folg durchgeflihrt werden können und ihr Bezugsprets; Mart l. 0 menatlid,. Bringerlohn 30 Pfg., durch 0 einſchl.Poſtzuſtellungsgebühr Nt..9 im Diertelfahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Reklame⸗Seile 120 Hl Schluß der Anzeigen⸗Annahme fülr das Miittagblatt morgens 8 für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, u W. a0, In den Zelten 17, Jernſprech⸗Aummer Telephon⸗Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Nr. 2917 Tuòwigshafen a. Nh. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk mMannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Ddas Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Run dſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Kbreſſe: „Heneralanzeiger Maunhein Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 144% Schriftleitung.....577 und 144. Berſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7560 Buchdruck⸗kbteilung 341¹ Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Nr. 186. vervolltändigung der deutſchen Erſolge bei Daudromont. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 19. April. (WTB. Amtlith.) Weſtlicher Ariegsſchauplatz. Oſtlich der Maas nahmon unſere Trup⸗ pen in Vervollſtändigung des vorgeſtrigen Er⸗ fulges heute Nacht den Steinbruch ſüdlich des Gehöftes Haudromont. Ein großer Teil ſeiner Beſatzung fiel in erbittertem Bajonettkampf. Über 100 Maunn wurden gefangen genommen und wehrere Maſchinengewehre erbeutet. Ein franzöſiſcher Gegenangriff gegen die neuen deutſchen Linien nordweſtlich des Gehöftes Thiaumont ſcheiterte. Kleinere feinbliche Jufanterieabteilungen, die ſich an verſchiedenen Stellen der Front un⸗ ſeren Gräben zu nühern verſuchten, wurden durch Infanterie⸗ und Handgranateufeuer ab⸗ E Deutſche Patrouillen drangen auf der Combreshöhe in die feindliche Stellung vor und brachten Mann gefangen ein. Geſtlicher Ariegsſchauplatz. Auf dem nördlichen Teil lebhaftere Artillerie⸗ und Patrouillen⸗ tätigkeit. Balkan⸗Uriegsſchauplatz. Nichts Neuez. Oberſte Heeresleitung. Unſer Sieg bei Baudromont und Thiaument. Nachdem in den letzten Tagen eine kleine ampfpauſe vor Verdun eingetreten war, hatten unſere Truppen am 17. April wieder einen be⸗ twächtlichen Erfolg aufzuweiſen, der, wie der heutige Bericht zeigt, am 18. April teils weiter ausgebaut, teils feſt behauptet wurde gegen franzöſiſche Gegenſtöße. Die Erſtür⸗ mung der feindlichen Stellungen bei Haudro⸗ mont und auf dem Höhenrltcken nordſweſtlich Thiaumont durch niederſächſiſche Truppen ver mehrt die Anzahl unſerer Erfolge um einen höchſt betrüchtlichen, zumal gußer 42 Offizieren 1646 an unverwundeten und 50 Mann an verwunde⸗ ten Gefangenen in die Hände unſerer ſiegreiche Truppen fielen. Bei dieſen neuen Erfolgen handelt es ſich um feindliche Stellungen, die nördlich der Feſtung Verdun gelegen ſind. Es iſt das Gebiet ungeflihr öſtlich und ſüdhſtlich des Pfefferrſckens, wo erſt in den letzten Tagen die Fbanzoſen mehrfach vergebliche Angriffe gemacht haben. Die Front geht hier nach dem Bogen, den ſie bei Champ macit weiter nach Oſten, um bei Douaumont den eigentlichen Feſtungsgürtel von Verdun zu ſchweiden. Das gewonnene Ge⸗ lände iſt ſchon durch ſeine natürliche Beſchaffen ⸗ heit ebenſo von großer Bedeutung für den Ver⸗ leidiger, wie es von Wichtigkeit für den Sieger iſt. Nachdem jetzt mehrere Tage der Angriffs⸗ kampf hauptſächlich auf dem weſtlichen Teile des Feſtungsgebietes durchgeführt worden war, wo er zu den großen bei Bethineourt uſw geführt hatte, ſehen wir jetzt, daß auch auf der Nordſeite der Feſtung unſer Angriff vorwärts ſchreitet. Wichkig iſt dabei die Feſtſtellung, deß unſere Angriſſe ſtets planmäßig mit vollem Ere lel .d. ai daedg ageg beafenen fe 1 Offizier, 76 —— durchgeführt werden, ſtets nach den Berichten unſeres Generalſtabes ſcheitern. Darin iſt das Zeichen dafür zu erblicken, daß die franzöſiſchen Mannſchaften an moraliſchem Wert den unſri⸗ gen nicht gewachſen ſind. Hätte uns nicht eine Bemerkung unſeres Generalſtabes gelehrt, daß ſchon Mannſchaften des Jahrgangs 1916 in den Gefechten vor Verdun gefangen genommen wur⸗ den, ſo hätten wir doch aus allem erkennen können, daß Frankreich zwar noch Männer und Jünglinge einziehen konnte, daß es ſich aber nicht mehr um vollwertige Soldaten handelt. Dazu iſt Frankreich nicht mehr imſtande. So iſt nun auch der Angriff im Caillotte⸗Walde, den⸗ die Franzoſen immer wieder erneuern, abge⸗ wieſen worden. Seit dem 31. März iſt hier das Ringen entbrannt. Den ſtärkſten Gegenſtoß machten die Franzoſen hier am 4. April. Aber trotz des von unſerem Generalſtab gewürdigten franzöſiſchen Krafteinſatzes gelang es ihnen nicht, hier den geringſten Erfolg zu erzielen. Die Wichtigkeit dieſer Stellungen treibt ſie aber immer wieder zu neuen Opfern und Stürmen an, in der Hoffnung, daß es ihnen doch einmal gelingen müſſe. Der jungſte Bericht unſerer Fee n aber, daß dieſe Hoffnungen trügeriſch ſind. Es mißlang ihnen wieder ihr Verff 1 1 Sehen wir nun auf unſerer Seite, daß ſich Erfolg an Erfolg reiht, und daß wir immer weiter vorwärts rücken, ſo können wir auf der Seite unſerer Feinbde feſtſtellen, daß ſte nicht imſtande ſind, unſeren Angriffen Stand zu halten, oder ſelbſt Angriffe durchzuführen, die ihnen den gewünſchten Erfolg bringen. Trotz ſtarker Gegentwehr müſſen ſie Schritt um Schritt den Fuß zurückſetzen In beiden Er⸗ ſcheinungen können wir die Bürgſchaften daffür ſehen, daß der endgültige Sieg uns nicht wird entriſſen werden können.(B..) Die franzöſiſchen Verichte. Paris, 19. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: Auf dem linken Maasuſer Bombarde⸗ ment auf unſere erſte Linie zwiſchen Toter Mann und Cumieres. 2 Auf dem rechten Maasufer verlief die Nacht im allgemeinen ruhig. Es beſtätigt ſich, daß die geſtrigen deutſchen Angriffe auf unſere Stellungen zwiſchen der Maas und der Gegend von Douaumont einen äußerſt heftigen Charakter ha Neuerlichen Meldungen zu⸗ folge iſt dieſe Offenſive durch Truppen aus⸗ geführt worden, die fünf verſchiedenen Diviſto⸗ nen angehörten. tlich des Vorſprungs von Chauffour gelang es dem Feind in einen Graben der erſten Linie einzudringen, woraus er aber teilweiſe durch einen Gegen⸗ angriff wieder vertrieben werden konnte. In der Woevpte Artilleriezweikampf im Ab⸗ ſchnitt von Moulainville. Bei Ban de Sapt wurde eine deutſche Aufklärungsabteilung, die ſich unſeren Gräben in Richtung auf Hermanpere nordöſtlich von St. Dis zu nähern verſuchte, durch Hand⸗ granaten zurückgetrieben. In der Nacht warfen 17 feindliche Flugzeuge 7 Bomben, darunter eine Brandbombe, auf Belfort. Es wurden drei Tote und ſechs Verwundete gemeldet; der Sach⸗ ſchaden iſt unbedeutend. Paris, 19. April.(W. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Ar⸗ tillerietätigkeit in der Gegend von Four de Paris und auf den Straßen und Verbindungs⸗ wegen des Feindes. In der Gegend von Verdun behinderte ſchlechtes Petter die Operationen. Im Laufe deß Tages zeitwellig ausſetzendes Mannheim, Mittwoch, 19. April 1916. — Abſchnitt der Anhöhe 304 und öſtlich der Maas in der Gegend ſüdlich von Haudromont, ſowie auf unſere Stellungen zwiſchen Douau⸗ mont und Vaux. Keine Infanterietätigkeit. Sſtlich von St. Mihiel beſchoſſen unſere Batterien feindliche Anſammlungen in der Gegend von Woinville. Belgiſcher Bericht: Auf der Front wenig lebhafte Artillerie⸗ tätigkeit außer in der Gegend von Steen⸗ ſtraate, wo die Beſchießung im Laufe des Tages größere Heftigkeit annahm. Der engliſche Bericht. London, 19. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht. In den letzten 30 Stunden drangen wir zweimal an verſchiedenen Punk⸗ ten in die deutſchen Schützengräben, einmal geſtern bei Tage, das andere Mal nachts ein. Beide Unternehmungen waren ſehr erfolgreich; es wurde eine Maſchinengewehr⸗ ſtellung zerſtört und in mehrere Unterſtände Bomben geworfen. Unſere Verluſte ſind ein Verwundeter und ein Vermißter. 2 deutſche Offiziere und 20 Mann wurden getötet. Zwei kleine deutſche Verſuche gegen unſere Stellung bei St. Elois wurden nachts erfolgreich abge⸗ ſchlagen. Heute vereinzelt Geſchützkampf und weitere Minentätigkeit öſtlich Vermelles. ** Ein freimütiger Franzoſe. Foſeph Bertourieux entwickelt, einem Leit⸗ artikel des Berner Tagblatt vom 12. April zu⸗ folge in ſeinem eben bei Wyß in Bern erſchie⸗ nenen Buche„La Vérité“ Anſichten von einer Offenheit, wie man ſie bisher noch nie von franzöſiſcher Seite gehört hat. Frei von Deut⸗ ſchenhaß, iſt er nicht blind für die Fehler der Deutſchen. Unter Hinweis auf Frankreichs rieſige Verluſte an waffenfähigen Männern hebt er Englands Unberührtheit vom Kriege hervor. Siegt der Verband, ſo bekommt Frankreich zwar Elſaß⸗Lothringen, ſpielt aber neben Rußland und Eng⸗ land die Rolle des armen Ver⸗ wandten. Aus Calais gehen die Engländer ſicher nie wieder heraus. Es wäre das erſte Mal, daß ſie freiwillig ein Land räumten, das ſie zu Hilfe gerufen hat. Und daß Frankreich England gerufen hat, davan iſt kein Zweifel. „Es liegt im Intereſſe Frankreichs, den Krieg nicht bis zum Aeußerſten zu treiben. Heute kann Frankreich ohne Einbuße an Anſehen einen Schrittzum Frieden tun und das wird gut aufgenommen werden.“ Damiitt ſchließt der Verfaſſer. Lebenslängliches Zuchthaus wegen Spionage. Aus dem Elſaß, 19. April.(Pr.⸗Tel. 3..) Wie die elſäſſiſchen Blätter melden, wur⸗ den wegen Spionage zugunſten Frankreichs die beiden Kaufleute Lazare und Oberle vom Feldkriegsgericht des Gouvernements Straßburg zulebenslänglicher Zucht⸗ hausſtrafe verurteilt. Lazare, der zwar Schweizer Staatsangehöriger iſt, hat ebenſo wie Oberle ſeine ganze Jugend in Barr im Unterelſaß zugebracht. Bei Beginn des Krieges hat er ſich aus ſchnöder Gewinnſucht als Spion dem franzöſiſchen Nachrichtendienſt zur Ver⸗ fügung geſtellt und für dieſen Truppenbeweg⸗ ungen, Befeſtigungsanlagen uſw. ausgekund⸗ ſchaftet. Bei ſeinen Kundſchafterreiſen ließ er ſich meiſtans von Oberle begleiten, der ihm Abeudblatt). Ner öſterreichtſch⸗ungariſche Tagesbericht. Fortdauer der Nämpfe am Col di LCana. Wien, 19. April.(WT B. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Südweſtlich Tarnopol ſpreugten wir er⸗ folgreich eine Mine und beſetzten den weſt⸗ lichen Trichterrand. Souſt nichts Neues. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Von den noch fortdauernden Kämp⸗ fen am Col di Lana abgeſehen, kam es zu keiner nennenswerten Gefechtstätigkeit. Süssſtlicher Avlegsſchauplatz. Keine Veränderung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſt von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der italieniſche Bericht. Ro m, 19. April.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht. Auf den ſchroffen Hängen des Monte Spirone(Ledrotal) dauert unſer methodiſches Vordringen an. Am 16. April wurden neue Verſchanzungen erobert und un⸗ verzüglich gegen den Feind verſtärkt. Am glei⸗ chen Tage griff der Feind nach ausgiebigem Artilleriefeuer im Suganatal mit ungefähr 14 Bataillonen unſere vorgeſchobenen Stellungen zwiſchen dem Oberlaufe des Maggotales und dem Monte Cello an; er wurde zurückgeſchla⸗ gen. Wir unternahmen einen Gegenangrif und nahmen 106 Mann, darunter 3 Offi⸗ giere, gefangen. Am gleichen Nachmittage ver einigten zahlreiche feindliche Bataillone aller Kaliber ein heftiges Feuer auf die Stellung von St. Oswald. Um unnütze Verluſte zu ver⸗ meiden, zogen ſich unſere Truppen an dieſem Punkte ungefähr 500 Meter bis in die Nähe der Ortſchaft Volto zurück. 8 Am 17. April erneuerte der Feind dreimal ſeine Angriffe im Abſchnitt der Front von Volto bis zum Grunde des Bventatales, wurde aber jedesmal unter ſchweren Verluſten zurück⸗ geworfen. Längs des Iſonzo und auf dem Karſt än⸗ derte ſich die Lage nicht. Feindliche Waſſer⸗ flugzeuge unternahmen in der letzten Nacht Streifungen über Treviſo, Motta di Livenza und kleinere Ortlicheiten, über denen ſie etwa 30 Bomben abwarfen. Man meldet 10 und etwa 20 Verwundete ſowie Schaden an einigen Gebäuden. Ein Waſſerflugzeug wurde bei Grado heruntergeholt. Die beiden Flu zeuginſaſſen, darunter ein Offizier, wu gefangen denommen. Nie Kriſe deß Kubluets Asgniths. London, 19. April.(WTB. Nichtamtlich. Reuterbüro meldet: Nach einigen Tagen Ungewißheit iſt im Kabinett wegen Frage des zwangsweiſen Mili dienſtes für verheiratete Männ eine Kriſis ausgebrochen. Bis ſet ſprechen alle Anzeichen dafür, daß die wider ſtreitenden Geſichtspunkte der Kabineitsmit glieder in dieſer Frage noch vereint werk Bombarbement weſtlich der Maas im 4 beim Sammeln ber Nochrichten behilflich war⸗ kömten, aber die Nufſchtebnng von Afar 3 0 neee ganze Land iſt zuden größten Opfern 2 Sefte⸗ Seueral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 19. April 1916. Erklärung, die heute erfolgen ſollte, zeigt, daß noch eine gewiſſe Mein ungsver⸗ ſchledenheit beſteht. Für den Augenblick vichtet ſich alle Aufmerkſamkeit auf die Stel⸗ lung Lloyd Georges, der ſich als Ver⸗ fechter der allgemeinen Dienſtpflicht ohne Unterſchied zwiſchen Verheirateten und Unver⸗ heirateten enthüllt hat. Er wird von einer ſtarken Gruppe von Unioniſten Und Ltberalen unterſtützt. Andererſeits beſteht im Kabinett eine wei⸗ tere Gruppe, welche glaubt, daß die Armee genug Männer für den Kriegsbedarf bekom⸗ men kann, auch ohne einen allgemeinen Dienſt⸗ zwang. Das iſt die Schwierigkeit der ganzen Sache. Von einer Meinungsverſchie⸗ denheit hinſichtlich der Führung des Krieges iſt keine Rede, da alle Par⸗ teien durchaus einig ſind, alles zu tun um den Sieg zu beſchleunigen. Die Verſchiedenheit der Meinungen wird in keiner Weiſe von Parteirückſichten beſtimmt. Das bereit und wartet nur darauf, was von ihm gefordert wird. Das Kabinett verhehlt gemäß den Taritionen Englands nicht, was geſchieht. Das Land iſt darauf vorbereitet, jegliche Ent⸗ ſcheidung anzunehmen. Es wird alles auf ſich nehmen, da es ſicher iſt, daß dies das beſte für das Intereſſe der Nation iſt. Jondon, 19. April.(WDB. Nichtamtlich.) Ehurchill iſt wieder in London eingetroffen und ſuchte Zloyd George auf. ABerlin, 19. April.(Von u. Berl. Büro.) Aus Chriſtiania wird gemeldet: Afton Poſten erhält aus London nachts ein Telegramm, in dem beſtätigt wird, daß die politiſche Lage in England äußerſt unſicher und ver⸗ worren iſt. Bisher iſt eines ſicher, daß trotz aller Gerüchte bisher keine Demiſſion eines Regierungsmitgliedes vor⸗ liegt. Man iſt der Anſicht, die Kriſts würde heute ihren Höhepunkt erreichen. Alles hänge von der Rede Aſquiths im Unterhauſe ab. Es ſei noch ungewiß, ob die Regierung in der Frage der allgemeinen Wehrpflicht ſich tatſäch⸗ lich ſpalten wird. Die Daily Mail ſagt: Der Generalſtabschef Robertſon müſſe abgehen, falls der Forderung der Armee mehr Soldaten einzu⸗ ſtellen, nicht nachgelommen wird. Die Times nieint, die öffentliche Meinung ſei einig in der Forderung einer ſtrikten Durchführung des Wehrpflichtgeſetzes Ne wirtſchaftliche Erdroſſelung der Neutralen durch England. Haag, 19. April,(WTB. Nichtamtlich.) Der„Nieuwe Courant“ befaßt ſich in einem Leitartilel mit den neuen engliſchen Verfügungen zum Nachteile der holländiſchen Schiffahrt. Das Blatb ſchreibt: Die jüngſten Maßregeln der britiſchen Regierung bringen unſere Schiffahrt in einen derartigen Zuſtand von Abhängigkeit und eröffnen für unſere Regierung die Möglich ⸗ ketit von Schwierigkeiten, wie wir ſie ſeit Kriegs⸗ heginn noch nicht kannten. Nach dem 31. März iſt den Niederlanden immer hochamtlich verſichert worden, daß auf der Pariſer Konferenz ihre Lage und Intereſſen nicht einnal zur Sprache gelangt ſeien, ſondern man wegen der Folgen der Beratung in Paris keineswegs beunruhigt zu ſein brauche. Es kommt uns vor, als ob Shakeſpeares Geheimnis.“) Von Edgar Wildberg. Am 23. April 1616 ſtarb auf ſeinem ländlichen Ruheſitz New⸗Place in Stratford der Schau⸗ ſpieler William Shakeſpeare, ein beſcheidener, einfacher Mann, der als der größte dramatiſche Dichter aller Zeiten und Völker fortlebt und deſſen Werke längſt Gemeingut der geſamten Kulturwelt geworden ſind. So klar, ſtrahlend und vollendet ſein dichte⸗ riſches Schaffenswerk vor uns ſteht, ſo dunkel. verworren und unwahrſcheinlich erſcheint uns ſein Leben und noch heute, 300 Jahre nach ſei⸗ nem Tode, iſt uns dieſer Shakeſpeare ein Ge⸗ heimnis, darüber Dichtung und Wahrheit ihren Schleier gehüllt haben. Daß ein William Shakeſpeare gelebt hat, dar⸗ über herrſcht nicht der geringſte Zweifel und wir ſind ſogar ziemlich gut über ſein Leben unterrichtet. Er wurde am 23. April 1564 zu Stratſord am Avon als der Sohn eines ange⸗ ſehenen Bürgers geboren, der als Handſchuh⸗ macher und ſpäter als Wollhändler ein beſchei⸗ deneß Vermögen erworben hatte, und beſuchte die Lateinſchule ſeiner Vaterſtadt, die er mit 14 Jahren verlietz, um dem er im Geſchäft zu helfen oder ſich ſonſtwie nach einem praktiſchen ) Gine beſonbere Würdigung des dichteriſchen Wertes Shareſpeares werden wir demnächſt ver⸗ öffenilichen. Den obigen Aufſatz bringen wir als einen neuen feſſelnden Vorſuch zu dem nimmer für unſer Land ſchon jetzt keine Urſache mehr beſteht ſich über dieſe beruhigenden Verſicherun⸗ gen zu freuen. Der U⸗Bootlrieg. Eine amerikaniſche Aufrage in Wien. Waſhington, 19. April.(WTTB. Nicht⸗ amtlich.) Reuterbüro meldeb: Der amerikaniſche Botſchafter in Wien Penfield iſt beauftragt worden die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung zu fragen, ob der kürzliche Unterſeeboot⸗ angriff auf die ruſſiſche Bark„Impera⸗ tor“ ohne vopherige Warnung er⸗ folgt iſt. Amerika und Mexiko. Amſterdam, 19. April.(WTB. Nicht⸗ aimtlich.) Einem hieſigen Blatt zufolge meldet die„Times“ aus Waſhington: Da man über den Tod Villas nichts Näheres erfährt, fürchtet man in Waſhington, daß die Berichte darüber ganz aus der Luft gegriffen ſind. Der türkiſche Tagesbericht. Erfolgreicher Angriff am Tigris.— Die Rückkehr der Türken zur Offenſive an der Kaukaſusfrynt. Kouſtantinopel, 19. April.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Irakfront keine erhebliche Ver⸗ änderung. Eine Abteilung unſerer Freiwilli⸗ gen machte in den beiden letzten Nächten über⸗ raſchend glückliche Angriffe auf feind⸗ liche Stellungen in der Gegend von Scheik Said. An der Kaukaſusfront haben die Kämpfe im Tſchorokabſchnitt und am linken Flügel des Abſchuittes an der Küſte von Laſiſton ſeit geſtern weiter Offen⸗ ſivcharakter. An der ſyriſchen Küſte wurde ein Waſſer⸗ flugzeug, das ein Schiff auf der Höhe von Gaſa aufſteigen ließ, durch Maſchiuengewehr⸗ feuer und zwei Flugzeuge verfolgt, welche auch Bomben auf die feindlichen Schiffe warfen. Am 18. April feuerte ein feindlicher Monitor einige Geſchoſſe auf die Spitze von Karataſch, auf die Juſel Kuſten in den Gewäſſern von Smyrna ab, aber ohne Wirkung. Griechenland u. der Bierverband Die Entente ſchiebt die ver⸗ antwortung auf Veniſelos. London, 19. Appil.(WTB. Nichtamtlich.) Unterhaus. Auf die Anfrage, ob ein Proteſt der griechiſchen Regierung im Zuſammenhang mit der Beſetzung griechiſchen Gebiets durch Streitkräfte der Alliierten eingeleitet worden ſei, ant⸗ wortete die Regierung, gewiſſe Proteſte der helleniſchen Regierung hinſichtlich der Maß⸗ regeln, die die alliierten Regierungen auf griechiſchem Gebiet oder in griechiſchen Gewäſ⸗ ſern zu treffen ſich genötigt ſahen, ſeien ein⸗ gelaufen. Die Umſtände, die ſolche Maßnah⸗ men notwendig gemacht haben, ſind folgende: Die franzöſiſche und engliſche Regierung be⸗ Beruf umzutun. Mit 18 Jahren heiratete Wil⸗ liam die um 7 Jahre ältere Anna Hathwary. Drei Kinder entſtammten dieſer Ehe, die eine ſehr unglückliche war. Verſchiedene Umſtände veranlaßten ihn 1585 Stratford zu verlaſſen und ſich nach London zu begeben, wo er beim Globe⸗ theater eine Anſtellung fand. Er war zunächſt nur Statiſt und lebte, da ſeine Familie in⸗ zwiſchen verarmt war, in ſehr beſcheidenen Verhältniſſen in der Silver⸗Street, einem be⸗ rüchtigten Wuchererviertel, bei einem Friſeur. wo ex eine Ehe zmiſchen dem Geſellen feines Hausherrn und deſſen Tochter vermittelte, mit Leuten niederen Standes verkehrte und ſich all⸗ mählich durch allerlei anrüchige Geſchäfte be⸗ reicherte, ſo daß er es wieder zu einem gewiſſen Wohlſtand brachte und in ſeiner Vaterſtadt Haus und Hof erwerben konnte. Dorthin zug er ſich im Jahre 1613 oder 14 zurück, wo der damals bereits als„der ausgezeichnetſte unter den engliſchen Dichtern“ Geſeierte ohne Verbindung mit der beſſeren Geſellſchaft, ohne Verkehr mit Schriftſtellern, Kritikern und Theatern lebte, den Freuden der Tafel ergiebig zuſprach und ſchließlich infolge eines Rauſches auf der Straße uſammenbrach und daran ſtarb. In feinem eſtament hinterlüßt er ſeiner Fran ſein beſtes Bett, beſitzt weder ein Buch noch ein Manufkript und trifft in ketner Hinſicht irgendwelche Ver⸗ fügungen über die Regelung ſeines literariſchen Nachlaſſes, der doch für ſeine Erben ein unge⸗ heures Vermögen darſtellen mußte. Alles, was wir von ſeiner Hand beſitzen, ſind ein paar ungelenke, von orthographiſchen Fehlern wim⸗ Tuhenden und wohl nimmer zur Ruhe zu bringen⸗ ſchloſſen bekanntlich, urſprünglich Truppen auf Einladung des damaligen griechi⸗ ſchen Premierminiſters nach Ser⸗ bien zu ſchicken. Bald darauf ſei ein Wandel in der griechiſchen Regierung eingetreten, der von einem Wechſel in der Politik Griechen⸗ lands begleitet war. Aber die Alliierten konn⸗ ten damals von dem begonnenen Unternehmen nicht zurückzutreten. Das ſerbiſche Gebiet war durch feindliche Kräfte überſchwemmt. Die Alliierten nahmen die Serben im nächſten ver⸗ fügbaren Zufluchtsort auf. Die Anweſenheit der alliierten Streitkräfte in Saloniki und der Serben auf Korfu habe dazu geführt, daß die Alliterten gewiſſe Maßregeln der Vorſorge auf den griechiſchen In⸗ ſeln und in griechiſchen Gewäſſern gebroffen hätten, um für die Sicherheit ſowohl der Sbreitkräfte ſelbſt, als der Schiffahrt, die ihnen ihren Materialbedarf zuführten, zu ſor⸗ gen. Der Grund für dieſe Maßnahme erhellt aus der Betätigung feindlicher.⸗ Boote im 6gäiſchen Meere, wolche dort Operationsbaſen haben. Alle Schritte dieſer Art, die die Allißerten tun könnten, ergeben ſich als eine natürliche Folgerung aus dem Entſchluß, eine Hilfsexpedition für Serbien aus⸗ zuſenden, ein Entſchluß, der in erſter Linie auf Anſuchen Griechenlasds geſchaffen worden iſt.(Beffall.) Neutrale Stimmen über die neueſte Vergewaltigung. Das ſonſt verbandsfreundliche„Journal de Geneve“! v. 15. April ſchreibt: Ein Ein⸗ griff in das geltende Recht zieht andere nach ſich. Die Verbandsmächte richben ſich immer behaglicher in Griechenland ein und gehen ſo⸗ gar, nach den letzten Meldungen, mit dem Ge⸗ danken um, ſich der nach der Hauptſtadt führen⸗ den Eiſenbahnlinien zu bedienen.„Das iſt, ſagt man, eine Notwendigkeit oder wenigſtens eine Bequemlichkeit militäriſcher Art!“ Was aber die griechiſche Regierung anlangt, ſo ver⸗ ſucht ſie vergeblich, ſich aus den Feſſeln zu be⸗ freten, in die ſie unvorſichtigerweiſe ihren Kopf geſteckt hat. „Stavanger Aftenblad“ vom 12. April ſchreibt: Trotz der anſcheinenden Ruhe am Mittelmeer nach dem Rückzug von Galli⸗ poli muß der Verband gegen Ueberraſchungen auf der Hut ſein. Deshalb muß Griechenland eim Stück Land nach dem anderen abtreten. Seine Verteidigungskraft wird immer gerin⸗ ger. Bevor das Land ſeine Vorräte erneuert hat, würde das Heer kaum nennenswerten Widerſtand leiſten können. Das Land, das vor drei Jahren aus ſeiner Ohnmacht zu einer be⸗ deutenden Machtſtellung emporgeſtiegen war, iſt jetzt zu einem Luxemburg reduziert. Nichts zeigt beſſer, zu welchen troſtloſen Zuſtänden es führt, ſeine Verteidigung hintanzuſetzen. Die Verluſte, die ein Krieg mit ſich bringt, ſind fürchterlich: aber weit gefährlicher iſt die Ent⸗ kräftung, die folgt, wenn man ruhigs' zufieht, wie das Blut des Landes ausgeſaugt wird. Im erſten Fall wird das Volk geſchwächt, im zweiten dazu noch ſein Charakter gebrochen. Die verbürgung des belgiſchen Kolonialbeſitzes. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 19. April.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zürcher Zeitung meldet aus Amſterdam: England, Frankreich und Rußland übergaben eine gemein⸗ ſame Note in de Havre, worin ſie Belgien die Integrität ſeines Kolonial⸗ beſitzes garantieren. trägen. Kein einziger Brief, weder von ihm noch an ihn, iſt auf die Nachwelt gekommen. Sang⸗ und klanglos wird er in Stratford be⸗ graben, keine Klagelieder ertönen, und erſt faſt ein Jahrhundert nach ſeinem Tode erſcheint eine aus oberflächlichen Gerüchten und phantaſtiſchen Märchen aufgebaute Lebensbeſchreibung— die einzige, wiſſenſchaftlich völlig wertloſe Grund⸗ lage für die Biographie des Dichters William Shakeſveare. eingehender und ſorgfältiger ſich wiſſen⸗ ſchaftliche Forſchung mit dem geheimnisvollen Leben des Mannes von Stratford beſchäftigte, deſtv mehr verblaßte der Glorienſchein, den die Nachwelt um das Haupt des ſeinen Zeitgenoſſen unbekannten Schauſpielers, Geldverleihers, Ehe⸗ vermittlers und Gutsbeſitzers gewoben hatte. Die amerikaniſche Schriftſtellerin Delig Bacon (1811 bis 1859) hat zuerſt an der Autorität des Stratforder Bürgers Shakeſpeare zu rütteln gewagt und die Behauptung aufgeſtellt, der Name dieſes Mannes habe dem größten Geiſt jener Zeit, dem durch ſeine bahnbrechenden Ideen ſo berühmt gewordenen Sir Francis Baeon of Verulam Rur als Maske gedient und dieſer und kein anderer ſei der wahre Verfaſſer der unter dem Namen William Shakeſpeares erſchienenen dramatiſchen Werke. Dieſe Hypo⸗ theſe wurde anfangs als Wahnſtan verſchrieen, indes haben ernſte Gelehrte und Forſcher, die der einmal aufgefundenen Führte folgten, Beweiſe zu Tage gefördert, nach denen in der Tat der große Sohn der„fungfräulichen“ Königin Eli⸗ ſabeth von England und des Lord Leiceſter der melnde Namensunterſchriften 5 profauen, wahre Shakeſpeare ſein könnte Abullse . A z88e kek erbees dodkaderspen dten Die Pariſer Wirtſchafts⸗ Bonferenz. ItalieniſcheBedenkengegen einen Wirtſchaftskrieg mit Deutſchland. Während von Frankreich aus eine eifrige Propaganda unter den Verbündeten für einen Wirtſchaftskrieg gegen die Zentralmächte nach dem Kriege betrieben wird, erheben ſich in Italien beachtenswerte Stimmen, die ſich ſehr entſchieden gegen den Verſuch einer wirtſchaft⸗ lichen Erdroſſelung der Zentralmächte aus⸗ ſprechen. Einmal haben in der Kammer zwei Abgeordnete bei den Beratungen über die aus⸗ wärtige Politik mit aller Deutlichkeit aus⸗ geſprochen, daß eine wirtſchaftliche Boykot⸗ tierung Deutſchlands ein Unterfangen ſein würde, das nur Italien ſelbſt zum größten Schaden gereichen müßte. Genau in demſel⸗ ben Sinne ſpricht ſich gleichzeitig ein angeſehe⸗ nes Handelsfachblatt aus, wobei es die Frage erörtert, ob denn die jetzt verbündeten Länder auch in der Lage wären, Italiens Ausfuhr⸗ überſchüſſe aufzunehmen. Dieſe Frage müſſe bei näherer Prüfung unbedingt verneint wer⸗ den. Mitteleuropa erwieſe ſich uimmer mehr als das ntürliche Abſatzgebiet für Italiens landwirtſchaftliche Erzeugmiſſe, und aus dieſem Grunde könne ſich Italien unter keinen Um⸗ ſtänden an einem Vertrage beteiligen, der für eine gewiſſe Zeit nach dem Kriege den Ver⸗ bündeten Handelsbeziehungen mit Deutſch⸗ land verbietet. Dieſe Auffaſſung ſteht durch⸗ aus im Einklang mit den Lehren der amt⸗ lichen italteniſchen Handelsſtatiſtik, die gor keinen Zweifel darüber läßt, welche Länder die wichtigſten Abſatzgebiete für Italiens Aus⸗ fuhrüberſchüſſe ſind. Für das Jahr 1913 be⸗ läuft ſich Italiens Ausfuhr auf 2,5 Milliarden Lire. An der Spitze aller Länder ſteht Deutſch⸗ land mit mehr als 343 Millionen, während Oſterreich⸗Ungarn 221 Millionen italieniſch⸗ Waren bezog. Die beiden Zentralmächte kauf ten alſo von Italien für 564 Millionen Lirc Waren, während England, Frankreich und Rußland zuſammen es nur auf 551 Millioner brachten. Die Zentralmächte ſind alſo wert vollere Kunden als die Verbündeten zuſam⸗ men. Unter dieſen Umſtänden wird ſich Italion allerdings wohl hüten, mit Deutſchland einen Handelskrieg zu verſuchen, der ſeiner Ausfuhr das beſbe Abſatzgebiet koſten würde. Wir kauf⸗ ten im Jahre 1913 aus Italien für 105 Mil⸗ ſtonen Lire Seide, 30 Millionen friſches Obft 20 Millionen Hanf, 15 Milflionen Häute ur Felle, 12 Millionen Eier, 11 Millionen Apfel ſinen und Pomeranzen, 8 Millionen Mandeln 6,5 Millionen Blumenkohl, für faſt 5 Mil⸗ lionen friſche Blumen, für je 4 Millioner Marmor und Schwefel,.5 Millionen Wein uſw. Auch in der italteniſchen Einfuhr ſteht Deutſchland mit 613 Millionen Lire an erſter Stelle; wir ſind alſo im italieniſchen Außen⸗ handel das wichtigſte Land, und mit einem ſolchen beginnt man, noch dazu in der wirt⸗ ſchaftlichen Notlage nach dem Kriege, keinen Wirtſchaftskrieg. Zur konmenden Neichsſtunnz keform. Der bekannte Münchener Nationalökono Profeſſor Dr. Edgar Jaffe bringt in de⸗ neuen Nummer der„Europäiſchen Staats⸗ und Wirtſchaftszeitung! einen beachtenswerten Ar⸗ tikel„Grundſätzliches zur Reichsfinanzreform.“ Er verlangt darin, daß man dem Volke ſcho⸗ Schrift„England und die Kulturphiloſophi⸗ Bacon⸗Shakeſpeares in ihren Beziehungen zun Weltkrieg“(Leipzig, Dürr) gibt der hervor⸗ ragende Wiener Gelehrte Hofrat Alfred von Weber⸗Ebenhof eine Löſung des Shakeſpeare problems in dieſem Sinne. Aus einem in Jahre 1896 von Prof. Georg Cantor in Halle a. S. entdeckten Werke, das 32 Trauergedichte auf den Tod des großen Lordkanzlers und Ge⸗ lehrten Bacon enthält, der gerade 10 Jaßhre nach dem Stratforder Shakeſpeare ſtarb, ſoll hervorgehen, daß Bacon ſeine poetiſchen und namentlich dramatiſchen Werke aus gewichtigen politiſchen Gründen nicht unter ſeinem Namen, ſondern unter dem Pfſeudonym des„Speer⸗ Schüttlers(chake— Speare) erſcheinen ſieß, deſſen ſich Bacyn ſchon längſt vor der Ein⸗ wanderung des Stratforders nach London be⸗ dient habe. Aus Rückſicht auf ſeine Stellung am Hofe und als Lordkanzler von England wie aus Rückſicht für ſeine perſönliche Sicherheit megen gefährlicher politiſcher und religiöſer Ausſprüche und Anſchauungen ſah ſich Bacon gezwungen, bei der Aufführung und Veröffent⸗ lichung ſeiner Dramen eines Strohmanns zu bedienen— und diefer wäre eben der Strat⸗ forder Schauſpieler und Makler. Siordano Begeiſtert von der Philofophie Brunos, die dieſer in den Jahren 1583 und 1585 in Oxford und London vortrug, ſuchte Bacon neue Bahnen für Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. In einem vierten Teil ſeines großen Werkes „Instauratio Magna“ wollte Bacbn, wie Alfred von Weber ausführt, Beiſpiele 0 menſchlichen 8 —— Nae geſt nun dar geg and ſteig legr ſtim auf nun zu fug! Heb gum Mer — Dra dan führ ſeine Lan gefu wün 3 natlrlich nicht um des 42 uſtlers vereinigen von dem„Portr General⸗Anzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) dente einſge Riarhelt Aber die Grunblinſen, auf denen die künftige Finanzreform aufzu⸗ bauen wäre, zu verſchaffen ſucht, wobei es ſich die Forderung handeln könne, die Reichsregierung ſolle ihren künf⸗ tigen Finanzplan ſchon heute im einzelnen he⸗ kannt geben, ſondern lediglich um die Dar⸗ legung der grundlegenden Geſichtspunkte einer künftigen Reform. Auf dem bisherigen Wege der Beſteuerung wird es nach Jaffe nicht mög⸗ lich ſein, die künftigen Finanzbedürfniſſe zu decken. Grundſätzlich neue Wege müſſen ge⸗ gangen werden. Als erſtes Mittel zur Erhöhung der Reichs⸗ einnahme wird auf die Errichtung von Mo⸗ nopolen verwieſen, von denen das Ziga⸗ rettenmonopol ſicher kommen wird. U. a. wird auch die Möglichkeit einer mono⸗ poläiſtiſchen Beſteuerung des Zuckers erwähnt. Die Ausgeſtaltung der ſtaatlichen Eigenbetriebe bietet eine weitere Reihe von Einnahmemöglichkeiten. Gbenſo die Vereinheitlichung des Betriebes der Eiſen⸗ bahnen und der Binnenſchiffahrt. Intereſſant ſind die Ausführungen über die Verſtaatlichung des Ein fuhrhan⸗ dels. Hier ſagt Jaffe u..:„Wir haben heute in der Zentraleinkaufsgeſellſchaft eine ſolche ſtaatliche Einfuhrmonopolſtelle, und zweifellos wird dieſe Einrichtung auch nach dem Frie⸗ densſchluß auf Jahre hinaus aufrocht erhalten werden müſſen, ſchon aus dem Grunde, weil ſie das nächſtliegende Mittel bietet, um die Wie⸗ deraufrichtung unſerer Valuta nach dem Kriege zu exmöglichen.“ Zum Schluß wird noch die Frage der Ausnützung der natürlichen Quellen (Waſſer u. Kohle) für die Reichseinnahmen be⸗ ſprochen. Durch organiſche und techniſche Ver⸗ einheitlichung ſind außerordentliche volkswirt⸗ ſchaftliche Erſparniſſe zu erzielen, wie das Bei⸗ ſpiel der Kohlenſyndikate und der großen Elektrizitätsunternehmungen gezeigt hat. Zuſammenfaſſend gibt Jaffe ſein Urteil da⸗ hin ab:„Eine Deckung des ungeheuren, nach Kriegsende ſich ergebenden Finanzbedarfs Deutſchlands iſt in vollem Umfange möglich. Allerdings nicht auf dem Wege der gewohnten Befteuerung allein, da dieſe, in der erforder⸗ lichen Höhe in Anwendung gebracht, die wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte mit der Gefahr der Er⸗ ſchöpfung bedroht, wohl aber auf dem Wege der Verbindung von Produktivitätsſteigerung und Beſteuerung zugleich. Neukegelung der Seifenverforgung. Berlin, 19. April.(WTB. Nichtamtlich.) Nach den Ausführungsbeſtimmungen zu der geſtern vom Bundesrat beſchloſſenen Verord⸗ nung über den Verkehr mit Feinſeife u. ſ. w. darf die an eine Perſon in einem Monat ab⸗ gegebene Menge 100 Gramm Feinſeife oder anderer fetthaltiger Waſchmittel nicht über⸗ ſteigen. Die Abgabe darf nur gegen Vor⸗ legung der für eine volle Monatswoche be⸗ ſtimmten Brotkarte erfolgen. Die Abgabe iſt auf dem Stamme der Brotkarte unter Bezeich⸗ nung der Art und Menge(Gewicht) mit Tinte zu vermerken. Die zuſtändige Behörde iſt be⸗ fugt, Arzten, Zahnärzten, Zahntechnikern, Hebeammen und Krankenpflegern einen bis zum doppelten Betrag der oben angegebenen Menge Seife zukommen zu laſſen. Reinigung durch Scheuerpulper, Bimsſtein, er⸗ „Die Verſorgung der Barbiere mit Raſier⸗ ſeife erfolgt durch Vermittlung des Bundes deutſcher Barbiere, Friſeur⸗ und Perücken⸗ macher⸗Innungen. An techniſche Betriebe, be⸗ ſonders Waſchanſtalten dürfen Seife, Seifen⸗ pulver und fetthaltige Waſchmittel nur mit Zuſtimmung des Kriegsausſchuſſes für pflanz⸗ liche und tieriſche Ole und Fette in Berlin ab⸗ gegeben werden. Hiernach iſt der Verkauf von Seife vor dem Beginn der vierten Brotkartenwoche unterſagt; wer vorher Seife verkauft oder kauft, macht ſich ſtrafbar. Die Ausführungsbeſtimmungen zu den An⸗ derungen über die Einfuhr von Eiern und die Einfuhr von kondenſierter Milchund Milchpulver ſetzten feſt, daß aus dem Ausland eingeführte Eier und aus dem Ausland eingeführte Milch und Milch⸗ pulvber nur durch die Zentral⸗Ein⸗ kaufsgeſellſchaft in Berlin oder mit deren Genehmigung in den Verkehr gebracht werden dürfen. .* be In den letzten Wochen hat ſich eine gewiſſe Knappheit an Seifen bemerkbar gemacht. Die Regierung hat daher durch eine Regelung des Verkehrs mit Seife Vorſorge getroffen, daß auch bei längerer Fortdauer des Krieges eine aus⸗ reichende Verſorgung der Bevölkerung mit Waſchmitteln gewährleiſtet bleibt. Der Verkauf von Waſchmitteln darf nur noch gegen Vor⸗ legung der Brotkarte in einem gewiſſen Um⸗ fange ſtattfinden. Dadurch wird den Verbrau⸗ chern die beruhigende Gewißheit gegeben, daß einer Verſchwendung oder Hamſterung eines wichtigen Hilfsmittels zur Erhaltung von Rein⸗ lichkeit und Geſundheit vorgebeugt wird. Die gleichmäßige Verſorgung aller, die bereits hei den wichtigſten Nahrungs⸗ und Genußmftteln ſich bewährt hat, wird eine weitere Gewähr für erfolgreiches Durchhalten ſchaffen. Allerdings ſollte ſeh jeder darüber klar ſein, daß die Rege⸗ lung zugleich eine Mahnung zur größten Spar⸗ ſamkeit bei der Verwendung von Seife bedeutet. Man ſollte ſich vor Augen halten, daß jedes Pfund Fett, welches in den Seifenkeſſel wandert, der Volksernährung entzogen wird. Was ver⸗ ſeift wird, kann nicht gegeſſen wer⸗ den! Schon im Intereſſe unſerer keineswegs überreichlichen Verſorgung mit Speiſefetten wird man daher der Erſparnis an Seife die ern⸗ ſteſte Aufmerkſamkeit zuwenden müſſen. Für alle diejenigen Zwecke, für welche die Ver⸗ wendung von Seife nicht unerläßlich iſt, muß man zu Erſatzmitteln greifen und muß z. B. grundſätzlich darauf verzichten, zur Reinigung von Fußböden, Möbeln, Haashaltungsgeräten, Geſchirr uſw. Seiſe oder Seifenpulver zu ver⸗ wenden. Für die Reinigung aller dieſer Gegen⸗ ſtände leiſten Soda, Bleichſoda und ähnliche Waſchmitteln gleich gute Dienſte. Beſonders ſei guch darauf hingewieſen, daß die mechaniſche digen Ton, Sand und dergleichen in vieſen Fällen völlig ausreicht. Unſere rührige Induſtrie, welche ſich bisher ſchon den Erforderniſſen des Krieges in ſo glänzender Weiſe angepaßt hat, iſt imſtande, auch auf dieſem Gebiete eine aus⸗ ſtellen. Sopweit Seife oder Seifenpulver verwendet werden müſſen, ſollte dies mit größter Ucber⸗ legung und Sparſamkbeit geſchehen, Es wird heute noch vielfach in unverantwortlicher Welſe Seife vergeudet. Dahin gehört vor allem die Verwendung unzweckmäßiger Seifennäpfe zur Aufbewahrung von Stückſeife. Wenn die Seife dauernd in der Näſſe liegt wird ſie weich und verſchmiert ſich zwecklos. Der Verbrauch wird dadurch ganz erheblich geſteſgert. Es ſollte alſo dafür Sorge getragen werden, daß alle Stück⸗ ſeifen, die ſich im Verbrauch befinden, in Behll⸗ tern aufbewahrt werden, welche durch einen reſchende Verſorgung des Publinms ſicher zu Siehboden oder ähnliche Vorrichtungen ein leich⸗ tes Abtropfen der Flüſſigkeit ermöglichen. Bei der Behandlung der Wäſche ſollte bedacht wer⸗ den, daß durch überreichliches Einſchmieren durchaus keine beſſere Wirkung erzielt wird, als durch leichtes Beſtreichen mit Seife. Die wiſſen⸗ ſchaftliche Erfahrung hat gezeigt, daß die Waſch⸗ wirkung keineswegs mit der Seifenmenge wächſt, ſondern daß man auch mit weniger Seife, aber größerer Sorgfalt eine ausreichende Wirkung er⸗ zielen kann, wenn es ſein muß. Bei der Ver⸗ wendung von Setfenpulver ſchütte man nicht willkürlich den Inhalt der Paketchen in die Waſchbrühe, ſondern nehme die Wage zur Hilfe. Bei der Waſche denke man auch ſtets daran, daß es eine vaterländiſche Pflicht iſt, mit unſe⸗ ren Wäſchevorräten hauszuhalten, und durch ſchonende Behandlung einem vorſchnellen Ver⸗ ſchleiß derſelben vorzubeugen. Je ſchärfer die angewendeten Waſchmittel ſind, um ſo vorſichti⸗ ger muß die Wäſche behandelt werden. Ueber⸗ mäßiges Reiben und zu langes Kochen ſind vom Uebel: bei Wollwäſche ſollte Kochen überhaupt vermieden werden, und lediglich lauwarmes Waſſer zur Verwendung kommen. Bedauerlicherweiſe iſt in den letzten Monaten von vielen Haushaltungen Seife in größeren Mengen gehamſtert worden. Das vaterländiſche Intereſſe verlangt, daß dieſe Seifenvorräte in ſparſamſter und zweckmäßigſter Weiſe aufge⸗ braucht werden. Vor allem iſt es für ſeden, der Vorräte aufgeſpeichert hat, moraliſche Pflicht, ſo⸗ lange ſeine Vorräte bei dung reichen, keinen Gebrauch von dem eben zu⸗ geſtandenen Bezugsrecht zu machen. Endlich möge auch darauf hingewieſen werden, daß die durch die Verhältniſſe gebotene Ein⸗ ſchränkung des Seifenverbrauches keinerlei ge⸗ ſundheitliche Geſahren mit ſich bringt. Es iſt wiſſenſchaftlich erwieſen, daß den FForderungen der Geſundheitspflege durch einen erheblich ge⸗ ringeren Seiſenaufwand genügt werden kann, als er bisher üblich war. Die Regierung hat, ehe ſie ſich zu der erfolgten Regelung des Seifen⸗ verbrauches entſchloſſen hat, den Rat hervorra⸗ gender Sochverſtändigen eingeholt, welche ein⸗ gender Sachverſtändigen eingeholt, welche ein⸗ neue Verbrauchsregelung geſchaffenen Grund⸗ lage eine Aufrechterhaltung des Geſundheitszu⸗ ſtandes der Bevölkerung ohne Schwierigkeiken möglich iſt. Bekannt iſt ja auch, daß in vielen Fällen die gut gepflegte Haut lediglich auf die Wehandlung mit warmem Waſſer an Stelle von Seife zurückzuführen iſt. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß die ſoge⸗ nannten mediziniſchen Seifen ebenſalls in die Verkehrsregelung einbegogen und im Sinne der — als Toiletteſeifen anzuſehen ſind. Die Seifenabgabe auf Grund der Brotkarte wird ſeweils in der dritten Monatswoche erfol⸗ gen und zwar im April vom 17. bis 23. Mai vom 15. bis 21. Juni vom 19. bis 25. uſw, Aus Skadt und Land. maunheim, den 19. April 1016. Eſſernen Kreüz msgezeichnet Sanitäts⸗Unteraſfizier Kark Dörr bei einer Fuß⸗Axt.⸗Mun.⸗Kol. wegen hervorragender Tapfer⸗ keit. Ex hat im ſtärkſten Jeuer verwundete Kame⸗ raben verbunden. Gefreiter Karl Schmeckenberger, bei den Kämpfen am Hartmannsweilerkopf. * Ernannt wurde Hauptlehrer Theod. Bing⸗ lex an der Gewerbeſchule in Gaggenau zum Fachlehrer daſelbſt. * Staatsprüfung für das hößere Lehramt für das Prüfungsjahr 1916—17. Die Meldungen zu der im Frühjahr 1917 abſchließenden Prüfung EN. Dramen ſollten— man muß hier unwillkürlich an Honors de Balzaes„Comecie huma'ne denklen— eine Naturgeſchichte der menſchlichen Leidenſchaften ſein, ſollten dem König wie dem Bettler den Spiegel vorhalten, darin ſie ihr wahres Weſen erkennen. Die völlige Ueleren⸗ ſtimmung dieſer Ideen mit den Dramen Shake⸗ ſpeares, die weiter nichts ſeien als der vierte Teil der Instauratio Magna, iſt bereits dem Literarhiſtoriler Gervinus und dem großen Hei⸗ delberger Philoſophen Kund Fiſcher aufgefallen, und ſie geht ſo weit, daß ſich ſelbſt Fehler und Irrtümer Bacons in derſelben Form und in überraſchend ähnlichen Worten bei Shakeſpeare finden.„Wohin man in Bacon oder Shakeſpeare greift“, ſo ſchreibt v. Weber⸗Ebenhof,„es iſt der⸗ ſelbe Mann, der beides ſchrieb, derſelbe Geiſt, dieſelbe Auffaſſung, derſelbe Charalter, dieſelben Bilder, Farben, Wendungen, Formen, ja ſelbſt diefelben Irrtümer.“ 88 „Dieſen Shakeſpeare⸗Bacon kann die deutſch Wiſſenſchaft und das deutſche Volk bei Gelegen⸗ heit ſeiner Dreihundertſahrfeier im Jahre 1926 alſo erſt in zehn Jahren wohl begrüßen,“ ſchließt der Gelehrte ſeine geiſtvolle Abhandlung,„und dann aber dem engliſchen Volke vor Augen führen, wie undankbar und verſtändnislos es ſeinen größten Sohn behandelt, der im deutſchen Lande eine neue, beſſere und gerechtere Heimat gefunden hat, wie er dies ſelbſt vorausſah und wün ſchte!“ 5 Kunſt und Wiſſenſchaſt. Die große Weisgerber Gedächtnisausſtellung, die die„Neue Münchener Sezeſſion“ für ihren im Mai 1915 geſallenen Vorſitzenden veran⸗ ſtallet, wird Oſtern am 22. Aprſl 1910 in den Ausſtellungsräumen Galerieſtraße 26 eröffnet ie wird faft alle weſentlichen 2 5 er, Porträt er au, as der Znctundswanziglahrtge ſchuf. werben. bis zu der großen„Amazonenſchlacht“, an dem er noch malte ein paar Tage, ehe er in den Kampf hinauszog. Muſcumsleiter und Private haben in bereitwilligſter Weiſe die in ihrem Beſitz befindlichen Werke Weisgerbers zur Ver⸗ fügung geſtellt. Ein großer Teil der ausgeſtell⸗ ten Bilder und faſt alle Zeichnungen, beſondens auch bedeutende Werke aus den letzten Jahren ſind verkäuflich und werden zum erſten Male öfſentlich gezeigt werden. Die Ausſtellung ſoll bis Ende Mai dauern, und ihr wird ſich Anfangs Juni in denſelben Räumen die 2. Sommer⸗ ausſtellung der Neuen Münchener Seze ſion anſchließen. Neue Citeratur. Gedanken eines Holländers über den Weltkrieg. Ueber die Stimmungen und Meinungen der Holländer giht uns ein kleines Buch von dem holländiſchen Arzte G. van Diepen, Gedanken eines Holländers über den Weltkrieg, einen ganz beſonders guten Ueberblick. In Holland ſelbſt hat es ſeit ſeinem Erſcheinen im letzten Sommer ſchon mehrere Auflagen erlebt— wohl ein Zeichen ſeiner Beachtlichkeit. Jetzt liegt es deutſch vor(heraus⸗ gebracht vom Verlag Concordia deutſche Verlags⸗ anſtalt, 199 Seiten, Preis.80 Mark), Es iſt vom holländiſchen Standpunkte gus geſchrieben und behandelt Fragen, die in Holland in der letzten Zeit zur Diskuſſion geſtanden haben: Iſt„De Telegrgaf“ eine engliſche Zeitung? Wer ſind die⸗ jenigen, die den Krieg verurſachten? Von welcher Seite droht den Niederlanden die größte Gefahr? Was iſt die Aufgabe und Pflicht eines jeden Niederländers und eines jeden Neutralen? Iſt der Verfaſſer von„Jaccuſe!“ ein wahrheitslieben⸗ der Deutſcher oder ein minderwertiges Sußjekt? Dieſe Frage werden, wie geſagt, nicht vom deut⸗ ſchen, auch nicht vom Entente⸗Standpunkt, ſondern lungnahme des Verfaſſers iſt den Intentionen mancher deutſchen Kreiſe ſogar garnicht günſtig, ſo wenn(S. 92) geſagt wird, Rußland müſſe einen eisfreien Hafen haben. Die Darſtellungsart iſt lebendig wie ſelten eine: Auseinanderſetzung in perſönlicher Rede und Gegenrede. In dieſer Rede und Gegenrede mit ihren vielen Detaildiskuſſionen liegt wie ein großangelegtes Moſaikbild die öffent⸗ liche Meinung Hollands vor uns. Die„Luſitania“⸗ Angelegenheit kommt zur Sprache, der Opiumkrieg, der Burenkrieg, der Kampf im Kongobechen, Ir⸗ land, die Vorgeſchichte des Krieges, die Rolle Lord Northeliffes, Belgien, Griechenland, der bekannte Artikel der Saturdayh Review aus dem Jahre 1897 mit ſeinem Satze:„Wenn Deutſchland morgen von der Erde vertilgt würde, gäbe es übermorgen keinen Engländer in der ganzen Welt, der nicht reicher würde,“ und noch Vieles mehr. An manchen Stellen gelangt es zum Ausdruck, daß der Ver⸗ faſſer Arzt iſt, z. B. wenn er von„pfychiſchen Epidemien“ redet; dadurch iſt die Lektüre beſon⸗ ders reizvoll. Man braucht nicht in allen Fragen des Ver⸗ faſſers Meinung zu teilen. In Holland ſelbſt tun mächtige Kreiſe es nicht, wie ſich aus dem Buch ergibt. Aber— und das macht den Wert des Buches aus— ein lebendiges Spiegelbild der hin und herwogenden Meinungen Hollands gikt es, von dem Kenner ſagen, das es treu ſein. Drum ſei es dem, der ſich für das Holland dieſer Tage intereſſiert, aufs angelegentlichſte empfohlen. Wo. — Aus dem Mannbeimer Kunſtleben. ſparſamſter Verwen⸗ S e— heit ihnen zu ermöglichen, zugleich aber auch zu 5 3. Seite. Jede Familie teile ſich ihre Brotmarken ein. Die dreiköpfige Familie darf täglich höch⸗ ſtens ein kleines Brot, die ſechsköpfige höch⸗ ſtens ein großes Brot verbrauchen. Der Ein⸗ zelne muß mit einem kleinen Brot mindeſtens 3 Tage auskommen. für das höher e Lehramt ſind ſpäteſtens bis zum 15. Mai 1916 an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts einzureichen. Dies hat auch bon denjenigen zu geſchehen, welche ſich ſchon früher zu einer Prüfung gemeldet oder an einer ſolchen ohne Erfolg teilgenommen hahen, unter Voplage fämtlicher zur frühren Prüfung einge⸗ veichten und für die wiederholte Meldung erforder⸗ lichenfalls zu ergänzenden Beilagen. Meldungen zu Grweiterungsprüfungen(A 30 der 1916 an das Miniſterium einzureichen. Wegen der Bedingungen für die Zulaſſung zur Prüfung wird auf die Beſtimmungen der 88 3, 4, 5 und 8 der Prüfungsordnung vom 2. April 1918 verwieſen. * Die Großherzogliche Hof⸗ und Landes⸗Bib⸗ liothek iſt von Gründonnerstag bis einſchließlich onntag, den 30. April geſchlofſen. Urlauber uhne Angehörige. Der Brauch, Kriegern, welche ohne Angehörige ſind, beſon⸗ dere, von der Kriegsfürſorge vermittelte Liebes⸗ gabenſendungen zukommen zu laſſen, hat ſich ſa raſch eingebürgert, daß man es heute gar nicht mehr anders weiß, als daß auch die alleinſtehen⸗ den Feldgrauen ihre Gaben erbalten. Ja, es hat ſich zwiſchen den ſpendenden Familien und ſhren Schützlingen oft ein geradezu freundſchaftliches, familiäres Verhältnis entwickelt. Nun ſoll dieſe Fürſorge ihren Urlaub ausgedehnt werden. Es ſſt angeregt worden, ordentlichen und verdienten Urlaubern aus dem Felde, die nähere Angehß⸗ rige in der Heimat nicht mehr beſitzen, Gelegen⸗ heit zu bieten, während eines kürzeren Aufent⸗ haltes in der Heimat bei geeigneten Jo⸗ milien Aufnahme zu finden. Dort ſoll ihnen die verdiente Exholung zuteil werden und durch Familienanſchluß, Unterhaltung und Ver⸗ uflegung gezeigt werden, daß das Vaterland ihrer gedenkt und bemüht iſt, den Dank für die außerordentlichen Opfer, die der lange Krieg von ihnen ſordert, nach beſten Kräften ab⸗utra⸗ gen. Die ſtellvertretenden Generalkommandos regung bereits zugeſtimmt und ſich grundſäslich mit der Ausführung einverſtanden erklärt. Der Tage in ſedem einzelnen Falle erſtrecken Dabei ſollen durch die Einrichtung die erholungsbe⸗ dürftigen Krieger nicht zur Arbeit ausgenutzt eine wirkliche Ausſpannung ermöglichen. Cs nahme finden würde. Ein Mannheimer Held, Beim Sturm auf die haft(Beamter der Firma Heinrich Lanz), von der 8. Kompagnie des Grenadier⸗Agts. 11 als er unter die überraſchten Gegner, machten in die deutſchen Stellungen zurück. In⸗ zwiſchen von der Hauptmaſſe der Soldaten einge⸗ holt, ſtürmte er mit dieſen in die weiteren Grä⸗ Befehl„Alles zurück!“ zwang, zur Kompagnie zu⸗ rückzukehren. Hier erfuhr er, daß ſein Halbzugs⸗ führer, Vizefeldwebel Wolf, der ebenfalls gu weit geſtürmt war, ſchwer verwundet vor dem feindlichen Graben lag. Ohne zu zögern, ſchlich der Gräben, geriet an den Gegner und mußte unter heftigem FJeuer zurück. Von neuem orien⸗ lehrte aber wiederum ohne Erfolg zurück. Er ver⸗ lce es zum britten⸗ und viertenmal, bis ihm endlich gelang, den Schwerverwundeten zurückzu⸗ bringen.— Herr Slangen, langjähriges Mitglied des Turnvereins Mannheim, Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe. Kriegsbeſchäbigte. Durch die neuerdings einge⸗ richteten Beobachtungsabteilungen in den Lazaret⸗ die ſachgemüße aus dem Felde zurückgekehrten Soldaten Sorge getragen. Zu den innerlich Kranken gehören bör allem die Lungenkranken, für welche erſt durch die Einweiſung in die genannten Beobachtungs⸗ abteilungen eine raſche und richtige Behandlung gewährleiſtet wurde. ſchüſſe veranlaßt, ſich dieſer Kriegsinvaliden, Familie zurückkehren, anzunehmen und durch Be⸗ lehrung, Veratung und Unterſtützung die Wieder⸗ erlangung der vollen Arbeitsfähigleit und Geſund⸗ verhüten, daß ſie durch ihre Krankheit die F a mi⸗ lie gefährden. Hierfür ſoll die Belehrung ſonders einbringlich ſein und in beſonders ſchwere⸗ Fällen ſoll die Unterbringung in ein Krankenhaus angeſtrebt werden. Der Badiſche Landestuberku⸗ wußlkverein⸗ Korfreitogskonzert. Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Kar⸗ tenverkauf in der Hofmuſtkalienhandlung Heckel Donnerstag Abend 6 Uhr geſchloſſen wird. Am Karfreitag findet der Verkauf nur noch an der Slein zorm holländiſchen eus zehandelk. dis Stel⸗ 25 4 Roſengartenkaſſe ſtatt vormittags von 11 bis 1, nachmittaas von 3 Uhr an. ungs⸗ und Heilſtätten vo jeden Kranken benachrichtigt zu werben, um ſofort Prüfungsordnung) ſind ſpäteſtens bis 25. Deghr. des., 18. und 21, Armeekorps haben dieſer An⸗ koſtenfreie Aufenthalt ſoll ſich auf höchſtens 14 werden, der Jamilienurlauh ſoll ihnen vielmehr wäre zu wünſchen, daß die Anregung überall die berdiente Aufmerkſamkeit 15 Auf⸗ erſter ben feindlichen Graben. Unerſchrocken ſprang entwaffnete eine größere Anzahl und jagte die ſo wehrlos ge. ben, bis ihn bei Einbruch der Dunkelheit der für die einſamen Krieger auch auf feindlichen Stellungen erreichte Uoff, Slangen, aus Aachen gebürtig, zuletzt in Mannheim wohn⸗ Slangen mit noch vier Mann nach der bezeichneten 3 35 Stelle. Durch die Anſtrengungen beim Sturm ganz 5 erſchöpft, verirrte er ſich in dem Durcheinander tiext, ſchlich er zum zweitenmal an bden Feind, iſt Inhaber des *Die Fürſorge der Tuberkuloſeuusſchlüſſe für ten in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, B⸗ Baden und Freiburg iſt in muſterhafter Weiſe für 5 Behandlung der innerlich Kranken, Der Badiſche Frauen⸗ verxein hat nun ſeine Tuberkuloſeaus⸗ die lungenkrank waren, und in den Kreis ihrer 0„ loſeausſchuß beabſichtigt, um ſeine Zlele zu ver. wirklichen, durch die Vorſtände der Lungenerhol⸗ der Entlaſſung eines den betreffenden Orts⸗ und Segirkstuberkuloſeaus-. ſchuß in Kenntnis ſetzen zu Löunen, damtt dieſer 8 5 75 1 5 VVFTTTTVTTTT — nnmn 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 19. Apvil 1916. gann ſeine Tätigkeit in der oben geſchilderten Seiſe beginnt. Milliarden aus ſtädtiſchen Spülwäſſern. Beach⸗ enswerte Vorſchläge über die Verwertung ſtädti⸗ ſcher Spülwäſſer macht der bekannte Chemiker Dr. E. R. Beſemfelder in der„Zeitſchrift für Abfallverwertung(Volksw. Verlag Hupfer und Heenemann, Berlin⸗Wilmersdorf). Der Wert des Fettes, das in den Spülwäſſern enthalten iſt und größtenteils verloren geht, beträgt in Deutſchland nicht weniger als 58 690 000 M. Um die Entwer⸗ tung dieſes Fettes durch die Kloſettſpülwäſſer zu verhindern, ſchlägt Dr. Beſemfelder vor, getrennte Spülwaſſerleitungen bis zum Hof und Aufſtellung von Fettfängern baupolizeilich vorzuſchreiben. Da⸗ mit würde auch dem Glzyzerinverluſt, der jetzt durch die Zuſammenleitung der Hausſpülwäſſer entſteht, vorgebeugt werden. Ein weiterer Vor⸗ ſchlag Dr. Beſemfelders geht dahin, den Klär⸗ ſchlamm aus den Klärbaſſins ſtädtiſcher Kanaliſa⸗ tionsanlagen zu vergaſen, damit neben dem Stick⸗ ſtoff des Schlammes auch den der Kohle in Form von Ammontak in der Gasreinigung zu gewinnen baw. anderweit zu verwerten. Die geklärten Spül⸗ wäſſer ſelbſt will der Verfaſſer zur künſtlichen Be⸗ regnung der Felder verwendet wiſſen. Nach den Verſuchen, die Geh. Rat Prof. Dr. Krüger von der Landw. Hochſchule zu Berlin auf einem Verſuchs⸗ felde bei Bromberg angeſtellt hat, iſt eine Ertrags⸗ ſteigerung von 185 Doppelzentnern für den Hektar durch künſtliche Beregnung zu erwarten. Würde das Reich dieſe Beregnung als Monopol ausbeuten, ſo ließe ſich ein Ertrag von 2,7 Millionen Mark daxaus erwarten. Dazu käme der ebenfalls nach vielen Milliarden zählende Mehrbetrag für die Landwirtſchaft. Die Ausbeute an der Fettgewin⸗ nung errechnet der Verfaſſer mit 110 Millionen, aus Glyzerin mit 5 400 000., Gasertrag mit 65 Millionen und Ammoniakertrag mit 41 Millionen. Der Verfaſſer weiſt zwar ſelbſt darauf hin, daß dieſe Idealziffern ſich in Wirklichkeit nicht erreichen laſſen werden, da ein reſtloſes Verarbeiten der ge⸗ ſamten Spülwäſſer ſich nicht ermöglichen laſſen wird; immerhin geben aber dieſe Ziffern einen Anhalt für die Bedeutung des Problems, das in dem erwähnten Artikel einer klaren, an intereſſan⸗ ten Gefichtspunkten reichen Beſprechung unterwor⸗ fen wird. Vereinsnachrichten. * Der Verein für Handlungs⸗Comznis von 1858 (Kaufmänniſcher Verein) in Hamburg hat ſeinen 57. Jahresbericht erſtattet. Bemerkenswert ſind daraus folgende Angaben: Die Stellen⸗ vermittlung hatte unter Berückſichtigung des großen Bewerbermangels gute Erfolge auf⸗ duweiſen. Sie lonnte bon allen kaufmänniſchen Berufsperbänden die meiſten Stellen durch Ver⸗ einsmitglieder beſetzen. 5180 Vermittlungen waren bei 12 505 offenen Stellen und 8248 Bewerbungen zu verzeichnen. 79 kriegsbeſchädigte Bewerber wurden in Stellung gebracht; das von ihnen er⸗ gtelte Durchſchnittsgehalt beläuft ſich auf 1984 Marl. Die Rechtsſchutz⸗ und Auskunfts⸗ abteilung verzeichnete 11864 Auskünfte. 265 Anträge auf Gewährung von Rechtsſchutz wurden geſtellt, woraufhin 98 Prozeſſe eingeleitet wurden. Der erſtrittene Geſamtbetrag belief ſich auf 7484,41 Mark, ferner wurden 7 Zeugniſſe erwirkt. In 82 durch Vergleich erledigten Fällen wurden den Mitgliedern 53 Zeugniſſe und 15 490,35 Mk. verſchafft. Der Kriegs⸗ Unterſtützungs⸗ kaſſe floſſen an freiwilligen Beiträgen bisher 400 000 Mark zu. Die Rentenkaſſe für ſtellenloſe Mitglieder zahlte an 604 Rentenempfänger 40 754,57 M.(1914: 169 184,97 Mark). Die Kaſſe für ältere, in Not geratene Mitglieder, die neu geſchaf⸗ fen wurde, konnte im erſten Jahre 6240 Mark zur Auszahlung bringen. Der Unterſtützungs⸗ Ausſchuß verteilte an 387 Mitglieder 11170,44 Mark. Seit ſeiner Gründung gewährte er ins⸗ geſamt 256 293,03 Mk. Das Büſch⸗Inſtitut, höhere Lehranſtalt für Handelswiſſenſchaft und Handelspraxis, beſuchten 944 Schüler, an dem neu exrichteten türkiſchen Unterricht nahmen 152 Schüler teil. 1914 Mitglieder haben im ab⸗ gelaufenen Jahre den Heldentod für das Vaterland gefunden. Die Zahl der Mit⸗ glieder beträgt 116837, davon ſtanden im Heexesdienſte 62 726. Das Geſamtvermö⸗ gen ſtieg von 947 000 Mark auf 1 056 000 Mark; es iſt mithin ein Vermögenszuwachs von 109 000 Mark zu verzeichnen. Der Vexein beſchäftigte einſchließlich ſeiner rechtsfähigen Kaſſen und des Büſch⸗Inſtituts am Jahresſchluſſe noch 180 Per⸗ ſonen, weitere 191 Angeſtellte ſtanden in Kriegs⸗ dienſten. Aus dem Großherzogtum. * Karlsruhe, 15. April. Wie aus einer Belauntmachung des Bürgermeiſteramts hervor⸗ geht, werden durch Befragung von Haus zu Haus die am 15. April vorhandenen Beſtände 5 an Vieh, friſchem, in Kühlräumen vorhan⸗ denem Fleiſch, ſowie an geſalzenem und ge⸗ räuchertem Fleiſch, an Schinken, Speck, Dürr⸗ fleiſch, Dauerwurſt und Konſervenfleiſch aller Art feſtgeſtellt. Falſche Angaben werden ſtreng beſtraft. Tennenbronn, 18. April. Der 54jäh⸗ rine Taglöhner Berthold Fleig in Katholiſch⸗ Tennenbronn wurde von einem Pferd derart auf den Unterleib geſchlagen, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt und an ihnen ſtar b. Pfalz, Beſſen und umgebung. Frankental, 18. April. Am Samstag Vormittag verſchied im Krankenhauſe Hetzel⸗ ſtiſt in Neuſtadt a. H. der am Dienstag Nachmit⸗ verunglückte Eiſenbahnſekretär Jalob Seitz. 1 Verſtorbene 5 des Poſtſekre⸗ tär Franz Seitz 2 fxiſher ——— 88 5 5 *Eberſtadt(Heſſen), 18. April. Am Sonn⸗ tag nachmittag entdeckten Bekannte, welche die in der Darmſtädterſtraße wohnende Ehefrau Schmidt, deren Mann Poſtaſſiſtent iſt und als Feldpoſtſekretär im Felde ſteht, beſuchen wollten, nach gewaltſamer Oeffnung der verſchloſſenen Türe, die Frau Sch mit einem Schuß in der Bruſt und einen bulgariſchen Studenten, der ſie öfter beſuchte, mit einem Schuß in dem Kopf, beide tot. Die Sachlage ergab, daß der Student zuerſt die Frau und dann ſich er⸗ ſchoſſen hatte. In einem Briefe an ſeine Eltern gab der Student nähere Aufklärung. Eine An⸗ zahl geleerter Sektflaſchen ergab, daß das Paar ſich zu der Tat vorher Mut zugetrunken hatte. Die junge Frau war die Tochter eines angeſehe⸗ nen Poſtbeamten, der früher in Jugenheim a. d. B. ſtand, im Ruheſtand lebte, aber ſich mit Kriegsbeginn wieder beim Poſtamt Darmſtadt gemeldet hat. Die Frau war etwa 25 Jahre alt, ſchon einige Jahre verheiratet und kinderlos. Der im Felde ſtehende Ehemann hatte ſich ver⸗ anlaßt geſehen, die Eheſcheidungsklage einzurei⸗ chen, ſo daß ſchon ein Termin am Landgericht dehier beſtand. Gerichtszeitung. * Aus dem Schöffengericht. Seine ausgedehnte Vorſtrafenliſte, die 31 Einträge zeigt, ſtraft den Hauſierer Jakob Münch Lügen, der ſich als ein harmloſer, friedliebender Geſelle hinſtellen möchte. Am 1. April, als ihn bei einer Kontrolle ein Schutz⸗ mann erſuchte, ihm aufs Bezirksamt zu folgen, weil er keinen Wandergewerbeſchein hatte, wurde er ausfällig und nahm eine drohende Haltung gegen den Beamten an. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem der Angeklagte mit einem Stuhl auf den Schutzmann einſchlug. Er wurde zu drei Wochen Gefängnis wegen Widerſtands verurteilt.— Land⸗ ſtreicher werden jetzt regelmäßig, wenn ſie ſich nicht gerade das erſtemal vor den Schranken des Ge⸗ richtes zu zeigen haben, ins Arbeitshaus geſchickt, da ſie eine Gefahr für die allein daheimgebliebenen Frauen und Kinder bilden. Die Gelegenheits⸗ arbeiter Valt. Körber und Mathias Fritz trifft das gleiche Schickſal. Wenn ſie die ihnen zudik⸗ tierten 3 Wochen Haft abgeſeſſen haben, werden ſie dem Arbeitshaus überwieſen.— Am 2. März nach⸗ mittags ſtieß an der Kreuzung der Breitenſtraße ztwiſchen P1 und Q 1ein Straßenbahnwagen der Linie 3 mit einem ſchwer mit Tabak beladenen Fuhrwerk zuſammen. Dem Fuhrwerk wurden die Vorderräder eingedrückt, ein großer Teil der Ladung flog auf die Straße und mit ihr der Fuhrmann, der glücklicherweiſe ohne erhebliche Verletzungen dabonkam. Die Schuld traf dieſesmal nicht den Fuhrmann, ſondern den Aushilfswagenführer Gg. Schäfer, der in zu raſchem Tempo von der Halte⸗ ſtelle Paradeplatz gegen die Friedrichsbrücke zu fuhr und die Bremſe zu ſpät gezogen hatte. Das Unglück wäre vermieden worden, hätte er in der vorgeſchrie⸗ benen Geſchwindigkeit gefahren. Das Urteil lautete auf 20 Mark Geldſtrafe. Frankfurt a.., 12. April. Der Kauf⸗ mann J. G. Löhnert, der Bürgerlich⸗Mittel⸗ deutſchen Krankenkaſſe einſtiger„Direktor“, be⸗ treibt jetzt das Rechts⸗ und Inkaſſobureau„Er⸗ folg“ und gibt lt. Inſerat„Darlehen ſofort“. Viele Geldſuchende wandten ſich darob an Löh⸗ nert, mußten aber zuvor für„Auskunftsertei⸗ lung“ und ähnliche Sicherheiten erkleckliche Summen bezahlen, dann lange, lange warten, unter allen möglichen Vorwänden wieder zah⸗ len, ſtatt zu bekommen, und erhielten ſchließlich gar nichts. Zahlloſe Anzeigen gingen deshalb von Leuten, die ſich betrogen fühlten, bei der Staatsanwaltſchaft ein. Mangels ausreichender Beweiſe mußte das Verfahren aber wiederholt eingeſtellt werden. Heute ſaßte das Schöffen⸗ gericht Löhnert jedoch in zwei Fällen. Wegen. ſeines gemeingefährlichen Verhaltens wurde er zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. Löhnert hat in Frankfurt und im weiteſten Um⸗ kreiſe zahlloſe Opfer gefunden. Rommunales. Freiburg, 14. April. Auf Anordnung der zuſtändigen Militärbehörde wird zum Schutze der Stadt gegen Luftangriffe die abendliche Gas⸗ beleuchtung der Stadt vom 1. Mai an auf ein Viertel bis ein Drittel der friedensmäßigen Be⸗ leuchtung eingeſchränkt werden auf die Weiſe, daß nur noch Richtungslaternen brennen. Auch ſtimmte der Stadtrat dem Entwurf einer polizeilichen Anordnung zu, wonach bei Innenbeleuchtung der Häuſer die Fenſter abgeblendet ſein müſſen. — Der Stadtrat genehmigte weiter, daß die neu zu errichtende Kriegsvolksküche in den zur Zeit unbenützten Wirtſchaftsräumen des ehemals Heimſchen Schwimmbades untergebracht wird. Die Eröffnung der Küche wird vorausſichtlich am 1. k. Mts. erfolgen. SEſſen, 16. April. Der letzten Stadtver⸗ ordnetenſitzung lag zum erſten Male ein da man im vorigen Jahr für die eingemeindeten Vororte noch die beſondern Haushaltspläne beibe⸗ halten hatte. Der Haupthaushaltsplan für 1916 (ohne den Krigshaushalt) ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 51 680 000 Mk., gegenüber 38 363 39 7 Mark in der Altſtadt und 45 989 717 Mk. mit Ein⸗ ſchluß der eingemeindeten Bezirke im Jahre 1915 ab. Dabei werden die bisherigen Steuerſa tz e (200 Prozent Zuſchlag zur Einkommenſtsuer) nicht erhöht, für den eingemeindeten Bezirk Alteneſſen ſogar von 225 und für Borbeck von 285 auf 200 Prozent ermäßigt und für Bredeney gemäß dem Eingemeindungsvertrug auf 110 Pro⸗ zent belaffen. Die Einnahmen an direkten und in⸗ direkten Steuern ſind allerdings erheblich höher eingeſetzt als 1915, ſo daß damft„die Steuern aufs äußerſte ausgeſpannt ſind“, wie die Verwaltung ſich ausdrückt. Der K riegshaushalt weiſt ſchon jetzi einen Fehlbetrag von 6800 000 Mk. auf. Für das Reich außerdem bisher 7 700 000 Mk. vorgelegt, die nach den geſetzlichen Beſtimmungen ertt hach Haushaltsplan für Groß⸗Eſſen vor, Letzle Meldungen. Trapezunt genommen. Petersburg, 19. April.(WTB. Nicht⸗ alnklich.) Amtlicher Bericht April. Kaukaſus: Trapezunt wurde genommen. Die Pariſer Wirtſchafts⸗ Honferenz. Bern, 19. April.(WTB. Nichtamtl.) Nach einer Meldung des Corriere della Sera ſind im geſtrigen Miniſterrat Fragen zu der am 27. April ſtattfindenden Wirtſchaftskonferenz behandelt worden. Auf der Konferenz ſollen Ackerbauminiſter Cavaſala und Schatzminiſter Carcano ſowie die Botſchafter Tittoni und Imperiali die italieniſchen Intereſſen vertre⸗ ten. In Erwiderung des Beſuchs Aſquith in Rom ſoll in der zweiten Hälfte des Mai Son⸗ nino nach London reiſen. m. Köln, 19. April.(Priv. Tel.) Laut der Kölniſchen Volkszeitung veröffentlicht der „Meſſagero“ einen Bericht aus Paris, der Auf⸗ ſchluß über die vier wirtſchaftlichen Beratungen der Verbündeten gibt. Die Meldung ſtammt von einem hervorragenden Diplomaten des Vier⸗ verbands. Die Verhandlungen, ſagt der Ge⸗ währsmann des Blattes, verfolgen die Abſicht, zwiſchen den Mächten des Vierverbandes und beſonders zwiſchen Frankreich und Italien eine dauernde Freundſchaft herzuſtellen. Die erſte vom 18. Beratung wird auf Verlangen der franzöſiſchen Regierung, die zweite aus Anlaß der verbünde⸗ ten Regierungen ſtattfinden, die dritte wird von einem franzöſiſchen Ausſchuß von Parlamen⸗ tariern veranſtaltet und die vierte von einer franzöſiſch⸗italieniſchen Vereinigung. Die ruſſiſche Landwirtſchaft und die Handels⸗ beziehungen zu Deutſchland.— Finnland. m. Köln, 19. April.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopen⸗ hagen: Während die ruſſiſchen Groß⸗ induſtriellen hauptſächlich die wirtſchaftliche Abſperrung Deutſchlands befürworten, vertritt man in Kreiſen der ruſſiſchen Land⸗ wirtſchaft den Standpunkt, daß die Frage der künftigen Handelsbeziehun⸗ gen mit Deutſchland genaue Löſung erfor⸗ dern. So wurde einer Meldung der Peters⸗ burger Börſenzeitung zufolge in der Land⸗ Vorſitz des wirtſchaftskammer unter dent Fürſten Krapotkin eine Tagung cröffnet, die ſich mit der Ausarbeitung von Handelsver⸗ ſchaft betrifft, beſchäftigen ſoll. Gleich in der erſten Sitzung wurde die Frage der neuen Handelsverträge mit demt Ausland, auchmit Deutſchland erörtert. Darüber, daß Finnland in dieſem Kriege früher oder ſpäter eine große Rolle ſpielen werde, war man ſich ziemlich einig. Die ruſſiſche Re⸗ gierung, die mit allen ihr freiwillig oder unfrei⸗ willig zur Verfügung ſtehenden Mitteln mobili⸗ ſiert, hat neuerdings ein ſcharfes Auge auf Finn⸗ Slowo“ meldet, iſt das Reichsmitglied General Trepow nach Helſingfors geſandt worden, um ſich über die Lage in Finnland zu unterrichten. Er pflegt dort Beratungen mit dem finnländi⸗ ſchen Generalgouverneur Seyn und ſoll darüber dem Oberkommandierenden der Bericht erſtatten * Die Mannheimer Ausſtellung „Kriegergrabmal u. Arieger⸗ denkmal“ in Brüſſel. Brüſſel, 19. April.(Priv.⸗Tel. z. Fr.) Im modernen Muſeum wurde heute früh von dem Generalgouverneur Generaloberſt Frei⸗ herr von Biſſing die von der Kuuſt⸗ halle in Mannheim veranſtaltete Wanderausſtellung„Krie ger⸗Grabmal und Kriegerdenkmal“ eröffnet. Der Generalgouverneur betonte in ſeiner Rede, daß in dieſer Ausſtellung die Dankbarkeit ſicht⸗ baren Ausdruck findet, die das deutſche Volk ſeinen gefallenen Helden ſchulde. Der ſchlichten und erhebenden Eröffnungsfeier wohnten der Chef der militäriſchen Abteilung, Freiherr von zellenz von Sandt, ſowie viele höhere Beam ⸗ ten und Offiztere bei. Die Ausſtellung wird in Brüſſel vier Wochen verbleiben. „UAnheimliche Fahrzeuge.“ 6 Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. April.(Pr.⸗Tel., z..) Die Baſler Blätter tragsplänen, ſoweit ſie die ruſſiſche Landwirt⸗ land geworfen. Wie der Moskauer„Rußkoje Nordweſtfront der Lancken, der Chef der Zivilv erwaltung Ex⸗ 5 Slowo“ berichtet, daß engliſche Han⸗ delsſchiffſe unweit von Buenos Aires von einem etwa 600 t Dampfer in ſchwarzer Farbe verfolgt würden. Es beſtehe kein Zweifel, daß deutſche Handelsſchiffe, welche zu Hilfskreuzern umgewandelt ſeien, dort die Schiffahrt der Entente unterbinden woll. ten. Dieſe Schiffe ſeien mit Kriegsmaterial reichlich verſehen. Einige engliſche Fahrzeuge auf dem Wege nach Südamerika ſeien bisher an ihrem Beſtimmungsort nicht angekommen, auch ſonſt iſt jede Verſtändigung mit dieſen überfälligen Dampfernunterbro⸗ chen. Man glaubt, daß dieſe Schiffe einem feindlichen Hilfskreuzer zum Opfer fielen. Japaniſche Kriegsſchiffe machen gegenwärtig Jagd auf verdächtige Schiffe im Indiſchen Ozean. Doch iſt es bisher nicht gelungen, die⸗ ſer unheimlichen Fahrzeuge habhaft zu werden. Die Cage in China. Berlin, 19. April.(WTB. Nichtamtlich) Die chineſiſche Geſandtſchaft hat folgendes Te⸗ legramm aus Peking erhalten: Zwar haben ſich die Provinzen Kuangſi und Kuan tung nacheinander für unabhängig er⸗ klärt; doch herrſcht! in den übrigen Provinzen und dzren Garniſonen vollſtändige Ruhe, namentlich auch in jenen Provinzen, in welchen Truppen aus dem Norden garni⸗ ſonieren. Das Großherzogtum Heſſen und die Oſt⸗ preußenhilfe. Darmſtadt, 19. April.(Priv.⸗Tel.) Im Miniſtertumn des Imrern fand geſtern eine Be⸗ ſprechung über eine das ganze Großherzogtum umfaſſenden Oſtpreußenhilfe ſtatt. In Be tracht kommt die Kriegspatenſchaft für einige hart an der ruffiſchen Grenze ge⸗ legenen, beſonders ſtark von den Ruſſenein⸗ fällen mitgenommenen Ortſchaften des Kreiſes Oletzko. Die über den Bedarf dieſer Ort⸗ ſchaften hinaus zufließenden Mittel ſollen dem Reichsverbande Oſtpreußenhilfe für allgemeine oſtpreußiſche Zwecke zugewieſen werden. ** c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. April.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zircher Zeitung meldet aus Genf: Aus der Gegend von Verdun kamen am Montag wiederum zahlreiche Verwundetenzüge in den Etappenſtationen in Chambery trafen am ntag fün porte, da die Feldſpitäler hinter der Front enk⸗ laſtet werden müſſen. Statt Karten. 8 D S8 Oberleutnant Droth und Frau Ilse PDroth, geb. Heubach zeigen die glück- liche Geburt eines 18811 gesunden Töchterchens an. Mannbeim(Waldparkstr. 7) 19. April 1916. —.— Die schönsten E [anzüge für Herren, Burschen und Knaben]“ Anden sie preiswert bei 108 Simon 8 1, 3 Frlur Konfirmanden günstige dualltäten In tiefschwarz und blau. Hleider-Simon Eiche, nit ztürigen großen Spiegelſchrank wird billigſt abgegehen. 445 A. Straus KCie. Peter Deuss, P1, 7 Empfehle in beſter lebendfriſcher Ware: Seinſte eleine Scheuftſche 70 Pfg, Jeinſte Mittel⸗Schellfiſche 30 Pig. [Grüne Marken 8* Teglaſenner Feinſte große Schellſiſche 1,00 M. Feinſte Bratſchollen 40 Pfg.. —ꝓ——— * Feinſter Kabliauun 30 Pfg. welden qus Patensburg Der Rußkofel! Körbe und Netze mitbringen. 45184 log Theut ſclu uab:quogeð dueg meen ee eegn pil ig ueeecene een eeeeee eebeh ben eeet eeee eeeee en wee ne dun neb ne ez unz ne gge eeeeeene e he ieeeee ee eee eeee den uoſans Senegur us bunnvchuvſſegs gun gusgog engu guis ug auvneſogz ucgaun ur abhucd gun gupeſch zonv gagy bolsh zulgvg zuh gun uommozab beuaß 100 z½ znimaing aurs eig favgzusgcun ç uudz ufe o cpoau i o] pou neh deen eiehen en un ene ee e n ee r cdone gun zcpilez nondalas ne bon gugto gun Aun ue anneg eg eie une ugheh une aa; napnhich Uv ugg gjohgv uezuvgech uogenund gun Ugagaggg utggel iie een lade ceeuene hunbnubaog; gun eunar ee eeeeeee en eeee ee en nge eed g Aeetpemmgc Sozuszuvgod gun cpozz dig usrsgur 20g zn 5 Jaghotgeg unſc gun Anuoch duho nacaece uedehen he en chee e eeee Uogeg ualla menen e eee eeh ed ben eenee geege e beß Mue ee hebeg e eb dun ee m dig uobgm en eecheenee egeeh ege ahvan eie gane sipulezu 910 eeee eeeeeee ee eeee heccdee een ehne Son degn een eeeenne eun dig ang uound a30 znj Saguejcgasgeigs pate eeeee eeeeee eeee ened neg g euee uee e en ee ben den öhhe e ebval 4 800 ee ee ee eeeeene en e eeeee eeez eeet eee aeeee ceeee einee„ucgegub ueg u“ ehe eih eunbnubeg eeee ech eeenene eae uoag! ee eee cheehneeee oszugupillog bingg usonbugſdoe mee e eeeeee ecce e ennt ag uhr lun gun „iueſpnoznelnv sunzagd gog gdoes mozoge gnz Aunz nozag chau doat hpb 8! Unagz aene u ce eun en ee ee Sugeolsenig seg usuouoc nehe e mebenee meeen pgueönz meug⸗ Annh anu aegqig ee eeeeeen eeeeeee eeeee ehen ee aun jgibaeg susgnac ueeeihe en dun jozg anv 25 Avg ava e e ee ih baecng neg megeineunhog 8305176 zog ur avas zpneg sohyz gog ognag ucuaguumpg agg u agg eeee eneen ebubebene uuee g eaeud „eet been deh aii e einb enee 91 eeeeenenc an ie bug; , peee mice nellune 0f05 e 8 ne eee eeeenchee ween ece eeenee bueend eg utc; eeeeen en eee ſehhn e eceee en ee eeee nee leene weien ben ehece eigß gun digN ang geri uch sog uaugee ogjog Silbeabegun Sog udſacteh Uneee weenenen e degee ben lane uc ne ggee Seee ehe e en e geec ee ne h: gag ausbng aun zwhauz geuvb oufe ſcen duvgsbae ueseng 0s enc ed dnne ee eeend Speneg de eeee e in eheuneindnu gun e ang eee en eer eneeeehen ee en e n ehue ae „ne eee eh e legegz egda ne leeen e c ueapgcg nouslng enbich eg e e eeee ee p agg gaog e en ece ed uegue nebae ecgſck sause gogungz sug piu 80 3½ avaung idune mgg svich dvg uvglprgah, dch ee ee eee e eeen e bomadg gax gun aqune ucg dunpzazegz udgudepnol iog susgeß sog dgung olai c maa nene eg uuvhgz dluplutg gog gun „iSo nc biandne usgubgß ucg ſogtezs gocpe bunpdanog; zog snſst neeubige he“ Bupsobgchtunsa jobuch zog uspozjgongs geguobon See e zugzzogn zogy ungs danzlregnzie enn dig un agnuih ueomune nequebu dah vecene eueegleg obund gun Aege buch dog ueupgedeen ſnr uenbeoc eeeeeee eig cceng u e eeee een dc eg Uaznpz dagged ogujegnk neun e e hee ee men ihe e ee ogunſſ garg adgunat ndugz va— gunzeß ueg ur azpch dig ad ſſfe uo0 d uabulagneavg Aunch uogag umlol Szö Aelpegglic uog uobaohiſ uobund utog uengobogß une ungs uous hbau anu uch ang ge zgnb uoloch aun usqnojch uv ualhpchg gun aee en leeeeee en dun ine ugeg eg Svat Tuond Ar eeheeen eheneen eeee ee gne eeeee ee (Cuoſogaog pnagcpozg) Deenvag anza uog bunscvaegac dui 165¹ ue eeueneen en eeeer er Geileld, Y aeui dne seeene eegeBeösnvzeg) Inqziozc uog unegseag dg noa sde eqind, al meg 8n Mieemuunc uo un zſurd nent dit n agp duy; — Gleſß seneguv ufey uvnog apnd möpiöf J0ung u0 ueaqpſab sun nt junuon 2 eg uefegd utef 100 1qd Aagd snſeg oupyeg ue eee et ee eeen, eeig uegonb sun Ihulag 8 Mogd e0 a Oο II jsquelob hoch uog, ozſeboinc oel 1008 neavcg a0b iag nonnung Mociebssqosg a0bi ze Sfef of ubaie ee en auceb si0ng Sog uobogd nneeune e eeg gobubaeiſo sahoc jog Seſcd mabzqn ind ss jPpred auvg abpeuchl sus Inv sicd, en legluvlf oheogd a00, oiſebgmes ꝛꝙn o nd aun gug udca ne uugo 0 acr ee necemt ene uemmong ao uonulal Sꝰ usbungnogd sequetꝙhnof urd S ue a00 ne uog dals svo ijoq gun na 8 quouboſ qun— onv a0 fbHund ꝛepjag pfeunuoqs nounuon ce e eeeeeheen ebunede un eb guuoc ag gaogjebuß jaog uog, iuaovuc-1000 so adg eL Pomplln wnfsquuvIg 0 1 2 bpideuh⸗jvazudg admzquuogz uünpoßz udendg uspliovg 200 zövhzg⸗sBu bucneee uegsbungpggeg oh gun usgagg eeeehe ei ehee eee a ede e e be e aogð eee wee eineeee ee egen eg eututa un guon Anuaebeae di un waclcaasel! enmenebea ane avaf an onv qun udcpogz awvoch urs wau— aigoſneg Aee eeeeeeeeeeg ee eg de bee dape weeede dac Inv cpll eiheſ guvch de eeun ee een checen eiee anu a— Hoch cht uv quvch ozdz dusd alliah sip 8e gvag Pijguabnzz ueun eeeeeene heheee üee eg acg Niog ne ug! bae so gagnzog soc Aoguiuſog uegughubong nogung muv Burb utoz goc gun jozg suv 130 uuvcß onensb ee ceene eeuvuſene usegoch neeg aeee eedeeeeeeee zaae va gvg gvf guuvavzcß guvzz Sobgusaec neeuhgetge ie cdetz did nen nee eemee weeee e acr 1951 ai ee e e e ene eneez een end 1190 e ien ece ͤeen ee a eeg emecß zazug deg Ahr dee eee eee den e nne eg gun oann Uaggupaog nogoc ach o ve Hignaz anz aeg uog usgan odvas gulo unvg an ge n ceene eee e ee eben Lud Moule ai g vg ede icht ne ee en e e dunuogz Atpn ute dia u abva! 400 Inb vl galaß sog vn aid oiwg PHquebunz uourd oandas uduge zcpou Mepgaie eg dun“ „ eeeee eeeeee eeeeg da eg Log ant gun avchobgv nambee dune uegoc aan og eapab dogzz“ aatage usg Mai en e ee: e ee ieee 5 enechuennee une en ⸗dabst ueg uegen nuec eub eencenncueg ne iee „Aaee e eneg eeeneengen e en e beegz; „engva Jhu daope ma eeeee eee eene ee ee e eulegun zuag eibozz „ene menee behn ceen een e ee hde“ 5„enteg e eg enen og n aen eehne ehee unc e ee en unn nn uheg; in ee eeepeg neg daec iee a0%% Jun agz“ Zug uslogiob Sueſpgpics Sose ieee ie ofe Nagutehhabuv gun zeingoz nusg utg! oig; argcneun e eneen egceneen noegen „aeg“ usg 0 4˙0 uunzeß uog g! 5 deeee ag gun 5. ace aelphneg Inv“ Nogeueuee eeeeneet e hen eebeee ee ec eene e en aeeeen ceee enaat Mageg eg de en ſieee eeee en eem ee ias nebuvzuv gpepaogz juv unu as sog epnogeg gusgeg uenou ee uncee n he e en eee eee een igna 0 Auee e eeeueee ee ict ehg eeer eeun deg ezuog ne Neate dee eeeeheuen dbuz ag ad uubg ueunge aueg geana s gun o sudugvgbunſcnns ueiae usggaog Seg gngß 00 a ee iee e bee ecdeee eern be ee ee See i een e n eeen eeeeg eechee eegeged aenh eee cg ee aee lee eeeeeeeen ee 2% ae ebendee de egeg ie atogengß ngg ufejnyns olpz“ zne ween n ee e eun been een ec 8„ig dog necee nc gg ugget ate neee ehen neec eec“ ne ec nen eß en aeane apgrcee eee eeeee eebeun enahge n en Ad gqun buvſae eee e ee e dun acgeuhnc uog inv eg e ee eeee een be en eeee zunvgz m daolſ ceh abengr aval glelepaagz uog hinm e zaupch gahr qun gieſg ac ur n nohung gun ne odurc unl ad inv uolon nogeiolubueeſne eegre eughuc e ee ne ie ehe eee eeee een eece ee „enhvas icu uogozuss Dogge uezlgo mune jom ugr ugpoaf aiaz uozavch ugg ſt dole Meonpas Ac ige 8 edeechnce echeeeee ee ee Maoguſß nnceunt u epeeee eeeeteheg e guen meer ahunk a% nag zteat eee eee ee ene ͤen en eeee e en ee avoch zquoſgqjod soc Deanche gegand mut gnuzgag nonvas eeeeeene e eeeeeeee eeee ee de ee eue ⸗unlab nuſc un dig banpdaof gunz ve Olic saeusetor us Jaglebmlach mog zuv uicht i gog iergenc e e eut ei eee anecee e eeeee ſen ee ecun eeg Nelptan ee ne een en een lee eeete e e eheeeee eehcben eeen aen na; ee echee en eeges ueen e e leat omun og*29 eeheeeee eeeenee ee en ben ee un nonig ebuvr opou usganat unggempsang 3 angeeee e eut ehee eee eeputeb nomga uagvn andeh un ud ugunvacz neugcpl uggiog dis Avg ub jobun dig bar aun Mumugech ozbe„gaen eeeee aeeecene ene ͤuts at d“ ſgs Sesnehins ehn eenennn eee een e; au sg ulsg dogn dungunes goleig avar ugcht bunc 3788 cgsc ugughpfaimm uog dont -uiag iecusgusc negu nete een e eeeeue d8 eeee ecee en en eh edeee eee e een ee ben zneeechenee eeneeeg e ee agagg oloig unvit Aachinſab giw agognat ge dvg Gigananze Naavere ur Sate maadcc Soe og dig gun Lazantoß sog zzag ang u pnane uabubd uozuvgoc duet mebneutasſz nag ⸗unſad uelen ui pn ga unae aieeeeet eee eeete ugr ind pnagu ussah o so dog nogeß onzeh ur aan pon gegv denenee eed eeet eeer e nee ene pon gjelepaog, nag dbeazeuvg dig wan nabvaglas usgog nene an eepez nag neune nen eeee een e eneee eeecenene enbereunz digr gun Sogz utn uoglogx ai nadub eheee eun eneeuc envac weh: 185. egeec neeeguecſun nonvab oig gun Gichcossgozch neuneee een e eee eeeeeee e en aeh nnegupeg en ee weueuuer enn en ee cen equalpva nobohſus Uurjqnas mog oie oig znv zpofgogulgß dunabbunk ag no guuoz eig eig eeeeend e n zotoſguvg uscphnggqgau 190 ſogn bpf neuqveuog en gugönd ongu gusg ſchoholg gun Soqungafandends Aeeeee n e cnn e eheee eent eee e ene pu o gog Süunſgnas usqusuns; N Sög gaal oz do⸗ oöoc dagt jbce utene un denet en enen eunghr ⸗Auß ugaab mog nd inspee leg un ond aan amant gun gof e e eee eneenheee eeeee eng ihnat enuch un uoflnvag au oig uahhm ue zaquſſ gag wuin auvg o 808 ebh mebuemmohne banocee aig nogc ur puſch ſoig puv, Tchu se jgib aogv dagvs Digwaggunusgent zna wan Unuthoch zacucd ne zchu nozuvcoc usg ogef ancppg dn unn unogß ee eden ee eetee Daee e ne en een eg agen ee gun ͤ aen Uotlet inv cpnd g0 on au ne e en Udnvaz Sog— Algſagg „ nenve cbda zun Pagneduf pou on go Srcnece sog bug ſün dung; pubgog gun dennzz Sobonachz nougcp! Log ſcpltz Da sdg neg cpang Jpbondlaohhelcth negag ug dag an guo undg gun Hijog eee ee en e ee ene ee eheeehe eneren ee bnog da Jiot ſeig a wau jgo 33 Dunedueung uteg o go Jpaced sauudbi Ping Pejögiſg 8 bae und eene eeee beg ea lan enz bonaz add 30% gieg ſozge ee een eee e een ent emenz een e, n eeeen e ben en een eeeee enene ee 2 den Toten. Die frohe Oſterkunde:„Chriſt iſt erſtanden! ſpricht eine überwältigende Sprache zu unſeren Herzen⸗ Wir kennen auch nicht mehr jene arme Altagsloſung:„Laſſet uns eſſen und trinken, denn morgen ſind wir tot!“ Wir wiſſen, daß unſer Leben einen höheren Wert, eine heiligere Beſtimmung bekommen, daß es geadelt iſt durch die Weihe dieſer Zein Und ſchließlich, wir ſagen allem kleinlichen Hader der Kon⸗ feſſionen und Richtungen ah. Jetzt iſt nicht Zeit zu jenem kleinen Streit, in dem wir den Lebendigen in koten Lehrbe⸗ Friffen und Formen begraben, im Kampf der Parleien ſein Bild entſtellt hagen. Jetzt fühlen wir das Wehen ſeines Lebens, das unus in tieſſter Seele packt, erkennen die Wahrheit des Worties: Lehre iſi Ae Leben iſt unbeſtreitbar! Wir ſind erwacht— daß iſt die große Errunge nſchaft dieſes Krieges, erwacht von dem Schlaf der Welt, in dem wir lange gelegen. In Zeit des Sterbens triumphiert das Leben. Nie haben wir Oſtern als das Feſt des Lebens mit ſolcher In⸗ brunſt gefeiert, als in dieſem Kriege, nie ſo die Krüfte des Glaubens, Hoffens und Liebens geſpürt wie heute Inmitten all der Opfer, die dieſe Zeit erfordert, fühlen wir es um ſo gewiſſer. Es muß etwas geben, das über dies Leben hinaus⸗ weiſt, etwas, das mächtiger 25 und größer als Ales Forſchen und Erkennen, alles Wiſſen und Suchen: der Glaube an ein Leben, das das Sterben überdauert: Dieſer Glaube iſt echt germaniſch. Schon bei unſeren alten hren beſtand die feſte Ueberzengung, daß Walküren die im Kampfe ruhmvoll Gefallenen zu ewiger Freud und Wonne in zalls lichte Räume tragen. Wer vermag ſich bei dem Gedanken zu begnügen, daß die ſo begeiſtert für ihres Vaterlandes Sache ins Feld zogen, ſo tapfer Leib 8 Leben auf das Spiel ſo ruhmreich ſiegten und ſchließlich fielen, nun für alle Zeit ausgetilgt ſein ſollen aus den! Buche des Lebens, daß ſie nichts geweſen als die ſpurlos über d von ihnen blieb als die kalte, welkende Erinnerunge Bei ſolch einer armen Vorſtellung können wir nicht ver⸗ harren. Nicht unſer enger, an die Welt der Erſcheinungen gebundener Verſtand, wohl aber die weiterſchauende, tiefer⸗ ee Vernunft ſagt es uns mit unwiderleglicher Gewiß⸗ 5 Es iſt undenkbar, daß die wir ſo lieb gehabt, die eine Welt edentet, daß ſie weſenslos in Ae untergehen. enee und alle Größe wären abf wenn Grab und Ve erweſung das Ende ſolch eines Daſeins Nie entſchläft, wer einmal wach gelebt! Der 50 iſt verſchlunger n in den Sieg! Das iſt die große Oſterbotſchaft. Sie gibt uns Kraft zum Tragen und Ueber⸗ winden, ſie 288 uns froh und ſtark, draußen wie drinnen die Opfer zu bringen, die das Vaterland von uns fordert, läßt uns Entbehrungen nicht nur auf uns nehmen, ſondern ſie mit em ſtillen tragei daß auch wir gewürdigt werden, für die große heilige Sache 3u dulden und zu leiden. Sie an den Gräbern, die vaterländiſche oder fremde 8 Ba des 5 dens auf und weiſt uns über alles ſcheinbe llkürliche und zufällige Geſchehen an das Herz einer ewig en Got tesliebe, in der alles Licht und Leben iſt. Sie läßt uns unenkwegt harren und hoffen in der unumſtößlichen Zuverſicht auf einen endlichen herrlichen Sieg. Nicht unſer Wiſſen und Verſtehen, unſer Forſchen nicht und Erkennen— unſer Glaube iſt der Sieg, der die Welt über⸗ windet. 5 Der Tod iſt verſchlungen in den Sieg! Ju dieſer Gewiß⸗ heit lazt uns ernſten und doch frohen Sinnes, ſtiller Wehmut Aund doch ſtarken Mutes das Oſterfeſt des Jahres 1916 feiern! ift Zwei Kreuze. Skizze von Gräfin Brockdorff. Nachdruck verboten.) Die blaſſe Frau in tiefer Trauer mit den verhärmten Zügen öffnete langſam und faſt widerwillig das ſchmale Feld⸗ poſtpäckchen, das auf dem Schreibtiſch vor ir ſtand. Zwei Eiſerne Kreuze und ein Brief lagen darin. Sie griff zuerſt nach den Krenzen, ſie etwas verwundert und nackdenklich be⸗ trachtend. 0 dieſe arme Erde dahingleitenden Schatten und uns nichts hn Zwei Kreuze. Schienen ſie nicht wie ein Symbol ihres Lebens? Unter zwei Kreuzen hatkte dieſes eigentlich geſtan⸗ den, ſie ſah es klar in dieſem Augenblick und ſo würde es bleiben bis zum Ende. Mann und Sohn, die ihr höchſtes Glück geweſen, waren noch mehr ihr tiefſtes Leid und hatten ihr Leben zu einem Kreuzesgang gemacht. Jetzt waren dieſe zwei ſchlichten, ſchwarzen Kreuze am ſchwarz⸗weißen Bande alles, was ihr ſichtbar geblieben. Lange ſtarrte die Trauernde darauf und griff dann endlich zögernd nach dem beiliegenden Brief. Aber ſie konnte ſich noch nicht entſchließen, ihn zu leſen, ſondern lehnte ſich geſchloſſenen Augen und leiſe er⸗ ſehauernd im Stuhl zurück und ihr verfloſſenes Leben ſtieg im Geiſte vor ihr auf. 5 Sie ſah ſich wieder als ſtrahlende Braut am Hochzeits⸗ kage das elterliche Haus verlaſſen. Lachend war ſie am Arme des jungen Gatten herausgetanzt, die beſorgt blickenden Eltern, die nur ungern ihre Zuſtimmung zu dieſer Heirat ge⸗ geben, kaum beachtend. Wunſchlos glücklich für Zeit und Ewigkeit ſchien ſich Nora Sanden als Rolf von Hertens Frau, Strahlend war ſie auf die Hochzeitsreiſe gegangen, ſtrah⸗ lend in ihr neues Heim gezogen, aber als nach einem Jahr ihr Junge, ihr Lugold, geboren wurde, lagen ſchon graue Schleier über der Sonne ihres Glücks, die ſelbſt die blauen, leuchtenden Kinderangen nur zeftweiſe zerteilen konnten. Nora von Herten wußte ſchon zu genau, daß ihr Mann ſpielte, daß er brutal war und die eheliche Treue nur von ihrer Seite verlangte. Mit Liebe und Güte verſuchte ſie es auf ihn einzuwirken, jetzt nach des Kindes Geburt von neuer Hoffnung erfüllt, daß väterliches Verantwortungsgefühl und die immer noch ſtarke Liebe zu ihr Rolf helfen möchten, ſeiner böſen Leidenſchaften Herr zu werden. Vergebliche Hoffnun⸗ gen! Nach kurzer Beſſerung kamen deſto ſchlimmere Rückfälle. Trotzdem klagte die Frau niemals, nicht einmal den Eltern gegenüber. Sie hatte den Mann gegen deven Willen, allein nach ihrem Herzen gewählt, ſie mußte mit ihrem Schickſal ſelbſt fertig werden. Es war ihre Pflicht aus⸗ zuharren, ſolange es möglich war. So blieb ſie, bis ſie nicht mehr konnte, bis ihre Frauenehre ein längeres Ausharren nicht mehr ertrug, ihr Knabe durch die Verhälkniſſe im elter⸗ lichen Hauſe zu ſehr Schaden gelitten hätte. Noras Vater war inzwiſchen geſtorben, ſie flüchtete dem Kinde zur Mutter und reichte die Scheidung ein. jahrelanger, zermürbender Kampf begann. Der Mann wollte ihr den Sohn nicht laſſen und ſchließlich mußte ſie ihn mit einem Teil ihres Vermögens ihm abkaufen. Ihr Junge ſollte ihr wenigſtens aus dem Schiffbruch ihres Lebens gerettet Leider glich Lugold von Herten äußerlich und innerlich dem Bater. Er war wie dieſer ſchön, nichk ſonderlich begabt, herriſch, keichtſinnig und liedenswürdig. Bei ſeiner Erziehung mußten Liebe und Strenge doppelt ſorgſam verteilt werden, um einen tüchtigen Menſchen aus ihm zu machen. Frauen⸗ hände erwieſen ſich aber als nicht geeignet dazu. Lugold blieb ſtändig in der Schule ſitzen, gehorchte nicht und wollte aus der„Weiberwirtſchaft“ heraus, wie er es nannte. Da gab ihn die Mutter ins Kadektenkorps, wo es beſſer vorwärts ging. Nun ſie ihn in feſten Männerhänden wußte, durfte ſie felbſt ihn in den Ferien ſchon eher verwöhnen. Ferien, kurze Glückszeiten, in denen der ſchöne, ſchlanke Menſch ſeine zarte Mutter mit beſtrickender Zärtlichkeit überſchüttete und alles von ihr erreichte, was er verlangte. Er ſollte mit Liebe und Sehnſucht ans Mutterhaus zurückdenken, beſchön igte Nora es vor ſich ſelber, wenn ſie ihm zuviel gab. Eines Tages ſtand er dann endlich als Leutnant vor der Mutter. Wie kleidete die ſchmucke Huſarenunfform den ſchönen, blonden Menſchen. Wie ein junger Kriegsgott ſieht er aus, dachte die ſtolze Frau und unterdrückte alle Exinne⸗ rungen, die wie ſchwarze Geſpenſter auftauchen wollten. Ihr Sohn war doch ſchließlich auch Blut von ihrem Blut 155 küchtig erzogen, was dem Vater geſehlt hatte. Gewiß, er würde ihr Freude machen, der Lichtſtrahl ihres Lebens bleiben. Zärklich küßte ſie ihn und wieder ſchien es ihr, daß ſie wimſchlos glücklich für Zeit und Ewigkeit ſei. Uber ein Jahr war Lugold von Herten Leutnant, als der Krieg ausbrach. Jubelnd und fiegesgewiß zog er hinaus während die Mutter un ſtillen manch heiße Tränen weinke, ſo ruhig ſie äußerlich auch ſchien. Allmählich aber wurde ſie von der Siegeszuverfichk des Sohnes a und als er, einer der erſten im Regiment, das Eiſerne Kreuz erhielt, zubelte auch ihr Herz. Sieben Monate war er dann glücklich unverſehrt geblieben und meldete ſich gerade für einen kurzen Urlaub an. Nora fühlte noch ſetzt in der Erinnerung das Fieber der freudigen Erwartung, das ſie bei dieſer Nachricht durchglüht hatte und danach den tödlichen Schmerz, als die Depeſche ſtakt der erwarketen Ankunft des Sohnes, deſſen Tod meldete. Ein Kopfſchuß hatte ihres Herzens Liebling getötek. Sie würde nie wieder ſeine ſonnigen Augen, ſeine lachende, frohe Stimme hören. Stumm und apathiſch brachte ſie die ſolgenden Tage zu, unempfindli für jedes Wort des Troſtes, unempfindlich für die Welt um ſich. Sie ſtarrte nur vor ſich hin und ſtöhnte manchmal dumpf auf. Der Troſt der Tränen war ihr verſagt. Dann forderte die Welt ihr Recht. Es kamen Briefe aus der Garniſon des Sohnes, Gläubiger meldeten ſich, die dem 1 Baron Geld für Spiel⸗ und andere Schulden vor⸗ geſtreckt hatten und Wechſel präſentierten. Wiutheg die der Nern Baron ins Unglück gebracht hatte, kamen mit For⸗ derungen. Eine Welle von Schmutz ſchlug über der armen Mutter zuſammen und drohte ſie zu erſticken. Doch ihre 95 blieben auch jetzt krocken und wie ein Automat traf Anordnungen. Schmerz, Kummer und ein Gefühl 5 ließen ſie innerlich verſteinern, und als das e Felde kam, klieb es tagelong unberührt liegen. Wozu sienen, ſie konnte ja den Inhalt. Neue Schmach, neuen Gram würde 28 bringen und ſie war ſo müde, ſo müde. Heute endlich hatte ſie ſich überwunden. Der Brief kniſterte in ihrer Hand, f kehrte aus der Erinnerungen in die Wirklichkeit zurück und entfaltete das Schreiben. Kühl glitten ihre Augen über die üblichen Veileidsworte hinweg, aber dann weiteten ſich und es kam Leben in ihre Züge. Sie las, wie der Oberſt in herzlichen, warmen Worten ſeinen Leutnant lobte: Er ſchrieb: „Ihr Sohn war ein ſektenes Beiſpiel von kreueſter Pflichterfüllung und unerſchütterlichem Mute. Seinen Ka⸗ meraden und Leuten wird er immer ein leuchtendes Beiſpiel im Gedächtnis leben. Die tödliche Kugel traf ihn, als er, ein. eigentümlich tragiſches Schickſal, ſeinen ſterbenden Vater bergen wollte, der durch ſein unerf ſchrockenes Vorgehen die Stellung unſeres Regiments gerettet hatte. Nun ruhen Vater und Sohn gemeinſam in feindlicher Erde. Ihnen, verehrte, gnädige Frau, wird das, bei aller Trauer um den gemein⸗ ſamen Verluſt ein lieber Gedanke ſein. Ich ſende 5 5 beider Eiſerne Kreuze, die andern Sachen folgen nach. Sie ſtarben als Helden, Ehre ihrem Andenken!“ Draußen läuteten die Oſterglocken. Oſtern, Auferſtehung. Nora von Hertens Züge waren nicht mehr granndurchfurcht, ſondern ein ſtiller Friede lag auf ihnen. Auch ſie feierte eden Auferſtehung und dieſe beiden Kreuze ſprachen von keinen Gräbern. Mann und Sohn waren ihr neu erſtanden. Nicht tot in Unehre und Verachtung, ſondern entſü ihnt im Kampfe FVVFTFF derzen. Sie als 18 8 8 Ant 3 leiſe die letzten Worte des Briefes. erſten Male ſeit der Todesbotſchaft floſſen heiße, lindernde Tränenſtröme aus ihren Augen und ſaſt frohen Herzens dachte ſie:„Nun bin ſch wirklich wunſchlos glücklich für Zeit und Ewigkeit.“ Und ſie wußte, daß diesmal kein Schickſalsſchlag ihr dieſes Glück rauben konnte. Oſterfrühling. Skizze von K äte Dam m. (Nachdruck verbiten.) Frau Marianne ſaß am Frühſtückstiſch und ſaß die ſoeben getommenen Poſtſachen durch, und in die ſchönen Züge der ſchlanlen jugendlichen Frau trat ein feines Rot, als ſie den großen Brief mit den energiſchen Schriftzügen und dem großen⸗ Wappenſiegel öffnete. Da ſtand es deutlich zu leſen, daß Hell⸗ muth von Berckefeld, der lange, lange Monate an ſener ſchweren Verwundung im Lazarett gelegen hatte und der dann zur Er⸗ holung nach Wiesbaden gebracht worden war, nunmehr als dauernd dienſtunfähig aus dem Heer geſchieden ſei und nun⸗ mehr für immer ſich auf ſein Gut zurückziehen würde und daß er ſich freue, nun bald Frau Marianne und„die lieben Kinder“ wiederzuſehen.„Ich fühle mich ſehr ſchuldbewußt,“ hieß es faſt zum Schluß des Briefes,„daß ich mich nun über ein und ein halbes Jahr ſo ganz meinen Pflichten als Vormund Ihrer Kinder entzogen habe, aber ich werde alles nachholen. Daß Eckard bald aus dem Kadettenhauſe ſcheidet und ins Feld geht, erfüllt mich mit freudiger Genugtuung, und Lilli und Leni werden Ihnen; gnädige Frau, ja auch das Leben nicht ſchwer gemacht haben. Zum Oſtferſeſt hoffe ich auf Berckefeld häuslich genug eingerichtet zu ſein, um meinen freundnachbarlichen Be⸗ ſuch machen zu können. In tieſſter Ergebenheit uſw.“ Hellmuth v. Berckefeld, der Jugendgeſpiele, ihr gleich alt, der Freund und Nachbar, wie er ſchrieb, kehrte wieder! Wie wenn er nun nicht wiedergekehrt wäre? Wenn er nun draußen gefallen, ſeiner Verwundung erlegen, wie ſo tauſende anderer tapferer Krieger? Man würde gerade da geſagt haben, daß es zum„Ertragen“ war, denn Hellmuth beſaß weder Eltern noch⸗ Geſchwiſter, nur weitläufige Verwandte. Weshalb ſchlug Marianne Wietzows Herz mit einem Male in ſo harten pochenden Schlägen, weshalb mußte ſie der Ju⸗ gendzeit denken— vor zwanzig Jahren, wo ſie beide in ihrem väterlichen Haufe, als er als Freund ihrer Brüder und Sohn eines Vetters ihres Vaters, harmlos⸗freundſchafklich verkehrt hatten! Und weshalb ſchob ſich vor das heitere Jugendbild mit einem Male das Bild ihres Gatten, des ernſten, ſtolzen Man⸗ nes, der ſie ſo heiß geliebt und deſſen Liebe ihr, der erſt Sieb⸗ zehnjährigen, geſchmeichelt hatte. Ein ſo bedeutender Manun, deſfen Stimme im Parlament gern gehört wurde, ein Mann. der ſie in Treue und Güte auf Händen trug und ihren Charak⸗ ter aus dem Reich kindlichen Frohſinns in das Reich der rei⸗ fenden Früchte, in das Reich der Pflichten trug. In ihrem Elternhauſe war der Freude und dem Frohſinn ein Thron er⸗ richtet, in ihres Mannes Hauſe galt die Pflicht. Sie wur in ihrer Ehe nicht unglücklich geweſen— aber ſo recht über⸗ ſchwenglich glücklich, wie ſie ſich einſt gedacht zu werden, wie auf goldenen Wolken von Mannesliebe getragen, auch nicht. Sie wußte, ihrem Mann hatte ihr Weſen, ihr Inneres mehr am Herzen gelegen, als ihre hübſche Erſcheinung. Daß Walter von Wietzow in ſeinem letzten Willen gerade Hellmuth Berckefeld zum Vormund der Kinder gewählt hatte, dadurch kamen ſie wie⸗ der öfter zuſammen, und in ihren Geſprächen bei Tiſch oder im Garten klang dann oft die Erinnerung an die Ingendzeit, an die Frühlingszeit des Lebens noch mit:„Wiſſen Sie noch, Hell⸗ muth, als Sie mir die erſten Veilchen brachten?“ oder„Wiſſen Sie, noch Marianne, wie Sie Tee aufgießen ſollten und ver⸗ gaßen, de e i eee eeechen ſo den e en, bioß Seueral--Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 2 Sefährdete Früchte deutschen Unternehmungsgeistes. Je höher die Wogen des Hasses bei unseren Gegnern gehen und sich auch auf das ganze Ge- biet des Wirtschaftlichen Lebens ergießen: desto einteitlicher bricht sich in den Außenhanckelskrei- sen Deutschlands die Erkenntnis Bahm, daß die Heichsregierung zum Schutze der durch den Krieg notleidend gewordenen deutschen Außen⸗ stäncke im keindlichen Auslaude be- sondere Mafßnahmen trefien muß; sonst werden viele Hunderte Millionen Mark des arbeitenden Deutschen Volksvermögens rettungslos verloren gehen, und bei dem beispielslos erbitterten Kampf um den Weltmarkt, der dem Kampfe der Waffen ummittelbar folgen wird, würde ein großer und sehr wichtiger Prozentsatz unserer Außzenhasdels- kreise geschwäcnt oder gar ganz kampfunfähig Sein. Darunter aber Würden nicht etwa nur die direkt Betroffenen leiden; nein, unsere gesamte kKünftige wirtschaftliche Entwäcklung würde davon mit betroffen werden. Umsoweniger darf von unserer feichsregierung etwas versäumt werden, den Trägem unseres Außenhandels ihr volles Recht zukommen zu lassen, damit sie ihr wichtigstes Rüstzeug, die finnanzielle Kraft, für den schwersten aller Welt⸗ Wettbewerbe voll mithringen! Anfaugs wollte man gerade in den beiden größten Mittelpumten unseres Außenhandels, in Hamburg und Berlin, von irgend einem staatlichen Eingriſt nichts wissen. Man rechnete aber mit einer kurzen Dauer des Krieges und glaubte, die zerrissenen Geschäftsfäden um so leichter nach Kriegsende wieder anknüpfen zu Cönnen, je weni- ger der Staat sich hineimmischte. Dazu kam auch noch speziell in der Hansastadt die Scheu des Kaufmannes, für die Sammlung und Prüfung der Außenstände einen Einblick in seine Bücher und Geschäftsverbindungen zuzulassen. So kam es, daß Hamburg und Berlin schon die zugrunde- liegende Maßnahmen für weitere staatliche Maß- nalumen, nämlich die Registrierung der Außen⸗ Stande, abwies, während die überwiegende Mehr- heit der Interessenten von West-, Mittel- und Süd- deutschland von Anfang an für staatlichen Schutz eingetreten waren. Bei der völligen Uueiuigkeit der Iuteressenten Carf es nicht Wunder nelunen, wenn die Feichs- Regierung es Zzunächst ahgelehnt hat, irgend welclie aintliche Schritte zu unternehmen. Neuerdiugs hat sich unter dem Eindruck der unerwarteten Kriegsdauer und der gehässigen englischen Worte und Taten wider den deutschen Handel, in Hamburg ein völliger Umschwung Jolkzogen, und in der dlieser Tage abgehaltenen Tagung des Verbandes Deutscher Exporteure ging der Antrag des Hamburger Exporteur- Vereins auf anztliche Registrierung glatt durch. Damit ist in diesem grundlegenden Punkte nun⸗ mehr eine Einigung der deutschen Iuteressenten- schaft erzielt. Naffirlich wollen aber die Männer der Praxis nicht etwa nur die vielen schon vor- handenen amtlichen Statistiken um eine Weitere vermehren, sondern es Sollen sich praktische Schutemabnahmen daran ſatüpfen, für die als Lut utid gesund Hekancdeben Außenstände. Wie dieser Schutz seitens der Regierung einge⸗ richtet werden müßte, ist auch noch eine Streit⸗ ſrage unter den Iuteressenten; aber allmählich scheint auch hier sich Einheitlichleit durchzu- Setzen. Bekanntlich war der Kriegsausschuß der deutschen Industrie dafür eingetreten, daß soge- nannte Ausgleichsstellen geschaffen Wer⸗ den müßgten, Wo deutsche Schulden an feindeslän- dische Firmen eingezahlt und deutsche Forderun- gen ausgezahlt werden sollten. Aber gerade die- Ser Vorschlag mißſiel den Exporleur-Kreisen, denn man holkte mit Bezahlung der Schulcen an den feindeslndischen Gkiubiger den bssten ersten Anstoß ſür die W iedereröfinüng der Handelsbe- ziellungen zu gewinnen und war deshalb nicht ge⸗ neigt, solches Geld an eine unpersönkiche Stelle zu Zalllen zur Befriedigung von Forderungen, die man garnicht kannte. Desfalb hat sich jetzt auch Wieder 8 Verbaud Deutscher Exporteitre gegen jeden Zwaängsausgleich ausgesprochien. 8 Es würde dann noch ein anderer Weg bleiben, der sowohl für die Industrie als auch für den Ex⸗ porteur gangbar erscheint, daß nämlich ig den Friede nsverhandlungen folgende Abmachung ge⸗ troffen wird: Diejenigen für gesund befundenen Korderungen, die nach dem Kriegsende auf regu- rem Wege nicht eingehen, weil der Schuldner im keindlichen Ausland entweder ruiniert ist durch den Krieg oder aus Verbitterung undd Haß sich der Zahlungspflicirt durch Ausffüchte und Einwer⸗ ckungen zu eltzieken sucht, sind von dem feind- ſichen Staat im Canzen auszuzahlen. Der feind- liche Staat kaum sie dam von dem Schukiner in geinem Lande seinerseits einziehen, soweit der Schulduer überhaupt noch etwas hat. Dieser durchats einfeucirtende Vorsckläg ist be- reits unenittelbar nach Kriegsausbruch sehr ernst- hent verhandelt worden: damals taten sichi einige Fabrikanſen und Exporteure des Wupperfales Zu- Sanmen und machten schon am 12. August 1914 an die Handelskammner zu Barmen eine Eingabe in der sie eine Zentralstelle zur Sanunlung der Forderungen— dann weiter das Einziehen det nücht regilär eingehenden Forderungen durch die Feichsregierung verlangten. Aus diesem Wupper- taler Ausschuß ist daun später der„Verband zur Sicherung deutscher Forderungen an das ſeind- liche Ausland'“(Sitz Barnten) geworden, der zahl- kreiche Anertennungen und Mitglieder Auls allen Teilen Beutschlands gewann, und der auen durch 70 bertraulichen Mitteilungen au seine Miiglie⸗ bereits sehr viel geleistet haf in Prakclischen Winten Zur Einbringung von Forderungen in den his jetzt besetaten beincllichen CGebielen ohne In- cher Cerichte. Auch in Hauwburg Krieges geialleuen nüt ähnlichen Zielen gebildet und schon Ende August eine entsprechende Eingabe an den Reichs- kanzler gemaclit, der damals zahlreiche Uuter- Schriften an der Wasserkante fand. Herren dieses Ausschusses sind es neuerdings gewesen, die den völligen Umschwung in Hamburg in die Wege ge- leitet haben; sie haben einen Ausschuß in Hamburg gebildet, der eine neue, schare Eingabe ganz mit denselben Zielen, wie der„Verband zur Sicherung deutscher Forderungen an das feindliche Ausland“ sie in Wort und Sclrift vertritt, an den Reichs- kanzler gemacht hat. Und hinter dieser Eingabe sind von 28 großen wirtschaftlichen Verbänden Hamburgs, die für den Augenhandel in Betracht kommen, B getreten, also die ganz überragende Mehrheit. Es steht demnach nunumehr zu hof⸗ ken, daß sich die Iuteressenten auch über den Weg zu ausreiehendem Schutze der Außenstände einigen und daß dann auch die Reichs-Regie- rung ihre bisherige, ablehnende Stellung aufgibt und sich dafür stark macht, die gefährdeten Früchte deutschen Unternehmungsgeistes in jetzt feindlichem Auslande ein⸗ zubringen— zum Segen des Ganzen! Fnanzen. Reichsschuldbuch. Wie schon gestern kurz gemeldet, waren am 31. März d. J. ins Reichsschuldbuch 531 358 Ronten mit einer Summe von 5040%/3 Mill. M. eingelragen. Das bedeutet gegenüber dem 31. Dezember 1915 eine Zunahme von 14 47/1 Konten und 950,53 Mifl. M. Diese bedeutende Zunalime fällt um s0 mehr ins Gewicht, als schon die letzten Viertel- jahre 1915, insbesondere das dritte, Shr erheb- liche Steigerungen brachten und die Bedeutung des Reichsschuldbuchs über das in Friedenszeiten bevorzugte preußische Staatsschuldbuch hinaus- hoben. Unsere nachstehende Tabelle gibt eine Uebersicht über die Entwricklung der Eintragun- gen seit dem 1. Mäm 1914: Auswelt vom Kentenzah! Eintragungen Zunahme in 1000 Nark 31. Aärz 1915 21.358.846.1 258.526 31. bex. 1915 389.887 4989.802 807.0544 30. Sept. 915 257.182.546 88 30. Juni 1515 189.721 3216.650 475.623 A. März 1915 124.269 2740987 786.854 1. dex. 1914 92.755 2014.143 823.104 30. Sept. 1914.825.491.039 29 U³5 . Juni 1914 29.875.481.984 34.801 31, NMärz 1914.40⁰⁴.427.188 35.990 PFreußisches Staatsschuldbuch. Zum ersten Mal seit dem Bestehen des preußi- schen Staatsschuldbuch ist die Sunmme der Eintra- gungen gegen das letzte Vierteljahr zurückge- gaugen. Am 31. März d. Is. waren nämlich 84 834 Konten mit 3765,54 Mill. M. eingetragen gegen 84 775 Konten nut 3778,40 Mill. am 31. Dezeinber 1915. Die Summe ist aBO um 1276 Mill. Kleiner, während die Kontenzahl sogar etwas zugenommen hat. Der Nückgang der Summe er- Klärt sich ohne weiteres aus der gewaltigen Eut- Wickelung, welche das feichsschuldbuch während der Kriegszeit genommen hat. Das mußte natür- lich auf das preußische Staatsschuldbuch zurücle. Wirten, dessen Fntwickelung, wie die nach- Stelrendle Tabelle zeigt, wesentlich verlangsamt, Wetin auch nicht gamz aufgenalten wurde: Zu-( od. Auswels vom Kontenrah! Eintragungen Abnahme(—) in 1000 Mk. A. Närz 1915 84.834.788.535— 12.751 31. Dex. 1815 84.775.728.397—.898 30. Sept. 1915 84.857.7278.509 +.340 0. luni 1915 84.628.778.168—.305 31. Kärz 1815 34.431.769. 25³⁰0 J. dez. 1914.767.274— 27271 20. Sopt. 184 84.085.240.003 63.540 20. Juni 1914 82.357.876.458 45.301 31. Närz 1914 8147 3831.162 62.350 Nachtrag zum Verzeiehnis der Post⸗ ncheckkunden. Zum amtlichen Verzeichnis der Postscheclckun- den bei den Postscheckämtern im Reichs-Postge- biet wWwird im Mai der 1. Nachtrag herausgegeben werden. lu den Nachtrag sollen die Postscheck- kunden aufgenonmmmen werden, denen bis Ende April eine Postscheckrechnung eröfinet ist. Für diejenigen, die dem Postscheckverkehr beitreten und in den Nachtrag noch aufgenommen werden wollen, empfiehlt es sich, möglichst bald die Eröffnung einer Postscheck- rechnung zu beantragen. Die Vordrucke zu den Anträgen sind bei jeder Postanstalt eu- ältlickl. Bank für Handel und Iadustrie (Darmstaädter Bank. WIB. Darmstacdt, 19. April. Niciitamtlich.) Heute vormittag fand die 63. ordeutliche General versanmkung der Bank für Handel und Iudustrie(Darmstädier Bauk) unter dem Vor- sitz des Wirklichen Geheimrats Exzelleng Dr. Kaempf statt. Erschienem waren 40 Aktionäre mit zusammen 131 441 Stimmen. Der Vorsitzende teille mit, dkaß die Gesamtzalil der seit Beginu des Beamlen 192 beträg. Die Aussichten für das Konunende Geschäftsjalr wurden als gut bezeichnet. Die beantragte Vertei- lung von 3 Proz. Dividende an die Actio- näre, M. 112 000 Tantieme an den Aufsichtsrat und ein Vortrag von M. 607 199,/3 auf neue Rech- nung wurde angenommen, ebenso wurde die bean- tragle Entlastung des Aufsichtsrales und der Direlction ausgesprochen. Frankturter Eüektenbörse. * Frankfurt a.., 19. April,(Priv.-Telegr.) Die Haltung des freien Verkehrs der Börse kann heulte un allgemeinen als durchweg ber 3 zeichnet welden. Von Küskungsserten(raten Daimler- Moioren ju den Vordergrund des Interesses. Der Kurs des Papiers ging deitwelse schart in die Höhe. Deutsche Walien, Nlieinmetall Aa F it bemtet. Beuzaktien ewas büher. Lebhaftes Qeschäft wWiesen auch chemische Aktien auf, von denen Griesheim, Farbwerke Mühlheim, Höchster, Badische Auilin zu höheren Kursen aus dem Markt genonunen wurden. Bind- aktien rege gehandelt. Am Montanmarkt bestand Interesse für Deutsch-Luxemburger und insbeson- dere für Harpener und Phön'-Bergbau. Schiff- fahrtsaktien waren bei lebhaftem Geschäft fest. Elektrische Werte behauptet. Lederaktien Wenig beachtet. Motore Oberursel Wurden höher be- zalllt. Am Rentenmarkt sind heimische Staatsan- leihen bei mäßigen Umsätzen gut behauptet. Berliner Eiflektenbörse. Berlin, 19. April. Die Stimmung im heutigen Börsenverkehr war recht zuversiclttlich. Das Geschäft entwickelte sich trotz der nahen Feiertage im allgemeinen recht lebhaft. Von Berg- Werksaktien waren Phönix, Deutsch-Luxemburger, Bochumer und andere Werte begehrt auf günstige Berichte vom Eisen- und Stahlmarkt. Auch Schiff- fallrtsaktien waren zu anziehenden Rursen gefragt, ebenso Prinz Heinrichbahn. Von Industriewer- ten Daimler, Orenstein und Koppel wiesentlicl höher. Auch für alle Kohlen- und Koksaktien herrschte Interesse. Am Rentenmarkt wur⸗ den Zprozentige Reichsanleibhe und Iprozentige Konsols zu etwas Höhern Kursen aus dem Markt genommen. Russische Anleihe unverändert. Während gesteru die Devise Holland im Einklang mit der Besserung des Markkurses an der Amsterdamer Börse um 7½% M. auf 225,75 M. zurücdkging und diesen Stand auch heufe nicht ver- ließ, fallt unter dem jetzt gemeldeten Kursen der weitere Rückgang des Dollarsg um 4 Punkte auf 5,30 M. Geid bezw. 5, 41 M. Brief auf, nachdem Cable Transfers schon um 1 Punkt niedriger War. Berlin, 19. April.(Devisenmarkt.) be⸗ Telegr. Auszahlungen für: 19. 18. Seld Brlet Belg Briet Mewyorxkk.39.41.43.45 Hollaned 225.75 228.25 225.75 228.25 Dünemarknk„160.— 160.50 180.— 1860.50 Sohweden. 188.25 1860.75 160.25 160.75 Norwegen 180.25 160.75.— 160.50 161.— Sobweſe 105.87½ 108.12/½ 106.37½ 106.2½ Ossterrelch-Ungarn..50— 69.60— 69.50— 69.70 Rumünlen 68.75.— 37.25.— 86.75 37.25— Bulgarſlen 78.75 79.75 78.75 79.75 Newyorker Efrelktembörse. WIB. Newyork, 18. April. Bei ziemlieni deb-· haltem Geschäft setzte der heutige Börsenverkehr mit behaupteten Kursen ein; aber im späteren Verlauf machte sich infolge der noch inuner unge · klärten und ungewissen politischen Lage eine mattere Haltung bemerlcbar. Die Spekulation nutzte die Situation aus und nahm in einigen Kriegswerten, besonders Baldwin Lokomotiven Work und in Crucible Steel Co. umſangreiche Ab⸗ gaben vor. Fester dagegen waren International Mercantil Marine. Auf die günstigen Einnahmen im weiteren Verlauf war die Haltung im allge⸗ meinen etwas fester, ausgehend von denEisenbahn- werten, die sich infolge des guten Geschäftsganges und der günstigen Dividendenaussichten größerer Nachfrage erteuten. Im Nachmüttagsverkehr ge⸗ Staltete sich die Tendenz uneinbeitlich. Während in Kriegswerten erneut größeres An- gebot beraus kam, konnten Schiffahrt- und Eisenbahnaktien ihre Gewinne behaupten. Ln Schlußverkehr war die Haltung unregelmäßig. Der Aktienumsatz betrug 110 000 Stück. NEWVORK, 18. Aprſt.(Devisenmarkt.) 18. 17. IL e fest—.— Seld auf 24 Stunden ſborodsepnſterate)—.—.— Qeid letztes Darleben 21 78 Slohtwechsel Berlin 3*%½ Slohtweohsel Parlss..98.50.— 75— Weohsel auf London(80 Tage).78. Weohsel auf London(Cable Teastereh Silber Bulllon NEWVORXK, 18. April.(akuuenmarkt). 18. 17. Atoh. Top. St. Fé o. 102½ 102½ J Horthern Paolfio c. 111½ 111— ltdore ant Ouie 1054 8 ee 8 5 55 2 75 80 7 Canadg Faeile 187% 167% Cpioage foek J. Ohbes.& Ohlo o. 60ʃ½ 61½ land Padolf. Raftw. 170 17— Chlo.MIIw.-St.Paulo. 98%½ 93% Southern Paolfſo. 9555 9610. denver& Rio ar, 10½%.— Squth. Raltw. oom, 19½ 78% d0. do. href. Soutb. flallw. pref. 56½ 58ʃ½ Erle oom. 35% 38%½ Unlon Paoifſo.. 381% 319½ Erlo ist pret. 50% 30% Unlon Paolilo pref. 82% 82708 Sbe e eeee e e * 2 1—— dceKorin. Ore bert. 400 4ů1 bR Amerio, Can dom. 53— 58½ Illinois Oentr. oom. 100— 99/ d0. A prſ interborgh. Metrop. 18% Amerle. Looom. o 40o. Cons. pn 7258 7371 97¼ 98% de. Motrop. pr. do. Sugar gef...— Kansas Clty and Anao, Copp. Mln. o. 85½% 85— „ 2 Bethlenem Steel 495— 450 1 3539— 0 Cen,ral Leather, 52 53— Lebioh valle 8 77. onsolidsted Gas 130— 132. Loulsv., u. Mashv 125— UGeneral sleotr.., 163 166.— Miss. Oans. Tex. o. 3½ KHexio. Fetroleum—— 9o. 90. r.———— Hatonal Lead. 65½% 65% Missouri Paciſle. Unit.Stat. Steelso. 83.— 63. Nat. Jalw. of Mex. Untt.Stal. Steels pr. 1171 117½ 0. 55 15 170 99 30% 380⁰ d0. Ont* West o.-Virgin, Har. Ohem..—— Horfolk E. West. o, 121½ 55 Sesrsfioebuok eom.— Aktlen-umsatz 110000(51 C00) Handel und industrie. .G. tür Hisenindustrie und Brüekenban (vorm. Johann Caspur Harkort) in Duisburg. un der Gesellschlaft un abgelauie- sich auf M. 250 855, aus dem die Verleilung einer Dividende von 6 Prozent auf die Vorrechtsakkt ei und von 5 Prozent auf die Stammaktien vorgeschlagen wird. Im Geschäfts⸗ bericht schreibt die Gesellschaft: In der ersten Der Reingewi; neu ſahre bezifiert Hälfte des Berichts, ahres gingen die Hlerses humgs⸗ neugen imolge der Viclen Einberufengen unse. es zum Heeresdienst Arbeiterpersonals wesentlich Zzurück 1115 miglich, da für 15 1 nicht zu beschaſſen War, die Auiträg Schnell abzuwickehi. weihlichen Arbeltskrätten Wan und Er öggeren zum Frühjahr 1917 voll beschäftigt. 93 057(108 008), und Abgaben M. 19 543 gesamt M. 54 168. für dlen kuas Horch Gi ung von 1e Brückenbau wie im Wagenbau unsere Arbeitsmen⸗ gen im zweiten Geschäftshalbiahr entsprechend erhöhen. Gegenwärtig ist im Brückenbau und im Wagenbau für längere Zeit volle Beschäftigung vorhanden. r. Düsseldorf, 19. April.(Nichtamtlich.) In der heutigen Generawersammlung wurden 6 Prozent auf die Vorzugsaktien und 5 Prozent auf die Stammaktien sofort Zzahlbar gesetzt. Nach Mit- teilung der Verwaltung ist das Unternehmen bis Man habe neben Aufträgen auf Waggons einen Auftrag auf eine neue größere Nheinbrüche erhalten, die ge- meinsam mit der Gutehofinungshütte gebaut und 1917 bereits fertiggestellt sein S0ll. Ferner wurde ein neuer Betriebszweig auigenommen und zwar der Bau von Schwimmsdocks; eine derartige Au- lage sei für eine Werft in Stettin bereits in Auf⸗ trag gegeben. 9 .-G. für Eisen und Bronze-Gießherei, verm, Carl Flink, Mannheim. Nach dem Geschäftsbericht für 1915 hat sich der Auftragsbestand in Friedenslieferun- gen nicht gebessert. Wenn auch die Beschäftigung in der Abteilung Pumpen und landwürtschaftliche Maschinen trotz des Krieges erfreulicherweise eine lebhaftere war, so blieb doch der Umsatz speziell in Maschinenguß gegen frülier wesentlichk zurück. Ebenso konnte infolge der Beschlagnahme der Metalle in der Abteilung für Grabschmuck unek dekorative Bronzen ein nennenswerter Umsat«⸗ nicht erzielt werden. Dem vergangenen Jahre kamen also uur die be⸗ reits im voxjährigen Berichte erwähnten Kriegs-. lieferungen zugut. Die Gesellschaft War darin während 7 Monaten des Jahres gut beschäf- ligt, mußte sich aber in den Lieferungen ganz den Verhältnissen anpassen, sodaß sie nicht in der Lage war, langfristige Aufträge in Fertigfabrikaten direkt von der Behörde ins Auge zu fassen, son⸗ dern sich nur mit anderen Firmen, die direkte Aufträge hatten, in Verbindung seten mußte. In den letzten—5 Monaten ließ die Beschäſtigung auch in Kriegslieferungen wesentlich nach, da die Behörcte die Vergebung neuer Aufträge aussetzte bezw. wesentlich einschränkte. Der Rohgewinn ist auf M. 201 007(112 282) ge. Handlungsunkosten erforderten Mark sti (24 458), Gebäude, Maschinen und Geräteunter- Haltung M. 24 200(20 70), Zinsen M. 2713 (24880, Abschreibungen auf Debitoren M. 1029 (780) uncdk auf M. 24 794(29 597) Der Reingewiun beträgt ausschließlich Vortrag M. 12 571. Diese Summe soll v en werden, sodaß sich der Vortrag pro 1914 von M. 174 508 auf M. 187 079 erhöht. Die bei Aufstellung der Bila nz vorhandenen Bestaude an Romaterialien von Mark 171 980 (89 551), Halbfabrikaten von M. 27 428(30 062) und Fabrikaten von M. 74 708(89 185) seien mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit bewertet. Die Ausstände betrugen M. 140 341(163 O43) und die laufenden Verbindlichkeiten Mark 327 810 (314 184). Gebäude sind auf M. 104 884(108 1280% Maschinen auf M. 32 935(36 430) und Modelle auf M. 24 601 G0 354) abgeschrieben. Werkzeug, Geräte und Mobilien, die am Al. Dezember 1914 mit M. 51 325 zu Buch standen, wurden um M. 10 205 auf M. 41 000 abgeschrieben, erhöhten sich Aber infolge eines Zugangs von M. 13 108 auf i ins Kriegswirtschaftl. Mahnshmen. verwertung der Gummiabtfalle. WIB. Berlin, 19. April(Amtlich.) Nochmals Wird darauf hingewiesen, daß alle Gummiabfälle, die nicht mehr in Gebrauch sind, oder sich nicht für den Gebrauch eignen, als Gummiabfülle der Kautschukmeldestelle in Berlin., Potsdamer- straße 10—11, gemeldet werden müssen. Die Ab- falle dürfen nur den beauftragten Aufkäufern, deren Namen im Kaufbezirk bereits veröff flicht sin vom Käufer unter Beachtung der durch die Be- kanntmachung vom-5. Januar Nr. 2354/. 16 KRA festgesetzten Höchstpreise angeboten werden. Die beauftragten Aufkäufer sind berechtigt, in den ihnen zugewiesenen Bezirken nach Bedarf Sanune stellen einzurichten und Unterkäufer angustellen, Letztere müssen ihre Genehmigung zum Aus tausch von Altgummi und Regeneraten durch einen vont Kriegsminister ausgestellten nachweisen. wWarenmörkte. Merliner Drodukrenmarkt. WITB. Berli n, 19. April. Frühmarkt. eim Warenhandel ermittelte Preise) Die Preise eindd gegen gestern unverändert. WIB. Berlin, 19. April.(Getreidemarbt Ob Notiz.) Die Nähe der Osterſeiertage machte 12 50 im liebtigen Warendenehr schon bemerlchar. Da Gescl häft war änßerst still und die Umsätze beschränkt. Größerer Beachtung erfreuten nur Spelzspreumelil und Strohmenl. Die arderen Artikel sind vermachlässigtl. Die Preise wiesen gegen gestern kaum eine Veränderung aul. Hohe Kohlenpreise in Cardiſf. 5 Außerordeutlich hote Preise, nämlich bi ſür die Tonne, werden der„Times“ April zufolge an der Cardiſfer Kohlenbörse 13 bezahlt. Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Dr. Fritz Golde ſür den Handelsteil: seratenteſt und Druck uic Verigg Dr., H. Haas'schen Buchdruckerei, G. nI. 5 Direktor: I. Julius Wieber. 8. Seite. General⸗Auzeiger» Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Gründonnerstag, deu 20. April 19186. Jeſuitenkirche. Von 6 Uhr an öſterl. Beicht. Die Hl. Kommunion wird ausgeteilt um 6 Uhr, 7 Uhr, 8Uhr und während des Hochamtes.— ½10 Uhr lev. Hochamt mit feterl. Kommunfon, hierauf Uebetragung des Allerheiligſten in die Krypta und Abräumung der Altäüre Hierauf Betſtunden in der Krypta.— Abends 7 Uhr Trauermette. Untere Pfarrkirche. Von morgens 6 Uhr an zſterl. Beicht.— 9 Uhr lev. Hochamt, nachher Pro⸗ zeſſton mit Uebertragung des Allerhetligſten.— 7 Anbetung bis zum Beginn der Mette um 28 Uhr. Liebfrauen⸗Kirche. Von 6 Uhr an Beichtge⸗ legenheit.— ½9 Uhr lev. Hochamt.— ½8 Uhr abends Anubacht. Hl. Geiſt⸗Kirche. Von 6 Uhr an öſterl. Beicht.— %7,%8 und 8 Uhr Spendung der hl. Kommunion. ½10 Uhr lev. Amt mit Spendung der hl. Kom⸗ munion, hernach Uebertragung des Allerheiligſten in Pro eſſion und Betſtunden bis abends ½8 Uhr.— —9 Uhr für Erſtkommunikanten Knaben.——3 Uhr für Erſtkommunikanten Mädchen.— Abends ½8 Uhr Trauermette. Herz⸗Jeſu⸗Kirche(Neckarſtadt). Beichtgelegenheit von morgens 6 Uhr au.— 8 Uhr feierl. Hochamt.— Die heil. Kommunion wirbd geſpendet nach Bedürfuis alle halbe Stunde und im Hochamt.— Nachmittags vong—5 Uhr Betſtunden.— Abends8 Uhr Trauermette. St. Joſef⸗Kirche(Lindenhof.) 6 Uhr Beicht.— ½7, ½8 und 8 Uhr Ansteilung der hl. Kommunion — 9 Uhr lev. Hochamt, hierauf Anbetungsſtunde vor ausgeſetztem Allerheiligſten bis abends.— ½8 Uhr Trauermette. St. Bonſfatius⸗Kkirche. Von 6 Uhr an Oſter⸗ beicht.— 7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion.— s Uhr Amt.——6 Uhr Ausſetzung des Aller⸗ heiligſten— 8 Uhr Trauermette. Franziskuskirche in Waldhof. Um 8 Uhr Hoch⸗ amt mit Austetlung der hl. Kommunkon.— Von —5 Uhr Betſtunden.— ½8 Uhr Trauermette. Kathol. Kirche in Sandhofen. Morgens—8 Uhr Beichtgelegenheit.— 8 Uhr Amt mit Austeilung der hl. Kommunion.— Abends 8 Uhr Trauermette. Katholiſche Kirche in Neckarau. 6 und ½ Uhr Austeilung der hl. Kommunion.— 9 Uhr felerliches Hochamt.— Nach dem Gyttesdienſt Betſtunden.— Ahds.7 Uhr Andbacht zur Todesaugſt Chriſti am Oelberg St. Antoniuskirche, Rheinau. ½7 Uhr Beicht⸗ — ½8 Uhr hl. Kommunton, Amt.— bends 8 Uhr Trauermette. Althat oliſche Gemeinde. (Schloßkirche.) Gründonnerstag, 20. April 1916. Vormittags 10 Uhr deutſches Amt mit Bußandacht und Spendung des hl. Abendmahls. Eyangeliſch⸗proteſtanliſche Gemeinde. Gründonnerstag, den 20. April 1916. Trinitatiskirche. Abends 8 Uhr Abendmahls⸗ ſeier mit Vorbereitung unmittelbar vorher, Stadt⸗ pfarrer Achtnich. an die Geſchäftsſt. Konkordienklrche. Morgens 10. Uhr Predigt, Stadtvikar Deßecker. Abends 6 Uhr A 0 zahlfeier mit Vyrbereitung unmlttelbar vorher. Stadtpf. Maler. Ehriſtustirche. Abends 8. Uhr Abe mahlfeier mit Vorbereitung unmittelbar vorher, Stadtvikar Deßecker. Friedenskirche. Abends 8 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Steger. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher. 5 Johanniskirche⸗Lindenhof. Abends8 Uhr Predigt, Stadtvikar Riehm. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher. Lutherkirche. Abends 8 Uhr Predigt, pfarter Huß. Hl. Abendmahl mit Einzelkelch. Diakoniſſenhau kapelle. Morgens Uhr Vorbereitungspredigtzum hl. Abendmahl, Pf. Schoene⸗ Abends 8 Uhr bl. Abendmahl. Pauluskirche Waldhof. 10 Uhr Predigt⸗ Gottesdienſt. Stadt⸗ N ermisehſes chnenen d Frau Marg. Nießler ſchuler der!. Kl. Nachhilfe⸗ Ludwigshafen a. Rh., un erricht? Zuſchr. m. Pr. Hartmannſtr. 30, 2. Stock.] u. Nr.18791 and.Geſchäftsſt. Strengſte Diskretion und e Reellität zugeſichert. ö Eſltlaufen 4 Efn Hund 879* hier fremb, Junge Dame wünſcht Anſchluß an beſſ. muſik Familie. Zuſchriften unt. Nr. 18803 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 5(Foxterrier) weiß mit 78 gelben Flecken am Kopfe Ammt. 10 entlanfen. Abzuliefern 775 gegen Belohnung bet 5 8 58771 Jochim, Werderſtraße 7. von 1 an merb. auch ſof aufgenagelt, nur bei Malertschſk, E 4, 6 Schuhmacher und Wieder⸗ nerkänfer erhalten Rabatt. II NN 1˙* Mod. Schlafzimmer gebr., zu kaufen geſucht. Ang. mit Preis unt. 18793 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Gehrauchtes, guterhalt. Bauholz 6 elcverkehr Suche hl. Harlehen(Balken 14/18) und don 100 MarkSchalbretter gegen Sicherſtellung“ Zu⸗ zu kaufen geſucht. Angeb. ſchriften unter Nr. 18796 unter Nr. 1880? an die ds. Bl.! Geſchäftsſtelle ds. Bl. ee N NN Interhalt. Bratſcholle, Schellfiſche, K101 od. am Heringe und Bücking eingetroffen. tere⸗ Angeh, mit Freis unt Fiſchballe Muttergr Nr. 58941 a. d. Geſchäftsſt. Schreibmaſchine zu kauf. Neues Sofa geſucht Kaſſter Schäſer, billig zu verkaufen. Lampertheim. 18808 Neipprechtſtraße 18, 4. Stock link. 1885 er Militärhoſe die köchsten Preise für ſchwarz zu verk 18809 3 8 5 getr. Kleildler] Augartenſtr.66,4 StIks. Stlelel, 0 9 Guterhaltener 80 8„erzle W1 wende 7 4 aöweerzsich zan eeh Kinderliege⸗Wagen Brym, T 2, 16.(Brennabor) zu ver kaufen. Gelx. Kleider ee Der beſte und billigſte Erſatz für teuere Kernſeife Möbel, Zahngebiſſe kauftſiſt meine ſeit Monaten zu höchſten Preiſen eiog bewährte prima 58940 * Goldberg, R 1, 8. Blockſeife Majertſchy, E 45 61855. g4le 4% Pteg kauft e e Schuhe, Wüſche, Pfand⸗ 1 ſcheine, Fahrrüder, Kin⸗ Boxer derwagen, Möbel aller Hündin, ſehr treu, an Art zu höchſlen Preiſen. guten Beſitzer zu verk. Poſtkarte genügt. 38828 Näheres 88980 eeee 2 7. 23, Büro, Verkauf Hinterhaus. Zu kaufen geſucht ein 23 Stollen finden Eine neue feldgraue Hoſe zu verkaufen. Weite 109. Anzuſehen U4, 16, 3, St., von e Uhr. 18 Auszlehtische, geſucht Kortenzimmerlische, ia- Buchbalkung und 1 8 88321[[Kaſſe.— Vorerſt nur Zimmortische ſchriftliche Angebote mit Augabe der Gehaltsan⸗ ſprüche an die 58989 in ganz solider Ausfüh⸗ rung mit passenden Lod- u. Rohrstühlen preiswert zu verkaufon. H. Schwalbach Fönne Magazin B 7, 4. r Hofmuſikalienhondlung K. F. Heckel, Mannheim. ehrmäadchen S Agenturbüro ſucht Lehrmädchen m. gut. Schulzeugn. geg. ſof, Berg. Schriftl. Ang. an Hugo Schwartz, L 3, 3b. 18801 Stellen suchen Fräulein ſucht ſchriftl. Heimarbetten Angebote unter Nr. 18780 an bie Geſchäftsſtelle d. Bl. Iu sermiefen]; 64 4. 8 7 Zi u. Zub. Nah 2.10888 S6, 33 per 1. Juli zwei ſchöne Wohnungen 6 Zimmer, Bad, elektr. Licht(freie Lage) 2 und 3 Treppen, Preis M. 1500, Mitkvoch, ben 19. Aprtt 15. Bureau U 4 8 3 Zim. part. 5 für Büro mit Lager. Ausk. II. St. 1677 2 Mietgesuche Ig. Mann ſucht möbl. Zimmer mit Penſion zu mieten. Angeb. mit näh, Angaben u. Preis u. Nr. 18756 an die Geſchäftsſtelle. Schöne ruh.s Zim.⸗Wohng. m. Zub. im 4. Stock p. 1. Jult zu mieten geſucht. Angebote u. Nr. 5880) a. d. Geſchäftsſt. Dame mit 13⸗fjährigem Sohn ſucht möbliert. Zimmet mit 2 Betten, am liebſten in Lehrerfamilie, wo das Kind Nachhilfeſtunden ha⸗ ben könnte.— Nähe der Colliniſtraße bevorzugt, jedoch nicht Bedingung. Gefl. Angebote m. Prets⸗ angabe unker Nr. 18792 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Suche 2 Zimmer und Küche, möbl. abgeſchloſſ. Angebote mit Preis erb. unter Nr. 18775 an die 2 8 M. 1300. Näheres Büro Geſchäftsſtelle ds. Bl. pürt., Teleph. 416. 51123 8 iitelſtr. 131, 2. Stock, 2 Zim u. Küche zu vm. Zu erfr. bei Schilling,3. St. 18800 Möbl. Zimmer Herſchaffeltſtr. 24, ein K D leeres Zimmer zu ver⸗ Lameyſtraze 13 mieten nur für Möbel]s Tr., hübſch möbl. Schlaf⸗ einzuſtellen. 18802 u. Wohnzim. preisw.zu vm. Schöner heller Laden oa. 40 am preiswert zu vermieten. Zu erfr. bei UHiegenschaftsagentur Max Schuster, Mollstraße 13. 44183 eeeeeeeeee, 0 Mannemer Bilderboge. Birger! Bauere un Soldate! Morgenſchtund hott Gold im Mund! Frühmorgens wenn die Hähne krähn— da mog kein Menſch aufſchtehn. Leitcher ma erlewe noch waß. Wie der Krieg angange is, do hawe ma am verte Dag ſchun gegriſche— heit fallt Belfort. Wann do Eener'ſacht hätt, ma dhäte im April 1916 in Lille noch Theaterles ſchbiele, do wär'r inne Zwangsinnung kumme. 's deitſche Theater in Lill'—'r deitſche zoologiſche Gaade in Antwerwe— in dere bol⸗ niſche Wertſchaft— deitſche Direktor un Ower⸗ kellner— un im alte Deitſchland— die nei' Summerzeit.* Jetz kenne ma unſere Gockelhahne noch waß vorkrähe. Ehe der Hahn dreimool kräht— wäre ma ſchun Kaffee gedrunke hawe. Die Sunn is noch nit am Himmel, do ſin ſchun viel Leit uff de“ Fiß. Der Herr Kocko— muß raus aus'm Neſcht, hott der Vorſchtand vum Wachholderklub gegriſche, dann mir miſſe unſer Quetſchewaſſer hawe. Die Herre vom Arweitsabwehr⸗ Owerkummando miſſe ſich ſchtärke— hott der Georg Philipp Kornbrand gemeent, wie r mit m Herr Datterich iwer den Fall geredd hott. In unſere heitige Kardoffelzeit ſchad ſchließ ⸗ lich aach n Korze nix, dann unſer Schnabs⸗ wingerter mach'n alleweil ſo dinn, daß ma nit weeß, ob ma Magewaſſer oder Quetſchewaſſer im Maul hott— hott'r Quetſcheſeppl'ſacht wie r vor verzig Penning gedrunke'hatt hott. So dreht ſich die Welt oder die Menſche uff dere Welt. Vor die Pardikuli is die nei Zeit kenn Unnerſchied, blos vor die Leit, wo ſchaffe miſſe un nit vun der Luft lewe kenne. Alwer Biyger, Bauere un Soldate, ma be⸗ griße dich Neizeit, dann die Nacht war noch keines Menſchen Freind. Neilich hawe ma hier'ſuch'hatt vun eenere bekannte Frauerechtlerin, vun der Lili Braun. Die hott nämlich e Redd'halte iwer deß Thenia— die Frau von Üüber⸗ morgen. Die Fraa vun vor drei Woche— hawe ma aach ſchun hier geéhatt. Deß is nämlich„die“ wo gemeent hott, daß ma die Wertshaißer in jeder Woch zwee Dag vor die Mannsleit ſchließe ſollt. Oha! Jedenfalls is awer die Fraa vun Jwermorgee biſſl 'ſcheidter als die vor drei Woche, dann s hott e Frauerechtlerin zu ma'ſacht, mit dere Lili kenne ma noch waß erlewe. Ich finn deß ſogar imperdinent, hott ſe gemeent vun dere Fraa Braun, daſſe ſeocht, e jedi Fraa mißt ſich zur Pflicht mache, drei bis vier Kinner großzuziehe. Jetz ware ma ſo weit, daß ma unſern Fortſchrituwein hell un klor hawe drinte kenne um jetzt kummt Die um ſchitt uns jo ſo viel Waſſer nein, daß ma ganz blooe Därm griſche. Waß hott ſe geſacht— ich ſoll mich mit Kinner rumbalge. Schwiegermutter ſoll ma aach noch werre— no deß ging jo noch, denn ich geb e Schwiegermutter, hott ſe'ſacht, wo der Herr Schwiegerſohn ſei Vergnige dran hätt— wann ich nit daheem wär, heeßt deß. Awer Großmutter werre, daß man die Kinner uff de' Gaß nochgreiſche„aldi⸗aldi Groß⸗ mutter— nee, Fraa Lili Braun, nemme ſe ihr Weisheit widder mit, ſchunſcht mach ich'n Gaßangriff uff ſe— hott ſe'ſacht, ſecht ſe. Die Froa Braun hott de Frauefortſchritt mit Schtachelzaundroht umwickelt, an dem ſe ſich ſelwer ihr ſcheenſchtes Baalkleed verreißt. Soodele, jetz hawe ma die Drennung ach do. Ja, ja, awer deß is wohr, ſo unrecht hott ſe grad nit'hatt die Fraa Braun un in unſere heitige Zeit miſſe ma drotz Fortſchritt uff die gut alt Zeit zurickkumme un ma miſſe aus mancher Gans noch e Ent mache. Vun wege denne zwee Dag wo die Manns⸗ bilder nit ins Wertshaus ſollte, um devu zu redde— wär noch viel zu ſage, awer in der Zeit vum Burgfriede ſchtelle ma deß Lame⸗ daw'l ins Eck un's kenne ſchließlich aach nit lauder'ſcheidte Leit uff dere Welt ſei'. Unſer liewer Hindeburg hott die Woch ſei' fünfzigſchtes Militärjubiläum'feiert. Aus dem Anlaß war Mannem im Feſchtſchmuck. An alle Haißer ware die— Fahnehalter— zur Feier des Dags in— Ruh. Owends war en großer Untzug— vun Leit mit Wohnungs⸗ wechſel, vun der Schwetzingerſchtadt in die ver⸗ zehnt Gewehrſchtrooß iwerm Neckar. Zwee Dame vum Iwerm Rhein hawe ſich am Meßblatz ſcheints zur Feier des Dags die Hoor auß'm Kobb geriſſe. Jedenfalls vor uffs Altar des Vaderlands zu lege— wann ſe der Wind nit hätt uff'm Meßblatz rumg'ſchwiſſe hätt. 's war en ſcheener Dag vor Mannem un ma muß Feſchde feiere wie ſe falle— hott'n Mann 'ſacht wieir im Horwl am Bahnhof iwer's Anlagegeländer'falle is. Mir in Mannem drage halt alles im Herze noch. Mit Herz un Hand un mit Verſchtand— deß Mannem is halt indreſſand. Aus Anlaß vun dene Kriegszeichnunge hawe die Schulkinner aach frei'hatt, wege denne annere Zeichnunge kriche ſe als Finfer. So is jetz aach in de Zeichnunge en Unnerſchied. Do kann ma ſehe, daß die Geldfeierdäg iwer die Kerchefeierdäg'ſchtellt werre. Geld regiert halt die Welt un wer's nit glaabt— 8 is halt e Viech unſer Hund. Unſer freindlich liewer Nochbar die Schwa⸗ baß, wie die Boole zu de Schwowe ſage, hawe. die Gronzſchberr jetz aach uff die Eier aus⸗ gedehnt. werd immer ſcheener bei uns mit dere Eenigkeit. d. ern Leit wo ſich zu he 1 Die neekſcht Woch is Dorf an der ſchwäbiſche Arenz in der Näh vun Schluchtern timmeꝛ un Maſſebach Sochzig. Wann dann die Hoch⸗ der Breidigam'ſacht, un ſinge die neie Lieder in einem kihlen Grunde oder es ſah ein Knabein Röslein ſchtehn, packe mir uff un mache die Hochzigreeß— ins Badiſche. Der Mann is nämlich aus'm Badiſche. Die Hochzigreeß werd awer ganz modern ausg'fihrt ſecht'r. Ke' Audo, kee Scheeß, alles nix hott'r gemeent, der Schlauberger. Er geht nämlich her un ſchbannt e Ochſe⸗Ehepaar an 'n Leederwaage un macht ſei Brautreeß mit denne Viecher ins Vadiſche riwer. Uff denn Wage hockt ſich dann's Ehepaar un die ganz Medine vun dere nähere Verwandſchaft. Der Schulz vun dem Heft krichten Moſchtkrug in die Hand, der macht de' Bachus oder eigentlich — de' Moſchtus, 8 Kritzmoiſchterle oder de Rotſchreiwer drägt die Schbeckſeite un die Schinke. Newerm Bräudigam uff'm Wage ſitzt e Gans— deß heeßt uff der annere Seit— nit zu verwechſle. Un der Bolizeidiener muß hinne noch laafe mit'm Eierkorb un richt an dem Rotſchreiwer ſeim Schbeck, daß er nit ſo mid werd. 8s Kreizwerts Kalenele hott's Häfele mit Fett un en Balle Butter imme Dichle un de Schwiegervatter hott aach'n Balle, der macht de Weg zeemool. Ziehhar⸗ monikas werd'ſchbielt un ſo gehts gemitlich em Badiſche zu. Uff die Art bringt ma dann Sach hott'r gemeent. Wann dann alles gut uff Mannem kumme 1s8, fahre dann die annere widder ins Kee⸗ nigs Einſezwanzig. De Loeederwage ſchicke ma mit'm Ketteboot uff Heilbrunn un dort werd'r feierlich abg'holt. Mit dem ſcheene Lied— Wann ich den Wand'rer frage, wo kommſt du her— ziehe dann die Ochſeſchtell⸗ verdreter denn Leederwage zurick uff deß Heft. Soodele deß is nit iw'l. s werd am beſchde ſei, ma mache unſer Hochzeite— die Vernickelte, Verſilwerte oder die Holzerne im Schwowe⸗ land. Do bringe ma dann Zeig genug bei. 's kann aach ſei, daß ma, wann ma die„Letz“ kricht, gar ken Hunger mehr hott. No do fahrt ma widder ſo heem. So werre alle'ſetze um⸗ gange hott de Saibeerefrieder'ſeid. iſs nimmer ſcheen, daß mir uns ſo abzawle miſſe, wo ma do ſo viel Sach hawe. Ei Mädchen vom Lande wie biſt du ſo ſchön — ich hab in dem Städtchen noch keine ſo gſehn. Drum geh ichs— auf Lande, um luſtig zu ſein. Denn viel ſchöner ſein's die Mädchen un viel beſſer der Wein. Zum Dreee heeßt's im Lied. Unſer Baueremädle hawe alleweil bei de Herrſchafte 8 Geriß. Die Fraile Kuwernandt wo als die Seel im Haus war, is um eens riwer trunner kumme. Wann die Fratle Kuwernandt Art un noch ſo gehild, franzöſiſch babbli— do kann ſe gege die unekattl mt uffkumme. Mit eme halwe Pund Landbutter ſchmirt die Aumekattl die ganz Serrfchaft aus. Elt noch ziggäſcht in Dulci jubilo beiſamme ſitze, hott Bringt ſe awer noch friſche Eier, derf ſe ihr Bett in's Kinnerzimmer ſchtelle. Kummt awer nochen Schinke, un wanner noch ſo hanebiche ausſieht— derf ſe ſogar ins Schbeiſezimmer un zugucke, wie de Schinke geſſe werd. Die Landmutter mit'm Landbutter derf ihr'en Eierkorb uff de bolierte Fliggl ſchtelle, wann ſe uff Beſuch kmmmmt— newer die Note vun de Alpeſinfonie. Kee Schtuhl is zu gut for die brav Bauers⸗ fraa wo's ſo ehrlich mit de Schtadtleit meent. Friher iſſe als hinne, die Laafdrebb ruff 'ſchliche, wann ſe noch ihre Bienche geguckt hott. Heit dabbt ſe die Debbichdrebb nuff un daß der Laifer, wo do leit, nit dreckiſch werd, laaft ſe newe uffm Marmor un macht Kritzer nei wie in Erſchtkläſſler uff die Schifferdafel. 's macht nix wann norre ebbes im Korb is. Ich hätt die Kränk devu, waß ſich die Welt berdreht. Schtatt Wettrenne un Vollblut uff'm Rennblatz— ſieht ma jetz Geeße un Böck. Der Wert vun der Rennwieß hott nämlich e guti Nas'habt, der hott ſich vorm Krieg ſchun e Gees gekaaft und aus der eene Hettl ſin noch ihre Verlowung e ganzi Herd worre. Daß awer ach e biſſl Abwechſlung in ſein Dhier⸗ gaade nei kummt hott'r noch e Pfau dezu ge⸗ numme. En herrlicher Vochl— awer nit fetl. So nooch un nooch macht'r en ganze Dhiergaade. Er ſecht, ex meent er kricht vun der Schtadte Submiſſion, oder wie deß heeße dhät. Do bräuchte die Leit nimmer noch Frankfort in de Zbologiſche Gaade. Wann der Krieg vor⸗ bei is will er noch Afrika un ſei Sach ſelwer fange hott'r gemeent, wie er die Woch' mitent Schmetterlingsnetz fiſche gange is, an de Neckar. Do wo als an unſere berihmte Mairenne der Seckt'ſchwumme is, ſchteht e Fiſchglo⸗ mit ſelwer in der Fiſchhandlung'fangene Fiſch⸗Prachtexemplare. Gen Hecht wiegt— mit dere Fiſchglock'ſamme dreißig Pund. 's is awer keen richtiger Hecht— 8 is ſo e Art Hecht, awer trotzdem in Fiſch. Owends am ſechſe is die Fitterung ſämtlicher Raub⸗ dhiere— is intreſſant. So unſer Rennwieß im Völkerkrieg. Liewer hätte ſechs eng⸗ Kränk kriche ſolle. Unſer Rennblatz is nei hergericht, for de Friede. Ma bereite alles vor de Friede vor, die wo daheem rumdabbe.⸗ Awar waad norre, wann ma Friede hawe, do fahre ma nimmer uff England un verſchlage denn ſo die Köbb, die ſolle emool wiſſe waß Friede is. Annäherungsverſuche mache ma, ma gehne ſo noh anſe, ſo noh, daß man enan⸗ ner greife kenne. Unſer friherer Regimentskummandeer vun de 110er, Wild hon Hohenborn, hatt e kröftige Rodd geredd im Raichsdag. Freeje man uns driwer, daß'n friherer Mannemer Regiments⸗ liſche Herrereiter ſiewemool die kummandeer Kriegsminiſter is Jal Mannem .U bu hoſchts halt uff dr.„