25 Werf.— weweffich, Bringerlohn 50 Pfg., Lurch die Poſt eluſchließlich Poſtaufſchlag Nk..32 im Bierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. — Koleuel⸗ Zeile 0 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nxk. Schluß der Anzeigen⸗Kunahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. — 0 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: GAnzeig und Amgebung 0 61 Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, W. 3o, In den Zelten 17, Jernſprech⸗Aummer Celephon⸗ Amt Hanſa 47. Cäglich 2 Ausgaben(außer Seunteg Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für CLiteratur und Wiſſenſchaft; 5 haft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaſt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 50. Mannheim, Montag, 31. Jauuar 1916. (Abendblatt). — Lebhafte Gefec Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 31. Jau. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Ariegsſchauplatz. Unfereneuen Gräben in der Gegend von Neuville wurden gegen franzöſiſche Wiedereroberungsverſuche behauptet. Die Zahl der nordweſtlich des Gehöftes La Folie gemachten Gefangenen erhöht ſich auf 318 Mann, die Beute auf 11 Maſchinen⸗ gewehre. Gegen die am 28. Januar füdlich der Söomme von ſchleſiſchen Truppen genom⸗ menen Stellungen richteten die Franzoſen mehrfache Feuerüberfülle. Allgemein litt die Gefechtstätigkeit unter dem nebligen Wetter. Ju Erwiderung des Bombenabwurfes franzöſiſcher Luftfahrzeuge auf die offene, außerhalb des Operationsgebietes liegende Stadt Freiburg haben unſere Luftſchiffe in den beiden letzten Nächten die Feſtung Paris mit anſcheinend befriedigen⸗ dem Grfolg angegriffen. Oefillcher Kriegsſchauplatz. Ruſſiſche Angriffsverſuche gegen den Kirchhof von Wisman(an der Aa weſtlich von Riga) ſcheiterten in unſerem Jufan⸗ terie⸗ und Artilleriefeuer. Die Lage auf dem Balkan⸗Urlegsſchauplatz iſt uuverändert. Oberſte Heeresleitung. Ner ößterttichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wicu, 31. Jan.(W7B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Auf allen drei Kriegsſchauplützen keiue beſonderen Ereigiſſe⸗ Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: v. Höfer, Feldmarſchalleutnaut. Die Kriegslage. Berlin, 81. Jan.(Von u. Berl. Büro). Zu den im geſtrigen Heeresbericht erwähnten Kämpfe im Weſten iſt erläuternd zu bemerken: Die Höhen bei Bimy, die jetzt von unſeren Truppen wieder erobert worden ſind, bildeten in den September⸗Kämpfen das Hauptangriffsgebiet. Damals ge⸗ lang es den Franzoſen, die Höhen zu beſetzen. Seither ging unſer Streben dahim, die Höhen wieder in unſeren Beſitz zu bringen und die⸗ ſez Ziel iſt nun in vollem Umfange von uns erreicht worden. Derweil ſind auf dem Balkan unſere öſter⸗ reichiſchen Verbündeten weiter vorgebrungen und zwar in der Richtung von Goraczko mwach Artowaz und von Nikſic auf Savnik. Die franzöſiſchen Berichte. Varis, 81. Jan.( 29. Nichtantlich) Rohye unter Feuer. tstätigleit an der! Ein zweiter Luftangriff auf Paris. Stellungen füdlich der Somme vor Dompierre zweimal an. Die feindliche Infanterie wurde durch unſer Sperrfeuen und Gewehrfeuer in ihre Gräben zurückgeworfen. Auf der übrigen Front nichts von Bedeutung. Paris, 31. Jan.(W. Nichtamtlich.) Amtlicher Kriegsbericht von geſtern Abend: Im Artois ſüdlich der Straße Neuville⸗ La Folie brachten wir eine Mine zur Exploſion, die die feindlichen Minengänge zer⸗ ſtörte. Unſere Artillerie richtete ein vernichten⸗ des Feuer auf das feindliche Verpflegungs⸗ zentrum von Sall-au-Mines ſüdöſtlich von Leus und auf Trains und Lager der Deut⸗ ſchen nördlich von Vimy. Zwiſchen Somme und Oiſe nahmen unſere Batterien eine feindliche Truppenbewe⸗ Iufe in der Gegend von Beauvrignes und eine nfanterie⸗Kolonne auf der Straße Laucburt⸗ Ein deutſches Werk und deſſen Beſatzung wurde bernichtet. Oeſtlich Reims wirkſames Feuer unſerer Schützengrabenkanonen auf die feindlichen An⸗ lagen. Bei Seunheim im Elſaß Beſchießung der feindlichen Stelkungen nördlich von Altktrch und bei Aſpach. Belgiſcher Bericht: Der Tag ver⸗ lief ruhig auf der Front. Der Bericht des britiſchen Bauptquartiers. London, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des itiſ itqu in Frankreich. In der letzten Nacht betrü ch⸗ liche Artillerietätigkeit bei Vaux⸗ 3 unſerer Patrouillen warfen erfolgreich Bom⸗ ben auf deutſche Laufgräben bei Serre und vertrieben eine feindliche Patrouille. Heute iſt es nebelig. Bei Frieourt trat die Artillerie in Aktion. Sonft nichts Neues. Poincars in Belfort. c. Von der ſchweiz. Grenze, 31. Jan (Priv.⸗Tel. z) Die Schwweizer Blätter welden ats Belfort: Präſident Poincars hat an einem der letzten Tage mehvere Ortſchaften des be⸗ ſetzten Elſaſſes beſucht und auch Belfort paſſiert. In Begleitung des Präſidenten befand ſich der Kammer⸗ und der Senatspräſident. Der Be⸗ völberung wurde keine Kenntnis von dem Be⸗ ſuche Poincavss gegeben. Die Beſchützer der Menſchlichkeit. garleß Berlin, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Unſere im Weſten richten bekanntlich ſortdauernd Artillerie. und Flieger⸗ angriffe auf die Ortſchaſten in den von uns beſetzten Gebieten Frankreichs und Belgiens. Auf die Einwohner der eigenen Natipnalität nehmen die Beſchützer der Menſch⸗ lickkeit babei nicht die geringſte Rüchicht. Die „Gazette des Ardennes“ veröffentlicht ſeit eini⸗ gen Monaten die Namen der getöteten und ver⸗ wundeten Einwohner. Eine Zuſammenſtellung dieſer Angaben ergibt für die Wirkung des feind⸗ lichen Feuers auf die eigene frledliche Bebölle. rung folgende Zahlen: S W O Tote Männer: 298 41 11 9 89 Tote Frauen: 40 0 21 10 181 Kinder unter 15 Jahren⸗ 24 31 13 18 Verwundete Männer: 45 92 28 22 182 4 Frauen: 48 110 25 27 208 Kinder: 24 51 15 18 103 ſind mithin während der letzten Bevicht f Die Heaiſchen.e e e e 3 26 cunt f 2 des vergungenen Johres 193 franzöſiſche und belgiſche Bürger durch Geſchoſſe ihrer Landsleute oder Engländer getötet oder ver⸗ wundet worden. Die Luftangriffe auf Paris. Der zweite Angriff. Paris, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich). Meldung der„Agence Havas“: Um 9 Uhr 50 abends erfolgte Luftſchiffalarm und alle Vorſichtsmaßnahmen wurden getroffen. Die Polizeipräfektur teilte um 9 Uhr 50 Min. mit, ein von Norden kommendes Luftſchiff ſei gemeldet. Man wiſſe nicht geuau, in welcher Richtung es fliege. Zur Vorſicht wurden die Lichter in der Stadt ge⸗ löſcht. Um 10 Uhr in ganz Paris neuerdings Glockengeläute und Trompeten⸗ ſt o ß. Alle für den Luftſchiffalarm vorgeſehe ⸗ nen Maßnahmen wurden ſofort ausgeführt. Paris, 31. Jan.(WT7B. Nichtamtlich). Eine Note der„Agence Havas“ beſagt: Am 30. Januar abends bewegte ſich ein deutſches Luftſchiff in der Richtung Paris, wo es kurz nach 10 Uhr abend eintraf. Es wurde von Abwehrgeſchützen beſchoſſen und von Flugzeugen augegriffen. Das Luftſchiff warf eine Anzahl Bomben, die nach den bisherigen Meldungen keinen Schaden verurſacht haben. Um 11½ Uhr war der Alarm beeudet und die Beleuchtung wieder hergeſtellt. Die Wirkungen des erſten Angriffes. Paris, 31. Jan.(WTTB. Nichbbaumtlich.) Meldung der Agence Havas: Präſident Poin⸗ cars und der Miniſter des Innern Malvy geſtern im Kvankenhaus etwa 10 Opfer des Zeppelinangriffs beſucht. Sie beſichtigten darauf den Schauplatz der Tätigkeit des Lenk⸗ ballrns, wo eine zahlreiche Menge ſtand und die Ereigniſſe wit Ruhe beſprach. Die Zahl der Getöteten erreicht 24, darunter mehrere Opfer, die nicht identifiziert werden konnten. Unter den Feſtgeſtellten befinden ſich 9 getötete und 14 verletzte Frauen, 8 getötete und 12 te Männer und 2 verletzte Kinder. Eine Bombe höhlte einen Trichter von 1 Meter Tiefe mit einer Oeffnung von—6 Meter aus, die zweite durchſchlug ein Haus von 3 Stockwerlen vollſtändig, die britte zerſtörte ein von 8 Stockwerken halb, die vierte ein ſolches von 5 Stockwerken, die fünfte richtete ähnlichen Schr⸗ den an einem anderen Gebäude an, die ſechſte verurſachte einen unbedeutenden Schaden an einem Haus von 5 Stockwerken, die ſiebente zer⸗ ſtörte ein einſtöckiges Haus, die achte fiel auf die Straße herab und riß die Türen und Feuſter eines benackbarten Hauſes auf, die neumte zer⸗ ſtörte eine Wand und den Haf eines fünfftöckigen Hauſes, die zehnte durchſchlug eine Werkſtatt, die elfte fiel auf einen Steinhaufen, die zwölfte zerſtörte ein einſtöckiges Gartenhaus, eine explo⸗ dierte nicht. Franzsſiſche Praßſtimmen. Paris, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich). Die Blätter beſprechen den Beſuch des Luft⸗ ſchiffes.„Jiberté“ ſchreibt: Der Lärm der über uns erplodierenden Bomben trägt weni⸗ ger dazu bet, uns zu erſchrecken, als dazu uns in der Meinung zu beſterken, daß die Deut⸗ eſtfront. ſchen aus einem Volk beſtehen, das zu zwerfeln anfange. „Journal des Debats“ erklärt: Opfer ſind immer Frauen und Kinder; dies wird ein Anlaß zu großer Freude in Berlin ſein. Aber obwohl ihnen das richtige Ver⸗ ſtändnis ſchwer fällt, ſollten die Deutſchen an⸗ fangen ſich darüber Rechenſchaft abzulegen, daß derartige Attentate weder auf das Ergeb⸗ nis noch auf die Dauer des Krieges von irgend welchem Einfluß ſein können. Im„Temps“ heißt es: Man ſah auch geſtern neuerlich, daß das Erſcheinen des Zeppelinluftſchiffes nur eine Bewegung ſtarker Neugierde in Paris erzeugte, daß derartige ſinnloſe Ver⸗ brechen weder einen militäriſchen Eindruck, noch einen Eindruck auf die Gemütsverfaſſung verurſachten. Der„Temps“ gibt nach Mel⸗ dungen von maßgebender Stelle die Gründe an, daß die Abwehrgeſchütze das Zeppe⸗ linluftſchiff nicht treffen konnten. Ne⸗ bel bedeckte abends Paris vollſtändig und bildete einen dichten Schleier von 700—800 Meter, den die Scheinwerfer nicht durch⸗ dringen konnten. Für die auf der Erde poſtierten Geſchütze bedeutet dies eine völlige Unſichtbarkeit des Zieles am Himmel, und die Unmöglichkeit zu ſchießen. Die Flieger ſtiegen guf, ſobald Alarm geſchlagen worden war. Aber nür die in dem Abſchnitt in dem der Zeppelin eingedrungen warx, konnten ihn erkennen. Fünf von ihnen ſchoſſen auf den Lenkballon, verloren ihn aber aus Sicht. Ein einziger verfolgte ihn 50 Minuten lang nach Weſten. Im Laufe etwa nur 1 Minute warf das Zeppelinluftſchiff alle ſeine Geſchoſſe aß. Die kurze Dauer ſeiner Anweſenheit und Nebel find ſeine Rettung geweſen. Italiens zerſtärter Adriutraum. Sofic, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich). Das Regierungsorgan„Narodni Provg“ bringt einen Arkitel über Italien, in dem es heißt: Italien ſeufzt unter dem Drucke ſeiner volt⸗ tiſchen und militäriſchen Ohnmacht. Die Träume von einer Beherrſchung beider Adrio⸗ ufer ſeien für immer zerſtoben. Wenn Italſen nicht freiwillig ſeine Truppen aus Albanſen zurückzieht, ſo werden ſie geſchlagen un 5 veriagt werden. Der Fall Nontenegros gibt einen Anlaß zur endgültigen Ver⸗ treibung Italiens vom Balkan. Die Lage in Italien. Von beſonderer Seite ſchreibt mom uns⸗ Ueber Anzeichen einer nahenden ſchweren Kriſe wiſſen neutrale Blätter mancherlei zu berichten und ein Teil der deutſchen Preſſe überninrmt dieſe Darſtellungen in dem guten Glauben, daß ihnen zuverläſſige Beobachtungen vertrauens⸗ werter Perſönlichkeiten zugrunde lisgen. Man tut aber gut, alle über die Stimmung in Ito⸗ lien umgehenden Gerüchte ohne jeden Opti⸗ mismus und mit nüchternem Verſtande zu be⸗ trachten und zu bewerten, daumit ſich die öffent⸗ liche Meinung nicht Illuſione⸗ hingibt, die nur zu Enttäuſchungen führen. Daß heute bie Stimmung der italieniſchen Bepölkerung von der Begeiſterung und dem Siegestaumel, mit der man vor acht Monaten den Eintritt in den Krieg feierte, weit entfernt iſt, ohne weiteres zuzugeben. Daran ſind ein⸗ mal die tratz aller Schönfärberei als völlig un⸗ zureichend erkammten wilitäriſchen Exfolge an —— General⸗Anzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(2 Monkag, den 31. Januar 1918 bendblath nah e gekannte Italiens Kreiſe von jeher eine Verwendung ite uppen auf anderen Kri ö dem heimiſchen an der Nordoſtgrenze ſätzlich abgeneigt waren. Nun entſchied ſich aber doch zur Entſendung von Truppen nach Valonag und es entſteht nun die ſchwere murd breunende Frage, ob man das albaniſche Abentener ſchon jetzt gufgeben oh man Truppen in einer Stärke dorthin fenden ſoll, die funſtande wären, der ſiegreichen öſterr⸗un⸗ gurſſchen Armee einen erfolgreichen Widerſtand zu leiſten. Ein gänzlicher Abgug aus Albanien wäre natürlich eine neue ſchwere Enttäuſchung Aher etne Niederlage oder 8 des in der Profitſucht des beten ihre Urſache haben. V greit des Landes bedroht fft. geben ſich alſo ſowohl aus der militäri⸗ ſchen wie aus der wirtſchaftlichen Lage Ita⸗ ſiens die verſchiedenſten Amläſſe zu einer ſtar⸗ ken Depreſſion in der öffentlichen Meinung uurd man darf gern glauben, daß weite Kreiſe des Volkes das Ende des Krieges herbeiſehnen. Aber von der Friedensſehnſucht ſelbſt weiter Volkskreiſe bis zum Friedensbedürf ⸗ mis auch der maßgebenden Stellen, des Monarchem und der Regierung iſt ein weiter Schritt, dem die ſchwerſten Hin⸗ dermiſſe im Wege ſtehen. Noch immer fteht das gungze Jand unter dem Zwange der Kriegshetze, deren Patriotismus in der framzöſiſchen und engliſchen Botſchaft ſtets neue Nahrung findet. Keine einzige Stimme würde es heute in Italten wagen, offen ein Wort für den Frieden auszuſprechen. Und ehe England und Frankreich den ftafieniſchen Bumdes⸗ genoſſen trotz ſeines recht zwetrfeſhaften miltti⸗ rüſchen Wertes aus ſhrem Vunde ausſcheider 0 0 7 U I pürden ſie noch zu me reit fein. Unter dieſen Umſtänden iſt verhängnisvoller Irrtum, aus der gegenwär⸗ tigen niedergedrückten Stimmung ipgendwelche Schlüſſe auf die Fortdauer des Krieges ziehen zu wollen. 6⁰0 es ein Montenegro. Von der ſchweizeriſchen Greunze, 31. Jan.(Priv.⸗Tel..) Die„Neue Zürcher Zeitung“ meldet aus Genf: Der König von Montenegro hat ſeit vorgeſtern das Bett nicht verlaſſen. Das heftige Fieber, welches wahrſcheinlich von der ermüdenden Reiſe und von den Anſtrengungen herrührt, dauert immer noch an. Es iſt noch nicht ent⸗ ſchteden, ob die königliche Familie in Lyon bleibt oder ob ſie Paris zu ihrem Aufenthalts⸗ ort wählen wird. Das FJournal“ ldet aus Lyon: Der Hle, die vor dem Kriege 30 Fraucs 2 3 3e 22 koftete, aurf 200 Francs geſtiegen iſt, dann kann mamn es verſtehen, daß die geſamte imduftrielle ſich 0 te tre tenegrini re, darunter ei mel und ein öſt andere ein. öſterreichiſe eutnant aus Wi fangenſchaft in Montenegro her Komm r der ſchenden Zuſtände der Offizier war, wie ſeine Kameraden, zu⸗ erſt in Danilovgrad untergebracht, wo es ihnen bis auf Nahrungsmangel im allgemeinen gut g. Sie waren ſogar über die letzten Ereig⸗ niſſe ſhets unterrichtet und wußren auch vom Be⸗ ginn des letzten Stadiums der Offenſive gegen yntenegro. Am 12. Jannar wurde ihnen er⸗ It, daß in Nikſie nach dem Belanntwerden ber letzten ſtürmiſchen Skuptſchinaſttzung Un⸗ ruhen ausgebrochen ſelen, die mit der ſchrecklichen, an Hungersnot gren⸗ zenden Teuerung zuſammenhingen. Am 13. ſchob man ſie von Danilovgrad ab, da auch dort eine Revolve befürchtet wurde. Tatſächlich wurden dort, wie ſie ſpäter hörten, ſchon am 14. zwei Stabsoffiziere ermordet und Magazine geplündert. „Die öſterreichiſchen Offiztiere wurden nun nach Podgofritza, wo ſie faſt eine Woche blieben. Am 20. nachmittags beganenn auch dort Un⸗ ruhen. Man wies die gefangenen Offiziere an, in die ſtaatliche Tabakfabrik zu begeben, die ſtärkſtes Gebäude des Ortes beſten Schutz bot. Alle Fenſter waren mit Gendarmen beſetzt, Handgranaten lagen bereit. In der Tat be⸗ gann ſich im Laufe der Nachmittagsſtunden eine Menſchenmenge zuſammenzurotten, welche die Lebensmittel⸗ und Militärmaga⸗ zine ſtürmte. Eine Abteilung Gendarmen hieb mit Säheln und Kolben auf die Menge ein. Es kam zu Straßenkämpfen, deren Zeu⸗ gen die gefangenen Offtiziere waren. Schließlich fuhren zwei Maſchinengewehre außf, die unter der Menge ein furchtbares Blutbad anurichteten. König Nikita war bis zu dieſem Tag in Podgoritza geweſen. Bei Beginn der Revokte fuhr er mit ſeinem Privatfekretär und ſeinem Kammerdiener im Auto ab, begleitet von allen Miniſtern. Es hieß, er wolle ſich in Plavnica dem Volke zeigen und dann zurückkehren. Tat⸗ ſächlich kamen jedoch nur die Minifſter zurück, während der König von Plavnica in der Rich⸗ tung von Skutari weiterfuhr. Von dort begab er ſich zur Küſte und ſchiffte ſich, wie man bald darauf hörte, auf einem Torpedoboot nach Brindift ein, wohin die Königin und die Prin⸗ zeffinnen bereits früher gefahren waren. Was die montenegriniſche Armee betrifft, ſo haben ſich die einzelnen Verbände bereits völlig aufgelöſt und die Soldaten ſind in ihre Heimatsdörfer zurückgekehrt. Eine reguläre montenegriniſche Truppe gibt es nicht mehr, auch nicht in der ſtarken Rijekaſtellung. Einzelne kleinere Verbände haben allerdings den Entwaffnungsbefehl nicht ruhig beſolgt, aber nur deshalb, weil ſie ſich die günſtige Gelegen⸗ heit zum Plündern nicht entgehen laſſen woll⸗ ten; ſie ſperrten ſtellenweiſe die Straßen gegen die Gendarmerie ab und plünderten unter dem Schutz Magazine. Daran beteiligte ſich auch Zivilbevölkerung auf das eifrigſte. Offiziere, die dem Plündern Einhalt gebieten wollten, wurden ermordet. Daß dieſe Zuſtände nicht aus Haß gegen den Gegner, ſondern nur aus Erbitterung über die Hungersnot entſtanden, beweiſt am beſten die Tatſache, daß die gefangenen öſterreichiſch⸗ ungariſchen Offiziere geſtern im Auto durch das halbe Land fuhren, ohne im mindeſten beläſtigt zu werden. Der Ausbruch der Revolte iſt auch auf den fürchterlichen Eindruck zurückzuführen, 2 Das alte maleriſche Schwarz⸗ waldhaus.“ Der Weltkrieg hat den geograpbiſchen Blick geweitert. Wir hören und leſen von buntfar⸗ bigen Völtkern und ihren Eigenheiten, beſchäfti⸗ gen uns witt ühnen nicht nur aus den Schilde⸗ 05 7 der Zeitungen, ſondern auch durch per⸗ ſösliche Uebermittelung der Erſahrungen un⸗ ſerer Krieger, die in Oſt und Weſt, in Süd und Nord in ſeindliche Gebiete ſiegreich eingedrun⸗ gen ſind und dort Schönheit und Schmutz, Kul⸗ tur und Barbarei kennen lernten. Allzu nahe liegt, wenigſtens zeitweiſe, die Gefahr, das in⸗ zwiſchen ſo manches Gut unſerer Heimat, ſo manche Neuerſcheinung unbeachtet bleibt, wenn der Stoff mit dem blutigen Kriege wenig zu tun hat. Es iſt aber die Pflicht, gerade jetzt guch der Arbeiten zu gedenken, die unbeirrt des draußen wütenden Kampfes immer wieder der Bedentung unferes Volkscharakters, der eigent⸗ lichen Volkskunſt entſprechende Beachtung und Würdigung zuteil werden laßfen. Da erſcheint im Verlag der Freiburger Druck⸗ und Verlagsgeſellſchaft in Freiburg ein Werk von R. Schilling über„Das alte maleriſche Schwarzwaldhaus“, eine Schilderung der verſchiedenen Bauarten des Aeußeren und des Juneren des Schwarzwald⸗ hauſes, unter beſonderer Berückſichtigung der ) Daß alte maleriſche Schwarzwaldhaus: von . Schilling. Beriag der Freibucger Druck⸗ und alten — handwerksmäßigen Volkskunſt, ſowie der Sitten und Gebräuche ſeiner Bewohner. Man hat in unſerm badiſchen Ländle gewiß der Schönheiten, der Eigentümlichkeiten des Schwarzwaldes, ſeiner Bewohner, ſeiner Häuſer oft gedacht, in einzelnen Aufſätzen verſucht, charakteriſtiſche Züge feſtzuhalten, hat namentlich in Architekturwerken dem Schwarzwaldhaus Kenntnis und Geltung verſchafft aber gerade dieſe letzteren Studien konnten dieſes Thema in getviſſer Hinſicht nur einſeitig erfaſſen, weil ſie das Schwarzwaldhaus als ſolches nach Kon⸗ ſtruktion, Zweckmäßigkeit und Schönheit unter⸗ ſuchten, hierbei aber die dem inneren Weſen der Bewohner ſebbſt eigentümlichen Verhältniſſe nicht genügend berückſichtigen konnten. Das iſt nämlich vielleicht das charakteriſtiſchſte Moment des Schwarzwaldhauſes, daß es nicht ein von Spezial⸗Künſtlern geſchaffenes Gebilde darſtellt, ſondern daß es aus den lebendigen Bedürfniſſen ſeiner Bewohner heraus von dieſen ſelbſt auf materialgerechteſte Weiſe erbaut wurde und daß ſich faſt in jedem Winkelchen Dinge finden, die aufs innigſte ſowohl mit dem Weſen des Volkes, wie mit dem Hauſe ſelbſt verſchmolzen ſind. Das Werk enthält ein Atteraturverzeichnis über Arbeiten, die den Schwarzwald und ſeine Bewohner behandeln. Schon aus der Knapp⸗ heit der Zahl und Titel erkennt mau, daß der Schwarzwald mit jenen Studien, ſo gründlich ſie auch ſein mögen, nicht erſchöpft ſein kann. Das vorliegende Werk macht wohl auch keinen Anſpruch auf endgiltige Bearbeitung des reichen Stoffes, aber es iſt wohl die mir bekannte ge⸗ Barlcgsgeſr Licheet Jrein 2.. ſchloſſenſte Arbeit auf dieſem Gebiete, weil ſie gernde dieſen tkuneren — ekehrt ſind a lien aus dem ſie auch den ge⸗ gegenüber kein Hehl machen. henland und der Nichtamtlich.) 30. Jau. Die Ge⸗ 0 Reuterſchen Büt zeldung hen haben die die Behauptung daß das chaften der Entente in A e aufgefordert, gegen K N. Die Entente ſei der Anſicht, Frage, o die Mobiliſierung fortdauern oder rückgängig gemacht werden ſolle, allein Griechenland an⸗ gehe. ** ihrungen über das ſer⸗ biſche Beer. e Von der ſchweizeriſchen Grenuze, 31. Jan.(Priv.⸗Tel..) Der„Zürcher Tages⸗ anzeiger“ ſchreibt: Nachdem num trotz aller Ableugnungsverſuche die vollſtändige Kapitu⸗ lattion Montenegros doch Tatſache geworden iſt, ſucht man den Eindruck dieſes Vorganges durch Nachrichten über die Stärke des reorga⸗ nifierten ſerbiſchen Heeres zu verwiſchen. Wenn mam dieſen Berichten glauben wollte, ſo wäre die ſerbiſche Armee, heute ſtärker als vor Beginn des Feldzuges, ob⸗ wohl es unbeſtreitbare Tatſache iſt, daß das ſerbiſche Heer bei einem Höchſtbeſtand von 800 000 Mann die Hälfte davon allein als Ge⸗ fangene verloren hat und bei dem hartnäcki⸗ gen Charakter der vielen Kämpfe darf man die Einbuße auf dem Schlachtfeld doch weit über 50000 Mann ſchätzen. Es iſt deshalb vollſtändig irreführend, wenn die Vierver⸗ bardspreſſe angeblich auf Grund amtlicher Angaben die reorganiſierte ſerbiſche Armee zu zweifelhaften Zahlen anwachſen läßt. Die Er⸗ nüchterung über die Wirklichkeit wird nur um ſo niederſchmetternder ſein. England und die Wehrpflicht. Berliu, den 28. Januar 1916. Um die Menſchheit vom Fluch des deutſchen Militarismus zu befreien, hat ſich nunmehr England zu deſſen Hauptprinzip, zur Wehr⸗ pflicht, bekannt. Wer das etwa für unlogiſch hält, verkennt, daß England von der Vorſehung aurr Beherrſchung der Welt auserwählt iſt und bei Erfüllung dieſer Miſſion vor kleinlichen Bedenken nicht zurückſchrecken darf. Das wird wohl auch den dortigen Volkskreiſen begreiflich gemacht werden, die bisher erklärt haben, ſich der Wehrpflicht mit allen Mitteln widerſetzen zu wollen. Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß ſie ihre Drohung verwirklichen werden. Wir haben daher mit der Tatſache zu rechnen, daß England im Begriff ſteht, die Wehrpflicht, wenn auch mit zahlreicheren Ausnahmen, als bei uns be⸗ ſtehen, bei ſich einzuführen, und die Frage liegt nahe, welchen Einfluß dieſe Tatſache voraus⸗ ſichtlich auf den weiteren Verlauf des gegen⸗ wärtigen Krieges ausüben wird. Die Frage muß ſelbſtverſtändlich vorurteilsfrei geprüft rreft werden, eine Unterſchätzung der Folgen wäre —— 2 2—— N häengen von Menſch und Landſchaft, von Zweckund Form, von Urſprüng⸗ lichkeit und letztem künſtleriſchem Ausdruck nachzugehen verſucht; mit Erfolg, denn dieſes Werk lieſt ſich ſowohl als wiſſen⸗ ſchaftliches Ergebnis, aber noch mehr als eine von echter Liebe zur Sache getragene Schilde⸗ rung, die der perſönlichſten Teilnahme des Ver⸗ faſſers entſprungen iſt. Ohne Ueberſchwäng⸗ lichkeit, ohne hochtragende Worte gelingt es Schilling, dieſe Liebe auch dem Leſer ſeiner Schrift einzuflößen und ihn zu veranlaſſen, ſelb⸗ ſtändig den Schönheiten der Gegend nachzu⸗ gehen, um neu zu genießen, um Altes vor Untergang zu bewahren, indem eine den Be⸗ wohnern gegenüber ehrlich geäußerte Freude dieſe von dem wirklichen Wert ihrer altertüm⸗ lichen Einrichtung, von der Wichtigkeit und Zweckmäßigkeit ihres auf dieſem Boden feſt⸗ wurzelnden Beſitztums überzeugen kann. Das Werk ſpricht neben der ſympathiſchen, einfachen Sprache vor allem aber auch durch feine Zeichnungen an. Ueber 150 größere und kleinere Bilder ſchmücken den Text, ſind nicht nur Ergänzung, ſondern verſchaffen eige⸗ nen Genuß durch die Ehrlichkeit ihrer Auffaſ⸗ fung. Schilling, der Verfaſſer und Zeichner, iſt kein Künſtler von Beruf, will auch keiner ſein, Ein Geleitwort des Stadtpfarrers Dr. Heinrich Hansjakob nennt ihn„wiſſenſchaftlicher Zeich⸗ ner an der Univerſttät Freiburg“. Ich weiß nicht, ob dies der offtzielle Titel des Verfaſſers iſt, auf jeden Fall trifft er aber den Nagel auf den Kopf; denn dieſe Zeichnungen des Schwarz⸗ waldes haben als wpiſche Charakteriſtil: Grüundlichkeit der Anſchauung. Dem Zeichmer Hhre Ueberſchätzung. ößte Teil der wehr⸗ 1.„der kräftig erbetrommel folgend, bereits in 8 Heer eingetreten. Mie Hülfe dieſes Zu⸗ hſes ſoll die Zahl der für die Verwendung ande verwendbaren, ähnlich wie bei igeſetzten Diviſionen, die bei Be⸗ Krieges 6 bis 8 betrug, auf etwa 75 t ſein. Die engliſche Geſamtmacht in h wird auf 3 bis eine Million Strei⸗ ter geſchätzt. Dazu kommt eine beträchtliche Zahl Kolonialtruppen, die ſich jetzt größtenteills in Aegypten, Indien, Meſopotanien und Grie⸗ chenland befinden dürften. Die Angaben über die Zahl der Rekruten, die die Wehrpflicht liefern wird, ſchwanken zwiſchen einer halben und einer N Sie werden allerdings JüAdlüich wie i IB; ter Million. nicht die wertvollſten Elemente des Volkes dar⸗ ſtellen, ſondern überwiegend aus„Drütcke⸗ bergern“ beſtehen. Immerhin wird England fortan über eine ausreichende Zahl von Ergänzungsmannſchaf⸗ ten verfügen, um am eine weitere Erhöhung der ſchon beträchtlichen Kopfſtärke ſeines Heeres denken zu können. Wie ſteht es aber mit den Mitteln, aus einer halben oder gangen Million von Rekruten kriegstüchtige Soldaten, Trup⸗ pen⸗ und Heerkörper zu bilden Die dazu erfor⸗ derlichen materiellen Mittel zu beſchaffen, wird denm noch immer reichen Lande nicht allzu ſchwer werden. Aber an allem, was darüber hinaus der Zweck erheiſcht, leidet ſchon das heute beſtehende engliſche Heer in ſolchem Grade Mangel, daß es ſeinem inneren Werte nach nicht unerheblich hinter den Heeren der anderen kriegführenden Mächte zurückſteht Das bedarf keiner eingehenden Begründung für den, der einige Kenntnis von militäriſchen Dingen hat. Aus einem Söldnerheere, deſſen Beſtand darauf berechmet iſt, daß es im Falle eines kontinentalen Krieges die Unterlage für ſechs höchſtens acht Diviſionen bilden ſoll, kann mam ſelbſt im Verlaufe von Jahren nicht ein den Anforderungen des großen Krieges ent⸗ ſprechendes Heer von 75 Diviſionen ſchaffen, geſchweige denn dieſes ohne ſchwere Beeinträch⸗ tigung ſeines inneren Wertes noch erweitern. Schon die unzulängliche Zahl des berufsmäßig geſchulten Lehr⸗, Führer⸗ und Verwaltungs⸗ Perſonals bildet ein Hindernis, das ſelbſt eine kriegeriſch hervorragend begabte Nation nur unvollkommen zu überwinden vermag. Nun iſt die Bevölkerung Großbritanniens zwar kör⸗ perlich tüchtig, zähe und tapfer. Aber der in ihr übermäßig entwickelte Individualismus, ſtarker Materialismus ſowie ſcharf ausgeprägte Klaſſengegenſätze beeinträchtigen die geiſtigen Aund moraliſchen Faktoren, von denen haupt⸗ ſächlich die Tüchtigkeitund Zuverläſſigkeit einez Heeres abhängig iſt. Dazu kommt, daß ein Volkskrieg, wie ſolchen England jetzt zum erſten Male zu führen unternommen hat, Anfor⸗ derungen an alle Gebiete des Staats⸗ und Volkslebens ſtellt, denen ohne entſprechende Vorbereitung ſchwer Gemüge zu leiſten iſt, und denen England unvorbereitet gegenüber ſteht, Kurz, es fehlt dort— der Militarismus, der den Engländern an uns ſo verhaßt iſt. Die Mängel, an denen das Heerweſen Eng⸗ lands leidet und bei weiterer Verſtärkung ſeines Heerweſens noch mehr leiden wird, wer⸗ den erſt damn voll in die Erſcheinung treten, wenn auf dem weſtlichen Kriegsſchau⸗ platz der Stellungskrieg wieder in den Be⸗ wegungskrieg übergehen ſollte, der ſchnelles, ſachkundiges Entſchließen und Handeln an allen Stellen, Verantwortungsfreudigkeit, nicht min⸗ der aber auch Ein⸗ und Unterordnung von den höchſten Führern wie von den füngſten Sol⸗ n daten fordert. Milltonenheere, denen es hieran entgeht nichts, was wichtig iſt, ſowohl im Aeuße⸗ ren als im Inneren des Hauſes, ſowohl am Gerät wie am Möbelſtück, aber Schilling hat es bei aller Gründlichkeit außerdem noch fertig ge⸗ bracht, einen echten Hauch von Poeſie über ſeine Zeichnungen zu führen, der ſie weit über die ſonſt üblichen photographiſchen Aufnahmen hin⸗ aushebt. Man fühlt, dieſe zeichneriſchen Auf⸗ nahmen find mit der ganzen Liebe des aufmerk⸗ ſam genießenden Beſchauers entſtanden, haben ſich aus einzelnen Blättern, die auf Wande⸗ rungen aufgenommen wurden, allmählich zur umfangreichen Sammlung entwickelt, die von ſelbſt beim denkenden Menſchen zur Sichtung, zur Ordnung und zum erläuternden Wort zwangen. Aus dieſem natürlichen Werden einer ſolchen Arbeit erklärt ſich auch die Friſche des Wortes, die Selbſtverſtändlichkeit der Text und Bild ver⸗ ſchmelzenden Arbeit. Das Werk gliedert ſich in ſieben klare Abtei⸗ lungen. Die erſte behandelt Lage und Geſtalt. ſowie bauliche und wirtſchaftliche Verhältniſſe der Dörfer des Schwarzwaldes, die zweite geht auf die Baugrt des Schwarzwaldhauſes im In⸗ nern und Aeußern ein— die hier enthaltenen Abbildungen ſind vorbildlich; in einer dritten Abteilung werden die Wohnräume und die dar⸗ in aufgeſpeicherte alte Handwerkskunſt gewür⸗ digt, ſodann die kleinen Nebengebäude, charak⸗ teriſtiſchen Geräte geſchildert, in einer weiteren Gruppe die typiſchen Bildſtöckchen, Kreuze und Kapellchen, alte Dorfkirchen zuſammengefaßt, in einer ſechſten Gruppe von den Doppelhöfen und Taglöhnerhäuschen erzählt und in der Abteilung die verſchiedenen Bauarten Schwarzwakdhenzen, Göbenhöner, Bünſer ber — ———ͤ——— ———— — teiel halb zwei ten, anri bon fähi Gru derft ſind förd ſchli ob herr iſt o zeug und Lan und zeln ein dieſt „Ne Kri. nehn und At.“ wWiir mrüf Montag, den 31. Januar 1916. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) . Sette. 0 fehlt, ſind unbeholfene Maſſen. Sie können wohl im Stellungskriege bei der Verteidi 0 und bei ſorgfältig vorbereiteten umternehmungen ſich als achtbare Gegner er⸗ aber ſind ſie einem weiſen, im Bewegungskr tüchtigen, wenn auch er reichem Feinde er im Nachteil. Es wird übrigens le Zeit vergehen, ehe Einführung der 75 die Vorarbeit für die Einſtellung der neuen Rekruten und die Be⸗ — G 2 ſe ing der Ausrüſtung für ſie dürfte min⸗ de zwei Monate dauern, und de herbſt herankommen, ehe unter den ſchwieri Ausbildungsverhältniſſen an eine Verwendung der Leute im Felde gedacht werden Möglich, daß man ſich dann damit begnügen wird, ſie zum Erſatz der inzwiſchen eingetre⸗ tenen Verluſte bei den jetzt vorhandenen Trup⸗ penverbänden zu verwenden. Wie lange frei⸗ lich England imſtande ſein wird, den Krieg nach Annahme der Wehrpflicht wirtſchaft⸗ lich durchzuhalten, iſt eine offene Frage. Sicher iſt wur, daß es das nicht länger als wir bermag. v. Blume, General d. Inf. z. D. ** Das unzulängliche Roalitions⸗ miniſterium. In einem Punkte herrſcht bei Freund und Feind, ſagt A. B. Dewar im Januarheft des „Nineteenth Century“, nur eine Anſicht über das Koalitionsminiſterium: es iſt nicht ſehr ſtark und nicht ſehr feſt in ſeiner Stellung. Seine erſte Aufgabe war, nach den Worten eines konſervativen Führers, ſich zu verſchmelzen; aber es iſt etwas anderes, zwetundzwanzig Miniſter unter einen Hut zu bringen und auch zugleich drei oder vier * Parteien und ihre Preſſe. Druck der Par teien von außen her iſt einer der Gründe, wes⸗ halb die Regierung nie ſtark war und es auch heute noch nicht iſt. Daneben fehlt es einem ſo bielköpfigen Kabinett an Geſchloſſenheit. Von zwefundzwanzig Miniſtern iſt nicht zu erwar⸗ ten, was Palmerfton ſeinem Kabinett zu tun anriet, als er meinte, es käme nicht darauf an, was ſie ſagten, ſondern nur darauf, daß ſie alle dasſelbe täten. Ein ernfter Mangel liegt auch Qualität begründet. Mitglie 3 IBorra 6* 8 iberragt oder des Kabinetts übe ſeiner Amt jehr fähiger 5 ee bon einem hafben ehenfalls ſehr fähiger Köpfe un und eine ſolche Gruppe von Männern, die keineswegs immer derſelben Agſicht ſind über das, was zu tun iſt, ſind nicht das eale Kriegsinſtrument; ſie fördern nicht ſchließungen. — 32 zenld en, * — 18. 82 * — ⁰ Wẽ̃᷑ W herrſchenden len und Intellekt ausgelibt, iſt ohne Zweifel die wirkſamſte Regie⸗ hungsform bei einer großen natio⸗ nalen Gefahr, und„da die gegenwä Regierung ſicherlich nicht das tauglichft zeug in dieſem ſchrecklichen Kampf auf Leben und Tod iſt, das wir brauchen, ſo ſollte das Land es bei Seite ſchleudern, ohne Erbarmen und ohne die geringſte Rückſicht auf den Ein⸗ zelnen und ſein Anſehen, ſobald ſich wirklich ein beſſeres Werkzeug bietet.“ Wo aber iſt dieſes neue mehr verſprechende Werkzeug? „Noch hat es mir keiner gezeigt, aber ſollte der Krieg wirklich eine ſehr ſchlechte Wendung nehmen, ſo könnte es möglicherweiſe plötzlicher und gewaltſamer entdeckt werden als uns lieb it.“ Eine ausgeſprochene Diktatur würden viele am liebſten ſehen, aber dann müßten wir zuvor unſere ganze Ueberlieferung und Regierungsform aus dem Gedächtnis löſchen, und das wäre faſt gleichbedeutend mit evolution. Auch würde der Diktator, lls wir nicht den rechten Mann bekämen, kaum länger dauern als ein neues Parlament in Perſien oder in der Türkei. Einige würden quch Torypartei verſuchen, Regierung, R ſa 8 gerne mit der nachdem die libe⸗ bekannt, im letzten Mai Se en und die Koalition auch keime ſichtbaren Erfolge zu verzeichnen hat. Die Torypartei ihrer ung nach beſſer für Kriegszeiten geeign die liberale und dei ſoge derabſcheut, obgleich wir den smus unmöglich mit dem n können. Aber die iſt ann⸗ keine Mehrheit im Parlament, und an eine Neuwahl kann heute niemand ernſtlich denken. So liegen die Dinge. Es warten, wenn auch, wofern bald viel beſſer werden, das Warten nicht ge ertragen werden kann. An ausgez neteem Material für eine Umgeſtaltung Sbaatsgewalt fehlt es nicht. der Regierung gibt es Männer von große Fähigkeit: Lord Cur zon, Lord Robert Cecil und Lord Newton ſind für die ver⸗ antwortlichſten Stellen wohl geeignet, außer⸗ halb der Koalition kommen Lord Milner, hei ßt vorerſt ab⸗ die Dinge nicht 31 der Selbſt innerhalb bet des Tages iſt. Kurz, das Land beſitzt als genug Männer, die tüchtig find, das ber zu terigkeit liegt für J ſchwingen; die den Augenblick nur darin, es ihnen in die Hand zu geben. (Priv.⸗Telegr) Die Zeitung meldet aus Kopenhagen: Wie die„National Tidende“ aus Petersburg bevichtet, führte der ſchwediſche Geſandte gegen⸗ Zetersburger Blätter Rede f riſterpräſi⸗ denten liefere 6 wolle; Hoffnung aus, daß 1 n Klagen als berechtigt ˖ England und Beziehungen her⸗ der Geſandte ſprich England die ſchwediſche oronnent ter Fanrit 7 11 anerkennen werde, damit zwiſchen wieder befriedigende ** + Amſterdam, 31. Jan. Nicht⸗ cunttlich). Die Blätter melden: Der nieder⸗ ländiſche Dampfer Thuban“ ſtieß an der britiſchen Küſte auf eine Mine. Man glaubt, daß er imſtande ſein wird unter eigenem Dampf Rotterdam zu erreichen. (WeB. Amerikg und die Zentralmächte Noch ungeklärt. Berlin, 31. Jan.(Von u. Berl. Büro.) Ueber die angeblichen Lanſingſchen Vorſchläge zum Unterſeebootkrieg liegen amtliche Nachrick⸗ ten, ſoll heißen ſolche vom Grafen Bernſtorff, bisher hier nicht vor und es erübrigt ſich des⸗ halb vielleicht nun heute, dieſe Vorſchläge, die uns natürlich in keinem Belang genügen, kritiſch zu zerpflücken. Ueber die„uſitania“ Angelegen⸗ heit gehen die Verhandlungen noch weiter. Auch hier entſprechen die amerikaniſchen Forde⸗ rungen wohl nicht durchaus dem, was wir zu billigen in der Lage wären. Die Dinge zwiſchen Deutſchland und Amerika ſind alſo noch ein wenig ungeklärt und als ſchlechthin JJCCã ãããdddGꝙã6⁵ꝗ ͥã ddßddßßddßdßdßdbdßcpcc roſig mam kaum ſchildern. darf ſie einſtweilen Die Reiſe des Reichsſchatz⸗ N 4492 A Gen ſekretärs nach Wien. J Berlin, 31. Jan.(Von u. Berl. Büro.) dahrt, die Herr Helfferich nach Wien unter⸗ n hat, hat, das braucht wohl kaum noch ch geſagt zu werden, keinen beſonderen aktuellen Anlaß. Es handelt ſich eben darum, die Beziehungen von Reich zu Reich und die von Miniſterium zu Miniſterium durch die per⸗ ſönliche Stellungnahme der Staatsmänner zu 1 Die unterſtreichen und zu beſtärken. Der jetzige öſterreichiſche Finanzminiſter war im Herbſt hier, zu derſelben Zeit, als mit dem bulgariſchen Finanzminiſter Tontſchew verhandelt wurde. Nun iſt der Reichsſchatzſekvetär nach Wien ge⸗ gangen und geht vielleicht auch noch nach Buda⸗ peſt, um den ſteten ſchriftlichen Gedankenaus⸗ tauſch in mündlicher Unterhaltung fortzuſetzen. Wien, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Staatsſekretär Dr. Helfferich iſt hier ein⸗ getroffen. D4 E. Kriegskoſt. Abfall. Als vorteilhafteſtes Fleiſchgericht, billig und wohlſchmeckend und vor allem leicht verdaulich, bietet ſich uns jetzt die Rinderzunge; leider ge⸗ hört aber zu jeder eine tüchtige Portion Schlund; dieſer wurde in früheren üppigen Tagen als Ab⸗ fäll beiſeite getan. Eine ſolche Verſchwendung Hürfen wir uns jetzt nicht mehr zuſcherlden kom⸗ men laſſen. Zuerſt muß uns der Schlund mit Suppengrün gekocht eine kräftige Bouillon liefern. Da ſie nicht ganz klar erſcheint, nehmen wir Nudeln oder Graupen als Einlage Dann wird das Fleiſch ſorgfältig von den Knorpeln gelöſt, auch die Drüſen hinzugenommen, zwei⸗ mal durch Fleiſchhackmaſchine getrieben, da⸗ mit es möglichſt fein gehackt iſt, mit etwas Zungenbouillon, Majoran, ein wenig geriebener Zwiebel, Pfeffer und etwas Fett zu einem Brei gekocht, der mit Rührkartoffeln gegeben, auch einer verwöhnten Zunge munden wird. Ebenſo laſſen ſich gebratene Fleiſchklöße unter hren von einem Ei, ein wenig 9 die Ote. Al all den auch die Aepfel betrachtet; weit gefehlt; ſie ergeben uns mit dem Kernhaus zuſanimen ein wohlſchmecken⸗ des, hellrotes Gelee, das auf jedem Frühſtücks⸗ tiſch willkommen ſein wird. Die gewaſchenen Ueberreſte werden mit reichlich Waſſer über Nacht eingeweicht, in demſelben Waſſer—6 Stunden langſam gekocht, dann durch ein Sieb abgetropft und mit ½ Pfund Zucker auf 1 Pfund Saft ſo lange gekocht, bis der Saft breit vom Löffel tropft und auf einen kalten Teller getan, leicht erſtarrt. Die im Sieb verbliebenen Schalen werden mit einer Keule ſoviel wie möglich durchgedrückt, das Mus mit Zucker und geriebener Zitronenſchale kurze Zeit gekocht und ſo eine gute Marmelade erzielt. Die aromatiſchen Schalen der Apfelſinen und Mandarinen dürfen in dieſer teuren Zeit auch nicht ungenutzt bleiben. Gewaſchen, werden ſie ſo klein wie möglich geſchnitten, über Nacht in kaltes Waſſer gelegt, auf 1 Pfund Schalen 7½ Liter Waſſer, in demſelben Waſſer in—6 Stunden langſam ganz weich gekocht. Vorher hat man den achten Teil ſoviel getrocknete Pomeranzenſchalen wie Apfelſinen—4 Tage eingeweicht, und unter 10—12maligem Ab⸗ gießen mit immer wieder friſchem Waſſer ganz weich gekocht, durch die Hackemaſchine getrieben; dann vermiſcht man ſie mit den gekochten Apfel⸗ ſimenſchalen, wiegt die Maſſe und ſchüttet aurf jedes Pfund ½ Pfund Zucker hinzu. Kocht am — + Täler, das Haus des nördlichen Schwarzwalds üſw. beſchrieben. Die Abteilungen III.-VI ſind, weil wohl ſelten ſo eingehend behandelt, beſon⸗ ders beachtenswert. 5 Ein Geleitwort Hans Thomas, ein Brief Hansjakobs, will neben dem erklärenden Vorwort des Verfaſſers, der Schrift den Weg zum Publikum ebnen. Es bedarf keiner weite⸗ ren Empfehlung, denn es ſpricht für ſich ſelbſt durch den Stoff, durch die liebenswürdige Sprache und die ſachlichen, geſchmackvollen Zeichnungen, durch den Geiſt der Liebe zum Volke und ſeinen Eigentümlichkeiten. 1 tor. Kunſt und Wiſſenſchaft. Eine Kriegsbilderausſtellung in Berlin. e Die in der Feſtrede bei der Kaiſergeburts⸗ kagsfeier der Akademie der Künſte angekündigte Kriegsbilderausſtellung wird bereits in der erſten Hälſte des Monats Februar eröffnet wer⸗ den. Sie wird von der Akademie auf Anregun⸗ gen und mit Unterſtützung des ſtellvertretenden Generalſtabs der Armee veranſtaltet und ſoll einen Ueberblick über das geben, was unſere Maler bisher bei der Darſtellung des Krieges geleiſtet lſtah zu den Armeen im Oſten und im Weſten entſandten Alie vom Genera eine große Zahl ſolcher Künſtler, die ſelbſt unter den Fahnen ſtehen und nebenbei Gelegenheit fanden, ihre Kunſt auszuüben. Neue Literatur. Dr. Otto Grautoff: Kunſtperwaltung in Frank⸗ reich und Deutſchlaud. Verlag Akademiſche Buchhandlung Max Drechſel in Bern. In dieſem Weltkrieg kämvft nicht nur Schwert und Pulver, ſondern auch die Feder iſt not⸗ wendig, um die von unſeren Feinden gegen uns ausgegebenen Lügen zu kennzeichnen. Der Vor⸗ wurf, daß die Deutſchen ohne Not künſtleriſche Kulturwerte vernichtet haben, iſt in Armee⸗ berichten, Preſſe und Rede vielfach widerlegt worden. Freilich haben wir nur wenig Kenut⸗ nis darüber, inwieweit dieſe einzelnen Aeuße⸗ rungen auf unſere Feinde, vor allem aber auf die Neutralen gewirkt haben. Ein verdienſt⸗ volles Werk, in der neutralen Schweiz, im Verlag von Max Drechſel⸗Bern erſchienen iſt daber die, von Dr. Otto Grautoff herausgegebene Zuſammenſtellung von Kunſt⸗ verwaltung in Frankreich und Deutſchland, im Urteil von bedeutenden franzöſiſchen Künſtlern, Mitgliedern der Fran⸗ zöſiſchen Akademie, Kunſtſchriftſtellern, Poli⸗ tiklern, Abgeordneten uſw. ſowie nach franzöſi⸗ ſchen Kammerberichten und deutſchen Doku⸗ Imnten. Der Wert dieſes ziemlich umfangreichen Wer⸗ kes, das ſich aber ſel eine geſchmackvolle Einſchiebung von photo⸗ graphiſchen Abbildungen von durch Franzoſen zerſtörten und von Deutſchen im Kriegsgebiete beſchützten Kunſtdenkmälern, angenehm unter⸗ brochen wird, liegt ſowohl in der ſcharfen Gegenüberſtellung der beiderſeitigen Aeuße⸗ rungen, die im Grund genommen gar keinen Gegenſatz zeigen, ſondern beweiſen, daß ſchon lange vor dem Kriege, die Franzoſen ſelbſt ihre Behörden und andere zuſtändigen Stellen des Kunſtvandalismus beſchuldigten und daß das Volk ſelbſt garnichts dazu tat, dieſe kunſthiſtori⸗ ſchen Schätze nach Möglichkeit vor der Zer⸗ ſtörung zu ſchützen. Die dokumentariſchen Aeußerungen der durch die deutſche Heeresver⸗ ins Kriegsgebiet entſandten Kunſt⸗ geben durch entſprechende Zeugen⸗ und Photographien belegt, den klaren ite das Recht und wirk⸗ liche Kunſtpflege zu finden iſt. Die Worte eines Bartholomé, eines Maurice eines Rodin, dazu die Berichte der Galerie⸗Direktoren Wilhelm Clemmen, O. von Falke, ſprechen für ſich ſelbſt, ſind aber gerade in dieſem Zuſammenhang doppelt leſenswert, und ſind eine Waffe gegen die Verdächtigung unſerer Feinde. Das Buch iſt Kunſtkreiſen und Laien, wohl zu empfehlen. —. 7 Barres, Schalen der flüſſig lieſt, und durch von Bode, Paul nächſten Tage die Marmelade nochmals und ver⸗ miſcht ſie mit etwas Zitronenſaft. * Milchfälſcher und kein Ende. Darmſtadt, 29. Jan. Wegen Milch⸗ fälſchung hatte ſich heute die bisher unbeſtrafte Milchhändlerin Adam Breitwieſer Ebefrau aus Niederramſtadt vor der Strafkammei zu verantworten. Sie war zur Anzeige gebracht worden, weil ſte entrahmte Milch, die den ver⸗ langten Fettgehalt nicht hatte, zum Verkauf brachte. Sie leugnete und behauptet, daß die Milch von anderer Seite entrahmt worden ſei⸗ Vor dem Schöffengericht erzielte ſie auch Fvei⸗ ſprechung, auf die Berufung des Staatsanwalts erfolgte erneute Verhandlung vor der Straf⸗ kammer und Verurteilung zu einer Geldſtvoſe von Mk. 100 oder 20 Taqen Gefängnis. Da die Zahl der Fälſchungen aller Art in er⸗ ſchrecklicher Weiſe nach eimer Feſtſtellung um das 3. bis Iſache zunimmt, ſollte man dem Vorgehen der Frankfurter Po⸗ lizei folgen, die diefer Tage wieder eine ganze Anzahl Firmen aller Art veröffentlicht hat, denen wegen Butter⸗, Wurſt⸗ und aurderen Fäl⸗ ſchungen das Geſchäft geſchloſſen wurde und auch hier unnachſichtlich durch Schleßen des Geſchöftes dem Schwindel ein Ende machen, denn die Strafen ſind oft ſo gering daß ſich dir Fälſchung ſchon gaug gut lohnt. Ein Strich burch die Rechnung. sh. Danzig. 30. Jan. Einen Strich durch die Rechnung machte das ſtellvertretende Ge⸗ neralkommando in Danzig verſchiedenen Schweinehändlern in Neuſtadt in Weſtpreußen. Als ſie ihre Schweine zur Weiter⸗ verladung auf dem Bahnhof auftrieben, wurde der geſamte Auftrieb im Auftrage des ſbellver⸗ tretenden Generalkommandos durch den Landrat beſchlagnahmt. Der Grund für die Beſchlag⸗ nahme war, daß es den Proviantämtern in den letzten Wochen trotz eifriger Bemühungen nicht gelungen iſt, den aötigen Bedarf an Schweinen für die Verproviantierung der Garniſon Danzig aufzutreiben. Es wurden insgeſamt 165 Schweine mit einem Durchſchnittsgewicht von 210 Pfund für das Damziger Proviantamt be⸗ ſchlagnahmt. Der größte Teil der Schweine war dazu beſtimmt, in Konſervenfabriken zu wandern und wäre ſomit für den immer napper werdenden Schweinemarkt vorläufig verſchwun⸗ den geweſen. Die Beſitzer der Schweine erhielten die geltenden Höchſtpreiſe ausbezahlt. Für das Daterland gefallene Badener. uck von Eberbach, Musk. Mich. hſal, Drag. Friedrich Näher Landſturmmann Wilhel: ifeld, Musk. Pri⸗ maner Wilh. Roth von Freiburg und Land⸗ ſturmmann Fleiſchbeſchauer Johann Friedrich Oßwald von Sallneck, bei Schopfheim Maunheim. rhohung der Bochſtpreiſe für Brotgetreide. Auch an dieſer Stelle ſei auf die im Juſeraten⸗ teil veröffentlichte Bekanntmachung des Bürger⸗ meiſteramts aufmerkſam gemacht, wonach die Höchſtpreiſe für Brotgetreide am 18. Jannar dieſes Jahres um 14 Mark für die Tonne erhöht worden ſind und ſich am 1. Februar, 15. Februar, 1. März und 15. März weiter um je 1J Mark erhöhen. Vom 1. April 1916 kom⸗ men wieder fämtliche Zuſchläge in Wegfall, ſodaß dann wieder die gleichen Höchſtpreiſe gelten, die vor dem 1. Januar 19156 wirkſam geweſen ſind. Dieſe Beſtimmungen verfolgen den Zweck, daß fämt⸗ liches beſchlagnahmtes Brotgetreide bis ſpäte⸗ ſtens Ende März der Reichsgetreideſtelle abgeliefert wird. Es liegt nach der jetzt getrof⸗ ſenen Regelung im Intereſſe aller Beſitzer, ihre Beſtände ſobald als möglich abzuliefern. Aus Stadt und Land. Maunheim, den 31. Jauuar 1916. An ben.4 Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Leutnant v. Harder, ein Sohn des Herrn Rechtsanwalts v. Harder. Leutnant der Reſerve Carl Wey, Sohn des Zigarrenfabrikanten Jacob Wey. Gefreiter Karl Gerlach, Sohn des Herrn Georg Gerlach hier, Herzogenriedſtr. 7, der be⸗ reits vor längerer Zeit mit der badiſchen Ver⸗ dienſtmedaille ausgezeichnet wurde. Gefreiter Ernſt Treutle, Leib⸗Grenadier⸗ Regt. 109, Beamter der Mannheimer Verfiche⸗ rung, Erſatzreſerviſt Hans Müller, B Rheiniſchen Ereditbank hat nachträgli Tapferkeit vor dem Feinde das erhalten. teeeesese ob Langen⸗ Owe., M 6, 140 *Konſulat der Republik Kuba. Der Konſul er Republik Kuba in Mannheim, Herr Pedro Firmaty Cabrero, teilt den Beginn ſeiner Tätigkeit am hieſigen Platze mit. Die Geſchäfts⸗ räume befinden ſich Lameyſtraße 27. * Lanbwirtſchaftliche Berſammlung in Jaden⸗ burg. Im Saale zum„Schiff! zu Ladenburg ließ am Souuntag nachmittag die Bad. Land⸗ 4. Sete. relAnpeiger 9 Nenueſte Nachrichten.(Abendblath Monkag, den 31. Jamu 1914 jaftskamme irtſch eitlich Fründe, 6 varum 4 oder ed heit eingekehrt ſei. J ien habe a gierung unter§ hung der Landwirtſchaftskammern eit geleiſtet und dem Plane unſerer waltigen Damm vorgeſchoben. In ſſinn mahnte vor allem Herr Oekonomt 1 bn, Vorſt ud der lanem.„Winte inig manchmal arge Verſtim mung herr Rat Kuhn beſprach mehr die Technik indwirtſchaft, den vationelle u Anba und Zuckerrüben, Tabak, H beiden let zteren eien Aber fü man in mehr, e als S Einen Verkauf virt Weidne ere dertaufen ſah giſcher Pferde 5 aus 1 0 155 Preiſe 155 einer Kritik für Rüben wurden S Zucderrhbe, den Tabak, noch auen. Des weiteren ſprachen noch ren Bürgermeiſter Dr. Fritſch⸗ g, Landwirt und Kaufmann Zeh⸗ heim und Oekonomierat Kuhn⸗Laden⸗ welcher wiederholt bat, alle egoiſtiſchen ernintereſſen unſerer großen vatriotiſchen Sache unterzuordnen und nicht aus der Ver⸗ ſammlung zu gehen, ohne das Gefühl zu haben, einig und treu zu bleihen.— Einen ſehr intereſ⸗ n und wichtigen Vortrag hielt noch Herr )8hankvorſteher Bench über die Bedeutung Goldes als Zahlmittel im internationaſen ehr, der ſehr beifällig aufgenommen wurde. zutage gehört das Gold„in die Taſchen der hank“. Seine Worte dürften gerade bei n Zuhörern auf fruchtbaren Boden gefallen 9 Worten des Danles an die uttd Diskuſſionsredner ſchloß nach faſt Zſtündi⸗ ger Tagung der Vorſtitzende die anregend ver⸗ laufene Verſammlung. 8 *Ortsverein Maunheim des Jungdeutſchland⸗ kundes Baden. Am letzten Sonntag geigte das 2 nee Nen v. Harder, um wu⸗ 11 2 ine grotze Auzahl aus dem 3 W̃ der dem Odenwald und dem Vauland, zum tt we anderfrohen Burſchen, Mitgliedern eins Volksjugend, von denen eines auch einĩge Lichtbilder zur Verfügung geſtellt hatte, während andern von einem ungenannten Freunde des Jungdeutſchl andbundes angefertigt waren. Der Vortrag klang in der Mahnung aus, die durch den Jungdeutſchlandbund ge⸗ botene Gelegenheit zum Wandern fleißig zu be⸗ Uutzen und auch bei denen, die demnüchſt die le verlaſſen, auf Beteiligung an dieſen 5 rungen zu wirken. Am nächſten Sonntag ſpricht Unterprimamer Wilhelm Bergdolt um 6 Uhr bei reiem Eintritt in der Kunſthalle ilber „Neues Reich, neue Zeit“ mit Lichtbildern. Freunde er Beſtrebungen des Vereins ſind freundl eingeladen. endtheater im Bernharbushof.„Es war .oder„Die Königskinder vom Mär⸗ komi men am Sonntag, 6. Februar, Uhr, wiederholt zur Auffſih⸗ Die bebann am letzten S Sonntag Die Auf⸗ t azenden Märchenſpie war eine 5 0 im Vorverkauf ſind ab Dienstag, den 1. Februar, in den Vorverkaufs⸗ ſtellen bei Leyy, U 1, 4, und A. Rödel, D 2, 8, zu haben. — 5 Polizeibericht bom 381, Januar 1915(Schluß) Brandausbruch. In dem Anweſen Käfer⸗ taſerſtraße Nr.—22 enkſtand geſtern früßh etwa Uhr in der Schloſſerei vermut lich dadurch ein Kohlen aus dem Ofen des Feuerungsmatertal erwand Feuer fingen, wodurch ein haden von etwa 60 Mart veru emma chenlg! erwehr konnte das 8 eſchränke 1* dem Gehweg vor J2, 4 bormittags eine 61 3, fiel zu und brach das Handgolenk. Am Tage bormittags 10% Uhr glitt iu einem abe an der Friedrichsfelderſtraße ein Ater Eiſendreher von hier aus, kam zu Fall und ſich den rechten Fuß.— In i Fabrikanweſen in Waldhof ſtürzte am 29. nachneittags 5½ Uhr, ein 16 Jahre karbeiter von Lorſch infolge eines etwa 10 Meter hoch von einem Kranen er auf eine am Boden liegende Schiene. trug dabei eine Rückenquetſchung und erhab⸗ e Vexletzungen am linken Knöchel davon. Alle i Verletzten wurden ins Allgemeine Lranfen⸗ haus überführt. obſuchtsanfakl. eine Jahre alte Maurers frau von hi r wurde nachts 10 Uhr Sanitäts⸗ iſche enzuf ſammenlauf. Rad⸗ ete. Diebſtähle. In letzter Zeit wur. den hier folgende Nene entwendet: Am 22. Januar 1916 ein eck, ſchwarzen Rahmen und Seiger b wärtsgebogene lauf mit Rücktrittbremſe, Karbidlaterne.— r 1— 27. Januar! Rahmen und auf und Ri Lenkſtange mit ſchwar⸗ 2 Fahrrad: Göricke⸗Kad, roter rote, am Vorderrad Schutzelech Hh, Freilauf, sgebogene 9 Lenkſtan e mit wärts gebogene fen.— Auf 318 1.16, nachm. zw und 3 Uhr an 1 Hauſe H 4, 26 hier ettra 77 0 etwa—6— Fiſchkl öſe mit der „Norwegiſche Pakete Malzke „Biorman —6 Pakete Aufſchri 30 Pfundpa der 5 2 twe a 150 Würfelzucker, 4 der ), Hrift„Kak mber 1915 wurden hier eine gr Herrenſchuhen verſchiedener Sorte un die anſcheinend von einem Die Perſon, die die Schuhe perkauft indet ſich in Haft und weigert ſich über deren Erwerb Au ift zu geben.— Am Diens⸗ tag, 25. Januar 1916 wurde in U3 hier ein Palet mit folgenden Sachen gefunden: 2 alte Zylinderuhren, in einer der Name:„A. c Robert Locle und die Nummer 93 865“; 3 Teile einer Taſchenuhr, ein zerbrochenes Armband, ein werkloſer Trauring und ein Stempel mit den en:„F..“— Dieſe Sachen befinden ö dem Bureau der Kriminalpolizei Schloß, wo ſie eingeſehen und in Empfang genommen werden können. Verhaftet wurben 10 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbharer Handlungen, darunter ein bom Amtsgericht Tuttlingen wegen ſchweren Diebſtahls verfolgter Taglöhner von Rottweil, zwei Taglöhner von hier wegen Hausfriedens⸗ bruchs begw, Unterſchlagung, ein Taglöhner von Sdentohen wegen Diebſtahls, ein Schloſſer von Hagenau und ein Taglöhner von Neckarau, beide wegen Sittlich keitsbergehens. Pfalz, Beſſen und umgebung. p. Franfentgal, 30. Jan. Wegen fort⸗ geſetzter Wilddiebereſen wurde der ver⸗ heiratete 28 Jahre alte Sattler Peter Wahl aus Gerolſtein, der z. Zt. in einer hieſigen Fa⸗ brik arbeitet, durch die Gendarmerie verhaftet. Bei der Hausſuchung wurden Haſen und ein im Bräter ſchmorender Haſenbraten beſchlag⸗ nahmt, außerdem ein zuſammenlegbares Ge⸗ wehr und verſchiedene Jagdutenſilien. * Neuſtadt a. d. Hdt., 31. Jan. Im Saale „Zur fröhlichen Pfalz“(Weßbecker) tangte geſtern die Generalverſammlung des Sterbe⸗ kaſſenvereins pfälziſcher Schuh⸗ macher, Schneidermeiſter und ſon⸗ ſtiger Bexufe, Sie wurde von dem Vorſttzenden Lenhardt⸗Neuſtadt mit gewohnter Umſicht ge⸗ leitet. Aus dem Jahresbericht iſt zu entuehmen, daß im verfloſſenen Jahre 24 Mitglieder geſtor⸗ ben ſind, darunter 3 auf dem Felde der Ehre ge⸗ ſallen Die 3 derzahl beläuft ſich auf 800. Aus dem 8 ubericht geht hervor, daß der Ver⸗ ein ein Fentden rmi von 54000 Mark, einen Reſervefond von 45000 Mark beßnt) An⸗ ſchließend an den Jahres⸗ und Kaſſenbericht macht das Mitglied Wasmer⸗Kirrweiler verſchie⸗ dene Vorſchläge, die darauf abzielten, die Ver⸗ waltung zu verhbilligen. Nach längerer Debatte wurde jedoch beſchloſſen, alles beim Alten zu laſſen. Die Neuwahl hatte zum Grgebnis, daß der geſamte Ausſchuß per Akklamation wieder⸗ gewäßhlt wurde. Zu Reviſoren wurden ernannt: Wasmer⸗Kirrweiſer und Heidenreich⸗Deides⸗ heim. Von beſonderer„Wich htigkeit iſt der Be⸗ ſchluß, daß Mitglieder, die eine 20fährige Mit⸗ gltedſchaft hinter ſich haben, bis auf Weiteres pro Fahr 10 Mark Beitrag(ſpalt bisher 5 Mark) 3¹ zahlen haßen, Die übrigen Mitglieder zahlen belanntlich pro Sterbeſall 1 Mark. Als Ort der nächſtjährigen Generalverſammlung wurde Kai⸗ ſerslautern gewählt. Letzle Meldungen. Der Krieg am Ballan. Ruſſiſche Vorwürfe gegen Italien. e Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Jauuar.(Privat⸗Telegramm.) Wie die Schweiser Blätter aus Petersburg nielden, hat die Sprache der ruſſiſchen Zei⸗ tungen Italien gegenüber merklich umgeſchla⸗ gen, ſeitdem in Petersburg bekaunt wurde, daß Italien ſeine Truppen aus Alba⸗ nien zurückziehe. Die Zeitung„Rußkoje Slowo“ ſpricht von einem italieniſchen Bluff. Die Zeitung„Birſcheviſa Wjfedo⸗ moſti“ ſchreidt, den Fehlſchlag an den Darda⸗ neſſen habe man Italien zu verdanken, welches Der im entſcheidenden Augenblick 100 000 Mann verſagt habe. Die durchgeführte Waffen⸗ ſtreckung. Bern, 31. Jan.(WTB. Nichtamflich.) Ein Sonderberichterſtatter der„Idega Nazio⸗ nale“ drahtet aus Durazzo, er könne im Gegen⸗ ſatz zu allen anderen Nachrichten verſichern, daß die Waffenſtreckung Montenegros überall durch⸗ geführt wurde. Vollſtändiger Mangel an Lebens⸗ mittel ſei der Hauptgrund geweſen. Auch das montenegriniſche„Heer“ wird auf Korfu reorganiſiert. eVon der ſchweizeriſchen Grenze, 381. Jan.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blätter melden aus Mailand: Das montenegriniſche Generalkonſulat in Rom macht bekannt, daß alle in Italien eintreffenden wafſenfähiger Montenegriner ſich nach Korfu begeben montenegriniſche Heer reorgemi⸗ ſolle. Demnmächſt reiſen über 70 te von Rom nach wo auch da ſert werkden 1 exrabgeordne Korfu ab, wo die Skuptſchina ihre Tagung er⸗ öffnen wird. +.*+* Japans Bilfe für Rußland. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Jan.(Priv.⸗Tel..) Die Bafler Nach⸗ richton melden aus Tokio: Beim Empfang d ruſſiſchen Großfürſten Michagel in der großen induſtriellen Konferenz in Tokio führte der andelsminiſter aus, wenn auch Japan i nichk in der Lage ſei, ein Heer gegen Deutſchland zu entſenden, werde es doch Rußland jede andere Hilfe leiſten. Bedenkliche Cage der Ruſſen in Perſien. Köln, 31. Jan.(WTB. Nichbuntlich.) Die„Köln. Volksztg.“ meldet aus Kopenhagen: Nach einem Telegramm der Birſchewija Wjedo⸗ moſti aus Teheran ickelt ſich die Lagee in Perſien für die Ruſſen immer be⸗ unruhigender. Es beſtätigt ſich, daß der ſehr Snliehre e Generalgouverneur von Lu⸗ riſtan, Naſim uſ Sultaneh, offen zu den Fein⸗ den Rußlands übergegangen iſt und bereits ein ſtarkes Heer unter den Luren bildete, das er den Türken zur Verfügung ſtellen werde. Im Bezirke von Kermanſchah ſind vor einigen Tagen 3000 Luxen eingetroffen. Sie vereinten ſich mit den dort befindlichen türkiſchen Trup⸗ japaniſche H Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 30. Jan.(WB. Nicht⸗ amtlich) Amtlicher Bericht. Weſtfront: Vom Rigaer Golf bis zum Pripet im allgemeinen Ruhe. Nur ſüdlich des Babitſees griff eine größere deutſche Ab⸗ teilung an, ſie wurde 8 unſer Feuer ver⸗ trieben. Süldöſtlich vöon Kolki nahmen unſere Aufklärer einen Gegenp voſten gefangen. Die von den Oeſterreichern herbe eigeſchickts Verſtärkung wurde durch unſer Feuer vertrieben. An der mittleren Strypafront beſchoſſen wir zwei feindliche Batterien. Von zwei Ballonen wurden glückliche Treffer in ben Kanonen und Munitionswagen beobachtet. In derſelben Gegend durchſchnitten unſere Aufklärer ein Drahthindernis des Feindes in großer Aus⸗ dehnung und erkundeten die Lage von 25 Minen. Nordöſtlich Czernowitz ließen wir eine Rauchwoſke aufſteigen, die den Feind bei ſeinen Saßpenarbeizen hinderte. Kaulaſus: Im Kampfe nördlich von Erzerum Peieen unſere Truppen woiter vor, machten einen Teil der Aszaris zu Gefangenen und erbeuteten Naei Meſchinengewehre. Perſien. Südlich des Urmia⸗Seesi machten wir bei der Verfolgung des Feindes Gefangen und erbeuteten Artillerie⸗Muni⸗ a m 8 an in der Fe in 8 2 3 8 urn 4. Pei 9 5 von Sultenabad wurden unſere Truppen por der Stadtgrenze von der Bepölkerung des Orts und den Spitzen der Propinz fe vlich empfangen. Eine rätſelhafte Exploſion. „ Vyn der ſchweiseri ſchen Grenze, 31. Jan.(Priv. Tel..) Die Schweizer Bläkter melden: Dieſer Tage ereignete ſich eine rätſel⸗ hafte Exploſion auf einem Zuge der Paris⸗ Mittelmeerba 5 n unweit der Schweizer Grenze, Bei einem Zuge der erwähnten Bahn⸗ geſellſchaft gab es plögzlich im hinteren Wagen eime heftige Ezploſion in dem Augenblick als der Zug in einen Tunnel hineinfuhr. Der Güter⸗ wagen wurde größtenteils zertrümmert und es ſtellte ſich heraus, daß in dem Wagen Explo, fipſtoßſe aufgeſtapelt waren, die auf Zuſammenſchluß der nordiſchen Neutralen gegen England. e. Von der 5 A 2 (Priv.⸗Tel..) Di 3 meldet aus 8 d ſdandinaviſchen Neichen wegen Stellungnahme gegen die 275 liſchen Blockade an. Deutſche§lugzeuge an der engliſchen Nüſte. m. Köln, 31. Jan.(Priv.⸗Telegr.) Di Kölniſche Zeitung meldet aus Amſterdam: Londoner Jeiumgen berichten: Der Wiſſon⸗ Dampfer„Carl“, der Freitag in Humber einlief, ſei am Sonntag, kurz nachdem er den Lotſen an Bord genommen hatte von einen deutſchen Flugzeug angegriffe worden. Dasſelbe habe ſechs Bomben ahge⸗ worfen, die jedoch ins Waſſer fielen. Fu Dampfer rettete ſich durch Zickzackkurs. Duz Flugzeug wendete ſich weſtlich und warf vier nben auf eine Anzahl Schiffe ab, die in den ans verankert waren. Schaden wurde nichz geme Deutſche U⸗Boste an der nor⸗ weg giſchen Nüſte. m Kölrn, 31. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Köln, Zeitung mel ldet aus Kopenhagen: Mit Ge⸗ nu gtut ung wird von den norwegi⸗ ſchen Schiffskreiſen die Nachricht an⸗ kommender Dampfer aufgenommen, daß an der norwegiſchen Küſte ſeit einigeg Tagen auch mehrere deutſche Unterſes boote beobachtet wurden, die für die eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe eine Gefahr bedeuten * Brüſſel, 30. Jan.(WꝰNB. Das Großherzogliche Hoftheater Darn ſtadt begann geſtern abend mit Becthovens „Fidelio“ unter Leitung des Intendanten Dr. Eger ein auf vier Abende berechnetes Gaſtſpiel. Die abgerundete Aufführung erntete den lebhaften Beifall des bis auf den letzten Platz beſetzten Hauſes. London, 31. Jan.(WTB. Nichtamtlich). Der amerikaniſche Paſſagier⸗ dampfer„Philadelphia“ iſt in der Iriſchen See mit einem Segler zuſamman⸗ geſtoßen. Der Dampfer erlitt Haparie und kehrte nach Liverpool zurück. 6 Was das Odol Deſonders auszeichnet vor allen anberen Mundreintgung⸗ mittelu, iſt ſeine merk⸗ würdige Dauerwie⸗ kung, die allar Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach darauf zurügzafügpen iſt. daß das Odol beim Mundſpulen förmlich in die Jahne und in die Schleimhaut einſaugt, dieſe gewiſſermaßen imprügniert und ſo gleichſam die Mundhöhle wi einer mikroſkopiſch dünnen, aber dichten antiſeptiſchen Schicht überzieht, die noch ſtundenlaug, nachdem man ſich den Mund geſpielt haß ihre Wirkung äunßert. Dieſe Dauerwirkung beſitzt kein anderes der ſſtr hie tägliche Mund⸗ und Zahnpflege überhaupt in Botracht köommenden Präparaſe. Sie gibt demfenigen, der Sdol täglich geöraucht, die Gewißbeit, daß ſein Mund ſtunbenlang geſchützt iſt gegen die Wirkung der Gö⸗ rungsſtoffe und 7, 15 Lulſeniag, mit Borgarten 2. 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Wäßz. 3 Tr. 5888 Hraße 1 part. 1 eeeeeee ee —— 254 er⸗ Köln Ge⸗ egi⸗ t an⸗ b an nigen ſes⸗ eng⸗ ahr lich arm⸗ dwens netes . C ee 24 Montaß, den 31. Jannar 1916. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7727.. 1— ͤ—ͤ— Die Dritisehe Frachimet. Wenn Großbritammien u Monaten umschwer a 80 dachte es andere ran, daß i h m Sse ernsttrafte Scirwierigl gung erwachsen 2 Kontinentalen Gremzen gebannt, aluk wenige, neutrale Nachbark die aus Eigenem meist nur geringe Vebersc abzugebem hatten und deren Seebezüge eng us schon nach wWenuiger ru zu Kkönnen glaubte, Li längerer Kr iten der Lebensmi Deutschland, in 12 aum Außenverkehn angevyi 1 Misse her Kontrolle unterlagen,— dies Deutschland mußte bakd Mangel leiden. Britannien dagegen— Wwas S0llte Britannien zustoßen, das mit seiner Flotte das Weltmeer beherrschte, und dessen Handels- Scluiffe, wie im Frieden, voun Nord- und Südame- rikka, von Indien und von Austrahen Getreide, Fleisci ud Netkstoffe und alles, was Industrie und Verbrauch beamspruchten, in den gewohnten Mengen berbeischaffem würdlen? Die Nechmung Sschien s8o einach wie das Einmaleins. Aber es ist ja eine Eigentümtichkeit dieses Krieges, daß er gerade die einfachsten Nechmungen Lügen ge⸗ straft hat. Die Schiffstranspore vom den überseeischen Lieſerungskndern nach dem englischen Häfen voll- zogen sich namlich net der Fortdauer des Krieges immer weniger in der glalten, reiungslosen und „nornalen Weise(businesg as usual), dde von den klugen, poliſisch-wirtschiafflichen Matfiemati- hern in London worausgesetzt worden War. Efliche Kieine Umsfände stellten sich ein, die nran vergessen batte, die aber alsbald das Geschäſt empfindfichi störten. Die glücklich brachgelegte, deutsche Hancfelsflotte, die im Weltverkehr eine erhebliche Rolle gespielt hatte, ſehlte mit ihren! Tommageangebot; das war zwar eine Gemeg⸗ tuung für britische Marinisten und für briische Reeder, verringerte aber immerhin sehr fühlbar die internafionate Verfrachtumgsgelegenheit. Die deutschen Unterseeboote beförderten mit Eifer urd werklichem Erfolge englische Tonnage auf den Grumd des von der britischem Seegewalt be- herrschten Meeres. Und die englische Armee- und Marineleitung kürzte den für Handeszwecke verkügbaren Frachtraum sehr ewergisch, indem sie zahlreihe Handlelsschiffe unmittelbar in den Dienst der Nriegsſüührung stellte. Dies war die Entwicklung auf der Angebotsseite; mit ihr traf zum Glück für den englischen Schäffseigen- tümer und zum Unglück für den englischen Ron- sumenten— eine genau entgegengesette auf der Seite der Nachfrage zusammen Neben dem durch die Heeresbedürimsse gesteigerten Nahrungs⸗ nüttel. und Nohstoffbedarf entstand ein nemer rie- Senhlafter und dringlicher Begehr nach Munition und Kriegsmaterial. Größere Warenmengen als früller solten teihweise nri ter Besch Uig von Uebersee nach Higland gebraciit Werclen; da der Export gesunken war, mußten die Schifte leer oder mit geringer Ladung die Häſen der Lieſerumgsländer aufsuchen, wo sie für die Richlahrt der Nachirage nichit genügen konnten. Die Folge dieser eigenartigen Marketsituation war ein dauerndes und schfieglich ganz phan- tastisches Steigen der britischen Seefrachten. Nach dem„Daih Telegraphr' vom 20. Jatmar 1916 betrug die durchschnittliche Peisefracht für die (euglische) Lonne von Birma nah England 1914 21 sh 9 d, Mitte Januar 1916 150 ch Die jute- Tracht von Kalkutta hat sich im gleichen Zeitraum von 18 auf 162% Sh erhöht. Die Kohlenfracht von Wales nach Genua ist von 8 Sh 9 d auf 77 sh 6d gestiegen; eine EFutwicklung, die die bumdesge- nössische Freundschaft Italiens auſf eine harte Probe stent Die Transportieosten einer Ionme Welzen von Argentitnen nach Eugland Sdellten sich im Frieden auf etwa 18 sh; heute belaufen sie Sich auf 150 sl, also auff weit mehr als die Hälfte des gesamen deutschen Weizenhöchstpreises. Nack einer Auffstellung in der genaunten Nummer des„Daily Telgraph verdient der Reeder eines Weizenschies bei einer Argentimienreise 30mal 80 viel Wie im Frieden, wobei freihich au berück- Sichligen bleibt, daß Versicherumgsrate und Koh. lenpreise gewallig gestiegen sind. So sieht der„freie Welmarlet', die„ungestörte Zufur für Engianck alis. Die Teuerung ist, wie Wieckerholt betont wurdde, ſenseits des Kanals ein- Schneidender als bei uns. Und der Versuch einer Orgamiss ion, die keineswegs unmöglich wiäre, Weil es ja in der Hauptsache britische Schifie Sind, die diesem ungehenerlichen Frachtenwucher treiben, i8f bishber nicht gemacht worden. Fnanzen. Vumkturter Eflektenbörse. Frafkfufrt a.., 31. Jan.(Priv.-Telegr.) Bei Verlehrsöinung der neuen Woche war das Geschäft um allgemeinen nicht sonderlich umfang- reich Es beschränkte sich im wWesentlichen auf einige Spezialpapiere. Die führenden Montau- Werbe lagen uüt weuig Ausnahmen gut behiauptet und teile/eise jester. Schiffahrtsaktien Vereinzelt 8— gefragter, Elelctrowerte preishaltend. Die chemi- Schen Werle zeigten mit wenig Ausnahme be⸗ hauplete Tencenz. Die Kurse sind nur wenig ver⸗ Audert. Riistungspapiere sind bei bescheidenen Umsäteen teikweise fester. Daimler mäßig höher bezahlt. Am Rentenmarket sind die Umsätze nur weuig verändert. Heimische Anleihen, auch Ausandsiomds bewegten sich größtenteils auf dem Nursniveau der vorigen Woche. Der gesamte Marit schloß bei fester Tendenz. Erwän⸗ neuswert sind bei etwas lebhafteren Nachfrage Acllen u. Oppenheimer. BerHner Efeltenbörse. WIB. Ber lin, 31. Jan. Die Börsemersammi- zung deobachtete große Zuriickhaltimg. Für In- dustzewerte wyirclen nur ganz vereinzeit Kurse Sun. Durcteg war jecoch toste zuver. achtishe Tandenz Laeresse Handels- ü Augenblick da- gab sich für öste he Anleihen kund, gleichfalls waren deutsche Geld war für einige TLag ittag zu 5 Prozent, an der am Vo ar Ultimog ebwas darunter zu Berlin, 31. Januar.(Devisenmarkt.) Telegraphische Auszahlungen für: 31. Brief Newyork: Holland Dünemark Schwen Oesterrelch-Ungaen Rumänlen Zulgarien Andauennd Eisenbahn⸗ Besserung der Staats- muamhamen in Oesterreich. Die erfreuliche Besserung in der Entwi der Einnahmen der österreichischen Staatsbalh hält auch weiterhin an. Für die Monate Ju! Dezember 1915 zeigen die Eirnnahmen gegen über dem gleichen Zeitabschniſt des Jahres 1914 eime Verbesserung um 75 Milläonen und gegenüber den gleichen Mounaten des Jahres 1913 einen geringfügigen Ausfall von 1, Mill. Kronen. Aus den endgültigen Abrechnungen der bislrer nur voräufig ermittelten Einnahmen dler Monate Oktober Dis Dezemtber 1915 ist eine noch weltere Verbesserung des Ergeb- nisses Zu erhoffen. Warenmärkte. Mannbheimer Produktenbörse. Mannheim, 31. Jan.(Amtliche Notierungen.) 8 7 Mannheim 81. Ten.(Aretltche n 15 eingehallen resp. es ist überhaupt micht geliefert Die Notierungen sind in Reichsmark, gegen Bar- zahlung per 400 kg bahnfrei Mannheim. 31. 24. Welzen-Auszugsmehl(00)0) 58.— 58.— Relnes Welzenmehl 75%1g 40.30 40.30 75% Welzen-Brotmehl)——— Roggenmohl migdestons 75%9) 37.50 37.80 Rotkloe: Deutsocher Meue Ernte„315—325 Luzerne ſtaliener— Esparsette Rumänlsche Futtergerste Mals mit Sack alter Ernto neuer„ *5 —— **** le nach Qualltät. Süokerprels frel Haus für Hanndeim Stadt, festgesotzt vom Kommunalverband. Tendenr: flotklee befestigt. Nürnberger Hopfenmarkt. R. In der abgelaufenen Woche verfiel der Markt. nachdem er in den letzten Wochen einen Anlauf zu größerer Verkaufstätigleit genommen hatte, wieder in ein schr ruliges Fahrwasser. Der fäg⸗ che Durchschnittsumsatz beliet sich auf 100 Ballen, denen 60 Ballen meist Bahnzufuhr an den Markt gegenüberstehen. Die verkauſten Hopien Waren IIteist Dillligste Markt-, Land-, Hallertauer- und EEAsser Hopfen. Die Preise sind neuerdings am Markt sowonl wie noch mehr an den bayeri- schen Produktionspitzen sehr zu Gunsten der KAufer, Gekauft würd unter solchen Uimstinden Hauptsächlich zu Spelellationszwecken. An Nürm⸗ Manlet ist geringste Ware bereits zu 18 Mäk. erhaltlich, während an den Produbtionspfitzen in den letzten Tagen geringste Hopien zum Teil be⸗ reits von 10 Mark an ab, sehr zusammengeschmol- zen, und weit weniger vorhanden als die mittleren Qualitäten, die bei weitem nicht so sehr gefragt Sind. Sie erlösen 25—95 Mä., gule Hopien bis 50 Mk. In diesen sind die Umsätze aber sehr ge- ring. Die Produzenfen wollen um fſeden Preis ihre Ware jetzt abgeben, da sie mit ihren Be- Ständem bis zu den Frühlahrsarbeiten räumen Wollen. Die Speleulation überninunt die billigsten Hopien aucli tur noch zu den niedrigsten Preisen, da sie dieselben womöglich noch lange hindegen muß, bis sie sie zum Export bringen kann. Da aber bei den überaus billigen Air die Produzenten verlustreichen Preisen, zu denen die geringsten Hopfen jetzt abgehen, lein Nisiieo füir die Spelcu- lationskäufer bestehit, werden in diesen Sorten am Markt, wie an der Dayerischen und anderen dleut- Schen Prodillionsorten nach wie vor mäßig große Käufe abgeschlossen. àn den badischen Andl elsässischen Märhtem sind die Preise für ge- ringste Hopfien noch etwas khöher als an den bayerischen, weshalb die Spekulation in den letzten Tagen dort auch zögernder eingekauft haf, umsonehr als durch das Vorrücken der Quallita ten diie Preise für diese Hopien noch ohnehin gegen krükter etwas höher sind. Der Nürnberger Markt erkuhr in der letaten Woche eine mit ſedem Tag zumehmende Verflauung. Dazu trugen auch die Mitteilungen über eine weitere Kontingentsein- Schränkung der deutschen Brauereien bei. Mit einer solchen ist eine wetere Einschränkung des Hopfenverbrauches verbunden, so daß sich die Aussichten auf die weitere Entwäckelung des Hop- ſenwerkaues noch mehr verschlechtern. Die Braiereien sind meist nut Hopfen mehr als genug versehen. Eine wesentliche Kauftätigleit durch diese ist also bei den gegebenen Brauwerhältnüssen vollends auf absehbare Zeit nicht zu erwarter. Die bayerischen Hopfenproduzenten sind über die Enbweickelung des dliesjührigen Hopfengeschüftes Sehr entläuscht und machen diesem Gefühl durch ausgiebiges Aushauen der Hopfenstöckhe Lult. Aehnliche Magnahmen treffen auch die Produzen- ten in amderen deutschen Hopfenbezirken, auch sie bauen das Hopfenland nüt Getreide und der- gleicherl, von dem sie sich auf absehbare Zeit mehr Gewinn versprechen, an. Ganz gute Hopfen sind an den bayerischen Produktionspiätzen nichl melir „iel zu haben. Auch am Nürnberger Markt siud dieselben bereits stark gelichtet. Am Saazer Markt ist ebenfalls seit einigen Wochen große Rule. Die Tagesumsaze betragen durchschnitb- Feli 20 Ballen zu ebenfalls weichenden Preisen. Vom Holzmarkt. her Mitarbeiter berichtet: Das Holzgeschift im rheinisch-westfäl. Industrie- gebiei war wäkhrend des Kriegsjahres 1915 ein durchaus gutes zu nennen. Es würe diies l da die Bautätigteit n andtere Gebiete des Schatitt- Auf⸗ erreichten e, die man vielleicht nie für TWartet Worden eriuhren und die Preise möglich gebalten haste. Das Jahr 1915 begann mit einem Preise von Mk. 1,50—.55 per Stück 16˙ 1* 12 Während wir zu Beginn des Jahres von Mk. 235 angelaugt Weitiger bedeutender Qualitätsver. „ Man hätte wolll bei dem Darnie- Bautätigkeit mit einer derarfigen Preise niemals rechnen ur daddurch eingetreten, * verringert wunde. Darm setzte der Bedart der Militirverwaltung in Bretter, Bohlen und Kanfhözer und in der letzten dde des Jahres 1915 die Jagd nach den Minen- 1 ein, welche die Produklion von Bretter und „n noch mehr einschränte Mam kanm aber s nmithig sagen, daß der Höhepunkt und 8 Snonmde 7 ctie Höchstpreise für die Minendieen er reich sind, da sich sämtliche Sägewerke auf die Pro- duktion dieses hochbezahlten Artigels geworfen haben und man heute bereits von einer Ueberpro- dution sprechen dark. Die nächsten Wochen wer⸗ den den Beweis hierfür vollständig erbringen. In den Somst ganz gern vom den Sagewerken in Auf⸗ trag genonmenen Waggonbohlen ist seit einigen Monaten in Südcdertschland selbst zu den höch- sten Preisen nichts mehr unterzubriuigen und v⁰ etwas übernonmnen, sind die Lieſferfristen nicht Woriden. Es wurden in der leeten Woche Minendielen 96—98 Mare pro Cbm. kfrei Schiff Mittelrhein, doch wird man bestimmt mit einem Heruntergehen der Preise rechnen können. Infolge dieser hohen Prei für Schnittwaren behauptete sich auch die Festigkeit am Nadel- rundholzmarkt. Obwohl der Einschlag in den Wäldern nur ganz unwesentich kleiner ge- wWordlen ist, haben die Säger doch infolge des schlechten Wetters, das die Wege umbelahrbar gezahlt flir macht, in den letzten Wochen mnit größten Schwis- rigkeiten zu kämpfen und stocken daher überaf Diese KNlagen hört man nichit auch die Lieferungen. nur in Baden, Bayern und Württemberg, Sachsen, der momentan größten Konkurrenz deutschlands, umd die Provinz Brandenburg leidet unter denselben ungünstigen Verhältnissen. Es Waerden wieder einige größere Aufträge der Mikitärverwaltug vergeben und werden Preise von Mk. 1,62 und Mk. 1,65 per Quadratmeter für 1* Bretter gezahlt frei einer rheinischen Eisen- Patunstation. Mannheimer Händler verlangen nach wie vor Mäk. 2,34.—2,36 pro Stück per 1657 IX 12 wWenn Vorrate überhaupt vorhanden. Von Sachsen Waren auch wieder grögere Posten Bret- ter am Mariat und schweaunten die Preise wischen Mi. 63 und Mk. 65 pro Cbm. Neuerdings tritt auch Schlesien als Lieferant fünzu, wenn auch in minderwertiger Schaahware, da bei dem hohen Stand der Preise sich trotz der hohen Bahnfraclit von Schlesien der Bezug mutzbringend ist; und stellen Sich die Preise ebenso wie von Sachsen auit Mk. 6364 pro Cbm. franko emer rheinischen Eisenbalinstation. Der Eichenholzmarkt lag nach Mie vor Selir puhlig und wurden nennenswerte Umsätze nicht gemacht. Herlimer Produktenmarkt. WIB. Berlin, 31. Jan. Frühmarkt. Um Warenhandel ermittelte Preise.) Maismehl Mk. 86 bis 100, Reismehl Ml. 115—4120, Strohmenl Mk. 25 bis 26, Pierdemöhren Mä. 3,80, Futterlcartoffeln Mlk..40, Mohrrüben Mi.—4,20. WIB. Berlun, 31. Jan. Getreidemarkt ohne Notiz. Infolge der im Neichsamzeiger ver- öftentlichten Bestimmungen der Bundesratsverord- nung bezliglich der Ablieferungspflicht für aus- lündischen Dünger und Futtermittel, legte man sich am Produuletenmarkt große Zurückhallung auf, sodaß die Umsätze selur Deschräünkt blieben. Star- ber Begehr herrschte für Maismehl bei anziehen- den Preisen. In den übrigen Artften ist beine Veränderung eingetreten. Verdingumg von Elsendraht. Bei der Verclingtuig der Königl. Eisenbahn- direktion in Köln wurden die eimzeinen Materia- lien zu folgenden billigsten Preisen für je 100 leg angeboten: 50 000 leg verzinkten Eisendraht, 2,5 mi Sstark, für Köln 30,25 Mlg., 10 000 kg desgl. von 3 num Stärke, für Ebberfeld 27,50., 30 000 Ieg desgl. von 4 mm Stärke für Köm 25,25 Mk. 20 000 kkg desgl. von 5 mm Stärke ſür Saatbnücken 24,5 Mk.; 2 000 kg verzinkter Stahldraht von 4 mm Starte ſür Saarbrücken 32 Mk., 10%0 lag desgl. von 5 mm Stärtke für Frambefurt a. M. 32 Mie. ameel und eserüs. Gebr. Velten, Mannkheim. Durch den Tod des einen Inhabers, des Kauf⸗ manns Albert Grüninger, ist die Gesell- Schlalt aufgelöst. Das Geschäft geht mit Aletwen unck Passiwen samt der Firma auf den anderen Ge- SeHschafter, den Königl. Oekonomierat Frauz Velten als alleinigen Inhaber über. Waggon- umd Maschinenfabrik A.„G. Vorin, Busch in Bautsen. In der Samstag in Dresden abgehaltenen Ge- neravwersanumlung wurde die Dhüdende au 22½ (20) v. H. für die Vorzugsaktien und 17%(15) v. H. für die Statmralctien ſestgesetzt. Ueber die Alussichten des lalfenden Jahres äußerie sich Generaldirektor Busch, daß die inneren Verhält⸗ nisse des Werkes durchaus zufriedenstellend seiem. Zwar bringt die Arbeitertrage eimige Sciwiierig. Hiten mit sich, indessen hofft die Verwaltung auch diese zu ũüberwincen. Die Aktionhre Bumen ungsfahigkeit der Säger auch um ein allgememen Veriiniese daher inbezug aif die cke Zuu¹ des Werkes durchaus afrieden blicieen. Tatzte Mandelsnaereea r. Düsseldorf, A. letzen Vierteljahr 1915 betrug d des Steinkohl bergwerks Gelsenkirchen 388 350 t(385 930 t im 57 9 Jalur). Der B chuß stelkt sich 1303 777(1 344 O0a4). sen mit Mä. 183 359 und Für 14838. Zu den verbleibene Eommt der Bes Mk. 94 459 hinzu, 1200 030 ergibt. Somderausbeue M das letæte Viertelfahn schreibungen auf Wertpapien beilung zum Nonbo Bergschiden Mit. Es bletbt ein Bestand von Mk. 47 Für das game ſaht 1915 wurden 21 Milhionen) Ausberrte verterft. . Düsseldorß, A. Jan. Grubenvorstand der Gewerkschaft Kon Große in Bochum beschloß eine rege herrte von Mic. 500 zu verteiten und eine Ttsaeausbelite von ebenfaſts Mk. 500, das Jahr 1015 Mie. 2 500 Zur Verteiluf Worden sind gegen Mi. 2250 im Jahn Mu. 4000 im Jahr 1913. Berlin, l. Jan.(Von uns. Die Haupiversammiung der Hohe Nährmittelfabrik.-G. bese B. Z. gemeldet wird, die Fusion Kasseler HaferKkakaofabri Co..-G. sowie die Erhöhung des kapitals um 500 000 Mar! Mark mit 765 gegen 76 Stimmen. wurde entsprechend dem Antrag der ulr 10 Prozent festgesetzt. Keonkurse. stantin der Schwelzerwerke G. m. b. H. fl.., Manmhein. In dem Konkursverfahren über das der Schwelzerwerke G. m. b. H. i. L. i heim ist ein besonderer Prüfaungster⸗ män auf Freitag, 25. Februar 1916, vorm. 11 Uhr vor dem Gr. Amtsgericht amgesetzt. Verkehr. Verkehr der Duisbuarg-RBuhrorter im Bahre 19416. Häfen der 19¹⁵5 dey Im Kriegsjahr betrug Schiffsverkehr gesambe 1913. Wir haben es also zweifello sehr starken Rückgang zu tun, der Kriegslage hinreichend erklärt ist. Abgenommen hat vor allem die Anfuhr der Gitter, die u Frie- denszeiten von Uebersee Oder aus dem jetzt ſeinct- lichen Auslande kamen So ſiel die Getreideanfuhn auf 80 788 t gegen 589 113 t im Vorjahr, die Exz Anfuhr auf 351 077(2 088 060) t und 172757 (819 200) t. Weit schwächer ist der Rückgang bes unserem eigenen Gütern, obgleich auch hier des starke Einfluß des Krieges unverkhenuban ist. S8s ist die Kohlenabfuhr ausschließhien 176500 Bootekohlen auf 7 074 522(l. V. 4110 360) f und die An- und Abfuhr von Eisen- und Fisenwaren at 444 674(867 253) t— abso in beiden Fallen aumnähernd die Hhte— gesumten. Die Zulaenft dürfte eine allmächtige Neubelebung des Vereites bringen, da die heimische Güteremeugung inmer mehr erstafkt Schifferbörse zu Duisburg Ruahroert. Von der Geschäftsstelle der Schifferbörse 2 Duisburg-Ruhrort ward umns folgendes miſgetesg: Für die Beweriung der an der Schifferbörse 2 Duisburg-Ruhrort wWird uns folgendles mitgetelt fracltten im Vertehr mit Holland ist zu beachten, daß die Frachtabschüsse in diesem Veriehr aun jetzt noch zumeist in hollandischer Guisdenw rung getätigt werden. Bei der Untechmg in die Markwäührung wurde bisher daꝶ Wertwerhit nis von einem Gulden gleich 1, 70 Mart Zzugrumde gelegt. Da hienmnit umrichtige Auffassungen den Küpft sein können, wind lainftig der ſir den Devisemverlehr in Berlin amtlfen sestge, Stellte kholländische Ouldenkurs d art berücksicktigt werden, daß dem NMotierumges an der Schifferbörse die tags vonber veröffenticing Feststelluuig des Guldeninses zugrunde ge Wird. Um jedes Mißverstänwis awzuschenen, Wirt au Schhuß der für Hofhaud uotierten Frach ten das UImrechmmgsverhahnis des Gticen in Marle in Khummem beigefüigt werrlen Ueherseelsche Schiffs-Talsgramms Holland-Amerika-Läinle Rofterdam. Daupfer Noopdam', am 11. Jjanuar ab Notterdam, am 29. Jaruarf im Newrorte auge konmmen. Dampfer„Rotterdam, am 15. Januar a Notterdam, ist am 29. Januar in Newaerk auge⸗ konumen. Mitgeteilt dureh die Generalagentur Gundlach & Bürenklau Nachf., Mannkeim., Pael. No. 7218 Ter Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Pr und Gerichtszeitung: Goldenbaum: kür den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; jür den Inseratenteil und Gesclläftliches: Fritz joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruciterei, G. b Direkior: I. V. Juas Weber. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Auf Grunb der 88 48 und 40 der Bundesrats⸗ verozönung vom 28. Juni 1915, betr. den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, wird hiermit angeordnet was folgt: 8 1. AZuſaßbrotmarken erhalten nut noch jene Arbetter, die wirklich ſchwere körperliche Arbetten zu verrichten Baben. Hterzu gehhren insbeſondere alle Nachtarbeiter und Arbeiter, die auswärts arbeiten und eſſen. Selbſtverſorger und deren Angehörige, ſowte Ar⸗ deiter in Betrieben von Selbſtverſorgern erhalten keine Zufatzbrotmarken mehr. 8 2. Die zuläſfige Tagesverbrauchsmenge fär Kinder bis zu 1 Jahr barf 50 Gramm, für Kinder von—2 Fahren 180 Gramm nicht überſteigen. § 8. Dieſe Anorbnung kritt mit dem 1. Febrnar 1916 in Kraft. 14218 Maunheitm, den 29. Jannar 1016. Der Ansſchutz des Mannheim⸗ and. F. B. Gräſer. Bekanntmachung. Nr. 3208 J. Zur Einführung in die Zubereitung der Klipp- und Salzſiſche werden in den Vororten weitere Fiſchkochabende abgehalten und zwar a) in Reckaraun am Donnerstag, den 3. Februar D. Js., abends—10 uhr in ber Schulküche der Germaniaſchule. b) in Rheinan am Freitag, den 4. Februar d. J8., abends—10 Uhr in der Schulküche der Rheinauſchulk. eh in Saswhofen am Dienstag, den 3. Februar D8. Js., abends—10 Uhe in ber Schulküche der Sandhofenſchule. Sthga Anmeldungen zu dieſen Kurſen werden bei den Schulbienern der genannten Schulen enkgegen⸗ genommen. Mannheim, den 28. Januar 1918 Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Fehl. 0 2. Putz Aachlige J. und 2. Puß⸗Arbeiterin per ſofort gefucht. Perſönliche Vorſtelung im Kontor hei 44220 Sch — Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. 4, /10. Mannheim. 5 4,%/10. Telephon Nr. 260, 541 und 1984. Hapitalu. Reserve Mk. 30,000, 000. Eröſnung von Inutenden Rech i und——— Kreditgewührung. rovislonstreie Scheek- Rech umg und Annahme verzinslicher Rar epeslten. 85 Annahme vom Wertpapieren zur Auf⸗ bewahranmgz in verschlossenem und zur Ver. offonem Zustande. Drmietung von Tresorfüchern Selbstverschluss der Mieter in temertfest. Gewolg An- und verkauf von ertpapieren, sowie Austuhrung von Börsenaufträgen an dex eee und allen auswärtigen Börsen. JeBondere Abteilung für den An- und Verhamt von Werten ohne Börsennotiz. 5 Wiskontierungund Einzug vonwechselm auf 0 Ausland zu billigsten Sätzen. Usstellung von sSchecks und Aecredt auf alle Handels- und Verkehrsplätze. 8 885 HEimme von Compons, Dividenden- scheinen und verlosten Effekten. 4042¹ Versicherunz verlosbarer Wertpapiere xegen ursverlust und Controle der Vorlosungen. Katholiſche Gemeinde. Dienstag, 1. Februar 1916. Jeſuitenkirche. 10 Uhr feierl. lev. Seelenamt für Herrn Geh. Kommerzienrat Heinrich Lanz.— Von 6 bis 7 Uhr Beichtgelegenheit. Die ewige Schmachl Ein Geiſelroman aus dem Elſaß von Erica Grupe⸗Lörcher. Nachdruck verboten! 2³0 Fortſetzung.) Der Kommandeur fand trog ſeiner körper⸗ lichen Erſchlaffung keinen Schlaf. Wohl ſchien ſeine Umgebung anzunehmen, daß er wieder eingeſchlafen ſei, da er vollſtändig ruhig und mit geſchloſſenen Augen dalag. Doch hinter den ge⸗ ſenkten Wimpern wollten die Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Mühſam und ſchwer ging der Atem unter der durchſchoſſenen Lunge. Bren⸗ neude Schmerzen in bdem verletzten Schenkel. Brennende Schmerzen in der Seele. Ein Tag ſtieg immer wieder vor ihm auf, der vierund⸗ Nerzig Jahre in ſeiner Erinnerung geruht. Der Tag von Wörth. Als blutfunger Leutnant war ex einer der wenigen geweſen, welche in der ver⸗ geblichen mutigen Reiter Attacke der voten Käraſſtere in der Talſenkung Moosbrunn mur knapp mit dem Leben davongekommen warxen. Zwei Finger der linken Haud wa⸗ ten ihm von eimer Kugel durchſchoſſen worden Uind erſozwerten ihm das Halten des Zügels. Mit zuſammengebiſſenen Zähnen war er mit den Trümmern ſeines ſo ſtolzen Regimentes nach S geflohen. Eine Flucht damals. Eine Flucht auch heute. An der Spitze ſeines Regimentes zog er erſt vor kurzem in Mül⸗ ſen einn. Nur von ſeinem Adjutanten und zwei Solbaten begleitet, war er jetzt nach dieſem Schlachttage gurückgekehrt. Und das Elſaß, das er jetzt in ſeinem Greiſenalter mit zurückerſtrei⸗ ten wollte? War das jetzt ſchon der Abſchluß eines ſo verheißungsvollen Anfanges, der ſie ſchon bis nach Mülhauſen Ar 7 Da fühlte er plötzlich eine weiche Hand über ſeinen ſchlaff berabhängenden Arm ſtreicheln. Erſtaunt ſchlug er die Augen auf. Ein kleiner Hnabe von etwa zwei Jahren ſkand vor ſeinem Bern und mit ernſten fongenden Augen e e —— Bekanntmachung. Aenderung der Höchſtpreiſe für Brotgelteide betr. Nr. 3802 1. Nach der Bundesratsverordnung vom 17. Jauuar 1916 erhöht ſich der Höchſtpreis für die Tonne inländiſchen Roggens und Weizens aus der Ernte 1915 am 18. Jannar 1916 um 14.— M am 1. Februar 1916 am 15 Febrnar 1916% im je 1. am 1. März 1916 am 15. März 1916 Gom 1. April 1916 ab gelten wieder die früheren Höchſtyreiſe. Alles Brotgetreide iſt für den Kommunalverband beſchlagnahmt, in deſſen Bezirk es gewachſen iſt. Die Befitzer können das Getreide, ſobald es aus⸗ gedroſchen iſt, dem Kommunalverband jederzett zur Verfügung ſtellen. Der Kommunalverband hat dafür zu ſorgen, daß das Getreide innerhalb 2 Wochen abgenommen wird. Für den Bezirk des Kommunalverbands Mann⸗ heim⸗Stadt erfolgt der Ankauf des Getreides durch die von der Reichsgetreideſtelle aufgeſtellte Kom⸗ miſſtionärin, Firma Darmſtädter& Co. hler, D 4, 11. Anträge auf Abnahme des Getreides ſind bei dieſer Firma zu ſtellen. Sts6 Mannheim den 25. Januar 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Diebold. Bekanntmachung. Petroleumverſorgung betr. Der Petroleumbedarf der Vorzugsberechtigten iſt für den Monat Februar 1916 vom Stadtrat auf 3 Liter feſtgeſetzt worden, ſodaß im Monat Februar 1916 in der Zeit vom 1. bis 20. die Marken Nr. 21 bis mit 26 der Petroleumkarte, jedoch nicht mehr, verbraucht werden dürfen. Jeder Petroleumverkäufer iſt verpflichtet, bis 20. Februar 1916 ¼8 der ihm zu⸗ gewieſenen Februarmenge gegen Marken abzu⸗ geben bezw. zur Abgabe bereit zu halten; dagegen kann er bder Monatsmengen ſofort(alſo nicht erſt vom 26. Februar ab) und ab 20. Februar ſämt⸗ liche für den Monat noch verfügbaren Petroleum⸗ Die Abgabe von Petroleum darf nicht vom Bezug anderer Waren abhängig gemacht werden. Sti305 Mannheim, den 31. Januar 1916. Städtiſche Petroleumverteilungsſtelle: Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Glektrizitäts⸗ werke Pichler. Mekein für füdiſche Geſchichte and Ateratur Mittwoch, den 2. Februar 1916, abends 8½ Uhr, im Feſtſaal der Auguſt Lamey⸗ Loge, CG 4, 12 Vortrag des Herrn Feld⸗Rabbiner Dr. Chonc, Konſtanz Aber „Friedensarbeit im Jelde“ wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder einlaben. Wäfte ſind willkommen. mengen ohne Marken und halbliterweiſe abgeben. 6 Hochbauarbeiten für das Keſſelhaus der neuen Betriebswerkſtätte in Schwetzingen nach der Finauzminiſterialverord⸗ nung vom 3. Jauuar 1907 öffentlich zu vergeben. Erd⸗, Mauxer⸗ u. Beton⸗ arbeiten(175 obm Erd⸗ aushub, 40 ebm Funda⸗ mentbeton, 260 am Keller⸗ böden aus Zementbeton, 250 aqm Stampfbeton zwiſchen Walzeiſenträgern, Verlegen von 14700 kg Walzelſenträgern, 50[fdm Steinzeugröhren) Schloſſerarbeiten mit Trägerlieferung(16400 Kg Walzeiſenträger, 500 kg KanglabdeckungausRiffel⸗ blech, 16 m Rohrgeländer. 1 eiſerue Treppe mit 16 Tritten) Zeichnungen, Bedingungen und Arbeits⸗ beſchriebe an Werktagen auf unſerem Baubüro (Heidelbergerſtraße) zur Einſichth dort auch Abgaben der Angebotsvordrucke. Angebote verſchloſſen, poſt⸗ frei und mit der nötigen Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens 44219 Donnerstag, 10. Februar, vormittags 10 Uhr, an das Baubür o Schwetzingen einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Mannheim, 29. Jan. 1916. Gr. Bahnbauiuſpertion?. N Zwangs peeſteigerung. Dienstag, 1. Febr. 1918, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, 6, 2, dahier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: Möbel, ferner am Piand⸗ orte eine zerlegbare Matertal⸗und Telephon⸗ hütte und 1 Ambos. 7oes Hildebrand, Gerichtsvollzieher. Zwangs verſteigerung. Dienstag, 1. Februar, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokol 6, 2 hier im Voll⸗ ſtreckungswege gegen Bar⸗ zahlung öffentlich ver⸗ boten haben. K zu machen. Wagen ꝛc. Danksagung. Allen lieben Freunden und Bekannten gpreche ich hiermit meinen innigsten Dank ans für die mir nach dem Heimgang meiner geliebten Gattia be- wiesene warme Teilnahme uand für die zum Be- gräbnis nach Baden-Baden gesandten Kränze. Insbesondere danke ich auch meinen kauf⸗ männischen Beamten, Betriebsbeamten, Arbeite- rinnen und Arbeitern, welche in treuer Anhäng⸗ lichkeit meiuer lieben Frau durch Hebersendung prächtiger Blumenspenden den letzten Gruss ent- 44221 Mannheim, den 31. Januar 1916. Fabrikdirektor Friedr. Naser. riegs⸗Patenſchaft ſe. Die hieſige, ſeit einem halben Jahr gegründete Kriegspatenſchaft hat ſich bereits über 100 nachweisbar achtbarer Familien unſerer Gefalleuen ange⸗ nummen. Für die jetzigen Verhältniſſe iſt eine ſtattliche Anzahl Patenſchaften zur perfönlichen Fürſorge vermittelt worden. Immerhin wäre es dringend wünſchenswert, daß ſich weiterhin Perſönlichketten jeglicher Stände wenigſtens eines vaterlos gewordenen Kindes annehmen. gar die Fürforge mehrerer Familien. Die Kinder bleiben in Obhut der Mütter, find auch in Händen ordentlicher Frauen am beſten verwahrt. Dieſe ſind für Rat und Tat auch recht dankbar. be⸗ Erziehungsbeiträge ſind nicht erforderlich. Die Pflichten der Paten erſtrecken ſich lediglich darauf, gelegentlich nach Belieben die perſönliche Fürſorge geltend Eine Unterſtützungspflicht beſteht für die Paten nicht, dagegen ſollen ſte nötigenfalls mit Nahrungsmitteln oder Kleidungsſtücken nachhelfen. Die Witwe erhält 400 Mk., ein Kind 168 Mk. jährliche Reichsrente. Sollte die not⸗ wendige Fürſorge die Kräfte des Paten überſteigen, dann tritt der Verein auf Anregung des Paten in Tätigkeit. Der Verein ſteht den Paten ſtets beratend zur Seite. In mehreren Fällen gewährte er monatelang die Milchküche, hilft ſchwüchlichen Menſchenblüten ſich körperlich entwickeln, vermittelt arbeitsfähigen Frauen Nebenverdlenſte und gibi den Bedürftigen, die der Kinderpflege wegen davon abgehalten ſind, Zuſchüſſe an Lebensmktteln, Kleidungsſtücken, Betken, Manche Paten übernehmen ſo⸗ Die Kinder haben meiſt freien Schulbeſuch⸗ Mögen ſich, in Anbetracht des noch in Ausſicht ſtehenden Zawachſes be⸗ dürftiger verwaiſter Familien, Herren. Damen, funge Mäbdchen aller Stände, recht zahlreich an dieſem ſegensreichen, kleinen Liebesdienſt beteiligen! Aumeldungen, ſchriftlich oder mündlich, Dienstags oder Freitags —6 uUhr A 1. 2/8. Zimmer 18. 4 non 4217 ſteigern: 1 Partie Kacke und Farbwaren, trocken und in Oel, 1 große und 1 kleine Farbmühle, 1 Brückenwage mit Ge⸗ wicht. 57100 Enthaarungs- Pomade entfernt binnen 10Minut. zeden lästig. Haarwuchs des Gesichts u. der Arme Zu älterer Dame ein zu⸗ verläſſig, braves Mädchen geſucht für Küche u. Haus⸗ arbett. E 6. 28, 2. St n. Durchaus tücht., ehrliches Mädchen mit guten Zeugniſſen, das Die Verſteigerung ſindet beſtimmt ſtatt. Störk, Gerichtsvollzi eher Ida Vöge Schneiderin 8 38, 7, I 1. Eingang 8/ Schnelle u. bill. Anfert. — Der Vorſtand. Behanntmachung. Vekannimachung. Petroleumver⸗ Straßenpolizei⸗ forgung bete. Ordnung bete. Wir weiſen ernent aus⸗ drücklich auf 8 77 f der Straßenpolizei⸗ Ordnung für die Stadt Mannheim hin, wonach das Befahren des engen Teils der„Hei⸗ delbergerſtraße“ zwiſchen den Quadraten 05/ und P 5/6 mit Laſtfuhrwerken verboten iſt. Gleichzeitig mochen wir darauf aufmerkſam, daß Zuwiderhanbdelnde ihre Beſtrafung nach 8 868 Z. 10.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen zu gewärtigen haben. Mannheim, 29. Fan. 1916. Bürgermeiſteramt; Dr. Kutzer. Gemüß 8 4 der Verord⸗ nung des Stadtrats vom 25. November 1915 über die Petroleumverteilung iſt die den vorzugs berech⸗ tigten Haushaltungen für den Monat Februar zu⸗ ſtehende Petroleummenge auf 3 Liter feſtgeſetzt worden, ſodaß im Monat Februar im ganzen Marken der Petroleum⸗ karte verbraucht werden dürfen. Stað Mannheim, 26. Jan. 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Möbl. Zimmer p. ſofort zu vermieten. Näheres bei Kraus, 8 1, 17. 14930 Der Kranke nickte. Da hoh ſich das Bübchen auf die Zehenſpitzen und ſtrich ihm ganz leiſe über die Wangen. Es lag ein unendliches Mit⸗ leid in dieſer kindlichen Bewegung. Im ſelben Augenblick hörte man draußen eine Frauen⸗ ſtimme halblaut einen Namen rufen. Da horchte das Bübchen auf, ſppach einige ſchnelle, dem alten Manne micht verſtändliche Worte und trip. pelte dunn eilig aus dem Zimmer. Der Kranbe ſah dem Kinde nach In einer Ecke des Zimmers ſtand eine von dunkelrotem Schirm abgeblendete kleine elek⸗ triſche Lampe. In ihrem Scheine ſah er den ſeldenen Glanz ſeiner blonden Löckchen, die ſich vom freien Kinderhals über das hellgeſtickte Kittelchen hinabſchlängelten. Es war etwas un⸗ endlich ſüßes, wie dieſe Heinen halbngckten Beine im den weißen Schuhen über den Teppich des Zimmers hinaustrippelten. Es war etwas un⸗ endlich ſüßes, dieſen Büb.gen, das anſcheinend jetzt von ſeiner Mutter geſucht und hinausge⸗ rufen worden war.—— Die Krankenſchweſter trat jetzt ein, die reli⸗ giöſe, die man aus Paris mit dem„Roten Kreuz“ hergebracht. Ihre weiße große Hautbe ſpreizte ſich ſtark geſältelt auseinander. Ihr Ge⸗ ſicht, ohne die geringſte Umrahmung von Haarwellen aus der weißen Hülle hervorſah, war welk und ſtreng und ernſt. So konnte er ſie ſich denken, wenn ſie am Charfreitag, am Tag der Buße, im langen Zuge zwiſchen anderen Schweſtern über den weiten freien Platz zur Nötre⸗Dame wallte, um die Wundmale Chriſti zu küſſen.— Er aber ſehnte ſich jetzt, an der Wende zwviſchen Tod und Leben und in ſeinen brennenden Schmerzen, nach Güte und einer weichen, ſorgenden Frauenhand. Er winkte die Krankenſchweſter mit einer mat⸗ ten Bewogung zu ſich heran. Wo der Herr Ad⸗ jutant ſei? Er ſpeiſe mit Madame drüben zu Nacht.— Mit einigen Fragen ſuchte er ſich kurz zu orientieren. Als er vorhin zum Bewußtſein zurückgebracht worden war, ſah er einen Arzt um ſich bemüht, den er als den Vater ſeines Ad⸗ utanten kennen gelernt. Claude hatte ihm ge⸗ lfen und igm Handreichungen beim Verbinden und Abwaſchen der Wunden gemacht. Dann war von Jackenkleivern. 14923 Von einem zu kurzem Urlaub vom Feld zurück⸗ gekehrten Soldaten ca. 70 Mk. in einem ſoge⸗ nannten Geldkarton von H 1 bis Dammſtraße gefahr- und schmerzlos Glas MRk..50. 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Nie in ſeinem Leben würde er den Blick vergeſſen, mit dem ihre ſchönen dunklen Augen ſo pvoller Güte und Menſchlichkeit auf ihm geruht! Gerade an dieſem Tage, an dem er wenige Stunden vorher in dieſem fürchter⸗ lichen Gemetzel geſtanden in dem das rückſichts⸗ loſeſte Hinmorden von Menſchen zur Parole ge⸗ worden war. In dieſe ſchünen, gütigen Frauenaugen durfte jetzt Claude Goettel blicken?— Er gönnte es ihm. Jugend fand ſich zu Jugend! Ueber das müde, durch den furchtbaren Blutvperluſt faſt wuchsbleich gewordene Krankengeſicht ging ein leiſes, reſigniertes Lächeln. Drüben im Speiſezimmer ging heute Frau Degen in ihrer unerſchütterlichen Würde und Ruhe hin und her, um die Speiſen aufzutragen. Sie war heute von Irmgard gebeten worden, das Servieren zu übernehmen, da ſie nicht das junge Zimmermädchen mit ſeiner ſchlecht ver⸗ hohlenen Neugierde um ſich ſehen wollte. Eine eigenartige Stimmung lag über ihr, als ſie nun Claude Goettel als Gaſt an ihrem Tiſch ſah. Auf Veranlaſſung ſeines Vaters war ihm ſofort von ſeinen Zivilkleidern hinausgeſchickt worden, was ſich noch in ſeinem Vaterhauſe vorgefunden hatte. So ſaß er ihr jetzt in Zivil gegenüber. Für Momente konnte ſie vergeſſen, daß er nicht als Offizier der franzöſiſchen Armee und als Feind dieſes Landes, ſondern als ein ſchlichter bn dieſer Stadt hr Gaſtrecht genoß. Er bie Schweſter eingetroffen, die man eſlig aus ben rntenbease bes Beieg Bewprbott. 80h r dehnde ſuch wohlig, noch dieſem fürchterlichen Tage fetzt bieſen Löſtlichen, rußhigen Wirrbel n geſucht. 57092 2. 11. 57091 Keis& Co., Friebrichsfeld.“ ungen, fräftigen Juuges Madchen von gutem Ruf für leichte 2 aus burſchen Arbeit und zum Kastragen bei hohem Lohn ſuchen ſuchen 57100 Geſchw. Leins finden. Im größten Gegenſatz zu ſeinem kürz⸗ lichen Einigug, bei dem er ſtrahlend vor Freude ſeine Heimatſtadt wieder betrat, war er beute wie ein gehetztes Wild mit verzerrten Zügen, in zertiſſener, blutbeſpritzter Uniform, das Ge⸗ Staub und Jualm bedeckt, zurückge⸗ ehrt. Anſangs drängten ſich immer wieder die ent⸗ ſetzlichen Bilder dieſes Tages vor. Immer von Neuem begann er Epiſoden zu ſchüldern, die ſich in den brennenden Häuſerreihen von Mülhauſen abgeſpielt. Von dem fürchterlichen Nahkampf ſprach er, da jedes Haus von den Franzoſen be⸗ ſetzt war und von ihnen verteidigt werden mußte. Und daun war man dennoch zum Rück⸗ zug gezwungen worden, trotz hartnäckiger Ge⸗ genwehr—! Irmgard ſuchte mit kluger Abſicht ihn abzulenken und ihn innerlich zu beruhigen. Voll ſtillem Glück ſah ſic, wie er wieder aufzu⸗ leben begann, und ſich dieſe verzerrten, üner⸗ reizten und ermüdeten Züge glätteten. Das Mahl begann ihn zu kräftigen. Und ſte ſuchte ihn in der Unterhalti möglichſt abzulenken, während er ihe jetzt in dieſen wohlig⸗gemütlichen Wen 0 5 Wenn wi einſt nach der Prophezeiung des alten Gottel der Tag kommen ſollte, an dem 155 5— ab⸗ legen würde, weil ſeine Ueberzeugung ge⸗ ändert hatte—9 Wenn ſe dieſer Dag eiuſt kam? — Dann würde er ihr gebören! Oh, das wußte ſie, das fühlte ſie fetzt! An ſeinem Blick, an dem Ton ſeiner Stimme, an den Worten, die er wählte— Halb war es Gfück, halb war es Klage, wie ſie Intereſſe nun deutlich em⸗ fand Veim Schluß des Abendeſſens kam das Büb⸗ chen an der Hand der Haushelterin herein, um gute Nacht zu ſagen. Er ſah ihr zu, wie ſie das Kind einige Augenblicke auf dem Schoß hatte und mit ihm ſprach. Alles war an dieſer Frau Schweinemetzgeret, O0 8, 3. voll köſtlicher liebevoller Weiblichkejt. Dann glitt das Knirpschen an der Hand der Haus⸗ hälterin aus dem Zimmer. Nicht ohne ſeiner Mutter das Verſprechen abgenommen zu haßen: ſie werde noch hinnuffommen und n ien zu Nauhn beten Cortſetung ſelat) An 2 ſieb ſtark Räc gent Wa ban ſo f gera Hätt nich Oeſt gari eifri⸗