: Mark.10 monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr.4. 82 im Viertelfahr. Einzel⸗Rummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Reklame-⸗Seile.20 Ntk. Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens ½0 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen „Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannßheim; Geleſenſte und verhreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beflage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeflage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Cechniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Letegrammu=fbeefpe: „Generalanzeiger Naungeim⸗ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftlettung 877 und 1439 Derſandleitung buchhandlung 218 und 7869 Buchbruck⸗HAbteilung Wefdruck⸗Abteilung 55255555 Aecglich 2 Ausgaden(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. 30, In den Zelten 17, Jernſprech⸗ Nummer Celephon ⸗Amt Hanſa 397.— Poſtſcheck⸗Konto Nr. 2917 ruswigshaſen a. Ah. Nr. 215. 5 M annheim,? Dienstag, 9. Mai—— 7. Aunahme oder Abhrnch? New Pork, 5. Mai.(WTTB. Nichtamtl.) Durch Funkſpruch von dem Vertreter des Wolff⸗ 1 5 Büros. Die deutſche Antwortnote iſt ſtückweiſe angekommen und enſo veröffentlicht. Der orſte 4 Teil, der früh vormittags eingetroffen war, machte einen entſchieden unvorteil⸗ haften Eindruck, welcher jedoch nach dem Eingang des vollſtändigen Textes einer hoff⸗ nungsvolleren Empfindung wich. Die Meinung über den Wert der deut⸗ ſchen Zugeſtändniſſe iſt geteilt. Aber die Meinung überwiegt, daß die Zugeſtänd⸗ niſſe annehmbar ſeien. Aſſoctdated Preß meldet aus Wafhing⸗ ton: Wilſon und das Kabinett haben die Ant⸗ wort ſorgfältig geprüft. Die erſte Empfindung, daß ſte nicht zufriedenſtellend ſei, wunde durch den Inhalt der neuen Befehle an die Unterſee⸗ bootkommandanten etwas umgewandelt, wäh⸗ vend man für die lendgültige Entſchei⸗ dung den amtlichen Text abwartet. Einige Mitglieder des Kabinetts haben ange⸗ deutet, daß die deutſchen Zuſicherungen wahr⸗ ſcheinlich angenommen und die diploma⸗ tiſchen Boziehungen nicht abge⸗ brochen werden würden, außer wenn die Befehle am die Unterſoebootkommandanten ver⸗ letzt und Amerikaner um das Leben gebracht werden würden. Die Sitzung des Kabinetts dauerte 2½ Stunden und war die längſte ſeit vielen Monaten. Während der allgemeine Ton der Note einen ungünſtigen Eindruck machte, ſtellten ſich die amtlichen Kreiſe auf den Standpunkt, daß die Ausdrucksweiſe nichts zur Sache tue, wenn die Bürgſchaften nur zu⸗ verläſſig ſeien. Die Erklärung Deutſch⸗ lands, daß neue Befehle an die Kommandan⸗ ten der Unterſeeboote erlaſſen worden ſeien, die Kauffahrteiſchiffe, welche völkerrechtlich an⸗ erkannt ſeien, nicht ohne Warnung anzeegreifen, Rutrde als Hauptpunkt in der Note angeſehen. Deutſchlands Weigerung, den Angriff auf den Dampfer„Suſſex“ offen zuzugeben, wunde neben der hauptſächlichen Erklärung als nebenſächlich angeſehen. Sehr verſchiedene Meinungen. Einige denken, die Antwortnote ſei günſtig. Einige hatten Zweifel, wegen der g offenſichtlich damit verknüpften Bedingungen. Andere meinten, die Note habe die Verhand⸗ lungen einem Ausgleich überhaupt nicht näher gebracht. Nach der Kabimettsſitzung äußerte man im Staatsdepartement, man werde keine eilige Aktion beginnen, da angeſichts der Länge der Note und der Notwendigkeit dieſe ſorgfältig durchzuarbeiten, es wahrſcheinlich ſei, daß vor Ende der nächſten Wocheeine Enticheidung nicht getroffenſo werde. Eͤuvening Poſt berichtet aus Waſhing⸗ ton: dort ſtünden über die Bedeutung der Antwortnote zwei gleich hart vertretene Mei⸗ nungen. Wenn Wilſon ſeinem eigenen Urteil welches vor 2 5 dahinging, daß d wurde Wil lſon vor der ſichern könne und wenn er ſeinem erſten Im⸗ puls folge, ſo werde der Abbruch der diplo⸗ matiſchen Beziehungen da ſein. Wenn Wilſon jedoch auf den Kongreß höre und die Aeußerun⸗ gen aus dem Land abwarte, ſo würde es ihm zweifelhaft erſcheinen, ohne die öffentliche Meinunmg jenen Abbruch zu billigen. Die Stimmung im Nongreß. ꝗKöln, 8. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der Berichterſtatter der„Kölniſchen Zeitung“ in Waſhington ſendet einen Funkſpruch, in dem es unter anderm auch heißt: In den eines Urteils. Aber die Empfindung herrſcht vor, daß die Regierung nicht im Recht wäre, wenn ſie jetzt zum Abbruch ſchreiten wolle. Senator Hughes ſagt, er glaube nicht, daß ein Abbruch bei dieſer Ant⸗ wort gerechtfertigt wäre. Der Haken ſcheint nur zu ſein, daß die Verſprechungen be⸗ dingsweiſe gegeben worden ſeien. Die Endſätze der Note enthalten ſogar eine Art Drohung. Die Berichte deuten an, die Note der deutſchen Regierung enthalte Anweiſun⸗ gen an die Kommandanten der deutſchen See⸗ ſtreitkräfte und ſei daher für befriedigend er⸗ klärt worden, wenn ſich nicht etwa neue Zwiſchenfälle ereignen. Die Note iſt aufreizend aber noch auf⸗ reizender ſcheint in der Note die Beweis⸗ führung der Notwendigkeit eines Vor⸗ gehens gegen England zu ſein. Ob eine Antwort erfolgen wird, iſt noch un⸗ entſchieden. Das Kabinett hält die Note für unangenehm aber ſehr geſchickt aufgeſetzt. Die überwiegende Mehrheit ſtimmt darin überein, daß ein Bruch unmöglich iſt. Von noch größerer Wichtigkeit als die Erfül⸗ lung der amerikaniſchen Forderungen wird die erſte amtliche Ankündigung an⸗ geſehen, daß Deutſchland bereit zum Frieden iſt. Eine Umfrage im Kongreß enthüllt die Furcht mancher Kreiſe, daß die Note amerikaniſche Sympathien für Deutſchland erwecken würde. Einige denken, die Antwort ſei zu ſehr britiſchſd gehalten, was die Amerikaner hauptſächlich ſtört. Es iſt das klare Verlangen der Note, gegen nd vorzugehen. Die Berechtigung des Verlangens iſt zu offenkun⸗ dig und verurſacht daher die große Unruhe, da viele Zeitungen und führende Männer gerade Alles in Zei ein derartiges Vorgehen verlanugen. allem iſt der Eindruck ausgezeichnet. Der amerikaniſche Botſchafter in Beblin. Berlin, 9. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Die N dorddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Die Zeitungen haben eine Unterredung ver⸗ öffentlicht, in der ſich der amerikaniſche Botſchafter, Miſter Gerard, über böswillige Er⸗ findungen Gußerte, die ihn und ſeine Gemahlin deutſchfeindlicher Geſinnung und Handlunigen bezichtigt haben. Daß ſich Leute zu Trägern und Vertretern ſolcher Erzählungen hergegeben hahen, ſollte man kaum flür glaublich halten. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß niemand, der den Botſchafter und ſeine Gemahlin kennt, aant Kreiſen des Kongreſſes enthält man ſich noch herigen Standp Englands und Deutſchlands beſchoert hatte. einer einverſtändlichen Regelung blieb ohne unterließ, Aeußerung geglaubt haben; aber wir ſind der Meinung, daß ſie nicht ſcharf genug zurückge⸗ wieſen werden können. Die Enttäuſchten. Berlin, 9. Mai.(Privat⸗Telegramm.) Dem„Lokalanzeiger“ wird aus London ge⸗ meldet: Die engliſchen Korreſpondenten in Amerika verbergen ihre Enttäuſchung über die günſtige Wendung der deutſch⸗ amerikaniſchen Streitfrage nicht. Die vorläufig beſeitigten Schwierigkeiten. EBerlin, 9. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstage verlautete geſtern während der Feſte zu Ehren der bulgariſchen Gäſte, daß die Schwierigkeiten vorlänufig als beſeitigt gelten dürften. Wir ſchließen daran noch folgende hier ein⸗ gegangenen Meldungen: Aus Genf: Die Pariſer Ausgabe des New⸗ Nork Herald hält es für möglich, daß nach dem Eintreffen des vollſtändigen Textes der deut⸗ ſchen Antwortnote eine für das amerika⸗ niſche Volk beſtimmte Erklärung abgegeben werde, worin es deutlich das Zu⸗ geſtändnis zur öffentlichen Kenntnis bringen werde. Eine andere amtliche Kundgebung ſteht derzeit nicht bevor. Es komme darauf an, ob Deutſchland ſeine Zuſage halten werde. Aus Wilſons Umgebung meldet der Newyork Herald weiter, daß der Präſtident eine Dis⸗ kuſſion über den Notentext vorläufig für be⸗ endet hält. Wiener Auffaſſungen. dk. Wien, 6. Mai.(Von unſ. Korreſp.) Die am 4. d. Mts. dem amerikaniſchen Botſchaf⸗ ter in Berlin überreichte Antwort auf die letzte Wilſonſche Note bedeutet ein Zugeſtändnis an die Auffaſſung der amerikaniſchen Regie⸗ rung für den Fall, als ſie dieſelben Grundſätze, die ſie gegenüber dem Deutſchen Reiche vertritt mit demſelben Nachdrucke auch gegenüber England bertrftt und zur Geltung bringt. Deutſchland läßt zunächſt eine Mil⸗ derung im Unterſeekriege eintreten, in der Vor⸗ ausſetzung, daß es den Vereinigten Staaten gelingt, England zur Einſtellung ſeiner völker⸗ rechtswidrigen Aushungerungspolitik zu ver⸗ amlaſſen. Gelingt Herrn Wilſon das nicht, und lehnt England ſeinerſeits es ab, ſich an das Völkerrecht zu halten, dann hat Deutſch⸗ land hinſichtlich des Gebrauches der U⸗Boot⸗ waffe vollſtändig f freie Hand. Dieſe in der le gten deutſchen Note bekundete Auffaſſung entſpricht vollſtändig dem bis⸗ lle 1 5 deutſchen Reichsregie⸗ rung: Der vel e U⸗Bootkrieg war eine Folge der vö rigen Seekriegfüh⸗ rung Englands; ſe auf, dann verzichtet Deutſch land auch 5 D. e rückſichtsloſe Verwen⸗ dung der U⸗ Boote. Die deutſche Reichsregie⸗ rung hatte dieſe ihre Anſchauung bereits wie⸗ derholt in ihrem Schriftenwechſel mit der Re⸗ gierung der Vereinigten Stagten Ausdruck ge⸗ geben, und zwar zum erſtenmal, als dieſe letz⸗ gerichteten Noten über die Seekriegführung Die damals gegebene deutſche Anregung zu Ergebnis, da England glatt ablehnte, die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten es aber ihre Beſchwerden gegen England weiter zu betreiben. Durch die letzte deutſche Note iſt die Streitfrage wieder auf den Stand gefaßte deutſche Note, die auf dem Wunſch tere ſich gleichzeitig in nach London und Berlin inen und die Macht der amerikanrſchen Re⸗ gierung, England zur Anerkennung des ameri⸗ kaniſchen Standpunkbes zu vermögen, bereits einen Vorſchuß leiſtet, das heißt den Unterſee⸗ bootkrieg einſtweilen mildert, trotzdem Eng⸗ land ein entſprechendes Zugeſtändnis noch nicht gemacht hat. Daraus erwächſt der Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten eine dop⸗ pelte moraliſche Verpflichtung: erſtens die deutſche Note ſo raſchals mög⸗ lich zu beantworten und zweitens offen einzubekennen, ob ſie ihre völ⸗ kerrechtliche Auffaſſung nur Deutſchland und nichtauchEngland gegenüber zur An⸗ erkennungbringen das heißt alſo, ob ſie neutralbleiben, oder an die Seite des Vierverbandes treten wolle. Nach der bisherigen Haltung der Mehrheit des amerikaniſchen Kongreſſes zu urteilen, dürfte man in den Vereinigten Staaten dieſe mora⸗ liſche Verpflichtung auch in ihrem ganzen Um⸗ fange empfinden und das außerordentliche Ent⸗ gegenkommen würdigen, das Deutſchland in ſeiner Antwort bewieſen hat. Herr Wilſon hert in einer ſeiner füngſten Reden erklärt, daß die Vereinigten Staaten gerne die Laſt eines Krieges auf ihre Schulter nehmen werden, wenn dieſer Krieg im Intereſſe der Menſchlichkeit geführt werde. Deutſchland erklärt in ſeiner Note dieſen Intereſſen ee zu einigten Staaten würde demnach ein mit Deutſchland nicht mehr verſtehen, ſich ſagen muß, deß Herr Wilfon ſich zur Wah⸗ mung der Intereſſen der Menſch⸗ lichkeit nunmehr nach London zu wenden habe, da dieſe Intereſſen nun mur mehr durch 9 land gefährdet ſind. 4450 Rumäniſche Stimmen. Bukareſt, 8. Mai.(WIB. Zur deutſchen Note an Amerika ſchreibt d „Vittorul“: Die deutſchen amtlichen Kreiſe haben gewiß auch die Möglichkeit geprüft, daß Amerika auf die Note mit dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen antworten werde. Es gibt in Ber⸗ lin Stimmen, die da meinen, daß ein Krieg mit Amerika die Lage in Deutſchland nicht um vieles erſchweren würde. Amerika ſtehe, meinen ſte, ohnehin auf ſeiten der Feinde Deutſchlauds. Ein offener Konflikt mit den Veremigten Staaten hätte den Vorteil, daß die deutſchen U⸗Bootde jedes nach England oder Frankreich fahrende Schiff angreifen würden. Es ſcheine indeſſen, daß die deutſche Regierung die Dinge nicht auf die Spitze treiben will und daher das Zugeſtänd⸗ nis bezüglich der vorherigen Warnung der Han⸗ delsſchiffe gemacht habe. 55 „Seara“ ſchreibt: Die in verſöhnlichem Siune ge⸗ gründet iſt, alles auszuſcheiden, was die Rechte Neutraler oder Nichtkümpfer berühren könnte, macht Amerika das letzte Zugeſtändnis, das in⸗ deſſen nicht einen Verzicht auf den U⸗Boot⸗Krieg bedeutet, ſo wenig der Verzicht Englands auf die Ausdehnung der Blockade auf die Neutralen einen Verzicht auf die in den Kriegsgeſetzen vor⸗ geſehene Blockade bedeuten wird. Wenn Ame⸗ rika die Beweggründe der deutſchen Regierung nicht für beide Teile gelten laſſen ſollte, 155 würde nicht Deutſchland darunter am leiden. Im Falle eines Krieges 10115 Dentſch⸗ land die Macht ſeiner U⸗Boote ohne dieſenig Einſchränkung anwenden, die bisher N Feinden genützt hat. Der U⸗Boot⸗ und Muentteg Ein großzer engl. in ſinkendem Zuſtande. Amſterdam, 8. Mai.(WTB. Nichtan lich.) Nach Lloyds Meldungen ſoll ſich de von damals zurückgeführt, nur mit dem Unter⸗ u weniglte amtliche Kreiſe, an die Wahrheit dieſer ſchrede, daß Deutſchland heute auf den guten 1 8* White Sbar Line Dampfes, ymeri 55 9 2. Seite. Deueral⸗Auzeiger„VBadicche Neueſte Nachrichten.(Mittagblate) Dienstag, den 9. Mai 1916. (13096 Tonnen) in ſinkendem Zu⸗] m Köln, 9. Mai.(Priv.⸗T Der auffden ftsräumen des Reichskanzler⸗] warum Sie Sieger im Oſten und Weſten, im ſtande befinden. Die„Cymeric“ hatte dem weſtlichen Kriegs ſchauplatz weilende palaſtes ſchloß den für alle Teilnehmer gleich Kordet und Süden Die beträchtliche keine Fahrgäſte an Bord. Sie befand ſich Korreſpondent der„Kölniſchen Zeitung“ denkvürdigen Empfang. Kraft Ibres Landes, welche in dem Patriotis⸗ mit gemiſchter Ladung aurf der Heimreiſe nach Engkand. Bern, 8. Mai.(WTB. die Times meldet, habe im Hafen vor Gareia ein ſpaniſcher Dampfer 18 Offiiere und Matroſen des Seglers„Marie Moli⸗ nos“ an Land geſetzt, die in Booten eingetrof⸗ ſen waren Sie erklärten, daß ihnen am 3 Mai ein deutſches Unterſe eboot begegnet und da Schiff, nachdem hnen eine Viert Friſt zur Rettung 8 verſenkt he Ner Auftuhr in Irkand. Rotterdam. 8. Mafi.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der Rotterdantſche Courant“ meldet aus London: Die iriſchen Nationaliſten be⸗ raten in ihrer morgigen Verſammlung über die vorgeſchlagene Eindeziehung Irlands in die Militärdienſtbill und die Entwaff⸗ nung der verſchiedenen Freiwikli⸗ gen⸗Heere in Irland, die jetzt umſo not⸗ wendiger geworden iſt, als zahlreiche Sinn⸗Feiner geflüchtet ſind und ſich verborgen halten. London, 8. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Einem Telegramm aus Dublin zufolge iſt John Mac Neil, der Präſident der Sinn⸗Feiner⸗ Freiwilligen, verhaftet worden. Mac Neil war Profeſſar an der National⸗Univer⸗ ſttät. London, 8. Mal.(TB. Nichtamtlich) Asqnith teilt im Unterhaufe mit daß nur die Hauptſchuldigen der triſchen Aufſtän⸗ diſchen hingerichtet würden. Die Regie⸗ rung überlege ſorgfältig wie mit der großen Maſſe der Auſſtändiſchen zu verfahren ſel. Berlin, 9. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Haag wird gemeldet: Engliſche Bllitter melden: Die Verhandlungen gegen Sir No⸗ bert Caſement werden in den nächſten Tagen vor dem Londoner Gerichtshof beraten. Die Anklage auf Ne 1 bon Berden. She 304. Berlin, 5 Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Heber die Kriegslage ſchreibt Mejor Moraht im„Berliner Tageblatt“ unter anderm: Auch heute wieder im Kampfe um die Höhe 304 hat der Feind außerordentlich ſchreckliche Verluſte erlitten. Das erklärt ſich ebenſowohl aus der Wirkung der deutſchen Gaſchütze, wie aus dem Ausharren der ſeindlichen Verteidigung in den ſtark zerſchofſenen Gräben. Wie dort die Dinge ſtehen, geht klar hervor aus dem immner mehr weichenden Aufwand der Kräfte, welche das unglückliche Land in dieſen Tagen des Krieges aufzubringen hat. 81 Diviſionen haben vergeblich gerungen; rund 800000 Mann des franzöſtſchen Heeres, vermutlich wenigſtens die Hälfte ſeines augen⸗ blicklich noch kampffähigen Beſtandes. Mit einfach ſchlichten Worten ſtellt unſer cuntlicher Bericht feſt, daß hier die Angreifer weniger als die Hälfte aufgewendet haben, um dess zu erreichen, was bis jetzt in umſerer Hand iſt. Vor dem Kriege rechnete man, daß der Angreifer mit dem Krumpfmitteln wenigſtens pierfach überlegen ſein müſſe. Aber Überall, wo wir im Oſten und Weſten Erfolge erzielt haben, hatten wir es mit der Beſchleunigung der Ziele zu tun. Wie Villafti eupfingen. drahtet zu der Bedeutung der von den Deut⸗ ſchen eroberten Höhe 304: Sie bildet den Kern der franzöſiſchen Befeſti⸗ gungsſtellung zwiſchen unſeren Poſi⸗ im Avocourtwald und auf den Höher 8 Toten Mann. Es war anſcheinend die ſtärkſte und wichtigſte Stelle der franzöſiſchen Feldbefeſtigungen, nördlich des eigentlichen Vorgürtels von Verdun, auf dem onen linken Ma fer überhaupt. Ihre Bedeu⸗ tung gewohnheitsmäßig abzuleugnen, ſobald ihr Beſitz zweifelhaft zu werden begann, haben ſelhſt die Franzoſen nicht gewagt. Im Gegen⸗ teil, ſie haben durch außerordentliche, keine Opfer ſcheuenden Anſtrengungen ſie zu halten, den Wert den ſie für ſie haben, bezeugt. Parlanentarier Ein Empfang beim Reichs⸗ kanzler. Berlin, 8. Mai.(WB. Nichtamtlich.) In dem herrlichen Rahmen des in voller Maien⸗ pracht erblühten ſchönſten Gartens von Berlin empfing am Nachmittag Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg die Abordnung der bulgariſchen Sobvanje. Unterſtitzt von dem Unterſtaats ſekretär der Neichskanzlei Wahn⸗ ſchuffe, Geheimen Legationsrat von Radowitz und Wirklichen Legatiwonsrat Rißler, begrüßte der Kanzler aufs herzlichſte jeden der Gäſte. Mit 255 0 ulgariſchen Abgevrdneten, an deren Spitze der Vizepräſtdent der Sobranje Momtſchi⸗ loff, erſchienen der öſterreichiſch⸗ungariſche Bot⸗ ſchafter Prinz Hohenlohe, der türkiſche Botſchaf⸗ ter Halſt Bey, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, Mitglieder des Präfidiums des Reichstags, bahlreiche Abgeordnete des Reichs⸗ tags und Landtags, das Präfidium der Deutſch⸗ Bulgariſchen an deren Spitze Graf Schweinitz u Es entwielt be ſich alsbald eine lebhafte Unter. haltung, die erſt unterbrochen wurde, als der Kanzler das Wort zu einer kurzen Aunſp nahm. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit fongten die bulgariſchen Abgeordneten Gedanken⸗ gange der Rede des verantwortlſchen Leiterg der deutſchen Politik. Als der Reichskanzler mit er⸗ hobener Hand nach den Fenſtern des Berliner Kongreßſaales wies, wo im Jahve 1878 das neue Bulgarien geboren zeigten ſich die Zußhörer lebhaft ergniffen. Wiederholte Zuſtfim⸗ mung unterbrach die Fiuweie des Kanzlers auf die ſitklichen Kräfbe des bulgariſchen Volkes und die Tapferkeit des bulgariſchen Heeres Mit Begeifterung numde das dreifache Hoch auf⸗ genommen, das der Kanzler auf König Ferdi⸗ namd, den Zaren der Bulgaren, dusbrachte. Als⸗ balld erwiderte der Vizepräſident der Sobramje, Momtſchikoff, in einer Rede, die allen gutem beutſchen Eigenſchaften und den bisherigen Er⸗ folgen im Weltkriege huldigte. Sein Hoch galt der Blüte und dem Gedeihen Dentſchland⸗ und dem deutſchen Kaiſer. Sodann lud der Reichs⸗ kanzler die Güſte zu einem Rundgange durch die hertunerungsreichen Räume des Hauſes ein, in welchem Fürſt Bismarck an der Spitze des Berliner Kongreſſes die Neugeſtbal⸗ tung des Balkans vorbereitet hatte. Die Abgeordneten der Sobranje waren ſehr empfüng⸗ S lich dafür, daß ſich in der ſie begleitenden Geſell⸗ ſchaft auch der Enkel des Altroichs⸗ zanzlers Fürſt Otto von Bis⸗ marck befand. Sie äußerten ſich entzückt über die Eindrücke, die ſte aus dieſem Gange Ew⸗ enee letergaltung a delaod. Gladſtone hat einmal geſagt, die Vereinigung Irlands mit England gliche der Verbindung von Hektors verſtümmelter Leiche mit dem Wagen des Achikleus. Pitt Hatte dieſe Vereini⸗ gung 1800 zuſtande gebracht. In den erſten Jahrzehnten warfen verzweifelte Kämpfe um die Freiheit des Bekenntniſſes die Entwicke lung des Landes zurück, die vor 1800 einen friſchen Aufſchwung genommen hakte. Zwar die Be⸗ völkerungszahl ſtieg, ſtieg aber ins Ungeſunde, weil die engliſche Agrarpolitik mehr die Züch⸗ tung von Maſſen billiger Arbeiter für die wachſende Induſtrie im Auge hatte, als ein Gedeihen des Bolkes Schon 35 war die Not ſo groß, daß eine Königliche Nonenſon zur ihrer Urſachen eingeſetzt wurde, die in 12 dicken Bänden die 5 Zuſtände ſchilderte: Perf onen lebten in menſchenunwürdigem Ekend. Ein deutſcher Reiſender ſchreibt 1842:„Wir Deniſche haben auch Bettler und Arnie, aber ſie bilden die Ausnahme; in Irband aber iſt die 0 ichſte Armut die Regel. Ich wußte nicht, daß es ein Volk gäbe, dem der Ahmschtige Gott ſolche Ent⸗ behrungen auferſegt hat. Serben und Tertaren ſind elend und verloftert; aber ſie ſehen doch ſchließlich noch wie Menſchen aus. Nirgends als in Irland aber befinden ſich auf Erden menſchliche Weſen die Jahr aus, Jahr ein nur an dürren Kartoffeln oder Wurzeln nagen.“ Franzsſiſche und ſchottiſche Reiſende ſchreiben noch entſetzter Das Ergehnis der ſtaatlichen aber war die Poor Lam von 1888: Man ſchuf Argtenheuſe ſtatt Eine furehnbare Hungersnot 1847 war faſt das natür⸗ kiche Ergebnis der Entwickelung. Nahezu eine Million Menſchen kam in einem Jahre in fürch⸗ terlichſtem Elend um. Die Geſetzgebung in London G ſich aber nur mit„Coercion⸗ Acts“, Geſetzen über Belagerungszuſtand für Irland, 80 naturgemäß Gewalttaten der Ver⸗ zweiſelten und Hungernden ſich mehrten. Armenhaus und Standrecht, das war alles, was England für Irkands Not in fünfzig Jahren geleiſtet hatte. Nun ſetzte die Auswanderung ein. 3800 000 Menſchen verließen in den nächſten Jahrzehnten die Inſel; und während Englands Einwohner⸗ zahl von 16 auf 38 Millionen ſtieg, ſank die des fruchtbaren N achbarlandes unter feinem Schutze von Eugland von 8½ auf 4½ Millionen, und auch dieſe verharrten zum größten Teil im Elend. Seine herrlichen Häfen wurden in ihrer Entwicklung gehemmt, Handerl und Verkehr künſtlich niedergehalten und faſt nur über Eng⸗ land geleitet. Es begaun die Periode unaus⸗ geſetzter dilettantiſcher Verfuche einer Agrar⸗ geſetzgebung, die dem Lande ſters Beunruhigung, aber keine Geſundung ſchufen. Von iriſcher Seite gus abor wuchſen die Notwahrbeſtrebungen der Selbſthilf Jettiertum, Baud⸗Bund leine Art geheinſer Webme 80 u harte Grundherken), Pafſſve Refiſtenz der Pachter, Boykott(wirk⸗ ſchafkliche een Mißlfebiger, die zuerſt gegen den Güterdirektor des Lord Erne, namens Boueott, geübt worden war). Auf beiden Seiten trat aber immer ſtärker das Beſtroben in Er⸗ ſcheinung, die Union wieder zu löſen. Selbſt⸗ regierung durch eigenes Parlament Home 1 Sie herzlich Berlin, 8. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Bei dem Empf fange der bulgariſ ſchen Gäſte hielt der Reichska nzler fegene Anſprache: „Meir Herren! Das Deutſche Reich heißt willkommen! Ich begrüße Sie als ſtebe Gäſte hier auf einem Boden, der auch fütr Bulgarien hiſtoriſch iſt. Denn in dieſem Hauſe wurde vor 38 Jahren der Friede gefgloſen, durch den Bulgarien als Staat wieder erſtanden iſt. Welch einen Weg zur Höhe hat Ihr Vater⸗ 9 ſeit jenen Tagen genommen! Ein größeres rien, dan i füllter Wunſch und die f gariſchen Pa⸗ 0 5 iſt es Wirklichkeit und Gegenwart. Und nicht als Geſchenk iſt es Ihnen in den Schoß gefallen, ſondern es wurde za einem ewi⸗ gen 2 durch den Lebenswillen Ihres tapferen Bolles durch die Heldentaten Ihres Herrlichen Hee erworben. Wenn Sie dieſer mi ächtigen hiſtoriſchen Entwickelung hier an der Stelle des Berliner Kongreſſes gedenken und wenn Sie er⸗ wägen, was Bulga en damals war und was es heute iſt, dann dürfen wahrlich Ihre Herzen Höher ſchlagen vor Freude und vokerländiſchem Meine Herren! Auf dem Wege, der Sie durch Deutſchland hierher geführr het, werden Sie empfunden haben, daß ein Gleichklang der Gefühle durch unſere beiden Völker geht. Wie könnte es anders ſein nach den gemeinſamen Er⸗ lebniſſen dieſes ruhmreichen Jahres! Aber es klingt bei uns noch mehr in dieſen Gefühlen Wir gedenken unſerer eigenen Vergangenheit, Wir wiſſen, was es heißt, wenn Ueberm acht 5 7 aufſtrebendes Volk zu erdrücken droht, wenn es dann in einmütigem Auf⸗ ſchwung ſich erheht und ſich befreien kann. Auch wir waren ſtets von Feinden umringt, mußten ſtets die Hand am Schwerte halten. Auch wir mußten uns aus Kleinem emporarbei⸗ ten durch den Fleiß unſerer Hände in entbeh⸗ rungsreicher Arbeit. In viel dem iſt eine merk⸗ ſrürdige Gleichheit der Geſchicke unſerer Völker. So finden Sie auch bei uns das tiefſte Berſtänd⸗ nis dafür, was Sie geleiſtet haben mit Sert und Pflug. Die nächſten Wochen wollen Sie nun dentſches Land und deutſche Arbeit kennen ler⸗ nen. Sie werden, wie bei Ihnen in 8 Heimat, ein fleißiges, ernſtes und entſchloſſenes Volk fin⸗ den und eines freundlichen, herzlichen Empfan⸗ es⸗ übe vall ſicher ſein. Ich wünſche N Ihnen, daß Ihnen der Aufenthalt bei uns kiefe Einblicke in muſer heimiſches Leben geſtatten möge. Was Sie bei uns ſehen und hören werden, wird Ihnen die Gewähr bieten, daß unſerer glor⸗ eichen Waffenbrüderſchaft eine zukunftsreiche Gemeimſamkeit kultureller und wirtſchaftlicher Intereſſen Deukſchland und Bulgarien verknüpfen und, wie ich denke, für immer verknüpfen werden, reichen Ihr den Herrſcher Zar Boris mit König Ludwig dem Deukſchen zu Tull an der Donau einen Bündnisvertrag geſchloſſen. So ernenert ſich in tauf hrigem Wechſel die Geſchichte, denn ein Jahrtanſend ſpäter trafen ſich ut Niſch der Kaiſer des Dentſchen Reiches mit dem Zar des zu neuer Größe wiedererſtandenen König⸗ reiches Bulgarien zu ſeierkicher Bekräftigung des tufedergeſchloſſenen Bundes. In Erinnerung an die hiſtoriſche Begegnung des Kaiſers nut dem erhabenen Herrſcher Ihres Landes gedenken wir mit Gefühlen 85 Dankbarkeit und Bewum⸗ derung der aufopfernden und hingebenden Ar⸗ beit an dem Wohle Bulgariens und der glänzen⸗ den ſtaatsmänniſchen Eigenſchaften der genialen Perſönlichkeit König Ferdinands. Ich bitte Sie, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Seine Maje⸗ 557 der Zar von Bulgarien, er lebe hoch, hoch, hoch!“ Auf die Rede des Reichskanzlers beim Empfang der bulgariſchen Abgeordneten er⸗ widerte der Vigepriſdent der bulgariſchen Sohranje, Momtſchilew: „Euer Exzellenz! Es iſt ſehr ſchmeichelhaft für mich, daß mir die Ehre wird, dem Kanzler des großen Reiches alle unſere Dankbarkeit für den ſo her⸗ 11 90 5 Empfang auszudrücken, welchen wir bei Ihnen gefunden haben. Seit den vier Tagen, in welchen wir Dentſchlands Gäſte find, weit in dje Geſchichte zurück. Im Jahre 864 hat ſahen a8 Deakiſlen wür, warum Sie mächtig, mus Ihres Volkes, in den hohen moraliſchen Eigenſchaften Ihrer Bürger und in Ihrer un⸗ geheuren Induſtrie beruht, iſt uns abermals ein Beweis, daß Bulgarien ſeinen Platz in der Weltkriſis richtig gewählt hat, und daß wir, an Ihrer Seite gehend, ſicher ſind, zur Verwirklichung unſeres nationa⸗ len Traumes zu gelangen. Wir find glücklich, uns hier zu befinden, wo vor 38 Jahren bas junge Bulgarien geſchaffen wurde, und ſtolz, von Eurer Erzellenz zu hören, daß wir in dieſer kurzen Zeit ſtark genug geworden ſind, um das ht auf ein freies, unabhängiges Daſein durch⸗ zuſetzen. Loyal und treu durch die Grundeigen⸗ ſchaften unſeres Volkes, werden wir fortfahren, bis zum endgültigen Triumph der Verbündeten an Ihrer Seite zu kämpfen. Außerordenklich ſtolz über den Beſuch Seiner Majeſtät Kaiſer Wilhelms in Niſch, legen wir Gewicht darauf, Ihnen zu ſagen, daß dies ein geſchicht⸗ liches Ereignis iſt, welches niemals vergeſſen und welches erhebliche Folgen fütr die künftigen Beziehungen zwiſchen Dentſchland und Bulga⸗ rien haben wird, welche hoffentlich immer durch eine beiden Ländern glückverheißende Freund⸗ ſchaft vereinigt ſein werden. Die große mächtige Geſtalt Seiner Majeſtät des Dentſchen Kaiſers, deſſen Name allein genügt, unſere Gegner zit⸗ tern zu laſſen, hat ein Recht auf die große Be⸗ wunderung unſeres Landes erworben. Zum Ausdruck dieſer Bewunderung bitte ich Sie, meine Herren, mit mir zu rufen: Seine Maje⸗ ſtät der Deutſche Kaiſer lebe hoch!“ Bevorſtehender Küͤcktritt des Staatsſekretärs Delbrück. Berlin, 8. Mai.(WTB. Amtlich.) Der Staatsſekretär des Innern Staatsminiſter Delbrück, der an Furumtuberkuloſe litt und nach dreiwöchentlichem Urlaub kürzlich ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernommen hatte, iſt noch nicht völlig wieder hergeſtellt. Er muß deshalb vorläufig dem Dienſte ſernbleiben. EIBerlin, 9. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß Herr Delbrück von der Erkrankung, die ihn befallen hat, amtlich nicht mehr geneſen wird. Es iſt nicht ausgeſchſoſſen, daß die be⸗ vorſtehende Ernennung des von vielen Dent⸗ ſchen gewünſchten„offigiellen Diktators“ auf dieſe Erkrankung wicht ahne Einfluß geweſen Ciebknecht. Berl. 1 Es verlautet, da ſeil Tagen ver Liebknecht auß dem Potsdamerplatz entſpricht. Die Beziehungen, die iſft. wverteilt hat, die er unter die Menge 57 die von ihm verfaßt waren mid in den ſtärkſten Aus⸗ drilcken gegen den Krieg ſich wendeten dem ſoll er a iſche Reden aufrühreriſche Ausrufe ausgeſtoßen haben 0 eeg wird heute der ſozialdemolratiſche Antvag, Liebknecht aus der Haſt zu entlafſen, Berlin, 9. Mai. euivad-Telegramen) Aluus der ſozialdemokratiſchen Reichsag⸗ teilt der Vorwärts“ mit: Den Autrag auf Haft⸗Entlaſſwng Liebknechts wird Landsberg n. Als Redmer für den Geſetzentwurf beit. e Kriegs⸗ ſchäden, wurde Genoſſe Eunn tümt, Entwuf einer Abänderung des Neich werelas „ die Gengſen Lrgien und Heine Die Verhaftung des ehemaligen vuſſiſchen Kriegs⸗ miniſters Suchomlinow. 1 9. Mai. Von u. Berl. Büro.) a1 22 0 wird Corriere della beraten werden. Nule— war ſeit Anfang der 7Oer Jahr die ſ Loſung iriſcher Führer geworden, und auch in England nahm man den Gedanken auf Glad⸗ ſtone machte Homerule zum Parteiſchlagwort der Liberalen. Selbſtregierung dem Volke, das 2 rs Leichnam verglich! Durch⸗ hen vermochte er denn auch ſeine Homerule⸗ e nicht; das Unterhaus lehnte das von 1886, das Oberhaus das von 1893 ab. Schon bei dem erſten meldete ſich der Widerſpruch der Prateſtantiſchen Groß⸗Ulſter⸗Leute. Erſt die neuefte Zeit brachte die„Erfüllung“. Wis nottat, war: ſorgfältigſte Pflege, um das Jünkchen politiſchen Verſtandes im triſchen Volke wieder aufleben, den geguälten Körper geſunden zu laſſen. Aber dazu hatte ſich die engliſche Staatskunſt als völlig unfähig erwieſen. Der Weisheit höchſter Schluß alſo war, da wieder anzufangen, wo man im Jahre 1800 auf⸗ gehört hatte. Und ſo bedeutet die Rückkehr zur Homerule eine Bankerokterklärung engliſcher Staatskunſt, einen Deckel auf den iriſchen Topf, um ihn am Ueberkochen zu verhindern. So drohend erſchien die Gefahr, daß das Unterhaus ſchließlich wiederwillig in den ſauren Apfel biß 15 das wwiderſtrebende Oberhaus lahmlegte⸗ 5 85 Vorbereitung, ohne Aßfung 2 0 die ſich in der langen Lanſboß dieſes parlamentariſchen Wechſelbalges 4¹8 Rotwendige Begleiterſcheinung gezeigt hatten: des Verhältniſſes Irlands zum Reiche und der Glaubensbekenntniſſe untereinander. Partei⸗ politiſche Prinzipienreiterei hatte ſich mit geſetz⸗ geberiſchem Opportunismus verbunden. Es kam, wie es mußte: das Geſetz, das Irland erlöſen und Ruhe geben ſollte, ſchuj in beiden Ae be und Aufruhr. Der Deckel flog vom Topf; der Toil Irlands, der ganz unter engliſchem Eialuß Die ein⸗ zige Handelsſtadt, die ſich unter eng Ein⸗ fluß hatte entwickeln dürſen, mit ihrem prote⸗ ſtantiſch⸗induſtriellem Hinterland widerſetzte ſteh. 120000 Bürger militäriſch orgamiſiert, unter Führung desſelben Sir E. Carſon, den Viele jetzt für den kommenden Mann in Engkand halten, ſtanden bereit, um mit Waffengewalt die Dupchführung des Reichsgeſor u hindern, und engliſche Truppen marſchierten gegen ſie. Was da bevor ſtand, war kein Bürger⸗ krieg; es war noch ungehenerlicher. n Krieg von Engländern gegen Engländer, 1525 Ir⸗ lands Freiheit zu erſticken. Am 28. Juli fielen die eyſten Schüſſe: 8 Tage darauf trat England in den Weltkrieg, um Serbien und Belgien zu retten. Wohl hat das zertretene viel Unrecht getan; aber auch jenen Verſuch, ſich aus dam Gland zu been Hat England erſtickt: an Parnell verübte es mit Fälſchung und Verleumdung moralfſchen Meu⸗ chelmord; an Caſement vapfuchte es den phyft⸗ ſchen. Kein Wunder, daß dieſer, den iedes Unrecht bis zur Leidenſchaft empörte, Runmehr zur Gewalt griff. Und wenn 55 ein Geſchick eseill: das Wipernn und ſeinem Volke ge.5„„ Kunſt und Wißenſchaſt. Bulgariſche Bibliothek. Soeben eingegangenen bulgarfſchen Zeitungen eninehmen wir die erfreuliche Nachricht, daß die fff 323200ß0ͤ——ꝝ̃ Seneral- Amzeiger 1 Eribe Sera meldet aus Petersburg unterm 6. Mai⸗ Die Petersburger Blätter bringen ſehr kurz die Nachr icht von der Verhaftung des früheren Kriegsminiſters Suchomlinow. Der Angeklagte Hhabe das ruſſiſche Heer in dem tragiſchſten Moment ſeiner Lage während der großen deut⸗ ſchen Offenſive im vorigen Jahr an Munition⸗ Mangel leiden laſſen. Die Moskauer Zeitun⸗ gen veröffentlichen zu dieſer Angelegenheit ausgedehnte Einzelheiten: Der„Rußkoje Slowo' meldet: Der Verhaftete wurde in die Peter⸗Paul⸗Feſtung geführt und in dem älteſten Winkel der Feſtung untergebracht. Die Bitte der Gemahlin des Miniſters, mit ihm das Geföngnis teilen zu dürfen, wurde abgeſchla⸗ gen. Der„Rjetſch“ ſagt: Die Anklage iſt ſehr ernſt. gefahren: jeder fand ſeinen Vorteil. Es iſt ein Verdienſt der Handlungsgehilfſen⸗Verbände, wenn ſich die Zahl der ſozial empfindenden Ge⸗ ſchäftsherrn allmählich geſteigert hat, die den Gedanken des Sommerurlaubs durch die Tat förderten. Dann lan der Krieg. Wer bei Kriegsausbruch noch keinen Urlaub erhalten hatte, mußte angeſichts der Gewalt des Krieges darauf verzichten. Die Handlungsgehilſen⸗Ber⸗ bände haben aber auch im zweiten Kriegsſommer davon abgeſehen, auf die Gewährung von Sommerurlaub hinzuwirken. Jetzt ſteht der dritte Kriegsſommer bevor und das Bedürfnis Suchomlinow wird nicht nur wegen fü Verwaltungsangelegenheiten, ſondern auch klar D und deutlich wegen Landesverrat angeklagt. Der Ausſchußz des Geſantverbandes der ehriſtlichen Gewerkſchaften veröffentlicht im Zentralblatt Nr. 9 ſeinen Rechenſchaftsbericht für 1915. In anſchau⸗ licher Weiſe wird dargelegt, was die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung im Verlauf des Krie⸗ ges für die Mitglieder und für die Allgemein⸗ heit geleiſtet hat. Dieſe im Intereſſe der Volksgeſamtheit liegende Arbeit finde heute von berufener amtlicher Stelle offene Aner⸗ kennung. Um ſo mehr verurteilt der Bericht, daß einflußreiche Unternehmerkreiſe hinwirken, den Gewerkſchaften die Lebens⸗ möglichkeit zu untergraben. Auf die Ent⸗ wicklung der Gewerkſchaften hat der Krieg ſtark eingewirkt. Wie der Bericht mitteilt, waren Ende 1915 vom Mitgliederſtand der chriſtlichen Gewerkſchaften etwa 152 000 ein⸗ berufen, während noch 160 000 beitragzahlende Mitglieder vorhanden waren. Von 408 An⸗ geſtellten der chriſtlichen Gewerkſchaften waren Ende 1915 264 einberufen und noch 62 ausge⸗ hoben. Einzelne Verbände haben zwei Drit⸗ tel ihrer Mitglieder unter den Waffen. Da es ſich dabei um die tatkräftigſten Elemente handelt, ſo iſt die entſcheidende Rolle, welche dieſelben nach ihrer Wiederkehr aus den Schützengräben in der Arbeiter⸗ und Gewerk⸗ ſchaftsbewegung ſpielen werden, ohne weiteres gegeben. Der Berichterſtatter iſt der feſten Zuverſicht, daß das große Erleben dieſe Mit⸗ glieder für die Bedeutung einer unabhängi⸗ gen, zielbewußten Arbeiterbewegung noch empfänglicher gemacht hat, wie früher, und daß ſie der Bewegung einen kräftigen Auf⸗ ſchwung vermitteln werden. Gegenüber dem Zwieſpalt in der Sozialdemokratie weiſt der Bericht darauf hin, daß die chriſtlichnationale Arbeiterbewegung infolge unabläſſigen Be⸗ mühens während der Kriegszeit geiſtig ge⸗ ſchloſſener denn je aus dem Kriege hervor⸗ gehen wird.„Je mehr der Friede in Sicht kommt, um ſo mehr wird die Geſchloſſenheit der Bewegung auch nach außen in Erſchei⸗ nung treten. Dieſe Gewißheit verſetzt die Be⸗ wegung auf der andern Seite in die Lage, für oine Politik des Durchhaltens bis zu einem ehrenvollen Frieden mit aller Entſchiedenheit einzutreten. Deutſchlands Opfer an Gut und Blut in dieſem Rieſenkampfe dürfen nicht um⸗ ſonſt gebracht worden ſein. Sommerurlaub für Kkaufmänniſche Angeſtellte. Vor Ausbruch des Krieges bürgerte ſich die ſchöne Sitte immer mehr ein, den kaufmän⸗ niſchen Angeſtellten Gelegenheit zur Erholung durch Gewährung von Sommerurlaub zu geben, damit ſie friſch geſtärkt und mit größerer Arbeitsfreude ihre Tätigkeit fortſetzen konnten. Dabei ſind Prinzipale und Angeſtellte gleich gut Nrmern A ſchon jetzt an der Arbeit find, die Grundlage zu ſchaffen für ein freundliches Zuſammengehen Bul⸗ gariens mit Deutſchland in kultureller und wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht. Es iſt eine Bibliothek ins Leben gerufen, worden, die ſich den Zweck ſetzt, dem deutſchen Publikum in einer Reihe von billi⸗ gen Bändchen in gemeinverſtändlicher Form und Sprache ohne gelehrten Anſtrich aber doch auf wiſſenſchaftlicher Grundlage das Wiſſenswerte über Bulgariens Land und Leute, ſeine Eigenart, Vergangenheit, wirtſchaftliche Lage uſw. zugänglich zu machen. Wir freuen uns, daß die Bulgaren damit den rechten Weg getroffen haben. Denn die Vorbedingungen eines Zuſammengehens zweier Völker iſt die gegenſeitige Achtung, die wiederum nur aus näherem Kennenlernen entſpringen kann. Aus dem eingegangenen Proſpekte iſt zu erſehen, daß an der Spitze dieſes Unternehmens deutſche Gelehrte ſtehen, ſo Univerſitäts⸗Profeſſor Hofrat Dr. We.„ Direktor des Inſtitutes für bulga⸗ riſche Sprache in Leipzig, als Herausgeber ferner Univerſitäts-Profeſſor Dr. Uebersberger, Wien, Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. von Asboth, Budapeſt, Profeſſor Dr. Kaßner, Berlin. Der Rektor der Sofiaer Univerſität, Profeſſor Dr. Iſchirkoff lein Schttler Ratzel, Leipzig), liefert uns die erſten bei⸗ den Bände der Bibliothek: HBulgarien, und Jute.“ Wir werden nicht verfehlen, dem⸗ nächſt auf den Inhalt dieſes Werkes eingehender zurückzukommen, möchten aber ſchon jetzt das be⸗ deutſame Unternehmen willkommen heißen, deſſen erſten Bände noch im Monat Mai im Verlage Dr. —— Parlapnoff, Leipsig. hervortreten werden darauf Land von ihrer wenn ihnen abermals den würde. Es i immerwährende B Räumen ohne längere Erholung keineswegs ge⸗ ſundheitsförderlich iſt. Deutſchland aber hat allen Anlaß, mit ſeinen Volkskräften recht ſpar⸗ ſam umzugehen. Auch die Verteuerung der geſamten Lebens⸗ haltung zwingt viele Menſchen zu mancherlei Einſchränkungen auch mit Bezug auf die Er⸗ nährung und ſpannt die Nerven mehr als ſonſt An. Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Ver⸗ band richtet dnuher an alle Geſchäftsherren in Handel und Induſtrie die Bitte, ihren Mitar⸗ beitern in dieſem Jahre wieder einen Er⸗ holungsurlaub zu geben; ſie werden ſich umſo freudiger dem Unternehmen widmen, wenn ihnen nach ſo langer Pauſe die liebgewordenen Ferientage wieder winken. Kleine Kriegszeitung. Ein Beſuch bei General Joffree. Einen kleinen Einblick in die Morgenarbeit des franzöſiſchen Generaliſſimus bietet die fol⸗ gende in den„Lectures pour Tons“ veröffent⸗ lichte Schilderung:„Eine kleine ruhig gelegene Villa inmitten eines Gärtchens; vor dem Zaun zwei Soldaten eines Jägerregiments als Wacht⸗ poſten: dies iſt ſeit vielen Wochen der Wohnſitz des Generals Joffre. An dem Morgen, an dem wir den Generaliſſimus aufſuchen, iſt er ſehr zeitig in den großen Raum im Erdgeſchoß her⸗ abgeſtiegen, der ihm als Arbeitszimmer dient. Er wird vormittags abfahren, um einen Armee⸗ teil zu beſichtigen. Vorher aber muß er die übliche Arbeit erledigen. Um 6½ Uhr ſollen die erſten Empfänge ſtattfinden. Ein großes Feuer aus Holzſcheiten flackert in dem Kamin hinter dem Schreibtiſch. In der Mitte des Saales ſteht ein rieſenhaftes Billard, auf deſſen Landkarten ausgebreitet ſind. Fläche verſchiedene Andere Karten hängen an den Wänden; dicke blaue und rote Striche bezeichnen die feinblichen und alliierten Fronten auf allen Teilen des aus⸗ gedehnten Kriegstheaters. Auf dem Arbeitskiſch Jyffres liegt ein großes Blatt Papier, auf dent man am vergangenen Abend nach den zuletzt eingegangenen Berichten die Stellungen der Truppen an der deutſch⸗franzöſiſchen Front ein⸗ gezeichnet hat. Zahlloſe Bleiſtifte aller Farben liegen umher, aber weder ein Titenfaß noch Schreibfedern ſind zu erblicken; es gehört zu den Eigenkümlichkeiten Joffres, daß er ungern ſchreibt und dies nur tut, wenn es unbedingt notwendig iſt. Auch die Abweſenheit eines Tele⸗ phons fällt auf; Joffre haßt das Telephon und bedient ſich ſeiner niemals perſönlich. Der Chef des Generalſtabes General de Caſtelnau, er⸗ ſcheint in Begleitung verſchiedener Gruppen⸗ führer. Alle Neuigkeiten ſverden Joffre mit lauter Stimme berichtet. Der Oberbefehlshaber hört anſcheinend zerſtreut zu, doch an der un⸗ ausgefetzten Bewegung ſeines Zeigefingers, der auf der Karte über die erwähnten Ortſchaften und Flüſſe ſtreicht, ſieht man, daß er innerlich arbeitet. Nachdem Joffrg alles Wichtſge erf ren hat und jeder von Bedeutung geſtellt wurde, verläßt er die Villa im Auto mobil.“ Chronik der Nriegsereignißfe. (Fortſetzung.) 25. April. Franzöſiſcher Ang riff öſtlich der Höhe „Toter Mann“ geſcheitert.— Rufſiſcher Angriff ſüdöſtlich Garbunowka zuſammen⸗ gebrochen.— Die vorpoſtengefechte vor der flandriſchen Küſte fortgeſetzt. Ein engliſcher Torpedobootszerſtörer beſchr⸗ digt, ein Hilfsdampfer verſenkt.— Das engliſche U⸗Bogt„½ 22“ in der füdlichen Nordſee verſenkt. Ein engliſcher Kreuzer von einem deutſchen Torpedo getroffen.— Beſchießung von Loweſtoft und PNarmoulh durch deutſche Hochſeeſtreitkräfte. Im Ge⸗ fecht mit engliſchen Schifſen ein feindlicher Torpedobootszerſtörer und zwei Vor⸗ poſtenſchiffe verſenkt.— Angriff eines deutſchen Marine⸗Luftſchiffgeſchwaders auf Anlagen bei Cambridge, Norwich, Lin⸗ coln, Batterien bei Winterton, Ipswich, Norwich und Harwich.— Vier engliſche Schwadronen bei Kretia(öſtlich vom Suezkanal) vernichtet(23. April).— Ruf⸗ ſiſche Angriffe in der Gegend von Wan (am 12. und 13. April) und füdlich von Bitlis(am 13. April) abgewieſen, Die Ruſſen bei Surem, ſüdlich von Bitlis, zu⸗ rückgeworfen(am 25. April), im Abſchnitt von Dſchewiflik abgewieſen(vom 25. auf 28. April,— Aufruhr in Irland. Sop — 26. April. Stellungsgewinn bei Givenchy⸗en⸗ Gohelle.— Ein franzöſiſcher Teilangriff bei Ville⸗aux⸗Bois abgewieſen Angriffs⸗ abſichten zwiſchen„Toter Mann“ und „Caurettes⸗Wäldchen“ vereitelt.— Angriff deutſcher Heeresluftſchiffe auf London, Colcheſter(Black Water), Ramsgate ſowie Hafen und Lager von Etaples.— Die Fluaplätze von Dünaburg mit Flugzeng⸗ bomben belegt— Oeſtlich Selz alle ur⸗ ſprünglichen Stellungen von den öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Truppen wiederge⸗ nommen. Im Sugana⸗Abſchnitt Zurück⸗ gehen der Italiener nach Roncegno. „Aprtl. Ein größeres engliſches Bewachungs⸗ fahrzeug auf der Doggerbank vernichtet. Unſer U⸗Boot„C5“ von den Engländern vernichtet, die Beſatzung gefangen. April. Das Flaggſchiff.„Ruſſell“ mit der Flagge des Konteradmirals Fremantle im Mittelmeer auf eine Mine geſtoßen und geſunken. April. Zwei franzöſiſche Gegenſtöße am„To⸗ ten Mann“ zum Scheitern gebracht.— Südlich vom Narocz⸗See die ruſſiſchen Stellungen zwiſchen Stanarocze und Gut Stachowee genommen. 5600 Ruſſen ge⸗ fangen.— Kut el Amara ergibt ſich den Türken. 13000 Engländer gefangen. „ April. Vergebliche Gegenangriffe der Eng⸗ länder bei Givenchy⸗en⸗Gohelle, der Fran⸗ zoſen auf dem„Toten Mann“.— Die am 28. April von den Oeſterreichern erkämpf⸗ ten ruſſiſchen Vorſtellungen bei Mlynow wieder geräumt. „Mai. Heftige Kämpfe am„Toten Mann?. Italieniſcher Angriff gegen den Fargo⸗ rida⸗Paß(Adametto) unter beträchtlichen Verluſten der Alpini abgewieſen. Aus Stadt und Land. *Mannheim, den 9. Mai 1916. 55CC Mit N dem eeeeeseseeeeeeee 2 Eiſernen Krenz ausgezeichnet Philipp Schwedhelm, Akzidenzdrucker in der Buchdruckerei May, Lindenhof, Windeck⸗ ſtraße 5. * Das Eiſeune Kreuz 1. Klaſſe wurde wegen hervorragender Tapferkeit bei einer Pa⸗ trouillen⸗Unternehmung dem Gefreiten Ernſt Hecht von der 2. Kompagnie, Brig.⸗Erſ.⸗Batl. 58, Erſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 29, aus Spöck b Karlsruhe, Sohn des Landwirts Karl Friedrich Hecht, verliehen. Am 30. September 1915 erhielt Hecht für außerordentliche Tapferkeit das Ei⸗ ſerne Kreuz 2. Klaſſe. In Anerkennung ſeiner guten ſoldatiſchen Eigenſchaften und ſteten, auf⸗ opfernden Pflichttreue wurde Hecht am 24. Dez. 1915 zum Gefreiten befördert. Vor Ausbruch des Krieges war Genannter bei der Firma Benz in Mannheim angeſtellt, für die es eine beſon⸗ dere Freude ſein wird, einen ihrer Angeſtellten im Beſitze dieſer hohen Auszeiehnung zu wiſſen. „Die gleiche Auszeichnung erhielt Leutn. d. R. Karl Hill, Werderſtr 31 wohnhaft. Herr Hill, bereits di der einer württ. Diviſion angehört, hat in Rußland und Serbien gekpft und befindet ſcc jehk im Weſenn. Sonſtige Auszeichuungen: Obergefreiter Paul Gebrig, Sohn des Bäl⸗ kermeiſters Joh. Gehrig, erhielt bei einer Bat⸗ terie im Weſten die Bad. ſilberne Verdienſt⸗ medaille. * Verſetzt wurde Juſtizaktuar Guſt KHilli 4 8 beim Notariat Kehl zum Notariat Mannheim. 5 Militäriſche Beförderung. Zum Lazarett⸗ Inſpektor befördert wurde Georg Dahms, 9ber im 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Reg. Nr. 109, ein Sohn des Muſikers Dahms, U 5. 27. * Der Auskunftsſchalter des Lebensmittelamts iſt jetzt während des ganzen Tages ge⸗ öffnet, und zwar von halb 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 6 Uhr, Samstags von halb—1 Uhr. * Zucker zur Obſtverwertung. Die„Karlsr. Ztg.“ bringt ſolgende halbamtliche Meldung: Die Großh. Regierung legt größten Wert da⸗ rauf, daß der bei ſparſamem Verbrauch für die Obſtverwertung im Haushalt erfurderliche Zuk⸗ ker ſoweit wie irgend möglich zur Verfügung geſtellt wird. Da die grundſätzliche Megelung ſich noch nicht ermöglichen läßt, ſo hat die Gr. [Regierung die Ueberweiſung von Zucker zunächſt für die Erbbeerverwertung unter An⸗ reclmung auf den für die Obſtverwertung im Großherzogtum überhaupt entfallenden Zucker bei der Reichszuckerſtelle erwirkt. Die Verteilung auf die Kommunalverbände erfolgt durch die Badiſche Zuckerverſorgung. * Kriegsſpende Deutſcher Frauendank. Der Abſchluß der Sammlung zu Gunſten der „Kriegsſpende Deutſcher Frauendank“ erfolgt in Mannbeim am Mittwoch, den 10. Mai. An die⸗ ſem Tage oder am nächſten, dem 11., werden die in hieſigen Geſchäften und an anderen Stellen aufgeſtellten Büchſen von den damit beauftrag⸗ ten und mit Legitimationen verſehenen Damen abgeholt werden. Am Donnerstag werden die Blüchſen, von 9 Uhr vormittags ab, in der Süd⸗ deutſchen Disconto⸗Geſellſchaft und in der Rhei⸗ niſchen Creditbank abgegeben um die eingegan⸗ genen Gelder zu zählen. Wie ſoeben bekannt wird hat die Nationalſpende der Schweizer Frauen, die dem Schweizer Bundesrat als Bei⸗ trag der Frauen zu den Koſten der Mobiliſation überbracht werden ſoll, das Ergebnis von Frs. 1170 000. erzielt. Wenn eine ſo bedeutende Leiſtung bei einer nicht einmal vier Millionen Seelen zählenden Bevölkerung und in einem Lande möglich war, das ſelbſt nur mittelbar unter den Nöten des Weltkrieges zu leiden hat, ſo ſteht zu hoffen, daß das Reſultat der Deut⸗ ſchen Kriegsſpende Frauendank, die den Hinter⸗ bliebenen unſerer gefallenen Helden und den Angehörigen erwerbsunfähig gewordener Welche Marken ſind hente gältig? Für Dienstag, den 3. Mai gelten fulgende Marken: Für je 750 fg Brot die Marken I und II ber neuen Brotkarte. Für je 5 Pfund Kartoffeln die Rurtoffelmarken Jund II und die Marke A 5 der allgemeinen Lebensmittelkarte. Für je 25 g Butter die Marken 36, 37 und 38. Für je 125 g Grieß die Marke A und die Marke 29 der Butterkarte. Für 100 g Reis die Marke 30 der Butterkarte. Für 125 8 Erbſen die Marke E ber alten Brotkarte. Für je 250 g Zucker die Marken 15 A J, für 200 g Zucker die Marke 4 4 der allgemeinen Lebensmittelkarte. Dieſe Zucker⸗ marken müſſen 4 Wochen lang reichen und ſind entſprechend einzuteilen. Städti D — * Von der Handels⸗Hochſchule. Mit Rückſicht auf den ſtarken Beſuch wird die Vorleſung des Handelskammerſyndikus Dr. Blauſtein über Mitteleuropäiſche Berkehrs⸗ und Wirtſchaftspolitik“ in den Saal 7 im Gebäude A 1. 2 verlegt. Die Vorlefung findet jeden Mittwoch von halb 7 bis 8 Uhr(pünkt⸗ Dcdas geß der ſübergen Hac Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Dienstag Herr Karl Stegmann mit ſeiner Gattin Emma, geb. Kletti, Schimperſtraße 25 wohnhaft. * Im Mannheimer Bezirksverein Deutſcher Ingenieure hält am Donnerstag, den 11. Mai, abends 8½ Uhr in der Vereinswohnung, Fried⸗ richsring 4, Herr Dr. H. Freſe aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh. einen Vortrag über:„Die Kunſt⸗ ee e e rer N ichtigung iegsverhältniſſe. Mit Lichtbildern.“ Eine der Maſſenverpflegung wird in Frankfurt vorbereitet. In einer bei unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Luppe ſtattgefundenen Intereſſentenverſammlung ein Mitglied der Zentralküchenkommiſſion fol. gende Erläuterungen, die auf den bisherigen Erfahrungen in den Kriegsküchen beruhen: Zu⸗ muß Zentra⸗ iſterung aſſenverpflegung herbeigeführt werden. Die Zentralküchenkommiſſion hat im März 1 5 110 Portionen bt. azu kommen Einrichtungen der Wohlfahrts⸗ ee Kinderhorte, ͤ und anderes. Der Redner ſprach ſich ung Scha Was die Kinderhorte als vollgiltiger Erſatz ange⸗ ie Verſammlung war im Großen und Ganzen mit den gemachten Vor⸗ ſchlägen einverſtanden. »Der Plan eines deutſch⸗öſterteichtſchen Konſu⸗ mentenbundes geſcheitert. Vor einiger Zett war gemeldet worden, daß für Anfang Mai die Srün⸗ dung eines deutſch⸗öſterreichiſchen Konſumenten⸗ bundes beabſichtigt ſei. Die Zuſammenkunft von Vertretern der einzelnen deutſchen und öſter. reichiſchen Konſumentenorganiſationen ſollte in Dresden ſtattfinden. Dieſer Plan iſt geſcheitert. Arrch ſollte weniger eine Gründung borgenommen werden, ſondern vielmehr nur eine gemeinſame Ausſprache erfolgen und eventuell grund⸗ legende Richtlinien für einen ſpäteren Zu⸗ zuſtimmen zu können. Man hat infolgedeſſen bei Indeſſen haben die öſterreichiſchen Organiſationen bereits Satzungen in Vorbereitung, denen man ſeitens der deueſchen Intereſſenten nicht glaubt dem abweichenden Standpunkl, den die Verbände zuefinander einnehmen, auch davon abgeſehen, wie beabſichtigt, in Vorbeſprechungen einzutreten, ſo daß die Dresdener Zuſammenkunft unterbleſbt. Damit iſt ein Plan geſcheitert, der unter den pielen kriegswirtſchaftlichen Organiſationen mit zu denen gehört haben dürfte, die nicht auf allſeilige Zu⸗ ſtimmung rechnen können und deren Wirkung die an ſich ſchon ſchwferigen Verhältniſſe unſerer Kriegswirtſchaft leicht noch ſchwierkger zu geſtalten geeignet ſind. *Geflügelbrutprämiierung. Die Anmeldun⸗ gen zu der von der Landwirtſchaftskammer ver anſtalteten Geflügelbrutprämiiern ſind ſehr zahlreich eingelaufen Es iſt mit Freude zu begrüßen, daß die Aufzucht von Geflügel tro der erſchwerten Umſtände einen größeren Um ſang angenommen hat. Da die Brut in dieſem Jahr im allgemeinen ſpät eingeſetzt hat und no⸗ weitere Mittel zur Verfügung ſtehen, wurde Schluß des Anmeldetermins auf den 15. Mai verlegt. eldebo können moch von der Landwirtſchaftskammer unentge bezogen werden. *Eine große Weſpenplage ſteht dieſes Ja Ausſicht. Gegenwvärtig ſieht man überall W. die nun ihren Winterſchlupf berlaſſen h ſuchend herumfliegen, um ihre Kolonte zu gründen zuſtammen zu können. Man hat infolgedeſſen be., T. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) kenen eneleg Bes f. Mf o 'de ſich jetzt zeigende Weſpe iſt eine ſog. Königin, Hunderte von Eiern ablegt. Es kann daher Perſon zur Bekämpfung der Weſpenplage bei⸗ gen, wenn ſie jetzt die einzelnen Weſpen ab⸗ tötet, denn damit iſt ein ganzes Weſpenneſt für den Sommer vertilgt. Lauft barfuß im Kriegsſommer 1916! Dieſe Mahnung ſoll nicht nur einen geſundheitli ichen, ſondern hauptſächlich einen vaterl ländiſchen Zweck haben. Wieviel Leder könnte ge eſpart werden, venn für den Sommer 1916, wer es nur einiger⸗ mußen vermag, ſich das Ba rfußlaufen zur Pflicht machen würde. An alle Lehrer, Er⸗ zieher und beſonders Eltern ergeht daher die Aufforderung: Haltet enre Kinder und Pfleg⸗ linge zum Barfußlaufen während des Sommers 1916 an. Spart an den Schuhen, ihr ſpart am Leder und leiſtet eurem Vaterlande einen wichtigen Dienſt. Todesfälle. Im Alter von 62 Jahren iſt in Karlsruhe Inſtizrat Emil Leichtlen Großh. Notar a.., geſtorben. Notar Leichtlen war aus Karlsruhe gebürtig. Im Jahre 1880 wurde er Rechtspraktilant. 1883 Referendär, im ſelben Jahre erfolgte ſeine Ernennung zum Notar in Sulzburg, 1884 kam er als ſolcher nach Grießen, 1885 nach Schopfheim, 1888 nach Phi⸗ lippsburg, 1896 nach Kehl und 1900 nach Karls⸗ rnhe. Vor kurzer Zeit iſt Notar Leichtlen in⸗ folge Krankheit in den Ruheſtand In Hergenſtadt iſt Stabhalter Auguſtin Gramling im Alter von 61 Jahren e Stabhalter Grumling ſtand 31 Jahre lang an der Spitze der Gemeinde Adelsheim.— Im Alter von 62 Jahren iſt am Samstag in Karlsrube das Kollegial lmitglied der Großh. Generaſdirektion der badiſchen Staatseiſenbah⸗ nen, Oberbaurat Wihelm Stahl, geſtorben. Er war 1854 in Edingen geboren, wurde 1880 F 1883 Ingenieur Klaſſe, 1886 der Eiſen⸗ babn in Konſtanz, 1891 bei Maſchineninſpektor in Heidelberg 1892 hei der Generoldirektion der Statseiſenbahnen, 1894 Zentralinſpektor mit dem Titel Maſchineninſpekbor, 1896 Baurat und Kollegialmitglied und 1906 Oberbaurat. Polizeibericht dom 9. Mai. Mord⸗ und Selbſtmorbperſuche. Geſtern Abend etwa 784 Uhr ſprang eine 20 Jahre alte Taglöhnersehefrau von Pirmaſens und dort wohnhaft, mit ihren beiden Kindern, Knaben im Alter von 3½ und 2 Jahren, an der Stephanienpromenade beim Birkenhäuschen in den Rheinſporen in der Abficht, ſich und ihve bei⸗ den Kinder zuertränken. Von einem bis jetzt noch unbefannten Mann wurden alle drei Per⸗ ſonen noch lebend aus dem Waſſer gezogen und einer Droſchke ins Allge meine Krankenhaus berbroacht. Beweggrund zur Tat iſt z. Zt. noch un⸗ belannt. Der Ghemann der Lebensmüden befindet ſich im Felde.— Am gleichen Abend zwiſchen 10 und 5211 Uhr verfuchte eine 40 Jahre alte Fa⸗ briklarbeitersehefran in ihrer Wohnung Eichendorffſtraße ſich und ihre 5 Kinder im Alter von 14 bis 5 Jahren angeblich in aufgereg. tem Zuſtande das Leben zu nehmen, indem ſie ihre Wohnung verſchloß und den Gashahnen öffnete. Auf das Geſchrei der Kinder wurde ſie jedoch durch das Dazwiſchentreten von Hausbewohnern an ihrem Vorhaben gehindert. Auch in dieſem Falle iſt ber Mann zum Heere eingezogen. Unfall. In der elterlichen Wohnung Rhein⸗ häuſerſtraße 54 ſtürzte am 7. ds. Mis. der 2 Jahre alte Sohn eines daſelbſt wohnenden Eiſendrehers von einer etwa 50 Zentimeter hohen Bank hexunter und erlitt einen linksſeitigen Oberſchenkel⸗ bruch. Das verletzte Kind wurde von ſeiner Mutter ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Veichenländung. Heute Vormittag wurde aus dem Neckar beim Straßenbahndepot die Leiche der lebigen, 20 Jahre alten Verkäuferin Magdalene Seeling, die ſeit 8. ds. Mis. vermißt wurde, geländet. Berhaftet wurden 18 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Kollnitz wegen Diebſtahls, ein Mon⸗ teur bon hier wegen Raubes und ein Schloſſer von Hallſtadt wegen ſchweren Diebſtahls. Eine wichtige Modeberatung in Berſin. In der Berliner Handelskammer fand am Freitag eine vom Verbande Deutſcher Damen. und Mädchen⸗ mäntelfabrikanten, dem Verbande der Fabrikanten von Bluſen, Koſtümen und verwandten Artikeln, dem Verbande Berliner Gewerbetreibender der Damen⸗Maßſchneiderei, dem Verbande der Detail⸗ geſchäfte der Textilbranche(Hamburg), dem Verein der Textildetailliſten Großberlins und dem Ver⸗ bande deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer einberu⸗ fene Verſammlung ſtatt, die ſich mit der Frage der Stofferſparnis bei der kommenden Winter⸗ mode beſchäftigte. Nach reger Ausſprache wurde folgende Entſchlteßung angenommen.„Die am 5. Mai in der Handelskammer berſammelten Vertre⸗ ter der Verbände erklären ſich damit einverſtanden, daß, nachdem eine in dieſer Verſammlung ge⸗ wählte Kommiſſion Höchſtmaße für alle in Be⸗ tvecht kommenden Konfektionsartikel feſtgeſetzt haben wird, dieſe Höchſtmaße für die Mitglieder der einzelnen Verbände bindend ſein ſollen bei der Anfertigung der neuen Oberbekleidungsſtücke für Herbſt und Winter. Die ſofort einzuberufende Generalverſammlung der verſchiedenen Verbände ſoll dieſe Reſolution zum Beſchluß erheben.“ Die von der Verſammlung gewählte Kommiſſion, die ſich aus den jeweiligen Vorſitzenden der Verbände zufammenſetzt, hat ſofort mit den Arbeiten begon⸗ nen. Heute ſchon ſollen den Intereſſenten genaue Nichtlinjen gegeben werden. Bereinsnachrichten. Der Verein für Bolksbildung verſchickt ſeinen Jahresbericht, dem wir folgende, allgemein intereſſierende Mitteilungen entnehmen: Nach den anftaltete der Verein 19 Vort nung und n eigener Au und hatte di Freude, daß los ſehr ſtark ſucht waren e die Vor Stäti ö f ſtem Erfol itet war, ſo beweiſen wachſene Beſuch Bernhard Kahn⸗ halle, 23 788 Kinder in den Kinderleſezimmern äge auf eigene Rech⸗ und 30 659 Buchentleiher, daß auch dieſer Zweig gaſſenver⸗ recht erfreuliche Früchte trug. Die hältniſſe konnten dank der Stadtverwalti ithi des Herrn gehalten werden. wu urde durch die au ßer Or ſtarb Karl Herz in Rußland erhaltenen W̃ Kämpfern widmete der Vo ordnetenvorſtand Ben des Dankes. Die nötige hatten folgende Herren Dr. B. Weber(wieder als Vorſitzender), Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer und R. Bött⸗ ger; in den Ausſchuß die Herren Karl Freuden berg und R. Strobach. Mi ‚ an alle Mitarbeiter, beſonders auch an die ehren amtlich wirkenden Damen Frau Luiſe Lehr, Fräulein Ella Goldſchmidt und Herrn Adolf Zivi, kann der Verein ſchließen und weiteres Ge⸗ deihen in Zukunft hoffen. K. Kaufmänniſcher Verein weiblicher Angeſtellter. Geſtern Vormittag fand die Weihe der neuen Vereinsräume in L. 4. 4 ftatt. In den hellen, mit Blumen und Grün freundlich geſchmückten Zimmern hatte ſich eine große Anzahl der Vereins⸗ mitglieder, ſowie verſchiedene ee umd Herren des Verwaltungsrats eingefunden. Dem Ernſt der Zeit entſprechend, wurd Feier ohne jede äußere Feſtlichkeit begangen. Ein ſtimmungsvoller, von warmem Vaterlandsgefühl getragener Prolog, ge⸗ dichtet von Herrn Moos, geſprochen von Fräulein Euer, eröffnete die Fejer. Daran ſchloß ſich ein wirkungsvoller Chorgeſang. Die Anſprache hielt Frau Dr. Elfſabeth Gottheiner, die Vorſitzende des Vereins. Sie gedachte der Jahre, die der Ver⸗ ein ſeit ſeiner Gründung im Jahre 1901 durchlebt hat, und vor allem der Wirkſamkeit der beiden Frauen, Frau Anna Scipio und Fran Berta Hirſch, die dem heranwachſenden Verein viel Zeit, Mühe und Gedanken geopfert haben. Ihr Andenken wird im Verein weiterleben. Die Zukunft wird den kaufmänniſchen Vereinen weiblicher Angeſtell⸗ ter ſchwere Aufgaben bringen. Bei der Organi⸗ ſation der Friedenswirtſchaft nach dem Kriege wer⸗ den ſie mitzuwirken haben, um den berufstätigen Frauen zu helfen. Die Rednerin ſchloß ihre Aus⸗ führungen mit einem Aufruf an die Mitglieder, dem Verein treu zu bleiben, zu helfen, ihn zu ſtär⸗ ken, damit er ſeinen großen Zukunftsaufgaben ge⸗ wachſen ſei.— Nachdem Frl. Bukſchillin ger ein vaterländiſches Lied vorgetragen hat, ſchloß die Feier mit einem ernſten Chorgeſang. Dergnügungen. Apyllotheater. In der morgigen Erſtauffüh⸗ rung der Oskar Strauß' ſchen Operette„Rund um die Liebe“ ſind die Kauptrollen durch die Da⸗ men: GEsquero, Talero, Deray, ſowie durch die Herren: Oberland, Virneburg, Stauber, Weſtphal und Schröder vertreten. Die Spielleitung hat Herr Stauber inne, die muſikaliſche Leitung Herr Ka⸗ pellmeiſter A. Waldes. Die Vorſtellung beginnt pünktlich 8½ lchr. Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, 7. Mai. Jäger Oswald von hier, im Jägerregiment zu Pferd Nr. 3, wurde mit dem Eiſernen Kreuze ausgezeichnet. *Villingen, 7 Mai. Oier hatte ſich eine eben n ſe⸗ aufgetan, die Angeſtellte gegen Kaution ſuchte. Das letztere war natürlich das Wichtigſte. Als einer mit 10 000 M. hereinfiel, erſtattete er Anzeige und der Herr„Direktor“ Wilhelm Fil⸗ ſinger von Ramsbach bei Oberkirch wurde verhaftet. BNC. Bonndorf, 3. Mai. In unſerm Be⸗ zirk haben Schüler verſchiedener Schulen für die armen Schulkinder Freiburgs Eier ge⸗ ſammelt. In den Gemeinden Boll, Bruna⸗ dern, Bettmaringen, Dübendorf, Münchingen, Reiſelfingen, Wangen, Wellendingen wurden über 1500 Stück geſammelt. BNC. Engen, 3. Mai. In Aach brach in dem Hauſe des im Kriege weilenden Kaſpar Ruß neben der Kirche Feuer aus, dem das ganze Anweſen zum Opfer fiel. Das nahe⸗ ſtehende Pfarrhaus, deſſen Dach bereits Feuer gefangen hatte, konnte dank der Bemühungen der Jeuerwehr gerettet werden. Die Angehö⸗ rigen waren auf dem Felde und ſo konnte mit knapper Not das Vieh gerettet werden. Der Schaden iſt ſehr groß. Wie man hört, ſoll der Brand durch Kinder entſtanden ſein. BNC. Egringen, 3. Mai. Als Arbeiter, die an der elektriſchen Leitung be⸗ ſchäftigt waren, oben an einem Leitungsmaſt die Drähte abſchneiden wollten, fiel der zum Teil bereits freigelegte Maſt um und beide Leute ſtürzten auf die Landſtraße. Ihre Ver⸗ letzungen ſind ſchwer. Pfalz, Beſſen und Umgebung. * Altrip, 8. Mai. Die am Montag hier in der Gewanne„Binſenlache“ in einem Weiher geländete Leiche wurde von Angehörigen als die des jährigen Fabrikarbeiters Friedrich Grabentin von Mundenheim erkannt; er hinterläßt vier Kinder. Speyer, 8. Mai. Im Rhein gelan⸗ det iſt am Samstag mit einem neuen Flug⸗ apparat der Teilhaber der Pfälziſchen Flugzeug⸗ werke, Walter Eversbuſch. Er unternahm Probe⸗ flüge, wobei an dem Apparat etwas nicht in Ordnung geweſen ſein muß, ſodaß der in der zwei junge Nähe des Rheines gelegene Flnglatz nicht mehr erreicht werden konnte. konnte der Flieger gerettet werden, während der Apparat verſank. Auffindungst verſuche blieben erfolglos. Letztle Meldungen. Unſere bulgariſchen Gäſte. Der Empfang 5 bulgariſchen Parlamentarier im Reichstage Berlin 8. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Lin gl r E 18 15 in der Wandelhalle ſich den eimleitenden aß der Anweſenheit ſegatton in der Reichshaupt⸗ iden, würdig an. Reichstagspräſi⸗ Kämpf komite außer den Ulgariſche den Reichskanzler, Herzog Johann Abbracht 7 Mecklenburg, die Mitglie⸗ dor des Bundesrates, den Oberkommandieren⸗ den in den Mark en, zeneraloberſt von Keſſel, äſidenten Ravenſtein und Abg eordnete des Reichstages als Gäſte begrii zen. Die Kapelle des vierten Garderegimentes zur Fuß leitete den Abend durch muſikaliſche Vorträge ein. Bald nach Eröffnung des Eſſens Exzellenz Kã m p erhob ſich f„ um einen Trinkſpruch auf den König von Bulgarien auszubringen. Prä⸗ ſident Dr. Kämpf begrüßte herzlich die Ab⸗ geordneten der Sobranje in den Räumen des deutſchen Reichstages. Er wies darauf hin, daß die im Kriege gewonnene enge Verbrüderung zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Bulgarjen nicht das Ergebnis von vorübergehenden Zu⸗ fälligkeiten ſei, ſondern auf einer innerlichen sserelnerre des Grundcharakters des deulſchen und des bulgariſchen Volkes beruhe. Er gab unter Wicdere e Beifall der Ver⸗ ſammlung der Bewunderung für die militäri⸗ ſchen Leiſtungen des bulgariſchen Heeres Aus⸗ druck und erhob ſein Glas aurf das Wohl des bulgariſchen Volkes und feines ruhmreichen Herrſchers König Ferdinand. Die Verſamm⸗ lunng ſtirmmte begeiſtert in das dreifache Hoch ein. Unmittelbar darcruf erhob ſich der Vize⸗ präſident der Sobranſe, Dr. Memtſchiloff und damkte in bulgariſcher Sprache. Er gab ſeinem Bedauern Ausdruck, daß er ncht mit deutſchen Worten die herzliche Begrüßung des Reichstages erwidern körme. In ſchwurgpoller Rede gedachte er der Ankunft der deukſchen Truppen auf dem Balkan und ihrer Fort⸗ ſchrikbe, ihrer Siege in Oſt und Weſt, in Nord und Süd. Bulgarien flehe, daß der Triumph Deukſchlands ſo groß, o gewalkig ſei. wie ſeine und Aufrichtigkeit dieſes Gebotes glaurben. Er hud den deutſchen Reichstag ein, nach Bulgarien zu kommten, um die Freundſchaft zu fehen, die dort zwiſchen den Soldaten der beiden Armeen entſtourd und ſich auf die beiden Völker über⸗ tragen habe. Er ſchloß mit einem begeiſterten Hurra auf das deutſche Volk und den deutſchen Keriſer. Die Verſammlung begrüßte den Trink⸗ ſpmich mit wurſchender Zuſkimmung. Der Abgeordnete Dimiter Kiortſchew von wiederhoſte die Rede in deutſcher Sprache in eindringlicher und begeiſterter Weiſe und gab zu neuen Beifallsſtürmen Veranlaſſung. Lebhafte und angeregte Unterhalbung ver⸗ ſammelte ſodonn die Geſellſchaft bis nach Mit⸗ ternacht. Die Veranſtaktung hinterließ bei ihren een einen tiefen Eindruck. ** Berlin, 9. Mai.(Priv.⸗Tel.) Unter der Ueberſchrift: Die bulgariſchen Gäſte beim Kanzler! ſchreibt die„Voſſiſche Zeitung“: Der Reichskanzler wies mitten im Weltkriege auf den in Berlin unterzeichneten Frieden hin, der im Jahre 1878 dem ruſſiſch⸗türkiſchen Krieg ein Ende ſetzte, ſowie auf den Berliner Kongreß, der den bulgarjſchen Staat ins Le⸗ ben rief. Zufrieden waren die Bulgaren mit den Ergebniſſen des Berliner Kongreſſes frei⸗ lich nicht, denn ein Groß⸗Bulgarien hatten ſie erhofft. Heute haben ſie ein Groß⸗Bulgarien errungen, das noch weit über die Grenzen hinausgeht, die ſie damals erſtrebten. Mit der Beſuchsfahrt über Budapeſt und Wien nach Berlin ſtatten die bulgariſchen Abgeordneten denen ihren Dank ab, die ihnen, abgeſehen von den eigenen bulgariſchen Waffen, zu einem ſo glücklichen nationalen Erfolge verholfen haben. Der Lobpreiſung der Waffenbrüder⸗ ſchaft gilt in erſter Linie dieſe Fahrt. Dem⸗ entſprechend werden die bulgariſchen Gäſte von uns gefeiert als Bundesbrüder, die in ſchwerer Zeit uns an wichtiger Stelle ihren Beiſtand geliehen haben. England und die Neutralen Haag, 8. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Das Koreſpondenzbüro teilt mit: Dem holländiſchen Dampfer„Waal“, der Steinkohle von Cardiff nach Biſerta bringen und auf der Rückreiſe Phosphatrohſtoffe zur Bereitung von Kunſtdün⸗ ger, an dem in Holland ſehr großer Mangel Mittelſt eines Nachens herrſcht, Iaden follte, wurde am 2. April in Cardiff die Einnahme von Bunker⸗ kohle verweigert, außer wenn er nach Löſchung der Steinkoßlenladung für Fraukreich d England befrachtet würde. Als Aernattive wurde der Reeberei die Bedüngung geſtellt, den angenblicklich nicht befruchteten Dampfer„Nass“ mit einer Steinkohlenladung nach Frankreich oder Italien und von dort mit Eiſenerz nach England zurückſahren zu laſſen. Auch bei den Dampfern„Heleng“ der ſeit dem à Mai in Las Palmas liegt und„Eiiſaberh“, der am 14. Mai dort erwartet wird, die dede Steinohzlen non Cardiff nach Biſerta gebracht hatten und von dort mit Getreite, Lein und Rapsſamen mach Rotterdam befrachtet wurden, wurde die Labung von Bunkerkohle davon abhängig gemacht, daß ſie nach einem engliſchen Hafen fahren und dort löſchen. Irlands Benker. London, 8. Mat.(Wr. Nichtamekich Amtlich wird: Bier weitere Auf⸗ rührer in Dublin ſind erſchofſen wor⸗ den. Einer wurde eer daen Jahren, ſechzehn ahven freigeſprochen. Scharfe Kritik an der italie⸗ niſchen Regierung. m. K5 Iu, 9. Mai(Priv.⸗Tel) Laut der Kölniſchen Zeitung die Ideg Nazio⸗ nale neuerdings die mangelhafte Tätig⸗ keit der italieniſchen Regie vung in der Vorboreitung und Dupch⸗ führung des Krieges einer ſcharfen Kritik. In der äußeren und inneren Polttil Italſens ſeien ſcharfe Irrtümer begangen wor⸗ den. Schon in den Perdode, da Italien woch in der Neutralität verharrte, habe man es an den nökigen Vorbereitungen mangeln laſſen, was u. a. aus einem amtlichen 5 hervor⸗ gehe⸗ das mitgeteilt habe, bis zem 25 Mai 1915 habe man in den ſtaaklichen Werkſtätten zur Herſtellung von Kriegsmaterial m die Arbeit vorgenommen, die in gewöhnlichen Zei⸗ ten üblich war, wozu konnmt, daß man wühvend des Krieges ſelbſt nicht alles getan habe, was nötig geweſen wäre, um die militäriſch Kraft Italiens zur zußerſten Möglichkeit zu Man erlebe mmmehr das Schauſpiel, daß ei größeres Land mit 36 Milltonen das über private Neichtmer im Betrage von 80 bis 100 d Miiurden verfüge und mit der größten Finanzmacht der Welt verbunden ſei, in ärmlichen finanziellen Verhältniſſen ſich be⸗ findet. daß man in der Vorbereitung zum Kriege nur eine Million ffſtr kri Zwecke auffgervendet habe, während es deren drei bis viermal mehr bedurft hätte. Es ſei daher unnütz zu leugnen, daß in der mangelhaften des Krieges die Urſache für die„Irrtümer der Kriegspertode Negen Bern, 9. Mai,(S. Nichtamtlich) „Temps“ zufolge teilt das Internationale Sozialiſtiſche Bitro im Haag mit, daß daſelhſt am 26. Juni eine parluTariſche Konfevenz von Abgeordneten der ſozialiſtiſchen und der Arbeiterparteien in den neutralen Staaten ſtatt⸗ finden wird. Bern, 8. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Wie der„Temps“ aus Grenoble meldet, haben die Webereiarbeiter in Vienne den Generalſtreik beſchloſſen. Der Ausſtand iſt allgemein. Die Arbeiterſchaft fordert Lohn⸗ erhöhungen. Konſtantinopel, 8. Maf.(WTB. Nichtamtlich.) Der Senator Muſſa Kia⸗ ci m, der bereits früher Scheich ül Islam ge⸗ weſen iſt, iſt neuerdings zum Scheich ül Islam ernannt worden. Er tritt an die Stelle Hairis, der aus Geſundheitsrückſichten ſeine Entlaſſung genommen hat. Petersburg, 8. Mai.(WTB. Nichtamtl) Meldung der Petersburger Telegrafen⸗ tur. In Täbris iſt die Eiſenbahnlinie Täbrts⸗ Dſchulfa feierlich eröffnet worden. Alexandrien, 8. Mai.(W Nicht⸗ amtlich.) Meldung der Agence Hovas. Die Italiener haben Bardia, 30 Kilometer nördlich Sollum, bef 8— Die Sommerzeit in eslen Amſterdam, 8. Mai.(W7B. Nichtamt⸗ lich.) Das Londoner Unterhaus hat mit 170 gegen 2 Stimmen den Antrag auf Einführung der Sommerzeit angenommen. Die engliſche Regierung hat demgemäß angeordnet, doß aum 21. Mai 2 Uhr morgens die Zeitmeſſung um 1 Stunde vorgerückt wird. Die Wiederherſtel⸗ lung der alten Zeitmeſſung findet erſt am 1. Oktober ſtatt. Die Zeit von Grsenwich bleibt für die Navigation und eimige andere in Erhaltung. Bei Bitt Bleichſucht, Appetitloſigkeit, allgem Schwäche beſond bei duen u. Leede Bdlde 228 . 5 8 krissen werden. Und er wind nicht von diesem Feclit den weitestgehenden Gebrauch 2 Der Zwang zur Vergekung. Man“) schreibt uns: Zu unseren nobwendigsfen Vorbereitumgen ir die Erörterung der wirtschaffhchen Kriegsziele ge- hört es, daß wir unsere Nüstungen für den Kampf nach dem Kriege daraufhin priifen, ob sie in allen Stiicken denen des Gegners gewachsen sind. So- weit es sich darum handeln wird, daßg und in welcher Zeit meere wirtschaftfichen Fähigkeiten Sich wiecker den Vorrang vor jetler anceren Sbel- lumg in allen Ländern erobern, hönnen wyir ganz unbesorgt ein. Aber etwas amceres kam leicht übersethen werden, weil es mit unseren Auschau- ungen über Rechtsempfinden und rechiche Grund- lagen des Kaumanntums üben Treu und Glaulhben, die auch wälwend des Krieges nicht erschüttert Werden dürzen, eng zusammenhängt. Unsere Geg. nex, insbesonclere die Franzosen, haben weit über das Maß dessen, wWas zur umbedingten Aufrecht⸗ erhaltumg dler inneren Ordmmg im eigenen Landle und zur Regelung des Vierhältnisses mt dem Feinde gehört, Wirtschafthiche Kriegsgesetze ge- Schaffen, die unbeciingt durch Gegenleistungen Von unserer Seite bekämpft werden müssen. Und wern wir dis heurte nicht dazu gekommen sindd, Solche Gesetze zu erlassen, so haben wriir unserm eigenen Rechtsempfinden genug Opfer gebracht. Abern es wird nun Zeit, daß wir uns nicht über- rumpeim ssen. Die framösische Fegiemmg hat am 27. Sept. 1914 folgendes Delcret erlæssen: „Relatii à Finterciction des relations commer-⸗ ciales ave, F e et PArutriche Hlongrie. (Journ. Off. du septenibre 1914)“. Mittels dieses Oesetzes gab Franhreich allen seinen Untertanen das Recht zur Aumebung alfer Nauf-, Lieferumgs- und Frachtverträge mit feind- lichen Ausfändern. Es heißt weiter im dem Gesetz im weiten Abseatz des Arfikels III: Faſle die Altte oder der Vertrag, der im vor- hergehenden Absatz berührt wurde, zur Zeit des gegemwürtigen Deierets beinen Anfamg der Aus- führung genommen haben wäürde, in Form der Lieſerung von Waren oder Gelceinzahfung, wird Seine Annultation auf Anordnung, zufolge des ge- machten Gesuchs, durch den Prasidenten des Zivil- gerichts ausg werden können. Nur Fran- 20εn. framzösische Schiitzlinge und Staatsange- hörige verbündeter und neutraler Länder können ein solches Gesuch präsemtieren.“ Dieser Absatz kam dem deutschen Handel ein- mal schwer zu schaſſen machen, weil er nicht durch ein dentsches Gegengeset: bhompensiert W²ird. Die Sache Hegt so, daßg auch heute noch für deutsche Kreise recſitsverbindliche Kauf-, Lie- ferungs und Frachwerträge mit französischen Kaufleuten bestehen, Ladungen vom Austande flir fraösische Pechnung nach Deutschland zu briu- gen ocher sonstige Verträge zu erflüflen. Der fran- zösSische Kaufmann ist in der Lage, auf Crund des Dekrets von der Lieferverpflieung einem ihm heute feindgichen Auslaucler gegenüber zurückzu- treten. Er wird es aber nicht tun, sobald die Marktlage nach dem Kriege ihm aus der Aus- nutzung des Vertrages einen Gewinn verspricht. Die Frachtverträge z. B. sind vor dem Kriege zu einem Frachtsatz abgesclllossen worden, der mit den Satzen nach dem Kriege überhaupt in keiner Beziehung mehr stelrt. Zum andern aber wird der deutsche Kontrahent die Lieferung von den Fran- zosen auch dann nochi gern aneumen, wenn es sich um Wart handlelt, die der deutsche Markt nachi dem Nriege außerordentfich nötig haben wird. Und in dem Falle, der dem hier gesagien zugrunde liegt, darf füglich behaupfet werden, daß die Not- wencligleeit gegeben und die Bereitwilligkeit zur Abnahme der Ware auch zu einem höbern Preis, als er früher bestand, vorhanden sein wirck. Fur den deutschen Raufmann mm, der den Frachtraum auf Grund früherer Verträge zu be. sorgen hat, liegen deDinge aber am allerschlechte- Sterl. Derm von ihm wird der framzösische Kon- trahent urter aflen Umständen erst mal Erfülhumg des Vertrages verlangen, weil dadurch dem Fran- 20en ganz hestinmnt ein großes Stück Geldt ein- gebracht wird. Der Uunterschied zwischen der vertraglichen Frachtrate und dem, wyas nach dem Kriege auf dem Welnnarkt Rate sein Wird, ist Sicherlich s0 groß, daß der Verdienst allein dem Frangosen den sichersten Gewinn verbürgt. Es ist fast gar nicht einzuscehen, daß nian eine Aenderung dieser Verhältnisse innerhalb der Ver- bündeten Regierungen nicht schon sollte erwogen haben. Aben welcher VUeberlegung man immer auch es zmuschreiben hat, daß heute doch noch immer nichts Greifbares, das heißt ein Gegenge- Setz erlassen ist, das ist alles völlig belanglos im Vergleich zur Drimglichkeit und Notwendigkeit, daß schnellstens ein solches Gesetz geschaffen werden muß. Die Zeit dazu ist unter allen Um. Ständen nur während der Kriegsdauer. Denn nach dem Kriege würde weder niüfiels Verordnungen noch sonstiger Mafßßregeln etwas zu erreichen sein, weil der Reclitsstandpunkt bei einer prozessualen Bellandlung der Frage de lege lata gelunden wer⸗ den muß, falls nicht Arbitrageabrede überhaupt eine Auseinandersetzung vor ordentlichen Ge- richten ausscttliegßt. Der framzösische Kauimann wein ganz genau, daß er beim deutschen Richter mit einer Klage, die in sich rechitlich begrüncket ist, auch in einer Zeit durchkommt, in der sonst klare Köpfe vou der Erregung der Politik mitge- Vversäumen, zu machen, weun nach dem Kriege sein Verlangen auf Erfüllung des Vertrages nicht ausgeführt wird. Wie man die Sachen auch betrachten mag, 80 bleibt doch bestehen, dagß durch das Fehlen eines ) Die nachstehenden auszugsweise gehrachten Ausführungen sind uns von dem Hlerausgeber des ſahrbuchs für Verkehrs-⸗ Wirtschaft, Herrn Adoff Götz, ireundlichst zur Verfügung ge⸗ worden. —— —— N und deutschen Vergeltungsgesetzes die Vertragspflichit des deutschen Kaufmamns durch den Krieg nur umterbrochen, aber nicht atigehoben wird. Man soll heute die Dinge weder sentimentalisch noch phrasenhaft betrachten. Es handelt sich nicht darum, ob Recht imter allen Umstznden Reciht bleiben muß, sondern daß den außerordentlichen Verhalinissen des Krieges auch die außerordent- lichen Regelungen und Wirtschaftsverhältnisse ent. gegengesetzt werden. Flier spricht einfach der Selbsterhaltumgstrieb mit, und der stehit Höher als jede Norm umd jede Plirase. Wie in der Notwelrr der Totschlag erlaubt ist, so muß in der Wirt chaftsnotwehr, die der uns aufgezwungene Krieg schaffen hat, es auch gestattet sein, beute mit einem Gesetz das um zustoßen, was vorgestern in der Zuversicht auf ein Alteres Gesetz abgeschlossen Wurde. Wir werden durch Nachgiebigkeit uns miemals die Liebe unserer Feinde erwerben, aucin wenn wir diese Nachgiebigkeit als einen Vortei IS- posten fur die späteren Wiederanknüpfungen der geschäfflichen Verbindungen glauben benuzen Zu könmen. Dieser Glaube wird us micitt viel Gutes einbringen. Heldelberger Straßen- und mergbahn⸗ A.., Heidelberg. Heidelberg, 9. Mai.(Priy.-Tel.) Die gestrige orcbentliche Generalversamm- Ilung in der nur die städtischen Aktien(i165 Stlick) vertreten waren, genehmigte die Ausschũt- tung einer Dividende von bloß 2 Proz. G. V. 3 Prog.) mit Rücksicht darauf, daß die Kriegsauf- Wendungen, die jetzt schon 131 000 M. betragen, möglichst bald nach Friedensschluß abgeschrie- ben werden sollen. Der Reingewinn betragt Mark 64 833(J1 111). Der Geschäftsbericht er- scheint im Laufe der nächsten Tage. HMreb und Frühauf. Banlgesellschatft n. b.., Pforzheim. In der Liquidationsbilanz vom 31. Dezember Stelkt ein Ver lust von M. 1 847 683 dem Gesell Schaftskapital von M. f 200 000 gegenüber. Zur Zeichnung der zsterrefchischen Erfegsanleihen. Wie der KReln. Zig. aus Wien gemelddet Wird, wurden auf die vierte österreichische Kriegsan- leihe an großen Zeichmmgen von 1 Mifl. Rr. und darüber bisher 1160 Mill. Kr. gezeichnet. Die Arbeiter-Unfall-Versicherumgsanstalten von Nie- derdsterreich und Steiermark zeichneten je 20 Mill. Kronen. Die deutschiösterreichische Zeitschrift„Deutsche Arbeit“ teilt nach dem„Echart“ Folgende lehr- reiche Zahlen nüt: Es wurden bei der ersten Kriegsanleihe 11 Mill. von slowenisch⸗kroatischen Sparkassen, 2,7 MIII. von italienischen, 28 Mill. von tschechischen ſund 471 Mill. von deutschen Sparkassen gereichnet. Bei der zweiten Kriegsanleihe stellen sich die Zillern wie folgt: slowenisch-Kroatische 1 9 Mill., italienische Angaben fehllen, tschechische 46,4 Mill. cdelttsche 490,4 Millionen. Im galen entfallen von Sparkassenzeicimungen auf dis Deutschen 97⁰.4 Mifl., auf alfe Nichfdeutschen 79,5 MWillionen Wiener Effeksgenbdörse, WIB. Wien, 8. Mal. Die über die Aufnahnte der deutschen Note in Auerika vorliegenden Mel- cumgen haben in ſinanziellen Kreisen die zuver- sichtliche Auffassumg über die politische Lage be⸗ Stärkt. Dieser Umstand im Verein mit einem günstigen ungarischen Saatenstandsbericht und die Festiglteit der Berliner Börse verlielen der Ten⸗ denm auch hier ein freundliches Gepräge. Der Ver⸗ kehr entwickkelte sich auf dem Montammariut sowie an Petroleumwerten und Zuckeraktien Deitweilig ewras lebhafter, war aber sonst Olnte Belang. Emglische Farlamentarter fun eine rümienanleihe. Mitglieder des englischen Parlaments versenden ein Rundschreiben, in dem sie die Ausgabe einer Prämienanleihe in Höhſe von 10 Mill. LStr. em- Pfenlen. Die Anleihe, die 4 Prozent Zinsen er- bringen und deren Stücke 1 Lstr. nom betragen sollten, müßte steuerfrei sein. Die Ziehungen sollen halbjährlich wällrend einer zehnjahrigen Datter statffinden. Prämien von 5 bis 500 LStr. Sind vorgesehen. Der Rest soll zu Pari tilgbar Sein. Elme innere griechische Amleihe, Die griechische Regierung verhandelt mit der griechischen Nationalbauß über eine Anleihe von 70 Millionen Dr, die grögtentells von der Nationalbane undt den übrigen griechischen Bangen ausgegeben werden soll. Die Verhanck⸗ lungen versprechen ein gutes Ergebuis. Amsterdamer Eektenbörge. AnSTERDAM, 8. Kal. Die Zörse war fest. 8 2 6. 8. 6. 8 Offlelell: 5„ Unlon Faolfio 130— 128 i 101% 101% 169.— 11 1i2r St. Steel. C. 8 80% Oblfel. 727 7275 Suslis rsg. Royal.Petr 52355 522% Trading Akt.——— D. Erdöl-Akt. 338— 341— Franz-sng!. Adl. u. Ind. H. 1839 180— Anleihe—.— 33.— Htoh. T. u. S. F— 100.— Soh. Berlin 45.92% 46.02½ Rook Island 2%Soh. Longon 11.61 11.68½ Sguth. Pab, 92.—Soh. Paris 41.22½ 41.50 19%—[Sch. WIen 31.92½ 31.90 South Fallw. FPariser Efflengtenbörse. AR18, 8. Bal 1918.(Kassa-Markt.) 8. 6. 8 6. 59% Franz. Anlelhe 87.95 87.95 PMaltreff-Fabriken, 499 9% Französ Bente 63.— 63.— te Naphtse 329 4% Spaner zussere 95.70 95.70 Toulaa 11.85 11.88 50% Russen v. 1905 88.25 86.85 Blo FIntio 17.65 1755 8% Rusgen y 1898 85.— 54.70 Cape Copper 125 125% Banque de Paris, 850 85 Ehlna Copper 316 Oredit yonnals—Utha Copper Unon Parislenns——[Tharsss* Suez-Kanal.—— 43.05 de Beers Thomson flauston.—.— 380 Lena Golgfields FCCCC 13.55 13.73 lägersfontaan Brlanse 338 337) JBandmines Llanosoff 270 Cacutobouo Drerrn Ralienische Migstiimmung üÜber dePariser Wirtschafiskonferenz: „La Stampa“ Tarim schreibt unmterm 20 April 1916 Detreſfs der Pariser Konferenz Die ſtafenische Delegation hat in der Konferenz die ernste Frage der Frachten dargelegt und umter anderm artsgeführt, daß das Problem direlct politische Tragweite gewinnt. Sie appellie- ren an England, ctaß es dieser ernsten Lage ab- helfe. Sir Archivald Wiſſlamson erklärte im Namen der englischen Delegierten, daßg sie die Sache der englischen Fegierung und dem Parlanrent vortra- gen werden. Geeichzeitig erklärte derselbe, daß cie Frachtenlage vom der Langsambkeit der Schiffs- ausladlungen in den ffafienischen Häfen noch ver- schlimmert wird. Die„Stampa' bemerkt weiterhin, im Auschluß hieran: um den Lesern eine genaue Idee üben die Wichtigkeit des Arguments zu geben; das in der Nonferenz zu Paris ertwriclelt wurde, führen wir nur einige Ziffern an. Wie belcannt fimrt Itafien ungefähr 10 Mihonen Tonnen pro Jahr ein. Vor dem Kriege wurde die Kohle mit Lire 30 bis 32 pro Tomme bezahlt, Sodaß also Italien unge- fähr fährlich ans Kuslanct 320 Mitlionen füm Kohle Zahlte. Nun keostet die Kohle zur Zeit in Italien Lire 220, 230, 240 pro Tonne. Wenn man eine Durchschnittszahl von 230 mimmt, gelrt daraus her- Vor, daß Italien nunmehr ans Ausland in einem Jar 2 Milhiarden und 300 Millionen bezahlt d. h. kür die gleiche Warenmenge und— Qualifät zalult Italien jetzt ungefahr 2 Milliarden pro Jahr melir, eine unerträgliche Summe, wie von den verschiedenen italenischen Rednern in der Paxi- Ser KRonferenz ausgeführt wurde. Wenn man dann außer der Kohle noch die für Getreide tmd andere Wafen, welche wir notwendigerweise vom Aus⸗ zand kaufen müssen, gezahlten Fraclrten berücde sichfigt, wird die Mehrsmmme, welche Itallen aus Ausland in einem Jalr schicen nniß, impressio- mierendl. Die Mehrausgabe für die Getreidefrachten über- steigt 150 Millionen; wenn man der Mehrsumme ſür Nohle umc Getreide noch die durch den Transport yon Wolle und Baumwolte usw. ver⸗ ursachte Erhöhung hinzufüigt, so hat man eie jährliche Mekrausgabe Italiens von ungefahr 2,5 Milliarden. Das Wechselkurs-Problem ist ja Füir jetzt nicht bedrohlich, weil die Anleihen im Aus⸗ lande vorläufig die Mehrausgaben der 25 Miffiarden ausgleichen. Aber wenn die Anleitten Atufhören werden und men die Zinsen bezahlen muß, so wird das Wechselleitrs-Problem in seiner ganzen Bedeutung ebenfalls hervortreten. Nachstehend lassen wir einige uns von befreuu- deter Seite zur Verfügung gestellte Preisangaben folgen, welche die Ausfihrumgen der„Stampa“ in vortrefflicher Weise ergänzen:; Am 29. April d. Js. stellte sich der Preis prO TJonue frei Waggon Genus für Cardilf Nohle Zweitkel., deren Ausfuhr aus England sehr beschrnst ist, während die Ausfultr erstklassiger Sorten überhaupt ganz verboten ist, auf 225 Lirr gegen 35 Lire am 4. Mai 1014; derselbe Preis von 25 Lire pro Tonne mußte auch flür Newport ersſſel. und Watson's Splint gezallt werden, welche Arm 4. Mai 1914 nur 33,.50 bezw. 32 Lire kosteten. Die Englinder haben also auch die Unterschiede Zwischen den Sorten verw'ischt und sie ver Ziemlich unterschiedslos Preise, die rund 700 Prozent der im Mai 1014 bezahlten ausntachben. Noch größer ist die Preissteigerung Dei eimelnen Kokssorten. Engl. Caresfild-Koks kostef jetzt 320 die Tonte gegen 45 Lire am 4. Mai, d. 711 Prozent des zuletzt genannten Betrages. Von großem Einffuß ist dann noch cie Steige⸗ rung der Schiffsfrachten, von denen Wir folgende herausgreifſen: der Fracfrtsatz flir Cardiff Zweitkl. stellte sich pro Tonue bis Genua am 29. April auf 87 sli. 6 p. gegen 7 sh am 4. Mai 19143 ddas entspricht einer Preissteigerung von 1250 Prozent! Noch größer ist clie Frachtsteigerung für engl. Garesfielcl-Koks. Pro TLoime bis Genua Wird ur denselben jetzt ein Frachisatz von 180 8li. verlangt gegen 9 sh. am 4. Mal 1914, d. H. 1665024 Prozent dieses Friedenssatzes! Italien hat gewiß alle Ursache, mit dieser Entwiclelung unzufrieden zu sein. England aber hat die Vorteie und sieltt darum eine Aenderung dieses Zustandes möglichst lange hinauszuschieben. Vom Frachtenmarlt. Der Londoner Berichterstatter schildert im „Scotsman“ vom 24. April die Lage noch als un- normal. Zwar belebte sich letzthin das Geschäft Stwas, doch beschränkte sich dies auf neutralen Erachtraum. Am auffallendsten ist die neueste Erhöhung bis zu den Rekordsatzen für die Tonne Getreide von Buenos-Aires nach Marseille mit 8 Fund 15 Schilling, und nach den allantiscllen Häſen Frankreichs nüt 8 Pid. 7 Schilling 6 Pence. Deusche Dampfschiffahrts-Mesellschaft Manunsa, Breimem. Im Geschäftsjahr 1915 betrug das Geschäftser- trägnis, don dem auscheinend auch diesmal wWie⸗ der, Wẽie im Vorjahr, die Abschreibungen vorweg abgesetzt worden sind, Mark 1 512953 gegen 5 483 384 im Vorjahr, Die allgemeinen Unkosten enorderten M. 1 060 644(1 358 166), Anleibezinsen M. 224 720(21 760) und Beittüge zu Kranken- und Versicherungskassen M. 194 902(230 GSd. Im Vorjahr wurden außerdem 2 Mill. Mark einer Kriegskostenrechuung überwiesen, Danach ver⸗ bheb ein Reingewinn vdon Mark 32627 (4653 805), der sich um den Vortrag von Mark 90 266(O1 841) auf M. 122 892(1 745 640) ernöht Hlid der vorgetragen werden soll. Im Vor⸗ fahr Wurden 1,50 Mill. Marke als Gproz. Diyidende verteilt, 100 00 M. der Versorgungskasse über⸗ Wiesen, M. 55 380 als Gcwinnanteile verwauckt unl NM. 90 260 Vorgetragmm. Wie der Geschäfts- bericht ausführt, ist bei der andauernden Kriegslage der Betrieb der Gesellschaft wahreand des gamzen Berichtsſahtes Jast völlig etikgelegt 12 wesen. Aus nabeſiegenden OGrunden muß die Sellschaſt es sich verengen, auf Hzeheiten ſer Hlotte einzugehen Wie im Vorjatre erscheinen in der Vermögensrechmmg noch säimmiche Dam⸗ Pfer. Wie sich der Stand der Flotte nach Friedens Schluß stellen wercle, vernrag die Gesellschaft heube nicht zu übersehen. Für die Rut letztem Bericht gekaperten Dampfer, welche gegen Kriegsgefalr versichert waren, ist seitens der Versiehlerer noch keine Zahlung erfolgt. Die Gesellschaſt hat daber ihre Forderung eingeldagt und für den ersten in Betracitt mmenden Daunpier bereits n zwei ln⸗ stamzen ein obsiegences Urteil erziell. Von dem noch im Bau verbliebenen Dampferm aimd Soummem- fels, Kronenfels, Wergensels, Aschenburg, Schwar⸗ zeniels und Falleenfels abgeliefert. un Berichtssahre hat die Gesellschaſt weifere zwei umd im fabre 1916 weitere 6 Neubauten in Auftrag gegebelt. Die in der letzten Abrechmmg auf NKriegstosten vor. getragenen M. 2 Miffionen sind verrbaucht. In der Vermögensdechmung stehend die Darmpfer umd Kälme mit M. 44 568 00%(0 749 9000 und die Neubaufen mit M. 6683 755(40826 505 zu Buch. Der Wertpapierbestand verminderte sicli auf M. 8 651 547(16 200 231). Ein Rautguthaben (. V. M. 2689 371) ist nicit mehr vorhanden. Lhe Ausstinde betragen M. 2 402 856(2 440 868), Wechsel M. 139 88 ff975) und Beteillgungen M. 100 256(120 391). Das Warentager ist mit M. 607 8i8(705 905) bewertet. Anderseits Hetragen die Anlelhescinfcen M. 5 488 000( 660 000% Die laufenden Schuſden sgegen-ß. M. 13 Ste 9821 880. Amnsterdamer Warenmarkt. AASTERDVAN, 8, NBal. kSonlußxurse.) 8. 5. Rüpsl, Lokse 65.1 65.1 Leinsd, Loko 2 5 50 por Jum 34.— — per dulf 54.— 5 bor August 35.— [Deie zu den Beciingungen ges niegerfänd. U rseetrustes) Amsterda m, 8. Hal. Kaffee, fest LO(duu Jantos per Dezbr. 58.½ per Rärz 38.—. perf Hal Letzte Nandelsnachrighten. r. Düdssefdoff, 9. Maß, Priv-fel) Die Handelsschraubenvereinigung bescinoß mit lültig⸗ keit vom 8. Mai d. Js. eine weitere Preiser höhung in der Weise, daß für Maschitelk schrauben der Rabattsatz um 5 Progent ermißigt Wird, dagegen fär Stellschrauben unct sechstantigr Mutterschrauben die Aufschläge um 8 Prozent er. höht wurden. Die Preise für daie ührigen Sortem bleiben unverändert. r. Düsseldonpß 9. Mai.(Priv.-Tet) n der am Motrtag abgehaltenen Hauptyersammlung der Feuerversicherungsgesellschait Rheinland in Neuß Warem 1368 Alctien durch 66 Alctionare vertreten. Nach der den Haupty vorgelegten Jahresrechmumg betrug der Veberschuß Alis dler Feuerversicherumg M. 192 87, aus der Glasveg- Sicherung M. 11 306, aus der Finbruch. dud Dieb. Stahlversicherung M. 45 388, aus cher Versi für Wasserzeitungsschäden M. 16444, ans der Haftpflichtversicher M. 140 969 und aus dem Vermögen der Gesellschaft M. 95058, insgesagt Desrffloß also M. 503091. Die F diesen Gewinn wie folgt Zzu verteilen: zunt Spap⸗ ond M. 88 782, 15 Proz Dividende 14% Prog. ilt M. 270 000. Daum Naen N. 88800 und Kriegsgewinns 5 M. 94 000 Dem Vorstand und Aufsichisrat wWürcle Erflastimg er. teilt, drei ausscbeidemde Aufsichtsratsmifglieder wurdlen wieder und Kammmerhofrat Dr. v. CAnn= stein in Diisseldorf neti in den Aufsteirternt gewühkt. Berlän, 9. Mai. CVon uns. Berd Büüro) Aus Prag wird gemeldtet: Die der Creditanstalt nahestebende Netonitzer Zucher-Raf tiner ie verbeilt 10 Prog. Dividende. Das Npi- ta! erfährt eine Erhöhung von 6572 auf 10 Milhionen Kronen. 5 WIB. Ha ag, 8. Mai.(Nicitamtliclt) Die Nitts⸗ fuhr getrockneter Sachlrüchte tf ver boten worden. Senlfßerbörsg zu Dulshurg-Rukropt. Duisburg-Rubrort, 8. Mai. ͤ Nofierungen) Bergfahrt-Frachsätze: Mainz-Gustaveburg M..5, Maimplatze Bis Frankfurt a. M. M. 1,35, Mannheim FI. 125 Karlsrule M. 1,40, Lauterburg M..80, St M. 1,75. Schlepplöhne: St Goar N. 0750 Mainz Gustavsburg M. 0,85—0,90, Mannheim M. 005—1,00. Talfrachten flir Kohlenlacdh 8 Tiel mittlere Schiffe M. 20.(100 fl 217.28 N ———————ů———— Wasserstandsbeobachtungen im Monaf Nai Pegelstation vom Datum Rhein 4. 1..1 8. 7. 6. 9. Semerkungen duningen-). 2212.0 22 24% 2½ 250 Wende g Upr Sh! 4341.—.44.22.24.25 NRachm. 2 Uhr Haxau 235 37% 82 71 106455 Aachm, 2 Uhe Hannheim.03.01 4..964.00.84 Hor eng 2 Uhr Malnz„41.50 17 1045 123 57 40 7 Kaub— 257% 254.62.8 257 Varm. 2 Uur Köln 5 280.75.16 263.89 Rachm, Ubr vom Neckar: MHannheim 90.99 419.90.95.00 Vorm. 2 Uhr Rellbronn.⁰1 82.00 74 73 7gVvorm 2 Une Verautwortlich: Für den allgemeinen Teil: Chefredakieur Dr. Fritz Goldenbaum; flür den Klandelsteil: Dr. Adelf Agthe; für den Iuseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buclidruckerei, G. m. b. EI. 8. Seite. Srneral⸗Anzeiger — ——(Alittagblatt) Dienstag, den 9 Maf 1916. Evangeliſch⸗ Kriegs⸗ Trinitatiskirche. Abend Nroteſtantiſche Gemeinde Diens stag, den 9. Mai 1916. Andacht. ds 8 Uhr, Stadtpf. Achtnich. Großh. Hof⸗ und Manuheim Dienstag, den 49. Vorſtellung im Abonnement& Sulamith Ein Opernakt Nach Worten der heiligen Ueberſetzung von In Szene geſetzt von Carl Hagemaun Muſikaliſche Leitung: Hie Klein Idas Blumen Tanzſpiel in einem Aufzug nach Anderſens gleich⸗ namigem Märchen von Paul von Klenau In Szene geſetzt von Carl Hagemann Choreographiſche Einſtudterung von Aennie Häus Muſikaliſche Leitung: Nach Sulamith findet Kaſſeneröff. 7 Uhr Anf National⸗Theater 9. Mai 1916 in ſechs Bildern 8 Schrift in der Herderſchen Paul von Klenau Wilhelm Furtwängler rauf: Wilhelm Furtwängler eine größere Pauſe ſtatt 7½ Uhr Ende n. 9½ Uhr Mittel⸗ Ereiſe. 17 Großherzoglichen Hoftheater wideog, 10. Mai 47 Kleine Preiſe Der Gatte des Fräuleins 8 1 ne Iiiktroe nh, abends 8/ Uhr Erstaufführung Aund um lie biebe. Operette in 3 Akten von Oskar Strauß. W im eee Phſtharmonſſcher Fun Wir beehren uns, unſere Mitglieder zu der am Moutag, den 15. Mai 1916, abends 9 Uhr im Reſtaurant„RNoſengarten“ ſtattſinbenden General⸗Berſummlung einzuladen. Jahresbericht. 502%% Tages⸗Ordnung: Rechenfchaftsbericht Nenwabl der Borſtandes. Der Vorſtand. öſer Lebensmittel⸗Verkauf. Bekanntmachung. Die Ausgabe von Anweiſungen auf Teigwaren 2 Slederverkänfer findet am Mittwoch, den 10. D8. Mts., von 8 bis 12 Nathaus Zimmer 104 ſta Mannheim, den 8. M Stävliſches 12 Uhr und von 2 bis 4 Uhr tt. ai 1916. ebensmittelamt (Wareuabteilung) Kaiſer. empfiehlt sich 5 enslon- Relchardt; Kurbed irktigen bestens. Senünen Ban oberprech ernufenthalt bietet 1 Schwarzwald, Station 25 Elzach o. Hornberg. Gasthof, Vension„achler“ Per Neuzeit entspr. einger. Küche. Selbstgezogene ischerei.— 1.— IIlustr. gut bürgerl. Haus.— Vorzügl. Weine.— higeve Forellen- Fuhrwerke.— Mäſlige Pensionßpreise.— Prospekte durch Besitzer Fr. 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