kauſen 2K iut. Nr. 7 ſchäftel iſſe len Bar⸗ zilligſtes nernan⸗ 48780 an öſr. Zig⸗ iſſe ſer kauf 2 0 ———— 15 en en.— Brbugerlohn 80 Pfg., durch einſeſehn See m..82 im Vierteljahr. ee it Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen; Kolonel⸗Seile 40 pfg. Reklame-Seile„„.20 Pi. Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Ntittagblatt 99 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr, Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) zwelgſcheiftleitung in Berlin, N w. 40, In den Zelten 17, Fernſprech Rummer Jelephon⸗Amt Hanſa 307. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 2917 udwigshafen a. Nh. 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In Gegend von Wid ſy ſtießen deutſche Truppen vor und warfen feindliche A b⸗ teilungen zurüſck, die ſich nach den am geſtrigen Morgen unternommenen Angriffen noch nahe vor unſerer Front zu halten verſuch⸗ ten. 1 Offizier, 280 Maun von 7 ver⸗ ſchiedenen Regimentern wurden dabei gefan⸗ gen genommen. Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Durch gute Beobachtungsverhältniſſe be⸗ günſtigt war die beiderſeitige Ar tillerie⸗ und Fliegertätigkeit ſehr lebhaft. Im Maasgebiet und in der Wyewreebene hielten ſich auch geſtern die Artilleriekämpfe auf be⸗ ſonderer Heftigkeit. Um unſer weiteres Vyrarbeiten gegen die feindlichen Verteidigungsanlagen in Getzend der Feſte Douaumont und des Dorfes Vaux zu verhindern, ſetzten die Franzoſen mit Tei⸗ len einer neu hinzugeführten Diviſion gegen das Dorf Vau einen vergeblichen Gegenangriff au. Unter ſchweren Ver⸗ luſten wurden ſie abgewieſen. Im Luftkampf ſchoß Leutnant Freiherr v. Althaus über der feindlichen Linie weſtlich von Lihuns ſein viertes, Leutnant Bölke über dem Jorgeswalde(am linken Maasufer) ſein 12. Flugzeug ab. Außerdem verlyr der Gegner 3 weitere Flugzeuge und zwar eines im Luftkampfe bei Cuiſy(weſtlich des Forgeswaldes) die bei⸗ den auderen durch das Feuer unſerer Abwehr⸗ geſchütze. Eines der letzteren ſtürzte breunend bei Reims, das andere mehrfach ſich überſchla⸗ gend in Gegend von Bar Beſſag hinter der feindlichen Linie ab. Balkan⸗Ariegsſchauplatz. Richts Neues⸗ Oberſte Heeresleitung * 1 8* Die beiden vorläufig wichtigſten Ergebniſſe der deutſchen Offenſive bei Verdun ſind die: die Franzoſen ſind der Möglichkeit beraubt worden, ſelbſt eine große Offenſive aus dem für ſie geeignetſten Raume zu unternehmen; ihre Verbündeten haben, um die Franzoſen zu entlaſten, vorzeitig losſchlagen müſſen, zu einem Zeitpunkt, da weder die äußeren Umſtände noch die eigenen Vorbereitungen beſondere Augsſichten auf Erfolge boten. Wir können nicht vorausſehen, welchem Ziele der deutſche Angriff bei Verdun zuſtrebt, eines hal er aber ſchon heute bewirkt, die völlige Durchkreuzung der feindlichen Frühjahrspläne. Franzoſen, Engländer, Ruffen wie Italiener werden wieder von vorne anfangen müſſen, und nicht eben unter gün⸗ Mceren Bebdangungen. Dos ſehen wir vor 4 allem in Rutzland, wo die Jahreszeit einer er⸗ höhten Angriffstätigkeit nicht eben günſtig iſt. Aber im Kriegsrat der Alliierten wurden ruſ⸗ ſiſche Angriffe ſchon jetzt beſchloſſen, daß es ſich um einen wirklich größeren Offenſivſtoß handelt, dürfen wir aus dem ſtarken Kräfte⸗ einſatz folgern. Auch der zweite Tag hat den Ruſſen keine beſſeren Ergebniſſe gebracht als der erſte. Die deutſche Mauer ſteht feſt, in gut ausgebauten Stellungen erwarten Hinden⸗ burgs Scharen die Angreifer, die keine andern Ergebniſſe erzielen als außerordentlich ſchwere Verluſte. An einer Stelle konnten ſogar deutſche Truppen einen erfolgreichen Vorſtoß machen, Die angegriffene Front Dryſwjaty⸗See⸗Po⸗ ſtawy⸗Narocz⸗Ser liegt zwiſchen Düna⸗ burg und Molodetſchno, öſtlich der Bahn Dünaburg⸗Wilna. Der Dryſwjaty⸗See liegt unmittelbar ſüdlich Dünaburg, Poſtawy an der Bahn Swenzjny⸗Glubokoje und der Narocz⸗See direkt füdlich davon. Die Entfer⸗ nung zwiſchen dem Dryſwjaty⸗See und Na⸗ roez⸗Ses beträgt etwa 80 Kilometer. Wir ver⸗ weiſen nochmals auf die im heutigen Mit⸗ tagsblatt veröffentlichte Karte⸗ Wenn der Jar Frieden ſchließt m. Köln, 20. März.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Petersburg: Der Gouverneur von Transbakalien warnt in einem Rundſchreiben die Eltern und Verwand⸗ ten von Soldaten vor Aeußerungen der Kriegs⸗ müdigkeit in Briefen an die Front, weil der⸗ artige Aeußerungen entmutigend wirken müß⸗ ten. Der Zar habe beſchloſſen, nicht eher Frie⸗ den zu ſchließen, als bis der Feind ſich von den Grenzen Rußlands zurückgezogen habe, und das ganze Volk müſſe aus Vaterlandsliebe ſo lange durchhalten, bis das geſchehen ſei. Der Kriegsrat der Verbündeten Zu der neuen Tagung des Kriegsrates des Vierverbandes am 12. und 13. macht Saint Brice im Journal(vom 15.) Bemerkungen, aus denen das folgende feſtgehalten zu wer⸗ den verdient: Zuletzt iſt der Kriegsrat am 6. und 7. Dezember zuſammengetreten. Damals handelte es ſich um die Frage, ſoll Saloniki be⸗ hauptet oder geräumt werden? Serbien war nur halbamtlich durch den Oberſten Stepano⸗ witſch vertreten. Jetzt iſt es durch Putniks rechte Hand, den Oberſten Petſchitſch, amtlich beteiligt. Rußlands Wortführer iſt der frühere Generalſtabschef Schilinski, der ſtändige Mili⸗ kärbevollmächtigte im franzöſiſchen Haupt⸗ quartier. England vertreten der Oberbefehls⸗ haber an der Weſtfront, Sir Douglais Haig und der engliſche Generalſtabschef Robertſon. Italien vertritt Cadornas rechte Hand, Gene⸗ ral Porro, Belgien der Generalſtabschef Wie⸗ lemans. Die jetzige Tagung des Kriegsrats iſt ein Vorläufer der Tagung der Diplomaten des Vierverbandes, die Briand bei ſeiner Rückkehr von Rom ſchon angekündigt hat, die aber von der Entwicklung der Dinge in Mon⸗ hecitorio(dein italieniſchen Parlament) ab⸗ hängt. Die jetzige Tagung des Kriegsrats be⸗ faßt ſich hauptſächlich(das kann man ſehr deutlich zwiſchen den Zeilen eines großen ruhmredigen Wortſchwalls leſen) mit Verdun und der Vereitelung der Frühjahrs⸗ offenſive des Vierverbandes durch den früheren deutſchen Angriff. Nie Schlacht von Verdun. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 20. März.(WTB. Nichtamtlich.) Anttlicher Bericht vom Sonntag Nachmittag: Oeſtlich der Mans richtete der Feind nach einer heftigen Beſchießung geſtern Nachmittag einen ziemlich lebhaften Angrif gegen die Front Vaux⸗Damloup. Die Deutſchen wurden durch Sperrfeuen zurüück⸗ getrieben; ihre Verſuche ſcheiterten volllommen Im Lauſe der Nacht fand leine Inſanterie⸗ tätigkeit ſtatt. Zeitweilig unterbrechende Artil⸗ lerictätigkeit in allen Abſchnitien der Umgegend pun Verdun. Die Nacht verlief an der ganzen Front ruhig. Bei den Luftkämpfen in der Gegend von Verdun ſchoß eines unſerer Flugzeuge ein feindliches ab, das brennend in unſeke Linien bei Montzeville ſtürzte. Fünf unſerer mit Doppelmotoren ausgerüſteten Flugzeuge be⸗ ſchoſſen den Bahnhof von Metz.les⸗Sablons, feindliche Munitionsſager bei Chateau⸗Salin und das Flugfeld von Dieuze. Es wurden 30 großkalibrige Geſchoſſe im Verlaufe dieſer Streife abgeworfen, davon 20 auf den Bahnhof von Metz. Eines unſerer Kampffuggeſchwader, das aus 23 Flugzeugen beſtand, warf 72 Ge⸗ ſchoſſe auf den Flugplatz von Habsheim und den Güterbahnhof von Mülhauſen. Feind⸗ liche Flugzeuge, die zur Berfolgung der unſrigen aufgeſtiegen waren, verwickelten ſch in einen kleinen Luftkampf, in deſſen Verlauf ein franzö⸗ ſiſches und ein deutſches Flugzeug durch Ma⸗ ſchinengewehrfeuer zum Abſturz gebracht wurden; zwei andere Flugzeuge wurden eruſtlich beſchä⸗ digt und mußten auf feindlichem Gebiet nieder⸗ gehen. Paris, 20. Mürz.(WTB. Nichbamtlich.) Amtlicher Bericht vom Sonntag Abend: Nörblich von Reims führte unſere Artil lerie ein Zerſtzrungsſeuer auf feindliche Gräben bei La Neuville und in der Ferme Godat aus. Deutliche Tätigkeit unſerer Batterien in der Gegend von Ville⸗aux⸗Bois. In der Gegend nördlich von Verdun ließ das Bombardement merklich nach. Im Laufe des Tages unternahm der Feind beinen Angriffsverſuch. Nordöſtlich von St. Mihiel beſchoß unſere ſchwere Artil⸗ lerie Proviantniederlagen bei Varvinaz. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. Der Adjutant Nabararre ſchoß ein ſiebendes deutſches Flugzeug in der Gegend von Verdun ab; das ſeindliche Flugzeug iſt in unſere Linien gefallen. Belgiſcher Bericht: Große Artillerietätigkeit an der Front der belgiſchen Armee, beſonders in der Gegend von Dizmuiden und nördlich Steenſtraate. 27 franzsſiſche Diviſionen ver Herdun. Von unſerem militäriſchen Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Schon in der neutralen Preſſe wurde vor einigen Tagen ausgeführt, daß die Verluſte der Franzoſen vor Verdun ungeheuer groß zu nennen ſind. In dem Bericht vom 12. März teilte unſere oberſte Heeresleitung mit, daß die Anzahl der gefangenen franzöſtſchen Offiziere und Mannſchaften bereits mehr als 26 000 betrage. Da es ſich hierbei nur um die unverwundet in die Hände unſerer Truppen ge⸗ fallenen Franzoſen handelte, ſo lann man ſich über die Größe der tatſächlichen franzöſiſchen Ver⸗ luſte leicht eine Vorſtellung machen. Eine Be⸗ ſtätigung aller dieſer, die ungeheure Heftigkeit der Schlacht von Verdun bezeichnenden Mittei⸗ lungen wird durch die jüngſte Meldung unſeres Generalſtabes erbracht, daß bereits die 27. Divi⸗ ſion ſeit Beginn der Kämpfe auf dieſem verhält ⸗ nismäßig engen Raume von den Franzoſen gegen die Hbhe„Toter Mann“ vorgetrieben würde. Ein gewaltiges Heer wurde demgemäß ſchon bis heute zur Verteidigung Verduns von den Franzoſen aufgewendet, denn 27 Diviſionen umfaſſen 13 Armeslorps von einer Kriegsſtärke von annähernd 400 000 Marm. Die Mittei lung unſeres Generalſtabes fam gerade zur rech⸗ Die Angriffe der Ruſſen abermals ergebnislos. Ausführungen, welche die finanzielle Jage Frankreichs betrafen, nämlich auch einen Seiten⸗ ſprung auf militäöriſches Gebiet, indem er die Lage bei Verdun betwachtete. Er hoh dabei die glänzende Verteidigung von Verdun hervor, wo die Deutſchen„mik Ungeduld einen Erfolg er⸗ ſtreben, wenn dieſer auch vorübergehend iſt.“ Der„vorübergehende“ Erfolg unſeres Heeres ſpricht ſich aber nicht nur darin aus, daß unſere Stellungen bei Verdun gegen den Tag des Angriffsbeginnes wohl eine ungewöhnliche Ver⸗ beſſerung erreicht haben, ſondern in nicht ge⸗ ringem Grunde auch darin, daß die Verteidigung von Verdun, die von den Franzoſen mit über⸗ menſchlichen Kräften geführt wird, eine be⸗ trächtliche Schwächung des franzö⸗ ſiſchen Heeres gebracht hat. Seit dem Tage, da wir einen zuſammenfaſſenden Berſcht unſerer Beute vor Verdun erhielten, iſt kauf eine Woche vergangen geweſen, daß die Nach⸗ richt von der Einſetzung der 27. Diviſion Lam, Dieſer ungeheure Menſchenaufwand an einer einzigen verhältnismäßig kleinen Stelle der gamtzen Schlachtfront würde guch fült einen ſehr volkreichen Staat eine recht bedeutende An⸗ ſtreugung darſtellen, die 15 ohne Rückwirkung auf die Größe des Geſamtheeres bleiben kann, zumal der Feind nicht innmerfort neue Diviſto⸗ nen einſetzen würde, wenn die alten noch auf der Höhe ihrer Kvaft wären. Die Verteidigung von Verdum, die der Finanzminiſter Ribot ſogar bereits zum Anlaß nimmt,„ohne eitlen Opti⸗ mismus das Ende des Krieges zu prophezeten“, bedeutete alſo ſchon jetzt einen ungeheuren Ader⸗ laß für das franzöſiſche Heer. Jüngſt wurde in neutralen Blättern— ohne Widerſpruch von Seiten der franzöſiſchen Regierung— ausge⸗ führt, daß Frankreich bisher rund 2 Miſlionen Mann an Toten, Dienſtunfähigen und Ge⸗ fangenen verloren habe. Wenn nun auch ein Kraftaufwand, wie der von Verdun, bei Beginn eines Krieges nicht eine ſehr weſenkliche Schwä⸗ chung eines Heeres barſtellen würde, ſo ändert ſich dies doch bedeutend, wenn man die lange Dauer des Krieges und die großen Verluſte der Feinde betrachtel. Alle dieſe Umſtände ſind, im Zuſammenhang mit der geringen Volkskpaft Franlkreichs, eine ſo wichtige Angelegenheit, daß man nicht begreift, wie der franzöſiſche Finanz⸗ miniſter gerade die Kümpfe vor Verdun, die den Franzoſen in jeder Beziehung— an Men⸗ ſchen, Land und Geſchützen— ungeheure Ver⸗ luſte gebracht haben, zum Anlaß nehmen bann, um einen baldigen für Frankreich natürlich günſtigen Frieden vorherzuſagen. Man muß nur annehmen, daß die Franzoſen in ihrer Ge⸗ ſamtheit, die Männer der Regierung einbegrif⸗ fen, im Unklaren über die Höhe der Verluſte ge⸗ laſſen werden, und daß der Tadel des Haupk⸗ manns Accambray zutreffe, daß das franzöſiſche Oberkommando ſogar die Regierung im Un⸗ klaren über wichtige Angelegenheiten laſſe. Jetzt begreift man auch, warum die Franzoſen nicht auf die vielen Ratſchläge der Preſſe hin, auf anderen Stellen Entlaſtungsoffenſiven für Ver⸗ dun unternommen haben. Alle verfüg⸗ baren Reſerven wurden für Ver⸗ dun ſelbſt bereitgehalten und bhe⸗ hnötigt. Erſt das Ende der Geſamtkämpfe um Verdun wird mit voller Klarheit dartun, was die Verteidigung von Verdun für die Sch,oüchung des franzöſiſchen Heeres bedeutete (B..) Eine franzsſiſche Schilderung Ser Schlacht bei Verdun. Ein franzöſtſcher Kraftwagenfahrer ſchildert in der Stampa in anſchaulicher Weiſe die Ein⸗ drücke, die er von den letzten Kämpfen in Frankreich empfing;„Ich legte einige hundert Meter zu Fuß zuriick“, ſo berichtet er, und kaum hatte ich die Höhe des Hügels erreicht, da begann bereits das Schauſpiel. Die Ar⸗ ten Zeit, um die Kammerrede des Finanzmini⸗ ſters Rißot zu beleuchten. Ribot machte in ſeinen tilferie donnerte. Das SEinſchlagen der e⸗ 2. Seite. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 20. März 1916. ſchoſſe wurde durch mächtige Erdaufwirbelun⸗ gen ſichlbar, Das ganze Amphitheater war in innen Rauchſchleier gehüllt, der häufig von einnem ſchnellen Blitz zerriſſen wurde, die Ar⸗ tklleriegeſchoſſe ſchwirrten wild durch die Luft, uunnd eſer Ton wurde von hölliſchem Knattern geſolgt. Im Hintergrunde der Szene ſah mam wichts, als den erſchütterten Boden, der oft in die Luft gewirbelt wurde, als wenn es Sand wäre und ſich beim Einſchlag der Granaten gähnend öffnete und in winzige Teile zer⸗ ſprengt wurde, gerade ſo, als wenn die eiſer⸗ nnen Hände eines Rieſen ſich mit dieſem ent⸗ ſetzlichen, zerſtörenden Spiel die Zeit vertrie⸗ hert. Plötzlich wird in dem Tal links eine ſchwarze Maſſe ſichtbar: es war die menſch⸗ liche Flut, die langſam, langſam herankam und ſich wie eine Schlange ausdehnte. Der Feind ging vorwärts. Zuerſt konnte ich nichts Enderes ſehen, wie die allgemeine Bewegung der Maſſen: dann ſtellte ich Einzelheiten feſt. s heftige Krepieren der Geſchoſſe, das be⸗ ſchleunigte Tack⸗Tack der Mitrailleuſen er⸗ Hang in tauſend verſchiedenen Tönen. Ein wahres Höllenkonzert erklang rings um nrich ger. Es war, als ob ein grauenvolles Ballett von einem entſetzlichen Dämon inſzeniert wor⸗ den wäre. Die Einſchläge ſolgten in gleich⸗ mäßigem Rhythmus. Die deutſchen Soldaten gingen, dicht aneinandergedrängt, vor, immer in Reih und Glied, trotz des furchterregenden Orcheſters, das dazu beſtimmt war, ſie zu ver⸗ ſpüchten, trotz des beängſtigenden Lärmens der Geſchoſſe, die ſie unter ihrem Erz hätten ver⸗ graben und ſie in eine wilde Panik hätten bringen ſollen(B..) Nie Franzuſen an der mzed. ſriech Grenze zrüchgeſchlagen (Telegrammunſeres guf den Balkan⸗ riegsſchauplatz entſandten Bericht⸗ evſtatters.) Seit der Schlacht bei Krivolak, bei der die franzöſiſch⸗engliſchen Truppen ein ſo trauriges Ende nahmen, iſt es zwiſchen den verbündeten deutſch⸗bulgariſchen und den engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Truppen zu keiner Kampfhandlung ge⸗ koinmen; beiderſeits wurde ausſchließlich nur an dem Ausbau der Stellungen gearbeitet. Nach der langen abſoluten Ruhe kam es dann geſtern zu einem kleinen Treffen, von dem Unſere Heeresleitung amtlich ſolch eine Mittei⸗ lunng machte, daß daraus die Bedeutungsloſig⸗ keit dieſes Trefſens unzweifelhaft erſcheint. Wenn dieſe Mitteilung trotzdem Aufſehen er⸗ begt, ſo iſt es nicht das bedeutendſte Ereignis, ſonderit die Tatſache ſelber, daß nach ſo langer Zeit der Ereignisloſigkeit es doch zu einem Ge⸗ plänkel mit den gegneriſchen Truppen kam. Der Kampf ſpielte ſich an der mazedoniſch⸗griechiſchen Grenze zwiſchen deutſchen und franzöfi⸗ ſſchen Feldwachen ab und nahm danzit ſeinen Anfang, daß franzöſiſche Truppen auf Unſere Patrouillen ſtießen, worauf ſich dann ein kleines Feuergefecht entwickelte, in deſſen Verlauf die Franzoſen zurückgedrängt wur⸗ den. Sie verſchanzten ſich darauf in einigen Häufern einer kleinen Ortſchaft, worauf unſere Artillerie dieſe Häuſer mit einigen wohlgeziel⸗ ten Schüſſen in Trümmer ſchoß. Bei dieſem Gefecht verloren die Franzoſen einige Mann ur Verwundeten und einige Gefangene. Nach der Zurückweiſung der franzöſiſchen Infanterie ent⸗ ſvickelte ſich zwiſchen der deutſchen und franzöſi⸗ ſchen Infanterte ein Gefecht, das lange an⸗ dauerte. Derzeit herrſcht an der Front wieder Ruhe. Dr. Stephan Steiner, Kriegsberichterſtakter. Griechenland und der Vierverband. Eine Zuſammenfaſſung der griechiſchen Beſchwerden. Wien, 20. März.(Priv.⸗Tel.,.) Der Abend“ berichtet mittelbar aus Petersburg: Auf Grund von Nachrichten aus gut unter⸗ richteten polittſchen Kreiſen wird erklärt, daß die griechiſche Regierung dem Vier⸗ verband nochmals einen Einſpruch lüberveichte, der alle Beſchwerdepunkte Griechenlands zuſammenfaßt⸗Die⸗ ſes Schriftſtück, das erſt kürzlich überreicht würde, wendet ſich vor allem gegen die Be⸗ hentptung, daß die vierverbändleriſchen Trup⸗ bpen durch Venizelos zur Landung auf griechi⸗ ſchenn Gebiet eingeladen worden ſeien. Grie⸗ chenſand hat niemals die Truppen des Vier⸗ berbandes zu einer ſolchen Handlung ermun⸗ tert; ferner wird in dem Einſpruche feſtgeſtellt, daß die inzrwiſchen abgeſchloſſenen Unterſuch⸗ ulgen ergeben haben, daß die engliſch⸗franzö⸗ ſiſchett Truppen dem Rückzuge in Grie⸗ chiſch⸗Magedonien ſi gem des VPhlkerrechts gehalten haben. Die grie⸗ micht an die Beftimmute⸗ chiſche Regierung fieht weiter in der Befeſti⸗ gung von Salonikt, der Beſetzung und Kon⸗ krolle der Verkehrseinrichtungen durch Trup⸗ hen des Vierverbandes, die Zerſtörung von Anbogen, Beſetzung von Plätzen in Griechiſch⸗ Mazedonien uſw. eine ſchwere Verletzung derf Neutralität. Der Vierverband hat planmäßig einen gro⸗ ßen Teil griechiſchen Gebiets in den Kriegs⸗ ſchauplatz einbezogen, ohne die Zuſtimmung Griechenlands einzuholen. Berlin, 20. März.(V. u. Berl. Büro.) Die„B..“ meldet aus Genf: Das Pariſer Journal erfährt aus Athen, daß der Kriegs miniſter dem König Konſtantin ein Dekret unterbreitet hat, durch das die Jahres⸗ klaſſen 1905—1909 einberufen werden. Das Dekret ordnet ferner die Einberufung der Hilfsmannſchaften dieſer Jahresklaſſen an, die infolge nochmaliger ärztlicher Unterſuch⸗ uig für tauglich befunden wurden. Die Leute müſſen ſich bis 1. April geſtellt haben. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. März.(Pr.⸗Tel.,.) Die Baſler Blätter melden aus Lyon: Eine Saloniker Meldung des„Progres“ beſagt, daß die Alliierten die Blockade über Florina verhängten, da dieſe Stadt Monaſtir verproviantiere. Der türliſche Tagesbericht. Ein Gefecht am Suezkanal. Konſtantinopel, 20. März.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier meldet: An der JIrakfront warf am 18. März eines unſerer Flugzeuge einige Bomben auf Kut el Amara und traf ein Geſchütz und eine Abteilung des Feindes. Am 18. März nahmen wir im Verlaufe eines Gefechtes mit einer feindlichen Ab⸗ teilung in der Gegend des Suez⸗ kanals 5 indiſche Soldaten gefangen. Sonſt iſt nichts zu melden. Der Prinz von Wales in Aegypten. London, 20. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird gemeldet: Der Prinz von Wales traf gemäß einer Beſtallung als Stabskapftän beim Stabe des Oberkomman⸗ dierenden des Mittelmeerexpeditionskorps in Aegypften ein. Die nenen Kämpfe au der Jſonzofront Der italieniſche Bericht. Rom, 20. März.(WTB. Nichtamtlich.) Längs der Grenze von Trentino(Hoch⸗ Etſch) im Laufe des 17. März zeitweiſe aus⸗ ſetzende Tätigkeit der Artillerie. Die feindlichen Geſchütze beſchoſſen unſere Stellungen auf dem Monte Collo(Suganatal), die weiter feſt in unſeren Händen ſind. Im Fellatal unternahmen unſere Ski⸗ truppen kühne Einfälle bis jenſeits des Pont⸗ ebbanatals und nach Leopoldskirchen. In der Nacht zum 18. März nahm eine unſerer Ge⸗ birgsabteilungen von der Artillerie unterſtützt die Stellung„Gelbe Wand“ nordöſtlich von Montafia(Hochdogna) und vertrieben den Feind, wobei einige Gefangene gemacht wur⸗ den. Durch das Seiſeratal herbeieilende feind⸗ liche Verſtärkungen wurden durch das wirk⸗ ſame Feuer unſerer Batterien in Entfernung gehalten. In der Gegend von Tolmein ließ der Feind dem ſtarken Artillertefeuer am 18. März heftige Angriffe gegen unſere Linien auf der Santa Mariahöhe folgen. Nach einem Kampf mit wachſendem Erfolge, in deſſen Verlauf wir 41 Feinde, darunter zwei Offiziere, gefangen nahmen, gelaug es dem Gegner, ſich in einigen vorgeſchobe⸗ nen Teilen unſerer Verbindungs⸗ gräben einzurichten. Auf der übri⸗ gen Iſonzofront dauert der Artikle⸗ riekampf an. Feindliche Flugzeuge beſchoſſen abermals die Punta Sdobba, ohne Schaden anzurichten. ** Cadorna in Paris. 1Berlin, 20. März.(Von u. Berl. Bur.) Die„B. Z. a..“ meldet aus Lu gano: Der Pariſer Korreſpondent der„Stampa“ be⸗ hauptet, daß der Beſuch Cadornas in Paris ſchon lange geplant geweſen ſei. In der auf den 24. ds. Mts. feſtgeſetzten Beſprechung mit dem oberſten Befehlshaber der Vierverbands⸗ mächte würde die künftige Kriegs⸗ führung auf allen Kriegsſchau⸗ plätzen entſchieden werden. Um Valona. * Budapeſt, 20. März.(Priv.⸗Tel..) „Efta Viſa“ berichtet: Die in Aldamien kämpfenden italieniſchen Truppen ſind über den Vojuſa⸗Fluß zurückgezogen worden; dazmit haben die Italiener die erſte Vertei⸗ digungslinie von Valoua auf⸗ gegebenn. Der U⸗Bootlrieg. ꝗKöln, 20. März.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Kopenhagen: Aus Bergen wird der Zeitung Politiken telegraphiert, es zeige ſich, daß der deutſche U⸗Bootkrieg ſich auch auf den nördlichen Teil des Atlan⸗ tiſchen Ozeans erſtrecke. EngliſcheUnterſeeboote gegen die holländiſche Bandelsflotte m. Köln, 20. März.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Kölniſchen Volkszeitung“ wird zu der Frage, ob engliſche Unterſeeboote in der Nordſee gegen die niederländiſche Handelsflotte operieren, auf folgende Tatſachen hingewieſen: Samstag Abend erſchien in Amſterdam eine Sondernummer des Blattes„Nieuve van den Dag“, welches meldete, daß der Dampfer„Palem⸗ bang“ torpediert worden ſei. Der Be⸗ richt ſtammte von Lloyd u. wurde durch Reuter verbreitet. Nun meldet aber das holländiſche Marineminiſterium amtlich, daß es Samstag Abend den Bericht erhielt, daß der Dampfer „Palembang“ um 9 Uhr das Leuchtſchiff „Nordhinder“ paſſiert habe. Nun iſt die Frage, wußte man in England ſchon, daß der Dampfer torpediert werden würde, und hatte Reuter ſeimen Bericht ſchon fertig? Der Spielraum zwiſchen 9 u. 10 Uhr iſt ſehr gering. Man kann kaum annehmen, daß die Torpedierung, die drahtloſe Übermittlung der Nachricht von der Torpedierung, das Telegramm von Reuter nach Holland und der Druck der Sondernum⸗ mer des Blattes„Nieuve van den Dag“, ſich in dieſem kurzen Zeitraum abgeſpielt hat. Tatſache bleibt, um 10 Uhr erſchien die Son⸗ dernummer und um 9 Uhr war anntlich be kannt, daß das Schiff noch unverletzt war. Reichstag und U⸗Bootkrieg. Berlin, 20. März.(Von u. Berl. Bur.) Wie die„B..“ erfährt wird ſich der Alteſten⸗ Ausſchuß des Reichstags am kommenden Mitt⸗ woch vor der Vollſitzung verſammeln, um über die Art der Haushaltungsberatung Beſchluß zu faſſen. Man bezweckt insbeſondere eine Einigung über die Behandlung der Unterſeebootsanträge herbeizufüh⸗ ren. Die Anträge werden vorausſichtlich zu⸗ gleich mit dem Reichshaushalt an den Reichs⸗ haushaltsausſchuß verwieſen werden. Von verſchiedenen Seiten wird angeregt, eine Er⸗ örterung der Anträge bei der erſten Loſund Uber den Reichshaushalt in der Vollfitzung zu Unterkaſſen, ſie vielmehr zunächſt in der ver⸗ traulichen Ausſchußberatung zu verleſen. Auf dieſem Standpunkt ſtehe auch die Reichsregierung. Die antragſtellenden Par⸗ teien, beſonders Nationaliberale und Konſer⸗ vative, werden ihre Haltung zu dieſer An⸗ regung erſt feſtlegen. Der Untergang des Dampfers ubantia“ Wer war es? London, 20. März.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Unter Be⸗ zugnahme auf die amtliche deutſche Erklärung, daß die„Tubantia“ weder durch ein deutſches Unterſeeboot, noch durch eine deutſche Mine zum Sinken gebracht worden ſei, ſtellt der Sekretär der britiſchen Admiralität feſt, daß z ur Zeit des Unterganges der „Tubantia“ kein engliſches Unter⸗ ſeeboot in der Nähe war. Das deutſche Minenfeld in der Nordſee. e. Von der ſchweizer. Grenze, 20. März.(Priv.⸗Tel..) Die Schweizer Blätter melden aus Petersburg:„Nowoje Wremja“ berichtet aus London: Die Deutſchen hätten eine ganze unheimliche Anzahl von Minen in der Nordſee zerſtreut. Noch niemals ſeit Be⸗ ſtehen des Krieges hat man ſoviel deutſche Minen in der Nordſee feſtſtellen können. 8. 3 1 Haag, 20. März.(WTB. Nichtauitlich.) Aucch heute iſt beim Marinedepartement kein Bericht über den Verluſt des Dauripfers „Palembang“ eingegangen. Berlin, 20. März.(Von u. Berl. Büro.) Die„B..“ meldet aus Lugano: Ueber die Torpedierung des italieniſchen Seglers„Eliſa“ wird dem„Corriere della Sera“ aus Tunis gemeldet: Am 21. Februar hat das Schiff Caſtellamara Stabig(füdöſtlich von Neapel) verlaſſen, um nach dem algeriſchen Hafen Bona zu ſegeln und dort Phosphate zu laden. Am 29. Februar wurde 18 Seemeilen nördlich von Kap Derby(weſtlich von Bona) ein öſterreichiſch⸗ungariſches Unterſeeboot ge⸗ ſichtet, das Kanonenſchüſſe abgab. Die Beſatzung kaſſe 85„5 niederzu⸗ en, denn Segfer gi innen wenigen Der Wehrpflichtſtreit in England. London, 20. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird gemeldet: Der König genehmigte die Bildung eines neuen Korps, das die Bezeichnung„Königliches Verteidigungskorps“ tragen und denſelben Sold wie die reguläre Infanterie erhalten ſoll. Der Zweck des neuen Korps wird nicht angegeben. Man vermutet, daß ein Zuſammenhang beſtehen dürfte mit der Stellung der verheirateten Män⸗ ner, die nach dem Derbyplan angeworben worden ſind. Die wirtſchaftliche Ronferenz der Alliierten. Ködhn, 20. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ niſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Wie die Petersburger Börſenzettung aus Tokio meldet, empfiehlt das halbamtliche Blatt der japamiſchen Regierung„Tſchoſi“ die Entſondung von Abgeordneten zur wirtſchaft⸗ lichen Konferenz der Alliierten in Paris und bemerkt hierzu, daß Japan ſich dadurch dem Verband nicht verpflichtete. Dieſe Meinung wird von dem bekannten Finanzmann Waka⸗ ſütki, der zweimal Fimanzminiſter geweſen ſei, geteilt. Nie letzten Jeichnungstage. Am Mittwoch, den 22. März, mittags 1 Uhr, werden die Zeichnungsliſten der vierten deutſchen Kriegsanleihe geſchloſſen. Nur noch wenige Tage ſtehen dem deutſchen Volk zur Verfügung, um eine E hren⸗ pflicht gegen das Vaterland zu er⸗ füllen. Die Beteiligung an den Kriegsanleihen iſt eine Ehrenpflicht, weil das Geld dazu dient, die Fortführung des Krieges bis zum ſieg⸗ reichen Ende zu ermöglichen; weil die tapferen Kvieger, die den ſtählernen Wall zaum Schutze des Vaterlandes bilden, nicht um die Früchto ihres Ringens gebracht werden dürfen; weil es gilt, das Deutſche Reich, das vor 45 Jahren zuſammengeſchmiedet wurde und ſich ſeitdem zl Macht und Anſehen erhob, in ſeiner Größe zu erhalten. Die Feinde lauern auf die Er⸗ ſchöpfung des deutſchen Volkes. Sie können es ditif den Schlachtfeldern nicht beſiegen, des⸗ halb wollen ſie es durch den wirtſchaftlichen Zuſammenbruch zum Erliegen bringen. Und das wird ihnen nicht glücken, ſolange es noch eine deutſche Reichsmark gibt. Die Ehrenpflicht iſt mit ſo großen Annehm⸗ lichkeiten ausgeſtattet, daß es keine Über⸗ windung innever oder äußerer Schwierig⸗ Leiten gibt: Der kleinſte Betrag iſt unterzubrin⸗ gen; denn die Stückelung der 5% Reichs⸗ amleihe und der 4½% 9 Reichsſchatzanweifumgen reicht bis zu 100 Mark. Man braucht nicht ſofort bares Geld; denn die Ginzahlung braucht erſt am 18. April zu beginnen und erſtreckt ſich über drei Monate bis zum 20. Juli. Der Zeichner hat die Wahl zwiſchen Reichsanleihe und Reichsſchatzanweiſungen. Im Wert dieſer Papiere beſteht kein Unterſchied. Im Preis ſind die Schatzanweiſungen um 3 Prozent billiger als die Reichsanleihe, weil ihr Zimsſchein auf 42% lautet, während die Reichsanleihe mit 5% ausgeſtattet iſt. Die Schatzanweiſungen werden aber nach durch⸗ ſchnittlich 11 Jahren zum Nennwept zuriick⸗ bezahlt. Der Beſitzer gewiunt dabei den Un⸗ kerſchied zwiſchen dem Ausgabepreis(95%) und dem Nenmwwert und wird dadurch für den geringeren Zins der Zwiſchenzeit ontſchädigt. Die Unkündbarkeit bis 1924 bei der Reichs⸗ anleihe bedeutet nicht, daß der Zeichner bis dahin nicht über ſein Kapital verfügen kann; er iſt in keiner Weiſe gebunden, baun ſeine Anleihe veräußern, verpfänden uſw. Die Un⸗ kündbarkeit bedeutet nur, daß das Reich bis dahin den Zinsfuß nicht herabſetzen kann, dals Papier alſo ſicher bis 1. Oktober 1924 den Zinsfuß von 5 Prozent genießt. Will das Reich am 1. Oktober 1924 oder ſpäter den Zinsfuß herabſetzen, ſo muß es die Anleihe ob ſie ſich mmt geringer derzimslichen Papieren begnügen oder das Kapital bar und zwar zunn Nennwert zurückgezahlt erhakten wollen. Wer erft nach Monaten über Barmittel ver⸗ 5 Montag, den 20. März 1916. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Seite. der Darlehenskaſſen das Geld zur Zeichnung zu verſchaffen. Die Darlehenskaſſen beleihen die älteren Kriegsanleihen und an⸗ dere deutſche Stäatspapiere mit 75 Prozent des Wertes, ſonſtige gute Wertpapiere mit einem etwas geringeren Prozentſatz. Die jähr⸗ lichen Koſten betragen nur 53%(gegen 55 für Darlehen, die nichts mit der Kriegsanleihe zu wum haben), und die Darlehenskaſſen drängen den Kunden nicht mit der Rück⸗ zahlung. Es darf keine Bedenken geben, die von der Zeichnung zurückhalten. Die vierte deutſche Kriegsanleihe muß Zeugnis ablegen von der Siegeszuverſicht und der ungebrochenen Widerſtandskraft des deutſchen Volkes. Des⸗ halb: Auf zum Sieg! — 280 Dder Ariegsausſchuß für Ronſumentenintereſſen. Eine wichtige Tagung in Karlsruhe. Der Kriegsausſchuß für Konſumentenintereſ⸗ ſen, Beszirksausſchuß Karlsruhbe, hatte auf Sonmtag, den 12. März die Vertreter der badi⸗ ſchen Ortsausſchüſſe und ſeine in den Preis⸗ Hrüſungsſtellen lätigen Mitglieder zu einer Aus⸗ ſprache über die ſchwebenden Fragen der Lebens⸗ mittelverſorgung und über die Täligkeit der Preisprüfungsſtellen einberufen. Die Verſamm⸗ zung war aus allen Teilen des Landes ſehr gut beſucht, auch die Besirksausſchüſſe Frankfurt (Main] und Stuttgart waren vertreten. Als Vertreter der Regierung nahm der Vorfitzende des Großh. Landespreisamts, Herr Regierungs⸗ rat Dr. Hecht, an den Verhandlungen keil. Nach Begrüßung der Teilnehmer durch den Vor⸗ ſitzenden Herrn Ober⸗Poſtſekretär Manz, Karls⸗ 2 ruhe gab Herr Verbandsvorſitzender Wilhelm Müller, Karlsruhe einen Ueberoli⸗, über die wirtſchaftliche Lage und die Wünſche der Ver⸗ braucher. An dieſe mit Beifall aufgenommenen, klaren Ausführungen ſchloſſen ſich die Berichte der Vertreter der Ortsausſchüſſe und der Preis⸗ prüfer. Sie gaben ein vielgeſtaltiges Bild der Organiſation der Lebensmittelverſorgung an den verſchiedenen Orten und der mehr oder we⸗ niger erfolgreichen Tätigkeit der Preisprüfungs⸗ ſtellen. Nach eingehender Beratung wurde be⸗ ſchloſſen, die vorgetragenen Wünſche Ver⸗ kretung der Verbvaucher in dem Bad. Pieh⸗ handelsverband und der Bad. Kartoffelverſor⸗ gung, ſtrenge Durchführung der Enteignung von Kartoffeln, nähere Umſchreibung des Begriffs „Saatkartoffel“, Einführung von Fleiſch⸗ und Fettkarten, Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für alle Vieh⸗ und Fleiſcharten— dem Großh. Miniſte⸗ rium des Innern zu unterbreiten. Die auf⸗ geſtellten Leitſätze ſind den Bezirksämtern ſowie den Stadt⸗ und Gemeindeverwaltungen zur Keuntnis gebracht worden mit der Bitte, dieſe im Intereſſe der Lebensmittelverſorgung, der Einſchränkung der fortgeſetzten Preisſteigerungen und der erfolgreichen Tätigkeit der Preis⸗ prüfungsſtellen zu berückſichtigen. Die Leitſätze haben folgenden Wortlaut: 1. Lebensmittelverſorgung. a) Wo Städte oder ſonſtige öffentliche Verbände Nahrungs⸗ und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände in Großbetrieb ſelbſt übernehmen, ſollen die Verwal⸗ tungskoſten für dieſen Betrieb auf die allgemeinen Steuern und Umlagen geſchlagen werden; den Händlern, welche von den Verbänden oder Städten die Waren zum Kleinverkauf àubernehmen, ſind die Waren zum Einkaufspreiſe zu berechnen und die Kleinverkaufspreiſe feſtzuſetzen. Verluſte, bie durch Warenabgans oder Verderb entſtehen, hat die Stadt oder der Verband zu tragen; ein Aufſchlag auf andere Waren zur Deckung des bei einer Warenart entſtandenen Verluſtes iſt unzuläſſig. b) Für ausreichende Beſchaffung des Mehls zu Vackzwecken wolle geſorgt und gegen das Verwen⸗ 5 2 nitten werden. dergleichen ſtreng einge c) Eine r von den Bäcke und Mehlverkäufern teſernden Mehl⸗ und Brotſcheine wolle dur werden. d) Die Verteilung des Mehls an die Bäckereien wolle allgemein durch die Kommunalverbände unter Ausſchluß des Mehlzwiſchenhandels erfolgen. 2. Höchſtpreiſe. a) An dem Grundſatze der Höchſtpreiſe iſt feſt⸗ zuhalten, obwohl dieſe nach den Erfahrungen das Angebot verringern. Höchſtpreiſe ſind möglichſt für größere Wirt⸗ ſchaftsgebiete feſtzuſetzen. b) Für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſollen die Durchſchnittspreiſe der fünf letzten Jahre vor Aus⸗ bruch des Krieges maßgebend ſein, zu welchen ein Aufſchlag für nachweisbare Mehrauf⸗ wendung während der Kriegszeit hinzukommt. wendung während der Kriegszeit hinzukommt. Auf alle Fälle ſind Zuſatzprämien oder Schnellig⸗ keitsprämien uſw. bei Feſtſetzung der Höchſtpreiſe zu vermeiden. In dieſer Richtung wollen die Preisprüfungs⸗ ſtellen bei der Reichsregierung vorſtellig werden. 3. Preisſteigerungen. Preisunterſchiede in benachbarten Orten ſowie in den größeren Städten führen vielfach zu fortge⸗ ſetzten Preisſteigerungen. Derartige örtliche Preis⸗ erhöhungen ſind daher zu bermeiden. Preisfeſt⸗ ſetzungen wollen möglichſt im gegenſeitigen Ein⸗ verſtänd der betreffenden Orte ſtattfinden. Einer etwa zu befürchtenden Abwanderung der Zufuhr entſprechende behördliche Maßnahmen hr) vorzubeugen. üfungsſtellen. tellen haben dahin zu wir⸗ verbebetrieben, die ſich mit nden und Gegenſtänden des ſſen, auch bei den Großhänd⸗ Feſtſtellungen durch Einzel⸗ oder Kommiſſionen gemacht werden, Beauftragte mit den Befugniſſen des Abf. § 6 der Verordnung des Bundesrats vom ber 1915 auszuſtatten ſind. * 58— 4. Preispr — ie Preisprüfi — —* S 52 die er deguftragte velche 2 des 8 6 ertreter der Verbraucher in den Preis⸗ prüfungsſtellen wollen, ſoweit noch nicht geſchehen, Mitglieder des Kriegsausſchuſſes für Konſumen⸗ tenintereſſen in entſprechender Zahl beſtimmt wer⸗ den. Nach Art der Zuſammenſetzung des Kriegs⸗ ausſchuſſes können auf dieſe Weiſe die Erfahrun⸗ gen der Leiter großer Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenverbände, in denen en der Ver⸗ braucher organiſiert ſind, de nheit nutzbar gemacht werden. o) Zur ein Und 3Unt beſtimmun wie ſolck allgemein anzuſtreben. d) Zu den Sitzungen der Preisprüfungsſtellen iſt möglichſt ziwei bis drei Teigr vorher unter Mittei⸗ lung der Tagesordnung einzuladen. Mit der Tages⸗ ordnung find vorli träge uſw. bekanntzu⸗ geben, damit die Pr 1 prüfer vor der Sitzung noch Gelegenheit haben, ſich über bie einzelnen Punkte genauer zu unterrichten, Unterlagen für die Be⸗ ratung zu ſammeln oder Rückſprachen mit Sach⸗ verſtändigen uſw. zu nehmen. e) Ueber die Verhandlungen der Preisprüfungs⸗ ſtellen iſt eine Niederſchrift zu fertigen und den Preisprüfern Zuzuſtellen. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 20. März 1916. W Eſſemen Krecz eusgezeichnet Unteroffizier Blumenſtein, Gefr. Gebhard Schenk, Gefr. Ir. Beißwänger, Wehr⸗ mann Gottlieb VBöhringer, Wehrmann Karl Schäfer, Wehrmann Georg Moosbauer, alle von Mannheim, auf Grund einer Patrouille, den des Mehls für Zubereitung von Kuchen und] die ſie am 29. Februar mit dem gleichfalls aus⸗ Wcgeichneten Alb. 2 Alb. Becker, Wehrmann der Dr. H. Haags'ſchen —** 2„—* langjährigen Mitarbeiter Buchdruckerei, ausführten. *Der Evangeliſche Bund hielt geſtern im Fried⸗ richspark ſeinen zweiten vaterländiſchen FJamilienabend ab, der ſich wieder eines überaus guten Beſuches erfreuen konnte. Unter der ſchmiegſamen Begleitung des Unterprimaners Gernsheim ſang Herr Lazarettinſpektor Menz mit ſchöner Tongebung und gutem Aus⸗ druck„Morgenhymne von Wandelt und„Jung Dietrich“ von Henſchel. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Vortrag des Herrn Pfarrer, z. Zt. Lazarettinſpektor Wettſtein, der bis zum Kriegsausbruch proteſtantiſcher Geiſtlicher im Für⸗ ſtentum Monaco war. Er ſprach über den Krieg und unſere Auslandskolonien“ und hob auf das Gute ab, das uns der Krieg gebracht, als Neuerwecker der Vaterlandsliebe und der Re⸗ ligioſität, des Nationalbewußtſeins der Auslands⸗ deutſchen. Wenn wir Deutſche als Großmacht reſpektiert werden, führte Pfarrer Wettſtein aus, haben wir es mit der Lebensarbeit unſerer deut⸗ ſchen Volksgenoſſen im Auslande zu danken, deren es 20 Millionen an allen Stätten der Erde gibt, 12 Millionen allein in Amerika. Es ſind aber ver⸗ hältnismäßig wenige, die jetzt zu uns halten können, ſie haben andere Nationalitäten annehmen müſſen und leiden darunter, man denke nur an die 2 Millionen Deutſche in Rußland. Schuld daran trägt das mangelnde Nationalgefühl, der Drang zur Freiheit und die Akkumulationsfähigkeit, die dem Deutſchen innewohnen. Der Januar 1914 erſt brachte das Geſetz, das gewährleiſtet, das jeder, der im Auslande lebt, doch ein Deutſcher bleiben kann. Es wird die Zeit kommen, wo unſere Auslands⸗ deutſchen keinen Völkerdünger, ſondern Völker⸗ ſalz geben. Als erſte Faktoren für die Erhaltung des Deutſchtums im Ausland wirken nicht deutſche Klubs, Turn⸗ oder Geſangvereine, ſondern die deut⸗ ſchen Schulen und die evangeliſche Kirche. Im weiteren gab der Vortragende dann ein Bild ſeiner Tätigkeit in Genug und Monaco. Konzertſängerin Emilie Peter ſang drei ernſte Lieder„Dem Un⸗ endlichen“ von Schubert,„Verborgen“ und„Der Freund“ von Hugo Wolf. Ihre wohlgebildete Stimme und tiefverinnerlichter Ausdruck trugen ihr wohlverdienten warmen Beifall ein. Frau Hoch⸗ ſtaedter war ihr eine feinfühlige Begleiterin. Herr Menz ließ ſich noch einmal hören in den zwei Liedern„Schwanengeſang“ von Hartmann und„Was mir als Kind die Mutter ſang“ von Bohn und entſprach dem herzlichen Applaus mit einer Zugab Die Schlußworte ſprach der neu⸗ gewonnene der Trinitatiskirche, Stadt⸗ pfarrer Renz, indem er die echte Familie als aterlandsliebe und Religioſität gemeinſame Geſang O Deutſch⸗ hoch in Ehren“ beſchloß die Veranſtaltung. * Die Straßenbahn⸗Monatskarten müſſen am 1. April erneuert werden, auch ſolche, in dénen noch Markenfelder frei ſind. Die Karten der⸗ jenigen Inhaber, die ſchon im Monat März ſoſche bezogen haben, können bereits vom 28. März ab gegen Rückgabe der alten Karte erneuert werden. (Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Nummer.) * Im Apollotheater wurde am Samstag das bieraktige Volksſtück Das grobe Hemd“ von Karlweiß zum erſtenmale mit großem Erfolge ge⸗ geben. Der Titel des ebenſo unterhaltenden wie lehrreichen Stückes, das unſtreitig in ſeiner Art eines der beſten iſt, ergibt ſich aus folgender Hand⸗ lung: Privatier Schöllhofer, der ſich aus kleinſten Anfängen zum reichen Mann emporgearbeitet hat, beſitzt in ſeinem Sohn Max einen Weltverbeſſerer, der den Reichtum ſeines Vaters als eine Laſt empfindet, als ein unrechtes Gut, das eigentlich denen zurückgegeben werden müßte, mit deren Hilfe es erworben worden iſt. Das wurmt begreiflicher⸗ wiſe den alten Herrn ganz gewaltig, zumal der Sohn, der als Ingenieur zwar die beſten Charak. teranlagen, aber keinerlei Einkünfte beſitzt, feier⸗ lich verkündigt, daß er von nun an ſich durch ſeine Arbeit ernähren werde. Ein Zufall bringt Schöll⸗ hofer auf eine köſtliche Idee. Er verbreitet, um den Sohn ein für allemal zu heilen, die Mär, daß er über Nacht durch verfehlte Spekulationen 82 einem Bektler geworden iſt. Was nun folgt, läßt ſich im Einzelnen hier nicht erzählen. Es ſei nur feſtge⸗ ſtellt, daß dem Herrn Max das„grobe Hemd' das er plötzlich anziehen mußte, garnicht behagt, daß es ihn vielmehr derartig kratzt und juckt, daß er froh iſt, als er es wieder ausziehen darf. Aber es wer⸗ den noch mehr geheilt und auf Herz und Nieren geprüft. Der alte Schöllhofer lernt auf einmal ſeine wahren Freunde kennen. Die Tünche wird von der vorgetäuſchten Armut weggewaſchen. Zunt Schluß löſt ſich alles in Wohlgefallen auf. Gin ſeliges Doppelpärchen ſinkt ſich in die Arme und die Alten reichen ſich verſöhnt die Hände. Das Stück eignet ſich ausgezeichnet zur Wiedergabe durch die Methſche Truppe. Verſchiedene Rollen wirken ſo cht und lebenswahr, daß man meinen Fönnte das Stück ſei eigens für die prüchtigen Ober⸗ bahern verfaßt worden. Das iſt vor allen Dingen bei Joſ. Meth der Fall, der den 5 meiſterhaft verkörpert. Geradezu köſtlich iſt es, wie er den reichen und zugleich armen Mann 3u ſpielen weiß. Auch G. Frank als Sohn Max und Leni Geromiller als Tochter Fränzi gei⸗ gen eine Künſtlerſchaft, die weit aus dem der Truppe geſteckten Rahmen herauswächſt. Gut ge⸗ zeichnet wird Baurat Wendelin, ein Bürokrat von reinſtem Waſſer und Pantoffelheld, durch Huns Schabel, ſeine vom Sauberkeitsteufel und Stan⸗ desdünkel beſeſſene Lebensgefährtin durch Cl. Wolf, ihr Sohn Rudolf, der, mit Schöllhofers Tochter verlobt, durch die Komödie des zufünftigen Schwiegervaters ebenfalls gut kuriert wird, durch Michl Dengg und das reiche Mündel Wendelins, Chriſtine Winkler, das, von den Ideen des jungen Schöllhofer angeſteckt, ſchließlich doch gern ihr Ver⸗ mögen behält und noch lieber ihren Max dazu⸗ nimmt, durch Babette Kramer. Auch Pauli März, der als Baierl einen Menſchen darſtellt. der einſt beſſere Tage geſehen hat und mit Iiſtiger Verſchlagenheit nun die Komödie, die der alte Schöllhofer ſpielt, zur Verbeſſerung ſeiner Finanzen ausnützt, iſt eine Type. Die kleineren Rollen wer⸗ den u. a. durch Steffi Stettner und Pepi Sauzinger gut verkörpert. Das gutbeſetzte Haus folgte der Handlung mit wachfender Span⸗ nung und ſpendete den wohlverdienten ſtarken Beifall. Polizeibericht vom 20. März 1916(Schluß). Unfälle. Auf der Lindenhofüberführung wurde am 18. ds. Mts., nachmittags 4½ Uhr, ein verh. Straßenkehrer von hier von einem elektriſchen Straßenbahnwagen angefahren und zu Boden ge⸗ worfen. oberhalb des Knöchels abgefahren und mußte er mit einer Droſchke ins allgemeine Krankenhaus überführt werden. Unterſuchung iſt eingeleitet. In einem Fabrikanweſen auf Waldhof kam am 17. ds. Mts,, nachts 9 Uhr, ein 28 Jahre alter Schloſſer pan Bürſtadt einem im Gange befind⸗ erhielt von dieſem einen ſchweren Schlag gegen die rechte Schulter. Erheblich verletzt mußte er ins allgemeine Krankenhaus überführt werden.— Ein 19 Jahre altes Dienſtmädchen berbrühte ſich am 17. ds. Mts., vormittags, in der Küche des Hauſes Q 5, 1 mit kochendem Waſſer den linken Fuß und mußte am 18. ds. Mts. ins allgemeine Krankenhaus aufgenommen werden. Epileptiſcher Anfall. Vor dem Haupt⸗ bahnhof brach geſtern Nachmittag etwa 2 Uhr ein 19 Jahre alter Gärtner von Waldhof infolge epi⸗ leptiſcher Krämpfe zuſammen. Beim Sturz auf den Boden zog er ſich Hautabſchürfungen im Ge⸗ ſicht zu und wurde nach der Sanitätswache im Hauptbahnhof verbracht, wo er ſich bald wieder erholte. »Puſtaliſches. In letzter Zeit ſind wiederholt Poſtanweiſungen an deutſche Kriegs⸗ gefangene im feindlichen Auslande wegen ungenügender Aufſchreift nicht an die richtigen Empfänger, ſondern an Gefangene gleichen oder ähnlichen Namens ausgezahlt worden. Zur Verhütung ſolcher Vorkommnifſſe kann nur dringend empfohlen werden, die Auf⸗ der Poſtanweiſungen an Gefangene ſo genau wie möglich zu fertigen. 8 N das Z. Sarde⸗Regiment z.. in der Winterſchlacht in der Champagne. Das Regiment traf am 11. März 1915 von Bricy mit der Bahn kommend mit dem 2. und 3. Bataillon und der Maſchinengewehrkom⸗ Hagnie auf dem Bahnhof Ardeuil ein unb rückte noch am ſelben Abend in die vordere Stellung, nach der Küchenſchlucht. Der Marſch dorthin geſtaltete ſich auf ſchlechten Wegen über aufge⸗ weichten Lehmboden recht ſchwierig. Erſt gegen Mitternacht gelangten die Truppen an Ort und Stelle. Das 2. Bataillon verbrachte die Nacht hinter einem Hang, der nur wenig Deckung bieten konnie, wenn mit Tagesanbruch das feindliche Artillerieſeuer einſetzen würde, womit beſtimmt gerechnet werden müßte. Noch in der Nacht wurden deshalb Schauzarbeiten vorge⸗ nommen, die aber in dem harten Kaltboden nur langſam vorwärtskamen, ſo daß gegen Morgen erſt knietiefe Gräben angelegt waren. Wie erwartet, eröffnete der Feind am Morgen des 12. März ein lebhaftes Artilleriefeuer, das ſich bis gegen 11 Uhr zu ungeheurer Heftigkeit ſteigerte. Zum Glück ſchoſſen die Franzoſen zu weit, ſo daß dem Regiment ſchwere Verluſte er⸗ part blieben. 55 Um 11 Uhr 30 Minuten drang ein ſeindlicher Infanterie⸗Angriff vor, der an einigen Stellen Uis in die Gräben des Reſerve⸗Inſanterie⸗ Regiments gelangte. Hier wurde zunächſt bas . Bataillon zur Unterſtütung eingeſetzt und ſchlietzlich der Jeind unter ſchweren Verluſten Zurüd rfen. Auch das 2. Bataillon konnte in dieſen Kampf eingreffen. In ſchwerſtem Ar⸗ tilleriefeuer wurde es in die vorderſte Linie ge⸗ zogen. Als es dort eintraf, war die Haupt⸗ arbeit ſchon getan, der franzöſiſche Angriff be⸗ gann bereits zu erlahmen. Der Reſt des Tages verlief ohne neue Einbruchsverſuche des Feindes. Spät am Abend traf auch das 1. Bataillon beim Regiment ein und blieb die Nacht zunächſt in Grateuil, von wo es am ſolgenden Morgen gleichfalls nach vorn in die Küchenſchlucht heran⸗ Tlickte. An dieſem Morgen ſetzte zuerſt wieder leidlich ſtarkes feindliches Artilleriefeuer ein, bis gegen 11 Uhr ein Infanterieangriff erfolgte, der jedoch ohne Schwierigkeiten abgewieſen wurde. Artil⸗ leriefeuer hielt nun mit wechſelnder Stärke den ganzen über an, als um 5 Uhr nachmittags ein neuer ſeindlicher Sturm mit großer Heftig⸗ keit begann. Bis in unſere Stellungen kamen die Franzoſen an einem Punkte, und hier beſon⸗ ders kam es zu wütenden Kämpfen Mann gegen Mann. Nur wenige Schüſſe fielen während dieſes Ringens, das Baſonett lat die Hauptarbeit. Teile des 2. Bataillons unter Führung des Oberleutnants v. E. und des Leutnants d. R. M. gingen in ſchneidigen Gegenangriffen dem Feinde zu Leibe, und als der Tag zur Neige ging, war der Kampf entſchieden. Die Franzo⸗ ſen waren zurückgeworfen, die Stellung des Re⸗ giments nicht erſchüttert. Wohl hatte es ſchwere Verluſte gekoſtet, den Anſturm des Feindes zu brechen. Was dieſem aber das 9 ze An⸗ rennen gekoſtet hatte, das bewies die? ſeiner Gefallenen in den Gräben, die ſtellenweiſe ſo groß war, baß einzelne Grabenſtücke zeitweiſe nicht zu beſetzen waren. Ayt 14. März lag zunichſt dichter Reßel üler der Gegend, was verhältnismäßige Ruhe auf beiden Fronten mit ſich brachte, Erſt gegen Mittag wurde das Artilleriefeuer lebhafter, ge⸗ ſolgt von Infanterie⸗Angriffen an einzelnen Stellen, die aber ohne Erfolg blieben. Gegen⸗ über der Stellung der 3. Kompagnie konnte ſich der Feind bis auf 300 Meter heranſchieben, wobei es zu heſtigen Feuergefechten kam. Um ſo lebhafter wurde die gegneriſche An⸗ griffstätigkeit am 15. März, wo bereits kurz nach Tagesandruch der erſte Anſturm des Feindes hervorbrach. Als dieſer abgewieſen war, ſetzte ſtarkes Artilleriefeuer ein, währenddeſſen der Feind eine lebhafte Minenwerfer⸗Tätigkeit ent⸗ faltete. Beſonders an der Stelle, wo der Feind gegenüber der 3. Kompagnie ſich am Tag zuvor herangearbeitet hatte, verwendete er ſehr wirk⸗ ſam Minen und Handgranaten aus einer unbe⸗ merkt vorgetriebenen Sappe, ſo daß nach Sprengung der Sanbſackpackung die Stellung zeit⸗ weilig geräumt werden mußte. Auch der Graben der 1. Kompagnie war durch das ſchwerſte ſeind⸗ liche Feuer zum Tei gänzlich eingeebnet worden, ſo daß er vorübergehend nicht zu halten war. Am Abend war aber die Stellung in ihrer ganzen Ausdehnung wieder beſetzt. Wie am Tag. zuvor wollte der Feind auch am 16. März mit Tagesanbruch angreifen. An ſtarken Truppenzuſammenziehungen war dies zu örkennen, gegen die ſich aber unſere Artille⸗ rie mit ſo guter Wirkung betätigte daß der er⸗ am te Angriff zunächſt unterblieb. Feind wieder ſturmber te ſeine Arkillerie ein h⸗ 7. Kompagnie 1* arfolgte fedach nicht, ſtatt deſſen ſetzte ein planmäßiges Feuer mit Minenwerfern ein, dem gegenüber einzelne Teile des Regiments in eine ſchwierige Lage kamen. Die vorderſten Linien waren nuür Kompagnie zum Angriff vor, als ein feindlicher Sturm bis an die Gräben herange⸗ kommen war. Von Maſchinengewehrfeuer in der Flanke gefaßt, kam dieſer todesmutige Arp⸗ griff zum Stehen. Die hereinbrechende Nacht erſt machte dem verzweifelten Ringen ein Ende. Schwere Verluſte hatte es gekoſtet, dem Feind den Durchbruch zu verwehren. Als dieſer aber noch am Abend mit immer neuen Kräften einen letzten Angriff verfuchte, ſtieß er auf denſelben zähen Widerſtand, wie er ihn am Tage getrof⸗ ſen hatte, und mußte urit ſchweren Verluſten in ſeine Stellung zurückgehen. Was an den vorderſten Gräben in dieſem heißen Kampf durch das feindliche Artilleriefeuer und Far geworden war, ſollte am folgenden Dag, dem 17. März, im Sturm wieder genommen werden. Noch ehe es helle wurde, gingen drei Sturmkolonnen vor. Im Schutz der Dunkbelheit wurden die vorderſten, völlig eingeebneten Gräben erreicht, in denen ſich nur ſchwache feind⸗ liche Kräfte feſtgeſetzt hatten, die zurückgeworfen würden. Unter Aufgabe eines Maſchinengewehrs mit Munition zog ſich der Jeind in ſeine rück⸗ wärtigen Stellungen zurück. Ihm dorthin nach⸗ zuſtoßen, lag außerhalb der dem Sturm des Regiments geſtellten Aufgabe, hätte ſich aug faum durchfüßren laſſen, da es inztwiſchen hol Dabei wurde ihm das rechte Bein lichen Propeller aus Unporſichtigkeit zu nahe und —— Stadtverwaltung, die Vorbereſtungen für die 4. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche 2— Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den März 1916. ſchaffen und die Stadt würde dann wieder Stücke in ee die Kriegsführung anbetrifft, ſo muß Bürgerausſ 5 hußſitzung ganzer Kraft an der Wohnungs 985 arbei ſind, entbir e badiſchen man zu den Führern der Armee Vertrauen Die Vorlage wurde darauf einſtimmig an 5 icht von der Pr fung, ob ein Verbo ben. Den 2 ſprech 8 am Montag, den 20. März 1916. haben. Den Argrohn auszuſprechen, daß die Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnete um .45 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 90 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung einge⸗ treten. zerwerbungen. jom 11. Noven 5 worben werden und zwar a1 uf, der ehemaligen Ge⸗ ie Grundſtücke Igb.⸗N 1. Stadtratsbeſch 1915 5 und 2. März 1916: 1. von Peter Ar3 l markung Sandhofen F. 2205 a mit 3534 .2207 mit 1071 Q Jundralmeter zum Quadratmeter; 2. wirts Johann Back auf der markfung Feudenheim das Grundf 21626 mit 1523 Quadratmeter im Ki chfeld Slultt Preiſe von 2500 Mark. Zur Zahlung der Kauf⸗ preiſe und der Koſten wird aus Grundſtocksmit⸗ teln ein Kredit in der Höhe von 4075 Mark mit einer Ver wendungsfriſt von 10 Jahren zur Ver⸗ ſtellt oy einen f. für aus dem Nac 2. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung Flt dieſem Beſchluß gebeten. Nach kurzer Begründung durch Stp.⸗V. Beuſinger wird die Vorlage einſtimmig an⸗ genomen. Hebernahme eines von der Großh. Staatsſchuldenverw g zur Förderung des Baues von Kl einwohnungen. 1. Beſchluß des Stadtrats vom 2. März 1616. Die Stadtgemeinde übernimmt aus den im Voranſchlag des badiſchen Staatshaushalts ſfür 1914/ö15 zur erung des Kleinwohnungs⸗ weſens bereitgeſte llten Mitteln ein Darlehen von M. 100 000 auf Grund der allgemeinen Be⸗ dingungen und gibt es zu den von ihr einge⸗ gangeuen Bedingungen an die ſtadt⸗ Genoſſenſchaft Mannheim E. G. m. gegen Eintrag einer zweitſtelligen Obbolhel 8 2. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Zuſtim⸗ mung erſucht. Stv.⸗V. Benſinger empfiehlt der Vorlage. Sty. Dr. Weingart(Bpt.) hemerkt, ſeine Fraktion werde der Vorlage zuſtimmen, ſtellt aber zugleich die Anfrage, ob auch den privaten Bauunternehmern Mittel zu Bauten zur Ver⸗ füngung geſtellt worden ſind und in welchem Um⸗ fannge, weil durch die Genoſſenſchaften allein dieſe Frage nicht gelöſt werden könne. Bürgermeiſter Dr. Finter: Der Beſchluß geht dahin, daß die Stadtgemeinde die Bürg⸗ ſchaft übernimmt. Von dieſer Beſtimmung iſt auch Gebrauch gemacht worden, Wir haben 9 Anträge verbeſcheiden können. Nach dem Krieg wird noch mehr Gehrauch davon gemacht werden. Stv. Hahn(Soz.) hält es für die Pflicht der 8 Annahme nach dem Kriege Kleinwohnungen zu treffen und ſpricht ſeine 2 177 kennung aus daß der Gartenvorſtadt genoſſenſchaft die Summe von 100 000 M. zur ug geſtellt werden ſoll. Er richtet einen Appell an die Vertreter des Kapitals, mehr als bisher die gemeinnützige In⸗ ſtitution zu unterſtützen durch Hergabe von Dar⸗ lehen. Mit der in der Begründung erwähnten Perückſichtigung von Kriegsinvaliden ſei ex ein⸗ verſtanden, ſoweit keine ſog. Juvaliden⸗Anſiede⸗ lungen gedacht ſeien. Stv. Himmele(Ppt.) weiſt auf eine Aeuße⸗ zung des Oberbürgermeiſters Mactin über die Wichtigleit der Wohnungsfrage hin. Die Gar⸗ tenſtadtgenoſſenſchaft müßte noch mit ganz an⸗ deren Mitteln unter ſtützt werden. Die Genoſſen⸗ ſchaft ſollte eine beſſere Straßenbahnverbindung Hekommen. e Dr. Finter weiſt darauf hin, daß die Wohnungsfrage die Stadiverwaltung ſchon vor dem Kriege beſ ſchäftigt habe, daß aber durch den Krieg eine Stockung eingetreten ſei. Im Entſtehen begriffene Genoſſenſe chaften hätten ſich wieder aufgelöſt und infolge Perſonal⸗ mangels war es der Stadtverwaltung nicht mög⸗ lich, die Frage ſo zu fördern, wie ſie es gerne ge⸗ tan hätte. Nach dem Kriege würden ſich dieſe Probleme mit elementarer Gewalt Geltung ver⸗ (( ˖ geworden war. Zum Ausbauen der 85 rſchoſſenen vorderſten Stellungen fehlte es an Schanzzeug; auch begann mit Hellwerden das feindliche Ar⸗ tilleriefeuer von Neuem. Der Zweck des Stur⸗ mes war zudem erveicht, indem der Feind ge⸗ zwungen war, in ſeine Gräben zurückzukehren. Erbitterte Kämpfe mit dem immer ernent hervor⸗ hrechenden Gegner füllten den Tag aus, ohne daß es dieſem gelungen wäre, einen irgendwie nennenswerten Erfolg zu erzielen. Als das Regiment gegen Abend aus der vorderſten Linie zurückgezogen wurde und Unterkunft in Savigny, Falaiſe und Monthlois bezog, konnte es das ſtolze Bewußtſein mit ſich nehmen, mit Auf⸗ bietung nuuvergleichlicher Zähigkett und Todes⸗ verachtung dem Feind in der Winterſchlacht in der Champagne eine ſchwere Niederlage bereitet zu haben. W. B. Büchertiſch. Als U⸗Boots⸗Kommaudant gegen Eugland von Kapitänleutnant Freiherrn von Forſtner. Verlag Ullſtein u. Co., Verlin und Wien, 1I M. Zum Erſtenmal berichtet hier ein deutſcher U⸗Boots⸗ kommandant von dem, was unſerem ſchlimmſten Feind Angſt und Schrecken einjagt, uns ſelbſt aber ſtolg macht auf beiſpiellos kühne Taten, von den Erfolgen im Handelskrieg gegen England. Seit dert Februar 1915 zur Abwehr des Aushunge⸗ rungsplans die Blockade der engliſchen Küſte er⸗ Härt wurde, war aueh der Verfaſſer dieſes Buches mit ſeiner wackeren Mannſchaft oft unterwegs. Vor Boulogne, wo die Statue Napoleons ragt, iſt ſein graues Tauchboot mitten durch den fran⸗ Zzuüſiſchen Kanal gefahren, zu den weißſchimmernden Kreidefelſen Albions und hinweg unter den ſturm⸗ nommen. Erſtellung eines Waſſerbehälters im Waſſerwerk Käfertalerwald. Mai und ratsbeſchlu 5. vom 6. 1915 5 0 7 von 6000 Kbm. rtalerwald wird von 332 0 7 0 1 10 Jahren ben Der Bürgerau Sſchuß wird um Zuſtimmung em Beſchluß gebeten. Stv.⸗V. Geiß empfiehlt die Annahme der Vorlage. Bürgermeiſter v. Holl il der Voxrarbeiten, vor alle arbeiten, noch während des Krieges in genommen werden ſoll. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Entwäſſerung von Feudenheim(3. Bauabſchnitt) 1. Stadtratsbeſchluß vom 14. Oktober 1915. Für die Ausführung des dritten Bauabſch der Entwäſſerung des Stadtteils Feud enheim wird aus A n e der Betrag von 122 320 Mark mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zur Verfüg ung geſtellt. 2. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluß gebeten Nach kurzer Empfehlung durch Stv.⸗V. Noll wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Gewährung von Teuerungszulagen. Es handelt ſich um die Erweiterung der⸗ Be⸗ ſtimmungen über die Gewährung von Teue⸗ rungszulagen und Teuerungszuſchlägen an die nicht in Kriegsdienſt ſtehenden männlichen und weiblichen Beamten, Lehrer, Aushilfs⸗Bedien⸗ ſteten, Arbeiter und das Hoftheater perſonal miit Wirkung vom 1. Januar 1916 ab. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gibt Antrag der Sozialdemokratie zu dieſem bekannt. Er geht dahin, den verheirateten Be⸗ amten und Arbeitern, ſoweit ſie bisher ſchon Teuerungszulagen bezogen haben, dieſe auf 15 Mark monatlich feſtzuſetzen, ſoweit ſie erſt ſetzt in den Genuß kommen, auf 14 Mark monatlich und für Ledige auf.50 Mark fſtezuſetzen. Stv.. Geiß begründete kurz die Vorlage, einen Punkte Stv. Ihrig(Fortſchr.) gibt der Freude da⸗ rüber Ausdruck, daß jetzt eine Knderzuloge ein⸗ geführt wird, und erklärt, daß ſeine Fraktion für die Vorlage Badiſche che Politit. Cichtſpielvorführungen. SRK. Karlsruhe, 18. März. Das Mini⸗ ſterium des Innern hatte ſeit Ausbruch des Krie⸗ ges wiederholt die Bezirksämter angewieſen, den Beſitzern von Lichtſpielhallen nahezule egen, auch ohne daß ein unmittelbarer poltzei licher Zwang ausgeübt wurde, ihre Reklame und ihre Auf⸗ führungen dem Ernſt der Zeit anzupaſſen. Die Verſuche gütlicher Einwirkung hatten bei den wenigſten Unternehmern Erfolg. Namentlich in den größeren Städten ſuchten ſich die Lichtſpiel⸗ hallen gegenſeitig durch marktſchreier eiſche Re⸗ klame zu überbieten. Die Aufführungen boten vielfach nichts als oberflächliche, ſeichte Stücke, denen lediglich als Einfaſſung einige Bilder bef⸗ 1 885 Art beigegeben waren. Im Mittelpunkt er Reklame ſtanden Schundromane, Detektiv⸗ en wertloſe Poſſen. Der aus dieſer Entartung der Lichtſpielbühne] d für den Volksgeſchmack, für das ſittliche Empfin⸗ den und die Phantaſie insbeſondere auch der Jugend erwachſenden Gefahr tritt nunmehr ein⸗ im Einverſtändnis mit dem Miniſterium des In⸗ nern ergangene Verfügung des ſtellvertretenden kommandierenden Generals des J1. Armeekorps nachdrücklich entgegen. Dieſe Verfügung ermöglicht ein wirkſames Einſchreiten gegen die Reklame der Lichtſpiel⸗ hallen und ſchafft eine rechtliche die Zenſur der Films vor Durch die Beſtimmung, daß Licht tſpielvor⸗ führungen ohne Genehmigung des Bezirksamts oder der von ihm ermächtigten Polizeibehörde nicht mehr in anderer Weiſe angekündigt werden dürfen, als durch einfache Anzeige des Titels des aufzuftühr enden Stückes ohne Hinweis auf ſeinen Inhalt und ohne Beifügung von Reklamebil⸗ dern, iſt es vollſtändig in die Hand der Polizei⸗ behörde gegeben, jede nach Inhalt oder Form irgendwie anſtößige Reklame der Lichtſpielhallen zu unterdrücken. Das Miniſterium des Innern hat zum Voll⸗ zuge dieſer Beſtimmung nähere Anordnungen darüber erlaſſen, wann die Genehmigung zu einer andern Ankündigung von Lichtſpielvor⸗ führungen als durch einfache Anzeige des Titels zu verſagen iſt. Die Veröffentlichung von IJn⸗ haltsangaben iſt nicht zuzulaſſen, wenn durch dieſe Inhaltsangabe hinſichtlich einer an ſich harmloſen Handlung die Erwartung auf irgend⸗ welche anſtößige oder nervenaufregende Vor⸗ führungen hervorgerufen wird. Reklamebilder dürfen nicht veröffentlicht oder angeſchlagen wer⸗ den, wenn ſie in ſittlicher Beziehung bedenlklich ſind, den Anſtand verletzen, ſchreckenerregend wirken oder nach dem dargeſtellten Gegenſtand, 3. B. grobhumoriſtiſche Karikaturen oder der äußern e in gr ellen Farben dem Ernſt der Zeit nicht entſprechen. Nicht zugelaſſ en ſind ferner Reklamebilder, die in irgend einer Formt religiöſe Gegenſtände beyandeln. Die Beſichtigung der Stücke vor der Auffüh⸗ rung foll verhindern, daß ungeeignete Stücke überhaupt zur Auffühhrung kommen. Zu verbieten iſt nach den erwähnten Vollzugs auigrdnungen des Miniſteriums des die Aufführung aller Stücke, die in ſittlicher oder religiöſer Beziehung zu Bedenken Anlaß geben, von Stücken, und aue haben, Grundlage 115 —5 wie von bonſt geeignet die Verbrechen, Deiektivgeſchichten hrten Gründen ange⸗ in einer Großſtadt wie Berlin zugelaſſen werden kann, kann für die ungen in audern Verhältniſſen trotzdem und zur Vorführung ungeeignet er⸗ orſtehend angef Wẽ̃ 0 Handhabung te und der Auf⸗ nn die Bezirks⸗ einer Reklame oder eigen Bezirksämter ne von einem Be⸗ 5 Aufführung Samt zugelaſſen d 3u ver a unterſag werden die neuen lehmer 8 ein 15 ſchweren Eingriff in htſpielunter Al etrieb empfinden. haben ſie es ſich ledi eun, nachdem die gütl bwar, nunmehr mit Be 0 0 Nach dem lich ſelbſt its iſt zu hoffen, daß die Lichtſpiel⸗ weunn die Spekulation auf die uſt unterbunden wird, ſich mehr als emußt werden, wie ſehr das Lichtſpiel Zildungsmittel werden Fann, wenn die dem der ſich mehr ind der wa · 188 Rinnſt ezabwürdigt 1 Gobiete nt bewegen, aft edie Liche⸗ Ro n, 19. März Nichtamtl.) Die Kammer ſetzte Erörterung der Wirtſchaftspolitik der Regierung fort. Nach⸗ dem noch mehrere Redner geſprochen hatten, führte Salandra u, a. aus: Es iſt gegenwär nicht der Zeitpunkt, an große Verwalt! eformen heranzugehen. Maſt ändert nicht eine Maſchine in dem Augen⸗ blick, wo ſie den größten Effekt erzielt. Es iſt nicht richtig, daß Frankreich und England im gegenwärtigen Moment ihre Regierung geän⸗ dert haben. Die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten lönnten durch keine menſchliche Gewalt, durch keine menſchliche Klugheit ver⸗ mieden werden, wie groß auch die Pflicht der Regierung ſei, ſie zu mildern. Wenn die gegen⸗ wärtigen Miniſter nicht Ne ſind, dieſe ufgabe zu erfüllen, ſo hat die Kammer die icht, ſie zu erſetzen. Im Laufe der Debatte 5 Der ließen ſich edle Stimmer vernehmen, die das Land ermunterten, weitere Opfer zu bringen. Die Bemühungen jedes Einzelnen müſſen dar⸗ auf gerichbet ſein, die gehohene Stimmung der Oeffentlichkeit aufrecht zut erhalten. Kein Wort darf geſprochen werden, das die Stimmung des Volkes drücken könnte. Wer es ausſpricht, han⸗ delt gegen das Vaterl 5 Salandra forderte dann jedermann ohne Unierſchied der Partei oder Klaſſe auf, mitzuarbeiten an der Stärkung der derzeitigen Widerſtandskraft des Landes. Die Redner, die von konſervativen Tendenzen des dabinetts ſprächen, erinnere er daran, daß Sonnino und Cavaſola alte glühende Anhänger der und der Rechte der Arbeiter ſeien. Der Miniſterpröſident ſprach dann von dem Geſetz 5 Süditalten, das Beſtimmungen zu Gunſten der landwirtſchaftlichen Arbeit trifft, und rief aus: Im gegenwärtigen Augenblick kaun man nicht mehr Konſervativer oder De⸗ 5 Soldat beränderlt ch ik. rere Redner ſprachen von der Führnng des Krieges. Die Regierung ſoll offen und ohne Zögern ausſprechen, ob die Männer, die ſich an der Regierung befinden, die geeignetſten ſind, den Krieg zu einem ſiegreichen Ende zu führen. Man. müſſe anerkennen, daß das Miniſterium dars Verdienſt hrbbe, den Krieg begonnen und ſeine Ziele feſtgeſetzt zu haben. Um dieſe Ziele zu erreichen, hätten die Männer der Regierung Leiden erduldet. Man dürfe eine Kabinetts⸗ kriſe nicht fürchten, wenn man glaube, daß dieſe Kriſe von Nutzen ſein werde. Wenn dies Ihre Meinung iſt, ſagte der Miniſterpräſident, dann ſprechen Sie dies durch Ihre Abſtimmung aus, ohne ſich zurückzuhalten, um die Kriſe etwa morgen hervorzurufen. Wenn es andere, ge⸗ eignetere, als die gegenwärtigen Miniſter gibt, den Krieg zu führen, dann iſt es beſſer, wenn die Kriſe heute kommt ſtatt morgen. Jeneu, die der Regierung vorgeworfen, mit dem Eingrei⸗ fen Italiens kein Geſchäft gemacht zu haben, er⸗ widere ich, daß mit der Intervention ein Ge⸗ ſchäft zu machen, ihre Entwürdigung bedeutet hätte.(Lebhafter Beifall.) Wir mußten erhobe⸗ nen Hauptes das Bündnis verlaſſen, an das wir ſeit 30 Jahren gebunden waren und nicht ſo, alls ob wir eine Erpreſſung verüben Ita⸗ lien verließ erhobenen Hauptes das Bündnis. Saangende nee die Negterung beint Abſchluß des neuen—— niſſes die Intereſſen Italiens geſichert hätte. Hohe Staatsrückſichten verbieten dem Mimiſte⸗ rium die Antwort darauf; möge jeder nach Ge⸗ wiſſen und Vernunft urteilen. Denjenigen, die von einem größeren Krieg Helpvochen haben, iſt zu antworten, daß ſolche Argumente in einer Verſammlung nicht be⸗ ſprochen werden wobei anzuerkennen iſt, die it der daß e e he Nen e Regierung ſich nicht eifrig genug zugunſten des Krieges zeige, kann nur dem Feinde Vergnügen bereiten. Es Bewegung beeinträchtigt wird durch Treibe⸗ reien, die die Tätigkeit der Regierung im Segenwartige n hindern wolle(Leb⸗ hafter Beifall.) Die Regierung iſt nicht ver⸗ ſchwenderiſch mit Worten. Aber man kann ihr keinen Waunge an Eifer vorwerfen. So lange unſere alten Herzen nicht brechen, werden ſie die Quellen dieſes Eifers ſein können; wir brauchen nicht andels wo, zu ſchöpfen.(Lebhafter Beifall) Heute ſind zwei Jahre verfloſſen, ſeit die Regie⸗ rung ihr Aunt übernommen hat Da die Macht der Ereigniſſe gewollt hat, daß die gegenwärti⸗ gen Zeiten denkwürdig in Jahrhumderten ſind, gehöten die Taten der Regierung dem Urteil der Geſchichte an. Wenn die Mimiſter einiges Ver dienſt haben, ſollen ſie ſich deſſen nicht zu erlangen. Bevor Italien in den Krieg wagten fremde Botſchafter zu ſchreiben, daß Italien wenig gelte als Verbündeter und wenig als Feind. Heute wird Italien von den Bundes⸗ genoſſen gerecht gewürdigt und von ſeinen Feinden nach Gebühr reſpektiert.(Lebhafter Beifall.) Möge die Kammer Männer zur Re⸗ gierung rufen, die ſie geeignet hält zur Er⸗ reichung der Ziele des Landes. Was von Be⸗ ments Be bor den. Damit aber die Regierung mit Nutzen tätig ſein kann, muß ſie eines ſtändigen Ver⸗ trauens des Parlaments ſicher ſein.(Lebh. Beifall.) Möge Ihre Abſtimmung klar und deutlich ohne Einſchränkung und ohne Hinter⸗ gedanken ſein.(Lebhafter wiederholber Beifall.) Die Abſtimmung könnte nur die Bedeutung Ermahnung haben. Sie wolle beſagen, die Regierung müſſe für eine beſſere wirtſchaft⸗ liche Sde des Landes während des Krieges und für Vorbereitung der wirtſchaft⸗ lichen Organiſation nach dem Kriege bedacht ein. Aber dieſe Abſtimmung habe noch eine höhere Bedeutung. Sie wolle ausdrücken, daß der Sieg der alliierten Mächte von einer voll⸗ ſtändigen übereinſtimmung auf ökonomiſchent und militäriſchem Gebiete abhänge; die Ab⸗ ſtümmung in der Lammer müſſe die Notwen⸗ digkeit dieſer vollommenen Übereinſtüung 9 hervortreten laſſen. Nee Schlacht von Betdun. c. Von der ſchweizer. Greuze 20. März.(Priv.Tel⸗ 3z.) Die Schweizer Blät⸗ ter melden: Aus einer der Zenſur entſchlüpf⸗ ten Bemerkung des Generals Cherfils im „Echo de Paris“ erfährt mam, daß gleich nach der erſten Niederlage des Generals Humbert die Oberleitung der Kämpfe bei Verdun von General de Caſtelnau, dem früheren Ge⸗ neralſtabschef, perſönlich übernommen wurde. General Pétain ſteht unter dieſem Befehl. Die Umgruppierung der ruſ⸗ ſiſchen Streitkräfte an der Ce. Von der ſchweizer. Greuze, 20. (Priv.⸗Tel,.) Die Baſler Nachr.“ melden aus Petersburg: Eine Betrachtung des Millitärkritikers der„Nowoje Wremja“ ſchildert die Umgruppierung der ruſſiſchen Streitkräfte an der Weſtfront, die nur 7 ge⸗ trennte Ammeen unter dem Oberkommondo umfaßt. Die Armeekommandanten ſind im Range niedriger als die früheren Seerführer. Das Offisierkorps erfährt jetzt ſtatt der früheren Ausbildung von drei Meen eine ſolche von 5 Monaten. ** Berlin, 19. März(WTB. Nichentich Nach einer Verordnung des Bundesrats wird für eingeführtes Vieh und Fleiſch, ſowie Fleiſchwaren die Lieferungs⸗ pflicht an die Zentral⸗ Geſellſchaft m. b. H. in Berlin ündet. Der Reichskanzler wird die näheren Ausfi rungsbeſtimmungen erlaſſen und insbeſonder? anordnen, welche Arten von 55 Fleiſch und Fleiſchwaren der Verordnung unterliegen 12 25 e ehr mit einge eingeführten Fleiſchwaren zu regeln 5 Durchführung der durch Straf⸗ ſicher zu ſtellen. Wi 20. Marz(WTB. Nithtamtlich) Dem Morgen⸗ zufolge hat geſtern in der ob Sandelskammer eine Beratung der int Zeu⸗ tralverein der Zeitungsunternehmer vertrete⸗ trert Hetauspeber von eiwag 1000 Tageszei⸗ tungen ſtattgefunden, um gur Vekämpfung der Übelſtände in der Papilekerzeu gung Stellung zu nehmen. Die Verſammlung, der alich Vertreter der Miniſterien beiwohnten, nahm eine Reſolution au, in der unter anderem Unm Schaffung einer Papierzentrale 5 iſt merklich, daß die wanee rühmen, um günſtige Abſtimmung des Parla- deutung iſt, iſt nur, daß die Ziele erreicht wer⸗ f delsſi einge Sitzu Eimze uera Fin. beton auf d 842 (die n rotz auſer 15 55 Dop und e keit Zu der 1 der 8 worb SitSt. die 8 den In de als, lriebe 3. en gten Hien kilen Ifter Re⸗ wer⸗ itzen Ver⸗ zebh. und Ater⸗ fall.) tkung eine daß voll⸗ cheont Ab⸗ wen⸗ Müng 0 E Blät⸗ büpf⸗ S iin Mäch wert von Ibde. 800. lich.) der Zeu⸗ rebe⸗ Der ung der Aten, ein a be 8 Montag, den 20. März 1916. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte RNachrichten.(Abendblatt) die NMandelskammer für den Kkreis Mannheim zum Entwurf eines Kriegsgewinnsteuergesetzes. Unsere Kammer hat den Entwurf eines Kriegsgewinnsteuergesetzes Zunachst in einem besonderen Ausschusse, zu dem auch Vertreter der bedeutendsten Industrie- und Han- delsfirmen unseres Bezirtes zugerogen Waren, eingehend geprüft umd daum in einer Gesaimt- Sitzung zu seinem Grundgedanken wWie zu seinen Fimtelbestimmungen Steung genonmnen. In einer lierau an das Großh. Ministerium der Fiuanz en zu Karlsruhe gerichteten Ei ngabe betont die Handelskanmner, daß sie im Hinbfick aut die Finanzlage des Reiches keine grund. sätzlichen Bedenhen dagegen erhebt, daß ſie neue Steuer nach Maßgabe der während und rotz des Krieges gesteigerten Leistungsfähigbeit auferlegt wird, und deshalb auch denjenigen Ver- mögenszuwachs uncd Mehrgewinn berücksichtigt, der mit dem Kriege mid der durch ihn geschaffe- nen Konjunktur nicht in ursächlichem Zusam⸗ menhang steht. Einige Einzeſbestimmungen des Eutwurfs bedüünfen jedoch ihres Erachtens einer änderung oder Exgänzung, um die geltend ge⸗ machten Beddenen gegen eine zu Weigehende Doppelbesteuefung zu beseitigen und die zu befürchtende Wirkung von Unbillig- keiten und Härten zu mildlern. Zu diesem ZwWecke stellt die Handelskammer in der uns vortiegenden Eingabe folgende Anträge: 1. Zum 8 6: Auch bei Grundstücken, die der Steuerpflichtige nach dem 1. Aug. 1914 er- worben hat, sollte die im 8 30, Absatz 2 des Be- Stesteuergesetzes zugelassene Abschreibung für cie seitdem durch Abnützung entstan⸗ dene Wertverminderung Zzulassig sein. In der Begründimg führt die Handelskammer d. à. als, daß nicht wenige Industriefirmen ihre Be- ſriebe nach Kriegsausbruch vergrößert haben, inn del dringenden Anforderungen undk Wünschen der Heeresverwaltun ge recht werden zu können. Sie mußten zu diesem Zwecke manchmal Grundstüche und Ge-⸗ bäucle zu etwas erhölrten Preisen hinzukaufen. Diese Gebaude simd dann aber imolge der ge- steigerten gewerblichen Tätigkeit, iniolge der Ver- wencdung von ungeschuſten Ersatzpersonab, sowie inſolge unzulänglicher oder verspäteten Istand⸗ haltungsa rbeiten Sehrstarkabgenutzt wor⸗ den. Die durch diese Abnützung entstandene Wertvermincerung darf auf Grunck des 8 30, Ab- Satz 2 des Besitzsteuergesetzes von den Ge⸗ sthungskosten abgezogen werden. Wurde von dteser Regel zu Ungunsten der nach dem Kriegs- Ausbruch erworbenen Liegenschaften eine Aus- ſeune gemacht, so wurden viele Inchustrielle ge- Wissermaßen daftir gestraft, daß sie den Umfang iurer Betriebe den Erfordernissen der Kriegswirt⸗ echaft angepaßt und dadurch zweifeltos Zur Stär- kung der wärtschaftlichen und aucft militärischen Kraft Deutschlands beigetragen Haben. 2. Zum 8 15(Kriegseimommen): Durch eine eutsprechende Aerderung des Absatzes 2 oder 4 durch eine Vorschrift der Ausführungsbestimmun⸗ gen sollte Vorsorge daflir getroffen Werden, dlag bei der Berechnung des FLriegseinlommeus diie badischen Steuerpflichtigen nicht ungünstiger be⸗ kanckelt werdlen, aßs die Steuerpflichtigen derjeni- gen Bundesstaaten, in denen der allgemeinen lan- desgesetzlichen Jahresyeranlagung bei allen ocer bei größeren Gruppen von Steuerpflichtigen das durchschhittlicle Emkommen„on drel Ge⸗ Schäktsfahren zugrunde gelegt Wird. In der Begründung dieses Antrags heißt es, daß in Baden Wandelbare Bemige nach dem fatsäch- bcken Ergebnis des letzten Nalender- oder Ge- Schäftsſahres in Ansatz gebracht werden, in Preus- sen dagegen der Geschättsgewinn aus Handel, Ge- werbe und Bergbau nach dem Durchschnitt der drei dem Steuerjahre unmittelbar vorangegan genen Wrtschafts- Oder eBtriebsfahre veranschlagt Wird. In Baden wird foiglich der Jahresveran- lagumg pro 1915 nur das Kalencder- oder Geschakts- ſalr 1014 also in den Regel nur ein Kriegsjahr gugrumcle gelegt, während in Preußen batsach- lich die Gesciiäftsjahre 1911, 1912 und 1913— a80 drei Friedensjahre in Betracht Kormmen. Dies bedeitet eine nicht unerhebhiche Mildderung den Bestimmungen über die Kriegstemnégenszu- Wacltsstettler, die auch den bacdischen Steuerpflichti- gen zugute ommen Sote. 3. Zum§ 1 7: Bei der Berechmung des Mehr- einkommens sollte von dei nach 8 15 sich ergebenden Gesamteinkommen nicht Poß der Ab- zug der Mehreinnahme aus Geschäftsantei- jen an mittleren umd keineren inlindischen Ge- selfschaften m. b. Fl. zugelassen werden, sondlern allgermein der Abzug desſenigen Einommens, das nachweistichl als Mehreinnahme aus Aktien ocker Anteilen an inlindischen ETWerbsgesell⸗ schaften lierrührt, deren Mehrgewinu zur Kriegsgewinnsteuer ferangenogen wernden oder noch herangiiehen ist. In der Begründung dieses Antrags heißt es u..: Die Beschräntung der im§ 17 vorgesehenen Vergüinstigung auf die Meltreinnnhmen àus Geschäftsanteilen an solchen Gesellschaften m. b.., deren Stanmmnkapital bei Beginn des Veramagungszeitraums weniger ab Million Mark betragen hat, bedeutet eine gauz besondere Härte gegenilber den zalilreichen Cie- Sellschaften m. b.., deren Stammtapital 1 Mill. M. oder nehr betrügt, deren Anteile sich aher in den Handen von nut einem zwei oder drei Ge- Sechaften befinden Der FErtrag dieser Gesell- Schaften, die sich wirtschaftlich von einer oftenen Hadielsgesellsclaft nichit wesentlich uuterscheicden, Wünde nach den Vestinnmungen des Entwurts in ganz erhleblich höfrem Maße zur Kriegsgewwinn⸗ besteuerung heęra wercden, als der Ertrag eee Kaaen g be be der e nommen werden, daß bei solchen Gesellschaften m. b. H. eine höhere Leistungsfähigkeit vorliegt, als bei offenen Gesellschaften mit gleichem Kapi- tal und gleichem Ertrag. 4. ZumS 24:„Bei der Feststellung des für die Staflelung maßgebenden Prozentsatzes des Mehr- gewinns bezw. des durchschnittlichen Geschäfts- gewinns sollten nicht bloß die hei Beginn des ersten Kriegsgeschäftsjahres ausgewiesenen wirk⸗ lichen Reservekontenbeträge berücksichtigt wer⸗ den, sondern auch diejenigen stillen Reser- ven, die zu diesem Zeitpunkt vorhanden waren unck auf die Erzielung des Geschäftsgewinns der Kriegsgeschäftsjahre einen Einfluß ausgeſiht haben. 5. Zum§ 306: Der inſolge der vorläufigen Ver- anlagung der Abgabe zuviel erhobene Betrag sollte bis zur Rückerstattung mit 6 v. H. verzinst wer⸗ den. 6. Die Vorschrift des§ 7, Absatz 1, der bundes- rätlichen Ausführungsbestimmungen zum Gesetz über vorbereitende Maßnahmen zur Besteuerung der Kriegsgewinne, wWonach derjenige Jeil des Reingewinus, der als Entgelt für die von den Ge⸗ sellschaftern oder Genossen eingelieferten Erzeug- nisse Oder als Rückvergütung auf den Kaulfpreis der von ihnen bezogenen Waren anzusebhen ist, nicht als Geschäftsgewinn im Sinne des Gesetzes gikt, sollte auch auf die Aktiengesellschaften aus- gedehnt wercden 7. Durch eine ausdrückliche Bestimmug des Gesetzes sollte klargestellt werden, daß die S0n- derrücklage, soweit sie zur Zahlung der Kriegsgewinnsteuer erforderlich ist, nicht Zur Staats-, Gemeinde und Kirchenbe-⸗ steuerung herauzuziehen ist. Diesen letzten Antrag begründet die Handelskammer u. a. wiie folgt: Derjenige Jeil des Geschäftsgewinns, der zur Bildung einer Sonderrücklage ver- wendet werden muß, ist der freien Verfügung der Gesellschaft entzogen. Soweit die Sonderrücklage zur Zahlung von Kriegsgewinnsteuer erforderhich ist, befindet sie sich daher nur formell im Eigen- tum der Gesellschaft, während sie materiell dem Reichsfisus gehört. Es würde der Sacllage und auch den Geboten der Cerechtigkeit nichit ent- sprechen, diesen Ieil der Sonderrüchlage ags zum Einſommen und zum Vermögen gehörig zu betrachten und inn demgemäß zu den Staats-, Ge- meinde- und Kirchensteuern heranzuziehen. Die Stelhmg der zustandigen Instamzen ist Zweifelhaft, und es wäre daher drüngend zu wiünschen, daß in cbem Gesetze klar imd umzweiceutig ausgesprochen wird. daß die Soncerrücklage, so weifsie Zur Zahlung der Kriegsgewinnsteuer zu verwendenſist, vom Beizug zur Staats-, Ge- meinde und Kirchenbesteuerung frei bleibt. Rheinlsche Creditbhank, Mannheim. Das Jahr 1915 erbrachte einen Bruttoge Winn von M. 15 304 469(i. V. 14995 134, einen Reingewinn von M. 19970037(10 490 831) ein⸗ Schließlich Vortrag. Der Aufsichtstrat beschloh, der au den 10. April einberufenen Generalver⸗ sammlung ſolgende Gewinnwerteilung vomuschla⸗- gen: 6 Proz. Dividende gleich M. 5 700 000(i. V. 5 Proz. gleich 4 750 0000, Abschreibungen und Nückstellungen M. 2150 000(3 150 000), Rückkstel- lungen ir Erweiterungsbau M. 150 000(), Pen- Sionskasse M. 20 000(unverändert), Konto für ge- meinnützige Zwecke imd Eriegsfürsorge Mark 150 0⁰⁰0(100 000), Aufsichtsrats-Vorstands- und Prokuristen-Gewinnanteile M. 740 732(481 897), Talonsteuer-Rücklage M. 5 000(unverändert), Wehrsteuerbeitrag M. 85 000(unverändert), Orga- misationsfondskonto M. 300 000(unverändert), Gratifikationsskonto M. 279 305(278 934), Vortrag auf neue Recfinung M. 1 300 000(1 230 000). Unsere vierte Kriegsanleike. Weitere Leichnungen. Grün& Bilfinger.-., Mannheim M. 500 000 (bishter zusammen 1 300 000.) Karl Leoni, Tabakgroßhandlung in Mannheim⸗ Neckarau 200 000 M. Kopper& Temmler, jutegeweber, Säche- und Deckenfabrik, Mannheim 900 000 M.(früher 1100 000.) Die Sparkassen im Landkreise Dortmend sigid überein gekonimen, auch zür die vierte Kriegsan- ljeihe 20 Proz. der Einlagebestände zu zeichnen; das Sind etwa 20 Mill. M. gegen 15 Mill. M. bei der 3. Aubeihe. Die städtische Sparkasse Mainz 4 Mifl,(Vvorher 19 Mill..). Landesversicherungsanstak Mifl. M. Deutsche Rückversicherungs.⸗G. und Düssel⸗ dorfer Rückversicherungs.-G. 75 000 M. or- her insgesant 675 000.) Donunersmarckhütte 2 Mill. M. Dürener Metallwerke 1½ Mill. M. Mill..) Siegen-Solinger Gußstahl-Aktienverein, Solingen wWie bei der 3. Anleihe 100 000 M. Verband bayerischer Metallindustrieller, Nürn⸗ berg, 100 000 M. wie bei allen vorhergehenden Anleihen.) Kreielder Stahlwerk 1 Mill. M. Metallbank und Mäetallurgische Gesellschaft .-B. Frankfurt a. M. 8 Mifl. M.(Vorher insge- samt 227 Mil..) Frunlrgarter Effektenbörse. „ Prankfurt à. M. 20. Marz. Priv.-Telegr.) Die zuversichtliche Stimmung, welehe am Schluß der Woche ſestgestellt werden konnte, hat sich auch auf den freien Vertehr der neuen Börsenwoche übertragen. Zu Begimm war lep⸗ Sachsen-Anhalt 10 (Vorher 3 Haftere CGeschäftstätigbeit, besoncbers in einzs nen Sperialwerten zu bedbachten. Ledleraktien lagen als durchaus fest. 2JJ ͤvb Sselir ſest. Adler u. Oppenheimer, Gebr. F a h r, Spicharz und Weyerberg-Kirschbaum zogen wei⸗ ter an Letztere in Erwägung eines sehr günstigen Abschlusses. Von chemischen Aktien Hönningen erheblich höher bezahlt. Badische Anilin, Griesheim gut behauptet. Auf montan- industriellem Gebiet verlief das Geschäft ruhiger. Etwas lebhafter wurde Caro Hegenscheidt, Boch- umer und Ob ische Eisenbedarf gehandelt. Von den Rüst n sind Köln-Rottweiler fest Die übrige 6Btenteils wenig verändert. Interesse b für Deutsche Erdölalctien. Schiffahrtsaktien sind bei mäßigen Umsätzen be⸗ hHauptet. Am Rentenmarkt begegneten heimi⸗ schen Anleihen guter Nachfrage. Am hiesigen Geldmarkt machte die Erlechte. rum g Welteren Fortschritt. Berliner Effektenbörse,. Berlin, 20. März. Die Geschäftstätigkeit im heutigen Börsenwerkehr war nicht besonders leb- haft. Die Stimung zeigte sich aber im allgemeinen Eine Reihe von Iudustriewer- ten, wie Oberschlesische Eisenbahnbedarf, Boch- umer, Gelsenkirchen umd Deutsche Erdöl erzielten weitere Kursbesserungen. Auch Bismareſchütte rege begehrt, Daneben blieben einige Nistungs- aktien, wie Löwe, Rlleinmetall infolge Nealisa- tionen nicht vol! behauptet. Anlethen unterlagen nur unwesentlichen Aenderungen. Deutfsche Ankeihen fest, namenthich 3 und 3½ Prog. gefragt. Berlin, 20. März. — Wevisenmarkt.) Telegr Auszahſungen für: 20. 20. geld Brief Gold Brief NewyorrkKk.47.49.47.49 Hollane 23925 239.75 289.25 239.75 Dänemarkxk 189.75 160.25 189.75 160.25 SohWedlen 159.75 160.25 159.75 160.25 Norwegen 159.75 160.25 159.75 1860.25 Sonwerr::; 107.75.— 108.— 107.87 109.12½ Oesterreloh-Ungarn. 69.70—— 69.80— 69.70— 69.80— Rumänlen 95.50 86.— 85.25 85.75 Bulgarſfen 78.50 79.50 78.50 79.,50 Frankenthaler Volksbank,.-., in Frankenthal, Ffalz. Nach dem Geschäftsbericht für 1015 vurde im abgelaufenen Geschäftsjahr der größte Jahresum- SAlz seit Bestehen der Bank erzielt. Er betrug M. 61 024 607 gegen M. 40 800 523 im Voriahr. Ein- Schließlich M. 50 717(50 C04) Vortrag beträgt der Rohgewinn M. 184 903(183 4½ und der Feinge- wWIiAIfI M. 138 436(138 677). Davon werden wieller M, 70 000 als 7 Proz.(ie i..) Dividende ver- teilt. M. 5000(15 000) für Geschäftsverzuste, M. 7000(0) für Wertpapiere, M. 1000(wie i..) für Talonsteuer und M. 2000(0) für Wohlfahrtszwecke Zurückgeslellt, M. 1903(190) als Gewinnanteile verwanlt und M. 51 473(50 717) vorgetragen. Nach der Vermögensrecimung erhöbten sich die lauſenden Verbindlichkeiten (3105 228), denen an ffüissigen und leicht greif- baren Mitieln M. 1 40 007(1 050 304) undk an Ausständen M. 3 540 704(3 427 466) gegenüber⸗ Standden. Schwarrburgische Landesbank zu Sondershansen. In der Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der Generalversammung die Verteifung einer Dividende von 5 Proz. vorzuschlagen. Außerdem Wurcle gemäß einer früheren Vereinbarung der Beschluß gefagt, die Niederlassungen der Bank in Erfurt und Eiesnach mit Wirkung vom 1. Jamuar 1016 an auf die Dresdner Banſe zu übertragen. Herr Direktor Dr. Belitz scheidet aus dem Vor⸗ Stamde der Schwarzburgischen Landesbank aus, um die Leitung der beiden neuen Niederlassungen der Dresdner Bank in Erfurt und Eisenach zu übernenmen. Waremmärkte. HMamnbeimer Preduktenbörse. Mannheim, 20. März.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen sind in Reichsmark, gegen Bar- zahlung per 100 Kg bahnfrei Mannheim. 20. 885 Weizen-Auszugsmehl(00)) 56.— 58.— Welzenbrotmebßl 80%9 49.30 40.30 foggenmehl mindestens 82%/ig) 37.80 37.80 Rotklee: Deutscher Heue Ernte 390 375—380 e nach Qualſtät. J BAokerpreis frei Haus für Mannhelm Stadt, festgesetzt vom Kommunalverbang. Tendenz: Rotkiee fest, bel Kleinem Angebot. Merlimer Produktenmarkt. WIB. Berlin, 20. März. Frühmarkt. Um Warenhandel ernittelte Preise. Ausland. Mais nelll M. 120123, Zichorienbrocken M. 63—60, Weizenspelz M. 14,50—17, Spelzspreumehl M. 33.—.34, üben M 9,8010,30, Hornkraut⸗ ehl M. 3,203,40, Pierdemöhren M. 4,00.—5, Haferflocken M. 94 per 100 Kild. Berlin, 20. März. Mit der fortschreitenden Diene uns Janreszeit konzentriert sich die Nachfrage auf dem Produktenmarkt immer mehr aus Saat a tikel. mökren M. 3,0.—5, Wie Versorgungsregelung mit Nelsch. Karsruhe, 18. März. Tunern erlägt in der neuesten Nummer ddes Jesetzes urd Verordnungsblattes eine Verordnumg, die sich der Prrichtung, des Badischen Viehhandelsverbandes, dem die Ueber⸗ Wwachung des Viehhandels ab J. April d. J. üder⸗ tragen wird, beschäftigt. Die Wichtigsten Be⸗ stimmüngen dieser Verorduung lauten: Der nach der Verordnung vom 27. Februar J0le errichtete Verband führt den Namen„Badischer Iint auf M. 3502 178. Das Ministerium des 2 Viehhandelsverband'“. Der Verband ist rechts- fähig; er hat seinen Sitz in Karlsruhe. Der Bad. Viehhandelsverband überwacht und regelt die Be- schaffung von Vieh im Großherzogtum nach den grundsätzlichen Anweisungen der FHleischversor- gungsstelle. Er ist verpflichtet, entsprechend der Anordnung des Ministeriums des Innern die zu zahlenden Preise festzusetzen und Bestimmungen über die beim Weiterverkauf zulässigen Aufschläge zu treflen. Soweit solche Anordnungen nicht er- gehen, ist er von sich aus befugt, Vorschriften über die zu zahlenden Preise und über die beim Weiterverkauf zulässigen Auffschlage zu erlassen. Diese Vorschriften bedürſen der Genemigung des Ministeriums des Innern. Vom 1. April 1916 ab ist der Ankauf won Vieh (Rindvieh, Schweinen, Schafen und Ziegen vom Landwiirt oder Mäster zur Schlachtung, der Ar⸗ kauf von Vien zum Weiterverauf und der kom. missionsweise Handel mit Meh nur noch dem „Badischen Viehhandesverband' sowie den Ver- bandsmitgliedern, die vom Vorstand eine Auswers- karte erhalten haben, gestattet. Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen werden auf der Eisenbahn zut Beförderung innerhalb des Großherzogtums nur angenommen, wenn der Ves- Sender entweder sich als Mitgiied des„Badischen Wiehhandelsverbands ausweist oder eine Be. Scheinigung dieses Verbemds vorlegt, daß der Versand für dessen Recimung erfolgt. Handelt es sich um einen Versand von Vieh aus emem land- wWirtschaftlichen Betrieb in einen anderen landwirt- schaffhichen Betrieb, so genüg eine Bescheinigung der Ortspozeibehörde des Versandorts, daß der Versamct gestaltet ist. Der Versand und die sonstige Verbringung von Rimdwieh, Schweinen, Schafen, Ziegen, Wiid und Gefligel, von Fleischt von diesen Iieren, von Pferdefleisch so-Wie von Ffeischwaren(Fleischon serven, Würste und Specle) nach außerbadtischen Orten bedart der Genehmigung der Fleischversor- gungsstelle. Die Gerelunigung kann auch mit dem Vorbehalt ſederzeitigen Widerrufs für faglich oder Wöchentlich wiedderkehrenden bis zu einer gewissen Höchstmenge jeweils auf die Dauer eines Kalendermonats gegeben werden. Für die genehmigten Seudungen werden Versandscheine ausgestellt. Die Genehmigung ist nicit erforder- Hoh, soweit es sich um Fleisch oder Ffeischwaren in einem Gesamtgewicht von nmicint mehr als zwel Nilogramm handelt. Für die Ausstellung der Ausweiskarte ist am den Verband eine Gebihr zir zalilen, die sicht ihrer Höhe nach den gewerbhchen Vermögen der Antragsteller richtet. Die Höbe der Gebühren 18t in der betreffenden Verordmung Schriftl.) Für den„Badischen Welhandelsverba Wirtl eine besoncere Satzung erlassen Mit Gefängmis bis zu 6 Monaten oter Geld. strafe bis zu 1500 Mark wWirdd bestraft, Wwer: a. ent. gegen der Vorschrift des 5 2 dieser Verordnung unheſfugt im Großherzogtum Vieh kauft oder kom missiousweise Handel mit Vieli treibt; h. an eine nach dieser Vorschrift nicht berectrigte Person Vieh verkauft oder zum kommunissionsweisen Ver. kauf abgibt; c. den sonstigen Vorschriften dieser Verordnung ocer den Satzimigen des Badtischen Viehhandelsverbandes“ zuwider handelt. Viehverkehr vom 13. bis 16. März 1016. Manhheim, 18. März.(Amilicher Bericht der Direꝶtion des städt. Schlacht- und Viehhofes) Der Rindermarkt wan schpwach beschichkt. Der Auftrieb an Großvieh betrug 732 Stück. Der Handel war rulüg. Preise pro 50 kg Schlachtge- Wicht: Ochsen M. 190—220(108—110), Bullen Farren] M. 100—215(106—120), Rinder M. 195 bis 220(10111, Küne M. 160—195(7 9. Auf dem Kälbermarkt standen am 13. März 122 Stück, am 16. Marz 43 Stüchk zum Ver. baufe. Geschäftsverkehr jebhaft. Preise pro 50 Kg Schlachtgewichtt M. 200240(120—140. Auf dem Schweinemarkt standen am 1. März 180 Stück, Darunter 52 Stück für Mifitär- verwallung. Aum 16. Marz 35 Stück. 50 Kilogr. Lelbendgewyicht ab Stall kosteten M. 83—129.6 bei lebhaftem Geschäftsverhehr. Der Ferkelmarkt war mit 220 Stück be⸗ Sucht. Handel mitteimäßig. Pro Stüchk wurden M. 25.—45 bezahlt. Die in Klammer geestzien Preise bedeuten dhe Letate Mametelsnaenrirhmen. WITR. Berlin, 20. März.(Nichtamtl.) EA wirc vielfach angenommeun, daß che Trockenkar⸗ toffelyersorgungsgesellschaft(Teka) Berlin die Einfuhr ausländischer Kartoffelfabrikate auf n⸗ trag freigibt. Demgegeniber stellt die Teka fest, daß ihir alte aus dem Auslaud eingeführten Kar⸗ toflelfabrikate angezeigt werden müssen, und daß Sie von der rechtmähigen Uebernahme gemäß der Bekauntmachung des Reichskanzlers vom 30. Nov. 1915 ausnahmslos Gebrauch macht. Bei der Ueber- nahme wird nur der inländische Höchstpreis ver- gütet. Uebersseische Schiffs-Telegramme Mollaumd- Amerika-Linle Rotterdam Der Dampler Heelandial, am 18. Febrhar von Buemos⸗Alres, ist am 18. März in Amsterdam eingetroffen. Mitgeteilt dureh die Generalagentur Gundlach & Bärenklau Nachf., Mannheim. Tel. No. 7215. eeeeeeeeeeeeeee eeeee 7 5— 2 — Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Haudelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschaftliches: Fritz ſoos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. II. Direktor: I..: Julius Weber. 6. Seite. SHeueral⸗Auzeiger« Vodiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 20. März 1916, 5 Pagolrtie! umml. Nlelder, Schuhe Maöbel, Samt- 2— e bumpen, Facktücher, de Perten Keehe eeeTuchſige Noc⸗ und ſetenk Dienstag, den 19. März 1918. 0 2 schlagnahme Ren und sämtliehes Altmateris1 b. 85 l 70 Volmieten zussergewöhnliehe Pagespreise dle Ne Je zavi 1 5 5 FTVTV Ansafestelle n ges Wacnle K 4, 4. erödne, L 2, II 245] Jackengrbeiterinnen] Wee 574% e. e Nesn 5 e Fene an Segen,—— ſoſeet geſucht. 58243 chöne 3 15 bl. Meſſe, hierauf Betſtunden por aus* 5 8 20chöne z Zim⸗ Hien Allerheiligſten. Von ö bis 6 Uhr Salußanbacht 5 5— W̃ ander⸗ Geſchm. Alsberg, U g, 2 merenh —7 e 5 geleneune Segen, es Uhr Andacht Dekorateur zu vezm, Näh. 3, St. 50846 Heer und Vaterland mit Segen, eben 8 0 4 Iimmer nd nns Todes-Anzeige. ieese enbet, LI Straßenbahn. Am 1, April 1916 müſſen alle Monatskarten er⸗ Atuert werden; auch ſolche Karten, in denen noch Maxkenſelder frei ſind. Die Karten derjenigen Inhaber, die ſchen iim Monat MNärz ſelche begsgen haben, können bexeits Bem 2. März ah gegen Rüsgaße der alten Karte erneuert werben, Die in die neuen Karten für April gekllebten Marken haben in dieſem Falle vom 28. März aß als Fahrtausweis Giltigkeit, Die Karten der neu hinzuklommenden Abennen⸗ en für den Monat April haben tarifgemäß vom . März aß Giltigkeit. St. 414 Die Neuausfertigungen findan in Mannheim bei der Straßenbahnkaſſe Calliniſtraße Nr. und im HBürd des Berlehrsvereins, in Ludwigshafen bei 5 der Staßtlaſſe, in Frieſenheim und in Munden⸗ Beim bei ben bürgermeiſtenamilichen Geſchäfts⸗ ſellen, in Rheingönheim bei der chemeinde⸗Win⸗ arhmenel, ſtatt Karten, die für eine andere Fahrtſtreche ars im Monat März gelten ſollen, werben in Maunheim nur bai ber Straßenbahnkaſſe, in dubwigshafen auch für bie Vororte— nur bei der Stadtlaſſe aus⸗ gefertigt. Anträg⸗ für Ausſtelung ſolcher Karten und für erſtmals auszuftellende Karten, Fönnen auch beim Verlehrsverein eingergicht werden. Die in ben Zeiflarten eingellebten Lichtbilber der werden mit dem Stempel des Strazen⸗ Juhuber Bahnamts besm. in Ludwigshafen und Vororten mit dem Stempel ber Ausgabeſtelle verſehen. Die Beitrarteninhabrr werben, um fpätere Beanſtandung burch die Schaffner zu vermeiben, erſucht, barauf 5 daß dieſer Stempel in ihrer Korte nicht J* Wanmheiet, den 18. März 1916. Straßenbahnamt. Weln-Restaurant und Bodega Wolf em Holthester 3, 10 Hotthester nnn we br t Ungarisches Nunsfler-Aonzert Aamennt höno agente kage. Betcmnen, ſn Jlen Iint zedem Hasr unver · whetliehe Lecken und We—— n F A Mx. verden sofort besoh Kurfürsten-Drogerie Mu Bantdt Tel z Kunststrasee 4, 1/16 Banm!-Absitzs w. 15 Pfg. 2 Kurfüirztenhau-. be Holdkorn, R 3, 5 Eiu Vertuck fberzeugt. 57899 Stadt und Land. Mannhbeim, den 20. März 1916. Großzes Schauturnen des TCurn⸗ vereins Mannheim. Zu einer überaus eindrucksvollen turneriſchen Kundgebung geſtaltete ſich das Schauturnen, des der Turnverein Mannheim geſtern nachmittag im Nibelungenſaal des Roſengartens veranſtaltete. Obwohl das herrliche Früblings⸗ wetter geradezu unwiderſtehlich hinaus ins Freie lockte, war der gewaltige Saal unſerer Feſthalle lehr ſtark beſetzt. Unter den Beſuchern über⸗ 220 natürlich das weibliche Geſchlecht. Aber zuch piel Jeldgraue hatten ſich eingefunden, darunter eine 1 Anzahl Verwundeter, denen wan die Sitzy unter der Empore eingeräumt hatte. Vyn den erſchienenen Ehrengäſten nennen wir Fran Geh. Kommerzienrat Julia Lanz rren Landgerichtspräſtdent Dr. Stein, Standortkommandan! Operſt von Oberſtleutnant Faller, Polizeidirek⸗ * Ler, Bürgermeiſter v. Hollander Dr. Finter, Geh. Hofrat M —— 2 erſchienen. Der X. Turnkreis batte falls einen Vertreter, Herrn Kommerzienrat Schill⸗Oſthofen, ent⸗ ee Auch das Oſſizterkorps war ſtark ver⸗ Die turneriſche Wenn wan bedenkt, mit S. der Berem bei der Aufrecht⸗ erhal des Turnbetriebes zu Fmpfen hat, ſo muß weß ſenen, daß die Hingade und der Sißer, Priwatmann Um stille Feilnahme bitten N gtatt ſsder besonderen Anzelge. Heute früh entschlief sanſt und gott- Nergeben unsere liebe Mutter, Schwieger⸗ mutter, Grossmutter und Urgrossmutter Frau Jophle Benz pe. im 89, Lebenusſahre. in Namen der tragernden Hinterblebenen:“ Familie August Imhoft Kommerrienrat Mannheim, den 20. Marz 916 Baelleidsbesuche und Blumenspenden im iane der Verstorbenen dankend verbeten. Krauker Feldgrauer, hat am Freitag 18. 8. 16 nachmittags vom Fried⸗ zichsplatz(Artushof bis zum Hauptbahnhof eine Geld Bexiertaſche mit MNk. 55.— Inhalt(Scheine 4 8 20, 2 K 5, 1 7, 8 1) verloren. Nüheres in der Geſchöftsſt. d. Bl. 88237 Kleines filpernes Beldtäſchhen mit Aubaft von Spelzenſix, bis Max Joſephſtr. verl, Gegen gute Belohnung abzugeben bei 58240 Hahn, Eir at 2 gebrauchte Schreibkaſſen zu kaufen geſucht, 582a5 S. Raphael, A, 7. die höchsten Preise für getr. Kleider Stlefel, Wüäsche, Möbel ugw, orzielen will, wende sich an, 57899 Brym, T 2, 16. dohe Frelſe fit Jaſle gebrauchte Möbel, leider u. 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Ueberraſchend groß war das Aufgebot, das der Turnverein auf dem Rieſenpodium des Nibelungenſaales auf⸗ marſchieren ließ. Zwar fehlte das wehrpflichtige Alter, aber dafür gaben einerſeits die Darbie⸗ tungen der Jugend einen hoffnungsfreudigen Ausblick in die Zukunft, während andererſeits die ausgezeichneten Leiſtungen der„alten Her⸗ ren“ zeigten, daß es der Turnverein verſteht, alle Lebensalter für ſeine ideale Sache zu he⸗ geiſtern. Eingeleitet wurden die auch in ihrer Mannig⸗ faltigkeit geradezu erſtaunlſchen Vorführungen durch Freiltbungen der Schülerinnen, die in ver⸗ ſchiedenen Rhyihmen ihre ganze Anmut und hatürliche weibliche Grazie entfalten konnten. Herr berreallehrer Leutz, der fämtliche Uebungen der Turnerinnen leitete, hatte von neuem Gelegenheit, zu zeigen, datz er ſeine Scharen nicht nur in einer Weiſe diſzipliniert hat, daß alle Darbietungen wie aus einem Guß ſind, ſondern daß er immer wieder mit neuen reizvollen Kombingtionen aufzumarten weiß. [Strammen und ſehr exakten Stabüßungen der Schüler(Leiter Herr Hch. Baum buſch) ſolgte das beliebte Keulenſchwingen der Turnerinnen, an die ſich ebenſo neuartige, wie 1 und flott ausgeführte Freiübungen der Turner(Leiter Herr Jakob Hilbenbrandf reihten. Etwas ebenſo Zeltigemüßes wie Origmelles war das Gewehrfechten einer Muſtevriege jugendlicher Turner, die dieſe Exerzitien als eine gute Vor⸗ bereitung für den Waffendienſt betrachten dürfen, gacg aed dachr ier irdre lſen mehr ipilr E. bekam hi und Frei hier ten zu ſehen und konnte ſo einen Begri Weer ue, ae de 555 Gewehrfechten gehört; das Kommando ſatte bei dieſer Nummer Herr Offizier⸗Stellver⸗ treter Frey, „RNun folgten wieder vollendet eingeübte Frei⸗ übungen der Turnerinnen, die durch Barren⸗ übungen der Männerabteilungen Ernſt Thenau) abgelöſt wurden. Die„älteren Semeſter“ die hier antraten, bewieſen zur Ge⸗ nüge, daß begeiſternde Hingabe vieles voll⸗ bringen kann, denn es waren recht ſchwierige Uebungen, die von den zumteil ſchon ſtark er⸗ grauten Herren mit großer Beweglichkeit und Genauigkeit ausgeführt wurden. Eine wahre Augenweide waren die darauffolgenden Barren⸗ übungen der Damenabteilungen. Hier geſellte ſich zu der Anmut, die den Darbietungen der Turnerinnen einen ganz beſonderen Reig ver⸗ leiht, die Fraft und Behendigkeit, die die ſyſte⸗ matiſche Turnpflege dem weiblichen Körper ſchenkt. Noch ein brillantes Pferd⸗Barren⸗ Turnen der Turner(Leitung Herr Hilden⸗ brand), das beſonders wegen der Sauberkeit der Ausführung der ſchwierigen und neuartigen Uebungen gefiel und dann traten etwa 170 Tur⸗ nerinnen zum Schlußreigen an, der mit ſeinen entzückenden, kaleidoſkopartig wechſelnden Bil⸗ dern der Heerſchau des Turnvereins einen glän⸗ zenden Abſchluß gab. Auch diesmal trug zu der überaus eindrucksvollen Geſamtwirkung der Maſſenvorführungen nicht wenig die gleichartige Turnkleigung bei, die allen Darbietungen eine gang ßeſondere äſthetiſche Note gibt. Die Ka⸗ pelle des Erſatz⸗Bataillons Gren.⸗Regts. Kaiſer Wilhelm J. begleitete ſämtliche Programmnum⸗ mern, die vom Publikum mit dem wärmſten Beifall aufgenommen wurden. Der unermüdlich tötige 2. Vorſitzende des fe——.———5— das Wort zu eine Angebote ſind zu richten an 75 Seee Gebr. Himmelsbach Mann m. 170³0 ——— eim müchtiger Eäpfeiler der dem (Leitung Herr * Anſprache, in der 2. Paraif Pwtes bdeß per Perlin i gez 70 46771 — geworden iſt, die in Krieg hinterlaſſen wird. der Männer noch ein Wort flüſſig. Wie die J ſchaffen worden ſind, könnten ſie im W V ein⸗ gveifen und ſagen, nicht angeht, Entaung aus der ſt ſofort den militzriſchen Zwang zn nicht bleiben. 8 Leute nach 35 2 orgt klaffenden Lücken ſchließt, die im. 1 53 u verm. 590 Möbſſertes Iimer mit guter Penſion in der Kobellſtr. an ruhg. 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