3 ceeinſchl. Poſtzuſteflungsgebühr M. 46 ——— rmrer Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Nacht kein bedeutendes HBeſchießung Jeind morgen drei Angriffe hinter⸗ einander gegen unſere Stellungen; ſie wur⸗ Bezugspreis: Mart.10 Monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt im Viertelfahr. Einzel⸗Nummer in Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Reklane- Zeile 120 U. Schluß der Anzeigen⸗kinnahme filr das Ntittagblatt morgens 79 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Umgebung CTelegramm⸗Kidreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Sernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften ⸗Abteilun Schriftleitung.. 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung „Tiefdruck⸗Kbteilung. 7086 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, A W. a0, In den Zelten 17, FernſprechAummer Celephon⸗ Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Kr. 2917 Ludwigshafen a. Ah. Beilagen: Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft: Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; 9 wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Nrode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 168. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 20. April. (W7B. Nichtamtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Ypern Bogen gelang es den deutſchen Patrouillen, an mehreren Stellen in die engliſchen Gräben ein⸗ zudrin gen, ſo an der Straßſe Lauge⸗ marck⸗ Ypern, wo ſie etwa ſechshundert Meter der feindlichen Stellung beſetzt und gegen pehrere Handgranateuangrife feſt in der H behalten haben. Hier ſowie bei Wieltie und ſüdlich von Dpern wurden Gefangenr gemacht, deren Geſamtzahl ein Offizier, einhundertacht Mann beträgt; zwei Maſchinengewehre wurden erbeutet. Oſtlich von Tracy⸗Le⸗Mont hat ſich geſtern Abend gegen unſere Linien abgebla⸗ ſenes Gas nur in den eigenen Gräßen der Franzoſen verbreitet. Im Maa s⸗Gebiete richtete der Feind hef⸗ tiges Feuer gegen die ihm auf dem Oſt⸗ fer entriſſenen Stellungen. Im Caillette⸗ Walde entwickelte ſich aus ſeinem Vorberei⸗ tungsfeuer gegen Abend ein ſtarker An⸗ griff. Er gelangte an einer vorſpringenden Ecke in unſeren Graben. Im übrigen wurde er unter für die Franzoſen ſchweren blutigen Verluſten und einigen an Gefangenen abge⸗ mieſen. In der Woevre⸗Ebene und auf der Cote jüdöſtlich von Verdun wird der Artille⸗ riekampf mit großer Lebhaftig⸗ keit von beiden Seiten fortgeſetzt. Infanterie⸗ tätigkeit gab es dort nicht. Heſtlicher und Balkankriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung. Oberſte Heeresleitung. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 20. April.(W7B Nichtamtlich.) Amtl. Bericht vom Mittwoch Nachmittag. Von der ganzen Front iſt aus dem Verlauf der Ereignis zu melden, ausgenommen eine ziemlich heftige Be⸗ ſchießung öſtlich der Maas in der Gegend ſüdlich des Gehöftes Haudromont. Paris, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Mittwoch Abend: Meſtlich der Maas beträchtlieher Artl. lertekampf auf Höhe 304 und unſere erſten Linien zwiſchen Toter Mann und Cumieres. Oeſtlich der Maas Ban Gegend von Woevregebiet war am Fuße der richtete der mont und Vaux. Im Wo der Tag ruhig in den Abſchnitten Eparges den alle zurückgeſchlagen. Im Laufe des letzten Angrifßes bnde der deidh, dem es einen Augen⸗ eren Gräben auf einer Front Ou cu⸗ der übrigen Front iſt kein Ereignis von Wichtig⸗ keit zu melden. Belgiſcher Bericht: Einige beiderſeitige Artillerietätigkeit auf der belgiſchen Front namentlich bei St. Georges, Dixmuiden und in der Nähe des Fahrhauſes. Der engliſche Bericht. London, 20. April.(W7B. Nichtamtlich.) Während der Nacht verſuchte der Feind unſere Poſten in den Abſchnitten der Trichter und Sbeinbrüche mit Bomben zu bewerſen. Er wurde zutückgetrieben. Auf der übrigen Front Artillevietätigkeit. e, Von der ſchweizer. Grenze, 20. April.(Priv.⸗Tel. z..) Der„Züricher Ta⸗ gesanzeiger“ berichtet: Bei den letzten Unter⸗ nehmungen der Deutſchen an der Nordfront von Verdun handelt es ſich um einen der be⸗ nommenen Stellungen, wie auch die hohe Zahl der Gefangenen betrifft. Die Nauthaftmachung der Gefangenen hat in Frankreich einen ſehr ungünſtigen Eindruck hervorgerufen, da dar⸗ aus auf eine zunehmende Kampf⸗ unkuſt aulf franzöſiſcher Seite geſchloſſen werden könnte und die franzöſiſche Regierung erſt vor einigen Tagen noch die deutſchen Zahlen anzuzweifeln verſuchte „Die deukſche Heeresleitung habe bisher noch niemals mit erdichteten Gefangenenzahlen ope⸗ riert und ſie werde es jetzt bei Verdun um ſo weniger tun, als ſie die Namen der Gefangenen durch die Veröffentlichung der Gefangenenliſte der bolſen Oeffenklichkeit unberbreitet ORotterdam, 20. April.(Priv.⸗Tel.) Wie man aus der Pariſer Preſſe emtnehmen kann, ſind es über 5000 ſchwere Kraft⸗ wagen, welche ſeit dem 21. Februar auf die Anfuhr von Truppen, Munition und Pro⸗ viant für die Front bei Verdun verwendet waren. Schwierigkeiten des Wieder⸗ findens. In dem Wochenblatt für die in Frankreich cien⸗Lorrain de Paris“ vom 26. März ſchreibt der ſeitdem verſtorbene Biſchof Herſcher: El ſaß⸗Lothringen und Frankreich gleichen zwei Verwandten, die ſich beim Wiederſehen nach langer Trennung nicht recht erkennen. Frank⸗ religiöſen Streitigkeiten, die Reichslande durch die deutſche Gewaltherrſchaft. Die Franzoſen ſeien argwöhniſch und unduldſam geworden, die Elſaß⸗Lothringer zurückhaltend und ein⸗ geſchüchtert. Dieſe Zurüchhaltung ſei den Be⸗ freiern des Landes unerklärlich und komnie ihnen unerwartet, zumal den Südfranzoſen. Auf der anderen Seite ſeien die Elſäſſer durch die Spottſucht, den geringen Ernſt und die einige von dieſen verhöhnten auch die relt⸗ gtöſen Überlieferungen der Reichslande und wurden dadurch den frommen Einwohnern ſeinen inneren Zänkereien in den letzben Jahren Elfaß⸗Lothringen vergeſſen hatte, man könne behaupten, daß die Mehrheit der Fran⸗ ver⸗ zoſen von den verlorenen Provinzen ſo gut wie nichts wutßte. Mannh eim, Donnerstag, 20. April 1916. Beſezung engliſcher Stellungen im Hpernbogen. Der drohende Suſammenbruch deutendſten Erfolge der letzten Zeit, ſowohl was die militäriſche Bedeutung der ge. lebenden Elſaß⸗Lothringer„LAlſa⸗ reich ſei verändert durch die politiſchen und ütberſchwenglichteit der Franzoſen überraſcht, kunangenehm. Die letzte Urſache dieſer Miß⸗ verſtändniſſe liege darin, daß Frankreich über „So ſtürzten ſie ſich als Befreier in das Land und erwarteten eine begeiſterte Auf⸗ nahme. Sie wurde ihnen zuteil, ja eimzelne Elſäſſer ſtarben beim Anblick der Trikolore vor Freude, aber die franzöfiſchen Soldaten kümmerten ſich nur um die Schar dieſer Be⸗ geiſterten und wandten ſich von denen ab, die ihr Glück ſtill im Herzen trugen. Bei dieſem Schweigen zerfloſſen die Einbildungen der Franzoſen, und ſie fragten ſich, ob die Elſaß⸗ Lothringer nicht mehr deutſch als franitzöſiſch ſeien. Zumal, da niemand auf dem Land Franzöſiſch verſtand und man in einzelnen Häuſern ſogar das Bild des Kaiſers entdeckte, kamen die franzöſiſchen Soldaten zu dem Schluß, daß die Elſaß⸗Lothringer„Boches ſeien, dieſe wiederum waren nicht darauf ge⸗ faßt, von Franzoſen als„Boches“ behandelt zu werden“. AeKriſe des Kabluetts Afauith London, 20. April.(WTB. Nichtamtlich⸗ Meldung des Reuterſchen Büros. Die Er⸗ klärung Aſquiths hat große Senſationſ⸗ hervorgerufen. Im Oberhaus fand eine kurze Debatte ſtatt. Lansdotwne erklärte, die ein⸗ getretene Verzögerung ſei nicht auf die Unent ⸗ ſchloſſenheit zurückzuführen, aber die Anſchau⸗ ungen, denen die Miniſter huldigten, ſeien ſo tief gewurzelt, daß im Augenblick keine Möglichkeit beſtehe, einen Mittelweg zu finden, durch den man aus der ſchwierigen Lage herausgelangen könne. Der Zuſam⸗ menbruch der Regierung würde nicht nur in England, ſondern auch bei den Alliierten und den Dominions eine bedauernswerte Wirkung haben. Am Nachmittag fand eine Verſammlung von mehreren Hundert Liberalen ſtatt. Darin wurde eine Reſolution gefaßt, daß Aſquith unterſtütztt werden ſolle. Auch eine Verſanunlung der Arbeiterpartei iſt abgehalten worden, in der die Rekru⸗ tierungsfrage beſprochen wurde⸗ Man glaubt vielſach, daß es nicht mög⸗ lich ſein werde, die Differenzen im Kabinett auszugleichen und hält eine Spaltung in der Regierung für unvermeidlich. Aber einige Mitglieder des Unterhauſes ſind darin optimiſtiſcher und hoffen, daß die ernſten Folgen, die eine ſolche Spaltung mit ſich bringen würde, die Träger der Mei⸗ nungsverſchiedenheiten doch dazu veranlaſſen. werden, einen Ausgleich zu ſuchen. Erſchreckende Zunahme der Drückeberger. ORotterdam, 20. April.(Priv.⸗Tel..) Aus London wird berichtet: Ein Beamter des Regiſtrieramtes erklärte: Aus dem ganzen Land erhalten wir Berichte, daß eine Un⸗ menge von jungen Leuten ihre A geändert haben und nicht mehr aufzufinden find. Selbſt aus ländlichen Gegen⸗ den, wo ein ſpurloſes Verſchwinden doch nicht ganz ſo leicht iſt, erhalten wir lebhafte Klagen. Die ſchlinunſten dieſer Drückeberger ſind de * * (Abendblatt). der engliſchen Regierung. Ueberhaupt nimmt die Luſt zum Waffen⸗ dienſt in England in erſchrecken der Weiſe ab. Die Gerichte werden mit An⸗ trügen um Entſcheidungen über Dienſtbefreiung geradezu geſtürmt, ſo hat z. B. das City⸗ tribunal am letzten Samstag allein über 800 ſolcher Fälle entſchieden. 5 Englands finanzielle Kriegslaſt. ORotterdam, 20. April.(Priv.⸗Tel. z) Aus London wird gemeldet: Der Divektor der geſtern in einer Verſammlung über Kriegs⸗ Finanz⸗Probleme. Er führte dabei aus, daß, wenn der Krieg noch ein Jahr dauern ſollte, man gezwungen wäre unabhängig von den 500 Millionen Pfund, die jetzt durch neue Steuern aufgebracht würden, noch 1 300 000 aufzu. bringen. Dieſe ungeheure Summe könnte man aber nicht durch geſunde Mittel aufbringen, es ſtelle. Der U⸗Bootkrieg. Die Schiffsnot. neuen Interview mit einem Vertreter des „Daily Mail“ über die Schiffsnot in Delttſchland bei dem jetzigen Tempo des.⸗ Bootkrieges die engliſche Handelsflotte erſt in 20 Jahren vernichten könne. Die Schiffsnot iſt ſo groß, daß das Handelsamt die Einfuhr vieler Artikel, darunter Obſt nach England berbieten müſſe. Es fehlt ſo ſehr an britiſchen Schiffen, daß im März von 48 Dampfern, die Kohlen aus Cardiff nach Italien gebracht haben, nur drei britiſche Schiffe waren und daß dieſe nur 7,3 Prozent der geſamten Ladung transportierten. Die Vermehrung den Verſicherungsraten, die ſeit der Verſchärfung des.⸗Bootkrieges um das 5 fache ſtiegen. Charakteriſtiſch iſt auch die Zahl der Tage, an denen die britiſchen Häfen geſchloſſen ſind, das heißt an denen die Be⸗ hörde die Ausfahrt der Schiffe verhindert. England braucht Bandels⸗ tag in Glasgow eine Konferenz mit den dortigen Arbeitern. In einer Anſprache ſagte er: Manche Leute ſcheinen zu glauben, daß nur noch die britiſche Armee die glänzen⸗ den Leiſtungen der franzöſiſchen Armee bei Verdun zu vervollſtändigen habe. Er teile dieſe Meinung nicht, obwohl er inbezug auf den ſchließlichen Ausgang opti⸗ miſtiſch ſei. Henderſon fuhr fort? Man dürfe den Bau von Handelsſchiffen nicht länger vernachläſſigen. Der Präſident des Handelsamtes have zu ihm beſtimmten Wunſch ausgeſprochen, daß ſchleunige Vollendung aller im Bau befin lichen Schiffe geſichert werde. Alle Arbeiter in den Werften müßten überzeugt werden, daß alle ihre Zeit und Arbeitskraft unerläßlich ſei, um dan Kerieg zu gewinnen. Tie Minderheit Recherchen im engliſchen Schatzamte ſprach ſel denn, daß feder engliſche Burger ſeine Er. ſparniſſe der Regierung freiwwillig Verfügung London, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Der Abgeordnete Houſton äußerte in einem Eugland, es ſei lächerlich zu ſagen, daß der.⸗Bootgefahr zeigte ſich auch in ſchifsß, London, 20. April.(WB. Nichtamtlich.) Der Miniſter Henderſon hatte am Sams⸗ daß der Krieg io gut wie gewannen ſet und 2. Seite. Seneral⸗Ameiger„ Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) „Donnerstag, den 20. April 1918. der Arbeiter vertrödle noch immer zu viel Die Arbeiteraus ſtände. Zondon, 20. Apru.(WTB. Nichtamtlich.) Nach der„Labour Gazette haben im März in England 44 Arbeiterkonflikte ſtatt⸗ gefunden, bei denen 58 000 Arbeiter beteiligt ſind; im ganzen ſind 327 000 Arbeitstage ver⸗ loren gegangen, das iſt mehr als dreimal ſoviel wie im Februar. Die Luftangriffe auf England. EBerlin, 20. April.(V. u. Berl. Büro.) Ueber die verſchiedenen Zeppelinfahrten nach England zwiſchen dem 31. März und 6. April liegen folgende Einzelheiten vor: Die engliſche Preſſe hat darüber aus be⸗ greiflichen Gründen wenig berichtet. Gerade in dieſem Teil, wo die Luftſchiffangriffe ſo häufig hintereinander folgen, hätten genauere Mitteilungen ganz niederdrückend auf die eng⸗ liſche Stimmung wirken müſſen. Der Zuftangriff auf London und die Docks in der Nacht vom 31. März auf 1. April iſt bei weitem der wirkungs⸗ vollſte geweſen. Im Nordoſtteile der Stadt ſind viele Brände ausgebrochen. Größerer Schaden iſt in der Great Gaſtern Street und in der Great Tower Street angerichtet wor⸗ den. In der Great Tower Street wurde u. a. eine Fabrik vernichtet. Verſchiedene Bomben fielen in der Nähe der Tower Bridge und der London Bridge nie⸗ der, wobei ein zwiſchen beiden Brücken liegen⸗ der Transportdampfer getroffen und zerſtört wurde. Ferner wurden die in der Nähe des holländiſchen Parks liegenden Ba⸗ racken und Flugzeugſchuppen getroffen, wobei eine Anzahl Soldaten getötet und einige Flug⸗ zeuge vernichtet worden ſind. Ein Flugzeug⸗ ſchuppen brannte ab. In den Londoner Docks und in den St. Catherine⸗Docks wurden geoße Zerſtörungen verur⸗ ſacht. Die in der Nähe befindlichen Werk⸗ ſtätten ſind zum Teil verſchüttet wor⸗ den, ſo daß eine ganze Anzahl, etwa 350 Ar⸗ heiter am folgenden Tage ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen konnten. Ferner wurden in dieſen beiden Docks vier armierte Handels⸗ dampfer getroffen. In den Weſtindian Docks brach ein heftiges Feuer aus. Auch im Commercialdock wurde großer Scha⸗ den angerichtet. Eine Anzahl Kohlenlager und mehrere kleinere Schuppen fielen der Zer⸗ ſtörung anheim, ebenſo teilweiſe die in den Docks befindlichen Eiſenbahnanlagen. Weiter wurden durch dem Luftangriff in der Themſe die Tilburgdocks in Mitleidenſchaft gezogen, wobei ein Schiff abgebrannt iſt. In Cerflett wurde eine Munitionsfabrik zerſtört. An den verſchiedenen Punkten der Hum⸗ bexrmündung ſind mehrere Brände von den Luftſchiffen beobachtet worden. In der Stadt Grimsby ſind umfangreiche Beſchä⸗ digungen zu verzeichnen geweſen, z. B. ſind die Gasanſtalt, das Elektrizitätswerk und ein Vorortsbahnhof von den Bomben getroffen worden und haben ſchwer gelitten. Griechenland u. der Vierverband e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. April.(Pr.⸗Tel., z..) Die Baſler Blät⸗ ter melden aus Athen: Nach dem energiſchen Proteſt des griechiſchen Miniſterpräfidenten Skuludis ſind keinerlei weitere Schritte der Entente erfolgt, die als Einleitung der Be⸗ nützung der Bahn Lariſſa⸗Patras angeſehen werden könnte. Es hat den Anſchein, als ob der Plan aufgehoben worden iſt. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier meldet: Von der Irakfront iſt keine neue Mel⸗ dung eingelaufen. Wir ſtellen feſt, daß die Lage des in Kut et Amara eingeſchloſſenen Feindes ſehr mißlich wird. Der feindliche Führer ließ, um die Schwierigkeiten der Ver⸗ pflegung zu beheben, kürzlich die Stadt von der Bevölkerung räumen. Er erwartet, daß die Luftſchiffe kleinere Säcke mit Mehl ab⸗ werfen. An der Kaukaſusfront, hauptſächlich am rechten Flügel im Tſchorokabſchnitt nimmt die Schlacht einen heftigen Charakter an. Der Verſuch des Feindes, um den Preis größerer Verluſte, vorzurücken, wurde durch Gegenangriffe unſerer Ar⸗ tillerie vereitelt. Der Feind, der die Lage aus⸗ nützt, die ihm der befeſtigte Platz Batu m bietet, drückt von Zeit zu Zeit durch das Feuer ſeiner Schiffe unſere Küſtenbeobachtungsabtei⸗ lungen zurück. In Laſiſtan gewinut er, in⸗ dem er ſeine Landkräfte verſtärkt und ſoviel als möglich unterſtützt in den Operationen die Oberhand, aber unſere dort ſtehenden Truppen verſuchen ohne Rückſicht auf ihre kleine Zahl durch ihre Tapferkeit die feindlichen Opera⸗ tionen zum Scheitern zu bringen. Auf den übrigen Frontabſchnitten nur un⸗ bedeutende Vorpoſtengefechte. * Vergebliche franzõſiſche In⸗ triguen in der Türkei. Konſtantinopel, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Milli: Wir haben in der letzten Zeit einen plötzlichen Umſchwung in dem Ton der franzöſiſchen Preſſe zugunſten der Türkei feſtgeſtellt. Die Beſchimp⸗ fungen und Verleumdungen, die dieſe Preſſo fortgeſetzt ſeit dem Balkankrieg gegen uns ge⸗ ſchleudert hat, haben Verficherungen von Freundſchaft und Sympathie Platz gemacht. Man könnte ſich einen derartigen Umſchwung kaum erklären, wenn man nicht die Beweg⸗ 4 gründe kennen würde. Denn dieſe heuchleriſche ziehen Sympathie iſt auf Grund der Anregung fran⸗ zöſiſcher Politiker entſtanden und hat den Zweck, zu dem Erfolg einer Reihe von Manb⸗ vern beizutragen, die durch franzöſiſche Agen⸗ ten in der Schweiz ausgeführt werden. Dieſe haben den Auftrag: 1. in der öffentlichen Meinung der mit uns verbündeten und neutralen Staaten eine At⸗ moſphäre von Mißtrauen wegen der angeb⸗ lichen Möglichkeit eines Separatfrie⸗ dens zu ſchaffen; 2. mit gewiſſen türkiſchen Staatsangehöri⸗ gen, von denen die meiſten Flüchtlinge ſind, die durch die Ermordung des Groß⸗ weſirs Mahmud Schewket Paſcha kompromittiert wurden, Verbindungen anzu⸗ knüpfen mit dem Zwecke, durch ihre Vermitt⸗ lung in der Türkei eine Propaganda zu⸗ gunſten einer Annäherung an Frankreich zu treiben. Unſere Feinde können überzeugt ſein, daß alle ihre Bemühungen in dieſem Sinne zu einem Mißerfolg verurteilt find, denn ihre lügneriſchen Behauptungen werden keiner⸗ lei Eindruck weder bei unſeren Bundes⸗ genoſſen, noch in irgend welchen Kreiſen in der Türkei machen können, um ſo weniger, als die⸗ jenigen Leute, die als ihre Wortführer aus⸗ erſehen ſind, in unſerem Lande einen ſehr ſchlechten Ruf genießen. Türkiſcherumäniſche Verhand⸗ lungen. Konſtantinopel, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.)) Moeldung der„Agence Milli“: Die Verhandlungen zwiſchen' der türkiſchen Regierung und den jüngſt hier eingetroffenen rumäniſchen Delegierten, die boauftragt ſind, mit der Türkei ein Abkommen auf Grund der wechſelſeitigen Intereſſen zu ſchließen, genau wie das deutſch⸗rumäniſche Abkommen, neh⸗ men einen günſtigen Fortgang, dank dem auf beiden Seiten gezeigten Wunſch eim baldiges Einverſtändnis zu erzielen. Die Be⸗ feſtigung der zwiſchen den beiden Ländern be⸗ ſtehenden Beziehungen bedeutet eine Tatſache, die verdient mit Genugtuung hervorgehoben zu werden. Trapezunt. Bedeutet die Einnahme von Trapezunt eine Gefahr? Von unſerm militäriſchen Mitarbei⸗ ter wird uns geſchrieben: Mit der Einnahme von Trapezunt haben die Ruſſen ihren zweiten größeren Erfolg auf dem Kriegsſchauplatze im Kautkaſus errungen. Wir düvfen nach den bis⸗ herigen Vorgängen erwarten, daß die feindliche Preſſe aus dieſem von den Ruſſen gemeldeten Ereignis viel Aufhebens machen und es zu einem großen Siege ſtempeln werden. Hat ſie doch ſchon in den letzten Wochen mehrfach ver⸗ ſucht, die Kriegslage im Kaukaſus für die Tür⸗ zen beſonders ungünſtig zu malen. Die Gründe, warum beſonders die Engländer derartige Ver⸗ ſuche machen, liegen klar auf der Hand, beſon⸗ ders wenn man die ungünſtige Lage der Eng⸗ länder im Irak berückſichtigt. Es iſt darum notwendig, die Wertung dieſes Ereigniſſes auf ſeine wahre Bedeutung zurückzuführen. Als der Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch am 10. Januar ſeine große Offenſive begann, befand er ſich den Türken gegenüber dadurch im Vorteil, daß er einmal eine ſtarke Truppenmacht zuſaummen⸗ konnte, und daß er ferner von den kaukaſiſchen Bahnen begünſtigt wurde, die ihm den Beginn der Offenſive ſehr erleichterten. Durch die große Uebermacht konnte er— aller⸗ dings nur unter ungeheuren Verluſten— die türkiſchen Linien, die heldenmütigen Widerſtand leiſteten, allmählich zurückdrücken. Zwar wurde er von den Türken ſogar am 13. Januar ge⸗ ſchlagen, aber er verfügte über genügend ſtarke Neſerven, um ſelbſt ſeine ungewöhnlich großen Verluſte immer wieder zu erſetzen. So gewann er langſam neuen Raum, bis ſich ihm in Erzerum eine Art von Feſtung entgegenſtellte, die allerdings nur den Namen einer Feſtung führte, ohne ihn nach unſeren modernen An⸗ ſchauungen auch wirklich zu verdienen. Als die Türken ſich um die Mitte dieſer ruſſiſche„Sieg“ im Gefolge haben ſollte, können wir übergehen, da ſie allzu kindlich an⸗ muten. Wir wiſſen heut, wie wenig Einfluß die Einnahme von Erzerum tatſächlich gehabt hat. Nicht die geringſten Folgen machten ſich beſonders im Irak bemerkbar, wo die Türken noch weiterhin ihre glänzende Stellung bis auf den heutigen Tag behaupten. Die Ein⸗ nahme von Erzerum bedeutete die Gewinnung eines Stück Landes, nicht mehr und nicht weniger. Das Gleiche gilt von der angeblichen Einnahme von Trapezunt. Eine Bedeutung hätte der ruſſiſche Erfolg nur dann, wenn damit zugleich eine Gefährdung der türki⸗ ſchen Truppen im Irak und in Palä⸗ ſtina verbumden wäre. Davon kann aber keine Rede ſein. Schon die ungeheuven Entfernun⸗ gen bilden dafür ein großes Hindernis. Anderer⸗ ſeits iſt aber auch die Aufgabe von Trapezunt durch die türkiſchen Truppen kein Beweis der ruſſiſchen endgültigen Ueberlegenheit, ſondern nur eine Zeitfrage. Die Ruſſen ſind durch ihre rechtzeitigen Maßnahmen in der zahlenmäß igen Ueberlegenheit gegenüber den Türken. Dieſe ermöglicht ihnen vor der Hand den Vormarſch. Das Weſentliche bei der Durchführung eines Krieges iſt aber nicht die Beſetzung einer mög⸗ lichſt großen Strecke Landes, ſondern die Un⸗ ſchädlichmachung des feindlichen Heeres. Dieſe iſt aber den Ruſſen bisher auch nicht im ent⸗ fernteſten gelungen. Die Türken haben ſich bisher offenbar zu dem Zwecke zurückgezogen, um ihr Heer unverſehrt zu erhalten, und es nicht durch die augenblickliche Ueberlegenheit der Ruſſen zu gefährden. Wir dürfen erwarten, daß die Türken zu gelegener Zeit, das Gleich⸗ gewicht der Kräfte hergeſtellt ſein wird, dem „ſiegreichen Vormarſch“ der Ruſſen energiſch ent⸗ gegentreten werden. Das Wichtigſte iſt die Un⸗ verſehrtheit der Türkenarmee: die Einnahme oder Beſetzung einer Stadt iſt von geringer Be⸗ deutung, da eine unverſehrte Armee den Wechſel des Kriegsglückes ermöglicht. Der Kampf um den Suezhanal. Aeguypten in die Kriegszone einbezogen. Die„Südflaw. Korreſpond.“ vom 15. April bringt folgenden aus Bern vom 14. April datierten Bericht: Die engliſche Geſandtſchaft veröffentlicht eine Mitteilung über e Be⸗ dingungen für die Reiſe nach Aegypten, in der es heißt, daß Aegypten von nun an als zur Kriegszone gehörend zu betrachten ſei. Ueber Rotterdam eintreffende Meldungen beſagen, daß Rekrutierung der Fellachen angeordnet habe, Zwiſchen dem ägyptiſchen Miniſterrat und dem engliſchen Oberkommando ſei es in dieſer Frage der Einreihung der Aegypter in die engliſche Arndee zu ernſten Meinungsverſchiedenheiten ge⸗ kommen; es ſei darauf hingewieſen worden, daß der bisherige Oberkommandierende in Aegypten, Sir John Maxwell, die Einverleibung der Fellachen in die anglo ägyptiſche Armee ſtets abgelehnt hatte. deutſchland und Amerila. Rooſevelt gegen Wilſon. In einer ſcharfen Kritik der mexikaniſchen Politik Wilſons ſchreibt Rooſevelt laut „Evening Mail“ vom 30. März in einer an die geſantte mexikaniſche Preſſe gegebenen offenen Erklärung u..: Wenn Wilſon in einer kürz⸗ lich gehaltenen Rede 5 der„Demüti⸗ gung“ ſpricht, die er in der Frage des Schutzes der amerikaniſchen Grenze gegen Banditen er⸗ fahren hat, ſo hat er damit nur zu ſehr vecht. Karfreitag. Von D Hermann Scholz in Berlin. Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden und zu ſeiner Herrlichkeit eingehen? Luk. 24, 26. Der Karfreitag predigt vom Müſſen. Chriſti Leben war immer ſchon ein Müſſen; von dem jugendlichen Bekenntnis an: Wiſſet ihr nicht, das ich ſein muß in dem, was meines Vaters iſt? bis zu der Loſung ſeiner Mannesjahre: Ichmuß wirken, ſolange es Tag iſt. Wenn er zum Täufer ſpricht: Es gebühret uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen, ſo iſt das dasſelbe, wie er vor Pilatus ausruft: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich die Wahrheit zeugen ſoll. Der Gedauke des Müſſens im Leben Chriſti lann nicht über⸗ boten werden. SEs iſt aber ein Müſſen höherer Art, aus dem letzten Weltzuſammenhang, wie er ihn erkamte, das heißt aus Gottes Willen geboren.„Doch nicht wie ich will, ſondern wie du willſt.“ Und es iſt ein ganz innerliches Müſſen. Denn niemand hat ihn zwingen kön⸗ nen. Man muß ſich einmal rein menſchlich klar machen: warum ging er nicht in die Einſamkeit oder über die Landesgrenzed Warum überließ er nicht dieſe ewig riſche, i Warum mied er nicht den Gang in die Höhle des Löwen, auch wenn dieſe Höhle Jeruſalem hieß? So wir ſchon mitten in der Leidens⸗ geichl. benerhen ſia ald eine Not⸗ Einklang mit Gott und ihm felbſt. und Weſen iſt die Liebe. Denn Liebe iſt das einzige in der Welt, was nicht erzwungen werden kann und doch im Bann des Müſſens ſteht. Die Liebe muß lieben, ſie kann nicht anders. Ein altes Sprichwort ſagt: Wohltaten werben nicht aufgedrängt. Aver das iſt eine halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit iſt: Die Liebe höret nimmer auf, ſie läßt nicht nach, ſie ſetzt ſich durch, ſie ringt mit allen böſen Geiſtern, die die Welt je beſeſſen haben. Liebe iſt ſtark wie der Tod. Sie iſt die Kraft der Kräfte. Sie zürnt dem Sünder und vergibt ihm. Sie richtet und ſie rettet. So macht ſie das Unmögliche möglich und ſiegt im Unterliegen. Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden?— Man hat oft nach einem beſonderen Plan gefragt, den Gott mit dieſem Leiden gehabt hat. Die Frage wird nie ganz verſtummen. Aber für uns beantwortet ſie ſich in der durch die Jahrtauſende gemachten und täglich aufs neue zu machenden Erfahrung, daß nur der leidende und ſterbende Chriſtus es Menſchenſeelen antun kann, daß ſie ſich ihm ergeben und damit zugleich in ihr eigenes Müſſen von Herzen willigen. Das tat ich für dich, was tufſt du für mich? ſpricht der Gekreuzigte. So wollen wir uns nicht länger gegen das Müſſen ſträuben oder etner erträumten Vogel⸗ freiheit nachjagen, ſondern unſere tägliche Pflicht erfüllen, Treue im großen wie im kleinen be⸗ weiſen, unſeren Dienſt tun daheim und draußen im Felde, unangeſehen, ob er uns recht iſt oder nicht; aber getragen Ihr Kern on ber Gewißbeitz auch wenn es zum wendigkeit von oben her und von innen her, im kommt, ſo ſtehen wir nicht für uns allein, ſon⸗ dern in feſten Verbindungen, in der Nachfolge deſſen, der unſer getreuer Führer und Herzog iſt. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens. Denn wer nicht kämpft, trägt auch die KHron' des ew'gen Lebens nicht davon. Oſtergedanken in der deutſchen Baukunſt. Die gewaltigen inneren Bewegungen, die das ganze Leben des deutſchen Volkes beherrſchen, laſſen die„Bauwelt“ in ihrem letzten Hefte Betrachtungen über den Einfluß der Erneuerung unſeres Wollens und Empfindens auf die Bau⸗ kunſt der kommenden Zeit anſtellen. Die„Bau⸗ welt“ erwartet in künſtleriſcher Beziehung eine weitere Vereinfachung, eine ſchlichte, ſachliche Kunſt, wie ſie ſchon vor dem Kriege vielfach als Ziel der Entwicklung bezeichner wurde In techniſcher Beziehung erwartet die„Bauwelt“ einen weiteren Uebergang zur Maſchinenarbeit, demgemäß auch den genoſſenſchaftlichen Zu⸗ ſammenſchluß der Handwerker. Am weiteſten gehen wohl die ſozialpolitiſchen Betrachtungen. Die„Bauwelt rechnet damit, daß die überall ſpürbaren Anläufe zu ſtaatsſozialiſtiſchen Ent⸗ wicklungen zu einer ſtaatlichen Bewirtſchaftung auch der Arbeitskräfte führen könnte, da die Sparſamkeitsbeſtrebungen ſich nicht auf mate⸗ rtelle Güter beſchränken würden. Die Bau⸗ welt“ ſagt: nach Goethes Worten deſſen einzigen eigent⸗ Der Staat wird ſeine ſtarke und mauchmal lichen Schüler, engagiert und tete es ſo ein. er ſie auf Nahrungsmittel und Metalle, auf Leder und Webſtoffe legt. Das wird dem ein⸗ zelnen oft ſicherlich recht unbequem werden, aber wir brauchen die Ausnutzung des ganzen gemeinſamen Beſitzes des Volles, wenn es nicht durch engliſche Koſaken und Knuten untergehen ſoll. Die volle Durchführung des Staatsge⸗ dankens, wie ihn die alten Theokratien im Sinne ihrer Zeit verſuchten, iſt aber nur möglich, wenn und weil unſer ganzes Volk dazu bereit, inner⸗ lich reif zu ſolchem Aufgehen im ganzen iſt. Und weil dieſe Erneuerung nichts Aeußerliches iſt, muß ſie ſich in allen Aeußerungen des Lebens zeigen, auch in denen des bürgerlichen 798 gewerblichen Lebens und im höchſten, der Kunſt. Die öſterliche Zeit wiederholt ſich im Leben der Natur alljährlich, der Menſch hat ſie am Ende der Jugend, die Völker erleben ſie ſelten vielleicht nur einmal; manche, die Begnadeten, erleben ihre Jugend mehrfach. Möge für unſer deutſches Volk dieſer Krieg die Karwoche eines ſchönen Oſterfeſtes ſein! Shakeſpeare⸗Feier vor 100 Jahren. Auch vor 100 Jahren hat man in Berlin den 28. April, Shakeſpeares 00jährigen Todestag. feſtlich begangen, als ob der Dichter einer der unſrigen wäre. Die Berliner General⸗Inten⸗ dantur der Königlichen Schauſplele hatte damals gerade den Schauſpieler Pius Alexander Wolff, Berliner an n * * * eee und zu genießen ſey.“ Publikum Darbi weniger weihevoll als erheiternd wirken, in da⸗ Dornersing, den 20. April 1916. Seneral⸗Auzeiger„ Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblath 8. Seit 5 Das amerikaniſche Volk iſt mehr als„ge⸗ demütigt“ worden infolge der ſchauderhaften Unfähigkeit unſerer Regferung in den letzten drei Jahren. Wenn die Regierung des großen und reichen amerikaniſchen Volkes von 100 Millionen Seelen ſchon bei der Abwehr eines Banditen ⸗ infalles ſo vollſtändig Schiffbruch erleidet, dann ann man ſich vorſtellen, in welche furchtbare Lage uns dieſe Regierung bringen würde, wenn vir erſt einmal von einem ernſthaften Feinde droht ſein würden. Die Deutſch⸗Amerikaner. Der nachfolgende Inhalt einer von Mil⸗ waukee an einen Mannheimer Freund gerichte⸗ ten, 18. März datierenden Poſtkarte, dürfte unſere Leſer intereſſieren. Die Karte lautet: Wir nahmen gelegentlich des zu Gunſten deutſcher und öſterreichiſch⸗ungariſcher Ver⸗ wundeter hier ſtattgehabten großen Bazars ein und ſandten nach drüben 170 000 Dollar. Der Bazar zeitigte den größten Erfolg, der je⸗ mals in Milwaukee zu verzeichnen geweſen. Alle Deutſchen ſpendeten in freigebigſter Weiſe. Der lägliche Beſuch des Bazars war durchſchnittlich 14000 Perſonen. Die Barein⸗ nahmen am letzten Tage 35 000 Dollar. Der Reichskanzler und Sie polniſche Frage. m. Köln, 20. April.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Warſchau: Im Mittel⸗ bunkt des Intereſſes ſteht hier immer noch die letzte Rede des Reichskanzlers und natürlich der der polniſchen Frage gewidmete Teil. Die Wochenſchrift„Tygodnik Polski“ ſieht in der Rede die Ankündigung der Grundlage für eine wirkliche Wiedergeburt des polniſchen Volkes, das dafür dem Kanz⸗ ler aufrichtige und tiefe Anerkennung zolle. Der„Kurier Polski“ wünſcht eine Erklärung, daß die Polen nicht wieder an Rußland zurückfallen ſollen und ſagt: Dieſe Erklä⸗ rung begrüßen wir mit wirklicher und lebhaf⸗ ter Befriedigung. Die Rückkehr der ruſſiſchen Gewaltherrſchaft ſchreckt uns wie ein ſchmerz⸗ haftes Geſpenſt. Die Toten des„Scharnhorſt“. * Berlin, 19. April. Von der Beſatzung des Panzerkreuzers„Scharnhorſt“, der in dem Gefecht bei den Falklandsinſeln verloren gegangen iſt, konnte bekanntlich niemand geret⸗ tet werden. Trotzdem werden in der Oeffentlich⸗ keit immer wieder Gerüchte verbreitet, daß ir⸗ gend ein Geretteter ein Lebenszeichen von ſich gegeben habe. Hierdurch wird bei einzelnen „Angehörigen der Vermißten die trügeriſche Hoff⸗ nung erweckt, daß möglicherweiſe auch ihr Ver⸗ wandter noch am Leben ſein könnte und nur durch irgendwelche Umſtände daran verhindert ſei, mit der Heimat ſchriftlich zu verkehren. Dem⸗ gegenüber hat das Priſoners of War Junfor⸗ matton Bureau in London das Zentral⸗Komitee vom Roten Kreuz erſucht, das Publikum noch⸗ mals darauf aufmerkſam zu machen, daß alle derartigen Gerüchte jeder Grundlage entbehren. Insbeſondere iſt die Annahme unzutreffend, daß in Kupferbergwerken auf den Shetland⸗Inſeln Gefangene beſchäftigt werden, denen der Verkehr mit der Heimat unterſagt iſt. Es gibt dort überhaupt keine Kupferbergwerke. Die Sicherſtellung der Volfsernährung. Die Fleiſchkarte eine Sperr⸗ Rarte, keine Anſpruchskarte. Man ſchreibt uns: Bei der Regelung der Fleiſchverſorgung iſt bekantlich in Ausſicht ge⸗ nommen, den Fleiſchverbrauch der Bevölkerung herabzuſetzen und mit den verfügbaren Beſtänden an Schlachtvieb in Einklang zu bringen. Hieraus ſcheint ſtellenweiſe die Anſicht entſtanden zu ſein, daß, wie bei der Brotkarte, die durch die Fleiſch⸗ karte feſtgeſetzte oder noch feſtzuſetzende Ver⸗ brauchsmenge auch tatſächlich dem Verbraucher zugeteilt werden wird. Eine ſolche Abſicht liegt jedoch der ganzen Regelung nicht zugrunde. ſteht ein grundſätzlicher Unterſchied. Durch die Monopoliſierung des Brotgetreides und Mehls iſt es möglich, auf Grund der Ernteergebniſſe feſtzuſtellen, welche Brot⸗ und Mehlmenge dem Verbraucher tatſächlich zugeteilt werden kann. Beim Fleiſch beſteht eine derartige Möglichkeit aber durchaus nicht, da ſelbſt wiederholte Vieh⸗ zählungen noch durchaus keinen ſicheren Anhalt bieten für eine einigermaßen ſichere Schätzung der verfügbaren Fleiſchvorräte. Die Fleiſchkarte kann mithin nur eine Sperrkarte ſein, die den Zweck verfolgt, den Verbrauch ein⸗ zuſchränken, ſie kann aber keinen An⸗ ſpruch auf eine beſtimmte Fleiſch⸗ mengegewähren. Ueber die Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit der Einführung von Fleiſchkarten ſcheinen einſtweilen in den Bundes⸗ ſtaaten und Kommunalverbänden die Anſichten noch ziemlich weit auseinander zu gehen. Die Bundesratsverordnung vom 27. März verpflich⸗ tet die Gemeinden, eine Verbrauchsregelung von Fleiſch und Fleiſchwaren in ihren Bezirken vor⸗ zunehmen. Dabei iſt zweifellos an die Fleiſchkarte gedacht. Die preußiſche Ausführungsanweiſung ſchreibt vor, daß die Gemeinden, ſoweit erforder⸗ lich, Maßnahmen zu treffen haben, um eine angemeſſene Verteilung des Fleiſches und der Fleiſchwaren auf ihre Bevölkerung ſicher zu ſtellen. Daß der Fleiſchkarte ſehr große Schwierig⸗ keiten entgegenſtehen, iſt nicht zu beſtreiten, immerhin haben Bundesſtaaten wie Bayern und Sachſen die Fleiſchkarte für ihr ganzes Gebiet bereits eingeführt, woraus man entnehmen darf, daß einer ſolchen Regelung für einzelne Ge⸗ meinde jedenfalls keine unüberwindlichen Schwierigkejten entgegenſtehen. Gerade die Be⸗ ſchränkung des Fleiſchverbrauchs nötigt zu einer Verbrauchsregelung, die den Bedürfniſſen auch der minderbemittelten Bevölkerung Rechnung trägt. Poſtbeamtenſchaft und Teuerung. Man ſchreibt uns: Die immer mehr zuneh⸗ mende Teuerung, die ihre Entſtehung dem Ar⸗ beitermangel, Zurückhaltung und unbedachte Anſammlung von Lebensmitteln, Ausfuhrver⸗ bote, Mehlverbrauch u. a. m. verdankt, macht ſich beſonders in den Kreiſen der Beamten, die auf ihr Dienſteinkommen angewieſen ſind, be⸗ merkbar. Handel und Induſtrie, Landwirtſchaft und Arbeiter wiſſen den veränderten Umſtänden gebührend Rechnung zu tragen. Indem ſie der geſteigerten Nachfrage entſprechend ihre Arbeits⸗ kraft ſo hoch wie möglich bewerten, hält ihr Einkommen mit der Lebensmittelverteuerung Schritt. Die meiſten Städte Deutſchlands haben ihren Beamten ſchon längere Zeit Zulagen ge⸗ es bei der einfachſten Lebensweiſe nicht möglich, den ſteigenden Anforderungen Rechnung zu tra⸗ gen. Dies hat die Arbeitsgemeinſchaft der Poſt⸗ verbände anerkannt und in Eingaben an Bun⸗ desrat und Reichstag wegen Gewährung von Teuerungszulagen zum Ausdruck gebracht. — 2—h. Die Neuregelung der Seifenverſorgung. Unſeren Mitteilungen im geſtrigen Abend⸗ blatt über die Neuregelung der Seifenber⸗ ſorgung tragen wir noch ergänzend nach, daß nach den Ausführungsbeſtimmungen die an eine Perſon in einem Monat abgegebene Menge 100 Gramun Feinſeife ſowie 500 Gramm andere Seife oder Seffen⸗ pulver oder andere fetthaltige Waſchmittel nicht überſteigen darf. Die Sommerzeit. Budapeſt, 20. April.(WB. Nichtamtl.) Das„Reichsblatt“ veröffentlicht eine Regie⸗ Zwiſchen der Brotkarte und der Fleiſchkarte be⸗ währt. Den niederbeſoldeten Poſtbeamten iſt rungsverordnung, nach der die Zeitrechnung vom 1. Mai bis 30. September um eine Stunde vorgerückt wird. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 20. April 1916. 12 ben Eiſernen Krenz ausgezeichnet Obergefreiter Berg beim Bad. Fuß⸗Art.⸗ Regt. 14, Sohn des Bahnbeamten Karl Berg hier, alter Rangierbahnhof, ſeit Beginn des Krieges im Felde ſtehend. * 22———— n Kurt Clemm, Oberleutnant im Feld⸗Art.⸗ Reg. 66, Sohn des Geh. Oberregierungsrat Dr. Clemm, Gr. Landeskommiſſär in Mannheim, wurde mit dem Eiſernen Kreuz J. Klaſſe ausgezeichnet. * Sonſtige Auszeichnungen: Dem Leutnant d. L. Kinzer vom Landſt.⸗ Inf.⸗Reg. 40, der bereits mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe und dem Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen ausgezeichnet iſt, wurde von Sr. Kgl. Hoheit dem Fürſten von Hohenzollern der Hyhenzollernſche Hausorden mit Schwertern verliehen. * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Auguſt Schondelmeier in Müllheim nach Achern. * Ein Verbot über den Verkauf von Speiſeeis im Umherziehen„Das Miniſterium des Innern hat eine ſofort in Kraft tretende Verordnung er⸗ laſſen, wonach der Verkauf von Speiſeeis auf öf⸗ fentlichen Straßen und Plätzen verboten iſt. Zu. widerhandlungen werden mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft. * Frauenarbeit im Handels⸗Gewerbe. Man ſchreiht uns: Die zum Kriegsdienſt eingezogenen Handlungsgehilfen ſind zum großen Teil durch weibliche Kräfte erſetzt worden. Die Gefahr iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie auch nach dem Kriege beibehalten werden, zum Nachteil der aus dem Felde heimkehrenden männlichen Angeſtellten, wel⸗ chen es infolgedeſſen ſchwer oder gar unmdglich wird, eine paſſende Stellung zu bekommen. Dies muß verhüket werden. Zu dem Zwecke ſind die in Betracht kommenden Firmen uſw. darauf auf⸗ merkſam zu machen, daß es ihre ſoziale und vater⸗ ländiſche Pflicht iſt, ihre früheren Angeſtellten möglichſt wieder in ihr Geſchäft aufzunehmen. Der hieſ. Kath. Kaufm. Verein hat deshalb an die Handelskammer ein Geſuch gerichtet, ſie möge auf die in Betracht kommenden Kreiſe ihres Bezirkes in dem angedeuteten Sinne einwirken. * Das Feſt der ſiſbernen Hochzeit feiert Oſter⸗ ſonntag Küfermeiſter Friedrich Kümmerle mit ſeiner Gattin Sofie geb. Stutz, Holzſtr. 14 wohnhaft. *Winterliches Oſterwetter! Die alte Wetter. regel„Grüne Weihnachten, weiße Oſtern“ dürfte ſich heuer wieder bewahrheiten. Nachdem uns ſchon die verfloſſenen Wochen einen jähen Umſchlag zu kaltem und ſchneeigem Wetter gebracht hat, iſt im Laufe des Dienstag im ganzen Schwarzwald neuerdings ein plötzlicher Temperatur⸗ ſturz erfolgt, der mit reichlichen Schneefällen ver⸗ bunden iſt. Seit Dienstag Abend fällt im hohen Schwarzwald ohne Unterbrechung Schnee, der oberhalb 1000 Meter bereits 15 Zentimeter hoch liegt und in den Frühſtunden des Mittwoch ſich bis auf 600 Meter behauptete. Allerdings dürfte in dieſer Region ſein Bleiben nur von kurzer Dauer ſein, da dort das Thermometer noch über Null liegt. Hingegen herrſcht in den oberſten Gebirgs⸗ lagen regelrechtes Winterwetter, das ſehr günſtige Sportverhältniſſe für Ski, Rodel und Schlitten für die Oſterfeiertage in Ausſicht ſtellt. Vom Feldberg, Belchen und Herzogenhorn meldet man andauernd Schneefall bei 3 Grad Kälte, eine Geſamtſchnee⸗ höhe von 80 Zentimeter, worunter etwa 40 Zenti⸗ meter Neuſchnee. Die Skibahn iſt ſehr gut bis unterhalb Bärental; Schner liegt ſogar bis zur UDe Station Titiſee. Ueber die Kammhöhen und Be päſſe mußten am Dienstag und Mittwoch wiede holt Bahnſchlitten geführt werden, um die Schnee maſſen beiſeite zu ſchaffen. Auch im mittleren und nördlichen Schwarzwald liegt eine geſchloſſene Schneedecke, die oberhalb 800 Meter etwa 25 Zentimeter hoch liegt; bei weiteren Schneefällen dürfte über Oſtern auch im Hornisgrindegebiet die Ausübung des Winterſports nochmals möglich ſein. In der Ebene und in den Tälern ſind am Mitt⸗ woch Graupel⸗ und Schneeſchauer niedergegangen, die eine empfindliche Abkühlung zur Folge hatten. Immerhin iſt bisher in den Tiefen kein Froſt auf⸗ getreten, ſodaß zu hoffen iſt, daß die in ſchönſter Blüte ſtehenden Bäume und Kulturen nur wenigen Schaden durch den Rückfall erleiden werden. * Einen rührenden Beweis von Kamerad⸗ ſchaftlichkeit hat eine Gebirgs⸗Kanonenbatterie und deren Munitionskolonne im Weſten ge⸗ geben. Vorgeſetzte und Mannſchaften haben zugunſten der in Karlsruhe lebenden Witwe und der 3 jugendlichen Kinder eines füngſt durch eine Granate getöteten Kameraden eine Sammlung veranſtaltet, deren Ergebnis 200 Mk.— zur Linderung der erſten Not der Witwe überſandt worden iſt. Das iſt deutſche Treue! Hut ab vor dieſen deutſchen Soldaten! »Die Großh. Schnitzereiſchule in Furtwangen war in dem abgelaufenen Schuljahr von 21 Schülern beſucht, 13 Holzbildhauern bezw. Mo⸗ delleuren und 11 Schreinern. Im Frühjahr konnte der längſt gehegte Wunſch auf Anſchaf⸗ fung von Holzbearbeitungsmaſchinen erfüllt werden. In der Schule werden jetzt auch künſt⸗ liche Glieder(Hände, Füße) hergeſtellt. Die Holzbildhauer erhielten fachgemüße Anleitung in einem mehrwöchigen Kurs in der Kriegsinva⸗ lidenſchule in Ettlingen. Bei der Schlußfofer der Schule führte Herr Fachlehrer Rombach als ſtellvertretender Vorſtand die Bedeutung des Schuitzereigewerbes vor Augen. Er betonte be⸗ ſonders, daß die Kriſis, die das Kunſtgewerbe in den vergangenen Jahren durch die angeſtrehte Kunſtrichtung auf möglichſt einfache und glatte Formen durchzumachen hatte, wohl überſtanden ſei. Die jetzt geſchaffenen Arbeiten bringen wie⸗ der reichere Formen und die Möbelinduſtrie be⸗ vorzugt neuerdings wieder vielfach ornamentale Schnitzereien. Es iſt zu erwarten, daß die Holz⸗ ſchnitzer in der Zukunft uehr als in den vergan⸗ genen Jahren geſucht werden. * Der Gouverneur von Köln zur Modefrage. Auf eine Eingabe der Kölner Frauenvereine an den Gouverneur der Feſtung Köln zur Bekämpfung der Modeauswüchſe hat dieſer folgende Antwort erteilt:„Dem von der Nationalen Frauen⸗Gemeinſchaft ausgeſprochenen Gedanken, daß es als eine Schmach für die deutſche Frauenwelt angeſehen werden müſſe, wenn viele deutſche Frauen durch eine unwürdige und auf⸗ fallend leichtfertige Art ihrer Kleidung der gegen⸗ wärtig beſonders ernſten Stimmung, die das Volk beherrſche, Hohn ſpreche, kann ich nur durchaus zu⸗ ſtimmen. Ich bin mit der Nationalen Frauen⸗Ge⸗ meinſchaft darin einig, daß die im dortſeitigen Schreiben hervorgehobenen Auswüchſe der Mode ſchon wegen der damit verbundenen, volkswirt⸗ ſchaftlich ſchädlichen Materialverſchwendung bon allen berufenen Stellen bekämpft werden müſ⸗ ſen. Deshalb habe ich vor kurzem die Polizei⸗ behörden angewieſen, ſolche Schaufenſter⸗ ausſtellungen, die ärgerniserregend und auf⸗ reigend wirken können, im einzelnen Falle zu berbieten. Eine Reihe von Schaufenſteraus⸗ lagen ſind daraufhin entfernt worden. Ich werde auch in Zukunft, ſoweit es angängig iſt, die mir zuſtehenden Machtmittel anwenden, um die Erregung öffentlichen Aergerniſſes durch Modetor⸗ heiten zu verhindern. Ich zweifle nicht daran, daß die Mehrzahl der deutſchen Frauen wiſſen, was ſie dem Vaterlande und ſich ſelbſt ſchuldig ſind, und ich rechne vor allem darauf, daß die in der Na⸗ tionalen Frauen⸗Gemeinſchaft zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Frauen in dem Kampf um eine würdige Mode eine führende Rolle übernehmen werden.“ * Kunſtſteine aus Berliner Hausmilll. In einer Reihe von deutſchen Städten, wie Hamburg, Kiel, Frankfurt a.., Wiesbaden uſw., wurde das Müll dadurch beſeitigt und zugleich verwertet, daß es in geeigneten Oefen verbrannt, die erzeugte Wärme für Dampf⸗ und Glektrizitätsgewinnung, Tage zuerſt, und zwar als Hamlet, auftrat. Wie aus der Voſſiſchen Zeitung vom 25. April 1816 zu erſehen iſt, wurbe zum Eingang ein Prolog geſprochen und zwar„ganz in dem Geiſte, der ihn gedichtet hatte, und worin vorzüglich die Stelle willkommen war, daß wie England ſelbſt, ſo auch Englands Zierde Shakeſpeare urſprüng⸗ lich deutſcher Abſtammung und folglich er und ſeine Schätze als deutſches Eigentum anzuſehen heutigen Geſchmack entſprochen haben würde, iſt cllerdings zweifelhaft. Der Berichterſtatter lobte zwar den Hamlet des Herrn Wolff und rühmte dem Polonius⸗Darſteller nach, er erinnere an Iffland, der die Rolle geſchafſen habe und von dem ſelbſt Engländer beteuerten, in ihrem Vater⸗ lande werde ſeine Leiſtung nicht erreicht. Doch rügte er an den anderen Schauſpielern, daß ſie ſich ſinnloſe Verrenkungen der Verſe erlaubten. Auch vermißte er„am Schluſſe, da man im Hin⸗ tergrunde auf Wolken getragen Shokeſpeare, die goldene Leier in der Hand und von Melpomene und Thalia mit dem Sternenkranze gekrönt“ ſehen konnte, die Klänge der Harmonika, die „eine würdige Begleitung des überraſchenden Anblicks geweſen wären.“ Auf unſer mobernes würde eine derariſge Darbietung maliger Zeit wird ſie ihren Zweck ſicher nicht verſehlt haben. Kuſſiſche Oſterfeiern. Das Oſterfeſt iſt im Bereich der ruſſiſch⸗ griechiſchen Kirche mit einer großen Anzahl ver⸗ ſchiedenartig rtiger Sitten verbunden. Es iſt ein all⸗I Ob dieſe Feier unſerm gemeiner Brauch, daß am Oſtertage alle Leute einander mit dem Gruß„Chriſt iſt erſtanden!“ umarmen, und auch der Zar war bisher dieſer Sitte ſtets getreu. Wenn der Kaiſer aller Reuſfen die Mitglieder ſeiner Familie und die erſten Großwürdenträger ſeines Hofes feierlich um⸗ armt, bilden hierbei Truppen in Galauniform Spalier, und nach dem Zarenkuß umarmen auch die Soldaten ſich untereinander. Wie bei uns zu Weihnachten, ſo iſt in Rußland zu Oſtern das gegenſeitige Beſchenken üblich. Auch Feſtmähler und Gaſtlichkeiten gibt es in großer Menge. Die ruſſtſchen Oſterkuchen,„Baba“ genannt, beſtehen aus Mehl, Rofinen, Butter und Etern. Man⸗ cherlei Legenden ſind mit dem Backen des Oſter⸗ Kuchens verknüpft. So heißt es, daß man die Türe des Zimmers, in dem die Kuchen zube⸗ reitet werden, während des Backens nicht öffnen darf. Die Oſtereier ſind meſſt rot gefärbt und tragen die Aufſchrift„Chriſtos voskres!“(Ehriſt iſt erſtanden.) Im Mittelpunkt der Oſterzeremo⸗ nien aber ſteht das Feſtmahl, deſſen Gerichte vorher in der Kirche geſegnet werden. Die Tafel iſt häufig durch ein Lamm aus Butter in das eine kleine Fahne geſteckt wird, geſchmückt. Das Mahl ſelbſt muß ſtehend eingenommen werden. Vor Beginn der Maylzeit Überreicht der Hausvater jedem der Teilnehmer eine Schnitte eines hartgekochten Eies, das die Auf⸗ erſtehung des Leibes ſymboliſiert. Neue Citeratur. Die Tochter des Loredan. Eine Tragödie von Kurt Geucke. G. Groteſche Verlagsbuchhandlung 1915. Berlin, Gin Jugenddrama Geuckes, 1888 erſchienen, nun * 1 um vieles gekürzt und neu geſtaltet. Das umfang⸗ reiche Vorwort zur alten Ausgabe iſt beibehalten worden: Bekenntnis und ſachliche Rechtfertigung des gewählten Stoffes(benetianiſche Hochrenaiſ⸗ ſance), gewählter Motive und Motiogruppan(die Handlung ſtreift äußerlich an„Romeo und Julia“), mancher genaueren Szenenangleichung an Shakeſpeare. Geucke iſt Elektriker mehr wie Epf⸗ gone, mit guten Einſichten, geſtaltender Kraft für ie Einzelſzene(der Expoſition namentlich) und einem ausgeprägten Sinn für das Bühnengemäße, der allerdings vor dem Nur⸗Theatraliſchen nicht dauernd zu bremſen vermag. Als Pfeiler drama⸗ tiſchen Geſchehens ſtehen bei Geucke wie in Shake⸗ ſpeares Werk, äußerlich genommen, der Haß zweier adliger Geſchlechter, die Liebe von zweien ihrer Glieder. Für die Beurteilung des Dramas ſelbſt bleiben die Aehnlichkeiten wie die Unterſcheidungen, die Geucke aufgerichtet ſehen will, ohne Belang. Hauptſache iſt die künſtleriſche Geſamtleiſtung, deren Einmaligkeit, iſt die lebendige und durchſich⸗ kige Entwicklung, die Kongruenz von Charakter und Schickſal, von Zufall und Notwendigkeit. An dem Mangel dieſer Faktoren ſcheitert Geuckes Werk als Tragödie, ſo gut es im Einzelnen gefaßt und geſtaltet iſt. Romeo und Julia“ blieben kra⸗ giſch, auch wenn der Zufall äußerlich noch banaler, noch gleichgültiger ſpielte. Den beiden iſt in der Konſtellation der Charaktere, ihrer Verflechtung in die Umwelt ihr Schickſal von Anfang in die Stirn gebrannt. In dem wechſelvollen, motivdurchwirr⸗ ten Geſchen Geuckes bleiben die beiden Menſchen, um deren Schickſal gehandelt wird, Gerank und Blüte, ein Flimmern nur auf dem groß gebreite⸗ ten Farbteppich; Stimmungsträger, keine Charak⸗ tere. Der Haß der Geſchlechter iſt in„Romeo und Julia“ die dunkle Flut, aus der das Schickſal dar Liebenden aufſteigt. Die ganze Atmoſphäre Vero⸗ nas glüht Haß, der unvermittelt aufflammt, wo immer Freunde der einen mit Freunden der au⸗ gründig. Der einzelne ſteht hilflos darin. Schich ſal. Der Haß des Loredan iſt ohne Eröße und Hintergrundsferne. Er ſcheint mehr eine Ver⸗ bohrtheit und Grille des Alten, etwas rein Perſön⸗ liches, das auch ohne Gewitter ſich löſen könnte. Zufall. Zufall ebenſo das kleinliche Ränkeſp der Nebenſtehenden. Der Dramatiker hat ber allem klar zu ſein, auch bei der verſchlungenſten Handlungsführung, und erreicht es, indem er ſtets gerade das ſzeniſch Notwendige gibt. Geucke iſt infolge der ſpröden Vielfältigkeit und Zufälligkeit nebeneinander wirkender Mokive unklar zuweilen bis zur Dunkelheit. Untilgbare Spuren des Jugendwerkes vielleicht in Anlage und Bau. Ein ehrliches und tüchtiges Werk, aber keine Ver⸗ heißung, Seine Vorzüge wie ſeine Schwächen zen gen bafür. Büchertiſch. Des Herru Popi Huber Kriegserlebniſſe, heraus⸗ gegeben von Adolf Saager, geh. 2 Mk., geb. 3 Mk.(Verlag G. Müller⸗München.) Es iſt ein luſtiges Buch, eine glänzende Sutire auf die klein lichen Sorgen der Daheimgebliebenen und der Bierbankſtrategen. Der chemalige München Charkutier und jetzige Rentner Pepi Huber nimm in ſeiner liebenswürdigen und doch ſo draſtiſche Art Stellung zu den großen Zeitereigniſſen. deren Partei zuſammentreffen, grundlos und ab⸗ * 1 9 UN L 90 95 IS —— 2. Seite. General⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 20. April 1915. der Arbeiter vertrödle noch innmer zu viel Die Arbeiteraus ſtände. Zondon, 20. Apru.(Wꝰ7B. Nichtamtlich.) Nach der Labour Gazette“ haben im März in England 44 Arbeiterkonflikte ſtatt⸗ gefunden, bei denen 58 000 Arbeiter beteiligt ſind; im ganzen ſind 327 000 Arbeitstage ver⸗ loren gegangen, das iſt mehr als dreimal ſoviel wis im Februar. Ne Luftangriffe auf England. EBerlin, 20. April.(V. u. Berl. Büro.) Ueber die verſchiedenen Zeppelinfahrten nach England zwiſchen dem 31. März und 6. April liegen folgende Einzelheiten vor: Die engliſche Preſſe hat darüber aus be⸗ greiflichen Gründen wenig berichtet. Gerade in dieſem Teil, wo die Luftſchiffangriffe ſo häufig hintereinander folgen, hätten genauere Mitteilungen ganz niederdrückend auf die eng⸗ liſche Stimmung wirken müſſen. Der Juftangriff auf London und die Docks in der Nacht vom 31. März auf 1. April iſt bei weitem der wirkungs⸗ vollſte geweſen. Im Nordoſtteile der Stadt ſind viele Brände ausgebrochen. Größerer Schaden iſt in der Great Caſtern Street und in der Great Tower Street angerichtet wor⸗ den. In der Great Tower Street wurde u. a. eine Fabrik vernichtet. Verſchiedene Bomben fielen in der Nähe der Tower Bridge und der London Bridge nie⸗ der, wobei ein zwiſchen beiden Brücken liegen⸗ der Transportdampfer getroffen und zerſtört wurde. Ferner wurden die in der Nähe des holländiſchen Parks liegenden Ba⸗ racken und Flugzeugſchuppen getroffen, wobei eine Anzahl Soldaten getötet und einige Flug⸗ zeuge vernichtet worden ſind. Ein Flugzeug⸗ ſchuppen brannte ab. In den Londoner Docks und in den St. Catherine⸗Docks wurden gioße Zerſtörungen verur⸗ ſacht. Die in der Nähe befindlichen Werk⸗ ſtätten ſind zum Teil verſchüttet wor⸗ den, ſo daß eine ganze Anzahl, etwa 350 Ar⸗ beiter am folgenden Tage ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen konnten. Ferner wurden in dieſen beiden Docks vier armierte Handels⸗ dampfer getroffen. In den Weſtindian Docks brach ein heftiges Feuer aus. Auch im Commercialdock wurde großer Scha⸗ den angerichtet. Eine Anzahl Kohlenlager und mehrere kleinere Schuppen fielen der Zer⸗ ſtörung anheim, ebenſo teilweiſe die in den Docks befindlichen Eiſenbahnanlagen. Weiter wurden durch den Luftangriff in der Themſe die Tilburgdocks in Mitleidenſchaft gezogen, wobei ein Schiff abgebrannt iſt. In Cerflett wurde eine Munitionsfabrik zerſtört. An den verſchiedenen Punkten der Hum⸗ bexrmündung ſind mehrere Brände von den Luftſchiffen beobachtet worden. In der Stadt Grimsby find umfangreiche Beſchä⸗ digungen zu verzeichnen geweſen, z. B. find die Gasanſtalt, das Elektrizitätswerk und ein Vorortsbahnhof von den Bomben getroffen worden und haben ſchwer gelitten. Griechenland u. der Vierverband e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. April.(Pr.⸗Tel., z..) Die Bafler Blät⸗ ter melden aus Athen: Nach dem energiſchen Proteſt des griechiſchen Miniſterpräfidenten Skuludis ſind keinerlei weitere Schritte der Entente erfolgt, die als Einleitung der Be⸗ nützung der Bahn Lariſſa⸗Patras angeſehen werden könnte. Es hat den Anſchein, als ob der Plan aufgehoben worden iſt. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier meldet: Von der Irakfront iſt keine neue Mel⸗ dung eingelaufen. Wir ſtellen feſt, daß die Lage des in Kut et Amara eingeſchloſſenen Feindes ſehr mißlich wird. Der feindliche Führer ließ, um die Schwierigkeiten der Ver⸗ pflegung zu beheben, kürzlich die Stadt von der Bepölkerung räumen. Er erwartet, daß die Luftſchiffe kleinere Säcke mit Mehl ab⸗ werfen. An der Kaukaſusfront, hauptſächlich am rechten Flügel im Tſchorokabſchnitt nimmt die Schlacht einen heftigen Charakter an. Der Verſuch des Feindes, um den Preis größerer Verluſte, vorzurücken, wurde durch Gegenangriffe unſerer Ar⸗ tillerie vereitelt. Der Feind, der die Lage aus⸗ nützt, die ihm der befeſtigte Platz Bat u m bietet, drückt von Zeit zu Zeit durch das Feuer ſeiner Schiffe unſere Küſtenbeobachtungsabtei⸗ lungen zurück. In Laſiſtan gewinut er, in⸗ dem er ſeine Landkräfte verſtärkt und ſoviel als möglich unterſtützt in den Operationen die Oberhand, aber unſere dort ſtehenden Truppen verſuchen ohne Rückſicht auf ihre kleine Zahl durch ihre Tapferkeit die feindlichen Opera⸗ tionen zum Scheitern zu bringen. Auf den übrigen Frontabſchnitten nur un⸗ bedeutende Vorpoſtengefechte. * BVergebliche franzsſiſche In⸗ triguen in der Türkei. Konſtantinopel, 20. April. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Milli: Wir haben in der letzten Zeit einen plötzlichen Umſchwung in dem Ton der franzöſiſchen Preſſe zugunſten der Türkei feſtgeſtellt. Die Beſchimp⸗ fungen und Verleumdungen, die dieſe Preſſo fortgeſetzt ſeit dem Balkankrieg gegen uns ge⸗ ſchleudert hat, haben Verſicherungen von Freundſchaft und Sympathie Platz gemacht. Man könnte ſich einen derartigen Umſchwung kaum erklären, wenn man nicht die Beweg⸗ gründe kennen würde. Denn dieſe heuchleriſche Sympathie ift auf Grund der Anregung fran⸗ zöſiſcher Politiker entſtanden und hat den Zweck, zu dem Erfolg einer Reihe von Mans⸗ vern beizutragen, die durch franzöſiſche Agen⸗ ten in der Schweiz ausgeführt werden. Dieſe haben den Auftrag: 1. in der öffentlichen Meinung der mit uns verbündeten und neutralen Staaten eine At⸗ moſphäre von Mißtrauen wegen der angeb⸗ lichen Möglichkeit eines Separatfrie⸗ dens zu ſchaffen; 2. mit gewiſſen türkiſchen Staatsangehöri⸗ gen, von denen die meiſten Flüchtlinge ſind, die durch die Ermordung des Groß⸗ weſirs Mahmud Schewket Paſcha kompromittiert wurden, Verbindungen anzu⸗ krüpfen mit dem Zwecke, durch ihre Vermitt⸗ lung in der Türkei eine Propaganda zu⸗ gunſten einer Annäherung Frankreich zu treiben. Unſere Feinde können überzeugt ſein, daß alle ihre Bemühungen in dieſem Sinne zu einem Mißerfolg verurteilt find, denn 7 Karfreitag. Von D. Hermann Schols in Berlin. Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden und zu ſeiner Herrlichkeit eingehen? Luk. 24, 26. Der Karfreitag predigt vom Müſſen. Chriſti Leben war immer ſchon ein Müſſen; von dem jugendlichen Bekenntnis an: Wiſſet ihr nicht, das ich ſein muß in dem, was meines Vaters iſt? bis zu der Loſung ſeiner Mannesjahre: Ich muß wirken, ſolauge es Tag iſt. Wenn er zum Täufer ſpricht: Es gebühret uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen, ſo iſt das dasſelbe, wie er vor Pilatus ausruft: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich die Wahrheit zeugen ſoll. Der Gedanke des Müſſens im Leben Ehriſti lann nicht über⸗ boten werden. Es iſt aber ein Müſſen höherer Art, aus dem letzten Weltzuſammenhang, wie er ihn erkannte, das heißt aus Gottes Willen geboren.„Doch nicht wie ich will, ſondern wie du willſt.“ Und es iſt ein ganz innerliches Müſſen. Denn niemand hat ihn zwingen kön⸗ nen. Man muß ſich einmal rein menſchlich klar machen: warum ging er nicht in die Einſamkeit oder über die Landesgrenzeß Warum überließ 5 bieſe ewig widerſtrebende ihrem Schickſal? Warum mied er nicht den Gang in die Höhle des Löwen, auch wenn dieſe Höhle Jeruſalem hieß? So wir ſchon mitten in der Leidens⸗ (WTB. a n. ihre lügneriſchen Behauptungen werden keiner⸗ lei Eindruck weder bei unſeren Bundes⸗ genoſſen, noch in irgend welchen Kreiſen in der Türkei machen können, um ſo weniger, als die⸗ jenigen Leute, die als ihre Wortführer aus⸗ erſehen ſind, in unſerem Lande einen ſehr ſchlechten Ruf genießen. Türkiſcherumäniſche Verhand⸗ lungen. Konſtantinopel, 20. April.(WTB. Nichtamtlich) Meldung der„Agence Milli“: Die Verhandlungen zwiſchen' der türkiſchen Regierung und den jüngſt hier eingetroffenen rumäniſchen Delegierten, die beauftragt ſind, mit der Türkei ein Abkommen auf Grund der wechſelſeitigen Intereſſen zu ſchließen, genau wie das deutſch⸗rumäniſche Abkommen, neh⸗ men einen günſtigen Fortgang, dank dem auf beiden Seiten gezeigten Wunſch ein baldiges Einverſtändnis zu erzielen. Die Be⸗ feſtigung der zwiſchen den beiden Ländern be⸗ ſtehenden Beziehungen bedeutet eine Tatſache, die verdient mit Genugtuung hervorgehoben zu werden. Bedeutet die Einnahme von Trapezunt eine Gefahr? Von unſerm militäriſchen Mitarbei⸗ ter wird uns geſchrieben: Mit der Einnahme von Trapezunt haben die Ruſſen ihren zweiten größeren Erfolg auf dem Kriegsſchauplatze im Kaukaſus errungen. Wir dürfen nach den bis⸗ herigen Vorgängen erwarten, daß die feindliche Preſſe aus dieſem von den Ruſſen gemeldeten Ereignis viel Aufhebens machen und es zu einem großen Siege ſtempeln werden. Hat ſie doch ſchon in den letzten Wochen mehrfach ver⸗ ſucht, die Kriegslage im Kaukaſus für die Tür⸗ ken beſonders ungünſtig zu malen. Die Gründe, warum beſonders die Engländer derartige Ver⸗ ſuche machen, liegen klar auf der Hand, beſon⸗ ders wenn man die ungünſtige Lage der Eng⸗ länder im Irak berückſichtigt. Es iſt darum notwendig, die Wertung dieſes Ereigniſſes auf ſeine wahre Bedeutung zurückzufühven. Als der Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch am 10. Januar ſeine große Offenſive begann, befand er ſich den Türken gegenüber dadurch im Vorteil, daß er einmal eine ſtarke zuſammen⸗ ziehen konnte, und daß er ferner von den kaukaſiſchen begünſtigt wurde, die ihm den Beginn der Offenſive ſehr erleichberten. Durch die große Uebermacht konnte er— aller⸗ dings nur unter ungeheuren Verluſten— die tüürkiſchen Linien, die heldenmütigen Widerſtand leiſteten, allmählich zurückdrücken. Zwar wurde er von den Türken ſogar am 13. Januar ge⸗ ſchlagen, aber er verfügte über genügend ſtarke Reſerven, um ſelbſt ſeine ungewöhnlich großen Verluſte innner wieder zu erſetzen. So gewann er langſam neuen Raum, bis ſich ihm in Erzerum eine Art von Feſtung entgegenſtellte, die allerdings nur den Namen einer Feſtung führte, ohne ihn nach unſeren modernen An⸗ ſchauungen auch wirklich zu verdienen. Als die Türken ſich um die Mitte Februar aus Erzerum unter Rettung aller Kriegsmittel und Unbrauchbarmachung aller eingebauten Ge⸗ ſchütze zurückzogen, erlebten wir das bekannte Schauſpiel, daß dieſer ruſſiſche Erfolg auf einem Nebenkriegsſchauplatz als eine der wichtigſten Ereigniſſe des ganzen Krieges gefeiert würde. In erſter Reihe ſollte dadurch die Lage der Eng⸗ Einklang mit Gott und ihm felbſt. und Weſen iſt die Liebe. Denn Liebe iſt das einzige in der Welt, was nicht erzwungen werden kann und doch im Bann des Müſſens ſteht. Die Liebe muß lieben, ſie kann nicht anders. Ein altes Sprichwort ſagt: Wohltaten werden nicht aufgedrängt. Aver das iſt eine halbe Wahrheit. Liebe höret nimmer auf, ſte läßt nicht nach, ſie ſetzt ſich durch, ſie ringt mit allen böſen Geiſtern, die die Welt je beſeſſen haben. Liebe iſt ſtark wie der Tod. Sie iſt die Kraft der Kräfte. Sie zürnt dem Sünder und vergibt ihm. und ſie rettet. So macht ſie das Unmögliche möglich und ſiegt im Unterliegen. Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden?— Man hat oft nach einem beſonderen Plan gefragt, den Gott mit dieſem Leiden gehabt hat. Die Frage wird nie ganz verſtummen. Aber für uns beantwortet ſie ſich in der durch die Jahrtauſende gemachten und täglich aufs neue zu machenden Erfahrung, daß nur der leidende und ſterbende Chriſtus es Menſchenſeelen antun kann, daß ſie ſich ihm ergeben und damit zugleich in ihr eigenes Müſſen von Herzen willigen. Das tat ich für dich, was tuft du für mich? ſpricht der Gekreuzigte. So wollen wir uns micht länger gegen das Ihr Kern rechthabe⸗»Müſſen ſträuben oder einer erträumten Vogel⸗ beſſerwigende, ſich ſelbſt genügende Welt freiheit nachjagen, ſondern unſere tägliche Pflicht erfüllen, Treue im großen wie im kleinen be⸗ weiſen, unſeren Dienſt tun daheim und draußen im Felde, unangeſehen, ob er uns recht iſt oder nicht; aber getragen eine Not⸗Idon der Gewißbeit: auch wenn es zum wendigkeit von oben her und von innen her, im Die ganze Wahrheit iſt: Die Sie richtet fahren hat, dieſer ruſſiſche„Sieg“ im Gefolge haben ſollte, können wir übergehen, da ſie allzu kindlich an⸗ muten. Wir wiſſen heut, wie wenig Einfluß die Einnahme von Erzerum tatſächlich gehabt hat. Nicht die geringſten Folgen machtem ſich beſonders im Jrak bar, wo die Türken noch weiterhin ihre glänzende Stellung bis auf den heutigen Tag behaupten. Die Ein⸗ nahme von Erzerum bedeutete die Gewinnung eines Stück Landes, nicht mehr und nicht weniger. Das Gleiche gilt von der angeblichen Einnahme von Trapezunt. Eine Bedeutung hätte der ruſſiſche Erfolg nur dann, wenn damit zugleich eine Gefährdung der tüvki⸗ ſchen Truppen im Irak und in Palä⸗ ſtina verbunden wäre. Tavon kann aber keine Rede ſein. Schon die ungeheuren Entfernun⸗ gen bilden dafür ein großes Hindernis Anderer⸗ ſeits iſt aber auch die Aufgabe von Trapezunt durch die türkiſchen Truppen kein Beweis der ruſſiſchen endgültigen Ueberkegenheit, ſondern nur eine Zeitfrage. Die Ruſſen ſind durch ihre rechtzeitigen Maßnahmen in der zahlenmäßigen Ueberlegenheit gegenüber den Türken. Dieſe ermöglicht ihnen vor der Hand den Vormarſch. Das Weſentliche bei der Durchführung eines Krieges iſt aber nicht die Beſetzung einer mög⸗ lichſt großen Strecke Landes, ſondern die Un⸗ ſchädlichmachung des feindlichen Heeres. Dieſe iſt aber den Ruſſen bisher auch nicht im ent⸗ fernteſten gelungen. Die Türken haben ſi bisher offenbar zu dem Zwecke zurückgezogen, um ihr Heer unverſehrt zu erhalten, und es nicht durch die augenblickliche Ueberlegenheit der Ruſſen zu gefährden. Wir dürfen erwarten, daß die Türken zu gelegener Zeit, wenn das Gleich⸗ gewicht der Kräfte hergeſtellt ſein wird, dem „ſiegreichen Vormarſch“ der Ruſſen energiſch ent⸗ gegentveten werden. Das Wichtigſte iſt die Un⸗ verſehrtheit der Türkenarmee: die Einnahme oder Beſetzung einer Stadt iſt von geringer Be⸗ deutung, da eine unverſehrte Armee den Wechſel des Kriegsglückes ermöglicht. Der Kampf um den Suezkanal. Aegypten in die Kriegszone einbezogen. Die„Südſlaw. Korreſpond.“ vom 15. April bringt folgenden aus Bern vom 14. April datierten Bericht: Die engliſche Geſandtſchaft veröffentlicht eine Mitteilung über Be⸗ dingungen für die Reiſe nach Aegyptelt, in der es heißt, daß Aegypten von nun an als zur Kriegszone gehörend zu betrachten ſei. Ueber Rotterdam eintreffende Meldungen beſagen, daß der neue Oberkommandierende von Aegypten die Rekrutierung der Fellachen angeordnet habe Zwiſchen dem ägyptiſchen Miniſterrat und dem engliſchen Oberkommando ſei es in dieſer Frage der Einreihung der Aegypter in die engliſche Armee zu ernſten Meinungsverſchiedenheiten ge⸗ kommen; es ſei darauf hingewieſen worden, daß der bisherige Oberkommandierende in Aegypten, Sir John Maxwell, die Einverleibung der Fellachen in die anglo ägyptiſche Armee ſtets abgelehnt hatte. deutſchland und Amerila. Rooſevelt gegen Wilſon. In einer ſcharfen Kritik der mexikaniſchen Politik Wilſons ſchreibt Ryoſevelt laut „Evening Mail“ vom 30. März in einer an die geſantte mexikaniſche! gegebenen offenen Erklärung u..: Wenn Wilſon in einer kürz⸗ lich gehaltenen Rede 85 der„Demüti⸗ gung“ ſpricht, die er in der Frage des Schutzes der amerikaniſchen Grenze gegen Banditen er⸗ ſo hat er damit nur zu ſehr recht. kommt, ſo ſtehen wir nicht für uns allein, ſon⸗ dern in feſten Verbindungen in der Nachfolge deſſen, der unſer getreuer Führer und Herzog iſt. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens. Denn wer nicht kämpft, trägt auch die Kron' des ew'gen Lebens nicht davon. Oſtergedanken in der deutſchen Baukunſt. Die gewaltigen inneren Bewegungen, die das ganze Leben des deutſchen Volkes beherrſchen, laſſen die„Bauwelt“ in ihrem letzten Hefte Betrachtungen über den Einfluß dek Erneuerung unſeres Wollens und Empfindens auf die Bau⸗ kunſt der kommenden Zeit anſtellen. Die„Bau⸗ welt“ erwartet in künſtleriſcher Beziehung eine weitere Vereinfachung, eine ſchlichte, ſachliche Kunſt, wie ſie ſchon vor dem Kriege vielfach als Ziel der Entwicklung bezeichnet wurde In techniſcher Beziehung erwartet die„Bauwelt“ einen weiteren Uebergang zur Maſchtnenarbeit, demgemäß auch den genoſſenſchaftlichen Zu⸗ ſammenſchluß der Handwerker. gehen wohl die ſozialpolitiſchen Betrachtungen. Die„Bauwelt rechnet damit, daß die überall ſpürbaren Anläufe zu ſtaatsfozialiſtiſchen Ent⸗ ngen zu einer ſtaatlichen Bewirtſchaftung auch der Arbeitskräfte führen könnte, da die Sparſamkeitsbeſtrebungen ſich nicht auf mate⸗ rielle Güter beſchränken würden. Die Bau⸗ welt“ ſagt: Am weiteſten Der Staat wird ſeine ſtarke und mauchmal er ſie auf Nahrungsmittel und Metalle, auf Leder und Webſtoffe leg. Das wird dem ein⸗ zelnen oft ſicherlich recht unbequem werden, aber wir brauchen die Ausnutzung des ganzen gemeinſamen Beſitzes des Volles, wenn es nicht durch engliſche Koſaken und Knuten untergehen ſoll. Die volle Durchführung des Staatsge⸗ dankens, wie ihn die alten Theokratien im Sinne ihrer Zeit verſuchten, iſt aber nur möglick, wenn und weil unſer ganzes Volk dazu bereit, inner⸗ lich reif zu ſolchem Aufgehen im ganzen iſt. Und weil dieſe Erneuerung nichts Aeußerliches iſt, muß ſie ſich in allen Aeußerungen des Lebens zeigen, auch in denen des bürgerlichen i Lebens und im höchſten, der Kunſt. Die öſterliche Zeit wiederholt ſich im Leben der Natur alljährlich, der Menſch hat ſie am Ende der Jugend, die Völker erleben ſie ſelten vielleicht nur einmal; manche, die Begnadeten, erleben ihre Jugend mehrfach. Möge für unfer deutſches Volt dieſer Krieg die Karwoche eines ſchönen Oſterfeſtes ſein! Berliner Shakeſpeare⸗FJeier vor 100 Jahren. Auch vor 100 Jahren hat man in Berlin den 28. April, Shakeſpeares 200jährigen Todestag feſtlich begangen, als ob der Dichter einer der unſrigen wäre. Die Berliner General⸗Inten⸗ dantur der Königlichen Schauſplele hatte damals gerade den Schauſpieler Pius Alexander Wolff, nach Goethes Worten deſſen einzigen eigent⸗ lichen Schüler, engagiert und tete es ſo ein, 13 J + 2 5 * * 7+ 1 3 5 2 .* —— TTTTTT Unfähigkeit unferer en den 20. Aprl 1916. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblath 3. Seite. Das amerikaniſche Volk iſt mehr als demütigt“ worden infolge der ſchauderhaffen f Regierung in den letzten drei Jahren. Wenn die Regierung des großen und reichen amerikaniſchen Voſkes von 100 Millionen Seelen ſchon bei der Abwehr eines Banditen⸗ infalles ſo vollſtändig Schiffbruch erleidet, dann ann man ſich vorſtellen, in welche furchtbare Lage uns dieſe Regierung bringen würde, wenn wir erſt einmal von einem ernſthaften Feinde dDroht ſein würden. Die Deutſch⸗Amerikaner. Der nachfolgende Inhalt einer von Mil⸗ waukee an einen Mannheimer Freund gerichte⸗ ten, 13. März datierenden Poſtkarte, dürfte unſere Leſer intereſſieren. Die Karte lautet: Wir nahmen gelegentlich des zu Gunſten deutſcher und öſterreichiſch⸗ungariſcher Ver⸗ wundeter hier ſtattgehabten großen Bazars ein und ſandten nach drüben 170 000 Dollar. Der Bazar zeitigte den größten Erfolg, der je⸗ mals in Milwaukee zu verzeichnen geweſen. Alle Deutſchen ſpendeten in freigebigſter Weiſe. Der tägliche Beſuch des Bazars war durchſchnitklich 14000 Perſonen. Die Barein⸗ nahmen am letzten Tage 35 000 Dollar. Der Reichskanzler und die polniſche Frage. m. Köln, 20. April.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Warſchau: Im Mittel⸗ dunkt des Intereſſes ſteht hier immer noch die letzte Rede des Reichskanzlers und natürlich der der polniſchen Frage gewidmete Teil. Die Wochenſchrift„Tygodnik Polski“ ſieht in der Rede die Ankündigung der Grundlage für eine wirkliche Wiedergeburt des polniſchen Volkes, das dafür dem Kanz⸗ ler aufrichtige und tiefe Anerkennung zolle. Der„Kurier Polski“ wünſcht eine Erklärung, daß die Polen nicht wieder an Rußland zurückfallen ſollen und ſagt: Dieſe Erklä⸗ rung begrüßen wir mit wirklicher und lebhaf⸗ ter Befriedigung. Die Rückkehr der ruſſiſchen Gewaltherrſchaft ſchreckt uns wie ein ſchmerz⸗ haftes Geſpenſt. Die Toten des„Scharnhorſt“. * Berlin, 19. April. Von der Beſatzung des Panzerkreuzers„Scharnhorſt“, der in dem Gefecht bei den Falklandsinſeln verloren gegangen iſt, konnte bekanntlich niemand geret⸗ tet werden. Trötzdem werden in der Oeffentlich⸗ keit immer wieder Gerüchte verbreitet, daß ir⸗ gend ein Geretteter ein Lebenszeichen von ſich gegeben habe. Hierdurch wird bei einzelnen „Angehörigen der Vermißten die trügeriſche Hoff⸗ und zu genießen ſey.“ Publikum nung erweckt, daß möglicherweiſe auch ihr Ver⸗ wandter noch am Leben ſein könnte und nur durch irgendwelche Umſtände daran verhindert ſei, mit der Heimat ſchriftlich zu verkehren. Dem⸗ gegenſtber hat das Priſoners of War Junfor⸗ mation Bureau in London das Zentral⸗Komitee bom Roten Kreuz erſucht, das Publikum noch⸗ mals darauf aufmerkſam zu machen, daß alle derartigen Gerüchte jeder Grundlage entbehren. Insbeſondere iſt die Annahme unzutreffend, daß in Kupferbergwerken auf den Shetland⸗Inſeln Gefangene beſchäftigt werden, denen der Verkehr mit der Heimat unterſagt iſt. Es gibt dort überhaupt keine Kupferbergwerke. Die Sicherſtellung der Volfsernährung. Die Fleiſchkarte eine Sperr⸗ Rarte, keine Anſpruchskarte. Man ſchreibt uns: Bei der Regelung der fff. N nommen, den Fleiſchverbrauch der Bevölkerung herabzuſetzen und mit den verfügbaren Beſtänden an Schlachtvieb in Einklang zu bringen. Hieraus ſcheint ſtellenweiſe die Anſicht entſtanden zu ſein, daß, wie bei der Brotkarte, die durch die Fleiſch⸗ karte feſtgeſetzte oder noch feſtzuſetzende Ver⸗ brauchsmenge auch tatſächlich dem Verbraucher zugeteilt werden wird. Eine ſolche Abſicht liegt jedoch der ganzen Regelung nicht zugrunde. Zwiſchen der Brotkarte und der Fleiſchkarte be⸗ ſteht ein grundſätzlicher Unterſchied. Durch die Monopoliſierung des Brotgetreides und Mehls iſt es möglich, auf Grund der Ernteergebniſſe feſtzuſtellen, welche Brot⸗ und Mehlmenge dem Verbraucher tatſächlich zugeteilt werden kann. Beim Fleiſch beſteht eine derartige Möglichkeit aber durchaus nicht, da ſelbſt wiederholte Vieh⸗ zählungen noch durchaus keinen ſicheren Anhalt bieten für eine einigermaßen ſichere Schätzung der verſügbaren Fleiſchvorräte. Die Fleiſchkarte kann mithin nur eine Sperrkarte ſein, die den Zweck verfolgt, den Verbrauch ein⸗ zuſchränken, ſie kann aber keinen An⸗ ſpruch auf eine beſtimmte Fleiſch⸗ mengegewähren. Ueber die Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit der Einführung von Fleiſchkarten ſcheinen einſtweilen in den Bundes⸗ ſtaaten und Kommunalverbänden die Anſichten noch ziemlich weit auseinander zu gehen. Die Bundesratsverordnung vom 27. März verpflich⸗ tet die Gemeinden, eine Verbrauchsregelung von Fleiſch und Fleiſchwaren in ihren Bezirken vor⸗ zunehmen. Dabei iſt zweifellos an die Fleiſchkarte gedacht. Die preußiſche Ausführungsanweiſung ſchreibt vor, daß die Gemeinden, ſoweit erforder⸗ lich, Maßnahmen zu treffen haben, um eine angemeſſene Verteilung des Fleiſches und der Fleiſchwaren auf ihre Bevölkerung ſicher zu ſtellen. Daß der Fleiſchkarte ſehr große Schwierig⸗ keiten entgegenſtehen, iſt nicht zu beſtreiten, immerhin haben Bundesſtaaten wie Bayern und Sachſen die Fleiſchkarte für ihr ganzes Gebiet bereits eingeführt, woraus man entnehmen darf, daß einer ſolchen Regelung für einzelne Ge⸗ meinde jedenfalls keine unüberwindlichen Schwierigkeſten entgegenſtehen. Gerade die Be⸗ ſchränkung des Fleiſchverhrauchs nötigt zu einer Verbrauchsregelung, die den Bedürfniſſen auch 118 VVVööeũn Bevölkerung Rechnung rägt. Poſtbeamtenſchaft und Teuerung. Man ſchreibt uns: Die immer mehr zuneh⸗ mende Teuerung, die ihre Entſtehung dem Ar⸗ beitermangel, Zurückhaltung und unbedachte Anſammlung von Lebensmitteln, Ausfuhrver⸗ bote, Mehlverbrauch u. a. m. verdankt, macht ſich beſonders in den Kreiſen der Beantten, die auf ihr Dienſteinkommen angewieſen ſind, be⸗ merkbar. Handel und Induſtrie, Landwirtſchaft und Arbeiter wiſſen den veränderten Umſtänden gebührend Rechnung zu tragen. Indem ſie der geſteigerten Nachfrage entſprechend ihre Arbeits⸗ kraft ſo hoch wie möglich bewerten, hält ihr Einkommen mit der Lebensnuttelverteuerung Schritt. Die meiſten Städte Deutſchlands haben ihren Beamten ſchon längere Zeit Zulagen ge⸗ wührt. Den niederbeſoldeten Poſtbeamten iſt es bei der einfachſten Lebenswelſe nicht möglich, den ſteigenden Anforderungen Rechnung zu tra⸗ gen. Dies hat die Arbeitsgemeinſchaft der Poſt⸗ verbände anerkannt und in Eingaben an Bun⸗ desrat und Reichstag wegen Gewährung von Teuerungszulagen zum Ausdruck gebracht. Die Neuregelung der Seifenverſorgung. Unſeren Mitteilungen im geſtrigen Abend⸗ blatt über die Neuregelung der Seifenver⸗ ſorgung tragen wir noch ergänzend nach, daß nach den Ausfüührungsbeſtimmungen die an eine Perſon in einem Monat abgegebene Menge 100 Granum Feinſeife ſowie 500 Gramm andere Seife oder Seifen⸗ pulver oder andere fetthaltige Waſchmittel nicht überſteigen darf. Die Sommerzeit. Budapeſt, 20. April.(WTB. Nichtamtl.) Das„Reichsblatt“ veröffentlicht eine Regie⸗ rungsverordnung, nach der die Zeitrechnung unterhalb Bärental; vom 1. Mai bis 30. September um eine Stunde vorgerückt wird. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 20. April 1916. 5 ben. 2 Eſſernen Kreuz ausgezeichnet Obergefreiter Berg beim Bad. Fuß⸗Art.⸗ Regt. 14, Sohn des Bahnbeamten Karl Berg hier, alter Rangierbahnhof, ſeit Beginn des Krieges im Felde ſtehend. * Kurt Clemm, Oberleutnant im Feld⸗Art.⸗ Reg. 66, Sohn des Geh. Oberregierungsrat Dr. Clemm. Gr. Landeskommiſſär in Mannheim, wurde mit dem Eiſernen Kreuz I. Klaſſe ausgezeichnet.. Souſtige Auszeichnungen: Dem Leutnant d. L. Kinzer vom Landſt.⸗ Inf.⸗Reg. 40, der bereits mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe und dem Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen ausgezeichnet iſt, wurde von Sr. Kgl. Hoheit dem Fürſten von Hohenzollern der Hohenzollernſche Hausorden mit Schwertern verliehen. *Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Auguſt Schondelmeier in Müllheim nach Achern. * Ein Verbot über den Verkauf von Speiſeeis im Umherziehen Das Miniſterium des Innern hat eine ſofort in Kraft tretende Verordnung er⸗ laſſen, wonach der Verkauf von Speiſeeis auf öf⸗ fentlichen Straßen und Plätzen verboten iſt. Zu⸗ widerhandlungen werden mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft. * Frauenarbeit im Handels⸗Gewerbe. Man ſchreibt uns: Die zum Kriegsdienſt eingezogenen Handlungsgehilfen ſind zum großen Teil durch weibliche Kräfte erſetzt worden. Die Gefahr iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie auch nach dem Kriege beibehalten werden, zum Nachteil der aus dem Felde heimkehrenden männlichen Angeſtellten, wel⸗ chen es infolgedeſſen ſchwer oder gar unmöglich wird, eine paſſende Stellung zu bekommen. Dies muß berhütet werden. Zu dem Zwecke ſind die in Betracht kommenden Firmen uſw. darauf auf⸗ merkſam zu machen, daß es ihre ſoziale und vater⸗ ländiſche Pflicht iſt, ihre früheren Angeſtellten möglichſt wieder in ihr Geſchäft aufzunehmen. Der hieſ. Kath. Kauf m. Verein hat deshalb an die Handelskammer ein Geſuch gerichtet, ſie möge auf die in Betracht kommenden Kreiſe ihres Bezirkes in dem angedeuteten Sinne einwirken. * Das Feſt der ſiſbernen Hochzeit feiert Oſter⸗ ſonntag Küfermeiſter Friedrich Kümmerle mit ſeiner Gattin Sofie geb. Stutz, Holzſtr. 14 wohnhaft. 8 5 * Winterliches Oſterwetter! Die alte Wetter. regel„Grüne Weihnachten, weiße Oſtern“ dürfte ſich heuer wieder bewahrheiten. Nachdem uns ſchon die verfloſſenen Wochen einen jähen Umſchlag zu kaltem und ſchneeigem Wetter gebracht hat, iſt im Laufe des Dienstag im ganzen Schwarzwald neuerdings ein plötzlicher Temperatur⸗ ſturz erfolgt, der mit reichlichen Schneefällen ver⸗ bunden iſt. Seit Dienstag Abend fällt im hohen Schwarzwald ohne Unterbrechung Schnee, der oberhalb 1000 Meter bereits 15 Zentimeter hoch liegt und in den Frühſtunden des Mittwoch ſich bis auf 600 Meter behauptete. Allerdings dürfte in dieſer Region ſein Bleiben nur von kurzer Dauer ſein, da dort das Thermometer noch über Null liegt. Hingegen herrſcht in den oberſten Gebirgs⸗ lagen regelrechtes Winterwetter, das ſehr günſtige Sportverhältniſſe für Ski, Rodel und Schlitten für die Oſterfeiertage in Ausſicht ſtellt. Vom Feldberg, Belchen und Herzogenhorn meldet man andauernd Schneefall bei 3 Grad Kälte, eine Geſamtſchnee⸗ höhe von 80 Zentimeter, worunter etwa 40 Zenti⸗ meter Neuſchnee. Die Skibahn iſt ſehr gut bis Schnee liegt ſogar bis zur Station Titiſee. Ueber die Kammhöhen und Be päſſe mußten am Dienstag und Mittwoch wiede holt Bahnſchlitten geführt werden, um die Schnee maſſen beiſeite zu ſchaffen. Auch im mittleren und nördlichen Schwarzwald liegt eine geſchloſſene Schneedecke, die oberhalb 800 Meter etwa 25 Zentimeter hoch liegt; bei weiteren Schneefällen dürfte über Oſtern auch im Hornisgrindegebiet die Ausübung des Winterſports nochmals möglich ſein. In der Ebene und in den Tälern ſind am Mitt⸗ woch Graupel⸗ und Schneeſchauer niedergegangen, die eine empfindliche Abkühlung zur Folge hatten. Immerhin iſt bisher in den Tiefen kein Froſt auf⸗ getreten, ſodaß zu hoffen iſt, daß die in ſchönſter Blüte ſtehenden Bäume und Kulturen nur wenigen Schaden durch den Rückfall erleiden werden. * Einen rührenden Beweis von Kamerad⸗ ſchaftlichkeit hat eine Gebirgs⸗Kanonenbatterie und deren Munitionskolonne im Weſten ge⸗ geben. Vorgeſetzte und Mannſchaften haben zugunſten der in Karlsruhe lebenden Witwe und der 3 jugendlichen Kinder eines füngſt durch eine Granate getöteten Kameraden eine Sammlung veranſtaltet, deren Ergebnis 200 Mk.— zur Linderung der erſten Not der Witwe überſandt worden iſt. Das iſt deutſche Treue! Hut ab vor dieſen deutſchen Soldaten! * Die Großh. Schnitzereiſchule in Furtwangen war in dem abgelaufenen Schuljahr von 2ʃ Schülern beſucht, 13 Holzbildhauern bezw. Mo⸗ delleuren und 11 Schreinern. Im Frühjahr konnte der längſt gehegte Wunſch auf Anſchaf⸗ fung von Holzbearbeitungsmaſchinen erfüllt werden. In der Schule werden jetzt auch künſt⸗ liche Glieder(Hände, Füße) hergeſtellt. Die Holzbildhauer erhielten fachgemäße Anleitung in einem mehrwöchigen Kurs in der Kriegsinpa⸗ lidenſchule in Ettlingen. Bei der Schlußfoior der Schule führte Herr Fachlehrer Rombach als ſtellvertretender Vorſtand die Bedeutung des Schnuitzereigewerbes vor Augen. Er betonte be⸗ ſonders, daß die Kriſis, die das Kunſtgewerbe in den vergangenen Jahren durch die angeſtrebte Kunſtrichtung auf möglichſt einfache und glatte Formen durchzumachen hatte, wohl überſtanden ſei. Die jetzt geſchaffenen Arbeiten bringen wie⸗ reichere Formen und die Möbelinduſtrie be⸗ vorzugt neuerdings wieder vielfach ornamentale Schnitzereien. Es iſt zu erwarten, daß die Holz⸗ ſchnitzer in der Zukunft uehr als in den vergau⸗ genen Jahren geſucht werden. * Der Gouverneur von Köln zur Modefrage. Auf eine Eingabe der Kölner Frauenvereine an den Gouverneur der Feſtung Köln zur Bekämpfung der Modeauswüchſe hat dieſer folgende Antwort erteilt:„Dem von der Nationalen Frauen⸗Gemeinſchaft ausgeſprochenen Gedanken, daß es als eine Schmach für die deutſche Frauenwelt angeſehen werden müſſe, wenn viele deutſche Frauen durch eine unwürdige und auf⸗ fallend leichtfertige Art ihrer Kleidung der gegen⸗ wärtig beſonders ernſten Stimmung, die das Volk beherrſche, Hohn ſpreche, kann ich nur durchaus zu⸗ ſtimmen. Ich bin mit der Nationalen Frauen⸗Ge⸗ meinſchaft darin einig, daß die im dortſeitigen Schreiben hervorgehobenen Auswüchſe der Mode ſchon wegen der damit verbundenen, volkswirt⸗ ſchaftlich ſchädlichen Materialverſchwendung von allen berufenen Stellen bekämpft werden müſ⸗ ſen. Deshalb habe ich vor kurzem die Poligei⸗ behörden angewieſen, ſolche Schaufenſter⸗ ausſtellungen, die ärgerniserregend und auf⸗ reigend wirken können, im einzelnen Falle zu verbieten. Eine Reihe von Schaufenſteraus⸗ lagen ſind daraufhin entfernt worden. Ich werde auch in Zukunft, ſoweit es angängig iſt, die mir zuſtehenden Machtmittel anwenden, um die Erregung öffentlichen Aergerniſſes durch Modetor⸗ heiten zu verhindern. Ich zweifle nicht daran, daß die Mehrgahl der deutſchen Frauen wiſſen, was ſie dem Vaterlande und ſich ſelbſt ſchuldig ſind, und ich rechne vor allem darauf, daß die in der Na⸗ tionalen Frauen⸗Gemeinſchaft zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Frauen in dem Kampf um eine würdige Mode eine führende Rolle übernehmen werden.“ *Kunſtſteine aus Berliner Hausmüll. In einer Reihe von deutſchen Städten, wie Hamburg, Kiel, Frankfurt a.., Wiesbaden uſw., wurde das Müll dadurch beſeitigt und zugleich verwertet, daß es in geeigneten Oefen verbrannt, die erzeugte Wärme für Dampf⸗ und 2 Tage zuerſt, und zwar als Hamlet, auftrat. Wie aus der Voſſiſchen Zeitung vom 25. April 1816 zu erſehen iſt, wurde zum Eingang ein Prolog geſprochen und zwar„ganz in dem Geiſte, der ihn gedichtet hatte, und worin vorzüglich die Stelle willkommen war, daß wie England ſelbſt, ſo auch Englands Zierde Shakeſpeare urſprüng⸗ lich deutſcher Abſtammung und folglich er und ſeine Schätze als deutſches Eigentum anzuſehen Ob dieſe Feier unſerm heutigen Geſchmack entſprochen haben würde, iſt Kllerdings zweifelhaft. Der Berichterſtatter lobte zwar den Hamlet des Herrn Wolff und rühmte dem Polonius⸗Darſteller nach, er erinnere an Iffland, der die Rolle geſchaffen habe und von dem ſelbſt Engländer beteuerten in ihrem Vater⸗ lande werde ſeine Leiſtung nicht erreicht. Doch rügte er an den anderen Schauſpielern, daß ſie ſich ſinnloſe Verrenkungen der Verſe erlaubten. Auch vermißte er„am Schluſſe, da man im Hin⸗ tergrunde auf Wolken getragen Shokeſpeare, die goldene Leier in der Hand und von Melpomene und Thalia mit dem Sternenkranze gekrönt“ ſehen konnte, die Klänge der Harmonika, die „eine würdige Begleitung des ühberraſchenden Anblicks geweſen wären.“ Auf unſer modernes würde eine derartige Darbietung weniger weihevoll als erheiternd wirken, in da⸗ maliger Zeit wird ſie ihren Zweck ſicher nicht verfehlt haben. Ruſſiſche Oſterfeiern. Das Oſterfeſt iſt im Bereich der ruſſiſch⸗ griechiſchen Kirche mit einer großen Anzahl ver⸗ ſchiedenartiger Sitten verbunden. Es iſt ein all⸗1 einander mit dem Gruß„Chriſt iſt erſtanden!“ umarmen, und auch der Zar war bisher dieſer Sitte ſtets getreu. Wenn der Kaiſer aller Reuſfen die Mitglieder ſeiner Familie und die erſten Großwürdenträger ſeines Hofes feierlich um⸗ armt, bilden hierbei Truppen in Galauniform Spalier, und nach dem Zarenkuß umarmen auch die Soldaten ſich untereinander. Wie bei uns zu Weihnachten, ſo iſt in Rußland zu Oſtern das gegenſeitige Beſchenken üblich. Auch Feſtmähler und Gaſtlichkeiten gibt es in großer Menge. Die ruſſiſchen Oſterkuchen,„Baba“ genannt, beſtehen aus Mehl, Roſinen, Butter und Eiern. Man⸗ cherlei Legenden ſind mit dem Backen des Oſter⸗ Kuchens verknüpft. So heißt es, daß man die Türe des Zimmers, in dem die Kuchen zube⸗ reitet werden, während des Backens nicht öffnen darf. Die Oſtereier ſind meiſt rot gefärbt und tragen die Aufſchrift„Chriſtos voskres!“(Ehriſt iſt erſtanden.) Im Mittelpunkt der Oſterzeremo⸗ nien aber ſteht das Feſtmahl, deſſen Gerichte vorher in der Kirche geſegnet werden. Die Tafel iſt häufig durch ein Lamm aus Butter in das eine kleine Fahne geſteckt wird, geſchmückt. Das Mahl ſelbſt muß ſtehend eingenommen werden. Vor Beginn der Mahylzeit Überreicht der Hausvater jedem der Teilnehmer eine Schnitte eines hartgekochten Eies, das die Auf⸗ erſtehung des Leibes ſymboliſiert. Neue Citeratur. Die Tochter des Loredan. Eine Tragödie von Kurt Geucke. G. Groteſche Verlagsbuchhandlung 1915. Berlin, gemeiner Brauch, daß am Oſtertage alle Leute um vieles gekürzt und neu geſtaltet. Das umfang⸗ reiche Vorwort zur alten Ausgabe iſt beibehalten worden: Bekenntnis und ſachliche Rechtfertigung des gewählten Stoffes(venetianiſche Hochrenaif⸗ ſance), gewählter Motive und Motiogruppen(die Handlung ſtreift äußerlich an„Romeo und Julia“), mancher genaueren Szenenangleichung an Shakeſpeare. Geucke iſt Elektriker mehr wie Gpi⸗ gone, mit guten Einſichten, geſtaltender Kraft für die Einzelſgene(der Expoſition namentlich) und einem ausgeprägten Sinn für das Bühnengemäße, der allerdings vor dem Nur⸗Theatraliſchen nicht dauernd zu bremſen vermag. Als Pfeiler drama⸗ tiſchen Geſchehens ſtehen bei Geucke wie in Shake⸗ ſpeares Werk, äußerlich genommen, der Haß zweier adliger Geſchlechter, die Liebe von zweien ihrer Glieder. Für die Beurteilung des Dramas ſelbſt bleiben die Aehnlichkeiten wie die Unterſcheidungen, die Geucke aufgerichtet ſehen will, ohne Belang. Hauptſache iſt die künſtleriſche Geſamtleiſtung, deren Einmaligkeit, iſt die lebendige und durchſich⸗ tige Entwicklung, die Kongruenz von Charakter und Schickſal, von Zufall und Notwendigkeit. An dem Mangel dieſer Faktoren ſcheitert Geuckes Werk als Tragödie, ſo gut es im Einzelnen gefaßt und geſtaltet iſt. Romeo und Julia“ blieben tra⸗ giſch, auch wenn der Zufall äußerlich noch banaler, noch gleichgültiger ſpielte. Den beiden iſt in der Konſtellation der Eharaktere, ihrer Verflechtung in die Umwelt ihr Schickſal von Anfang in die Stirn gebrannt. In dem wechſelvollen, motivdurchwirr⸗ ten Geſchen Genckes bleiben die beiden Menſchen, um deren Schickſal gehandelt wird, Gerank und Ein Jugenddrama Geuckes, 1888 erſchienen, nun * Blüte, ein Flimmern nur auf dem groß gebreite⸗ ten Farbteppich; Stimmungsträger, keine Charal⸗ tere. Der Haß der Geſchlechter iſt in„Romeo und Julia“ die dunkle Flut, aus der das Schickſal der Liebenden aufſteigt. Die ganze Atmoſphäre Vero⸗ nas glüht Haß, der unvermittelt aufflammt, wo immer Freunde der einen mit Freunden der au⸗ deren Partei zuſammentreffen, grundlos und ab⸗ gründig. Der einzelne ſteht hilflos darin. Schich⸗ fal. Der Haß des Loredan iſt ohne Eröße und Hintergrundsferne. Er ſcheint mehr eine Ver⸗ bohrtheit und Grille des Alten, etwas rein Perſön⸗ liches, das auch ohne Gewitter ſich löſen könnte. Zufall. Zufall ebenſo das kleinliche Ränkeſpf der Nebenſtehenden. Der Dramatiker hat ber allem klar zu ſein, auch bei der verſchlungenſten Handlungsführung, und erreicht es, indem er ſtets gerade das ſzeniſch Notwendige gibt. Geucke iſt infolge der ſpröden Vielfältigkeit und Zufälligkeit nebeneinander wirkender Motive unklar zuweilen bis zur Dunkelheit. Untilgbare Spuren des Jugendwerkes vielleicht in Anlage und Bau. Ein ehrliches und tüchtiges Werk, aber keine Ver⸗ heißung. Seine Vorzüge wie ſeine Schwächen zeu⸗ gen dafür. Büchertiſch. Des Herrn Popi Huber Kriegserlebuiſſe, heraus⸗ gegeben von Adolf Saager, geh. 2 Mk,, geb. 3 Mk.(Verlag G. Müller⸗München.) Es iſt eln luſtiges Buch, eine glänzende Sutire auf die klein lichen Sorgen der Daheimgebliebenen und den Bierbankſtrategen. Der chemalige Münchene Charkutier und jetzige Rentner Pepi Huber nimm in ſeiner liebenswürdigen und doch ſo draſtiſche Art Stellung zu den großen Zeitereigniſſen. Elektrizitätsgewinnung, 1 Seite. Duumterstag, den 20. Apeil 1916. die Schlacken aber für Pflaſterſteine verwendet wurben. Für Berlin war dieſes Syſtem nicht gungbar, weil hier im Gegenſatz zu jenen Städten, die Steinkohle benutzen, die Mehrzahl der Oefen mit Braunkohle beheizt wird, welche keine ver⸗ brennbare Aſche für das Müll zurückläßt. Neuer⸗ der Müllſchmelze in Oberſchöneweide gelungen, auch für dieſes Müll ein Verbrennungsſyſtem zu ermitteln. Erſt wird der Gehalt an Braunkohle durch mechaniſches Abſieben entfernt, wodurch ſchon einte Verbrennung des Reſtes ohne Geßläſeluft möglich gemacht wird. Die dabei erhaltenen Rück⸗ ſtände laſſen ſich zu Düngemitteln von nicht ſehr hohem Wert zermahlen. Die abgeſiebte Braun. kohlenaſche dagegen wird mit Waſſer zu Briketts gepreßt und nach guter Trocknung mit 10 v. H. Kohle in einem beſonderen Ofen, der innerhalb 24 Stunden 48 To. Aſche mit 4,8 To. Kohle ver⸗ arbeitet, geſchmolzen und durch Gießpfannen in Formen gegoſfen, in denen man die Maſſe je nach dem Zweck langſam oder ſchnell erkalten läßt. Bei langſamer Abkühlung erfolgt ein Kriſtckkliſations⸗ prozeß, der die ganze Maſſe gleichmäßig erfaßt und einen wetterbeſtändigen Kunſtſtein von baſaltähnlicher Struktur erzeugt, der als Pflaſterſtein, Bürgerſteigplatte, poliert ſelbſt zu Grabdenkmälern uſto. verwandt werden kann. Sorgt man dagegen für raſche Abkühlung, ſo er⸗ hält die Maſſe eine glasartige Struktur und eben⸗ ſolches Ausſehen und iſt als Flaſchenglas zu gebrauchen. Polizeibericht vom 20. April 1916(Schluß). Warnung vbor einem Schwindlex. letzter Zeit erſchwindelle ſich ein Burſche von eiwa 16 Jahren, der ſich Friedrich, Heinrich und Karl Schäfer aus Neuß und München⸗Gradbach nannte, Obdach und Veroflegung, ſowie Geldd⸗rlehen bei wohltätigen Einrichtungen, insbeſondere barm⸗ herzigen Brüdern. Beſchreibung: Mittelgroß, dunkelblonde Haare, ſpricht Rheinländer Dialekt, trägt graue Joppe, blau und grau geſtreifle Hoſe, Haues Hemd, ſchwarge Schrlürſchuhe und Sports⸗ nütze. Nach Bedrohung und Braudſtiftung iſt der ruſ⸗ ſiſch⸗polniſche Arbeitder Lorenz Stuzenekt, geb. am 10. Auguſt 1877 zu Radolin(Rußland), von Frank⸗ furt flüchtig gegangen. Beſchreibung: 155 bis 1,67 Meter groß, ſchwächlich, ſchwarze Haare und ſolchen Schnurrbart, ſchmales Geſicht, hohe Stirn, dunkelbraune Augen. Soll angeblich mit dunklem Anzug bekleidet ſein. Spricht polniſch und gebrychen deulſch. Um Mitteilung von Anhakts⸗ punkten über den Aufenfhalt erſucht die Schutz⸗ mannſchaft. Verhaftet wurden 24 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter drei Taglöhner von Feudenheim und Keiſch wegen er⸗ ſchwerten Diebſtahls und eine Dienſtmagd don Siegelsbach wegen Betrugs. Vergnügungen. Apollotheater. Das neue und letzte Variéeté⸗ programm der diesjährigen Winterſpielzeit bringt in erſter Linie die aus 5 Perſonen be⸗ ſtehende Veratruppe, die vornehmſten Draßtſeilkünſtler der Gegenwart. Neben dieſer Nummer ſind eine Reihe Neuheiten für Mannheim verpflichtet, z. B. die neue akrobatiſche Nummer „Reuloms“, eine Mahlzeit auf dem Kopfe, der Ko⸗ miker Hans Blädel, die neue Tanznummer von Hadges und Biller„Marionetten“, die Fangkünſt⸗ ler Childa u. ſ. f. In Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, V. April. Die hieſige Stadt hat ſich Ende des vorigen Jahres der ſüddent⸗ ſchen Städteeinkaufsgeſellſchaft angeſchloſſen und mit einem Geſchäftsanteil von 5010 Mäbeteiligt. Sehr intereſſant iſt eine Zuſammenſtellung über den Umfang und die Steigerung des Waren⸗ bezugs und den Geldum ſatz. Im Dezem⸗ ber 1915 betrug der Umſatz noch kaum 4000 M. Von Anfang dieſes Jahres bis zum April ſtei⸗ gerte er ſich auf über 55000 M. Es wurden in dieſem Vierteljahr bezogen: Kondenſierte Milch 28 Kiſten(à 48 Doſen) 17.36 Ztr. Butter, 2000 Kg. Grieß, 800 Kg..⸗V.⸗Grieß, 300 Sack Mehl, 100 Ztr. Zucker, 8 Kiſten Orangen, 1300 Kg. Hülſenfrüchte, 300 Doſen Riſotto, 38 Kg. Nu⸗ deln, etwa 30 000 Stück Eier, 900 Emmentaler Käſe(je 5 Schachteln), 900 Stück Holl. Gouda⸗ fäſe, 1260 Stück Allgäuer Bierkäſe, 502 Kg. Hafer⸗ flocken, 787 Kg. Marmelade, 1291 Kg. Marga⸗ rine, 600 Doſen Oelſardinen, 863 Kg. Schweine⸗ ſchmalz, 4810 Doſen Fleiſchkonſerven, 300 Kg. Speck. Weinheim, 19. April. Mit den Vor⸗ arbeiten für Errichtung eines Heldenfried⸗ höfes innerhalb der hieſigen Friedhofsanlagen iſt zur Zeit der hieſige Gemeinderat beſchöftigt. Gemäß dem von der Stadt Düſſeldorf gegebenen Vorbilde ſoll der Weinheimer Heldenfriedhof, der nach künſtleriſchen Geſichtspunkten einge⸗ zäunt und vorausſichtlich auch mit einem würdi⸗ gen Denkmal verſehen werden wird, nicht bloß zur Beſtattung der an der Front geſallenen und von dort oder aus den Lazaretten heim⸗ beförderten verblichenen Helden dienen, ſondern guch für die Zukuuft wird der Heldenfriedhof weiter benutzt werden, und zwar ſollen dort alle Weinheimer Kriegsteilnehmer im Todesſalle die ewige Ruhe finden, falls nicht von den Ange⸗ hörigen anderweite Beſtimmung durch Be⸗ nutzung von Familiengrabſtätten getroffen wird. Soweit mit der Verwirklichung des Planes Auf⸗ wendungen von Kapitalien erforderlich wären, 3. B. durch etwaigen Geländeerwerb oder durch die Denkmalsanlage, wird ſelbſtverſtändlich die vorherige Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes eingeholt werden. Unabhängig von der Er⸗ Uchtung eines Heldenfriedhofes, mit deſſen Plänen zur Zeit das hieſige Stadtbauamt be⸗ ſchäßtigt in. wird im hieſicen Bürgerkreiſen dings iſt es jedoch, wie der„Prometheus“ mitteilt, kreiſen die 8 5 2 25 e 7 Frelelueurrügſ, dah 83 2— 105 9 8 eleu, — eee 5 2 eeee, ee, — N 8—5 Ir ee Zame ee. 5 8 4 — 0 800 5— Let Je in aucum,,,, Idee einer Ruhmeshalle an der Berg⸗ ſtraße erwogen, wofür die idylliſchen Höhen am Kaſtanienwäldchen, bezw. am Hirſchkopf beſonders geeignet wären. Doch kann der Ver⸗ wirklichung dieſes Planes ſelbſtredend erſt nach dem Kriege näher getreten werden. * Eberbach, 19. April. Der von Hanau.13 Uhr nachmittags fällige Perſonenzug ent⸗ gleiſte zwiſchen Kailbach und Gaimühle infolge Dammrutſchung, verurſacht durch den andauern⸗ den Regen. Die Lokomotive iſt ſchwer beſchädigt. Von den Fahrgäſten iſt niemand verunglückt. Serichtszeitung. 5 Mannheim, 19. April.(Strafkam⸗ mer.) Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. Die 46 Jahre alte verheiratete Kath. Gimpel aus Neckarau hielt in den letzten drei Jahren ihre Behauſung in Rheinau für gewiſfe Außenſeiter offen und ſoll ſogar die eigene Tochter feilgehalten haben. Nach ſehr eingehender Boeisaufnahme wurde die ſtrupelloſe Frau zu zehn Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Verteidiger: Rechtsanwakt Weinberg. Das Gepräge der Gemeingefährlichkeit trug das Treiben der 38 Jahre alten Chriſtine Diehl geb. Schwarz aus Ilvesheim und des 47 Jahre alten verwitweten Arbeiters Heinrich Brechtel aus Ludwigshafen, die fich wegen Diebſtahls, Hehlerei, Zuhälterei, Gewerbsunzucht und unehelichen Zu⸗ ſammenlebens zu verantworten hatten. Die Diehl wurde von Brechtel angehalten, nachts auf die Straße zu gehen. Wer ſich mit ihr einließ, wurde beſtohlen. Ihr lohnendſter Fang war bei einem Metzger, dem ſie 92 Mark abnahm, ſonſt ging ihre Beute ſelten über 20 Mark hinaus. Wenn ſie ſich gegen das Joch ihres Zuhälters aufzulehnen wagte, ſetzte es Prügel. Nach geheimer Verhandlung wurde Brechtel zu zwei Jahren ſechs Mo⸗ naten Gefängnis und einer Woche Haßft verurteilt, ferner ihm die Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt und Zuläſſigkeit von Polizei⸗ aufſicht ausgeſprochen; die Diehl wurde nicht piel milder behandelt. Gegen ſie wurde eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr neun Monaten, eine Haftſtrafe von fünf Wo⸗ chen ausgeſprochen. Ein Sparkaſſenbuch über eine Einlage von 9950 Mark ſtahl die 48 Jahre alte verehelichte Frida Fiedler geb. Waßmer an einem Tage im Feb⸗ ruar dieſes Jahres der Privatin Rebekla Würz⸗ weiler, bei der ſie wohnte. Auf das Geld wurden bei der Sparkaſſe am 25. Februar 1000 Mark ab⸗ gehoben und miz Beka Würzweiler“ quittiert. Sie wollte eigentlich 1250 Mark, aber ohne Kündigung gibt die Kaſſe nicht mehr als 1000 Mark auf ein⸗ mal ab. Die Angeklagte kündigte dann weitere 4080 Mark. Frau Fiedler hat ein recht bewegtes Leben hinter ſich. Vor Jahren ging ſie mit einem gewiſſen Rottmann nach England, wo Rottmann auf Grund des Ausweiſes einer ungariſchen Frei⸗ maurerloge betteln ging. Die Angeklagte erklärte ſich nichtſchuldig und wollte ein Alibi behaupten, ſie habe ſich zu der in Frage kommenden Zeit in Neckarau aufgehalten(ſte geht hauſieren). Ihr als Zeuge geladener Mann verweigerte das Zeugnis mit der Begründung, er habe ſchon genug Kummer mit ihr gehabt. Der als Schriftſachverſtändiger angerufene Sekretär Zimmermann begeſchnete jedoch die Angeklagte mit aller Beſtimmtheit als die Schreiberin der Quittungsunterſchrift.,. Die Verhandlung, zu der nicht weniger als 22 Zeugen aufgeboten waren, endete mit der Verurteilung der von Rechtsanwalt Weinberg verteidigten An⸗ geklagten zu einem Jahr Gefängnis. Spurtliche Rundſchan. * Fußballſport. zirk 1 um den„Eiſernen Fußball“ findet am Oſter⸗ montag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sportplatz des Vereins für Raſenſpiele zwiſchen der Liga⸗ maunſchaft des Sportbereins Hertha Maunheim Das Entſcheidungsſpiel im Be⸗ Letzte Meldungen. Ver dterreichiſch⸗mgariſee Tagesbericht. Wien, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlüutbart: BRuſſiſcher und ſüdsſtlicher Kriegs⸗ ſchauplatz.. Nichts Neues. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Infolge günſtiger Lichtverhältniſſe waren die Artilleriekämpfe geſtern auf zahl⸗ reichen Frontſtellen wieder lebhafter. Der Feindes. Im Suganaabſchnitt griffen die Italiener unſere neuen Stellungen verge⸗ bens anu. Der Stellvertreter des Chefs des Geueralſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnaut. Der italieniſche Bericht. Nom, 20. April.(WTB. Nichtamtlich.) Kriegsbericht von Mittwoch Abend: Im Ada⸗ mellogebiet beſetzten und befeſtigten un⸗ ſere Alpenjäger nach Verjagung der letzten feindlichen Abteilungen, die noch im Gletſcher untherirrten, den Gipfel des Monte Jumo (3402 Meter). Im Ledrotale wurde nach Zerſtörung der aufeinanderfolgenden feind⸗ lichen Widerſtandslinien ſchrittweiſe unſerVor⸗ gehen gegen den Gipfel des Monte Spe⸗ rone ſortgeſetzt. Tätigkeit der Artillerie im Gebiete von der Etſch bis Brenta. Im Su⸗ ganatal zerbrachen in der Nacht zum 18. April neue Anſtrengungen des Feindes gegen unſere Stellungen weſtlich des Bergfluſſes Larganza an dem feſten Widerſtand unſerer Truppen. In derſelben Nacht griffen die Unſeren den äußerſten öſtlichen Kamm des Col di Lana (Hoch⸗Cordevole), der ſich noch im Beſitz des Gegners befand an und eroberten ihn, nach⸗ dem ſie die feindlichen Linien durch gewaltige Minen zerſtört hatten. Die feindliche Abtei⸗ lung, die die Gräben beſetzt hielt, wurde größtenteils verſchüttet oder getötet, die über⸗ lebenden 164 Kaiſerjäger, darunter 9 Offiziere fielen ebenſo wie Waffen, Schießbedarf und Kriegsgerät in unſere Hand. Am 19. April morgens wurde eine feindliche Abteilung, die ſich Sief näherte, zurückgeſchlagen und von unſerer Artillerie zerſtreut. Von der übrigen Front kein wichtiges Ereignis. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 20. April.(Pr.⸗Tel., z..) Die Baſler Nach⸗ richten melden aus Mailand: Durch die Ein⸗ berufung der 40jährigen ehemalti⸗ gen Alpini, die geſtern erfolgt iſt, werden dieſen in den letzten Kämpfen an der Kärntner Grenze ſchwer geprüften Truppen etwa 9000 Mann neu zugeführt, da viele ehemalige Al⸗ pini, ſelbſt über 40 Jahre, ſchon ſeit Kriegs⸗ beginn als Freiwillige ins Heer traten. Valona. 6, Von der ſchweizer. Greuze, 20. April.(Priv.⸗Tel. 3..) Die Baſlber Blätter Gipfel des Col di Lana iſt im Beſitz des wird Valona faſt täglich von feind⸗ lichen Fliegern beſucht. Infolge⸗ deſſen wurde der Abwehrdienſt verſchärft, da die äußere Sinie heraugeſchobenen feindlichen ** c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. April.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Blätter melden aus Mailand: Die römiſche Regierung hat die von den Sozialiſten für den 1. Mai in ganz Italien anberaumten Maifeſtver⸗ ſammlungen verboten, weil Kund⸗ gebungen für den Frieden erwar⸗ tet werden. * Der ruſſiſche Bericht. Petersburg., 20. April.(WTB. Micht⸗ amtlich.) Amtlicher Bericht vom 19. April: Weſtfront: In der Gegend von Düna⸗ burg füdlich vom Dorfe Grabunowka machten die Deutſchen in der Nacht zum 18. April einen Feuerüberſall auf eilten unſerer Gräben bei dem Dorfſe Ginowka(900 Meter ſüdlich Grabunowka). Darauf griffen ſie an und nahmen uns einen Graben. Durch Gegenangriff trieben wir jedoch den Feind zu⸗ rück. In der Gegend weſtlich von Poſtawy zerſtreute unſere Artillerie eine feindliche Kolonne. Galizien: In der Gegend nordepeſtlich von KHremenetz und in der Gegend der oberen Styypa brachte der Feind einige Minen zum auffliegen. Schwarzes Meer: Eines unſerer Unter⸗ ſeeboole verſenkte, obgleich es von einem Flieger, allerdings erfolglos, angegriffen wurde, unter dem heftigen Feuer der feindlichen Batterien nahe der Einfahrt in den Bosporus einen Dampfer und ein Segelſchiff. Kaukaſus: Bei Aſchkala(88 Kilomtr. weſtlich von Erzerum) eroberten unſere Trup⸗ pen in einem Nachtangriff eine ſtark befeſtigte Bergkette. Wir machten 4 türkiſche Offiziere und 120 Askaris zu Gefangenen. Der Feind ließ außer⸗ dem noch einige Hundert Tote auf dem Platz. Einige feindliche Abteilungen, die kürzlich von der Halbinſel Gallipoli antransportiert worden waren, wurden vollſtändig vernichtet, während andere türkiſche Truppen, die an dem Kampf teilnahmen, in unſerem Feuer unnd bei dem Bajonettkampf ſchwere Verluſte erlitten. Die amerikaniſche Kohle verdrängt die engliſche. 5 London, 17. April.(WTB. Nichtamtlich.) Im Unterhauſe machte Houſtone darauf auf⸗ merkſam, daß Argentinien, Braſilien und Uru⸗ guay einen beträchtlichen Teil des Kohlen⸗ bedarfes aus den Vereinigten Staaten be⸗ ziehen, obwohl die Frachtraten von Nord⸗ amerika weit höher ſind als von England. Runciman erwiderte, man könne nicht ohne große Sorge bemerken, daß die amerika⸗ niſche Kohle die engliſche in Südamerika verdränge. ** c. Von der ſchweizer. Grenze, 20. April.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Baſler Blätter melden: Die franzöſiſche Heeresleitung habe letzten Freitag ſämtliche Urlauber telegra⸗ piſch nach ihren Garniſonorken zurückgerufen. London, 20. April.(WTB. Nichtaſmtlich.) Lloyds melden: Der holländiſche Dampfer„Soerakarta“ iſt in Kirk⸗ wall eingetroffen mit Feuer im Vor⸗ derſchiff, in dem ſich eine Tabakladung be⸗ fand. Man iſt des Feuers inzwiſchen Herr geworden. Im Schiffsraum ſteht das Waſſer acht Fuß hoch. London, 20. April.(WB. Nichtamtlich) Die engliſche Verluſtliſte vom 17. April verzeichnet die Namen von 188 Offizieren, jene vom 18. April von 81 Offizieren. London, 20. April(WB. Nichtamtl.) Die Londoner und Nordweſter Eiſenbahngeſellſchaft kündigte an, daß vom 1. Mai ab ihre Züge werden. Man nimmt an, daß die anderen Ge⸗ ſellſchaften ihrem Beiſpiel folgen werden. Stuttgart, 20. April.(Priv.⸗Tel.) Der König begibt ſich am Dienstag zu einem bu Kuraufenthalt nach Wies⸗ baden. Einſturz des Rathauſes in Leitmeritz. Leitmeritz, 20. April(Priv.⸗Tel.) Geſtern gegen zwei Uhr nachmittags ſcürzte das aus dem Jahre 1350 ſtammende Rathaus teilweiſe ein. Zuerſt pröckelte etwas Mauerputz ab. Bald darauf begann ſich der Spitzbogen zu neigen. Wenige Minuten ſpäter ſtürzten nacheinander die Vorderwände des erſten und zweiten Stock⸗ werkes zuſammen. Meuſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Einſturz dürfte den Blättern zu⸗ folge auf das Alter des Gebäudes und auf die, durch frühere Wiederherſtellungsarbeiten ent⸗ ſtandene Schwächung der Pfeiler zurückzuführen ſein. Im erſten Stockwerk befaud ſich 38 Gewebemuſeum mit vielen koſtbaren Gegen⸗ ſtänden, die jetzt unter den Trümmern begraben moam mit einem überraſchenden Vorſtoß, der an keine Reſtaurationswagen mehr führen * Seneral-Anmzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt Dameenng, den 20. Apen turd. Relchseisenbahnen. „Das Deutsche Reich steht mitten im Wieltkerieg, muß Miliarden für Kriegszwece aufwenden und appeliert erfolgreich an das von heiliger Vater- Janiis liebe encbranmte deutsche Vok Alle Hiffs- quellen xur siegreichen Austragung dieses Iitan werden dem Vaterland dom Volk bereitwilligst zur Verfügung gestellt. Das Gemeinwohl erheischt nach dein Kriege eine große Tat auf dem Gebiete des Ver- kehrswesens. Um sie zu vollführen, bedat es der A großer wirksamer Mittel. Kein Land der Welt hat im Kriege eine solche Waffe und im Frieden ein solches Wirtschaftsinstrument wie in seinen Eisenbahnen, wenn sie richtig ausgeniitzt werden. Die höchste Potenz ihrer Leistungsfähigkeit muß ſetzt unbedingt herausgeholt Werden, um allen an Deutschiand herantreten- den Arforderungen auf miktärischem, finanziellen und Wirtschafthichem Gebiete gerecht werden zu Kömen. Diese hböchste Potenz des Könnens läßt sich umter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht erreichen. Hierzu ist unbedingt und mindestens eine einheitliche Leitung nötig, die, hosgelöst von den Sonderinteressen ler Einzewverwaltungen, mir das Große und Ganze im Auge hat und vor allem darauf Bedacht ninunt, alle Verkehrswege(auch die Wasser Wege) zur Befriedigung der grogen Bedüirinisse, die sich nach dem Kriege bherausstellen werden, nach ihrer Leistungsfahigkeit voll auszunutzen und 50 2u betreiben, daß das reisende und verkehr- treibende Publikm wie der Reichssächel gleich gut dabei fahren. Diese höchste Kraft des Könnens ist von den deutschen Staatsbahnverwaltungen man mag sie zusammenfügen, wie man Will nicht zu erreichen. Durch Sonderinteressen könnten sie wenn sie cazu zu bringen wären— die angedeuteten Re- ormen im Bereich der deutschen Staatsbahnen vaielleicht noch durchführen; sie Htten dabei aber schon unter dem mnen gegenüber weniger gefügigen Publikum, dessen Mitwirkumg Zur glab⸗ ten Durchführung dieser großen Reformen unbe- dingt nötig, durch Maßregein des Neichs auch viel eher zu erreichen ist. So schreibtꝰ) der Wirkliche Geheimrat Dr. jur. b. Hermann Kirchhofß dessen großge Verdienste um das deutsche Verkehrswesen wir alaBlich seines 70. Geburtstages gewürdigt haben (MI. Dr. 523 v. 29. Olct. 1015). Sein größtes Ver⸗ ckienst ist aber, daß er trotz großer Erfolge im Dienste der preußischen Staatsbahmen niemals den Blick für das Gamze verlor und allezeit ein eifriger Vorempfer des Bismarchschen Einheitsgedankens lieh„Wer rastet, der rostet, ruft er auch jetzt“) dem Freiherru von Zedlitz zu, der im „Jag vom 19. Novenber 1915 einen Artilel über „Das Reichseisenbahmprojelzt im Lichte der Wirtz- Hchkeit veröffenthicht hat. aus dem eine behag⸗ liche Selbstzufriecdenheit über das bisher Ge⸗ leistete und eine scharfe Gegnerschaft gegen den Geclanken der NReichiseisenbalmen spricht. Auch Kircſoff ist als alter Eisenbabner stok auf die Leistungen der deutschen Eisenbahnen im Kriege. Auch en erkennt an, daß die gegenwärtige Periode ches deutschen Eisenbahnwesens mit einem vollen Erfolg abschließt. Wir werden aber seinem sach- verstänchgen Urteil beipflichten müssen, wenn er es als eine bedenkliche Selbsttäuschung hinstellt, Sagem zu wollen, bei den preußischen Staatsbahnen sei alles s0o vollkommen, daß an ihnen alff Neinigkeiten nichis mehr durch Vereinbeitlichung zu verbessern sei. Zecdllitz meint:„Ein ungleich besseres Mitlel zur Nutzbarmachung der Bahnen für die Reichs- finangen als in ihrer Selbsfbewirtschaftung besitat das Neich jedenfalls in ihrer sachgenäßgen Be- steuerung. Hiergegen wendet Kirchhoff mit Recht ein, daß dam der Eisenbalmverkehr in Seinem vollen Untfange mit einer ganz exorbi- tanten Tariferhlöbhung belegt werden misse, da die immer mehr steigenden Betriebs- kosten der Eisenbahnen ohnehin einen Ausgleich durchi Erhöhung der Tariſe erheischen. Der Reichskasse als solcher würde damit vielleicht Genige geschehen sein. Die Erhöhung der Per- sonen- und Gũtertariſe um viele hundert Millionen Martk würde aber einen schweren Druck auf den der Förderung so dringend bedürftigen Verkehr Selbst und das auf ihn in allen seinen ILeilen ange. wiiesene Wirtschaftsleben alisüben. Ein solchler Schritt bedeutete daher nicht nur einen Eingriff in dtie Wettbewerbsfähigteit ganzer Industrien, son- dern führte zugleich durch die daraus entstehende Verkehrsabnahme zu einer finanziellen Erschütte- rung der Eisenbahnörper und damit der eisen- Hallirhetreibenden Bundesstaaten. Das hiege doch: den Knoten der Geldbeschaffung für das Reich einfach zu durchhauen, statt ihn sorgfältig Zu Gegen die weitere Behauptung des Freiherrn v. Zedlitz, daß von der Vereinheitlichung der Ver- nur eine beschränkte Verminderung dler Betriebskosten zu erwarten sei, werdet Kirch⸗ Hhoff, dem man hier sicherlich die größere Sach- Fenninis zusprechen muß, ein, daß es sich flir die Eisenbahnen in Wirklichkeit nicht um Ersparnisse in beschranktem Maßze, sondern um die Möglich⸗ keit nanctle, durch zeitgemäße Maßnahmen nach dem Kriege Betriebsergebnisse zu erzielen, die Seibst hohen finanziellen Anforderungen des Reichs au das Verkehrswesen gewachsen sein Werder. Erx verweist in diesem Zusammenhang auf den in Friedenszeiten eingerissenen Trausportluxus, das „Antecliluvianische Vierklassensystem, die ganz erheblichen Betriebsvereinfachungen, Fahrplanver- Der Bismareksche Reichiseisenbahngedanke. Reichsstelle Jär einneitliche Verkehrsleitung als vorläufige wirtschaftliche Notwendigkeit. Von Dr. jur. h. e. Hermann Kireukoff, Wir! Geh. KRat. 3. Auflage, Stuttgart und Berlin, J. G. Ootta 39. 5 Aufgabe ihrer Die feste Grundstimmung der Vorangegangenen Hirsch-Kupfer, Tellstofffabrit Waldhof, erwähnen. Daimler konnten den Kursstaud ziem- richbahn. Festigleit aus. besserungen, Personalminderungen, die möglich; Sein werden, wenn erst durch Beseitigung des Sonderinteresses unter den deutschen Staatsbahnen. die vielen aus Konkurrenzinteresse getroſſenen Betriebsmaßregeln, insbesondere an eingelegten Zügen unck Kurswagen, in Wegfall komme werden. Für den Aufschwung des Ver- kehrs und des gesamten wirtschaftlichen Lebens nach dem Kriege sei ein von allen Auswüchsen befreites Eisenbahnwesen sogar die Wickitigste Vorbedingung! Zum Schluß seines sehr lesenswerten Büchleins kommt der Verlasser noch auf die Wasser- Wege zu sprechen. Diese nrüssen jetzt, ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend, Schulter an Sctritl- ter mit den Eisenbalnen, fir den Gesamtverkehr Deutschlands nutzbar gemacht werdem Wie sollen ddie deutschen Staatsbahmen 2z. B. die große Auf- gabe im Interesse und namens der Gesamtheit er- füllen, wenn es gilt, für den sich ganz neu bilden- deen Verkehr mit dem Orient alle Verkehrs⸗ wege(auch die Wasserstraßen) id ausgleichender Gerechtigkeit voll nutzbar zu nachen? Die in Zub⸗ Kütmft zu lösenden Verkelirsaufgaben genen eben über den Rahmen und den Bereich der Staatsballn- verwaltungen hinaus. Demgegentiler lasse sich nur von einer einheitlichen Reichslei- tuug voller Erfolg erwarten. Der ganz Deutschland durchdringendle groß- zügige Geist muß denmächst auch üiber diesef rage zur Vollstreckung des alten Bismarckschen Ver- mächinisses kommen. Opfer müssen überall für das eine Große: die militärische, politische und Wirtschaftliche Erstarkung Deutschlands gebrachit Werden. Welchen Nutzen wird Deutschland aus einllieit- lich betriebene Eisenbahn- umd Wasserwegen Ziellen! Welch tiefen Eindrucik muß es auf das gesamte Ausland machen, wern Deutschland als Errungen schaft dieses Weltler jeges das Bild eines einfteiflich betriebenen Verkehrswesens von Norden nach Sücken und von Osten nach Westen unter gleich- zeitiger Erhaltung der Eigenart der einzeluen Länder— bietet! 1870.71 brachte die politische Einigung Deutschlands: 191416 muß die Wirt⸗ schaftliche bringen! Effektenbörsen. Erankturter Efkelstenbörse. Frankfurt a.., 20. April.(Priv.-Telegr.) Tage übertrug sich auch aut den heutigen Börsen- verkehr. Doch blieb das Geschäft auf einzelue Märſcte beschränkt. Größere Umsätze bererlcte man wieder in Montanwerten. Besonders hervorzuheben sind Gelsenkirchen, Deushbh- Luremburger, Phönix- Bergbau. Ferner Hgen Flarpener und Luralrütte ſest. Guter Nachfrage erfreuten sich chemische Werte. Badische Anilin, Hokverkohlung, Griesheim u. Scheide- anstalt wurden rege gehandelt und höher bezahit. Von den übrigen Werten sind weiterkin nocli Motorenfabrit Oberursel bei jester Tendenz 2u lich gut behaupten. Deutsche Waffen, Rlleinmetall jest. Schiffahris-Aktien preishaltend. Elebtrische Werte vereinzelt reger umgesett. Am Rentenmarkt waren inländische Staats- anleihen gut gehalten. Ausländische Fonds ruhig. Der Privatdilsont Stellte sich auf 4½% Prozent. Gegen Schluß schwüächte die Börse teibweise etwas ab. Am Samstag., 22. April, bleibt die Börse geschlossen. 1 Werliner Effektenbörse, 5 Berlin, 20. April. Der Börsenverkehr eröfinete bei recht fester Stimmung. namentlich Rür Dynamitaktien, sowie für Montan- und Eisen⸗ Werte. In Phönix, Bochumer und Laurahütte ent- wickeelte sich eine ziemlich rege Kauflust. Später gewannen Nealisationen, die auf die beyorstehen- den Feiertage zurückgeſiihrt wurden, zeitweilig die Oberhand. Gute Haltung bewahrten Ober⸗ schlesische Hüttenwerte, besonders Oberschle⸗ sische Eisenindustrie, im Zusammenhang mit den Eisenpreiserhöhungen. Lebliaſt gehandelt Wüurden ferner Luxemburger Bergwerke und Prinz Hein⸗ Weitere Nachſrage erhielt sich füir Petersburger Intemationale Hlandelsbank. Auf dem Anleihemartt zeichnete sich hauptsächlich Zprozentige deutsche Anleihe durch Kuf dem Devisenmarkt ist Kabelauszall- lung Newyork um weitere 4 Pfennige auf.35 M. für 1 Dollar abgeschwacitt, Seit Montag hat die Mark gegenüber dem Dollar ganze 9 Punkte ge- wonnen, Die vorgestrige starke Besserung gegen über dem Gulden hat sie auch heute voll behaupten können. Kuch gegeti die nordischen Plitze, die Schweiz und Rumänien sind weitere Besserungen des Markkurses zu verzeichnen. Berlin, 20. Aprll.(Devisenmarkt) Tolegr. Auszahſungen für: 20. Gelg Brlot 19. Geld NDWMVOrxR Hollenge Dünemark Johweden Norwegen OLes 5 Ramnsnſen 86.52½ 222 725 2— Bulgarien 5 5 8 dlahrUngarn Hende und ndue Zeung Newyorker Effektenbörse. WIB. Newyor k, 19. April. Infolge der b e- unruhigenden Nachricht aus Was⸗ hington über die Gestaltung der politischen Lage setzte der Verkehr der Fondsbörse in ma t- ter Haltung ein. Besonders Spezialwerte wurden in größeren Posten auf dem Marlet gewor⸗ fen. Standartwerte zeigten melir Widerstandskraft, da die Angriffe der Spekulation sich in erster Linie gegen weniger beachtete Papiere richiteben. Im Mittagsverhehr war die Tendenz etwas fester, da man im Vertrauen auf die baldige Besserung zu Rückkäufen schritt. Als aber in den Nach⸗ mittagsstunden neue ungünstige Berichte von der Bundeshauptstadt einliefen, setzte die Reallisation erneut in Kraft und der Schlußverkehr vofl zog sich unter zum Ieil bedeutenden Kurs- verlusten in schwacher Haltung. Der Markt war zeitweilig fieberhaft erregt und die Umsätze erreichten schließlich eine Höhle von 720 000 Stück. NREWVORK, 19. Apen. DWevisenmarkt.) Tendenz für Zeld Geld auf 24 Ttunden(Durchsohnittsrate)/ Geld letztes Dartehen Stohtwechze] Serlln Siohtweoksel Parls New-Vork, 19. April. Bondsmarktig. 19. St. Louls 8. F. 5 8d..— Soutn. Paolfle oonv. 41929 /8 Sonds, 67¼ nfonf ao..4% Bds. 92¼ 65. 4% Unlon Stat. 9230⁰. Mt.1925 oonv. Bonds 111½ St. Louls and St. Unfted States Steel Franzo. pr. 4 Bds. 70— 83—] Corp.% Bonds 108¼ NEWVORK, 19. Aprli.(Axtienmarkt). 10. 18. Atoh. Top. 8t. F5 o. 101½ 102½ do. pref. 100½ 100% Baltlmore and Ohlo 84¾ Oanada Pacifſo 165 Ohes.& Ohlo o Chio.Hilw. St. Paul e. Denver& Rlo Gr. do. do. pref, Erle dom. Erie Ist pref. Erle 2nd pref. Great Rorth, pref. Or. North. Ore Gert. 40— Hilinois Centr. oam. Interborgk. Metrop. o. Cons. pr. uo. Metrop. pr. Kansas City and Sombern do, pref. Tebigb Valley 50 8 Loulsv. v. Nashy 122/. Aias. Cans. Tex. 6. 3% do. do. pr, Missourl Paoſtie. Mat. Rallw. of Mex. New Lork Centr. o. Atoh. Top. Santa F& 4% donv. Bonds Balt. Ohie 4½ Bads. Ohes. Ohio 4% Bs. Horth. Pad. 3 Bs8. N. Pab. Pr. LUlen 48d8. 67˙16 19. Horthern Paeiſio o. 110½ Fenn-ylvania 50 9 56½ 88 Be auing 50. 382/ 64⸗ 167/[Ohloago Roek la- land Paolf. Raltw. 16¼ Southern Paolflo. 35½¼ South. Ballw. oom. 19½ Zouth. Rallw,. prof. 58.— Unlon Paolflo.. 30% 315 Unlon Paolfio pref. 92¼ %s Wabash pref. n. Akt. 48% Westaryland oom 29¾ Amerio, Gan oom. do, pref. 111— 6675 do. Amorlo, Locom. 0. Amer.Smeſt.&Ref.o. 95 ½ do. Sugar fef. o. 107— Anad. OCopp. Aln. O. 33½ Betklenem Steel 419— 4 Central teater. 351— 52½ —Lonsolidated Gdas, 132— 130 general Eleotr.., 163— 166.— Mexio. Pefrolsum 99%—— Rational Lead. 65— 65½ Unit.Stat. Steels. 81% 83.— Unit.Stat. Stsels pr. 118¾ 117½ Utan Copper dom. 79% 60% do. Ont& West o. r 2½½ Virgia. Oar. Shem. 6. 41/—— Rorfolk& West. o, 120/ 121¼ PSearsRoehudk com., 178—-—-— Aktlen-Umsatz 720000(110 000) —— Losdon, 19. Aprll., 2½ Engl. Konsois, 57.½ 87.%/1 5% Argentinſer 94.— 94.— —.—.¼ 69.%½ 69.% 52.—— 84.% 64.1½ 74.— 73./ 88.½176.— 5374 16. 1 Pennsylvania. 36.2½ 186.% Southern Paolfle 100.% 588.7½ Unlon Paeifſo 137½ 17./ Steels.½ Anad. Cop.neus Akt. 17½ Rio Tinto Chartered. 10%½ De Beers deferred 11.½ Lena Goldtfeldes./6 Randmines../1—.— Ratlonaf Raſtway of Privatdiskomt..%.%. Rexlod.½ 100.%[ Slber. 0,½ 30.½ Bunkeingang: 637000 Piqd. Sterfing. 4a% rasillaner. 4% Japan. v. 1899 3% Portuglesen 5% Russen 1906 4½0% fluss en v. 1909 Bahtimore and Ohio 4 Canadinn Paciflo. 176.% Erle dom. — Warenmärkte. Mannhelmer rocduktenbörse. Mannheim, 20. April(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen sind in Reichsmark, gegen Bar- zahlung per 100 Kg bahnfrei Mannheim. 20. 58.— 40.80 37.89 Welzen-RAuszugsmehi(00) 9 Welzenbrotmehl 80%g Roggenmeh! mindestens 82%g) Roiklee: Deutsoher Neue Ernte le nach dualltät. J Säckerpreis frol Haus für Manndeſm Staßzt, festgesetzt vom Kommunalverband. Mannheimer Viehmarkt. Amtl. Serloht der Dlrektlon des städt. Sohlacht- und Mohbofes. Mannheim, den 20. April 1916. IZ. Kler 37 St. Stallhöohstpreis: 120 Mk., für 1 Ztr. Lebendgewſokt, hierzu kommt nooh 8% Handlungsgewinn. Aid. Schafe. * 3 Stallmastschaſe — St.. Weldemastschafe. 48 81. Stallköohstprels. 100 fur 1 zentn. Lebenageudobt 7 U zurüglioh 5% Mandlungsgeinn. 5 IV. Schweine Sb. Von den Wetzgern wurden 94 Stllok dlrekt Vlehmarkthöohstpreise:; Relne Schwelne, 1207140 Pfd. 91.3., 14.60 Pid. 88.8., 150—180 Pfd. 107.8. J80200 Pfd, 118.2(., 200—220 Pfd. 130.6 H, 220—240 Pfd. 138.4 N. und 249—280 Pfund 142.5 Mark,. Auberdem zugefühet und dezahlt ur das Stüo!k! küxusplerge 00 Stos, 000—000[Ferkel 72 Stlloßx 45—60 Apgęltopfüu. 0„ 000—0090 Zlegen Fterde 0 8t. 2. Sohl. 000—%0 Zieklen 8 38—10 Muchkuze 000 Stück 900—00 Lüämmer 0 0⁰0 0⁰ usammen 230 Seuck. Handel leppaft, Häohst er Markt Aſttwoch. 8 4 erliner Frodaktenmarkt. IB. Berlin, 20. April. Frühmark. Um Warenhandel ermittelte Preise.) Die Preise sind gegen gestern, ausgenommen getroclatete Runkel⸗ rübenschnitzel, welche 42—43 Mark notierten, un- Verändert, 7 5 WIB. Berlin, 20. April.(Getreicemarkt onne Notiz.) Die bevorstehende mehrtägige Unter-“ brechung des Produktenmarkctes ließ kbeine rechite Unternehmungslust aufſkommen. Die Umsätze be wegten sich daher in selir eugen Greien. So. Wohl Euttergzüttei als auch Saalartikel Zingen nur Zu ganz wenuig veründerten Preisen umm. 4 8 37 25 8 1* 71 5 nais 250 7 lung Chicagoer Warenmarkz. WIB. Chicago, 19. April. Der Weizen markt eröffnete in williger Haltung bei Kursein- buße von 106., da schlechte politische Nachrich- ten vorlagen, größere Vorräte vorhanden wuren, SoWw-ẽiöe größere Zufuhren aus dem Innern gemeldet Wüurden. Im Zusammenhang damit fanden Liqui⸗ dationen in Maiware statt. Im späteren Verlauf erholte sich der Markt auf feste Kabelmeldungen, ungünstiges Wetter aus dem Nordwesten des Lan- des, sowie auf Käuſe des Auslkands. Im Nach⸗ mittagsverkehr drückten gümstige Wietterberichte aus den süchwestlichen Landlesteilen sowie Angst- verkäufe auf die Preisgestakuug. Gegen Schluß des Marktes machte sich eine bessere Lokonach- frage im Südwesten des Landes bemerſchar, sodaß die Preise wieder in die Höhe gingen und der Marlet in stetiger Haltung schloß. Der Maismarkt eröffnete stetig und die Preise waren gegen die gestrige Schlußnotierun- gen 4 c. niedriger auf grögere Zufuhren, sowie im Einklang mit dem Weizenmart. Ungünsliges Wetter, sowie ungünstige argentinische Welterbe richte gaben dem Marct im weiteren Verlauf ein festes Gepräge. Nleine Verschiffungen, Liquida- tionen, sowie enttiuschende Lokonachfrage druch- ten auf die Preisgestallung. Im Nachnti ver⸗ ehr wurde die Schätzung kleiner Platzzinführen für morgen belamtt gemacht, sodaß der Mariet sich wiedder erholte. Schluß stetig. emoaso, 18. Apen. 19. . Wetren Hai Sobwolne: 1. l 90.70 bt12 51% 4 I. West. dv. Chloage Sohwelne; lelohte 75 Newyorker Warenmarkt. WIB. Newyork, 19. April. Der Weizen- markt konnte durchweg im Einklang nit dem Weizenmarkt in Chicago als stetig bezeichnet werden. Der Baumwollmarkt eröffnete williger bei —4 Punkte niedrigeren Preisen auf die matte Haltung der Fondsbörse sowie auf die schlechten politischen Nachrichten und auf Liquidationen. Im weiteren Verlauf war die Tendenz ſester auf den hatisselautenden wechselnden Wetterberictit, bessere Lokomärkte, sowie auf Dechungen. Schluß stetig. Der Kaffemarbt eröfinete matter auf die Seiflechten politischen Nachrichten, errttäuschence brasilianische Tendenzberichte, sowie auf Loldal- abgaben. Schluß matt. NEWVORK, 18. April. Welren: 17. hard wt. Nr. 2 128., 127 Ro. 1 Horthern 181, 132. ber da 121.— 26 64.— Hehf Spr. WB. n. 520.880 detreldofr. Lverpool! 18.— London 18.— Baumwolle: Ank. f. atl. u. 13 000 in Goltnhäfen 3000 3 000 Ausf. n. England 6 000 6 000 9 1000 21 000 NRowyork, 18. April. N0. 7. pe r Juſl.09, per Sept. 18. Raumwolte: Newyerk ſoko April —— 84. der August ber September per Oktober Petroleum: reffn. ſ. oa8. stand Whit- in tanks Ored. Balan. 20 000 16, Dez..28, por Jan. Lomdomer Metallmarkt. 5 Londen, 19. Aprll. Kupfer: Kassa 130.—, 3 Honste, 126 ioko%. nal 2˙ Elektro par Kasse 139.—, 3 Honate—, Best-Seiekted p. Kases „ Honate—.—, Aan per Kassa 198.—, per 3 Honsts 198./% Slel ſoko Nov. per Kassa 35/8, ink: per Kases 103,.— Dez. 98.—, Antimon—.— Queokellber—— Letzte Handelsnachrichten. r. Düsseldorßf, 20. April.(Privat- Telegr In der heutigen Generalversammlung der Schalker Herd- und Glenfabrik S. Küppersbusch und Söhne in Gelsenkirchen, in der 22 Aktionäre mit 2705 Stimmen vertreten waren, wurde die einfache Ta- gesordnung glatt genehmigt und die Dividende von 17 Prozent 645 i. V) ab 25. April zahlbar gesetzt. Ueber die gegenwärtige Beschäftigung und über cie Zukunftsaussichten machte der Vorsitzende günstige Mitteilungen. Die Beschüfti in Nriegsmaterial ist Zurückgegangen, doch fimmt die Friedensarbeit aucht im Krieg noch einen er- heblichen Teil der Beschäftigung in Ausprucl. Auch nach dem Krieg werde man noch reichlich zu tun haben, da die zerstörten Werte wieder er Setzt bzw. ausgebessert werden müssen. r. Düsseldog, 20. April.(Privat-Telegr.) In der heute abgehaltenen Generalversammlung der Brölthaler Eisenbahn-.-G. in Hennef à. d. Sieg, in der ein Aktienkapital von 2388 000 M. Vertreten war, wurde die Tagesordnung glatt g. nehmigt und ein ausscheidendes Aufsichts zatsmiit glied Wiedergewählt. Die Versammlung beschlog, den Sitz der Direktion von Hennef nach Beuel aus praktischen Gesichtspunkten zu verlegen, währene die Werkstätten und Betriebskontrollen in Hennef verbleiben. Die Verwaltung der Stadt Beuel habe der Gesellschaft Grund und Boden frei zur Ver- fügung gestellt. Darnach beschlog die Versamm zur Verntehrung der Betriebsmittel eine schwebende Schuld bis zur Hölle von M. 300 000 aufzunehmen, da diese hilliger und zu festeren Sätzen zu haben sei, als die Bankkredite. 5 WIB. Berlin, 20. April.(Nichtamtlich Durch eine Bekantmachung im Reichsgesstabla Werden die Vorschriften der Bekaunntmach über die Ein fuhr von Kakao vom 3. Marz 1916 aut Kakaopuyer und Schokolademässen aus- FECrCCCͤ ˙AA Verantwortlich: 55 Für den allgemeinen Teil: Dr. Fritz Goldenb für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe für den Inseratenteil und Geschäftliches: Frit Druck und Verlag der Dr. Fl, Haas schen Buchdruckterei, Direktor: I..: Julius W. 6. Seite. Seueral⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichken. EAbendblatth Angeſtellten⸗Verſicherung. Nachſtehendes wird uns von dem hieſigen Orts⸗ ausſchuß der Vertrauensmänner der Angeſtellten⸗ Verſicherung mitgeteilt(Geſchäftsſtelle Heinrich⸗ Lanzſtraße 31, bei dem Vertrauensmann Karl Hamm, Sprechſtunde: Montags und Donnerstags Abend—10 Uhr): 1. Merkblatt des Rentenausſchuſſes über die Rechte, welche weiblichen Verſicherten beim Ausſchei⸗ den aus der verſicherungspflichtigen Beſchäftigung zuſtehen. 2. Merkblatt des Rentenausſchuſſes über die Verſicherungspflicht von Mufikern. Vorſtehende Merkblätter ſind neu zuſammenge⸗ ſtellt. Ueber den Inhalt gibt der hieſige Ortsaus⸗ ſchuß auf Wunſch gerne Auskunft. 3. Grundſätzliche Entſcheidungen des Oberſchiedsgerichts. Uebernimmt ein Arbeitgeber durch Vertrag die geſetzlich dem Angeſtellten zur Laſt fallende Hälfte der Beiträge zur Angeſtellten⸗ verſicherung, ſo ſind dieſe Beträge dem ſon⸗ ſtigen Jahresarbeitsverdienſt des Angeſtellten je⸗ denfalls dann nicht zuzurechnen, wenn der Ange⸗ ſtellte in die Kürzung des ihm vom Arbeitgeber zu⸗ geſicherten Ruhegehalts um das ihm nach dem Ver⸗ ſicherungsgeſetz für Angeſtellte zuſtehende Ruhegeld willigt.(Nr. 76). Hierzu iſt zu bemerken, daß der betreffende Angeſtellte, der dieſe Entſcheidung her⸗ beigeführt hat, als Beamter in einem verſicherungs. pflichtigen Dienſtperhältnis bei einer Lebensver⸗ ſicherungsbank angeſtellt iſt und die Arbeitgeberin ſich verpflichtet hat, die auf den Angeſtellten ent⸗ fallende Hälfte der Beiträge zur Angeſtelltenver⸗ ſicherung aus ihren Mitteln zu zahlen. Die in einer Wäſchefabrik gegen Wochen⸗ lohn und mit vierzehntägiger Kündigung beſchäf⸗ tigten Direktricen, welche die Arbeit aus⸗ geben, die Aufſicht führen und fehlerhaft abgelie⸗ ferte Stücke ausbeſſern, ſind nach 8 1 Abſ. 1 Nr. 2 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte verſiche⸗ rungspflichtig.(Nr. 77.) Der Geſchäftsführer einer Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung iſt als Angeſtellter in leitender Stellung verſicherungs⸗ pflichtig nach 8 1 Abſ. 1 Nr. 1 des Verſicherungs⸗ geſetzes für Angeſtellte.(Nr. 79). Ein Hausfräulein, das im Haushalt der Dienſtherrſchaft keine Leitungs⸗ und Anordnungs⸗ befugniſſe hat, vielmehr im weſentlichen mit Ar⸗ beiten eines Dienſtboten befaßt iſt, iſt nicht ver⸗ ſicherungspflichtig nach dem Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte, auch wenn es die Mahlzeiten am Tiſche der Dienſtherrſchaft einnimmt.(Nr. 80). Der erſte Zuſchneider in einer Kleider⸗ fabrik, der nicht nur nach vorhandenen Modellen zuſchneidet, ſondern auch Modelle abändert und neu aufſtellt, ferner die von den Schneidern fertig ge⸗ ſtellten Kleider nachprüft und abnimmt, iſt nach § 1 Abſ. 1 Nr. 2 des Verſicherungsgeſetzes für An⸗ geſtellte verſicherungspflichtig.(Nr. 81). Mehrere an ſich nach dem Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte verſicherungspflichtige Tätigkeiten find bei Feſtſetzung des Hauptberufs im Sinne des§ 1 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte zuſammenzufaſſen.(Nr. 82 JI). Ein Oberkellner in einem Gaſthof mit 14 Zimmern, der mit 2 Lehrlingen die Gäſte zu be⸗ dienen und ihnen die Zimmer anzuweiſen hat, iſt nicht verſicherungspflichtig nach dem Verſicherungs⸗ geſctt für Angeſtellte, auch wenn ihm gewiſſe ſchrift⸗ liche Arbeiten, wie z. B. das Ausſtellen von Rech⸗ nungen und die Führung des Fremdenbuches, ob⸗ liegen.(Nr. 88). 5 Gegen eine Kündigungsfriſt von 3 Tagen be⸗ ſchäftigte Büfettfräuleins in einem Auto⸗ matenreſtaurant, die Gwaren und Getränke gegen Gutcchein an die Abräumer und gegen Barzahlung an das Pullikum abgeben und Geld umwechſeln, ſind Gewerbegehilfinnen und nach dem Verſiche⸗ rungsgeſetz für Angeſtellte nicht verſicherungs⸗ pflichtig.(Rr. 84.) Aus den Gründen für die Ent⸗ ſcheidung iſt noch hervorzuheben, daß es nicht zu⸗ treffend iſt, daß Büffetfräuleins Handlungsgehil⸗ finnen ſeien. Der Geſchäftsverkehr mit den Gäſten, wie er in einem Reſtaurant ſtattfindet, iſt kein kaufmänniſcher Betrieb im üblichen Wortſinn. Daß Büffetfräuleins ebenſo wie die Kellner und Ober⸗ kellner Handelsgeſchäfte für den Arbeitgeber ab⸗ ſchließen, inſoweit ſie Handlungsbevollmächtigte ſind, iſt ohne Bedeutung. Die vom Kaufmannsgericht Liegnitz vertretene Auffaſſung, wonach Geldwechsler in Automa⸗ tenreſtaurants als Handlungsgehilfen anzuſehen ſeien, weil das Geldwechſeln und die auf Waren⸗ umſatz gerichtete Tätigkeit ſchon äußerlich die„Sig⸗ natur kaufmänniſcher Dienſte“ an ſich trage, kann nicht gebilligt werden. 4. Entſcheidungen des Rentenaus⸗ ſchuſſes. Eine in einem kaufmänniſchen Lager beſchäf⸗ tigte Angeſtellte, welche in der Hauptſache mit dem Auszeichnen der Waren beſchäftigt iſt, ohne daß dazu kaufmänniſche Fähigkeiten oder Vorkennt⸗ niſſe erforderlich ſind, iſt nicht verſicherungspflichtig nach dem Angeſtelltenverſicherungsgeſetz.(Nr. B. 2818/14.) 5 Ein Poſtaushelfer, der während des Krie⸗ ges mit einer größeren Anzahl gleicher Hilfs⸗Be⸗ amten die ins Feld abgehenden Feldpoſtbriefe nach Regimentern, Bataillonen und Kompagnien auf Grund der Aufſchrift zu ſortieren, die fortierten Briefe in Bunden zu vereinigen und mit einem Aufſchreibezettel zu verſehen, den Truppenteil und die aus den amtlichen Verzeichniſſen erſichtliche zu⸗ ſtändige Feldpoſtanſtalt anzugeben hat, wobei die Aushelfer gegenſeitig die Kontrolle über die Rich⸗ tigkeit ausüben, iſt verſicherungspflichtig.(Nr. B. 2188/15.) * 1* Der Verwaltungsrat hielt ſeine 14. Sit. gung am 17. Februar ab. Er hilligte bei dieſer Gelegenheit gutachtlich den Beſchluß des Direkto⸗ riums, wonach mit den Landesverſicherungsanſtal⸗ ten auf dem Gebiete der Kriegswohlfahrſts⸗ pflege ein Abkommen getroffen werden ſoll, und zwar auf Grund von Vorſchlägen des Reichsver⸗ ſicherungsamtes. Sonntag, April, anchm. 1 Uhr Montag, 24. April, nachm. 4 Uhr u. ahends 8¼ Uhr bäht berrork. cterprogrann! Die 4 Veras Die 3 Nostock KkReuloms Hans Blaedel Hadges& Biller Ernst Ewald Dchide Geschw. Roberfi Der Vorverkauf Ist eröffnet. Erprobtes Mittel hei Juflnenzaſchnnpfen Heilgaszigarette, Päckchen 50 Pf. u. Mk..— 0 FPSIIlRam-AppOtheke,, 8 Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Freitag, den 21. und Samstag, den 22. April. Karfreitag. Von feuers, der Oſterkerze, des Tauf⸗ Baß, Weihwaſſers, gegen 9 Uhr lev. Hochamt. hierauf Bekſt! Krypta.— Von 3 Uhr an öſterl. Beicht.— Abends 8Uhr Auferſtehungsfeter mit Prozeſſton, Te deum und Segen. Untere kath. Pfarrkirche. Karfrettag. Die Feier beginnt morgens 9 Uhr, hierauf Anbetung bis abends ſ½8 Uhr.— ½8 Uhr Mette, hierauf Predigt durch den Hochw. Herrn Prof. Dr. Schwarz.— Am Schluß Kollekte für die Wächter des hl. Grabes zu Jeruſalem. Karſamstag. Die hl. Weihen beginnen morgens ½8 Uhr, nach denſelben feierl. Hochamt. Liebfrauen⸗Kirche. Karfrektag. ½10 Uhr Predigt und die Zeremonten des Karfreitag, nachher Betſtunden.— ſ½8 Uhr abends Andacht. Karſamstag. ½7 Uhr Weihen, nachher Amt. — Von—7 Uhr und nach der Auferſtehungsfeier Beichtgelegenheit.— 8 Uhr Auferſtehungsfeter. Hl. Geiſt⸗Kirche. Karfreitag. Von 6 Uhr au Betſtunden.— ½10 Uhr Predigt und Karfreitags⸗ liturgie.— 11—12 Uhr Betſtunde für die Männer⸗ kongregation.——2 Uhr Betſtunde für die Jung⸗ frauenkongregatioun und Agnesbund.——3 Uhr Betſtunde für Erſtkomm⸗Knaben und Jünglings⸗ kongregation.——4 Uhr Betſtunde für die Erſtkomm.⸗ Mädchen.——5 Uhr Betſtunde für deu Mütter⸗ verein.——6 Uhr Betſtunde für den Dienſtboten⸗ verein.— Abends ½8 Uhr Trauermette. Karſamstag. Von 6 Uhr an den ganzen Tag ſtille Anbetung am hl. Grab.— ½8 Uhr Begiun der Weihe des Oſterfeuers, der Oſterkerze und des Tauf⸗ waſſers, anſchließend gegen Uhr Amt.— Nachm. —7 Uhr öſterl. Beicht.— Abends 8 Uhr Auferſtehungs⸗ feier mit Prozeſſion und Te⸗Deum. Herz⸗Jeſu⸗Kirche.(Neckarſtadt.) Karfreitag. An dieſem Tage iſt keine Beichtgelegenheit.— Der Gottesdienſt iſt um ½10 Uhr mit Predigt und Ver⸗ ehrung des hl. Kreuzes.— Nachmittags von—5 Uhr Betſtunden.— Abends 7 Uhr Trauermette. Karſamstag. Die hl. Weihen beginnen um %7 Uhr.— ½8 Uhr Hochamt.— Nachmittags von 4 Uhr an Beichtgelegenheit.— Abends 8 Uhr Auferſtehungsfeier. St. Joſefs⸗Kirche.(Lindenhof.) Karfreitag. 9 Uhr Beginn des Gottesdienſtes mit Predigt, hierauf bis Abends.— ½8 Uhr Trauer⸗ mette. Karſamstag. 6 Uhr Beginn der hl. Weihen.— 8 Uhr Amt. St. Bonifatins⸗Kirche. Karfrettag. ½10 Uhr Predigt und Karfreitagsliturgte.——7 Uhr Aus⸗ ſetzung des Allerheiligſten.— 7 Uhr Trauermette. Karſamstag. ½7 Uhr Beginn der Weihen.— 8 Uhr Amt.— 4 bis 7 und von 8 Uhr an Oſter⸗ beicht.— 8 Uhr Auferſtehungsfeier. Franziskus⸗Kirche in Waldhof. Karfreitag. ½10 Uhr Predigt und Trauergottesdienſt.— Von 1 bis 5 Uhr Betſtunden.— ½8 Uhr Trauermette. Karſamstag. Von 6 Uhr an Beginn der Weihe. —7 Uhr Hochamt mit Austeilung der hl. Kommunion. — Von 2 Uhr an öſterl. Beicht.— Abends 8 Uhr Auferſtehungsfeter mit Te⸗Deum und Segen. Kathol. Kirche in Sandhofen. Karfreitag. Morgens ½10 Uhr Predigt, daxauf die Karfreitags⸗ liturgie.— Nachm. 3 bis 6 Uhr Aubetungsſtunden vor ausgeſetztem Allerheiligſten.— Abends 8 Uhr Trauermette. Karſamstag. Morgeus 6 Uhr Beginn der hl. Weihen.— 7 Uhr Amt.— Nachm. von 4 Uhr an Beicht⸗ gelegenheit.— Abends 8 Uhr Auferſtehungsfeier. Kathol. Kirche in Neckarau. Karfrettag. Keine Beicht u. Kommunion.— 9 Uhr Karfreitagsliturgie mit Predigt, darauf Betſtunden.— Die Ordnung der Betſtunden, die einzelnen Bezirken zugeteilt find, iſt an der Kirchentüre angeſchlagen.— Abends 7 Uhr Andacht zur Todesangſt Ehriſti am Kreuze. Karſamstag. 6 Uhr Beginn der hl. Weihen.— 7 Uhr Hochamt.— Nachm. 2, 5, 7 Uhr Beichtgelegen⸗ heit.— Abends ½8 Uhr Auferſtehungsfeier mit Pro⸗ zeſſion, Te⸗Deum und Segen. St. Antonius⸗Kirche, Rheinau. Karfreitag. ½10 Uhr Predigt, Trauerltturgie, hernach bis abends 8 Uhr Betſtunden.— 8 Uhr Trauermette. Karſamstag. ½7 Uhr Weihe des Feuers, der Oſterkerze. des Weih⸗ und Tauſwaſſers.— ½8 Uhr Hochamt.— 2 und 5 Uhr Beichtgelegenheit.— 8 Uhr Auferſtehungsſeier. Althat oliſche Gemeinde. 5(Schloß tirche.) Karfreitag. Vormittags 10 Uhr, Amt der vor⸗ geweihten Gaben mit den Fürbitten.— Nachmittags 6 Uhr Karfreitagsandacht mit Predigt. Stadtpfarrer Dr. Steinwachs. Ifraelitiſche Gemeinde In der Hauptſynagoge. reitag, den 21. April. Abends 7 30 Uhr. Samstag, den 22. April. Morgeus 9,30 Uhr. für Heer und Vaterland. Nachm. 2½ Uhr. ugendgottesdienſt m. Schrifterklär Aagrabends 8 unhe An dden Woche ntagen: Morgens 6¼ Ubr.— Abends 6˙½ Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, den 21. April, Abends.80 Uhr. Samstag, den 22. April. Morgens 8 Uhr Fürbitte für Heer und Vaterlaud. Abends.15 Uhr. Anden Wochentagen: Morgens 6˙%% Uhr.— Abends 6/ N W Mannheimer veranstaltet vom Mannheilmer Kunstverein zum Besten des Roten Kreuzes, der Kriegsfürsorge und notleidender Künstier in Mannheim 20000 1 800 Gewinne im 14000 2727.....cc. Dopp Hilfe 2 Heißdampf mit Ventilsteuerung 51608 Elte Hilfe! Auunmumammaaummunainenmntgnpmmnmanmnnmtetnaütgndaunnimlroaagtdtatgtdanmtgtittatekrtntgutetntgürerntghtzttüttrtatzangnz Fehlende oder nicht ausreichende Betriebskraft behebt man am schnellsten und zweckmäßigaten durch LANZ- LORKOMOBILEN —— HIEINRICII L AN 2 MANNEIELxI Donnerstag, den 20. April 1916. „System Lentz“ ——————————————————— erie Lott Porto und Liste Lospriefe nur Mk..— 11 Stüek Mark 10.— 30 Pfennig extra. 300 Geldgewinne Mark 909.— Kein Verschub der Ziehung möglich. Sofortige Gewinnab- gabe nach Oeffnen des Losbriefes. Moritz Herzberger, Mannheim Sehmltt, 4, 10 und F 2, 1 A. MNeffmenn, 1, 1. — 0 Kriegsversicherungen. Hierdurch bringe ich zur öffentl. Kenntnis, dass ich sämtliche Kriegsversicherungen für Offlziere und Mann- schaften bis zu M. 40,000.—, auch wenn dieselben schon im Schützengraben stehen, zu jeder gewünschten Stunde und mit sofortiger Wirkung in Kraft treten lassen kann. Karl Theedor Balz Subdirektor der k. k. priv. Lebensversicherungsgesellschaft Oesterrelehiseher Phönix in Wien(Tochtergesellsehaft der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft)% Mannhelm, Friedrichsring, U 3, 17. Telephon 3840. Empfiehlt und versendet 8, 5 und E 3, 17 hat heute folgende Preiſe Kartoffeln Wirſing, Frühgemüſe, Gelbe Rüben Rote Rüben Erdkohtrabi Grünkohl Spinat Zwiebeln, ausländiſche Nhabarber Gß⸗Acpfel Tafel⸗Aepfel Apfelſinen, große 2 mittlere Höchſt⸗ und Richtpreiſe für Marktwaren betr. Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle für Marktwaren r Höchſtpreis Weiffkraut, ausländiſch. Richtpreis das„ achung. Nheinſchiffahrt. machung bringen wir zur Kenntnis der Rheinſchiff⸗ fahrtsintereſſenten. feſtgeſetzt: Maunhetm, 19. April 1916. Pfen en Stebert. 55 55 15 12 Bekanntmachung für die 6 Rheinſchiffahrt. Die für die Stromenge 35 oberha der Beek bei 12—15 Kanten maßgebenden Sig⸗ 30—35 nale werden von heute ab 35—40 an zweit auf dem linken 15—17 Rheinuferzwiſchentrom⸗ 12—14 ſtation 320,8 und 320,9 ex⸗ ** 7 7 1 * 8 * SN N 2— 8* N N 8 Nachſtehende Bekannt⸗ können nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulationsberechnung zugelaſſen werden. Wer Auslandsware führen will, muß dies be⸗ züglich des Berkaufs auf den Wochenmärkten bei der Marktkontrolle und bezüglich des Verkaufs im Laden beim Preisprüfungsamt anmelden, außerdem iſt dieſe 7 kleine 5—10 richteten Maſten gegeben. 71100 Coblenz, 15. April 1916. riſch gelegte Eier 5 Eier, holländiſche 5 28 eeee der Landbutter Höchſtpreis 180 Tafelbutter 7 200[Ehef der Rheinſtrombau⸗ Auslandsbutter ſeit 15. März 3 290 verwaltung. Dieſe Preiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden In Vertretung eingehalten werden; Ausnahmen von den Richtpreiſen von Gal. 6396 Leen Ware beſonders kenntlich Freitag, den 28. April. den 22 April in Kraft und gelten bis einſchließlich Mannheim, den 20. April 1916. Städtiſches Preisprüfungsamt: Dr. Hofmann. zu machen. Am 19. d. Mts., abends Obige Richt⸗ und Höchſtpreiſe treten Samstag, 11 Uhr, eine Jertaſe Damenledertaſche mit Inhalt von Auguſta⸗ Anlage bis Taterſall ver⸗ loren. gegen Hei dieser Witterung ist der schönste gesündeste Austlugsort Stgsa1] Belohnung R 1, 772. St. 49965 Es wird hiermitzur Keunt⸗ nis gebracht, daß ein Ver⸗ zeichnis der im Bereich der Straßenbahnen und der Bahn nach Dürkheim im Monat März 1916 gefundenen Gegenſtände a) im Hausflur des Ver⸗ adas nahe geschützte idyllische Sieben- Entlaufen 15 mühlental, Erholungsheim b. Heidelberg 2585 Sommerseite. Pension von 5 M. an. Gute eee Küche, La. Kaffee u. Kuchen, ff. Export- bler u. Wein, Tel. 522. E. Hess. Schaf 5 Straßenbahn i. Mann⸗ aſer hun Strazenbahn heim, Colliniſtraße 1. entlaufen. 8884 1 b) im Hausflur desStadt⸗ B. Hirſch, 4 1, 16. hauſes in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Ludwigs⸗ ſtraße Nr. 69 St417 währends Wochen zur Ein⸗ ſichtnahme ausgehängt iſt. Mannheim, 10. April 1916. Städt. Straßenbahuamt. Ankauf agg. weiße „ gelbe Tagespreiſen. Henry Nur eruſte Selbſtkäufer, welche ſof. Akkreditiv ſtellen können, wollen anfragen. Div. Waggon Transparent⸗Schmierfeiſe, beſter Kriegserfatz für Oelſeife terſe Mk. 120.— Schmierſeife, Ztr. Mk. 92— Div. Wäggon Kern, Orauienburger, Sunlicht, Riegel und 5 aller Axt zu billigſten Steberhaus, Telephon 8,3517. waltungsgebäudes der Harmonium m Biete SEIFFEN an: Necere, Jaenbrabe Großer gebrauchter Rohrplaltenkoffer u kauf. Angeb. u. r. 1883T an d. Geſchäftsſt. SGeir. 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Aufdruck der Fleiſchkarte. Eine Fleiſchkarte erhält auf Antrag jede im Großherzogtum anſäſſige Perſon, welche das ſechſte Lebensjahr vollendet hat und nicht Selbſtwerſorger (8 12) iſt. Kinder bis zu zwei Jahren erhalten leine Fleiſch⸗ karten. Für Kinder zwiſchen dem vollendeten gweiten und dem vollendeten ſechſten Lebensjahr werden nur halbe Fleiſchkarten, welche 9 Fleiſchmarken zu 100 Gramm, 10 Fleiſchmarken zu 50 Gramm, 4 Fleiſchmarken zu 25 Gramm und 5 Fleiſchmar⸗ ken zu 20 Gramm enthalten, ausgegeben. Auf An⸗ trag kann auch für ältere Perſonen ſtatt einer gantzen eine halbe Fleiſchkarte ausgeſtellt werden. Erfolgt die Ausſtellung einer Fleiſchkarte wäh⸗ vend des Laufs ihrer Gültigkeitsdauer, ſo ſind vor deren Aushändigung die Fleiſchmarken für die ver⸗ gangene Zeit abzutrennen. Eine Aenderung der Gewichtsmenge, auf welche die Fleiſchkarte lautet, durch das Miniſterium des Innern bleibt vorbehalten. § 10. Die Fleiſchlarten gelangen durch die vom Kom⸗ munalverband bezeichneten Stellen zur Ausgabe. Der Kommunalverband beſtimmt, bei welchen Stel⸗ len der Antrag auf Ausſtellung der Fleiſchkarten anzubringen iſt. Für die Angehörigen eines Haus⸗ halts ſtellt der Haushaltungsvorſtand den Antrag. Bei dem Antrag iſt anzugeben die Zahl der Per⸗ ſonen, welche dem Haushalt angehören, das Alter der Kinder, die Zahl der Fleiſchkarten, welche be⸗ anſprucht wird, ſowie beim erſten Antrag auf Aus⸗ ſtellung einer Fleiſchkarte die im Beſitz des An⸗ tragſtellers und der Angehörigen ſeines Haushalts befindlichen Vorräte an Dauerfleiſchwaren, Dauer⸗ wuürſt, Speck und Fleiſchkonſerven, ſoweit ſolche insgeſamt 10 Pfund überſteigen. Dieſe Vorräte werden auf die Fleiſchkarte angerechnet; auf Wunſch kaun die Anrechnung auf höchſtens 12 Wo. — § 11. Für diejenigen Perſonen, welche vorübergehend im Großherzogtum ſich aufhalten und nicht in ſolchen Bundesſtaaten anſäſſig ſind, deren Fleiſch⸗ karten vom Miniſterium des Innern den badiſchen Fleiſchkarten gleichgeſtellt ſind, werden vom 1. Mai 1916 ab Tagesfleiſchkarten ausgegeben. Sie lauten bei Perſonen, welche das ſechſte Lebensjahr voll⸗ endet haben, auf 160 Gramm und für ſolche im Akter vom vollendeten zweiten bis zum vollendeten ſechſten Lebe hr auf 80 Gramm. Kinder unter zwei Jahren erhalten keine Tagesfleiſchkarten. Die Ausgabe der Tagesfleiſchkarte erfolgt durch die vom Kommunalverband bezeichnete Stelle, ſo⸗ I tum übernachten. der Ausgabe einer neuen Tagesfleiſchkarte haben die in Abſatz 1 bezeichneten Perſonen durch die Wirte gegen ſchriftliche Empfangsbeſcheinigung in⸗ nerhalb der vom Kommunalverband oder der von ihm beauftragten Stelle für die einzelnen Wirt⸗ ſchaften feſtgeſetzten Höchſtgrenze, wobei nur der dringendſte Vedarf zu berückſichtigen iſt. Die Tagesfleiſchkarte iſt mit dem Datum ihrer Ausgabe und dem Namen ihrer Inhaber zu ver⸗ ſehen und hat nur für dieſen Tag Gültigkeit. der Ausgabe einer deuen Tagesfleiſchkarte haben ſich die Gaſtwirte von dem Fremden die letzte Ta⸗ gesfleiſchkarte, falls eine ſolche für ihn ſchon aus⸗ geſtellt worden iſt, zurückgeben zu laſſen. Für die fleiſchloſen Tage dürfen Tagesfleiſch⸗ karten nicht ausgegeben werden. § 12. Angehörige eines Haushalts, in welchem Vor⸗ räte aus Hausſchlachtungen vorhanden find(Selbſt⸗ in der Regel bis zum ord⸗ Verbrauch dieſer Vorräte keine Der zuläffige Verbrauch der Selbſt⸗ berſorger), erhalten nungsgemäßen Fleiſchkarte. Das Rähere ergibt ſich aus dem lläufig vollendet haben, zwiſchen dem vollendeten zweiten und dem voll⸗ endeten ſechſten Lebensjahr 1600 Gramm in 4 Wo⸗ chen. Fleiſchverbrauch nicht angenommen. der Beſtandsaufnahme vom 15. April 1916 ſowie des Ergebniſſes der künftig zugelaſſenen Haus⸗ ſchlachtungen iſt für jeden Haushalt eines Selbſt⸗ verſorgers vom Bürgermeiſteramt zu und dem Haushaltungsvorſtand mittuteilen, wie lange er mit ſeinen Vorräten auszukommen hat. Ausnahmsweiſe kann auch für Selbſtverſorger auf Antrag des Haushaltungsvorſtandes zur Beſchaf⸗ Bei Perſonen, welche das ſechſte Lebensjahr 8 200 Gramm und bei Perſonen bei Für Perſonen unter zwei Jahren wird ein Auf Grund berechnen fung von anderem Fleiſch oder zur Verwendung auf Reiſen eine ganze oder halbe Fleiſchkarte unter entſprechender Steckung der Zeit, für welche der Selbſtverſorger mit den Fleiſchvorräten auskommen muß, ausgeſtellt werden. § 18. Die Fleiſchkarte hat im Großherzogtum ſowie in denjenigen Bundesſtaaten Gültigkeit, in welchen ſie den dort gültigen Fleiſchkarten gleichgeſtellt iſt. Die Fleiſchkarten anderer Bundesſtaaten haben im Großherzogtum Gältigkeit, wenn ſie vom Miniſte⸗ rium des Innern den badiſchen Fleiſchkarten gleich⸗ geſtellt ſind. Ueber die gegenſeitige Anerkennung der Fleiſchkarten erläßt jeweils das Miniſterium des Innern Bekanntmachung im Staatsanzeiger. 8 14. Die Fleiſchkarten geben keinen Anſpruch auf den Bezug der entſprechenden Menge Fleiſch. Sie ziehen nur die oberſte Grenze, bis zu welcher die Erwerbung von Fleiſch durch den Inhaber der Fleiſchkarte zuläſſig iſt. Die Uebertragung von Fleiſchkarten auf dritte Perſonen, welche nicht dem gleichen Haushalt an⸗ gehören, und die unbefugte Benutzung der Fleiſch⸗ karte iſt verboten. Wer an einzelnen Tagen Perſonen, welche ſei⸗ nem Haushalt ſonſt nicht angehören, in ſeinem Haushalt Koſt gewährt, darf auf deren Fleiſchkarte die entſprechende Menge Fleiſch erwerben. § 15. Fleiſch(§8 8 dieſer Verordnung) darf an Ver⸗ braucher nur gegen Fleiſchmarken abgegeben und von Verbrauchern nur gegen ſolche erworben wer⸗ den. Die Fleiſchmarken dürfen vor ihrer Abgabe gegen Fleiſch von der Stammkarte nicht abgetrennt werden. Die Verabfolgung von Fleiſch gegen loſe Fleiſchmarken iſt berboten. Die Lieferung von Fleiſch an die im Großher⸗ zogtum ſtehenden Truppenteile und Lazarette iſt gegen Ausſtellung einer Beſcheinigung der zuſtän⸗ digen militäriſchen Stelle, welche den Tag der Lie⸗ ferung und die Ark und das Gewicht des geliefer⸗ ten Fleiſches enthält, zuläſſig. An Anſtalten und Krankenhäuſer des Staates, der Kreiſe, der Gemeinden, Körperſchaften und Stiftungen kann Fleiſch gegen eine Beſcheinigung des Votſtandes oder Leiters geliefert werden. Die Beſcheinigung hat den Tag der Lieferung ſowie die Art und das Gewicht des Fleiſches zu enkhal⸗ ten. Die nach§ 9 für jede Perſon zuläſſige Fleiſch⸗ menge darf hierbei innerhalb vier Wochen im gan⸗ zeu nicht überſchritten werden. Ueber die ausge⸗ ſtellten Beſcheinigungen iſt von der Anſtalt oder dem Krankenhaus eine Liſte zu führen, in welche der Tag der Ausſtellung der Beſcheinigung, die Zahl der in ihr an dieſem Tage verpflegten Per⸗ ſonen ſowie die Art und das Gewicht des bezogenen Fleiſches einzutragen ſind. Soweit die in der Anſtalt oder dem Kranken⸗ haus verpflegten Perſonen im Beſitze von Fleiſch⸗ larten ſich befinden, ſind ihnen Fleiſchmarken in entſprechendem Umfange abzunehmen und an die bom Kommunalverdand beſtimmte Stelle abzu⸗ liefern. 8 16. Die Bawertung des Fleiſches durch die Fleiſch⸗ marken erfolgt in der Weiſe, daß abzugeben ſind 1. Fleiſch jeder Art ohne Knochen, Schinken und Dauerwurſt Fleiſchmarken in Höhe von 125 Gramm, Herz, Leber, gekochte Kutteln, Blut.(Grie ben⸗)wurſt, gewöhnliche Leberwurſt und ge⸗ wöhnliche Fleiſchwurſt, ſowie Pfeffer(Ra⸗ gout) von Wild Fleiſchmarken in Höhe von 70 Gramm, 8. von allem übrigen Fleiſch, Fleiſch⸗ und Wurſtwaren, von Speck, Dürrfleiſch, Briesle, Hirn und Ni eren Fleiſchmarken in Höhe von 100 Gramm. Wird Fleiſch zubereitet verabfolgt, ſo ſind Fleiſch⸗ marken in derjenigen Höhe, welche dem Gewicht des rohen Fleiſches entſpricht, abzugeben. Beim Verkauf von Wild oder Geflügel im Fell oder in Federn wird folgendes Durchſchnittsfleiſch⸗ gewicht in Anxechnung gebracht: für einen Haſen 2500 Gramm „ ein Rebhuhn „ eine Wildtaube 3800„ „eine Wildente 1000* „ einen Faſanen 100⁰0 8 „ ein Birk- oder Haſelhuhn 300 „eine Ente 1500„ „ ein Landhuhn 1000 „ eine Taube 200 1 Inhaber von Gaſtwirtſchaften, Schank⸗ und Speiſewirtſchaften, von Vereins⸗ und Erfriſchungs⸗ räumen, ſowie Händler mit Fleiſch können zur Fleiſch nur auf Grund von Fleiſchbezugsſcheinen im Großherzogtum erwerben. Beziehen ſie von außerhalb des Großherzogtums Fleiſch, ohne da⸗ für Fleiſchbezugsſcheine abgeben zu müſſen, ſo haben ſie über den Eingang dieſes Fleiſches unter Angabe von Art und Gewicht ein Verzeichnis gu führen. Die Fleiſchbezugsſcheine werden an den vom Kemmunalverband beſtimmten Stellen in der dem vorausſichtlichen Bedarf bei ordnungsgemäßem Verbrauch entſprechenden Zahl und Höhe ausge⸗ geben. Ihre Gnltungsdauer fällt mit der Geltungs⸗ dauer der Fleiſchkarte zuſammen. Ueber die Aus⸗ gabe der Fleiſchbezugsſcheine iſt von der Ausgabe⸗ ſtelle ein Verzeichnis zu führen. Bei der Erwer⸗ bung des Fleiſches iſt der Fleiſchbezugsſchein dem Veräußerer des Fleiſches auszuhändigen. Die näheren Beſtimmungen über die Ausſtellung der Fleiſchbezugsſcheine und die Ueberwachung ihrer Verwendung krifft der Kommunalverband. § 18. Jäger oder Geflügelhalter dürfen Wild und Ge⸗ flügel nur an Kommunalverbände und die vom Bezirksamt zugelaſſenen Wildpret⸗ und Geflügel⸗ händler veräußern. Geflügel kann außerdem durch die Geflügelhalter oder deren Beauftragte auf dem Wochenmarkte feilgehalten werden. Als Wildpret⸗ und Geflügelhändler ſind vom Bezirksamt auf Anſuchen nur ſolche Gewerbe. treibende zuzulaſſen, welche ſchon vor Inkrafttreten dieſer Verordnung in offenen Verkaufsſtellen Wild oder Geflügel gewerbsmäßig verabfolgt und ſich hierbei nicht als unzuverläſſig erwieſen haben. Gegen die Verſagung der Zulaſſung iſt Beſchwerde an den Landeskommiſſär zuläſſig, welcher endgül⸗ kig entſcheidet. Ueber das empfangene Wild oder Geflügel haben die Kommunalverbände Beſcheinigungen und die zugelaſſenen Wildpret⸗ und Geflügelhändler Fleiſchbezugsſcheine(§ 17) dem Jäger oder Ge⸗ flügelhändler auszuhändigen. Der Jäger darf nur für den Verbrauch im eigenen Haushalt unter An⸗ rechnung auf den ihm zuſtehenden Fleiſchverbrauch Wild zurückbehalten, im übrigen hat er alles er⸗ legte Wild an Kommunalverbände oder die für den Handel mit Wild zugelaſſenen Wildpret⸗ und Ge⸗ flügelhändler gegen Bezahlung des für den erſten Verkauf des Wildes feſtgeſetzten Höchſtpreiſss ab⸗ verſorger iſt entſprechend der Vorſchrift in 8 9 vor⸗ für 100 Gramm zuliefern. Verabfolgung an die Verbraucher beſtimmtes tragten der Marktaufſichtsbehörde Geflügelhändler oder ihre Beauftragte haben das auf dem Wochenmarkt zum Verkauf geſtellte Geflügel vor Beginn des Verkaufs bei dem Beauf⸗ anzumelden. Dieſer hat darüber zu wachen, daß an ihn für die verkauften Stücke Fleiſchmarken in entſprechender .22 Die Beamten der Polizei verſtändigen ſind befugt, in die Geſchäftsräum derjenigen Perſonen, welche gewerbsmäßig Fleiſ verabfolgen, jederzeit einzut reten, daſelbſt Beſich⸗ umgehend dem Bezirksamt Anzeige zu erſtallen, und die vom Bezirks⸗damit dieſes Aufforderung zur Uebereignung bin amt ader Kommunalverband beauftragten Sach⸗ nen kürzeſter Friſt erläßt und nach deren Ablauf die Uebertragung des Eigentums an dem Tiers auf den Kommunalberband anorbnet. Vor der führung des Tieres hat eine Schätzung desſelden Höhe von den Verkäufern zur Ablieferung gelan⸗tigungen vorzunehmen und die Beſchäftsbücher durch Sachverſtändige, welche der Gemeinderat er⸗ gen. Den Verkäufern iſt über die vollzogenen Ver⸗ käufe und die abgelieferten Fleiſchmarken eine Be⸗ ſcheinigung auszuſtellen. Das Aufkaufen von Geflügel von oder von Ort zu Ort iſt verboten. Der Verkauf von Zuchtgeflügel von Geflügelhalter zu Geflügel⸗ halter bleibt geſtattet. 3 Geflügelhalter, welche Geflügel zum eigenen Verbrauch ſchlachten, haben dies dem Kommunal⸗ verband oder der von ihm bezeichneten Stelle nach der vom Kommunalverband getroffenen näheren Anweiſung anzuzeigen. Eine entſprechende An⸗ rechnung auf den guläfſigen Verbrauch von Fleiſchſcheſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrich⸗ iſt vorzunehmen. 8 10. Wer gewerbsmäßig Fleiſch⸗, Wild⸗ oder Ge⸗ flügelkonſerven verabfolgt, hat dafür Sorge zu tragen, daß bis zum 1. Mai 1916 auf der Umhül⸗ lung das in der Packung enthaltene Fleiſch nach Art und Gewicht angegeben iſt. Fleiſchkonſerven ohne dieſe Aufſchrift dürfen nicht verabfolgt werden. 8 20. Wer gewerbsmäßig Fleiſch verabfolgt, hat die zu Beginn des 1. Mai 1916 in ſeinem Betriebe be⸗ findlichen Vorräte an Fleiſch unter näherer An⸗ gabe der Art und des Gewichts dem Kommunal⸗ verband oder der von ihm bezeichneten Stelle ſpä⸗ teſtens am 3. Mai 1916 anzugeigen. Der Kom⸗ munalverband kann für dieſe Anzeigen beſtimmte Muſter vorſchreiben. 8 27. Späteſtens am dritten Tage nach Umlauf der vier Wochen, für welche die Fleiſchkarten jeweils ausgeſtellt find, haben die im§ 20 genannten Ge⸗ werbetreibenden unter Beifügung der während der Geltungsdauer der letzten Fleiſchkarte vereinnahm⸗ ten Fleiſchmarken, Fleiſchbezugsſcheine, ſowie Be⸗ ſcheinigungen gemäß 8 15 Abſatz 2 und 3, ſowie unter Bezeichnung des Fleiſches nach Art und Ge⸗ wicht, welches ſie etwa von außerhalb des Groß⸗ herzogtums ohne Abgabe eines Fleiſchbezugsſchei⸗ nes bezogen haben, die am Morgen des erſten Ta⸗ ges der Geltungsdauer der neuen Fleiſchkarte in ihrem Betrieb vorhandenen Vorräte jeweils dem Kommunalverband oder der von ihm begeichneten Stelle anzuzeigen. Die in§ 17 Abſatz 1 bezeich⸗ neten Perſonen haben die nichtbenußten Fleiſch⸗ bezugsſcheine mit vorzulegen. Gewerbetreibende, welche gewerbsmäßig Schlachtungen vorgenommen haben, haben ferner die in den vergangenen vier Wochen vorgenommenen Schlachtungen und die er⸗ zielten Schlachtgewichte anzugeben. Für die An⸗ zeigen kann der Kommunalverband ein beſtimmtes Muſter vorſchreiben. 0 8 Die Fleiſchverſorgungsſtelle teilt den Kommunal⸗ verbänden mit, welcher Unterſchied zwiſchen erziel⸗ tem Schlachtgewicht und vereinnahmten Fleiſch⸗ marken, Fleiſchbezugsſcheinen und Beſcheinigungen gemäߧ 15 Abſatz 2 und 3, wegen Schwunds und Einwiegens als zuläſſig anzuſehen iſt. Ergibt ſich bei näherer Prüfung, daß ein Ge⸗ werbetreibender im Vergleich zu dem abgeſetzten Fleiſch zu wenig Fleiſchmarken, Fleiſchbezugs⸗ ſcheine oder Beſcheinigungen gemäߧ 15 Abſatz 2 und 8 eingenommen hat, ſo iſt, falls er eine ge⸗ nügende Aufklärung nicht zu geben vermag, dem Begirksamt Anzeige zu erſtatten. Das Bezirks. amt kann neben der Herbeiführung ſtrafenden Einſchreitens die gewerbsmäßige Verabfolgung von Fleiſch und die weitere Vornahme von Schlachtun⸗ gen dieſem Gewerbetreikenden unterſagen; bel wiederholten Zuwiderhandtungen iſt die Unter⸗ ſagung auszuſprechen. Gegen die Unterſagung kann Beſchwerde an den Landeskommiſſär erhoben werden; dieſer entſcheldet endgültig. 5 Haus zu Haus Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen ſind verpflich⸗ grundſätzlichen Anweiſungen des Miniſteriums des ſehen. Die Unternehmer ſowie die von tet, den Beamten und den Sachverſtändigen Aus⸗ kunft über ihren Betrieb und insbeſondere über den Begug und die Verabreichung des von ihnen feilgehaltenen Fleiſches ſowie über Art und Um⸗ fang des Abſatzes zu erteilen. 8 23. Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der Anzeige von tungen und Geſchäftsverhältniſſe, welche durch die Aufficht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegen⸗ heit zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verbreitung der Geſchäftsgeheimniſſe eines Be⸗ triebs zu enkhalten. Sie ſind hierauf zu ver⸗ eidigen. § 24. In den Räumen, in welchen Fleiſch gewerbs⸗ mäßig verabfolgt wird, iſt vom Unternehmer ein Abdruck dieſer Verordnung auszuhängen. IV. Aufbringung des Schlachtviehes. 8 25. 5 Für die richtige und vollſtändige Beſchaffung des aus dem Großherzogtum zur Deckung des Be⸗ darfs des Heeres und der Zivilbevölkerung auf⸗ zubringenden Schlachtviehs hat die Fleiſchverſor⸗ gungsſtelle Sorge zu tragen. Sie hat hierbei den Innern Folge zu leiſten. Sollte der Badiſche Vieh⸗ handelsverband oder ſeine Mitglieder das erfor⸗ derliche Schlachtvieh nicht freihändig zu erwerben vermögen, ſo hat die Fleiſchverſorgungsſtelle die fehlende Menge auf die Kommunalverbände um⸗ ihnen beſtellten ſowie ſonſtige geſchäftliche Aufzeichnungen einzu⸗ nennt, ſtattzufinden. 8 28. Die Bedarfskommunalperbände, welche Weiſe durch die Fleiſchverſorgungsſtelle Vieh gu⸗ gewieſen erhalten, haben für die Begaßlung den zugewieſenen Viehs unter Berückſichtigung der Höchſtpreiſe und der zugelaſſenen Handelszuſchläge aufzukommen oder eine Stelle zu bezeichnen, welchg die Zahlung zu bewirken hat und von der Fleiſch⸗ verſorgungsſtelle als hinreichend ſicher anerkaum iſt. Die Bezahlung hat binnen drei Tagen nach der Lieferung an den Kommunalverband zu ge⸗ ſchehen, von welchem die von der Fleiſchverſor⸗ gungsſtelle aufgegebene Lieferung erfolgt iſt. Der liefernde Kommunalverband deckk aus dem Han⸗ delszuſchlag ſeine Unkoſten einſchließlich der etwag entſtandenen Kommiffionsgebühren und liefert den zu zahlenden Stallpreis an den Viehhalter alß V. Strafbeſtimmungen, Inkrafttreten der 6 Verordnung. 5 8 20. Zubbiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſer Verordnung und die auf Grund der letzteren er⸗ laſſenen Anordnungen der Fleiſchverſorgungsſtells, der Kommunalberbände oder der von dieſen he⸗ zeichneten Stellen werden mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu fünf⸗ zehnhundert Mark beſtraft. 8 30. 4 Dieſe Verordnung tritt hinfichtlich der 88 bis 18 am 1. Mai 1916, im übrigen mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. 16 Karlsruhe, den 11. April 1916. Großherzogliches Miniſterium des Junern. von Bodman. Dr. Schühlg, zulegen. 8 28. Die Kommunalverbände ſind verpflichtet, die ihnen von der Fleiſchverſorgungsſtelle aufgegebe⸗ nen Mengen an Schlachtvieh binnen der geſetzten Friſt an die ihnen bezeichneten Stellen zur Ab⸗ lieferung zu bringen. Kommunalbperband entſprechend der Anweiſung der Fleiſchverſorgungsſtelle aufzubringenden Schlacht⸗ viehes auf die Gemeinden erfolgt durch den Aus⸗ ſchuß des Kommunalverbandes, welchem für dieſen Zweck der Bezirkstierarzt als Mitglied beitritt. Bei der Verteilung auf die Gemeinden iſt das Er⸗ gebnis der Viehzwiſchenzählung vom 15. Abpril 1918 zugrunde zu legen. Auch iſt auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der einzelnen Gemeinden tunlichſt Rückficht zu nehmen. Der Kommunalverband kann ſich bei der Erwerbung des zu liefernden Schlacht⸗ viehs ſolcher Händler, welche dem Badiſchen Vieh⸗ handelsverband als Mitglieder angehören, als Kommiſſionäre bedienen. N 8 27. Der Gemeinderat hat, falls ſich nicht unter ſeiner Mitwirkung die freihändige Erwerbung der zu lie⸗ fernden Schlachttiere in der Gemeinde ermöglichen läßt, auf Grund des Ergebniſſes der Viehzwiſchen⸗ zählung vom 15. April 1916 zu prüfen, welche Beſitzer zur Lieferung der aufzubringenden Tiere, nötigenfalls im Wege der Enteignung, zunächſt in Betracht kommen. Hierbei iſt davon auszugehen, daß Unternehmern landwirtſchaftlicher Betriebe die Tiere zu belaſſen ſind, welche ſie zur Fortführung ihres Wirtſchaftsbetriebs bedürfen. Auch eingetra⸗ gene Tiere der Zuchtgenoſſenſchaften, ſoweit ſie nicht zur Maſt aufgeſtellt ſind, ſind nicht zu ent⸗ Verordnung. (Vom 18. April 1916.) Die Verſorgungsregelung mit Eiern betreffend. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 üher die Errichtung von Preis⸗ Die Verteilung des bom eafſungsudnen und die Verforgungsregelung in Faſfung vom 4. November 1915(Reichs⸗Geſetzb Seite 607, 728) wird verordnet, was folgt: 8 1. Zur Durchführung der Verſorgung der Bevölker ung mit Eiern wird beim Statiſtiſchen Lanbesee eine Landesvermittlungsſtelle errichtet, welche den Namen„Badiſche Eierverſorgung“ führt. Dle„Badiſche Eierverſorgung“ wird bei Erffüllung ihrer Aufgabe von einem Beirat unterftützt, deſſen Mitglieder vom Miniſterium des Innern ernannt werden. 8 2. Die„Badiſche Eierverſorgung“ hat die Aufgabe, die Kommunalverbände nach Möglichkeit mit Eiern zu verſorgen. Ste wird zu dieſem Zwecke die von Eiern nach dem Großherzogtum fördern und di Zuleitung der im Großherzogtum erzeugten Eier an die Kommunalverbände nach den grundſätzlichen Weiſungen des Miniſteriums des Junern regeln. 8 3. Der Berſand unbd die fonſtige Verbringung von Eiern nach außerbadiſchen Orten bedarf dertzene 45 gung ber,Badiſchenctierverſorgung.“Diechenehmt kann auch mit dem Vorbehalt jederzeltigen Widerrn füur täglich oder wöchentlich wiederkehrende Sendunge bis zu einer beſtimmten Höchſtmenge jeweils au Dauer eines Kalendermonats gegeben werden. Für die genehmigten Sendungen werden Verſandſcheine ausgeſtellt. 8 4. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ührer Verkündung in Kraft. Narlsruhe, den 18. April 1910. Großherzogliches Miniſterium des Junern: von Bobman. Hr. Schühn ſeignen. Lehnt auf Mitteilung des Gemeinderats, der Viehhalter die freiwillige Abgabe as, ſo iſt daß die Uebereignung des Tieres in Ausſicht ſteht,, Maunheim, den 17. Nuril 1916. Vorſtehende Verordnung bringen wir hlermit ur öffentlichen Kenntnls. 8 Sroßh. Setresamt t. II., auf dieſe