deee f erlohn 30 Pfg., dur 45 1 einſchl. Poſtzuſtellungsgebn im Miertelſa. Se Manene in und Umgebung 5 200 gen: Kolonel⸗Seile 40 .20 ga der Anzeigen⸗Annahnme für blatt morgens 59 5 — das blatt nachm, 5 Uh dägnch 2 Ansgaben(außer Sonntag) „Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilagen: woͤchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Nr. 203. „Jallen wir nicht auf Englend hinein!“ In dieſe Mahnung klingt ein vortrefflicher Auſſat von Frhrn. von Grotthuß im ſo⸗ eben erſchienenen erſten Maiheft des„Tür⸗ mers“ aus. Man wird dieſen Betrachtungen um ſo lieber Gehör ſchenken, als hier ein Balte zu uns ſpricht, der die Kriegszielfrage nicht unter dem antiruſſiſchen Geſichtspunkte allein ſieht, wie— allerdings aus menſchlich begreiflichen Gründen— ſo manche unſerer Volksgenoſſen in den annoch ruſſiſchen Oſt⸗ ſeeprovinzen, die ſich da in einem etwas wun⸗ derlichen und unnatürlichen Bundes mit dem Berliner Tageblatt und Geſinnungsverwandten zuſammenfinden. Freiherr von Grotthuß be⸗ ſpricht die Kriegszielrede des Reichs⸗ kanzlers, er ſieht gegen Rußland hin die Abficht Herrn von Bethmann⸗Hollwegs darin, das Zarenreich von Weſten abzu⸗ drängen. Aber er will— und das iſt be⸗ merkenswert— die Auseinanderſetzung mit Rußland derart vorgenommen wiſſen, daß ſie Keim ſpäterer Ausſöhnung werden kann.„Es gilt die Furchen ſo tief zu pflügen, daß Ruß⸗ land auf die Dauer nicht nur nicht unſer Feind zu bleiben brauchte, ſondern uns auch noch ein ſpäterer Freund werden könnte“. Er hält dieſe Entwicklung durchaus für möglich, glaubt er doch, daß die Petersburger erſten Kreiſe die baltiſchen Provinzen ſchon jetzt aufgegeben hätten. Sobald erſt einmal durch eine„Iſolierſchicht“ die Reibungsflächen beſeitigt ſeien, würden wir uns mit Rußland ſehr gut verſtehen. So ſpricht ein Balte und er ſpricht ſo, weil er mit freiem Blick die gegenwärtige und kommende engliſche Gefahr erkennt. Er ſieht, worauf auch wir in füngſter Zeit mehrfach hingewieſen haben, wie die Weltpolitik das kommende Zeitalter von dem Kampf Englands und„Wilſons Verei⸗ nigten Staaten“ gegen Japan erfüllt ſein wird, an deſſen Seite leicht Rußland zu finden ſein werde, und er ſieht in dieſen Zuſammenhängen und in Verbindung mit den offenkundigen Beſtrebungen Großbritanniens ein Engliſch⸗Belgien und ein Engliſch⸗ Frankreich zu ſchaffen, wie auch durch Beherr⸗ ſchung Jtaliens und Griechenlands die Herrſchaft im Mittelmeer zum Ab⸗ ſchluß zu bringen, unſere Aufgabe gegenüber Großbritannien. Grotthuß kennt zwei große Gefahren, die eine, daß wir zu früh Frieden ſchließen, die andere, daß wir England ein Vertrauen entgegenbringen, das im umgekehrten Verhältnis zu ſeiner bewähr⸗ ten Vertrauenswürdigkeit ſteht. Ueber letzte⸗ res Thema ſpricht er mit ſo eindringlicher und überzeugender Beredſamkeit, daß wir ihn ohne Einſchränkung ſelbſt zu Worte kommen laſſen wollen: „Ein Staatsmann wird nicht daran vorbei⸗ ſehen können, daß es England und immer wieder England iſt, das ſich als die Seele des gegen uns wütenden Vernichtungskampfes erweiſt und bewährt. Gebe ſich niemand dem Wahne hin, als ob England in abſehbarer Zeit es wirklich aufrichtig mit uns meinen könnte und nicht viel mehr befliſſen ſein wird, uns, wo immer nur möglich, ein Bein zu ſtellen, beſonders aber von jeder Verbindung, die ſich zu einer freundſchaftlichen für uns geſtalten könnte, fernzuhalten. Es iſt daher auch da⸗ mit zu rechnen, daß es verſuchen wird, uns an ſeine Seite, d. h. in ſein Schlepptau zu ziehen und dann gänz⸗ lich von ſeiner Gnade abhängig zu machen. Wenn ſchon heute ſich Stimmen bei uns er⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, A W. ao, In den Zelten 17, Jernſprech⸗KHummer Telephon⸗Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 207 Ludwigshafen a. Ah. Bei lage M nhein Teunteg 2. 8 1916. —— Celegramm-Wreßd: „Ceneralanzeiger Naunheim“ Sernſprech⸗Nummern: Gbderleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Kbteilung 1449 Schriftleitung 377 und fa49 Verſandleitung und Derlags⸗ buch Buch Tiefdruck dlung 2¹8 und 7859 ruck⸗Ahteilung flbteilung nsss Täglich 2 Ausgaben(außer Sountag) für Literatur und WMiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Cechniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen 25. Winterſport; Mode⸗Beilage; ee Blatt. (Tittagblatt.) Neulſchlunds Kumpfſiel.— Re ſchliumſten Stulben heben dürfen— Stimmen, denen man eine beſtimmte Bedeutung beimißt—, die eine poli⸗ tiſche Intereſſengemeinſchaft zwiſchen Deutſch⸗ land und den Vereinigten Staaten mit der Spitze gegen Japan glaubhaft machen wollen, ſo kann man ſich nicht genug wundern, daß ſie ſelbſt daran glauben und nicht wiſſen ſoll⸗ ten, daß, wer Amerika ſagt, England ſagt, daß ſie uns alſo nichts Geringeres zu⸗ muten, als Englands Geſchäfte zu beſorgen. Oder ſollte das gerade das eigentliche Ziel ſein, welches ſie dann freilich nicht als das, was es in Wahrheit iſt, anerkennen, vielmehr als tiefe politiſche Weisheit ausgeben werden. Da greift man ſich doch an den Kopf und fragt ſich, ob es denn— nach den furchtbaren Lehren dieſes Krieges— für manche„Politiker“ wirk⸗ lich kein, aber auch gar kein Mittel der Be⸗ lehrung gibt? Verhandeln werden wir ja mit ihnen müſſen, aber fallen wir nicht auf England hinein. Es gibt Leute bei uns, die darauf drängen, Belgien lieber heute als morgen ab⸗ zuſtoßen, ohne viel zu fragen, was werden wird, nur um wieder ihre Verbindungen mit L England aufzunehmen und die deee der„weſteuropäiſchen e e der„Weltkultur“ und„Weltwirtſchaft“ aus koſten zu dürfen. Vor ihren ſei gewarnt. Sie entfalten zur⸗ zeit eine außerordentliche Rüh⸗ rigkeit, auch in Oeſterreich. Laſſen wir uns von niemand und zu nichts treiben, was uns nicht volle Sicherheit, Größe und Ehre unſeres Vaterlandes ver⸗ bürgt. Verbürgt!— das Wort muß mit der Fanfare ausgeſtoßen werden, damit es in ſeinem vollen und einzig möglichen Sinne verſtanden werde. Solange uns ſolche Bürg⸗ ſchaft geweigert wird, laſſen wir unſere U⸗ Boote und Zeppeline weiter den Frie⸗ den vorbereiten, den wir brauchen, wir als das deutſche Volk, nicht die zweifelhaften Händler, denen ſchließlich auch das Vaterland nur ein Geſchäft, ein„Objekt“ iſt. Was unſere U⸗Boote und Zeppeline ſetzt leiſten, iſt gewiß ſchon alles mögliche. Was ſie aber leiſten können, das wiſſen unſere Geg⸗ ner, während es bei uns noch lange nicht 40 gebührend in Rechnung gaſterte wird. Wenn ſchon ein engliſches Blatt— nach all den krampfhaften Ableugnungen— geſtehen mußte, die Zeppeline ſeien für Deutſchſand„pon unerhörtem Werte“ goweſen, ſo iſt damit nicht geſagt, daß ſie uns nicht von noch unerhörterem“ Werte hätten ſein können und naoch jetzt ſein könnten. England hat die Friſt und die vielen und graßen Er⸗ leichterungen, die wir ihm in unſerem l⸗ Boot⸗ und Zeppelin⸗Kriege ſo reichlich go⸗ währt hahen, nicht ungenünt berſtreichen laſſen, hat große Verteidigungswerke unter und über dem Waſſor durchzuführen vermocht, ſich dadurch ſelbſt viel Schaden erſpart, uns aber zugefügt. In der Richtung eines für uns möglichen Friedens liegt das nicht. Es liegt überhaupt nicht in der Richtung dieſes Frie⸗ dens, ſo viel ſiber den Frieden zu roden.“ Deutſchland und Amerika. Baldige Veröffentlichung der deutſchen Antwort. ABerlin, 2. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Die Baeratungen im großen Sauptquartie über unſere Antwortnote an die amerikaniſche Regierung haben die Augelegenheit ſoweit ge⸗ fördert, daß nunmehr am Texrt der Note gearbeitet werden kann. Die Jortig⸗ ſtellung erfolgt in Berlin nach den Geſichts⸗ punkten, die im großen Hauptquartier auf⸗ geſtellt worden ſind. Die Arbeit am Noten⸗ text macht ſelbſtverſtändlich noch fortgeſetzte Beratungen der zuſtändigen Stellen notwen⸗ dig. Der Reichskangler trifft zu dieſem Ende in kürzeſter Zeit in Berlin ein. In parlamen ⸗ teriſchen Kreiſen ging das Gerücht um, datz die Veröffentlichung der Note zum Don⸗ nerstag oder Freitag zu erwar⸗ ten ſei. Der amerikaniſche Botſchafter, der heute aus dem großen Hauptquartter nach Berlin zurückkehrt, hat, wie die„Voſſiſche Zeitung“ hört, bei ſeinem Aufenthalt im großen Hauptquartier den im Weſten in den beſetzten Gebieten ſtehenden Aaauen einen Beſuch abgeſtattet. Der U⸗Bootlrieg. 2. Mai.(WTB. Nichtamilich tur meldet: 5 britiſche Lucknow“(3669 8 9 del ng! Hartlepool ſind verſenkt worden. fde e Mai.(WTB. Nichtamtlich. Rer Idung warr Bee eee e(9 b8 Die geſante Beſatzung wurde gerettet. Der Aufruhr in Irland. Die Waffenſtreckung in Dublin. Sondon, 2. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Amtlich wird mitgeteilt: Alle Rebellenführer in Dublin haben ſich ergeben. London, 1. Mati.(WTB. Ni Die Uebergabe der Rebellen in Dublin 3 als ſie aus dem brermenden die T die den A 75 1 Sack⸗ e usgang ville-Street beſetzt hielten, ſtellten das Feuer ein. Die 91 mit der Parla⸗ zunüchſt einen aſeiuulen eeeee der ſogenaunte Präſtdent der proviſori⸗ ſcher republitaniſchen„die formale bedingungsloſe Uebergabe. Die Kommandeure aller Streitkräfte der Regierung erhielten den Befehl, die Waffen niederzulegen. Abſchriften des U tokolls werden im ganzen Lande angeſch Aiederkartütſcht: London, 1. Mai.(WTeB. Nichtamtlich) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Die Kor⸗ reſpondenten Dublins, die die letzton Ereig⸗ niſſe beſchreiben, berichten von Verſuchen, die unbemittelten Kreiſe der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu verſorgen. Die Vorräte, die ſich in der Stadt befanden, wurden von den Behörden angefordert und die Sendun⸗ gan aus England unter diejenigen verteilt, die ſie am nötigſten hatten. Der Vizekönig und Staatsſekretär Birrell einpfingen am Freitag einige Journaliſten und teilten ihnen mit, daß die Rebeſlen ſich darauf beſchränkt hätten, ſobald ſie ein Haus in Beſitz genom⸗ men hatten, ſich zu varteidigen. Es ſei Ar⸗ tillerie aufgeſtellt worden, um ſie zu ver⸗ treihen. Birrell ſagte ferner: Die Rebellen h bildon keine milttäriſche Gefahr. Die einzige Ausſicht, die ſie hatten, war eine Ueber⸗ rumpelung der Behörden. Der Korreſpondent, der den Brand des Poſtamts ſchilderte, ſagt u, a, daß die Flammen die ganze Stadt Nulitets Aſnith erhellten. Sie ſchlugen 180 Fuß hoch in die⸗ Luft. Dadurch wurde die Aufgabe der Bela⸗ gerer weſentlich erleichtert. Ein großer Teil der Rebellen wurde aus den ſtärkſten Stelnm⸗ gen vertrieben. Nach einer anderen Reutermeldung aus Dublin nahte geſtern das Ende des Aufſtan⸗ des, als der Führer der Revolutionären, Pearce, verwundet wurde und als erſter verſuchte, Verhandlungen anzuknüpfen. Das letzte Bollwerk ſei der Muſikſacl geweſen, von dem eine Fahne niedergeholt wurde. ls das Rattern der Maſchinengewehre und das Rat⸗ tern der Gewehre aufhörte, kamen die Men⸗ ſchen laungſam wieder zum Vorſchein. Die auf den Straßen liegenden Leichen wurden ge⸗ zählt. Die Geſamtverluſte werden wahrſcheinlich nie bekannt; ſie ſind zweifel⸗ los ſehr groß. Nach einer Meldung der „Daily Mail“ wurde auch das Dubliner Schloß von den Rebellen belagert. 6s iſt ihnen aber nicht gelungen, einzudringen. Es ſollen viele Kinder teils auf den ) Straßen erſchoſſen, teils in den bren⸗ nenden Gebäuden umgekommen ſein. Ferner wird erzählt, daß Frauen. die iit Revolvern bewaffnet waren, mit den Auz⸗ in Dublin einmarſchierten. märtyrerblut. Wenn wir den Mitteilungen Glauben ſchenken dürſen, ſo iſt alſo in Dublin ſelbſt der Aufſtand nach eiwa Wie es im Lande ausſieht, darilber erſonhwen wir heute garnichts. Aber wir wollen ung daran erinnern, daß Aſquith in ſeinen erſten Mitteilun⸗ gen am das Unterhaus erklärte, beſonders im Weſten habe der Aufruhr ſein Haupt er⸗ hoben, hier aber liegen die am ſtärbſten natio⸗ naliſtiſch⸗oppoſitionell geſinnten Diſtrikte; der ) ſamtliche engliſche Bericht vom 1. Mat gaß ja auch zu, daß im Lande noch viel zu tun bleihe. Alſo der Aufſtand im gangen iſt mit nichten ſchon erloſchen, ſelbſt wenn es gelungen ſein ſollte ihn in Dublim zu erſticken. Aber wer⸗ den die engliſchen Machthaber an der Wafßfen⸗ ſtreckung der Aufrührer in Dubkin eine wirk⸗ lich ungetrübte Befriedigung empfinden können? Die hier wiedergegebene Meldung Reuters zeigt nur zu deutlich, daß der Auß⸗ wuhr in Dublin in einem Meer von Blut Artillerie njederkartätſcht worden, von grauenhaftem Kindermord erfah⸗ ven wir, nach einer Rotterdamer Meldung ſollen Kinder auf einem Spielplaß dem Ma⸗ ſchinengewehrfeuer zum Opfer gefallen ſein, ferner ſei ein Spielwarenladen geplündert Spielzeugen etwas zu erhaſchen, als das Ge⸗ bäude mit Kindern gefüllt war, ſei durch die Beſchießung ein Brand aus⸗ gebrochen, weſcher den Kindern den Ausweg verſperrte. Viele ſeien aus den Fenſtern ge⸗ ſprungen, 10 getötet, andere verwundet. Es ſind die erſten graufigen Bilder, die benichtet werden; wir werden wohl noch weit, weit Schrecklicheres erfahren. Reuter kündigt an, daß die Regierung die Geſamtwerluſte in Dublin nie bekannt geben werde, das beweiſt daß ſie ungeheuer ſein müſſen, auch wenn Reuter nicht ſelbſt eingeſtände, daß ſie„zwei⸗ fellas ſehr groß“ ſind. Eine achktagige ſchauerliche Menſchenſchlächteres! hat den Aufruhr bezwungen. Welch eine Sagt des Haſſos und der glühenden Pachſucht wird aus dieſem„Slege“ Eng⸗ lands hervorgehen! Das Märtyrerblut, daß in den Straßen von Dublin gefloſſen iſt, Wird, über die Säupter der Warkthabar in erſtickt worden iſt. Die Rebellen ſind mit und die Kinder hineingeſtrömt, um von den —7 — 5 Heneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittaghlat) Dienstag, den 2. Mai 1916. heute he Frage wird nun Haupt erheben. mondpartei balt 8 Maſcs oder morgen. Die erſt recht drohend ihr Wird die englandtre ue Red⸗ bleiben gegen den Jammer der eigenen Volks Vie lleicht erhebt ſich aus den vom Brande 1900 enden und blut⸗ von Dublin eine macht⸗ volle Einigkeit der Iren zum letzten Kampffe gen ihre Schlack er, gegen dieſe wirklichen Barbaren und Schänder der Menſch⸗ lichkeſt, denn die triſchen Erhebungen ſind ſicher alles andere als Torheiten und Frivoli⸗ täten, ſie ſind heiliger Kampf um Men⸗ 60 ſchenrecht und Menſchenwürde. Alſo: der Auf⸗ ruhr ur Dublin ift niedergemetzelt, die iriſche Revolution wird drohender und furchtbarer ihr Haupt erheben und gegen England bleibt eine neue Anklage vor dem Kulturgewiſſen der Menſchheit auhängig. Nie neue Wehrpflichtkriſe. Rotterdam, 1. Mai.(WTB. Nichtamtl) Der Rotierdamſche Courant meldet aus Lon⸗ dom: Der entariſche Mitarbeiter der „Times“ ſchreibt, daß die Politiker aller Par⸗ beien überzeugt ſind, daß der Regierung jetzb nichts anderes übrig bleibe, als eine Geſetzes⸗ vorlage für die allgemeine Dienſt⸗ pflicht einzubringen. In den Kreiſen der Arbeiterpartei halte man allgemein die Dienſt⸗ pflicht für unveymeidlich. Der ſchottiſche Ge⸗ werkſchaftskongreß erklärte ſich in ſeiner letzten Sitzung in Glasgow mit 66 gegen 40 Stimmen gegen die Dienſtpflicht und appellierte an die Arbeiterpartei, auch auf die Abſchaffung des bereits beſtehenden Dienſtpflichtgeſetzes hiny⸗ arbeiten. Eine Verſammlung von Arbeiterver⸗ einigungen, die am Samstag in London abge⸗ halten wurde, faßte den gleichen Beſchluß. Der Fall von Kut el Amara. Berlin, 2. Mat.(Von u. Berl. Büro.) Ueber die Lage der engliſchen Armee nach dem Fall von Kut el Amara ſchreibt Major Morath im„Berl. Togehlatt“ England iſt der Führer der gegneriſchen Kbalition. Ver⸗ letzen wir das Haupt, ſo werden die Glieder in Erſtarrung verfallen. Kut el Amara iſt eint ſoſcher Streich gegen das Haupt. Es kommt nicht darauf an, daß dort eine einzelne engliſche Diviſton in Gefangenſchaft geriet. Worauf es anlommt, das iſt die ungeheure Einbuße am politiſchem Preſtige in der moham⸗ medaniſchen Welt. Das umſpannende Weltreich, in deſſen Gebiet die Sonne nichb untergeht, England, der harte Deſpot der farbi⸗ gen Menſchheit und zugleich der Diktator ſeiner Dominions, England iſt von einer kleinen tür⸗ kiſchen Armee in 145 ſchweren Kämpfen auf die Kniee gezwungen. Wer weiß, wie eilig im fernen Orient die Kunde großer Ereigniſſe von Mund zu Mund ſich verbveitet, der ahnt, wie eilig über die Grenze hinaus dieſes Eveignis zun Wirkung kommen muß. Bern, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Bund“ ſchreibt zu dem Fall von Kut el Amara: England hat in Meſopotamien ein Heer von 20 000 Mann eingeſetzt, opferte aber eine Armee von mehr als doppelter Stärbe Militäriſch und politiſch iſt das ein ſchwerer Schlag, der nicht mir die Früchte jahrebanger Anſtreugungen zwiſchen dem Perfiſchen Golfe und dem Roten Meere zerſtört und das Anſehen Englands im Orient und Jndien erſchüttert, ſondern auch den Türben in einem kpitiſchen Auganblick die Handlun gsfreiheit in ſtarkem Maße n 0 8105. 1+ Lö ärungen 55 De und Vaterland. Bern, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) 5 G zazette de Laufanne ſch reibt unter anderm: eee ion nach Kut el Amara bringt von neuem den Beweis von der Leichtfertig⸗ keit, mit der der engliſche Generalſtab aus Ger ingſchätzung des Feindes und ohne ge⸗ nügende Vorbereitung Expeditionen unternimmt, die von vornherein dem Mißerfolg geweiht ſind. Die Kataſtrophe von Kut el Amara dürfte das ſchon wankende Kabinett Asquiths vor dem Parlament in die ſchlimmſbe Stellung bringen. A mſterdam, 1. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Das„Handelsblad“ ſchreibt: Die Uebergabe General Totvns Shends mit ſeiner Armee an die Türken wird in England tiefen Eindruck machen. Seit Gordon in Chartum und die engliſche Streitmacht in Amajfſeba kapitulieren amußben, war kein engliſches Heer gezwungen, ſich dem Feinde zu ergeben.„Dieſes Ereignis iſt von großer Bedeutung, nicht mi wegen der Tatſache der Uebergabe allein und wegen des morali ſchen Eindrucks, den es machen wird, weil man nach dem Siege 905 Ruſſen bei Erzerum glaubte, daß die ruſſiſchen Heere ver⸗ ſuchen würden, ſich Bagdads zu bemüächti gen und mit den Engländern zu vereinigen. ** Scharfe Angriffe gegen die engliſche Regierung. Rotterdam, 1. Mai.(WTB. Nichtaantl.) Alle Blätter brimgen Leitartikel über Geneval Towuſhends übergabe und die Unruhen in Irland. Die regierungs feindlichen Blätter be⸗ mützen die Unternehmung in Meſopotamien dazu, das Kabinett ſcharf anzugreifen. Die „Darly Mall“ ſtellt die Frage: Warum wurde Towuſhend geopfert? und beantwortet ſie dahin, daß die britiſche Regierung für die verrückte Idee des Vormarſches auf Bagdad vevantwortlich gemacht werden müſſe.— Die „Morning Poſt“ ſchweiht, eine Gruppe von Menſchen in Engbamd verſucht unentwegt die Schuld für jede Niederlage dem Militär und den Seeleuten in die Schuhe zu ſchieben. Man dürfe aber einen Verſuch, ſich der Ver⸗ antwortung zut entziehen, dulden.— Die 8˙⁰¹ „Times“ erklärt, man habe nicht lange auf einen neuen treffenden Beweis für die unglück⸗ ſeligen Ergebniſſe der gegenwärtigen Kriegs⸗ leitung zu warten brauchen. Der Vericht von Kut el Amara ſei von der Nation mit großem Leidweſen, aber mit dem feſten Entſchluß auf⸗ genommen worden, daß derartige unüberlegte und nicht zu rechtfertigende Abenteuer mit ganz ungenügenden Truppenaufgeboten ein für allemal unterbleiben müſſen.—„Daily News“ betont, daß man gegenüber den be⸗ kannten Anzeichen von Unzufrieden⸗ heit in Irland eine ſträfliche Gleich⸗ ailkig keit an den Tag gelegt habe. Das Drama ſei die Folge davon geswveſen, daß die Regierung unterlaſſen habe, gegen die revolutionäre Bewegung in Ulſter entſprechend aufzutreten. Es gereiche aber zur Genugunmg, daß die Mehrheit des iriſchen Volkes mit dieſer wilden Bewegung nichts zu tun gehabt Die Schilderbebung der griechiſchen Offtziere. Bern, 1. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Soweit aus den ſpärlichen und vorſichtigen Meldungen der Pariſer Blätter zu entnehmen iſt, handelt es ſich beß den Kundgebungen des Athener Of⸗ fitzterkorps um ſpoutane nationale ſondern ai „Temps“ erzählt, daß eine gewiſſe Zahl von Offizteren, welche die gegenwärtige Lage als gefahrvoll für den öffentlichen Frieden an⸗ ſehen, ſich verſamme um Maßnahmen da⸗ gegen zu beraten. Sie veröffentlichten eine Er⸗ klärung, in der ſie verſichern, entſchloſſen zu ſein, den König zu ſchützen. Sie ſagen, daß ſie nicht davor zurückſchrecken würden, die äußerſten Maßregeln gegen diejenigen zu er⸗ greifen, die ſich gegen Thron und Land ver⸗ ſchwören. Der König und der Kriegsmimiſter beeinflußten fie beruhigend, ſo daß geſtern die Straßen ganz ruhig waren. Niemand kann indeſſen beſtimmt vorausſagen, welche Wendung die Lage nochneh⸗ men wird. Nach der„Heſtia“ ließ der Kriegs⸗ miniſter den Korpsführern anempfehlen, die Offiziere möchten vermeiden, Grund zu der Annahme zu geben, daß ſie ſich in Ausübung fihres Amts in die auswärtigen Fragen ein⸗ miſchen. Wien, 1. Mai.(WTB. Nichkamtlich) Die politiſche Korreſpondenz erhält folgende Mitteilung aus Griechenland: Die das Selbſt⸗ beſtimmungsrecht aurfs tiefſte verletzenden Hand⸗ lungen der Entente, die in der Armee des Landes von Beginn an ſchmerzlich empfunden wurden, haben infolge des Druckes, den dieſe Mächtegruppe auf die Regierung in der An⸗ gelegenheit des Durchmarſches ſerbi⸗ ſcher Truppen durch Griechenland aus⸗ zuüben ſuchte, ihren Höhepunkt er⸗ reicht. Dieſe Bewegung führte jetzt zur Bildung einer Liga unter den Offi⸗ zieren in Athen, die ſich weiteſtgehende Unterſtützung der Regierung im Widerſtand gegen die fortgeſetzte Bedrückung des Landes zum Ziel ſetzte. Daß eine ſolche Vereinigung, deren erſte Kundgebungen übrigens in einer Verſicherung aufrichtiger Loyalität für den König und die Dynaſtie peſtand, überhaupt not⸗ wendig wurde, wird hier als eine charakteviſtiſche Erſcheinung der abnormen Lage, in die Griechenland durch die Entente verſetzt wurde, gehalten und ſelbſt Kreiſe, die ſonſt jeder poli⸗ tiſchen Stellungnahme eines Offiziers ab⸗ lehnend gegenüberſtehen, können nicht umhin, die ſeitens des Militärs erfolgten Kundgebun⸗ gen unter den obwaltenden Umſtänden gerecht⸗ fertigt zu Berlin, 2. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Athen wird gemeldet: Die Nachricht, Griechenland werde mit jedem zur Verfügung ſtehenden Mittel die Beſetzung ſeiner inneren Eiſenbahnen die Entente verhindern, wird durch offiziells Aeußerungen beſtätigt. Sämt⸗ liche griechiſche Offiziere haben einer Koalition zugeſtimmt, durch welche die Verſprechung zum Ausdruck gebracht wird, für die höchſten Inter⸗ eſſen des Landes mit voller Kraft und Pflicht ⸗ erfüllung bis zum letzten Atemzug gegen jeden äußeren oder inneren Feind einzutreten. Dieſe Reſolutton hat rein militäriſchen Charakter und iſt nur zu betrachten als eine Bekräftigung des Fahneneides. Die ferbiſche Offizierskommiſſion, welche von Korfu abgeſandt, den König Peter in Edypſos aufſuchte, um ihn von der Möglichbeit der altiven Teilnahme der ſerbiſchen Armee an den bevorſtehenden Kämpfen in Mazedonien zu über⸗ zeugen, kehrte zurück. Die Moral der ſerbiſchen Armee auf Korfu wird als Käglich bezeichnet Vor dem Seetransport herrſcht wegen den Tütig⸗ keit der U⸗Boote großer Schyecken. Berlin, 2. Mai.(Priv.⸗Tel.) Der Mit⸗ arbeiter der„Voſſiſchen Zeitung“ in Athen er⸗ klärt, daß nach Erkundigungen von direkt in⸗ tereſſierter Seite, die Darſtellung als falſch bezeichnet wird, wonach die Vertreter Deutſch⸗ lands, Oſterreich⸗-Ungarns, Bulgariens und der Türkei Skuludis aufgeſucht hätten, um ihn wiſſen zu laſſen, daß ſie ohne weiteres Mitteleuropa. Die Wiener Verhandlungen. Wien, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Die Verhandlungen mit den kürzlich aus Berlin hier eingetroffenen Vertretern der deut⸗ ſchen Regierung über einige zoll⸗ und wirtſchaftspolitiſche Fragen haben in den letzten Tagen im Miniſterium des Aeußern unter Teilnahme öſterreichiſcher und ungariſcher Amtsperſonen ſtattgefunden und einen durchaus befriedigenden Verlauf genonumen. Die techniſchen Einzelfragen wer⸗ den von der nächſten Woche an in Berlin von Fachleuten beider Staaten beraten werden. Die wirtſchaftliche Konferenz der Alliierten. Reine Einigung. Bern, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Wie dem Pariſer Journal von der Pariſer wirt⸗ ſchaftlichen Konferenz berichtet wird, erwiderte der engliſche Abgeordnete Allen Baker dem italieniſchen Delegierten Lutzzati, daß Englarrd nicht ohne große Uebelſtände auf ſeinen Vor⸗ ſchlag bezüglich der Maßnahmen gegen das Steigen der Wechſelkurſe eingehen könne. Es kam zu keiner Einigung, ſo daß ein italieniſcher umd ein engliſcher Beſchluß⸗An⸗ trag gefaßt wurden. Der erſtere fordert einen ſtändigen Ausſchuß von Vertretern der Emiſ⸗ ſionsbanken und Schatzämter der Staaten zur Prüfung der Maßregeln gegen den Gold⸗Ab⸗ fluß und die Schaffung einer Kompenſations⸗ kammer unter den Alliierten, welche die Kurſe regeln ſolle. Der engliſche Antrag bezeichnet es als wünſchenswert, daß noch vor Friedens⸗ ſchluß ein Ausſchuß von Vertretern der Alli⸗ ferten gebildet werden ſoll, um die Mifkel ausfindig zu machen, die die Induſtrie und den Handel eines jeden Landes begünſtige und um die Frage der Erziehung einer beſonderen Verſtändigung zit prüfen, die geeignet ſei, den alliierten Völkern bei der Löſung der finan⸗ ziellen Aufgaben zu helfen, die ihnen der Krieg auferlegt. Die Sicherſtellung der Volksernährung. Preisfeſtſetzung für den Groß⸗ handel mit Fiſchen. Berlin, 1. Mai.(WTB. Antlich.) Durch wurde Beſchluß des Bundesrats vom 1. Mai der Reichskanzler Preiſe für den Großhandel von Fiſchen nach Anhörung von Sachverſtändigen feſtzuſetzen. Die Landeszeutral⸗ behörden oder die von ihnen beſtimmten ör⸗ den können für ihren Bezirk oder Teile ſhres Bezirks Abweichungen von den Preiſen anord⸗ nen. Bei Verſchi der Preiſe am Orte edenheit der gewerblichen Niederlaſſung des Käufers und drland als ein Faktor des Friedens. Von Sir Roger Caſement. Dieſen Aufſatz veröffentlichte der große iriſche Patriot in Nr. 28 von„Ueber Land und Meer“. Er iſt allerdings vor der jüngſten Erhebung ent⸗ ſtanden, behält aber doch um ſeiner zahlenmäßigen Feſtſtellungen feinen Wert. D. Schriftl. Ein intereſſantes Licht auf Irlands Haltung im Kriege werfen die füngſten Unterhauserörte⸗ rungen über die Dienſtzwangsvorlage und das der britiſchen Regierung abgezwungene Ge⸗ ſtändnis, daß man nicht wagt, Irland in den Rahmen dieſer Maßregel miteinzuſchließen. Eine von jenen Juſeln, die mehr als ein Vier⸗ tel der ganzen Fläche des Königreichs ausmacht Und von einem vollen Zehntel der Geſamtbevöl⸗ kerung bewohnt wird, muß von der Bill ausge⸗ nommen und ſo behandelt werden, als ob König und Reichsparlament dort nichts zu ſagen hätten — als ob Irland in der Tat ein fremdes Land wäre— und das aus dem eingeſtandenen Grund, weil es zu gefährlich ſein würde, das Landes⸗ geſetz jenem großen Teile des Königreichs auf⸗ zuzwingen. Es iſt, als ob in Deutſchland zum Beiſpiel Bayern von aller militäriſchen Verpflichtung für das Reich ausgenommen wäre und als Neutra⸗ ler, mit verſchränkten Armen, abſeits vom Kriege ſtehen dürfte, weil ein Jwang zur Erfüllung einer Verpflichtung für das Reich die Anwendung von und andere Rebel it ſich brächte, die 5 wären als die welche etwa durch ſein Fernbleiben eutſtünden. Vielleicht iſt nirgendwo ein verhängnisvollerer Fohlſchlag britiſcher Politik ſeit Kriegsbeginn an den Tag gekommen. Angeſichts der großen Ausgaben, in die das britiſche Reich verwickelt worden iſt, und der un⸗ geheuren Aufwendungen an Menſchen und Stof⸗ fen, die Großbritannien und ſeine„seligoverning“ Kolonien machen, iſt das Fernbleiben Irlands vom Kriege ganz unverträglich mit dem An⸗ ſpruch Englands, daß Irland mit Großbritannien ein Reich bilden ſoll, geeinigt durch die gemein⸗ ſame Ergebenheit gegen eine gemeinſame Krone. In den erſten Tagen des Krieges wurde der Welt durch Sir Edward Grey verkündet, daß Irland der„eine glänzende Fleck“ in Englands Ausſicht auf die Welt wäre. Die iriſche„Er⸗ gebenheit“, ſo ſagte man uns, war durch die „Gabe“ der Homerule feſtgekittet, und die Iren würrden mit ihren britiſchen Kämeraden Schulter an Schulter ſtehen bei Abwehr des deutſchen „Angriffes auf die Freiheit der kleinen Nationen und der ganzen Welt“. Wenn wir die Ziffern prüfen, die dem Parla⸗ ment auf offiziellem Wege geliefert wurden, die Ziffern, die da angeben, wie groß die verfügbare Menge an Märnern im militärfähigen Atter 5 England iſt, und daneben die Zahl derer, die dem Ruf zu den britiſchen Fahnen folgten, ſeit der Krieg begann, dann wird die Haltung Ir⸗ lands zum Kriege intereſſant für alle Länder. Unbewaffnet und wehrlos, erringt es einen Sieg für Frieden, Gefundheit und Vernuuſft und wirft durch ein— Nein den An⸗ ſchlag derer über den Haufen. deren Haupt⸗ 1 10. anſtreugung darauf geht, die Ausdehnung des Krieges zu vergrößern und immer neue Opfer in ihren groß angelegten e hin⸗ einzuziehen. Bei Beautwortung einer Frage hat der Hauptſekretär für Irland kürzlich(am 10. Januar) im Parlament feſtgeſtellt, daß man am 13. Auguſt 1915 die Männer im wehrfähigen Alter— das heißt zwiſchen 19 und 41 Jahren in Irland auf 562 115 ſchätzte. Die Zahl derer, die„freiwillig“ ſich den britiſchen Streitkräften, Heer und Flotte, angeſchloſſen hatten, gab er bis zum 15. Dezember— mit 94 997 an. Dieſe Ziffern, darauf ſollte man achten, ſtim⸗ men mit den ſtatiſtiſchen Ausweiſen aus dem Jahre 1911 nicht überein; ſie zeigten eine viel größere Zahl von Männern wehrpflichtigen Alters in Irland. Aber wenn wir uns vorerfſt auf den Bericht beſchränken, der jetzt dem Parla⸗ ment vorgelegt wurde, und das Ergebnis von ſechzehn Monaten prüfen, in denen man ſich unabläſſig bemühte, Iren in die Armee zu locken, dann muß man zugeben, daß der Biſchof von Limerick und die extreme Gruppe der iriſchen Nationaliſten— in ihrem Appell an die Jren, dieſen Krieg als„Englands Krieg, nicht als Irlands Krieg“ aufzufaſſen— weit treffender die friſchen Ueberzeugungen vertreten haben als einerſeits die Herren Redmond und Dillon und anderſeits die inſpirierten Organe der Regie⸗ rungspreſſe, die Irland hinzuſtellen ſuchten, als nähme es an Englands Seite begeiſtert an dieſem„heiligſten der Kriege“ 110 Männer wehrfähigen Alters in Irland(nach Provinzen) am 15. Auguſt 1915 Zahl der Angeworbenen in Heer und Flotte bis zum 15. Dezember 1915 Leinſter 1745977„27458 Ulſter 1988 99 Munſter 2136 687„ 14 190 Connaught. 81392 3 589 in ganz Irlaud 562 115 94 507 Wenn mau dieſe Ziffern von innen heraus prüft, wird man finden, daß die Iren den briti⸗ ſchen Streitkräften aus moraliſchen und reli⸗ giöſen Gründen ebenſoſehr ſorngeblieben ſind wie aus nationalen— worauf der Biſchof von Limerick als der erſte öffentlich hingewieſen hat. Ulſter, vorwiegend proteſtautiſch, mit einer verfügbaren wehrfähigen Bevölkerung von 169 489, gab in ſechzehn Monaten 49 760 Mann zur britiſchen Armee uns Jotte. Die drei nationaliſtiſchen Provinzen Leinſter, Munſter und Connaught, überwiegend katholiſch, niit nahezu 400000 Maun wehrſähigen Alters (392 626) gaben nur 45 237, und der größte Teil von dieſen kam aus den Städten Cork, Limerick und Waterford, wo äußerſte Armut, Obdach⸗ und Arbeitslofigkeit ſchon in normalen Zeiten die Hauptrekrutierungsgründe für die britiſche Armee in Irland ſchaffen. Wenn wir, wie wir getroſt können, 25 000 Rekruten für dieſe vier Städte abziehen, bleiben als kleines Kontingent einige 20 000 Mann, die von der großen Maſſe, von 2500 000 katholiſchen Farmern und Ackerbauern, der ländlichen Be⸗ völkerung dieſer drei Provinzen, geſtellt werden. eeee den, Bar Athen verlaſſen würden, wenn die Serben auf griechiſchen Bahnen befördert werden ſollten. 1 Dieustag, den 2. Mai 1916. Seneral-Auzeiger„ Badiſche Aeneſte Nachrichten.(Nnttogblart 8. Seite Verkäufers find die für den letzten Ort gelten⸗ den Preiſe maßgebend. Die Kommunalverbände und Gemeinden ſind berechtigt und auf Anord⸗ mung der Landeszentralbehörden verpflichtet, Höchſtpreiſe für den Kleinverkauf feſtzuſetzen. Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern müſſen dieſe Preisfeſtſetzung unter allen Unſtänden vornehmen. Berlin, 1. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Wie wir hören, wird das Verbot des Hausſchlachtens zum 1. Oktober unter allet Umſtänden aufgehoben werden. Dieſe Verſicherung wird gewiß von all den kleinen Leuten dankbar begrüßt werden, die ihre Wirtſchaft auf der Aufzucht eines oder einiger Schweine baſieren. Berlin, 1. Mai.(WTB. Amtlich) In der Sitzung des Beirats für Volksernährung aun 29. April wurde die Fleiſchverſorgung und be⸗ ſonders die Notwendigkeit einer Verbrauchs⸗ Degelung durch die Gemeinden beſprochen. Berlin, 1. Mai.(WTB. Anttlich.) Der Bundesrat hat in ſeiner heutigen Sitzung eine Verordnung erlaſſen, in der das Beſtreichen der Brotlaibe vor dem Ausbaäcken mit Fett verboten iſt. Als Fett gelten alle pflanzlichen und tieriſchen Oele und Fette. Bom Bundesrat. Berlin, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der Bundesrat hat den Nachtrag zur deutſchen Arzneitaxe von 1916, den Entwurf einer Bo⸗ kauntmachung betreffend Beſchränkungen des Verkehrs mit gewiſſen Arzneimittelſtoffen, den Geſetzentwurf zur Aenderung des Vereins⸗ geſetzes vom 19. April 1908, die Ergänzung der Ausführungsbeſtimmungen zum Geſetz betreffend die Beſeitigung von Tierkadavern vom 28. März 1912, den Entwurf einer Ver⸗ ordnung gegen das Fetten von Brotleiben, den Geſetzentwurf über die Feſtſtellung der. Kriegsſchäden im Reichsgebiete, die Aenderung der Bekanntmachung über Höchſtpreiſe für Petroleum, den Entwurf einer Verordnung üütber die Regelung der Fiſchpreiſe, den Ent⸗ wurf einer Bekanntmachung betreffend An⸗ derung der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln vom 28. Juni 1915 ange⸗ nommen. Die Pfälzer danken ihrem Kenig. München, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Wie die Korreſpondenz Hoffmann meldet, wurde aus der Pfalz aus Anlaß der Jahr⸗ hundertfeier ein vom Regierungspräſidenten unnd dem Präſidenten des Landrates unter⸗ zeichnetes herzliches Huldigungstelegramm an König Ludwig gerichtet, in dem der König zum Schluſſe gebeten wird, eins Abordnung aus allen Kreiſen der Pfalz zu empfangen und ihren Dank und ihre Huldigung entgegenzu⸗ nehmen. Der König wird dieſer Bitte am 10. Mai entſprechen. —— Threnik der Nriegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 31. März. Malancourt und die anſchließenden franzöſiſchen Verteidigungsanlagen im Sturm genommen. Meldungen aus Holland über Zurückziehung von Urlaub für Land⸗ und Marinemannſchaften und Beſchlagnahme von Güterzügen für Mili⸗ tärzwecke. 1. April. Heftige Artilleriekäämpfe bei Roye, in den Argonnen und im Maasgebiet.— Der ruſſiſche Anſturm von 500 000 Mann un ter Verluſt von 140000 Mann zunächſt er⸗ ſchöpft.— Luffſchiffgeſchwader über Lon⸗ hauſe am 17. a hat Irland gut unter 100 000 enkſandt, und beinahe die Hälfte(einſge 40 000) werden als Ulſterproteſtanten in An⸗ ſpruch genommen, die Irlanp leidenſchaftlich baſſen und ſich ſtolz Englanbs„ergebene Garni⸗ ſon“ nennen. Vom Reſt, einigen 50 000 iriſchen Katholiken, die durch Beſtechung, Beſchwatzung, Hunger und Einſchüchterung dahin gebracht urden, für England zu fechten(nach ſechzehn⸗ monatiger ungufhörlicher Anſtrengung!), batten nicht mehr als 20000 wirklich den Wunſch, Eng⸗ land zu helſen, und der Reſt diente nur der Sache— ihver Mägen. Als Kanadier, Auſtra⸗ lier, Neuſeeländer, Südafrikaner zu den Fahnen geſtrömt waren, um dem weit entfernten „Mutterland“ zu helfen, da war Irland hart⸗ näckig zu Hauſe geblieben und hatte es abgelehnt, die Laſt eines Krieges zu teilen, der, wie man verſicherte, in„den höchſten Intereſſen der Menſchlichkeit“ unternommen wurde. Irland war der eine ſchwarze Fleck— das ſchwarze Schaf in der britiſchen Völkerfamilie, und wenn Zwang irgendwo im britiſchen Reiche geboten war, dann war es ſicherlich hier Wenn wir uns den Ziffern der Zählung von 1911 zuwenden, wird man finden, daß— ſo ungünſtig die Lage nach den parlamentariſchen Angabel vom 10. und 17. Jannar erſcheint— ſie noch viel ſchlechter wird, wenn die Ergebniſſe jener Volkszählung als zuverläſſiger angeſehen werden dürfen. Nach dem Volkszählungshericht gab es 1911 in Irland ungefähr 760 000 Männer ime Alter von 18 bis 41 Jahren. Die genauen Ziffern des Verichts ſind 785 707 Männer im Alter von 18 bis 40. Jahren. Wenn wir die annähernde Zahl don(City, Docks uſw.) und der engliſchen Südoſtküſte mit großem Erfolge. L 15 verloren. 2. April. Franzöſiſcher Gegenangriff auf die am 31. März eroberten Anlagen bei Vaux unter ſchweren Verluſten zuſammen⸗ gebrochen. Zahlreiche glückliche Luft⸗ gefechte.— Erfolgreicher Angriff von Marineluftſchiffen auf die engliſche Oſt⸗ küſte.— Türkiſchs Erfolge im Tſchorok⸗ tale.— Der engliſche Panzerkreuzer Done⸗ gal Mitte Februar bei den Orkneys ge⸗ ſunkend „April. Alle Stellungen zwiſchen Haucourt und Bothincourt nördlich des Forgesbaches in unſerer Hand. Kämpfe bei Douau⸗ mont.— Marineluftſchiffgeſchwader mit großem Erfolge über Edinburg, Leith, Newoaſtle; Heetes⸗ und Marineluftſchiffe über den Londoner Docks und Dünkirchen. April. Bei der Feſte Douaumont und im Caillettewald ſtarke franzöfiſche Verteibi⸗ gungsanlagen erſtürmt.— Augriff deut⸗ ſcher Marinelyftſchiffe auf die engliſch Südoſtküſte, beſonders auf Great Par⸗ mouth.— Angrifſ von 10 öſterreichiſch⸗ ungariſchen Geeflugzengen auf Ancona; 2 davon verloren. . April. In den Luftkämpfen des März deut⸗ ſcher Verluſt an Flugzeugen: im Luft⸗ kampf 7, durch Abſchuß von der Erde 3, vermißt 4; franzöſiſcher und engliſcher Verluft: im Luftkampf 38, durch Abſchuß von der Erde 4, innerhalb unſerer Linien gelandet 2.— Der engliſche Torpedoboots⸗ zerſtörer„Meduſa I1!“ ſchwer beſchädigt nach Holland eingebracht.— Im Reichs⸗ tag. Rede des Kanzlers über Kriegslage und Kriegsziele. 6. April. Erſtürmung des Dorſes Haucourt und eines ſtarken Stützpunktes öſtlich da⸗ von.— Angriff deutſcher Marineluftſchiffe auf Anſlagen bei Whitby, Hull, Leeds und Bahnhöfe des engliſchen Induſtriegebietes. 7. April. Südlich von St. Eloi engliſche Trich⸗ terſtellungen nach hartnäckigem Kampf beſetzt.— Die Italiener aus einer von ihnen genommenen Stellung am Rauch⸗ kofel⸗Rücken vertrieben.— Südlich des Narocz⸗Sees ruſſiſche Angriffe geſcheitert. — rllärung Deutſchlands an Holland, daß beim Untergang der„Palembang“ kein deutſches Kriegsfahrzeug zugegen war. 8. April. Zwei franzöſiſche Stützpunkte ſüdlich Haucoburt auf dem Termitenhügel erſtürmt. — Am Südhang der Rochelta eine italie⸗ niſche Abteilung aus einer öſterreichiſch⸗ ungariſchen Sappe wieder vertrieben.— Aut Mrzli Vrh eine italleniſche Stellung genommen.— Eine deutſche Abteilung in Oſtafrika auf dem Stronghold⸗Berg(5) in Aruſcha von den Engländern umzingelt (am.) und zur Waffenſtreckung genötigt (am 6. April). 9. April. eee—— Flug⸗ ſtation Pagensholm au el durch vier arineflugzeuge.— Engliſche Schlappe am Tigris(6. April) unter Verluſt von etwa 1500 Mann. 10. April. Einnahme von Bethincburt unter tarken Verluſten des Feindes. 10. April. Béthincourt und die Stützpunkte„Al⸗ ſace“ und„Lorraine“ ſüdweſtlich davon genommen. Feindliche Stellungen dicht nördlich Dorf Avocourt und füdlich des Rabenwaldes geſänbert. Rechts der Maas eine Schlucht am Pfefferrücken geſäubert. — An der Ponale⸗Straße Eindringen der Italiener in öſterr.⸗ungar. Gräben ſüdlich Sperone. Caldonazzo im Suganatal durch die Italtiener in Brand geſchoſſen. 11. April. Südlich St. Eloi ein engliſcher Hand⸗ granatenkampf vor der deutſchen Trichter⸗ ſtellung geſcheitert.— Franzöſiſche Gegen⸗ angriffe ſüdlich des Forgesbaches zwiſchen Haucoburt und Bethincourt und aus Rich⸗ tung Chattancourt, ebenſo am Pfeffer⸗ rücken geſcheitert. Südweſtlich Feſte Dou⸗ aumont weitere Verteidigungsanlagen ge⸗ nommen.— Dunio, Görz und andere Orte im Görziſchen, St. Kathrein und Uggowitz in Kärnten, Levico und Rove⸗ reto in Tirol unter ſchwerem italieniſchen Feuer. Kämpfe bei Riva. 2 eeeee ſtattet iſt“ Aus Stadt und Land. *Mannheim, den 2. Mai 1916. * dem wWeesesseseνν Eiſernen Kreig dusgezeichnet Offizterſtellvertreter Faber, Meerfeldſtr. 98. Herr Faber, kauſmänniſcher Beamter der Firma Heh. Lanz, Abt. Landbaumotor, befindet ſich ſeit Herbſt vorigen Jahres an der Front im Oſten. Gefreiter Joſef Nerz, Reſ.⸗Inf.⸗Reg. 288, für hervorragende Tapferkeit. Erſatzreſerviſt Jakob Panter, vom Reſ.⸗ Inf.⸗Regt. 202. Mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeichnet wurde Stadtreviſor Belz, z. Zt. Leutnant d. R. und Kompagnieführer im Inf.⸗ Regt. 111. Herr Belz erhielt vorher ſchon ver⸗ ſchiedene Auszeichnungen. *Beſetzung des Oberverſicherungsamts Karls⸗ ruhe. Regierungsrat Johann Holzwart, Mitglied des Oberverſicherungsamts Mannheim, iſt bis auf weiteres mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des anderwärts verwendeten Direktors des Großh. Oberverſicherungsamts Karlsruhe, Oberamtmanns Neff, betraut worden. * Verſetzt wurden Verwaltungsſekretär Emil Gern in Heidelberg zum Bezirksamt Mann⸗ heim und Verwaltungsſekretär Adolf Fränz⸗ nick in Mannheim zum Bezirksamt Heſdelberg. * Eine Verordnung über die Betreibung und Sicherung der Gemeindeausſtände hat das Mini⸗ ſterium des Innern erlaſſen. In der Verord⸗ nung wird u. a. beſtimmt, daß in den Städten der Städteordnung die Mahngebühren durch Ortsſtatut in den übrigen Gemeinden durch Ge⸗ meindebeſchluß mit Staatsgenehmigung in er⸗ höhtem Betrag feſtgeſetzt werden können. * Von der Handels⸗Hochſchule. Von den Vor⸗ leſungen und Kurſen, die für einen größeren Kreis in Betracht kommen und die am morgigen Mittwoch beginnen, ſeien heſonders hervor⸗ gehoben: Lektütre engliſcher Schriftſteller, Fran⸗ zöſtſches Semimar, die Vorleſungen Mitteleuro⸗ päiſche Verkehrs⸗ und Wirtſchaftspolitik von ½ bis 8 Uhr(Dozent: Handelskammerſyndikus Dr. Blauſtein), Zwangsvollſtreckung und Kon⸗ kurs von 8 bis 10 Uhr(Dozent: Stadtrechtsrat Dr. Erdel), Lebensverſicherungsrechnung von 7 bis 8 Uhr und das Verſicherungswiſſenſchaft⸗ liche Praktikum von 8 bis 9 Uhr abends(Dozent: Mathemattker Koburger). Dieſe Vorleſun⸗ gen ſind gegen Löſung einer Hörerkarte zu⸗ gänglich; am erſten Abend iſt der Zutritt ohne Eintrittskarte geſtattet. Das Nähere erſehen die Leſer aus dem Anzeigenteil dieſer Nummer.— Der ungariſche Sprachunterricht, der heute abend 8 Uhr beginnt, wird von einem National⸗Ungarn erteilt * Kkin Fleiſch⸗ und Wurſtbelag an den fleiſch⸗ loſen Tagen. Durch die Bundesratsverordnung zur Einſchränkung des Fleiſch⸗ und Fett⸗Ver⸗ brauchs bom 28. Oktober vor. Is. iſt, wie man weiß, allgemein die gewerbsmäßige Abgabe von Fleiſch, Fleiſchſpeiſen und Fleiſchwaren an den Verbraucher Dienstags und Freitags verboten. In Gaſtwirtſchaften uſw. dürfen ferner Montags und Donnerstags 1. Fleiſchſpeiſen und ſonſtige Speiſen nicht in Fett oder Speck ge⸗ braten wrden und 2. Samstag kein Schweine⸗ fleiſch verabfolgt werden. An dieſen Tagen bleibt nach§8 2 der Verordnung die Verapfol⸗ gung des nach Nr. 1 und 2 verbotenen Fleiſches als Aufſchnitt auf Brot geſtattet. In Gaſtwirts⸗ und Hotelbeſitzerkreiſen waren nun Zweifel ent⸗ ſtanden, ob auch Dienstags und Freitags die Verabreichung von Brot mit Fleiſchbe⸗ lag geſtattet ſei. Der Internationale Hotel⸗ beſitzerverein in Köln hat auf eine diesbezüg liche Anfrage jetzt, wie das„Hotel“ mitteilt, vom Reichsaunt des Innern den Beſcheid erhalten, „daß auch die Verabreichung von Brot mit Fleiſch⸗ oder Wurſtbelgg in Hotels und Gaſt⸗ höfen an fleiſchloſen Tagen nach der Bekannt⸗ machung zur Einſchränkung des Fleiſch⸗ und Fettverbrauchs vom 28. Oktober 1915 nicht ge⸗ tags von 7 bis 9 Uhr abends ebenfalls völlig un⸗ Welche Narten ſind heute gültig Heute ſind folgende Marken in Kraft: Für je 750 gr Brot die Marke J der neuen Brotkarten. Für je 5 Pfund Kartoffeln die Kartoffelmarken J und II und die Marke A 5 der allgemeinen Lebeusmittelkarte. Für je 25 g Butter die Buttermarken 28, 27, 33, 34 und 35. Die Marken 28—32 der Butterkarten ſind für Butter ungültig. Für je 125 g Grieß die Marke 4 und die Marke 29 der Butterkarten. Für 100 g Reis die Marke 30 der Butterkarte. Für 125 g Erbſen die Marke E der alten Brotkarte. Stüdtiſches Lebensmittelamt. * Der deutſche Bund abſtinenter Frauen in Dresden, mit Ortsgruppen in Freiburg, Heidel⸗ berg und Mannheim, will die jungen Leute über 14 Jahre dafür gewinnen, daß ſie ſich un⸗ terſchriftlich wenigſtens für die Zeit wührend des Krieges und der Friedensfeiern verpflichten, keinerlei berauſchende Getränke zu ſich zu neh⸗ men, damit ſie duvch ihre Entſagung und ihr Beiſpiel zum Wohle des Volksganzen beitvagen und dadurch ihren Dank abſtattten für die Opfer und Entbehrungen der Truppen im Felde. Als äußeres Abzeichen ſoll ein grünes Kreuz mit weißem Feld mit der Inſchrift„Deutſcher Ju⸗ genddank 1915“ getragen werden. Das Mini⸗ ſterium des Kultus und Unterrichts hat die von dem Bund erbetene Mitwirkung der Schule zur Erreichung ſeiner Zwecke abge⸗ lehnt. Es hat aber nichts dagegen einzuwen⸗ den, wenn die Schüler der höheren Lehranſtal⸗ ten und der allgemeinen Fortbildungsſchule von ſich aus mit Zuſtimmung ihrer Eltern die Be⸗ ſtrebungen des Bundes unterſtützen und das Abzeichen tragen. Das Miniſterium hat zu⸗ gleich aber die Schulleiter und Lehrer aufgefor⸗ dert, keine Gelegenheit zu verſäumen, um dieu⸗ gend auf die Gefahren des Genuſſes geiſtiger Getrünke für die körperliche Entwickelung und die ſittliche Unverſehrtheit hinzuweiſen. Es ſoll auch auf den ſchweren Verluſt hingewieſen wer⸗ den, welchen die deutſche Volkswirtſchaft und Volksgeſundheit durch ſtarken Verbrauch geiſti⸗ ger Getränke gerade in der jetzigen Zeit er⸗ leiden müßte. * Die Bernhard Kahn⸗Volksleſehalle des Vereins für Volksbildung in der Neckarſtadt(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße), deren Benützung jedermann völlig koſtenlos zuſteht, war im Monat April von 2007 Erwachſenen und 1279 Schülern im Alter von 10 bis 14 Jahren, zuſammen alſo von 3286 Perſonen beſucht. Der über 9000 Bände umfaſſen⸗ den Bücherei, die Montags, Mittwochs und Frei⸗ entgeltlich aun jedermann Bücher entleiht, wurden 2980 Bände entnommen, davon 90 an neue Leſer. Um verſchiedenen eingeſchlichenen Mißſtänden vor⸗ zubeugen, werden von jetzt ab an Kinder unter 14 Jahren keine Bücher mehr abgegeben. In dem großen Leſeſaal liegen etwa 150 Zeitungen und Zeitſchriften aus, darunter die großen führenden Organe der verſchiedenen Parteien undgtichtungen. * Von den Heimen der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmannserholungsheime ſind für Ange⸗ hörige des Kaufmannsſtandes und der Induſtrie in dieſem Jahre folgende geöffnet: das Heim an der Oſtſee in Ahſbeck, das Heim in Bad Elſter i. Sn., das Heim in Prien a. Chiemſee. Letzteres vereinigt in hervorragender Weiſe die Vorzüge eines See⸗, Wald⸗ und Hochgebirgs⸗ aufenthalts. Die Aufnahmebeſtimmungen find bei der Hauptgeſchäftsſtelle der Geſellſchaft in Wiesbaden erhältlich. Baldige Anmeldung iſt im Hinblick auf die große Nachfrage dringend zu empfehlen. Bei Bitfarmut Bleichſucht, Appetitloſigkeit, allgem. Schwächs beſond. bei Frauen u. Kinbern iſt das wohlſchmeck. Häematfcum⸗Glauſch ürztlich bevorzugt. Große Flaſche.50 d. alle Mpothaken. — 400 000 Mann(vgl. M. Hoggs Rede im Unter⸗ derer von 40 bis 41 Jahren hinzufügen, nämlich 25 497, erhalten wir 761 204 als Geſamtſumme der Männer wehrfähigen Alters in Irland— von 18 bis 41 Jahren. Da weniger als 100 000 ſich haben anwerben luſſen, ſeit der Krieg begann, ſo iſt es klar, daß Irlaud eine Reſerve von gut 600 000 Mann hat, die durch das Geſetz gezwungen werden ſollten (wie Engländer, Schotten und Waliſer jetzt ge⸗ zwungen werden),„für ihren König und ihr Land zu kämpfen Jeder Verſuch ſie auf freiwflligem Weg dafür zu gewinnen, iſt fehlgeſchlagen. Lord Derby verpflichtete in zwei Monaten, ſo erzählt man uns, auf der benachbarten Inſel Großbritannien 2184000 Mann. Während das Derbyſyſtem in Großbritaunien angewendet wurde, unternahm es der Vizekönig von Irland an der Spitze eines Vertreterausſchuſſes(dar⸗ unter Mr. Redmond,„der nakionale Führer der iriſchen Raſſe daheim und über See“), in Irland Rekruten zu werben. Gegenüber Lord Derbys 2184 000 Briten ſicherten Lord Wimborne und Per., Rebiaond in derſelben Zeit 10000 Iren. Die Bevölkerung von Großbritannien iſt heute neunmal ſo groß mie die von Irland Hätte Großbritaunien ſo reagtert wie Irland, würde Lord Derby nur 90000 Mann beommen hoben. Wäre Irlauß dem Rufe gefolgt wie Eng⸗ land und Schottland, würdoe Lord Wimborne 249 000 Iren bekommen haben. Wenn irgendwo, da die Jahne der FKreißheit And Gleichheit flatterte, ſo ſollte hier Zwang atigewendet werden. Und gerade hier geſchieht es angeſichts einer ſo Häglichen Antwort au Auf die Töne bon„uatio⸗ naler Pflicht“, daß die britiſche Reglernng ſich außerſtande erklärt, das Geſetz auzuwenden. Im Unterhauſe trat am 17. Januar Mr. Bo⸗ nar Law, der mit der National Serviee Bill be⸗ traute Miniſter, einem Amendement entgegen, das durch einen Vertreter von Ulſter eingebracht war, um die Vorlage für Irland anwendbar zu machen, und erklärte:„Ich bemerkte, daß mein ehrenwerter Freund, der den Zuſatzantrag ſtellte, weiterging und ſagte, daß feiner Anficht nach die Idee, daß es ernſten Widerſtand in Irlaud gäbe, unbegründet ſei. Wenn die Regierung dieſe An⸗ ſicht teilte, würden wir nicht berechtigt ſein, Ir⸗ land von dieſem Geſetz auszuſchließen. Aber ich teile nicht die Anſicht. Ich gaube ſo feſt, wie ich irgend etwas glaube, daß, wenn wir Frland ſo anſehen, wie es tatſächlich iſt— und es iſt nicht gut, unſere Augen dem zu verſchließen, was wir alle wiſſen— daß ich es für unmöglich halte, dieſe Vorlage auf Irland in Anwendung zu bringen, ohne daß man Waffengewalt dazu auf⸗ bieten müßte, und zwar eine beträchtliche Streit⸗ kraft.“(Bgl. Parlamentsbericht der„Tines“ veut 18 Jaunar 1916) Aus dieſem Grunde allein hat das Uuterhaus den Zuſatzantrag, Irland in die Vorlage einzu⸗ beziehen, abgelehnt, und dieſer große Teil des Vereinigten Königreichs iſt nun durch Geſetz ausgeſchloſſen von der militäriſchen Verpflich⸗ tung, die allen anderen Untertanen der Krone gufgezwungen wurde, ausgeſchloſſen, weil die engliſche Regierung nach ihrem eigenen Einge⸗ ſtändnis es für zu gefährlich hült, Zwang auf Irland auszuüben, da das ja die„Aufbietung von Waffengewalt, und zwur einer beträchtlichen Streitkraft“ mit ſich bringen würde. guf dem Bilde von mißbrauchter Energie Die Tatſache, daß die engliſche Regierung, an⸗ mißleitetent Aufwand an geſichts einer Bewegung von ſolcher Wider⸗ ſtandskraft, im Herzen des Staates bedroht durch einen Streit von nie zuvor dageweſenem Ernſt, es abgelehnt hat, die widerſtrebende Bevölkerung zur Erfüllung der Verpflichtung zu zwingen, die ſie allen anderen Teilen des Königreichs auf⸗ erlegt hat— dieſe Tatſache iſt der klarſte Beweis dafür, daß in Irland noch ein Geiſt nationaſen Selbſtvertrauens lebt, den ſelbſt England wäh⸗ rend ſeines Krieges mit Deutſchland nicht anzu⸗ gretfen wagt. Soweit das katholiſche Irland in Betracht kommt, exiſtiert der Krieg nicht. Er exiſtiert nicht als moraliſche, religiöſe oder nationale Verpflichtung. Um wieder mit dem füngſten offenen Brief des Biſchofs von Limerick an das iriſche Voll zu reden, ſo ſagt bort Irland zu England: „Dies iſt dein Krieg, nicht meiner; kämpfe deine Schlachten mit deinen eigenen Söhnenl⸗ Dieſer Krieg, der die ganze Erde verheert, iſt nicht aus dem Boden ländlicher Gemüter er⸗ wachſen, ſondern wurde über die Zugrunde⸗ gerichteten und Regierten geſchleudert durch eine Handvoll Leute, die die Fronſe der politiſchen Syſteme unſerer Zeit zu„Vertretern des Volkes⸗ beſtimmt hat. Wenn Liebe und nicht Haß jemals den Geiſt der Menſchen beherrſchen ſoll, muß ihr Kommen vom Volk erwartet werden— und gerade hier gibt die Haltung der ſriſchen Bauern der kämp⸗ fenden Walt eine Hoffnung. Gerade hier iſt in Wahrheit Irland der ein: helle Fleck“ auf dem ganzen ſchwarzen Bilbe welches das britiſche Reich heute der Welt biet⸗ N2 J. Seite. Seueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 2. Mat 1916. Die 48. Wanderverſammlung des Bad. Landesvereins für Bienenzucht fand dieſer Tage ſli in Offenburg ſtatt. Der 2. Vorſtand, Stadl⸗ pfarrer Schweizer, leitete die Verſammlung. 1 Imker Erwähnenswert iſt, daß die unternommen haben. hierbei Ober⸗ lehrer Gerathewohl von Brombach in Betracht, der über die Grenzen unſeres Heimatlandes als Faulbrutforſcher bekannt iſt und z. B. 1915 allein 4489 Völker auf genannte Krankheit unterſuchte. Einſtimmig wählten die 100 Bezirksvertreter als J. Vorſtand Notar Möſſinger in Philipps⸗ burg, als 2. Vorſtand Frhrn. v. Gleichenſtein in Rothweil a. Kaiſerſtuhl und als Beirat für den zurückgetretenen Gemeinderat Spitz in Stadel den Dekan Geßler in Göggingen. Die Hauptverſammlung 1917, wobei ſämtliche Wah⸗ len borzunehmen ſind, findet in Buchen ſtatt. * Kriegsanleihe im Jelde. Das 3. Bataillon des Leib⸗Grenadier Regiments veranſtaltete eine Sammlung zur Kriegsanleihe. Der ge⸗ zeichnete Betrag ſoll dem Invalidenfonds über⸗ wieſen werden. Der Erfolg iſt ein großortiger. 600 Mark brachten die wackeven Grenadiere zu⸗ ſammen unmd was das Schöne iſt, nicht Einzelne haben große Beträge gezeichnet, ſondern faſt alle haben ſich beteiligt; die Beträge von 50 Nfg. ſind die Regel und von einer Kompagnie haben von 200 Mann über 180, ohne daß der geringſte Druk ausgeübt wurde, gegeben“ So konnte das Bataillon 600 Mark Kriegsanleihe zeichnen und dieſen Betrag dem Invalidenfonds zur Ver⸗ fügung ſtellen. 2 * 70. Geburtstag. In Freiburg feierte am Samstag der ſeit ſeinem Eintritt in den Ruheſtand dort wohnhafte Wirkl. Geh. Rat Dr. Richard Reinhard ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Zu Freiburg geboren, war Exz. Rein hard zunächſt int Miniſterium des Innern tätig, würde dann Ammann in Heidelberg, Oberamt⸗ mann und Amtsvorſtand in Kehl und Baden⸗ Baden, daun Miniſberialrat in. Miniſterium des Innern und war die folgenden Jahre Landes⸗ kommiſſär in Freiburg und in Karlsruhe. Als Forſt⸗ und Domämendirektor wurde Exz. Rein⸗ hard Mitglied des Staatsniniſteriums und Staatsrat. Im Jahre 1909 trat er nach erſprieß⸗ lichem 40jährigen Wirken in den Ruheſtand. Exz. Reinbard wurde im Herbſt 1915 vom Groß⸗ herzog in die erſte Kammer berufen, deren Ta⸗ gung er im Februar ds. Is. präfidierte. * Die„Pettershoſe“. Zu unſerer Mitteilung über den kürzlich verſtorbenen Buchhändler Otto Petters in Heſdelberg ſendet der„Tägl. Rund⸗ ſchau“ ein Leſer noch folgende Ergänzung: Es war am 29. April 1899, da verſammekten ſich wie alljährlich Scharen buchhändleriſcher Beſucher der Leipziger Oſtermeſſe, um nach zwölf Monaten ſaurer Arbeit einige Stunden in Aeckerleins Keller froher Geſelligkeit zu widmen. Der wohlbekannte Weinkeller in Alt⸗Leipzig war bis auf das letzte Den Mittelpunkt der ganzen, alljährlich in der Nacht Klingelbeutel diente. Das iſt die Entſtehungs⸗ geſchichte der„Pettershofe“, die allerdings nicht erft die Volkstümlichlert ihres Trägers begründet, ſondern ſie gewifſermaßen nur ſhrem Gipfel gu⸗ geführt hat. Das Feſt der goldenen Hochzeit ſeient mor⸗ gen Herr Unterhändler Edmund Uhrig mit Gattin Joſepha in Freudenberg(A. Wertheim). Der Schwetzinger Sparge markt war am ſind Dieſe verhältris⸗ mößig billigen Preiſe ſind nur dem Fehlen der 5 dutswärtigen, onders zutzuſchret Handel anfangs lebhaft. gegen Ende ſchleppend, da bald ver⸗ das S größere gen Spargel auf dem Markte ſelbſt keine Ab⸗ nehmer mehr famden. Die Leute verkauften ihre Ware ſodann von Haus zu Haus. Der Preis bewegte ſich zwiſchen 50 und 70 Pfennig. Auch der Nieder⸗Ingelbheimer Spar⸗ gelmankt wies große Mengen Spargel auf, die kaſch ihre Abnehmer fanden. Der Preis ſank bei dem infolge der günſtigen Witterung dop⸗ Lelt ſtarken Angebot vaſch bis auf 50 Pfennig für erſte Qwakttät und 30 Pfeunig für zweite Qnalttät. 2 Vergnügungen. In der heute ſtattfindenden Gröffnungsvorſtellung ⸗Das ſüße Mädel“ von im ter: Frau Wally Talero⸗Roggenburg, Florian Lieb⸗ h: Herr Kurt Oberland⸗Klotz a.., Fritzi Wey⸗ 1: Frl. Dolly Esquero a.., Proſper Plewny: Herr Bruno Weſtphal, Klapper: Herr Erwin Schrö⸗ der. Die Regie liegt in den Händen des Herrn Stauber, die muſikaliſche Leitung hat Herr Kapell⸗ meiſter Gieſen inne.„Das ſüße Mädel“ bleibt nur kurze Zeit auf dem Spielplan. Aus Cudwigshafen. * Auf ein 50jähriges Wirken im Volksſchul⸗ bienſt blickte geſtern Oberlehrer Jakob Oſter hier zurück. Seine Anſtellung als Lehrer in Ludwigshafen erfolgte am 1. Juni 1878 ſeit 25 Jahren bekleidet er auch die Stelle als Ober⸗ lehrer. Stimmen aus dem Publikum. Gefahr für unſere Säuglinge! Kaum ſind ein paar warme Tage ins Land geꝛogen, und ſchon breitet ſich eine bedenk⸗ liche Erſcheinung in der Milcher⸗ nährung unſerer Jüngſten aus. Die Milch bekommt, auch wenn ſie aufgekocht wird, einen„Stich“. Die Folge davon iſt eine Er⸗ krankung der Säuglinge, die ſich vornehmlich in Durchfall äußert. Wie ſelten ein ſchwacher Körper einer ſolchen Krankheit widerſtehen kann, ift bekannt. Als Urſache der Milchverderbnis wird uns das jetzt bei den Milchproduzenten übliche Verfahren angegeben, die Morgen⸗ und Abendmilch geſammelt an die Milchhändler abzuführen. Von friſcher Milch kann bei ſolcher Uebung wohl nicht die Rede mehr ſein. Wir alle haben ein begreif⸗ Iches Intereſſe an der geſunden Ernährung unſerer Jugend und keine Mühe ſollte uns verdrießen, da, wo Mängel ſind, mit Nachdruck einzugreifen. Ich entſinne mich, daß die Stadt⸗ verwaltung aus dem überſchwemmten Gebiet Hollands mehrere Kühe erworben hat. Sollte es nicht möglich ſein, einige Milchkühe anzuſchaffen und die Milch ausſchließlich auf Karten an Familien abzugeben, die für die Er⸗ nährung eines Säuglings auf Kuhmilch ange⸗ wieſen ſind? F. S. Rommunales. * Waldkirch, 28. April. In der Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde der Ge⸗ meindevoranſchlag pro 1916 in allen ſeinen Teilen einſtimmig genehmigt. Die ſtädt. Umlagen bleiben die gleichen, wie ſeit Jahren. Darmſtadt, 29. April. Die Einführung von Zuckerkarten iſt für Darmſtadt mit dem 1. Mai erfolgt. Für den Kopf und Monat ſind 800 Gramm Zucker vorgeſehen. Wer nach den ſtattgehabten Feſtſtellungen einen ſolchen Vorvat ſchon hat, erhält keine Zuckerkarte. Gaſthäuſer, Konditoren etc. erhalten die Hälfte des Verbrauchs des letzlen Monats. Zur Einmachzeit werden be⸗ ſondere Vorſchriften erfolgen. * Frankfurt a.., 29. April. verwaltung plant, um die Milcher eugung in eigener Regie zu ſteigern, die Vermehrung der Milchkühe in ihren landwirtſchaftlichen Betrie⸗ ben, ſodaß täglich bis 4000 Liter Säuglingsmilch abgegeben werden können. Hierfür werden vom Magiſtrat bei der Stadtverordnetenverſammlung 54000 Mark angefordert. 60 000 Mk. ſollen zur Ginrichtung von neuen Stallungen in der Anſtalt Hohenwald für weitere 75 Kühe Verwendung finden. In Nieder⸗Erxlenbach ſoll ein neuer Stall für 50 neue Kühe gebaut werden. Auf der Main⸗ kur wird eine neue Anſtalt für 28 000 Mk. er⸗ richtet. Für den Ankauf der Kühe werden vor⸗ läufig 200 000 Mark angefordert. Auch private An⸗ ſtalten und Landgüter ſollen unter ſtädtiſcher Ver⸗ walkung ſich mit der Milchverſorgung Frankfurts befaſſen. Bis fetzt iſt der Beſtand an ftädtiſchen Wilchkichen auf rund 160 Stück erhöht, die gegen⸗ wärtig ſchon täglich bis 4000 Liter Säuglings⸗ milch liefern. * Straßburg, 27. April. Die Städte Skraßburg und Mülhauſen haben be⸗ ſchloſſen, von der Einführung der Fleiſch⸗ Tarten Abſtand zu nehmen, da die Herausgabe großen Schwierigkeiten begegne und bei großer Fleiſchknappheit doch zwecklos ſei. * Merlin, 30. April. Die erſte Preis⸗ erhöhung im Groß⸗Berliner Stra⸗ ßenbahnverkehr tritt am 1. Moi auf der be⸗ ſonders von Ausflüglern ſtark benutzten Straßen⸗ bahnlinie Bahnhof Nahnsdorf— Woltersdorfer Schfeuſe ein. Die bisherigen Fahrpreiſe ſind um 5 Pfg. erhöht worden; die 10 Pfg.⸗Strecken fallen fort, ihr Fahrpreis beträgt fortan 15 Pfg. Die ganze Fahrt koſtet nunmehr 25 Pfg. Aus dem Großhzerzogtum. Heddesheim, 1. Mai. Der ſeinerzeit Die Stadt⸗ hder kommiſſariſch eingeſetzte Bürger⸗ meiſter Ehret iſt nach verdienſtvoller Tätigkeit vom Miniſter ſeines Poſtens ent⸗ hoben und dem Betzirksamt Mannheim als Reviſor zugewieſen worden. Bürgermeifter Ghret, der ſeit Kriegsausbruch im Felde ſteht, war ſchon früher Verwaltungsbeantter in Mannheim. Er war von der Regierung zum Bürgermeiſter der hieſigen Gemeinde ernannt worden, nachdem bei Ablauf der Amtsperiode des jetzigen Altbürgermeiſters Lehmann trotz dreimaligen Wahlganges kein Ergebnis zu er⸗ zielen war. Es wird mithin demnnächſt hier eine nweue Bürgermeiſterwahl ſtattfinden, der man mit großem Intereſſe entgegenſieht. (Heidelberg, 28. April. Der Verein zur För des Fremdenverkehrs wird am Montag, 8. Mai, wieder für die Sommermonate Stadigarten einen Ausſchank von Mineralwäſſern und Milch zu Kur⸗ zwecken eröfſnen. Der Bezirksausſchuß vom der guten dieſer dankenswerten E verkehrs zu ermögliche grauen mit dieſen Milch⸗ und Mineralkuren machte, Mittel bereit geſtellt, um auch in dieſem Jahr den Lazaretts⸗Kranken die Benutzung inrichtung des Fremden⸗ uch die Zivilbevölke⸗ rung benutzt dieſe in unſerm hübſchen Stadt⸗ garten ſich darbietende Gelegenheit, eine Bade⸗ reiſe zu erſparen und noch Geſundung zu finden, in weitgehendſtem Maße. Der Ausſchank ſteht unter ärztlicher Kontrolle und wird von Herrn Wilhelm Schneider vom Kaffee Häberlein wirt⸗ ſchaftlich geleitet. * Villingen, 29. April. Unter eigen⸗ artigen Umſtänden hat der 68jährige Landwirt Andr. Henninger von Peterzell Selbſt⸗ mord verübt. Er war vom Amtsgericht mit 14 Tagen Gefängnis beſtraft worden, weil er einen ganz erheblichen Kartoffelvorrat bei der Beſtandserhebung verſchwiegen hatte. Gegen dieſe Strafe legte Henninger Berufung ein und das Schöffengericht ermäßigte die Strafe auf eine Woche Gefängnis, wobei in Ausſicht ge⸗ ſtellt wurde, daß dieſe im Gnadenweg in eine Geldſtrafe umgewandelt werden könne. Das Urteil machte aber auf Henninger ſolchen Ein⸗ druck, daß er ſich im Amtsgerichtsgebäude er⸗ hängte. Gerichtszeitung. *In einer Zwickmühle befand ſich der Landwirt Joh. Fuchs aus Seckenheim am 7. Februar. Er hatte in ſeinem Orte—8 Zentner Speiſekartof⸗ feln gekauft für die Schwiegermutter ſeiner Toch⸗ ter, die in Mannheim wohnt und dafür.25 Mark per Zentner bezahlt, während der Höchſtpreis.05 Mark per Zentner betrug. Wie er angibt, glaubte er, daß der Höchſtpreis aufgehoben ſei, da die Mili⸗ tärverwaltung tagszuvor habe im Ort ausſchellen laſſen, daß ſie.25 Mk. für den Zentner Kar⸗ toffel bezahle. Mit ſeinen Kartoffeln fuhr er nach Mannheim und nahm gleichzeitig einigen Secken⸗ heimer Landwirtsfrauen, die auf dem hieſigen Wochenmarkt Stände haben, ihre Waren mit. Er fuhr auf dem Wochenmarkt an, um dieſe Sachen abzuladen, da hatte das kaufluftige Publikum auch ſchon ſeine Kartoffeln entdeckt und wallte ſie ihm abkaufen. Das alte Bäuerkein überlegte, daß es vielleicht doch ein Geſchäft machen könmte, für die Schwiegermutter ſeiner Tochter dachte er einen neuen Kartoffelkauf in Seckenheim tätigen zu kön⸗ nen. Aber er war ſo vorſichtig, einen in der Nähe ſtehenden Schutzmann erſt zu fragen, ob er das Pfund Kartoffeln zu 5 Pfg. verkaufen dürfe, was ihm verneint wurde, worauf das Bäuerlein wieder mit ſeinen Kartoffeln vom Markte abzog. Da zum Markte angefahrene Ware auch verkauft wer⸗ den muß und nicht zurückgehalten werden darf, nach der diesbezüglichen neuen Wochenmarktord⸗ nung, bekam Fuchs ein Protoköllchen und das Be⸗ zirksamt ſandte ihm einen Strafbefehl über 35 Mk. zu wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe und Ver⸗ gehen gegen die Wochenmarktordnung. Dagegen legte Fuchs Berufung ein. Das Schöffengericht konnte ſich in der Hauptverhandkung überzeugen, daß Fuchs ſicher nichts böſes und geſetzwidriges im Schilde hatte, er iſt ein armer, alter Mann, der drei Söhne im Felde ſtehen hat. Es ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß in dem Befragen des Schutz⸗ mannes, ob die Kartoffeln zu 5 Pfg. verkauft wer⸗ den dürften, noch kein„Feilbieten“ im Sinne der Beſtimmung liege und ſprach ihn wegen dieſer Sache frei. Weil er mehr bezahlt hatte, als der Höchſtpreis betrug, wurde auf eine Geldftrafe von 5 Mark erkannt. Letzle Meldungen. Vor der Entſcheidung. m. Köln, 2. Mai.(Priv.⸗Tel.] Die„Köln. Volkszeitung“ meldet zur bevorſtehenden deutſchen Autwort an Amerika: Das deutſche Volk ſehe der bedeutungsvollen Ent⸗ ſcheidung ſeiner Regierung mit völlig ruhiger Zuverſicht entgegen, wie jetzt die Antwort auch laumte. Man ſcheint ſich auch im ganzen Volke der Tatſache bewußt zu ſein, daß die Deutſche Regierung ihr möglichſtes zur Verſtändigung getan habe. Eine Entſcheidung iſt noch nicht gefallen, ſie wird auch nicht ſo ſchnell kommen, denn nicht die deutſche Antwort an Wilſon wird die Entſcheidung bringen, ſondern die Entſcheidung liegt bei Wilſon. Man iſt ſich im Hauptquartier über die Grundzüge der deutſchen Entſcheidung auf die amerikaniſche Note einig. Die deutſche Antwort wird nach ihrer Fertig⸗ ſtellung in Berlin dem amerikaniſchen Bot⸗ ſchafter nach deſſen Rückkehr aus dem großen Sauptquartier in Berlin überreicht werden. Die Entſcheidung hängt wie geſagt, davon ab, ob Wilſon den neuen deutſchen Vor⸗ ſchlag als genügend annimmt, oder ob er umjeden Preiseinen Kon⸗ flikt und Krieg mit Deutſchland herbeiführen will. giſchen Nongo. hat duſvlge Erfahrungen. 1908 dazu die Initiative ergriffen. Die Verträg erkemmen das franzöſtf Die Bürgſchaften für den bel⸗ Bern, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Dem „Temps“ zufolge überreichte der franzöſiſche Ge⸗ ſandte bei der belgiſchen Regierung dem Baron Boyens eine Erklärung, in der Frankreich, Eng⸗ land und Rußland die Integrität des belgiſchen Kongo garantieren. Italien und Japan nahmen davon Akt. Der„Temps“ ſagt, Frankreich habe aufgrund der Kongoverträge von 1834, 1895 und e auf die dem 40 Beblin, 2. Mai.(Priv.⸗Tel.) Zu Artikel der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitg. die„Deutſche Tageszeitung“ erklärt, daß man ſich in der Hauptſache den Darlegungen der „Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ anſchlie⸗ ßen könne. ** m. Köln, 2. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus dem Kriegspreſſequartier: Der Verſuch der Italiener im Adamello⸗ gebiet zu einem Vorſtoß gegen das mittlere Val di Genova, iſt geſtern nach heftigen Kämpfen geſcheitert. Sie hätten ihre Kerntruppen vorgetrieben und alles auf⸗ geboten den in 2000 Meter Höhe gelegenen Fargoridapaß nordöſtlich Laresletſchos zu er⸗ zwingen, ſeien aber unter ſchweren Verluſten zurückgeworfen worden. Paris, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Temps“ wird aus London berichtet, daß die wirtſchaftliche Konferenz der Alliierten an⸗ fangs Juni zuſammentreten werde. Die Ver⸗ treter der alliierten Länder würden nicht nur ihre Gedanken austauſchen, ſondern ſich auch bemühen, beſtimmte Maßnahmen zu be⸗ ſchließen, um ſie gemeinſam nach dem Kriege auszuführen. Madrid, 1. Mai.(WTB. Richtamtlich.) Amtlich wird mitgeteilt: Gimeno wurde zum Miniſter des Aeußern ernannt, Alba zum Finanzminiſter, Ruiz Gemez zum Miniſter des Innern. Der König hat ſeine Reiſe nach San Sebaſtian aufgeſchoben, um den Vorſitz im Miniſterrat führen zu können. JIunsbruck, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Heute fand in Hopfegarten zur Erinnerung an die vor hundert Jahren erfolgte Einverleibung des Brixentales eine ſchlichte Feier ſtatt anläß⸗ lich welcher der ganze Markt feſtlich geflaggt war. Die Feſtteilnehmer ſandten an den Kaiſer ein Huldigungstelegramm. Innsbruck, 1. Mai.(Priv.⸗Tel.) Geſtern hat in der Stadt Vils, Bezirk Reutte, eine Erinnerungsfeier an die vor hundert Jahren erfolgte Vereinigung der Gemeinden Vils und Muſau mit dem Land Tirol ſtattgefunden. Nach der Feier wurde ein Huldigungstelegramm an den Kaiſer abgeſandt. *** Ein Erdbeben in Graz. Graz, 1. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Heute Nacht 12 Uhr 24 Minuten wurde in Graz ein Erdbeben verſpürt. Bei den Hauptaus⸗ ſchlägen wurde der Zeiger des ſeismographiſchen Apparates abgeworfen, was auf ein heftiges Beben hinweiſt. Das Beben wurde an vielen Stellen der Stadt verſpürt. Auch in Judenburg wurde etwa um 12 Uhr 20 Minuten ein ſtarkes Erdbeben wahrgenommen. Ein heftiger, fünf Sekunden dauernder Stoß ließ von den Häuſern den Putz fallen. In den Wohnräumen ſielen die Gegenſtände durcheinander. Seesttt a58 00 2 2772 5 252 8222 2222 325 5 2272 8 2227 22 2222 2 4* 2222 455 5 2222 2525 ee 22:82222222222 α 722 (Anfragen uhne vollſtändige Adreſfenangabe und Beifügung des letzten Bezugsausweiſes werden nicht beantwyrtet.) Sch. im F. Um Zahnſtein zu entfernen, braucht man den in jeder Drogenhandlung erhältlichen Zahnreiniger(in einem Glasfläſchchen eingeſchloſ⸗ ſen), wo dieſer nicht hilft, iſt die Hilfe des Zahn⸗ arztes in Auſpruch zu nehmen. W. K. Sie ſind noch badiſcher Staatsangehöri⸗ ger. Durch zeitweiſe Abwefenheit geht ſie nicht verloren. Streitende im Unterſtand. Feſtgeſetzte Faſttage gibt es bei dem Militär nicht. Es bleibt den einzelnen Truppenteilen überlaſſen, ſoweit ſie mobil ſind, zu entſcheiden, ob ſie fleiſchloſe Tage einführen wollen und für welche Tage. Bei immo⸗ bilen Truppen ſind 2 fleiſchloſe Tage in der Woche vorgeſchrieben. M. R. 100. Nachdem Sie einmal gemuſtert und tauglich befunden ſind, iſt eine Freiwilligmeldung bei einem anderen Truppenteil ausgeſchloſſen. Unbekannt. 1. Die Kriegszulage wird ſolange gezahlt, als Rente gezahlt wird, jedoch wird die Rente von 10 Prozent abwärts nicht gezahlt. Soweit Sie über 10 Prozent haben, erhalten Sie alſo beide Gebührniſſe. 2. Die Rente iſt ſteuer⸗ pflichtig, die Kriegszulage nicht. keit, deren Heimatsrecht Ihre Eltern beſttzen. Beſitzen Ihre Eltern die braunſchw. oder preuß. Staatsangehörigkeit, ſo iſt dieſe auch auf Sie über⸗ gegangen. Der Geburtsort allein begründet nicht die betr. Staatsangehörigkeit. 2. u. 3. Un die bad. Staatsangehörigkeit zu erwerben, müſſen Sie ein Geſuch durch ihren Truppenteil an dasjenige richten, in deſſen Bezirk Se wohnhaft ſind. Erholungsheim Bad Dürkheim Gegen die preistreibereien. H. K. J. Sie beſitzen diejenige Staatsangehörig⸗ Dienstag, den 2. Mai 1916. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Nittagblatt) Reichsbankausweis vom 29. APrif een de egen dle teis erseobe Aktiv(in Tausend ut) 1816 Fofwoche 2416 759f— 4871 netallbestand 2503 901 1¹³ 2358525— 6785 garunter Gold. 2481702- 282 Relohs- u. Darlehns- 765 5⁴0— 30 585 kassen-Scheine. 333972— 51 728 117— 30658 Noten andererganken 3952— 10 888 Weohsel, Sohecks und 3787 936— 359 106 disk. Schatzanw.. 5138089 429483 19252 1005 Tombarddarlehen. 12104 1276 21155— 2338 Effektenbestand 49 264— 5611 179759— 5789 Sonstige Aktiva. 375643— 3945 PassIVA. 180000 conver.) Arundkapftal... 180000 bunxer.) 90 850(unver.] Reservefonds 8571(unver, 5310292 255281 fotenumlauf. 5596911—— 217545 1463 852. 244 deposlten 1735884 373ʃ4 170 125 1889 Sonstige Passva.. 327684 ꝗ— 28240 JBerlin 2 Mai. Won ums. Berl. Büro.) Der neueste Ausweis der Peichsbank steht im Zeichen der Utimoansprüche. Diese kom- men zumächst in einer Steigerung der Anlage zum Ausdruck. Am 2. April belief sich die gesamie Kapitalaulage auf 4771.0 Miflionen Mark am 20. April auf 5109,5 Mill. Mark. Die bank- mäßige Deckung allein hat sich von 4717/ Mill. Mark auf 5138,1 Mitkionen Mack erhöht. Die Zu- nahme beluft sich also auf 427, 6 bezw. 420,5 Mill. Mark. Im vergangenen Jahr betrug die Vermeli⸗ rung bei der Kapitalanlage 2 bei der bankmäßi- gen Deckung 353 Mill. Mark, demnach übersteigt der diesmalige Zugang den voriährigen, doch ist 2u beacliten, daß die Vermehrung der Anlage bei der Reichsbank einer Entlastung bei den Darlehnskassen gegenüber steht, welche Nrit 44,7 Mill.(auf 2158,0 Mill.) wesentlich größer ist, wir zur gleichen Zeit des Vorjahres. Auch die Bewegung auf dem Konto der flremden Gelder hat in der Richtung gewirkt, daß der Status der Bank sich nicht in voller Höhe der Zu- nahme der Aulage verschlechtert hat. Es sind nämlich 87,3 Mill. M.(i. V. 32,4 Mill.) dem Nonto der fremden Gelder zugeilossen, wodurch deren Gesarntbetrag sich auf 1730,9 Mill. M. er- höht hat. Die Vermehrung des Notenum- laufs um 217,5 auf 6696,0 Mill. M. bleibt denn auch hinter der vorjährigen Zunahme von 255 Mill. M. um 37,5 Mill. zurück. Von der Noten- zirkulation entfallen auf keleine Noten Mark 2681,9 Milfl. oder 69,7 Mill. mehr, als am 22. April Der Goldbestaud hat in der Berichtswoche eine kleine Steigerung erfahren und berecimet sich jetzt auf 2461,7 Mill. gegen 2401,4 Mifl. am 22. April. An Darlehnkassenscheinen bhat cdlie Reichsbank 41, Mifl. an die Darlelnskassen und 21,4 Mill. an den Verkehr abgegeben. Ilir Bestaud an Darlehnskassenscheinen hat sich hier- durch von 963,6 Mill. auf 900,5 Mill., d. h. um 63,1 Mill. verringert Die Golddeckung des Noten- umlaufs ging von 38 auf 30,8 v.., die Metall⸗ deckung von 38, auf 37,4 y. H. und die Gold- deckung der sämtlichen täglich fälligen Verbind⸗ lichkeiten von 30,3 auf 29,2 v. H. zurück. Einzuhlungen auf die. Kriegsunleihe Bis zum 29. Aprik wurden auf die 4. Kriegsan- leihe weiter 15/,5 Millionen Mark, somit bisber 8428 Millionen Marék, ist gleich 78,7 Pro- zent der Gesamtzeichnungen eingezahlt. Trotz- dem hat sich die Inanspruchnahme der Darlehns- Kassen hierzu um 5,8 Millionen Mark auf 390.2 Milionen Mark, verringert. Gemessen an der Gesamteinzahlungssumme sind dies 4,0 Proz., Socaß die Inanspruchnahme der Darlehnskassen Für die Einzahlungen auf die 4. Nriegsanleihe recht geringfügig ist. Abrechnungzsverkehr der Reichsbank. Wie uns telephonisch gemelclet wird, wunden bei den Abrechnungsstellen im Monat April Mark 5 O5 211 200 abgerechnet. Der Abrechnungsver· kehr war also um 1 305,87 Mitl. kleiner, wie im Vormonat März und um 576,71 Mill. kleiner, wie im April 1915. UVeber die Eutwicklung des Ab- rechmimgsverkehr in den einzelnen Monaten gibt unsere nachstehende Tabelle Auskunft: 1916 1915 1914 Beträge in Tausend Mark Januar 4940 256 4846 931 7209 699 Februar. 5152 008 4308 833 6 525 576 März 6431 086 5 788 352 6947 531 ANPrI1! 308 2 5611919 7 141 406 — 4161 134 6124 180 — 4 708 639 6 170 062 IiIii— 5 040 692 5 942 059 August— 4201 510 2938 474 September— 5 409 981 3211⁰673 Oktober 5— 4850 932 4472 999 November— 4458 547 4426 980 Dezember— 4 718 620 4474 196 Zusammen— 58 106 090 60 644835 Verwertung des Hesitzes nusläadischer Wertpapfere in Frankreich. WIB. Paris, 1. Mai.(Nichtamtlici.) In den letzten parlamentarischen Debatten wWwies Pinanz⸗ minister Ribot darauf hin, daß der Augenblick herannahe, wo man in weitgenendem Maße den Besitz in ausländischen Wertpapie- ren benüten müsse, um sich Wechsel, besondters auf die Vereinigten Staaten zu verschaffen. Der „Iemps glhaubt zu wissen, Ribot werde demnächst cie 1 bekaunt geben, in deien er einem Aufruf an die Inhaber von Wer⸗ ten nautraler Staaten nämlich der Schweiz, Holland, der skandinavischen Laänder, der Vereinigten Staaten, Argentinien und Brasisien er- lassen wird, um sie aufzufordem, ihre Wert⸗ papiere dem Staatsschatze zur Verfügung zu Stellen. Steigerung des Silberpresiſes. Der Ende vergangener Woche in Newyork er- reichte Kurs von 73% c. für Silber⸗Barren ist seit 10 Jahren der höchste. Nach einer auls gegenwärtigen erhältnissen in Mexiko, die eine Allsfuhr von Silber nicht zulassen. Der Lon- doner Siſberpreis, dessen höchster Stand in 1915 27/ n betrug, während der niedrigste Preis sich auf 22 für die Unze stellte, hat sich seit Anfang dieses Jahres von 27% bis auf 33 in den letzten Jagen gehoben und wird vom Samstag mit 35½6 gemeldei. Serienziehung der Hrauuschweiger Zwanzigtalerlose. WITB. Braunschweig, I. Mai.(Nichtamtl.) Serienziehung der Braunschweiger Zwanzigtaler- lose. Gezogen wurden in Serie 68 die Nummern: 820 979 992 1007 1300 1406 1476 1 583 1723 2172 2243 28393 2534 2640 2608 2813 3271 3419 3509 3631 3731 4027 4004 4155 4327/ 4424 4714 401 5040 5092 5307 5823 6193 6214 6804 6311 6319 6607 6608 6664 6860 7021 7195 745 7514 7851 7984 8139 8232 8530 9023 9223 9204 9533 9603 9751.(Ohne Gewähr.) Wiener Effektenkxörse. Wien, 1. Mal.(Freier Börsenverkehr) Unter dem Einfluß der günstigen Berichte von den Kriegsschauplätzen, der Uebergabe vou Kut-el- Amara, des aussichtsvollen Saatenstandes und des günstigen Verlauſes der Leichnungen auf die neue Kriegsamleine begann der Verkehr in der neuen Woche bei sehr ſester Grundstimmug und leb- haftem Geschäft. Bevorzugt waren Nonjunktur- papiere, doch bestand auch für Transport- und ein- zelne Bankwerte bei höheren Kursen regere Nach frage. Der Anlagemarkt war ſest. Amsterllamer Uflektendörse. AnSTERODANM, 1. Nal. Die Sörse war ruhlg. 1• 20. 1. 29. Offiziell: Unlon Paoifio 128— 12705 50% N. St. Anl. 101 101½% Amalgamst. 188./ 188— Inofflzlell: U. St.Steel.G. 775,/16 78 5% Obl. Medl. 712˙76 71—SbellsFrsp.u. Royal.Petr 805.— 504%][ Frading Akt.———— D. Erdöl-Akt. 374¹ 369%(Franz.-engl. Ndl. u. ind. H. 174——— Anlelbe.. Btoh. T...FE 98ʃ%6—— Soh. Berlin 44.22.20 Hock laland——6%½% Soh. London 11.41½ 11.38 South. Pab. 9175 92/% Soh. Paris 40.15 40.25 South flaiſs.——ISch, Wien 30.70 30.50 Handel und industrie. Elektrisitüts-Leferungs-Gesellschaft Werlin. Im Jahre 1915 wurde ausschließich Vortrag ein Ueberschuß von M. 5 960 508(5 752 310 erziell. Davon sind zu kürzen: Handlungsunkosten Mark 471 O2(514 982), Steuern M. 121 279(77 984), An⸗ leihezinsen M. 1 340 720(1 293 681) und Hypothe- benzinsen M. 2848(). Nach Abschreibungen von M. 692 auf Einrichtung(I. V. M. 10 704) und M. 1254 auf Lokomobilen und M. 10 794 auf Versiche- rungsrechnung), von M. 370 773(O0) aut Kursver- lust aus österreicliischer Wällrung und M. 8245 (987) auf Wertpapiere, sowie nach Ueberweisung von M. 523 354(468 358) an den Anlagetilgngsbe- stand imd vgn 0(143;030.) an den Erneuerungs- stand ergab sich einschl. M. 275174(340 108) Vortrag ein Reingewinn von M. 3396828 (8581 178) zu folgender Verwendung: Wie bereits witgeteilt, wieddler 3 Mill. Mark als 10 Prozent (ie i. Vorjahr Dividende, Talonsteuerrücklage Wieder Mark 50000, Wehrsteuer Wieder M. 50 000, Fürsorgebestand wieder M. 75 000, Aulsichtsrat M. 85 333(91 003), Vortrag M. 96 496 (275 174). Wie der Geschäftsbericht ausführt, ist die Eutwicklung der Elekirizitäts-Iudustrie durch die Ungunst der Zeit emplindiich gehemmt. Hohen Aliwendungen ſür Betriebsstofſe und Arbeits- jöhne standen bisher angemessene Preiserhöhun- gen oOder Zuschläge für die erzeugte Kraft nicht gegenüber. Der Zuwaclis an Abnehmern war im Lichtgeschäft bedeutend; der Mangel an ausfindi- schiem Brenustoff und die Fortschritte der Glüh- lampentechnik haben an diesem Ergebnis gleich-⸗ mäßig mitgewirkt. Aber die Neuatischlüsse Kofm⸗ ten wegen der überall geübten Sparsamteit zur Verbesserung der Belriebsergebnisse micht bei-⸗ tragen. Die Abgabe yon Kraft war ungleichnägig und richtete sich in den versclriedenen Betrieben nach den Einflüssen des Krisges äuf die zu ver- Sorgenden Gebiete. Deutsche Lastagtomobilfabrik 4.. FHüssefdorg. Die gestrige Generalversammlung hat, wie uns eine Privaldepesche ineldete,. a. die Er- höähung des Aktienkapitals um Mark 500 000 auf 1,5 Mill. beschlossen. Die neuen Aktien werden den Aktionären im Verhälinis von :1 zu 110 Proz. angebolen. Die nicht be⸗ zogenen Aktien hat die Verwaltung nicht unter 150 Proz. zu verwerten(nicht 10 Proz., wie es in unserem gestrigen Abendblatt versehentlick hieg.) Die italienische Aundustre und die englischen Einfuhrverbote. Der„Tines“ vom 24. April vurd aus Mailand bericntet? Die Industrie hierselbst und überlsupt in der Lombardei ist Sehr beuuruhigt wegen des englischen Einfuhrverbots für Stoſſe, die Wobe oder Baumwolle enthlalten. Die Vertreter der Sei- ddenindustrie von Como erklärten gestern, daß da- mit drei Viertel ihres ganzen Handels stillgelegt werde und haben re Regierung gebeten, sofort deswegen in England Vorstellungen zu erheben. Kriegswirtschaftl. Madnahbmen. Noue Bundesruats-Verorduungen. Berlin, 1. Mai.(WIB. Anitlich.) Der Bundes- rat Hat in seiner Sitzung vom 1. Mai eine Verord- nung erlassen, nach welcher Kreselseifenlösung, abgesehen vom Großhandel, außerhalb der Apo- theken nicht feilgehalten werden darf. Die Apo- theken dürfen Kreselseifenlösung nach der Vor- schrift des deutschen Arzneibaches, Kampleröl und starkes Nampferöl nur auf jedesmalige er- neute schriftliche, mit Datum und Unterschrift des Arztes versehene Anweisung— nicht eines Lahn⸗ arztes oder Tierarztes— abgeben, und zwar Kampferol und starkes Kampferöl nur 2zu Ein- Haut und Kreselseiienlösung nur an Hebammen fur geburtshillliche Zwecke auf Anweisung eines beamteten Arztes. Diese Vor- schriften kann der Reichskanzler auch auf andere Arzneimittel oder zur Herstellung von Arznei- mitteln dienende Stoſfe ausdehnen. Der Bundesrat hat ferner in seiner Sitzung vom 1. Mai einen Nachtrag zur deutschen Arzneitaxe von 1916 beschlossen. Dieser Nachtrag enthält Aenderungen der Preise für einzelne Gefaße unter Abschnitt A 3 Ziffer 12 der deutschen Arzneitaxe von 1916 und der Preisliste der Arzneimittel unter Abschnitt E daselbst als Nachtrag zu der durcli Bundesratsbeschluß vom 16. Dezember 1913 fest- gestellten deutschen Arzneitaxe von 1916. Weitere Aenderungen in der Preisliste der Arzneimittel— Abschuitt E der deutschen Arzueitaxe—, die wäh- rend der Dauer des Krieges infolge des Steigens der Großhandelspreise für Arzueistoffe notwendig werden, wird der Reichskanzler feststellen. Eine Ergàänzung der Bestimmuemngen über Petrolemm. WIB. Berlin, 1. Mai.(Amich) Duch Be- Schtluß des Bundesrats vom I. Mai 1916 wurde 8 6 der Verordnung über Höchstpreise für Petroleum und Verteilung der Petro- leumbeständcke vom 6. Jun und 21. Olctober 1915 durch einen Satz erganzt, der dem Peichs- kanzler die Beſuguis gibt, alle im Interesse der allgemeinen Versorgung notwendigen Maßnahmen zur Regelung des Verkehrs mit Petroleum 2zu treffen. Die Anordmmgen des Reichskanzlers aufgrund dieser Befugnis sind gleichzeitig erlassen worden, durch welche insbesondere bestimmt wird, dag bis 31. August 1916 Petroleum zu Leucht- zZz wecken an Wiederverkäufer vom 1. Mai 1910 ab und an Verbraucher vom I. Juni 1916 ab nicht mehr abgesetzt werden darf. Maremmärhese. Nürnberger Hopfenmarkt. R. In der abgelauſenen Woche bezifferte sich der tägliche Umsatz auf durcischnitffich nicdit ganz 100 Ballen wWährend die Balmabladungen, die die einzige Marktzufuhr bildeten, fäglich durch- schnittlich rund 30 Ballen betrugen. Ak Käufer traten der Kundschaftshandel und die Spekulation, letztere an einzelnen IJagen mit überraschend nen- nenswerten Ankäufen, auf. Sie will sich an- scheinend noch nach Möglichbeit größere Posten billigerer Hopfen sichern, die im Preis in letzter Zeit sichtlich in die Höhe gegangen sind. An den Produſktionsorten sind die Bestände nunmehr völlig in zweite Hand übergegangen. Die An baufläche für Hopfen ist ganz bedeuiend eingeschränkt worden. Mit einer erheblichen Aus- landsnachfrage nach billigen Hopfen wird von der Spekulation alsbalc nach dem Krieg gerechnet. Die in der Berichtswoche im Nürnberger Markt umge⸗ Selzten Flopfen erstreckten sich in der Hauptsache auf gepackten Markthopfen, der zu 36., fränki- sche Landhopfen, die zu 38—36M., Hallertauer, die 2zu 35—45., Württemberger, die zu 40—43., die Spalter, die zu 38—40., Hallertauer Siegel- hopfen, die zu 5 Mark den Markt verliegen. Die Lebhaftigkeit des Geschäftes am NMirnberger Markt in den letzten Tagen hat nicht wenig überrascht. Die Brauer haben sich so gut wie nicht an dem Einkauf beteiligt, doch lassen die Käuſe aus Kundschaftskreisen auf Be⸗ stellungen durch Brauer schließen. Diese halten sich aber andauernd weitgenend von dem Einlauf von Hopfen zurück. Sie sind mit Ware gerligend eingedeckt und fürchlen in Bayern doch noch eine weitere Einschränleung des Nonti Wenn von den Brauereien der Norddeutschen Brau- steuergemeinschaft eindringlicher der Wunsch nach Zuteilung von Malz geäußert wird. In den bayerischen Hopfengärten ist die Frühjahrsarbeit durchweg vollzogen. Die Produzeuten beiassen sich in den Hlopfengärten stark mit Zwischenan- bau, um bei den geringen Hopfenpreisen meſtr clurch anderweitigen Anbau auf ihre Rechnung Zu kKommen. An den ancleren Hopfenmärkten hat das Ceschäft entsprechend der leichten Belebung des Nürnberger Marktes in den letzten Tagen auch Wiecer etwas angezogen. Die Elsässer, badi- scheu und württembergischen Hlopien erzieſten in dden letzten Jagen am Nürnberger Marlet zum Teil wieder höllere Preise, besoncers die gerin- geren Qualitaten, wWas auf die zunelnnende Knapp- heit in diesen Beständen im freien Handel zurilck- zuführen ist. In den nächsten Monaten rechnet man am Nüriberger Markt mit NRücksiclrt darauf auch noch auf ein weiteres Anziehen der Preise für billige Exportware, umsomehr als die Prochi- zenlen die geringen Hopfen heuer zur Ersparung von Unkosten gar nicht abnehimen, sondern viel. kach ungepflückt am Stock hängen lassen wollen. Amsterdamer Warenmarlt. ARSTFERD AN, f. Kal.(Sohlubxurse.) 1 28. Nubs, bone 65.— 683 Leine], Loko 5,% Se% * per Nal 33.% 82. 5 75 per lun] 54.— 53.7 * par auſi 55.— 54.7% 55 per August (Oele zu den Bedingungen des nlederländ. Beberseetrustes) Amaterdan, 1. Hal. Kaffes, fest leke—.—, Santos per April—-— per Hal 58.¼, per Juni 38.—. Fachliteratur. Die wirtschaftlichen Lragen der Zeit. Von Oekonomierat Dr. phil. h. c. Hösch, Mit⸗ glied des Hauses der Abgeordneten. Verlag von Feimar Hobbing, Berlin 1916. 186 Seiten karto⸗ niert M. 1,20, geb. M. 1,60. Der bekaunte Wirtschaftspolitiker und Landtags- abgeordneter Dr. Hösch gibt hier eine Dar- Stellung unserer wWirtschaftlichen Entwicklung, vor dem Kriege uncl eine Klarstellung über die Maßg- nähmen und Eriahrungen auf dein Gebiete uuserer Lebensmittelversorgung während des Krieges, die in knapper und anschaulichen Zusammenfassung zunächst den glänzenden Auistieg unserer In- chustrie in den bheiclen letzten Jahrzehnten, ihre gegenüber der englischen Industrie zeigt. Im eben- SOkurzgeiaßten, dabei aber dochh die maßgeben- den Jatsachen und Gesichtspunkte beriichsichti- genden Darstellumgen wird er der fortschreiſen- den Eutwicklung der bheimnischen Landwirtschaft gerecht und führt den Nachweis, dag die Leistun. gen unserer Landwrirtschait r die Stumde höch- Ster vaterlandischer Amorderumgen nwicht zu kctrræ kommen. Ueberall verrüt die Darstellumg den Biick des erfahrenen praktischen Landwirts, mag der Ver- fasser neue über die Versäunnis wirtschaftfichter Kriegsvorbereitung, über die Zwamgsabschlach- tungen, über die Ersatziuttermittel, die Mängel der Produktionspolitik, die IrrHier hinsichthich der Viehhaltung urd die Schaden der Romsumentemn um nur einige der behandeen Fragen zu erwah- nen— sein Urtell abgeben und zugleich seine Schöpferischen Vorschlige zur Besserung maciien. Dabei gelingt ibm zugleich, zumal er immer sach- lich bleibt, eine überzeugende Aufklärung des viel- iach in großstadtischen Konsumentbericreisen herr- schenden Vorurteils über das landwirtschaftliche Dieses„Mißwersfandis“ zurischen Ronsumeuten und Produzenten, zwischen Stackt md Land will Dr. Hösch aaifklren, wenn mögnich beseifigen. Zusammenzuflihren, was durch die Verschiedlen- heit der Interessemlreise getrennt wunde, und in unserem Voſe wieder zum Bewußtsein zu Drin- gen, daß die Landwürtschaft als Sache der gesam- ten Nation, nicit eines einzeinen Beruisstandes azusehen uncd zu behandeln sei— das ist der Zweck der vortreſfichen Schrift. Sie komm Zur recitten Zeit, wo die Auflchirung unseter Bevölke- rung über die Ernämungs- und Wirtschaſtstragen, die Wir alle am eigenen Leibe spüren, so dringend nötig ist. Darum verdient das aufhhrende und versöfmliche Weng eine weite Verbreinmg und Beachittung. Leizte Nameelsmachriehtem. r. Düsseldorf, 2. Mai.(Pr.-Tel.) In der Generalversammlung der Brückenbau Hlender .-G. in Benrath bei Düsseldorf wurde die ab 15. Mai zahlbare Dividende auf 12 Progent fest- gesetzt. Nach Mitteilung der Verv sind in den ersten vier Monaten des laufenden Geschäfts- jahres 7700 t Eisenkonstruktionen versandt wor- den, gegenüber 5500 t in der gieichen Zeit des Vorjahres. Der Wert stellt sich auf 3 Mill. M. gegen 1,3 Mill. Man sei auch weiterhin sehr gut mit Aufträgen versehen. Der Auftragsbestand, der am 1. Januar 1916 über 7 Mill. Petragen hatte, habe sich inzwischen um 3,6 Mill. erhölit. Außer⸗ dem wurden für Staatszwecke eine Reihe von Regiearbeiten übernommen, die einen Weri von einer halben Million darstellen, so daß insgesant ein Auftragsbestand von über 11 Mill. vörliegt. Davon wird noch im Laufe des Jahres der größte Teil zur Ablieferung kommen. Die Aussichten können um so mehr als günstig bezeichnet wer⸗ den, als die Aufträge auch einen guten Nutzen abwerfen. Man habe die Hoffnung, daß das lau- fende Geschäftsjahr noch einen günstigeren Ab⸗ schluß erziele als das vorhergehende. Neu in den Aufsichtsrat gewällt wurde der Bankier Oskar Schüler vom Bankhaus Hermann Schüler in Bochum und Generaldirektor Kleyumanns von der Zeche König Ludwig in Recklingshausen. WIB. Berlin, I. Mai.(Nichtamttich.) Bei der Deutschen Ueberseeischen Bank betragen der Nettogewinn M. 2657 566 gegen M. 2 624 24l im Vorjahre und die Dividende 6 Prozent wie im Vor- jahr. Die Zuweisung zu den Reserven und der Vertrag auf neue Fechnung hält sich ungefähm in vorjähriger Höhe. WIB. Leipzig, 1. Mai.(Nichfamifich) Die Stimmung der heuligen Ledermeßbörse war sehr angeregt bei großer Nachirage. Die Preise Waren ſest. WIB. Wie n, 1. Mai.(Nichtamflich.) In der Generaversammiung der Skoda-Werke, Pilsen, wurcten die Antrüge des Verwallumgsrates Begilg⸗ lich der Verwendung des Reingewinnes und der Erhöhung des Aletienſeaiptals vom 42 Mitl. auf 45 Mill. Kronen geneimigt. Auf Anfrag des hisheri- gen Prasidenten Julius Blum wurde an Seitier Stelle Freiherr Karl v. Skoda in Wiirdigung seiner großen Verdienste um das Unternemen aum Präsiclenten gewähll. Schifferhürse zu Dulsburg-Ruhrort. Duisbung-Ruhrort, 1. Mai.(Amtliche Notierungen.) BergfiahrtFrachtsätze: Mainz-Gustavsburg M. 1,25, Mainpitze bis Framscfurt a. M. M. 1,5, Mannbeim M..28, Karlsnuhe M. 1,40, Lauterburg M. 1,50, M. 1,75. Schlepplöhge: St. Goar M.%0 Maim Gustavsburg M. 0,85—0,90, Mammheim. 0,905—1,00. Lalfrachten für Kohlenladungen: Schiedam mittlere Schiſfe M. 2,80.(100 fl gleich 220 Mark.) Wasserstandsbeobachtungen im Monat Marz Pegelstation vom Datum 0 Bdein 27. 28. 29. 30. 1. 2. Semerküngen Huningen“).„238 227 20 20 224 25 Abende 8 Uur Ken!nt. 433 30 328 3½0 125 777 Maohm. 2 Bhür Haxau.10.04.96.91.82 4·77[Nachm. 2 Ubr Mannheim. 41.51 179.35.23.10 Morgens 7 Ubr Malnz 2001.28.10.72 184.-B. 12 lur Caub 33%% ſborn 2 0 en J336 3½3 20.ꝗ16 dachm Ube vom Neckar: 8 0 Mannheim.6144.39 4314.19.09 Varm. 7 Uhr Hellbronn..25.151.06 38.00 83 Vorm. 7 Uhr ] windstil bed.- 8 Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haassehen Buchdruckerei, G. M. F. HI. Dinker: I. M Ilins Weber. eeeeeeee Straufffadern alile fertig zums zeibstaufstvoken, es let dles detr feinsts Hutpatz, Ein schter Strauß iedernhut indel aberalf die ſen lisfere ochte Strauss. ſedern unter Nachnahme in Tefschwarz und Schnes- ig ta. 30 b, Nrefte ta. J 6e E..U0 K. ** 30 1* M Efnst Lange, enaes Düsseldor Keln Latengeschäft. Versant dirskt an Priwate. 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Mat 1916 der Pa net—5 altene leiſch⸗ ſſchriſt dürſen nuch Stssa6 Mannheim, den 1. Mat 1616. — Lebensmittelamt. — mnenteigwaren. bels m. böst v. 70 vt Salat stack hl Pe. ſcekensmitde-Aunebel. — 714. J0 7. onletg ptd. 38 Pr. Efscher Spargel. — „Ptund I1 Pt. an 8 Heplal vra. 28 Pf. an „„ Pfund 4³ Pf. an 5 Eler staex 20 Pr. an „„„„„ Pfund 43 Pr. Vortelhafte cin siste Uipgen /1 Stüel.18, ½ Stbot 60 Pfennig (Ward im Autschuitt zur Anzicht). und billige Käse dnabeng 1— 105 be 4. Mai l.., wi jeden Abend von—½ uhr auf dem Hauptmarktplatze Spargelmar A „Manuheim, 28. April 191 Bürgermeiſteramt. Dr. Finter. Sttät Schieß „Bekanntmachung. Die Fuhaber von Pfand⸗ e Über die ſetzt ver⸗ allenen Pfänder vom tonat April 1018 und war vom Velhamt. Aber Molppfänder(rote Scheine) Ett. KA1 Nr. 72354 bts mit Nr. 78793, über splei⸗ der⸗ und Waißzeugpfän⸗ der(weiße Scheine) Lit. B1 Nr. 89887 bis mtt Ne. 390835 ande eine Vit. 8 1 Kr. 9481 bis mit Nr. 17280, ferner vom Moncgt Oktober 1915 über„Sparkaſſenbücher (Glaue Schetue) Vit, 1 Nr. 940 bis mit Nr. 35 ——5 vom Leihamt 1I: Über(rote Schetue) Lit. A me. bis 1 Nr. 6638, Über Kleider⸗ 81 Weiß⸗ seugpfü 7 weiße 803 51 Eit. B 2 5. 18602 bis mit Nr. 18604 Werden aufgefordert, ihre länder ſpäteſtens ien Laufe des Monals Mai 1916 auszulöſen, andern⸗ falls bieſe Pfänder zur Ber⸗ g. ſtetgerung gebracht werden Maunheim, 30. April 1916. Städtiſches Leihamt —— 5 W. Abendtisen 5 Iſrgel, Penf. empf. ihren guten Mittag⸗ 105 5 bebente Stblele u Bratsrbelltsth pta. 4 vr Cabllan Mulgst. Sehmoller Ptund 1. 40 prase Den Zeitkartenver⸗ kauf bei der eee Die bleibt vom 1. Mai ab 15 e ae Mannheim, 28. Nortl Flul eee Fteiwilige—— Maunheim. 1. u. 2. Wompagnie. Montag, ven 8. Naldr„abends 7 Uhr, hat bie faun Manun⸗ chaft dor exften u zweiten Kom⸗ pagnie pünktlich en, vollzählig zu einer ue an ihren Speltzenhäuſern anzutret. ie Hauptleute: Grether und— be Ieg. Schreibmaſchine nen od. wenig gebraucht ſof. zu kaufen geſucht. Auzzeb⸗mit Angobe Preis, Fabrikat, Alter, Zuſtand unter Nr. 59168 au die Weradeskele! b. Bl. Keller Weler mittlerer Größe, ſee od, ſpäter in& 1 N unter St. 8603 Peuften& 1 K. Lalds Han SGeſchtsfts tt. da. Bl. vek⸗ Gl botto. e IE. Seneral⸗Anzeiger ⸗ un Akter von 88ʃ½ Jaos O 7, 20. Siellon finden Jütr unſere neucanbtettung Kriegswaiſenfürſorge⸗ Verſicherung (Kriegspatenverſicherung) ſuchen wir zum ſofortigen Ukritt inen beſt em⸗ pfohlenen Herrn als Plaß⸗Inſpettor gegen gute feſte Bezuge unh hohe Nebeneinnahmen „Hamburg-Mannbelmer“ Voersloherungs-Sesellschaft Abt.: Kriegs⸗Waiſenfür⸗ 8 Diſtriktsbürd für een u. 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