— 86881 85 Nark.— monafſich, Bringerlehn 30 pfg., die Poſt einſchließlich Poſtauſſchlag Nik.32 irm eljahr. Eingel⸗Ur. 3 Pfg. Anzeigen: Nolonel⸗Zeile 30 Pfg. Rallame-Seile.20 Pk. Schluß der Anzeigen⸗kinnahme für das Htittagblatt morgens 59 Uhr, für das kbendblatt nachm. 3 Uhr. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Teaniſche Rundſchau; Me Nr. 58. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptgunartier, 4. Febr. (WiB. Amtlich) Weſtlicher Ariegsſchauplatz. Einer der nordweſtlich von. Hul luch von uns beſetzten Trichter wurde durch eine erneute engliſche Sprengung verſchüttet. Bei Loos und Nenville lebhaſte Hand⸗ grauntenkämpfe. Die feindliche Artillerie enkwickelte an vielen Stellen der Front, beſonders in den Argon uen, lebhafte Tätigkeit. Weſtlich von Marle fiel ein frang⸗ ſiſcher Kampfdoppeldecker, deſſen Führer ſich verirrt hatte, unverſehrt in unſere Hand. Oeſtlicher Kriegsſchaulatz. Keine beſonderen Ereignißſe. Balkan⸗Ariegsſchauplatz. Uunſere Flieger beobachteten im Vardar⸗ tuale ſüdlich der griechiſchen Greuze und bei der Anlicgeſtelle im Hafen von Saleoniki umfangreiche Brände. Oberſte Herresleitung. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 4. Febr.(WB. Nichtamtlich). Aumtlicher Bericht vom Donnerstag Nachmit⸗ tag. Die Nacht war ruhig. Es iſt nichts Erhebliches zu nielden. Geſtern gegen Wend ließen die Deutſchen nach ziemlich leb⸗ hafter Beſchießung Angriffsabſichten gegen unſere Stellung am Bois-⸗Deß⸗Buttes (nördlich der Aisne) in der Gegend von Vills au-Bois) merken. Das ſofortige Beſtreichen des Angriffsgeländes durch Sperrfeuer und Gewehrfeuer brachte das Heraustreten aus den Gräben glatt zum Stehen. Paris, 4. Febr.(WIB. Nichtamtlich). Amtlicher Bericht von geſtern abend: Nördlich der Lisne Bombardement der Schützengräben des Feindes. Auf dem Pla⸗ tean Bauchert und Ville au Bols wurden Truppenbewogungen die auf der Straße Berry au Bac⸗Juvincourt gemeldet worden waren, unter Feuer genommen. In den Argdunen ſehr lebhafter Minenkampf. Wie ließen zahlreiche Minen ſpringen, die unterirdiſche Arbeiten des Feindes zum Einſturz brachten und zwar eine bei Courte⸗Chauſſee, eine andere bei Fille Morte, 4 bei der Cote 285(Haute Che⸗ wedluchee) und 3 bei Veaukuos, zwiſchen der Coto 285 und Haute Chevcauchee, verſuchten feinpliche Abteilungen gegen unſere ſchwachen Poſten einen Angriff, der nach Artillerie⸗ und Handgranatenkämpfe aufgehalten wurde. Auf der Haute de Meuſe beſchoſſen wir eindn kleineren und bei Bois des Chewaliers⸗St. Maurice⸗Sous⸗les⸗Cotes, nördlich von Hatton Chatel im Elſaß rief unſer Artilleriefeuer im Thur einen Brand in den feindlichen Stellun⸗ gen am Oelenberg nordöſtlich von Burnhaupt hervor. Belgiſcher Bericht. Der Kampf an der Front wurde heute wie⸗ der aufgenommen; namentlich in der Gegend von Diymuiden. Austauſchschwerverwundeter Karlsruhe, 4. Febr.(Prip.⸗Tel..) mgebung 5 Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, u W. 40, In den Zelten 17, Jernſprech ⸗Aummer Celephon Amt Hanſa 407. gekommenen Austauſchverwundeten folgendes Telegramm überſandt: Den Tapferen, welche heute den deutſchen Boden wieder betreten, ſende ich einen herzlichen Willkommgruß. Die Heimat wird der Dankesſchuld gegen ihre Söhne eingedenk ſein und nach beſten Kräften die Wunden heilen, welche der Krieg geſchla⸗ gen hat. e Von der Schweig. Grenze, 4. Febr. (Prip.⸗Tel..) Wie die Basler Nachrichten melden, werden bei dem neuen Transport kranker Kriegsgefangener, welche am 6. und 7. Februar in der Schweiz eintreffen werden, etwa 1700 Franzoſen und 600700 Deutſche etwartet. Die Juvaſion mit u⸗Boot und Luftſchiff. Berlin, 4. Febr.(WB. Nichtamtlich.) 1. Am 31. Jannar und am 1. Febrnar hat ein beutſches UÜnterſeeboot ia der Themſe-Mündung einen engliſchen armierten Bewachnugsdampfer, tinen belgiſchen und drei engliſche zu Be⸗ Wächuugszweiken dienende Fiſchdampfer ver⸗ nichtet. 2. Das Marinelufiſchiff„L. 19“ iſt von einer Aufklärungsfahrt nicht zurück⸗ gekehrt; die angeſtellten Nachforſchungen blieben ergehnislos. Das Luftſchiff wurde nach einer Reutermel⸗ dung am 2. Febrnar von dem in Grimsby be⸗ heimateten engliſchen Fiſcherdampfer„King Stephan“ in der Nordſee treibend angetrof⸗ fen. Gondel und Luftſchiffkörper teilweiſe unter Waſſer. Die Beſatzung befand ſich auf dem über Waſſer befindlichen Teil des Luft⸗ ſchiffes. Die Bitte um Rettung wuürde don dem engliſchen Fiſchdampfer abge⸗ ſchlagen unter dem Vorwand, daß die Be⸗ ſatzung ſchwächer ſei, als die des Luftſchiffes. Der Fiſchdampfer kehrte vielmehr nach Grimsby zurück. Der Chef des Admiralſtabes der Mariue. ** 8 c. Von der ſchweizer. Grenze, 4. Febr.(Priv.⸗Tel..) Der Züricher Tages⸗ anzetger ſchreibt zu den letzten Zeppelinflügen: In rein militäriſcher Betrachtung haben die Luftſchüffe eine außerordentliche Leiſtung vollbracht, da ſie, ob von Belgien oder von der deutſchen Nordſeekſüſte kommend, eine Fluglänge von mindeſtens 1300 Kilometer zurücklegen mußten. Das entſpricht in der Luftlinie ungsfähr der Entfernung von Zürich nach Rom und zurück. Dus Ziel des erſten Arngriſſs war in der Hauptſache das engliſche Schiffbau ⸗ und Induſtriegebiet an der Nordoſtküſte und im Zentrum, und bei der wunderbaren Sicherheit mit welcher die Schiffe die hauptſüchlichſten Fubrikſtädte auffanden, iſt eine groge S ch a⸗ digung und Störung der engliſchen Mu⸗ nitionsinduſtrie ſehr wahrſcheinlich. Noch größer wird der moraliſche Eindruck in Englend ſein, da bisher Orte wie Ziver⸗ pool und Birkenhead, weldw an der triſchen See liegen, für die Lufkſchiffe als uUnertreichbar galten. Ven einem Jeppelin verſenkt London, 4. Jebr.(WB. Nichtamtlich.) Die Kaiſerin hat den aus Frankreich an⸗ Melbung des Reuterſchen Bikros. Der Damp⸗ fer„Franz Fiſcher“, der als Kohlenſchiff an bder Küſte fuhr, wurde Diensſag Nacht von einem Zedppelin, der auf dem Wege von Harklepool nach London war, verſenkt. 18 Mann der Beſatzung ſind ertrunken, 3 von einem belgſſchen Dampfer gereitet.„Franz Fiſcher“ iſt ein erbeutetes ſeindliches Fahrzeng von 870 Tonnen. +8 63 „Möve“ und„Appam“. Als Priſe zu betrachten. Waſhington, 4. Febr.(WT7B. Nicht⸗ amtlich). Meldung des Renterſchen Bürss. Lanſing hat entſchieden, daß die„Apam“ aIs Priſe zu betrachten iſt. 4. Febr.(WTB. Richt⸗ danlich) Die Affoclated Preß nefdet: Staats⸗ ſekretär Lanſing hat feſtgeſtellt, daß keine Frage durüber ſein kann, daß die„Appam“ als Priſe zu betwachten ißt, daß aber die Frage in ihrer weiteren Behandlung noch wei⸗ f FK und Die Weigerung des Leutnants Berg, die briti⸗ ſeneee e e ee eddergeh en oniers geweſen ſind, von gehen zu laſſen, wird den Gegenſtand weiterer Erwüägun⸗ gen lälden. 7 Die RAechtslage. .Serlin, 4. Febr.(Von u. Berl. Bür.) Ueber bie in dieſen Tagen amtlich und außer⸗ amklich viel erörterte Frage, wie die Appam“ völkerrechtlich zu behandeln wäre, beſtehen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Amerika, was nicht all⸗ gertein bekannt ſein dürfte, vertragliche Ba⸗ ſtimrrungen. In dem Artikel 19 des preußiſch⸗ aundernkaniſchen Vertrages vom 11. Juli 1799 wird die Frage, ob ein Schiff als Priſe odar als Handelskreuzer zu behandeln ſei, dahin ge⸗ regelt, daß unter der Borcusſetzuurg, daß die Mannſcherft om Bord bleibt, ein Schiff fich in fremdem Hafen aufhalten und ihm wieder ver⸗ laſſen kann. Dieſer Vertrag war 1809 er⸗ loſchen. Gerade der Artikel 19 iſt daun aber 1828 wieder erneitert worden und feither hot mam die Gültigtett des Vertrages für das deukſche Reich wiederholt anerkannt. Der Luſitania⸗Fall. Aoch keine Antwert. JBerlin, 4. Febr.(Von u. Berl. Bitro.) In den arperikaniſch⸗deutſchen Dingen iſt in den letzten Tagen keine neue Phaſe zu ver⸗ zeichnen, ſoll heißen, wir haben noch keine Antwort auf die letzte Inſtruktion, die an den Grafen Bernſtorff ergangen iſt und wir können ſie auch wohl kaum noch haben. Im Uebrigen ſollte nach den bisherigen Dispoſi⸗ tionen Präſident Wilſon heute Abend wieder in Waſhington eintreffen. Ein Berliner Blatt, das ſei in dieſem Zuſammenhange noch mit erwähnt, hat geſtern behauptet, in Deutſchland beſtehe die Abſicht, die„Luſitania“⸗Angelegen⸗ heit vor das Haager Schiedsgericht zu bringen. Das iſt unzutreffend. Dieſe Abſicht beſteht nicht. * Wir fügen an, was geſtern zur Luſttania⸗ Angelegenheit der Berliner Lokal⸗Anzeiger in einem wohl als halbamtlich anzuſehenden Ar⸗ tikel ſchrieb: Mit Ach und Krach haben ſich un⸗ ſere Bezlehungen zur Union bißher noch aufrecht erhallen laſſen und es würde ſchließlich ſo auch noch weiter gehen kön⸗ gen, wenn Herr Wilſon im Zuſtand der Zwei⸗ Anzeiger adt Mannhbeim und 2. Telegramm⸗Adreſſe Seneralanzeiger Naunheim“ Sernſprech⸗Rummern: Sberleitung, Buchhaltung und Jeitſchriften⸗Abteilungg 1440 Schriftleitung 377 und 1449 Verfandleitung und Verlags⸗ Fuchhandlung 218 und 7569 —25***3 Buchdruck⸗AKbteilung 347 Tiefdruck⸗Abteilung 7085 Täglich 2 Ausgaben(außer Sountag) Amtliches Verkündigungsblatt für den Kmtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; ſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Bellkigkeit durchaus beharren will. Aber wenn er der deutſchen Regierung in der Luſttania⸗ frage jetzt einen Rückzug zumutet, der alle ihre bisher dazu abgegebenen Erklärungen über den Haufen werfen würbe, ſo iſt damit ſelbſt für den wärmſten Friedensfreund die Grenze des Möglichen überſchritten. Niemals kann eine deutſche Regierung zugeben, daß ein mit Waffen und Munition bis an den Rand vollgeſtopfter feindlicher Dampfſer im Kriegsgebiete von unſeren F⸗Bootskommandanten zu Unrecht verſenkt worden ſei Das wäre ein ganz unerträgliche; Gedande und ein ſolches Anſinnen muß zurückgewieſen werden. DTarüber war man ſich im Weißen Hauſe zu Waſßington ſicherlich auch im klaren. Wenn Herr Lanſing trötzdem eine ſolche Forderung aufgeſtellt hat, ſo muß man auf den Gedanken kommen, baß en eine Verſtändigung mit Deutſch⸗ land nicht will, um auf dieſe Weiſe über alle Schwierigkeiten, bie Englands Verhakten fortgeſetzt hervorruft, mit einem Schlage hin⸗ wegönkommen. Unſere Regierung bat in ihren geſtrigen Mittenlung noch an der Anſchauung ſeſtgehalten, daß eine enbgültige Verſtändigung ſich auf Grund ihrer neuen Inſtruktionen erhof⸗ fen laſſe. Das Schlimmſte braucht daugch alſo noch nicht als unvermeidlich zu gelden. Aber, wie es auch kommen mag, wir können uns wohl ſagen, daß Deutſchland nichts unverſucht ge⸗ le hat, um den Frieden mit Amerikg zu er⸗ ten. Gollte es im Hohen Rate zu Waſhing ton troßdem anders beſ Jolſen werden, dann träfe weder das deutſche Volk noch ſeine Regie⸗ rung für dieſe unſelige Wendung der Dinge die geringſte Schuld. 1 ———d d-— Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinppoel, 4. FJebruccr.(WTB. Nichtamtlich). Amtlicher Bericht des Haupt guartiers. Keine Veränderung von Wichtigkeit auf allen Fronten. Das Ende der ruſſiſchen Offenſive im Naukaſus. Die groß angelegte ruſfiſche Offenſive im Raukaſies hat, wie unſer militäriſcher Mitarbei⸗ ter ſchreibt, nun auch iht Ende gefunden, ohne dußß von den Ruſſen die Erfolge errunzen werden konnten, die dent großen Auftwand an Meitteln entſprochen hütten. Ungeführ gleich⸗ d e den letzten größeren Offenſipſtößen ſſen an der beſſarabiſchen Grenze, waren im Kaukaſus Jufammenziehungen größerer Truppenmaſſen erfolgt, welche die Aufgabe er⸗ hielten, das titrkiſche Zentrum der Kaukaſus⸗ front zwiſchen Oelty und Alaſchgerd zu durch⸗ brechen. Im Verein mit Vorſtößen in Perſien und im Irak ſollte die Offenſtve im Kaukuſus den Zweck haben, die türkiſche Front zum Weichen zu bringen und guf dieſe Weiſe mit einem Schlage die gefähr⸗ dete ruſſiſch⸗engliſche Stellung im Orient zu verbeſſern. Aber die Entſcheidung verltef anders, als die Ruſſen ge⸗ ſt hatten. Zwar haben die Ruſſen einzelne briliche Erfolge errungen und ſind ein wenig Uber die ruffiſch⸗türkiſche Grenze gegen Erzerum vorgeſtoßen. Trotzdem iſt aber der Erſolg auch für bieſen Nebenkriegsſchauplatz recht un⸗ weſenklich und zwar aus mehreren Grümden Wir haben ſchon geſehen, daß die Erſolge der Ruſſen in Perſien und der Engländer im Jpak ſich auch nicht nach Wunſch eingeſtellt hakten, ſondern im Gegenteil, daß die Stellung unſerer Feinde ziemlich geführdet wurde. Die türkiſche Front ſtand hier eiſenfeſt und konnte ſogar be⸗ trächtliche Vorteile im Vorſtoß nach Perſten und im Kampfe mit den Engländern erringen. Die Ueberlegenheit war vollkommen 34 tten ber Türlen. Selbſt ein ruſſiſcher Steg im Kaukaſus hätte darumt nicht die ſchverwiegenden en gehabt, von denen die Ruſfen — 2. Seite General⸗Anzeiger* 1 aber war auch di em langen Stellungskrieg i Erf oice für die Fe 255 dz zugs⸗ der 2 Fra mzoſen ofſen⸗ von Batum bis Bagdad iſt demgemäß als miß glückt 0 denn die Türken ſtehen nicht nur feſter als zuvor, ſondern ſind auch auf h aden Piinkten der Front wie B. Kut-el⸗Amara mehrfach ſiegreich geweſ Ende der e Offenſive zeigt, da Rußlan id guch hier beträchtliche Kräfte eingebüßt hat und nicht t ande 1 weiter gegen Feſtung Erzern mvorzuſtoßen. Es ut dazu, daß hier die Schtvienngreten eines folgreichen Vorſtoßes gegen eine Feſtung ſehr große ſind und zwar umſomehr, als den Ruſſen in großem Umfange das notwendige Kriegs N terial ntangelt Lage im Kaukaſus er⸗ hält eine eigenartige Beleuchtung durch die füngſten Nachrichten, au der Sildweſtküſte Klein⸗Aſiens die franzöſiſchen Truppen gelandet den 5 8 Das Kaukaſusgebirge bildet die langgeſtreckten türkiſchen Landes, prenze nun auch angeblich bedroht 1 Ob zwiſchen dieſer Landung fran⸗ zöſtſcher Truppen und den Kämpfen im Kauka⸗ ſus irgend welche, Zuſammenhänge beſtehen oder gedacht ſind, wird die Zukunft lehren. Italien von ſchwerer Kriſis bedroht. e. Von der ſchweizer, Grenze, 4. Febr.(Priv.⸗Tel..) Der„Zürcher Tages⸗ anzeiger ſchreibt: Eine Erklärung für die paſ⸗ ſiwe Zuſchauerrolle Italiens liegt in der gan⸗ zen militäriſchen Ohnmacht, wie ſie in einem Guußerordentlich peſſimiſtiſchen Artikel der fran⸗ zöfiſchen Zeitung„Nepublique Francaiſe“ zum Ausdruck komemt. In dieſer don militäriſcher franzöfiſcher Seite ſtammenden Darſtellung wird die militäriſche Lage Italiens ſo un g ünſtig dargeſtellt, wie wir es in ähnlicher Weiſe noch im keiner Zeikung Oeſterreichs und Deutſchlands geſehen haben. Daß aber derur⸗ tige Schilderungen nicht dazu angetan ſind, das Verhältnis Italiens zu ſeinen Bundesgenoſſen zit verbeſſern, iſt leicht begreiflich und wer Ge⸗ legenheit hat, die einflußreiche italieniſche Preſſe in den letzten Tagen zu verfolgen, war Zeuge einer ſonderbaren Wand⸗ lung der Stimmungen. Wohin dieſe führen werden, weiß heute noch niennund. Aber anſcheinend geht Italien nicht nur in ſeinem Innern, ſondern auch im Verhältnis zu ſeinen Bundesgenoſſen einer ſchweren Kriſis entgegen. Italieniſche Furcht vor einem Sſterreichiſchen Angriff. Von der ſchweiz. Grenze, 4. Febr. (riv. Tel..) Der Zürcher Tagesanzeiger ſchreibt: Die Anſichten der maßgebenden Kreiſe Italiens über den Fraeng des Feldzuges haben ſich bedenklich gewendet. In 51 t, den die Englär bar hier im Orient ühren wollten, Ftellen ſpricht kein Menſch mehr von einem — Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath) Freitag, den 4. Februar 1916. 2 Ae, nberttl . 1 A,. 142 255 5 Aueeee— 1085 rN * e Srbg 55 — ſog en 2225 ee, 2 Mutmassliche Frontlinie. Die Front im Nen 9 Laon Valß 2 0 8 2 8 Muuu 1— A — —— mreerd 4— 32 An B. A. ſondern nur noch von der§ urcht vor einer bſterreichiſ chen ſive. In dieſer Se zeigt ſich der Er⸗ folg des Krieges auf dem Balkan Das italieniſch⸗engliſche Miß⸗ verſtändnis. Aus dem ſchon von uns wiedergegebenen Interview mit Marconi, das„Giornale d Ita⸗ lia“ vom 27. Januar veröffentlichte, iſt noch das Folgende hervorzuheben: In der Frage der Frachtſätze— ſo berichtet der aus England heimgekehrte Marconi— wer⸗ den die Engländer wohl etwas tun, aber nicht ſo ſchnell und vollſtändig wie wir alle wünſchen. Eilaus entſchuldigt ſich mit dem Schiffs⸗ mangel an dem es infolge von Requiſitionen des Staates, wie infolge von Torpedie⸗ rungen durch den Feind leide. Dies nutzen die Reeder aus, die ihrerſeits die fabelhafte Höhe der geforderten Frachtſätze mit der ſehr drückenden obligatoriſchen Kriegs⸗ verſicheru ng der Schiffsladungen erklären. Im Prinzip iſt England gegen jedes Eingreifen des Staates in kommerzielle und induſtrielle Fragen, die es als Privatat igelegenheit betrach⸗ tet. Helfen würde entwater eine Requiſition aller Schiffe oder eine Feſtſetzung von Höchſt⸗ preiſen für die Frachtſätze, die aber die Eng⸗ länder nicht wollen, weil daraus die Neutralen Nutzen ziehen würden. England will nicht aurdere neben ſich verdienen laſſen, ſondern den ganzen Nutzen allein einheimſen. Zwi⸗ ſchen den italieniſchen und engliſchen Reedern, die gegenwärtige Lage ausnützen, beſteht der grof Unterſchied, daß die Italiener italieniſches das in Italien verbleibt, verdienen, die Engkänder dagegen italieniſches Gold, das ſie nach England ausführen. In letzter Zeit ſind auch die großen engliſchen Firmen. gegenüber italieniſchen Kaufleuten in der Einziehung von — 5 nach T rieſt, 5—5 und Wien, Zahlungen rücküchtsloſer geworden Eine Ater⸗ vention des Staates erſcheint da ausgeſchloſſen. „Wie ich überdies e muß, ſtellte ich wäh⸗ rend meiner letzten Reiſe in England zu meinem Schmerz feſt, daß man dort Ftaliens mili⸗ täriſche Leiſtungen nicht hin⸗ reichend einſchätzt. Man meint, wir könnten mehr tun, und zwar weniger auf unſerem als auf den anderen Kriegs⸗ ſchauplätzen.“ Ein Teil der engliſchen Preſſe wird uns wohl gerecht, aber in der öffentlichen Meinung iſt dieſes ungünſtige Ur⸗ teil geblieben, das jede wirtſchaſtliche Maß⸗ nahme zu Gunſten unſeres Landes erſchwert. Der Mungel an Vertrauen läßt ſich nicht ganz beſeitigen. Man weiß in London nicht alles, was Italien für die Verbündeten, insbeſon⸗ dere für England, geleiſtet hat. Die italieniſche Preſſe ſollte etwas mehr Licht über unſere Kriegstaten verbreiten. In derſelben Nummer des„Giornale Italia“ klagt andererſeits der Engländer Richard Bagot, daß umgekehrt in Italien auch ein ſehr großer Teil der Bevölkerung nicht wiſſe, was England für den Triumph der gemeinſamen Sache getan habe. Es ſei ein Irrtum zu glauben, daß die öffentliche Mei⸗ nung Italiens ganz mit England ſympathi⸗ ſiere. Allerdings behaupten italieniſche Journa⸗ liſten das Gegenteil, und wahr iſt auch, daß „loute verité west pas touours 99 à clire Aber unter den gegenwärtigen Verhältniſſen fühle er doch als ein gewiſſenhafter engliſcher Schriftſteller die Pflicht, gewiſſe, auch wenig ſchmeichelhafte Wahrheiten offen auszuſprechen. Er habe ſeit der Intervention Italiens weite Strecken des Landes bereiſt und faſt überall eine teils naive, teils böswillige Unkenntnis üher Englands Kriegsleiſtungen feſtgeſtellt. Dieſe Unwiſſenheit der Bevölkerung diene der deutſchfreundlichen Propaganda in geradezu bekwunderung würdiger Weiſe als Werkzeug Kaiſers Geburtstogsfeiern in Feindesland. 05 I. Mannheimer Lanöſt.⸗Inf.⸗Bat. Aus Belgien erhalten wir von einem Ange⸗ höri igen unſerer Redaktion folgende Zuſchrift: Das I. Landſturm⸗Inf.⸗Bataillon Mannheim beging den Geburtstag des oberſten Kriegsherrn durch Abhaltung von Feldgottesdienſten und Paradeu der einzelnen Kompagnien in deren Standorten. In Antwerpen fand bereits am Sonntag, den 23. ds. für die Beſatzung der Stadt in der Kathedrale und in der C Priſtus⸗ kirche Jeſtgottesdienſt mit ſeierlichem Tedeum ſtatt. Für die proteſtantiſchen Mannſchaften der 2 Kompagnie obigen Bataillons wurde am Montag, den 24. Jannar, in dem Beetſaal des Kloſters zu B. Feldgottesdienſt apgehalten, an dem auch Marinetruppen teilnahmen. Die Feier wurde eingeleitet durch den Geſang des Liedes:„Vater, kröne du mit Segen, unſern König und 1 Haus.“ Darnach ſprach der Feldgeiſtliche des Eoangel. Garniſonspfarramts, Herr Pfarrer v. Holſtein, der Gnabenkirche zu Berlin über den ten Brief des Apoſtels Paulus an Timotheus, Herp. 2:„So ermahne ich Euch, daß man vor allen Dingen zuerſt tue Bitte Gebet, Fürbitte lutd Daukſagung für alle Meuſchen. für die Könige und alle Obrigkeit, auf dan wir ein — ſtilles Laee 855 migen in 175 0 Geiſtliche führte in ſeinen über zeugenden, von inniger Vaterlandsliebe durchdrungenen Aus⸗ führungen aufgrund dieſes Bibelwortes u. a. ungefähr folgendes aus: Unſer Kaiſer begeht in wenigen Tagen ſeinen 5 57. Geburstag. Die Ge⸗ burtstagsfeier ſoll aber in rechter Weiſe began gen werden. Dazu verhilft uns der Apoſtel. Wir alle bedürfen ja einer beſonderen Mahnung. Mancher, der an der Gruft ſeiner Eltern und ſeiner Frau ſteht, erkennt häufig erſt am Todes⸗ tage der Seinen, was er in ihnen beſeſſen hatte. Der G burtstag ſoll uns dazu verhelfen, daß zeitig fehen und erkennen. Jeder von uns fühlt, daß ey zu Dank verbunden iſt ſeinem Goit auch für die Segnungen, die uns Zluuteil wurden durch den Führer unſeres Volkes. Nach einem kurzen Rückblick auf die Reichs⸗ gründung am 18. Januar 1871 bemerkte der Prediger weiter: Wir danken Gott, daß wir Deutſche ein einig Volk geworden ſind und daß es heißt:„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Von Süd und Nord, von Oſt und Weſt blicken wir voll Begeiſterung empor zum Führer des deutſchen Reiches. In den 43 Jahren des Friedens iſt ein gewaltiges Werk geſchaffen. Broß ſind die Segnungen der ſozialen Geſetz⸗ gehung. Ein Volk in Wehr und Waffen wurde geſchaffen, um ung, den Vielbeneideten und Be⸗ ſeindeten den Frieden zu ſichern, Die deutſche Flotte ſchützte die deutſchen Kauffahrteiſchiffe, die das Arbeitserzeuf der deutſchen Hand⸗ werker der J den Weltmarkt trugen Oftmals hat der K der mit ſtarker Hand das Staat⸗ 5 Unls drohen⸗ dert Krieg im Vewußtſein 85* erreicht, denn wir haben den Plan der Feiende, uns zurückzuwerfen in die alte Ohmacht und Zerriſſenheit, zuſchanden gemacht. Ueber dies Ziel hinaus wurde der Krieg in Feindes⸗ land hineingetragen. Man muß bereits die Weltkarte ſtudieren um zu ſehen, wo unſere deutſchen Brüder in der Abwehr ſtehen. Der Krieg dauert vielen zu lange: da gilt es, klar zu ſehen, wie die Lage iſt und zu erkennen, daß wir allen Grund haben, für die bisherigen Er⸗ folge Gott zu danken, denn es hätte gar leicht auch anders gehen können. Wenn wir des Kaiſers Geburtstag deshalb in richtiger Weiſe begehen wollen, ſo müſſen wir Gott die Ehre geben. Es iſt ein alter Fehler der Deutſchen, daß man erſt am Tode den Meunſchen anerkennen will. Laſſen wir doch endlich dieſe Fehler und freuen wir uns, daß wir ſolch tapfere deutſchen Männer und ſolche großen Führer, ſolche Fürſten und Jalchen Kaiſer haben, denen wir in Dank und Vertrauen verbunden ſind. Unſeren Dank wollen wir aber in die Tat umf ſetzen und für unſeren Kaiſer, der ſo treu zu ſeinem Gotte ſteht, beten. Ob wir recht beten, das muß ſich in unſerem Leben, in Tun und Laſſen zeigen. Gebet dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt. und Gott, was Cottes iſt. Heil ntn Kaiſer und unſerem Vaterland! Heil Kaiſer Wilhelm! 1770 Gebet, Geſang und Segen erreichte der enſt ſein Ende. Die hobene Kol⸗ ar zugunſten der Kriegsblindenfürſorge. Am Standort des Bataillonsſtabes wurde Kaiſers Geburtstagsſeier eingeleitet durch gro⸗ 51 Wpnsad uen der vym Der gegenwärtige Krieg it ein Apwehrkr e Sel 8 Deutuant Heu ß Lineer kabe 1 58, ke der E des Vierverbandes, als — 1 er! ein Werk⸗ zel ug, das Aberal, ſelb ſt i en Kaſer nen, indſeligteiten Annd des Mißt mens gegen ˖ erzeugen. Italiens öffentliche Me inun g. kann man ehrlicherweiſe nicht als bünduis⸗ ˖ ſicher hinſteller Die eng andfeind⸗ lichen und deutſchfreundlichen Strö⸗ mungen ſind in den letzten Monaten immer zahlreicher und ſtärker geworden. Im italieniſchen Heer dienen ja Tauſende Ange⸗ ſtellte von Geſchäften, die mit Deutſchen in Ver⸗ bindung ſtanden. Deutſchfreundlich ſeien auch zahlreiche Prieſter und Klerikale, große Teile des reichen Bürgerrums und der Ariſtof kratie, wie der Univerſitätsprofeſſoren und der anderen Lehrer. Auch in den unteren Volksklaſſen ar⸗ beite unabläſſi ig die hinterliſtige deutſchfreund⸗ liche, antiengliſche Penpaganda⸗ Namentlich die weniger gebildeten Klaſſen Italiens könnte man wohl kinematographiſche Aufführungen über Englands 5 Krieg leiſtungen aufklären. Der politiſ ch⸗ ⸗militäriſche Bund der beiden Völker müſſe durch ein Wirtſchaftsbündnis ergänzt wer⸗ den. Die engliſchen Exporteure verſtanden bis⸗ her nicht, ſich den Bedürfniſſen des italieniſchen Marktes anzupaſſen; ſie ſollten ſich das deutſche Syſtem der„kommerziellen Expanſton“ zum Vorbild nehmen. Alsdann werden, die Eng⸗ länder ihren Ruf als„unmögliche“ Külſleue verlieren. In England vernachläſſigen nicht die Regierung und die Diplomaten, wohl aber die Privatleute die Pflege der wirtſchaftlichen Ve⸗ ziehungen zu Italien. Scharf antwortet hierauf der Abgeordnete Eduardo Soderini im Leitartikel des „Giornale'Italia“ vom 29. Janugr: Daß England d bie wirtſchaftlichen und kommerziellen Intereſſen Italiens nicht achte, dafür treffe die Schuld doch auch die engliſche Regierung, die ihre unwiſſenden Volksmaſſen lenken ud lei⸗ ten ſollte. Andererſeits ſei die italieniſche Be⸗ völkerung gar nicht ſo unwiſſend wie Bagot glaube, ſondern erkenne meiſt vollkommen die ſchwachen Seiten eines Problems. So erinnere ſich an die Zeiten, als Jtalien noch reutral war und mit ſeiner Neutralität den Verbündeten große Dienſte leiſtete; da⸗ als bewarf uns die Preſſe der Verbündeten mit jeder nur erdenklichen Unver⸗ ſchämtheit. Auch nach unſerer Interven⸗ kion änderte ſich wenig. Erſchwerend war noch, daß die Balkanpolitik der Verbünmdeten ſich von Sonderintereſſen leiten ließ, unſere In⸗ tereſſen wurden alten Eifer ſüchte⸗ leien und Rivalitäten geopfert, Unſeren Adria⸗Aſpirationen ſuchte man Hin⸗ derniſſe zu bereiten. Erſt kürzlich warf im engliſchen Unterhaus ein Abgeordneter die Frage des Dodekanes gurf, ohne daß ein eng⸗ liſcher Miniſter ein freundliches Wort für uns fätd. Gingen die Dinge in Bülgarſen, Ser⸗ bien, Montenegro, Griechenland ſchlecht, ſo ſchob die engliſche, franzöſiſche, ruſſiſche Preſſe die Schuld auf uns, obgleich gerade wir die Verbündeten vorher gewarnt hatten, ohne frei⸗ lich gehört zu werden. Und iſt denn die wahn⸗ ſinnige Höhe der Frachtſätze und Kohlenpreiſe Folge unſerer Politik oder der Politik der an⸗ deren?— Nicht zuleugnen iſt die Exi⸗ ſtenz deutſchfreundlicher Kreiſe in Italien, die ohne die belgiſchen Greuel wohl noch größer wären. Aber Propaganda für die Deutſchen machen unter uns gerade unſere Verbündeten mit ihrem eigentümlichen Verhalten. Not but die Preisgabe jeder Art von Sonderegoismus und Sonderbeſtrebun⸗ gen. Nur bei vollkommener Ginmütigkeit bann nran ſiegen! Der italieniſche Bericht. Rom, 4. Febr.(WTB. Nichtamtlich). Amtlicher Bericht vom 3. Febr.: Im Lagaring⸗ tal griff eine unſerer Aufklärungsabteilun⸗ gen durch Artilleriefeuer unterſtützt am 1. Februar feindliche Gruppen nordweſtlich von Bevölterung großem Intereſſe begegnete. Vor dem Offizierskaſino hatte der Herr Bataillons⸗ führer mit den Offizieren des Standortes den Vorbeimarſch entgegengenommen. An Kaiſers Geburtstag erfolgte vormittags 11.30 Uhr die Parade über ſämtliche Mannſchaften des Standorts, Als ſich die verſchiedenen Truppenteile in 1 5 radeaufſtellung formiert hatten, hielt der tafllonsführer, Herr Hauptmann Ritter, eine markige Auſprache, in der er u. a. auf die bisherigen Erfolge unſerer kämpfenden Brüder im Oſten und Weſten und auf den anderen Fron⸗ ten hinwies. Großes ſei durch die unerſchütter⸗ liche Tapferkeit unſerer Truppen erreicht wor⸗ den. An der Spitze des tapferen, ſiegreichen Heeres ſtehe unſer allverehrter Kaiſer als leuch⸗ tendes Vorbild aller militäriſchen Tugenden. Heute, an dem Geburtstag des vberſten Kriegs⸗ herrn, wolle man ihm aufs neue die deutſche Treue gekoben. Das Gelöbnis klang aus in einem dreifachen, begeiſtert aufgenommenen Hurrah auf Kaiſer Wilhelm, worauf die Bat⸗ taillonskapelle die Kaiſerhymne intonierte. Alsdann formierten ſich die Truppen zum Parademarſch, der üum ſtrammen Schritt und Tritt erſolgte. Es waren kernige, kraftſtrotzende Soldaten, die hier vorbeidefilievten, ſederzeit bereit, für ihr land Gut und Blut zu Ueber die Feier bei der 2. 5 5 ſolgender 8 vor: Kompagmwie mnn . — —2 N Freitag, den 4. Februar 1916. Seneral⸗Auzeiger Badiſche 3. Seite. Mori an und zerſtreute ſie. Im Abſchnitt zwiſchen Aſtico und Torra gingen einzelne güge des Feindes in we Mänteln mit Unterſtützung von Maſchinengewehren am 1. Februar abends gegen unſere Stellungen an der Front der Cima Norri⸗Mille Grobe vor; ſie wurden aber durch Gegenangrifſe zurück⸗ geworfen. Im Suganatal führte die An⸗ griffstätigkeit unſerer Infanterie zu neuen, ür uns günſtig verlaufenden Zuſammen⸗ ſtößen mit dem Gegner. Zwiſchen Roneigno und Renchi am Iſonzo Artilleriekampf, Mit Unterbrechung unſerer Artillerie beſchoſſen teindliche Truppen an dem Straßenknoten zuſie, nordöſtlich von Görz. Auf dem Karſt wang eine unſerer Abteilungen im Abſchnitt on San Martino durch Ueberraſchung in die f zeindlichen Schützengräbhen ein, machte bomben. Der bormarſch in Albanien. 6. Von der ſchweizer. Grenze, Febr.(Priv.⸗Tel. z) Der„Basler An⸗ zeiger“ meldet: Der öſterreichiſch⸗un⸗ zariſche Vormarſchin Alhanienm iſt bis ſüdlich des Jsmi und damit 35 Kilo⸗ meter vor Durazzo angelangt. In Al⸗ emnien ſtehen noch knapp 25 000 Mann ſerbi⸗ ſcher Truppen, die jedoch als militäriſcher Widerſtand nicht in Betracht kommen. Radeslawow über die Lage. m. Köln, 4. Febr.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Sofia: Der Miniſterpräfident Radoslawow erklärte mir, ie Zeit ſei Bulgarien und deſſen Lage beraus günſtig; die politiſche Lage ſei ruhig. Fr erwähnte, daß faſt nichts in Bulgarien an die Kriegszeit erinnern würde, wenn man nicht etzthin von den erfolgreichen Luftangriffen auf Saloniki gehört hätte. Ueber die Sobranje äußerte ſich der Miniſterpräſtdent ſehr zufrieden, da es in ihr wie bei der günſtigen polttiſchen Lage des Landes keine Oppöſition geben wülrde; abgeſehen von kleinen Kritiken würde das Arbei⸗ ten ſo ſchnell vor ſich gehen wie niemals früher, vor allem auch die Erledigung der Geſetzentwürfe für die neuen Länder. Die bulgariſche Verwal⸗ tung dort arbeite gut, die Bevölkerung ſei zu⸗ friedengeſtellt; beſonders gelobt werde die Hal⸗ zung der Bevölkerung deswegen, weil ſie die —1 die ſchwierigen Verkehrsverhältniſſe be⸗ kingie Notlage wegen des Mangels an Nah⸗ ie nitteln ſtets geduldig und gutwillig er⸗ age. Tie Beziehungen Bulgarſens in Rumänien hätten ſich gegen ſrher nicht verändert. Der Minſſter⸗ Föſident hat guch Nachricht von dem Abſchluß des eeeeee zwiſchen Ru⸗ mänien und Beutſchland, was er in politiſcher Hinſicht als günſelg bezeichnet. —— Her neue ruſſiſche Miniſter⸗ präſident. Ein ſcharfer Beſen. W. Köln, 4. Febr.(Priv.⸗Telegr.] Die Tölniſche Zeitung meldet aus Kopenhagen: ach einem Petersburger Telegramm leitete der uſſiſche Miniſterpräſtdent Stürmer ſeine Tätig. ein mit einer Überaus ſcharfen Kritik ein, die er an der Wahrnehmung der Amts⸗ geſchäfte des Miniſteriums des Aeußern und des Finanzminiſteriums durch Saſonow und Zafk übte; die ſo zurechtgewleſenen heſden Miniſter werden daher ihren Abſchled ehmen. nagnte⸗Appell und pagnie Paradeaufſtellung genommen hatte, hielt der Kompagnieführer, Herr Hauptmann von Teichman und Logiſchen, londs Größe erweckte den Neid unſerer ſogen. engliſchen Pettern. Unſer Kaiſer ſchafſte aus lleinen Anfängen unſere Marine. Trotz aller Anſeindungen war er ſtets bemübt, den Frie⸗ den aufrecht zu erhalten. Nicht zu dem Zwecke, an orzgeres Deutſchland nach gußen zu ſchaffen, brach der Krieg aus, ſondern lediglich zur Ver⸗ teisſgung unſeres Paterfondes. Das Deutſche Reich führt einen Verteidigungskrieg um ſeine Ueiftenz. Mit Dank gegen Gott blicken Wir guf die bisberigen Erſoige unſeres Heeres. Vott hat es gefügt. daß wir den Jeind zuvſſck⸗ deängten und ſeinbliche Gebiete heſetzten. Die allgemeine Liebe, die wir vorher ſchon unſeram Parademarſch. Als die Kom⸗ Rußlands Vorbereitungen zu einem Angriff aufschweden m. Köln, 4. Febr.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Kopenhagen: Das Stockholmer Afton Bladet gibt eine Mel⸗ dung aus Chriſtiania wieder, wonach Rußland an der ſchwediſch⸗finniſchen Grenze umfaſſende militäriſche Maßnahmen getroffen hat. Es hat mehrere Reihen Schützengräben mit ſtarken Drahthinderniſſen angelegt, einen mehrere Kilometer breiten Streifen Waldes abgeholzt, dort 100 000 Mann Infanterie mit ſchwerer Artillerie aufgeſtellt und alle nach der Grenze führenden Transportwoge verhbeſſert. Afton Bladet bemerkt hierzu: Die Nachricht ſei Finnmarkens Amts⸗Tidende entnommen, einem ernſten ſenſationsfreien Blatte und verdiene daher Aufmerkſamkeit, ſo unglaub⸗ lich ſie auch klinge. Daß Rußland ſo umfaſſende Vorbereitungen an der ſchwediſchen Grenze treffe, paſſe ſchlecht zu Saſonows freund⸗ ſchaftlichen Verſicherungen gegen⸗ über Schweden. Das Blott verlangt ſo⸗ fortige Gegenmaßnahmen; jeden⸗ falls müſſe ſofort feſtgeſtellt werden, ob die Mel⸗ dung richtig iſt. Das ſchwediſche Volk könne fordern darüber unterrichtet zu werden. Die Unruhen in Portugal. Madrid, 4. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) „Imparcial“ erhält Nachrichten, die beſagen, daß die Unruhen in Liſſabon andauern. In der Tobacſtraße tötete eine Bombe einen Wachtmeiſter und 2 republikaniſche Gardiſten. Die Augreiſer wurden durch Revolverſchüſſe vertrieben. In anderen Vierteln explo⸗ dierten mehrere Bomben, die Sach⸗ ſchaden anrichteten. Die Behörde ergriff Vor⸗ ſichtsmaßregeln. Der Palaſt des Gouverneurs wird von Militär bewacht. Die Sitze der Ar⸗ heiterſndikate ſind von Truppenketten um⸗ geben. Die Ausſtändigen ſuchen den General⸗ ſtreik herbeizuführen. Der Verkehr der Stra⸗ fenbahn iſt eingeſtellt. Alle Verhafteten ſind auf Kriegsſchiffe interniert worden. Die Agi⸗ tation nahm in Settuba, San Pedro, Porſem, Redundo und Montemar zu, wo die Bürger⸗ meiſter gefoltert und daun hinge⸗ mordet wurden, ferner in Aquarantes, Pe⸗ dro, Folgario und an anderen Orten, wo die Menge in die Kornmaggzine der Land⸗ wirte eindrang und das Getreide fort⸗ ſchleßpte. Truppen ſind nach dieſen Orten ge⸗ ſandt worden. ————— Ein mitteleuropälſcher Verband der Lehrervereine In dem zuletzt Deutſchen Schule kennzeie ſitzende des Deutſchen Dehrervereins G. Röhl die Aufgaben, die den Lehrervereinen durch die Begründung eines mittelenrop iſch Bundes zufallen. Sein Vorſchlag geht dahin, daß die Landeslehrverelne Deutſchlands und Oſterreich⸗Ungarns einen„Mitte leuro⸗ pälſchen Ausſchuß der Jehrer⸗ bereine errichten zu dem Zweck, das Ge⸗ nieinſchaftsleben in der mitteleuropäiſchen Be⸗ völkerung durch Unterricht und Volksbelehrung zu wecken und zu ſtärken und die Beziehungen der Vereine zuelnander feſter zu knüpfen. Der Rusſchuß ſoll aus etwa 40 von den Landes⸗ kehrervereinen zu wäh ausgegebhenen Hefte der N.* net der Vor⸗ en Mitgliedern bo⸗ aben, die wird ſich ver⸗ eutſchland, ſondern weit hingus. Das ſieht man alen. fühzrer lam ſodann auf szeichnung dureh * Der Serr Kompagn ie ihm zuteil gewordene A leſhung des Eiſernen Kreuz zu ſurechen, und betonte, daß er dieſelbe auf die kreue Pflie erfülfung der Unteroffiziere und Mannſchaſten zurückführe. Er betrachte die Auszeſchnung als eine Anerkennung für die bisherige 2 igkeit der Kompagnie und als eine Malmun niuht nach⸗ zulafſen, ſondern auch weiterhin ſeine Schuldig⸗ feit zu tun. Wir wollen gelsben. nicht nachzu⸗ ſen in unſerem Eiſer, und weiterhin unſere Pflicht gegen Kaiſer und R eich treu erfüllen, guch wenn wir in Zukunft ernſten Tagen entgegen⸗ gehen ſollten. Wir wallen dem Kaiſer swünſchen eine lange geſegnete Regierung, daß er noch kange an der Spitze des deutſchen Heeres ſtehen möge⸗ 85 885 Die in warmem, patriotiſchem Geiſte gehalte⸗ nen Ausführungen klangen aus in einem brau⸗ ſend gufgenommenen Hurrg auf den oberſten Kriegsberrn, Ein ſich anſchließender Parade⸗ macſch in Zügen beſchloß die Jeie die alſen Kanieraden als 2, Kaiſers⸗Geburtstagsfeier Im Felde, fern von der Heimat zeitlebens in Erin⸗ nerung bleiben wird. Auszeichnungen. 8 Noter eler, Ankäßlich Kaiſers Geburtstag erhielten von Sr it folgende Kompagniefüßrer des Mat⸗ tailkons das Eiſerne Hauptmann noön Teichman und ſchen und Herr Leutnant Keller. *. 2 Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 1 b 27 für den Fall, daß Bulgarien, die Tür⸗ und e en ſich Mitteleuropa an⸗ gliedern, iſt der Eintritt der Lehrervereine dieſer Staaten in den Ausſchuß in Ausſicht genommen. Mit dieſem Vorſchlage wird eine Arbeit eingeleitet, die im Augenblick gegenüber den politiſchen und wirtſchaftlichen Beſtrebungen no chzurückſtehen muß, di eaber für die Zukunft recht bedeutungsvoll zu werden verſpricht. Zu⸗ nächſt iſt daran gedacht, Beziehungen zu den Berufsvereinen der für den neuen Bund in Betracht kommenden Länder zu finden bezw. die vorhandenen Anſätze zu lebensvollen und wirkſamen Arbeitsgemeinſchaften zu ent⸗ wickeln. Den vüölkiſchen Minderheiten in Oſterreich⸗Ungarn ſoll volle Gleichberechtigung gewährt werden, um ein vertrauensvolles Zu⸗ ſammenwirken aller Vereine zu ermöglichen. Schwierigkeiten in der Sprache dürften bald zu überwinden ſein, da die deutſche Sprache als Verkehrsſprache in allen mitteleuropäiſchen Jändern naturgemäß ihre beſondere Pflege finden wird. Die Verhandlungen über den Zuſammenſchluß der Lehrervereine ſind be⸗ veits im Gange, und es beſteht die begründete Ausſicht, daß ſie zu dem gewünſchten Ziele führen, 4. Die Sicherſtellung der 4 97 U Volfsernährung. Kriegsausſchuß für Konſumen⸗ tenintereſſe und die Erhöhung der Martoffelhöchſtpreiſe. Der Kriegsausſchuß für Konſumenten⸗Inte⸗ reſſen ſchreibt uns: Die angekündigte Erhöhuna der Produsenten⸗ höchſtpreſſe für Kartoffeln um.25 Mk. per Ztr. ſſt zur Tatſache geworden. Die Vertreter der Verbrgucher im Reichthaushaltungsausſchuß ha⸗ hen his zuletzt dieſe Preisſteigerung mit aller Entſchiedenheit bekämpft. Wenn nun auch die Mehrbeträge nicht direkt nom Verbraarcher he⸗ dern zu gleichen Tellen vom Reich und den Bundesſtaaten übernommen werden, ſo er⸗ hält doch damit eine einzelne Erwerbsſchicht, die ohnehin ſeit Kriegsbeginn ſteigende Einfünfte bezieht, ein glattes Geſchenk auf Koſten der All⸗ geſchätzt, von gemeinheit im Betrgge, gering itzt, vor mindeſtens 100 Millionen Mark. Dieſe Auf⸗ faſſung wird ja— was immerhin intereſſant iſt— bun jener Seite garnicht beſtritten, ſon⸗ Hern höchſtens damit verteidigt daß andere Er⸗ werbsgruppen es gerade ſo machten, hezw. die durch den Weltkriog geſchaffene Zwangslage von Reich und Volk noch ganz anders autszunützen verſtänden, indem ſie nur durch eniſprechende „Prämſen“ und Anreize“ zur Abgabe ihrer Produkte und Jabrikate zu bewegen ſeien. Zur Ehre unſerer Landpwirtſchaſt dürfen wir aber annehmen daß ſie dieſen Standpunkt eines überklugen Spekulantentums in ihrer übergro⸗ ßen Mehrheit wenigſtens, nicht zu dem eigenen macht. Nach halten wir die Erhöhung der N reiſe ſü einen ſchweren Fehler. ng der alten Höchſtpreiſe hat Zt. erklärt, daß diesmal an eine ben wie im Vorjahre nicht zu pfinden der Landwirte, den ihre Ver⸗ borporationen ergehen ließſen hat im großen ganzen das Reſultat nicht verbeſſert.— Nur mit einem energiſchen Vorgehen im Enk⸗ eignungsverfahren hätlte man beſſere Erſolge erzielen lönnen. Es wäre dabei nicht zu befürchten geweſen, daß allzu große Härten entſtehen könnten, da bei einer Geſamternte von 52 Milſſonen Tonnen Kartoffeln noch nicht der vierte Teil für die menſchliche Ernährung ge⸗ n knappen Getreideporröten braucht wird. Bei müſſen die Karte Brot des armen — Mannes“ reichlich und billig zur Verfügung ſtehen, und ſchwer verſündigen ſich ſene am Volkswohl, die dieſes Produkt künſt⸗ lich zurückhalten und zu vertenern ſuchen. Die Aufbewahrung ausxreichender Vorräte für den ſpäteren Verbrauich bereitet wenigſtens techniſch gegenwärtig keine größere Schwierigkeit und erfordert auch keine höheren Koſten wie in Friedenszeiten. Das Riſiko für Schwund und ſonſtige Abgänge muß, ſoſern er überhaupt hinreichende Mengen zum Einkellern erhalten kann, der Verbraucher auch ohne be⸗ ſondere Vergütung tragen. Aber gerade an dieſer ausreichenden Verſorgung des Markies hut es ja bisher gefehlt. Ob ſich dieſes jetzt durch die Hinaufſetzung der Höchſtpreiſe ändern wird, muß nach gllen bisherigen Erfahrungen auf dem Gebiete bezweifelt werden. Viele Produzenten werden nicht ohne Grund mit einem weiteren Nachgeben der Regierung rechnen und nun ihre Vorräte in Erwartung einer abermaligen Stei⸗ gerung der Preiſe erſt recht zurückhalten, ſodaß ſich daun das traurige Schauſpiel vom vorigen Jahre wiederholen dürfte, wo wir in der Haupt⸗ verhrauchszeit unter einer empfindlichen Kar⸗ toffelknappheit zu leiden hatten, während im Frühjahr ungeheure Mengen aufgeſpeicherter Vorräte verdarhen. Seid ſparſam mit Mehl und Brot! Karlsruhe, 4. Febr.(Priv.⸗Tel..) Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat an die Schulbehörden und an die Lehrer der Polks⸗ ſchulen und höheren Lehranſtalten die Auffor⸗ derung gerichtet, im Verkehr die Bepölkerung und im Unterricht die Schüler in leder Weiſe zur Sparſamkeit mit Brotgetreide, Mehl und Brot anzuhalten. Das uner⸗ laubte Verfüttern von Brot⸗ getreide ſei meiſtens darauf zurückzuführen, daß vielſach die Beſitzer im Felde ſtehen und die Frauen— oder auf größeren Gütern das angenommene Aushilfsperſonal— ſich der Trag⸗ weite ihrer Handlungsweiſe nicht voll bewufßft ſind. Bei der Knappheit der Getreidevorräte müſſe aber die Verfütterung jetzt unter allen Umſtänden eingeſchränkt wer⸗ den, damit die Vorräte ſicher bis zur nächſten Ernte reichen. Eine Mahnung an die Land⸗ wirte. Die erſte Februarnummer des Vereins⸗ blattes des Badiſchen Bauernper⸗ eins enthilt eine Aufforderung an die Land⸗ wirte, ohne dringende Gründe ihren Vieh⸗ heſtand nicht zu veräußern. Es heißt u..: Der ausgedehnte Verkauf von Zug⸗ und Maſt⸗ vieh gefährdet in hohem Grade die Erzeugung von Milch und Fleiſch, ſowie die Viehzucht überhaupt und dangit auch die Sicherung der Volksernöährung. Dem Vaterland hilft, wer ſeinen Viehbeſtand nach Kräften durchhält. Aus Stadt und Land. * Mannßeim, den 4. Jebruar 1916. beemmeeeeeen, Mit E dent—.— Eſſernen Kreuz ausgezeichnet; Der älteſte Kriegsfreiwllige des Turnvereins Mannheim, Leutnant Willy Reinders, Be⸗ amter der Syndikatfreien Kohlenvereinigung, verwundet bei Ypern und leider in engllſcher Gefangenſchaft geſtorben. Kriegsfreiwilliger Gefreiter Karl Rudolph, Ingenieur, Sohn des Oberaufſehers Jakob Ru⸗ dolph in der Chemiſchen Jabrik Wohlgelegen, erhielt an Kaiſersgeburtstag das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Auszeichnung. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Leutnant Wolfgang Tilleſſen, der ſeit längerer Zeit wieder mit einem Arm im Felde ſteht. 2 e In Flandern. Auch in der hübſchen flandriſchen Stadt X, dicht hinter der Front, feierten wir Kaiſers Ga⸗ Hurtstag, am Vorabend, Morgen 1 Gottesdienſte, ſunng und die am Orte befindlichen beiden mohi⸗ Infanterie⸗Regiment, eine Minenwerfer⸗Ahtei⸗ lung und din am Orte befindlichen beiden mobi⸗ len Rekruten⸗Depots der beiden Diyiſtonen, dieſe ſe ſechs Kompagnien ſtark, in Parade⸗ aufſtellung. Der kommandierende General ſehritt die Front ab, während üher der Stadt zwei Doppeldecker in kühnen Schleifen und Sturzflügen ihre Kreiſe zogen. Während die Exzellenz einige 40 eiſerne Kreuze den beglück⸗ ſen neuen Inhabern höchſteigenhändig an die Bruſt heftete, traten die Truppen zum Pgrade⸗ marſch an. Die Fenſter der Häuſer auf dem Sammelplatz, die Straßen, waren mit neugie⸗ rigen Belgiern und vor allem Belglerinnen be⸗ ſetzt, welche ſich dieſes vorher nicht angeſagte fe en Zapfenſtreich 5 ken am Schauſpiel nicht entgeben laſſen wollten. Der Preußenmarſch ertönt, und die Straße hallt wieder vom ſeſten Tritt der Gruppenkolonnen. Die Truppen zeſgten, daß ſie frotz langen Aufenthafts im Graben einen adelloſen Parode⸗ marſch nicht verlernt hatten. Am Abend hatte unſere 4 gen des mobhflen Rekruſen⸗Depots zu einar ſeſt lichen ˖ in unſer Kaſerneiment zgeten. var gußen und innen hervlich ge⸗ die Guirlanden Kränze gewun⸗ mübſam von der Komvagnie zuſammen⸗ in Egkeu, dem einzigen Grün, das zur 48 Uung Kompagnie die übrl⸗ un Zeit in den Wäldern Flanderns zu finden iſt, ünd den aus den ſtädtiſchen Anlagen„entnom⸗ menen“ Lorbeerhlättern. Nicht ganz ſachgemäße, ledenfalls den Verbandsvorſchriften deutſcher Elektrotechniker nicht entſprechende Juſtallatio⸗ nen, gaben innen ünd außen das nötige Licht zur Beleuchtung, die gus einer eigenen kleinen Anlage den Strom erhielt. Im Innern dieſes Hauſes war der große Sgal zur Feier herge richtet. Lange Tiſche, an Stelle der Tiſchtücher mit Bettüchern bedeckt, trugen eine für ſeden Mann beſtimmte Flaſche Wein und Käſe⸗ und Schinkenbryte, Liebesgaben aus der Heimat. (Die Mände von denen einzelne mit Darſtellun⸗ gen aus dem Leben der Handwerker bemal ſind, ſo dem der„ſw⸗hen“ und der meubel⸗ makers“ waren in ulſprechender Weſſe dureh einen Berliner Künſtler maleriſch ergänzt wor⸗ den, nur daß die Embleme diesmal das Zeichen unſerer Gilde, den„ſoldagt“ trugen. Dle vor⸗ handene kleine Bühne war entſprechend herge⸗ vichtet.) Mit militäriſcher Pünktlichkeit erſchienen Vargeſetzten und ſpurden im Hofe bei Ja heleudſtung von einer Ehrenoche mit iel⸗ leuten empfangen. Der Sgal war dicht gefüßkt. Die„Rekruten“ anders als man ſie in Frie⸗ denszeiten zu ſehen gewohnt iſt bättige Ger ſicßter zum Teil über die Vierzig, ſaßen ver⸗ anügt auf ihren Plätzen. Und aus allen Totler Denfichlands gus Groß⸗Berlin aus Weſffaken nnoher, aus dem Zamabenkande hatten ſie ſich i Depof zuſammen gefunden. Dansben ſah man die gelb⸗xvote babiſche Kokarde, denn die der bebiſchen Stagtseiſenbahn angehörſgen die 81 Giſenbahner der Umgegend warren einer Ein, Seshe ee e beeeeene Freitag, den 4. Februar 1916 ſt der ſilbernen Hochzeit be 15 RMreiinr igt— widmen a en 1 Unſch. Der Kriegsausſchuß für Konſumenten⸗Inte⸗ eſſen hielt am 15. Januar eine Sitzung ſeines emt Vorſtandes in Berlin ab, um die künftigen Aufgaben des Ausſchuſſes zu aten. An der Verſammlung nahmen auch Reihe von Vertretern der Bezirksausſchüſſe hisherige Tätigkeit erfreuliches Bild von dem gegen⸗ gen Stand der Konſumentenbewegung. Ausſchuſſe ſind gegenwärtig 26 Beamten⸗ herbände, ſämtliche Gewerkſchaftsverbände der iter ohne Unterſchied der Richtung und ſſion, 2 Zentralen der Konſumgenoſſen⸗ „5 Frauenverbände und z ſonſtige Orga⸗ ionen angeſchloſſen. Die Hauptleitung iſt vergangenen Jahre mit vielen Erfolgen auf allen Gebieten der Nahrungs⸗ und Gebrauchs⸗ mittelverſorgung im Intereſſe der Verbraucher 16 eweſe Sie hat in dieſer Sache eine große Anzahl wichtiger Eingaben an die zuſtän⸗ digen Behörden gemacht und in zahlreichen Kon⸗ ferenzen den Standpunkt der Verbraucher ver⸗ treten. Von den Ortsausſchüſſen wurde in ielen Fällen über ein ſehr erfreuliches Zuſam⸗ menwirken ihrer Vertreter mit den lokalen Be⸗ Förden berichtet. Auch auf dem Gebiete der Selbſthilfe haben die Ortsausſchüſſe durch die Vermittelung preiswerter Nahrungsmittel an ie Bevölkerung gute Reſultate erzielt.— Die Ausſprache über den gegenwärtigen Stand der Nahrungsmittelverſorgung und über die künfti⸗ gen Aufgaben des Kriegsausſchuſſes ergab eine vollſtändige Uebereinſtimmung aller Vertreter. Sie bekundeten einmütig den Willen, wie bis⸗ her auch künftig geſchloſſen zuſammen zu arbei⸗ ten. Damit iſt die fürzlich von einer großen Zeitung des Weſtens gebrachte, völlig haltloſe Mitteilung, daß der Kriegsausſchuß für Konſu⸗ mentenintereſſen inſplge Unſtimmigkeiten in ſei⸗ nen Reihen ſeinem Ende entgegenſehe, ſehr nach⸗ drücklich widerlegt. Im Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur ſprach am Mittwoch abend vor einem zahlreichen zublikum Herr Feldrabbiner Dr. Chone aus über„Friedeusarbeit im Felde“. Der ſuchte ein Bild zu entwerfen von den berſchiedenen Zweigen der Tätigkeit des Feldrab⸗ biuers. Erſt nach und nach konnte eine beſtimmte Ordnung in das Wirken des Feldgeiſtlichen ge⸗ bracht werden; denn während in der Heimat der Rabbiner wechſelt und die Gemeinde bleibt, iſt es im Felde bei der Veränderung des Standorts der Truppenformationen umgekehrl. Für die Her⸗ ſtellung engerer Beziehungen zu den Heeresange⸗ hörigen boten die Gottesdienſte, zu welchen die Soldaten oft aus weiter Ferne herbeieilten, die beſte Gelegenheit. Der Redner ſchilderte die Gottesdienſte an den hohen Feiertagen, do in Douai einmal 300, das anderemal 600 Mann au⸗ ſammengekommen waren. Auch am Fr itag Abend wurde mehrmals Andacht gehalten, und das daran ſich anſchließende gemütliche Zuſammenſein ließ in vielen die Erinnerung an die Heimat lebendig wer⸗ den. Neben der Abhaltung der Gottesdienſte iſt es beſonders der Beſuch der Verwundeten in den La⸗ garetten, durch welchen viel Gutes geſtiftet werden kann. Der Geiſtliche beſchränkt ſich dabei natür⸗ 7CCé ͤvvdddddd ĩͤv 4• 1 ladung des Kompagnieführers gern gefolgt, und feierten mit den Feldgrauen das vaterländiſche Feſt. Manches Geſicht, das der„Mannemer“ in Friedenszeit auf dem Honptbahnhof, in Friedrichsfeld und in Heidelberg zu ſehen ge⸗ wohnt ſind, konnte man hier wiederfinden. Auf Vieler Bruſt ſah man das ſchwarz⸗weiße Band; haben ſich doch dieſe„mobilen Rekruten“ ſchon in manchem Strauß als Reſerve und beim Aus⸗ hauen der dicht vor der Stadt liegenden Stellung bewährt. Ein von einem Depot⸗Angehörigen berfaßter Prolog, hübſche von einem Berliner Musketier vorgetragene Lieder wechſelten mit ulſgemeinen Geſängen. In kurzen, markigen Worten brachte ein Kompagnieführer das Kai⸗ ſerhoch aus. Dann ſtieg Heinrich Tilleſſens, Maunheim, patriotiſches Luſtſpiel„Schwarz⸗ Feiß⸗rot“ über die Bretter. Das hübſche, witzige Stück gefiel allgemein, und die Darſteller wur⸗ den mehrfach von den entzückten Feldgrauen herausgerufen. Der Verfaſſer, der einſt das Stück zu einem Jubiliäum des Vereins Mann⸗ heimer Kaiſer⸗Grenadiere hak entſtehen laſſen, träumte damals ſicher auch nicht, daß es einſt einer flandriſchen Stadt über die Bretter gehen und deutſche Krieger entzücken würde. Draußen donnerten die Geſchütze von der.⸗ Stellung, als gegen Mitternacht die feldgrauen Kameraden und Eiſenbahner, hochbefriedigt nach langer Zeit einen von echt kameradſcha tlichem Geiſte Nrrchwehten Abend wie in der Heimat verlebt zu haben, nach Hauſe zogen, um am an⸗ deren Morgen teils im Graben, teils zum ſtrammen Vorbereitungsdienſt wieder anzutre⸗ teit. Und mancher ſummte noch durch die früh⸗ iugswarme flandriſche Nacht eint„Heil Kaiſer Dir“.— Hyffentlich können ſoir das nächſte Kaiſersgeburtstags⸗Feß als Sieger wieder zu Hanſe ſeiern. Frage, wel⸗ bringen wird, kön⸗ d⸗ nach einen zu leſen war: glauben, wenn wir a de Großherzog Etgd inem manche mußte ch oder umkehren. ſchen Gedichte Allgemeine Geſänge harmoniſch verbunden, bot 1 Herr Priva Hoch auf Friedrich II. aus. Die Hauptrede hatte in dankens⸗ werter Weiſe Herr Hauptlehrer Arnold übernom. men. In krefflichen, von iunerem Patriotismus getragenen Worten ſchilderte der Redner den Kaiſer tten, tapferen ſtimmten die Anwe 5 Herr Burkard toaſtete a deutſchen Frauen, ihnen galt ſein„Hoch“. Ein patriotiſches Feſtſpiel „Huldigung vor dem Kaiſer“ gelangte zur Auf⸗ führung und ernteten die Mitwirkenden für ihre guten Darbietungen reichlic Beifall. Zum Schluſſe ermahnte Herr Pfarrer Hoffmann zum einmütigen Zuſammenwirken und treuer Arbeit. Wallſtadt, 31. Jan. Mit dem Eiſernen Kreuze 2. Klaſſe ausgezeichnet wurden für hervor⸗ ragende Tapferkeit nachſtehende Krieger: Georg Falter beim Regiment Nr. 142, Heinrich Müller beim Infaänterie⸗Regiment Nr. 206, derſelbe er⸗ hielt es in Serbien eigenhändig von Sr. Majeſtät dem deutſchen Kaiſer, Adam Müller beim Inf.⸗ Reg. Nr. 40, Karl Bans beim Juf.⸗Reg. Nr. 110, Johann Auguſt Müller, derſelbe wurde wegen ſchwerer Verwundung entlaſſen, Joſeph Müller, Unteroffigzier beim Dragoner⸗Regiment Nr. 225 Adam reth, Unteroffizier beim Inf.⸗Reg. Nr. 169, für ſchwere Verwundung erhielt dieſe Aus⸗ zeichnung Valentin Sechs, z. Zt. im Lazarett in Karlsruhe. Raſtatt, 3. Febr. Die am 27. Januar 1916 durch Schülerinnen der Höheren Töchterſchile vor⸗ genommene Sammlung zugunſten der Kriegsfürſorge hatte zum Ergebnis: 1023,11 Mark. Dieſes ſchöne Ergebnis, das an den Landes⸗ verein vom Roten Kreuz in Karlsruhe abgeliefert wurde, iſt nicht nur ein Beweis des großen Opfer⸗ ſinnes der hieſigen Einwohnerſchaft, ſondern auch ein ehrendes Zeugnis edlen Wetteifers unter den jugendlichen Sammlerinnen und verdient darum auch öffentliche Anerkennung. Gerichtszeitung. Strafkammer II. Sitzung vom 3. Fe⸗ bruar. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Benckiſer. Dem Wirt Wilhelm Kraft an der Seckenheimer⸗ ſtraße wurden in der Nacht vom 8. zum 9. Dezem⸗ ber v. J. zwei Gänſe im Werte von 30 Mk. ge⸗ ſtohlen. Sein Versacht richtete ſich gegen den 51 Jahre alten Arbeiter Philipp., den er ſchon öfters ſein Anweſen hatte umſchleichen ſehen, und der auch ſchon einmal unbefugt in ſeiner Scheune über⸗ wachtet hatte. Die Vergleichung der Stiefel des Verdächtigen mit den von den Fußſpuren gemach⸗ ten Gipsabdrücken zeigte eine böllige Uehereinſtim⸗ mung. Der als Sachverſtändiger heute geladene Schuhmachermeiſter Eduard Meyer machte beſon⸗ ders darauf aufmerkſam, daß ein vorſtehender Nagel ſich in der Spur wie an dem einen Stiefel finde und daß die Stiefel dem Träger offenbar zu groß geweſen ſeien, denn das Vorderteil habe ſich gar nicht abgedrückt. Auf Anordnung des Vor⸗ ſitzenden nahm der Sachverſtändige das Maß und der Meiſter erklärte, daß der Stiefel um drei Stich zu graß ſei. Auffällig war auch, daß der An⸗ geklagte im Gefängnis die Eiſen von den Abſätzen entfernt hatte. Er gab als Grund dafür an, die Stiefel hätten geklappert. Andererſeits war nach Angabe des Schuhmachermeiſters an den Spuren nichts von Eiſen wahrzunebmen, und gwar deshalb nicht, weil der Gipsabdruck nicht von den friſchen Fußſtapfen, ſondern erſt nach vier oder fünf Tagen gemacht worden wär. Trotz der erheblichen Ver⸗ dachtsgründe fand das Gericht den Beweis nicht ſchlüſſig und ſprach H. frei. Büchertiſch. Die Jugend und der Krieg. Heft 41 der Kriegs⸗ ſchriften des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Dank, Verein der Sol⸗ datenfreunde. Von Oberlehrer Dr. Heinrich Beiſen⸗ herz. Verlag Kameradſchaft, Berlin W. 35. Preis 30 J Hier ſchlägt für unſere Jugend ein war⸗ mes Lehrerherz. In Stadt und Land, in Volks⸗ ſchulen, Gymnaſien, Univerſitäten, überall ſieht ſein ſcharf beobachtendes Auge den Geiſt unſerer Groß⸗ väter von 1813 und der Jugend von heute erwachen. Ein neuer Studentenroman. Georg Wasner, der einer Reihe gut geſchriebener und feſſelnder Ro⸗ metne ſchon lärigſt einen gegchteten Namen in der deutſchen Schriftſtellerwelt verdankt, pat einen Studentenroman Studioſus Heym geſchrieben, der ſoeben in Kürſchners Bücherſchatz, der bekantten bum Geh. Hofrat Profeſſor Joſef Kürſchner be⸗ gründeten Roman⸗ und Nopellen-Sammlung Hermann Hillger Verlag, Berlin⸗Leipzig— ars kannt, daß ſich der Geſundheitszuftand Letzte Meldungen. 1+*— 242 2— 2 intergang desTCuftſchiffes 6 „E. 19“¼. Die engliſchen Meldungen. London, 4. Febr.(WTB. N Die Admiralität teilt mit: Ein Fiſcherdampfer meldete heute den Seebehörden, daß in der Nord⸗ ſee ein Zeppelin in ſinkendem Zu⸗ ſtand bemerkt wurde. Grimsby, 4. Febr. i5 er hier eingetroffene Fiſchdampfer 8 daß er am Mittwoch Mor⸗ er Nordſee ben * 7¹2 amtlich.) Stephen“ den Zeppt Die Gonk 12¹ 91 an jehnte der Kapitän der legen war, des Fiſch⸗ dampfers die Bitte ab und kehrte ſogleich nach Grimsby zurück, um die Angelegenheit den S hörden m nlen. „Move“ und„Appam“. Old Point Comfort(Virginien), 4. Jebr.(WTB. Nichtamtlich) Meldung des Reuterbüros. Neun britiſche Untertanen, die von der„Appam“ gelandet wurden, haben er⸗ klärt, daß die„Möve“ außer mit Kanonen mit zwei Lancierrohren verſehen war. Alle weiteren erllärten einſtimmig, daß ſie gut behandelt wur⸗ den. Sie litten wohl Mangel an Lebensmitteln, aber auch die Priſenbeſatzung bekam dies zu fühlen. Während der letzten zwei Tage wurde der Mangel an Lebensmitteln ſehr groß Bezüg ⸗ lich der„Möve“ glauben einige, daß ſie ein in ein Kriegsfahrzeug umgewandeltes Handels⸗ ſchiff, andere, daß ſie ein ganz neues Schiff iſt. Sie führte vier Kamonen vorne und zwei rück⸗ wärts. Alle waren mit abnehmbaren Ver⸗ ſchanzungen maskiert. Der Dampfer„Clan Mactariſh“ wehrte ſich, wie erzählt wird, ſehr tapfer gegen die„Möwe“. Der Dampfer führte eine 6pfündige Kanone. 15 Mann der Be⸗ ſatzung wurden getötet und viele verwundet, ehe das Schiff nach zwei Exploſionen ſank. Der Kampf dauerte ungefähr Stunde. Schließ⸗ lich lancierten die Deutſchen zwei Torpedos, die beide trafen, worauf der„Clan Mactariſh“ über⸗ holte und raſch in der Tiefe verſchwand. Verſenkt. London, 4. Febr.('TB. Nichtamtlich.) In Plymouth trafen der Kapitän und 25 Mann von dem engliſchen Dampfer„Woodfield“, der am 3. November 40 Meilen von Gibraltar von einem deutſchen Unterſeeboot angegriffen wurde, ein. Nach einem zweiſtündigen Kampf, wäh⸗ rend deſſen die arabiſchen Heizer des engliſchen Dampfers ſtreikten, ging die Bemannung in die Rettungsboote. Der Dampfer wurde torpediert. Itallien und ſeine Verbündeten. * Bukareſt, 4. Febr.(Priv.⸗Tel..) Der konſervative„Steagul“ behauptet, daß die Beziehungen zwiſchen Jtalien und ſeinen Ver⸗ bündeten in der letzten Zeit faſt noch feind⸗ licheren Charakter angenommen haben, da Italien ſeinen Verbündeten zu verſtehen gab, daß es zwiſchen ſeinen oigenen Intereſſen und denen Frankreichs und Englands keinen Unterſchied mache. Wohl gelang es den Be⸗ mühungen Englands Italien zum Kriege zu zwingen, doch konnte es Italien nicht dazu beſtimmen, ſich für engliſche Intereſſen aufzu⸗ opfern. Man verſucht nun, ſich Italien durch allerlei Mittel gefügig zu machen. Die Nohlennsot in Italien. JBerlin, 4. Febr.(Von u. Berl. Bür.) Aus Zürich wird gemeldet: Aus Mgiland wird berichtet, daß 50 Vertreter privater Transport⸗ geſellſchaften nach längeren Beratungen be⸗ ſchloſſen haben, von der Regierung ſofortige Maßnahmen zur Hebung der Kohlen⸗ not zu fordern, da ſie den Betrieb bei den hohen Kohlenpreiſen unnnöglich aufrecht er⸗ halten können. Durch die Betriebseinſtellung dieſer Geſellſchaften würden rund 700 Kilo⸗ meter Bahnlinie freigelegt werden. 6. Von der ſchweiz. Grenze, 4. Febr. (Priv.⸗Tel..) Nach Schweizer Meldungen aus Genua find die Orientfahrten der Ge⸗ nuger Schiffsgeſellſchaften wegen Kohlen⸗ mangels eingeſtellt worden. Goremypkin und Stürmer. *: Wien, 4. Febr.(Priv.⸗Tel..) Zu dem Rücktritt Goremykins ſchreibt die Neue Wiener Preſſe u..: Bereits vor geraumer Zeit hatte man angekündigt, daß Goremykin zurücktreten werde. Im November vorigen Jahres hieß es, er würde tatſächlich kaltgetellt, wenn er auch den Titel eines Reichskanzlers erhalten ſollte. Mi⸗ niſterpräſident werde indeſſen Chwoſt om werden. Alles dies bewahrheitet ſich indeſſen nicht. In den letzten Wochen wurde nur be⸗ Die heft „[des Kabinetts berufen worden iſt. Man gen in · erbitterten An. neuerlichen V 19 U. aſſen! unter at rhältniſſen erfolgt der Gegenſatz zwiſchen Chwoſtow und kin in der letzten Zeit ziemlich unüberbrückhgr wurde. London, 4. Febr.(W Die„Daily Matl“ meldet 5 burg unterm 2. Febr.: Niemand weiß, weßhalb ein alter Bürokrat wie Stürmer an die Spitz 1 mutet allgemein, den Grund bilde die ſache, daß er ein fntimer Freund Go⸗ remykins iſt. Die Ernennung Stürmerz fand einen ſehr lauwarmen Empfang in de Preſſe. Man freut ſich über den Abgang Goremykins, aber bewillkommnet nicht ſeinen Nachfolger. E1 Berlin, 4. Febr.(Von u. Berl. Büro) Aus Kopenhagen wird der B. Z. gemeldet: Der neuen hieſigen ruſſiſch⸗offtziöſen„Agence Telegraphique du Nord et du Sude“ wird aus Petersburg gedrahtet: Der neue Miniſter⸗ präſident Stürmer iſt ebenſo wie Goremykin Miniſter ohne Portefeuille. Er hat gleich nach Uebernahme ſeines Amtes die Wirkſam⸗ keit des Miniſters des Aeußern, Saſonop und des Finanzminiſters Bark getadelt. Beide wollen, wie verlautet, ihren Abſchied ein⸗ reichen. Ebenſo wird der Generalprokurator des Heiligen Synods Woſchin zurücktreten. Die Cage in Namerun. London, 4. Jebr.(WTB. Nichtamtlich) Amtliche Meldung: General Dobell, der Be⸗ fehlshaber der Truppen in Kamerun, meldet Eine britiſche Abteilung beſetzte Daingnkan( nachdem ſie den Feind in Gefechten beſiegt hatte. Unſere Verluſte ſind klein. Eine an⸗ dere Abteilung hat Lolodorf beſetzt. Große feimdliche Transporte ziehen fortgeſetzt nach Spaniſch⸗Muni. * Dorkmund, 4. Febr.(WDB. Nichtamtl. Auf der Zeche„Freier Vogel und Unber⸗ hofft“ in Schüren bei Hörde, Bergrevier Dork⸗ mund 1, ſand heute Vormittag 7 Uhr in einem Ueberhau in dem Flötz Fimofront eine Schlag⸗ wetterentzündeung ſtatt. Urfache der Entzün⸗ dung iſt wahrſcheinlich das Erglühen des Drahtkorbes einer Wetterlampe. Ein Kohlen⸗ hauer wurde getötet, 2 Leuchter ſchwer,§ mit⸗ telſchwer und ein Steiger leicht verbrannt. JBerlin, 4. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Der amerikaniſche Botſchafter in Konſtantinopel Henry Morgentau iſt, wie die„B. 3“ erfährt, auf der Reiſe nach Amerika geſtern abend mit dem Balkanzug bier eingetroſſen. Morgentau befindet ſich auf einer Urlaubsreiſe und wollte ſchon heute morgen wieder Berlin verlaſſen, um über Rotterdam weiterzufahren, Da jedoch der nächſte Dampfer von Rotterdan erſt Dienstag abgeht, wird der Botſchafter einige Tage hier bleiben und hat im Hotel Eſplanade Wohnung genommen. Der Botſchafter hat kei⸗ erlei politiſchen Auftrag und reiſt lediglich als Privatperſon. Der Botſchafter iſt auf der Reiſe von ſeinem Sohn begleitet. London, 4. FJebr.(WIB. Nichtamtl.) Der Direktor des Departemnts für den fernen Oſten im ruſſiſchen Miniſiſterium des Auswärtigen und Großfürſt Georg Michoilowitſch ſind geſtern in Tokio angekommen. London, 4. Febr.(WT7B. Nichtamtlich) Aus Peking wird dem Daily Telegraph gemel⸗ det: Die telegraphiſchen Verbindungen mit dem ſüdöſtlichen Teile Chinas ſind unſer⸗ * Schnee im Schwarzwald. h. Vom Schwarzwald, 4. Febr.(Prio⸗ Tel. Nach den heute eingetroffenen Nachrich⸗ ten vom Schwarzwald beträgt im Feldbergge⸗ biet und beim Belchen die durchſchnittliche Schneedecke 35—40 Zentümeter. Der Schner iſt trocken und leicht gefroren. Die Kälte be— krägt—5 Gr. Die Schneeſchurh⸗ und Schlit tenbahnen ſind abwärts bis 900 Meter gut feuhrbar. Eine Begräbnisſtätie aus der Merowingerzeil. Vom Schwarzwald, 4. Febr.(Priv. Tel.) In der Nähe von Thiengen bei Walds hut wurde eine Begräbnisſtätte curs der Mero⸗ wingerzeit aufgefunden, deren Boden und Wände mit rohen Steinplatten ausgelegt waren. Das Skelett, das ſich in der Grabſtätte befand, war noch in gutem Zuſtande, doch fand man ſonſt keinerlei Beigaben wie Schmuck ete. Katholiſche Gemeinde. Samstag, 3. Februar 1916. Jefuitenkirche.7 Uhr Seelenamt für den im Felde gefallenen Ernſt Krauth. Von 3 Uhr an Beichtgelegenheit. Es beichten auch die letztiä. Aub die ſchulpflichtigen Exſtkommunkka e ½8 Uhr Salve auß Kabache far Geer und Beterkend eeceneerrcnee aAnweisungen Frerdag, den 4. Februar 1916. Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Die Zinstragende Anlegung von Seldern in RNeichsschatzanwei⸗ sungen. Die sogenannten awverziuslichen', das heißt nicht mit Zinsscheineu versehe- nen Reichsschatzauweisungen(auch Reichsschatzscheine genannt) haben nachstehenden Wortlaut: Vorderseite. Fällig am achtundzwanzigsten Okiober 1915. Unverzinsliche Schatzanweisung des Deutschen Reiches. Gesetz vom 22. März 1915§ 3(Reichs- Geseteblatt S. 157). Die Königlich Preußische Staatsschulden- Til- gungskasse in Berlin zanlt dem Inhaber dieser Schlatzanweisung am 28. Oktober 1915 den Be⸗ trag von 1000(10 000, 50 000 usw/. Mark i Worten: Tausend(usw.) Mark. Berlin, den ersten April 1915. Reichsschuldenverwaltung. Rückseite. àun dem umseitig Tage der Füllig- keit und weiterhin bis zum Ablauf der Vorle- gungs- und etwaigen Veriährungsfrist kanm die in Aieser Schatzanweisung verschriebene Sunume atrgerhalb Berfims aui durch Vermittlung sämt- licher Reichsbankhauptstellen und Reichsbank- gtellen erhoben werden, nacinem die betreſfende Sielle zuvor die bei ihr einzureichende Schatzan- weisung behuls Anerkennung an dieStaatsschulden- Iilgungskasse eingesendet umd deren Anweisung zur Zahlung eingeholt hat. Diese Sciatzanweisungen sind, wie Wechsel, Spätestens nach 90 Tagen fällig. Sie Auten über Beträge von 1000, 10 000, 50 000, 100 000 und 4000 000 Mark. Alle Feichsbankanstalten verkauflen derartige feichsschatzanweisumgem. Der Käufer bezaht beim Amauf den Betrag der Neichsschaganweisungen abzüglich der Zinsen, die Somit, nach einem häufiger wech⸗ seinden Zinssatz(Zz. Zt. 4% Prozend), an den Käufer sogleich vergütet wercen. Die Zinsen lauufen für den Käufer vom Tag der Einzafilung des Geldes bei irgend einer fReichsbankanstalt bis zum Fälligteitstage der Schatzamweisung. Die gekauften Neichsschatzamweistmgen kann der Inhelber jederzeit bei der Reichsbane zum Banksatz diskontieren oder bei den Darfehns- assen des Neiches beleihen. Bei Kriegsanleibe- zeichnungen werden die Reichsschatzanweisungen gegebenenfalls unter Alxug von Distont— in Zanlung genommen. Kuif Wunsch des Käufers werden die von ihm bezogenen Neichsschatzumweisungen bei den Reichsbanſchauptstellen uid Neichisbanestellen kostenlos auſpewahrt. Die fälligen Reichsschatzanwei sungen werden von allen Neichsbankttaupt- stellen und Neichsbankstellen unter dem oben an- gegebenen Bedingungen(stehe oben umter„Rück⸗ Seite“) umsonst ei Der Inhaber der bei der Reichsbank kostenfrei lageruden Reichsschatz- teilt der betreffenden Reichs- Bantanstalt fechtzeitig(d. h. 8 Werktage vor Fäfligkeit) schriftlici nut, wie und wo er den Gegenwert empfangen wWill. Alsdann wird seinem Autrage gemäß der Gegenwert am Verfalltage ihm Ocker einem genau bezeichmeten Dritten bei irgend einer Reichsbankanstalt auf Reichsbank-Girobonto gutgeschrieben oder an der Nasse bar ausgezahlt. Da die Verzinsung Sfort nüt dem Lag der Eir- Zanung begümt und cie Auszaluung nacli vor- Stebendem zum Fälligteitstermin selbst leicht er- Zelt werden kann, so wird jeglicher Zinsverlust Vermieden. Ankaufsauträge für diese unverzinslichlen Reichsschafzamweisungen sind nicht an dasReichs- benig-Direktorium in Berlin, sondern Schrift- lich an che Reichsbanlcanstalt des Bezirls zu richten. Ueder den Zinssatz imd die Verialltage der vor- handenen Schatzanweisimger, sowie über alle den Verkauf der Neiclisschatzanweisungen betreffenden Einzeheiten erteilen all ichsb % Neichsbankanstalten Der Zinsuß der Feicltsschazanweisungen Wurde in der letzien Januarwoche von der Reichs- barik auf 4% Prorerit erliöht, nachdem er ioch un Schnuß der 3. Jamiarwoche 4½ Prozent be- degen hatte(vgl. Nr. 41 unseres Blattes). Damit em neues Leben in den Cekimartet. Die Mehr- Sewährung von Diskont seibst für Schatzweclisel mit ganz kurzer Lauzeit macht sie zu einer Auberst vortefhaften Aulage. Der lreie Markt ergiff die gimstige Gelegenſteit untd Ubernatnn ansgimliche Posten, Sodag die NKapitals- anlage der Reichsbank iu der letzten Jauuarwochbe um ganze 176 Mil., entlastet wurde. Diese Eut- lastung War, wie wir seinerzeit hervorhoben, kauptsächffchl auf die erfolgreiche RediskOn- tierung von Schatzanweisungen au- rückzuführen. Es ist durchaus au Wäünschen, dag ciese Bewegung weiter anhält. Nicht nur im In- teresse der Reichsbank, sondern auch im woll- Verstandenen Interesse des offenen Geldmarketes, der seine verfligbaren Mittel jetzt vorteiaft in kurzfristiger schwebender Reichs-⸗ sehuld anlegen kann, um mit diesen Flligbeiten 0 kommende Reichsanlefhe zu Frunkfarter Effektenbersse. Frankfurt a.., 4. Febr.(Priy.-Telegr.) Gesamtmarkt lag auf allen Gebieten ruhig. Obwoll man die polilische Lage betrells Arerika freundficher ansiehbt, wolte lein leblafte: eine abwartende Stellung ein. Am Markte der Rüstungswerte sind die Umsätze schr bescheiden und die Kursveränderung gering. Daimler ſester. Chenusche Aktien behauptefl. Das gilt auch für Montanpapiere. Schiffahrtsaktien ruhig. Am Rentenmarkt bestand Interesse für öster- reichisclrungarische Rente. Heimische Anleihe etwas anziehend. Der Schluß zeigte mäßige Be⸗ Schäftigung bei allgemein bescheidenen Umsätzen. Berliner Effektenbörse. 8 WIB. Berlin, 4. Feb. Die Stimmmimg im freien Börsenverkehr erwies sich auch heute zurück- haltend und unlustig. Die Kurse sind, von ein- Zelnen Schwankungen und Rückgängen abgeselren, im allgemeinen behauptet. Als höher sind Daim- ler und Caro-Hegenscheidt zu erwähnen. Am Rentenmarkt erhielt sich im verstärkten Maße Interesse flür österreich.- ungarische Nerre. Berlin, 4. Februar.(bevlsenmarkt.) Telegr. Auszahlungen für: 4. 4 geld Brlef geſe Brief Newyork.39.41.40.42 Hollang.230.75 28125 20.75 231.75 Dänemarxk. 149.75 150.25 149.75 150.25 Sohweden 15025 150.75 150.25 150.75 Norwegen 139.7% 130.6% 149.% 150.% Sohwee„103.% 103. 104.1 104.½ Oesterreloh-Ungarn 658.80 68.90 88.70 58.50 Rumünſen 36.%½ 85.45 84.50 85.— Bulgarlen 78.78 77.75 75.75 77.75 Londoner Effektenbörse. London, 3. Febeuar. 21½% Engl. Konsots. 58.½ 5 0 Penusylvauia 59.8/ 59./½ 12 Southern Paolfio, 105./ 104. Unſon Paclfio 140.¼ Seelss—1 3% Portuglesen——=mac.opneue Akt. 18.½ 17.“ 5% Russen v 1806 88./ 83.% Rlo finto 37.½ 57. 4½%% Russen.1909 74.——.—Chartered. 1/ 1 Balilmore and Ohle.— 92.½ De Beers deferred 10.% 10.¼ Lena Goldflelds..½ 1. Ranumlnes 5 National Rallway of Prixatdlskont 63.%82./32 Hexloo 2 55 Slder 258¼6 27.— kondon, 3. Februar.(W...) Wechsel auf Amsterdam 3 Kte. 11.57½, kurz 11.43—, Soheck auf Amsterdam———, Wechsel auf Paris 3 MHte. 26.65, kurz 23.24, Sobeok auf Parle—.—, Weohsel auf Petersburg kurz 167.½ Bankelngang: 102 000 Pfd. Sterllag. New-Terker Ettektenbörse. WIB. Newyork, 3. Febr. Im Zusammen· haug der günstigen wWärtschaftlichen Verhältnisse Amerikas und Besserung der politischen Lage er- öflnete die Börse zu etwas Hhlöheren Kursen. Speziahwerte lagen fest. Die leitenden Eisenbahn- papiere waren zunächst weniger beachtet, ver⸗ mochten aber später eine Besserumg der Kurse zu erzielen, wofür als Grund gute Dezeniber-Ein- naiune-Ausweise in Ausischt gestellt wurden. Gegen Mittag trat eine leichte Abschwächung arf allen Umsatzgebieten hervor, die aber bald wie- der einer kräftigen Erhohmg wichen. Größeres Interesse zeigte sich besonders ſür Steels und ge- Wisse Spezialpapiere, die aus dem günstigen Han⸗ del Nutzen zogen. Der Schluß war recht fest. Aktienumsatz 450 000 Stück. NEWVORRk, 3, Februar.(DevIsenmarkt) 5% Argentiner—. 4% rasillaner 3. 2 Tendenz für GelIuIiouuu„ behaupt. behaupt. geld auf 21 Stunden(Durohschnittsrate)....¼.— Jeld letrtes Darſeben.— 2— Siohtweohsel Berllgn 173.%¼ 78./ Slohtweohsel Parltis„.88.—.91.— Weohsel auf London(60 Tage)d.70.75.—.70.78 Weohsel auf London(Cable Transfers)....78.50.—.75.50 Sliber Bulloe,nnnnnnn„„66,% 368./ REWVORK, 3. Fehruar.(Akuenmarkt). 3. 2. Atok. Top. 81. Fs e. 103¼ 104½J Korthern Paoſfie o. 114— 111½ u0. prel.. ied.— 100.— Pennsxivanla 50 37½ 58% Beltimore ang ohio 89¼ 89% ½ Reading 50 8 76— 78½ Canada Paclfſe, 170%½ 170— Chioage Rock ls- Ohes.& Ohlo o. 63— 63.— land Paolf. Rallw. 18%¼ 17½ Ohid. AiIw.St.Faulo. 98½ 97½% Souſhern Faolflo. 109/ 104%½ Denver 4 Rlo Gr.—— 11—South. Rallw. oom. 22— 215/ 0. do. pref.—— 19— South. Rallw. pref. 690 59ʃʃ5 Erle gbom. 38% 30e Unlon Paolflo o.. 134— 133 Erle Ist pref. 54½ 53½ Unlon Paolflo pref. 93.— 82¼ Erie 2nd preft.. 49— 40% Wabash pref. n. Akt. 4½½ 45ʃ%¼ 4 5 1755 278— 55 Wle den doom 88 7 5 1— 92 rlo. Can dom.— 62575 Mune 108½ 105½ 0 15 prof.— 1 interborgh, Metrop 16¼ 17½] Amoerie. Locom. o6.„—— 66% o. Oons, pr. 75½ 74% Amer,Smelt.&Ref. 0. 101% 101% Jo. Heiro,., pr.—— do. Sugar get..— 113 Kansas Olty ang Anad. Copp. Ain. e. 87½/ 98½ Soutdernn. 27% 26 Solnlesen Steel. 400— 480— do, pref. 60% 890%½ J Con-ral teamer. 53¼ 52 Lehigh va ley 50% 77— 78% Consdidated das 138— 132 Lodisv., àu. Aashv 12— 123— Generalklectg. 171—170 Mlss. Gans. Tex. o.% 6˙8 lex,0. Ceroleum— 105½ 0. do., pr.—— 14½ Aattonat Lead 89%¾ 683—5 Aissourl Facfilo. 5% 4% Undestat. See,s 0. 64¼ 835 Nat. Rallw. ot Mex. 7% 5— On.Sta, Steels pr. 1½ 48. dew Vork Cenir. o. 100% 108 OGan Copper co. 49— 178% do. Ont& West o. 2 271 Virgla. Car. Uhen. O0.—— 47 Nortolk& West. o. 117½¼ 118%[Searsabesuek oia.—— 18.— Aktlen-Umsatz 480 000(840 O00). New-Vork, 2. Februar.(Bondsmark9). 2. 1 2. Atoh. Top. Santa Fe St. Louis S. F. 58d. 4½% 47½ 4% oonv. gonds 104½ 104½ Soutg. Pacfflo oonv. Balt. Ohio 4½ 80s. 96— 97½ 41929 U0/ Ggonds. 89/ 89— Obes. Ohlo 4% Bs. 68.— 88½%] Unlonp ac.0. 4% lds. 83— 94— North. Pad, 3 Bds. 68% 67— 1% Unlon Stat. N. Pab. Pr. Llen 48ds. 93.— 33¾ Mt.1828 oonα. Bonds 110— 110— Unſted States Stee Corp. 8% Bonds 105— 104¼ St. Louis and St. Franzd. pr. 4 8ds. 68/ 688/ Die inddustriellen Enlekelungs⸗ möglichkeiten in Zulgarien. Die Deutsch-Bulgarische Vereinigung iu Dres⸗ den E. V. schreibt uis: Man hat den Japanern Undankbarkeit vorge- Worlen, weil sie die deutsche Industrie und die in dieser erlangten Erlahrungen benützten, un sich eine eigene Industrie au schaſſen, die zunäcust den Inlandoedarf deckten, bald aber auch auf den Wellmarkt, namentlich des fernen Ostens als Kon- kurrent erschien. So ließ Japau 2z. B. durch eid deutsches Werk eine große Hättenanlage erba e urid konnte nach deren Ferligstellung auf die Ein- kuhr von FEisenbahnscllienen, Eisenorüdum und Ahnlichem zum Nachteil der deutschen Industrie verzichten. Manche haben das Japan übel genom- men. Sie vergessen, daß für den Fall, daß das deutsche Werk auf den viele Millionen betragen- den Auftrag verzichtet hätten, englische, belglsche oder àmerikanische Werke an diese Stelie getreten wären, daß der Gewinn für Deutschiand somit Fortgetalten, die Sachlage aber nicit geändert wWor, Hendels- und Industrie-Zeitung den wäre. Wir sind zwar der Ansicht— und die Japaner sind es auch— daß die Deutschen die Hüttenaulage besser hergestellt haben, als dies Andere hätten tun können, aber es wäre eine arge Verkennung der Tatsachen, wenn wir glaubten, wWir allein hätten das Werk schaffen können. Es Wwäre mithin eine Lorheit von dem deutschen Werke gewesen, hätte es die Ausſührung des Auf⸗ trages abgelehnt, von der es wohl wußte, 2zu welchem wecke es von den Japanern bestellt Würcle. So werden wir auch von vornherein damit rech- nen müssen, daß Bulgarien nicht die Absicht hat, dauernd in einer industriellen Abhängigkeit von uns Zzu beiben, daß vielmehr das Streben des un- ternehmungslustigen und technisch begabten Vol- kes sich darauf richten wird, die im Lande befind- lichen Bodenprodukte selbständig zu bearbeiten und die Bianz zwischen Ein- und Ausfuhr tun- icht zu hren Gunsten zu gestalten. Die„Chemi- ker-Zeitung“(Cöthen, Anhaſt) bespricht in einem lehrreichen Aufsatze über„die Entwicklungsmög⸗- lichkeiten der chemischen Industrie in Bulgarien““ an der Haud der volkswirtschaftlichen Arbeit von Dr. Georg Karottschoff„die Industrie Bul- gariens“ diese Verhältnisse eingehenc und kommt zu folgendem Ergebnis: „Wenn es gelingen sollte, in Zukunft vor allem die Kohlengewinnung erheblien in Bul⸗ garien zu steigern, so wäre es sicher möglich, daß die bulgarische Industrie und ihre eingennen Zureige noch erheblich in fhrer Leistungsfähig- keit gefördert werden würde. Gegenwärtig ist dtie große Mehrzahl der bulgarischen Industrie- zweige trotz bemerkenswerter Ansätze noch micht allzuweit über das Amfangsstacdium hin- aus, Wo man nur für den Inlandsmartet arbeitet, gediehen, und der Krieg dürfte diese Entwick⸗ lung nach mancher Richtung him ebenfalls etwas verzögern, wobei allerdings zu beachten bleibt, daß) uuter Umständen das Absalzgebiet der bul- garischen Industrie durch die Verbreiterung des inneren Markies beim Friedensschluß nicht un- erheblich erhöht werden Kkönnte. Das deutsche Kapital hat bisher Bulgarien nur vereinzelt sein Interesse zugewandt. Auch hierin dürfte aber die Gegenwart zum Vorteil beider Länder in absehbarer Zeit mancherlei ändern, wemn Bul⸗ garien dazu fübergenen wird, nicht nur nili- täriscli und politisch, sondern auch wirtschaft- lich den Anschluß an„Mitteleuropa“ dauernd Zzu vollziehen.“ Es wird sich also für die deutsche Industrie darum handeln, Bulgarien in seiner Entwicklung zu unterstftzen auf die Gefahr hin, daß es sich namentlich am nahen Orient zu einem Konkur- renten ausbildet. Die Kraft der deutschen In- dustrie und ihre Zukunft auf dem Weltimarlet kann nicht. in der Unterdrückung frentder Iudustrien tunck der Herabminderung der Produntionsleraft be- lreundeter Staaten liegen, sonderu nur in dem Um- stande, daß sie dauemd dea Mitbewerbern in der Organisation unck in der Verfeinerung der Arbeit unck der Arbeitsmethden um ein gutes Stück vor⸗ aus ist. Darauf beruht ja auch ihr Sieg— na⸗ mentlich im Gebiete der Chemie— England gegenüber. Der Friede, auf den wir hoflen, wird sicher nicht ein solcher des Ausruhens und Erholens auf bequemem Lager des Erreichten sein, Sondern des eines scharf einsetzenden Wettbewerbs: Freudig geht das deutsche Volk der Wiederauahme dieses Kampfes entgegen, naclrdem die neidischen Feinde eimgesellen haben, daß die Waffe des Krieges nicht unsere friedliche Riistung zerstören konnten was ja die laut verkündete Absicht unserer Feinde — namentlich Englands War. Die Herabsetzung der RBrauereikontingente. upt. Man schreibt uns: Die Bestaudsauinalune für Getreide hat den schlechten Ausfall unserer Haferernte bestätigt. Es muß daher zum Ersatz die Gerste herangezogen werden, und zu dliesem Zweck ist eine Einschränkung ihrer iudustriellen Verwertung erforderlich. Der Bedart der Nähur- mittelfabrihen, besonders der Graupenmühlen, der Malzkaffee- und Preßhefeflabriken, lägt im Inter⸗ esse der Volksernihrung eine Herabselzung ihrer Kontingente an Gerste ficlit zu, es muß daher die Bierbrauerei weiter eingeschräkKt Wwerden. Eine Herabsetzung der bisherigen Brauereikontingente um 20 v. I. bedeutet eine Ersparung von etwa 200 000 Tonnen Gerste. Nun bestellen nebeneinan- der für die Brauereien Oerste- imd Makkontin- gente; die ersteren sind durch die Bundesratsver- Ordnung vom 28. Juni 1915 in einer Gesamtsumme für die Zeit vom 1. Oktober 1915 bis 31. Oktober 1916 ſesigesetzt. Die Malzkontingente dagegen sind durch die Bunddesratsverorduunmg vom 15. Februar 1915 für jedes Viertellahr besonders be⸗ rechriet, und zwar weichen die einzelnen Viertel- jahrskontingente viellsch erheblich voneinauder ab. Es sind nun durch die neue Buncbesratsver- ordnung zunächst die Gerstekontingente geregelt, uund zwar einheitlich für das gamze Reich. Für die Malzkontingente muß dagegen dem weitgehen⸗ den Besonderheiten der verschiedenen Gebiets- teile des Reiches Rechnung getragen werden. Des- halb sind die Ausfühlrungsvorschriſten den Lan- deszentralbehörden überlassen. Daß von jetzt ab alusländisches Malz und das aus ausländischer Gerste im Inlamd lergestellte Malz auf das zu- stenende Kontingent a gerechnet wird, dient eben- lalls enter Ererzrung von Gerste. A Berdem ent- spricht es auch den Interessen der Brauin dustrie, da nur auf diese Weise den übermäßigen Preisan- geboten für ausländisches Malz und den damit verknüpfiten wWeiteren Bierpreiserhöhungen eni⸗ gegengewirkt werden kann, Vereinigte Kammericln und Belter& schueevog'sche Werke AurG. Die Abschlugarbeiten siuck soweit ſorigeschrit- ten, daß sich ein befrisdigendes Ergebnis bereits übersehen läßt. Auch diie Liguiditat hat sich 0 gestaltet, daß die Dividendenzahlung wiecer aul⸗ genommen werden kann. Es wird die Zalllung einer Dividende von 8 Prozent vorge⸗ schlagen werden. Rheinische Metallwaren- und Maschinen⸗ fubrik, Düsseldorit. r, Düssel dorf, 4. Febr.(Priv.-Telegr.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung wurde die Bilanz für das Geschäftsjahr 191415 vorgelegt und festgesetzt. Der auf den 7. März einzube- rufenden Generalversammlung wird die Veriügung über den nach Verrechnung von M. 1 500 000 Füir Kriegswohlfahrtszwecke verbleibenden Gewinn von Mk. 13 031 346(3 524 420) wie folgt vorge⸗ schlagen: Mk. 3 154 726(1 676 540) für Abschrei⸗ bungen, die Verteilung von 13 Proz.(0 Proz. auf die Vorzugsaktien= Mk. 1 501 500, 11 Proz.(0 Proz) auf die Stammaktien gleich Mk. 82 500; zur Verzinsung von Gewinn⸗ Anteilscheinen und Einlösung des festes von Gewinn-Auteilscheinen und des Restes der uer- Zinslichen Teilschuldverschreibungen M. 2068 844 und Mk. 5 300 000 als Rücktlage für Kriegsgewinn- steuer. Warenmärkte. Berliner Produktenmarkt. WIB. Berlin, 4. Febr. Frühmarkt.(un Warenhandel ermitfelte Preise.) Auslndisches Maismehl Mk. 88—96, Reismehl Mk. 115—120, Strohmehl Mk. 25—20, Pferdemöhren Mk. 3,17, Futterkartoffeln Mk. 3,14, ausländlische Hirse M 6,057,O5, Mohirrüben Mk.—4,20, Trochene, ge- schrotete Rübenrocken Mk. 53,50—54,.— WITB Berlin, 4. Febr. Für greiibare, oder Sofort abzuladende Futterkartoffeln herrschte rcge Nachfrage, die aber infolge mangelnden Angebotes nicht befriedigt werden konnte. Pferdemöhren ebenfalls gesucht und etwas höhber. Maismel, Reismehl vernachlässigt. Die Tendenz ist zm all⸗ gemeinen gut behauptet. Chicageer Warenmarkt. OMeAse, 3. Februar. 3. 8 3.—5 Welren Mai 133.— 133.—Sohweine: Juſi 124.½ 124.½ schwere.0.⁴⁸ Hals Maf 78./ 79.%[Spedk—— Juli— 79.½ Schmalz Hafer Mal 50.½% 57½ Jan 10.10 10.10 „ Juli 47½ 47.½ Wa 10.25 10.25 Sohwelnezuf. Fork: Ian 20.45 2¹.⁴0 I. West. 145⁵ 000 152 200 Aa 20.45 20.f5 dv. hloste 44 000 4% 000 Mepen: lan 1090 10 Sohwelne! 114⁰ 17˙ lelohte.80.80 Newyorker Warenmarks. AEWVORK, 3. Febr usr,. Welzen: 3. 2. Banmwolie: 3. 2 dard.t. Mr. 2 146.— 146.— fNewyoertk ſoko 1200.0 No. 1 Korthern 152.— 152.— per Februar 1183 11.77 per wal 141.— 141.— per Rürz 118 11.87 per Sept.—.— per Apeil 12.08 1197 Nalis ſoko— 383.7 per Ma 12.12 1205 Behl Spr. Wh. n..85.85 per Juni 12.19 1212 Hetreldefr. per luli 12.28 12.18 Llverpoo!l—— per September 1225 1217 London—— Petroleum: Baumwolle: roffn. l. o6%66. Ank. I. atl. H. 20 000 15 00⁰ stand Wh... in Golfhäfen 12000 13 000 in tanks—— Ausf. n. England 10 100 Ored. Balan. 338 35 2000 „„ d. Ot. 1000 18 000 Hewyork, 3. Febr.(Kaffee.) 10. 7, loke 8½% her AArz 735 per Haf.58, per Junl 7, Sept,.78, per Dez. l. Londoner Metallmarkt. Londen, 3. Febr. Kupfer: Kasse 93.—, 3 Honstse 8½¼ Elektro per Kasse 127.—, 3 Honste—, Bast-Selektes g. Kagess —„% Ronate—.—. Zinn per Kassa 178.% ber 8 feazte 178.¾, Blel loko Nov. per Kassa 32—, Eink: zer Kases 88,—. Der, 62.—. Antimon—— dueckellber—— GAlmsgower Rokeisenmarkt. Glasgo 3. Febr, Robelsen, per Cases 879, 56f Ronat 68.,2, ner 3 onat——. Letzte Handelsnachrichten. r. Düsseldorf, 4. Febr.(Priv.-Telegr.) Die Westlälische Metallindustrie in Lippstadt, die be- reits im vorigen Jahre eins Erhöhung ütrer Divi⸗ dende von 0 àuf 12 Prozent vomehmen bounte, a! auch in dem Ende Mai zu Ende geheuden Ge⸗ Schäftsſahr wieder günstig gearbeitet. Nach dem bislerigen Ergebuis ist mit einer weiteren be⸗ trächtlichen Steigerung des Gewinns zu rechmeli, Sotlaßg voraussiclitlich die Dividende eine weitere Erhéöhung erfahren Wird. r. Düsseldor5 4. Febr.(Priv.-Telegr.) Der Abscliluß für das erste Sernester 1915-16 des Lothringer Hüiten-Vereins Aumetz-Friede ergibt eidge starke Steigerung der Umsätze täzd eine entsprechende Erhöhung der Gewinne. Auch die Werke der Interessengemeinschaft haben sehr gute Resultate geliefert. Die Beschiäftigung sel für lange Zeit sehr gut bei befriedigenden Preisen. Wenn nicht Unvorhergeselienes dazwi⸗ schen treten würde, dürkte für das faltfeude Jalir mit einer befriedigenden Dividende(i. V. O Proz.) gerechnet werden. WIB. Christiaua, 4. Febr.(Nichitamthch.) Finanzminister brachte im Starting einen Gesetz- entwurk betreffend die zeitweilige Auflebung des Zolles auf Getreide, alle Meul⸗ sorten und Kartoffeln für den Rest des Budgeljahres 101540 ein. Die Fintereinnahmen werden infolge Aufhebung des Zolles auf 2 200 000 Kronen veranschlagt. eeeeeeeee eee —. VerAantWö TIIck⸗ Für Politik: Dr. Fritæ Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: J..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und(ierichtszeitung: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. ̃ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direklor: I..: Julius Webert. 0 8 I e 100 Stück MarK lisferurg ven 100 Stück on gegen Voreinsendung fronke oden gegen Nachneahme zuzüglich Forte, —— gei Mehrabnahme entsprechenden Rabett.- Nan verlonge Preisſist. SEeER N BADEN · SADEN SbesEEILSN. 272 Pfg. Palmaà .65 2 pf Casino .40 Badiſche Neueſte Nachrichten. EAbendblath) Jpsg Stern .20 HAefg. Imperator ** a880 18. strasse) 5 pfg Joley· Cub .50 Iers Enge Heidelberger⸗ P 5, 20 u. Leckenhe Todes-Anzeige. Statt besonderer Anzeige) Gott dem Allmächtigen bat es gefallen, unseren ſtieben Vater, Grohvater, Urgrohßvater, Schwiegervater Herra adrich Tupelbert doumrioh Kaufmann aus Mannbeim, heute im Alter von beinahe 88 Jahren nach kurter Krankheit zu sich abzurufen. Sein ganzes Leben war Arbeitsamkeit u. Pflichterfülſung. GSelieht, beweint und unvergesses München, Boschetsriederstr, 119, den 3. Februat 1916. Im Names der Hinterbliebenen: Michael Kraft. Die Beerdigung findet am Samstag, den 3. 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Mährend er. die Mappe im Arm, leſſe über die große Diele zurückſchritt, pann in Gedanken noch immer an ihren letzten Worten weſter. „Waf es denn etwas ſo Unmögliches, daß ſich ihr Wunſch vielleicht doch noch erfüllen würdez „Sie ſtalſd mitten im Zünmer und borchte auf ſeine verkingenden Schritte. Dann wandte ſie ſich dent Bilde des Kaiſers zu. lleber ihre Hüge Ring es wie ein leiſes glückliches Leuchten. Jiz⸗ mex noch hielt ſie die Blicke auf das Kafſerbild geheftet. Iumer weiter wollte ſie in ſeinem Sinne in deutſcher Pionſerorbeit ſtehen.— Auch ſetzt bei dieſer Männerſeele. Fünftes Kayitel, Den ganzen Vormitiag ging es im Gaſthaus zu den„Zwei Schlüſſeln“ wie in einem Bienen⸗ ſtock aus und ein. Dach waren es ſonſt in dieſer ſchönen Sommerzeit Tourſſten oder gutzahlende Sommerfriſchen⸗Wäſte ſo ktrugen dieſenigen, die jetzt die ganzen Varmittage die Treppen hinauf und hinab liefen, dem Hotel nichts ein. Mei⸗ ſtens waren es Bauern und Winzer, die ſich oben im erſten Stock bei der Platzktommandan⸗ lur einen Paſſierſchein holen wolften, Ja, die bürgerliche Freiheit war 1 eingeengt, und wenn man nach ſeinen Krautköpfen oder ſeinen Weinbergen draußen außerhalh des Ortes gucken wollte, mußte mar ſich erſt einen Er⸗ Kubnisſchein bei der Platzkommandantur holen, paſſieren zu können. Immerhin war der Wixt zu den„Zwei Schlüſſeln“ nicht ungshalten über dieſes Treiben in ſeinem Hauſe, obgleich ihm die ſchweren Stie⸗ fel der Bauern und Winzer genug Schmutz auf die Treppen trugen, Doch der Herr Platzkom⸗ mandant wohnte im Hauſe und mit ſhm noch eine ganze Reihe anderer Offiziere. Da ſprang mancher goldene Lonisd'or üher den Tſſeb. Die Herren lſeßen ſich nichts abgehen und Madame Iſidgra, die reſolute Wirtin, ſtand faſt den gan⸗ zen Tag in der Küche, um das Heranreiſen all der guten Biſſen kunſtperſtändig zu überwachen. Ja, die Madame Iſidora hiell auf gute Küche. Das wußte Monſteur Langeiſen ſchon lange. Sein Auto hielt noch öſter als in Frſedenszeiten vor dem Gaſthaus, welches ſetzt, ſeitdem Ott⸗ weiler in franzöſiſchem Beſitz war, wieder „'Hotel aux deux elefs“ hieß. Mit der Geſte eines guten Bekannten, der hier zu Hauſe iſt, winkte er jetzt durch das kleine Schalterfenſter Madame Iſidora zu ſich herauz. Der Küchen⸗ duft ſie noch, wie ſie auf den ſtei⸗ nernen Hausgang zwiſchen Küehe und das all⸗ gemeine Gaſtzimmer trat. Monſieur Langeiſen wollte mit den Herren Offtzieren heuſe abend ein Stündchen im Hotel verplaudern. Es ging aus verſchiedenen Gründen nicht, daß die Heeren ihr Qugxfier und den Ort verlisßen, um wie an ſo manchem anderen Abend droben auf ſeiner am Bergabhang gelegenen Villa als ſeine Gäſte ein opulentes Saguper zu genießen. Selbſtperſtändlich würde man den Herren heute wieder part“ ſervieren. Zufällig habe ſie ganz vorzügliche Forellen heute gelieſert be⸗ kommen, die aus einem nahen Gebirgsflügchen der Vogeſen kamen. Auch ein Reh wurdes gebracht, Sp könne ſie einen delikaten Rehrücken ſpicken. Nur mit dem Rahm zur Sauee hapere es, da die Poſten den Landleuten mit dem Abfiefern der Milch aus der Umgegend täglich ſolche Schwierigkeiten hereiteten. Ueberhaußt ſei man von der Zufuhr direlt abgeſchniten, ſeitdem die Eiſenbahnſchienen rings aufgeriſſen worden ſeien. Auch die beſtellte Sendung von Oelſar⸗ dinen und friſchem Proveneebl und eingemach ten Oliven ſei noch nicht gekommen. Der Krieg um die Wachen an den Ausgängen des Ortes ſei eben eine ungemütliche Sache! Und ſie wärs froh, wenn die Sache nicht zu lange dauere. Wie denn die ganze politiſche Lage augenblick⸗ Staunend billiger bin m. gr. Spisgelſchr. kompl. — Vollſt. ſaub. Bett m. Fed. 38 Me., guterh. pol. Ltür. Kleiderſchranf 27 Mk., guterh, Waſchkommode m. Mar m. u. Splegeltoil. 47 Mk., Vertiko, Diwan, Tiſche, Spiegel, Bilder alles wenig ges rauchl 1491 Vuänl. 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Nun war die Lage zlem⸗ lich ungeklärt. Immerbin war es möglich, die franzöſiſchen Truppen müßten ſich unſer der Drohung von deutſchen Truppen aus Ottweiler für kurze Zeit zurückziehen. Natüeſſch nur für kurze Zeit, um nachher mit Perſtärkung deſto energiſcher wieder vorwärts zu rüicken— Ma⸗ dame Iſidora wirbelte die eine Ecke ihrer Kichenſchürze nervös zwiſchen den Fingern. Sie war immer eine derjenſgen geweſen, die durch dick und dünn zu der Parieſ von Monſieur Langeiſen gehalten. Dem Einfluß von Mon⸗ ſieur Langeiſen und dem Ruf ihrer guten Küche verdankte ſie es auch, daß die Platzkommandan⸗ tur mit dem Quartier der anderen Ofſtziere in ihr Haus verlegt wurde. „Ottwefler wird franzöſiſch bleiben!“ meinte ſie plötzlich leidenſchaftlich,„Wir dürfen die Deutſchen nicht wieder bereinkommen laſſen, Monſieur Langeiſen, das dürſen wir nicht Denn dieſes Deuiſchland ſoll ſo klein werden, daß es unter einen Gichbaum geht!“ Ey roichte ihr zu eſnem kurzen ſeſten Druck die Hand. Droben hörte man die Stimme des Platzkommandanten mit einem anderen Herrn lurechen. Langeiſen erkannte an der Stimme den ſtellvertreſenden aen Dr. Hei⸗ merbing. Es intereſſierie Heimerding mii dem Platzkommandanten zu be⸗ reden hatle. Denn ſo ſehr fühlte ſich Langeiſen mit der frangzſiſchen Sache kohegial, daß er die Sache des Platzkommandenien auch als die Seinige hetrachtete Er reſchte Madame Iſidoxra ſchnell die Hand und wandte ſich der Treppe 1 Es war nicht nöiig, von Heimerding mit der Wirtin in einem gar zu freundſchaſtſſchen Ge⸗ präch geſehen zu werten. Denn der Mann von Madame Iſidora bekannte ſich ſchon zu Frie⸗ 7 85— Aaaat Zu beslehen dureß s. Apotheben, vel ee Apetheks„Zum Grei Itetin!⸗ Stenigerkendelsgeseſsch..,.., Steßtſg ee eeeeee Monſtenr In doch ſehr, was d Nereeee Jamiſiene Druck- arbeiten ̃ liefert prempt ee 4 billie e *. 8 2 2 * S. Kotberel l. u. l. l. S enes ſaemeeeeeeemeen % 1.% 4 Pfdap., Ragtenf, Tagteereriflab; denszeiten rüickhaltlos zu einem Franzoſenkopf. Er wurde vox einem gahe unter dem Vorſitz von Heimerbing verurteilt, weil ein franzöſi⸗ ſcher Spoxtpereſn, der üler die Grenze zu Be⸗ ſuch gekommen war, auf dem Phonographen die Marſeillaiſe hatte ſpielen laſſen. Immerhin war Heimerding noch ſtellvertretender Bürger⸗ meiſter des Ortes. Und da die Lage der fran⸗ zöſiſchen Truppen im Elſaß im Augenblick keine ſo vorzügliche war, gebot die Klugheit ſich wenigſtens äußerlich mit Heimerding zu ſtellen. Madame Iſidora verſchwand eilig wieber in der Küche, denn es war ihr in den Sinn ge⸗ kommen, daß die Pommes⸗ eee ſuſt lange genug in dem heiten Schmalz ſchwammzen und ailh Herausgefiſcht werden um ihr zartes hellgelbes und knuſperiges Aeußeres zu erhalten. An der oberſten Treppenſtuſe begegnete er Heimerding, der ſich ſoeben vom Plaßzkommon⸗ dauten verabſchiedet hatte. Devot wie immer zog Langeiſen ſeinen Zylinder, Heime ding grüßte zurück und Langelſen merkte ſehr wohl twie in dem Gruß trotz aller Höflichkeit eine eiſtſe Kühle lag, Für Sekunden krafen ſich ihre Augen im Vorbeigehen. Rur für Selunden. Und doch wußten Beide in dieſem Augenblicke tleſer denn ſe, daß ſie Feinde waren. 25 Mit nachbenklichen, faſt finſteren Zügen ſiſeg Heimerding die Treppe wieder hinaß, ohne ſich noch einmal umzuſeben. Er wußte ſa immer, was er von Langeiſen zu halten hatte. Doch es ekelte ihn jetzt an, wie Langeiſen nun mit den franzöſiſchen Offtzieren gemeinſame Sache machte. Wenn er immer Frankreich als ſein Eldorado und als das Höchſte betrachtet, warum zog er nicht ſchon längſt ehrlich die Konſegnen⸗ zen aus ſeiner Neherzeugung und wanderte nach Frankreich aus? Statt deſſen blies er im Elſaß, wweil ſeine Reiſenden nicht nur im Elſaß ſon⸗ ern bis ins Herz von Deutſchland hinein für die Kattunſtoſſe aus ſeiner Fabrfk ein relches Abhſfatzgebiet fanden.— Geſchniegelt und geſtrie⸗ gelt in der Barttracht, im Schnſit ſeſnes An⸗ zuges, unzertrennlich von ſeinem Zylinder, hätte man Langeſſen gerade ſa qut aus dem Rohmen eines Pariſer Bouſevardbildes ſchneiden können. Nein, dieſer Mann gehörte nicht ins Elſaz! (Fortfetzung ſolgt) * n r eeeet 2 1 ²˙¹àA¹1¹³—•— 5 RNr Annn Seneral⸗Auzeiger 4« Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 7. Selke, Tüchtiger, zuverläſſiger Kutſcher Fränulein parxt: 28 Alkov o. Kück mit B1,1 8 Eimmer 16, 23 Um Ttnnisplatz 3 Zimm. 11. Küche Dalbergſtr.9 Emilceckelſtr. 538 Zimmen Wohnung mit Manſarde. geſucht. 57161—— herrſchaftl. geräumige ſokort ſehr bill. z. v. der ee 5— 2 N 77„St. Wohnung 1 7 7 7— 0 5 und 7 und Durerſtr. 5 120 Färberei Kramer, e e e 6 4, 87 Jimm u. Zub. L 75, 3. 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