l. t ierern 1 1 Kieerr nannieneers E rrnerienr gspreis: Nurt.— monatſich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt einſchließlich Poſtaufſchlag Mk..32 im Bierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Renlame⸗Seile..20 Nk. Schluß der Enzeigen⸗Ainnahme für das Mittagblatt morgens 79 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Jäglich 2 Ausgaben(außer Sonutag) Beilagen: und Amgebung 9¹ 55 Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und umgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. à0, In den Zelten 17, Jernſprech⸗Kummer Celephon⸗Amt Hanſa 407. Anzeiger Telegramm⸗Hdreſſe: „Generalanzeiger Mannheim Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 1440 Schriftleitunng 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchbruck⸗Abteilung. 341 Tiefdruck⸗Abteilung. 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Li i: f u i ge für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 905 Nr. 70. Ware N unnheim, Freitag, 11. Februar 1916. Abendblatt). Engliſche Krertzer auf der Flucht. der deutſche Tagesbericht. Großes Haupiguartier, 11. Febr. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Uriegsſchauplatz. Nordweſtlich von Vimy machten die Frau⸗ zoſen nach ſtundenlanger Artillerievorbereitung viermal den Verſuch, die dort verlorenen Grä⸗ ben wieder zu gewinnen. Ihre Angriffe ſchlugen ſämklich fehl. Auch ſüdlich der Som me konnten ſie nichts von den verlorenen Stellungen wieder ge⸗ winnen. An der Ais ne und in der Champagne ſtellenweiſe lebhafte Artillerie⸗ bü mp f e. Einer unſerer Feſſelballone riß ſich unbe⸗ zaunt los und trieb bei Baylly über die feind⸗ hen Linien ab. Oeſtlicher Rriegsſehauplatz. Vördlich des Dryſwjaty⸗ Sees wurde Vorſtuoß einer ſtärkeren ruſſiſchen Ab⸗ ung abgewieſen. Balkan⸗Ariegsſchauplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. Die allgemeine Kriegslage Hroße Vorbereitungen auf die Entſcheidungsſchlachten. 6, Von der ſchweizer. Grenze, 11. Febr.(Priv.⸗Tel..) Der„Zürcher Tages⸗ anzeiger“ ſchreibt: Aus allen kriegführenden Ländern Europas, Aſiens und Nordafrikas werden große Vorbereitungen für die kom⸗ menden Hauptſchlachten berichtet. Je läuger ſie hinausgeſchoben werden, umſp größer und furchtbarer zu werden drohen die Entſcheidungsſchlachten, die uns das Frühjahr bringen wird. Nach der ganzen Sachlage iſt leider nicht mehr an eine vorherige Verſtän⸗ digung, der ſich bekämpfenden Mächte zu den⸗ ken, wie man noch jüngſt gehofft hat. Ein Seegefecht an der Doggerbank. Ein engliſcher Areuzer verſenkt. Berlin, 11. Febr.(WTB. Amtlich.) In der Nacht vom 10. zum 11. Februar trafen bei einem Torpedobootvorſtoſßf unſere Bopte auf der Doggerbauk etwa 120 See⸗ meilen öſtlich der engliſchen Küſte auf meh⸗ rere engliſche Kreuzer, die alsbald die Flucht ergriffen. Unſere Boote nahmen die Verfolgung auf, verſenkten den neuen Kreuzer„Arabis“ und erzielten einen Torpedotreffer auf einem zweiten Kreuzer. Durch unſere Torpedobopte wurden der Kommandant der„Arabis“, ferner zwei Of⸗ ſiziere und 21 Mann gerettet. Unſere Streitkräfte haben kei⸗ nerlei Beſchädigungen voder Verluſte erlitten. Der Chef der Marine. Der Luſitania⸗Fall. Berlin, 11. Febr.(Von u. Berl. Büro.) In der„Luſitanſa“⸗Angelegenheit iſt vom Grafen Bernſtorff eine amtliche Nachricht auch heute noch nicht eingetroffen. Allen Meldungen, die bisher aus Amerika zu uns gekommen ſind, fehlen noch die amtliche ee Hingegen laufen ſie, obſchon im einzelnen gelegentlich widerſprechend, doch darauf hinaus, daß eine befriedigende Erledigung der Ange⸗ legenheit zu erwarten iſt. Das werden wir wohl ſo auslegen dürfen, daß die amerika⸗ niſche Regierung, die von uns als un⸗ annehmbar bezeichneten Punkte fallen läßt. Trotzdem dürften bis zur amt⸗ lichen und endgültigen Erledigung des Falles noch 10—12 Tage vergehen. Es iſt wohl an⸗ zunehmen, daß Graf Bernſtorff nicht von ſich aus unter die Abmachungen Punkt und Siegel ſetzt, ſondern die ihm vom Staatsſekretär Lanſing gewordene Antwort zur Begutachtung zimächſt noch einmal nach Berlin ſchickt. Der neue verſchärfte u⸗Bootkrieg. Beblin, 11. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) In der geſtern von der„Norddeutſchen All⸗ gemeinen Zeitung“ veröffentlichten Denk⸗ ſchrift iſt ein Termin für die den Neutralen gewährte Friſt, ſich auf den neuen Grundſatz unſeres Unterſeebootskrieges einzurichten, nicht angegeben. In der öſterreichiſchen Note hingegen wird der 29. Februar genannt. Wie wir hören, iſt dieſer Termin auch von uns in Ausſicht genommen. *** Die deutſche Preſſe iſt ziemlich einmütig in der Zuſtimmung zu den Ankündigungen der Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung. Das deutſche Volk will die Ausnutzung der herr⸗ lichen U⸗Bootwaffe zu jedem Erfolg mit Auf⸗ bietung aller Machtmittel, ſchreibt die Köln. Volksztg. und beleuchtet dann einen Punkt in der Denkſchrift, der allerdings wohl noch der Erläuterung bedarf: Die neue Bekanntmachung des Admiralſtabes ſchafft freiere und klarere Bahn für den[7⸗Boot⸗ krieg. Das bewaffnete Kauffahrtei⸗ ſchiff iſt nach dieſer Bekanntmachung ein Kriegsſchiff. Kein Ziviliſt, kein neutraler Reiſender, ob Amerikaner oder Schweizer, hat auf einem Kriegsſchiff etwas zu ſuchen. Betritt er trotzdem ein Kriegsſchiff, oder reiſt er mit ihm, dann krägt er ganz allein das Riſiko für alle Gefahren. Freilich, die Bahn für den U⸗Bootkrieg wäre noch freier und klarer gewor⸗ den, wenn die Admiralität einfach alle Kauf⸗ fahrteiſchiffe Englands als Kriegsſchiffe erklärt hätte. Niemand in der Welt hätte unſerer Ad⸗ miralität eine ſolche Perordnung verargen kön⸗ nen. Wer kann noch der Vexſicherung eines engliſchen Kapitäns Glauben ſcheuken, daß ſein Schiff nicht bewaffnet ſei? Läuft nicht jetzt erſt vecht jedes U⸗Boot Gefahr, von dem angeblich nicht bewaffneten Kauffahrteiſchiff in Grund ge⸗ ſchoſſen zu werden? Die Feſtſtellung, ob ein Kauffahrteiſchiff bewa ffnet ſei oder nicht, kann von einem U⸗Boot ſtets nur unter Lebensgefahr für Schiff und Mannſchaf⸗ ten gemacht werden. Vor einem heimtückiſchen Ueberfall durch ein angeblich nicht bewaffnetes Kauffahrteiſchiff Englands iſt auch jetzt nach dieſer Bekanntmachung leider kein deutſches UF⸗Boot geſchützt. Aber trotzdem wird das deutſche Volk dieſe Bekanntmachung unſerer Admiralität als Verſchärfung des U⸗Bootkrieges mit ee begrüßen. All dieſe Streitigk ten und Bemängelungen ſeitens einer von England vorgeſchobenen neutralen Macht über Bergung und Rettung der Reiſenden an Bord des bewaffneten Kauffahrteiſchiffes alle Konter⸗ bandeſtreitigkeiten fallen mit dieſer Bekanntmachung in die Sec. Das bewaffnete Kauffabrteiſchiff iſt einſach Kriegsſchiff wie jedes andere Kriegsſchiff und kann vernichtet werden, ohne Rückſicht auf Reiſende und Ware. Zum Schluß ſchreibt die„Köln. Volksztg.“: Weder links noch rechts blicken! Geradeaus und drauf auf jedes engliſche Schiff! Das wünſcht und verlangt das deutſche Volk von unſeren-Booten und unſerer Marine. Nicht diplomatiſche Rückſichten, nicht die Flaumacherei einiger Bank oder politiſcher Spekulanten dißſen der Abmiralität und dem Chef des Admiralſtabes wieder in den Arm fallen, denn ſie allein ſollen über die Art unſerer I⸗Bootkriegsführung ent⸗ ſcheiden. Seit Mai 1915 ruhte ein Arm in un⸗ ſerer U⸗Bootkriegsführung: Hoffentlich macht dieſe Bekanntmachung nun wieder beide Arme frei zur Führung des U⸗Bootkrieges unter Aus⸗ nützung aller Machtmittel auf allen Seekriegs⸗ ſchauplätzen. 5 Der große Schlag der„Möve“. Über die Taten der„Möve“ läßt ſich der Marineſachverſtändige des„Evening Standard“ vom 35. Jebruar folgendermaßen aus: Wenn es noch eines Beweiſes bedurfte, daß die Deutſchen geſchickt ſind, ſo wird er durch die ſprunghaften Ueberraſchungen geliefert, die ſie ihren Feinden bereiten und deren Eindruck auf die Neutralen und die Feinde ſie ſehr wohl ein⸗ zuſchätzen wiſſen. Vielleicht hat das zeitliche Zuſammentreffen des großen Zeppelin⸗Reberfalles mit dem Be⸗ kanntwerden des Auftretens der„Möwe“ die Taten dieſes Schiffes bei uns in England zu⸗ rücktreten laſſen. In Wirklichkeit iſt aber die Zerſtörung von ſo viel Tounen⸗ gehalt von viel größerer Wichtigkeit mit Bezug auf unſere wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen, als der Verluſt von Leben und Privateigentum durch Luftſchiffe. So ungeheuer groß auch unſere Handelsflotte ſein mag— nachdem aber gegenwärtig 40 v. H. für Regierungszwecke feſtgelegt ſind, wächſt die Schwierigkeit, die notwendige Einfuhr ficherzuſtellen, zu einer großen Ver⸗ legenheit aus, und der Verlkuſt von ſſe⸗ ben Schiffen wird zu einer beden tungs⸗ vollen Frage. Die Arbeit dieſes einen Kreuzers, der in acht Tagen ſieben Hochſeeſchiffe verſenkte und ein anderes kaperte, raubte uns in dieſen acht Tagen verhältnismäßig die dop⸗ pelte Anzahl von Schifſen, die in der⸗ felben Zeit die ſogenannte U⸗Boot⸗ Blockade uns koſtete. Anzuerkennen iſt das menſchliche Verhalten des deutſchen Kapitäns, welches eine Rückkehr zu den früheren Metho⸗ den des Kaperkrieges erkennen läßt. Bis jetzt und bis ſie erbeutet oder verſenkt wird, iſt die „Möwe“ ein Geheimnis, ebenſo die Art und Weiſe, wie ſie nach den Kanariſchen Inſeln ge⸗ langte. Das einzige Schiff dieſes Namens war ein von unſerem„Pegaſus“ in Darres⸗Salam verſenktes, 650 T. großes Vermeſſungsfahrzeug. Möglicherweiſe iſt es die„Möwe“ der Bremer Argo⸗Linie. Vielleicht iſt es überhaupt keine „Möwe“, ſondern irgendein anderes aus einem neutralen Hafen ausgelaufenes Fahrzeug. Noch im vergangenen November lief ein ſolches Schiff aus einem kolumbianiſchen Hafen aus von dem man nie wieder hörte, von dem man aber annehmen könnte, daß es in einem ver⸗ ſteckten Hafen oder Fluß Geſchütze und Munitſon aufnahm. Ohne zu übertreiben, muß man ein⸗ geſtehen, daß der große Schlag der„Möwe! eine der romantiſchſten und bemerkenswerteſten Epiſoden des Krieges iſt. Jetzt, da das Schiff das Feld ſeiner Tätigkeit verraten hat, wird man es bald zur Strecke bringen. Gleichzeitig aber iſt dem engliſchen Volke recht rauh ins Gedächmnis gerufen worden, wie nötig an⸗ dauernde Wachſamleit zur See iſt. Admiral Bealtys Warnung an eine hohe Stelle vor Selbſtgefälligkeit kommt da ehr zur rechten Zeit. Dieſe Warnung ſollte ſich aber auch in die Herzen eines Inſelvolkes einprägen, deſſen ganze Exiſtenz auf ſeinen Seeleuten beruht. „C. 19“ und die engliſche Baß⸗ vergiftung. Zu dem Fall„L. 19“. King Stephen“ bo⸗ nderkt„Nederlander“ vom 7. Februar:„Die deutſchen Seeleute ſind alle ertrunken; man Stelle Wenn wir verlieren, dann wird irgendeine muß ſich alſo mit einer einſeitigen Erklärung behelfen. Ob die engliſchen Seeleute ſich als Menſchen vom Schlage der„Baralong“⸗Be⸗ marmung erwieſen haben— was man im Deutſchland von vornherein annimmt— kann mie entſchieden werden. Aber in Anbetracht der Vergiftung des engliſchen Volkes mit aller⸗ lei übertriebener Greuellektüre über die„Hun⸗ nen“,„Boches,„Teutonen“ und wie man die Deutſchen ſonſt noch zu nennen beliebt, iſt es wirklich ſchwer, dem Biſchof von London zu glauben, daß der Kapitän des engliſchen Fiſch⸗ dampfers der„am tiefſten betrübte Mann im ganz England“ ſei. Wenn man Blätter wie„John Bull“ lieſt, fragt man ſich, ob ſolche Lektüre nicht an der⸗ artigen höchſt bedauerlichen Vorkommmniſſen ſchuld iſt. Man leſe nur einmal folgende aus dieſer engliſchen Wochenſchrift: deutſche Beſtie unſre Frauen, unfre Töchter, unſre Schweſtern entehren— veygeßt das nie⸗ mals! Gure Kinder und mein Kind werden auf deutſche Bajonette geſpießt werden! Eure Häuſer und mein Haus werden in FJeuer und Malich zuſommmenſtürzen!“ Der FJeppelinangriff auf Paris doch eine ſtrategiſche Operation. ORotterdam, 10. Febr.(Eig. Bericht.) In ihrer Wut über die erfolgreichen deutſchen Luftangriffe auf Paris hatte die Pariſer Preſſe mit ſeltener Einſtümmigkeit von einer deutſchen Barbarei geſprochen, die mit ihren Zeppelinflügen nach Paris bein ſtrategiſches Ziel verfolge, ſondern lediglich in kieriſcher Grauſamkeit Menſchenleben vernichten wolle. Dieſes finnloſe Geſchrei wurde noch lauter, als in den deutſchen Meldungen von der„Feſtung Paris“ geſprochen wurde. In einem Veitartikel des„Matin“:„Auge um Auge, Zahn um Zahn!“ verſucht nun der Senator u. Berichterſtatter der großen Armee⸗ kommiſſion, Henry Berenger ſeine Landsleute eines Beſſeven zu belehren, indem er u. A. Folgendes ſagt:„Die Zeppeline haben nicht mur die Aufgabe, Schrecken zu verbreiten, ſie haben auch ein ſtrategiſches Ziel zu verfolgen. Paris bildet aber mit ſeinen Vororten ein be⸗ feſtügtes Feldlager, es hat wichtige ſtrategiſche Bahnhöfe und bedeutende Kriegsmaterial⸗ fabriken. Der Weg, den die Zeppeline zurück⸗ gelegt haben, erlaubt uns, zu ſagen, daß ſie den doppelten Zweck verfolgten: Angſt und Schrecken einzujagen und gewiſſe Beſtandteile der militäriſchen Verteidigung von Paris zu zerſtören. Ihre Angriffe ſind das Ergebnis eines Kriegsplanes. Und einen ſolchen hat Frankreich ſeinerſeits nur durch einen Krisgs⸗ plan zu beantworten. Unfere lauteſten Ber⸗ wünſchungen haben ſicherlich keinen ſtrake⸗ giſchen Charakter. Paris iſt eine Hauptſtadt, die auch in der Luft verteidigt werden muß wie auf der Erde: militäriſch!“ Im weiteren Nerlauf ſeiner Auslaſſungen führt Berenger dann noch an, was zu einer beſſeren Luftverteidigung gehört:„Eine Ver⸗ ntehrung der Flugzeuge, Schaffung einer Flok⸗ tille von lenkbaren Luftſchiffen, die ſich bei ihrer Tätigkeit auf einen ſtändig arbeitenden Signal( Drachen⸗)ballon zu ſtützen haben und eine Verbeſſerung der beſtehenden Oygani⸗ ſation. In der Hauptſache müſſe ſich aber Frankreich in der Zukunft gegenüber dey Bürokraten von Militär und Zivil unerbittlich zeigen, da dieſe Leute in Allem doch zu rück⸗ ſtändig ſeien. Niemals wieder dürfe man mi der Entſchuldigung kommen, daß der Nebe daran ſchuld ſei, wenn dem Feinde alles ge linge!“ S. Sette. Seneral⸗Aunzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblattz Freitag, den 1I. Fehrmar 1916. Geſpanmte Lage am Balkian. Was wird in Rom gebraut? S. Von der ſchu 1 1. 8 r. Grenze 95„Neue er Ztg. meldet aus Mailand: Auffallend ſind die hen ligen Beſprechungen des xuſſiſchen Botſchaf Giers mit Sonnin o. Sie werden mit gewiſſen Anzeichen wichtiger Ver⸗ inderungen der politiſchen Lage Rumäniens in Beziehung gebracht. Außer Giers empfing Sonnino in zweimaliger Audienz den griechiſchen Geſandten Coro⸗ millas. Geſtern früh wurde auch der rumä⸗ niſche Geſandte in der Konſulta geſehen. D Konjekturen, weſche der italieniſchen Diplomatie die Aufgabe zuſprechen, zwiſchen Rußland, Rumänien und Griechenland eine Einigung zu er⸗ zielen, gewinnen durch dieſe Audienzen zwei⸗ fellos an Bedeutung. Der Iweck von Briands 7o Romreiſe. Rotterda m, 11. Febr.(Priv.⸗Tel..) Der Pariſer Berichterſtatter des„Secolo“ meldet, Briand fahre nach Rom, um in Ge⸗ meinſchaft mit der Regierung ein wirkſames Mtittel zu finden, das dem Vierverband die notwendige Einigkoit verſchaffen würde. Die Berbündeten ſollen ſich gegenſeitig rürhalts⸗ ſos anvertrauen und einander offen erklaren, welches ihre wirkliche Kräfte, ihre Mängel und Bedürfniſſe auf militäriſchem und wirtſchaft⸗ lichem Gebiete ſeien. Außerdem will ſich Byßcend perſönlich von der Stimmung der po⸗ litiſchen Kreiſe Italiens überzeugen. Rom, 11. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Mel⸗ dung der Agence Stefani: Briand, Boujois und Thomas nahmen mit ihrer Begleitung an der Frühſtückstafel im Palazzo Furneſe bei Barrere teil. Nach ihrem Empfang beim Re⸗ genten ſtatteten Briand, Boujois und Barrere Salandra einen dreiviertelſtündigen Beſuch eh. Später beſuchten ſie Sonnino. Eutſcheidungen in Jiniien. dk. Wien, 9. Febr.(Von unſ. Korreſp.) Dieſer Tage trifft der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident Briand in Rom ein und Graf Cadorna hat ſich bereits nach Rom bege⸗ ben, um an den Beratungen des italieniſchen Miniſteriums teilzunehmen. Iſt dieſe Mel⸗ dung richtig, dann würde es ſich um Entſchei⸗ dungen handeln, die mit dem bevorſtehenden Beſuche Briands im Zuſammenhang ſtehen hñw. mit den Vorſchlägen, die Briand nach Rom bringt und denen, wie man ſagt, Sa⸗ landra äußerſt freundlich gegenüberſteht. Die jüngſten Ereigniſſe auf der Balkanhalb⸗ inſel und die Haltung Englands gegenüber ſeinen Bundesgenoſſen hat beſonders in Ita⸗ lien eine Lage geſchaffen, die einer Klärung hedarf. Briands Beſuch ſoll ſie offenbar herbeiführen und darum darf man annehmen, daß die Beratungen in Rom ſich hauptſäch⸗ lich auf zwei Dinge beziehen, auf das Ver⸗ hältnis zu England und auf die weitere Krieg ⸗ führung. Die Lage der italieniſchen Regierung iſt zußerſt ſchwierig: Bei der außerordentlich gereizten Stimmung, die in Italien gegen⸗ über England herrſcht, iſt ein Fortbeſtand der gegenwärtigen Regierung nahezu ausgeſchloſſen, wenn es gele⸗ gentlich des Beſuches Byi die Urſachen agen g gen. In dieſe in ſeinen letzten Kundgebungen zie kundig bei den Liberalen eine Sti die derzeit die Hauptträger der 2 gegen England ſind. Andererſeits aber greifen die revolutionären bzw. republikaniſchen Ele⸗ mente die Regierung nicht ohne Erfolg des⸗ halb an, weil ſie ſich von den Ereigniſſen in Montenegro und Albanien habe überraſchen laſſen und angeblich auch heute noch keine ent⸗ ſprechenden Maßregeln treffe, um die Stel⸗ lung Italiens wenigſtens im ſüdlichen Alba⸗ nien zu behaupten. Nun iſt es aber auch von Briand bekannt, daß er eine ausgiebige Teilnahme Italiens an den Kriegshandlun⸗ gen auf der Balkanhalbinſel wünſcht und ſo wird Graf Cadorna neuerdings um ſein Gutachten darüber angegangen werden, ob er die Entſendung eines italieniſchen Heeres auf die Balkanhalbinſel als zuläſſig und möglich erachtet. Hält Cadorna an ſeinem bisheri⸗ gen ablehnenden Standpunkt feſt, dann dürfte es ſchwer fallen, hinſichtlich der Beziehungen zu England eine klare Entſcheidung zu faſſen. Eine gemeinſame Operation auf dem Balkan aber würde zwiſchen Frankreich und Italien auch in politiſcher Beziehung ein ſtar⸗ kes Band, gewiſſermaßen einen Block im Vier⸗ verband ſchaffen, demgegenüber England ſeine führende Stellung kaum würde behaupten können. Der Eolg der Reiſe Briands hängt alſo im weſentlichen von der Auffaſſung Ca⸗ dornas ab. Bleibt er bei ſeiner bisherigen Anſicht, ſo gibt es nur zweierlei Möglichkei⸗ ten, entweder ſein Rücktritt oder den Rücktritt, beziehungsweiſe die Umformung des gegen⸗ wärtigen Kabinetts, wobei es dahingeſtellt bleiben muß, ob ſie in radikal⸗revolutionrer oder liberaler Richtung erfolgen würde. Die Haltung der beiden revolutionären Miniſter Orlando und Barzilai laſſen den tiefen Riß, der durch das Kabinett geht, übrigens bereits jetzt deutlich erkennen. „Soll Italien an Deutſchland den Krieg erklären?“ „La Sera“ vom 5. Februat ſetzt in einem „Kriegsbrauch im Landkriege, Ausgabe 1916“ überſchriebenen Artikel auf Rechnung deutſcher Propaganda die Exploſionen in feindlichen und neutralen Munitionsfabriken, die Revo⸗ lutionen in Portugal und China, die„Ermor⸗ dung“ des türkiſchen Thronfolgers, den Brund des kanadiſchen Parlamentsgebäudes u. a. m. und nennt in dieſem Zuſammenhang Deutſch⸗ land micht mehr einen Feind, ſondern eine„ab⸗ ſcheuliche Peſt“, die nach und nach das ganze Antlitz der Erde anſtecke. Aber dieſelbe„Sera“ vom 4. und 5. Februar wirft zweifelnd die Frage auf, ob die neuer⸗ dings vom„Secolo“ und„Popolo'Italia“ immer dringender geforderte Kriegserklärung an Deutſchland im Intereſſe Italiens liege. Wenn wirklich, wie behauptet wird, in Berlin am 21. Mai 1915, alſo drei Tage vor Ausbruch des italſeniſch⸗öſterreichiſchen Krieges, ein deutſch⸗italieniſches Abkommen über den Schutz der beiderſeitigen Güter abgeſchloſſon ſein ſollte, dann könne dieſes Abkommen doch nicht nutr für Deutſchland, ſondern müſſe auch für Italien Vorteile enthalten. Ehe man die Be⸗ ands nicht ge⸗ der italieniſchen gen England zu beſeiti⸗ m Sinne hat auch Salandra mung Sprecht deutſchl Ja ja, die ſchwerverſtändliche Mutter⸗ ſprache. Ein Gartenfreund ſteuert ein paar drollige Geſchichtchen zum Thema„Sprachreinigung“ bei. In einem Blumenladen ſah ich vor einiger Zeit Schwertlilienknollen liegen, ging hinein und verlangte ein paar Schwertlilienknol⸗ len. Die Verkäuferin bedauerte, es ſeien keine vorhanden. Darauf ich:„Sie haben aber welche im Schaufenſter liegen!“ Die Verkäuferin:„Auf keinen Fall, ich kenne Schwertlilien überhaupt nicht!“ Nun fragte ich, auf die Schwertlilien hin⸗ weiſend:„Was ſind denn das für Knollen?“ Antwort:„Iris!“ Nun war ich belehrt und begriff. Dagegen begriff die Verkäuferin nicht, daß Schwertlilien und„Schwertel“ das⸗ ſelbe ſeien. Es blieb mir nichts anders übrig, als ein paar„Iris“⸗Knollen zu erſtehen. Eine andere Geſchichte: Ein Freund aus Ber⸗ lin war bei mir zu Gaſte, und ihm gefiel gerade das blühende mennigrote Riemenblatt vor⸗ züglich. Noch beim Abſchied fragte er mich: Wie hieß gleich die Blume?“ Zum Ueberfluß chreib ich es ihm auch noch auf. Nach etwa acht agen beram ich einen tief entrüſteten Brief von ihm: Er habe ſämtliche Blumenläden der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Berlin nach dem Rie⸗ menblatt ohne jeden Erfolg abgeklopft. Erſt ärgerte ich mich ein wenig, dann mußte ich lachen und ſchrieb ihm folgende Karte:„Lieber Freund, wenn Du die geſuchte Blume als Rie⸗ menblatt in den Läden verlangt haſt brauchſt e iſt allerdings Riemenblatt, ihr botaniſcher Name Hymanthophyllus miniatu m; bekannt iſt ſie bei den Gärtnern und Blütnern aber nur unter dem Namen Clivia. Es hat einmal irgendeinem Engländer beliebt, dieſes Riemenblatt oder„Hymanthophyllus“ mit dem Namen der Frau des bekannten engliſch⸗indi⸗ ſchen Generalgouverneurs Lord Clive zu be⸗ nennen. Ganz Europa hatte darauf nichts Eili⸗ geres zu tun, als dieſem Beiſpiel zu folgen; in Wirklichkeit müßten wir alſo Kleiwia ſagen, da Clive ſo ausgeſprochen wird. Wenn Du eine Clivia verlangſt, wirſt Du ſie erhalten.“ Da er nicht wieder geſchrieben hat, wird es auch ſo ſein. Ein andermal beſuchte ich einen meiner Be⸗ kannten in ſeinem Garten. Beſonders prächtig ſtanden die Beerenobſtſträucher, und mein Be⸗ kannter erzählte mir viel, wie er ſeine Ribes behandle und welche Erfolge er mit ihnen habe. Von Stachelbeeren und Johannis⸗ beeren während der ganzen Zeit kein Wort. Mein Junge, der dabei war, fragte mich auf dem Heimweg, was Ribes ſei. Ich habe ihm erklärt, das ſei der lateiniſche Sammelname für Johan⸗ nisbeeren und Stachelbeeren, will aber lieber verſchweigen, was mein Junge dazu geſagt hat. *.* *0 N Egerling, nicht Champignon! Eine wiſſenſchaftlich notwendige Verdeutſch⸗ Ullg regt ein im Felde ſtehender Mitarbeiter im Ueneſten Heft des„Kosmos⸗Handweiſers für Naturfreunde“ an: Zu den Fremdwörtern, die bei uns in anderem Sinne gebraucht werden Du Dich nicht zu wundern; ihr deutſcher Nameſ us kenne, tue man Urteil zurückzuhalten und ſchädliche Kriegserklärung nicht eine vie zit fordern. Die Serben wollen nicht für Italien bluten. * Budapeſt, 11. Febr.(Priv.⸗Tel..) Sofia wird„A Villag“ gedrahbet, die eng⸗ liſch franzöſiſche Heeresleitung habe die Abſich die Reſte des ſerbiſchen Heeres ſowohl als Hilfs Truppen für die Italiener in Albanien als für Saloniti ſelbſt zu verwenden. Die Auflehnung der ſerbiſchen Trup⸗ pen gegen die italieniſche Ober⸗ leitung habe jedoch dieſen Plan zu nichte gemacht. den Die Reſte des ſerbiſchen Heeres wer⸗ noch in Saloniki verwendet werden. Soldaten verweigerten den italie⸗ fie fizieren den Ge⸗ horſam und als dieſe energiſch wurden, brach ein Aufruhr aus, wobei 40 italieniſche Offiziere und Unteroffiziere nieder⸗ gemacht wurden. Daraufhin rief die italie⸗ eresleitung ihre Inſtruktoren von den ſerbiſchen Truppenteilen ab und verzichtete darauf, die Serben in Albanjen weiter zu ver⸗ wenden. Saloniki als, ändige Baſts⸗Euglands England beginnt nun auch in Griechenſa ſeine Maske zu lüften. Nachdem die engliſche Regierung als„Schützerin der Neutralitat“ und„Hort der kleinen Staaten“ einige ſchein⸗ heilige Phraſen über die völkerrechtswidrige Beſetzung Salonikis in die Welt geredet hatte, glaubte ſie den Schein genügend gewahrt zu haben und jetzti der Welt keinerlei Rückſichten mehr ſchuldig zu ſein, am allerwenigſten aber Griechenland gegenüber. Darum kann es bei dieſer Kenntnis des engliſchen Charakters keineswegs überraſchen, daß der engliſche Ge⸗ neral einem griechiſchen Kameraden General Mouscopulos gegenüber ſoeben erklärte, daß England die Abſicht habe, Saloniki als Stän⸗ dige Baſis zu benützen, un den deutſchen Vor⸗ ſtoß über Konſtamtinopel hinaus verhindern zu können. Die garze Geſchichte Englands zeigt, daß dieſes Inſelvolk vor frenidem Ei⸗ gentum nie die geringſte Ehrfurcht und Ach⸗ tung gehabt hat. Man kann faſt ſagen, daß NRur 1 1 die Geſchichte der auswärtigen Politik Eng⸗ lands eine Geſchichte der Länderdiebſtähle iſt. England hat es auf dieſe Weiſe fertig bekom⸗ men, ein großes Reich faſt zuſammenzuſtehlen, ohne darum ſeine angemaßte Rolle als Sitten⸗ richter(ſiehe Deutſchland und Belgien) auf⸗ zugeben. Aus dieſem unehrlichen Charakter heraus iſt auch die ganze Expedition nach Sa⸗ loniki zu erklären, Alle Redensarten von der Hilfe für Serbien waren natürlich nur für die dummgläubige Welt geſprochen. England hat an Serbien nie das geringſte Intereſſe ge⸗ habt und würde kein Pfund Sterling für die Rettung des Serbenvolkes geopfert haben, wenn damit nicht die eigenen Intereſſen un⸗ löslich verknüpft wären. England mußte er⸗ kennen, daß die Verbindung Nordſee⸗Perſiſcher Golf durch den Krieg von der engliſchen Ser⸗ herrſchaft umabhängig geſtaltet wurde. großen— von England verdächtigerweiſe für „öwecklos“ erklärten— Siege unſerer verbün⸗ deten Truppen in Serbien hatten den großen Weg nach dem Orient von England unab⸗ hängig geſtaltet, Das war für England ein Die als in ihrer Mutterſprache und über deren Be⸗ ſeitigung wohl Einſtimmigkeit herrſcht, da ihr ja gerade diejenigen am meiſten beiſtimmen müſſen, die dem Fremdwort einen Wert für die leichtere Verſtändigung mit dem Auslande zugeſtehen,— zu dieſen irreführenden Fremd⸗ wörtern gehört der„Champignon“. Im Deut⸗ ſchen bezeichnet man mit dieſem Wort die ver⸗ ſchiedenen Arten der Gattung„Agaricus“ im engſten Sinne. Die wenigſten wiſſen oder denken darau, daß im Franzöſiſchen„le Champignon“ ſchlechthin jeden Pilz bedeutet, vom Fliegen⸗ pils bis zur Trüffel und vom Rieſenſtäubling bis zum Schimmelpilz. Die Folgen dieſer Be⸗ deutungsverſchiebung, die wir in unſerem Sprachgebrauch mit dem franzöſiſchen Wort willkürlich vornehmen, ſind immer wiederkeh⸗ rende Mißverſtändniſſe. Das erleben wir jetzt beſonders häufig, wenn wir als Soldaten auf franzöſiſchem Sprachboden ſtehen. Im Gaſthaus erhalten wir ſtatt der beſtellten Champignons ein Pilzgericht aus allen möglichen Gattungen und ſind entrüſtet, wenn uns der Wirt beteuert: „Mais ce sSont tous des chanpignons.“ („Das ſind alles Champignons.) Und wenn uns die Quartierleute, der Bürgermeiſter, die Arbeiter vor ſchimmeligen Lebensmitteln und Wohnräumen warnen wollen oder auf ſchwam⸗ miges Holz aufenerkſam machen, ſo verſtehen mir ſie nicht. Tatſächlich ſind Hausſchwamm und Schimmel diejenigen Pilze, die am häufigſten gemeint ſind, wenn wir hierzulande von Thampignons hören. Mißsverſtändniſſe von Mund zu Ohr klären ſich ja raſch auf. Bedenklicher aber iſt es, wenn das irreführende Wort in wifſenſchaft⸗ umſomehr als der längſt ver⸗ Atf Gallipoli ſich mit hart⸗ nicht einſtellen wollte. Dieſer des ganze Schlag, Sieg it näckiger Bos Sieg ſollte ja ſchon im voraus Unternehmen des Vierbundes auf dem Bafkan zur endlichen Erfolgloſigkeit verurteilen, denn wenn England in Konſtamtinopel herrſchte hätte guch der Sieg der Deutſchen und unſerer Bundesgenoſſen auf dem Balkan nur noch ſehr geringe Bedeutung. England wollte alſo vor ſorgen. Als es aber mit ziemlicher Klarheit erkennen mußte, deßß auf Gallipoli nur wenig Lorbeeren zu holen ſeien, und daß Konſtan⸗ tinopel ganz unerreichbar weit entfernt liege, enntdeckte es ſein Herz für das bedrängte Serbien, und raupte Saloniki. Von hier aus hofft es, wie ſchon engliſche Blätter ſeit Wochen erklärt haben, ſtets die große Straße Berlin Bagdad bedrohen zu können. Die großen Be⸗ feſtigungsarbeiten im Raum von Saloniti ließen ſchon darauf ſchließen, daß England hier auch für künftige Tage größere Abſichten hege und das gut gelegene Saloniki nicht un⸗ gern für ſeine Operationen benützen wolle Das Geſtändnis des engliſchen Generals hat mun gezeigt, wie die wahren Abſichten Eng⸗ lands mit Saloniki ausſehen. Es iſt aber auch hier noch nicht aller Tage Abend, da be⸗ kanntlich in einem Kriege die ſchönen Pläne allein es nicht tun. Man muß auch die Kraft aufweiſen, durch den Sieg ihre Verwirklichung erzwingen zu können. Dieſer Punkt, den Eng⸗ land im Verlaufe dieſes Krieges ſchon mehr⸗ fach überſehen hat, iſt andererſeits wiederum recht tröſtlich, da nach menſchlichem Ermeſſen der Sieg Englands zu den zweifelhafteſten Dingen gehört. Auch die„Ständige Baſis“ Saloniki iſt darum noch nicht eine endgültige Tatſache, ſondern nur noch ein heißer— 8. Eſſad Paſcha in Saloniki. Budapeſt, 11. Febr.(Priv.⸗Tel. z) „A Villag“ veröffentlicht eine Athener Drah⸗ tung, der zufolge aus Saloniki berichtet wird, daß Eſſad Paſcha dortſelbſt an Bord eines Unterſeebootes(2) eingetroffen ſei. Er käme nach Saloniki, um dort Beſprechungen mit der Heeresleitung des Vierverbandes zu pflegen. Dieſer teilte er mit, er würde über ein wohl aus⸗ gerüſtetes Heer von 20 000 Mann verfügen. vierverbandsſammelplatz Norfu. m. Köln, 11. Febr.(Priv.⸗Tel.) Lutt der Kölniſchen Volkszeitung berichtet die Agenee Havas aus Athen, der hieſigen Regierung wurde amtlich mitgeteilt, daß bald eine Abteilung Truppen nach Korfu geſchickt wer⸗ m ſolle. Eine Schilderung des mon⸗ tenegriniſchen Feldzuges. „ Wien, 11. Febr.(Pr.⸗Tel.,.) Die Wiener Allgem. Ztg.“ berichtet, daß die eng⸗ liſche Telegraphenagentur meldet, der monte⸗ negriniſche Generalkonſul in London veröf⸗ fentlicht ein vom montenegriniſchen Miniſter⸗ präſidenten verfaßtes Schriftſtück, worin der montenegriniſche Feldzug in allen Einzelhei⸗ ten geſchildert wird und das mit einer Kund⸗ gebung König Nikitas an ſeine Armee ſchließt, deren Schlußſatz lautet:„Wir haben ein Recht, von dem Vierverband unbedingt zu verlan⸗ lichen Zuſammenhängen zu Verwech⸗ ſelungen Anlaß gibt. So geſchah es im letzten Sommer, als deutſche Zeitungen Berichte und Auszüge über Beobachtungen des franzöſiſchen Forſtgelehrten J. George brachten, der die Waldwüſtung im Kriege unterſucht hat Da wurde den Champignons die Schuld beige⸗ meſſen, wenn auch die leichtverwundeten Nadel⸗ bäume eingehen müßten. Die Keimſporen der „Champignons“ wären es, die in die eindrängen und die Gewebe überwucherten. Na⸗ türlich aber hat George an die Champignons in unſerm Sinne, wie der Ueberſetzer vermeinte, am wenigſten gedacht. Wir haben ein deuiſches Wort für den engen Begriff, den wir bisher nachläſſigerweiſe mit Champignon aus⸗ drückten, nämlich Egerling. In allen neue⸗ ren pflanzenkundlichen Büchern und daher beim Unterricht ſteht es an erſter Stelle. wäre zu begrüßen, wenn auch der Sprach brauch des täglichen Lebens und der Speiſekarte (das im Kriege verbreitete„Edelpilz“ iſt zu allgemein) der ſchärferen Ausdrucksweiſe der Wiſſenſchaft folgten. Kunſt und Wiſſenſchaft. ber„Die deutſche Kultureinheit im Unterricht ſprach Prof. Dr. Sprengel⸗Frankfurt a. M. im Berliner Jentralinſtitut für Erziehung und Unterricht. Der Begriff der dentſchen Kultur bedarf einer Klarſtellung. Abzulehnen iſt die Anſchauung, als ſei ihr wertvollſter Gehalt fremden Urſprungs. Die heidniſchen Germanen waren im Beginn unſerer Zeitrechnung nichts — ber r e de e 72 / „ rn r Freitag, den 11. Fepruar 1916. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) gen, daß er unſere Ehre achte und uns nicht verdächtigt, daß wir ein gehei⸗ mes Abkommen mit den Mittel⸗ mächten gehabt hätten.“ Die Haltung Rumäniens. JBerlin, 11. Febr.(Von u. Berl. Buro.) Aus Bukareſt kommit die Nachricht, daß die zumäniſche Regierung demnächſt ein allgemeines Alisfuhrverbot für Getreide und Hülſenfrüchte klaſſen wird. Um Irrtümer zu vermeiden, öchten wir ſchon jetzt feſtſtellen, daß unſere gertraglichen Anſprüche auf Liefe⸗ zung von 50000 Waggons Getreide durch nicht berührt werden. Die Lage auf dem NI* 2 N Bälkan⸗Kriegsſchauplatz. Berlin, den 9. Februar 1916. König Nikita von Montenegro hat um Frie⸗ in gebeten, Waffenſtillſtand unter der Be⸗ ingung der Waffenſtreckung ſeiner Armee eſchloſſen, ſich dann aber der Vereinbarung er Friedensbedingungen durch Flucht ent⸗ gen. Die Truppen und die Bevölkerung jontenegros haben die Waffen widerſtands⸗ s ausgeliefert, das Land befindet ſich in der ewalt der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee, ie nach Kräften bemüht iſt, die Not des Volkes u lürrdern. Der König aber hat nicht ganz argeblich auf die Hülfe ſeiner mächtigen Bun⸗ Sgenoſſen vertraut, er genießt ſie in Lyon. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Armee aber hat ne Verzug die Offenſive von Montenegro (dwärts nach Albanien fortgeſetzt und am „ds. Mts. Kruja(40 Kilom. nordöſtlich von Ditrazzo, 22 Kilom. nördlich von Tirana), mit hren Spitzen den Iſchni⸗Fluß erreicht, ſo daß ich an dem angegebenen Tage der größte Teil zon Nord⸗Albanien mit Aleſſio und dem Hafen zon San Giovanni di Medua bereits in ihrer Macht befand. Die bis zum 6. ds. Mts. reichen⸗ den amtlichen Nachrichten vom Balkan⸗Kriegs⸗ ſchauplatze melden keine beſonderen Ereigniſſe. Bor ſich hatten unſere Verbündeten eine chwache italieniſche Beſatzung nebſt ſerbiſchen lüchtlingen in Durazzo ſowie eine albaniſche Streitmacht unter Eſſad Paſcha, deren Stärke, inſcheinend übertrieben, auf 30 000 Mann an⸗ gageben wird. Obgleich dieſe Streitmacht nur ine lockere Zuſammenfügung bewaffneter Jaufen darſtellen wird, würde ſie in dem un⸗ degſamen albaniſchen Gebirgslande und bei om kriegeriſchen Geiſt ſeiner Bewohner wohl uſtande ſein, einigen Widerſtand zu leiſten, zenn Eſſad hierzu entſchloſſen ſein ſollbe. Ob ies aber der Fall iſt, läßt ſich in Anbetvacht er zweifelhaften politiſchen Rolle, die der ge⸗ dannte Paſcha bisher geſpielt hat, nicht mit Sicherheit vovrausſehen. Mehr als eine kurze Berzögerung des Vormarſches unſerer Ver⸗ ſündeten zu erreichen, hätte er wohl abenſo denig Ausſicht wie die Italiener in Durazzo. In Süd⸗Albanien iſt der wichtige Hafen⸗ platz Valona von den Italienern, die dort Trümmer der ſerbiſchen Armee ſammeln, be⸗ ſetzt und befeſtigt worden. Die Nachrichten iber die Stärke der Beſatzung ſind unſicher. Bis vor kurzem ſcheint ſie⸗ nur gering geweſen zu ſein. Zwar iſt Italien ſeit längerer Zeit ſeſtrebt, die Herrſchaft über Süd⸗Albanmien, Heſonders über den der italieniſchen Küſte (Brindiſi und Otranto) nahe gegenüberliegen ⸗ den Hafen von Valong zu gewinnen. Es wäre daher begreiflich, wenn dieſe Macht der CCCCCCCͥ ĩðͤ2dßß ͤ ͤͤdadßTßßßßßfßcfpbpfßßfßTfTfTßTßßc weniger als Barbaren, ſie beſaßen bereits eine hochſtehende ſittliche Kultur, ein tieſes Bewußt⸗ ſein von den ütberſinnlichen Kräften des Lebens. Die geiſtige Entwicklung des Deutſchtums er⸗ folgte in Auseinanderſetzung mit Chriſtentum und Spätantike, ein Gewinn und nach Goethes Urteil zugleich ein Nachteil. Der deutſche Geiſt bewies die Kraft, dieſe Geiſtesſchwäche ſo zu. durchdringen und ſich anzugleichen, daß aus dieſer Entwicklung im deutſchen Mittelalter eine einheitliche, völkiſch beſtimmte Kultur hervor⸗ ging. Durch Humanismus und Renaiſſanee wuürde dieſe Einheit zerſtört. Indem die fremde Bildung ſich der führenden Klaſſen bemächtigte, öffnete ſie einen tiefen Riß zwiſchen dieſen und dem Volke und unterband auf geraume Zeit binaus die ſchaffenden Kräfte des deutſchen Volkstums, deſſen Geiſtesleben in völlige Ab⸗ hängigkeit vom Auslande geriet. Den Anſtoß zu ſeiner Erneuerung gaben die Taten Fried⸗ richs des Großen. Sie erfolgte zunächſt auf dem Umwege über die Romantik des Griechen⸗ tums, in dem ſich die deutſche Sehnſucht ein Bild ihres Wunſches ſchuf. Ihr geiſtiger Trä⸗ ger war die von Luther geſchaffene deutſche Gemeinſprache. Durch die romantiſche Bewe⸗ gung wurde das neu erwachte Geiſtesleben wie⸗ der in den natürlichen Boden des deutſchen Weltfühlens gepflanzt und die völlig verlorene Verbindung mit der altdeutſchen Kultur wieder hergeſtellt. Auch die Romantik ſchuf zunächſt nur ein Sehnſuchtsbild deutſchen Lebens der Vergangenheit, das in den Freiheitskriegen ein großes Erleben fand und, vom Wirklichk itsſinn des 19. Jahrhunderts durchtränkt, die Verbin⸗ dung mit den Lebenstatſachen der Gegenwart Hatürlich gewann. So erwuchs von neuem ein einheitliches deutſches Geiſtesleben, nicht ſo ge⸗ ſchloſſen wie das des Mittelalters, dafür groß⸗ zügiger, umfaſſender und freier, das alle Kräfte enheit lebendig in ſich aufgenommen der Verga t. und allen menichlichen Werten offen ſteht, deeec, l 17 8 ö 48 Annes 1 e. 8 e, eeun, 5 ee 25 — 25 m) Verdun-Combres Nutmassliche Frontlinſe. 77..( 5 5 An. H J. G. S N Feſtſetzung einer anderen in jenem Gebiele ent⸗ ſchloſſenen Widerſtand entgegenſtellte. Und die Ententemächte bieten ſicherlich alles auf, um in ihrom eigenen Intereſſe Italien zum Ein⸗ ſatz möglichſt ſtarker Kräfte auf dem Balkan⸗ Kriegsſchauplatze zu beſtimmen. Am willkom⸗ menſten wäre ihnen wohl eine ſtarke italie⸗ niſche Hülfsmacht bei Saloniki. Aber wenn ſie dieſe unmittelbare Unterſtützung nicht er⸗ reichen können, ſo werden ſie um ſo mehr auf Entſendung ausreichender italieniſcher Kräfte nach Süd⸗Albanien dringen. Die jitalteniſche Heeresleitung ſcheint ſich indes aus nahe lie⸗ genden Gründen gegen jede Schwächung ihrer Streſtmacht am der Nordgrenze des eigenen Landes zu ſträuben und wird möglicherweiſe dupchſetzen, daß nur ſchwache Kräfte nach Süd⸗ Albanien entſandt werden. Sie würden dort freilich, obgleich das Land der Verteidigung ſehr günſtig iſt, einen ſchweren Stand haben, zumal wenn ſich das Gerücht bewaßrheiten ſollte, daß, während die Oeſterreicher vom Nor⸗ den im Vormarſch ſind, Bulgaren, von Oſten (aus der Gegend von Monaſtir) kommend, bereits albaniſchen Boden betreten haben. Inzwiſchen fährt die bei Saloniki gelandete franzöſiſch⸗engliſche Balkan⸗Armee fort, ſich auf dem neutralen Boden Griechenlands hin⸗ ter deſſen bulgariſch⸗mazedoniſcher Grenze zu verſchanzen und, alle völkerrechtlichen Schran⸗ ken mißachtend, das unglückliche Land in ſo brutaler Weiſe zu knebeln, daß auch dem blö⸗ deſten Auge die Heuchelei klar wird, deren jene EEErõã”P] v in ſeinem Weſen dürchaus deutſch iſt. Sein Gepräge vergeiſtigter Sittlichkeit und ein befrie⸗ digtes Streben nach Vollendung, das bas ir⸗ diſche Leben voll erfaßt und die Gottheit in ſeinen Willen aufgenommen hat findet in Goe⸗ thes„Fauſt“ den vollendetſten künſtleriſchen Ausbruck. Dieſe deutſche Kultureinheit muß künſtig die Grundlage unſerer Geiſtesbildung abgeben und mit ihren lebendigen Kräften die Jugend erfüllen, ſich in ihr ſo fortzeugend er⸗ neuern. Es iſt unumgänglich, auf den höheren Schulen ein zuſammenhingendes Bild der deut⸗ ſchen Kulturentwicklung zu geben an der Hand des Schrifttums. unter Heranziehung aller ühri⸗ gen Gebiete des Geiſtesleben, beſonders der deutſchen Kunſt. Unſere Sprache enthült be⸗ reits eine lebendige Kulturgeſchichte des deut⸗ ſchen Volkes. Neben der fortlaufenden Betrach⸗ kung, die die vier oberſten Klaſſen umfaßft und mit der mittelhochdeutſchen Dichtung einſetzt, muß die Einheit unſeres Geiſteslebens durch mannigfache Stoff⸗ und Molſogruppen beleuch⸗ tet werden: Deutſche Sittlichteit in ihren ver⸗ ſchiedenen Erſcheinungsformen, Glaube. Natur⸗ gefühl, Verhältnis zum Staat, Familienlben, die Ausprägung des Volkbtums in der Eig nart der Stämme, der Mundarten, in der Erſchei⸗ nung der verſchiedenen Stände und Berufez dazu kommt die Betrachtung ein⸗elner Stoffe in der verſchiedenartigen Geſtaltung der Zeiten ſo der Nibelungenſage von dem Siagfriedmärchen bis zu den Nendichtungen des 19, Jahrhundents. Auch die Dichtungsgattungen liefern ihren An⸗ teil. Deuſche Kunſt muß immer unter ihren be⸗ ſonderen eigentümlichen. Vorausſotzungen be⸗ trachtet und beurteilt werden. Ueberacl wird ſich ſo in der Einzelerſcheinung das große Ganze der deutſchen Kultur und ihre Gig⸗nart wieder: finden. Für dieſe bedeutſame Aufgaße bedarf der deutſche Unterricht der Zukunft eines aus⸗ reichenden Raumes und auch der erforderlichen Hilfsmittel. Länder ſich ſchuldig machen, indem ſie behaup⸗ ten, für Freiheit und Recht, insbeſondere für die Unabhängigkeit der kleineren Staaten zu kämpfen. Zu erklären iſt ihre Handlungsweiſe mur durch die Annahme, daß ſie auf dem Bal⸗ kan⸗Kriegsſchauplatze gern zum Angriff ſchpei⸗ ten möchten, aber den Mut nicht haben, es ohne die Hülfe Griechenlands zu tun, und daß ſib glauben, dieſes mit Gewalt zur Hülfeleiſtung zwingen zu können. Sie würden freilſch bei jedem Angriffsperſuch auf Granit beißen. Die Ruſſen haben zre Sturmläufe gegen die öſterreichiſch⸗ungerriſche Front am der beſſara⸗ biſchen Grenze auch im letzten Dritkel des vori⸗ gen Monats noch mehrfach erneuert, ſind aber ſtets an dem unorſchütterlichen Widerſtande Umſerer täpferen undesgenoſſen unter unge⸗ wöhnlich ſchweren Verluſten geſcheitert. Es gibt für dieſe hartnäckigen Angriffsverſuche mit kriegsunfertigen Maſſen keine andere Er⸗ klärung, als daß die Ruſſen hofften, im Falle des Sieges freie Bahn durch Rumänien und vielleicht den Anſchluß dieſes Staates zu ge⸗ winnen. Sie haben den Zweck nicht erreicht, Zeit und Kräfte vergeblich geopfert. v. Blume, General d. Inf. z. D. Griechenland und der Vierverband. ORotter dam, 11. Febr.(Priv.⸗Tel,.) Wie die„Times“ mittetlen, fahren die Ver⸗ bündeten fort, auf Mitilene eineſtrenge Umſchau nach allen denen zu halten, die im Verdacht ſtehen, eine feindliche Geſinnung gegen den Vierverband zu hegen. Dieſer Tage wurden 2 deutſchgeſinnte Journaliſten in Haft genommen. Budapeſt, 11. Febr.(Pr.⸗Tel.,.)„Az Eſt“ berichtet aus Sofia: Die griechiſche Regierung erhob Einſpruch gegen die Beſetzung des Golfs von Volos durch die Vierverbändler. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 11. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht des Haupt⸗ quartiers. An der Iralfront zeitwefliges Feuer der Artillerie und der Infanterie. Der Feind, der vom rechten Üfer hervordringen wollte, wurde nach zwei heftigen Gefechten gezwun⸗ gen, auf ſeine alten Stellungen zu⸗ rückzugehen. Bei Kut el Amara keine Veränderung. An der Kankaſusfrontſcheiterten heftige Angriffe feindlicher Vorpoſten an unſerem heftigen Gegenſtoß. An der Dardanellenfron ſchleuderte am Nachmittag des 9. Februar ein Kreuzer guf der Höhe von Jeuiſchehir 5 Bomben gegen Burun. Unſere anatoliſchen Batterien erwider⸗ ten das Feuer. Er zog ſich nach Imbros zu⸗ rück. Zwei Monnitore, die vor dem Eingang zur Merenge kreuzten, wurden gezwungen, ſich zu entfernen. Die Kriegslage im Oſten. Goremykinswiderſtand gegen die Einberufung der Duma. m. Köln, 11. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Kopenhagen: Aus den nun hier vorliegenden ruſſiſchen Zeitungen geht hervor, daß Goremykin noch am Tage vor ſeiner Verabſchiedung einen außerordentlichen Miniſterrat einberufen hatte, der das Schickſal der Reichsduma beſtimmen ſollte. Eine Entſcheidung über die Reichsduma iſt in die⸗ ſem Miniſterrat nicht zuſtande gekommen, da⸗ gegen iſt mit voller Sicherheit anzunehmen, daß er für das Schickſal Goremykins entſchei⸗ dend geweſen iſt. Verſchiedene Petersburger Zeitungen haben ſchon angekündigt, daß Go⸗ remykin in erſter Reihe der ablehnenden Hal⸗ tung, die er der Volksvertretung gegenüber einnahm, zum Opfer gefallen iſt. Jetzt, wo über den Verlauf des letzten Miniſterrates mehrere Einzelheiten durchgeſickert ſind, ſcheint dieſe Annahme immer mehr an Wahr⸗ ſcheinlichkeit zu gewinnen. Nach alledem, was über die Beratung der Miniſter an die Oeſ⸗ fentlichkeit gedrungen iſt, ſoll Goremykin an⸗ fangs jeden Gedanken an die Vinberufung der Reichsduma rundweg abgewieſen haben. Erſt auf die dringende Vorſtellung mehrerer Miniſter und beſonders des Miniſters des In⸗ nern hin, ſoll er ſich mit der Wiedereinberu⸗ fung einverſtanden erklärt haben, aber an dieſes Zugeſtändnis die Bebingung geknſüpft haben, daß die Tagung 10 Tage nicht über⸗ ſchreiten dürfe. Die Einwendung der Miniſter, daß es in dieſer kurzen Friſt nicht einmal möglich ſei, die Beratung des Staatshaushalts zu erle⸗ digen, wurde von Goremykin nicht anerkannt. Er lehnte es ab, in ſeinem Entgegenkommen noch weiter zu gehen und der Miniſterrat ſchloß, ohne daß man die weitere Frage der Einberufung der Reichsduma auch nur einen Schritt ihrer Löſung weiter gebracht hätte Am folgenden Tag ſchon erſchien der kai⸗ ſerliche Erlaß, der das Reichsratsmitglied Stürmer zum Nachfolger Goremykins er⸗ nannte. Somit ſcheint feſtzuſtehen, daß dieſer noch am Tage vor ſeiner Verabſchiedung keine Ahnung davon gehabt hat, daß ſeiner Lauf⸗ bahn als Miniſter ſchon in wenigen Stunden ein Ziel geſetzt ſein wird. Die Kriegslage im Weſten. Die Zeppelinfurcht in Paris. e. Von der ſchweizer. Grenze, 1. Febr.(Priv.⸗Tel..) Die Genfer Blätter 0 Paris: Die Zeppelinfurcht in talle Grenzen und erzeugt die grobeskeſtensitugtionen. Es werden ſtets neue Prämien auf die Anzeige von Zeppelinen aus geſetzt. Der„Matin“ ſchreibt daß ſelbſt die militäriſchen Beobachtungspoſten von dieſer 1. Sekte. Geueral⸗Anzeiger 4 Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblath) Freitag, den 11. Februor 19158. 1 1 D, 14 41178 illgemeinen Suggeſtion und Die franzi Nervoſität er⸗ Regierung hat dem Beſchluß 5 lusſchuſſes zu⸗ geſtimmt auf Einſetzung einer parlamen⸗ kariſchen Unterſuchung klommiſſion über die letzten Zeppelinangritfe auf dearis. Frauen in den Muaitionsfubriken. e. Von der ſchweizer. Grenze Febr.(Priv.⸗Tel..) melden aus Paris: 1 Die Schveizer Bhitter Im S Zörllen Kommiſſion die Frauen zur nitionsarbeit herangezogen. Deutſch⸗Sſterreichiſche Blut⸗ gemeinſchaft. Berlin, 11. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Die„B..“ meldet aus Wien: Der Bürger⸗ meiſter von Wien teilte in der geſtrigen Sitzung des Stadtwates mit, daß die auf den Schlacht⸗ ſeldern gegründete Blutgemeinſchaft mit Deutſch⸗ land in beiden Reichen auch dadurch zum Ausdruck kommen ſoll, daß Deutſchland die Hriegspatenſchaft über je eine öſter⸗ iſche und ungariſche Stadt, Wien und Budapeſt je einer reichsdeutſchen Stadt über⸗ nimmt. Deutſchland hat hierfür das durch die Italiener zuſammengeſchoſſene Görz und eine noch von Budapeſt zu bezeichnende Stadt ge⸗ wählt. Wien wählte die Stadt Ortels⸗ burg, Ungarn die Stadt Gerdauen, beide in Oſtpreußen Es wird zu dieſem Zweck ein „Kriegshilfe⸗Verein Wien“ gegründet, mit einem jährlichen Vereinsbeitrag von 20 Kronen. Aus Vereinsmitteln ſoll die ſtaatlich⸗ preußiſche Aktion zum Wiederaufbau von Ortelsburg Anterſtüttzt werden Die Stadt Wien tritt dieſem Verein mit 50 000 Kronen bei. eeen we e Badiſcher Landtag. JHKarlsruhe, 10. Febr. Im Finanz⸗ Susſchuß der 2 Kammer wurde die vergleichende Darſtellung der Poranſchlagsfätze und Rech⸗ nungsergebniſſe für die Jahre 1912 und 1913 Heraten. Mu Die Ueberſchreitung des Voranſchlags fir das Heidelberger Schloß wird Kußptſächlich mit den im Einverſtändnis mit den Landſtänden vorgenommenen Verſuchen der Standfeſtmachung der Ruine begründet. Zum Kapitel„Eiſenbahnbetrieb“ erklärt ein Regierungsvertreter auf Anfrage, daß ſämtliche freiwerdenden Stellen ſofort wieder beſetzt wür⸗ den, ſoweit dies möglich ſei. Auf Anfrage erklärt der Finanzminiſter, er hiube bei ſeinem Amtsantritt ſchon die Herab⸗ ſetzung der Baubelohnungen leines Ueberbleib⸗ eis des Remunerationsweſens) um die Hälfte Hewirkt. Ihre pöllige Beſeitigung wäre zu be⸗ Hrüßen und werde vor Aufftellung des nächſten Budgets Gegenſtand der Erwägung ſeim. Dieſe Erklärung findet die allgemeine Zuſtimmung der Kommiſſion, die ſich im übrigen damit ein⸗ Verſtanden erklärt, daß die bis jetzt genehmigten und fällig gewordenen Baubelohnungen als⸗ Hald ausbezahlt werden. Der Geſamtaufwand für die infolge des Eifen⸗ bahnunglucks im Bahnhof Müllheim zu gühlenden Renten wird von einem Regierungs⸗ wertreter auf etwa 1200 000 Mk. geſchätzt, Auf die Anfrage eines Mitglieds erklärt der Finanzminiſter, er krage ſich vorläufig nicht mit Der Abſicht, die Erhebung einer Zuſatzſteuer zur Reichskriegsgewinnſteuer für Recmung der Landeskaſſe vorzuſchlagen. Man könne übrigens in dieſer Frage eine irgendwie bindende Erklörung nicht abgeben, ſolange er nicht wiſſe, wie weit das Reich in der Beſteue⸗ rung gehen und wie dieſe Steuer im übrigen gusgeſtaltet werde. Was bis ſetzt in dieſer Rich⸗ ktung feſigelegt ſei, ſeien nur vorbereitende Maß⸗ wahmen. Schließlich wird der Antrag der Abgg. Maſſa und Gen., nach weſchem die Regierung erſucht werden ſoll, nach dem Beiſpiel des Reichs und verſchiedener Bundesſtagten einen parlamenta⸗ kiſchen Beirat zu errichten, welcher zur Vorbe⸗ rutung aller wichtigen durch den Krieg veran⸗ ſaßten wirtſchaftlichen Maßnahmen zugezogen werden foll, noch kurzer Beratung einſtimmig angettommen. Sparſamkeit im Staatshaushalt. HKarlsruhe, 10. Febr. Das Miniſterium der Finanzen hat an ſeine untergeordneten Or⸗ gaue einen Erlaß gerichtet, aus dem das Weſent⸗ liche wiedergegeben ſei: Der Staatsvoranſchlag 1916/7 wurde unter der Vorausfetzung aufgeſtellt, daß der Krieg in der verfloſſenen Haushaltungsperiode zu Ende gehe. Nun aber mußte der Fehlbetrag, der, ſelbſt Unter Berückſichtigung der Erhöhung der Ein⸗ kommenſteuer, 9½% Millionen betrug, noch erheb⸗ lich überſchritten werden. So wurden nicht nur die im Betriebsfond in den letzten Jahren ange⸗ ſantzmelten namhaften Reſerven bis Schluß des Jahres 1915 aufgebracht, ſondern auch bis dahin Ein erheblicher Teil des Vermögens der Amorti⸗ aufgezehrt, wobei ſchon in Berück⸗ ſichtigung gezogen iſt, daß die den Gemeinden zur Verfügung geſtellten Familienbeihilfen vom Reiche erſetzt werden. Bei längerer Dauer des Krieges wird der ver⸗ bleibende Teil der Amortiſationskaſſe nicht aus⸗ reichen, ſodaß ſämtliche Reſerven aufgezehrt ſind und mit Entſtehung einer allgemeinen Staats⸗ ſchuld zu rechnen iſt. 5 Es iſt alſo peinliche Sparſamkeit in allen Ausgaben notwendig, gleichviel, ob ſolche im Voranſchlag 1916/17 vorgeſehen ſind oder oß für ſie noch Kredite aus frühren Jahren zur Ver⸗ fügung ſtehen Auch bei Dienſtreiſen, Verſetzun⸗ gen, allgemeinen Amtsunkoſten uſw. iſt die Nok⸗ wendigkeit eingehend zu prüfen, wobei es ohne Belang ine⸗Departement] des werden von jetzt an unter Zuſtimmung der ſo⸗ i * Mannheim, den 11. Februar 1916. Mit E dem eeeeeeeeeeeees. eeοοοοοοοο Eſſernen Kreuz ausgezeichnet! eeseeeeeeeeeeeeseteeeteseeteseseeeeeeeeeeeeeseeee eeeee jegsfreiwilliger Friedrich Arnold, Sohn Fuhrunternehmers Georg Friedrich Arnold unheim⸗Neckarau, welcher in der Cham⸗ pagne mutig einen verwundeten Kameraden un⸗ ter ſchwerſtem Artillexriefeuer zum Verbands⸗ Platz trug zereeeeeeιο Dragoner Hans Leithner, Sohn des ver⸗ ſtorben ners Georg Leithner in Mann⸗ heim⸗Feudenheim, für eine gut ausgeführte Patrouille. Er iſt ſeit Kriegsgusbruch im Felde. Perſonal⸗Deränderungen. Ernennungen, Beförderungen u. Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zu Fähnrichen: Wendt, Oſter, Unter⸗ offiziere im Feldart. Reg. Nr. 30. Zu Leutnants d. Reſ.: die Vizefeldwbl., Vigewachtmeiſter bezw. Offizier⸗Aſpir.: Gbert (Heidelberg) im Reſ.Inf.⸗Reg. Nr. 169, dieſes Regts. Karolus(Karlsruhe) im Ref.⸗Inf.⸗ Reg. Nr. 109; Gnacke(Meſchede) in der 2. Maſch.⸗Gew.⸗Komp. d. Reſ.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 109; Zerling(1 Mülhauſen) im Feldart.⸗Reg. Nr. 67; Heeß(Karlsruhe) im Landw.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 110: Wintermantel(Donaueſchingen), jetzt im Inf.⸗Reg. Nr. 53. dſs. Regts: Meyer (Franz), Crecelius, Günther(Freiburg), im Inf.⸗Reg. Nr. 113, dieſes Regts., Würtz (Pforzheim!, Trunzer(Raſtatt), Eckel⸗ höfer(Worms), Wolfsperger(Freiburg), d. Pion.⸗Batl. Nr. 14, jetzt b. Pion.⸗Erſ.⸗Batl. Nr. 14; Hörner(Mannheim) d. Inf.⸗Reg. Nr. 136; Kölln(2 Altona), Stickert(Ro⸗ ſtock), Böhmer(1 Dortmund) im Reſ.⸗Feld⸗ artl.⸗Reg. Nr. 66. Zu Leutnants d Landw.⸗Inf. 1. Auf⸗ geb.: Schairer(Freiburg), Vizefeldw. im Landw.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 110: Oberlin(Mül⸗ hauſen i.), Ketlerer(Donaueſchingen), Feldw.⸗Leututs. um Landw.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 110; Baumann(Mannheim), jetzt bei der For⸗ tiftkation Antwerpen: Weber(Karlsruhe), Vizefeldwebel im Reſ.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 109. Zu Leutnants d. Landw. 2. Aufgeb.: Buürger(Lörrach), Vizefeldwebel im 1. Land⸗ ſturm⸗Inf.⸗Batl. Lör rach(14.), der Landwehr⸗ Inf.; Henrich(Karlsruhe), jetzt b. d. Pion.⸗ Erſ.⸗Batl. Nr. 14, d. Landw.⸗Pion.: Miltner (Donaueſchingen), Vizewachtmſtr. im Feldartl.⸗ Reg. Nr. 229, der Landw.⸗Feldart. Zu Oberleutnants: die Lentnants: Schmidt d. Reſ. d. Juf.⸗Reg. Nr. 113(1 Ham⸗ burg), fetzt im Landtd.⸗IJnf.⸗Reg. Nr. 110: Zim⸗ merle d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb.(Lörrach), jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 110. Zu Hauptleuten: die Oberleutnants der Inf. 1. Aufgeb.: Nüßle(Lörrach), v. Langs⸗ dorff(Donaueſchingen), jetzt im Landw.⸗Inf.⸗ Reg. Nr. 109: Faudi(Freiburg), jetzt i. Land⸗ wehr⸗Inf.⸗Reg. Nr. 110. Die Oberleutnants d. Landw.⸗Infant. 2. Aufgeb: Mühlhäusler (Freiburg), Raſcher(Freiburg), jetzt im Land⸗ wehr⸗Inf.⸗Reg. Nr. 110: Berberich(Karls⸗ rirhe), jetzt im 1. Landſt.⸗Inf.⸗Batl. Lörrach(14. ): Stößer(Pforzheim), jetzt im 2. Landſt. Inf.⸗Batl. Offenburg(14. 23). Die Oberleut⸗ nants d. Landw. a..: Reichle(Donaueſch⸗ ingen), zuletzt Leutn. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb. (Donaueſchingen), jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Regmt. Nr. 109; Hamm(Lörrach), zuletzt Leutn. der Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.(Lörrach), jetzt im 1. Landſt.⸗Inf.⸗Batl. Lörroch(14.). Ferner: Boveri, Oberleutn. a. D.(Stock⸗ ach), zuletzt Leutn. im Inf.-Reg. Nr. 98, jetzt im Landfk.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 23: Winkelmann d. Reſ. d. Füſ.⸗Reg. Nr. 34(Bromberg), jetzt Adi. d. Bahnhof⸗Kommandautur Mannheim 3: von Schütz, Oberleutn. d. Landw. a.., zuletzt von der Garde⸗Landw. 2. Aufgeb. d. Garde⸗Gren.⸗ Reg. Nr. 3(Heidelberg), jetzt Adi. d. mobiſen Bahnhof⸗Kommanndantur ½: Landfried, Oberleutn. d. Landſw. a. D.(Karlsruhe), zuletzt von der Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb., jetzt im Land⸗ wehr⸗Inf.⸗Reg. Nr. 29. Zum Rittmeiſter: Kühner, Oberleutn. d. Reſ. a. D.(Heideſberg), zuletzt von der Reſ. d. Drag.⸗Regts. Nr. 13, früher Leutn. in dieſem Reg., jeizt Adjutant d. mob. Bahnhof⸗Komman⸗ dantur 2/14. Verſeczt: — Sauterwald, Oberleutn. der Ref. d. Inf.⸗Reg. Nr. 118(Metz), jetzt im Erſ.⸗ Inf.⸗Reg. Nr. 28, zu den Reſerve⸗Offigieren des Pion.⸗Batl. Nr. 5. Zum Leutnant, vorl. ohne Patent: Werner im Inf.⸗Reg. Nr. 16g9. * Zahlreiche Goldſtütcke in der Rheinſchiffahrt und im heſſiſchen Viehhandel. Während der in den letzten Zeit in Heſſen durchgeführten und noch jetzt im Gang befindlichen Sammlungen von Goldſtücken iſt die Beobachtnng gemacht worden, daß beſonders in den Quartieren, wo die Rheinſchiffer verkehren, noch unausgeſetzt Gold als Zahlungsmittel eingeht, da die hol⸗ ländiſchen Rheinſchiffer faſt ausſchließlich mit Geld entlohnt werden und dies Geld während ihres Aufenthaltes in den Hafenſtädten am Rhein wieder umſetzen. Welche Beträge da in Frage kommen, zeigt der Fall, daß die Inha⸗ berin einer Wirtſchaft in Mainz, wo viel Schif⸗ fer verkehren, innerhalb weniger Tage tauſend Mark in Gold abliefern konnte. Aehnliche Er⸗ ſcheinungen kreten auch allwöchentlich bei den Schlachtbiehmärkten in Heſſen auf, wo noch viel Gold im Umlauf iſt. Verein für Voltsbildung. Unſere 3 letzten hbleiht, wenn dadurch die dienſtlichen Be⸗ Mie der Beamten vermindert werden. Vorträge finden an den kommenden Mitt⸗ — bei freien Eintritt im Alten Rat⸗ Her öflerreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 11. Febr.(WZTB. Amtlich wird verlautbart: Ru ſi cher Nriegsſchauplatz. Nichtamtlich.) Die Tätigkeit feindlicher Erkun⸗ dungstruppen gegen die Front der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand Unſere Sicherungsabteilungen Die Vor⸗ dauert an. wieſen die Ruſſen überall zurück. poſten des ungariſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 82 zerſpengten einige ruſſiſche Kom⸗ pagnien. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe. Südsſtlicher UKriegsſchauplatz. Die in Albanien vorrückenden öſterreichiſch⸗ ungariſchen Streitkräfte haben am 9. ds. Mts. Tirana und die Höhen zwiſchen Preza und Bazar Sjak beſetzt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. * Das montenegriniſche Rätſel. Paris, 11. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: Der neonte⸗ negriniſche Miniſterpräſident Muskowitſch veröffentlicht durch Vermittlung der monte⸗ negriniſchen Geſandtſchaft in Paris folgende amtliche Note: Um den tendenziöſen Nachrich⸗ ten des Feindes ein Ende zu machen, iſt es von weſentlicher Bedeutung eine genaue Darſtel⸗ lung von der Haltung Montenegros zu geben. Es iſt vollkommen richtig, daß zu dieſem Zweck gewiſſen entfernten Abteilungen zu ermög⸗ lichen zur Unterſtützung der an der anderen Front ſehr ſtark mitgenommenen Truppen heranzukommen, ein Waffenſtillſtand erbeten wurde, und daß darguf Friedens⸗Vorbeſpre⸗ chungen in derſelben Abſicht eingeleitet wur⸗ den. Dis öſterreichiſchen Vedingungen wurden natürlich mit Entſchiedenheit abgelehnt. Die königliche Familie und die Regierung hat dar⸗ culf ekligſt ders Land verlaſſen, um nicht in die Hände des Feindes zu fallen. Um die dezi⸗ mierten, durch Anſtrengung und Entbehrungen erſchöpften, unglücklichen montenegriniſchon Truppen zum äußerſten Widerſtand zu ermu⸗ tigen, mußte König Nikolaus einen Prinzen ſeines Hauſes und drei Mitglieder der Re⸗ gierung bei ihnen laſſen. Bei ſeiner Landaung auf jtalieniſchem Boden am 20. Jamtar er⸗ neutte der König telegraphiſch die ausdrück⸗ lichen Befehle an den Befehlshaber der monte⸗ negriniſchen Armeen, General Janko Wuko⸗ titſch, in einer Weiſe, die jede Zweideutigkeit ausſchließt. Die Befehle lauten: 1. Energiſcher Wider⸗ ſtand ſoll geleiſtet werden; 2. der Rückzug ſoll in der Richtung auf die ſerbiſche Armee durch⸗ geführt werden; 3. von niemanden und unter keinem Vorwand können Friedensbeſprechungen eingeleitet werden; 4. der Prinz, ſowie die Mit⸗ glieder der Regierung haben der Armee auf ihrem Rückzuge zu folgen; 5. die franzöſiſche Regierung wird für die auf ihre Koſten nach Korfu gebrachten montenegriniſche Armee die⸗ ſelben Verfügungen treffen, wie für die ſer ſſche Armee. Die Anweſenheit des Königs von Montenegro und ſeiner Familie ſowie Musko⸗ witſch in Frankreich bildet das beredſte Dementi der niederträchtigen Ausſtreuungen. Gegenwärtig entthront wie die Herrſcher Bel⸗ giens und Serbiens hat der König von Monte⸗ negro nach treuer weitgehender Pflichterfüllung das Schickſal ſeines Landes in die Hand ſeiner Verbündeten gelegt, überzeugt von einem glück⸗ lichen Ausgang des Kampfes, in welchem er auszuharren beabſichtigt. Abgeſehen von der genauen Ausführung der Befeble ſind der König und die rechtmäßige Regierung, die nach Frank⸗ reich geflüchtet, nicht verantwortlich für die Maßnahmen, die nach ihrer Abreiſe ſeit dem 20. Januar getroffen wurden. 6. Von der ſchweiger. Grenze, 11. Fehr.(Priv.⸗Tel..) Schweizer Blättern zu⸗ folge meldet der„Secolo“, die montene⸗ griniſchen Miniſter ſeien zum Ab⸗ ſchluß des Friedens mit Sſter⸗ reichermächtigt worden. In welcher Form, wann und durch wen dieſe Ermäch⸗ tigung erteilt wurde, iſt indes aus der Mel⸗ dung nicht erſichtlich, da die Zenſur nur die Überſchrift ſteßen ließ. D** e. Von der ſchweiz. Grenze, 11. Febr. (Nriv.⸗Tel..) Den Schweizer Blättern zufolge begibt ſich der Kronprinz Alexander von Serbien, wie der„Secolo“ aus Athen erfährt, mit dem Miniſterpräſidenten Paſitſch nach Paris, um dort über die Reorgani⸗ ſation des ſerbiſchen Heeres und Aus Stadt und Land. Tirana von den Oeſterreichern beſetzt. 6. Von der ſchweizer. Grenze, 11. Febr.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blätter melden aus, Mailand: Der italieniſche Ober⸗ kommandant in Albanien hat den Oberbefehl auch über die Truppen Eſſad Paſchas über⸗ nommen. Infolge Mißhelligkeiten wer⸗ den die ſerbiſchen Armeereſte aus Albanien fortgebracht. Die Vverbeugung der Schweiz vor Italien. e. Von der ſchweizer. Grenze, 1. Febr.(Priv.⸗Tel..) Die„Baſler Nachrichten“ ſchreiben: Der italieniſche Flieger Bar⸗ batti, der die ſchweizeriſche Neutralität ver⸗ letzte und durch das Feuer der ſchweizeriſchen Truppen zur Landung im Kanton Teſſin ge⸗ zwungen wurde, ſoll mit dem von ihm ge⸗ ſteuerten Flugzeug ſeinem Vaterland zurück⸗ gegeben werden. Dieſe„ſchöne Geſte“ wird im ſchweizeriſchen Volke nicht überall begrif⸗ fen. Man erinnert ſich an den deutſchen Mi⸗ litärflugſchüler, der aus Verſehen bei Riehen ſchweizeriſches Gebiet überflog. Die Entſchul⸗ digung von deutſcher Seite folgte der Grenz, verletzung auf dem Fuße. Von Italien hat man bis heute nichts ähnliches gehört. Ob nun Parbatti einen bloßen Probeflug ausführte oder ob es ſich um einen auf militäriſchen Be⸗ fehl hin unternommenen Erkundigungsflug handelt, ſcheint gleichgültig zu ſein. Er iſt aktiver italieniſcher Soldat. Wenn man anfängt, Ausnahme zu machen. ſo kann das unter Umſtänden heikle Folgen haben. Der verſchärfte U⸗Boet⸗Krieg. Wien, 11. Febr.(WT7B Nichtamtlich.) Die Blätter begrüßen die Erklärungen Oeſter⸗ reich⸗Ungarns und Deutſchlands über die künf tige Behandlung betwaffneter Handelsſchiffe feindlicher Nationen als eine Maßregel, die eine klare Rechtslage ſchaffe. Die Verfügungen der Zentralmächte würden zugleich einen Akt weit keich. den Entgegenkomnens gegenüber den Neutralen bilden, indem ſie dieſen durch eine veitgeſtreckte Friſt Gelegenheit geben, ihre Staatsbürger offiziell von Fahrten auf bewaff⸗ neten feindlichen Handelsſchiffen zurückzuhalten bezw. zu warnen Das„Fremdenblatt ſchreibt Die rigvroſe Einhaltung des Völkerrechts auf fahren namentlich Großbritanniens, da mit dem Fall„Baralong“ und„King Stephen? in un⸗ zweideutigſter Weiſe dargetan iſt, wie krupellos es ſich über die Gebuce des internationalen Rech⸗ tes und der Menſchlichkeit hinwegſetzt. Der Rampf um Deutſch⸗Oſtafrika. London, 11. Fehr.(WiB. Nichtamtl.) Das Reuterſche Büro meldet, daß die Belgier, die in Afrika mit den Briten und Franzoſen zuſam⸗ menwirkten, eine Grenze von über 500 Meiten verteidigen, vom Norden des Kiwuſees bis Jüd⸗ lich von Tanganfika, die Deutſchen in ungefäht zehn Gefechten mit ſchweren Verluſten Zurick⸗ warfen und nun in Deutſch-Oſtafrika eindrin⸗ gen.(Die Meldung iſt mit Mißtrauen aufzu⸗ koloniale Kämpfe aus belgiſcher Quelle als un⸗ zuverläſſig erwieſen haben.) Rücktritt des amerikaniſchen Kriegsminiſters Waſhington, 11. Febr.(WIB. Nicht⸗ Der Krisgsſekretär Garriſon demiſſionierte⸗ wie verlautet, weil die große Mehrheit des die Continemtal⸗Armee war. Auch der ſtell⸗ vertretende Sekretär des Kriegsdepartements Breckinridge demiſſionierte. *+** Petersburg, 11. Jebr. WB. Nichtamtl) Der Zar iſt geſtern zur Feldarmee ab⸗ gereiſt. Aen inen Perfekte Köchin welche auch einen kleineren Haushalt felbſtändig verfehen kaun von einzelnem Herrn bet guter Be⸗ zuhlung und augenehmer Stellung für ſofort geſucht. Angebote unter Nr. 15449 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. * 55 Zum möglichſt ſofortigen Einkritt wird eine ältere Dame die ſehr flott ſtenographieren u. Maſchinen⸗ ſchreiben kann, ſowie gute Schul ildung hat, für mein kaufmänniſches Bütro geſucht. Schriftliche Angebote an Heinrich Lanz, Mannheim Abt.: Landbaumotor. deſſen Wiederbeteiligung am Kampfe zu beraten. Seiten Oeſterreich⸗Ungarns und Deutſchlands ſteht wohl im grellſten Gegenſetz zu dem Ver nehmen, da ſich bisher ämtliche Nachrichten üßer amtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureons Kongreſſes gegen ſeinen Vorſchlag betreffend 8 *——. ö 3 Freitag, den 11. Februar 1916. Genueral⸗Ameiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath) 5. Seite. Vor der 4. Kriegsanleihe. Ueber die bevorstehende vierte Kriegsanleihe des Reiches wissen Wir einstweilen nur soviel, daß sie micht vor dem März zur Ausgabe wWird. Ueber die Bedingungen ist selbst- verstärdhich noch nichts bekannt. Wo dieselben erörtert werden, handeit es sich uhmner nur um Gerüchte. Natürlich ſehlt es auch nicht an Vorschlagen, mit denen Beriffene und Unberufene azn die Reichsfinanzverwaltung herantreten. Die eten sagen das NReich solle diesmal eine%½% pro- zentige zum Nennwert auslosbare Ankeihe bera kür die ein Preis von eha 94 Prozent in Frage kãme. Das würde den Zeichnern einen annãhernd gleich hohen tatsäch- lichen Zinsgenuß, wie bei den ersten drei Au- ſeihen gewähren und ihnen auch nochi einen größeren Kursgewinn bei der Steigerung der An- ſeihe bis zum Nennwert in Aussicht stellen. Die ancleren raten, wiederum eine Sprozentige Reichsanleihe aufzulegen, die nach etlicher Zeit mit einem Aufgeld tilgbar sein soll. Ein dritter Vorschlag endlich Huft darauf hinaus, dies- mal lediglich Schatzanweisungen an- zübieten, die in wenigen Jahiren fällig werden. Zu den eimelen Vorschlägen veröffentlicht die „Kölnische Zeitgung'“ eine bemerkens⸗ werte Zuschrift, in der es u. à. heißt-: „Die Ausgabe einer neuen%½% Prozent Zin- gen tragende Reichsanleihe zu einem der sich nicht unwesentlich vom Neur⸗ Werte entfernt, dürfte daher voraussichtlich eimem grögern Ieil des kapitalanlagesuchenden Publi⸗ ßums einen größern Anreiz bieten, namentfich wenn die feichsfinanzverwaltung sich auchi dazu verstehen würde, cke Tügung einer solchen An- leihe durch Auslosung vorzunehmen, die zum Nennwert innerhalb einiger Jahrzehnte, etwya drei Ocer flünf Jahre nach Ausgabe der Anleihe be⸗ ginnend, zu erfolgen hätte. Es ist dies um s0 mehr anzunehmen, als sich schon seit ängerer Zeit im freien Verkehr mehr oder weniger großer An- jagebegelr gerade nach solchen ältern, niedrigere (uur 4 Proz. und selbst 3% Proz.) Zinsen tragen- den deutschen Staatsanleihen, Stadtanleihen, Pfand- brieten usw. zeigt, die durch Auslosung zZum Nennwert ihren Besitzern in näherer oder fernerer Zeit einen im Vergleich zum jetzigen Tagespreise becleutenden Nutzen in Aitsischt stellen, während alerdings für die einer Auslosung nieith unterwor⸗ genen niedriger verzinshchen ältern deutschen Au⸗ leiken die Nachfrage im allgemeinen minder leb- haft ist, Was zum Teil woll auch damit zusammen⸗ hängt, daß im Hinblick auf die denmächst erfol- gendde Ausgabe einer neuen Reichsanleihe mancher Wlagelustige seine ffüssigen Gelder vorerst nicht durch Ankaiß anderer Staatsanleihen ſestlegen will. dürkte die Feichsfinamperwaltung wegen der dadurch zui verursachenden größern Belastung der Staaistinanzen einem andern aufge- kauehten Plan gegenüber sich woll weniger ge⸗ neigt zeigen, der darauf hinauskuft, demnachst Wiederum eine Sprozeuntige Reichsaun- leihe aufzulegen, die mit einem gewissen Auf⸗ gelde in etlicher Zeit, etwa zu 108 Proz. oder 104 Prozent tiigbar sein würde. Auch er- Scheint es Zweifeſheaft, ob es im lnteresse der Neichsfinanzen Zweckräßig ist, demnächst, wie aies mehrfach vorgeschlagen wurde lediglich zur Ausgabe von Schatzauweisungen zu Saltreiten, die inmerhah verhältnistmähig weniger Jahre zur Nichzahlung gelangenz dies wäre wellig Suplenlenswert angesichts des Umstandes, daß nach Beeudigung des Krieges staatlicherseits, Belbst Wenn wir, wWie zu hoffen ist, uns von un⸗ ern Feinden eine größere Kriegsentschädigung Zusbedingen önnen, ganz beträchfliche Aufwen⸗ dungen Zu erfolgen haben, sowofll fiir Wiederin- Kancisetzung des abgemitzten Hesresmateriais wie auch zur Entschadigung der im äußersten Nord⸗ Ssten und Südwestert des Neicltes erfolgten feinc. ichen Beschäckigungen an Land und Gul, sowWẽa mmentlich auch für die Unterstlitzung der zahl- weichen Kriegsinvaliden und der Witwen unck Waisen unserer gefallenen Flelden. Vielleicht würde sich auch die Reichsfinanzwer⸗ Waltung dazu verstehen, diesmal den Leichnungs-⸗ Astigen in einigen andern Punkten noch en Weiteres Eutgegendommen als bisher zu be⸗ Digen So wäre es wohl empfehlenswert, wenn die Sich dazu verstünde, die neue Anleihe mit Nerteljährlichen Zinsscheinen zu erselhen, eine Ge it, die schon seit Jahr- Zeunten bei kast allen franzäsischen, englischen rad einem großen Teile der russischen Staatsan- Aen geibi wurde und die zweifelsohne dazu Leigetragen hat, die frünere Beliebſheit dieser aus- müudischen Staatsrenten mehr oder weniger zu Grclern. In dieser Klinstcht dürkte es vielleicht auch weckmäßig sein, den Zei der Zius- zahlungen statt wWie bisher auf den Beginn des und Viertelſahres auf die Mitte des Viertel aires zu verlegen, wie dies in Frarireich Schon l Ungerer eit bei milichen Staatsanleftten der kall ist. Es würde dadurch nicht nur der 1 Werteſjahresschtußß sich Ohredies fast regel- näbig einstellende größere Geldbedarf gemimdert Soncern eine Zinszahlung zur Viertel⸗ Kanresmiite ware auch für manche Anlagehtstigen mern Fauz erwiinscht, als zu diesem Zeitpünkt n einer Reine größerer Bundesstaaten, wie Preus⸗ 85 Sachsen usw. die staatlichen ud städtischen teuern fällig werden; auch die Berichtigung der Zͤlle, der Zahlungen an das KOlle!- nleat usw. findet meist ungefähr zu jenem Zit- 50 Statt, 30 daß sich bei Zinszuhlungen um die 455 ſahresnütte in Zukumft eine mehr oder min 85 erbebliche Verminderung des Imlaufs an barem Jelce ermöglichen ließe. Da bei oder kurz dach dem nächsten Vierteljahrswechsel, Abgeschen zon etwa 300 Mill. Mark alsdann fälliger Zinsen auf deutsche Staatsenleihen, gleichzeifig auch be- chtche Zahlungen zür Zinsen auf sousfige deutsche Anlagewerte(es sind allein etwa 12 Milliarden Mark deutscher Hypothekenpfandbriefe Sowie mindestens 15 Milliarden Mark deutscher Stadte-, Provinz- und ähnlicher Anleihen in Um⸗ lauf), und außerdem auch die Divictenden der meisten deutschen Bank- und vieler Industrie- aktien im Betrage von amnähernd 300 Mill. Mark zahlbar werden, so dürkte es empfehlenswert sein, den Zeitpunkt für den ersten Pflichteinzahlungs auf die neue Anleihe erst auf einige Tage nach dem Vierteljahresbeginn festzusetzen. Sproz. Deutsche Reichs-Aunleihe von (III. Kriegsunlelhe). Mit Rückcsicht dtrauf, daß für die Stüce umter Mk. 1000 Zwischenscheine bekanntlich ticlit aus- gegeben worden sind, ist, wWie 6. Zt. auch vorge⸗ sehen, die Herstellung der Originabl-Stücke der kleinen Abschnitte über M 100, 200 und 300 Zu⸗ 1918 erst in Angriff genommen worden. Die Fertig⸗ Stellung ist jetzt soweit vorgeschritten, daß mit der Ausgabe dieser Stücke zu Mk. 100, 200 und 500 vom 15. d. Mts., ab begonnen wetrden kann Dadurch wird es ermöglickt, alle die vielen kleinen Zeichnungen durch Lieferung zu be Soweit bei Mk. gen Es Können somit sämtlich ichner, es sich um freie Leichnungen handelt, 1000-Stücken und größeren einstweilen Zwischenscheinen, nmmmehr über ihre Stü⸗ fügen und diese ebi den ebtr. Zeichnungs Epfang nehmen. 5 Fostscheckhverkehr. Im Reichspostgebiet ist die Zalll der Postscheck- kunden Ende jauuar 1916 auf 113 070 gestiegen. Eugaug im Monat Januar 11390.) Auf den Post- Scheckreolmungen wurden im Januar gebucht 2 228 Millionen Mark Gutschriften und 2222 Miflionen Mark Lastschriften. Bargeldlos wurden 2420 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesamtguſtnaben der Postscheclckunden betrug im Januar durchschhittlich 300 Millionen Mark. Im Ueberweisungsverkehr mit dem Auslande wurdlen 6, Milfionen Mark unmgesetzt. Die 3. englische Kriegsanleihe. Nach einer vom WITB. verbreitefen Londoner Depeschte schreibi der Daily Teiegraph, daß i m April eine neue Auleihe von umbegrenzter Höhe herausgegeben werden wird. Unsere aus Arnsterdam Kürzicht gebrachte Meldung(vgl. Nr. 61) die auch in den Berliner Blättern veröffentlicht wurde, ist denmach zu berichtigen. Wochenausweis der Bank von Eagland vom 16. Febraar 1916. in Pfund Sterſing. 39.85.925.000 Aesamtrüucklage 5— 2925.000 Notenumauf.333.000 CCVVVVVVVVVVVVVV 54.28.892.000 Weohselbestaneg„ 108.8314.391.000 Frivatguthaben„ 100.487.903.000 Staatsschatzguthaben 2395.000 Notspreserc.74¹ 000 Reglerungssleherhelten unveränd, Prozenwerhältnis der Reserven zu den Passsven 243% gegen 2 in der Vorwoohe, Slearinghouse-Umsatr 288 Milllon. 28845 dle glelche Woohe des vorlgen Jabres 37 Milflonen uUnnßmg. Frankturter Efektenbörse, * Frankfurt a.., 1I. Febr.(Priv-Telegr.) Die Grundstimmung war kest im An⸗ Schluß günstiger Auffassung der politischen Lage betreffs des Lusitaniakalles. In geschäftficher Be- ziehumg war der Verkehr Wieder reger. EW²as reger umgesetzt wurden die Aktien der Chemi- schen- und Montanindusfrie sowie ver- eimelte Kriegsmaferialwerte. Schiffahris- Aktien behauptet. Auf den übrigen Gebieten sind die Kursveränderungen geringfügig. Renten behaupftet. Daimler-Motoren wurden auch heute in größeren Umsatzen und erhönten Kursen gehatdelt. Werliner Hflektendörse, WIB. Berliu, 11. Febr. lu der Honuung aut die baldige Beilegung des Llisitaniafalles und in- ſolge höherer Newyorker Kurse benielt cke Börse ie feste Grundstimmung bei. Die Ge⸗ schäftstätigkeit war jedoch geringer als gestern. Lebhafter umgesetzt wurtlen nur Erdölaktien und Daimler Motoren, daneben bestanck noch einiges Interesse bei leicht erhöhten Kursen für einzelne hemische und Montan- Werte. Von Renten sind heimische unverändert, für öster⸗ reichisch-ungarische scheint das Iuteresse etwas nachgelassen zu haben. Ber'in, 11. Februat.(Devlsenmarkt) Telegr. Auszahfungen für: 11. 10. Beld Brlef Aelg Briot NOW]'cKKkk.20.31.30.32 Honlsnns 5 55 Dänemark 15.50 5 Sohweden 131.75 Norwegen 1351.25 Sohwegßz 102. Desterreſob-Ungarn 270.95 Rumänſen 684.%½ Bugarlen 77.— New- orker Hflentenbörse. WIR Newyork, 10. Febr. Die Kau Iust War Teclit lebhaft, was auch in dem 5 Aktlienumsgtz vou 720000 Stück Ausckruck kam. Die Lendenz War bei Fröfluung der Börse fest. Bevorzugt wurden spel l Werte, ow-ie Anteile von Kupler-Ges die in den meisten Fällen den Kursstane bessern konuten, hierauf matter aut Gert Gesellschaften, die enge Verbit haben. Steels erfreuten sich re Eisenbalinwerten traten Canadian Paclſic Vordergrund des Interes und konnlen einem Kürsgew inn von 2% Dollar schlizBes, Weiteren Verlauf fanden 8 ̃ Sationen statt, scdaßg sich die Kurege regeltäßig gestaltetete. Der Schluß War uneinheit! WIB. Berlin ohne Notiz.) Die E Produktenmarkt sind g mit dem allernotwendig 111 eib sten beguiiglen. gebot blieb ebenfalls beschiränkt und die Preise blieben außer Maismehl, das etwas teurer ist, un- verändert. MEWVYORK, 10. Februar. Devlsenmarkt 10. 8. Tendenz für dellddgs debaupt. dehaupt. deld auf 21 Stunden(Durohsohnlitsrate)..%¼ 1. geld letztes Darlebendgz Siohtweohsel Berllin Slohtwechsel Faris 2 Wechsel auf London(60 Tage): Weohsel auf London(Cadie Transfers)) Silder Zullion New-Vork, 10, Februar.(Bondsmarki). 9 0 10.. Atoh. Top. Santa Fe St. Louls 8. F. 3 8d. 47—. 49½ 4% oonv. Bonds 104— 104¼[Sout. Faofflo donv. Salt. Ohio 4% 8ds. 98— 38.— 41929 8/ Sonds. 39— 89.— Obes. Ohlo 4d% 88. 37/ 87/ Unlonp a0..% Bds. 84— 34 North. Pac. 3 Bds. 68/ 68% 4% Unlon Stat. N. Pab. Pr. Llen 48d8. 33% 94— Mt.1925 œon⁰. Bonds 110½% 110— St. Louls and St, Unfteg States Steel Franzo. pr. 4 8ds. 89¼ 69¾ Oorp. 8% Bonds 104½ 105— MEWVORK, 10. Februar.(Aktienmarkt!. 10. 9. 10. 9. Atch. Top. St. Fs o. 103% 103½¼ Rorthern Padifio o. 114½ 118¼ 40. pref. lu½ 101— bennsylvania 50 8 57— 38/ Balilmore and Ohio 88% 388, Reading 50 179— 78— Ohioago Rook is- land Padif. Rallw. Canada Paeiflo Ches.& Ohio o 175.— Ohio-HIUW. St.Paulo. Souchern Paolfis. 8 Denver& Rlo Gr, South. Rallw. oom. 7 do. do, prel. South. Rallw. pref. 4 Ere eHCC Unlon Paolflo d.. 135½ 135½% Erle ist pret. Unſon Paoſfo prel. 83¼ 83½ Erie And pref. 4 Wabash pref. n. Akt. 44½ 45. Ursat Rorth. prof.: West Maryland dom 27½½ 27½ Ur, North. Ore Vert. Aſmerlo. Gan dom. 62/ 62% do. do, pref. 110.— 110 Amorlo. Looom. o. 68.— Amer.Smelt.æRef.0. 102¼ 103½ do. Sugar Bef. o. 112½ 113— Hiinots Oentr. oom. interborgk. AKetrop 40. Cons. pr. do. NAetrog, pr. Kansas Oity ang Anad. Copp. Aln. o. 89½/ 69½ ZSoutbern 8 58¼[Sethlenem Steel, 468— 465.— do. oref. Cenral Leather 54½¼ 54½ Lehigh Va,ey 80& ½% Lonsolidated das 135¾ 13/— Loulsv., u. Nashv 124½ 124% Ggensral Fleotr.., 12— 172½ Mlss, Cans. Tex. d. 5% 6— Hexieo. Pefroleum 109.— 106½ d0. do. pr. 1/ 14¼ J Hatlonal kead. 70¼ 71 missourl Pablfleo. 5½ 5% Unft-Stat. Steels 84½% 381½% Unit.Stat. Steels pr. 116½ 118½ Utan Copper com. 83% 31½ ao, Unt& West o. 28/ 28½ Urgin. Sar. Ohem. o. 48½ 48.— Worfolk& West, o. 117½ 17—Searsfoebuok oom. 160— 178½ Aktien-Umsatz 720000(5 0 000). Lomndoner Kffektenbörse. Losdon, 10. Februar, Nat, Railw. of Mex. 7— 97ʃ8 oWNork Centr. c. 107½ 108%½ 10. 8. 2% Engl. Konsols. 58./ 58.½ Pennsyivania 5% Aebtdler 96./ 96. Southern Pacltſo 105.¼108.— 4%„rasillaner.——.— Unlen Padifſo 14.½ 149. 4% Japan. v. 1699 70% 70.½[Steeſs 56.½ 87— 3% Portuglesen 52.%—.— Anab.OCop.neue Akt. 18.% 18. 5% Russen 1806 84.— 84.½ glo Tinto 4 80,7. 4½0% Russen v. 1909—.——— Chartered. 10ʃ/8 11 Baltimore and Onio—.— 92.De Beers deferred 10.½ 10./18 OGanadlan Pacifſe. 180.3 Lena Goldflelds..½%.% Erle dom. Randmines.100.116 Hational Rallway ot Prlvatdlskont.½.% Mexlco dibsr London, 10. Februsr.(..s) Weohsel aut Amsterdam 3 Kie. 11.47½, kurr———, Soheck auf Amsterdam 127— Weohsel parls 3 Nte. Soheck auf Parie 28.95, 28.J5, Woohsel autf Petershurg kurz 15 auf 5 kurr—.— Bankausgang: 236 000 Pid, Sterling. Kriegswirtischaftl. Magnahmen. Verbot der Verwendung von pflanzlichen umd tierischen Oelen und Vetten zu technischen Zwecken. Nach 8 1 der Bunclesratsverordnung vom 6. Jan. d. JIs. ist es verbolen, Butter, Butterschmalz, Mar- garine, Ki'nstspeisefett und Schweineschmafz æu ſechnischen Zwecken zu verarbeiten ocler Sonst zu verwenden. Diese Produte duürfen nur noch Ziir Herstellung von Nahrungsmittein Ver- wencdung finden. DBer Reichskanzler hat das Recht, das Verwendungsverbot auch auf andere Fette und Oele auszuclehnen. Fettsäure jällt nicht unter das Verbot. Die Verwendung von Fetten und Oelen in der Leder und Seifenimdustrie ist durch besondere Bestimmungeu geregell. Wer den in der eingaugs genannten Verordnung erlassenen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird niit Geldtstrafe bis zu 1500 Mark oder mit Gefäng- nis bis zu drei Monaten bestraft. Wreilsbeschränkungen im Handel mit Webe, Wirk- und Srickwaren. Durcht Antrage bei den zuständigen Stellen ist ſestgestellt worden, daß die Bekanntmachung Ir. W. M. 562/I. 16. KRA. betreffend Preisbeschrän- buimgen im Handel mit Web-, Wirk. und Stricke⸗ Wareli vom d. Februar 1916 in erster Läinie deshalb erschienen ist, um eine plötzliche, Handel und Ge⸗ Werbe sowie Verbraucher schä digende Preisstei- gerung zu verhindern, die sichertieh die Folge cher deren Faclwerbände des Webstofgewerbes ge⸗ phlogen werden. Zür Vermeidung unnstiger Arbeit sei daher dringend davon abgeraten, sich unmittelbar an die Kriegs-Rohstoif-Ableilinng oder das Webstoff⸗ mieldleaum mit auf jene Bekanntmachung berüg⸗ nchen Aufragen und Anregungen zu wenden ocler gar deswegen Reisen fnach Berlin zu unternehmen. Einzelauskünfte könuen in der Angelegenheit grunlsztzlich nicht erteilt werdlen. Mit Anregun⸗ gen Wence sich der Einzelne au die örtlich zu⸗ lelsvertretung. gen ssi darauf Hingewiesen, dah die Be- tmachung nicht nur die Kleinhändler, Sondern jeclen Verkäufer, also auch Fabrikanten und Groß- händler betrifkt, Zur Kenninis der Behörden ist gelangt, daß itliche vorzeltige Veröffentlichung cker — ngen geris⸗ zu Veranlaßt hat, ihre Verkauf Wücherischer Weise feraulzu⸗ Würde die Bekanntmachung Nr. ere Kleicdlung verteuert wird, Merden Daker wird da- ein OSELZtet K Wahrheit vor de Warenmärkte. Holzverkäutfe in Baden- c. Aus Baden, 10. Febr. Bei Nadelhok-Ver- käufen aus badischen Domänenwaldungen erlösten ctie Forstämter Durlach, Ottenhöfen, Stockach Kaltenbronn, Bonndorf, Freiburg, Wollach ſüir das Festmeter Fichten- und Tannen-Staamholz 16— 30,66 Mk., das Festmeier Forlen Stannmolz 18—33,50 Mk., für das Festmeter Fichten- und Tannen-Abschnitte 12—3350 Mk., Forlen-Ab- schnitte 16—33,50 Mk, Verkauft wurcen rund 14000 Festmeter. HGroßer Schwellenabschluß der Eisenbahnverwaltung. 0. Die Preußische Staatsbahnverwaltung hal, wWie wir hören, rund 1 Million Stüchk kieferne Bahnschwellen zur Lieſerung im Jahre 1916 abgeschlossen. Ein Teil wWird von der Deuischen Verwaltung russischer Forsten, ein Teil von Holzgroßhandlungen, die die Schwel- len herstellen, geliefert. 200 000 Stück sind be⸗ reits von einer Kaiserl. Forstinspelction zur Ab⸗ lieferung gelangt. Der Abschluß ist auch insofern von Wichtigkeit, als er beweist, daß kein Mangel in Hoschwellen besteht. Berliner Frodaktenmarkt. WITB. Berlin, 11. Febr. Frühmarkt(n Warenhaudel ermittelte Preise.) Ausländ. Mais- mehl Mk. 93—97, Reismehl Mk. 115—4120, Pferde- möhren Mk. 3,70—4, ausländ. Hirse Mk. 7,10 bis 7,45, Mohrrüben Mk.—4,20, trocken geschrotete dübenbrocken Mk. 53,50—54, Zichorienbrochen Mk. 46—47, Weizenspelz Mk, 14,9015,20, voll- wertige Rühenschnitzel Mk. 60— 61. Ohlengoer Warenmarkt, SHiA80, 10. Fehruar. 10. 9. 10 f. Weken Hai 127./ 127./% Sohweine: Iun 120.½ 120.5 sobwore.25.18 Rals NMa 77.% 75./Speok 10.50.11ͤ(„. Jult 77.%, 78.½ Schmalz: Hafer Mal 48./ 48.½ Jan. 10.0 10. Jull 46.— 46.8 Ma 10.45 10.40 Schweinezut. Fork: lan. 20.52 20.80 J. West. 182 000 171 200 Mal 2052 20.44 dv. Ohloago 40 00 000 fippen: Jan. 11.30 11.12 Sohwolne: Mal 11.4⁵ 112⁷ lolohte.15.10 Newyorker Warenmarkt. NEWVORK, 10. Februar. Wolzen: 10. 9. Baumwolle: 10. 8. dard Wt. Mr. 2 140.% 140.% ewyork loko 12.50 1210 No. 1 Northern 147.½ 147./ per Fohruar 1184 11.89 per gal 135./8 135.%/ per Rärz 1205 1138 per Sopt.—.——.— per April 1218 12.08 Auis ſoko 83./ 92½% por Nal 1224 12.19 HehlSpr. Wh...— ner Junt 12.32 122 getreldefr. per ull 12.39 128 Lverpoo! 2—— ner Soptember 1240 122 London 22——ö Fotroleum: Saumwolle: reffn. L oas.f⸗ Ank. J. atl. U. 270 000 18 000 Stand whlt.—V— in Golfhafen 180 8600 14 600 In tanks—— 40⁰⁰ Gred. Balann Ausf. n. England 41 000 „„ d. Ot. 6 000 1000 Hewyork, 10. Febr.(Kaffee,) N9. 7, loko.—, ber Närz 7. por Mal.62, bor Junf.57, Sept..88, per Dez. 207. Londoner Metallmarkt. London, 10. Febr. Kupfer: Kassa 104.—, 3 Honate, 103.— Elektro por Kasse 134.—, 3 Ronate—, Best-Selekted p. Kasst —.— 3 Honate—— inn per Kassa 179./% per 3 Nonate 179.½, Slel ſoko Noy, per Kassa 32.½, Eink: der Kasss 92, Dez, 88.—. Antimon—— Queckellber—— Mlasgower BRoheisenmarkt. Glasgav 10. Febr, Rohelsen. per Casses 93/10, ser 1 Aonat 84½, per 3 Nonst——, Letzte Handelsnachrichten. r. Düsseldorf, 1. Febr.(Prix-Telegr.) Der Aufsichts zat der Kölnischen Hagel-Versicherungs⸗ Gesellschaft in Kölu beantragt, der am 28. Febr. stattlindenden Generahersanumlung M. 90 pro Aktie vorzuschlagem gegen Mi. 60 im Vorfjahr. . Düss eldorf 1d. Febr.(Priv.-Telegr.) Der Aufsichtsrat der Bergisch-Märkischen Iudustrie- Gesellschaft in Barmen schlägt der Generalver sammlung/ Proz. gegen 6 Proz. i. Vorj. vor. r. Düsseldorf, 11. Febr.(Pr.-Tel) Der Reingewyinn der Kreielder Baumwolspinnerei.G. in Krekeld stellt sich im laufenden Geschäftsjahr auf M. 1173 617(1175 446 fi..). Unkosten er- forderten M. 788 880(864 777/), Anleiheziansen M. 35 350(37 800), Abschreibungen M. 151 052 (150 73%), so daß ein Reingewinn von 281 508 (189 607) verbleibt, daraus werden 8 v. H. gegen 7 v. IH. i. V. Dividende vorgeschlagen und M. 635 552(69 423) auf neue Rechnung vorgetragen — Die Gesellschaft ist mit Aufträgen für das Heer bzwi. gegen Freigabescheine im Rahmen der heute Zulässigen Garnlierstellung für etwa 6 Monate verschen und mit Rohstoflen gedeckkt. ROm, II. Febr.(WITB. Nichtamtl.) Das Amts⸗ blatt veröffentlicht einen Erlaß, nach dem im An⸗ schluß an den Erlaß vom 24. Mai 1915 über das Verbot der Einfuhr und Durchfuhr österrei⸗ chischer Waren der Handel wischen Italien ung Deutschland sowie die Einfuhr deutscher Fabrikate oder aus dem Reiche stanmender Waren nach Italien und dessen Kolonien verboten wird. WITB. Montreal, 11. Febr. Die FHimahmen der Canadian Pacific Balin betrugen cler ersten Februarwoche 1 876 000 Dollar, das 18 eiue Zunahme von 430 000 L eeeeeeee 3 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung; I..: Dr. Fritz Goldenbaum; für deen Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; r dlen Inseratenteil und Geschältliches? Fritz ſooz Druck und Verlag der H. Haas'schen Buclidruckerei, G. m. b. H. Direktor: I. V. julius Weber, 6. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche RoſengartenMannheim Nibelungenſaal. Sonntag, den 13. Jebruar 1918, abends 8 uhr Volkstümlicher Abend Mitwirkende: 1. Frau Homaun⸗Weban, Konzertfängerin, Mann⸗ heim, Arten und Lieder;: 2. Herr Alfred Auerbach vom Schauſpielhaus in Franklurt a.., heitere Deklamationen;: 9. Herr Paul RNehkopf vom Kgl. Hoftheater in Wies⸗ haden, heitere Geſangsvorträge; 4. Herr Joſef Gareis vom Frankfurter Opernhaus, Lieder zur Laute; 5. Kapelle des Erſatzpataillons II Grenadier⸗ Regiments Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, Veitung: Herr Kapellmeiſter L. Knittel, Orcheſtervorträge für Blas⸗ und Streichmuſik. 5. Am Klavier: Herr Homann⸗Webau. Die Veranſtaltung ſindet bei Wirtſchaftsbe⸗ trieb ſtatt. Kaſſen⸗Gröſſnung abends ½8 uhr. Eintritt preiſe: Tageskarte 50 Pf. Dutzendkarten 5.; Militärperſonen in Unifſorm vom Feldwebel abwörts 30 Pfg. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufsſtellen, beim Pförtner im Noſengarten und an der Abendkaſſe. Militärkarten nur an der Abendkaſſe. Außer der Kiutrittskarte iſt von jeder Perſon Über 14 Jahre die vorſchriftsmäßige Einlaßkarte zu 10 Pfg. zu löſen. Programme liegen auf den Tiſchen im Saal auf und werden an die Beſucher der Empore unentagelt⸗ lich abgegeben. St1108 Ziegenbock⸗Verſteigerung. Die Gemeinde Wallſtadt läßt am Bürgermeiſteramt: Troppmann. 44942 Frachtbrieſe 8. ermiscntes Kal oliſche Kirche. Samstag, den 12 Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 11. Februar 191ʃ6. Deutſche Vereinsbank. Februar 19186. 8 Je nitenkirche. 7 Uhr Seelenomtfür Frau Maria 75 We zel. Von 3 lhr au Veicht elegenheit. 8 Uhr— Alelch 155 Heer und Baterzand mit Segen. Zu⸗ Die Aklonätre der Deutſchen Vereinsbank werden hiermit zur Beamter m teinem Kind 8 117 ſucht auf 1. April oder e. undpierzig en ordentlichen Generalverſammlun ſpäter Hausverwalter⸗ Bekanntmachung. i 05 0 5 190 Die Zählung des Rindvieh⸗ und eingeladen, welche igeb. unt. Nr. 1538 2 f— 5 9 75 8 an die Geſchdlits elle d. Bl Schweinebeſtandes am 11. Fe⸗ am Mittwoch, den 8. März 1916, vormittags 11 Uhr A ſchriften u. Vervie⸗ fältigungenwerden btlligſt 0 Auf Anordnung Grof angeſertigt. Angeb. u. Nr. T 8 Ordu ung: 5980 an die Geſchäſtsſtelle. Freitag, den 11. Febri 1. Bericht d das Geſchtsſahr 1915 57 e. 7 2 95 55 7 4 0 Merꝛ her Direktio ibe Be Sjahr 915. ———des Rindvieh⸗ und Schweine beſtandes eicht ermen nerr, 75 F chneiderin empfiehlt ſich tattaufint 2. Bericht des ſichtsrates; Antrag auf Geneh nigung des Rechnungs S im Anfert pon Bigſen, ſtattzufinden. bichluſſes und auf Entlaſtung der Direktion und des Aujſichtsratez. Rocken u. Rinderkleidern.] Mit der Vornahme der Zählung wurde die hieſige 3. Beſchlußfaſſung über den im Jahre(915 erzielten Reingewinn 56917. 13, 1 Tr. utzmannſchaft betraut St. 3500 gemä 8 30 der Statuten. — Hierbei machen wir beſonders auf geſetzlichen 4. Neuwahl von Pliigli dern des Auſſichtsrates. Frau Beſtimmungen aufmerkſam, daß, wer vorſätzlich die Di jeni en Herren Aktionäre, welche an der Generalverſammlung geht waſchen und putzen. Weinſchütz, H6, 1 4. St 372 Tüum-Joheg besser u. billiger als Ledersohlen — Ferden sotort besohnlt— on.80 an Summi-Ausatze. 18 Pfg. an mwiſſentlich unrich it Gefängt ige oder mit Geldf verfallen erklärt werden. 55 Fe bruar 1916 betr. aſe bis zu ze ſtraft wird; auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für dem Staate 1 gnis bis zu 6 Monaten ein. Statiſtiſches Amt: zu Frankfurt a. M. im Bankgebäude, Junghofſtraße 11. ſtattſinden wird. et iſt flich teilnebhmen wollen. nerden erſunht, ihre Aktlen, und zwar ſpäteſtens am oder u Donnerstag, den 2. März 1916, bei einer der nachgenannten Stellen, namlich 3 Monaten in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank, ſend Mark be.„ Baſel bei der Basler Handelsbank, „ Berlin bei der Deutſchen Bank, „ Berliner Handelsgeſellſchaft, FVCCCCC 5 5„„Dresdner Bank, Bei Labaſſidle teitt 9 Darinſtabk bei der Deutſchen Vereinsbank, Filiale Darmſtadt, eitauſend Mark oder im„Genf bei den Herren Cheneviere& Co,, „ Hanau bei den Herren Gebrüder Stern, „ Kreuznach bei den Herren Kronenberger& Co., „ Leipzig bei der Allgemeinen Deutſchen Creditanſtalt, is bis zu bruar 1916. nur 82 1 Dr. Schott. Mainz bei den Herren Kronenberger& Co., 51 0 dgorn, N 3,5 1„ Mannheim bei der Aheiniſchen Creditbank, ſowie bei deren BE 1 Zweiganſtalten 1 Wun 1 9 Enthasrun 8 ekann 188„München bei der Bayeriſchen Vereinsbank, 5 Die Vertilaung der Raupen betr. Offeubach a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank, Niederlaſſung Pomade Es eine ſchwere Schädigung des Obſtertrages Offenbach a. M. ee für Jahr zu befüre venn nicht alsbald„Stuttgart bei der Württembergiſchen Vereinsbank, ſowie bei deren 779 2 75 55 nit der Raupenvertilgung wird. Zweiganſtalten, des Gesichis u. d gefahr- ünd se 95 las MK..50, Kurkfürsten-Drogerie Thů. van Hiehsted Kunststrasse N 4, 18/14 e (Kurfürstenhaus)ers en wird, Din Versuch überzengt! kriechen. Das Zertreten Zur Konirmaten und zur heiligen Kommunton statt des schädlichen undeutschen Korsetts Mieder N Unter Hinweis auf die Vertilgung der Raupen, empfehle Seite 845/46) fordern wir bäume, Zierbäume und iger, als ſonſt die Rä wieder am Stamme der Obſtbäume hinauf⸗ ſichere Vernichtung der Raupen. niſteriums des Innern vom 18. Juli 1888, öffentlich auf, alle in ihrem Beſitze ſtehenden Obſt⸗ „Stuttgart bei der Württembergiſchen Bankanſtalt, Pflaum& Co, „Stuttgart bei der Allgemeinen Reutenanſtalt, *„ Wiesbaden bei den Herren Marcus Berle& Co., „Zürich bei der Schweizeriſchen Kreditanſtalt zu hinterlegen over die Hinterlegung bei einem Notar rechtzeitig nachzu⸗ weiſen und dagegen die Eintrittstarten in Empfang zu nehmen. Frankfurt a.., den 9. Februar 1916. 44337 Der Aufſichtsrat der Deutſchen Vereinsbank Ed. von Grunelius. Alex. Maier. In bester neuef Mat III ee cstets frische u. bill vormals zupenneſter iſt umſo not⸗ gchen, ſobald es warm der Neſter bedingt keine Verordnung Großh. Mi⸗ betr. die Geſ. u. V. O. Bl. 1888, hiermit die Beteiligten ell und dunkel Sträucher in Gärten, 2 meine Höfen und Weinbergen, auf Feldern und Wieſen, 8 an 5 Wegen 5 an Eiſenbahn⸗ bel Undwig& Fehütthelm, Holdrogerit dämmen ſpäteſtens bis zum von Raupenneſtern zu rein gegründet 1888 0 4, 3 Tel, 282 u. 7715 1. März ds. Is. 8 5 und FIllale: Frledrichsplatz 19, Pel. 4068 tigen und letztere zu ver⸗ N 0 in großer Auswahl und dne de euten ansprabierten Wir werden nach Ablauf der Friſt eine Nach⸗ ‚ 5 1 ſchau vornehmen laſſen und, falls hierbei Baum⸗ Verwechseln Sie nicht! 4 5 dedes Klelc.[[beſitzer als fäumig feſtgeſtellt werden ſollten, unbe⸗ 1 18 1 ſchabet der polizeilichen Beſtrafung die Vertilgung 2 2 „.—,.75,.75, 5 5 der Raupenneſter auf Koſten der ſäumigen Beſitze! 70 bon uns aus anordnen. 2 MNannheim, den 7. Februar 1916. Bürgermeiſteramt: 05 5 Dr. Finter. 98 155 Schwweigert. 2 eee 8 eee Jjetzi l. 4, 16 Sismarokstrasse Tel. 1815. 1 8 2— Großſes gut eingerichtetes Unternehmen— N 5 erbetet ſich zunm Unjonbriketts Fettschrot Nusskohlen 5 f Trocknen Anthracit Eiformbriketts Sauggas-Anthraeit 0 8 Flllofenkoks Zentralheizungskoks im Reſormhaus aller Axten Früchte, Getreide uſw. Näheres 9 ündelhol Tannenzapfen. Fernsprecher 5040. unter B 189 an Hanſenſtein& Bogler,.., enkehlen ndelbel E Auswehlsendungen bereibwilllgst, Srraßburg i. 6. 12594 Verwechseln Sie nicht! Die ewige Schmach! Ein Geiſelroman aus dem Elſaß von Erica Grupe⸗Lörcher. Nachdruck verboten! (Fortſetzung.) Sie zußerte ſich in dieſem Sinne, als der alte Herr ſie verlaſſen, um ſich auf ſein Zimmer zu⸗ rückzuziehen. Da traf ſie bei Langeiſen auf volles Verſtändnis. Jetzt würde der Alte im ganzen Ort den Fall von Lüttich und den Sieg der Deutſchen in Belgien wieder auspoſaunen. Das war wirklich durchaus unbequem. Die fran⸗ ſhaſchen Olttstere erzäh⸗ten ihnen dieſe Tatſache chon bei ihrem Hierſein unter dem Siegel der Verſchwiegenheit. Selbſtverſtändlich war es ein Gebeimnis für ſie geblieben. Aber auch ſonſt war Madame Claubine ſehr ungehalten. Ihr Gatte befaud ſich in ſteigender Aufregung über das ungewiſſe Schickſal von Dorette. äglich machte er ihr Borwürfer ſie habe den Aufenthalt von Dorette in Paris veranlaßt, weil man ſie Heimerding entziehen wollte Uünd um dem Heimweh der Tochter zu hegegnen, habe man verſäumt, Dorette rechtzeitig zurückkommen Iu laſſen. Sie könne die Aufregung ihres Gatten um Dorette wirklich nicht teilen. Denn ſie ſelbſt ſei vollkommen überzeugt, Dorette ſei wohl ge⸗ borgen bei Madame Lemoin oder Madame Pel⸗ letier und könne jetzt in den Kriegswirren des Nes nicht Nachrſcht herkommen laſfen. Doch ihr chwiegervater unterſtütze die Sorgen ihres Gatten. Erſt heute Morgen habe er die Be⸗ merkung fallen laſſen: es wäre doch wohl das kleinere Uebel geweſen, die einzige Tochter einem wohlſttuierten deutſchen mten zur Frau zu geben, als das Schickſal eines ſungen Mädchen letzt im ungemiſſen Strudel einer erregten Groß⸗ 4³ ſtadt unterſinken zu laſſen. Langelſen lächelte Hürmiſch vor ſich bin. Enes wohlſituierten beutſchen Beamten? war noch nicht aller Tage Abend. Die Poſition vertretenden Bürgermeiſters Dr. konnte ſich uon einer Stunde zur ändern.— Und die Sehnſucht von Monſieur Langeiſen wurde erfüllt— die Franzoſen kamen zurück! Seimenen eimerd andern 85 Nicht mit Sang und Klang, nicht die Gewehr⸗ läufe wieder feſtlich mit Blumen geſchmückt. Sondern ſtill, ſchweigſam, faſt finſter. Die Vor⸗ geſetzten hatten den Truppen mitgeteilt, daß man wegen Verrat Ottweiler geräumt habe. Ein großer Teil der Benölkerung habe telepho⸗ niſch durch unterirdiſche Verbindungen nach aus⸗ wärts konſpiriert und die Franzoſen verraten. Da wuchs der Groll in den Truppen auf. Rückte man vorher als die Freunde ein, ſo betonte man jetzt, daß man als die Herren kam. Man würde es ſchon bald heraus haben, wer ſich zu ihnen helannte und wer nicht. Man würde ſchon die Spreu von dem Waizen ſondern. Oh, man würde ſeine Leute bald herausfinden! Es waren dieſes Mal andere Truppen. Die vorige Beſatzung war an den franzöſiſchen Vo⸗ geſen entlang nach Norden. nach Lunsville zu marſchiert. Doch der neue Platzkommandant hatte in Belfort Gelegenheit geßaßt, mit dem vorigen Platzlommandanten kurz zu ſprechen, und von Jenem einige Winke erhalten. Er ſtand jetzt mitten auf dem Marktplatz und hielt Um⸗ ſchau, während die Bevölkerung halb neugierig, halb gedrückt die Trottoirs umſäumte und der Dinge wartete, die ſich nun entwickeln würden. Ein Tambpurmajor näherte ſich dem Geſtren⸗ gen und fragte, ob er ſetzt ſofort an das Aus⸗ trommeln der neuen Beſtimmungen gehen folle. Der Platzkommandant war einverſtanden.(Er ſollte beginnen, im Ort berumzuziehen, um die Beſtimmungen zu verkünden, welche erheblich drakoniſcher waren, als das erſte Mal. Aber auch an den Straßenecken ſollten die gleich fertig mitgebrachten Proklamationen angeklebt wer⸗ den, damit die Bevölkerung nicht die Ausrede gebrauchen könne: ſie haße den Tambour nicht richtig verſtanden, oder überhaupt nicht gehört. Aber vor allen Dingen mußte ſene Kompognie Soldaten ſofort ihre Arbeit beginnen. Sämtliche Häuſer ſollten ſofort durchſucht werden, um nach Telephonen zu fahnden, die bei der erſten Be⸗ ſetzung vielleicht dem wachſamen Auge entgan⸗ gen und noch zum heimlichen Verrat in Betrieb gehalten waren. Soſort ſchwärmte die ganze Kompagnie mit aufgepflanztem Bafonett nach allen Seiten guseinander. Dann konſtatierte der Platzkommandant, es hänge wirklich faſt keine einzige Trikolore mehr an einem Hauſe heraus. Er bächte doch die Haus habe ohne Ausnahme eine Trikolore her⸗ auszuhängen und nun ſähe er„absolument rien“) Ein Fabrikarbeiter ſtand gerade neben dem Geſtrengen, als dieſer nun, den Marktplatz über⸗ querend, ſeinem Zorn Luft machte. Solange die Franzoſen im Orte geweſen ſeien, hätte ſedes Haus paichtgetreu eine Trikolore heraus⸗ gehängt, berichtete Jean Kaltenbach. Er drängte ſich jetzt abſichtlich an den Platzlommandanten heran, denn er fühlte: nun erhielt die franzö⸗ ſiſche Seite wieder Oberwaſſer. Sein krankes Kind befand ſich zwar auf Koſten von Frau Irmgard Beck im Solbad Dürrheim, Ex dankte ihr vieles. Aber der Monſieur Langeiſen halte ihm geſtern einen ſtattlichen Geldſchein in die Hand gedrückt, als er ihm die Liſte von den Leuten überbrachte, welche ſich nicht nur im Kriegerverein betätigt und zur deutſchen Sache gehalten, ſondern ſich auch ablebnend gegen die franzöſiſchen Treibereien im Orte verhielten. Was der Monſieur Langeiſen mit dieſer Namens⸗ liſte anfangen wollte, war ihm nicht ganz klar. Doch er ahnte, daß es dieſen Leuten nicht gut gehen würde. Und ſo ſetzte Jean Kalten bach auch einige Namen ſeiner perſönlichen Feinde auf die Liſte. Gewiſſen ihm zögernd, als er nun ſah, daß irgend etwas gegen ſeine eigene Bryotherrin unternommen werden ſollte. wenn die Franzoſen nochmals zurückkommen ſollten, dann war der Einfluß von Frau Irmgard Beck am Erlöſchen und der Stern von Monſteur Lang⸗ eiſen ſtieg wieder empor. Der Beſitzer der großen Kattunfabrik hatte Jean Kaltenbach für ſeine Spionendienſte im elſäſſiſch⸗franzöſtichen Faßhrwaſſer gut bezahlt. Und ſchon der Groß⸗ vater von Jean Kaltenbach hatte ſeinem Enkel von Jugend auf eingepaukt: ein guter Elſäſſer müſſe immer zu derjenigen Seite halten, die am profitlichſten für ihn ſei!— Deswegen galt es jett, die Beſtrebungen des Monſieur Langeiſen auch beim Platzkommandan⸗ ten als unparteilich erſcheinender zu unterſtüt⸗ zen. Ja, jedes Haus habe bei der erſten An⸗ weſenheit der Franzoſen in Ottweiler eine Tri⸗ kolore herausgehängt. Doch laum ſeien die Beſtimmung ſei damals verkündet worden, ſedes] Die Bürgerſchaft habe das als ein Zeichen an⸗ tu müſſen. Der Platz⸗ te Er wußte ſchon geſehen, das Glei kommandant cgele gus den haſtig getauſchten Bemerkungen von ſeinem Vorgänger von der Geſinnung des ſtell⸗ vertretenden altdeutſchen Bürgermeiſters in Ott⸗ weiler. 8 5 Doch plötzlich ſah er den elſäſſiſchen Arbeiter neben ſich, mit dem er ſich ſoeben herablaſſend unterhalten, in die Ferne deuten. An dieſer Stelle am Marktplatz öffnete ſich die Häuſer⸗ reihe und gab einen Blick in die Ferne frei Ganz deutlich ſah man gerade von hier aus das auf der Anhöhe gelegene Chatelet des Monſienr Langeiſen. Dort oben ſtieg am Fahnenmaſt ſo⸗ eben eine große blaupeißrote Fahne auf Aber⸗ mals ſtieg auf dem Chatelet die Trikolore als erſte auf! Ueber das Geſicht des Platzkommandanten ging ein erfreutes Lächeln. Das war dach etwas! Ein Bürger, der ſich beeilte, den An zug der Franzoſen als Feſt zu bezeichnen! 1 er fragte den Arbeiter, wem denn das reizende Rokokoſchlößchen dort auf der Anhöre gehöre. Dem Beſitzer einer großen Weberei, dem Mon⸗ ſieur Langeiſen, berichtete Jean Kaltenbach er Finige A icke ein frent, daß die Chancen für ihn immer beſſet eein enüe äähen ein fielen. Der Platzkommandant wiegte einen Augenblick ſinnend den Kopf, Den Nanue Langeiſen nannte ihm ſein Vorgänger Heſter, bei der eiligen Ausſprache in Belfork als 9 6 Mann, der ſehr gut mit den hieſigen Verhäll⸗ niſſen 1555 5 85 in ſeiner Geſinnung durchaus zuverläſſig ſei. 5 Jetzt lamen die Franzoſen nicht als mee denen man ſelbſt von der deutſchen Seite eun gewiſſe höfliche Reſerve ſchuldeſe. Sondern 115 kamen ſie als die Bebrücker! Die Häuſer Bürger wurden auf das rückſichtsloſeſte 5 oben bis unten nach Telephonanlagen dat geſtöbert. Bezahlt wurde überbaußt 5 mehr, ſondern es wurde nur noch regufriert. 3 Angſt vor Verrat der Bevölkerung wuchs 15 Ungemeſſene. Niemand durfte den Ort 35 laſſen. Kein Licht durfte aßends mit es nicht etwa ein verabredetes Lichtzeiahe nach auswärts ſei. (Fortſetzung folgt.) die Trirvlore am Truppen abmarſchiert, als der Bürgermei NRathaus ſter bebbe einziehen laſſen. r eee e — rrrnn lede Se 1 Bl. inr, U. Küche 5406 8 Ser⸗ 1 ds. 15 2 gr. 3 Näh. 9 7. Selte. Dl, Verkauf nur 1 Treppe hoch Wohnungen 7 Zim. zu v. 20 Goetheſtr. 12, l. Tel. 2408. atterſallſtr. Näh. part. 1544 — 2 Angebote an M. Stadt bevorzugt. ebote unter 15456 2 tellung zum kuring Zimmer Mitte der Ang Oſtſtadt Beſſeres Fräulein Treppe. Geſucht kleine Wohn⸗ Einrichtung mit Küche von Fräu ein ſucht möhl. 2 an die Geſchäftsſt. an die Geſchäftsſt. Herrſchaftl. 6 u. Angebote unter Nr. 15279 jung. Ghepaar, gegen Kaſſe. Schopp, vieren. ſucht 1 uverm. Ln ——— 57321 7822 lung zufagende derle ung ſle 2 Mann ſucht 9 Verlrauens it 105 Näheres in der Tüchtige, ſenänderinnen tige dem Hauſe per ſof. Wirth, 0 6, 3. Außer d ſon enn Ge ſucht bilanzſicherer Buch⸗ 304 halter(militärfrei) lüchtiges Mädchen Angeb. mit Gehaltsang. u. Nr. 15438 a. d Geſchäfts ſt. Angebote unt. 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Je Seueral⸗Anzeiger 8. Seite. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Seschäftsraume —+ Durch diese Erweiterung sind wir in der Lage unseren seitherigen Abteiſungen, Knaben⸗ und Mädchen-Garderoben eine noch SoWꝛie Damen-, Backfisch⸗, Jünglings⸗, 1 Ausdehnung zu ge Unsere langjährigen Verbindungen mit den ersten massgebendsten Hàusern Deutschlands bürgen dafür, dass wir stets das Neueste und Dei. 22 grössere Drillgen. ter Ruswahl in gröss Beste auf dem Gebiete der Mode Gleichzeitig haben wir für unsere in dernen Raum geschaffen und führen alſe Herren-Artikel wie seither bekannt guten Qualitäten und geschmackvoller Auswahl. einen neuen mo Ersuchen um Beachtung unserer Auslagen 1„ der ichten Erheltlich in Babdiſche Neueſte Naqr gergs„ vylage. Preis Mk. j mit Vorto MR..60. vereinigt in jehn reich beſchrifteten, vielarbigen Aarten fumtliche A riegsſchan Geſchaftoſtelle des Geueral· Vnze Ariegskarten-Allas Die Verwendung von teriſchen und pflanzlichen Delen und Feiten betr. Wir bringen die nachſtehende Bundesratsver⸗ ordunng vom 6. v. Mts. zur öffentlichen Keuntnis. Mannheim, den 1. Jebruar 19186. Gr. Bezirksamt J. Bekanntmachung ber das Vertot der Verwendung von pflanzlichen und tieriſchen Oelen und Fetten zu kechniſchen Zwecken. Vom 6. Januar 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Ge⸗ ſetzes über die Ermächttgung des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßunahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 12 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 327) folgende Berordnung erlaſſen: 8 1 Butter, Butterſchmalz, Margarine, Kunſtſpeiſeſett und Schweineſchmalz dürfen zu techniſchen Zwecken nicht verarbeitet oder ſonſt verwendet werden. Das Verbon fündet auf die Herſtellung von Nahrungsmitteln keine 5 Pflauzliche und tieriſche Oele und Fette dürſen zur Herſtellung von Seiſe oder Leder jeder Art nicht Rückſicht auf den Zuckergehalt, den Gewinn der berarbeltet oder ſonſt verwendet werden. Sie dürfen ſerner nicht geſpalten werden. Die Beſtimmungen des Abl. 1 gelten nicht für das bei der Herſtellung von Leder anfallende Fett, tusbefondere das Der Reichskanzler kann das Verbot des 8 1 auf andere pflanzliche und tleriſche Fette und auf Oele dieſer Art, das Verbot des F 2 auf andere Ber⸗ wendungszwecke ausdehnen. Er kaun Ausnahmen von den Vorſchriften 9 Verordnung zulaſſen. Wer den Vorſchriſten der 88 1, 2 zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu fünſzehnhundert Mart oder mit Gefängnis bis 755 brei Monaten beſtraft. Dieſe Verordnung kritt mit dem 15 Jauuar 1910 in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. Die weitergehenden Beſchränkungen in der Ver⸗ wendung von Oelen und Fetten, die durch die Ver⸗ ordnung über die Berwendung von Erdölpech und Oel vom 29. April 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S 275), die Verordnung über die Verwendung tteriſcher und pflanzlicher Oele und Fette vom 9. Oktober 1915 [Reichs⸗Geſetzbl. S. 646) und die Verordnung über das Berbot des Anſtreichens mit Farben aus pflanz⸗ 14. Oktober lichem oder tleriſchem Oel vom Rovember 191 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 671, 758) angeordnet ſind, blei⸗ ben unberührt. Die Vorſchriſt im g 12 der Verodnung über Oele und Fette vom 8. November 1915(Reichs⸗Geſetzbl, S. 795] tritt außer Kraft. Berlin, den 6. Januar 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Delbrück EN Bekanntmachung, betreffend die Preiſe für Rohzucker und Zuckerrüben im Be⸗ triebsfahr 1916/17. Vom 3. Februar 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des§ 8 des Ge⸗ ſetzes über die Ermöchtigung des Bundesrats zu wirtſchafklichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 4914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 327] folgende Verordnung erxlaſſen: .1. Preis des von den Rohzuckerfabriken im Betriebsjahr 1916/17 hergeſtellten Rohzuckers wird für 50 Kilogramm von 88 vom Hundert Ausbeute ohne Sack frei Magdeburg gegenüber dem in der Bekanntmachung über den Verkehr mit Zucker vom 26. Auguſt 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 516) für Lie⸗ ferung bis zum 31. Dezember 1915 feſtgeſetzten Preiſe um 3 Mark auf 15 Mark erhöht. Monaks⸗ zuſchläge werden nicht gewährt. Der Bundesrat beſtimmt auf dieſer Grundlage zeſtelle ſowie für Rohzucker gelten, der außerhalb des Standortes der Fabriken eingelagert iſt. Der im§ 1 Abſ. 1 vorgeſehene Mehrbetrag des Nohzuckerpreiſes iſt ausſchließlich zur Erhöhung der Rübenpreiſe zu verwenden, und zwar dürfen rüben⸗ verarbeitende Fabriken in Verträgen über Liefe⸗ ig von Zuckerrüben für das Betriebsjahr 1916/17 keinen niedrigeren Preis für 50 Kilogramm ver⸗ 19.9½14 von ihnen für Kaufrüben gegahlten Preiſe. Verträge, die vor Inkrafttreten dieſer Verordnung zu eineem niedrigeren Preiſe abgeſchloſſen ſind, gel⸗ ten, ſoweit im Betriebsjahr 1916/17 zu liefern iſt, als zu dieſem Mindeftpreis abgeſchloſſen. Soweit Aktionäre oder Geſellſchafter einer Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung auf Grund des Geſellſchaftsvertrages zur Lieferung verpflichtet ſind, finden die Vorſchriften im Abſ. 1 ſinngemäß Anwendung; in dieſem Falle wird der feſte Geld⸗ preis zugrunde gelegt, der im Betriebsjahr 1913/14 für die auf Grund des Geſellſchaftsvertrages gelie⸗ ferten Rüben gezahlt iſt. Vei Fabriken, die für das Betriebsjahr 1913/4 Verträge über Lieferung von Rüben der im Abſ. 1 und 4 bezeichneten Art nicht abgeſchloſſen hatten, beträgt der Mindeſtpreis für Rüben 1,50 Mark für 50 Kilogramm. Bei Berechnung des Mindeſtpreiſes bleiben Ab⸗ reden über Erhöhung des vereinbarten Preiſes mit Zuckerfabrik oder ſonſtige Umſtände ſowie über Nebenlieferungen außer Betracht. Der Reichskanzler kann weitere Beſtimmungen treffen und Ausnahmen zulaſſen. § 3. Ergeben ſich zwiſchen den Vertragſchließenden bei der Frage, ob der§ 2 Anwendung findet, ſowie bei Anwendung des 8 2 ſelbſt Streitigkeiten, ſo kann jede Partei eine Entſcheidung der höheren Ver⸗ waltungsbehörde, in deven Bezirke die Fabrik ge⸗ legen iſt, darüber beantragen, zu welchen Beding⸗ ungen die Rüben zu liefern ſind. Die höhere Ver⸗ waltungsbehörde ſetzt die Bedingungen nach freiem Ermeſſen feſt. Die Entſcheidung iſt endgültig und für die Gerichte bindend. Die Landeszentralbehörden beſtimmen, welche Bebörden als höhere Verwaltungsbehörden anzu⸗ ſehen find. § 4. Kaufverträge über Rohzucker aus dem Beiriebs⸗ jahr 1916/17 dürfen nicht abgeſchloſſen werden. Verträge, die vor Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſen ſind, ſind nichtig. § ö. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. a· Berlin, den 8. Februar 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Delbrück. einbaren als.45 Mark über dem im e — Zeitpuntt des Außerkraſttretens benimmt der Reſchs⸗ Berlin, den 83. Februar 1919. Delb lichen Keuntnis. Mannheim, den 9. Der Stellvertreter des Reichskanzlers r ück. Vorſtehendes bringen wir hiermit zut öffend⸗ 5105 Jebruar 1916. 8 Großh. Bezirksamt— Aht. III. Schololade geſtellten Backwaren auch warengeſchäfte zu betracht Wenn ſie Sonntags w dörfen ſie während dieſer und müſſen inſolange alle Laden und dem Schaufenſt Maunheim, den 29. und Klauen enche betreffend. In dem Gehöft von Michael Kaiſer Vin Mau⸗ dach Amt Ludwigshaſen iſt die Maul⸗ n. Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen. Dieſes ehöft wurde als Sperrbezirk erklärt. 60399 Maunheim, 8. Febr. 1916. Or. Bezirksamt. Abt. IIb Herreuſoſe Hunde bete. Maul⸗ Zugelaufſen und bel Paul BHorchert, Kraft⸗ fahrer hier, Draisſir. ib0a bei Holler untergebracht ein herrenloſer Hund: Baſtard(klein) weiblich, ſchwarz mit gelben Füßen. Zugelaufen und bei Karl Bolz hier, Lauren⸗ tiusſtraße 20, 5. Stock untergebracht ein herren⸗ loſer Hund: Dackel, weiblich, braun. Zugelaufen und bei Paula Weber hier, Uhland⸗ ſtraße 42 untergebracht ein herrenloſer Hund: Wolfshund, männlich grau. Mannheim, 2. Febr. 1910. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Die wegen Trunkſucht außgeſprochene Eutmün⸗ Bekauntmacheung über die Verwen⸗ dung von Verbrauchszucker. Bom 3. Februar 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 des Ge⸗ ſetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw vom 4. Auguſt 1914 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 327J folgende Verordnung erlaſſen: 8 1. Verbrauchszucker darf, ausgenommen au Bienen nicht verfüttert ſowie zur Herſtellung von Brannt⸗ wein nicht verwendet werden. Unter das Verbot fällt auch die Verarbefkung zu Futtermitteln. 3 Verbrauchszucker darf zu techulſchen Zwecken (Seifenherſtellung uſw.) nur mit Genehmigung des Reichskanzlers verwendet werden. Dieſe Vorſchrift findet auf die Herſtellung von Heil⸗,Genuß⸗ und Nahrungsmitteln keine Anwendung. § 8. Der Reichskanzler erläßt die näheren Beſtim⸗ mungen zur Ausführung dieſer Berordnung, Er kann Ausnahmen 8 4. Wer den vorſtehenden Vorſchriften zuwider Ver⸗ digung der Martin Braunwarth Witwe, Eva Matia geb. Penk hier, wurde wieder aufgehoben. Mannheim. 7. Febr. 1910 Gr. Amtsgericht Z. 2. Zum Handelsregiſter B Baud VIII..⸗Z. 16 Firma Maunheimer Wonig⸗ werke Geſellſchaft mit heſchränkter Haftung in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Jakob Wolf iſt er⸗ loſchen. 6006 Maunheim, 8. Fehr. 1916. Or. Amksgericht Z. 1. Zum Handelsregiſter B. Band VIII..⸗Z.1? Firma H. Schlinck KGie, Aktien⸗ geſellſchaft in Manuheim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Dr. Otto Dopfer iſt erloſchen. Mannheim, 8. Febr. 1916. GOr. Amtsgericht Z. 1. brauchszucker verfüttert, zur Branntweinherſtellung oder zu ſonſtigen techniſchen Zwecken verwendet, wird unbeſchadet der verwirkten Steuerſtrafe mit Geldſtrafe bis zu fünſzehnhundert Mark oder mit Gefänguts bis zu drei Monaten beſtraft. § 5. Die für Verbrauchszucker geltenden Vorſchriften finden auch auf Halberzeugniſſe ſeder Art(Fük⸗ maſfen uſw.) § 6. Dieſe Berorduung iritt mit dem Tage der Ver⸗ Zum Handelsregtſter B Band XIIIO.⸗3.28 Firma Arnheim& Co., Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim wurde heute eingetrafen: Fritz Gerlach, Bielefeld, iſt als Einzel⸗ Prokuriſt beſtellt. 6110 Maunheim, 10. Febr. 1916. Nan der§ 2 am 1. März 1916 in Kraft. Den onh: Bezirksamt Abt. IV. Den Verkauf von Zuckerwaren und in den Bäckereien in Mannheim wätzrend der allgemeinen Ladenſchlußzeit an Sountagen bete, Wir ſehen uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß folche Bäckereten, welche außer den ſelbſt here andere Waren, beſonderz Schokolade und Zuckerſachen, feilhalten, als Gemiſchk⸗ u ſind und den für dleſe geltenden allgemeinen Vorſchriften über den Laden⸗ ſchluß an Sonntagen unterliegen. ährend der für Bäckereten geltenden erwelterten Berkauſszeltoſfen hallen wollen, Zeit nur ſolche Backwaren verkaufen, die im eigenen Betrieb hergeſtellt ſind auderen Waren aus hem er entſernen. 6¹0⁰0 Zuwiderhandlungen werden beſtraſt. Januar 1916. Zum Handelsregiſter B Band VI.⸗3. 29 Firma Maunheimer Upparate⸗ baugeſellſchaft mit ve⸗ ſa ränkter Haftung vor⸗ mals Böckel K Co, in Manuheim wurde heute ein etragen: Albert Scholl Iſt als Geſchäftsführer der Geſellſchaft ausgeſchieden. Mannbelm, 10. Febr. 1916. GEr. Amtsgericht, 3. 1. Zum Handelsreglſter B. Baud XIII. O⸗g.16 Firma Heinrich Kling jun. Nach⸗ folger Geſellſchaft mit beſchräukter Haftung in Manngelim wurde beute eingetragen: Joſeſ Netler iſt als Geſchäftsführer der Geſellſchaft ausgeſchteben. Lorenz Bickel, Bauführer, Manuheilm, iſt zum Ge⸗ ſchäftsführer der Geſell⸗ ſchaft beſtellt Peter Bin⸗ gert, Baumetſter, Mann⸗ teim, iſt zum wefteren Geſchäftsfüührer der Ge⸗ ſellſchaft beſtellt. 6¹0⁴ Maunheim, 8. Febr. 1916. Groſih. Amtsgericht 3. 1, Aheinſchiſſahrt. Nachſtehende Bekannt⸗ machung bringen wir zur Kenntuſs der Rheinſchiff⸗ fahrtsintereſſenten. Mannhbei, 1d Febr. 1916. Gr. Rheinvauinſpektion. Slebert. Bekauntmachung für die Rhefuſchiffahrt. Zur Sticheruug der Schiffahrt durch das zweite Fahrwaſſer am werden folgende Beſtim⸗ mungen getroffen: 1. Die größte zuläffige Tauchtiefe der Schiffe bei der Durchfahrt durch das zwelte Fahr⸗ waſſer neben dem Bin⸗ gerloch darf höchſtens 20 em mehr betragen als der Binger Pegel zeigt. 2. Bergſchiſſe mit mehr als 1000 t Labung dür⸗ ſen nur einzeln durch das zweite Fahrwaſſer geſchlepyt werden. Zuwiberhandlungen wer⸗ den nach der Rheinſchiff⸗ fahrts⸗Polizetordnung be⸗ ſtraft. 9108 Coblenz, 7. Febr. 1916. Ter Oberpräſident der Mheinprovinz: Ehef der Rheinſtromban⸗ verwaltung. In Vertretung Gr. Amtsgericht, Z. 1. Hr. von Mal. Berantwortlicher Redakteur Fritz Jook.— Druck und Verlag Dr. 6. Haas'ſche Druckere! G m 5 8.