland ſelbſt Champagne ihren alten Ruf der Unangreifbar⸗ keit und Unbeſiegbarkeit nicht gefährden zu laſſen. Sie wiſſen, daß ihre Schickſalsſtunde ſchlagen kann und ſie möchten gern morgen wie heute noch bekennen können:„J thank God every morning, that J am born an Engliſhman.“ Seine inſulare Abgeſchloſſenheit, die ehemals Englands unüberwindliche Stärke war, es allen Angriffen ſiegreich Trotz bieten ließ und an der ſogar eines Napoleons Macht ſchließlich zer⸗ ſchellte, paßt in unſer heutiges Zeitalter nicht mehr hinein. Heutzutage befruchten ſich die Nationen gegenſeitig auf allen Feldern der Kul⸗ tur, mag es ſich um Handel oder Wiſſenſchaft, Technik oder Kunſt handeln. Nur Albion iſt im⸗ mer einſamer ſeine Wege gewandelt. Keiner der großen, das Leben und die Gewohnheiten der Menſchheit umwälzenden Gedanken der Neuzeit ift mehr in einem engliſchen Kopf entſtanden, die moderne engliſche Literatur bewegt ſich, mit ganz geringen Ausnahmen, auf einer Niederung, die man bei uns nur für die ſogenannte„höhere Tochter“ künſtlich herſtellt, und kaum eine ein⸗ zige bahnbrechende, fruchtbare Idee unſerer Epoche hat von England ihren Ausgang genom⸗ men, um ſich den Erdball zu unterwerfen. Die Königin Luiſe ſprach, afſs Preußen von Frank⸗ reich zu Boden geworfen war, zu dem ſiegreichen Napoleon das offene Bekenntnis aus:„Wir ſind auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen ein⸗ geſchlafen“. England iſt auf dem Ruhm einer vielhundertjährigen ruhmvollen Vergangenheit in Schlummer verfallen und reibt ſich nun, beim Erwachen, verwundert die Augen. gutes önes um den Sport, um die Ausbildung der Kräfte des Körpers in edlem Wedttſtreit. Aber Selbſtzweck darf der Sport nicht werden, und das iſt er in England allmählich für einen großen Teil des Volkes geworden. Die Sport⸗ leidenſchaft drängt bei den Maſſen allmählich alle anderen Intereſſen in den Hintergrund, und dann verträgt der Kopf, der von dem Gedanken an den nächſten„match“ erfüllt iſt, nicht mehr die Beſchäftigung mit ernſteren, höheren Dingen. Es iſt nicht übertrieben, zu behaupten, daß die leichte Ware, welche die eugliſchen Theater ihren Zuſchauern bieten, Ausſtattungsſtücke, Pantomi⸗ men, Kriminaltragödien, ihren Grund in der mangelnden Aufnahmefähigkeit eines Publikums hat, das in den Zwiſchenakten mit glühendem Eifer in den Abendzeitungen die„Tips“ für das nächſte Pferderennen oder den nächſten Boxer⸗ kampf nachlieſt und keinen Sinn mehr hat für „höhere“ Zwecke. Doch die Vorliebe für den Sport, der die an⸗ gelſächſiſche Raſſe kräftig und widerſtandsfähig gemacht hat, iſt nicht der einzige Grund für den unbeſtreitbar im Werden begriffenen Niedergang des britiſchen Imperiums. Man hat geſagt, der dentſche Profeſſor erobere die Welt, und wenn der Ausſpruch auch eine ſtarke Uebertreibung darſtellt, ſo enthält er doch eine gewiſſe Wahrheit, indem kein ziviliſiertes Volk der Gegenwart ſie ungeſtraft dem Siegeszug des Wiſſens und der Aufklärung in den Weg ſtellen darf. Die Engländer haben dieſes Wagnis unter⸗ nommen. Man darf jetzt ſchon behaupten, daß es ihnen mißglückt iſt. Zähe und lange wird, der Dazu kommt noch ein anderes. Es iſt etwas wilden Hilfstruppen ſein. Vorausſicht nach, der Kampf mit ihnen und ihren Aber über das Ende kann kein Zweifel mehr ſein. Und dann wird England büßen, daß es an der neuzeitigen Ent⸗ wicklung auf allen Feldern menſchlichen Fort⸗ ſchritts ſo hochmütig, ſo ganz der eigenen Kraft vertrauend, vorüberſchritt. Und der Mangel an Bildungstrieb, der die Engländer des lebenden Geſchlechtes kennzeichnet, wird von dem kom⸗ menden Geſchlecht erkannt werden als derrund, daß Englands Rolle als Länder und Meore be⸗ herrſchende Weltmacht ſich langſam aber beharr⸗ lich ihrem Schluſſe nähert. v. W. Die Ferſtörung von Kunſtdenk⸗ mälern auf dem öſtlichen Nriegs⸗ ſchauplatz. In dem amtlichen Bericht, den Geh. Ral Clemens nach einer zweimonatlichen Berei⸗ ſung über den Zuſtand der Kunſtdenkmäſer auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz erſtattet hat und den die Kunſtchronik im Auszug wiedergibt, findet ſich die erſte umfaſſende Zuſammenſtel⸗ lung der Zerſtörungen künſtleriſch wichtiger Bauten, die der Krieg im Oſten verurſacht hat. Trotz der langen Dauer der kriegeriſchen Ope⸗ rationen iſt von den wichtigen nationalen Kunſtdenkmälern in Polen, Litauen und Kur⸗ land nicht entfernt ſo viel beſchädigt worden, als man zuerſt befürchtete. So ſind alle bedeuten⸗ den Denkmäler in dem Gebiet des von uns be⸗ ſetzten Kongreßpolen unverſehrt erhalten, vor allem die wundervollen gotiſchen Bauten in Plock und Czenſtochan. Immerhin hat es an Opfern nicht gefehlt. Von Kirchenbauten Donnerstag, den 30. Dezember 1915. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. hehalten, das Banat würde es den Serben geben. Es würde ferner die Bedingung er⸗ füllen, die es für den Frieden einmal bekannt⸗ gab, nämlich ſich Galatz zu nehmen.(Unruhe.) Für Rußland kann es natürlich nur ein ruſ⸗ ſiſches Ideal geben: Einen Teil der Moldau und die verlorene Bukowing ruſſiſch, das Eiſerne Tor in ſerbiſchen Händen, alſo auch ruſſiſch. Bedeutet dies für Sie die Verwirk⸗ lichung ihres nationalen Ideals? Dies iſt alſo die Lage. Jeder Staat hat zwei Probleme. Erſtens das Problem ſeines Beſtandes, zwei⸗ tens das ſeiner Ausdehnung. Von Deutſchland können wir natürlich auch nichts anderes er⸗ warten. Die Wirkungen der deutſchen Macht haben wir immer gefühlt, ſtets aber in einer uns wohlwollenden Weiſe. Die genaue Ginſchätzung der Wirklichkeit führt uns zu dem Schluß, daß Rumänien den Weg ein⸗ ſchlagen muß, der es davor bewahrt, Rußlands gaſall zu werden.(Guza, Nationaldemokrat, ruft: Alſo dann ſollen wir Vaſallen Un⸗ garns werden?) Carp antwortet: Wir waren bisher nie Vaſallen Ungarns und wer⸗ den es niemals ſein. Der Redner fährt dann ſort: Es hat ſich bei uns eine beſondere Atmo⸗ ſphäre politiſcher Exregung und Unaufrichtig⸗ ke't gebildet. Die Außerung Moldoveanus, denz die ſiebenbürgiſchen Rumänen nur ge⸗ trieben in den Kampf gehen, iſt ſehr bedauer⸗ lich: dieſe Worte waren Beſchimpfungen der Helden, die den Tod gefunden haben. Wenn die Agitatoren öffentliche Verſammlungen halten, follen ſie ſagen: Wir gehen mit Ruß⸗ land, wir bekonmnen Siebenbürgen, aber das Moldauſtück verlieren wir, die Meerengen wer⸗ den geſchloſſen und man nimmt uns die Donaumündungen. Delavrancea ruft: Woher wiſſen Sie, daß Rußland das alles will?) Carp erwidert: Die Sache iſt bekannt, wenn auch nichts geſagt wird. Unter dieſen Bedin⸗ gungen— ſagt der Redner— geht das ru⸗ mäniſche Volk nicht mit Rußland. Ein ſolches Bündnis hätte zur Folge, daß weder unſere Armee noch unſer Volk einen Nutzen daraus ziehen würden. Was ſich heute bei uns abſpielt, iſt ſchon dageweſen. Es gab ſchon Zeiten, wo Agitatoren, die vorgaben, den In⸗ tereſſen der Nation zu dienen, in Wirklichkeit das Gegenteil taten. Carp ſchließt, indem er ſich am den Mi⸗ niſterpräſidenten wendet: Sie leiden an Unentſchloſſenheit; ſaſſen Sie einen Ent⸗ ſchluß, Sie leiten nicht mehr. Jiemand ruft: Belagerungszuſtand! amwortet: Wer der lärmenden Wenge iderſtehen konn, iſt kein Staatsmann. Icch wünſche Ihnen, Herr Bratianu, daß die Ereigniſſe Sie nicht hinter ſich herziehen, ſondern daß Sie in Überein⸗ ſtimmung mit ihnen gehen.“ Auerila und die Zentralniͤchte Gegen die Ausfuhr von Kriegsmunition. Newyork, 29. Dez.(WTeB. Nichtamtlich.) Durch Funkſpruch von dem Privatkorreſpon⸗ denten des W7eg. Die Aſſoeciated Preß meldet aus Waſhington: Die Bewegung, die auf ein geſetzliches Verbot der Ausfuhr von Kriegs⸗ munition abzielt, hat ſich ſo verſtärkt, daß der Vorſitzende des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten des Repräſentantenhauſes, „Iloed, beſchloſſen hat, gleich nach Zuſammen⸗ biitt des Kongreſſes den Ausſchuß einzuberu⸗ fen, um einen Meinungsaustauſch über dieſe Frage zu veranlaſſen. England und die Neutralen Kopenhagen, 29. Dez.(WTB. Nicht⸗ amtlich.)„Politiken“ meldet aus Malmö: Die von den Engländern zurückgehaltene amerika⸗ niſche Paketpoſt des Dampfers„Hellig Olav“, die für Schweden beſtimmt war, iſt geſtern in Malmö eingetroffen. Sämtliche Poſtſäcke ſind von den Engländern geöffnet, von neuem geſchloſſen und mit dem engliſchen Siegel ver⸗ ſehen worden. In dem Verzeichnis des ameri⸗ kaniſchen Poſtamtes über Pakete ſind beſchlag⸗ nahmte Gummipakete ausgeſtrichen worden. Die mit den Dampfern„Oscar II.“ und Fre⸗ derich VIII.“ von Amerika nach Schweden ab⸗ gegangene Paketpoſt iſt von England noch nicht eingetroffen. +4 die Kriegslage im Oſten. Die neuen ruſſiſchen Durchbruchsverſuche in der Bukowina. JBerlin, 30. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Czernowitz wird dem„.⸗A.“ gemeldet: Die verzweifelten Anſtrengungen der Ruſſen, die ſeit Weihnachten Hunderte von Geſchützen und 3 Diviſionen Infanterie gegen unſere Front anſetzten, hatten nicht den gering⸗ ſten Erfolg. Hingegen verlor der Gegner in 22 Sturmangriffen und mehr als 16ſtündigem Trommelfeuer über 4000 Mann an Toten und Verwundeten, darunter zahl⸗ reiche Offiziere. Auch ein Oberſt, ein Mitglied der höchſten ruſſiſchen Ariſtokratie, iſt tot oder verwundet. Viermal ſtürmte ſein Regiment, um ihn aus dem Feuerbereich zu bringen. Die ruſſiſchen Verwundeten ſchildern den Kampf Wenn ſchon jetzt ein Durchbruch nicht gelang, dann müſſe man glauben, in den Reihen der Oeſterreicher kämpften Teufel. Die Bukowina werde noch das Grab aller, die ſich aus den Karpathen retteten. „Friedensgedanken“. Noch ein Dementi. Berlin, 30. Dez.(WTB. Nichtamtl.) „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Die D· * * In der ausländiſchen Preſſe macht ſich die Neigung bemerkbar, den geſtern mitgeteilten Akkfkel der„Neuen Zürcher Zeitung“„Frie⸗ über Krieg⸗ und Friedensziele zu benſitzen. Um jeder Irreführung der deutſchen öffent⸗ lichen Meinung vorzubeugen, weiſen wir er⸗ neut darauf hin, daß der Artikel ledig⸗ lichprivate Godankengänge enthält und daher nicht als Ausgangspunkt für eine eruſte Diskuſſion über die Ansſichten leiten der Kreiſe dienen kann. JBerlin, 30. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Zu dein Artikel„Friedensgedanken der „Neuen Zürcher Zeit der in der Faſſung des Wolff'ſch§ ungleich den früheren Friedensgufſätzen der neutraleſ Blätter nun⸗ mehr in die geſamte deutſche Preſſe über⸗ gegangen ſein dürfte, ſei noch angemerkt: Der Umſtand, decß der Artikel im Gegenſatz zu früheren beinghe ertenſo, jedenfalls in den elltſcheidenden Hauptteilen von dem aintlich henu Telegraphenburcau übernommen worden iſt, hat wohl vor allem dazu beigetra⸗ gen, ihm in den Augen weiter Kreiſe eine Be⸗ deutung zu verſchaffen, die ihm der vom Wolfbüro hinzugefügte Schluß⸗ ſa tz nimmt. Dieſer Schlußſatz iſt jedoch nicht etwa, wie zunächſt vielfach angenommen wurde, ein die Witklichkeit verſchleierndes De⸗ menti, ſondern entſpricht nach unſerer Kennt⸗ nis den Tatſachen. Damit erledigt ſich auch die Frage nach dem Verfaſſer des Artikels, der unbekannt iſt. Es ſei auch noch geſagt, daß der Inhalt mit ſeinen ſo vielfach eigenartigen Einzelheiten eine reine Privatmei⸗ nmung darſtellet, dem der Verfaſſer durch das Mittel der neutralen Pveſſe einen breiteren Widerhall zu geben trachte. Der ganze Auf⸗ ſatz verfolgt auch in ſeinen übrigen Teilen die Abſicht, dem feindlichen Ausland klar zu machen, was ja auch der Reichskanzler kürz⸗ lich deutlich zum Ausdruck brachte: daß näm⸗ lich, je länger der Krieg dauere, deſto ſchwerer auch die Bedingungen notgedrungen würden, die Deutſchland ſeinen Gegnern auferlegen müßte. In dieſer Tendenz verfolgt der Schweizer Artikel einen Zweck, der gerade in der gegenwärtigen Zeit⸗ ſpanne nur anzuerkennen iſt und dieſen Wunſch zu unterſtreichen war, wenn man denn überhaupt nach Gründen ſucht, die Abſicht der Stellen, denen der Artikel vor ſefner Ver⸗ öffentlichung vorgelegen hat. Im einzelnen zu den Angaben des Artikels Stellung zu nehmen, erübrigt ſich darnach auch wegen des Verbots der Erörterung der Kriegsziele. Die holländiſche Ambulanz für Deutſchland. Freudigen Widerhall in ganz Deutſchland finden wird die Kunde von der Entſendung einer Ambulanz aus Holland für den deutſchen triegs Sanitätsdienſt. Einem ſche weiter Kreiſe unſeres Nachbarlandes entſprechend, hatte ſich im November D. i Amſterdam ein Ausſchuß zur Einrichtung je einer Ambulanz gebildet, die unter der Leitung tüchtiger Aerzte, begleitet von erfah Pfle⸗ gern und mit allen modernen eln ausge⸗ rüſt ige Hilſe bei der 0 1 tieger d bezſw. öſtel⸗ eit ſbllte. An die te ſich dankens⸗ tätigkeit bekannte Amfterdamer Spitze des Unternehmens ſtel werterweiſe die durch ihre Gemahlin des Präſidenten Frar Dacklzveden, Frau Dentz u. v. g. Die Damen, die ſich ihrer nicht leichten Auſ⸗ gube mit außcrordentlicher Hingabe gewidmet und keine Mühen geſcheut haben, fanden dabei in einer Reihe herborragender Herren der ver⸗ ſchiedenſten Stände und an llen Gegenden Hollands tatkräftige und umſichtige Förderer, unter denen, unt nur einige Namen zut nennen, angeführt werden wögen: Baron van Bever⸗ voorden tot Oldemenle und Heir W. Hepner als unermüdlicher Schatzmeiſter, Herr de Maretz Dyens, Baron Six, Dr. A. Kayper, General Stool, Profeſſor Dr. jur. Baron d Aulmis de Bouronill, General van der Goes, Graf von Limburg⸗Stirum, Profeſſor Dr. Verrijn Stmart, Profeſſor Dr. jur. Valckenier Kips uſw. atürlich fand das Unternehmen auch in den kleiſen der deutſchen und öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Kolonien eine beſonders f iche Unter⸗ ören die langgehegten deutſchen und des öſterreichiſch⸗ungariſchen Ge⸗ ſandten dem Ausſchuß an. Aber auch in den weiteſten Kreiſen der eigent⸗ lichen holländiſchen Bevölkerung erſtanden dem menſchenfreundlichen Werke zahlloſe Helfer, und öffneten ſich überall freigebige Hände, um zu den Sammlungen ihr Scherflein beizu⸗ ſteuern. In wenigen Wochen iſt faſt eine halbe Million Mark geſammelt wor⸗ den, wobei die Stadt Amſterdam allein mit 100 000 Gulden an der Spitze ſteht. Dabei iſt zu bedenken, daß dies über alles Er⸗ warten reiche Ergebnis keineswegs allein den Spenden der reichen Leute zu verdanken iſt, ſondern, daß ſich auch gerade aus den minder⸗ bemittelten Kreiſen des Volkes zahlloſe Spender, darunter viele Soldaten, mit Beträgen bis zu 50 Cents herab beteiligt haben. Die Gaben waren häufig von Anſchreiben begleitet, die für die Bewunderung, ja Begeiſterung für die deut⸗ ſche Sache und für die Taten unſerer tapferen Armee beſonders warme Worte ſanden. An der Spitze der Ambulanzen ſelbſt ſteht der herühmte Chirurg und Profeſſor von der Amſter⸗ demer Univerſität, Dr. Otto Lanz, der ſich mit bekannter Umſicht und Sachkenntnis der Organiſation des Unternehwens bis in alle Einzelheiten gewidmet hot. Außer ihm weiſt die Liſte der Mitglieder noch etwa 70 Aerzte, Aerztinnen, Pfleger und Pflegerinnen uſw. auf, unter denen man viele erleſene Namen bemerkt. Die Einrichtung der Ambulanzen, von denen jede Über 200 Betten verfügt, und nicht minder die Auswahl des Perſonals, findet in holländi⸗ ſchen Fachkreiſen allgemeine Anerkennung; ſo beteiligen ſich u. a. zwei Töchter des frücheren Miniſterpräſidenten Dr. A. Knyper, von denen namentlich die eine als Pflegerin langiähtige Erfahrung beſitzt und bereits während des Balkankrieges bei der niederländiſchen Ambulanz in Konſtantinopel erfolgreich tätig war, ſerner die Tochter des Barons Six, zwei Damen van Lennep, während der Baron van Taets van Amerongen, der Schatzmeiſter des holländi⸗ chen Zweiges des Johanniterordens, die Ambu⸗ ihrer begleitet. Regierung hat für die lanz als Rechnung Die holländiſche Fährt der Ambulanzen bis zur deutſchen Grenze einen Sonderzug frei zur Verfügung geſtellt⸗ und auch ſonſt allerlei Erleichterungen gewährt. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß die deutſchen Militärbehörden das großartige An⸗ erbieten mit Dank angenommen und auch ihrer⸗ ſeits das größte Entgegenkommen bewieſen haben. Geſtern Abend traſen die beiden Ambu⸗ lanzen auf dem Bahnhof Charlottenburg ein, wo ſie von Vertretern des Kriegsmieiſteriums, des Generalkommandos, der Inſpektion der Freiwilligen Krantenpflege, des Zentralkomiters der Deutſchen Vereine vom Roten Kreuz untd des Deutſchen Frauendereins begrüßt wurden und nach kurzent Auſenthalt die Weiterreiſe nach Gleiwitz bezw. Budapeſt antraten. 5 In allen deutſchen Herzen ſichert dieſen glänzende Beweis werktätiger Menſchenliebs und zugleich, was wir mit beſonderer Freude legrüßen dürſen, weitreichender Sympathien des bolländiſchen Volles für die deutſche Sache allen denen, die mit Rat und Tat das edle Werk ge⸗ fördert haben, einen dauernden Platz. Möge unſeren holländiſchen Freunden eine erfolgreiche Tätigkeit beſchieden ſein— die Dankbarleit unſerer braven Krieger, denen ſie ihr Los haben erleichtern helſen, wird ihr ſchönſter Lohn bleiben! LCohnbewegung unter den Kheinſchiffern. Wainz, 29. Dez. Infolge des Krieges haben ſich die Werte der den Matroſen, Hei⸗ zern uſw. auf den Rheindampfern und Schleppkähnen gezahlten Löhne erheblich ver⸗ ſchoben. Der ſchwankende Kurs der deutſchen eeee der ſpätgotiſchen Periode hat die hochbedeutſame Nirche von Brochow ſchwer zu leiden gehabt, das kunſtgeſchichtlich wichtigſte Moment, das in Polen den Einfluß des preußiſchen Ordensſtiles zeigt, eins der Hauptdenkmäler der polniſchen Backſteingotik. Der ſchmale Weſtlurm iſt in der oberen Hälfte völlig zerſtört, von den beiden runden Flankierungstürmen der nördliche faſt ganz, der ſüdliche zur Hälfte eingeſchoſſen; das Mauerwerk iſt ſo von Granaten durchlöchert, daß es kaum noch wiederhergeſtellt werden kann. In ähnlich traurigem Zuſtand befindet ſich die Kirche von Prasnysz, deren Wiederaufbau uhne Aufwendung großer Mittel nicht möglich iſt. Am ſtärkſten ſind die Zerſtörungen dort geweſen, wo der Stellungskrieg die deitſchen und ruſſiſchen Truppen viele Monate einander gegenüber feſthielt, vor allem an dem Bzura⸗ Kawka⸗Abſchnitt, in dem Gebiet zwiſchen der oſtpreußiſchen Grenze und dem Narem, ſowie dem Gelände, das öſtlich von Auguſtow und Suwalkt ſich parallel der oſtpreußiſchen Grenz⸗ linie hinzieht. Die Kirche von Sochatze w iſt mit dem Ort völlig zuſammengeſchoſſen wor⸗ den. In Lowicez iſt die große zweitürmige Hauptkirche, ein prächtiger Barockbau, an der Weſt⸗ und Südſeite von Granaten verletzt, das Dach von Schrapnells zerſchoſſen und der male⸗ ſche Torbau zur Hälfte zerſtört. Die völlige Zerſtörung einer ganzen Anzahl von Orten in der Umgebung von Lodz har auch mehrere itereſſante Kirchen zum Opfer geforderk. Ir Kowno hat die maleriſche Altſtadt ziemlich itten: die gotiſche Geyrgskirche und die Tri tatis⸗Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert d fark beſchhdat, Uner den grebarngen Werlen des poluiſchen Barocks iſt verhältnis⸗ mäßig weniger Unheil angerichtet worden. Bei der kindiſchen dreitägigen Beſchießung von Warſchau durch die Ruſſen hat keins der Bau⸗ werke der, Stadt weſentlich gelitten. Ebenſo ſind die alten berübmten Luſtſchlöſſer der polniſchen Könige in der Rähe von Warſchau unberlthrt erhalten. Doch haben die Ruſſen wie aus dem königlichen Schloſſe in Warſchau ſo auch hier faſt die geſamte Ausſtat⸗ tung und alle beweglichen Kunſtwerke weg⸗ geſchleppt. Furchtbar haben die Ruſſen bei ihrem Rück⸗ zuge öſtlich der Weichſel und öſtlich vom Nie⸗ men und Narew gehauft. In dem großen Land⸗ ſtrich kann man Hunderte von Kilometern fah⸗ ren, ohne nur ein unverſehrtes Gehöft zu er⸗ blicken; dieſer Anblick war für CElemeus im ganzen Kriegsgebiet im Oſten und Weſten der fürchterlichſte Eindruck. Hier ſind öſt⸗ lich von Grodno die ausgedehnten Beſitzungen der Fürſten Czetwertynski und der Grafen Kra⸗ ſinski zerſtört worden. Dieſer wüfte Vernich⸗ tungskrieg richtete ſich nur gegen die polni⸗ ſchen Großgrundbeſitzer, geradeſo wie in Galizien. Die Beſitzungen von Ruſſen wur⸗ den geſchont. Glücklicherweiſe iſt die ſchönſte Barockſtadt Polens mit ihrer unvergleichlichen Fülle von Kirchen und Klöſtern, Wilna, völlig unverſehrt geblieben. In der Nachbarſchaft hat der Krieg ärger getoaßt. Ju dem wundervoll gelegenen Stäßtchen Troki iſt die große zweitürmige Barockkirche arg der⸗ — die neue vnſſiſche Kirche in ihrem Weſt⸗ bau ſtellung unmbalich erſcheint. Die ſchöne Kirche o völlig vernichtet, daß eine Wiederher⸗ Wigry, ein Barockbau in unvergleichlich ſchüner Lage, hat während des langen Stel rieges ſchwer zu leiden gehabt. Von großen Schlöſſern im ſüdlichen Litauen iſt d Schloß Czerwoenydwor bei Kowno ſchwer be ſchädigt worden, die Kirche völlig geſprengt, ſo⸗ nur noch Trümmerhaufen von kleinen 8 die Stäkte bezeichnen. Von den großen Schlöſſern und Herrenſitzen des nördlichen Li⸗ tauen und Kurlands haben eine ganze Reihe zu leiden gehabt; am meiſten zu beklagen iſt die Zerſtörung des fürſtlichen Schloßbaues von Ellei ſüdlich von Mitau.(kz.) Großherzogliches HBef⸗ und Nationaltheater Mannheim. Der Roſenkavalier. Die Urteile über Richard Strauß haben ſich geklärt, auch die Meinungen über ſeinen Roſen⸗ favalier werden milder. Man mag die Komödie für Muſik, die Hugo von Hofmannsthal für Strauß geſchrieben hat,„ſcheußlich“ finden, die Muſik legt über ſo manche Stelle, die ſich ge⸗ 2 1 —5 ſprochen oder außer dem Zuſammenwirken mit der orcheſtralen Kunſt eines Meiſters bedenklich genug ausnimmt, einen roſigen Schleier. Man ſpiele ſich am Klavier die Frühſtückſzene oder die Roſenkavalierfuite von Stto Neitzel, man führe ſich daßheim die Walzermelodien!) vor: überall wird man empfindelt, daß Richard Strauß den Stoff der Dichtung verwandelt und ) Ginzelausgaben des Verlages Adolf Für ſt⸗ ner Bexrlin. 755 veredelt hat. Wer den kleinen Klavierauszug mit hinzugefügtem Texte ſpielen kann, wird dieſem Studium neue Eindrücke abgeminnen und den Aufführungen mit größerem Genuſſe fol⸗ gen. Unſere Aufführungen, geleitet von den Herren Gebrath und Lederer gewähren auch in dieſer Zeit ebenſoviel Entſpaunung wie nakürliche Freude. Herr Lederer hat freilich heuer einen ſchweren Stand: er muß dieſe heikle Partitur mit hinzutretenden Kriegserſatzmuſi⸗ kern ausführen! Wenn alſo alles glatt vor⸗ ütbergeht, ſo müſſen wir ſeiner Geiſtesgegenwark Darüber hinaus ergibt ſich aber noch ein Saldo aus der vorvorigen Spielzeit, ein Gewinn, den wir auch Herrn Gebrath gut⸗ ſchreiben müſſen. Alles in allem: die geſtrige Aufführung des Roſenkavalier als letzte Opern⸗ vorſtellung des alten Jahres bewährte das 5 Wort vom alles gut machenden guten Ende Der vortreffliche Lerchenau des Herrn Mang der jugendlich ungeſtüme Roſenkavalier des Fräulein Lippe, die in diskreten Umriſſen ge⸗ zeichnete Feldmarſchallin der Frau Korſt⸗ Ulbrig ihre vornehme Geſangsweiſe gab, bil⸗ deten ſchon im erſten Akt ein wohlklingendes Terzett. Zu dieſen Rollen— die dem ſingenden Darſteller ſo viel Entfaltungsraum bieten— ſraten im zweiten Akte noch der reiche, neuge⸗ adelte Protz. dem Herr Kromer wiederum hie entſprechende Prägung gab, und— Fräulein Melitta Heim vom Franukfurter Opernhanſe als Sophie. Die hier bekannte, neuerdings fü bie Wiener Hofoper verpflichtete Sängerin uns überaus ſympathiſch. Das große D von Sophie und Oktavian war von der ö 5 wiſſen. und allzeit„ſchlagfertigen“ Gewandtheit Daudk +. Seite. Seueral⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 30. Dezember 1915 holländiſchen Münzen bringt dem einen der Schiffer Vorteile, dem anderen Nach⸗ leile. Dieſe Unterſchiede in der Entlohnung einerſeits mit deutſchem, andererſeits mit hol⸗ ländiſchem Geld haben nun zu einer Lohn⸗ bewegung unter dem Schiffsperſonal geführt. Zurzeit ſind zwiſchen den Schiffern 1 den Reedereien Verhandlungen im Gang, die auf Weihnachtsfeiern beim Landſturm. Die 4. Kompagnie des III. Landſturm⸗ Infanterie Erſatz⸗Bataillons Heidelberg hielt am 23. und 26. Dezember l. J. in den oberen Räumen des Reſtaurants„Zwölf Apoſtel“, welche aus dieſem Anlaß feſtlich dekoriert waren, ihre Kompagnie Weihnachts⸗ feiern ab. Schon beim Eintritt in die Feſt⸗ räume, bemächtigte ſich der Mannſchaften eine feierliche Stinmmung. Der mächtige Tannen⸗ baum, der aufs ſchönſte geſchmückt war, ſtand vor ſilbergrauem Hintergrund, beiderſeits davon waren die Flaggen der verbündeten Mächte ſtimmungsvoll gruppiert, verſehen mit den Ab⸗ zeichen des deutſchen Landſturms. Auf den weißgedeckten Tiſchen waren auf Poſtamenten Tannenzweige von den Höhen des Feldberges, mit Bändern geziert, angebracht. Für dieſe wunderſchöne Dekoration gebührt dem Kamera⸗ den Ernſt Kramp die volle Anerkennung Ebenſo wie die Ausſchmückung des Lokals war das Programm gut zuſammengeſtellt. Das „Ave Maria“ wurde von Schülern des Grogh. Gymnaſiums Karl Zoller(Harfe), Karl Saam(Klavier) und Mann(Violine), ſehr ſchön zum Vortrag gebracht. Desgleichen das „Largo“ von Händel für Klavier und Violine. Der Männerchor der Kompagnie, dirigiert von Unteroffizier Weickgenannt, ſang die Lie⸗ der„Heimatliebe“ von Wengert,„Im Feld des Morgens Früh“ von Burkard und das „Niederländiſche Dankgebet“ von Kremſer gut und klangvoll. Herr Hofmuſiker Müller gab zwei Celloſolo zum beſten, die wohl⸗ verdienten, reichen Beifall fanden. Gemeinſam ſangen die Mannſchaften zwei Weihnachts⸗ lieder mit Klavierbegleitung des Kameraden Graf. Kamerad Seitz hatte mit ſeinen urwitzigen humoriſtiſchen Vorträgen die Lacher auf ſeiner Seite. Den muſikaliſchen Teil hatten die Herren Emil und Frdr. Nullmeyer übernommen. Ganz beſonders iſt ein Zitſer⸗ ſolo des Herrn E Nullmeyer erwähnens⸗ wert. Die Mannſchaften wurden mit je einem Geſchenk bedacht und man lounte durchweg zu⸗ friedene Geſichter ſehen. Sergeant Schneider, dem die Zuſammenſtellung und Leitung der Abwicklung des Programms oblag, entledigte ſich ſeines Amtes mit Unterſtützung der Unter⸗ offiziere der Kompagnie in guter, ſachkenntlicher Weiſe. Der Kompagnieführer Herr Hauptmann Orth wies in ſeiner Rede auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes hin, indem er den Ernſt der Zeit ganz beſonders in Betracht zog. Die Ausführungen fanden in einem kräftig auf⸗ genommenen„Hurra“ auf Seine Majeſtät den Kaiſer und Seine Kgl. Hoheit den Großherzog die Gewühr für unverbrüchliche Treue dir Landſturmmänner zu Fürſt und Vaterland. Du Spendern und Mitwirkenden galten die Dankes⸗ worte des Herrn Kompagnieführers. Nachdem Sergeant Schneider in einer Anſprache den Offizieren und dem Wirkung, die Durchführung der Rolle gewandt⸗ verſtändig. Da Fräulein Heim in Frankfurt auch jugendlich⸗dramatiſche Partien ſingt— ich hörte im Mai ihre Gräfin Almaviva dort—, ſo hat ſie ihrer Stimme dunkleres, volleres Ge⸗ präge gegeben, was natürlich der Höhe weniger günſtig iſt, im ganzen aber recht ſchöne Klang⸗ farben ergibt. Neu beſetzt waren der Sänger, der Haushof⸗ meiſter der Feldmarſchallin, Sophies Duenng und Annina, die italieniſche Intrigantin. Lipmann ſang ſeine italieniſche Arie, in welcher Richard Strauß etwa Caldara ins neu⸗ deutſche Idiom überträgt, mit allzu dicker Ton⸗ gebung, mithin ſtilwidrig. Dagegen blieben die Pfeiffer in ge⸗ wandter Darſtellung wie in tonſchöner Ausfüh⸗ nichts ſchuldig; auch Herr Marx ſang die kleine Rolle Fügen wir hinzu, daß die Her⸗ Damen Leopold und rung der Geſangslinien ihren Rollen mit Geſchmack. ren Felmy. Fiſcher und Voiſin ihreffindet eine Sylveſter⸗Andacht der Gemeinde in Chargen mit bekannter Gewandtheit ausführten, der Aula des Realgymnaſiums ſtatt, wobei Pre⸗ ſo haben wir alles Weſentliche berichtet. Sympathie auf. Typus unſerer Zeit. Saitz dahin umkehren, daß unſere fühlen, wenn auch kaum zu beweiſen! Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. getragen werden. die Maruſchka Polka tanzeu. Außerden I1 mi einer bunten Verstweſſe einleiten Herr Das Publikum nahm Richard Strauß mit herzlicher Man ſagt, der Meiſter ſei der Vielleicht darf man dieſen Zeit uſtraußiſch“ wird. Der Anfaug war geſtern zu In der„Fledermaus“⸗Aufführung wer⸗ den im zweiten Akt verſchiedene Einlagen vor⸗ Außer dem von Suſi Viola getanzten Walzer ſollen Kinder der Ballettſchule wird Johanna Lippe ein Klavierſtück und die ren Hugo Voiſin und Max Grünberg ver⸗ iedene Geſangsnummern zum Vortrag brin⸗ Schließlich wird Emil Hecht den dritten Feldwebel der Kompagnie für ihre reiche Unter⸗ ſtützung gedankt und die Kameraden in ernſten Betrachtungen zum feſten Ausharten aufforderte, wurde der ſo ſchön verlaufene Abend mit einem Hoch auf die Herren Offiziere beendet. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 30. Dezember 1915. „ dem%%%%%%%%% 2 Eſſernen Krenz ausgezeichnet „eeeeeteeeetteeeeetteee e eeeeeeeeeeteeeeeeeeeeeeeeee 3 2 2 2 2 2 2 2 Einj.⸗Unteroffizier Dietrich Döppenbecker vom Füſilier⸗Regiment 40. Erſ.⸗Reſ. im Kgl. Bayer. Infant.⸗Regmt. 4 Kurt Völcker, Sohn des techniſchen Auſſich beamten der Sektion 8 der Juhrwerks⸗Berufs⸗ genoſſenchaft zu Mannheim.(Kurt Völcker wurde bei den Kämpfen auf den Maashöhen im Früh⸗ jahr d. J. ſchwer verwundet.) * Bezüglich der Verſorgung mit ſtädtiſcher Butter ſind neuerdings wiederholt Klagen nach der Richtung laut geworden, daß manche Butter⸗ händler ſich nicht an die ihnen von der Ste auferlegten Verkaufsbedingungen halten und namentlich die Abgabe von dem Bezug anderer Waren abhängig machen. Es ſei infolgedeſſen von neumen auf die bürgermeiſteramtliche Be⸗ lanntmachung vom 13. November betreffs But⸗ terverſorgung aufmerkſam gemacht und namont⸗ lich darauf hingewieſen, daß ſämtliche terhändler, die die ihnen von der Ste durch Vermittlung der Milchzentraſe ſene Butter verkaufen, dabei zur folgender Beſtimmungen v ſind: Die Käufer haben die Butter alsbald nach Empfang in ihren Verkaussſtellen feiſzub'sten. Die Butter darf nur an ortsanſäſſige Perſonen abgegeben werden, und zwar nur mittelbar an Verbraucher, nicht auch an H oder ſonſtige Zwiſchenperſonen. Die darf nur in Mengen von bhöchſtens ½% Pf abgegeben werden, andererſeits haben die V braucher gegenüber jedem Butberhändler i halb der dieſem zugewieſenen Menge 2 daxauf, daß ihnen gegen Barzahlung je Butter abgegeben wird. Die Abgabe darf i beſondere nicht von dem Bezug anderer Weren abhängig gemacht werden. Der Preis i Klein⸗ verkauf darf nicht mehr wie.— Mark für des Pfund betragen 4 1 * Wir machen unſere verehrl. Leſer darauf aufmerkſam, daß unſerer heutigen Mittaos⸗Aus⸗ gabe der Kalender für 1915 beiliegt. * Zu einem Lichtbildervortrag über die Keiees erlebniſſe des Landſturmbataillous 11 hatte der Nationalliberale Verein ſeine Mit Le⸗ der und die Angehörigen Mannheimer Kei ger auf geſtern abend in den Friedrichsark gelgben. Der Saal erwies ſich als viel zu klein, er war ſchon lange vor Beginn des Var füllt, daß hunderte wieder umkehren n Rechtsanwalt König eröffnete die Ve mit dem Hinweis, daß es ſich nicht um ei e Par⸗ teiverſammlung handle, ſondern um ein vd elr diſch⸗familiäres Zuſammenkommſen. Hene Jord⸗ tagsabgeordneter Hauptmann Dr. einer Kompagnie des Landſturm plauderte ſehr intereſſant über die Mannheimer Landſturmleute, über ih im Elſaß, ihre Beteiligung bei den Ke Wattweiler und Uffholz, um den Hartmauns lerkopf vor nunmehr einem Jahre, ließ hörer leilnehmen an den verſchiedenen V gen bis zum jetzigen Standort Antwerp bilder unterſtützten die Ausführungen ners und zauberten manches bekannte Mannhei⸗ mer Geſicht auf die Leinwand. Dr. Blum ſprach 1% Stunden ohne die Zuhörer zu ermüden und herzlicher Beifall wurde ihm zum Dank für die Schilderungen. Herr Rechtsanwalt König ſchloß die Veranſtaltung mit dem Wunſche, daß das Jahr 1916 einen ehrenvollen Frieden bringen möge. p. * Freireligiöſe Gemeinde. Der Jungendabend der Freireligiöſen Gemeinde ſeiert heute Abend ſeine Weihnachtsfeier mit Geſängen und Vor⸗ trägen aller Art. Prediger Dr. Mauren⸗ brecher wird eine kurze Feſtanſprache halten. Alle Eltern und Freunde der freireligiöſen Ju⸗ gend ſind herzlichſt eingeladen. Die Feier be⸗ ginnt 8½ Uhr und findet in der Aula des Real⸗ gymnaſiums ſtatt.— Am Sylveſter⸗Abend 8 Uhr Mennbeim 14 1 0f diger Dr. Maurenbrecher die Predigt halten wird.— Die Bibliothek⸗Stunde am Sylveſter⸗ Tage fällt aus. * Roſengarten⸗Konzerte. Auch am Neujahrs⸗ tage und dem nachfolgenden Sonntag veranſtal⸗ tet die Roſengartenkommiſſion jeweils abends 8 Uhr ein Konzert im Nibelungenſaal. Am Neujahrstage wird wieder das Heidel⸗ berger ſtädtiſche Orcheſter, deſſen vorzügliche Leiſtungen am erſten Weihnachtsfeiertage reichen wohlverdienten Beifall auslöſten, mit einem gut⸗ gewählten Programm(Märſche, Opernvorſpiele, Opernauszüge) erfreuen. Einzelvorträge der Orcheſtermitglieder Herren H. Brumm und W. Tiedchen werden ſich würdig anreihen. 1J[Herr Walter Zollin von den Königlichen Schauſpieleu in Wiesbaden wird verſchiedene vaterländiſche Dichtungen, ſo ein Melodrama „An den Gräbern unſerer Helden“, Text und Muſik von Oskar Köhler, rezitieren.— Der rakter eines Operetten⸗Abends und wird Dar⸗ bietungen aus„Der fidele Bauer“,„Die ge⸗ ſchiedene Frau“,„Der Zigeunerprimas“,„Ein Walzertraum“,„Der tapfere Soldat“,„Extra⸗ blätter“,„Das Glücksmädel“ bringen. Für den geſanglichen Teil des Abends ſind eine Anzahl Künſtler des Albert Schumann⸗Operetten⸗The⸗ aters Frankfurt a. M. und des Stadttheaters in Hanau gewonnen, während der muſikaliſche Teil von der Kapelle des Erſatzbataillons de⸗ Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments Nr. 40 beſtritten wird. 5 * Apollotheater. In Aubetracht der ernſten Zeit ſieht die Direktion dieſes Jahr davon ab, eine Sylveſterfeier im früheren großen Styl zu veranſtalten, dagegen bürd dieſelbe in Form eines Mannheimer Abend im Kaffee abgehalten. Mannheimer Volkskomiter und Liederſänger haben ihre Mitwirkung zugeſagt und verſpricht die Unterhoaltung eine ſehr angenehme zu werden. * Jubilare der Arbeit. Jn der Spiegelmauu⸗ ſactur Mannheim⸗Waldhof konnte mit Ende die⸗ ſes Jahres wieder eine Anzahl von Meiſtern und Arbeitern auf eine längere Dienſtzeit zurück⸗ blicken. Seit 35 Jahren ſind bei der Geſellſchaft ununterbrochen b ftigt: Johaun Koch und Karl Kraus, ſeit 30 Jahren: Adam Becken⸗ bach und Philipp Schmoll und ſeit 25 Jah⸗ ren: Johann Baptiſt Abba, Peter Birken⸗ mayer, Steran Graſſel, Anton Groß, Peter Herrmann, Heinrich Ingold, Hein⸗ rich Kempf, Valentin Klemmer, Philſpp Knopf, Johann Samstag, Jakob Win⸗ gerter. Am Nachmittag des Weihnachtsheilig⸗ abends verſammelten ſich die Jubilare im Di⸗ rektionszimmer der Firma, wo ihnen der Ver⸗ walter des Unternehmens in einer Anſprache herzlich dankte für die Dienſte, die ſie in treuer Pflichterfüllung der Geſellſchaft der Spiegel⸗ iufgetur geeiſtet haben, und ihnen als An⸗ nung das für ſolche Fälle bei der Firma deldgeſchenk überxeichte. 3 Dienſtiubiläum. Am 1. Januar hondſtr. 13a, bei der Allgem. Orts⸗ Mann eim ſein 25 jähriges Dienſt⸗ 355 Ppiekkaſten. Bi: mtiſchbrüder. Wo zuerſt Neujahr ge⸗ iert rd, wünſchen Sie zu wiſſen? Hören Sie: Deginnt in Berlin das neue Jahr 1903 mit Frei⸗ tag, dem 1. Januar, nachts 12 Uhr, ſo zählt man in Phitadelphia erſt den 31. Dezember 1902 abends 6 Uhr und in San Francisco ſogar erſt 3 Uhr nachimi Wenden wir uns dagegen nach Oſten, nach n hin, ſo finden wir, daß um die⸗ ſelbe Jeit, wenn in Berlin„Proſit Neujahr!“ ge⸗ tird, in Kalkutta in Oſtindien es bereits , in Sidney in Auſtralien 9 Uhr, auf Neu⸗ and ſdar 11 Uhr am Morgen des Neujahrstags iſt. Zuerſt feiert man das Jeujahr in Neuſeland, ſel Chalham, die Neujahrsinſel, als disjenige ſen, ddo zuerſt auf der ganzen Erde die achleflunde des neuen Jahres eintritt. Meldungen. Salonifi. beich fordert Rechen⸗ 1038 ris Dez.(WTB. Nichtamtlich.) In Leilgikel über Caſtelnaus Aufgabe gibt „De ps“ zu, daß man den Serben lei⸗ er nicht mehr helfen könne. Dieſes Ziel icht, aber man habe ſich Rechenſchaft die Aufgabe der Partie, die Schlappe en würde. So ſei Caſtelnau nach gegangen, um die Befeſtigungen und mittel zu inſpizieren und alle Maß⸗ prüfen, die notwendig ſeien, um den Platz gezen einen Angriff widerſtandsfähig zu machen. n Bericht würde ja allerdings nicht in die Oeffentlichkeit dringen, aber aus den Tele⸗ grammen wiſſe man, daß er aus dem Zögern des Feindes Nutzen ziehe und alles bereit ſtelle, um die auf die Beſatzung Salonikis gegründete Hoff⸗ nung nicht zu enttäuſchen. Die öffentliche Mei⸗ nung Frankreichs habe in dieſer Frage die heftig⸗ ſten Stimmungsbewegungen durchgemacht. Sie würde nicht verſtehen, wenn man die Gelegenheit ungenutzt verſtreichen ließe. Keine Erklärung würde ſie dann hindern, für mögliche Enttäuſchun⸗ gen bon den Schuldigen Rechenſchaft zu fordern, welche ſie für die Schlappe verantwortlich machen würde. Paris, 29. Dez.(WT7B. Nichtamtlich.) Clemenceau fragt im„Homme enchaine“, ob General Caſtelnau von ſeinen Beobach⸗ tungen auf der ſo geheimnisvoll durchgeführ⸗ ten Reiſe nach Saloniki befriedigt geweſen und bis zum Schluß befriedigt ſein werde und ob die Zufriedenheit des Inſpektors auch von den Inſpizierten geteilt werden würde. Er ſagt weiter: Schließlich iſt doch General Sarrail der Leiter der Operationen. In der ſchwie⸗ rigen Lage, die ihm die von unſeren Strategen nicht klar vorhergeſehenen militäriſchen Er⸗ eigniſſe bereitet haben, bedarf es zur Erreichung des geſteckten Zieles unbeſtreitbar eines tüch⸗ tigen Mannes. Wenn man Zweifel am ſeinen Fähigkeiten hatte, hätte man ihm den Befehl nicht übertragen ſollen; im anderen Falle wäre es, wie mir ſcheint, klug, ihm für das Gelingen der ihm übertragenen Opevationen Vertrauen zu ſchenken.— Im„Journal! be⸗ ſpricht Saint Brice dis Ergebwiſſe der In⸗ nahmen zu daß die Unterredung des Generals mit König Konſtantin an der Haltung Griechenlands nichts ändern konnte. Nur militäriſche Unter⸗ nehmungen würden, wenn dies überhaupt möglich ſei, einen gründlichen Umſchwung her⸗ beiführen können. Zur Stunde ſei aber die albaniſche Frage noch viel dringender als die Frage von Saloniki. Wenn die Bulgaren von Elbaſſan durch das Stumbiatal hindurch zur Adria gelangen, würden alle Serben in der Umgebung dieſes Fluſſes, d. h. alſo faſt der ganze Reſt der ſerbiſchen Armee aus Meer ge⸗ drängt werden und von der italieniſchen Hilfe abgeſchnitten ſein. Deshalb ſei tätige Unter⸗ ſtützung an dieſer Stelle jetzt die dringenſte Notwendigkeit. * Berlin, 30. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Lugano wird gemeldet: Nach der Tu⸗ riner„Stampa“ haben die heutigen Bera⸗ tungen zwiſchen dem Miniſter des Aeußern Sonnino und dem Kriegsminiſter Zupelli eine außerordentliche Bedeutung. Sie betreffen die Operationen Italiens in Alba⸗ nien und die Verſorgung mit Lebensmitteln und Munition der Serben. Die bedeutenden Kraftanſtrengungen, die Italien dabei entwickle, ſei die Urſache, daß Griechenland das Vorgehen Italiens mit Mißtrauen betrachte und ſich ver⸗ anlaßt geſehen habe, in Rom um Aufklärung zu erſuchen. Gleichzeitig ſei Italien gezwungen, mit größter Aufmerkſamkeit das Vorgehen der Oeſterreicher und Bulgaren in Albanien zu beob⸗ achten. Inzwiſchen ſucht Oeſterreich Griechen;⸗ land gegen Italien einzunehmen und ſein erſter Erfolg ſei der Schritt Griechenlands in Rom. Alles dies rufe größte Achtſamkeit Italtens hervor und daher die häufigen Konferenzen Sonninos mit Zupelli. Die nächſten Tage wer⸗ den zweifellos wichtige Ereigniſſe auf dem Balkan zeitigen. Die Reaktion am Ruder. Berlin, 30. Dez.(Von u. Berl. Bütrv) Aus Kopenhagen wird berichtet: Der kuſſiſche Miniſter des Innern Chwoſtow ſprach ſich am Montag zu Preſſevertretern ausführlich über Rußlands innerpolitiſche Lage aus und erklärte zunächſt, der Zeitpunkt des Zuſammen⸗ tritts der geſetzgebenden Kammer hänge mit Vollendung der Arbeiten der Budgetkommiſſion zuſammen. Die Duma habe einzig die Aufgabe, das Budget zu erledigen. Innerpolitiſche Re⸗ formen müßten bis zum Ende des Krieges auf⸗ geſchoben und dürften nicht einmal erörtert wer⸗ den. Der Semſtwo⸗ und der Städteverband hätten manches Gute getan, der Moskauer Kon⸗ greß hätte aber verboten werden mütſen, weil Moskau das Zentrum der Panik und de: ſetzigen Regierung ſei, Volksunruhen im N zu unterdrücken. Das Poli⸗ zeidepartement hat weitgehende Vollmachten erhalten und alle Anordunn⸗ gen getrofſen. Rußland und Perſien. Teheran, 30. Dez.(WB. Nichtamtlich Meldung des Reuterſchen Bwos Die Ruſſen haben Kaſan beſezt und marſchieren gegen Iſpahan. General Rußki reiſt nach dem Kaukaſus. m. Kölln, 30. Dez.(Priv.⸗Te.) Daurt der „Kölniſchen Zeitung“ melden die Pariſer Blätter, daß General Rußki nach dem Kau⸗ kafus abgereiſt ſei, wo er ſich 6 Wochen auf⸗ halten werde. Vor ſeiner Abreiſe hatbe er eine längere Unterredung mit dem Kriegsminiſter. Die franzöſiſche Militärgeſandtſchaft umter Führung von General Pau iſt von Peters⸗ burg nach dem ruſſiſchen Hauptquartier ab⸗ gereiſt. Das Londoner Abkommen. Bern, 29. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Wie franzöſiſche Blätter aus Le Havre erfahren, wird Belgien dem Londoner Vertrage nicht beitreten. Belgien ſei in den Krieg ein⸗ getreten, um ſeine Neutr alität zu vertei⸗ digen und möchte nichts kun. was dagegen verſtößt. 5 wir von zuſtändiger Stelle erfahren, beruht die Mitteilung der Engliſchen Telegraphenagentur in Bukareſt über den Verluſt eines den ſchen U⸗Bootes in der Oſtſee auf freier Erfindung. 8 20. Dez.(WTB. Nichtamtl.) 885 „Times“ melden aus Washington, daß die Aus⸗ fuhr von Gum mi für mediziniſche Zwecke nach Deutſchkaud verboten wurde, weil England die Zulaſſung von Gummi nach Deutſchland verweigerte. Das Ver⸗ bot habe viel Aufſehen erregt. Die„Times“ ſchreiben dazu: Zu Beginn des Krieges hat Eng⸗ land eine Liſte der Rote Kreuz⸗Artikel aufge⸗ ſtellt, die nicht angehalten werden würden. Auf dieſer Liſte war Gummi nicht enthalten. Eug⸗ land machte ſich erbötig, Artikel aus Gummri für den mediziniſchen Gebrauch durchzulaſſen, wenn sweite Abend Sonntag) trägt den Cha⸗ ſwertion Cactelnaus und ftellt fleimmüttg ſeſt, Schwarzſeherei ſei Das Programm der Berlin, 29. Dez.(WB. Nichtamtl.) Wie das deutſche Rote Kreuz verbürgen könne, daß General⸗Anzeiger Bad! e Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Unsere lebensmittelversorgung àAus dem Orient. Man schreibt der„Deutschen Orient-Korresp.“ aus Budapest: Um die Bedeutung der zwischen der deutschen und SZsterreichisch- ungarischen Einialifsgeselschaft und der rumänischen Ver- kaussommission abgeschlossenen Lieferung über 50000 Waggons Brotgetreide imnd Hülsenfrüchte richtig zu versteben, muß man sich vergegenwär⸗ tigen, daß in dieser Menge eingerechnet sind die bereits früher von der fegierung und von priva- ter Seite getäſgten Absclulüisse über Weizen, Mais Uuwel Bohnen, die sich in ihrer Gesamtheit auf 12000 Haggons beaufen. Der größte Teil die- Ser Waren ist bereits verladen und wird sofort zur Absendung gelangen, sobald keine Traus- portsciwwierigkeiten entgegenstehen. Diese 12 000 Waggous werden also jedenfalls noch eher nach Delitschland gelangen, als der letzte große Ab- Schluß. Weiterhin muß aber berücksichtigt wer⸗ den, daß mit den 50 000 Waggons die Lieferun- gen aus Ruminien keineswegs ewua ihr Ende er- reicſien werden. Denn. Numnänien hat noch sehr große Austuhrüberschüsse zur Verfügung, die es a die Zentrahnächte abeugeben gezwungen ist. Schon jetzi haben die Zentralntächte sich den An- auf weiterer 100 000 Waggons gesichert, der je- deralls erfolgen wird, sobald der größte Teil der Hiskerigen Abschlſisse zum Versand gelangt ist. Es dürften mithin schätzungsweise insgesamt Sta 180 000 Waggons Brotgetreide und Hülsen- rüchte aus Rumänien nach Deutschland und Oesterreich-Ungam aus den letzten beiden Ernten getiefert werden. Besonders erfreulich ist bei die- sen Abschlüssen, daßg auch Mais in erheblichem Umfang zur Einfuhr nach Deutschland gelangt. Denn Bulgarien hat neuendings zur Sicherstellung Seinles eigenen Bedlarfs die Grenzen fiir die Aus- fuhr von Mais gesperrt und es bestelt wenig Alrssicht, daß dieses Ausfuhrwerbot in abseli⸗ barer Zeit aufgehoben wWird. Immerhin sind 2000 Waggons Mais an Deutschland verkauft umd be- reits cdorthin unterwegs. Der Abtransport des rumänischen soll beilweise mit der Bahn, tei Donau erfolgen. Da abe verlügbare Sctliffsraum vollonnnen in Ansprucht genommen 18t werden wohl die Eisenbalnen den ęgrößten Teil der Frachten zu übernehmen haben. Selbstwerständ- lich ist Sorge getroffen, daß Waggons in aus-⸗ relchender Zahl zur Verfügung stehen. ES wird daher möglich sein, täglich etwa 300 Waggons zum Versand zu bringen und diese Zahl in abseh- barer Zeit auf 400 Waggons zil Steigern. Immer- hin werden aui diese Weis einige Monate ver- gehlen, bis die bisherigen Abschfüsse ihr Be- Stinmumgsziel erreicht haben. Finanzen. iuteldeutsche Creditbhank, Filflale Karlasruhe. Zu dem schon gemeldeten Uebergang der Firma Alfred Seeligmann Co. auf die Mitteldeutsche Creclitbank, teilt uns die zuletzt ge- llanirte Gesellschaft mit, daß sie das Geschäft der Firma Alired Seeligmamn& Co. vom 1. Januar 1916 ab übernehmen und unter der Firma Mitteldeutsche Crediibank, Filiale Karlsruhe, Jrtführen wird. Zu Direkloren dieser Filia sind die Herren Oskatr Seeligmann, bisher IJeiſhaber der Firma Alfred Seeligmann&. Co. und August KOlImar, bisher Prokurist der Dresdner Bank Pihiake Stuttgart, bestell tWworden. Den Herren Max„ Mohr und Richard Mössinger Würcle Hlandelsvollmachit erteill. Die Zeichnung der Firma der Filiale erfolgt durch zwei Direktoren oder je einen Direktor in Gemeinschlaft mit einem Handlungbevollnächtig⸗ ten. Außerdem sind die beicen Handlungsbevoll- mächtigten berechtigi, zu Zweien gemeinschaftlich Quittungen, Kunpfangsbescheinigungen, Indossa- wente auf Wechseln, Anweisungen und 418241Stellen iunt Rechnungen zu volEiellen. Das Geschäft wird vorläutig in den seitheri- gen Näumen der Firma Alfred Seeligmann& Co., Raisersttage 96, weitergeführt. Die Erbauung eies neuzeitlich alisgestatteten Banlegebä ucdes an Stelle des alten Geschäftshauses alsbad in Angrit genommen werden. Die Firma bittet, ihr dasselbe Vertrauen ent⸗ gegemzubringen, das der Vorgnägerin in 80 reichem Maße geschenlet wurde. Seltens der Firma Alfred Seeligmann 8. Co. Wiard uns noch geschrieben, daß der Seniorchef des Hauses, Herr Alfred Seeligmaun in der nächsten orcdentlichen Hauptwersanumung der eee Crecdlitbauk zur Wahl in den Aul⸗ Schecks Wäirc Nationalbank für Deutschland. Die Bank verhandelt nüt dem stellvertretenden Direktor der Dresdner Bauk, Dr. Hjalmar Schacht, wegen Eintritts in den Vorstand. Eine endgültige Entscheidung dürkte ſedoch erst in der am 8. Januar statt ncten Aufsichtsrats⸗ sizung ſallen. „Siegesnnleihe““ u. Bank von Frankveich, Der Bank von Fraukreich ist— daran erinnert die„Nordd. Allg. Ztg.“— die Verpflichtung auf⸗ erlegt worden, die„Siegesanleihe“ zum Zwecke der Erleichtert Zeicl Hnung zu 75 Prokent 18 der des Nennwertes zu günstigenBedingungen zu lom- bardieren. In welchem Umfange von den Er- leichterungen Gebrauch gemacht worden ist, ßt sich aus der Entwäcklung des Standes der Bank von Frankreich während der Zeichnungsfrist ent⸗ nehmen. Der Status der Bank von rankreich weist vom 2. bis zum 23. Dezeniber folgende Ver-⸗ änderungen aul: Der Staatsvorschuß hat 5 ch von 7,6 auf 5,2 Milliarden Frs., also um N 55 5 nen Ers., vermindert. Das Staats 102 Millionen Frs. auf 362 um 200 Millionen F. l sich, daß die dem fran⸗ chen Sta⸗ den drei Wochen Mittel sich auf 2660 Millionen Frs. belaufen. Aut der auderen Seite hat sich die Inanspruchnahme des Lombard- krectits der Bank von Frankreich in drei Wochen von 578 Millionen Ers auf 1150 Millio. nen Frs. gesteigert, das ist eine Zu nahme von 578 Millionen Frs., also eine genaue Verdoppelung. Die 578 Millionen neuer Bankdarlehen, die von der Bank von Frankreich in offenbarem Zusam- menhang mit dlen bisherigen Einzahlungen auf die„Si iegesanleihe“ gewährt Worden sind, stellen mehr als 20 Prozent der 2660 Millionem Ers. 0 cdlar, 18— schatz in die bisher als Barzahlung dem französischen Staaisschatz aus der Anleihe zugellossen sind. Die Bank von Frankreich hat also durch ihre Hilfsaktion mehr als 20 Prozent der bisherigen Bareinzahlung auf die„Siegesanleine“ flüssig ge⸗ macht, währenck unsere Darlel die Einzalllung auf di dritte Kriegsanleihe, die am 1. Pflichteinzahlungstage nicht weniger als 8132 Milſionen Mark betrug, nur mit 6,5 Progent in Anspruch genonnmen wordel ist, und während die Inanspruchnahme der Darlehns⸗ kassen für die Zueclce der dritten Kriegsanleihe sich auf weniger als 5 Prozent stellt. Inskassen Zurückziehung i MRuthaben Aus London. Die„Buenos Aire 1 Dan lolte Mit Lstrl. in 5— Flandelszig. Sel Hreibt: ind 250 9 00 ATgen 11— rung von Guthaben in der von Eug⸗ land Zzurückgezogen hatte, um zu beweisen, daß sie Jederzeit über das dort hinterlegte Gold auclt Wirklich verfügen könne. Infolge der honen Versicherungsprämie sdellten sich dlie Gesamtkosten des Bezugs dieses Metalls auf 1,4 Prozent, und schon von diesem Gesichts- Pünikte aus ist der Beweis nicht gerade überzeu- gend dafür, daß man die 70 Mill. Doll. Gold, die für Rechnung der Ronversionskasse in aus ländischen Banken kegen, auch wirklich jederzeit nach hier herausbringen könnte. Im übrigen handelt es sich bei diesem im Auslande liegenden Gold um eine nun einmal vollendete Jatsache, mit deren Abwicldung man sich später auf die bestmögliche Weise abzufinden haben Wird. Dagegen bleibt das nicht weniger wich⸗ tige Problem bestehen, was mit dem Ueberschuß unserer Zahlungsbilanz im laufenden Wirtschafts- jahre 1915-46 geschehen soll, der gleichfalls ein be- deutendes Guthaben des Landes gegenber Europa auflaufen lassen wWird. Die Unterhandlungen We⸗ gen der Anleine die die Alliierten in Newyork zum Ausgleich des Deſizits ihrer Zahlungsbilanz nuit dker Union abschlossen, und das Sinken des Pfumdkurses in Newyork Haben gezeigb wie Schwer es sein wird, füür dieses Problem eine be- friedigende Lösung unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältnissen zu finden. Amsterdamer Eſſektenbörse. AAS TERDANM, 29. Dez. Soheok Berll 20——43.70—(0333 don 10.82½10.92%(10.85—-10.95—) 89.15—3068— 5 Scheck Wien—.— Furiser Effeutenbörse. FAR 8, 23. Dez, 1915.(Kassa-Markt.) 29. 28. 2. 28. 3% Französ. Rente 63.75 63.75 Toulxaa 4% Spanler äussere— RlO Tlato 5% Russen v. 1903 87.25 67.25 Cape Copper —13.85), Soheck LCon- Sabede Parls 39. 50). — bis(——9 30%0 Russen 7898 hina Copper 4% Türken Utha Copper Bangue de Parlss—harslses 8 Crödit Lyonnais. 930 925 de Seers.—— Lena Golafields 5 lägersfontan Randmines Unlon Parislenns Suez-Kanal Thomson houston BAkKlEl!k Weohsel aufLondon Brlank Nord d Espegnes Lianosoftt de de Nexo Maltgeff-Fabriken. Le Haphte Atohlsenn Mende und aclustris. Ausnahmegesetze gegen deutsche Peivat⸗ rechte in Dngiazd, Fraunkreichu. Mußland. Vom Auswärtigen Anit ist eine hurze Deuk⸗ Sclkrift über die Ausnahnſegesetze gegen deutselie Privatrechte in England, Frankreic venaßt worden, der eine Zusammens hetreflenden Gesetze beige ekügt ist. Interessenten könten auf der hiervon Kenntuis nehmen. Vergrößlerunng der Heideiberger Aktienbrauerei vorn. Hdleinlein. Die Heidelberger Aktieubraus vornl. Kleinlein hat die Mehrheit der“ der Kronenbratrerei G. m. b. HI. in er 1 Uumck Ruß land tellung der Hlandelskammer 1 63 wWorben. Die Wen Wird Stilgelegt und mr Geschäftsbetr sogleich an brauerei Die Aus ieb geht über. HEäelmetall-Industr. wird der Frkf. Zlg. Ul. àa. ge⸗ mitge teilt, stellte der Porzheimer Pforzheim schrieben:„Wie schon früher Kreditorenverein für die Gold', Silberwaren- und Uhrenindustrie für November fest, daß nicht nur der Inlandsmarkt, sondern auch das Auslands-Ge- schäft täglich neue und zum Teil belangreiche Be- stellungen brachte und daß die Lagerbestände, be- Sonders in billigeren Artikeln, geräumt werden J. Eine Anzahl von Betrieben Wugte sich Aufnahme der Fabrikation von Munition den Zeitverhältuissen anzupassen Im Eingang der Außenstände ist langsam eine Besserung zu ver⸗ zeichnen; alte Verbindlichkeiten aus nicht feind⸗ lichen Absatzländern werden nach und nach be⸗ glichen. Was die Forderungen der Mitglieder au Schulduer im feindlichen Kuslalſd betrifkt, so lat der Verein die Forderungen an Abnehmer in Bel⸗ Anmeldung 2¹ An solchen England und Rußland auf Späterem Vorgehen zusammengestelll. Forderungen Sind ihm bis jetzt gemeldet: in Belgien im Gesamtbetrag von M. 063 577, in England von M. 1 580 103 und in Ru fland von! M. 1 651 313, im ganzen also M. 4 204 083. Natürlich erschöpfen diese Beträge die Summe der 8 60 der Pforzlieimer Industrie ans feind- liche Ausland noch lange nicht, ganz abgeselhen davon, daß Zusammenstellungen für solche in Frankreich, Italien u. a. noch gar nicht in Angriff genommen sind. Der Kreditorenverein richtete an die Reichsregierung eine Eingabe dahin, es Sei mit allen Mitteln darauf hinzuwirken, daß der Eingang unserer Auslandsforderungen bei künkti⸗ gen Frledensverhandlungen mit den feindlichen Staaten unbedingt sichergestellt werde.“ Otle giet U. Allgemeine Klektrizitäts-Gesellschaft, Berlin. Iu Lahr haben sämtliche gerausschusses einen Antrag eingebracht, den zwischen der Stadigemeinde Lahr und der A. -G. im Februar 1905 geschlossenen Verirag Als⸗ bald 24¹ Flndigen und das Elekirizitätswerk am 1. Februar 1017 HMuflich zu erwerben. Hierzu schreibt die Lahrer Zig., daß die Kün- digung mit der Unmöglichkeit begründet wird, im den näclisten Jahren nach dem Krieg zum elek⸗ trischen Betrieb der Straßenbahn üüberzgehen, weil für die hierfür benötigten Kapitalien ein wesent⸗ lich liöhleret Zinsfuß- als im Vertragsentwurk mit der&..-G. vorgeschen ist, bezahlt werden milßte und die Fortführung der Straßenbahn ins Elsaß Andl ge Ausbau der Bahn von Ottenſteim nach geführt wer⸗ Kehl nicht durchg den kann, Somit sei die ganze Parleien des Bür- auch ger gleic Rentahbilitätsbe- rechnung, auf der das Projekt aufgebaut ist unck für die eine biltige Geldbeschaffung und dis Ver. kehrshebung die Grundlage war, über den klau⸗ ſen geworken und der Umbau der Straßenbahn in geplanter Weise vor Jahren nicht realisierbar. Die Stacktverwaltung sollte aber bei dieser Sachlage nient länger zögern, sich den vollen Erxtrag alis dem Elektrizitätswerk dureh dessen Erwerb zu sichern. DDie Ausdehnung der Maschinenfabrik Thyssen. In dder Hauptpersammiung der Maschinenfabrik Thyssen, in der die Erhöhung des Alctienkapitals Aum 14 auf 15 Mill. Mark beschlossen worden ist, wurde der Bestimmumg der Satzung, die den Ge⸗ genstanck des Unternehmens betrüflt, folgende Fas- Sung gegeben:„Gegenstand des Unternehmens i8t der Betrieb von Maschinenfabriken, Eisen- und St ahlwerken und verwandten Gewerben, die Wei⸗ terbearbeitung und Verfeinerung der Erzeugnisse Werke, die Er werbung, Pachtung und Errichtung von Anlagen jeder Art sowie die Be- telligung au t jeder Art, die nit- telbar oder unmittelbar auf die Förderung dieser Zwecke gerichtet sind, der Abschluß von In ter⸗ essengemeinschaften, Betriebsgesellschaf⸗ ten lisw. mit anderen e alles im Inlande sowohl als auch ir 1 Auslande. Unberechtigte dorwürte gegen die. E. U. In einer Reihe von Zeitungen würd erneut die Be hauptung a aufgestellt, daß die Zentraleinkaufsge- Sellschaft bei dem Verkauf österreichisch-ungari- scher Eier durcit eigene Preiszuschlage unck durch unangemessen hohe Bezüge der von ihr mit dem Einkalut beauftragien Händler— diese sollen an- geblich längere Zeit hindurcht zusannnen 150 000 Marte verclient hnñaben— das Ei um 5 bis 6 Plg. deuert habe, er völlig imwahren ö in dder Presse ent- urxsprüngliehe Ezk⸗ ein Dresdner Hotel-⸗ tzer, hat elk seiner auf falschen Infermalionen b Belnauptungen zuge⸗ geben. Bei weilerer Verbreitung dieser Augaben Wird die Zeutrab-E caueee eleſus Wie Sie mit⸗ teilt, die Hlille der Gerichte in Anspruch nehmen. Warenmärkte. Neue estanlsaufnahme für VWerbrauchs⸗ rEKes. Eine Bekanntmachung des Reichskanzlers be⸗ stimmt, daß derjenige, der mit Beginn des 1. Jan. 1816 Verbrauchszucker in Gewahrsam hat, ver⸗ Pllichtet ist, die vorhanddenen Mengen getrennt be reten ctniosetr r ieser nach Arten undd Eigentümern der Zentral-Ein- FI. in Berlin anzuzeigen. 2um 10. Januar abge⸗ Werden; Sie Saliclt erstrecken sjen nicht auf Meu⸗ gen von wWeniger als 50 Doppelzeniner unch auf das Eigelllam des Staates u. der Mälitärbehörden. Aktien-; Brettermarkt. Unser rheinischer Mitarbeiter berichtet:„Der Brettermarkt wies nach wie vor eine äußerst ſeste Stimmung auf, besonders, da die Nachifrage, wenn sie momentan auch etwas nachigelassen hat, doch nocli immer das Angebot übersteigt. Den meisten Nutzen düriten diejenigen Sagewerke haben, die keine langfristigen Abschlüsse fätigten und ihre Produktion von Fall zu Fall verkauften. Ab schwäbischen Versandstationen wurden zuletzt be- zalllt für 100 Stück 16“ 1“ unsortierte Bretter 5 Mkk. 62.—, 6˙ Mk. 73.—, 7 Mk. 81.—, 8½ M..—, 9% Mk. 101.— 10 Mk. 11.—, 11“ Mk. 121.— 12 Mk. 141.—. Im übrigen machten sich auch im Holzhandel die Feiertage Ziemlich bemerkbar und war die Geschäktstätigkeit eine ziemlich stille zu nennen.“ Paplerholx. Unser rheinischer Mitarbeiter berichtet:„Die Nachfrage seitens der Papierfabriken hat sich auch in der letzten Zeit immer weiter verstärket, da dieselben durchweg gut beschäftigt waren unck kamen in letzter Zeit nicht nur badische, rheini- sche Zellstoffabriken als Käufer in Frage, sogar von Sachsen u. Thüringen fanden sich die Auf⸗ käufer ein. Es erzielten das oberfränkische Forst- amt Pegnitz für 1000 Raummeter Papierholz 110 bis 115½ Prozent der Auschläge von Mee. .50—.11.50 für den Raummeter. Das Oberpläl⸗ zische Forstamt Mähring verkaufte 2400 Naum meter zu 109 Prozent des Anschlags.“ Verkäute von Fapierholz. Die in der jüngsten Zeit in den oberschwäbi⸗ selien Staatswaldungen abgehaltenen Verkäufe von Papfierholz brachten bei einem Ange⸗ bot von etwa 3016 Raummeter 1. Klasse und 1045 Raummeter 2. Klasse durchschnittlich für dhas Raummeter 1. Klasse 12,11 Mark, 2. Klasse 1022 Mark. Im vergangenen jahr wurden für chas Raunmeter 1. Klasse nur 10,69 Mik., für 2. Klasse 8,71 Mk. erlöst. AMarubörse zu Leipzig. Die nächste Garnbörse in Leipzio findet am Freitag, 14. Januar 1916, im Saale der Produktem- börs(Lesehlalle), Neue Börse, Tröndliuung 2, Aufgang Treppe B om Börsengarten, in der üblichte von 11 Uhr bis 1 Ur unck von lI Zeit 5 115 6 Uhr statt. Mit Rücksicht auf deu auch im Kriege stäudlig zunenmenden Besuch empfehlen wir unsern Lesern aus Spinner-, Weber, und Händlerkreisen den Besuch der Garnbörse, die eine gute Gele- genheit zum Abschluß von Geschäften imd zur Aussprache Pietel. Die Handelskammer Leipzig, die an die ihr be- Kannten Interessenten noch besondere Einladun, gen ergehen lassen Wird, ist zu jeder näheren Auskumnft bereit. Amsterdamer Warenmarkt. AAS TFERDAN, 29. Der,(Sohluskurse.) 2 28. RAB6I, Loke—— Lelnsl, Loko 4442—— 5 per Januar 40.½ 39.¼ 5 per Februar 40./ 40.¼ 75 per März 41.% 40.½ (Heſe zu den Bedingungen des nlederländ. Uebersoetrustes. Amster dam, 29. Dez. Kaffee, fest Loke—.—, Santos per Jan. 40.½ per Härz 46.—, per Hal 45.%. Lomdoner Metallmerkt. London, 28. Dez, Kupfer: Kassa 85.½, 3 Monste 35.%½ klektro ger Kasse 107.—, 3 Honate—, Sesteseſekted p. Kasze —.— 3 Honate—, Zinn per Kassa: 1875% ber 3 Honate 159.— Blef ſoko Nov. per Kassa.%, Zink: per Kassa 58,— Dez, 78.— Antſmon—— Aueoksilber——. WMlasgower Hoheisenmarkt. Glasgon 28. Der., Rohelsen, per Gasss 77/10, ger 7 Nonat 78/3. per 3 Honat- Sohlfferhörse zu Dulsburg-Ruhrort. Dulsburg-Ruhrort, 29. Dez.(Amtliche Notierung en in Hark für die Tonne!, Bergtfahrtergohten: naeh Goblenz .00, St. Goar.55, Bingen.50, Nainz Gustavsburg 1,25, Mainplätze bis Frankfurt a. N. 1,35, Mannhelm 1,25, Karfer 195 140, Lauterburg 1,50, Stralburg l. E. 1,75.— S0n ephIüh naoh Coblenz—.—, St. Goar 0,70—0,75, Bingen 0,000,00 Malnz- Gustavshurg 140.4,20, Malnplätze bis Frankfurt à. N. 600—0 0,00, Mannhe im 1520—1 30, Karlsruhe 9,00, Lautechurg 90,00, Strabbarg 1. EIs 0,00. Talfrachfen(iur Konfenladungen) Ak.: Tiel .20-.25, Arntieim.40..00, Utrecht.45—. Gouda.45-.00, Lolen 230 0,00, Sohledam.45,'Gravenhage 2. 30—.00, Zeeland 2 20. Zevenbergen 25—.—, Doeshurg.05—90.00, Langstraat.55, Friosland.00-.05. Ussel.00. Rotterdam.10—.15, Leer⸗ dam.45.'Bosch.00—.45. Sreda.30, Amsterdam.60. Steenborgen 235—.40. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Dez. Pogelstation voinf 95 1 Rhein 125. 25..27. 29,J 30. Bemerkungen Hünlngen?)...8s 2338.0 240 20 Abends 6 Uhr lenß;; 4.48 33 57 46 am. 2 dr NMaxau.„44.69 f 5..98 Nachm. 2 Uhr Mannhem.25.62.97.04 Morgens? 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