zäh. S A ene e 4 Dengrprrts; Wart. wenaflüth, Bringerlohm 80 Pfg., durch die Poſt einſchlieplich Poftauffaſlag nik..52 im Bierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. eigen: Nolonel⸗SZeile 30 Pfg. Aalane:beile Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Badi Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Anzeiger der Stadt Nannbeim und Amgebung r Meueſte Machrichten Geleſenſte und verbreitetſte 5eitung in Mannheim und umgebung elescueeee-GTbree „Geweralanzeiger Mannheln“ Hernſprech⸗Nummern: Gberleitung, Buchhaltung und Jeitſchriften⸗ Abteilung 1449 Schriftleitung 377 und 1449 Derſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchbruck⸗Abteilung. 341 Miefdruck⸗Abteilung 7086 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, W. 40, In den Zelten 17, Fernſprech⸗Aummer Celephon · Amt Hanſa 497. Amtliches VDerkündigungsblatt Beilagen: Nr. 79. Das Pariſer unfehlbare Mittel zum Erfolg. Herr Briand iſt aus Rom heimgekehrt. Was hat er heimgebracht? Er läßt verkünden, daß der Vierverband am Vorabend einer neuen Entwicklung ſtehe. Es ſoll durch die Schaffung militäriſcher und politiſcher Kon⸗ ferenzen in Paris die größere Einheitlichleit ge⸗ ſchafſen werden. Durch den Petit Pariſten läßt Briand ſeine Zukunftpläne mitteilen und es iſt erſichtlich, daß er erhebliche Hoffnungen an ſie kuüpft: Zwei Konferenzen würden in Paris ſtattfinden; eine militäriſcher, die andere politi⸗ ſcher Art. Die erſte werde aus Oberfeld⸗ herren der Alliierten beſtehen und die ver⸗ pflichtbaren Truppenſtärken wie das Kriegs⸗ matertal feſtſtellen. Was beſonders das Kriegs⸗ material betreffe, ſo ſei die Arbeit dank dem Beſuche von Albert Thomas in Rom beinahe beendet ſomohl hinſichtlich des Austauſches non Rohſtoffen und Arbeitskräf⸗ ten, wie hinſichtlich der Erzeugung. Die Arbeit werde entſprechend den beſonderen Hilfsquellen jedes Volketz verteilt. Dies ſeien die Grund⸗ lagen eines Uebereinkommens zwiſchen General Fall Olio und Albert Thomas. Was die ver⸗ ſügbaren Mannſchaften betreffe, müſſe die mili⸗ täriſche Konferenz in Paris abgewartet werden. Sobald die Konferenz beendet iſt, würden die zur Konferenz geladenen Vertreter des Vierver⸗ bands genau die Kräfte kennen, auf welche ſte zählen können, um über dies oder jenes Unter⸗ nehmen zu entſcheiden. Sobald für die Sicher⸗ heit auf allen Fronten geſorgt ſei, werde die Konferenz einheitliche Pläne aufſtellen, und den Austauſch von Truppen und Kriegsmaterial ſoviel als mö lich er⸗ leichtern, insbeſondere durch Wüpoliticche und ſteuerliche Abmachungen. Man werde den Grundſatz verwirklichen, daß ebenſo, wie der Krieg einen einzigen Feldzug darſtelle, auch eine einzige Front, eine einzige Armee und ein einziger Beſtand an Waſſen und Munition be⸗ ſtehen müſſe. In Rom habe man gut geſät, in Paris werde man glücklich ernten. Der Tag ſei nicht ſern, an dem Italien ſich an Oeſterreich und dadurch auch an Deutſchland räche. So⸗ weit Briand. Wig weit ſein Plan wird durch⸗ führbar ſein, wie weit die übrigen Allijerten 15 ihm fügen werden, iſt die graße Frage an Zukunft. Wir dürfen bei all dieſen Be⸗ mühungen nicht überſehen, daß die Kriegsziele im Vierverband nicht ſo einheitlicher Natur ſind, daß ein vollkommen einheitliches Handeln ſich gebra i 6 4könnten, ſelbſt wenn ſie erſolgreich wären, die ſo ohne weiteres ermöglichen läßt. Es handel 39985 101 f N e e um organiſatoriſche lethafte ition, die mit vor ichs und im Mittelmeer zitterte Der ital Gegenſatz um die Adria, der aktion des Vierverbandeß gelälemt hat, iſt—5 zwanzig Pariſer Konſerenzen nicht en Frankreich England und Ruß⸗ eben ein glückver⸗ die Pariſer Kon⸗ Briand Italien anſcheinend Lerklärung an Deutſchland noch bigen militäriſchen Hilſeleiſtungen „Hou kriegsſchauplätzen“ ber⸗ eßlad hat man allerdings dezu führem, daß See die haffen, ſo weni Waalnſeh ngland und enſütze zwiſchen und die aſtafiſchen zwiſchen ſerenzen, da weden zur zu den ausgi auf Frankmicht rr alen Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wan Feinde zuſammenbandz wie lange iſt es denn 0 für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage Mannheim, Donnerstag, 17. Februar 1916. Briand und Kilchener als Siegreöner. einer Reviſion unterziehe, nachdem der Zu⸗ ſammenbruch Serbiens und Montenegros, wo Italiens Hilfe immer zu ſpät kam und nicht mit der wünſchenswerten Energie geleiſtet wurde, gezeigt habe, wohin der kials Seperatis⸗ mus in Politik und Sirategie führe. Aber eine reſtloſe Verwirklichung dieſer Hoffnungen ſcheint nicht erzielt zu ſein. Das itern des Planes einer parla⸗ mentariſchen Ententevereinigung iſt ja auch nicht gerade dazu angetan die H nungen allzu üppig aufſprießen zu laſfen. Der franzöſiſche Abgeordnete Cochin hat ſich mit unzureichendem Erfolge um eine franzöſiſch⸗ engliſch ⸗italieniſche interparlamentariſche Ver⸗ einigung bemüht. Ihm ſchwebte die Schaffung einer Art von internationalem Parlament vor, dem je ſiebzehn engliſche, franzöſiſche und italie⸗ niſche Abgeordnete ſowie je acht Oberhaus⸗ mitglieder der drei Staaten angehören ſollten. Sonninsd erklärte aber dem franzöſiſchen Ab⸗ geordneten ohne Umſchweife, daß die italieniſche Regierung ſebe amtliche Stellungnahme zu dem vorgeſchlagenen Plan entſchieden ablehne. GEs bleibe, wie er hinzufügte, e Abgeord · neten und Senatoren unbenomnden, ſich in priva⸗ ter Eigenſchaft an der von Cochin ins Auge ge⸗ faßten„Kommiſſion“ zu beteiligen. In fran⸗ zoſenfpeundlichen Kreiſen Italiens rief das ff abweiſende Verhalten Sonninos lebhaf⸗ tes Mißfallen hervor, was zur Zunahme der bei den Anhängern dieſer Richtung gegen das Kabinett Salandra herrſchenden Verſtimmung beiträgt. Einen weiteren Beweis für die„Einigkeit“ der Entente liefern uns einige intereſſante Zu⸗ ſchriften an die Londoner„Nation“ und ein Auffatz des„Ecvnomiſt“. Bem erſteren zufolge iſt die Unzufriebenhe it über Eng⸗ lands Leiſtungen bei den Allier⸗ ten im Steigen. Frankreich, das ſeit Kriegsbeginn alle Männer von 18 bis 46 Jahren im Felde wiſſe, wovon bereits 700 000 allen und 800 000 invalid ſeien, während ugland nur 130 000 Tote und ebenſoviele Indaliden habe, blage, daß England nicht mehr Soldaten zur Ablöſung ſende, wodurch Frankreich ſeine Induſtrie be⸗ keben und ſelbſt Geld verdienen könnte. Der „Economiſt“ aber befürchtet, der Krieg wende mit einer Kataſtrophe enden, falls die Alllierten ſich nicht zur Konzentrierung ihrer Kwüfte entſchlöſſen. Die Worte Bonar Laws auf dem Bankett zu Ehren Andrew Fiſhers, daß die Regierung große Gefahrn laufe, ihre Tage am Later⸗ nenpfahl zu beenden, ſeien. piel⸗ leicht nicht ganz unbegröndet. Nebenexpeditionen hätten die Kriegskoſten von einer auf fünf Millionen täglich gebracht und ſchte gaſe um üngen. 7 ind auch HZeugniſſe für die Einigkeit im Vier. berband wie auch für 25 n L ene Siegeszuver Ententehäupt⸗ 8 ͤ Helr Prland den Sieg Italiens Über Haſreeee über Deutſchland verkünde — Erzeugnis ſeiner Wahrſagekunſt ohne Zähne⸗ klappern anhören, zumal er ſeine Vorausſage auf einige Erſcheinungen gründet, die wir etwas weniger optimiſtiſch einſchätzen: der ſtetige Vormarſch der Italiener, die neu gewonnene Offenſipkraft der Ruſſen, und endlich die günſtige Lage der off- Rechte des Reichsrats und der Reichsduma „tägliches geworden. befehls an General Sarrail die Einigleit ſo recht kräftig zum Ausdruck bringe⸗ Man wird geſtehen, daß werder Briand noch Kitchener auf allzufeſtem Grunde bauen. Die Verſtimmung der ruſſiſchen Nonſervativen gegen England. m. Köln, 17. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Kopenhagen: Nach Meldungen Petersburger Blätter hat die nunmehr endgültig beſchloſſen, ſich an der Reiſe der ruſſiſchen Parlamentarier nach Eng⸗ land nicht zu beteiligen, trotzdem dieſe auf eine Einladung der engliſchen Regierung erfolgt. Dieſer Beſchluß iſt ſehr bezeichnend für die Stimmung in den Kreiſen der Rechten Ruß⸗ lands gegenüber England. Als der engliſche Geſandte die Einladung der engliſchen Regie⸗ rung an die ruſſiſchen Parlamentarier über⸗ brachte, hob er ausdrücklich hervor, daß ſeiner Regierung viel daran gelegen ſei, daß auch Mitglieder der Rechten die Einladung anneh⸗ men. Der engliſchen Regierung ſei die in dieſen Kreiſen herrſchende Verſtimmung übetr die bisherige Art der engli⸗ ſchen Beteiligung am Kriege be⸗ kannt. Sie hoffe, bei dem Beſuch ſie über ⸗ zeugen zu können, daß auch England alle Kräfte anſpanne, um den Krieg zu einem ſieg ⸗ reichen Abſchluß zu bringen. ** Ein Zeugnis der Bündnistreue Budapeſt, 16. Febr.(WTB. Nichtamt ⸗ lich). In der Sitzung des hauptſtädtiſchen Magiſtrats wurde beſchloſſen, der ſtädtiſchen Generalverſammlung einen Antrag zu unter⸗ breiten, zum Beweiſe der Bündnistreue 50 000 Kronen zum Wiederaufbau der oſtpreußiſchen Stadt Gerdauen zu votieren und den Be⸗ trag der Landes⸗Kriegsfürſorgekommiſſion mit dem Erſuchen zu übermitteln, eine wei⸗ tere Sammlung zu veranlaſſen. Schwere Mentereien unter den indiſchen Truppen. Ein Mitarbeiter der Kölniſchen Volksze'tung erfährt von ſehr zuverläſſtger Seite aus Nairo folgendes: Unter den indiſchen Truppen— von denen ein großer Teil mohammedaniſchen Glaubens iſt—, die gegenwärtig neben engliſchen, auſtraliſchen, neuſeeländiſchen u. kapländiſchen Truppen am Suezkanal ſtehen, gärt es ſchon ſeit längerer Zeit in ſehr bedenk ⸗ licher Weiſe. Den Anlaß bierzu geben die unerhörten Gewaltmaßnahmen der Eng⸗ länder, unter denen die unterfochten Söhne Indiens ſchwer zu leiden haben. Der„Gont⸗ ſeman“ behandelt ſie mit unbeſchreiblicher Brutalität. Schwerſte Prügelſtrafen und Hin⸗ richtungen wegen gang geringer Vergehen oder ſcheinbarer Weigerungen ſind etwas All⸗ Aber dieſes iſt noch lange nicht das Schlimmſte. Das meiſte haben die indiſchen Truppen durch eine gewiſſe Sorte bnrglüſcher Offiziere— vor allem die berüchtigten auſtra⸗ liſchen!— von der niederſten bis zur höchſten Stufe zu erdulden. Dieſe mißbrauchen ihre Dienſtgewalt in geradetzu empövender, uner⸗ hörter Weiſe! Ihre Blutſchuld an jenen un⸗ glücklichen braunen Geſchöpfen Aſiens, die nur durch den ſtrengen engliſchen Zwang Kriegs⸗ dienſte leiſten, iſt unermeßlich groß. Sie wird leider nicht die gerechte Süßne finden. Die engliſch⸗auſtraliſchen Offi⸗ für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; dern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. ihre indiſchen Untergebenen nach ihrem eigenen Gutdünken nieder, die ſich bei ihmen in irgendeiner Weiſe mißliebig machen. Be⸗ ſonders haben ſie es gauf diemohammeda⸗ niſchen Inder abgeſehen. Daß unter dieſen Umſtänden der Haß der Inder— die mohammedaniſchen an der Spitze — gogen ihre„Herren“ immer mehr an Nahrung erhält, iſt leicht begreiflich. Und daß es nicht immer beim Haß bleiben wird, zeigt nachſtehender Vorfall, der ſich batſächlich bei einem indiſchen Regiment in der Nähe von Ismailia auf der öſtlichen Kanalſeite am 10. Jamtar ds. Js. in den Vormittagsſtunden er⸗ eignet hat. Ein Hauptmann, nantens Brown, ſchoß wegen einer Ungeſchicklichkeit ſeiner beiden mohammedaniſchen Diener dieſelben mieder, ſo daß ſie tot am Platze liegen blieben. Doch diesmal hatte ſich der Täter, der ſchon lange ein Dorn in den Augen ſeiner indiſchen Kom⸗ pagnie, die er befehligte, war, ſchwer verrech⸗ net. Zwei Inder, die den brutalen Vorgang aus nächſter Nähe beobachteten, ſtürzten ſofort herbei und töteten mit dem Bajonett auf der Stelle den Hauptmann. Dieſe Sühnetat gab den Alarm. Mit einem Schlage erhob ſich das ganze indiſche Regiment— welches es war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen— und ging gegen ſeine Offiziere vor. Nur durch ſchleunigſte Flucht auf das weſtliche Kanalufer konnte ſich der größte Teil derſelben retten, wöhrend zwölf Offiziere, darunter ein Regimentskommandeur und ein Major, unter den Streichen der Meuterer fielen. Sofort wurden mehrere benachbarte indiſche Abteilungen gegen die Aufrührer vorgeſchickt, von denen ſich ſedoch ein Teil beharrlich wei⸗ gerte, auf die Meuterer zu ſchießen, während der andere Teil zu dieſen überging. Nun eilten auſtraliſche Regimenter herbei, denen es gelaug, die meuternden Inder einzu⸗ ſchließen und ſie vorläufig an der Flucht zu verhündern. Es entwickelte ſich nun ein zwei ſtündiges ſcharfſes Gefecht, während deſſen es ſchließlich einem Teil der Meuterer gelang, den Einſchließungs⸗ ring zu ſprengen, und die Flucht nach Oſten in die Wüſte zu ergreifen. Die Mehrzahl blieb aber tot oder berwundet auf dem Platze zu⸗ rück. Aber auch die auſtraliſchen Truppen hall⸗ ten ziemlich ſchwere Verluſte erlitben: 8 Offi⸗ ziere und 275 Mann waren dot oder per⸗ wundet. Die flüchtenden Meuterer konnten ſich einer ſie verfolgenden engliſchen Kamelreiter⸗Abtei⸗ lung dadurch entziehen, daß ihnen in der Wilſte Araber zu Hülfe kamen. In der letzten Zeit ſollen auch bei anderen indiſchen Truppenteilen am Suezkanal ſchwere Fälle von Meuterei vorgekommen ſetat. Die Engländer wachen mit größter Strenge dar⸗ über, daß von dieſen Vorfällen nichts in die Oeffentlichkeit gelangt, Großes Aergernis bereitet den engliſchen Militärbehörden am Suezkanal die Fahnen⸗ flucht zahlreicher indiſcher Soldaten 1 In medan n Glaꝛ Einzeln und in gan⸗ zen Abbellungen en ſie in voller Aus⸗ rüſtung nach Oſten, wo ſie von Arabern freu⸗ dig aufgenommen werden. Gegenwärtig ſoll dieſe Fahnenflucht einen erſchreckenden Um⸗ fang angenommen haben. Infolgedeſſen hat ſich General Maxwell enk⸗ ſchloſſen, die indiſchen Truppen mohamume niſchen Glaubens vom Sueskonal wegzuziehe und auf einen andaren Kriegsſchauplatz u verbringen, wo ſie gegen Nicht⸗Moßbammedaner Auliterten bei Saleniki, die e vor allem Darmis fobgcr, Daß die Uebertragung des Ober⸗ ztere knallen vückſichts los und ohne Erherremen zu käntpfen haben. Donnerstag, den 17. Februar 1916. 2. Seite. Heueral⸗Anzeiger klärung ab, daß die wirtſchaftliche Amerika und die bewaffneten! Handelsdampfer. Waſhington, 16. Febr.(WTB. Nicht⸗ untlich). Von dem republikaniſchen Senator Sterling iſt eine Reſolution eingebracht wor⸗ den, in der erklärt wird, der Senat betrachte mit Sorge den Befehl der deutſchen Admirali⸗ tät, bewaffnete Handelsſchiffe ohne Warnung zu verſenken. Die Reſolution verſichert, die Vereinigten Staaten und die anderen Neutra⸗ len würden ſich nicht bei dem deutſchen Vor⸗ gehen beruhigen und erklärt, der Befehl ſtände im Widerſpruch mit den ſeit langem aner⸗ kannten Rechten der Neutralen. London, 16. Febr.(WTB. Nichtamtlich). Meldung des Reuterſchen Büros. Wie verlau⸗ tet, werden die Vereinigten Staaten in kur⸗ zem an Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn die Frage richten, wie ſie feſtzuſtellen beab⸗ ſichtigen, ob ein Handelsſchiff be⸗ waffnet iſt oder nicht, ehe ſie es ohne War⸗ nung verſenken. Es wird geſagt, daß das cumerikaniſche Memorandum an die Entente⸗ mächte wegen der Entwaffnung der Handels⸗ ſchiffe einzig und allein im Intereſſe der Menſchlichkeit geſandt wurde und keine Ab⸗ änderung der geltenden Regeln beabſichtigt wird. „Daily Mail“ erfährt aus Waſhington, die Regierung habe tatſächlich ſchon über die gegenüber der deutſchen Ankündigung einzu⸗ haltenden Politif entſchieden. Man ſei zu dem Schluſſe gelangt, daß das beſtehende Geſetz gelten müſſe, bis die Kriegführenden Lanfings Vorſchläge, die Handelsſchiffe zu entwaffnen, angenommen hätten. Die Vereinigten Staa⸗ ten würden deshalb darauf beſtehen, daß das Leben der Bürger, die auf unbewaffne⸗ teit Handelsſchiffen, die keinen Widerſtand leiſten, reiſen, ſichergeſtellt ſein müſſe. Die Aufgabe, feſtzuſtellen, ob ein Handels⸗ ſchiff bewaffnet iſt oder nicht, falle den Kom⸗ mandanten der U⸗Boote zu. Die Vereinigten Staaten ſtänden auf dem Standpunkte, daß die Regierungen dieſer Kommandanten für alle ihre Mißgriffe verantwortlich ſeien. „Daily Telegraph“ meldet aus Newyork, die Telegramme aus Waſhington laute⸗ ten alle dahin, daß die Regierung Deutſchlands neuen Drohungen wegen der bewaffneten Handelsſchiffe keinen Widerſtand entgegenſetzen werde. Man vermute, daß das Kabinett durch Marineſachverſtändige beeinflußt werde, die glauben, daß Amerika mit ſeiner ſehr ent⸗ wickelten Küſtenlinie ſich viel auf Unterſee⸗ boote werde verlaſſen müſſen. Wenn dem ſo ſei, wäre jede Politik, die darauf ausgehe, die Leiſtungsfähigkeit der U⸗Boote zu neutrali⸗ ſieren, gegen das Intereſſe der Sicherheit der die Utiegslage im Wefen. Die Kämpfe in den Vogeſen. ABerlin, 17. Jebr.(Von u. Berl. Büro.) Auts Berſel wird gemeldet: Wie die Balfler Pachrichten melden, iſt das framzöſiſche Grenz⸗ dorf Recheſy bei den letzten Kämpfen an der ſüdlichen Vogeſenfront beſonders ſchwer mit⸗ genommen worden. Die deutſchen Granaten ſchlugen ein, als die Bewohner gerade im Be⸗ griffe waren, mit ihren Habſeligkeiten den gefährdeten Ort zu verlaſſen. Es gab mehrere Verwundete und Tote. Der Ort ſelbſt hat durch die Beſchießung ſchwer gelitten. Der Kirchturm ſtürzte ein. Auch das in der Drei⸗ länderecke nahe der Schweizer Grenze gelegene Dorf Pfetterhauſen wurde mit etwa 2000 deutſchen Granaten belegt, 9 Häuſer gänzlich zerſtört und etwa 10 Zivilperſonen verwundet. Den Bewohnern, auch den in Petterhauſen an⸗ geſeſſenen Schweizern wurde von den Fran⸗ zoſen nicht geſtattet, ſich über die Schweizer Grenze in Sicherheit zu bringen. Dieſe Meldungen ſind unter allem Vorbehalt wie dergegeben. Elſaß⸗Lothringen treu zum Reiche. Straßburg(Elſaß), 16. Febr.(WTB. Nichtamtlich). Der Bezirkstag des Unterelſaß hat folgenden Beſchluß ge⸗ faßt: Der Bezirkstag des Unterelſaß gedenkt mit ſeinen heißeſten Wünſchen der im Oſten und Weſten die Grenzen des Vaterlandes ſchltenden und verteidigenden Landeskinder. Die Miiglieder des Begirkstages legen dabei ſtachdrücklich Verwahrung ein gegen die ſewohl von verantwortlichet Stelle als auch ſonſt in Frankreich immer wieder ausge⸗ ſprochene Auffaſſung, welche die Anglie⸗ derung Elſaß⸗Lothringens an Frankreich als Hauptziel bezeichmen. das in 45] der deutſchen Volkswirtſchaft geworden iſt, nur durch ſeine Zugehörigkeit zum Deut⸗ ſchen Reich unangetaſtet bleibt und eine wurzelfeſte kulturelle Zukunft unſeres Landes nur im Anſchluß an das geſamte deutſche Volksleben möglich iſt. Die Haltung Rumäniens. Eine Annäherung zwiſchen Bulgarien und KRumänien. Berlin, 17. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Aus Budapeſt wird gemeldet: Nowoje Wremia meldet aus diplomatiſcher Quelle, daß vor kur⸗ zem die Miniſterpräſidenten Bratianu und Radoslawow auf bulgariſchem Boden eine Reihhe aktueller Fragen perſönlich beſprochen haben. Der bulgariſche Geſandte in Bukoreſt habe die Unterredung vorbereitet, um die ſchwebenden aftuellen Fragen der Nachbor⸗ ſtaaten durch perſönliche Berührung der beiden Regievungschefs der befriedigenden Löſung näherzubringen. Es wird behauptet, daß Bra⸗ Handt und Rodoslawow mehr über wirtſchaft⸗ liche Angelegenheiten geſprochen haben. Tat⸗ ſächlich ſollen aber auch wichtige poli⸗ tiſche Fragen erörtert und zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten darin eine Einigung erzielt worden ſein. Seit dieſer Beſprechung ſei zwiſchen den beiden Staaten eine auffallend ſtarke Annähe⸗ rung zu verzeichnen, welche das Miß⸗ trauen der Entente gegenüber Rumänien hervorrufe. Berlin, 17. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Aus Bukareſt wird gemeldet: Peter Carp wurde nach ſeiner Rückkehr in die Hauptſtadt vom König in einer mehrſtündigen Audienz empfangen.— Der Beſuch des bulgariſchen Zaren im deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Hauptquartier hat in Rumänien ſtarken Eindruck gemacht. Griechenland und der Vierverband. Die Entente verſpricht Ent⸗ ſchãdigungen. Athen, 16. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Zeitungen melden, daß nach den zwiſchen Griechenland und den Alliierten zuſtande⸗ gekommenen Abkommen dieſe nach Beendigung des Feldzuges Entſchädigungen für die von den griechiſchen Kaufleuten und Pri⸗ vaten gelegentlich des Bom bardements von Saloniki erlittenen Verluſte zahlen werden. Die griechiſche Regierung wird in Athen eine Liſte darüber überreichen. Die Verabſchiedung der italieniſchen Miſſion. Athen, 16. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Der König hat alle Offiziere und Mitglieder der italieniſchen Miſſion in Abſchiedsaudienz entpfangen, die unverzüglich nach Italien heunkehren werden. Rsmiſche Unterredungen. m. Köln, 17. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Zeitung meldet von der italieniſchen Grenze: Sonnino empfing geſtern den griechi⸗ ſchen Geſandten zu einer längeren Be⸗ ſprechung. Der italieniſche Geſandte in Durazzo iſt nach Rom zurückgekehrt und hatte mit Sonnino eine lange Unterredung über die albaniſchen Fragen. Wie der Vierverband das Völkerrecht achtet. m. Kölen, 17. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Wien: Kiamil Paſcha, der inzwiſchen freigegebene tür⸗ kiſche Generalkonſulin Saloniki, der dort mit den anderen Konſuln des Vier⸗ bundes von den Engländern und Franzoſen gefangen genommen worden iſt, teilte hier dem türkiſchen Botſchafter und dem Miniſteriun des Aeußern den Verlauf ſeiner Verhaftung und Gefangenſchaft mit. Dieſe Mitteilungen veröffentlicht die„Neue Freie Preſſe“, Sie ſind ein Dokument dafür, wie der Vierver⸗ band das Völkerrecht mißachtet. Die Konſuln mit Frauen und Kinder ſowie Perſonal wurden wie Verbrecher behandelt, Unzer vorgehaltenen geladenen Revolvern bei der Verhaftung einer langen Unterſuchung Unterworfen und ohne Mitnahme bort Klei⸗ dern, Wäſche, Geld und Wertſachen weg⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblat Die Fahrt dauerte bi 8. Januar. In Toulon wurden ſie 1 ander cuf 3 überaus ſchmutzigen und in den Schiffen untergebracht. Die Nahrung war mittelmäßig. Auf die Frauen und Kliezher würde keinerlei Rückſicht genommen. iſen r Toulon u ler“ Schwere Verwicklungen in Perſien. JBerlin, 17. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Die per⸗ ſiſche Geiſtlichkeit fordert vom Schah den offe⸗ nen Anſchluß des Landes an die Türkei und die Mittelmächte. Die Ulemas drohen, das perſiſche Volk pflichtgemäß auf die richtige Bahn zu führen, welche jeder gute Mohamme⸗ daner gehen müſſe. Die„Wiener Allgemeine Zeitung“ meldet, daß die engliſche Telegraphenagentur in Lon⸗ don erkläre, in Perſien bereiten ſich ſchwere Verwickelungen vor. In der Umgebung von Kermandſchah ziehen ſich ſtarke revolutionäre Truppen zuſammen, welche von regulären Offizieren geführt werden. Die ruſſiſchen Truppen, welche ihnen gegenüberſtehen, haben ſich als ungenügend erwieſen und verlangen Verſtärkung. Ungünſtige Lage der Italiener in Tripolis. Berlin, 17. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Aus Graz wird gemeldet: Die Grazer Tages⸗ poſt berichtet aus Konſtantinopel: Die Lage der Italiener in Tripolitanien hat ſich durch die fortwährenden Angriffe der eingeborenen Mohammedaner außerordentlich verſchlech⸗ tert. Die tripolitaniſchen Poſtämter haben ihre Tätigkeit bereits eingeſtellt, ſodaß der Poſtverkehr mit Tripolitanien faſt ganz auf⸗ gehört hat. Der Seekrieg. Schiffahrtshinderniſſe und Minen in der Gſtſee. Stockholm, 17. Febr.(WTB. Nichtamt⸗ lich). Der deutſche Geſandte hat dem Miniſte⸗ rium des Auswärtigen heute folgende Mittei⸗ lung überreicht: In nächſter Zeit werden außerhalb des ſchwediſchen Seegebietes an ver⸗ und 55 Grad 26 Minuten nördlicher Breite und 12 Grad 42 Minuten und 18 Grad öſt⸗ licher Länge Schiffahrtshinderniſſe und Minen ausgelegt werden. Sobald nähere Mitteilungen angegeben ſind, werden die notwendigen Anweiſungen für die Schiff⸗ fahrt erteilt werden. Tagesberichte unſerer Gegner. Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 16. Febr.(WTB. Nicht⸗ amtlich). Amtl. Kriegsbericht vom Dienstag: Weſtfront: Deutſche Flieger erſchienen über dem Abſchritt von Rig a. Der Kampf nimmt im ganzen Abſchnitt an Leb⸗ haftigkeit zu. Im Abſchnitt von Düna⸗ burg dauerte der heftige Kampf um einen Minentrichter bei Illuxt an; wir beſetzten den Trichter. Zwiſchen Meddun⸗See und Dem⸗ men⸗See beſetzten unſere Truppen ein Wald⸗ ſtück ſüdweſtlich von Rugeniſchki. In der Pritpec⸗Gegend griffen unſere Don⸗Ko⸗ ſaken bei Jezicroc(23 Kilometer nordweſtlich von Ravelowka) einen öſterreichiſchen Poſten an und vernichteten ihn. Am Oberlauf der Strypa beunruhigten zahlreiche Patrouil⸗ len von uns die ganze Nacht den Feind. Das durch Patrouillen begonnene Feuer an einem Teil der Stellung in dieſer Gegend dauerte den ganzen Tag an. An der mittleren Strypa ſchoß unſere Artillerie gegen feindliche Flug⸗ zeuge. Ein Flugzeug wurde getroffen und fiel in die feindlichen Linien nieder. Kaukaſus: Bei unſerer Offenſive in der Gegend von Erzerum nahmen wir nach Artillerievorbereitung noch ein Fort der Feſtung im Sturm, erbeuteten 20 Geſchütze und Munition und machten Gefangene. Amtlicher Bericht vom Mittwoch: Kauka⸗ ſus: Außer den beiden kürzlich beſetzten Forts von Erzerum eroberten am Abend des 15. Februar unſere Truppen noch ſieben Forts. In unſeren Händen befinden ſich die Forts: Karginbek, Tafta, Tſchobandele, Taſanghez, Uzunakhmen⸗Karakol, Uzunakhmen Nr. 1, Ka⸗ burga, Ortaiuk und Ortaiuk⸗Isliaveſſi. Vollsernährung. KReime vier fleiſchloſen Tage Berlin, 16. Febr.(WTB. Anttlich). Dem Vernehmen noch, lauft das Gerücht um, die Reichsregierung werde auftatt der zwei be⸗ ſchiedenen Stellen zwiſchen 55 Grad 18 Min. — ſtellen feſt, daß dies Gerücht auf freier Erfin⸗ dung beruht. Ausreichende Kaffeevorräte. Berlin, 16. Febr.(WTB. Amtlich.) Wie wir erfahren, hat die im Jamuar ds. Is. durch den Reichskanzler angeordnete Beſtan ds⸗ aufnahme der Kaffeevorräte er⸗ geben, daß für abſehbare Zeit ausreichende Beſtände zur des deutſthen Konſums vorhanden ſind. Das preußiſche Abgeordneten⸗ . haus zum U⸗Bootkrieg. Der Einklang zwiſchen Kaiſer, Kanzler und deutſchem Volk. Der kleine Zwiſt zwiſchen dem Reichskanzler und dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe hat eine ſchnelle Erledigung gefunden. Man hat ſich offen ausgeſprochen und dann vor der Oeffent⸗ lichkeit nicht mehr über die Angelegenheit ver⸗ handelt. Es liegt um ſo weniger Anlaß vor den Streit zu vertiefen, als wie die„Köln. Ztg.“ zutreffend bemerkt,„Kanzler und Abge⸗ ordnete und das ganze deutſche Volk geſchloſſen hinter unſerm Kaiſer ſtehen, wenn er jetzt gegen rückſichtsloſe Feinde die Machtmittel, die in unſere Hand gegeben ſind, zur See, zu Lande und in der Luft rückſichtslos anwendet. Von unſern Feinden haben wir's gelernt, denn wie lautet nach den Worten des Admirals Fiſher der Wahlfpruch, nach dem England Krieg führt? Zurückhaltung im Kriege iſt Dummheit⸗ ſchlage zuerſt, ſchlage feſt und triff überall!“ Man kann den Kern der ganzen Streitfrage nicht vortrefflicher herausheben: der Gin⸗ klang iſt da und es ſind nur kleine Kreiſe noch, die abſeits ſtehen. In der Preſſe iſt die Oppoſition gegen das preußiſche Abgeordneten⸗ haus bekanntlich vom Berliner Tage⸗ blatt und der Frankfurter Zeitung geführt worden. Dieſe Tatſache gibt einem Berliner Vertreter der„Köln. Volksztg.“ Ver⸗ anlaſſung ein Charakterbild der Gruppen zu ent⸗ werfen, die zu den genannten Zeitungen ſtehen. Es ſieht folgendermaßen aus: Um die Kreiſe vom Berliner Tage⸗ blatt und der Frankfurter Zeitung Befriedigung gruppieren ſich heute in Deutſchland jene kleinen, aber rührigen Gruppen, die aus innerpolitiſchen Gründen, aus ideologiſchen und pazifiſtiſchen Motiven gegen Aunexionen und Gebietserweiterungen Deutſchlands durch dieſen Krieg ſind. Es vereinigt ſich um dieſe Kreiſe all das, was in Deutſchland flau macht. Das ſind die Leute, die eine Verſchärfung des U⸗Bootkrieges nicht wünſchen, weil er Eng⸗ land am meiſten ſchadet, jenem England, mit dem ſie trotz Baralong und L 19 am liebſten morgen ſchon ein Freundſchafts⸗ und Schutz⸗ bündnis ſchließen möchten. Das ſind jene Poli⸗ tiker, die Angſt vor einem Sonderfrieden mit Rußland haben, weil ſie aus innerpolttiſchen Gründen keinen Frieden mit Rußland, aber Freundſchaft mit England wünſchen. Das ſind jene Ideologen, die ſich Pazifiſten nennen und den Traum vom Weltfrieden träumen, die um des Phantoms eines ewigen Weltfriedens willen das deutſche Volk um alle Gebietserwerbungen, um den Preis dieſes Krieges für all das ver⸗ goſſene Blut und verlorene Gut bringen wollen. Das ſind alle jene Elemente, denen der Krieg letzten Endes eine Geld⸗ und Kapitalfrage iſt. Das ſind ſchließlich auch ſolche, die bei Beginn des Krieges unangenehm berührt und unwillig in den Seitengaſſen ſtanden, als durch die Reichshauptſtadt Tauſende und aber Tauſende in patriotiſcher Begeiſterung zum Schloß, zum Kaiſer zogen und Zeugnis für die gerechte Sache dieſes Krieges gaben. Das ſind jene Kreiſe, die, ſo oft eine neue Verſchärfung dieſes Krie⸗ ges eintrat und eintreten mußte, flaumachend jahrzehntelang die ſchmutzige Wäſche des deut⸗ Ausland horchen und doch ſelbſt vor dem Kriege jehrzehntelang die ſchmutzige Wäſche des deut⸗ ſchen Volkes mit Wolluſt vor jenem Ausſand gewaſchen haben. Kurz, das ſind die kleinen Gruppen der Pazifiſten, der Flaumacher, der Miesmacher, der Englandfreunde und Amerika⸗ ſucher, der Gegner von Tirpitz und Falkenhayn und jedes ſtarken Mannes, das ſind die offenen oder ſtillen Gegner des U⸗Bootkrieges und des Handelskrieges gegen England, die Gegner der Zeppelinflüge und der Fahrten unſerer Kreuzer nach England. Kurz, das ſind alle die Ele⸗ mente, die kein Verſtändnis für die Ver⸗ größerung von Deutſchlands Grenzen und Deutſchlands Macht auflommen laſſen wollen. Alle dieſe Elemente ſind Geiſtesgenoſſen und Koſtgänger jener beiden Blätter ſeit Mo⸗ naten. Ihr Geiſt findet in dieſen Blättern den Ausdruck. Darin liegt die Gefährlichkeit der rührigen, aber kleinen Flaumachergruppen die man natürlich auch int Auslande kennt. Dieſe Elemente und dieſe Zeitungen klammern ſich nun ſeit Monaten an die Rockſchöße des Reichskanz⸗ lers. Sie wollen damit die Welt glauben machen, der Reichskanzler ſei ihr Mann, ſei Vertreter und Vollſtrecker ihrer Ideen, Ziele und Ideale. Darum iſt die Stel⸗ kungnahme dieſer Blätter fetzt in dieſem Kon⸗ flikt zwiſchen dem Reichskanzler und dem preu⸗ giſchen Abgeordnetenhauſe ein Bitrendienſt ſon⸗ dergleichen, den ſie dem Reichskanzler und der Reichsleitung überhaupt erweiſen. Sie kun ſo, als ob der Reichskanzler von Bethmann⸗Hol⸗ weg ihr Mann ſei und in ihrem Geſſte Krieg und den kommenden Frieden A und wehklagend beiſeite ſtanden. Das ſind jene gen teif Her dar A A 7 + 3 Tonnerstag, den 17. Februar 1916. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Nittagblatt) 8. Seite. nau die Meinung der Gruppen kennt, die um das Berliner Tageblatt und um die Frankfur⸗ ter Zeitung ſich gruppieren, ſo iſt die Gefahr, daß dieſe Kreiſe mit ihrer Haltung den Glauben er⸗ wecken, daß der Reichskanzler etwas mit dem Geiſt jener Gruppen gemeinſam hätte, nicht ge⸗ ring zu ſchätzen. Das wäre ein Unglück für das Deutſche Reich und für das deutſche Vaterland. Das müßte die Stimmung im Inland nieder⸗ ſchlagen und das Ausland ermutigen. Alles, was flau macht und Schwäche zeigt, muß heute, wie der Verhältniſſe liegen, vom Reichskanzler und vom deutſchen Volke verworfſen werden. Dem Reichskanzler ſelber kann daher die Par⸗ ſeinahme gerade jener Blätter, die ſich den An⸗ ſchein geben, ſeine Leibgarde zu bilden, nur als ein großes Unglück erſcheinen, denn auch er muß ſich heute über die Tendenzen und Ziele der oben gekennzeichneten Gruppen völlig klar geworden ſein. Vom innerpolitiſchen und außerpolitiſchen Geſichtspunkt aus betrachtet, könnte nichts für den Krieg und den kommenden Friedensſchluß perhängnisvoller ſein, als der Eindruck, daß der Reichskanzler nur von dieſen Gruppen ge⸗ halten und gedeckt würde, der großen Mehrheit des übrigen Volkes und ſeinen großen patrio⸗ liſchen Hoffnungen aber ferne ſtehe. Gerade aus dieſem Grunde iſt der Konflikt des leitenden Staatsmannes mit der übergroßen Mehrheit des preußiſchen Abgeordnetenhauſes tief be⸗ dauerlich. Daß Herr don Bethmann⸗Hollweg nicht pon den hier gezeichneten Kreiſen beanſprucht werden kann, hat ſein mannhaftes Auftreten in der Stveitfrage mit Amerika und die Ankſmdi⸗ gung des verſchärften-Boot⸗Krieges bewieſen. Eine Erklärung des Präſidenten. Berlin, 16. Febr. Vor Eintritt in die Togesordnung gab heute im Abgeordnetenhauſe der Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz fol⸗ gende Erklärung ab: Nach einer unter den Par⸗ teiführern des Hauſes erfolgten Beſprechung herrſcht eine vollkommene Uebereinſtimmung darüber, daß das Abgeordnetenhaus zweiſellos auch zur Erörterung auswärtiger Angelegen⸗ heiten des Reiches berechtigt iſt, wie dies auch in unſerer Sitzung vom 23. März 1914 ausdrück⸗ lich feſtgelegt wurde.(Brapp! rechts.) Auch dürfte es gerade in der gegenwärtigen ernſten Zeit ein begreiflicher und berechtigter Wunſch aller Parteien dieſes Hauſes ſein, ihren Anſchau⸗ ungen über die auswürtige Lage Ausdruck zu geben,(Sehr richtig!) Dennoch glaube ich, daß gegenwärtig eine öffentliche Erörterung unſerer guswärtigen Lage den Intereſſen des Landes nicht entſpricht, ſondern ledig⸗ lich geheim geſchehen kann.(Sehr richtig!) Un⸗ er dieſen Umſtänden ſchlage ich vor, zu beſchlie⸗ Ben, eine Erörterung aller ausw. Angelegen⸗ helten, inſonderheit unſerer Kriegszlele, unſerer Kriegsführung und unſerer Beziehungen zu den kriegführenden und neutralen Staaten von der Nesjährigen Haushalts Beratung auszu⸗ ſcheiden. Nach dieſer Erklärung bemerkte der ſozjal⸗ demokratiſche Abgeordnele Hirſch(Berlin) ſol⸗ endes; Wir ſind nicht in der Lage, dem Vor⸗ chlag des Herrn Präſidenten zuzuſtimmen. Auch kwir ſtehen allerdings mit den übrigen Parteien guf dem Standpunkt, daß das Abgeordneten⸗ Haus guch zur Erörterung auswärtiger Ange⸗ legenbeiten des Reiches berechtigt iſt. Anderſeits abey hetrachten wir den Beſchluß, den der Staatshaushaltsausſchuß gefaßt und veröffent⸗ licht hat, als eine Ueberſchreitung ſeiner Kom⸗ petenzen.(Sehr richtig! bei den Sozialdemakra⸗ ken.) Einig ſind wir mit dem Präſidenten darin, daß es ein begreiflicher Wunſch aller Parteien iſt in der gegenwärtigen ernſten Zeit ihren An⸗ ſchauungen über die auswärtige Lage Ausdruck zu geben. Wenn wir uns trotzdem gegen den Pyrſchſag des Pröſidenten erklären, ſo hitte ich, zunächſt zu bedenken, daß die Fragen, die jetzt dus der Debatte ausgeſchieden werden ſollen, im Haushaltsausſchuß nſcht von uns, ſondern von anderer Seite angeſchnitten worden ſind. eeee — (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Für uns iſt die Tribüne des Parlaments die einzige Möglichkeit, unſeren entgegengeſetzten Anſchau⸗ ungen Ausdruck zu verleihen.(Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das Abſchneiden des Wortes bedeutet eine Ausdehnung der Zenſur durch das Parlament, gegen die wir uns auf das allerentſchiedenſte wenden müſſen.(Zuſtim⸗ mung bei den Sozialdmokraten.) Bedenken Sie aber ferner, daß wir keine Preßfreiheit und keine Verſammlungsfreiheit haben, und daß wir ſchon aus dieſem Grunde, nachdem nun einmal die Debatten in der Oeffentlichkeit einen ſolchen Um⸗ fang angenommen haben, bier nicht auf das Wort verzichten können.(Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ohne auf die Sache ſelbſt einzugehen, erklären wir, daß wir gegen den Beſchluß des Haushaltsauschuſſes die ent ſch ie⸗ denſte Verwahrung einlogen müſſen. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.), und daß wir nichts mit den Anſichten und Abſichten zu tun haben, die dort ausgeſprochen ſind, ſowie ſerner, daß wir es für unſere Pflicht halten, die verantwortlichen Stellen nachdrücklichſt vor Un⸗ beſonnenheiten zu warnen.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung bei den Sozialdemokraten, Zurufe. Un⸗ ruhe.) Gleichzeitig erkläre ich, daß wir, wie ſetzt, ſo auch in Zukunft ſedem Verſuch der Unterbin⸗ dung der Redefreiheit im Parlament einhellig entgegentreten werden. Da ein Widerſpruch erfolgt iſt, wird über den Vorſchlag des Pröſidenten abgeſtimmt. Die Ab⸗ ſtimmung ergibt die Annahme des Vor⸗ ſchlages. Dagegen ſtimmten die Sozial⸗ demykraten. Miniſter des Innern v. 25bell: Sie haben ſoeben beſchloſſen, eine Erörterung der auswär⸗ tigen Angelegenheiten, beſonders der Kriegs⸗ ziele, Krieasführung und der Beziehungen zu den kriegführenden und neutralen Staaten bei der diesjährigen Etatsberatung nicht erfolgen zu laſſen. Die Regierung begrüßt dieſen Beſchluß und wird jhrerſeits gern davon ab⸗ ſehen. Meinungsverſchiedenhetten über ſtaats⸗ pechtliche Fragen in dieſer ernſten Zeit weiterhin zu erörtern. Badiſcher Landtag. Zweite Kammer.— 7. öffentliche Sitzung. (Nachmittagsſitzung.) Karlsruhe, 16. Februar. Am Regierungstiſche: Miniſter des Innern Dr. Freiherr v. Bodman. Präſident Rohrhur ſt eröffnete um 5 Uhr 15 die Sitzung. Die Beratung der Denk⸗ ſchrift der Regierung über ihre Kriegsmaßnahmen wurde fortgeſetzt. Miniſter Freiherr von Bodman führte aus: Der Berichterſtatter für die Land⸗ wirtſchaft hat dieſer Anerkennung ausgeſpro⸗ chen, ich habe dies ſchon wiederholt getan und kamn dies nur wieder tun. Wenn wir den Krieg gewinnen, ſo wird dies auch eine Rußmeskat der Lanbwirtſchaft ſein. Gediente Leute werden nur für unabkömmlich erklärt, wenn ſie für die Allgemeinheit größere Dienſte leiſten können, als beim Heere. Auch bei den Beamten werden Garniſonsdienſtſähige gegen Kriegsverwendungsfähige ausgetauſcht, denn wir brauchen jedes Gewehr und nach dieſem Grundſatze wird verfahren. Man ſieht aber nicht jedem auf der Straße an, welchen Jehler er hat. Dann beſprach der Miniſter landwirtſchaft⸗ liche Einzelfragen: Auf dem Gebiet der Vieh⸗ zucht iſt das Schlachten von Kühen durch Ver⸗ ordnung unter Strafe verboten. Fehler habe man gemacht bei dem„Schweinemord“, wie ſich ein Redner im Hauſe ausdrückte. Wenn wir einen Fehler dabei machten, ſo befanden wir uns in guter Geſellſchaft, denn der An⸗ trag iſt im Reichstage geſtellt worden. Dort wurde auch der Antrag angenommen, nachher wollten freilich verſchiedene anderer Anſicht [die Beſtände wieder eee geweſen ſein. Wir können das jetzt auf ſich beruhen laſſen und wollen dafür ſorgen, daß ogänzt werden. Schluß der Sitzung 34 Der Berichterſtatter hat nun gewünſcht, daß ein Stall- und ein Fleiſchhöchſtpreis feſtgeſetzt werde. Das geſchieht durch eine Verordnung. Mit dem Unterſchiede zwiſchen Stall⸗ und Fleiſchhöchſtpreiſen ſind wir zurzeit beſchäftigt. Die Metallmobilmachungsſtelle hat eine Ent⸗ ſcheidung über die Brennkeſſel der kleinen bäuerlichen Brenner getroffen. Danach ſollen die Keſſel nicht unter die Beſchlagnahme und bei den Hausbrennereien ſind bis zu 20 Proz. Keſſel von der Beſchlagnahme zu befreien. Die Bezirksämter haben entſprechende Anwei⸗ ſung erhalten. Ueber die Schälwaldfrage iſt zu bemerken, daß die Regierung der Meinung iſt, daß der Schälwald erhalten bleiben ſoll; wie das geſchieht kann den Schälwaldbeſitzern gleichgiltig ſein, wenn ſie nur ihren Schälwald erhalten. Abg. Strobel hat gemeint, die Invaliden⸗ fürſorge hätte vom Reich in Angriff genom⸗ men werden ſollen. Das iſt geſchehen, aber es bedurfte einer Dezentraliſation unter möglichſt einheitlichen Richtlinien. Auch die Frage der Fliegerentſchädigung wird in der gewünſchten Weiſe erledigt wer⸗ den, es ſind auch vom Staate den Fliegerge⸗ ſchädigten Beihilfen gewährt worden, dieſe ſtellen aher keine Rente oder einen Anſpruch auf das Reichsgeſetz dar, das nur Sachſchäden berückſichtigt. Nach einer Anordnung des preußiſchen Miniſters des Innern werden dort Perſonenſchäden nach Maßgabe der Mili⸗ tärinvaliden⸗ und Hinterbliebenenfürſorge gewährt, ſodaß man mit einer Aufnahme der Perſonenſchäden in das Reichsgeſetz rechnen darf. Zu den Zuſchüſſen zur Kriegsfürſorge erhalten wir vom Reich monatlich 660 000., dazu gewährt der badiſche Staat noch 100 000 Mark. Die Verbände haben 34 Proz. ihrer Aufwendungen erſetzt erhalten, Pforzheim 6693 Proz., das ergibt ſich aus den dortigen Verhältniſſen. Eine Anzahl anderer Gemein⸗ den hat die Hälfte bis ebenfalls zwei Drittel erhalten. Im Januar 1916 haben die Städte Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg und einige kleinere Städte zuſammen 251 000 !. Mietbeiträge erhalten. Auch Pforzheim hat eine Beihilfe erhalten, die nicht beſonders entziffert iſt, ſie iſt in einem Betrage von 141350 M. enthalten. Der Staat hat zu den Mietbeihilfen 100 000 M. gewährt. Bei der Regelung der Kreditgewährung an Ange⸗ hörige des Mittelſtandes nach dem Kriege ſollen die Kreditgenoſſenſchaften als Grund⸗ lage genommen werden. Die Vereinfachung der Staatsverwaltung hat ihre zwei Seiten, die pflegliche Verwaltung iſt gut, wenn die Bezirke größer werden, wird man hier auf manche liebgewordene Bequemlichkeit verzich⸗ ten müſſen. Die Notwendigkeit zu ſparen wird uns zwingen, manche Stelle aufzuheben, ich hoffe dabei Ihre Zuſtimmung zu finden. Die landwirtſchaftlichen Organiſationen haben im Kriege einträchtig zuſammengewirkt und kleinliche Zwiſte zurückgeſtellt. Die Viehver⸗ wertung begegnet großen Schwierigkeiten im Handel, Auf dem Gebiete der Arbeitsloſen⸗ fürſorge iſt das Möglichſte geſchehen. Der Miniſter beſprach noch die Erwerbsloſenfür⸗ ſorge. Die allgemeine Ausſprache wurde geſchloſ⸗ ſen, ſämtliche Berichterſtatter verzichteten auf das Schlußwort. Bei der nun folgenden Abſtimmung wurden ſämtliche Anträge der Kommiſſion angenommen. Nächſte Sitzung: Morgen vormittag ½10 Uhr. Tagesordnung: Gemeinde⸗Einkommen⸗ heſteuerung und Denkſchrift der Regierung. 6 Uhr. e eee 2 Philipp, al terſp Städtiſche Butterverteilung. Heute gelten folgende Buttermarken: Gelbe Karten, Ziffer 1, 2, 3, 4 und 5 Graue Karten, Ziffer 1, 2, 3, 4 und 5 In nächſter Zeit müſſen die bisherigen Marken außer Kraft geſetzt werden. Es wird daher drin⸗ gend geraten, gegen die jetzt giltigen 5 erſten Marken Butter einzukaufen. Wer wegen des vorläufig ungenügenden Vorrats an Inland⸗ butter gegen gelbe Marken dieſe nicht bekommt, muß wohl ober übel Auslandsbutter kaufen. Jedoch iſt die Meinung, daß dieſe gegen gelbe Marken nur 2 Mk. das Pfund koſte, natürlich irrüg. Auslandsbutter koſtet vielmehr im je⸗ dem Falle.76 Mk. das Pfund. e Badiſche Politik. Badiſche Staatseiſenbahn und Reichseiſenbahn. Mam ſchreibt uns: In der am 14. ds. Mts. abgehaltenen Sitzung der zweiten Kammer⸗ des bad. Landtages ſtand u. a. ein Abkommen zwiſchenm der bad. Staatseiſenbahn und der Reichseiſenbahn zur Erörterung, welches ge⸗ troffen wurde, weil es der letzteren Verwaltung infolge des Krieges unmöglich wurde, den Güterverkehr ſo wie früher durch das Ober⸗ elſaß zu leiten und deshalb von der bad. Bahn die Güter gegen Erſtatbung der Selbſtkoſten zu befördern übernommen wurde. Während dieſe Koſten, bezogen auf einen Tonnenkilo⸗ meter, die Reichsbahn zu 0,8 Pfg. bevechnete. wunden ſie von der bad. Bahn zu 1,2 Pfg. und von einem Abgeordneten zu 2 Pfg. ermittelt. Zweifellos kann bei einer ſolchen Berechnung von verſchiodenen Annahmen ausgegangen werden; zweckmäßig dürfte es deshalb ſein, ſich zu dieſer Ermittlung der Statiſtik zu be⸗ dienen, die alljährlich im Reichseiſenbahnamt bearbeitet wird; nach der letzten, das Jahr 1913 betreffenden Ausgabe berechnen ſich die Einnahmen aus frachtpflichtigem Dienſtgut einſchließlich Baumaterialien— Siehe Taßh. 19, Spalte 160—, welche ja die reinen Selbſt⸗ koſten darſtellen ſollen, bei der Reichshahn zu 1,85 Pfg. 1 To.⸗Km., bei der bad. Bahn zu 1,59 Pfg. 1 To.⸗Km., während im Durchſchnitt ſämtlicher deutſchen Staatsbahnen für dieſe Leiſtung 1,46 Pfg. 1 To.⸗Km. errechnet ſind. Da dieſer Betrag nicht weſentlich von dem ſei⸗ tens der bad. Bahn ermittelten Satze abweicht, dürfte derſelbe wohl ſeine Richtigkeit haben. * Für das Haterland gefallene Badener. Leutn. d. R. Roland Fick im Feſdartl.⸗Reg⸗ Nr. 50, Krieggerichtsrats Rechtsanw. Dr. Felde Goldſchmidt und Karl Löhlein, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Karlsruhe, Land⸗ webhrmann Emil Wettach von Durlach, Gefr. Emil Kumm von Grötzingen, Kriegsfreiwillig. Willi Schwager von Pforsteim, Gefr. Mar⸗ tin Kocher von Hejdeherg, Fandſturmmann Cottlieb Kieſel, Füſtilier Ludwig Haſßer und Gren. Joſepb Soyhez vin Mannheim, Landwehrm. Wilhelm Jipps von Schutter⸗ wald, Uoff. Schriſtſetzer Karl Huber von Lahr, Landſturmpipnier Wagner Georg Joh. Stolgz von Ottenheim, Anton Marquard von Wei⸗ ler bei Radolfzell und Landſturmmann Landw. el von Konſtanz⸗Staad. * Aber Angarns Volk und ſeine Sprache. Die Sprache iſt der ſicherſte Grundpfeiler jedes nationalen Beſtandes. Dieſe Tatſache gilt für das ungariſche Volk doppeltermaßen. Die Ge⸗ ſhichte, die politiſche Lebensentwicklung der ungariſchen Nation iſt mit der Entwicklung ihrer Sprache ſö eng verſchlungen, daß wir das Weſen des ungariſchen Lebens und der Ungariſchen Volkspſyche nur dann ganß verſtehen können, wenn wir den Kampf um den Weiterbeſtand und die ſpätere Ausbildung ſeiner Sprache wenigſtens in großen Zügen kennen lernen. Die ungariſche Sprache gehört zu der urali⸗ ſchen Sprachengruppe, welche ſich in zwei Sprachenſamilien teilt, und zwar in die finniſch⸗ ugriſche und ſamoſediſche. Die uraliſche Spra⸗ chengruppe wird von einigen Gelehrten mit den altafiſchen Sprachenſamillen als verwandt be⸗ zeſchnet und zwar mit der türkiſch⸗tatariſchen, iit der mongoliſchen und der mandſchu⸗tungu⸗ ſiſchen Sprachenfamilie. Dieſe 5 Sprachenfami⸗ lien pflegt man unter dem Namen ural⸗altaſi⸗ ſcher Sprachenſtamm zuſammenzufaſſen. Aber die Zuſammengebörigkeit der finniſch⸗ugriſchen und ſamojediſchen Sprachen mit den altaſiſchen iſt noch nicht erwieſen. Zwar iſt es Tatſache, daß die ungariſche Zprache mit der türkiſchen ſchr viel gemein hat. So z. B. daz Geſetz der Pofal⸗ harmonie demzufolge in einem Worte nur Vo⸗ lale gleicher Qualität vorkommen können; das heißt, entreder nur hells Vokale wie: e, 6, 1, l. ., oder dunkle Vokale wie: a, 3, o, 5, u.. Die Sulfire und Bildungsflben haben deshalb auch immer, falls ſie einen Vokal enthalten, zwei Formen: eine hellvokaliſche und eine dunkelvokg⸗ liſche. Aber nicht nur in der Beſchaffenheit haben die beiden Sprachen verwandle Züge, ſondern es beſitzt auch der ungariſche Wortſchatz einen bedeutenden Prozentſatz, beiläufig 25.—30 Prozent ſolcher Wörter, welche dem türkiſchen Wortſchatze entlehnt ſind oder wenigſtens auf einen gemeinſamen Unſprung hindenten.„Als man ſich mit dem Urſprunge der ungariſchen Sprache ſprachwiſſenſchaftlich zu beſchäftigen be⸗ gann, vertrat ein Teil der Gelehrten die An⸗ ſicht, daß die ungariſche Sprache zu der tüxkiſch⸗ tatariſchen Sprachenfamilie gehöre, Der eifrigſte Vorkämpfer dieſer Richtung war Armin Väm⸗ berh, der als Derwiſch verkleldet ganz Vorder⸗ Aſien bereiſte und ſo Gelegenhett hatte, ſich mit der türkiſchen Sprache und den Eigenartigkeiten des tüttiſchen Volkscharakters eingehend zu be⸗ ſchäftigen. Er begründete eben ſeine Behaup⸗ tung auf die Gleichheit des ungariſchen und tür⸗ kiſchen Wortſchatzes und auf die— nach ſeiner Meinung— gemeinſamen Eigenſchaften der beiden Volkscharaktere. Aber ſpätere gründ⸗ lichere Unterſuchungen der vergleichenden Sprachwiſſenſchaft führten zu dem Ergebniſſe, daß die ungariſche Sprache der finniſch⸗ugriſchen Sprachenfamilie angehöre, deren Glieder die ungariſche, voguliſche, oſztjakiſche. zürieniſche, votſakiſche, iſcheremiſiſche mordviniſche, lapp⸗ ländiſche und finniſchen Sprachen ſind. Unter den genannten ſtehen die voguliſche Aund oſztja⸗ kiſche Sprache der ungariſchen am Rächſten. Es iſt ganz natürlich, daß man die Verwandtſchaft dieſer Sprachen heute nur mehr nach gründlichen Unterſuchungen und nur mit ztenlich ſchwerer Mühe feſtſtellen kann, da die finniſch⸗ugriſchen Sprachen ſich ſchon ſehr frühzeitig von einander rennten und daher in ihrer welteren Entwick⸗ lung aufeinander leinen Einfluß ausüben konnten. Ueberhaupt hatte die ungariſche Sprache nach der Scheidung von ihren Berwandten mit den⸗ ſelben gar keine Berührung, ſo daß man ſelbſt in Ungarn den erſten Vertreter ſener Richtung nicht ernſt nahm, welche behauptet, daß die un⸗ gariſche Sprache aus der finniſch⸗ugriſchen Sprachenfamilie ſtamme. Dieſer erite Vor⸗ kämpfer der finniſch⸗ugriſchen Verwandtſchaft, Johann Sajnovies, der wegen aſtronomiſchen Studien ſich einige Zeit in Lappland aufhielt, bemerkte, daß die lappländiſche Sprache der ungariſchen in vielen Beziehungen naheſteht. Im Jahre 1770 gab er ſeine Abhandlung heraus Unter dem Titel:„Demonstratio iclioma Ungaro- rum et Lapponum idem esse“. Die Abhandlung fand, wie geſagt, keinen guten Empfang und geriet auch ſehr bald in Vergeſſenheit. Nur nachdem die vergleichende Sprachwiſſenſchaft einen großen Auſſchwung genommen hat, be⸗ ſchäftigte man ſich wieder mit dem Urſprunge der ungariſchen Sprache und einige hervor⸗ ragende Vertreter dieſes Wiſſenſchaftszweiges, wie Paul Hunfalvy, der aus Deutſchland ſtam⸗ mende Gelehrte Budens und Dr. Joſef Szin⸗ nyei, Profeſſor der finniſch⸗ugriſchen S wiſſenſchaft an der Univerſität Buda die Verwandtſchaft der ungariſche 0 ber finniſch⸗ugriſchen u elbar feſt. Ihr Behauptung gründet ſich teilweiſe guf die Regel⸗ mäßigkeit der Lautveränderungen der genannten Sprachen, teilweiſe auf die Uebereinſtimmungen der Formenlehre und teilweiſe auf den gemein⸗ ſamen Wörterſchatz. Und zwar ſind die Wörter, walche zur Bezeich⸗ nung der Grundbegriffe dienen, in den finniſch⸗ ugriſchen Sprachen gemeinſamen Urſprunges Wie z. B. die Grundzahlen von—8, die Wör⸗ ter zur Bezeichnung der menſchlichen Körper⸗ teile uſw. Die Gleichheit der Formenlehre beſteht haupt⸗ ſächlich darin, daß in den finniſch⸗ugriſchen Sprachen, abweichend von den indogermaniſchen, das Verhältnis der Wörter im Satze zu ein⸗ ander nicht durch Abwandlung ausgedrückt wird, ſondern durch Suffixe. Durch dieſe von den indogermaniſchen Spra⸗ chen grundverſchiedene Eigenartigkeit ſeiner Sprache war dem ungariſchen Volke ein kräfti⸗ ges Hilfsmittel gegeben, ſein Weſen und di⸗ Eigentümlichkeiten des nationalen Geiſtes troßz der ſtarken fremden Einflüſſe bis auf heute zu bewahren. machte ſich der Einfluß der lateiniſchen und ger⸗ maniſchen Sprachen fühlbar. Unter der Türken⸗ heryrſchaft, welche faſt anderthalb Jahrhunderte⸗ dauerte, ſtand die ungariſche Sprache zum zwei tenmal unter türkiſchem Einfluß, nachdem das ariſche Volk auf ſeinen Wanderungen ſcho einmal längere Zeit hindurch Stämmen gewohnt hatte. Daher die hebentende Menge Airhſcher Wörten in ungariſcher 111 Spvache. 8 4. Seite. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachri Donnerstag, den 17. Februar 1916. Mannheim. Studtiſcher Kartoffelverkauf. Während den ganzen Januar hindurch der Um⸗ ſatz ſtädtiſcher Kartoffeln ſowohl an den beſondere Verkaufsſtellen als auch in den ſtädtiſchen auffallend niedrig war und Februarwoche noch ht ſor ich anzog, hat er ſich in der vorigen Woche ziemlich gehoben und in den letzten Tagen außerordentlich igert. Der Hauptgrund dafür mag darin liegen, daß viele Haushaltungen bereits den eingekellerten Wintervorrat aufgebraucht haben. Zum Teil ſcheint aber auch der plötzliche Andrang von Kaufluſtigen dadurch hervorgerufen zu ſein, daß man glaubt, es könnte im Frühjahr ein Kartoffelmangel ein⸗ treten, und daß man ſich deshalb wieder gewiſſe Vorräte beſchafft. Zwar hat das Lebensmittelamt die Menge, die im einzelnen Falle an den be⸗ ſonderen Verkaufsſtellen abgegeben wird, fürſorg⸗ lich wieder auf 75 Pfund herabgeſetzt, um der Unbeſcheidenheit zu ſteuern, doch hat man in der letzten Zeit wieder in zahlloſen Fällen beobachten können, daß ſich Käufer dieſelbe Menge fünfmal, ſechsmal und noch öfter holen. Das verrät wenig Gemeinſinn und ift obendrein unvernünftig. Der Andrang zu den Verkaufsſtellen wäre weſentlich geringer, wenn jede Haushaltung ſich immer nur ihren Wochenbedarf kaufen wollte. Einer mittel⸗ ſtarken Familie werden 75 Pfund Kartoffeln für die Woche in der Regel reichlich genügen. Einem plötzlichen Anſturm wird auch die beſte Verkaufs⸗ arganiſation nicht vollauf gewachſen ſein. Dagegen iſt für ſoviel Vorräte und Zufuhren geſorgt und ſind die Verkaufseinrichtungen ſo getroffen, daß dem normalen täglichen Kartoffelbedarf der Mannhei⸗ mer Bepölkerung, wenn auf die Anhäufung von Vorräten in den einzelnen Haushaltungen verzich⸗ tet wird, regelmäßig Genüge geleiſtet werden kann. * Für Sie Woll⸗ und Kleider⸗ ſammlung. zeigt ſich regſtes Intereſſe in der Stadt! Eine große Anzahl Antwortkarten ſind ſchon eingelau⸗ ſen; auf manchen ſteht der Vermerk:„Da keine entbehrlichen Kleidungsſtücke mehr vorhanden, zeichne ich den Betrag bon M. zugunſten der Kleiderſammlung“. Wir empfehlen dieſen Ausweg angelegentlichſt all denen, die ſich in ähnlicher Lage befinden. Nächſte Woche wird wohl mit dem Einſammeln begonnen werden können, und zwar wird immer vorher durch die Zeitungen bekannt gegeben, in welchem Stadt⸗ viertel an beſtimmten Tagen die Sachen abgeholt werden. In den Kleiderkammern vom Noten Kreuz und der Zentrale für Kriegsfürſorge wird ſchon ſeit Wochen eifrig gearbeitet, um alles für den Emp⸗ fang der ſo heiß erſehnten Gaben zu richten. Jedes Kleidungsſtück wird gereinigt und hergerich⸗ tet, damit es neben all den neu zu erwartenden Schätzen in Ehren beſtehen kann. Wir geben uns nämlich der kühnen Hoffnung hin, daß jeder Spen⸗ der ſeinen Stolz darein ſetzen wird, die ſauber⸗ ſten und geordnetſten Sachen gegeben zu haben! Wer je bei dieſen Sammlungen die Freude über ein ſauberes und ordentlich geflicktes oder gar ein neues Stück beobachtet hat, und die ſchweren Seufzer vernommen, mit denen ein reparaturbe⸗ dürftiges Stück zu dem noch immer höher wachſen⸗ den Berg der Invaliden gelegt wird, kann es ſicher nicht übers Herz bringen, unſere Grwartungen diesmal zu täuſchen. Darum Ihr Haus⸗ frauen, friſch an die Nadel und den Klopfer zur Handl in der er derl —...—.———————— Und dieſer Kampf um die Exiſtenz der eigenen Sprache gegen ſtarke fremde Einflüſſe zicht ſich durch die ganze Geſchichte der ungariſchen Na⸗ tion wie ein roter Faden hindurch. So können wir auch die hohe Schätzung und die große Viebe eu ſeiner Sprache leicht verſtehen: wer den Un⸗ garn in ſeiner Sprache anſpricht, der iſt ſein Freund; wer ſeine heißen, tieftraurigen Volks⸗ lieder liebt und ſie nicht nur der Eigenartigkeit der Melodie wegen gerne hört, ſondern cuch den Text verſteht und tief mitempfindet, den ſchließt er in ſein Herz mit der ganzen feurigen Glui ſeines Temperamentes. Eben der Grundver⸗ ſchiedenheit der Sprache und der Auffaſſung wegen laſſen ſich die Lieder und Gedichte, wo ſich mahrer ungariſcher Geiſt am beſten offenbart, ziemlich ſchwer überſetzen; ja man könnte ſogar ſagen, daß dies vollkommen überhaupt nicht ge⸗ lingen würde. Es dürfte in Deusſchland wenig bekannt ſein, daß eben die moderne ungariſche Lyrik—alſo die am ſchwerſten überſetzbare Art der Poeſie— auf einer Fr hohen Stufe ſteht und es möchte ſich wohd lohnen, wenn man deutſcherſeits auch dieſen geiſtigen Güſern In⸗ tereſſe entgegenbringen würde. Richard Rottenſteiner. Kunſt und Wiſſenſchaft. Von der Heidelbertzer Univerſttät. Der Großherzog hat unterm 3. Februar 1916 die auf Geh. Hofrat Prof. Dr. Karl Bezold gefallene Wahl zum Prorektor der Univerſität Heidelberg für das Studienjahr von Oſtern 1916 bis dahin 1917 beſtätigt, ferner dem außer⸗ ordentlichen Profeſſor Dr. Hans Drieſch an der Univerſität Heidelberg den Titel ordentlicher Honorarprofeſſor verlieben. Aubtum verwundeter Studenten. Daß ſtellvertretende Generalkommandeo des 25 e hat ſeine Uligung erteillt, 2 alle Lazarette angewiefen werden, derwun⸗ oder kranke ſtudierende Krſegsteilnehmer auf ihren Wunſch nach Gießen oder Darmſtadt nach Möglichkeit zu verlegen, um ihnen den Be⸗ ſuch von Vorleſungen und Uebungen an den ge⸗ naunten Hochſchulen mögl N Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 17. Februar 1916. * Amtliche Perſonalnachrichten. Rechtsanwalt Otto Armbruſter in Baden, der auf ſeine Zulaſſung beim Amtsgericht Baden und beim Landgericht Karlsruhe verzichtet hat, wurde in der Liſte der Rechtsanwälte gelöſcht.— Eiſen⸗ bahnaſſiſtent Knarl Kauſelmann in Appen⸗ weier wurde zum Eiſenbahnſekretär ernannt. *Beförderung. Vizefeldw. M. Gſchwind, Beamter der Rheiniſchen Gummi⸗ und Cellu⸗ loid⸗Jabrik Rheingu, iſt zum Offizier⸗Stell⸗ vertreter befördert worden. * Kriegsauszeichnung. Die Badiſche Silherne Verdienſtmedaille erhielt Kraftfahrer Wil ly Adler von hier, Sohn des Inhabers der Jung⸗ buſch⸗Neckar⸗Ueberfahrt. * Zum Adreßbuch für 1916 wird berichtigend mitgeteilt, daß die Firma Dell u. Stoffel, K 2. 12 und J 1. 17 dahier im Gewerbeverzeich⸗ nis des Adreßbuches auch unter dem Geſchäfts⸗ zweig„Pianos“ eingetragen werden ſoll. *Städtiſche Waſſerſpülapparate. Es iſt in letz⸗ ter Zeit die Wahrnehmung gemacht worden, daß in vielen Häuſern die in Aborten vorhandenen Waſſerſpülapparate undicht ſind, wo⸗ durch Tag und Nacht bedeutende Waſſermengen verloren gehen. Den Hausbeſitzern und Mietern iſt daher in ihrem eigenen Intereſſe dringend zu empfehlen, öfters nachzuſehen und bei Wahr⸗ nehmung ſolcher Undichtigteiten den vor jedem Spülkaſten angebrachten kleinen Waſſerhahn ſo⸗ lange zu ſchließen, bis der Spülapparat durch einen Privatinſtallateur in Ordnung gebracht iſt. Bei richtiger Befolgung dieſes werden in Zukunft viele bisher entſtandene, manchmal recht beträchtliche Unkoſten infolge Waſſerverluſtes erſpart bleiben. Sammelt das alte Papier! Man ſchreibt uns: Zu dem in der geſtrigen Nummer ergan⸗ genen Mahnwort an die Leſer dieſer Zeitung möchte ich ein Fingerzeig geben. Wohl nirgends mehr als in den Schulen könnte eine große Menge Papier zur Wiederverarbeitung gewon⸗ nen werden, würden die vollgeſchriebenen Hefte, ſoweit ſie nicht einen bleibenden Wert haben, von den Klaſſenlehrern geſammelt werden. Vor allem in den Volks⸗ und Bürgerſchulen, dann aber auch in den unteren Klaſſen der Mittel⸗ ſchulen würden durch das Sammeln dieſer Hefte hunderte von Zentnern alten Papiers gewon⸗ nen. Es bedürfte wohl nur eines Vorſtellig⸗ werdens von ſeiten der Schulvorſtände, um beim Miniſterium das betr. Geſetz der Aushändigung ſolcher Hefte an die Kinder zum Fall zu brin⸗ gen. Der Erlös hieraus dürfte den Gemeinden eine willkommene Einnahme zum Beſten der Kriegsfürforge ſein, und der Wind hätte mam⸗ chen Fetzen weniger von den Straßen hinweg⸗ zufegen. * Rotes Kreuz Mannheim. Das Note Kreuz Mannheim veranſtaltet am 23. Februar und 1. März d. J. eine Papierſammlung von Zei⸗ tungspapier und Altpapier in hieſiger Stadt. Dieſes Papier ſoll zum Teil zur Füllung von Säcken, Kiſſen und Decken für unſere Trup⸗ pen, zum Teil zur Wiederverwertung als Papier dienen. Es wird dringend gebeten, dieſe, einen gemeinnützigen Zwecke dienende Sammlung nach Kräften zu unterſtützen.(Siehe Inſerat.) rend der Ferien beſondere Kurſe in möglichſt vielen Fächern einzurichten, damit die in Frage kommenden Studierenden die ihnen zur Ver⸗ fügung ſtehende Zeit in weiteſtem Maße aus⸗ nüttzen können. Die Deutſche Shaleſpeore⸗Geſellſchaft begeht am 23. April das 300 jährige Gedächt⸗ nis von Shakeſpeares Todestag mit einem ern⸗ ſten Rückblick auf die geiſtigen Güter, die er und ſeine deutſchen Theaternachfolger unſerem Volke gebracht haben. Der Vorſitzende wird über die Entſtehung eines deutſchen Shakeſpeare durch deutſche Arbeit ſprechen; es folgt ein Vortrag des Prof. Brotanek von der deutſchen Uni⸗ verſität Prag über„Shakeſpeare und der Krieg“. Für den Abend bereitet das Weimarer Hofthen⸗ kter eine beſondere Aufführung des„Macbeth“ vor. Am 24. wird die Oper„Orhello! gegeben, am 25.„Maß für Maß“ auf der von Oberregiſ⸗ ſeur Fürgens entworfenen Stilbühne. Alle lite⸗ rariſchen Sehenswürdigkeiten Weimars werden den Mitgliedern der Geſellſchaft offen ſtehen. Da der Shakeſpearetag diesmal auf den Oſter⸗ ſonntag fälkt, ift der Beſuch auch den Lehrkräften unſerer höheren Schulen bequem möglich. Aus dem Maunheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Am Freitag wird das Luſtſpiel„Was wer⸗ den die Leute ſagen!“ zum erſtenmal im Abonnement im Hoftheater gegeben. In der Aufführung des„Don Juan“ am Sonntag, deſſen muſikaliſche Leitung Wilhelm Furtwängler übernommen hat, ſingt Max Lipmann die Partie des„Oktavio“. Die übrige Beſetzung iſt die bekannte. Orgelandacht. Auf die heute, Abend halb 9Uhr ſtattfindende Orgelandacht in der CThriſtuskirche unter Mitwirkung von Fräulein Schick(Sopran) und Fräulein Schütthelm(Bio⸗ lite) ſei hierdurch nochmals hingewieſen. Der Eintritt iſt frei. Konzert Henuy Limenbach. Auf das heute Abend im Kaſinoſaal ſtattfin⸗ 8 mlit re— uch⸗ Elif r Jahre ſteht ch und ſtik, daß viel näher Leben, ein tuend, eiſtet. Nur d Mitarbeit Jahre 190 eins im alten Rat ˖ e wurden, hat Frau Gutmann mit ihrem menſchen⸗ freundlichen H n eine Sprechſtunde in ihrer Wohnung, verbunden mit e äſche⸗ ſammelſf Mit ihrem ſtets weit und ihrem warmen Gefühl und Verſtändnis f ie Nöte der Jugend, war ſie beſonders geeignet, der werdenden un⸗ helichen Mu mit Rat und Tat betizuſtehen. hat deshalb auch tapfer mitgeholfen, als der junge Verein an Grü eines Mütter⸗ heims heranging. Mit u Frau Gutmann das Heim einrichten und hat ihm ihr Intereſſe bis zur heutigen Stunde bewahrt, wo ſie wieder ihre Kräfte einſetzt, um das neue erweiterte Heim, das der Verein am 1. April bezieht, zu einer heimiſchen, hygieniſchen Wohn⸗ ſtälte Mütter und Säuglinge einzurichten. Auch in der Zentrale für Kriegsfürſorge iſt ſte als Auch in der Zentrale für Kriegsfürſorge iſt ſie als Säuglingspflegerin für„die Reichswochenhilfe“ tätig. Außerdem iſt ſie Vorſitzende der jüdiſchen Kinderſtube, der jüdiſchen Stellenvermittlung ete. für Aus Cudwigshafen. Prinzipielle Entſcheidung. Bei dem Flie⸗ gerangriff am 27. Mai auf Ludwigshafen wurde der auf dem Wege zur Anilinfabrik be⸗ findliche 62 Jahre alte Arbeiter Joh. Frank durch Granatſplitter am Oberſchenkel erheb⸗ lich verletzt. Er iſt erwerbsbeſchränkt gewor⸗ den und hat bei der Baugewerksberufs⸗ genoſſenſchaft Anſpruch auf Gewährung einer Unfallrente geſtellt. Die Genoſſenſchaft lehnte den Antrag ab, da es ſich um eine Folge der Kriegsgefahr handle, und das darauf angeru⸗ fene Oberverſicherungsamt in Speyer entſchied ebenfalls demgemäß. Das Oberverſicherungs⸗ amt empfahl dem Kläger jedoch, Rekurs beim Reichsverſicherungsamt zu erheben, weil man auch in den Körperſchaften der Anſicht ſei, daß das Reich für Unfälle durch Fliegerangriffe aufzukommen habe. Tot aufgefunden. In der Nähe des Schlachhofs wurden heute morgen 2 Knaben von 8 und 9 Jahren tot aufgefunden. Sie hatten beim Spielen einen Schützen⸗ graben ausgehoben und dieſer iſt z u⸗ ſammengebrochen und hat ſie begraben. Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Fran lenthal, 16. Febr. Heute früh ertränkte ſich im Kanal die 17 Jahre alte in der Benderſchen Fabrik beſchäftigte Arbeiterin Anna Bauer. Ihre Leiche wurde noch nicht geländet. Der Grund zur Tat iſt noch nicht aufgeklärt.— Die Leiche der ſeit Mitte Januar abgängigen 17 Jahre alten Fabrikarbeiterin Kärcher aus Heßheim wurde aus dem Kanal geländet. Schmähbriefe, die an ſie gerichtet wurden, nahm ſich das Mädchen ſo fehr zu Herſen, daß es ſeinem Leben freiwillig ein Ende machte Vergnügungen. *Apollotheater. Der geſtrige Programmwechſel Hrachte dem Apollotheater wieder ein volles Haus. Die Spielfolge wird durch zwei Handſtandskünſt⸗ ler eröffnet, von denen der weibliche Teil über eine erſtaunliche Kraft verfügt. Karikaturen bringt F. H. Voß, die er recht geſchickt ſo zeichnet, daß man erſt gegen Schluß weiß, wo hinaus er will. Lola Diaz hat die Stolze⸗King des lezten Pro⸗ gramms abgelöſt. Ihr türkiſcher und ſpaniſcher Tanz wirken ſehr echt, für den letzteren würde ſie beſſer ſtatt„Wiener Walzer“ die Bezeichnung „futuriſtiſcher Schleiertanz“ wählen. Die Blank⸗ Familie leiſtet Hervorragendes in der Fangkunſt, und auf ähnlichem Gebiete zeigt ſich der Partner der Kunſtſchützin Berta Steinert ebenſo vollen⸗ det. Berta Steinert ſelbſt bringt die beſte Num⸗ mer des Abends, ſie arbeitet verblüffend raſch und ſicher. Gedankenübertragungen führt„Trilby'! mit ihrem Partner vor, ſie errät fehlerlos alles, was der Partner bom Publikum aufgeſchrieben er⸗ hält und ſagt eine rieſengroße Zahlenreihe tadellos vor⸗ und rückwärts her. Alfred Heinen hat beim Kölner Landſturm das Kupletſingen noch nicht ver⸗ lernt, er weiß ſich den ſtürmiſchen Beifall des Pu⸗ blikums gleich mit ſeinem Auftrittslied„Aus der Biedermeierzeit“ gu ſichern. Auch was er ſonſt ſagt und ſingt, hat Witz und Humor, kein Wunder, wenn es ohne Dreingaben nicht abging. Den Beſchluß bilden drei jugendliche Tänzerinnen, die akrobatiſ 9e Kraft⸗ und Geſchicklichkeitsſtünkchen in Tanzform bieten. Der Kinematograph hat diesmal anſcheinend in ſeinem älteſten Beſtande gekramt. pp. Letzte Meldungen. Deutſch⸗bulgar. Geſellſchaft. Berlin, 15. Febr. Die mit Unter⸗ ſtützung der in Betracht konmtenden amtlichen 2 unter dem Präſidium des Herzugs Geſellſchaft, jeder eigenen ge⸗ Zweck verfolgt, alle im Reichstagsgebäude zu einer Sitzung zuſamp, men und ſtellte darin feſt, daß die Beſtrebungen der Geſellſchaft in den weiteſten Kreiſen ſowohl Deutſcklands wie Bulgariens Intereſſe und Anklang fänden. Dies kommt bereits in der Beſetzung der einzelnen Verwaltungsorgane der ellſchaft zum Ausdruck, denen u. a. folgende Herren angehören: Major Ernſt Baſſer⸗ mann, M. d.., Wirklicher Geheimer NRat v. Dirkſen, Mitglied des Herrenhauſes, Konſul Arthur Kunſtmann, Profeſſor L. Manzel, Uni⸗ verſttätsprofeſſor Dr. Miletitſch⸗Sofia, Profeſſor Michailoff⸗Sofia, Geheimer Kommerzienvat Dr. R. Pintſch, Geheimer Juſtizrat Profeſſor Dr. Rieſſer, Heinrich Prinz zu Schönaich⸗Carolath, Mitglied des Herrenhauſes und des Reichs⸗ tages, Guido Otto Graf Henckel von Donners⸗ marck, Geh. Kommerzienrat Gribel, Profeſſor Cornelius Gurlitt, Geh Kommerzienrat Selig⸗ mann, Generalkonſul Carl von Weinberg. Die beiden Stellvertretenden Präſidenten der Geſell⸗ ſchaft ſind Graf von Schweinitz und Reichstags⸗ abgeordneter Dr. Streſemann; Mitglied des Vorſtandes iſt Dr. Fritz Mittelmann. Zum Ehrenmitglied wurde der Königlich Bulgariſche Geſandte am Berliner Hofe, Exzellenz Dr. Rizoff ernannt. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich Berlin NW. 7, Neue Wilhelmſtraße 12/I4, Anfragen ſind dorthin zu richten. Candtage und auswärtige Politik. Berlin, 17. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Die konſervatiwe Fraktion er zweiten fächſiſchen Kammer hat geſtern nachſtehende, von ſami⸗ lichen Mitgliedern unterzeichnete Interpella⸗ tion eingebracht: „Was gedenkt die Königliche Staatsregie⸗ rung zu tun, um gegenüber der in der Aus⸗ laſſung der„Norddeutſchen Allgemeinen Zei⸗ tung“ vom 12. Februar zutagegetretenen Auf⸗ faſſung des Herrn Reichskanzlers, daß nur der Reichstag berechtigt ſei, zu Fragen der aus⸗ wärtigen Politik Stellung zu nehmen, die Rechte des Bundesrats und der ſächſiſchen Volksvertretung zu waßhren?“ Milchknappheit in Paris. Paris, 17. Febr.(WTB. Nichtamtlich). Dem„Matin“ zufolge, iſt in Paris die Milch knapp. Vielfach greife die Bevölkerung zu kondenſierter Milch, da im Innern der Stadt oft keine friſche Milch zu erhalten ſei und in den anderen Vierteln knapp bemeſſen iſt. * IBerlin, 17. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Aus Bern wird gemeldet: Die Verhandlungen des Diviſionsgerichts gegen die beiden Gene⸗ ralſtabsoffiziere Oberſten Egli und von Wattenwyl werden in Zürich ſtattfinden und wahrſcheinlich am 24. Februar beginnen. Sie werden einige Tage dauern. Mailand, 16. Febr.(WTB. Nichtamtl) Wie der„Secolo“ meldet, hat der geſtrige Miniſterrat vollkommene Zollfreiheit für Maſchinen ſowie für Rohmate⸗ rialien beſchloſſen, welche zur Herſtellung derſelben benötigt werden, wenn dieſe zur Schaffung neuer Induſtrien bezw. zur Ver⸗ beſſerung oder zu Verſuchen für Fabrikations⸗ methoden dienen. Ferner werden alle datzn verwendeten Gebäude und Gelände, ſowie Ge⸗ winne aus ſolchen Unternehmen ee Prag, 16. Febr.(WTB. Nichlamtlich. 85 9 0 e a Sitzung de⸗ Vollzugsausſchuſſes des deutſchen 955 verbandes in Böhmen wurde der Name des Verbandes endgültig als„Deutſcher Land⸗ tagsverband in Böhmen ſeſtgeſtellt * Blutiges Liebesdrama. Berlin, 16. Febr.(Priv.⸗Tel.) Im Hof⸗ bräuhaus, Leipzigerſtraße 35, ſpielte ſich heute ein blutiges Liebesdrama ab. Dort gab der 33 Jahre alte Landſturmmann Heinze auf die 20 Jahre alte Keſtrick, die dort als Dienſtmädchen angeſtellt iſt, drei Schüſſe ab und ſchoß ſich darauf ſelbſt in den Kopf. Die Keſtrick wurde nach der Charitse gebracht während Heinze nach dem Garniſonslazarekt übergeführt wurde. Der Grund zur Tat iſt Eiferſucht. Der Sturm. 17. Febr.(Priv.⸗Tel.) Der Hamburg, ſcharfe Südweſtſturm, der am Mittwoch Nach⸗ mittag mit Hagelſchlag und Platzregen ein⸗ ſetzte, artete gegen Abend zum Orkan aus. Schon vor 9 Uhr abends zeigten die vor den Baftio⸗ nen am Stindfang und am Fiſchdeich abge⸗ gebenen Warnungsſchüſſe die nahe Sturmflut an und die in der Folge noch bis 11 Ühr ab⸗ gegebenen Schüſſe ließen eine ſchwere Geſahr der Waſſerkante befürchten. Gegen 1 Uhr nachmittags hatte Hamburg Windſtärke 9 und einen Waſſerſtand von 707 Meter. Cuxhaven meldet am 16..05 Uhr einen Waſſerſtand von 6,90 Meter und bereits um 111 N *+ 4 S˖ ccc ⁵̃⁵ͤm ̃ ̃̃—,,,,̃—§—i—!11 CC 18 c 10.) chen mit⸗ Aa⸗ gie⸗ us⸗ Zei⸗ 51 Donnerstag, den 17. Februar 1916. General⸗Anzeiger Bad e Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) — 2 Unsere Rohstoffbezüge aus dem Orient. Man schreibt der„Deutschen Orient-Korre- spondenz aus Sofia: Rürzfch haben Sachver- ständige aus der deutschen, öôsterreichischen und ungarischen Textihindustrie unter Beteiligung von österreichisch- ungarischen fegierungsvertretern in Sofia und Konstamtinopel geweilt, um an Ort und Stelle die Möglchlteit des Bezuges verschie- dener Rohstoffe aus dem Orient zu untersuchen und geeignete Maßnahmen dafür in die Wege zu leiten. Es handeit sich vor allem um den Benug von Baumwolle und Wolle, für deren Lieferung Kleinasien in erster Linie in Frage konmmmt. Außer- dem Konnmt Kupfer und Kautschuck aus der Iür⸗ bei in Betracht. Eine Schwmerigkeit der Ausfuhr dieser Produkte nach Deutschland und Oester- reich-Ungarn liegt naturgemäß gegenwärtig in der starken Inanspruchnahme der Transportmittel. Dem die Bezugsgebiete in Kleinasien liegen von der Bahnlinie, die die türkischeHauptstadt mt den industriezentren der Mittelmächte verbindet, aem- lich weit entfernt und es bectart daher eines Hu- geren Bahntransportes, der naturgemäß in der gegemwärtigen Kriegsgeit, die alle Transportmittel in Anspruch ninmmt, gewisse Schwieriglceiten pietet. Es handelt sicfi deslatb zunächst um die Lösung der Transportfrage, zu den die Zentrabhmchie selbstwerstandlich das ihrige bei- tragen werden. Jedemialls ist auf Bezüge aus den Kleinasiatischen Gebieten zundchst nur in be⸗ Schränktem Umfange zu rechnen. Die Getreide- und Futtermittelbezüge aus Rumänien und Bul- garlen haben sich dadurch in der letten Zeit gürstig gestaltet, daß die Donau nach ve vor eiskrei ist, es simd daher in den letzten Wochen Sehr becheintende Schiffsladlungen Weizen und Mais die Douau aufwärts gegangen. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beiolgen bei ihren Einkäulen den Gruncdsatz, stets nur solche Mengen zu er- werben, deren Abiransport in absenbarer Zeit au ermöglichen ist. Es werden daher jetet neue große Abschlüsse getätigt, da die bisher angekauften Mengen bereits zum wesentlichen Teil auf den Weg gebracht sind. Rumänien verfügt über einen Ernteüberschuß von etwa 400 000 Waggors, der Berug von Lebens⸗ umd Futter- mitteln durch die Zentralmächte wird daher durch ce Auflaufſe der englischen Pegierumg berum irgenctvrie beeinträchtigt. Krlegswirtscheftl. Haßnahmen. Prütfung und Genehmigung der Baumwollbelegscheine. WIB. Berlin, 15. Febr.(Nichtanttlich.) Ueber das Verfahren bei der Prüfung und Genehmigung der Baumwoll-Beleg- scheine(Belegschein 3) herrscht noch vieffach Unklarhät. Die genaue Beachamg der bei den Handelskammem erhäthichen„Erfiuterungen zum Belegschein 3“ ist aber den beteikgten Fir- men in ihrem eigener Interesse Zzu enp- ſelnien, denn nur dadurch werden die vielen als unangemem empiundenen Zeitwerluste verrmeclen. Besonders würd darauf hingewiesen, daß der Kriegs-Rolstoff-Ableilung, Baummsalfbecla ris-Prü- jungsstelle, noch iainter zahlreiche Belegschelrie chue Unterschrift der auftraggebenden Heeresbehörde zugenen. Uubedingt zu beacdhten ist, daß der Lieferumgspflichtige dem ausgefüllten Belegschein zunächst nicht an die Kriegs-Rohstoff- Ableilung, Baumwolkbedaris-Priifungsstelle, Son- dern der auftraggebenden Heeresbehörde einzu- Sendden hat. Diese volzient den Belegschein nacn Richtigbefund und sendst ihn ummittelbar an die Kriegs-Robstoff-Abteihmg, Banmwollbedaris-Prli- fungsstelle. Erst wernn die Ausfertigurg B des Bekegscheines nut Genefunigurgsstempel der Prü- fungsstelbe versellen an den Lieferungspflichtigen zurlckgegeben ist, dart znit der Anfertigung des Auftragsgegenstandes begonnen werden. Ferner ist besonders davor zu warnen, in den Belegscheinen ein höhleres Garngewicht einzu- Stzen, als zur Ausführung des betreffenden Heeresauftrages nötig ist, etwa um Lagerbestände 2u ergänzen oder um Spinnerei-Abschlisse abzu- wichen. Ein soiches Vorgetten verstößt gegen die Beschlagnahmebestimungen und banm strafrecht- liche Verfolgung nach sich ziehen. Viellach sind Heeresaufiträge aàus belegscheinen- ſreien Lagerbestanden am Garnen oder Stoffen er- ledigt worden. Die für solche Aufträge etwa er- tellten und genehmigten Belegschelne müssen in diesen Fällen der Baumwollbedarfs-Prüfungsstelle zurüchegegeben werden; sie dürſen nicht dazu dlienen, fur die verwendeten Garne oder Stoſfe Er- Satz zu schaffen. Eine solche Benutzung des Be- legscheines ist ebemialls strafbar. Nachfragen bei der Baumwollbedaris-Pungs- Stelle nach eingesandten Belegscheinen sind Zzweche- 108, bevor der Lielerumgspllichtige rücht festge- stellt hat, daßg die betreftienden Scheine tatsächlich von der auftraggebenden Heeresbehörde an die RBaummwollbedartis-Priliurzgsstelle Sindl. Jede Nachtrage muß folgende Angaben enthalten: 4. Tag der Einsendung an die Kriegs-Rohstoff- Abteſlung BaummwCilbedarts-Prüfungsstelle; 2 Name dessen. der den Belegschein an die eingesandt t X Name dessen, Belegscheines der auf der Vordlerseite des 215„Listerungspilichtiger be. 4 Soweit die Belegscheine mit einer aufge- druckten lauſeiden Nummer in der Ecke oben recht versehen sind, ist auch diese Nummer anzugeben. Fehlt eine dieser Angaben, so ergibt sich für die Baumwyohbedaris-Prüfungsstelle stets die Not- wendigleeit einer eitraubenden Nüclcrage. Kalikontingent 1916. Die Feichsverteilungsstelle flir Kaliindustrie kat ce Gesamimenge des auf die Naliwerksbesitzer für das Kalenderjahr 1916 entia llenden Absatees von Kafisaen wie folgt festgesetzt: Inland Ausland Doppelzentner reines Kali(:O) Carnallit mit mindestens 9% und weniger als 12% K, 39,500— Rohsalze mit 12—15% K0 2,450,000 163,000 Düngesalze mit 20—22% KO 24,500 141 000 Düngesalze mit 30—32% K. 0 50,000 19,000 Düngesalze mit 40—42 9% K,0 einschliessl. Kalidünger mit 38% K,% 2841,000 457,500 Chlorkalium I472,500 244, 000 Schwefelsaures Kali mit über e, 9,000 19,000 Schwefelsaure Kalimagnesia 2,509 210,000 Summe 8,889,000 1,253500 7,142,500 Für 1915 war das Kontingemt auf insgesamt 9486 000 dz fesigesetzt, wovon 5 621 700 d aut das Inland und 3804 300 dz auf das Auslaird ent- fielen. Die jetzt eingetretene starbe Verminderung geht ausschließlich zu Lasten des Auslands- a bsatzes und erldärt sich ohne weiteres durch das Ende vorigen Jahres verschärfte Ausfuhr- verbot. Der Inlandsabsatz ist noch um 267 300t höhen angesetzt, wie im Vorjahre. Finanzen. Hinunsschlebung der englischen Hrlegsanleike. WTB. London, 16 Febr.(Nichtanmthch.) Mel. dung des Reuterschen Bureaus. Es wirtl bestätigt, daß es unwahrscheinlich ist, daß vor dem 31. März eine neue Kriegsanleihe gemacht wird. Elbertelder Bankverein in Elberfeld. Der Aufsichtsrat schlägt der am 21. März statt- Hncenden Haupwersammlung 5% Proxent G. V. 5 Proz.) Dixitende vor. Der friiher veröffentlichte Dividenderworschiag von 5 Proz. rühr nicht von dden Verwaltung her. Berliner Effektenbörse- Berlin, 16. Febr. Bei Ziemlichi lehhaftem Ge- Schät konmte im Börsenverkehr sich auch heute cie feste Gruncisfimmung erthalten, wobei sich wWieder Nauflust für die führenclen Montan- und Kriegsebtjunlturwerte kumdgab. Hierbei wirlete der gamende Geschäftsabschluf der Hirsch- Kupferwerke nach Es wurden dadurch Hofinungen auf Ainiiche Ergebnisse bei denjeni- gen Gesellschaften geweckt, deren Geschäftsab- Schkisse noch nicht beuannt gegeben sind. Inter- esse Sigte sich auch für Hohenlohe auf die beschlossene Zinkerhöhumg, auch Erdölatetien sind Wierler meir beacitet. Vom Fentenmarkte ist nichts besonderes zu berichten. New-erker EBäektenbörse. Newyork, 15. Febr. Bei Begium des Verkehrs an der Wertpapierbörse konnten sich die gestri- gen Schhußkurse infolgę umangreicherer Ahuicle- Tungen nichi behaüpten und setzten durchreg die- criger ein. Die Stimmung wurde dam etwas dester, dochi am bald wieder die matte Grund- stimmung zum Durchbruch. Kupferwerte waren aniangs ruge begehrt und konnien ihre Kurse teilwelse aufbessern, gaben aber spater auch nach. Für Eisenbahnaktien herrschte nur sehr wenig Interesse; besonders nait lagen örfliche Trans-⸗ portwerte im Zusammnerhang mit der bevorstehen- den Staatlichen Untersuchung. Nactmüttags konm- ten sich diese Werte ndes teilucite leiciit ernolen. Steels waren bei Schluß um Dollar höher aßs gestern, die üübrigen Industriewerte dagegen nur Wenlig verändert. Die Börse schloß in unregel- mäßziger Hlaltung. Aktienumsatz 300 000. PFariser Eflegtenörse. PARHIS, 16, Februer. 1918,(Kassa-Harkt.) 16. 15. 18, 15. 80% Frane, Anlelbe 67.28 87.25 Raltzeff-Fabriten8 ½ Franrss. Rente 81.— 81.— le Haphte ee 4% Spanſor üusterg 5129 21.50 Touſaaga 10.83 10 50 Russen v. 1 83.25 8258 Rle Tinto 183 1605 3% Russen 1898———.—Cape Copper 51.— 8286 % Türken— hſaua Copper 344 345 Bängue de Paris e e Utha dopper. 438 501 Sredit Lyonnals. 314 885 Tharsljs 172—.— Unſon Parlslenne, 864—.—de Beers 304 300 Sue Kart... 7 5 855 Thomson Houston.—.—.2 gersfontaln... 80.— 79.— AIC 11.99 11.80 Bandmines. 168 188 Brlanck 322 310[WeohselaufLondon—.— Llanosoff. 295—— Tangenhpka 39.— eee ece eeeee VLeber Laxnseintahr undi Markwährung veröltentlicht Iustizrat Eschenbach, Berlin, in der Deutschen Tageszeitung sehr interessaute und beachtenswerte Darlegungen. Der Verfasser geht aus von der Feststellung, daß jeder Ueberscnuß der Einfuhr über die Ausfuhr mit deutscem Gelde bezahlt werden muß, und daßg die Zahlung ans Ausland unsere Währurg gefährdet. So weit es sich um die Einfuhr unbedingt notwenchger Waren handelt, soll man ihr keine Schwierigkeiten in den Weg legen; nun muß dann eben den schäd- lichen Einfluß auf die Währung in Kauf nehmen. Wem es sich dagegen um die Einfuhr von Ver- brauchsgütern des Luxusbedaris ardelt, 80 tst aus Gründen der Sicherheit unserer Währung Ein⸗ spruch zu erheben, untsomelir, weil das Geld für Sehr viele Luxuswaren direlet oder indirekt in die Taschen unserer Feintte fliegßt und ihre Wider- Standskraft stärkt. Der Verfasser stellt fest, daß die Läden auch der kleinsten Orte im Lande sehr reich versehen sind nut Waren fremden Ur- sprungs, insbesondere Siidirlichten. Die Einfur italienischer Sücffrüchte sei so rege, daß sich in Zürich eine förmiiche Sücfrüchtenbörse atugetan hebe, deren lebhlafte Umsätee daraus hervorgelten, daf, nach Mitteilung des Berner Bundes, an einem Tage 125 volffl beladene Eisenbahmwagen im Güter- bahnhof Zürich standen. Gegen die Einfuhr sol- cher Waren, die immerhin Zuschüsse zu unserer Nahrungswirtschaft bilden, wäre eine radikale Unterbindung nicht am Platze; cher rechffertigt sich ein Verbot der Einfuhr französischer Weine, und mit allen Mittenn sollte die Einfuhr südlicher Schmittblumen verhindert werden. Mit dem Verfasser sind wir darin unbedingt einig, daß in Hinsicht auf die Gesundheit unserer Währung und die Henumig der Teuerung eine Regelung der Luxuseinfuhr angebracht ist. Es gibt genügend Kreise bei ums, denen der Verziclit auf ebgewordene, aber gut vermeidliche Ver- brauchsgewohnheiten sehr schwer fällt; rechit häu-⸗ kig Hegt das nur daran, daß die nötige Aufldä- rung über das volkswirtschaftliche Bedenkliche dieses Nonsums fehft. Hier könnte auch die deutsche Geschäftswelt eine vaterlandische Pflichit erfüllen, indem sie von sich aus die Einfuhr solcher Waren beschränkt. Ein zweclunäßiges Mittel wäre die Organisation und Zentralisierung dlieser Einfuhr. Das Publikum ninmt doch zum Schluß nur, was ihm geboten wird. Einkaufk, uud Ieferunmsgenossenschgtft faür das Schneidergewerbe zu Mannheim e. G. m. b. EH. Die genannte Genossenschaft wurde vorgestern in das Genossenschaitsregister eingetragen. Ge- gensfand des Unternehmens st: die Beschaflung der zum Bettiebe des Schneidergewerbes erforder- lichen Bedarfsartikel und ihr Verkauf im kleinen au die Mitglieder; Uebernahme von Arbeiten uurd Lieterungen für die Mitgliecber; überhaupt Schaf. kung vou Einrieungen, welche die Förderung des Erwerbes iud der Wirtschaft der Mitglieder be- rwecken. Bekanntmachugen erfolgen unter der Firma in der Badischen Gewerbe⸗ und Handwer- kerzeitung in Karlsruhe. Die Willenserklärungen des Vorstandes erfiolgen durch mindesters Zwei Mitglieder des Vorstandes. Die Haftsumme beträgt 300 Marte, die höchste Zahl der Geschüfts- anteile 3. Vorstandsnitglieter sind die Maun⸗ beiner Schmeicdlermeister: Frliedrieh Kuell, Karl Pfletschinger und Joset Belter- ma n n. Einkhüttenverband- Die seit Hingerer Zeit aus Weiten Kreisen der Industrie befürwortete ETöhung der Zink. preise ist nunmehr erfolgt. In der Verbandds⸗ Sitzung vom 15. Fehruar wurde der Zinkpreis um 3 Mark, d. h. auf 60 Mäk. für ralinierte umd 65 Mk. kür nicht alinierte Ware, zur Lieferung im März erhölltl. Für Monat Februar ist der Verband ausverkauft. Die Lieferung über Encle Mäcz hin-⸗ aus wurde vorläufig nicht freigegeben. Magdebarger RBergwerkseA.G. Auf der Tagesormmmg der attf den 6. Märg be⸗ rutenen ordentichem Generawersatunhung steht u. .: Wakl gon Auftsichtsratsmitgliecern. Beschluß- kassung über die Erhöhung des Aktien⸗ kapitals durch Ausgabe von 1000 neuen Stanmnaktien zu 1000 Mark zum Nenmwert, d. H. um 1 Million auf 4 Mifl. Mark, über die Modaff- talen der Ausgabe, Eimahlung und Divictenden- bererlitigung der neuem Alctien scwie über das Berugerecli der Abetionäre: Jecler Alationar soll berecliligt sein, aufk 10 alte Stamm- oder Stamum⸗ Prioritits-Aktien im Neuwerbe von zusemmen 3000 Mk. eine neue Stammalctie von 1000 Mic. zum Neniibetrage zii beziehen. Beschluffassung über Verwendiuig des Nüclcdlage-Nomtos in Höhe von 500 000 Mark zu den von den alten Alstionaren auf die neue Aktien zu leistenden Eimzahlungen von 500 Mk. pro neue Aktie bezw. Auszahlhumg von 50 Mük. auf jedde alte Aktie, für die das Bezugs- recht nicht ausgeübt Wird. Henderung der 88 4, 15 Absatz 3, 24 Absatz 7 des Gesellschaftsvertra- ges entsprechend der beschlossenen Kapitalser- höhung, Zusatzbestummung zu 8 4 betreflend die Einforderung der ausstehenden Einzahlungen und Ausgabe von Zwischenscheinen. Getrennte Ab⸗ stinmnung der beiden Aktiengattungen zu Punket 5 bis 7. Continental-Caoutchone- u. Uutta-Fercha Co., Hannover. Der Aufsichtsrat schlägt für das Jahlr 1915 nach erlleblichen Abschreibungen(i. V. 1 C76 362 Mkk.) Leh und Nückrstellungen die Verteilung einer Divi- dende von 30 Proz.(wWie i..) vor. Die Ge- neralversammlung finclet am 23. März statt. Warenmärkte. Ersatz für Ferromangzan. WITB. Berlin, 16. Febr.(Nichtamtlich.) Die Frage des Ersatzes von Ferromangan für die Stahlerzeugung ist gelöst. Das Material Wird aus inländischen Grundstoffen hergestell-, die sich in bellebig großen Mengen im Inland ge- wWinen lassen. Amagen hierfür sind schon im Betrieb, noch größere im Bau. Das Verfahren Wirct uns dauernd von der Zufuhr aus dem Auslaund anabh ängig machen. Luxembuarger Roheisen. Waährend der Roheisen-Verband die Preise für „Qualitatsware durchweg erhönt hat, werden ciie Preise fur Lunenwurger Robeisen unwerändert bleiben. Ein bestinunter Beschluß liegt noch nicht vor; doch soll der Verkauf zur Lieferung im zweiten Viertel dieses Jahres bereits aufgenonumes Worden sein, und zwar zu dem bisſterigen Pr von 74,50 Mie für che Tonne, Frachtgrundlag Luxemburg. Freiserhöhung für Bleistifte. Die deutschen Bleistiftfahriken erhöhen, wie aus Nürnberg gemeldet Wird, wegen der i schwierigeren Produktionsverhälinisse die bis gen Aulschläge auf 25 Proz., ausgenommen d Sinige leinste Sorten. Keine Entelgnung der exsparten Hatermengen. upt, Man schreibt uns: Durch die Bundesrats- verorunung vom 17. Januar war den landwirt⸗ schafflichen Besitzern die bei der Enfeignung zu belassende Hafermenge für die Zeit vom 10. Jan, bis 15. September olme Nücksicht auf den bis- herigen Verbrauch auf 375 Kilo für eden Einhufer begrenat worden. Dadurch wäre denjenigen Landwirten, die entsprechend den seinerzeit er- gangenen Ausſührungsanweisungen und Nat⸗ schlägen den ihnen für ihre Tiere überlassenen Hafer zur Verfütterung insbesondere in der Früh⸗ jahrsbestellung aufgespart hatten, wiecter entzogen worden. Auf dringende Vorstellungen landwirt⸗ Schaftlicher Stellen hin hat der Herr Minister für Lanchwrirtschaft nunmehr verfügt, daß einstwreilen keine Hafermengen enteignet werden dürfen, die von den Besitzern nachweislich innerhalh der ihnen zur Verſütterung freigegebenen Mengen erspart worden sind. Eine endigliltige Regelung der Angelegenheit hat der Herr Minister sich vor⸗ behalten. Es ist zu hoffen, daß durch diese dan- kenswerte Verfügung die Leistungsfähigkeit un- ferer Pferde für die Frühjahrsbestellung nicht un⸗ erheblich gesteigert wird, und daß die Freigabe der ersparſen Mengen von Hafer zur Verfütterumg an die Hergste und Zuchibullen uns vor einem 20. großen NRückgang der Trächtigbeitszitern be⸗ Varkehr. Kheinschiffahrt. c. Bingen, 16. Febr. In dem im Biuger Loch liegenden Schbepplahne„Gottwertrauen“ ist der Personen-Schraubendanpfer„Acller des KRGluMülheimer Dumpischiffahlrts-Gesellschaft ein- getroffen. Der 0 mit einer Da mpf- pumpe bersehen. Er wird am Auspumpen Schiffes sich beteiligen. 5 85 c. Bingen, 16. Febr. Noch teite den ganzen Tag hindurch dauerte hier das Stlirmische Wetler au. Infolge des fegens ist der Nliein übrigens gestiegen. Am hissigen Pegel stand der Niein heute über 2 Meter und ist seit gestern um 20 Zentiuneter gestiegen. Weiteres Steigen ist zu er⸗ Warten, Zzumal auch der Oberrhein Wächst. Leinte Nandelsnaehriehten. Berlin, 17. Febr. Die Verwaltung der Holz- verkohlungs-Industrie.-G. in Konstanz teilt nüt, daß ire sämtl. Werke gut beschäftigt sind wut Ausnahune des im weitern Kriegsgebiet liegenden Werkes Fiume. WIB. Hanuover, 16. Febr.(Nichtanitlich) Der Aufsichtsrat der Hannoverschen Iimmobjilien- Gesellschaft beschlog diie Verteilung einer Dlivi- Gende von 5 Prozent(wie i..) in Vorschlag zu dringen. Die offenen Reserven wuürden um 28 000 Mart auf 969 000 Maric erhölt bei einem Aktien⸗ kapital von 2 900 C00 Mark. WIB. VWiem 16. Febr.(Nichtamlich) Das Postsparkassenamt teint nüt: Der Umrech⸗ nungskurs für Zahbungen nach dem Deut- schen Reich ist bis aulf weiteres wät 100 Mie, ist gleich 145 Kronen, für Zahlungen nach den Schweiz nit 100 Franken, ist gleich 150 Kr., destgesefzt worden. Amsterdam 16. Febr. Der niederkndlische Fintamzminister wurde zur Ausgahe weiterer 42 Millionen fl. Hprozentiger Schatzscheine und Schatzpromessen ernmchtigt. e reeeee Sohlfferzerse zu Dalsburg-Rukrort. Dulsburg- Ruhrort, 16. Febr.(Ant⸗ liche Notierungen.) Bergflahrt-Frachten; Mainz-Gustavsburg 1,75 Mk., Mainplätze bis Frankfurt a. M. 1,85., Mannheim 1,75 Mas, Karlsruhe 1% Mk., Lauterburg 200 Mk., Straß⸗ burg 2,25 Mk., Schlepplöhe: St. Goar 0,70 Mk., Mainz-Gustavsburg 1,201,0 Mk., Mann⸗ heiim 1,30—1,40 Mk. Talfrachten für Kchlenladungen: Leerclain mittlere Schiffe 3,0 Mi., Zevenbergen Fieine Schille 4,25 Mk, Friesland kleine 5,25 Mark. (100 fl. 229,50 Markk) ——————— ̃ ̃— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Febr. Pegelstation vom Datum Auein 12.J 13. 14. 158.18.17. Semerkunges Huningen!).. 1401.40.20.52.40 Abends 8 Uhr oh! 2 225 32 59 55 1 NHachm, 2 Uhr Haxau. 43.55.53.53.35.83 Nachm. 2 Uhr Manpheim 2068.88 23.5 302 Rorgens 7 Uhr Mainz.65.62.52.54.80.-B. 12 Uhy Kaub.80.76 178.93.44 Vorm. 2 Uhr Köln 20¹.00.28.1 Hachm Ube vom Neckar: Hannbem 275 271 27.83.0.80 Vorm. 2 Uhn Hellbronn..70.70 083.15 2⁰ Voem, 7 Uhr 1 1 1 ) helter— 2. FEE—— 2—. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelstell: Dr. Adof Agtme; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz ſdss, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: IL..: Julius Weber. DVonnerstag, den 17. Sebwuar 1918. Musensaal Mannheim. nf 2 Uhr 1 Kriegsvortrag: Durehbruchschlachten in Galizien —— Neueſte(Anttagblatt) ee eee „Albers“ Früchte-Kaffee bester und billigster Bohnenkaffee-Ersatz, hochfein im Geschmack, Pfund-Pakete zu 30, 40 und 60 Pfg. Mmatin Kaffea— Kaffee Mag, stets frisch. irabms-Freite i nl Abers“ Deutsch. feg„Beform. 5 Dank 1 1 K AllKSagsun aug deutschen Kräutern hergestollt, ein onserven Telonialwaren 8 8. 5 1 Nin elt lne rel sscnntit- oder Brechbohnen besonders für Kinder. 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Februar 1916. Ehriſtustirche. Abends ½9 Uhr, Orgel⸗Andacht non Arnoe Landmann. Eintritt fret. Kollekte für Kriegshilfe. Abends 8 Uhr Kriegsandacht, Friedenskirche. Stadtolkar Riehm. Johanniskirche. Abends 83 Uhr Kriegsandcht, Stadtpfarrer Weißheimer. Großh. Hof⸗ und National⸗Theater Manuheim. Donnerstag, den 17. Jebruar 1916 33. Borſtellung im Abonnement Neu einſtudiert: Das vierte Gebot Bolksſtück in 4 Akten von Ludwig Anzengruber In Szene geſetzt von Emil Reiter Perſonen: Anton Huttererx, Privatier und Gutsbeſttzer Sidonie, ſeine Frau ebwig, ſeine Tochter Margarete Köckeritz 1— 0 1K7 Stolzenthaler Walter Tau Schalanter, Drechslermeiſſer Wilhelm Kolmar ee ſeine Frau 0 e axtin aꝝß Grünberg 1 beider Kinder Maxiaune ßiſcher⸗Rub Herwig, Barbara's Mutter Julie Sanden Meſele Dunker, bel Scha⸗ Michlt Lesrung! lanter Rubert Frey, Klavlerlehrer Jakob Schön, Gärtner und e bel Hutterer Alexander Kökert Anna, ſein Aenne Leonie Ebuard,ſein Sohn, Weltprieſter Wenzel Hoffmann Höller, Wirtshausfreund Stolzenthaters b Gärtnerburſche aufdem Dan gutze Stolzenthalers Karl Neumann⸗Hoditz Leue Blankenfeld Adalbert Schlettow Kl. Rößler Marcel Brom Georg Köhler Karl Zöller Neſt, Kindsmäbdchen Elſe Wieshen 1 Winn I Maur N 4. Ungmann e ee ee 5 0 9 Toul, ſein Enkel.Haſel Atzwanger, Proſoß Hugs Schödlr Berger Joſef Egger Minna, ſeine Tochler 7 77 85 Margarete Ziehl Stolle Ifugler Alols Bolge Wirtshausgäſte— Solbaten Die Geſchehniſſe des zweiten und dritten Aktes ſpielen ein Jahr nach denen des erſten an einem und dem⸗ ſelben Tage vom Nachmittage bis zum Abende; der vierte einige Wochen danach Ort der Handlung: Wien und Umgebung Zeit: Die Gegenwart Nach dem 2. Akte größere Pauſe⸗ Haſſenersff. 7½ uhr, Anf, 3 uhr Ende 10½ Kleine Preiſe. Im Großherzoglichen Hoftheater Freitag, 18. Februar 4 36 Kleine Preiſe Was werden die Leute ſagen! Anfaug 3 Uhr. Kaslnosaal-Mannheim. Donnerstag, den 17. Februar 1916, ahends 3 Uhr Eln Teſl des Relnertrages zum gesten des Roten Kreuzes Lonzert inkenbaeh N untor Mitwirkung von 33 Levuvy, Nclevier. FProgtramm: Werke von Besthoven, Schubert, Schumapn, Obepin, Lisat, Brahms, Wolf, Strauess und Hildebrend. Komzertfingel von Bechstein aus dem Hiane- Fortelager K. Fe Neckel. 44348 Hntrittskarten zu Mk..—,.—,.—,.— in der Hefmusikshenhandlung Hechel(Konzertkasse) und an der Abendkasse, Uhr Das neue Fe Programm Durechschlagender Ertolg. Antertigung und Lager von FLAGGEN aller LAnder. J. Gross Nachfolger Iinh.: Ststter. F 2, 6 am Markt F 2, 6 Die Aufnahme in die unterſte Vorſchul⸗ klaſſe der Höheren Mädchenſchulen im Schuljahr 1916/17. Nach Beſchluß des Stadtrats wird auf den Beginn des nächſten Schuljahrs an der Gliſabethſchule und an der Liſelotteſchule nur je eine unterſte Vor⸗ ſchulklaſſe(Klaſſe X) errichtet. Es können alſo in jede Schule nur 48 Mädchen aufgenommen werden. Um den Eltern die Möglichkeit zu geben, den Schulbeſuch ihrer Kinder nach 8 1 des Schulgeſetzes ſicherzuſtellen, ſollen die Anmeldungen für unſere Vorſchulklaſſen jetzt ſchon, und zwar ſpäteſtens bis zum 1. März 1916 bei den unterzeichneten Direk⸗ tionen ſchriftlich ſtattfinden. St. 2807 Bei der Anmeldung iſt der Vor⸗ und Zuname, Geburtszeit, Geburtsort und die Konfeſſion des Kindes, ferner der Name, der Stand, die Wohnung und die Staatsangehsrigleit des Vaters anzu; geben. Auch iſt die Abgrenzung zwiſchen den bei⸗ den Höheren Mädchenſchulen genau zu beachten. Zum Gebiet der Eliſabethſchule gehört die Altſtadt weſtlich der Breiten Straße, die Quadrate—5 von L bis R. der Lindenhof, Neckarau und Rheingu; zur Liſelotteſchule gehören alle übrigen Teile der Stadt. Ueber die Aufnahme ſowie über die Zuweiſunz zu der einen oder der anderen Schule wird den Eltern rechtzeitig ſchriftlicher Beſcheid zugehen. Mannheim, Februar 1916. Die Gr. Direktionen der Eliſabethſchule und bder Liſelotteſchule. Pfälzerwald ⸗Verein E. B. 5 Ludwigshafen⸗Mannheim. Sonntag, den 20. Jebruar 1916 2. Programmwanderung: Weidenthal— Iſenach— Höningen — Bismarcksturm— Freinsheim. Hlufahrt: Lubwigshafen ab 7% Uhr vormittags. Rückfahrt: Nach Belieben. Fahrprels M..40, Gäſte willtommen. 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