Linſchl. Poſtzuſte ngsgebuhr lr de berngzporns Mark.1 Bringerlohn 80 8. dueg Nt. Peh im Dierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 13 g. Reklame⸗Seile.20 Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 5 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. go, In den Zelten 17, Jernſprech⸗RAummer Celephon⸗ Amt Hanſa 397.— Poſtſcheck⸗Konto Ur. 2017 Suswigshafen a. Ah. Beilage für Literatur un) Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Mundſcha, Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen bie winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. woöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung Anzeiger der e Aannßeim und Telegramm⸗Adreſſe: „Seneralanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1440 Schriftleitung. 377 und 1449 Derſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7560 Buchdruck⸗Hbteilung. 541 Tiefdruck⸗Abteilung 7086 CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Kr. 174. pergeblie ch Der deutſche Cagesbericht. Groſßſes Hauptqauartier, 12. April. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei La Boifſelle(nordöſtlich von Albert) brachte eine kleinere deutſche Abteilung von einer nächtlichen Unternehmung gegen die engliſche Stellung ohne eigenen Ver⸗ luſt, 29 Gefangene und 1 Maſchinengewehr zu⸗ rück. Weſtlich der Maas griffen die Fran⸗ zoſen vergeblich unſere Stellungen nordöſtlich vun Avocourt an, beſchränkten ſich im übri⸗ gen aber auf lebhafte Feuertätig⸗ kit ihrer Artillerie. Auf dem Oſtufer brachten drei durch hef⸗ tiges Feuer vorbereitete Gegenangriffe am Pfefferhügel dem Feinde nur große Verluſte, aber keinerlei Vorteile. Zmeimal gelaug es den Sturmtruppen nicht, den Bereich unſeres Sperrfeuers zu überwin⸗ den. Der dritte Anlauf brach nahe vorf unſeren Hinderniſſen im Maſchinengewehr⸗ de teuer völlig zuſammen. Im Cailettewald gewannen wir der zähen Verteidigung gegenüber eini⸗ gen Boden. Im Luftkampf wurde ein franzöſiſches Jagdflugzeug bei Ornes(in der Woevrc) a b⸗ geſchoſſenz; der Führer iſt tot. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Garbun owka(nordweſtlich vun Dünaburg) wurden ruſſiſche Nachtan ⸗ grifſe mehrerer Kompagnien abgewie⸗ ſen. Balkan⸗Nriegsſchauplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 12. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Dienstag nachmit⸗ tag. Auf demlinken Maasufer rich⸗ teten die Deutſchen geſtern abend einen An⸗ griff auf unſere Stellungen, wobei ſie bren⸗ nende Flüſſigkeiten ſchleuderten. Der An⸗ griff, der ſich aus dem Rabenwald ent⸗ wickelte, wurde durch unſer Sperrfeuer und das Feuer unſerer Infanterie zurückgeſchlagen, mit Ausnahme des öſtlichen Teiles, wo der Feind in einigen kleineren Grabenabſchnitten Fuß faſſen konnte. Auf dem rechten Ufer der Maas ver⸗ ſuchten die Deutſchen im Laufe der Nacht, uns aus den Gräben hinauszuwerfen, die wir in den letzten Tagen ſüdlich des Dorfes Douau⸗ mtont genommen hatten. Ihr Verſuch, wo⸗ bei ſie ebenfalls brennende Flüſſigkeiten ſchleu · derten, endete mit einem blutigen Mißerfolg. Heftiges Bombardement in der Ge⸗ gend von Douaumont und Vaux. In der Woevre einige Feuerüberfälle der Ar⸗ rillerie. An den übrigen Sronten verlief die Nacht ruhig. Flugweſen. Morgens ſchoß einer unſerer Flugführer ein deutſches Flugzeug ab, das in die Linie bei Badonviller fiel. Die beiden deutſchen Flieger wurden beim Abſturz getötet. Paris, 12. April.(WZB. Nichtomtlich) Atlicer Berich vom bem Mienzteg ABende unſerem Generalſtabe am 8. April genteldet An der Nordfront nahm unſere Artillerie eine ſtarke deutſche Kolonne, die ſich auf der Straße Chemin⸗des⸗Dames beivegte unter Feuer. Die wohlgezielten Schil iſſe brachten den Deutſchen ernſte Verluſte bei. In den Argonnen lebhafte Tätigkeit unſerer Artillerie an der ganzen Front. Weſtlich der Maas ziemlich hef tige Beſchießung im Laufe des Tages an unſerer Front zwiſchen dem„Toten Mann“ und Cumieres. Keinerlei In⸗ fanterietätigkeit. Oeſtlich der Maas warfen die Deut⸗ ſchen nach heftiger Artillerievorbereitung, die durch reichlichen Gebrauch von Gasbomben und tränenerzeugenden Geſchoſſen unterſtützt wurde, gegen 5 Uhr nachmittags einen ſtarken Angriff gegen unſre Schürtzengräben zwiſchen Douaumont und Vaux vor. Der Feind konnte in einigen vorgeſchobenen Teilen unſerer Front Fuß faſſen, wurde aber bald darauf durch Gegenangriff unſerer Truppen hinausgeworfen, wobei wir etwa 100 unverwundete Deutſche, darunter einen Offizier, gefangen nahmen. In der Woevre Artilleriekampf in den Abſchaitten von Moulainville, Rouvouſe und Chattilones ſich der Babnhefe Far ven der nürſgen Front iſt nichts Wichtiges Flugweſen. In der E Pene 510 190 warf eines unſerer geſchwader in zwei verſchiedenen Angriffen 27 und 21 Bomben auf die Bahnhöfe von Nantillois und Brieulles. Dasſelbe Geſchwader belegte die Stellung eines 38 em-Geſchützes mit Bontben. Belgiſcher Bericht: Ziemlich ſchtvache Artillerietätigkeit an der Front der belgiſchen Armee. Der engliſche Bericht. London, 12. April.(W7B Nichtamtl.) Die Handgranatenkärpfe in den Trichtern öſt⸗ lich von St. Elois dauerten geſtern Abend mit bedeutendem Erfolge an. Wir halten drei Trichter beſetzt, aber die andern beiden augen⸗ blicklich Der Feind ſprengte geſtern nord⸗ öſtlich von Vermelles Minen und beſchädigte die Stellungen an einem alten Trichter ohne aber die Lage zu ändern. Beträchtlicher Artilleriekampf bei Wytſchaete, unbedeutend in der Nühe von Souchez und beti Verlaufe von acht Luftkämpfen vorgeſtern unſere Flieger ein feindliches Flugzeug zum Abſturz ohne ſelbſt Verluſte zu leiden. Im Lauſe des Tages wurde jedoch eines unſerer Flugzeuge durch Geſchützfeuer ab⸗ geſchoſſen Die Böhe 304 von drei Seiten umfaßzt. 8 Die jüngſten Fortſchritte unſerer Waffen nordweſtlich von Verdun haben zu einer ſtar⸗ ken Annäherung unſerer Linien am die fram⸗ zöſiſche Zentralſtellung bei Höhe 304 geführt. Der Termitenhügel, deſſen Erſtürmung von 3¹ wurde, liegt nordweſtlich der Höhe 304 und dürfte mit Höhe 287 gleichbedertend ſein, bei der ſogar nach dem franzöſiſchen Geueralſtabs⸗ bericht unſere Truppen einen Erfolg errungen haben. Auf der franzöſiſchen Generalſtabs⸗ karte findet ſich der Name„Termitenhügel“ nicht vor. Mit dieſer Gewinnung des Ter⸗ mitenhügels iſt der Nordweſtpfeiler der frau⸗ zöſiſchen ſtark erſchüttert. Man eeee Mittwoch, 12. April 1216. e franzöſiſche Gegenangriffe. von St. Mihkel e e hielt 5 tobt, hat auch unſere Maßnahmen für der⸗ zu gehen, aber mit fedem Schritt vorwärts die franzöſiſche Darſtellung von der„Belang⸗ loſigkeit“ dieſer Erfolge hat. Zuerſt prägten ſie das Wort, als wir die ſtarke Haucourt⸗ Stellung am 6. April eroberten. Die Hau⸗ court⸗Stellung war aber nur die Vorſtellung zu der wichtigen Höhe 304, die durch den vor⸗ wärtsſchreitenden Angriff unſerer Waffen nun von drei Seiten umfaßt iſt. Von Weſten ſchieben ſich unſere Linien gegen die Straße Haucourt⸗Esnes immer näher heran und wer⸗ den dadurch an die eng an dieſer Straße liegende Höhe herangeführt. Im Norden und Nordweſten wird die Zentralſtellung durch unſeren Stoß über Haucourt⸗Termitenhügel gegen Süden immer näher bedroht, und im Oſten ſteht unſere Front bei der Höhe„Toter Mann in bedrohlicher Nähe der Höhe 304. Gs kommt noch dazu, daß jetzt unſere Stellung bei Béthincourt, welche die genannten Ver⸗ bindungsſtraßen mit Esnes beherrſcht, ſich durch die Eroberung dieſes Stützpunktes im⸗ mer günſtiger geſtaltet hat. Zwar iſt die Höhe 304 ſehr ſtark befeſtigt, ſoweit die franzöſiſchen Zeitungen darüber berichten. Man wird auch als 6 Wochen nun vor den Toren Verduns artige Befeſtigungen geeigneter gemacht und die Waffen zur Bekämpfung derartiger von Natur und Kunſt ausgearbeiteter Stellungen furchtbar geſtaltet. Das konnten wir bereits bei der Erſtürmung der Höhe„Toter Mann“ ſehen, die der Höhe 304 an Bedeutung und Stärke wohl nichts nachgeben dürfte. Wir können darum der weiteren Entwicklung der Schlacht trotz der Mitteilungen der Franzoſen über die Unüberwindlichkeit von Höhe 304 ohne Bangen mit vollem Vertrauen auf unſere Truppen entgogenſehen. Die Franzoſen haben allen Grund, ſich wenigſtens durch die Hin⸗ weiſe auf die Gewalt der Befeſtigungswerke von Höhe 304 zu tröſten. Iſt doch dieſe Höhe der letzte Schutz der Stellung Avo⸗ court⸗Esnes Chattancourt, die ſich unmittelbar an die Höhe 304 im Süden anſchließt. Mit dieſer Linie iſt dann die Vor⸗ ſtellung der eigentlichen Hauptlinie—denn bei allen dieſen Kämpfen handelt es ſich bisher ſtets noch um Vorſtellungen— abgeſchloſſen und es beginnt min die weſtliche Haupt⸗ verteidigungslinie der Feſtung ſelbſt und der Gürtel der perma⸗ nenten Forts. Die Höhe 304 verteidigt darum in vollem Sinne des Wortes die letzte Vorſtellung der Franzoſen vor der weft⸗ lichen Hauptſtellung von Verdun. Die Linie Avocourt⸗Esnes⸗Chattancourt iſt an Wert und Stärke der Befeſtigungen mit der von der Höhe 304 gedeckten Front nicht im entfern⸗ teften zu vergleichen. Außerdem wird ſie auch bereits nach Darſtellungen franzöſiſcher Blät⸗ ter von unſerer Artillexrie beherrſcht. Durch die Gefährdung des ſtarken Zentrums bei Höhe 304, die ſich in der Umfaſſung von drei Seiten ausſpricht, iſt darum auch die letzte Front vor der weſtlichen Hauptſtellung des en⸗ geren Feſtungsbezirkes bedroht. So ſehen unſere belangloſen Erfolge aus. Tatſächlich ſind ſie eintzelne Stufen, auf denen der Weg zu dem Geſamterfolg emporführt. Er iſt ſchwer kommen wir unabwendbar unſerem Ziele immer näher Die Erſchõpfung der franzsſ. Reſerven. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. April.(Priv. Tel. z..) Genfer Blätter dieſen Mitteilungen Glauben ſchenken dürfen. de Aber der heftige Feſtungskrieg, der ſeit mehr Bo heikel die Lage Hollands gegen über Englands ſein muß. Wenn auch die Torpedierung der„Tubantia“ und„Palem⸗ bang“ mehr Eindruck gemacht habe, ſo ſei doch die Art wie ſich England an der holländiſch Seepoſt vergriffen hat ſehr ernſter Natur. land bedauere nicht einmal das Holland ange · tane Unrecht, ſondern Sir Eduard Grey rund heraus geſagt, als ob es ſich um die natürlichſte Sache der Welt handle, daß die Beſchlagnahme der Briefpoſt van Schiffen, die nach neutralen Häfen fahren, oder von Häfen — berufung der Jahresklaſſe 1912 ſoll am 15. Mai erfolgen. Die bisherige Beute der Schlacht. Im heutigen Morgenblatt der„Straßb. Poſt“ wird folgende Rechnung angeſtellt: Im ganzen hatte die Schlacht um Verdun bis geſtern über 36 000 Gefangene, 192 Geſchütze, 262 Maſchinengewehre eingetragen. Hiernach wird man die blutigen Ver⸗ luſte des ſich tapfer wehrenden Gegners als außerordentlich groß annehmen dürfen. Man kann die Zahl der Toten ſchwerlich geringer, vielleicht höher als die der Gefangenen ver⸗ anſchlagen, und zu dieſen treten dann nach den Erfahrungen dieſes Krieges zwei⸗ bis dreimal ſoviel Verwundete. Unſere Verluſte ſind da⸗ neben immer noch gering, und von Beute iſt keine Rede. Auf welcher Seite der Vorteil liegt, iſt alſo klar e Von ves ſch Gren 12. April.(Priv.⸗Tel. z..) Die Bafler Blöt⸗ ter melden: Das Pariſer Journal Geiſtesgeſtörften in Frankreich u um*. Vierfaches vermehrt habe. Ein neutrales Arteil über die EKriegslage. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 12. April.(Priv.⸗Tel. z..) Der Baſler An⸗ zeiger ſchreibt: Auch der 20. Monat des Welt⸗ krieges hat wiederum nicht vermocht, die trübe Lage der Ententemächte militäriſch irgendwie zu verbeſſern, ſondern im Gegenteil iſt dieſe weiter ſchwer geſchädigt. Zu Land, zur See und zur Luft iſt das Glückden Zentral. mächten treu geblieben. Der Auſchlag auf Holn. Gegen England: Amſterdam, 12. Abril.(W7B. Nicht⸗ amtlich.)„Tijd“ ſchreibt in einem Leitartikel mit der Ueberſchrift:„Engliſche Will⸗ kür“: In den Stunden der Unruhe am 31. 5 März haben ſich alle eine Frage geſtellt: Welche Macht iſt es nun, welche uns be⸗ ſonders mit Schwierigkeiten bedroht? Dies⸗ 5 mal beſteht kein Grund anzunehmen, daß Deutſchland der Ruheſtörer iſt. Von England aber kann nicht dasſelbe ge⸗ ſagt werden. Das Blatt zählt dann alle Schi⸗ kanen auf, denen Holland in letzter Zeit von engliſcher Seite ausgeſetzt geweſen iſt, erwähnt den Notenwechſel zwiſchen den beiden Regie · rungen wegen des unrechtmäßigen Verhaltens gegen die holländiſche Effektenbriefpoſt And fährt fort: Man kann aus alledem erſehen wie erkennen, welche melden aus Die den 98 8 80 8 F O ee e ee E * — ich im Grunde meines Herzens glaube, daß es Aeußere gewahrt hätten Nordhaufen. Ich Vietor Hugo, der für mich bis dahin nicht viel Taufpat 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger« Badiſche Miütwoch, den 12. April 1928. die gegen den Feind angewendeten Blockade⸗ lHlaßregeln vereitelt werden. Nach alledem können keine Zweifel mehr darüber beſtehen, gegen welche Nation diesmal die Vorſorge⸗ maßregel der Regierung vom 31. März getrof⸗ ſen worden ſeien. Die Euftangrife auf England. Berichte von Augenzeugen. Köln, 12. April.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Zeitung ſchreibt aus Amſterdam: Der „Mauasbode“ ſchreibt über die Zeppelinangriffe auf England: Wir haben bei verſchiedenen See⸗ leuten, die Augenzeugen der letzten Zep⸗ pelinangriffe auf England geweſen ſind, Er⸗ zählungen von der Beſchießung durch die deut⸗ ſchen Luftſchiffe vernommen. Möglich iſt, daß unſere Gewährsmänner etwas übertreiben. Wir können ihre Erklärungen natürlich nicht nachprüfen. Aber aus ihren Erklärungen be⸗ lam man doch den Eindruck, daß die Wirkungen der Zeppelinangrifſe viel ernſthafter geweſen ſind, als von engliſcher Seite berichtet wird. Beſonders Leith, Sunderland, New Caſtle und Grimsby ſollen furchtbar gelitten haben. In Leith kreuzten die Luft⸗ ſchiffe zuerſt einigemal über der Stadt, warfen brennende Bomben, um beim Schein des Feuers ihr Ziel um ſo beſſer finden zu können. Dann fand ein Angriff auf die Umgobung des Hafens und den Bahnhof ſtatt. Beſonders in erſterem wurde großer Schaden angerichtet. Ein engliſcher Viermaſter wurde von zwei Bomben getroffen und vollſtändig vernichtet. Auf dem Bahnhof wurde ein Perſonenzug getroffen. Viele Reiſende wurden getötet und verwun⸗ det. Die große Spiritusfabrik in Leith ging in Flammen auf. Die Brücke über die Tyne in New Caſtle wurde beinahe vollſtändig vernichtet. Beſonders gelitten hat auch Grimsby. Ver⸗ ſchiedene Häuſer ſind vollſtändig vernichtet. Einzelne Bomben fielen auf eine Kaſerne, welche jetzt vollſtändig in Trümmer liegt. Etwa 100 Soldaten wurden dabei ge⸗ tötet oder verwundet. Es iſt merkwürdig, welche Angſt die Betwoh⸗ ner von Hull vor den Zeppelinen haben. Jeden Abend um 6 Uhr ſieht man alle Bewohner, welche nur irgend dazu imſtande ſind, die Stadt verlaſſen, in ſich auf das Land zu begeben, wo ſte die Racht bei den Bauern zubringen. Franzöſiſche Abwehrkanonen, bedient von fran⸗ zöſtſchen Offizieren und Mannſchaften, ſind in letzter Zeit in Hull aufgeſtellt morden. Eine flämiſche Stiume zur Kanzlerrede. Die inhalkſchveren Worte, die dey Reichs⸗ Aunzler am 5. Apell über bie Zukhnft Belgers ind Flanderms geſprochen, haßen in Belgten mächtigen Widerhall gefunden, beſonders in den ſtammverwandten flämi 28 In großen Lettern melden die flämi Zeitimigen dir Freudenbotf und ſi F Bedenutung nennt errgrten 8(Nr. 98), die j rechtgefinnten die in Betracht kommenden Stellen der Kanzler⸗ rede in Sperrdruck mitgeteilt, meint ſie dazu, Bethmann⸗Hollweg habe bislang im Namen Deutſchlands keine leeren Worte geſprochen, alle ſeine Ausführungen und Vorau⸗ igungen hät⸗ ten ſich noch bewahrheitet und verwirklicht. Das⸗ ſelbe könne von den aufmunternden und ſtets vielverſprechenden Verſicherungen nicht geſagt werden, die ſeit Kriegsbeginn durch Asquith, Grey und Churchill oder durch Poincars und Briand an die Adreſſe Belgiens gerichtet ſeien, ſie hätten ſich ebenſowenig bewahrheitet wie die Serbien, Montenegro und Albanien von rufft⸗ ſcher oder italieniſcher Seite gegebenen Ver⸗ ſprechungen, auch ſie wurden in ihren Hoffmm⸗ gen und Erwartungen jämmerlich enttäuſcht. Aber auch ſie würden aufatmen, denn Deutſch⸗ land erkläre feierlich, daß Nation vernich⸗ bet, kein Volk unberdrückt 8 Durch die feierlichen Erklärungen des Kanz⸗ lers würden für Belgien und England alle Gründe zur Fortſetzung des Krieges hinfällig; zum wenigſten könnten die Erklärungen des Kanzlers die Grundlage für weitere Beſprechun⸗ gen und genauere Erörterungen biden. Für Frankreich bleibe der Revanchegrund Elſaß⸗Lothringen. Aber dies ſehr anfechtbare Recht Frankveichs auf zwei Provinzen, die es ſelbſt vor 200 Jahren Deutſchland entriſſen habe, gehe Belgien nicht im geringften an und ſei keinen Tropfen belgiſchen Blutes werk; mit demſelben Rechte könne Flandern das ſeinerzeit vergewaltigte franzöſiſche Flandern zurück⸗ fordern. 8 Der Kanzler ſage, Deutſchland wolle Sicher⸗ heiten haben, daß Belgien kinfnig weder auf militäriſchem noch wirtſchaftlichent Gebiete als Vorwerk gegen Deutſchland ausgebaut werde. Das ſeien keine abſchreckenden Bedingungen, im Gegenteil.„Wir haben genug von dem Krieg! Was würde Antwerpen ſein, wenn der unſelige und im übrigen utopiſtiſche Gedanke verwirk⸗ licht werden könnte: kein Handel mehr mit Deutſchland? Dann wäre Antwerpen tot. Das weiß und ſagt jeder Antwerpener, der etwas von Handel und Hafen verſteht.“ Die Beheuwptung von Asquith, daß England gegen das militäriſche— lies richtiger: handel⸗ treibende— Deutſchland Krieg führe, ſei vom Kanzler ſehr richtig und ſehr zutveffend wider⸗ legt worden; des Kanzlers Antwort benehme Asquith das Recht zu erklären, daß er von Deutſchland Friedensunterhandlungen erwarte. Nur durch einen Mißton werde die Freude getrübt, daß nämlich die freudigen Verſprechun⸗ gen und ſchönen Verheißungen von dem Okku⸗ panten des Landes kämen. Von der belgiſchen Regierung ſei etwas ähnliches kaum zu erhoffen z zu lange habe ſie das flämiſche Volk unterdrückt und betrogen, aber werde wohl der belgiſche König jetzt wenigſtens auf den Ruf des flämi⸗ ſchen Volßes hören und eine ähnliche Erklärung abgeben? Nach des Kanzlers Rede ſei nun das Pro⸗ gramm der Entente, Freiheit der kleinen Natio⸗ nen, beiderſeits angenonmmen. Ja, Deutſchland gehe noch einen Schritt weiter als die Emtente, zem mindeſten als Rußland, indem es ein neues Polen unter der Mitwirkung Deutſchlands und Oeſterreichs in Ausſicht ſtelle. Das ſei klar ge⸗ ſprochen und erhoffen. Wenn England nun ehrlich wolle, müſſe es ſich bewegen laſſen, auch Feedge Transvaal und Oranje⸗Frei⸗ ſtaat Freiheit und eigene Verwaltung zu geben. Die Geſchichte Englauds läßt das freilich kaum Der Seekrieg. Rotterdam, 12. April.(WB. Nicht⸗ anich.) Maasbode erfaährt, daß 3 keine eng⸗ jede liſche Feuerſchiffe zwiſchen dem [Galoper Leuchtſchiff und der Themſe entfernt und durch Bojen erſetzt worden ſind. Griechenlandu. der Vierverband Eine neue Verletzung der griechiſchen Souveränität. Amſterdam, 12. April.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Reuter veröffentlicht folgende Athe⸗ ner Meldumgen: Am 9. April begab ſich der engliſche und franzöſiſche Geſandte zunn Mi⸗ niſterpräſidenten und teilte ihm mit, daß ihre Regierungen beabſichtigen auf der Inſel Ke⸗ phalonia, namentlich auf der Reede von Argoſtoli Truppen auszuſchiffen. Sie verſichern, daß den griechiſchen Hoheits⸗ rechten Rechnung getragen werden ſoll. Die Geſandten eröffneten dem Miniſterpräſiden⸗ ten, daß dringende Notwendigkeit ihre Regie⸗ ruingen veranlaßt, die Reede von Argoſtoli zu ſperren; ſie fügt hinzu: Die Maßregel ſei er⸗ griffen worden, un den Verkehr auf der Reede mit möglichſt geringen Schwierigkeiten auf⸗ recht zu erhalten. Der Miniſterpräſident pro⸗ teſtierte lebhaft und betonte energiſch Grie⸗ chenland müſſe gegen dieſe neue Verletzung ſeiner Souveränität Einſpruch erheben. Es folgte eine lebhafte Auseinanderſetzung. Der engliſche Geſandte hatte eine längere Audienz beim König. Am 10. April veröffentlichte der eng⸗ liſche und franzöſiſche Geſandte eine Mittei⸗ lung, daß die Errichtungeines Flot⸗ tenſtützpunktes in Argoſtoli nur zu Verteidigungszwecken vorgenommen werde, und nicht den Charakter einer Beſetzung trage. Die Inſel Kephalonia iſt die größte der Joniſchen Inſeln, ſie liegt vor dem Eingang des Buſens von Patras. 9n8 Handelsabkenmen mit Rumänien. JBerlin, 12. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Hier und da bemerkt man in den Be⸗ trachtungen der Berliner Preſſe den Verſuch, das Handelsabkommen zwiſchen Rumänſen und Deutſchland, von dem die Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung geſtern ſchon ſprach, zu der Be⸗ deutung eines großen politiſchen Ereigniſſes heraufzuſchrauen. Ein ſolches politiſches Er⸗ eignis iſt nach Anficht in answärtigen Geſchäf⸗ ten unterrichteter Männer dieſes Abkommen nicht. Es handelt ſich dabei, wie man nicht überſehen ſollte, lediglich um einen handels⸗ politiſchen Abſchluß, an ſich um eine ſehr gute Sache, bei der die Intereſſen von hüben und drüben zu ihrem Rechte kommen. Ge⸗ ſchenkt aber wird uns nichts, wir ſind nicht nur die Schenkenden, wir geben auch Daß das Abkommen irgend welche politiſche Konſequenzen haben könnte, wird hier bezwei⸗ fekt. Vor großen politiſchen Perſpektiven wird daher zu warnen ſein, ſchon deshalb. weil unter Umſtänden neue Enttäuſchungen uns dann wicht erfpart bleiben möchten. Der gebränkte und erkrankte Filipesku. * Bukareſt, 12. April.(Priv.⸗Tel.•0 Der„Adeverul“ bringt die Mitteilung, daß Filipescu ernſtlich erkrankt ſei Die„Mol⸗ dawa⸗ veröffenklicht ebenfalls dieſe Nachricht und fügt hinzu: Es ſcheint, daß Filipescu, der von ſeiner Reiſe nach Rußland ſo viel erwartet hatte, aus Kränkung über die verlorenen Illu⸗ ſtonen unpäßlich geworden iſt. Die Verteidigung von Trapezunt Die„Breslau“ im Schwarzen Meer. „Morning Poſt“ vom 7. Aprfl erhält durch ihren Berichterſtatter folgenden Bericht aus Petersburg vom 6. April: Es war eine un⸗ angenehme Ueberraſchung für die Ruſſen, daß ſich die„Breslau“ wieder im Schwarzen Meer herumtreibt. So erklärt ſich auch, daß türkiſche Regimenter, die bis vor kurzem noch in Gallipoli ſtanden, in die Kämpfe öſtlich Trapezunt eingreifen konnten. Sie kamen ſicherlich nicht zu Lande Die Eiſenbahn geht nur bis Angora, vielleicht Sivas, und hat zudem ſo wenig Kohlen wegen der von ruſſiſchen Patrouillenbvooten gründlich beſorgten Zer⸗ ſtörung der Kohlenbetriehe in Zunguldak, daß kaum die Züge für dringenden Intendantur⸗ bedarf fahren können. Die Türken haben es daher offenbar gewagt, ihre Truppen aus Konſtantinopel auf dem Waſſerweg zu befördern, und die„Breslau“ war der Schutz. Die türkiſchen Kräfte zur Ver⸗ teidigung von Trapezunt betragen mehr wie drei Diviſionen, von denen mindeſtens eine zur See eingetroffen ſein muß. Im erſten Viertel dieſes Jahres haben ruſſiſche Patrouillenboote etwa 300 türkiſche Küſten⸗ fahver in den Grund gebohrt; aber bei zwei Gelegenheiten ſcheint ihre Wachſamkeit 14 Tage lang notgedrungen verſagt zu haben, und zwar beide Male infolge von Flottenoperationen an anderer Stelle, nämlich an der bulgariſchen Küſte und in Verbindung mit den Truppenlandungen bei Ating(Laſiſban). Die ruſſiſche Schwarzmeer⸗ Flotte hat auch durch deutſche U⸗Boottätigkeit Verluſte und mindeſtens einen Marineunfall erlitten. Gerade jetzt ſollen drei ſchnelle Kreuzer wieder einmal im Dock liegen und ausgebeſſert werden. Die Wetterverhältniſſe ſcheinen das verzweiſelte Unternehmen der türkiſchen Schiffe begünſtigt zu haben, ſo daß ſie in der Tat zur Venteidigung von Trapezunt Ver⸗ ſtärkungen heranbringen konnten. Die ruſſiſchen Kräfte ſtehen eneß Meilen von der Stadt, und ihr rechter Flügel, der ſich au die See anlehnt, wurde nach amtlichem Bericht vom 5. April von der„Breslau“ beſchoſſen. Die Ruſſen hielten ſich trotz alledem und konnten im Zentrum ein Grabenſtück erobern. Das Eingreifen der„Breslau“ ſoll übrigens nur kurz geweſen ſein. Bedenkt man, daß ſie mindeſtens 600 Meilen vom Bosporus entfernt war, während topol nur 200 Meilen von nächſten anatoliſchen Punſt Sinope entſernt liegt, ſo werden wohl bald befriedigende Nach⸗ richten eintreffen. ͤ darf es nicht überraſchen, wenn man erfährt, daß die „Breslau“ entkommen iſt, da die Aufgabe der ruſſiſchen Aufklärer bei der langen Küſtenſtrecke ſchwierig iſt. Indeſſen, das letzte Wort ſſt woch nicht geſprochen. 1* Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 12. April.(WTB. Nicht⸗ anttlich.) Amtlicher Bericht vom 11. April. An der Dünafront ſtellenweiſe Artillerie⸗ kampf. In der Gegend des Brückenkopfes bei HKexküll verſuchten die Deutſchen an⸗ zügreifen, aber erfolglos. Bei Dünaburg und weiter ſüdlich im Seengebiet entwickelte die feindliche Artillerie abſchnittsweiſe eine lebhafte Tärigkeit. Bon der übrigen Front iſt wichts zu melden. Kaukaſusfront: Weſtlich von Erze⸗ rum vertrieben unſere Truppen den Feind auf breiten Gekündeabſchnitten. victor hugo und Nordhauſen. An den entſetzlich kentgen, ſtunpffinnigen ruſſiſchen Winterabenden waren wir froh, wenn ums zu unſerer ſonſtigen Unterhaltung irgend ein Buch in die Hände fiel, und wir einen Platz an dem kümmerlichen Licht erobern konnten, das die Nacht durchſtrahlte. Nie wäre ich wohl in Deutſchland auf den Gedanken gelommen, den guten alten Victor Hugo aus einem ver⸗ ſtaubten Bücherſchrank zu holen, der, der wohl ebenſo verſtaubt und romantiſch iſt wie ſolche Spinde. Hier fand ich ihn unter vielen durch ruſſiſche krauſe Buchſtaben unlesbaren Werken und pertiefte mich in ſeine Notre⸗Dame. Ich will kein literariſches Urteil formen, fühle mich nicht dazu berechtigt; ich las das Buch aber mit der größten Spannung, obwohl ein Schmöker iſt und auf geſchichtliche Treue nur wenig Anſpruch machen darf. Was mich aber veranlaßt, darüber zu ſchrei⸗ ben, iſt etwas anderes. Victor Hugo erwähni als eine der wenigen Städte, bie ihr gothiſches las es zweimal, ehe ich es glauben konnte. Der nzoſe, zu Anfang des 18. Jahrhunderts, kennt unſer Vaterland ſo gut daß er die Schön⸗ heiten eines kleinen deutſchen Städtchens in ſeinem Buch zu verewigen imſtande iſt. Das iſt faſt ein Wunder zu neunen. Meine Achtung vor mhr als ein buchgeſchichtliches Denkmal und der e einer Avenne in Paris geweſen, ſtieg, Ein dutzend Mal bin ich ſchon durch Nordhauſen geknmmen; ich habe mir kaum die Mühe gemacht, aus dem Fenſter zu ſehen, denn Korn und ſaure Gurken ſind das einzige, was ich bisher von Nordhaufen als bemerkenswerr wußte. Dann ſauſte nach einer Minute der.⸗Zug weiter, und Nordhauſen blieb in ſeinem Thüringer Ländchen ſo unberührt durch mich wie zuvor. Kaum aber war ich über die deutſche Grenze, da ſteckte ich in jedes Neſt meine neugierige Naſe, und käme ich in die Verlegenheit, gothiſche Wunder in Frankreich oder Belgien, in Italien oder Eng⸗ land zu erwähnen, ſo würde ich es genau ſo gut wie Victor Hugo mit Nordhaufen machen köntten. Aber von Nordhauſen weiß ich nichts zu ſagen. 5 Weil ich mich nun ſicher nicht beſſer aber auch nicht ſchlechter dünke als die Mehrzahl der ge⸗ bildeten Deutſchen, ſo darf ich die Ueberzeugung ausſprechen, daß Nordhauſen in Thüringen den meiſten von uns ebenſo unbekannt ſein wird, wie wir Brügge oder Blois, Canterbury oder Siena genau kennen. 8 gebe das unumwunden zu, ich geſtehe dieſe ſchmähliche Schande ein, und ich danke Vietor Hugo für die Anregung hierzu. Es iſt ſchon viel in den letzten Monaten darüber geſagt wor⸗ den, daß wir unſer Vaterland kennen lernen ſollten. Ich brauche die Mahnung desbalb nicht beſonders zu begründen. Nur dies kleine Bau⸗ ſteinchen ſei dazugefügt, auf dem Umwege über Rußland und Frankreich. Hoffentlich hilft's. Ich jedenfalls werde die erſte Friedensreiſe nach Nordhauſen machen, und zugleich empfand ich tieſe Beſchämung. aber nicht, um Schnaps dort zu trinken! Die öeutſche Frau nach dem Kriege 5 Unter dem Titel„Die Frau nach dem Kriege“ gat in einer Schrift ein franzöſiſcher Gelehrter, Profeſſor Girault, in die Zukunft vorausblickend, eine Frage erörtert, die naturgemäß alle vom Weltkrieg betroffenen Länder nach geſchloſſewem Frieden zu löſen haben werden. Es zeigt ſich dabei, wie weit das angeblich an der Spitze der Ziviliſation marſchierende Frankreich auch auf dem Gebiet, das hier zur Erörterung ſteht, all⸗ mählich Hinter den Völkern germauiſcher Raſſe ins Hintertreffen gelaugt iſt. Wer Frankreich und die Iranzoſen genauer kennt, wird von dieſer Erkennknis freilich keines⸗ wegs übherraſcht ſein. Denn trotz der republi⸗ kaniſchen Regierungsform, trotz aller Revolu⸗ tionen, die ſeinen Boden mit dem Blute ſeiner Bürger tränkte, gibt es in Eurova kaum ein anderes Laud, wo die Ueberlieferungen der Vergangenheit mit ſolcher Zähigkeit feſtgehalten werden, wie in dem Lande jenſeits der Vogeſen, — dem Lande, das ſich jedem Fortſchritte am hartnäckigſten verweigert und in deſſen Ver⸗ waltung altmodiſche Umſtändlichkeit ſich mit liederlichem Schlendrian zu innigſter Gemein⸗ ſchaft baart. Wer jemals auch nur eine Geld⸗ anmweifung in erheben hatte weiß davon ein Kedlein zu ſingen und hat Gelegenheit gehabt, die ſanftmütige Geduld, mit der die Franzofen Umſtändlichkeit und Schlendrian wie etwas Natürliches, Unver⸗ meidbares hinnehmen, zu bewundern. Umſomehr durch die Poſt zu ſi dem Publikum keineswegs jener Höflichkeit, an die wir gewöhnt ſind, zu befleißigen pflegen. Solch zähes Feſthalten am Alten, Gewohnten offenbart ſich aber ganz beſonders in der Stel⸗ lung, die der franzöſiſchen Frau zugewieſen iſt und mit der ſie ſich willig begnügt. Muß es erſt geſagt werden, daß man die Franzöſin nicht mit der Paxiſerin und am allerwenigſten mit der Pariſerin der ſchlüpferigen Romanliteratur und der Boulevard⸗Dramatik verwechſeln darf? Die Franzöſin iſt, im Allgemeinen, eine ebenſo gute Gattin, zärtliche Mutter und ſorgſame Hausfrau wie ihre Schweſtern in anderen Ländern. Ihre Familie, ihre Wohnung iſt ihr Reich und ſie iſt ihrer Anlage nach, trotz ihres gegenteiligen Rufes, durchaus nicht zur Verſchwendung ge⸗ neigt und daher in ihren Anſprüchen auf Ver⸗ gnügen und Zerſtreuung beſcheiden. Ihren geringen Wiſſensdurſt befriedigt täglich ihre Zeitung, und der darin enthaltene NRoman „unter dem Strich“, der ſelten literariſch wert⸗ voll iſt, genügt ihr zur Anregung ihrer Phanta⸗ ſie, die ſich in ebenſo ſchmalen Grenzen hält wie ihre auf der Schule erworbenen Kenntniſſe Das ſoll alſo nun— nach dem Kriege— anders werden. Und in der Tat wird der ungeheure Verluſt an Männern kräftigſten Alters, den der Krieg jetzt ſchon Frankreich gebracht hat und der ch noch täglich mehrt, ganz gewiß der Fran⸗ zöſin neue Beruſe erſchlteßen oder ſie, richtiger geſagt, zwingen, weit mehr als bisher eigeneren, ſelbſtändigeren Erwerb ihres Lebensunterhaltes zu ſuchen. Sie wird nachzuholen haben, was ſie verſäumt hat, und es wird vermutlich in Frank⸗ J. v. B. zn bewundern, als ſich gerade die unteren und nuberſten franzöſiſchen Beamten im Verkehr mit reich ein Geſchlecht neuer Frauen heranwachſen die es nicht mehr als ihr wichtiaſtes Streben e, 1 Mitewoch, den 12. April 1916. Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Seite. Amerika und Mexiko. Villa ſeinen Wunden erlegen. Waſhington, 12. April.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Einer beſtimmten Nachricht zufolge, iſt Villa an den Wunden, die er in einem der letzten Gefechte erhalben haben ſoll, geſtorben. Die Zerrüttung Portugals. * Budapeſt, 12. April. Priv.⸗Tel..) Der Sonderberichterſtatter des„Peſter Lloyd“ drahtet ſeinem Blatte aus Badajoz: Die Liſſa⸗ boner Kaſernen waren kürzlich wieder der Schauplatz größerer Meutereien, ſo⸗ daß Marinetruppen zur Herſtellung der Ord⸗ nung herbeigerufen werden mußten. Zwiſchen den Landtruppen und den ſchon gänzlich angliſierten Marinetruppen ſind ſorkwährend blutige Schlägereien. Beſonders empört iſt die Bevölkerung über die gewaltſame Unterdrückung aller Friedens⸗ kundgebungen; dagegen hat die Regierung es den Truppen geſtattet an den von den Vier⸗ verbändlern veranftalteten Umzügen teilzu⸗ nehmen. Wahlen in Spanien. Madrid, 12. April.(WTB. Nichtamtlich.) Parlamentswahlen vom Sonntag: Gewählt oder auf Grund des Artikels 29 des Wahlge⸗ ſetzes ernannt worden, ſind 235 Liberale, 86 Konſervative, 8 Anhänger Laciervars, 16 An⸗ hänger Mauras, 10 Reformiſten, 8 Jaimiſten, 2 Nattonaliſten, 3 Konjunktioniſten, 6 Unab⸗ hängige, 3 Katholiken und 4 Parteiloſe; es ſtehen noch 16 Reſultate aus. Ne Kümpfe in den Vogeſen. Verluſt des Unterrehfelſen am 28. Dezbr. 1915. (Schluß.) Ungeachtet dieſes Zuſtandes der ewigen Un⸗ ruhe, dieſes Schießens von und nach allen Rich⸗ tungen, trotz des nie ruhenden Kampfes hielt ſich die Beſatzung unſerer Kampfſtellung auf dem Rehfelſen nordweſtlich des Felſens überaus tap⸗ fer, immer bereit, den gegneriſchen Angriff zu eirpfangen. 5 Dieſes alle Nerven anſpannende und äußerſte Aufmerkſamkeit verlangende ewige Geplänkel dauerte bis zum 28. 12. An dieſem Tage aber trat eine Aenderung ein. Denn der Gegner verſtärkte ſeine artilleri⸗ ſtiſche Tätigkeit. Ein verheerendes Trommel⸗ ſeuer wurde auf unſere Stellung ſüdöſtlich des Rehfelſens gerichtet. Dieſem folgte dann der übliche Sturmangriff in mehreren Wellen, bei dem es dem bei weitem ſtärkeren Gegner zwar nicht gelang, ſich in den Beſitz unſerer ganzen Stellung zu ſetzen, ſon⸗ dern dank der beiſpielloſen Energie unſerer Feld⸗ grauen und der raſierenden Wirkung der Ma⸗ ſchinengewehre waren die anſtürmenden Fran⸗ zoſen nur imſtande, unſere Stellung in einem Punkte einzudrücken und hier einen Keil vorzu⸗ ſchieben, der uns in unſerer Felſenburg faſt um⸗ zingelt hätte, wenn nicht die vorhandenen Ma⸗ ſchinengewehre don Gegner an weiterem Vor⸗ dringen gehindert hätten. Somit erreichten die angreifenden Franzoſen nur den Rücken des Berges, aber nicht den maſſiven Rehfelſen, unſere feſte Burg! Trotz des furchtbaren Trommelfeuers, das Stahlnerven kaum ertragen konnten, trotz der niederpraſſelnden, Vernichtung bringenden Mi⸗ nen und ausräuchernden Gas⸗ und Brandgrana⸗ ten waren unſere Verluſte nur ſehr gering, da die Beſatzung bei Beginn des Trommelfeuers den ſichernden Schutz der auf dem Rehfelſen vor⸗ handenen natürlichen und künſtlichen Felſen⸗ neſter aufgeſucht hatte. Bei dem dann am Nachmittag von einer ſtär⸗ keren franzöſiſchen Patrouille gemachten Verſuch, von dem in unſere Linie hineingeſchobenen Keil aus den Rehfelſen zu umzingeln, trug dann lei⸗ der mein Gewährsmann ber obigen Schilderung, der überaus energiſche, faſt bis zur Tolllühnhelt tapfere Leutnant M.— der ſeit ſchon acht Tagen in jener Hölle auf dem Rehfelſen als Be⸗ obachter weilte— eine ſchwere Verwundung da⸗ von, die ihn auch heute noch ans Bett feſſelt. Dieſer Leutnant war es, der bei Annäherung der ſeindlichen Patrouille, als die fonſtigen Leute verſagen wollten, dem Patronillenführer, einem franzöſiſchen Offizier, mit dem Karabiner bewaffnet entgegenſtürzte und den franzöſiſchen Offizier gefangen nehmen wollte, ſtatt deſſen aber in dem gleichen Moment durch einen Hals⸗ ſchuß ſchwer verletzt wurde. Der franzöſiſche Offizler floh ſodann mit ſeinen Begleitern ſo ſchnell wie er konnte und ſtand von weiteren Unternehmungen ab, obwohl der Rehfelſen in Händen der Franzoſen war gez. Pietſch, Hauptmann a. D. Deutſcher Reichstag. Die Ariegsgewinnſteuer. Berlin, 12. April.(WTB. Nichtamtlich.) Der Hauptausſchuß des Reichstags beriet heute über die Höhe der Kriegsgewinn⸗ ſteuerſätze, den Kriegsvermögenszuwachs und entſprechend den geſtrigen Beſchlüſſen das Kriegsmehreinkommen. Unter Ablehnung des vorliegenden ſozialdemokratiſchen Antrages nahm die Mehrheit einen fortſchrittlichen Antrag an, der gegenüber der Vorlage eine Erhöhung der Sätze bringt, nach dem Grundſatz, der eine ſchärfere Heranziehung von Ge⸗ ſellſchaften, ebenſo eine ſcharſe Heranziehung von Einzelperſonen als gerecht erſcheinen ließ. ehren⸗ E Tafel. Ueberliſtung. Im Füſilier⸗Regiment von Gersdorff Kur⸗ heſſiſches) Nr. 80 wurde eine Patrouille zuſam⸗ mengeſtellt, die den gegenüberliegenden feind⸗ lichen Truppenteil feftſtellen ſollte. Vizefeld⸗ webel Hermann Wild aus Fuß bach, Amt Offenburg i.., meldete ſich dazu freiwillig. Es war der Patrouille ſchon öfters gelungen, an das feindliche Drahthindernis zu kommen und dort arbeitende Franzoſen abzuſchießen; durch das ſtarke ſeindliche Inſanteriefeuer wurde ſte aber jedesmal daran verhindert, einen Toten zurückzubringen. Wild fertigte eine Puppe an, die mit einer Fallvorrichtung verſehen war. Mit dieſer Figur Aing er mehrmals abends vor das feindliche Drahtverhau, doch bisher ohne Erfolg. Eines Abends ging er mit 6 Mann wieder hingus und legte ſich 100 Meter vor das feindliche Draht⸗ verhau. Nachdem er die Figur etwa eine Stunde ohne Erſolg bewegt hatte, ging er etwas weiter vor und ſtellte ſie auf eine kleine Anhöhe. Dies mußten die Franzoſen bemerkt haben, denn ſie gingen jetzt in Zugſtärke im Halbkreis vor, um die Patrouille einzukreiſen. Wild legte die Figur neben ſich und wollte mit ſeinem Seiten⸗ gewehr ein Loch in die Erde graben, um ſie da⸗ rin aufzuſtellen. Da bemerkte er in einer Enk⸗ fernung von etwa drei Meter eine franzöſiſche Patrouille von drei Mann. In demſelben Au⸗ genblick gingen auch ſchon zwei Schuß durch die ſpeben aufgeſtellte Puppe. Wild ließ ſie ſofort Umfallen. Die Franzoſen, in dem Glauben, einen Deutſchen erſchoſſen zu haben, ſtürzten ſich mun zu dritt auf die Puppe. Wild nahm ſeinen Revolber und tötete den erſten Mann durch Kopfſchuß. Inzwiſchen war es höchſte Zeit für die Patrouille geworden, zurückzugehen, denn die Franzoſen hatten ſie faſt vollſtändig einge⸗ kreiſt. Wild ſchnitt dem Gefallenen den Mantel⸗ kragen ab, nahm ſeine Puppe unter den Arm und zog ſich mit ſeinen Leuten ſo ſthnell als möglich zurück. Es gelang ihnen, ohne Verluſte in die eigene Stellung zurückzukehven. Auf dem Mantelkragen war die feindliche Regiments⸗ nummer. Der Auftrag war ſomit erfüllt und 970 feindliche Truppenteil feſt⸗ geſtellt. nenne 8 * b„ * Maunheim, den 12. April 1916. — Siſernen Kreuz ausgezeichnet Städt. Matertalverwalter Georg Jacob, Unteroffizier bei einer Fuhrparkkolonne im Oſten, für beſondere Leiſtungen als Meldereiler und treue Pflichterfüllung. Für unſere kriegsgefangenen Belden in der Schweiz. (Schluß.) In Buochs ſtanden weißgekleidete Schulmädchen mit ihren Kloſterlehrerinnen am Quai und ganz Buochs war zur Begrüßung an der Landungsbrücke erſchitenen. Das neue komfortable Hotel„Rigi⸗ blij“ nimmt über 30 der Verwundeten in beſte Obhut. In Gersau ſang ein aus den bort ſchon ſeit acht Wochen befindlichen deutſchen Soldaten gebildeter, vecht guter Männerchor ein Begrü⸗ ßungslied, als der Dampfer anlegte. Dann ging es auch hier an ein herzliches Händeſchütteln und Grüßen. Jeder der in die ſchmucke blaue Uniform gekleideten„Kuranten“ reichte ſeinem im zer⸗ ſchliſſenen Felgrau ankommenden bleichen Kame⸗ ſchliſſenen Feldgrau ankommenden bleichen Kame⸗ bereite Quartier. So war es auch in Brunnen, wo der Dampfer auf rauſchenden Wogen in den Föhnhafen einfuhr. Dort ſah man auch mehrere Angehörige der Internierten, die gekommen waren, den Gatten, den Sohn oder Bruder zu beſuchen. In Flüelen ſtanden Gemeinderat und Dorf⸗ geiſtlichkeit, weißgekteidete Schulmädchen und viel Volk an der Landungsbrücke. Man führte die hier⸗ her beſtimmten Verwundeten ins Hotel Sternen“ Dort wurden ſie mit einer Anſprache von Hotelier Mütller begrüßt und alsdann an blumengeſchmück⸗ ten Tiſchen verpflegt. Ueberall am Vierwaldſtätterſee ſind die kranken Gefangenen aufs befte aufgenommen; allerorts werden ſie in der geſunden Bergluft geneſen. Die Leute haben alle viel Schweres durchgemacht, ſie erlle litten unter der ſeeliſchen Depreſfion wohl am meiſten. Die Internierung auf Schweizerboden wird dieſe ſeeliſche Depreſſion beheben, womit für die Geſundung der Kranken und Verwundeten un⸗ endlich viel gewonnen iſt.“ Dieſe herzergreifende Schilderung zeigt zur Ge⸗ nüge, wie gut unſere invaliden feldgrauen Helden in der Schweiz auſgenommen ſind. Wir können den Heilungsprozeß beſleunigen, wenn wir ihnen Beſchäftigung geben und das ſoll in aus⸗ veichendem Maße durch die hieſige Sammlung geſchehen, die bereits ein ſo ſchönes Ergebnis er⸗ zielt hat. Die Anforderungen ſteigern ſich ſtändig. Im Laufe des Monats Mai erwartet man neuer⸗ dings eine große Anzahl von kranken franzöſiſchen und beutſchen Kriegsgefangenen. Man rechnet mit ungefähr 6000 Franzoſen und 2000 Deutſchen. Die Transporte in die Schweig dürften Anfang Mai be⸗ ginnen. Möge deshalb die Gebefreudigkeit der Mannheimer Bürgerſchaft nicht erlahmen, damit wir recht bald von einem noch viel ſtattlicheren Er⸗ gebnis als diesmal berichten können. Weitere Gaben nehmen Herr Max Erlkanger, Hafen⸗ ſtraße 21, und unſere Geſchäftsſtelle gerne entgegen. Die Spenden können auch der Rhei⸗ niſchen Ereditbank, wo die bisher zuſam⸗ mengekommene Summe niedergelegt iſt, unmittel⸗ bar überwieſen werden. Dringend benötigt werden mehrere gebrauchte Schreibmaſchi⸗ nen, die zur Anleitung von Internierten dienen ſollen, deren rechte Hand gelähmt iſt und die des⸗ halb links Unterricht erhalten. Es wird ſicher in dieſem oder jenem Betriebe eine alte Maſchine ſtehen, die man abgeben kann, ohne daß ihr Ver⸗ luſt allzu fühlbar wird. In der Schweitz wird ſie dafür umſo größeren Segen ſtiften. Von dem Vorſitzenden der Abteilung Lu⸗ zeern der Deutſchen Kriegsgefangenen⸗ Fürſorge ging uns geſtern ein Dankſchreiben gu, dem wir folgendes entnehmen:„Durch den mit Aus Stadt und Land. Weiche Marten ſind hente güllig Für je 750 Gr. Brot die Brotmarken Heute ſind folgende Marken in Nraft Für je 5 Pfund Kartoffeln die Kartoffel marken—-III, Für je 25 Gramm Butter bie Narken 212 der Butterkarten, Für je 125 Gramm Gries die Marke A u die Marke 29 der Butterkarten, Für je 100 Gramm Reis die Marke 30 de Butterkarten, Für je 125 Gramm Erbſen die Marke E dr neuen Brytkarten. Städtiſches Lebensmittelamt. TCCCCCcc befreundeten Herrn Max Erlanger habe ich bon der außergewöhnlich liebenswürdigen Art bernom⸗ men, mit der Sie das Geſchick unſerer invaliden Kriegsinternierten in der Zentralſchweiz begleiten. Empfangen Sie für Ihr Intereſſe und Ibre Mühen den Dank der Mannſchaften, von denen jetzt 300 am Geſtade des Vierwaldſtätter⸗ ſees untergebracht ſind, außerdem den hergzlichſten Dank, der in dieſm Schreiben ausgeſprochen wird, Reichsdeutſchen, die hier im neutralen Auslande nach beſten Kräften die Zukunft unſeres Vater⸗ kandes zu fördern beſtrebt ſind. Im Rahmen eines kurzen Berichtes läßt ſich nicht alles ſagen, was hier auch von Schweizern gegenüber deutſchen Wehrmannsfamilien und den internierten Krie⸗ gern Gutes getan worden iſt.“ Wir geben den Dank der in dieſem Schreiben ausgeſprochen wird an die bisherigen und künftigen Spender unt Spenderinnen weiter. Möge der erneute Appell, den wir an Mannheims opferwillige Bürgerſchafl richten, nicht vergeblich ſein! Wie wir einem Artikel ber„Frkf. ig. entneh⸗ men, ſind die meiſten Internierten ſeit 1914 in franzöſiſcher Gefangenſchaft, ein Manaheime 110er ſogar ſeit 15. Auguſt 1914. Er wurde be Dammerkirch ſchwerverwundet aufgeleſen. Die Zahl der Süddeutſchen war bei dem letztel Transport, der aus 3 Offtzieren und 108 Mant beſtand, im Verhäktnis viel größer als bas letzte Mal. 15 Bayern und 10 Badener waren dabei Nehen guter Verpflegung wird den Feldgrauer auch gute Unterhaltung durch Konzerte und dergl geboten. So wurden auch in allen Orten Soldaten ſtuben eingerichtet. die ſehr viel beſucht ſind. Vo einigen Tagen fand eine Vereintgung ſämtliche Kriegsgefangener in Weggis ſtatt, wo die Trupp der Zürcher Kleinkunſtbühne„Bonbonndere ein Vorſtellung gab. Nicht nur die geſamte Manmſchaf [bis auf einen einzigen noch bettlägerigen) und bie Offiziere ſtellten ſich ein, ſondern auch zahlreiche Privatperſonen und eine ſtattliche Angaßl don Ver wandten von Internierten. Die in der Hauptſache auf Fröhlichkeit geſtimmten Programmnummern wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. *In den Ruheſtand verſetzt wurde Rechnungse rat Franz Feldhofen bei der Generaldirek⸗ tion der Staatseiſenbahnen auf Anſuchen. Ernannt wurden Gewerbeſchulkandidat Jal Rapp in Karlsruhe zum Gewerbelehrer da⸗ ſelbſt und Gewerbeſchulkandidat Georg Ku m pa in Freiburg zum Getverbelehrer in Karlsruhe. Verſetzt wurden Eiſenbahnſekretär Walter Bergold in Titiſee nach Neuſtadt(Schwarz⸗ 1 wald) und Eiſenbahnfekretär Joſef Fiſcher in Walbkirch nach Denzlingen. * Das Rechnungsergebnis des Badiſchen Roten Kreuzes ſchließt immer noch mit einem Jehl. betrag ab. Während der Ortsausſchuß Karls⸗ ruhe bei 920 830 Mk. Einnahmen und 253 288 Mr. Ausgaben einen Ueberſchuß von 676 57 Wer. zu berzeichnen hat, iſt das Ergebnis beim Babdiſchen Landesverein weniger günſtig. Die Einnahmen be laufen ſich hier bis Ende März 1916 auf 1 790 987 Mark und die Ausgaben auf 2 408 308 Mk., ſo daß ſich eine Mohrausgabe von 677 461 Mk. ergibt Teigwaren. Die Teigwaren werden künftit nur noch durch Vermittlung der Kommunat verbände in den Handel gebracht. Die Händler außerhalb ihres Heimes anſehen, ſich ſo gefällig wie möglich zu putzen und zu ſchmücken. Auch die deutſche Frau wird ſich, nach fried⸗ licher Beendigung des gewaltigen Völkerringens, vor neue Aufgaben geſtellt ſehen. Auch bei uns wird der Tod von Feindeshand ſo vieler Männer Hauſes Beſchäftigung zu ſuchen haben wird, wird alſo die deutſche Frau daran erinnert werden, daß die Häuslichkeit der tur von der Vorſehung zugewieſene Wirkungskreis iſt, der im übrigen von einer lebensklugen und innerlich reifen Frau ſo geſtaltet werden kann, daß er Bachchor der Chriſtuskirche ſind, in einer Stadt, in welcher ſchon in Frie⸗ eine 9. Geige, Kontrabaß und Poſamne wirkſau enweitert. Landman's 94. Mannheim. In einer t, in welcher die Reihen unſerer S Chorvereine durch den Weltkrieg ſtark dezimiert der Partitur, ein Urteil zuläßt, hat unſer tück Der Bezold'ſchen 5 e alm gegenftbergeſtell oweit ein einmaliges Hören, ohne Studiur tiger einheimiſcher Orgelmeiſter mit ihm ei böchſt beachtenswertes Werk geſchafſen, eine don dichtung, ganz aus dem Geiſt unſerer Zeit ge boren. Die Zweiteilung der Kompoſitton ergißß ſich aus den Textabſchnitten. Naturgemäß for⸗ dert der racheerfüllte erſte Teil eine mehr dra⸗ matiſche, der troſtſpende zweite Abſchnitt eine lyriſche Vertonung. Landmann gibt ſich in ſei⸗ ner muſikaliſchen Sprache durchaus als Moder⸗ ner. Er ſtrebt ſtets nach charakteriſtiſchem Aus⸗ druck. Und wenn er ſich inſtrumentaf auch man⸗ ches anders gedacht haben mag, als es klang, darf man ſeinem Pfalm doch wieder ſo viele kontrapunktiſche Kunſt, feurige harmonſſche mo. dulgtoriſche Wendungen und aparte Farbenreize nachrühmen, daß man kleine Längen des erſten Teils gerne überſah. Den konziſeſten Eindruck macht der zweite Abſchnitt. Hier ſind mit ein⸗ fachen Mitteln ſchöne Wirkungen erreicht. Der; Aufbau iſt logiſch, die Diktion vornehm. Es ſee nur an das Allegretto grazioſo mit ſeiner ein⸗ drucksvollen Melodik, ſowie an den ſiunigen Ausklang des Werkes erinnert. Sehr geſchmack⸗ voll weiß Landmann die Soloſtimme und dir Soloinſtrumente zu behandeln. Der Wiedergabe beider Neuheiten darf in Be rückſichtigung der erwähnten Umſtände und de⸗ Schwierigkeit der Aufgaben ein Wort des Noße⸗ geſpendet werden. Frau Martha Gernshein ſang die Sopranſolis ausdrucksvoll und grd muſtkaliſch. Als geſchmackvoller Vortragstin neben den Bedürfniſſen ihres Herzens auch die ihres Geiſtes befriedigt. Die Klage der ſoge⸗ nannten„unverſtandenen Frauen“, eine Klage, die von Jahr zu Jahr ſchwächer ertönte, wird dann ganz verſtummen. Mit Recht, denn bei den meiſten Frauen, die ſich unverſtanden füßlen, iſt die Mühe ſie zu verſtehen, des Ergebniſſes wahrhaftig nicht wert. Aus ihren Angeln wird die Welt freilich auch durch den gewaltigen Weltkrieg, deſſen Mit⸗ erleber wir ſind, nicht gehoben werden. Vieles, was jetzt in Trümmer ſtürzt, wird wieder auf:f Der Schöpfer des abenderöffnenden 19. gebaut werden, vieles, was ſeiner Bedentung Pfalms in Cedur, Guſtab v. Bezold, der für immer beraubt ſcheint, zu neuen Ehren in unſerer Schaweſterſtadt Ludwigshafen lebt, gelangen Der Planet, den wir bewohnen, hat iſt ſeither durch Lieder bekannt geworden. ſchon heftigere Erſchütterungen überſtanden, und] Nach einem kurzen, durch Streicher verſtärkten es iſt in allen Lagen vatſam, die Erwartung Orgelvorſpiel ſtimmt der Soliſt„die Himmel und Hoffnung nicht zu hoch zu ſpannen. Das erzählen“ an, ihm antwortet der Alt, dem bald trifft auch auf das Kapitel von der Frau nach dem auch die anderen Stimmen folgen. Neben dem Kriege zu. Die deutſchen Frauen, die jetzt aus⸗ gemiſchten Chor tritt das Frauenkerzett, die dauernd und pflichttreu, als Schaffnerinnen oder Orgel, ein Männerchor hervor. Mag man ſich Briefträgerinnen die im Felde ſtehenden Männer manches in imitatoriſcher, thematiſcher, mit ſo wacker erſetzen, werden doch raſcher vergeſſen einem Worte in kunſttechniſcher Hinſicht, reifer ſein als jene, die in den Lazaretten die Qualen und reicher denken, ſo gewinnt Bezold's muſita⸗ der Berwundeten erleichtern, ihre Geneſung mit liſche Sprache durch ungeſchminkte Wärme und geduldiger Pflege herbeiführen oder ihnen mif Natürlichkeit des Ausdrurks Man hat das Em ſanfter Hand die gebrochenen Augen zu ewigem pfinden daß ihm das Komponferen Herzensſache Schlummer ſchließen. iſt. Und daärin erblicken wir ein Zeichen natür⸗ Dr. A. von Wilke. licher Begabung. Die in der Partitur vorge⸗ ſehene Inſtrumentation hat der Komponiſt durch denszeiten die Mämmerchorpflege zu Ungunſten der gemiſchten Chöre dominierte, ſtellen ſich einem aufſtrebenden Chor wie unſerem Bachchor unturgemäß Hinderniſſe aller Art entgegen. Und es beweiſt einen nicht geringen Wagemut, wenn Herr Arno Landmann, der Dirigent des Bachchors der Chriſtuskivche, ſich trotzdem mit zwei Uraufführungen hervorwagte. Daß man unter ſolchen Umſtänden an die Wiedergabe einen anderen Maßſtab anlegen muß, als unter normalen Verhältniſſen, iſt klar. und Jünglinge eine größere Zahl eheloſer und zu felbſtändiger Beſchaffung ihres käglichen Brotes gezwungener Frauen zur Folge haben. Doch ohne uns übertriebener Selbſtbewertung verdächtig zu wachen, dürfen wir behaupten, daß der Boden für dieſen Wechſel bei uns wohl vo⸗⸗ hereitet iſt und es ſich bei uns weniger um das Eindringen der Frau in ihr bisher nicht zu⸗ gängliche Berufe als um ihre vermehrte Ver⸗ wendung in Berufen, in denen ſie ſchon jetzt ein Unterkommen finden kann, handeln wird. Viel⸗ leicht läßt ſich ſogar vorausſagen— obwohl das Vorausſagen ſteis ein mißlich Ding iſt— daß die deutſche Frau, im Gegenſatze zu der Fran⸗ zöſin, durch den Krieg, wenn deſſen Wunden ausgeblutet haben, veranlaßt werden wird in noch verſtärkterem Maße ihrer natürlichen Beſtimmung zur Gattin und Mutter eingedenk zu ſein. Läßt ſich doch ſchon jetzt erbennen, daß der Krieg für unſer Volk die wohltätigen Wir⸗ kungen einer Erläuterung und Kräftigung ſeiner Eigenart hervorbringen wird. Er wird uns vor Verweichlichung und Erſchlaffung erretten, er wird unſer Volksgefühl heben und kräftigen und er wird die deutſche Frau vor der Gefahr bewahren, Aeußerlichkeiten eine höhere Beden⸗ tung, als ihnen zukommt, beizulegen und in der Oeffentlichkeit eine Rolle zu begehren, die ihr von der Natur nicht zugedacht iſt. Während die Franzöſin in geſteigertem Maße außerhalb des * FTTTTTTTTTCTTCTCTTTTTTTTTTCTTCTCTCTCTCVCVCVCVCVCVTVDVTDVT den 14. April gelten. 4. Seite. Genueral⸗Auzeiger Badiſche Nouefte Nachrichten.(Abendblatß Mituwoch, den 12. April 1916. beziehen Teigwaren zu Jarenabteilung, Rathaus, Zimmer 34, zelden. iutmachung. Zur Einführung der Fleiſchkarte. Die Ver⸗ öffentlichung im geſtrigen Abendblatt über die Einführung der Fleiſchkarte hat zu mißverſtändlichen Auffaſſungen Veranlaſſung gegeben. In der Bürgerſchaft iſt die Meinung berbreitet, daß man künftighin beim Fleiſchbezug au denjenigen Metzger gebunden iſt, bei dem der Antrag auf Ausſtellung der Karte geſtellt wird. Das iſt keineswegs der Fall. Es wird nur verlangt, daß die Hausfrau denjenigen Metzger bemüht, von dem ſie das meiſte friſche Fleiſch bezieht. Es wird Haushal⸗ tungen geben, die am meiſten Schweinefleiſch 5 kaufen. In dieſem Falle geht man zum Schweinemetzger und ſwellt den geforderten An⸗ trag. Audere Haushaltungen bevorzugen Ochſen⸗ und Rindfleiſch, andere wieder Kalbfleiſch. In dieſen Fällen geht man entweder zum Ochſen⸗ und Rinds⸗ oder Kalbsmetzger. Durch die Be⸗ ſtimmung, daß nur ein Metzger für eine Haushaltung den Antrag auf Ausſtellung der Fleiſchkarte entgegennehmen darf, will man dem Lebensmittelamt nur unnötige Arbeit erſparen. Es ſoll vermieden werden, daß eine Haushal⸗ fung ſich von verſchiedenen Metzgern an⸗ nielden läßt. Auf die„Freizügigkeit“ der Fleiſchkarte, wenn man ſo ſagen will, hat der Aunmteldungsmodus gar beinen Einfluß. Man 5 wird auch nach der Einführung der Fleiſchkarte in der Lage ſein, den Fleiſch⸗ und Wurſtbedarf in den ſeitherigen Geſchäften zu decken. Die Marktpreiſe. Das Preisprüfungsamt weift nochmals darauf hin, daß die von der Preis⸗ brüfungsſtelle für Marktwaren am 6. April feſt⸗ geſetzten Preiſe bis einſchließlich Freitag, Am alten Rathaus werben alſo Donnersbag, den 18. ds. keine neuen Preiſe angeſchrieben; die Preisprüfungsſtelle für Marktwaren wird zwar wie immer eine Sitzung 15 abhalten, die Preiſe aber nach vorheriger Bekannt⸗ gabe durch das Preisprütfungsamt erſt am Samsberg in Kxaft ſetzen. Die Einrichtung einer Berutungs⸗ und Für⸗ jergeſtelle tue Geſchlechtskrante hat die Schöne⸗ berger Stadtverordnetenverſammlung in ge⸗ heimer Sitzung beſchlofſen. Die Stelle wird unter Beteiligung der Jandesverficherrungsanſtalt Bran⸗ denburg und der Ortskrankenkaſſe der Stadt Berkin⸗Schöneberg eingerichtet werden. In der Hauptſache wird ihre Tätigkeit entſprechend der Arbeit der Tuberkuloſen⸗Fürſorgeſtelle darin be⸗ ehen, die Geſchlechtskranken zu ermitteln, zu unterſuchen und zu belehren und ie zu verau⸗ laſſen, ſich durch ihre Aerzte behandeln zu laſſen. In einer ſich auf Jahre erſtreckenden Kontrolle ſoll ein etwaiger Rückfall ſo früh wie möglich er⸗ kannt werden. Ueber„Sprachreinheit, eine vaterläudiſche Pflicht“ wird kommenden Freitag Abend halb Uhr im alten Rathausſaale Herr Prof Dr. ert Teſch aus Köln, der Verfaſſer der prachecke“ der Vereinszeitſchrift, ſprechen. Der Vortrag— wir verweiſen auf die Ankündigung Inzeigenteil dieſer Rummer— findet auf des e, 8 8—5 ereins Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, ſtatt. Der Beſuch iſt für ſedermann frei, eine ntöglichſt große Betetfligung iſt der auten Sache wegen ſehr erwünſcht * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgofun⸗ den: Am 1. März 1916 im Zug 1754 ein Zi⸗ reisgau); am 2. März 1916 auf dem uhof in Pforzheim ein Geldbeutel mit.35 eeeeeeeeeeeede b- —— wünſchen, follen zen Bedarf beim Städfiſchen Lebensmittelamt, An⸗ Näheres ſiehe in der heutigen Be⸗ Mark; am 5. Haslach ein Ge rag von 12., ie⸗ e; am 9. März 1916 auf ruhe der Betrag von 5 dem Bahnhof in Kar Mark; am 9. März chen mit 5 Franken, abge⸗ à 1916 auf dem ihe ein Geſdbeutel mit.83 16 auf dem Bahnhof in Zell el mit.31., abgeſdefert ärz 1916 im Zug 96 eidtel und.74 Bahnhof in Karls .; am 12. März a. H. ein Geldbeut in Biberach⸗Zell; am 15. M eine Damenhandtaß mit Ge Mark, abgeliefert in B auf dem Bah 11 c von 10.; am 19. März 1916 im Triebwagen 16 in Brennet Rhein ein Geldbeutel mit.89., ab⸗ geliefert in Säckingen; am 19. März 1916 auf dem Bahnhof in Mannheim ein Geldbeutel mit.61.; am 23. März 1916 auf dem Bahn⸗ hof in S helm(Elſenz), ein Geldbentel mit M. am 25. Mürz 1916 auf dem Bahnhof Fruchſal der Betrag von 10.; am 25. März 1916 auf dem Bahnhof in Karksruhe der Betrag von 5.: am 28. März 1916 auf dem Bahnhof in Bruchſal ein Geldbeutel mit.67 Mark.; am 29. März 1916 im Zug 1072 ein Geldbeutel mit 8 M. und 40 Cts., abgeliefert in Bruchfal. * Fleiſchbrühe an fleiſchloſen Tagen geſtattet. Die bekannte Bundesratsverordnung über die fleiſchſoſen Tage in Gaftwirtſchaften war vom Ber⸗ liner Polizeipräſſdium dahin ausgelegt worden, daß auch die Verabfolgung von Fleiſchbrühe ver⸗ boten wurde. Der Verband der Gaſt⸗ und Schank⸗ wirte von Groß⸗Berlin und Brandenburg wandte ſich dieſerhalb an den Reichskanzler und hob in ſeiner Eingabe u. a. hervor, daß viele kränkliche Perſonen, Frauen uſw., die in den Gaftwirtſchaften berkehren müſſen, ſich die ihrer Geſundhein dien⸗ liche Fleiſchbrühe beſtellten, die ſhiren nun nicht mehr verabfolgt werden könne. Daraufhin iſt dem Verband die Mitteflung zugegangen, daß vom Reichskangler die Abgabe von Fleiſchbrühe an den fleiſchloſen Tagen auch wekterhin wieder ge⸗ ſtattet werde. 3000 Zottungen und Zeitſchreften eingegangon. Die Zeitungsliſte des Roeichspoſtgedietes für 1916 weiſt neuerdings 1255 Zeitungen und Zeitſchriften auf, die infolge der Krioegszeitlämfte ihr Erſcheinen einſtellen mußten. Die Geſamtzanl der fert Kriegs⸗ beginn eirgegangenent dornſen Hettengen und Jeitſchriften iſt damit auf 3000 geſttegen. Gegen das Plündern der Bänme und Sträu⸗ cher. Eine bemerkenswerte Maßnahme iſt in Durlach erfolgt. Um der überhandnehmenden Plünderung der verſchiedenartigſten Biume und Sträucher durch Aussfeitgler, nantermilich im Turnt⸗ gebiet, Ghalt zu tun, hat der Gemeindarat Dur. lach eine größere Auzahl Herren, die ſich im In⸗ tereſſe des Naturſchutzes ehrenamtlich zur Ver⸗ fügung geſtellt haben, zuf reiwilligen Wald⸗ aufſehern ernannt. Dieſe find vom Begirks⸗ amt als Waldauffoher handgeltksdlich verpflichtet, tragen als Keunzeichen(im allgemeinen verdeckt) eine Schleife in den badiſchen Jarben und einen bezirksamtlichen Ausweis. Sie haben die Befug⸗ niſſe des Waldſchutzperſonals, ſind alſo berechtigt, Perſonen, die Aeſte und Zweige in ungeblihrlicher Weiſe abreißen oder ſolche in grüßeren Biindeln mit ſich führen, ohne den vechtemnüßigen Grwerb nachweiſen zu können, zur Feſtſtellung ihrer Per⸗ ſönlichkeit anzuhalten und ubtigenfalls auch vor⸗ läufig feſtzunehmen. Auch gegen das üwermäßige Pflücken und das ſchomagsloſe Aureißan von Feld⸗ und Waldblumen werden die Genannten einſchrei⸗ ten. * Der Darrdesverein für Mrbeiterkalonien in Baden hat ſeinen Jahresberichtf ür 10135 veröffentlicht. Daraus iſt zu entnehmen, daß die Arbeiterkolonie Ankenburt. Amt Billi un abgelaufenen Jahr von 85 Wanderern ſucht worden iſt. Am 1. Jannar 1915 waren F Ko⸗ loniſten anweſend, ſodaß im ganzen 142 Wan⸗ derer in nahezu 10 000 Verpflegungstagen in der ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ler und ſtets zuverläſſiger Sänger bewöhrte ſich iederum Joachim Kromer. Der Begalkes wpart ruhte bei Frau Leonie Land⸗ 5 n 1— e Der durch Herren annheim udwigshaſen verſtärkte Chor hielt ſich wacker, ebenſo das Orcheſter. iſchen beiden Neuwerken boten vier Cho⸗ orſſezele von Ihs. Brahms in der ſein abge⸗ ktönte Wiedergabe Arno Landmanns einen un⸗ Kunſtgenuß. Die Choralvorſpiele ge⸗ ren zu des Meiſters nachgelaſſenen Werken, DWelt ich muß dich laſſen“ iſt ſogar ſefne te Kompoſition überhaupt. Intereſſant war Gegenüberſtellung der zwei Vertonungen Herzlich tut mich verlangen“, von denen die Erſte in Bach'ſcher Art beginnt, die zweite fünf⸗ mann fämtliche Choralvorſpiele in chavakkeriſti⸗ chen Farben ganz ausgezeichnet zur Wirkung E. Das Konzert war gut beſucht und nahm einen reulichen Geſamtverlauf. F. M. AKunſt und Wiſſenſchaſt. Ein Morgenländiſcher Vortragsabend in Hei⸗ delberg. us Heidelberg, 11. April, wird uns ge⸗ hrieben: In einem gut beſuchten Morgen⸗ Adiſchen Vortragscbend bot heute Beranlaſſung des Kaufmänniſchen ereius Fräulein Eliſabeth Gerd kaurer, eine aus der Reinhardt⸗Schule her⸗ brgegangene junge Schauſpiekerin, eine ſeltene, intereſſante Blütenleſe aus Dich⸗ en Driente. Türkiſche, altarabiſche, alt⸗ ſiſche, indiſche Märchen und Gedichte, Ab⸗ ihnitte aus dem Koran, 1001 Nacht und dem en Teſtament ließen den ganzen Reichtum Gefühlstiefe, Weisheit und i iſtige Verſchlagenheit verfügt über ein weiches, modulationsfähiges, gut geſchultes Organ; ihr lebenbi Vortrag ſeſſelte die Zuhörer und trug ihr lebhaften Bei⸗ fall ein. Daß ihr bei der ſehr ſchwierigen Auf⸗ gahe, welche ſie ſich geſtellt hatte, noch die Tiefe fehlte, um den Ideengehalt einiger Dichtungen voll auszuſchöpfen, iſt ihrer Jugend zugute zu halten. A. B. Das indiſche Drama„Vaſantaſeua“ das in der neuen Bearbeitung von Lion Feuchtwanger zuerſt am Hof⸗ und National⸗ theater in Mannheim erfofgreich in Szene ging und deſſen Aufführung in Berlin(Deutſches Theater), München(Kannmerſpiele), Leipzig (Schauſtrielhaus), Chemnitz und Inbeck(Stadt⸗ theater hevorſteht, iſt ſoeben durch Vermittlung des Drei Masken⸗Berlaas in Berlin auch für Holland von der Direktion der Het Notter⸗ darmſch Tooneel⸗Geſellſchaft erworben worden. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik. Der Verein veranſtaltet am Dienstag, den 18. April, abends 8½ Uhr, in der Ch riſtus⸗ kirche ſein zweites Jahreskonzert. Das Programm verzeichnet die Nauten unſerer beſten Meiſter der Tonkunſt, wie Brahms, Bruck⸗ ner. Reger und Bruch, ſodaß der Abend, der zugunſten des Roten Kreuzes veran⸗ ſtaltet wird, jedem Mufikfreund aufs beſte emp⸗ fohlen werden kann. Die für die Veranſtaltung gewonnenen Soliſten: Frau Kammerſüngerin Johanna Dietz, München(Sopran), Herr Konzertmeiſter Hug o Birkigt hier(Roline) und Herr Aruo Landmann hier(Orgel), genießen hier bereits einen ausgezeichneten ſodaß auch in dieſer Hinſicht ſehr erfreuliche Dar⸗ bietungen zu erwarten ſtehen. Die muftkaliſche Stimmen aus dem Publikum. ihrem Sinne recht haben mag. Jedoch nischte ich Anſtalt verpflegt worden ſind. Leute ſehr ſegensreich gewirkt. der Erhaltung der bisherigen Mitglisder und helfen. Alle für den Verein beſtimmten Zah⸗ sruhe gerichtet werden. *Tydesfall. Aus Freudenſtadt wird uns genteldet: Montag abend ſtarb, obgleich ſchon länger leidend, unerwartet raſch Karl Gaiſſer, der Beſitzer des Kurhauſes„Lamm“ auf dem Kniebis, der in den Kreiſen der Touriſtenwelt rühmlichſt be⸗ kaunt war. Seit 1878, wo er das damals kleine Gaſthaus„zum Lamm' kaufte, war er unermüdlich tätig. Der wachſende Zuftrom von Fremden, auch zu längerem Aufenthalt, verlangten eine Erwei⸗ terung feines Hauſes. ein ſtattlicher, behaglich ausgeſtatteter Bau an der Stelle des Stammhäuschens und der überall feiner Originalttät und ſeines biederen Charakders wegen hochgeſchätzte Beſitzer durfte ſich des neuen Auf⸗ ſchwungs ſeines brühenden Geſchäfts erfreuen. Nun hat längere Krankheit die Kräfte des rüſtigen Man⸗ nes vorzeitig gebrochen und ſeinem Leben ein jähes Eude bereitet. Seine ſterbliche Hüte wird am Donnerstag auf dem Kniebis beerdigt werden. Polizeibericht vom 12. April. Zimmerbrand. Durch Un en eines bren⸗ neuden Spirituskochers entſtand am 11. ds. Mts., vormittags 7 Uhr, in einem Schlafgemmer des Hauſes D 4, 8 ein kleiner Brand, wodurch ein Bodenteppich und ein Nachttiſchchen beſchädigt wur⸗ den. Der Schaden beträgt etwa 20 Mk.; das Feuer wirrde bon Hausbewoßhnern wieder getsſcht. Unfälle. In einem Fabrikanweſen in Reckarau ſtürzte am 10. ds. Mts., nachmittags 2½ Uhr, ein 29 Jahre alter lediger Heizer von dort ungefähr 5 Meter hoch von einer Leiter herunter und zog fich erhebliche Rippenquetſchungen zu. Der Verletzte mußte mit denn Sanitätsautv ins All⸗ demente Krankenhaus überführk werden.— Am gleichen Tage, nachts 10 Uhr, bgeb beim Ausſteigen aus der elektriſchen Straßenbahn an der Halteſtelle Gaswerk Waldhof eine Taglöhnersehefrau von hier mit dem Abſatz hängen und ſtürzte auf die Straße herunter. Sie zog ſich dabei bedautende Wunden im Gaſicht zu und mußte ſich ins All⸗ gemeine Krankerchaus begeben, wo ſie verbunden und wieder entlaſſen wurde. Verhaftet wurden 27 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedenter ſtrafharer Handlungen, dauunter ein Taglöhner von Oftersheim, ein ſolcher von hier wegen Diebſtahls, ein Schloſſer bon Igelhei n, zwei Fenſterputzer und ein Zementeur von hier, alle wegen ſchweren Diebſtahls und ein Doglöhner von Bettingen wegen Hehlerei. Zum Kaffeehaus⸗Schluß In Ihrem geſchätzten Blatt vom 30. März 1916 leſe ich ein Eingeſandt betreffs Schkteßung der Kaffeehäufer an zwei Tagen in der Woche; dem müöchte ich entzegenhalten, daß die gute Dame in ihr erwidern, daß auch das Kaffeehaus mit ſeinen enormen Laſten exiſtengberechtigt iſt. Jedenfalls kann nicht mehr Zucker oder Milch verbraucht werden, als man betommt. Ich rate der Dame: Wenden Sie ſich an ſolche, welche abſorut über⸗ flüſſig ſind; ich meine die Geſchäfte, welche neben ihrem glänzenden Hauptgeſchäft noch Kaffee ver⸗ kaufen, dort gehört ein Riegel vorgeſchoben. Die Kaffeehäufer laſſen durch ihren Verbrauch viel andere Geſchäfte wieder leben; denn unſer Ge⸗ ſchärftsleben iſt ein Uhrwerk, wo ein Rad in das andere greift. Für mich, der ich in Feindesland ſolche Eingefandts leſen muß, ift es nicht einer⸗ lei, wenn zuhauſe der Ruin vor der Türe ſteht. E. Ffr⸗ Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 11. April. Eine am Sonn⸗ tag aus dem Neckar geländete Leiche wurde als diejenige der Erzieherin Eliſe Wehner aus Leipzig erkannt.— Der jetzige Eigentümer des Handſchuhsheimer Scchlößchens (früher Grahamſches Anweſen), Herr Jakob Pollich, verkaufte das Anweſen an die Stadt Heidelberg zu dem Preiſe von 140 000 Mark. Reckargemünd, 11. April. Am letzten Sonntag vormittag ſprang ein 1ojahrigess Mäd⸗ chen von hier in den Neckar. Ein gewifſer Willy Herdt, der den Vorfall beobachtete, lief nach dem anderen Neckarufer und es gelang ihm, unterſtützt von Lorenz Fiſcher, das Mädchen zu retten. Herdt hat ſchon im Jahre 1910 bei Hoch⸗ waſſer ein Mädchen von 12 Jahren und am 4. Mai 1915 zwei Mädchen beim Baden im offenen Reckar mit Hilfe eines Soldaten gerettet. Singen a.., 10. April. Eine in der ver⸗ gangenen Woche beim Suchen vonßeldſalat von einem Unhold überfallene und mißhandelte 65⸗ jährige Frau F. iſt im hieſigen Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Leider hat die Unterfuchung noch bein greifbares 1 ſtemmten Anusſagen über den Fall machen konnte und deshalb die erfolgte Verhaftunn eines Ver⸗ dächtigen nicht aufrecht erhalken werden konnte. Leopoldshöhe b. Lörrach,. April. Geſtern abend geriet ein Bahnarbeiter auf der hieſigen Station unter einen Ettenbahnwagen, der ihm beide Beine abdrückte. Er wurde in Leitung des Konzertes unterſteht dem Dirigen⸗ Der Porverkauf in eſigen ienhandlungen bereits begonnen. Wenn auch in⸗ ſolge des Krieges ein Rückgang in der Zahl der Aufgenommenen eingetreten iſt, ſo hat die An⸗ ſtalt doch für viele, namentlich ältere vbdachloſe Um dem Verein die Fortſetzung ſeiner Tätigkeit zu ermöglichen, iſt es dringend notwendig, daß ihm die ſeitheri⸗ gen Beitrüge auch weiter zufließen, weshalb der Ausſchuß an alle Freunde und Gönner der An⸗ ſtalt Ankenbuck die herzliche Bitte richtet, ihn in in der Gewinung neuer tunlichſt unterſtützen zu kungen wollen an deſſen Kaſſe Blumenſtr. 1 in Nun erhebt ſich ſeit 19120 Letzte Meldungen. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 12. April.(WT7B. Amtlich wird verlautbart: Auſſiſcher und ſüdsſtlicher Kriegs⸗ ſchauplatz. Nichts von Bedeutung. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die lebhaften Geſchützkämpfe in einzelnen Frontabſchuitten dauern fort. Bei Riva wurde der Feind, der ſich in einigen vorgeſchobenen Gräben auf einer Ver⸗ teidigungsmauer ſüdlich Sperone feſtgeſetzt hatte, aus dieſen Stellungen vertrieben. Der italieniſche Angriffiſt ſogut wie vollſtändig abgeſchlagen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der jitalieniſche Bericht. Rom, 12. April.(WTB. Nichtanmtlich.) Anmklicher Bericht: Im Fronialabſchnitt zwi⸗ ſchen Etſch und Suganatal eröffnete der Feind eim Feuer mit Batterten von großer Tragweite, die von uns wirkſam bekämpft wurden. Das genaite Feuer unferer Artillerie rief größere Brände in der Umgebung von Calceranica (Caldoncgzeo⸗See) hervor und beſchädigte ſtark das Fort Auſerna(am Hoch Aſtizo). Am Ifonzo waren die beiderſeitigen Arttllerien geſſtern noch auf der geamzen Front ſehr tätig, beſonders aurf den Höhen nordweſtlich von Görz. Auf dem Karſt wurden feindliche Ko⸗ bonmmen, welche auf Oppachiſella und Rudilog marſchierten, wirkſam beſchoſſen. In der Nacht airm 10. April warfen feindkiche Waſſerflug⸗ zeuge 11 Bomben auf Grado ab, die unbeden⸗ tenden Schaden verurfachten; Perſonen ſind nicht getötet worden. gez. Cadorna. Der U⸗Boottrieg. Deut ſche Antworten auf ame⸗ rikaniſche Anfragen. 225 Sbaaten wegen der rifſſe auf den Dampfer „Suſſex“ und andere Schiffe iſt dem hieſtgen amerikaniſchen Botſchafter am 10. ds. Mis nachſtehende Antwort erteilt worden: Der Unterzeichnete beehrt ſich Sr. dem Botſchafter der Sbaaten von Nordamerika Herrn James W. Gerard auf das Schreiben vom 29. und 30. v. Mts, wie vom 5. ds. Mts.(M. B. 8876, 8850, A. 8901, 8902, 8003 und 9010) über die Dampfer „Meancheſter, Engineer, Englisman, Ber⸗ und Gagle Point mitzuteilen, daß die erwühnten Fälle gemäß den diesſeitigen Noten vom 30. und 31. v. Mts. und vom 4. und Z. ds. Mis. von dem Admiralſtab der Mavine einer ſorgfältigen Prüfung unterzogen wurden ſind, die zu nachſtehenden Ergeb⸗ nifſen geführt haben: 1) Ein engliſcher Dampfer Ber win d Vale, oder ein Dampfer, der möglicherweiſe Barwind Vale geweſen iſt, iſt am 16. März abends in Sicht des Leuchtfeuers von Hullrock an der iriſchen Küſte von einem deutſchen Unterſeeboot angetroffen worden. Sobald der Danpfer das über Waſſer fahrende Unterſer⸗ boot bemerkte, deckbe er ab und lief weg. Ei würde durch ein Warnungsſchuß zum Stoppen aufgefordert, beachtete aber dieſe Warnung nicht, ſondern löſchte ſämtliche Lich⸗ ter und verſuchte zu entkommen. Daraufhin wurde er beſchoſſen, bis er ſtoppte und ohne weitere Aufforderung mehrere Boote zu Waſ⸗ ſer führte. Nachdem die Befatzung in die Boote gegangen war uund er genügend Zeit erhalten hatte, wegzurudern, wurde das Schiff verſenkt. (Fortſetzung der Meldung war bis Redak⸗ ktionsſchluß noch nicht eingetroffen.) Frankreichs Kohlenmangel. c. Von der ſchweiz. Greuze, 12. April. (Privat⸗Telegramm. z..) Die Baſler Blät⸗ ter melden: Die franzöſiſchen Zeitun⸗ gen, vor allem das„Petit Journal“, be⸗ klagen heftig das Ausbleiben der eng⸗ liſchen Kohle. Da die lange Kriegsdauer die Lage Frankreichs am verhängnisvollſten treſſe, die franzöſtſche Kohlenförderung jedoch durch die deutſche Beſetzung verhindert ſei, ſo werde es immer dringender, von England große Zufuhr von Kohle zu fordern. Mit derſelben Angelegenheit beſaßte ſich bereits der f ö⸗ ſiſche Ausſchuß der Kammer in ſeiner Freitags⸗ Nichtamtlich.) eitigt, da die Berſtorbene keine be⸗ ſiczung *** Berlin, 12. April.(Priv.⸗Tel.) Auf Grund von Bekanntmachungen der Berkiner Kriminal⸗ polizei iſt in der vergangenen Nacht die Helene Bahl, die der Erwordung der Martha Frantzke verdächtig iſt, in einem das Krankenhaus Lörrach gebracht geſtorben iſt. 885 5 5 15 rer Istebund zwr Taterſchaſt, 5 1493898 r. len e 11 r F eeee en en den leee ee ae been eden an een eeee eeen ee eee eenne nece Wnd een ͤ eeeen eee e eet eiee eeeee e eee eeeeeene ben eeeenn ee eeee deeen en eeeeeeen weie en en ee en ee ee eet eene eeeee e wee e eee lee e uueen e ahne ee eheeeeee de e eet cee epi Ind gox gun zozg usgungz qun usgvcvu onau gilnd D e neeee e eeeee e eenceen eeend uscge!g neeeee eie en e en een een en hcee areee aee eee e et aeee ee ee e e aee eee ee een e eeeen e lee, Dee ee ee eneune deun eee ee annd ͤueet dee e ben e ne en eee eee een ine eine nv i ee de e aen en we e ee eee ebg Npn epnd e Den ehee eee een een eien aiſe Bvut uzpg“ nostz useanz deue een e eeen ſee“ eeee eeeedee ee eeg e „Ueeppd ueuuunz weue den en ene en en aet eneeg eubehog v a0 Inv 556 sun uch uudc gun daunſſpeaged zouwom u cenn een e e ee een eee eueneg eht ei ud sbunteqa0lulz Meeeee e en e eee e ecee wee ee e eehdeeee eee wecet eee e eu ae Kun uavat eheeee eponclobenv qun ugutog oaunz eade upeun u ahvd g end uicg siq d1 uezueſſogß acuſe eeer dee eeeen eüncheee eecgedenen de et aeg neve gpzusdeg) u faeteet Sicee Mogbupun mogzuvatz due neeh ſun en ene e eeebeu deun eengz u ueh eee een ben eeeemeeeee e et ebgeg 0 ohpelun wlee eſe eeen e eebeg neheeheg eeig Aauein aun bunagvge eno gcpoacht ie 21 Uoqnojc Zuahd uegequb udg uog zuog usgonh zgholg un zog zaoguglobqo uc bee eeeeh ee ee de e bebet ig uejpnb 191 Jun eeee eeeee eeee deune ene aing elrz Mocct zupef iat use Ienebueh eeegnac un uszuvg ie eeee ehhee nn eeeeun ee eeene. e en ee ben eee eeſemee e ece uine aeh uc un sond qusagpat 41 Amupcgeg Hegbppun inge a00 eeee ee ie i ie uozusc; Izvt unz ne Sicpiu de0 uenb 109 zuvaß guea ualof ne zcpiu fegbupz zcinv; gog cpiſ geat Jgef an gunſec) jequd uaglsqzd ne pi gog“ „lpiche 268 uelſzac 218“ „„pic uen bo usgel opr olldach cog gun— walu een eee een Lupg)“ „inen ee dee ee n eiec noag das gun c; e un ne acheu Gau igef olnzogz utoage ul usqog Uognvag zugge bate ꝙno usqog se zsenv svo ueuhg 0n eigpeae den eee eieue ne e he eme eundoainz ꝛenvf 100 wunpubn en e eeen eeene e ine age eaveog utsg enn eee eee eeeeen eeenee Sog cresd agen i Bunzegaglegsszagz azctupbur! 1500 aaaedglocß uog nehunsch ee e mehe eeene eeeen ee eeeg ee eee euene eun ee nehnd ee g 7090 140 e wee deeen be eng e ee e ee eee Fr aaig e e eheee ee e e eee ee eegeeen e waedee e deenee e eee ee enee e eeeg uue ee ihn ehee wee eeceeche ee en e ees uagnvag chn dqog susbung ſeag uig anog ng“ muz e we eeec n leeeee e eee e „uecpnf gunjogach zufeh elnvc ne uvin gnu ocd“ „ hu Svane of ur uvu mueg uuoz qushaf ou ubun ehun e e eeen ee n eee eee:; e ee ee ee ee et ee uiban gun zuelzen An e den nen ezen ee eene e engg uv quvjan udg auu uvm unsct icqzel qun fuegeluv ugch F nane neen eeeeenee ee e en eeucenz“ eee cen ee ee lae e eg g „uieuupchlenv jpmus usge ic uöollum uuvcg „eingac sig agphaogz gun usbog anou bor ueges imegbſlorszugupglaag oufef pang sond weuſe de eeee een ee ehe eee ununseg Suehnlbusat mnzhandß svg unga gut zgggis uaeguoh 4400 -uuneg deet ee e eneee eee en ee eeg a0 zog nebg uspazgog nie uebehog ſeag bungogenzz agte! a% een e beee ee enn ete ene cog og dagzun a pozusd Luvb ol aog eSenequv svaißs uv ſgol Muog beee debegupnzuv pießx eipz neaeiun oh puv ſcu gog(pr 9 SJe udgnvag va dig u dzudcß pnane och soguolon ei se zugz eid uegneat Sie mnez ehee eeet e cb een neh ede e en eeen en eee ee aeluung aoc adgo gboſß onbuneß dig uvut naogny gaoggz ure gudbat ubin zciocce usngg cou iundz cpi uudz sog roq Jeqn npiu 90 e die eeche“ eieeen euneg ana e ne Usuntousbum uecet eee eeee egeeee enee uegtatte ne ueceß neter utauns u eheeee deee eee c: euucg„zusbol zne uognvag va dig uueg ugnol sogz“ ee; Bupbgafevd ueltbluis udule zuv ulod sun Auat sjv 8 eaeanp 41 0 agusgng uog gun gunſod asqo udd aqn int audegß deiecdeeen ee ec ee und „IMpgcpang uegeee usunot um anu subut uuogz“ Cuszoqadg pnacqppꝛtz) isaehnvag anganz uog; upgpang usazoe ususe um anu suvm uusgz 61N + 9161 act eeneeet eeeeen; 81 2 er 3rneg⸗ dödeut⸗jvadusg aunzuuo udzpapoß udenog usplievg uuvg gun zeuge gun a00he1 Bojcpllebn nl l wubateneg 0 2a eee ace 210 10 5 deehztach elng⸗ Sie zcet ae eg deeeee eeeeenegge a0 n; eich aee deene e ne neun e eee enuepw ee een lecee weie eeene eee ee eee ee che ee eecee beee eieee weeucggz seg onvg ze end bng zog udgſeg dſ bnn ueha0g naggub uigz ieee e enhe ee usne“ shuf dogz daoqguvdg zwoc uss usgo vg jobogz Ascptgue utg e nee e eg oig u n gos 49 „eheen eee ee eneen ibdeg e ee; neufeſe ueg zeun va usben ucn uegnoid eilunzgz een eeet eeg“ n en ez ueg 0j uuvcß Tpan oſ inzcz ttine uicht ur en eidupag senzz 8e Bulb og 1ve eeene an negz oig E95 Spinog 2 5 en line icee deeee eece le iee; 185 ne eneh dou ͤgef n0 85 spulbun se aval Ppicd de aog uoſaabog seho zcptu pou uezuuog oie udbaſc dac: uf dng negen uz bbubg udgvaſc uscpeppu die wang ueze u gun eomog eene eie daneg voetoct oic Dbee en eet eee avan Jie dagſcpzlun gog usgo fog Aacpindn Buvyftog ould ne! ne gegezunc dig opang Husat inu ava 8 phane zbogeb nv uuvg ueznoeh gun ſqpan oponzg dusd uozuuvz 918 Hoc ſeee be e och daushon sog pvag gun dacpbag uduchr dogn gun zozurch diead suf o10 uobuvachl Sunponpeh Usgol hogz eguhogz Mhhe un Souiod meg u snoch seudbo aun zuggezg sog u beeg ben eecbeg ege uog gocbhag) us önjct v ne un eeee enee en ee 5 Poönpe 100 uv Mece e euheee weene ee oicng dganat uoe uohnagz Lolchtung 1110 d000i85 Situe seg cen deadn Sod een eee eeeeeeeee ee ellob Juastuwnd allochlog Aecplilbus dig usbobog ueschlge hech ttogß alis a Arochegzunc zeg ur ſchung oaucudbar go azunag vc 5 eund ean e ebuncl alnvoch utog sus 5. Danu sid wan a aenbupag Sbuug ub 651] n ene Bog aohac aee ualelgz gun uocplielnz uid Shaudvacpe 209 ueino aun zenputz us uuvobog ge gich gun ugegupqipi uoguzozohl neuel zu pputüilg neg uehob gun ogvinng 210 zogn agſhusd usbiqnoi did pang e neece eene eee dun noce 80% an na un euneunch een ee eenee gun guuch gog l bel enh pc euug ein puane Buvichh svuiogz pl ecee eeeeeutesd us war 8e) jeoſc uozog gog uoqu⸗ Aend uog jeunnc uaelne ueg deh eeneeeh e eee Sog e eeden eee necheneeeuht geent een Snboulſ cpil gzugen eun gesſueg suv guvac somogz Aoinvz n ehog sganc sose uUng usſpiangg 300 spinvgz 8 oiugelupc envah dgoab sog aegt ulbz; 2netee eltie zqusc uecumapz ag utecp eeee en en ec iees been ee e cl; Aog leschng eig uogvng dig cpang swubich dgussench uoſon uugz ute ss svan oganat catoß cenh ad ds Gou aegiz iceh dun znp guvn svmog enue ee eg aheh guvz i znjds auls diat Jove ſ udded senog seguonoancp! „u ie e echehſune öeen eg ee chne on; 18 ure oganat uude iee00 7500 60 usgv! ubgleg 1 55 Wt e oategbi e e ben iheee e bee ee daunug ueuen ee z ee neen een leez edee avat 8c Uadipe eceeneecee ecnee ee ct iog d Aögeet d ee ee eg een ee en eeun e aepee eie ugeee gagubhesog seg uer usg u! enſwlung pog einoat 30 gun zusatechh quvjdun unn wuc ueſnoat oe 38o; pnane uetecpbes snogzond sog ur zogezat Jell ad itsqug ne neeeeg ee ee eceen bugich neschh gun uogdoe og 97Da„%ivutog d udog Wuep oh avg aaqv cpg oi itse Ppog gult iee eebn ee ne eeceg e 0 ei weue daueee ezung ueuie di guvzbuc gun upegnpch ebi eun teeeß sog gul oie ehnr nubgag log dilqug 91 „Abet lepnds ugus ususom cpou anu 10 cpi suudu uv unn uacz“ epi ub ain opnag gun ie lan„udhc ongeng“ egeid zeßurg usgugeſſte i0 pang dosckoctz Auhoatobun sog Se eeee bur euec zbock dig guf ueſiant dope digß eee eeee oiu gqubpegog sanl snveangeqtegß 850 r udg luv 0 sog 19˙4 nause adcca spmoh puv iupzog loſuchh obpz avock unh Hoatung b 155 doqnn agupct dig ci uespnig gun weeend Ugintuüchk uejgoz uide u! 211000 ne 010 negf Silec Sogupploſogz Sausdg zdueic zonelckof Somog invag goſcor uons ee echne uepbue Sog pvagz Sbg 291 Hocipog) iogo uaschſcß zog eence ue e suskasch sdact einc deuvd die dig nvoangegiagß uteg zno nlegz ueusd an uecpencklaog d dig ie olnvrieg„non ISkee 10 an n dagt dicß ugckoc zooch Svg aul abimfat dad soguppezog sog uesc ult dig ugvesnd uonvig usg „Mpeppf gun ugugcpl zvvie oplilbus acg eig duiig zmaung 1508 n geehee eecht neengegno 880 allondnvch J nv uoh pi oſog 580 olcppu z00 uteusd uß uoqog uduumpſie gu uezſla uuvc „t dueg en eppes“ asei ie e eggeen ͤuuvgz“ Attunzt ezpiu 18 30ilae unzg“ ufsgeg blaingebun ugt zuv uong dpoavat uognvac Dof Scpieg ueee ⸗Dud udeuvd 850 zuvc zdd liog u puagoguns seplbaeue mleue juu ucht goizus gun jaguvunngmmoc uoheg uog jn Aogbe und dlat uicht oilcoi ofuwpocß deplhi a0 doutiz oepnt ⸗Hue dgoahg dig inl zk0braueng sw chih dien gun nodangz cggeliudg u Zochcklf Sbittoh uecphaod Hopntutcpoe ute zusuung uog aan gueee gin uuvg buigd gun 4% Aicehnns unu ss gog goſcpf on Snpaoc av uogurbogz nohriwog „vah sog uneguaeusonz sve donvat hogozongz nie uolpof gun uoutdzz zvoch ulo goß snvoangsgiogz souze gout ieenee en ee e eheeen nnee eeehue ee, Aozunuc sccgond onuſtg dig ſo ueſoc usgieg dig gun zuv ainz dioa Bulb uuvcz cpr9 ee eeuuez eehneh ehne og deig dug anogboe zwoch 1110 ec Sondg Soeang ur usgeng ihht Nutuuneg cig -delſh dcgeg unegeic doate oan uengg nogea Bulog on Ubin giuuaz öiben zſochlanz udg uv agcz sog uvu uuogz 5 Gaan udlloß 9 Bunbeaznz zog aohlogz svg usg ꝛ0c0f utubanpe ule daa udgzvan ueguvgach dac unsc uoquogerg uoglog deg uozuvgog quelndz um cn aun uoſpzoutung oigor owiuc Socß eueudg eeeeeee een e ee en ee uc dun veubee u ee aguvuleur ogupc 210 Gil uszba; Hoctuig eT e enn beun eee en ee ge ee ktag zuv zogefat spog somogz auhpens uung gun und ſtark ſie zu den unſeren machen, das erſcheint mir heute Aufgabe und Pflicht. Dadurch geneſen wir vielleicht mehr als durch gefliſſentliches ie zur Ruhe für unſere Seele.“ „Sie haben gute Nerven,“ warf er ein. „Ich ſuche ſie mir nach Möglichkeit zu erhalten. Er wurde aufmerkſam, und begleitete mich, obwohl wir⸗ bereits bei Hauſe angelangt und der Abend vorge⸗ ſchritten war.„Sie als Arzt miſſen es ja auch wohl am beſten können.“ Es war der alte kreue Glaube, der mir ſo oft begegnete! „Der Arzt kommt hier weniger in Betracht als der Menſch, der ſich durch natürliche Mittel geſund erhalten will. Vor allem kommt es die rechte Diät, weniger des Körpers als der Seele an „Was verſtehen Sie unter Diät der Seelee“ „Ich möchte es Ihnen mit einem alten Horazworte ſagen: Aequam memento rebus in arduis servare mentem! Such dir in ſchwerer Lage den Gleichmut bewahren! Man kann ſich zu ſoſchem Gleichmut erziehen, auch wenn man ihn von Hauſe aus nicht beſitzt. Die rechte Ruhe, die ſich weder durch Ereigniſſe noch durch Menſchen aus ihren! Gleich⸗ gewicht bringen läßt, die zu der Erkenntnis durchgedrungen, daß, was geſchieht, aus Notwendigkeit geſchieht, die ſich des⸗ halb niemals aus der Faſſung bringen läßt, die macht die rechte Diät der Seele aus. Und ich meine, man kann ſie ſich niemals ſo leicht zu eigen machen als gerade in dieſer Zeit!“ „Weshalb gerade in dieſer Zeit?“ „Weil man jetzt, wo andere ihr Letztes hingeben, kaum noch das Recht beſitzt, aus ſich und ſeinem Tun Wunder was zu machen, weil man wirkt, was in ſeinen Kräften ſteht, den Erfolg aber in eine höhere Hand ſtellen muß. Glauben Sie mir, es gibt für dieſe Zeit nur ein Mittel, das wirkſamer iſt und heilender als alle Verordnungen und Medizinen: die eigene, aus Erleben und ruhigem Nachdenken geſchöpfte Philoſophie— es ließ ſich noch manches hierüber ſagen— ich muß in mein Krankenhaus, und Sie haben auch noch zu tun. Für heute gute Nacht!“ Der Statiſt. Von Paul Alexander Schettler. Ja, das Heldentum, ſagte der verwundete Feldgraue ernſt. Wir hatten da draußen einen ſeltſamen Kauz. Statiſt war er geweſen, bis ihm der ſeldgraue Rock angepaßt wurde, Statiſt an einem kleinen Theater irgendwo. Nur Statiſt, aber in ihm brannte die Künſtlerſehnſucht wie nur in dem Herzen eines Künſtlers. In Nächten, wenn das feindliche Feuer ſchwieg und wir die Romantik traumſüßer Mondſchein⸗ nächte durch das zerſchoſſene Dach unſeres franzöſiſchen Quartiers genoſſen, hat er mir die Tragödie ſeines Lebens erzähſt. Auf dem Dorfe aufgewachſen, galt er ſchon als Knabe für einen Sonderling, ſo erzählte er. Mit ſiebzehn Jahren ſaß er zum erſten Male im Theater. Eine Wandertruppe ſpielte im Saale der Dorfſchenkr. Dat Erlebnis ward über⸗ mächtig in ihm. Er brannte durch und ging zum Theater. Eine Zeitlang trieb er ſich an kleinen Bühnen umher, fieber⸗ 70 lich ſollte ſein Wunſch Erfüllung finden, ſollten ihm die Pforten in das Reich der Kunſt erſchloſſen werden. Er verſagte. Der Direktor ſchüttelte den Kopf, die Kritik vernichtete ſeine Hoffnungen. Doch ſein Glaube war ſtärker. Er vermochte es noch einigemale. Und immer das gleiche Ergebnis. Schließlich ſah er es ſelbſt ein, ſein heißes Herz, das nach Größe, nach Schönheit verlangte, ſeine Seele, die für innerſtes Erleben nach künſtleriſchem Ausdruck rang, konnte ſich nicht verſchenken. Was tief in ihm wuchs und reifte, das vermochte er nicht aus ſich heraus zu ſtellen. Ein ungelenker Körper, eine unüberwindliche Scheu vor den Men⸗ ſchen, erſtarrten ſeine Willensglut, machten ihn ſtörrich und verſchloſſen. Statiſt. Einer jener Ungenannten, Stillen, denen auch die Mitwelt keine Kränze flicht, deren Sehnſucht nach Ruhm, nach dem Kunſtprieſtertum am eignen Ich zerſchellt, an denen der Ruhm vorübergeht, und die dennoch der Kunſt dienen mit einer ſchmerzlichen, blutenden, überzärtlichen Liebe zu ihr. Nun war er Soldat. Mondelang lag er draußen mit uns, Kamerad unter Kameraden, mit Auge und Hand dem Vaterlande dienend, aber tief im Herzen die geheime Liebe zur Kunſt bewahrend. Ich fragte ihn einmal, ob er denn wieder zum Theater gehen wolle, wenn der Krieg aus ſei. „Kann ich anders?“ ſagte er. „Aber, als Statiſt? Wollen Sie Ihr Leben lang Statiſt bleiben?“ meinte ich. Er lächelte ſtill. Ein beſcheidenes und doch! ein wenig überlegenes Lächeln. „Nehmen Sie doch Stunde bei einem guten Schau⸗ ſpieler. Wiſſen Sie nicht, daß Demoſthenes— „Ich bin kein Demoſthenes“, wehrte er ab.„Iſt es denn etwas ſo Schlimmes, Statiſt zu ſein? Sind wir nicht alle mehr oder weniger Statiſt im Leben, wie im Kriegee Sie, ich, jeder Kamerad? Ja, ſelbſt die Führer, die wenigen, die die Heldenrollen ſpielen, ſind ſie nicht auch im Grunde— Statiſten, Figuren, von einem höheren Willen bewegt?“ „Freilich, wenn Sie die Sache ſo anſehen“, ſagte ich nach⸗ denklich. „Aber ja, ich ſehe ſie ſo an. Nicht anders. Wie es mir in der Kunſt um das Ganze zu tun iſt, ſo auch im Kriege. Ein jeder an ſeinem Platze, wenn nicht als Held, ſo als Statiſt. Fühlen Sie ſich unbefriedigt, daß Sie nicht Feld⸗ herr, ſondern nur einfacher Soldat ſind?“ „Nein,— das heißt, darüber habe ich noch garnicht nach⸗ gedacht. Es muß ſchön ſein, Führer und Feldherr zu ſein. Es muß herrlich, köſtlich ſein,“ rief ich. Mein Kamerad lächelte. „Und was iſt denn ſo herrlich, ſo köſtlich? Das Verant⸗ wortungsgefühl, die geiſtige Überſicht? Können Sie das nicht als gemeiner Soldat haben, müſſen Sie es nicht beſitzene Liegt nicht auch in Ihrer Hand, in einer entſchloſſenen Tat vielleicht das Geſchick tauſender beſchloſſen? Was iſt ein Feldherr ohne Sie? Glauben Sie, wie in der Kunſt ſo iſt's im Leben und gar in dieſem konzentrierten Leben, das Krieg heißt.“ Ich nickte und ſchwieg. Er hatte recht, es war ſo. Und dennoch, warum hatte er geſtrebt und immer wieder geſtvebt, mehr zu ſein als Statiſt, warum war es für ihn eine Tra⸗ haft ſtudierend und ſich vorbereitend. Endlich bot ſich die Ge⸗ zu einem Probegaſtſpiel an einem Stadktheater, end⸗»gödie, er nicht als ein von Aber er konnte von der Kunſt nicht laſſen. So wurde er Warum beſchied er 50 nicht mit ſeinem Los, nicht Held ſein zu dürfen? Es war doch ein ſeltſamer Kauz, dieſer Statiſt, der Teufel wurde aus dem Flug. *** 5 Ein paar Tage ſpäter kams zu jenem Sturmangriff, bei dem ich meine Verwundung erhielt. Beim erſten Satz aus dem Graben riß michs zu Boden. Es war nicht ſchwer, aber der Blutverluſt war ſtark und das Aufſtehen wollte mir nicht mehr gelingen. So kroch ich denn zum Graben zurück und habe den Sturm nicht mitgemacht. Sie wiſſen aus den Zei⸗ tungen, wie heftig es hergegangen iſt, mit Handgranaten und Kolben. Ich ſelber erfuhr erſt im Feldlazarett davon. Ich erfuhr von dem Siege der Unſrigen, und daß der„Statiſt“ die ſieghafte Entſcheidung herbeigeführt und ſie mit ſeinem Herzblut bezahlt hatte. Starke Artillerievorbereitung auf unſerer Seite ſchien die Feldbefeſtigung der Feinde ſturmreif gemacht zu haben, da empfing die Anſtürmenden ein unerwartetes feindliches Maſchinengewehrfeuer. Führer und Mannſchaften brachen nieder. In den Reihen der nachfolgenden Sturmkolonnen entſtand ein augenblickliches verwirrtes Stocken, ſie warfen ſich zu Boden, inſtinktiv Deckung ſuchen. „Sprung auf, marſch, marſch, dröhnte da eine donnernde Stimme. Der„Statiſt“ war es. Sein Kommando riß ſie alle ſuggeſtiv in die Höhe, dem todesmutig voranſtürmenden Kameraden folgte Mann für Mann. Die graue Menſchenwelle der Stürmenden überflutete ſo überraſchend den Graben des Gegners, daß es nach kurzem, hartem Kampfe gelang, den Feind zu überwältigen. Eine ſtolze Beute an und Material fiel den Tapferen in die Hände. Vor dem Graben aber 160 das Geſicht in die Erde ge⸗ drückt, der tot, durch deſſen Unerſchrockenheit ſie dieſen Sieg erringen ſollten. Sie beſtatteten ihn mit den anderen ge⸗ fallenen Kameraden. Sein Gpab ſchmückt wie die Gräber der anderen ein ſchlichtes Holzmal. Denn er war, wie ſie, nur Statiſt, und doch ein Held. 5 Old England. Eine groteske Geſchichte von Rudolf Michael. (Nachdruck verboten.) Nachdenklich, langſam mit gepreßten Lippen wanderte Thomas Upper an der grauen, dunklen Häuſerfront entlang. Von fernher brandete durch die Straßen wie durch einen Hohlweg der rauſchende und kreiſchende Lärm der inneren City. Hier war es ſtiller und müder. Es war, als flöſſen alle unruhigen Waſſer Londons dort in einen wirren Strudel zuſammen. Am dunklen Himmel ſtand der rötliche Wider⸗ ſchein der großen Stadt. Thomas Upper ballte die Fäufte und ſtemmte ſie in die Taſchen des leichten Sommermantels, den er trotz Herbſt und Nebel noch immer trug. Mein Gott, von 90 Shilling den Monat kann man ſich nicht zu jeder Jahreszeit einen neuen Rock kaufen. Das muß doch ein Prinzipal einſehen. Na, und auch der Herbſt war slos genug, brummte Thomas. Der frogte nicht nach Ultimo und Vermögen. Der war ein ⸗ ſach da und kommandierte: So, nun zieh den hellen Plunder aus. Ich bin fürs Graue. Erſchrocken ſchaute Thomas gegen die blendende Höhe. Eine blutrote Hand ſchrieb gegen die graue Hauswand in rieſigen, grellen Buchſtaben⸗ enlist now contry needs youl Da ſoh Thomas Upper wieder nieder zur Erde und tat, als ſchäme er ſich Aber innerl er doch. Hahaha! 3 5 9. 8 N hätte, die er doch auch in ſolchen Fragen der zatet verteidigung hören mußte, ja, dann wär es vielleie mög⸗ lich. Ach, ſeinetwegen konnts notwendig ſein. Aber ſ e es eben nicht. Old England iſts doch nicht allein, man will doch auch exiſtieren. Nicht wahre? Thomas Upper trottete weiter. Dort oben ſchrieb dia blutrote Hand aufs neue ihren grellen, flimmernden Aufruf. Nun war er mitten zwiſchen den lachenden und ſchwaen ⸗ den Menſchen, zwiſchen rollenden und fauchenden Wagen. zwiſchen den hohen ſteinernen Wänden. Von abes ſah die Nacht hinein. So neugierig, geheimnisvoll! 5 Thomas Upper ſah kaum auf. Er rannte die Herren an, die ihn brummend anſahen und doch weiter gingen, trat einer älteren Jungfer auf die ſpitzen Lackſtiefel, ſo daß ſie froh erſchreckt ſich umdrehte, um zu ſehen, wer ſich mit ihr ein⸗ laſſen wolle. Thomas ging rückſichtslos weiter und machte ſich darüber wirklich keine Sorgen. 5 Ach die Sorgen ſaßen ihm ja ganz wo anders! Das Geld? Ja, das Geld gehörte auch mit hinein. Aber tiefer, noch tiefer ſaß die bittere, beinahe giftige Wurzel. Der Bruder in Amerika hatte geſchrieben. Heute erſt. Thomas fühlte den kniſternden Brief in der Taſche. Ja, der hatte gut reden. Der ſaß in Ruhe und Sicherheit im ſeiner FJabrik und zählte täglich die gedrehten Granaten, die all⸗ wöchentlich zu einer ſtattlichen, graublinkenden Pyramide an⸗ wuchſen. Er ſolle doch kommen, ſchrieb der Bruder. Mit dem Ver⸗ dienſt in London ſei es ja doch nichts. Jetzt zumal, wo die Deutſchen mit ihren Booten das ganze Leben ſo berteuert hätten. Hier aber ſei die Deviſe: Großer Verdienſt, biliges Leben. Wie das ſo einfach auf dem Papier ſtand. Geduldig 68 Papier, zu welchen Dummheiten gibſt du dich her! Woher das Geld nehmen fitr die Ueberfahrt? Und den Bruder füh 1 laſſen, daß er ſo gar nichts hatte? Nein, lieber nicht. Und dann auch das Vaterland! Er mußte doch eigentlich hier ſein. Hier würde er gebraucht. So ſchrieben es wenigſtens die Zel⸗ tungen allabendlich in ſchreienden Buchſtaben. Ach ja, die blutrote Hand ſteckte dazwiſchen! Ja, gewiß, nur die! Langſam bog Thomas Upper in die Nebenſtraße ein und ließ den lauten Verkehr hinter ſich her ebben. Nein, ſo gings nicht! Man muß doch ſeln Aeußerſtes tun. Oder doch wenigſtens ſo tun, als ob mans täte. Nicht wahr? Ja, das war ein alter engliſcher Satz. Der Vater hatte ihn oft gebraucht. Thomas Upper raunte in all ſeinen Gedanken gegen einen Laternenpfahl. Da kam ihm die Jaf Nun wenigſtens eine! War er dort drüben dem Vaterlande nicht viel nützlicher als hier? Konnte er nicht, wenn er Granaten drehen darf, dem Vaterlande viel mehr nützen und ſich ſelbſt zugleich auch? Ach ja, darin lag die vollkommenſte Harmonie aller Inter⸗ eſſen. Er fühlte es immer klarer in ſich auſwachſen. Seine Schritte wurden lebhafter, ſeine Arme bewegten ſich ſchneller, ſeine Gedanken liefen wie flinke Wellen. Und doch! Damit war noch nicht alles gewonnen. Er war noch nicht drüben. Ach, wie er es haßte, dies große, graue Waſſer, das dazwiſchen Iag. Und er fiel wieder in ein dumpfes Nachdenken. Auf ſeiner kleinen Stube ſtand er frierend und ſtarrte gegen die beperlten Fenſterſcheiben. Den Hut hatte er noch auf dem Kopf. So ttef ſteckte er in dem Sumpf elner Ge⸗ danken drin. Dann wandte er ſich jäh um und fiel polternd die ſtelle Treppe hinunter und 1 gil 98 die Straße. Ellen! Sag, weißt du nicht Rat u ilfe eeen war noch nicht im Hauſe. Bleiern vor ſich kinſtar⸗ rend—4— 5 0 eee auf einem Stuhl und warlete. Da ſie. ſta„„„ Aber u ſprichſt du nicht, welne e, er Senerai- Aneiger Badiſche Neueſle Nachrichten.(Abendbtatt Ua. Desterreien-Ungarns neue Kriegsanleihen. Die üer die neuen Kriegs- anleien in Oesterreich und Ungarnu werden dem- nackst erscheinen. Nach den bisber vorliegenden Nachrichten wird die vierte österreichische Kriegsanleihe in zweierlei Form nach Wahl der Zeichner ausgegeben: als 5 Aprozestige in 40 Jahren ab 1921 tilgbare Anleihe 2 93 Prozenxt (Horauf die Zeichenstellen% Prozent vergüten) mit Zinsscheinen, fallig am 1. Juni und 1. Novem- ber(die Zinsen bis I. Juni d. J. werden den Zeichmern vemgütet). Die Anbeihe wird in Beträ- gen von 100 Rronen aufwärts ausgegeben. Sie ist in Serien zu je 5 Mifl. Kronen eingeteill, von ddenen je eine ab 10 zum Neunwert ausgelost wWerdden. Vom 1. Juni 19206 an behält sich der Staat eine verstärkte Tilgung oder gämzfiche Rück. Zahlung vor. Zweitens werden prozentige steuer- kreie in 7 Jah ren(1I. Juni 100) rückzahl- bare Staatsschatzscheine zum Kurse von 95% Prozent ausgegeben(auch hierauf vergüten die Zeichen- Stellen Prozent). Der Zinslauf beginnt bei den hatzscheinen ebenfalis am 1. Juni, die Stiicke- lung geht nur bis 1000 Kronen und dann aufwärts. Die Einzahlungstristen werden bei beiden An- leihen bis zum 15. Septeniber laufen. Die Regie- rungen werden dafür Sorge tragen, daß die Be- lehnungsbegünstigung der österreich- ungarischen Bank und der Darlehnskassen wie bei den ersten drei Kriegsanleihen für die Schatz scheine bis Ende Jum 1919 und für die tilgbare Auleike bis Ende Juni 1021 eingeräumt wird. Die Notenbanie berechnet für Belelinungen zu Kriegs- anleihezeichnungen entweder /½ Prozent über dem jeweiligen Diskontsatz oder 5 Prozent fest. In Ungarn gelangen ebenfalls Zweierlei An⸗ leihearten nebeneinander zur Ausgabe: I. eine GpProzentige Staatsanleihe 2z Uu 97,20 Prozent bei Vofgablung bis zum 5. Mai. Bei spaterer Eu erhöt sich der Preis und zwar auf 97,50 Prozent bei Volhahlung bis zum 23. Mai und auf 98 Prozent bei Teizahlungen. Die Zins- scheine sind im November und Mai fällg. 2. Sh%eprozeutige 10jährige Schatz- anweisungen zu 91,90 bezw. 92,00 und 92,65 Prorent mit Dezember- und Juni-Zinsscheinen. Die vorstehenden Zeichnungsbedingungen, füir die eine amtliche Bestätigung Z. Zi. nicht vor⸗ liegt, wird man im allgemeinen als angemessen be- zeichnen müssen. Sie werden zweifellos dazu bei- tragen, den bisherigen ſinanziellen Erfolgen so- Wohl Oesterreichs, als auch Ungarns ein neues Ruhmesblatt beizufügen. In beiden Reichshäten wurden bisher im Wege Hngfristiger Kriegsan- jeihen 13 Milliarden Kronen WO- von auf Oesterreick 8868 Mifl. und auf Un. garn 4300 Mill. Kronen eniielen. Im einzemen brachte die erste öster- reichische Kriegsanleihe vom November 1914, bestehend aus 5% proz. zu gν⁹ν Proz. auſgelegten Schatzscheinen mit Siahriger Laufzeit— 2185 Mill. Kronen; die zweite im Mai 1915 zu 95,5 Proz. aufgelegte Anleihe bestaud ebergalls aus prOZ. Schatzscheinen, deren Laufzeit jedoch auf zehn Jahire verlängert war und die ein Zeichnumgser- gebnis von 2688 Mifl. Kr. aufwiesen. Die drifte Gsterreichische Anleihe vom Oktober v. Is. bestand ebemahs aus Shprozentigen Schatzscheirten, je- ctoch u 15ariger Laizeit und einem Preise von 93,60 Proz. Das Ergebnis erhöfte sich aumf 4080 Mul. Kronen. un Ungarn, das vorwiegend ö6progentige Retrie und daneben Sproz. Schatzscheiue ſast gleichzeitig nit OesterreichUngarn atügelegt hat, Bracinen die ersten drei Auleihen 1170, dann 1120 und schließHC 2010 Mall. cies War für ein vorwiegend agrarisches nd ein seften großer Erfolg. Vom Geldmnarkt. In dem neuesten Heſt des„Plutos“ tritt„Arstus“ in den Gedanben über den Geldmart der Au⸗ Schaiuing eirtigegen, daßg sofort nach Friedeusschiuß mit einem scharen Umschwung der herrschenden GaAdſtlissigtzeit in eine starke Auspannung zu rech- nen sein wird. Diese irrige Ansichf gründe sich auf die Idee, daß die Malllardenkapitalien, die in- jolge Uebergangs vom Kreditgeschitt zum reinen Kassageschäft, miolge der Liqudierung der Roh- Stbofthäger usw. im Kriege frei geworden sind, nun sGort nach Friedensschluß ihrer einsiigen Ver- Wenchurg wieder Zzugellhrt werden müßten. Der Irrkun diieses Schihisses Bege aih der Hand. Es Sei Zweifellos, daß das Reich die Einiulir noch lange Eomtingentieren würd, daß geraume Zeit vergehen lrkte, ehle das Kreditgebäude im Waremwerkehr Wieder aufgeschichtet werden wird, ehe die Fest- kegung des freien Kapitals in neuen Unternehmun⸗ geu großen Stils wieder in nenmenswertem Un- Fauge Stattkinden darf. Auch die Einschränlang der Umlaufsmittel würd nictat von heute auf morgen erbolgen können- und der Einfluß dieses an sich recht erwyünschten Vorgangs auf den Leibwert des Gelddes omne bedeutend verringerf werden, wenn es gelänge, bis zu jener hoffentich nicht mehr fernen Zeit die bargeidlosem Zahlungsniethoden kräftig zu erweitern. Alles in allem sei darauf hinzuweisen, daß wðãir nur sehr allmählich von iserer Ezentrierten Iunemuiirtschaft wWieder in alie weite Weltwirtschalt gelangen werden, so daß man auch nur mit einem ahaählichen Hinüberglei⸗ ten der Geldverhalimisse in die große Veründerung Zzu rechmen hat. Frankfurter Eflektenbörse. Fraukfurt a.., 12. April(Priv.-Telegr.) Burch leblnafte Kaufktst zeicimete Sich der Begiun des freien Vertehrs der Börse aus. Die militäri- Schen Exfolge, sowie auch das Deutsch-Runänische Abkommnen gaben den Anlaß zur festen Ten- denz. Namentlich auf dem Markt der chemi- schen Werte, die durchweg zu höheren Kur- Sen uungesetzt wurden, trat erneut Nacirage eim Bevorzugt waren besonders Hokverkohlung, Höchster Farbwerke und Badische Anilin. Von Autowerten ist Keyer, Oberursel reger um- gesetzt. Benz, Daimier konnten sich gut be- haupten. Steaua Ronuna, sowie Erdölaktien fest. Aumn Markt der Niistungswerte bemerkte man wei⸗ tere Käufe für Firsch-Kupferwerke. Deutsche Waffen schwächten sich etwas ab. Flektrische Werte höher bezahlt, unter Bevorzugung von Bergmann, Felten u. Guilleaume, sowie AECl. Von Sonstigen Industrieaktien waren Metallwerk Bing, Pokorny und Witteind und Munscheid beachtet. Auf dem Montanaktiengebiet bestand Kauflust für Deuisch-Luxemburger und Phönix Bergbau. Leder- alctien unverändert. Schiffahrtsaktien erfuhren mäßige Beſestigung. Am Rentenmarkt waren heimische Anleihen behauptet. Berliner Eflektenbörse. WIB. Berlin, 12. April. Der Abschluß des Deutsch-Rumänischen Handelsabkommens beein- flußte die ohnehin feste Gruudstimmung des freien Börsenverlehrs weiterhin in günstiger Weise, doch war das Geschäft und die Kursver- änderungen in den bevorzugten Werten, wie Phönix-Bergbau, Bochumer, Deutsch-Luxeniburger Oberbedarf, Deutsche Erdölaktien und Steaua Ronzata nicht so erheblich, wie an den Vortagen. Vereimzelt kam es nach den starben Kurserhöhun⸗ gen der letzten Tage auch zu Abbröckekungen in manchen Werten. Docli setzte die feste Grund- stimmmg ünmer wieder erneut eiti. Am Ren⸗ tenmarkt sind 3 und 4 Prozent alte heimnsche Anleihen bevorzugt. Interesse bestand auch fiür vumänische Renten. Beriin, 12. April. Devisenmarkt) Telegr. Auszahlungen für: 12. 11. geld Brief deld Brietf Newyorknk 346.48.47.49 Hellene 23.50 239.— 238.75 239.25 Dänemark 139.75 180.25 158.75 180.25 Sohpeẽꝓj! 159.75 1860.25 159.75 160.25 Norwegen 159.25 160.25 159.75 160.25 Sohmrsſga. 1906.75— 107.—— 106.87˙ 107.12½ Ossterreſch-Ungarn.10— 69.20— 69.05— 69.16.— Rumünlen 37.— 67.50— 97.— 37.12½ Bulgarien 73.50 79.50 78.50 79.50 Newyorker Effektenbörse. WIB. Newyork, 11. April. Die heutige Börse verlelmte in unregelmägiger Hal⸗ tung. Der Umsatz betrug nur 320 000 Stück. Bei Beginn waren die Kurse auf allen Umsatzge- bieten höher. Besonders gefragt waren Niistungs- Werte. Auch Metallalctien waren im Hinblick der andauernd reciit giinstigen Handelsberichte in größeren Posten aus dem Markie genommen. In⸗ ternational Merfeantil Marine wurden nacli den Steigerungen der letzten Tage SArker realisiert. Da- gegen erzielten American Smelting einen neiten Höchstkurs. Von Eisenbahnen litten Newyork Neuawen, Hartford imter Gerüchten über un⸗ gimstige Gestaltung der Einnahmen. Gegen Schluß des Verkehrs fanden eine Menge versfim- mender Gerüchte Verbreitung, sodaß die Börse bei uneinheitlicher Tendenz schloß. NEWVVRR, 11. April. Devlsenmarkt) 11. 10. Tenaenz r dsfe„fest behaupt. geld auf 24 Stunden(Burohschninsrate) 2.— Geic letztes Darlenen 3 2—.— Siohtwechsel Berlinn„42.1½ 72.½ Sjohtwechsel Pars„.038.28.—.63.— Wechsel 2% London(80 Tage).72.75.—.72.75 Weohsel auf London(Cable Transfers)..77—— 77. Ser nnss„„„% n. Nsw-Vork, 11. April.(Bondsmarkt). 11. 10.. 10. Atoh. Top. Santa F& St. Touis S. f. 5 8d. 38.— 55ʃ½ 4% dom, Bongs 103.— 103.— Souts. Pacifſo conv. 7 Balt. Ono 4½% Bds. 30/, 36½ 41929%s Sonds. 9800% Ohes. Otiſe 4d½ Bs. 88½% 38½% Unlonp ab. 0. 4% Bas. 93 927, Horin. Pac. 3 Bds. 660%/ 65% 4% Unlon Stat. H. Pao. Pr. Llen 48ds. 93¼ 980% At. 1925 oonv. Bonds 111½ 11½ St. Louts and St. Unſted States Steel Franzo. pr. 4 8de. 73— 71 Corp. 5% Bongs 104— 104½% NEWVYORk, 11. April.(Aktienmarkt). 11. 10. Atch. Top. St. Pe o. 103% 103— fKorthern Paoifio o. 55% 112¼ u. orst icg 180d. Pennsyivagſs 50 84% 577% Balztmore and Ohio 88¼ 867% Reading 50 K 5 Canada bagifto s6 87¼ö Ohloago Rook 1s- 18½ Ones.&. Obie o. 61% 62— ſand Pabolf. Rallw. 97 19— Chio- MHw.St.Paul e. Denver& Hio Gr. 85½ 91 do. prel. 8 Erte Ist pref. ENe and pref. Areat Horth. gref. Gr. Rorth, Ore Cert. imnols Gentr. dom. Interbhorgh. Metrop. do. Cons. pr. da. Mesrog. nr. Kansas Gtty and Soubern Uo. prof.. 77½ Lehigk Valley 80 8 125½ 77½ Loutsy. u. Nasb“%/ 125ʃ½ Mies. Cans. Tex. o. d0. do. pr. Misseuri Paeifio Jouthern Faolflo. 20% 87% South, flalſw. oom. do. do, prof. Amorio. Locom. o. Amer.Smelt-KRef.0. 110% 108½% do, Sugar Ret. o. Anad. Copp. Min. o. Beiſſenem Steel Central Lsather, Consdlſdated Gas Beneral Eleotr. o. Mexio. Pefroſeum Matlonal Leacg Unft.Stat. Steels o. Unſt.Stat. Steels pr. Utah Copper dom. 44 do. Unt& West d. 121½/ 27% virgin. Car. Chem. 0. 178.— Morfolk& West, o. 112½ 122— Searsgocbuck oom.— 177.— Aktien-Umsatz 320 000(450 000) Londoner Egektenbörse. Longoen, 11. April. . 11. Fennsylvams 59.% 39.— 93.% Southern Paolfle. 101.¼ 101½ Unjon Paolfſo 138.%/ 138.— Senn 88.% 80.— Anad.Oop.neue Akt. 18./ 18. Rlo Tinto 45 Chartored De Beges defetred 10.% 10.% 275 103— 10. 2½ Engi. Konsols. 5% Argentinſer 4% J rasiſlanec. .205 Oanadtan Paciflo. 175., 175— kena Golgfleldss, 1½%½ 11 Erie ooõ. 37% 37.7/ Randmines 68.%/ 3% Hational Rallvay otf FPrivatelskont 4% 4% Mexloos%—.—ISüber 2916½% 01½55 London, 1J. April.(W...) Wechsel auf Amsterdam 3 Mte- 1147 e, kurz 11., Soheck auf Amzterdam—, Weohsel auf Faris 3 Rte. 29.20, kurz 28.78.—, Sohsck auf parle. Weohsel auf Fetersburg kurz 155. 5 Bankeingang: 350000 Pfd. Sterling. Handels- und Indusfrie-Zeitung Die indlrekten Steuern und Staats⸗ monopole in FKrankreich. WIB. Paris, 12. April. Nichtamthch.) Mel- dung der„Agence Havas“: Die indirekten Steuern und Saatsmonopole ergaben während des ersten Vierteljahres 1916 einen Mehr- ertrag von 100 Millionen Frs. gegen das erste Vierteljahr 1915, und einen Minderertrag von 142 Mithionen Frs. gegen das erste Vierteljahr eines gewölmlichen Jahres. Nandei und ilndustrie. Oberschlesische Kokswerke u. Chemische Fabriken.-G. Der Bruttoüberschuß des Unternehmens mr 1915 benuft sich auf M. 5 402 488( 7 750). Nach Ab- Schreibungen von M. 500 000(Wie im Vorjahre) und Zuwendung für die Kriegsfürsorge von M. 245 024(53 377) verbleibt ein Reingewirm von M. 3 989 404(4 184 44%, aus dem bekanntlich wieder 17 Prozent Dividende zur Verteilung gelangen und M. 627 702(610 370) aui neue Recimung vorgetra⸗ gen werclen sollen. Im Geschäftsbericht sclreibt die Gesellschaft: Der Verhuf des Geschäftsfahres 1915 Wwar günstig. Wenn der ausgewiesene Reim- gewinn denjenigen des Vorjahres nicht voll er- reicht, so liegt es daran, daß wir bei Ermittlung der Gewinnziflern auch für den Mehrgewinn des Vorjahres die Kriegsgewinnsteuer zurüchzuste hben batten. Der Absatz in Koks war im allgemeinen befriedigend; in immer größerem Maße findet Koks auch an Stelle von Kohle Verwendung, nach- dem die Eisenbahn-Verwaltungen hiermit in dan- kenswerter Weise vorangegangen sind. An der Austuhr nach dem beireundeten Aushande und der im Interesse umserer Valuta Fegenden Ausfuhr nach den neutralen Staaten konnten wir uns mit größeren Mengen beieiligen. Daneben erwuclrs uns die Aufgabe, die weiten von unseren Truppen besetzten Gebiete im Osten mit Koks zu versorgen, und zwar durch Vermittelung der Kriegs-Kohlen- Gesellschaft.-., an der wir uns durch Ueber- nahme von Aletien beteiligten. Der Absatz von Schwefelsa urem Ammoniak volkog sich glatt: in- folge mannigfacher Ausläle vermochten wir der Kundschaft nur einen Teil der ibr verkatüten Men- gen zu liefern. Die Erlöse wurden durch die ge- Setzlichen Höchstpreise bestimmt. In Benzol und Bengohomologen stockte der Absatz zeitweilig, Weil die erhebliche Einschirünkung des privaten Kraftwagecibetriebes nicht unmer durch Beziige der Heeresverwaltung sofortigen Ausgleich fand und weil es teiweise an Kesselwagen für die Ab- fur der stark erhöhten Erzeugung mangeite. In letzter Zeit haben sich diese Verhältnisse gebessert. Die Preise erfuhren eine näßige Erhöhung gegen⸗ über dem Vorjahr. Auch in ILeer und Teererzeug- nissen Wðaren nur mäßige Aufbesserimgen der Preise bei recht starem Bedari, der iunsbesondere in Ieerölen zutage trat, zu verzeichnen. In Ge⸗ meiuschaft nrit der Oberschlesischen Eisenincustrie Aktiengesellschlaft füir Bergbau und Thlittenbetrieb, Gleiwitz, der A. Borsig, Berg-. und Hüttenverwal- tung, Borsigwerle, und der Consolidierten Glei- Witzer Steinohlen-Grube, Gleiwitz, gründeten wir die Oberschlesische Gesellschaft für Teerverwer⸗ tung m. b.., die sich nüt der Verarbeitung von Teer und der Verwertung der darauf gewonnenen Eeugnisse für geimeinschaftliche Nechmmg be⸗ faßt. Der Vertcalnts-Vereinigung für Teererzeug- nisse, Essen, sind wir, nachdem der Vertrug der Deutschen Leerprodukien-Vereinigung, Essen, ab- gelaufen war, als Mitglied beigetreten. Der Betrieb auf unseren Amlagen verlief im Jahre 1916 niciit Ohne Störungen. Recht oft zeigte sich empfimdzicher Kohlenmangel, der uns wiederholt zu Einschrän- Fumgen unserer Erzeugung waug, dlie bei der hohen Bedeutung, die gerude jetzt Kobs und Nebenprodukte haben, auch im allgemeinen Inter- Ssse sehr zu bedauern sind. Ferner hatten wir zeitweise unter Wagenmangel zu leiden. Unsere Fectenhiitte war gut beschäfligt, zum Teil nut Auf⸗ trägen für Heeresbedarfl. Auf der Consolicherten Steinlconlen-Grube konnte der Kokereibetrieb nocli wüclit augenommen werdlen. Die Aufnahme der vorgeselienen Förderumę und die Inbetriebsetzung der Kolerei kaum erst srfolgen, wenn eine aus⸗ reichende Arbeiteranzahl unter allen Umständen gesichert ist. Die Verh=linisse in der Grube selbst haben sich als unverändert gilustig erwiesen. Wir erhisiten im Berichtsjahr in Auftrag: von dem Kgl. Freuiß. Bergfiskus den Bau einer dritten Koksofen- gruppe au Knurow nut Ausbau des Kohlen- turmes, der Kondensation, Ammoniale und Ben⸗ zolfabrik, ferner von der Oesterreichischen Berg- und Hüttenwerks-Gesellschaft, Wien, den Bau einer Koßksolengruppe am Hoheneggerschacht. Nach der Bilanz hat der Effeklenbesitz der Gesellschaft eine Steigerung auf M. 8 302 252(5 205 600) erfahren. Debitoren werden ausgewiesen mit M. 12325 433 10529 630), Bestaude nit M. 1 210 612(1 573 283), Kreditoren Wweisen eine Höhe von M. 18 119551 9480167) auf. Warenmörkte. Eine Warnung vor Hinterziehang eschlagnahmter Webwaren. WIB. Berliu, 12. April.(Auntlich.) Durch die Revisionsbeamten der stellvertretenden Gene- rallommandos ist ſestgestellt worden, daß mehr- ſach versucht wurde der durch die Bekannt⸗ machung W. M. 1000%14 15 KRA beschlagnahmten Webwaren durch Umanbeitu nig der Beschlagnahme 2zu entziehen. Die Nachprüljungen werden daher mit besonderer Schärfe schandlhabt werden. Wer Waren hin⸗ terzieht, wird von den gesetzlichen Strafen be- troffen; außerdem wird die Ware sofort ent eignet werden. Eerliner Frodaktenmarkt. WIB. Berlin, 12. April. Frühmarkt.(Im Warenhandel ermittelte Preise.) Die Preise Sind gegen gestern underändert. Getrochnete Runkel itzel notierten M. 40—41 pro Zentner. Berlin, 12. A B. Nüchtameit) (Getreidemartt ohne r) Der Produktemmatid war heute wieder ziemlich besucht. Das Oeschüft still beim kaum veränderten Preisen. In Spei⸗ spreumehl ist wieder einiges umgegungen. Nunlbes- rüben mehrfach angeboten. Verschiedene Umsatre fanden in Saatwicken und einigen anderen Saat- artikeln statt. Saatkartoffeln wegen des schwien⸗ gen Einkaufs sehr beschränkt. Die Zuckertenerung im Frankreten. Nach der Iibre Paroe vom 6. April d d Be⸗ schlagnahme aller Zuchervorrüte xu erwurten; wenn aber der Zucker dadurch nicht bifliger werde, schreibt das Blatt, so lohme sich dese Mag. regel nicht. Der Preis des Zuciters sei von 63 Centimes atf 1,5 Fra. für das Nilo gestiegen, dle Zucdoertabritten erzielten trotadem selr groge Os- wWirme; bei einer der bedeutendsten get der Jatmes- ertrag von 2 auf 6 Mikonen angewachsem Der Zuchter sei also nur für den Verbraucher teuren die Hlerstellung sei nicht kostspieliger als von denm Krieg. Die Mehhpreise im Lendom ssegem vwyfedee · Der Preis ur Mehl wirrde laut Daihy I. vom 6. April um 1 h, d. h. auf 50 ch beraulge⸗ Setzt, che besten Sorten um 3 sh bis 4 sh mehn Lendener Metallmarkt. edee F laee ee— onate—.—. Tunm per Kasea 20.—, per 3 Rennie 189.½ Blef ſoke Nov. per Kasea 34.4½ Tiak: ber Ranea Dex. Antimon—— dueckellber— Gesgow-er Rohefsemmsarürs. Sasgzer 11. Aprü. Rebelsen ver Gasae /, Denat.— Fer 3 Henat Amerikanlsche Metallpreise imn Kviege. Der„Economist“ vom 1. April bringt folgende vom 9. März aus Boston datierte Mittellung: Von allen Metallen ist Antimomium während des Krie- ges am stärlesten nämlich 718 Progent, Einn stieg 21 Pro., 24 Proz., Ahuneti⸗ um 205 Prozent, Ziniphatten 7 Prozram. Ien gamren sind 10 versciuedene Metalle seit Kriegs- ausbruch um mehin als 100 Progent ͤ Stahlplatten stiegen 104 Prozent, Kupfer 110 Proz. die TJonne 25 Prozent, Spiegeleisen kostet heube 110 Dollar. Omfcageer Waremmarks. emonso, 11. April. 11. 10. M. Wofren Mal—— 112.½ lSchwelne iull— 116.5 nohwore 12 Lals mMal—.½% Speok Art. jun— 78./ lr Hafor Nal—.½, Dal—.48 „ Iu11— n, Auli— 11.8³ Schwelnor ul. Fork: al— . West. 38 000 124 000 Jull— 287 dv. Ohloage 130⁰⁰ Mppen: Mal— 122⁰ Sohwelno:— 712 lelehte.5⁰0.55 Newyorker Warenmarks, WIB. Newyork 1. Der Baum. WOIImarkt zeigte bei stetige Hal- tutng. ſeste Lokoküue wurde die Iendemz fester, Woru auch die UVuterstũitrung der Walstreet und die feste Faltung der Fondsbörse beltrug. Schluß stetig. Der Weizenmarkt eröfinete gtetig auf gün stiges Brasiien, New Orleanser Kaufe, lehiraflæ Lolomärkte, sowie lcleines Angebot. Hierait maiter auf Realisafionen u. Abgube der Wafstreel. Schluß willig⸗ 4 REWVORE, 11. Apeil. Woeren: 1 Baummstle: N. 7. Hard Wt. Nr. 2 133.— 132.— Howyork ſoko 1205 22 Ne. 1 Vorthern 142.½ 141.— per April 11 711.5 per nai 127.— 125./ por Mal 11.86 11. ber Sept.ä— ber Juni 117 115 Nals ſuko 82.— per Juli 12086 12 Mehl Spr. WR. u. per August 1283 1218 getreſdetr. por Septemher 1218 1220 Lverpee!—- ber Oktober— Londen—— eteeleum: Baumwolle:.... Ank. I. ati. H. 23 000 12 00⁰ gtand whlt⸗—— in Bolſhäfen 11 000 11 000 in tanks—— Ausf. n. England d 00 8 000 Crei. Bala.„ 1 22 0⁰⁰ 2 000 ver lif& cd 5er Seötr Ei, Ss. Les ger 4 Letzte Handelsnachrichten. Berlin, 12. April.(WIB. Nichtamflich) In der Hauptversammlung der Gelsenkirche ner Bergwerks A. G. wWurde die Tagesord nung oline Erörterung erledigt und seitens der Verwaltung mitgeteilt, daß bei der vollen Beschüftigung der Werke auf ein befrie digendes Ergebnuis auch für das laufende Geschäftsjahr zu recimen sei, souiie, daß die Ver handlungen zur Errichtung emes dauernden Kohlensyndikats an Stelle des jetzigen Zwischensynclikats zu gulen Hoffnungen Berecl⸗ tigen würden, weun die Schaffung einer einheit lichen Handelseinrichtung gelinge. r. Düsseldorf 12. April. GErir-Tei) Der Aufsichtsrat der Firma Gebrüdet Goedhart A. G. Düsseldorf schlägt der at den 8. N2I einberufenen Hauptversanumlung nacli erhöhten Abschreibungen und Nückstellungen 11 Pros Dividende gegen 6 Proz. i. V. vor. r. Düsseldorf 12 April.(Privarel) Der Aufsichtsrat der Konkordia Elektrizi⸗ täts-.G. in Düsseldorf schlagt der dem- nächst stattfindenden Hauptversammiung eins Dividende von 7% Pro2z.(10 Proz.) vor. —....————————— Verantwortlick: Für den allgemeinen Teil: Dr. Fritz Goldenbaum: für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe: für den Inseratenieil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck uud Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei G. m. b. H Direktor; I..: Julius Weber. 2 N S e 8. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittrwoch, den 12. April 1916. Bekanntmachung. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Ein⸗ ummen⸗- und der Vermögensſteuer in den Bororten Recklarau und Feudenheim wird am Donnerstag, den 13., Freitag, den 14. und Samstag 13. April 1916 je vormittags von 8½ bis 11½, Uhr und nachmittags nan 2 bis 5 Uhr in dem früheren Nathaus Neckarau Montag, den 17. und Dienstag, den 18. April 1916 vormittags von 8½ bis 11½ Uhr und nachmittags om 2 bis 5 Uhr im fritheren Rathaus Feudenheim vargenommen werden. In dieſer Friſt müſſen die Einkommen⸗ und dle Bermögensſteuererklärungen abgegeben werden. Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Eutgelt beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Verzeichnis auszufüllen und bis zum Beginn obiger Triſt beim Schatzungsrat einzureichen. Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſia nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzu⸗ hwlen. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Aumeldungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig wer wahrheitswiödrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. Zur näßeren Belehrung werden die Steuerpflich⸗ 19250 auf die an der Ortsverkündigungstafel ange⸗ 1 575 Bekauntmachung verwieſen. aunheim, den 8. April 1916. Der Vorſitzende des Schatzungsrats: B. Hollander. Schweigert. Bekanntmachung. In die Wilhelm Sachs⸗Stiftung kann in dieſem Jahre eine Anzahl Knaben und Mädchen auf⸗ genommen werden. Zur Aufnahme eignen ſi ſchulentlaſſene arme Waiſen und Kinder bedürf⸗ tiger, brader Eltern, die in hieftger Stadt heimats⸗ bezm. unterſtützungswohnſitzberechtigt ſind, ohne Unterſchied der Konfeſſion. Die Stiftlinge erhalten Unterſtützung behufs Erlernung eines Handwerks bezm. zur Ausbildung in weiblichen Handarbeiten. Aufnahmegeſuche ſind unter Beifügung eines Schulzeugniſſes bis 18. April 1916 anher einzu⸗ reichen. Nach dieſem Termine eingehende Geſuche Fönnen nicht mehr berückſichtiglt werden. St. 129 WNamnnheim, den 10. April 1916. Stiftungskommiffton: von Hollander. Sti25 Gögele. Bekanntmachung. I die Domkapitular Dr. Kieſer ſche Stiftung ſorze in die Pfarret Kieſer'ſche Stiftung kann in dieſem Jahre eins UAnzahl von Knaben und Mädchen aufgenommen werden. Zur Aufnahme eignen ſich ſchulenklaſſene, im Alter von 14—16 Jahren ſtehende Kinder hieſiger latholiſcher, unbemittelber Die Stiftlinge erhalten in den erſten Jahren Unterſtützung behufs Erlernung eines Handwerks 75 don 8 Arbeizen und haben ſpäter gutem Anſpr ͤ Aus⸗ uch auf einen Aufnahmegeſuche ſind unter Beifügung eines Schulgengniſſes bis 18. April 1916 dahier einzu⸗ reichen. Geſuche, die nach dieſem Termine ein⸗ gehen, Bumen nicht mehr berückfichtigt werden. Mannheim den 10. April 1916. Stiftungskommiſſion: von Hollauder. S. 258 Gögele. Kalholiſche Gemeinde. er eer 13. Apeil 1916. rgens von 6 b1s ½8 u Beicht, ebenſe e morgen an den eee Abends von 6 bis 7 Uhr und von ½9 Uhr an öſterl. Beicht.— Abends ½8 Uhr Predigt für die Linder, e e ke⸗ kommuntkanten. eeen * Die ewige Schmach! Ein Geiſelroman aus dem Elſaß von Erica Grupe-Lörcher. (Nachdruck verboten.) 8¹) Fortſetzung.) Es war ein bitterer Abſchied ͤ ͤ nun allein zurückbleiben aalen 105 e n ziehen zu ſehen. Doch der alte Goettel ließ von ſei ſellen Zuberſicht zu ihm bürhberftrömen. Hel⸗ ſolle ruhig abwarten. Dorette ſei bei rem r in guter Hut. Und ſie Beide —5 Schritt Beſreimd füßren könnte n ſeiner Den erſten Teil der Rückſabrt legten 1 geud zerle Eine Fint von brechled en ſchre⸗ erwi Saald el. Beiscten Mudente en, deßt beac Heimat riß. Aus 8 8. ſeiner Heimat! alte Goettel kam in abſehbarer Zeit nicht Ottweiler zurück. ch Claude dußer Möalichkeit einer ckkehr nach dort. Sein Regiment lag von Nenem in Ottweiler, erzählte 0 uen etwas 15 185 . ſchien aufzuhorchen. Ein Agenartiger ſaft frem⸗ der Zug legte ſich in ſein Geſicht. Neben dem Abweiſen ſtand auch Kummer. Er dachte an Madame Claudine und die franzöſiſchen Offt⸗ Gere. welche io häufig Gäſte im Hauze Goettel 43 1 9 Slüdliſche Umlage. Vom 13. April 19016 abß; werden allwöchentlich am Donnerstag von vor⸗ mittags—12 Uhr und nuachmittags von 2— ½5 im Rathaus zu Sandhofen Zahlungen an Umlagen und andern ſtädtiſchen Ge⸗ fällen in Einzelbeträgen bis zu 1000 M. in jeder Form u. von mehr als 1000 M. bis 5000 M. in Schecks entgegengenommen. Stadtkaſſe: Einladung des Zzum Vortrage des Herru Prof. Dr. Teseh aus Köin am enetecdturein 58780 Verschiedene Auszlehfische, Herrenzimmeriische, und 58321 Zimmertische in ganz solider Ausfüh- rung mit passenden Lumpen, Wolle, Geſtrick es, Neuuch, Geſchirr⸗ u. Nohrziun, Blei, Jak, wie ouch gebrauchte Sücke und Pachtücher zahle ich die höchſten Tagespreiſe, ſoweit keine Be⸗ ſchlagnahme entgegenſteht. 90⁵0 Jakob Bornſtein, J 3, 14. Eine gute gebrauchte 3 Bureau⸗Räume Geige zu kaufen geſucht. Zuſchriften unter Nr. zum 1. Jult zu vermieten. 18424 an die Geſchäftsſt. Näh N, 3, 3. St. 51072 Guterhaltene Schiafzim⸗ eieeee mer⸗Ginrichtung zu kauf. Nöderer. ſtadt“, betr. zur allgemeinen Mannheim durch den Feuerſchauer wirdanſangs April d. Is. begonnen. Die der Zeit von 8½ Uhr vor⸗ auf alle gewerblichen Be⸗ triebe, Läden, Wirtſchaften und dergl. St130 Die Hausbeſitzer, Mieter und ſonſtige Inhaber der Gewerbebetriebe haben den mit deu Vorerhebun⸗ gen Beauftragten den Ein⸗ tritt in das Haus und die Beſichtigung aller Räume zu geſtatten. Mannheim, 31. März 1916. Gr. Bezirksamt Abt. V. gez. Stehle. Nr. 12487J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Ifentlichen Keuntnis. Mannheim, 0. April 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. 5 Im Cafs Germanigstutt⸗ gart wurde am Freitag Abend, 31. März dunkel grüner Herren⸗Paletot vertauſcht. Autwort an die Geſchäftsſt. öds. Bl. 18417 AnniAbsstze 1. Qualität 58771 e 13* 275 guch ſof. aufgeuagelt, bel Arnoid. — Aunni-Jehlen besser u. billiger als Leder u K. J. 30 u Bumm!-Absätze 1. 15 Plg. àn St812 Die Feuerſchau im IX. Bezirk,„Reckar⸗ Mit den Vorerhebungen Feuer⸗-⸗ ſchau im IX. Bezirt— Neckarſtadt— der Stadt Unterfuchungen werden vorgenommen in mittags bis 6 Uhr nach⸗ mittags und erſtrecken ſich — werden sefort beschlt abeneis 8½w Ubhr Im alten Rathaussasle über Sprachreinheit, dine vaterländische Pfliocht. intritt 1rel! Damen wlllkommen. N Bekanntmachung. Den Handel mit Teigwaren betreffend. Teigwaren(Suppeneinlagen, Speiſenndeln und 42 lung des Kommunalverbanbs in den Handel gebracht. Die Händler, die Teigwaren zu beztehen wünſchen, werden aufgeſordert, ihren Bedarf umgehend beim Städtiſchen Lebensmittelamt, Warenabteilung, Rat⸗ haus, Zimmer 34 anzumelden. Stagg Die näheren Bedingungen der Lieſerung werden noch bekauntgegeben. Eine Verpflichtung zur Lie⸗ ferung beſtimmter Mengen oder beſtimmter Arten voft Teigmaren kann nicht übernommen werden. Maunheim, den 12. April 1916. Städtiſches Lebensmittelamt J..: Dr. Mayer. Leder- u. Rohtsküklen Freitag. den 14. April, Teigröhren) werden künftig nur noch durch Vermitt⸗ F 7 prefswert zu verkaufen H. Schwalbach Föhne Magazin B 7, 4. t erhaft. Badegfen preiswert wegen Platz⸗ mangel abzugeben. Anzu⸗ fehen 10—12 u.—8 Uhr. Ingenieur Nadloff, Max Joſephſtr. 20. detoi Ein ſehr ſchönes eichenes Schlaf⸗ und Speiſezimmer preiswert zu verk. 58748 Otto Albers, A 3, 7a. Kein Laden nur Lager. e eeee Ein Kinderzwiſlingswagen zu verkaufen. Von 12.—2. 18430 Verkaufeeinige Tauſend Stück Bohnenſtangen das Hundert 6 Mark. 19426 Franz Molitor, Feuden⸗ heim, Weinbergſtraße 6. 7— Wachſamer deutſcher Schäferhund (Rüde) mit Stammbaum, polizeilich ausgebild. bill. zu verk. Ludwigshafen, Bismarckſtr. 12. Bekanntmachung. Am nächſten Montag, 17. April, vorm. 9 Uhr anfangend, verſteigert die hieſige Gemeinde im Gaſt⸗ haus„Zur Pfala“ dahier aus dem Hochwalde ſol⸗ gende Hölzer: 42 Ster buchenes Scheitholz 289„ 755 Prügelholz 9 eichenes Scheitholz „ Autzholz. 1½ m laug „ Prügelholz buchenes Klosholz miſchtes Prügelholz birkenes 55 erlenes 924„ Nadelholz 11 700 Stück buchene u. gemiſchte Wellen 29 Loos Schlagraum. Abteilungen und Nummern find am Nathaus erſichtlich 2 908 zeigt das Walöhutperfonal auf Berlangen die Hölzer vor. Schriesheim, den 11. April 1916. 4088 Bürgermeiſteramt: dartmann. — S * 2 71 2 2* Schreibmasehinen-Arbeiten Vervielfältigungen jeder Art fertigt schnell, billig, diskret Herm. Kraus Wwe., Hebelstr. 19. Berlobungs⸗Anzeſgen in modernſter Ausführung lieſert raſch und billign der kMoldkorn, R 3, 5 7 — H. Haas iche Buchdruckerel G. m. b. 9 —— Vetſch. Herrenanzüge u. Paletots(kleine Mittel⸗ Nur vorm. ½12—1 Uhr N 4, 1 3 Tr. bei Karb. 184382 Zu verkaufen: Steinſammlung Herbarium, Abbildungen v. Pilzen einſchl. paſſend. Schraunt, ſowie Truhe (Altertumsſtücke). Zu erfr. in der Geſchäftsſt. 58771 Anzug uen, für das Aller 15—16 J. vaff., billig zu verk. Secken⸗ heimerſtr. 68 III. 18434 Weiß. Kinderbett Hill. zu verkaufen. Samen kraße 17, 4 Gt 2. 13430 Flügel Stuttgarter Fabrikat, gut erhalt., Umzugshalber bill. abzugeben. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle d. Bl.4 — Damenfahrrad gebraucht, zu kaufen geſ. Waldparkſtr. 14 II. 4 18438 ſigur) billig zu verkaufen. geſucht. Beſchreibung mit Preisangabe u. Nr. 18420 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Miiigenods ſchwarz, zu Mililachoſe ue ſucht. Angeb. u. Nr. 18416 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Wer die höchsten Preise für getr. Rleider Stiefel, Wäsche, Möbel usw. erzlelen will, wende sich an 57899 Brym, T 2, 16. Arnold, E 4, 6 kauft getragene Kleider, Schuhe, Wäſche, Pfand⸗ ſcheine, Fahrräder, Kin⸗ derwagen, Möbel aller Art zu höchſten Preiſen. Poſtkarte genügt. 38028 Gett. Klelder Möbel, Jahngebiſſe kauft zu höchſten Preiſen tog Eoldberg, N, 8. Steſlen finden Junger Mann gelernter Manufakturiſt, für Lager geſucht. Kriegswirtſchafts⸗Aktien⸗ geſellſchaft Berlin. Geſchäftsſtelle Mannheim: Werfthalleuſtr. 1a. Sauberes, ordentliches Alleinmädchen ſofort oder auf 18. April geſucht. 58781 O 7, 24, 2 Trepp. rechts. 7( Sevettt Junge als Setzerlehrling geſucht. Buchdruckerei 3 Zim. part. 0 4, 8 für Büro mit Lager. Ausk. II. St. 16778 Stellen suchen 25 Bülfettmädchen welches ſchon in erſtem Kaffeehaustätig war, ſucht Stellung. Zuſchr. unt. Nr. 18422 an die Geſchäftsſt. Junge Witwe ſucht Stelle zu Führung eines. Haushaltes. Anugeb unter Nr. 18418 an die Geſchäftsſtelle. ſucht auf einige Toge möbl. Zimmer in gut. Hauſe. Preisangeb. an Herr Halpert, IT 1. Ja. 18423 Ein Möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer mit 2 Betten und Küche per 1. Mai in gut. Hauſe zu mieten geſucht. Angebote mit Preisangabe unt. Nr. 58782 au die Ge⸗ ſchäftsſteſle dieſer Zeitung. Gut möbl. Zimmer mit Frühſtück zu mieten gefſ. ng. m. Preisang. u. Nr. 18441 an die Geſchäfteſt. lu termleten 28 U 4 8 4. St., Wohnung 7 Zimm. u. Zub. Näh. 2. Stock. 16888 Nar Joſephftraße 37. Schön ausgeſtattete 3⸗ u. 4 Zimmer⸗Wohnung mit allem Zubehör ſofort oder 1. Juli zu vermieten. 1. 51071 Gr. 3 Zimmerwohn. m. 9. ub. z. verm Näh. Lange ötterſtr. 44 pt. ob. 2. St. 18214 84, 11 J 4 2 3 15 Planken, 2 Tr. ſür 18 M. mabre 775 14 17 1 Treppe, gutem 7 Hauſe Zimmer, auch ſepr. und tagweiſe mit Klavierben. zu verm. Sprechſt. 12—4 u. 8 Uhr. 18425 „Wirſt Du in abſehbarer t Deinem 160 0 5 zuckte die Achſeln. Er hatte ſich dieſe Frage ſelbſt im Stillen öfters geſtellt, ſeit 5 Befinden des Oberſten ſich ſichtlich verſchlim⸗ merte. Und er wußte, er würde nur unter —5 7 Kämpfen zu ſeinem Regimente zurück⸗ ehren—. Der alte Herr ſaß jetzt anfrecht da. Von dem grauen Tage hob ſich ſein Proftl jetzt im Rah⸗ wen des Wagenfenſters ſcharf ab. Ober über die Schläfe ief noch immer das Pflaſter, mit welcher man geſtern die blutende Stirnwunde verſchloſſen. Er begann mit abgewandtem Ge⸗ ſicht zu ſprechen: „Wenn Du nach Ottweiler zurückkehren ſoll⸗ teſt, Claude, ſo habe ich eine Miſſion für Dich. Daß ſich durch Deinen Fortgang nach Frankreich das Haus Goettel nach zwei Lagern teilte, iſt bedauerlich. Doch die Urſa lagen in den Geſinnungen, welche in dem Zwleſpalt der poli⸗ tiſchen Berhältniſſe lagen und an der Ehre des Hauſes trotzdem nicht rütteln können. Jetzt aber gib Acht, daß das Anſehen Eures Hauſes nicht ins Wanken gerät.“ Claude horchte beklommen auf. Etwas wie Mutloſigkeit kam über ihn. Es war genug der niederdrückenden und ſchrecklichen Eindrücke. die er ſeit geſtern Abend, ſeit ſeiner Ankunft hier, empfangen hatte. Was gab es jetzt? In ſeinem eigenen Vaterhauſe? 580—8—5 e wandte ihm ſein roßva nen Blick voll zu. Der ſtand vo herber Traurigkeit. 1 8 „Wer an dem Anſehen unſeres Hauſes rüttelt Clande? Deine Mutter iſt es! Niemals würde ich Dir das Alles jetzt ſagen, wenn ſch micht ſeloſt allzu klar geſeben hätte.“ Und nach einem kurzen Schweigen fuhr er fort:„Ich bin auch wührend der franzöſiſchen Beſetzung in Ottweiler geblie⸗ ben. trotzdem es mir bitter ſchwer wurde. Aber ich fühlte meine Pflicht übder das Anſehen Gures Hauſes zu wachen. Deine Mutter und ich haben einen wortloſen Kampf durchfochten. Weil ich mich allein noch ſtark genug dazu fühlte, habe ich Deinem Vater nichts mitgeteilt. Als ich un⸗ bequem wurde, hat man mich denunziert, ich bin von einer Stunde zur andern verhaftet und über die Grenze gebracht worden. Auch ehe ich noch von Deinem Vater Abſchied nehmen konnte.“ Claude hatte keine Entgegnung. Alk oele dee wie ſchtwen Scläce at Un nf der. Wer war es von ſeinen Kameraden dort, der ſich ſeiner ſchönen, ſchlanken, einſt immer ſo vergötterten Mutter zuneigte und an dem An⸗ ſehen dieſes Hauſes rütteltep— „Er wagte nicht zürückzufragen. Eine Ahnung ſtieg in ihm auf, eine Erinnerung an ſeine Rückkehr damals nach Ottweiler. Wie ein Schleier begann es ſich vor ſeinen Augen 3 löſen, da er ohne Mißtrauen und ohne Verdacht im ſe ſeiner Kameraden ge⸗ ſeſſen hatte. Jetzt, wo der Verdacht in ihm lang⸗ am emporwüchs, ſtieg dieſer und jener Augen⸗ blick an die Geſelligkeit ſeines Vaterhauſes vor ihm auf—9 Der Wagen hielt. Das Geſpräch mußte ab⸗ gebrochen werden. Claude fand keine 1 5 zu einer Frage. Aber auch wenn er Gelegenheit 1 allein gegen⸗ er en, ſo würden ihm dieſe i Kehle zuzuſchnüren drohen—! — Am Spätnachmittag ſenkte ſich der kleine Kinderſarg in die Gruft. Droben auf halber Berghöhe lag der Krirchhof voll lieblichſter Ein⸗ ſamkeit. Zwiſchen hohen dunklen Zypreſſen leuchteten koſtbare Marmorgrabdenkmäler von wohlhabenden Fremden, die hier im ſüdlichen Klima Heilung geſucht und nie mehr in die ferne zurückgekehrt waren. Unter einem roſig lühenden Bäumchen lag das kleine Grab. Auf einer Bank in der Nähe ſaß Irmgard und fah, wie der Totengräber Scholle um Scholle auf den kleinen Sarg warf. Claude ſtand neben ihr. Sie waren die Einzigen hier oben. Während ſeiner Abweſenheit hatte am Vormittag Madame Chopine unter genauer Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe ſogleich die Beerdigung angeordnet. Und während Dorette und der alte Goettel in ihren Zimmern erſchöpft im Schlafe lagen, be⸗ gleitete Claude Irmgard zu dieſer ſchweren Fahrt hinaus. Sie hatten kaum ein Wort ge⸗ wechſelt. Einige Male dankte ſie ihm mit müdem Lächeln für ſeine Sorgfalt, füir ſeine Güte und Mühe. Aber er fühlte, wie ſchlaff ſie innerlich war. Wie ihre Lippen nur ſprachen, während ihre Gedanken unter dem ſchweren Drucke dieſes fürchterlichen Ereigniſſes eingeſargt waren. Voller Pitterkeit ſtarrte er jetzt auf ſie herab, wie ſie ſeine Nähe gleichſam vergeſſend, Geſicht in beide 5—5—5 kraftvollen und ritter ichen nn zürſcummenbrechendes ge liebtes Weib zu—5 in ihm. Er neigte ſich über ſie und bat ſie, ihm etzt wieder hinab zu folgen. Die ſank herein. Es wurde noch kühler. ſinkenden grauen Schatten fielen die Schnee⸗ flocken immer dichter und hoben ſich von den ſchwarzgrünen immer nur auf das ſich kangſe bdürfnis geweſen, ſeinen Arm um ſie legen zu dürfen, ſie an ſein Herz ziehen zu können, um von ſeiner Liebe zu ſprechen: von ſeiner Liebe, welche ſie gerade jetzt umgeben und ſtützen und beſeligen ſollte. Doch ſie verharrte in wortloſer Ablehnung. Sie gedachte ihres Kindes und des Tages, da die franzöſiſchen Truppen zum erſten Mal in Ottweiler einrückten. Unter ſeinen erſtaunten Blicken mußte ſie ihm ſein kindliches Spiel zer⸗ ſtören, mußte ihm ſeine deutſche Soldatenuni⸗ form ausziehen, und ſeine Frage nach einem deutſchen Fähnchen mit dem erzwungenen Auf⸗ khiſſen der Trikolore beantworten. Sie hatte ſeine kleine Unfform mit dem ſtummen Wunſche in den Schrank verſchloſſen: das Schickſal möge ihr den Tag gönnen, an dem ſie ihrem Bübchen die deutſche Uniſorm wieder anziehen durfte und es ſich frei und froh draußen zeigen konnte, verhetzten ohne von Kindern der Gegen⸗ zum Hohn an den Baum gefeſſelt zu werden. Der Tag würde nie kommen, dieſer Wunſch ihr nie erfüllt werden. Hier in fremdem Boden ſenkte ſich ſein kleines Leben hinab! Es begann zu ſchneien. Leichte, zarte Flocken ſtahlen ſich aus den grauen Wolken herab, zuerſt einzeln, faſt taſtend, als hätten ſie in dieſem köft⸗ lichen, geſegneten Landſtrich keine ſanken auf das roſig blühende Bäumchen, auf den üppigen Blumenflor, welcher auch ſetzt im Winter hier im Freien blühte. Es war ſo herb und ſo widerſinnig, wie dieſe Schneeflocken auf knoſpende, blühende Bäumchen ſanken und ſeinen Stätte. Sie ertöteten. Es war ſo herb, wie dieſe zarte Menſchenknoſpe ſich zu früh unter dem eiſi⸗ gen Schauer des Todes ſchloß. Es war ſo voller Herbheit und Widerſinnigkeit, dieſes Leben! Und zuſammenſinkend verbarg ſie plötzlich das Hände. Da litt es ihn nicht ſtützen, brannte wie Flammen Durch die Zweigen der Zypreſſen phanta⸗ ſtiſch ab. Der klein t em 51 an Sag kaces ae eee ortſezun* ung belgtJ. 1 4