99 4 W ugspreis: Mark.10 monatlich, Beſeheee 50 Pfg., durch die peh einſhl. Poſtzuſtellungsgebühr m..82 im Dierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 Reßlante-Selle 33333.20 22 Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Ntittagblatt morgens 739 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Cäglich 2 Aus gaben(außer Sountag) Beilagen: wöchentl. Ciefdruckbeilage: Nr. 222. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptauartier, 12. Mai. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Uriegsſchauplatz. Südöſtlich des Hohenzolleruwerkes bei Hulluch ſtürmten pfälziſche Bataillone mehrere Linien der engliſchen Stellungen. Bisher wur⸗ den 127 unverwundete Gefangene gemacht und mehrere Maſchinengewehre erbeutet. Der Gegner erlitt außerdem erhebliche blutige Verluſte, beſonders bei einem erfolgloſen Gegenangriff. In den Argöonnen ſcheiterte ein von den Franzoſen unter Benutzung von Flam⸗ menwerfern unternommener Angriff gegen die Fille Morte. Im Maasgebiet herrſchte beiderfeits lebhafte Artillerictätigkeit. Von einem ſchwachen franzöſiſchen Angriffsverſuch im Thiaumontwalde abgeſehen, kam es zu keiner nennenswerten Infauterieunterneh⸗ mung. Geftlicher Kriegsſchauplatz. Ein deutſches Fluggeuggeſchwader belegte den Bahnhof Horodziejg an der Linie Kraſchin—Minsk ausgiebig mit Bomben. Balkan⸗Ariegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe. Oberſte Heeresleitung. Der engliſche Bericht. London, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Anmtlicher Heeresbericht: Der Feind verſuchte geſtern Nacht erfolglos unſere Gräben bei Abveillers zu überfallen. Heute bei Beau⸗ mont und Fricourt gegenſeitige für uns vor⸗ teilhafte Minentätigkeit. Artillerietätigkeit bei Angres und der Hohenzollernſchanze. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Donnerstag Nachmir⸗ tag: In der Champagne zerſtörte unſer Feuer die deutſchen Schtzengrüben in einer Länge von ungefähr 100 Meter ſüdöſtlich Tahure. Auf dem linken 1115 der Maas ziemlich leb⸗ hafter Artilleriekampf in der Gegend des Gehölzes von Avocourt. Auf dem vechten Uſer der Maas wurde ein gegen 2 Uhr morgens unternommener deutſcher Angriff auf unſere Stellungen weſtlich des Teiches von Vaux mit dem Bajonett und Handgranaten zurückge⸗ ſchlagen. Die Nacht war auf den übrigen Tei⸗ len der Front verhältnismäßig ruhig. Flugwefen: In der Nacht zum 11. Mai warfen wir von unſeren Kampfflugzeugen 26 Geſchoſſe auf die Bahnhöſe von Danwillers und Etafn, ſowie auf den den Geſchützpark von Fomaei ab, wo eine Feuersbrunſt ausbrach. Paris, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern aben d: In der Gegend von Verdun ziemlich leb. hafter Artilleriekampf im— 1 5 von Avocourt, heftige Beſchießung unferer S Hingen im Caillettewald und unſerer zweiten Linien auf dem rechten Ufer. In der Woevre au einigen Stellen Geſchoßhagel. Von den Ubrigen Fronten iſt außer dem gewöhnlichen Ar⸗ Silerriescucr in wichtigen Ereignis zu melden. „Das Weltgeſchehen im Bilde“; Mannheim, Freitag, 12. Mai 1916. Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung —— Belgiſcher Bericht: Artilleriekampf in der von Rams⸗ d Chatte iuige Beſchi ee Die Bartnãckigkeit der deut⸗ ſchen Angriffe. c. Vonderſchweiz Grenze, 12. Mai. (Priv.⸗Tel. z..) Lutt Basler Nachrichten be⸗ zeichnet ein Pariſer Telegramm des„Corriere della Sera“ die neuen deutſchen Angriffe vor e ee apt⸗ näckigkeit. ie außerordentliche G een igkei e e mehr zu. ei J ſo ten Gehiet von den Deutſchen keine Gefan⸗ genen mehr gemacht werden könnten. Ein franzsſiſcher Befehl zum Aushalten. Paris, 12. Mai.(WTBB. Nichtanitlich) Infolge jüngſt erſchienener Artikel zn verſchie⸗ denen Zei wird folgende cuntliche Mit· teilung ausgegeben: In keinem Zeitpunkt während der Schlacht bei Verdun hat die Oberleitung einen Befehl zum Rückzug auf das linke Maasufer erteilt. Im Gegenteil iſt am Morgen des 28. März den Truppen auf dem dechten Maasufer vorgeſchrieben worden, um jeden Preis die Beſetzung zu hal⸗ ten, auch wenn die Stellung umfaßt und ſelbſt völlig eingeſchloſſen wäre. Sie machte nur einen Befehl der beſagt: Feſthalten! Am Abend des 24. März befahl die Oberleitung die Front zwiſchen der Maas und dem Woevregebiet unter Anwendung aller verfügbaren Mittel zu halten und ſchickte Ge⸗ neral Caſtelnau nach Verdum. Am nächſten Tage, am 25. übermittelte Caſtelnau tele⸗ phoniſch, daß die Stellungen auf dem rech⸗ ten Maasufer entſprechend dem Befehl des Oberkommandierenden umjeden Preis gehalten werden müßten. Endlich am Abend des 25. gaß der Oberkommandierende General Petain, der das Kommando übernom⸗ den 24. den Befehl auf dem rechten Maasufer nördlich von Verdun auszuharren. Jeder Befehlshaber, der den Befehl zum Rückzug gibt, wird vor ein Kriegsgericht geſtellt wer⸗ den. Das dentſche Friedensaugebot. In der deutſchen Antwort vom 4. Mat an Amerika war der folgende Satz geſtanden: Das Betwpußtſein der Stärke hat es der Deut⸗ ſchen Regierung erlaubt, zweimal im Laufe der letzten Monate ihre Bereitſchaft zu einem Deutſchlands Lebensintereſ⸗ ſen ſichernden Frieden offen und vor aller Welt zu bekunden. Sie hat damit zum Ausdruck gebracht, daß es nicht an wenn den Völkern Europas der Friede noch länger vorenthalten bleibt. Mit umſo ſtärkerer Berechtigung darf die Deutf Regierung ausſprechen, daß es vor der Menſch⸗ heit und der Geſchichte nicht zu vorantworten wäre, nach 21 monatiger die über Unterſeebootkrieg entſtandene Streitfrage eine den Frieden zwiſchen dem deutſchen und dem amerikanſſchen Volke ernſtlich drohende Wendung nehmen zu laſſen. Wir haben im heutigen Mittagsblatt eine vom Vertreter des W. T. B. in Newyork Über⸗ mittelte Zuſammenſtellung amerikaniſcher Preßſtimmen veröffentlicht, aus denen her⸗ vorgeht, daß in Amerika auf Grund dieſer Stelle der deutſchen Note der Gedanke einer amerikaniſchen Frieden zvermit⸗ telung mit Lebhaftigkeit ergriffen wird und der Ehrgeiz des Herru Wiſſon einen neuen men hattte, folgenden Befehl:„Ich gab geſtern, b Telegramm⸗Aidreſſe⸗ „Seneralanzeiger Maungeim“ Sernſprech⸗RHummern: Gberleitung, Buchgaltung und Zeitſchriften KAbteilung. 1449 Schriftleitung. 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7869 Buchdruck⸗lbteilung 34 1 Tiefdruc⸗Abteilung 7086 Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. ao, In den Zelten 17, Jernſprech⸗ Nummer Celephon⸗Amt Hanſa 497.— Poſiſcheck⸗Konto Ar. 2017 Suòwigshafen a. Ah. „Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. (Abendblatt). Antrieb erhalten hat. Faſt ſcheint es ſogar, als wolle er mit einer Kundgebung hervor⸗ treten und ſich erneut zur Vermittlerrolle drängen. Wenn das anitliche deutſche De⸗ peſchenbüro den amerikaniſchen Preſtſtimmen, die dem Gedanken einer Friedensvermittlung Wilſons Beifall rufen, in Deutſchland Ver⸗ breitung geben muß, ſo beweiſt das zum min⸗ deſten, daß unſere amtlichen Kreiſe wünſchen, das deutſche Volk möge dieſe amerikaniſchen Anregungen genau kennen lernen und durch⸗ denken. Herr Wilſon als Vermitt⸗ ler des„deutſchen Friedens“, von dem der Reichskanzler in einer ſeiner Reden ung geſprochen hat, das Kabinett von Waſhington als Vermittler zwiſchen England und Deutſchland... Wir begnügen uns vorläufig feſtzuſtellen, daß große amerika⸗ niſche Blätter aus der Note ſich die Anregung zu dem Gedanken genommen haben und unſet amtlicher Nachrichtenapparat dieſe auf ⸗ keimenden Wünſche amerikaniſchen oder Wil⸗ ſonſchen Ehrgeizes ſchleunigſt verbreitet. Wir fügen nur noch an, in welchem Sinne ein Asquith naheſtehendes engliſches Blatt den„Friedensfühler, der in der deutſchen Antwort enthalten iſt“, beurteilt. Die„Weſt⸗ minſter Gazette“ widmete in ihrer Nummer vom 6. Mai der deutſchen Antwort einen Leitartikel, in dem ſie meint, daß darin die Friedenswünſche und Friedensabſichten der deutſchen Regierung das Wichtigſte ſeien: Wenn es in der Note heißt, Deutſchland habe vor der Welt zweimal ſeine Bereitwilligkeit zum Friedensſchluß erklärt, ſo vermiſſe man in Eng⸗ ud noch die Anführung der Tatſachen, worauf ſich dieſe Behauptung gründer. Auf der einen Seite proteſtiert nun die Note gegen einen ſchimpflichen Friedensſchluß der Mittelmächte auf Grund des Aushungerungsplanes der Ver⸗ bandsmächte, während an einer anderen Stelle die Note behauptet, die Deutſchen ſeien überall ſiegreich und müßten die Verantwortung für die Fortſetzung des Krieges von ſich abwälzen. Deutſchland will alſo nur einen ſiegreichen Frieden ſchließen, und es beklagt ſich dar⸗ über, daß ihm die Verbandsmächte dieſe Kon⸗ zuſſion nicht machen wollen. Deukſche Friedens⸗ wünſche ſind alſo nur die MWünſche, den Frieg zu eenden in einem Augenblick, in dem es Deutſch⸗ land paßt; Deutſchland will alles behalten, was es durch einen Augenblickserfolg erreicht hat, und denkt wo möglich auch noch an eine Kriegsentſchäbdigung. Wir wollen aber das große begaugene Unrecht wieder Fene 4 57 und Sicherheit für die Aufrechterhaltung unſerer Lebens⸗ intereſſen haben. Auf dieſen Standpunkt muß ſich auch Deutſchland ſtellen, wenn es auf die Frage zurückkommen will. Wir wiſſen, was die„Weſtminſter Gagette“ bei dem„Unrecht“ im Auge hat— Bel⸗ gien. Herr Asquith hat ja oft genug ſich in gleichem Sinne gegußert. Deutſchlands Standpunkt in der belgiſchen Frage iſt be⸗ kannt, wir fordern reale Garantien, daß Bel⸗ gien nicht engliſch⸗franzöfiſcher Vaſallenſtaat, nicht militäriſch und wirtſchaftlich als Boll⸗ merk gegen Deutſchland ausgebaut werde. Wie würden ſich wohl Herr Wilſon und das Waſhingtoner Kabinett als Friedensvermitt⸗ ſer zu dieſer deutſchen Forderung ſtellen? Deutſchland und Amerika. Der Appetit kommt m Köln, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Köhln. Zeitung meldet aus Aniſterdam: Reuter mel⸗ det aus Waſhington: Lanſing hat einem Berichterſtatter mitgeteilt, daß die Ver⸗ einigten Staaten beabſichtigon, Deutſchland zu fragen, welche Strafe der Kommundant des Unterſeebootes erhalten habe, welches die„Suſſegz“ torpediert hatte. Ferner or⸗ Erſtürmung engliſcher Stellungen durch pfälziſche Bataillone. klärt Lanſing, daß dieſelbe Frage an Oeſter⸗ reich⸗Ungarn gerichtet werde wegen der Torpedierung der„Ancona“. Die Kölniſche Zeitung bemerkt hierzu: Die gefragten Re⸗ gierungen werden, falls Reuter hier richtig berichtet, Herrn Lanſing ſchon die paſſende Antwort zu geben wiſſen. Der U⸗Bootlrieg. m Köln, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Zeitung meldet aus Amſterdam:„Lloyds“ meldet aus Grimsby: Hier wird angenom⸗ men, daß der Fiſchereidampfet „Horns“ von deutſchen Fahrzeugen ver⸗ ſenkt und bie Mannſchaft gefangen genom⸗ men wurde. Die Erfolge. ni Köln, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die KRöln. Zeitung meldet aus Amſterdam: Im engli⸗ ſchen Unterhaus antwortete der Unterſtaats⸗ ſekretür der Abuiralität, daß vom 7. Mai 1915, an welchem Tage die„Luſitania“ ver⸗ ſenkt wurde, bis zum 16. April 1916 37 un⸗ bewaffnete Handelsſchiffe ohne Warnung torpediert wurden. Die Anzahl der neutralen Schiffe, die in demſelben Zeitraum ohne Warnung korpe⸗ diert wurden, betragen nach den uns zur Ver⸗ fügung ſtehenden Berichten 22. Der Unter⸗ ſtaatsſekretär kündigt für heute Freitag eine Namen⸗Liſte dieſer Schiffe an. Der Aufruhr in Irland. Das Parlament in einem ner⸗ vöſen Juſtand. London, 12. Mat.(WT. Nichtamtlich) Die Times meldet: Das Parlament wird augenblicklich durrch die iriſche Frage voll in Anſpruch genommen. Die beiden Nationaliſten⸗ gruppen ſind ſehr beunruhigt und das ganze Haus befindet ſich in einem ner vöſen Zuſtand. Es ſind deutliche Au⸗ zeichen vorhanden, daß die jüngſten Ereigniſſe eine veränderte parlamenta⸗ riſche Lage erzeugt haben, in der die iriſche Partei eine außerordentliche Rolle von wachſender Bedeutung ſpielen kann, Die engliſchen Benker. Lon don, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich Reuterbitro meldet: Der Nationaliſt Dillon lenkte im Unterhaus die Aufmerkſamkeit auf die Hinrichtungen in Irland. Er ber⸗ langte von der Regierung, daß ſie einge⸗ 95 It werden und die in Zukunft öffentlich ſein follen, damit den brun ruhigenden Gerüchten über das Auftreten der Militärbehörden ein Ende gemacht werde A guith wies auf die ſchrecklichen, ohne Heraus forderung begangenen und nicht zu entſchuldigen ⸗ den Tatſachen hin, die durch die Rebellen an Militärperſonen und Bürgern begangen worden ſeien. Nicht weniger als 1315 Perſonen ſeien verwundet worden, wodon 30 4 ge⸗ ſtorben wären. Ferner erkläcte Asquith, daß noch zwei Führer, die den revolutionären Auf⸗ vuf unterzeichnet hätten, erſchoſſen werden wilr⸗ den, gab aber gleichzeitig zu ertennen, daß dar⸗ über hinaus keine Hi ngen ſtattfinden würden und die Regierung die ganze Maſfe der Auſſtändiſchen jetzt unt Milde behandeln miürde. Er wies ferner auf den ungewwöhnlichen Zuſtaud hin, der jetzt in Irland beſtehe, und teille unter lautent Beifall ntit, daß er ſofort noch Irlanmd abzureißen gedenke, zun dort ums dereeeer eece ee e 4 1 2. Sette. General⸗Anzeiger« VBadiſche Neneſte Nachrichken.(Abendblatt) Freitag, den 12. Mai 1916 Militär⸗ und Zivilperſonen zu beraten, um dꝛe Verhältniſſe in Irland in Zukunft ſo zu regeln, daß alle Parteien Irlands damit üfrieden ſein würden. Ne griechiſchen Dinge vor der Entſcheidung. * Sofia, 12. Mai.(Priv.⸗Tel. z) Die „Kambana! ber t In Griechen⸗ land ſchreitet die Entwickelung der Lage mit Rieſenſchritten der endgültigen Löſung entgegen. Die Regie energiſche Maßnahmen ergrifſen, um jleder Möglichkeit gegenüber ge⸗ wappnet zu ſein. Vertrauliche Berichte, die über die Abſichten des Vierverbandes der griechi⸗ ſchen Regierung bekannt geworden ſind, haben die Heeresleitung veranlaßt, ſämtliche Byücken und Tunnels mit ſtärkeren Wachen zu verſehen. Der franzöſiſche Ge⸗ ſandte ſetzt alles daran, unx die griechiſche Regie⸗ 12 MMef. Meben Ahen: ing hat + 717 93 7 Der türliſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des Hauptquartiers: An der Irakfront keine Veränderung. Ein feindliches Flugzeng wurde von unſerem Geſchütz getroffen und ſtürzte brennend hinter den feindlichen Schützengräben ab. Kanukaſusfrout: Der bei deu Kämpfen am 8. Mai in ſeine Stellungen ge⸗ worfen und nach Oſten verjagte Feind macht alle Anſtrengungen um ſich in den neuen Stellungen zu halten. Die Zahl der in dieſem Kampf erbeuteten Ma⸗ ſchinengewehre erhöhte ſich auf 5. Ein feindliches Wachtſchiff verſuchte ſich Teke Burun zu nähern; es wurde durch unſer Artilleriefeuer verjagt. In den Gewäſſern von Smyrna eröffnete ein feindlicher Monitor ein Feuer gegen die Juſel Keuſten. Unſere Batterien antwor⸗ rung zur Erfüllung des Willens des Vierver⸗ bandes zu zwingen. Der ruſſiſche, engliſche und italieniſche Geſandte ſind in gemeinſamer Au⸗ dienz vor König Konſtantin erſchienen, dem ſie wiederholt nahelegten, auf die Wünſche des Vierverbandes einzugehen, da eine Nichterflll⸗ lung dieſer Wilnſche füür Griechenland gefähr⸗ lich werden könne. König Konſtantin erwiderte den Geſandten, daß er als konſtitutioneller Monarch in ſo wichtigen Fragen nichts be⸗ ſchließen könne. Im Laufe der Audienz gab der König deutlich zu verſtehen, daß er die Hal⸗ tung des Miniſteriums Skuludis vollkommen biklige. Paris, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der Temps meldet aus Athen: Der König hat den franzöſiſchen Geſandten 8¹ einer Unterredung empfangen. Das ſerbiſche Beer. c. Von der ſchweizer. Grenze, 12. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zür⸗ cher Zeitung meldet aus Athen: Nach zuver⸗ läſſiger Information beträgt die Zahl der Serben auf Korfu 100 000. Davon ſind 60 000 kampffähig. Valona. ORotterdam, 12. Mai.(Prib.⸗Tel.) Nach einer Drahtung des Matin erſchien eine btalieniſche Flotte vorgeſtern vor Valona und feuerte eineinhalb Stunden in der Richtung Schüſſe ab, wo ſie die 5 ſter⸗ veichiſch⸗ ungariſchen vermitete. Alle Schiffe ſind unverſehrt wieder heimgekehrt. Weitere Einzelheiten über dieſe Aktion ſind von der Pariſer Zenſur nicht zur Veröffentlichung zugelaſſen. * Aundgebungen in petersburg gegen Rumänien. * Bukareſt, 12. Maj.(Priv.⸗Tel..) Wie die Dimineatza berichtet, gab es in Peters⸗ hurg auf Anregung der ſlaviſchen Union große Kundgebungen, die ſich gegen Rumänien rich⸗ leten. Die Polizei ſah den lärmenden Um⸗ zligen tatenlos zu. Alle Nachrichten darüber hat die ruſſiſche Zenſur unterdrückt. teten und trafen den Monitor, dem ein Schorn⸗ ſtein und ein Maſt zertrümmert wurde. Der Monitor ſtellte ſein Feuer ein und fuhr ſtark ſchwankend in Richtung auf Mytilene zurück. Beftige Huſammenſtößze zwiſchen Engländern und perſiſchen Auf⸗ ſtändiſchen. e. Von der ſchweizer. Grenze, 12. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Laut den Baſler Nachrichten meldet die Nowoje Wremja aus London: In der Nähe von Buſchir am per⸗ ſiſchen Golf iſt es neuerdings zu heftigen Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Engländern und per⸗ ſiſchen Aufſtändiſchen gekommen. Die Englän⸗ der haben ſich in Buſchir ſtark verſchanzt, während die Perſer Buſchir belagern. Eine engliſche Abteilung, beſtehend aus einem Bataillon Infanterie und einem Regiment In⸗ dier machte einen Ausfall und griff die ſtark verſchanzten aufſtändiſchen Perſer an, konnte jedoch die Befeſtigungen der letzteren nicht durchſtoßen und mußte ſich ſchließlich ergebnis⸗ los wieder nach Buſchir zurüziehen. Es ſcheint ausgeſchloſſen, daß die Engländer in nächſter Zeit Buſchir auf dem Landwege werden ver⸗ laſſen können, da die erforderlichen Kräfte nicht zur Verfügung ſtehen. Die diplomatiſchen Verhandlungen über das Vorrücken der ruſſiſchen Streit⸗ kräfte über Iſpahan hinaus in die engliſche Zone hinein ſind noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gekommen. Sie zeigen, wie das ruſſiſche Blatt meldet, eine unerfreuliche Ver⸗ zwicktheit des Problems. Truppen Anſchlag auf den öſterr.⸗ungar. Geſandten Grafen Logothetti in Teheran Petersburg, 12. Maji.(WB. Nicht⸗ amtlich.) Die Petersburger Telegraphenagen⸗ tur meldet aus Teheran: Der türkiſche Untertan Djemal Bey hat einen An⸗ ſchlag auf den öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Geſandten Graf Logo⸗ thetti verübt. Der Geſandte iſt nicht ver⸗ letzt worden. Die Nämpfe in Deutſch⸗ Oſtafrika. London, 11. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) General Smuts telegraphiert: Der Feind, der ſich nach der Beſetzung von Kondoa Irangi durch unſere Truppen eine erhebliche Strecke zurückgezogen, hatte Verſtärkungen erhalten und dringt wieder gegen Kondoa Irangi vor. Unſere Trupen ſind zahlreich genug um mit dem Feind ſertig zu werden. In Freiheit geſetzte Buren. Kopſtadt, 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Reuterbüro meldet: Heute find 26 Buren, die am Aufſtand beteiligt geweſen waren, wieder in Freiheit geſetzt worden, darunter General Müller, Piet, Grobler, von Brockhuizen, und von Renzburg; 22 Aufſtändiſche befinden ſich noch im Gefängnis, darunter General Kemp und Weſſels. Amerika und Japan. Von Aſtaticus. wird jetzt einen Juſt am ſelben Tage, an dem Wilſon zum Kongreß über die neue Note an Deutſchland ſprach, überreichte Japans Botſchafter einen Proteſt gegen das aſiatiſche Einwanderer aus⸗ ſchließende Einwanderungsgeſetz, das dem Senat vorliegt. An ſich keine aufregende Sache; die Proteſte Japans ſind zahlreich wie Sand am Meere, ſie waren mild und weich oder hart und geharniſcht und haben nie ge⸗ fruchtet. Das Spiel geht ſo, ſeit am 10. Auguſt 1913 Kaliforntens Legislatur ein antijapani⸗ ſches Grunderwerbsgeſetz beſchloß. Die Ja⸗ paner wurden immer dringender, die Ameri⸗ kaner immer abweiſender. Japan möchte den letzten Appell an die Waffen nicht wagen, ſo⸗ lange ſein Verhältnis zu Rußland noch durch Kriegserinnerungen getrübt war und ihm eine Rückendeckung fehlte. Hing doch finanziell bis zum Weltkriegsausbruch ein japaniſcher Er⸗ folg vollkommen von Englands Gnade und Englands Börſen ab. Amerika zog die Ent⸗ ſcheidung hin, bis der für Kriegsſchiffe ſahrbare Panamakanal ſeine marineſtrategiſche Situa⸗ tion bedeutend erleichtern würde. So ſtand es vor dem Auguſt 1914. Heute neigt die Wagſchale immer mehr zu Japans Gunſten. Es hat finanziell ſo viel verdient, daß es„geſund“ genannt werden kann und von Englands Bevormundung faſt frei iſt. Es hat an Hand der lohnenden ruſſi⸗ ſchen Lieferungen ſich eine Rüſtungsinduſtrie großgezogen, die anfängt, beachtenswert zu werden. Es hat ſich mit Rußland immer mehr verſtändigt, je mehr das Zarenreich durch die im Weſten erlittenen Schläge für künftige aſia⸗ tiſche Expanſionspläne unfähiger wurde. Amerikas Hoffnung auf den Panamakanal hat bis jetzt getrogen. Wenn heute ein japaniſcher Botſchafter in Waſhington Proteſte überreicht, wird er etwas ſelbſtbewußter auftreten als bis⸗ her! Für uns heißt es: ruhig Blut bewahren. Proteſte ſind noch keine Kriegserklärungen. Japans Politiker ſind gute Rechner, die auch mit Abſchlagszahlungen zufrieden ſind, werm das im Augenblick angängiger erſcheint. Zwar wäre der Feldzug gegen Amerika populärer als der Beutezug gegen Tſingtau es war, aber die militäriſchen und wirtſchaftlichen Erfah⸗ rungen aus dem Weltrieg können die klugen Japamer unmöglich zu einem Feldzug reizen, der doch immerhin die glänzenden wirtſchaft⸗ lichen Erfolge der bisherigen Neutralität in Frage ſtellen möchte. England wird unter allen Umſtänden auf Mäßigung und Aus⸗ gleich drücken. Es wird Japan weitere Zu⸗ geſtändniſſe in Oſtaſien machen müſſen und auch Amerüka wird nicht ganz ohne Nachgeben davonkommen. Aber das geriſſene England niſchen Konflikt unter allen Umſtänden ver⸗ meiden wollen. Jetzt! Was ſpäter ſein wird? Japan iſt ſtets auf dem Sprunge, von allen Verwick⸗ lungen der Vereinigten Staaten Vorteil zu heiſchen. Japan wird immer ſtärker, Amerikra nicht. Es kann ſein, daß Japan eines Tages in der Zukunft keine blinden Warnungsſchüſſe, ſondern ſcharſe Schüſſe abgeben wird! Unſere bulgariſchen Gäſte. m. Köln, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Sofiga: Die Begrüßungsrede des Reichskanz⸗ lers an die bulgariſchen Abgeordneten hat hier allgemeine Bewunderung er⸗ regt. Sie hat vollen Widerhall in den bul⸗ gariſchen Herzen gefunden. Haben ſchon früher die Reden des Reichskanzlers ſtets die größte Aufmerkſamkeit erweckt und ſo iſt das diesmal in geſteigertem Maße der Fall geweſen. Unſere Verſorgung mit Seeſiſchen. Bei der Knappheit an Fleiſch und angeſichts der empfindlich geſtiegenen Preiſe für alle ſeine Gattungen mußten ſich die Blicke der Verbrau⸗ cher naturgemäß in erſter Linie auf die Fiſche richten, die auch im Frieden der billigſte und be⸗ liebteſte Erſatz für Fleiſch geweſen ſind und die mehr und mehr zur Volks nahrung zu machen, ſeit Jahren eifrige Beſtrebungen im Gange waren. Nun zeigen ſich freilich auch auf dem Fiſchmarkt unleugbare und nicht ohne weiteres überwindbare Schwierigkeiten, über deren Ur⸗ ſachen und Umfang die Oeffentlichkeit nur wenig Unterrichtet zu ſein ſcheint. Der Verkehr in Süßwaſſerfiſchen iſt iſt mit wenigen Ausnahmen durch Höchſt⸗ preiſe geregelt. Auch hier hat ſich allerdings die oft beklagte Erſcheinung gezeigt, daß die Süßwaſſerfiſche in demſelben Augenblick faſt völlig vom Markt verſchwanden, wo die Höchſt⸗ preiſe feſtgeſetzt wurden: die Fiſcher und Fiſche⸗ veipächter erklären, daß insbeſondere die Preiſe für Hechte angeſichts der erheblich geſtiegenen Selbſtkoſten zu niedrig ſeien, und haben darum offenbar vielfach den Fang überhaupt eingeſtellt. Eine neue Regelung auf Grund der Bundes⸗ vatsverordnung vom 1. Mai, die dem Reichs⸗ kanzler die Ermächtigung zur Feſtſetzung von Preiſen erteilt, ſcheint hier unmittelbar bevor⸗ zuſtehen. Schwieriger liegen die Dinge bezüglich der Seefiſche. Auch hier iſt, ſoweit inländiſche Fänge in Frage kommen, in der Oeffentlichkeit über Zurückhaltung und Preistreiberei geklagt worden. Hier und da ſind Fälle auch tatſächlich nachgewieſen. Bei den ſtarken Schwankungen, die der Preis für Seefiſche aber, je nach der Witterung und je nach den unter ihrem Ein⸗ wie endlich je nach den örtlichen Verhälkniſſen. erfährt, iſt hier eine einmalige und einheitliche Preisregelung ſo gut wie ausgeſchloſſen, die Feſtſtellung und Kontrolle der Preiſe vielmehr, wenn überhaupt, nur örtlich denklbar. Dem Vernehmen nach ſteht denn auch ein Eingreifen der Landesregierungen, zunächſt der preußiſchen Reſſorts, zu erwarten, ſei es durch Einſetzung von Marktkommiſſionen an den wichtigſten Ha⸗ fenplätzen, ſei es durch Syndizierung der Fiſcher, Organiſation der Zufuhren und ähnliches. Dabei iſt aber weiter zu berückſichtigen, daß der inländiſche Fang zwar jetzt unter der Ein⸗ wirkung des Krieges mannigfach beeinträchtigt iſt(durch Mangel an Fahrzeugen und Mann⸗ ſchaften, durch die Verteuerung der Netze und anderen Gerätes uſm.), daß aber auch im Frie⸗ den der inländiſche Fang nur einen verhältnis⸗ mäßig kleinen Bruchteil des heimiſchen Be⸗ darfs zu decken vermag, auch dann, wenn ein⸗ mal über beſonders gewaltige Heringszüge, einen ungeheuren Bücklingsſegen uſw., berichtet wird, daß vielmehr zur Deckung unſeres(ſetzt ja woch geſbeigerten) Bedarfs von jeher die qus⸗ kändiſche Zufuhr in erſter Linie in Betracht kam und auch heute noch in Betracht kommt. Auf dem ausländiſchen Markt aber haben wir offenen japaniſch⸗amerika⸗ mit dem ebenſo geſchickten wie rückſichtsloſen Soldatenbrieſe als Dokumente zur Völkerpſychologie. Von Fritz Mack. Im Verein mit den Ergebniſſen jahrzehnte⸗ langen ſyſtematiſchen Studiums haben uns die zwanzigmonatlichen Erfahrungen dieſes Krieges bedeutungsvolle Erkenntniſſe über die haupt⸗ ſächlichſten Weſensmerkmale der uns befehdenden Völker gebracht. Dabei waren es ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht die maßloſen Ausbrüche von Haß und niedriger Verleumdungsſucht, wie ſie uns bis guf den heutigen Tag in der Preſſe des feind⸗ lichen Auslands entgegentreten, auch nicht die offisztöſen und gelegentlichen Aeußerungen der verantwortlichen Regierungsmänner, geſchweige denn die aus krankhaft überhitzten Seelenzu⸗ ſtänden geborenen Schmähungen von Künſtlern, die uns vor dem Kriege gerühmt, auf die wir unſer Urteil gründeten. Es war vielmehr das Verhalten der großen Maſſe des Volkes hinter der Front, das, trotz des künſtlich gemachten Uebels der tendenziöſen Stimmungsmache, für Uns kenntlich ward, das uns als Maßſtab diente. Und daun haben wir gelernt, daß die Kämpfer an der Fronk viel weniger von der allgemeinen Kriegspſychoſe ſich erfaßt zeigten. Sie waren unberührter von den Einflüſſen, die die Men⸗ ſchen daheim verwirrten und in Gefühlsekſtaſe ſtießen. Ihre Aeußerungen ſind uns deshalb umſo wertvoller, als ſie, ohne beſonderen Anlaß nid ohne beſtimmten Zweck, lediglich Auswir⸗ kungen ihrer perſönlichen Gedanken⸗ und Emte⸗ kndangswelt darſtellen, wie ſie ſich als Produkt von Erziehung und Umwelt bildeten. So be⸗ trachtet ſcheinen mir die nachſtehenden Proben von Briefen und Aufzeichnungen aus dem Felde nicht nur charakteriſtiſch für das Allgemein⸗ Menſchliche der Soldaten, ſondern in einem noch höheren Grade auch für das Typiſch⸗Völkiſche im Weſen des Einzelnen. Die folgenden Bei⸗ ſpiele werden verdeutlichen, was ich meine: Da ſchreibt ein franzöſiſcher Infanterie⸗ Leutnant, der in der Chambagne in deutſche Gefangenſchaft geriet am 24. September in ſein Tagebuch:„... Morgen früh, etwa um ſechs Uhr ſchreiten wir zum Angriff. Unſere Streit⸗ kräfte find ungeheuer. 76 Diviſionen ſind be⸗ teiligt, darunter 15 Kavallerie⸗Diviſionen; mehr als 3000 Geſchütze, darunter 650 auf unſerer Front. Man ſchießt ſeit drei Tagen. Ich habe vielleicht noch 8 oder 10 Stunden zu leben! Seis drum! Ich falle auf dem Schlachtfeld in Erfül⸗ lung meiner Pflicht, an der Spitze meiner Leute. Und dennoch vertraue ich auf meinen Stern. Wenn ich das Glück habe, durchzukommen, iſt mir das Kreuz ſicher. Wir find voll von Begei⸗ ſterung. Die Stimmung der Mannſchaft iſt herr⸗ lich. Der Stoß, den wir führen, macht ein Ende. All' unſere Kräfte, all' unſer Geld ſteht auf dem Spiele. Wenn es glückt, iſt unſer Boden frei, wenn nicht, iſt Paris verloren. Wir verſtehen es und werden ſiegen. 818 lebe Frankreich und uns werde der 2 2 1 dieſe Freude an ſtark wirkenden Wendun⸗ gen, dieſe Selbſtberauſchung am Worte, dieſer Opfimismus, dieſe Kraft der Hoffnung, dieſe— wenn auch liebenswürdige— Poſe des Helden⸗ tums, und ſchließlich der Wortreichtum zuſammen charakteriſtiſche Eigentümlichkeiten der franzöſi⸗ ſchen Volksſeele empfunden haben? Man vergleiche damit die folgenden, wenigen und ſchlichten Worte, die ein deutſcher Offi⸗ zierſtellvertreter am Tage vor einer„großen Sache“ an ſeine Eltern ſchreibt:„Wenn ihr dieſe Karte habt, werden wir eine große Sache hinter uns haben, aber, aber. haltet den Daumen! Wenn' nur erſt morgen Abend wäre! Wie wäre ich dankbar, wenn ich's überſtände!“ Vor einiger Zeit veröffentlichte die Londoner „Forteightly Review“ eine Reihe engliſcher Feldpoſtbriefe, aus denen hier einige Auszüge Platz finden mögen. Da ſchreibt z. B. einer der in Flandern liegenden Engländer:„Meine Haare ſtellen keineswegs das dar, was eine ſchriftſtellernde Dame„traumhaft ſchön“ nennen würde; ſie ſind alles andere als ordentlich über meinen Schädel zerſtreut, 19 ſitzen auf einer Seite, 15 an der anderen und 35 am Kinn.“ Ein anderer hält ſeine Familie mit regelmäßi⸗ gen Berichten über das Wachstum ſeines Schnurrbarts auf dem Laufenden. Wieder ein anderer, der eine tüchtige Fleiſchwunde davon⸗ getragen hatte, klagt in erſter Linie darüber, daß ſie einen prachtvollen Schmetterling zerſtört habe, der an dieſer Stelle auftätowiert geweſen. Iſt das nicht die gleiche, erſchreckende innere Unberührtheit von dem gewaltigen Kriegserleb⸗ nis, die die engliſchen Miniſter immer wieder dem 1 dorhalten müſſen, dieſelbe, bei⸗ Acthe ſpieleriſche Art, mit der der Tomugh den Kkieg als eine Art Sport behandelt, und mit der die britiſchen Stagtsmännern ſelbſt bis noch vor nicht allzulanger Zeit dieſen fürchterlichſten aller nicht das, was wir in den letzten Mongten als Kriege betrachteten? Und dann beachte man die große Rolle, die die Sorge um das äußere Wohlbefinden im Leben des engliſchen Soldaten ſpielt:„Wir bemühen uns verzweifelt, uns ſauber zu hallen“ oder:„Eins würde ich mehr als alles andere ſchätzen, und das iſt ein Schlaf⸗ tag in einem Bett“ oder:„Ich ſchlief in einem prächtigen Bett und ſtand morgens glücklich auf“ oder„Ihr hättet ſehen ſollen, wie wir ausein⸗ anderſtoben und fluchten, daß wir unſer Eſſen laſſen mußten Kein Zweifel, auch in deutſchen Soldaten⸗ briefen werden ſich ähnliche Stellen finden, aber vergeblich wird man in engliſchen Briefen Bitten finden wie die:„. ſchickt mir doch einmal ein paar Reklamebändchen, höchſtens drei, aber ein bißchen für den Kopf und nicht zu leichtes“ oder zkönnen Sie mir nicht einmal ein Buch zur Be⸗ ſprechung ſchicken? Ich hoffe gelegentlich Zeit zu finden, es durchzuleſen, der heilſame Zwang, es leſen zu müſſen, wird das ſeinige tun“ oder„in der geiſtigen Einöde, die der Krieg naturnotwendig mit ſich bringt, war es mir ein Genuß, die Beſprechung von„Rosmersholm“ zu leſen...“ und ſchließlich der gereimte Stoß⸗ ich gerne hätt'!“, der den tiefliegenden Gegenſatz wohl am treffendſten charakterſſtert. Von der Seele des ruſſiſchen Volkes haben wir, dank des Tolſtoi, Turgenſew, Doſtojewski, Tſchechow u, g. eine ziemlich klare Vorſtellung. der Selbſtbeobachtung und der ſeeliſchen Fergliederung, der Hanug zur Ref Fn philoſophieren, das alles ſpricht in den nach⸗ ſtehenden Aufzeichnungen eines ruſſiſchen Hanpt⸗ manns zit uns:„Krieg iſt in unſerer Zeit in jeder Hinſicht unmodern. Wir haben leine zu führen. 4 fluß vermehrten oder verminderten Fängen, ſo⸗ ſeufzer:„Butterbrezel, Bücher, Bett, dieſe drei Das Grütbleriſche, die hochentwickelte —ůů— ——— —2 FPRRRRr rreeieeeee 2 RN — —. Fremug, den 12. Mai 1918. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 8. Sette. Wettbewerb unſerer lieben Freunde, der Eng»ferſetzen muß, erheben e Auffaſſ 4 5 r ge 1 Auffaſſung Ende 1 3,50 Mk., Schweinefleiſch Ende Feb⸗ kender zu dechnen die auftanfen, wns Aberhaupt entſchiedenen Eilderſpruh dude buſten i chiedenen iderſpruc und bitten im Gegen⸗ S 8 3 d ſruar 2— aßen iſt, gleichviel, zu welchen Preiſen und teil Euer Exzellenz, die Verbotef für die Ausfuhr Aus ta f un Land. Werg ſelbſt ſolche Ware, die ſie wader nach den Inſeln jeglicher Lebensmittel ins Ar Wland ſtreng auf⸗ 55 den 12. Mai 1916.* Der Friedrichspark, der ſelbſt von der ſtren⸗ transportieren, noch dort abſetzen könne n. die] rechtzuerhalten.—— gen Fachkritik als ein ſeltenes Schauſtück unter ſie alſb glatt verderhen laſſen ntüſſen, und die ſie Der Vorſtand des den innenſtädtiſchen Gartenanlagen bezeichnet 33 den eee eeeeeeesees. es Nationallibe n Vereins pee nehmen, um ſie uns weg zultehmen. Hier für alczee eh Verein 0 wird, bedarf eigentlich keiner beſonderen Emp⸗ etwwa mit Höchſtpreiſen einzuſchreiten, iſt 9 Sachſe 85 1 elh le 1 fehlung. Jeder Mannheimer weiß, daß es weit — gez. Brandenbur 7 569 12 2f 8. alſo, von vornherein unmöglich. Dazu gez. Brandenburg. Ex i e sgeze nel und breit keine ſbealere Erholungsſtätte gibt. Bor kouumt, daß der ganze Handel mit ausländiſcher Fiſchen im weſentlichen auf ſogenannt „Konſignationsſyſtem“ beruf ht, d. h. die auslä 17 1 Zlän⸗* e* S 1 diſchen Fiſchhändler Uberlaſſen Ahee e den land ein Teil der Sdageer verkommen in S deutſchen Gooßhändlern in dem Ver daß müßte, weil der ausgedehnteſte Ver⸗ 8 7 18 Kr 5 + ſte ſie für ihre Rechnung zu den erre dauch im Inland, bei der gebotenen Ein⸗ Ebef verliehen. S in d ſten Marktpreiſen verkaufen.——2 ikung der Konſervierung in Büchſen VVV 2 Sohn der Sonnenuntergang in der Lage, in den herr⸗ preiſ ſen. W Konſerbierung in Blichſer Musketier Jof, Gein Inf Re 1 Vertrauen nicht entſpro n Duchfen, Musketier Joſ. Geiß, Inf.⸗Reg. 112, Sohn f 5 lichen Anlagen ſich zu ergehen oder auf einer en wird, ſo werden die nicht die geſamte Erz Zer unehmen der ine e„cc lichen ich 3 geh 0 geſamte Erzeugung aufzunehmen der Wwe. Eſſſe Geiß, Packer der Firma Heh. Bank bei der Lektüre eines guten Buches ſich Innern erklärt man veeteeeesesesesne ον⁷t dllen Dingen hat er, weil er im Herzen der Stadt liegt, den Vorzug der Bequemlichkeit. Er iſt ſchnell zu erreichen, zu Fuß und mit der Elektriſchen. Man lernt dies erſt richtig ſeit der Einführung mmerzeit ſchätzen. Iſt man doch jetzt noch den Verſand ins Aus⸗ Stelb. Bretz des der 2„Höch⸗ Serdungen vorausſichtlich bald aufhören ermöcht ülln Nacht 5 b0 üllmer Nachf. Jufußhren würden wir durch irgendwelche Preis⸗ vern Küllmer Nachf körperlich und ge 15 zu erquicken. Und wenn man renelung einfach abſchneiden Die Be bann 5 den Heimweg antritt, hat Wäührend für die haltbaren* traus⸗ 5 kebe ſehreitung ven Pring ar pon Daden bei den enſſman nicht allzuweit zur Wohnung. Wer gegen⸗ N* 10—* 8 1 8 2 8 bortierbaren geſalzenen Heringe, Boc cheſt ſtpreiſen. Schweizer 10 zufolge iſt 85 ns wärtig die im prächtigſten Frühlingsſchmuck pran⸗ Salzfiſche und Hlippfiſch) bebann 85 Max von Baden in Luzern eingetroffen. genden Anlagen durchſchreitet, der wird finden, Mau ſchreibt uns: Das H0. a4 all ſchreibt unz preisgeſetz be⸗ begab ſich zur Begrüßung der eſee ffenen faimnt:„Wer die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe über⸗ erholungsbedürftigen deutſchen Kriegsgefongenen eitet, wird mit Geldſtrafe uſw. beſtraft.“ an den Bahrihof. dieſer§ F Jaſſung iſt. beabſicht igt, ſowohl den„ Auszeichnung. Das K. B. 45 u d⸗ erſche 15 ie den Kaufer, der einen Höchſtoree wig⸗Kreuz wurde derliehen dem Reviſoren ſollte eine erhz ea für Textilſtoffe beim Stellvertretenden General⸗ tung bon de kommando des K. B.., Al⸗K. in Würzburg Abficht eeeee, Gr. Bad. Finanzaſſeſſor Dr. Kazl Gütle aus gen Ahicht. hat veifellos den erwarteten Erfolg Offenburg; Gr. Bad. Oberreviſor Joſef Stei⸗ gewohnten Gewande zeigen, das ebenſoviel Sorg⸗ St 10 1n doffen„Umfafge gehabt, de un eine ner aus Karlsruße. falt wie Geſchmack verrät. Es iſt ſehr anzuerken. An des 92 ollage böh e Pieſſe als bie Ausknaftsſtelle für verabſchiedete Offiziere nen, baß ſich die finanziell keineswegs auf Roſen nachz migf im Inland un⸗ ſeſt igeſebten de dadurch daß int Preußiſchen Kriegsminiſterium. Erneut ſei] gebettete Parkgeſellſchaft auch für dieſen Sommer ber ech ti 6 8 reisteaibes sten hinke der Käufer, der den 3it boben Prets gez zahlt bat. darauf hingewieſen, daß im Preußiſchen Friegs⸗ zu einer bedeutenden Ermäßigung des an zu halten. Eine Anzeige nicht erſtatten kann, ohne ſich en W. 9, Leipziger 1175 17, Abonnemenks entſchloſſen hat, eine GErmäßi⸗ Die Preiſe für Seefiſche ſind allerdings we⸗ falls eine Strade efolgung zuzugtehen. Inzwi⸗ Line aten iftsſtells für Of 34 ere gung, die namentlich denſenigen Schichten der her als ſie im Frieden waren, weiin ſchen ſind nun für zahlloſe Lebensmittel Höchſt⸗ 3ivi! nerſorgung deren dlaſate Mannßbeimer Bevölkerung ſehr zuſtatten donunt. en 1928 Wochen erfreukterweiſe breiſe feſtgef 25t, die wiederhoft Abünderungen e iſt, Sfteren(eiuſehl Jeldwehelleutranteh, die bei der enorm verteuerten Lebenshaltung unk trite Ate 10 erfahren haben. In weiten Kreiſen der Ver⸗ die zur Aufgabe ihres Berufes ſind, dem gleichen und weniger Ginkommen haushalten der Sommer werden vorausfickaſieh eher braucher beſteht infolgedeſſen heute vöüſge Un⸗ beſ ibren Bemitungen um eine nene Lebenge müßfen. Da überlegt ſichs doch mancher Familten⸗ ingere Zufuhren bedingen, ebenſo wie klarheit über die belenden Höchſtureiſe, And Fadaſde im Reicks⸗ Staaks⸗ Kommunal⸗ vater, namenklich wenn er einen ſtattlichen Nach⸗ 2, infolge der nachlaſſen en Fänge an der dä⸗ dieſer Umſtand erleſchtert gewiſtenloſen Hünd⸗ Gelte 55 wuchs ſein eigen nennt, doppelt und dreifach, o iſtzen und norwegiſhen Kiſte und iatelge der fern eine ktebervortellung der Verhraucher. Der Siſt— Beurl 1550 te des kor men für er einen mit bebeutenden Fahrtkoſten verzundenen gKeringeren Halthbar keit der friſchen Fiſche auch leider in Letzter Zeit int weitem N mfange feſt⸗ 80 ſitziere 175 5 8 An⸗ Sonntagsgusflug unterneh men ſoll. Ein Hieſiger in der Falf war. Demgedenüber haben geſtellte Lebensmittelwucher Krt die zuſtändigen 1 8 1 01 Sſtelle in Frage ald n den, Be 1 ierte 11 ich un egenüber dieſer Tame ändigen Stellen die Aufgabe. uns auch Stellen veranlaßt, die Verkäufer anzuregen, laß des Kreges eine ſhe Perwandung 3„ eee weſterhin nißalkchſtgroße Zufuß en zuſ ſeden Fall einer Unberechtigten Preisſeſſeung gefunden haben 5. inſolge Krie einrkungen Ausfrac rane ——2 2— 8 2 18 3 18 ſchern, ſelbſt auf die Gefahr fin, die Preiſe] zur Anzeige zu bringen, um! daburch! dem Lebens⸗ zun ee e ee die me, ae u een ocht cen 58 8 2 8 ganz ſo niedrig baften zu können, wie es mittelwucher entgegenzuwirken. Dieſe Selbſt⸗ elle erteil—5 15 5 1 ellan 8 05 0 intereſſe der Verßraucher erſtünſcht wäre. hilfe der Verbraucher wird aber zweifellos ein⸗ erſorgungsweſer wie über uſtellungs⸗ ſonderen Veranſtaltungen. Dafür bin ich Altes, was in dieſer Richtung geſchehen konnte, geſchrünkt, wenn der Anzeigende der Gefahr bedingungen und ⸗Ausſichten, die für den einzel⸗ jeden Sountag nach Heibelberg, Weinherm odelr iſt bereits geſchehen und wird auch in Zukunft ausgeſetzt iſt, ſich ebenfalls eine Strafe zuzu⸗ Mitt e Anduſt tcnne 185 in die Pfalz gefahren. Jetzt mache ichs ſeit vori⸗ abſchehen. ziehen, weil er in Unkenntnis der zahlloſen Nerſbalrreen Aber Stek den gem Jahre umgekehrt. Ich herde mich mit meiner Srehpeen feſtges ungen einen zu hohen Preis 0 8 Familie im Park abonniert und beſuche dafur Beſchlagnahme Ben Sleiſch⸗ zezahlt hat. Im Intereſſe einer Rachdrücklichen werden 1 höchftens einmal im Monat den Odenwald dder Verfolgung des Lebensmlittellonchers fcheint es werden von ber ee ee eer ntie e de hiier man den Friad ic Waten gegengenommen die Pfalz. Je Bf er man den Friedrichspar daher wohl erwägenswert, os nicht eine Aende⸗ kritt, deſto lieber gewinnt men ihn, denn er be⸗ m. Köln, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die rung des Höchſtpreisgeſ ezes dohin vorzunehmen Dda; ic Leb ant deröſſentli ilt Baden. ſict viele Reige, die man erſt bei näherer Be⸗ 3 7 F8 d 77— Ders S tiſche Landes f ͤ 11 1— Mengen der bei dent Metzgermeiſter Zome päre, daß nur der Feekünfer bei Das Statiſtiſche Land kanntſchaft mit ihm entdeck.“ So denken wohr der gärtneriſche Oberleiter, Herr Verwal⸗ r Henſel, wieder die größte Mühe bei der richtung des Parkes gegeben hat. Schon im den iſt dieſe Aufgabe nicht gering, bei weitem riger aber in dieſen Zeiten, in denen es ie überall an Perſonal mangelt. Um ſo mehr ſt es anzuerkennen daß ſich die Anlagen in dem 1 It kemmenden 195 eberſchrei Höchſtprei⸗ wichtigeren Lebensmillel 55 mer beſchlagnahmten Fleiſchwaren ſind ganz 1 88 eines Höchſtprei ende die Du che battsprei alle Abonnenten. Es iſt auch ein gutes Zeichen, erheblich größer, als bisher angenom⸗ 85 bes 1916 un 8 aden. Die Bei ie Zahl der diesfahrigen Stammgäſte— men wurde. Bis! 1 bungen, die in 60 Geme der eine außerordentlich ſtattliche iſt. In den bungen, die ˖ chen wird ſicher noch mancher Haus⸗ svorſtand ein Familten⸗Abonnement löſen, das beſonders vorteiſhaft denjenigen iſt, der Sher war nur von 20 000 Pfund 2 138 ſich kuf e e Anſiedlung von Nriegs⸗ ſch auf c 2 5 mmen Herdent. 80 Rede, be an feonnd bis heute allein etwa gute Fleiſch weitere 5000 beſchäsigten. 1 Kilogramm 10 ſind muinderwertig und ungefähr 9000 ER.„Nere(blnng dete zug 1915: 40,2 Pfcg., 10143 30,8 Pfg., 1908: 1 55 Pfund ſchlochte Fleiſchwaren, das ſind insge⸗ dez eee beſazte ſch n 1 8955 Pfennig. Jar 1 klg. Ochſenfteiſch bellefen Aeet ed Nant 4 525 ſamt 390 Zkr., genauers Ziffern können nicht Hauptverſammlunig auch mit der Anſiedlung von 987 1 Ai, 181 28. fl 57 Spielgelegenheit in reicher Abwechslung unter angegeben werden. Geſtern wurden aus dem Kriegsbeſchädigten. Nach Auſcht des Wige 175 fch auf.20 Nk, 1,88 Nei, 1, 47 N5 And ne beſter Aufſicht bietet. Aber auch die Ertwachſenen, beſchloagnahmten Beſtand über 18 Ztr. Fleiſch⸗ brdneten Baurat Schilling⸗Trier 8 füir 216 Schwelneftelſch auf.67 Mk., 172 die nicht nur Naturgenüſſe ſuchen, werden von den varxen dem Zoologiſchen Garten zur Jütterung Anſtedlungen auf dem Lande Leute, die nicht Mark und 1,34 Mark. Gin Liter Volkmilch Darbietungen der Parkgeſellſchaft in dieſen 22 Pfg., 1014: 21 Pfg., 1008 17 Pft Sommer wieder hochbefriedigt ſein. Bald werden der Raubtiere überwieſen. Es kommt alſo unge⸗ aus der„Landwirtſchaft hervorgegangen ſind, koſtete 1918: fähr das Doppelte heraus von dem was bisher angenommen wurde. nicht in Fvage konerten, denn dieſe würden ſich Für 100 Klg. Kartoffeln betrugen 5 Preiſe auf die Dauet in dem meuen Wirkungskreiſe i918: 1031 Mk, 1914: 7,51 Me, 1908: 6,78 Mk. nicht wohl fühlen und d Dententſprechend Richts bei 100 Klg Kohlen Größe 1 ſelten ſich die die don anerkannt zuten Kapellen ausgeführten käglichen Konzerte beginnen. Die fonſtigen Ver⸗ anſtalkungen haben infolge des Krieges allerbings eine Einſchränkung erſahren müſſen, aber man Die ſächfiſchen Aationalliberalen Erſpri eßliches leiſlen. Die Aliſtedlungen dlf Preiſe in den betreffenden Jahren cuf 3,85 Mib 9 Aee„ wird, ſo erwarten wi tberſichklich, mit dem gegen die Ausfuhr von Lebens⸗ dem Lande müßten einen in ſich völlig lebens“]%6 Mk, ,19 Me und bei Kohlen Größe 2 auf e 2 5 ee ſein. Hof⸗ mitteln. fähigen Betrieb darſtellen. Für die Rheinpro · N. 3i0 Mi. zen We fentlich iſt die Parkgeſellſchaft recht bald in der 5 Reichskanzl Beihmaun⸗Holl⸗ inz kämen weniger rein landwirtſchaftliche Bebe 1916 1 ſchede an Lage, den borfüßeigen Abernentenſtünd berzuich⸗ An den Reiteskanzler von Beromaln Hon⸗ Siedlungen, als pielmehr halb landivietſchaft⸗ ee s een deen e ee nen zu Ennen eg uiſt 9. M auls Leipzig folgen⸗ 5 Aenderungen in den Preiſen eingetesten. Wäh⸗ weg iſt am 9. Mal 19i6 aus Leipzig folgen⸗ ſichs in Betracht, die ſich den geoßen Induſtrie. vend ein Kilogramm Pret 0 We ddee Ein thenretſſcher Foeibndungsrueſus für des Telegramm abgeſchickt worden: F te ſtüdten anz uſchließen vermöchten. In dieſem um 1 billiger war als im Jahresdurchſchnitt entlaffene Kriegsbe ſchädigte in Gas, und Waf⸗ Nach der Voſſiſchen Zeitun 10 von Hellte früh Sinne wird auch die Hiedlung geſehlſchalt 978 Pfg. 55 1 9 1755 ſer⸗Inſtaffation, der für Kriegsbeſchadigte eine W Naznen des Staäatsſekretärs des Junern 37 1915, auch der Preis für Kartoffeln in den beſden 2 5 wärg im Ramen des Staatsſekre 85 Aus 79 einiſches Heim“ ſich betcktigen. ᷣ ſind bon Monaten eidas zurüccgegangen iſt, iſt der Pres guke Fortbildungsgelegenheit zur Erlangung die NAl u fu gr dön Spargel nach dem Aus⸗. 1 15 ſich Ein iedli 1 3 8 gen iſk, in einer beſſeren Stellung bietet, wirb vom Großh. lande für wünſchenswert erklärt worden. Bei] weſer donehlul N, ſtedlungen ins Aiige für ein Liter Milch um—9 Pfg. geſtiezen. Auch Lande gererbeantt Karlsruhe veranſtaltet Ni⸗ der Hebrohlichen Knappheſt an nsmitteln geſaßt. Für das„Sadrrebier hat man die Ek⸗ bdie Kohlen ſind keuerer gewo den. Für Fleiſch hewes iſt aus der in dieſer Nummer veröffent⸗ nt inen 1 angeſichts der Tatſache, daß Uichtung bon Garte enhäuſern ntik Gartenland u. iſt der Preis ganz erheblich in die Höhe gegangen. lichten Bekanntmachung zu erſehen. Anmeldun⸗ anch Spa cgel, das fehleude der Größe von etwa einem Morgen geplant. Ein Kilogramm Ochſe ſch oder Rindfleiſch ko⸗ gelt zu dein Kurſus ſind umgehend an das Lan⸗ Kreiſe Anſerer Bevblkerung dete in eeeee Ende Februar Mk., Desgewerbeam 20 Aben, — e reegg.g Mie 0. 2 ee——-— 8 eeeee d 22 2 2——— Gervalf nichts beweiſen. Dder enſch ſſt hente ben, Herzblut badlſcher Truppen hat die Elde ein meeer Exfolg brächte Frankeeſch auch ſtanden bedingungstos— der Soldal bern Soldat überall, zu mindeſt über bet uns in und Namen geweiht,„Ve flucht mörderiſche Ar⸗den Sieg über Ital en und die Anteilnahme ihre Bewunderung der eingeſehenen Bravour Unter allen Staatsgütern das am geeingſten beit haben ſie geleiſtet, die kapferen badiſchen dieſes an ſeiner Seite“ und wwir ſchoſſen. Wir und des Elans, mit dem ſie gegen nuſere eiſerne bewertete. Es iſt daher ſinn⸗ und zwecklos, gegen Regimenter, ſchrieb einer. Fragt die Ofiziere, ſchoſſen in die geſchloſſenen feindlichen Marſch⸗ Mauer in den Tod ſtürmten. Tage aufs höchſte Menſchen Munition 3¹¹ vevſchwenden. Verfragt alle, die dabet waren:„Seſd Ihr die Kolbunen, die da autterſchterten äuf Souchez] geſteigerter Feuertättigkeit im Erdloch— Gräben nächſte Krieg wird kein Kampf von Maun gegen Tapferend“ und ſie werden Euch ankworten: und Giveuchy zu, auf 600 Meter vor unſern konnte mait ſie nicht mehr nennen, ſo zuſammen⸗ Mann ſein, ſondern von Maſchine gegen Mate⸗„Wir haben nur unfere Pflieht Hekan, aber es Beſchſügen, wir ſchoſſen, bis aus den Reſten geſchoſſen waren ſte— über 10 den blaueſt vialtvert.— Das Liegen im Schützengraben tage⸗ waren harte, ſchwere Tage“ Sechs ganze Mo⸗ franzöffſcher Elttetruppen in Kolhunon, die da Himmel, um ſich die Hölle, Ich ſpreche von und wochenlang iſt, wie ſich letzt erweiſt, eine nate in überaus hartnäckigem Stellungskampfe angeſetzt waren, ganz Loretto wbzuſchnütren durch Tagen, und doch waren an fedem Tage die Si en⸗ Zeit⸗, Energie⸗ und insbeſonder Geldverſchwen⸗ hielten Alld verbeſſerten ſie ihre Stellungeit, Unigehung, ein zurückflutender aufgelöſter Heu⸗ den, oft die Minuten gleich Wochen, Monalent dung.— Krieg entſteht und beſteht nur dureh bauten ſie aus, herſtärkken ſie, ſtürmben notwen⸗ fen geworden war. Gs. waren Täge, in denen So ſchrecklich warren die Erlebniſfe, ſeine Unvollkommenheit; Kr leg kann uur durch bdige Grabenftücke, hielten ſie gegen Gegenan⸗ f85 d eſchütze in den Trümmern kleiner Hüit⸗ Und bie vor einem Jahre, ſo fällt mir auch Krieg acl absurdum geführt werden.— Je bvirk⸗ grifſe in Schlamm und Lehm und Regen— ſer ſtanden, die Mündur ugen zur Tüte oder zun heute wieder der neunte Mai Neuitzehnhunderk⸗ ſamter und inhumaner die Maſchine in Kriego und im Schauer ununterbrochenen Arkſllorie, Fenſter hinaus. Tage, in denen angeſichts der vierzehn ein, eine im Großen nichtsſagende Be⸗ Arbeitet, deſto raſcher beendet ſie den Reieg; deſto feuers. Und wie eine Krönung der ſechs harten gefallenen Kan teraden gerechter deutſcher Haß gebenheit, und doch von Intereſſe. Im engen humaner alſo iſt ſie.“ Arbeſtsmonate kam der ſtebente, der Miu, in und Wut if die neibiſchen Friedet Sſtörer naſſen Uuterſtaud vor einem Jahr erzählte ich 10 ee Dieſe Beiſpiele find ausgewäßlt. dem der gewaltige franzöſiſche Anſturnt mit dem Menſchlichkeitagefühle abgettet hakte. Man ihn den Kameraden in einer Nacht und ſchloß Meine, ſie verlieren dädurch 1 an Be⸗ großen Durchbruchszdeck zerſchelts an der empfand We de, went die Reihen der ee 11 optüniſtiſchem Vertrauen guf Italiens Ent⸗ welskraft für die Tatſache, daß ſich die weſent⸗ Standhaftigkeit der Badener. Ein gewalriges Stürmer e wegg eblaſen umftelen in den G ng.„S. M. unſer deutſcher Kaiſer war lichen Züge in der Pfuche eines Volkes oft Uber⸗ Gleichnis Auſerer Schöpfungsgeſchichte, wie am ben der mihe enden Maſchinengetsehre. Lähme erſten Maitagen auf ſeinem Schiff raſchend im geiſtigen Autlitz des einzelnen ſtetenten Fage der Schö Ipfe L der durften Mebermacht warfen ſie gegen uns, huf Hohenzollern“ in Genne angekommen, Amt von Individuums verdichten. Unſere Führer alles, was ſle getan hakten. Arttllerie trommelte auf unſere Gräben und dort 8 1c0 die Schweiz nach 3 Deutſchland zurück⸗ kmult Goktes Hülfe für ſchön Ang aut befinden.] Bakterien, die badiſchen Regimenter ſtanden. zukehren Voll heuchleriſcher Bundesfreundſchaft Erinnerungen Es waren Tage voll Sonne und Vo gelgez wit⸗ Unaufhörkich, Tuag und Nacht trieben ſie flinf⸗ eggiſen Riatt it einem Theater Genugs 5 ſcher und keimendem Grün, Maitage des Lebe nszehn ſache Reihen zum Sturm und erreick Eln a aabend zu Ehren der Offiziere S. J Der neunte Maf. Der Tag gehört Ultſerem und des Friedens, Tage bitter ſter Jronie, denn— nichts.— Hatten ſie einen Grahen nach ufte hiffe„Hohenzollern“ und„Goben“ Ein vo bädiſchen Volke, er gehert ihnt äls heiliges ſie bargen Allenthelben den Lobd in ihre in Schoß. hörter Munitions verſchwendung ihrer Arilllerie 105 Halls, iſt ihre Logen Unſere umpathi⸗ Verinziehrnis, als ei Tae ſchlferz flicher Tage der Beflemmung und Erlvartung im In⸗ müßhelos Aber deutſche Leichen erſtürmt, wurk Sesofftzere, danchen ſtaatſehe unnd ftaßtf⸗ ann herbe 1 irt Sert Nanti nerl Bentiſchlanbs, Beflemmung und Sorge er ihnen nach Stunden wiede genomn e Wülrhenkräger und Vertecter eer italienifchen gehark Anfebe 1 8 Aftſern Badiſchen Land 50 ſeiner Söhne, Er⸗ woögton die heftigten Kaämpfe whenſang Ehnt ſſe. Män gab eine deutſche Opeke tes und Vor Wiang ihrer Verwundungen, denn gan arkung a Aberofl in denliſchen, Länden öh d aufe, Sbhne blutele Veginn des dritten Aktes iſttonterte has Orcheſte! ber gehött er in dem chehren Gefühl d 1¹ der Schbachh 0 Fuige er e kannten Weg und die, Deukſche Nakionalhen ne, dot freuetlſchen; auf ſeine Trupponn. Wenn einſt dis gwoße hluſſes 31 Feilldes Jubel Uld leid Uklichert„Euvi ae Rufen ſchichte Ddes Wel Itbrandes geſchriel len w af das Dut ſche bermanin? beglettet: ird, die Matſage Neunzehnhundertundſt ader ſtauden dol Stols und Mit den Berührmt gewordenelt Nertelelt* ital che Alebe 3¹¹ us und oe— Saußhes, Carench bmmen ichb ungenarnt Hlei⸗ alle ge⸗jeder hatte das Gef — 7 85 Altt 7 77 Ber N rchko Ompte 15 * 2 Seite. General⸗ 1 300055 Neneſle Nachrichten.(Abendblath) Freitag, den 12. Mai 1916. * Erfolg eines Mannbeimer den uns vor nden Ber zlich in Züne bur 9 ſte 1 iligkeit⸗ veranſtaltung ein Schillinger, der gegenwärtg eines Landwehr⸗Erſatzbatafllons Erfolg erzielt. „Herr 6 8 in zwei von Godard viel J in ein niſch durchaus lobenswerten Spiel an den und erntete beſonders für ſeine zweite ſtürmiſchen Beffall. * Ein Kri egskinderheim hat Muſikers. bei DEl Nach dient, In einem Bericht heißt ger, ein Geiger von den ern, i von Spendſen und a0 Gabe das Lübecker Jugendamt in einer leerſtehenden Schule ein⸗ gerichtet. In dem 1 ſchulpfich⸗ tige Knaben untergebracht, die ſich irgend etwas ſchwerer wi Art baben Iden kommen laſſen. i alten 25 Verpflegung und Unter 2 terricht erteilenden Lehrer ha v Schule Wohnung genommen sodaß die unter ſtändiger Aufſi cht ſtehen. Dieſe Maßnahme iſt Dder we⸗ Kinder vor bewahren, die 1 getroffen worden, um Zwangserziehung nigſtens für die Zeit, in der ſich der Vater im Felde oder im Militärdienſt hefindet. Nach Rückkehr des Vaters ſollen die Kinder der Fa Fa⸗ 5 wieder ausgeliefert we * Frühgemüſeernte in Hürfte noch viel zu wenig bekant ut ſe ein, außerordentlich große Mengen Gemüſe E Lothringen produziert. Namentlich des Anbaues von Frühgemüſe nimmt in Deutſchland einen erſten Platz ein. ſtigen kltmatiſchen Verhältniſſe machen es mög⸗ lich, daß im Freiland große Maſſen Frühgemüſe erzeugt werden können. Elſaß⸗Lothringen iſt wohl das Land in Deutſchland, das mit großen Maſſen Frühgemüſe aus dem Freiland zuerſt auf dem Markt erſcheint. Der Stand des Früh⸗ gemüſes iſt auch in dieſem Jahre wieder ein ganz vorzüglicher. Der Freilandkopfſalat wird bereits ſchon in großen Maſſen verſandt. In Bälde wird auch Spitzkraut in größeren Mengen auf dem Markt erſcheinen. Ebenſo ſind Früh⸗ wirſing und Frühkohlrabi ſchon ſehr weit in der Entwicklung vorgeſcheitten ſodaß auch dieſe Ge⸗ müſe ſehr frühzeitig auf den Markt kommen werden. Käufern, denen es an Bezugsquellen fehlt, kann der Landesgemüſebauverband fütr Elſaß⸗Lothringen(Geſchäftsſtelle in Colmar, Meberſtraße 8) ſolche vermitteln. HHDVereinsnachrichten. * Pfälzerwalb⸗Berein E. B. Die Maiwande⸗ zung der Ortsgruppe Zudwigshafen⸗ Mannheim führt in die herrlichen Wälder, die 4 das Land Die gün⸗ öſtlich des Hochſpeyer⸗ und Speyerbachtales ſich un⸗ abſehbar über die Berge und Täler erſtrecken und Drachenfelſes aus⸗ Franken⸗ die Umgebung des ſagenhaften zeichnen. Die Wanderung beginnt in ſtein, das mit dem Eilzug— Ludwigshaf .40 Uhr vormittags— gegen 9 Uhr erreicht wird, und führt zunächſt zur Höhe des Spechtkop Von hier geht der Weg nach Ueberquerung des Kirſch⸗ tales aufwärts gum Sattel zwiſchen Stüter Kopf und Stüter Berg, wo die Ruinen eines ehemaligen großen Hofes noch vorzufinden ſind. Südwärts wendend, führt der Weg am Oſthang des Stüter Kopfes entlang über den Huſarenſattel zur neuen Glashütte und von da über den Kummerbrunnen auf bequemen, ſchönen Serpentinen hinauf zu den Aus tiefem Waldfrieden emporragenden gewaltigen Geſteinsmaſſen des Weſtfels und Drachenfels mit wunderbarer Ausſicht. Weiter führt die Wanderung über„Siebenwege“ auf den Paß von Lamberts⸗ kreug(462 Meter), wo in der gaſtlichen Lambrechter Hütte kurze Einkehr gehalten wird, ehe durch das Haſſeltal dem Forſthaus Rotſteig zugeſtrebt wird. Nach zweiſtündiger Mittagsraſt wird die Wander⸗ fahrt über den weißen Stich zur Weinbachſpring ſortgeſetzt. Von hier an bringt die Markierung die Teilnehmer auf vollſtändig ebenen Verſchönerungs⸗ pfaden im tief eingeſchnittenen Madentälchen und nach Austritt aus dieſem Tälchen durch geſegnete Rebengelände zum weinberühmten Deidesheim. Im„Hotel zur Kanne ſowie in den auf dem Wan⸗ derkärtchen näher bezeichneten Gaſthäuſern finden Wäldlerinen und Wäldler gute Aufnahme bis zur Rückfahrt. Beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß zur Hin. und Rückfahrt nur eine Fahrkarte— Pfälzerwaldkarte— zum Preiſe von .80 Mk. am Fahrkartenſchalter in Ludwigshafen Hb, zur Verausgabung gelangt. Waldheil! — PEE ˙·— 2 Moment erlebt zu haben. Das war Neunzehn⸗ Hundertvierzehn. een aber empfand ich dieſes als eine ungeheuerliche Schmach, als eine Entwürdigung hehrſter Ge⸗ fühle in der Geſchichte der Völker. Den neunten Mai aber wollen wir nicht ver⸗ geſſen, und nicht der letzte Grund und Urſache zut jenem franzöſiſchen Offenſivgedanken war Italien. Es ſind Ströme Blut gef floſſen und wir wollen nicht verge ſen, das Schuldkonto des Ildas Vittorio einſt dafür zu belaſten. L. K. Strieder, Unterofftzier 3. Zt. in Urlaub. Büchertiſch. Eine Dichterliebe. Joſeph Victor von Scheffel und Emma Heim. Von Ernſt Boerſchel. Mit Briefen und Erinnerungen. Völlig neu bearbeitete, ergänzte und wohlfeile Ausgabe. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. 364 Seiten mit Abbildungen. Gebunden 3 Mark. Das Buch, vor etwa zehrt FJahren zum erſten Metle erſchienen, nun aber völlig umgearbeitet, handelt zum größten Teile von Scheffels Herzensleben, und man kann den Liebes⸗ rommn des„Ekkehard“ Dichters nicht ohne tiefe Pewegung leſen, Lebendig und anſprechend ge⸗ ſchrieben, wird der Band für Scheffel⸗Ver⸗ ehrer— und wer wär das nicht!— eine will⸗ kommene Gabe ſein, zumal da er reiches Materiaf jeden + Remmuna les. * üVX! 12. Kriegs⸗ in gum e erſtenmal ſtatt. Von er Feſthalle und im Städt. 1600 Liter Speiſe E en. Die 7 Die von der 5 0 p 5 5 Wai Die S cuer! wieder 95˙0 die ſtaatliche was ing ·n iner Aus Sgle die nach finanza emögen hier um 21 M 1 den lionen 9 Um eine gerechte Ver der vorhandenen eiſchbeſtä auf die geſan 2 Verordnung des Danach darf der Rind⸗ von weinen, ſowie von von Fleiſch und 1 Vorz 321 igung 9 des Br 0 tbi waren, Räucherwaren aller Art nur gegen Woche erfolgen, und dürfen pro Kopf und —5 mehr als 500 Gramm abgegeben werden. ie Zahl der Verſorgungsberechtigten beſtimmt ſich nach der im Brotbuch vermerkten Perſonenzahl. Die Abgabe von Fleiſchwaren iſt von dem Verkäufer (Metzger, Delikateſſe händler uſw.) oder ſeinem Vertreter auf der letzten Innenſeite des Brotbuch⸗ umſchlages durch Angabe des Datums und der verabfolgten Menge e Stempels, Tinte oder Tintenſtift zu vermerken. Die Verordnung iſt von beſonderer Wichtigkeit aich für Wirtſchaften aller Art(Hotels, Gaſthäuſer uſw.). Es wird ihnen in Zukunft vorerſt bis zu 40 Prozent der im Wochen⸗ durchſchnitt des Monats März 1916 bezogenen Mengen Fleiſch und Fleiſchwaren geliefert werden. Dieſe Mengen dürfen ſie aber nur bei ihrem bis⸗ herigen Metzger oder ſonſtigen Lieferanten beziehen, wie auch dieſe verpflichtet ſind, an Wirte und dergl. nur zu liefern, wenn ſie ihnen bisher ſchon geliefert haben. Zu Kontrollzwecken erfolgt auch hier die Eintragung in das für den betr. Gewerbebetrieb ausgeſtellte Brotbuch. Gerichtszeitung. 9. Mai. S Maunheim, Strafkammer J. (Schluß.) Auf gefährlichen Wegen befinden ſich der 18 Jahre alte Schuhmacher Paul Ehr hardt aus und der 19 Jahre alte Sattler Ferdinand Sauer aus Speyer. Sie gaben die Arbeit in der Zuckerfabrik Frankenthal auf, weil der Verdienſt ihnen„gerade ſo zum Leben reichte“, ſaßen aber dann bald auf dem Trockenen. In der Nacht vom 29. zum 30. März brachen die beiden dann in das Stationsgebäude der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Großſachſen ein, erbeute⸗ ten aber nur eine Kleiderbürſte, Zigaretten und einige Pfennige. Daß ſie den Stationsſtempel, der fehlte, mitnahmen, beſtreiten ſie. Vom Fenſter des Metzgers Markmann hängten ſie dann zwei Würſte ab. Als ſie verhaftet wurden, fand man ſie mit Dolchen bewaffnet. Die Entwendung der Würſte kennzeichnet ſich als Munddiebſtahl und kann mangels Antrages nicht geſühnt werden. Wegen dem Einbruch lautet das Urteil auf ein Jahr Gefängnis gegen Ehrhardt und neun Monate gegen Sauer. Ein ſehr ſchlechtes Geſchäft machte der Meßger und Wirt Jakob Engelhorn II. aus Altluß⸗ heim, als er am 16. Februar d. Is. an einer Pferdeverfteigerung der Landwirtſchaftskammer iu Graben teilnahm. Da er nicht berechtigt ge eweſen wäre, mitzuſteigern, ſo hatte er ſich mit einer Frau Schweſinger in Altlußheim beſprochen und von dieſer die Beſcheinigung des Bürgermeiſteramts erhalten, daß dieſe ein Pferd zur Aufrechterhal⸗ tung ihres landwirtſchaftlichen Betriebes brauche. Er erwarb ein Pferd zum Preiſe von 800 Mk. und unterſchrieb den Verſteigerungsakt mit Heinrich Schweſinger. Als die Schiebung ans Licht kam, mußte Engelhorn die von der Landwirtſchafts⸗ kammer in den Verſteigerungsbedingungen vor⸗ geſehene Strafe von 500 Mk. bezahlen, daß Pferd iſt nach dem Urteil von Sachverſtändigen völlig unbrauchbar, es leidet an Schwindel und über⸗ ſchlägt ſich und obendrein wurde gegen den Stei⸗ gerer noch wegen Urkundenfälſchung ein Straf⸗ berfahren eröffnet. All dem hätte Engelhorn ſich entziehen können, wenn er Frau mit auf die Verſteigerung genommen hätte. Wegen ſeiner bisherigen Strafloſigkeit und den ſchweren Unannehmlichkeiten, die er ſich durch ſeine Unüber⸗ legtheit zugezogen, ſprach das Gericht gegen ihn nur eine Gefängnisſtrafe von einer Woche aus. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Katz. Auf einer Rechnung, die er einziehen ſollte, än⸗ derte der 17 Jahre alte Ausläufer Jakob H. den Betrag von 17 Mk. in einen ſolchen von 27 Mk., allein ſeinen Zweck erreichte er mitnichten. Außer⸗ dem hat er zum Nachteil ſeines Arbeitgebers die Summe von 46 Mk. unterſchlagen. Der von Rechts⸗ anwalt Dr. Hartmann Verteidigte erhält vier Wochen Gefängnis. Pfalz, Beſſen und Amgebung. p. Lampertheim, 9. Mai. Im Rheine ertrank der 17„Jabre alte Fabrikacbeiter Bingenheimer von Worms, der, wübnend die Jugendwehr, der er angehörte, auf dem Worm⸗ ſer e. übte, trotz Verhot im offenen Rhein baden wollte. Seine Leiche wurde durch * Legle Meidungen. iſch Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: KRufſiſehher Rriegsjchanplatz. Die erhöhte Gefechtstätigkeit an unſerer wolhyniſchen Front hält e beſonderen Ereigniſſe. Italieniſcher Äriegsſchauplatz. Der Artilleriekampf dauert mit uechſeluder Stärke fort. Zwei feindliche Angriffe auf den M— zli Vrh wurden abgewieſen. Suds§ſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert ruhig. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: v. H Der„ Nich Anrk⸗ Heftige am Ausgange des Aſſa⸗ fan 115 in der oberen But ſtatt, wo wir durch wohlgezielte Schüſſe Verteidigungsan⸗ lagen des Gegners zerſtörten. Am geſtrigen Nachmittag erbſtrere die feindlichen Balterien ein Feuer auf die Ortſchaften in der Talmulde von Drezencg(am oberen Iſonzo). Unſere Ar⸗ tillerie nahm von neuem die Beſchießung von Tolmein auf. In der Mulde von Flitſch er⸗ ſtürmten unſere Alpini nach wirlungsvoller Ar⸗ tillerievorbeeritung Dusdiatubslen, griffen eine ſtark befeſtigte Gvabenlinie, ebenſo auch Stütz⸗ punkte auf dem Gipfel des Cuklaberges und auf den Südhängen des Rambon an, nahmen dem Feind 12 Gefangene, darunter 4 Offtziere, ab und erbeuteten 4 Maſchinengewehre, ſowie eine ſtattliche Anzahl von Gewehren und eine anſehnliche Menge Mumition und anderes Kriegsmaterial. Kleinere Angriffe der gegneri⸗ ſchen Infanterie auf unſere Stellungen auf dem Kamm der Bodgora, auf den Nordhängen des Monte San Michele und ſüdweſtlich San Mar⸗ tino del Carſo wurden durch unſere Truppen ſchnell zurückgeſchlagen. Ein feindliches Flug⸗ zeug warf Bomben in der Nähe des Dorfes von Pſpedaletto(im Suganatal) ab, wobei einige Pferde getötbet wurden. Unſere Flieger bombar⸗ dierten den Bahnhof St. Peter bei Görz und dee Zugänge von Aiſovizza. Meuterei unter italieniſchen e en. Budape Mai.(Priv.⸗Tel.) Graf Voltolini—— dem Titel:„Italieniſ ſche Diverſionen“ im Peſter Lloyd unter anderem folgendes: Die Stimmung Aunter den italieni⸗ ſchen Truppen zeigt ſich am beſten in einer von der italieniſchen Zenfur völlig verſchwiegenen Meuterei der vorzugsweiſe aus römiſchen und neapoliſchen Mannſchaften zuſammengeſetz⸗ ten Regimenter 135 und 136, die bei einem An⸗ griff auf die Doberdohöhe einfach den Gehorſam verweigerten. Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 12. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Amtlicher Bericht vom 11. Mai. Weſtfront: In den Gegenden von Jacobſtadt, Dünaburg, füdweſtlich des Naroczſees und in der Richtung Baranowitſchi, in einigen Abſchnitten lebhaf⸗ tes Feuer der feindlichen Artillerie. Weſtlich Olyla wieſen wir einen Verſuch ſtarker feind⸗ licher Kräfte, ſich unſeren Gräben zu nähern, zurück. In der Gegend der mittleren Strypa und von Podhajce riß ein deutſcher Feſſelballon los und ging hinter unſeren Linien bei Huſia⸗ tyn an der ruſſiſchen Grenze nieder. Kaukaſusfront: In der Küſtengegend 9 zingen unſere Truppen wae und ſüdweſtlich der Stadt Platana vor; in der Gegend weſtlich von Aſchkale umzingelten die Tür⸗ ken eine aus Reſervemannſchaften von uns beſtehende Abteilung. In der Richtung auf Erzingjan wieſen wir türkiſche An⸗ griffsverſuche durch Feuer ab. Die wirtſchaftlichen Maßznahmen im reichsländiſchen Landtag. Straßburg, 12. Mai.(WTB. Nicht⸗ aintlich.) Der Etat⸗ und Finanzausſchuß der erſten Kammer des Landtages verhandelte in ſeinen Sitzungen am 10. und 11. Mai über die Denkſchrift der Regierung über wirtſchaftliche Maßnahmen während des gegenwärtigen Krieges. Zur Frage der Kartoffelverſor⸗ gung wurde bemerkt, die Schwäche der gegen⸗ wärttgen Regelung liege darin daß die Reichs⸗ kartoffelſtelle zu ſpät arbeite. Jetzt ſchon nrüß⸗ tert dde Vorbereitungen getroffen werden, um die nächſte Kartoffelernte ſicher ſt ellen und zu verteilen. ee Erörterung entſpann ſich über ddie Fre der AüEnesuna sinaN Produktionsgebiete. Ein Mitglied wünſchte eine Regelung, die ſich über das ganze Reich erſtrecke, damit vermieden werde, daß einzelne Gegenden im Ueberfluß leben und andere Mangel haben. Zur Froage der Fleiſchverſorgung führte ein Mitglied aus: Es ſei viel zu lange mit dem Viehausfuhrverbot gewartet worden. Der Fleiſchmangel ſei auf die Vermehrung des Heeresbedarfes und die großen Abſchlachtungen insbeſondere der Schweine im vorigen Jahre für die Konſervenfabriken zurückzuführen. Es ſei zu wünſchen, daß die Vorrüte der letzteren jetzt verbraucht würden. Zum Kapitel„Einſchränkung des Fleiſch⸗ und Fettverbrauchs“ regte ein Mitglied an, daß das an den Kriegsausſchuß an pflantzlichen und tieriſchen Oelen und Fetten zu lieſernde Fett bei inländiſchen Fettſchmelzen verarbeitet werde, da durch den Verſand des Fettes nach weiter abgelegenen Fettſchmelzen viel Sub⸗ ſtanzen verloren gehen. Die Frage der Zuckerverſorgung wurde von mehreren Mitgliedern als ſchwierig bezeichnet. Es ſei zu wünſchen, daß namentlich zur Bereitung 855 Trinkweines und zum Ein⸗ kochen des Obſtes die nötige Zuckermenge vor⸗ handen ſei. Zum Abſchnitt„Kriegsleiſtungen“ gab ein Regierung⸗ abertreter bekannt, daß in lf ſaß⸗Lothringen beveits 45 Millionen Mark in Kriegsleiſtungen, abgeſehen von dem, was die Truppen unmittelbar bezahlt hätten, vergſttet worden ſeien. Weiter wurde bemerkt, daß die Gemeinden ſeit längerer Zeit, wenn auch wech⸗ ſelnd mit Truppen belegt worden ſeien. Zu der Frage der Entlaſtung des ſtädtiſchen Hausbeſitzes wurde eine geſeslt iche Verlängerung der Hypotheken auch ülber den Krieg hinaus und die Errichtung ge⸗ eigneter, eventl. gemiſchter Finanzinſtitute, die auch den Hypothekengläubigern die Möglichkeit der Lombardierung von Hypotheken geben, als noltwendig bezeichnet. Zu der„Fürſorge für Hriegsinva⸗ liden“ wurde als dringend notwendig die Rückführung der Kriegsbeſchädigten, die früher der Landwitrſchaft angehört haben, in dieſe be⸗ zeichnet und vor Erreichung der nicht genitgend begründeten Wünſche auf Berufsänderung ge⸗ warnt. Zum Schluß ſprach der Vorſitzende der Regie⸗ rung den Dank der Kommiſſion für die gute Durchführung der vielfach ſchwierigen und neuen Maßnahmen während des Krieges aus. Außlands Ueberfluß an Papiergeld. c. 0 Grenze, 12. Mai. (Priv.⸗Tel. z..) Die Basler Nachrichten mel⸗ den: Von Lallen kriegführenden Staaten hat Rußland das meiſte Papiergeld und zwar in rieſigen Beträgen herausgegeben. Unmittelbar vor dem Krieg waren 1633 Millionen Rubel ruſſiſche Noten im Umlauf, am 1. Januar 1915 aber mehr als 3 Milliarden und am 8. Februar 1916 bereits ſchon 5778 Millionen Rubel. Der ruſſiſche Finanzminiſter bezeichnete dieſe Steige⸗ rung als ein unvermeidliches Uebel der Kriegs⸗ zetten, gab aber ſelbſt zu, daß eine allzugroße Ueberſchwemmung des Marktes mit Papiergeld ſeine großen Gefahven habe. Erholungsheim für Krankenpflegerinnen in der Schweiz. 12. Mai.(WTB. Nichtamtlich) Zu Gunſten der Krankenpflegerin⸗ nen in den Armteen der kriegführenden Staaten iſt in der Schweiz ein neues Er⸗ holungsheim gegründet worden, dem Bundesrat Hoffmann und ſeine Gemahlin, ſo⸗ wie Nationalrat Adox ihre Protektion leiten. Es handelt ſich um einen unentgeltlichen Er⸗ holungsaufenthalt, der in den Armeen der kriegführenden Staaten beſchäftigten Kran⸗ kenſchweſtern in der Schweiz während des kommenden Sommers. Ein von Nationalrat Seiler(Zermatt) proviſoriſch unternommener Verſuch hat letztes Jahr ſo befriedigende Er⸗ gebniſſe gehabt, daß das Werk nunmehr auf weiterer Grundlage mit Hilfe ſchweizeriſcher Hotelunternehmungen organiſiert werden ſoll. *—* Berlin, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„B. Z. am Mittag“ meldet aus Kopenhagen: Eine Blättermeldung aus London beſagt: der 3 in Dublin wurden drei Perſonen ohne Kenntnis des Militäroberkom⸗ 5 575 erſchoſſen.— Nach einer Mitteilung Asquiths im Unterhauts iſt der Journaliſt Skef⸗ fington in Dublin ohne vorheriges Wiſſen der militäriſchen Autorität ſtandrechtlich erſchoſſen worden. Der Offizier, der die Hinrichtung voll⸗ zog, wurde verhaftet; er wird vor ein Kriegs⸗ gericht geſtellt. e Von der ſchweizeriſchen Greuze, 12. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Nach⸗ richten melden aus London: Der neue Lohnkonflikt in der Tertilindz⸗ ſtrie don Mancheſter nimmt, wie die engliſchen Blätter melden, ein ſehr evnſtes Geſicht an. Die Fabrikanten lehnen die 10prozentige Lohnerhöhung. die Bern, rumen al. 45 15 „ —.— 28 2 General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Die Börsenstimmung. Framnkturter Eftlektenbörse. Frankfurt a.., 12. Mai. Priv.-Telegr.) Die Haltung der heutigen Börse war bei Eröffnung fest, bei teitweise lebhaften Umsätzen. Das Ge- schäft beschränkbe sich auf einzeme Märkte. Im Vordergrund des Interesses stauden Elektriz i- tätsaktien, Felten u. Guilleaume, Schuckert, und Bergmam wurden rege unigesetet. Montanpapiere setzten höher ein, ließen aber im Verlauf mäßige Abschwächung erkennen. Fest lagen Lederaktien und Metallwerte. Che müsche Werte vereinzelt etwas höher be⸗ Zahlt. Auf dem Gebiete der Rüstungswerte waren die Umsatze bescheiden, die Lendenz aber fſest. Nheinmetall wurden höher bezahit. Schiffahrts- aktien zeigten beine nennenswerte Veränderungen. Die heimische Staatsfonds waren gefragt; auch bemerkte man Umsatze ini Mexikaner. Gegen Sellluß trat erneutes Interesse für Mon. tanpapiene ein, welche durchweg bei fester Haltung schlossen. Für Gebr. Fahr und Adler u. Oppenmeimer bestand erneute Kauflust. Die Börse schloß bei fester Tendenz. DBerllner Effektenbörse. Berlin, 12. Mai. Die Stimmung, die gestern im Börsewerbehr vorherrschiend gewesen, ausge- nommen Hausseströmungen am Aktien markt, übertrug sich zuachst noch im unver- mindenten Maße auf heute. Besonders hielten sich „% Montanwerten unter Führung der rheinisch-westfälischen Papiere Plliönix, Harpener, ſerner Flektrizitätsaktien unter Bevorzugung von AEG, Siemens u. Halske und Schuckert, sowie Rüstungswerte und einige Eisen- und Ma⸗ Schinenfabrikpapiere des Industriemarktes. Im weiteren Verkauf machte sich anscheinend aus dem Gefühl eine Vebertreibung, Nealisationsneigung, bemerkbar, sodaß die anfangs erzielten hönleren Kurse nicht behauptet werden konnten und das Geschäft im allgemeinen ruhiger wurde. Am Rentenmarkt hat sich nichts wesent⸗ liches ereignet. Am Devisenmarkt Waren amerikauische Dollar um weitere 2 Punkte abgeschwächt, wäl⸗ rend holfindische Devisen um 1 Mark höher notierten. Aus Newyork wird eine weitere Er⸗ höhung für Sichtusechesel Berlin auf 77,50 C. ge⸗ labelt, Cable Transfers sind daselbst autf 4,764 (für 1 Pfd. Sterling) gefallen. Berlin, 12. Mai. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 12. 11. Geld Brief Geld Brief Newyork.19 519.21 Holland. 221.75 222.25 220.75 221.25 Dänemark 161.75 162.25 161.75 162.25 Schweden 161.75 162.25 161.75 162.25 Norwegen 161.75 162.25 161.75 1062.25 Schweiz 102.50 102.75 102.50 102.75 Oest.-Ungarn 69.60 69.70 69.60 69.70 Bumänien. 85.87½ 86.37½% 85.87%½ 80.37½ Bulgarien. 78.75 709.75 78.75 79.75 Neworker Effektenbörse. Newyork, 11. Mai. Der große Teil des Publikums brachte dem Geschäft an der Fonds- börse nur werig Inferesse enigegen und die Um- Sätze von 480 000 Stück Aktien wurden ausschließ- lich von der berufsmäßigen Spekulation bestritten. Die Stimmung war im allgemeinen ſest, wenn auch vorübergehend infolge von einzelnen Realisationen eine leichte Ermattung bemerſchar war. Von Eisen- bahnaktien waren Canadian Pacifie, Erie und Union Pacific gesucht. Werten erfreuten sich Unfited States Steel unck Amerika Smelting einiger Nachfrage. Auch International Merkantiſe Marine waren be⸗ gehrt. Am Schluß der Börse war das Geschaft ruhiger, aber fest. Die Kursveränderungen waren wenig belangreich. AHEWVORK, 11. Hal.(Devlsenmar kt) 11. 10. Tendenz fur deſede—.— Geld auf 21 Stunden(Burohsohnittsrate.75 geld letztes Darleben.— 225 Slohtweohsel Berlisns 77.50 77.12½ Sſohtwechsel Paris 525 594½2 Weohsel auf London(80 Tage).72.50.72.50 Wechsel auf London(Cable Transfers)...78.40.78.50 Suder nnss. 76.25— NeW-Vork, 11. Mal.(Bondsmarkt). . 10. Atoh. Top. Santa Fe St. Louis S. f. 5 8d. 58%8 55— 4% oonv. Bonds 103½ 103½ Soutg. Paolfio oonv. Balt. Ohlo 4½ Sds. 95 95% 41929 ½ Bonds. 97 88 Ches. Ohlo 4% Bs. 85.— 85— Unionpao..4% Eds. 92% 33 North. Pad. 3 Bds. 66— 68½¼ 4% Unlon Stat. ut. 1225 000. Bonge 11½/ ½ United States Steel Corp. 5% Bonds 105ʃ 105.— (Axtlenmarkt). N. Pab. Pr. Llen 48ds. 92½ 3825 St. Louls and St. Franzo. pr- 4 8ds. 78% 75 NEWVORK, 11. Vai. Northern Paolflo o. 112— 11%¼ Pennsylwanla 50 4 58— 5. Reading 50 8 880% Onloago Bock Is- land Paolf. Rallw. Southern Paelflo. South. Rallw. oom. South. Rallw. pref. 61½ 14 Union Paolfſo 8.. 135— 134% Union Paolfio pref. 82½ 82½ Wabash pref. n. Akt. 47/ 48.— WestHarzland com 30½ 30¾ Amerlo. Gan dom. 58— 53½ 40. do., pref. 109— 108 Amerie. Locom. o. 69.— 66ʃ½ 10 Atoh. Top. 8t. Fö o. 103½% 103¼ do. pref.. 100%¼ 100% Zaltimore and Ohlie 87—— 88% Ganada Paclflo, 1698¼. 168.— Ohes.. Ohle Oblo. NIhw. St. Paul o. Denver& Bio Gr. do. do. pref. Erle om. Erle ist pref. 8 bkrle Zud pref.. 44/ Great North. pref. 119¾ 822 383½ Jonsolldated das 132—133½ Beneral Eleotf. e. 168¼ 165% Nexid. Pefroleum 108¾ 105— Hatio nal kene 55½ 65¼ Unlt.Stat. Steels o. 33½/ 827 Unit.Stat. Steols pr. 118½ 148 Utah Coppor com. 79% 78% Ar. North. Ore Gert. 40/ Ullnols Centr. oom. 10½ Interborgh. Betrop. do. Cons, 00. 18½ dg. 7¹= Kansag and Soutdern 28% d0. 59.— 55 Lebigh Valle&—— —— u. Hashe 12— 127.— Ales, Cans. Tozx. 3/%/ d0. d pr:.— ion Aissguri Pacifio 6 8.— Hat. Rallw, of Mex. 7½% 2½ New Lork Centr. o. 104%½ 105½ 8 auf deren Tagesordnung folgence Punkte stellen: der Liquidation gegen Gewährung von Neunwert Von Iudustrie- 3 500 000 M. neuen Aktien der Gelsenkirchener durch Ausgabe von 6665 Stück neuen, einer neuen vom, 1. Januar 1910 ab ge- Wiunberechtigten 7250 000 zu den unter 1 genanten Zwecken, Fest. gabe für die übrigen Nennwert Mark 750 000 und Ermächtigung des Vorstandes zZzur Satzungsänderungen und als vierter eine Wall zum Aufsichtsrat. Kurse Gelsenkirchen die neuen Im freien Börsenverkehr haben die Aktien der Gesellschaft eine leichte Steigerung erfahren. allgeeminen inanzlellen Beweggriünde bei der Erweite- rung des Konzerns die haben. Landwirischaftliche Zentral-Darlehns⸗ rufenen Generalversammlung steht u. a, der An⸗ trag der Verwaltungsorgane, daß Grundkapi- ta! der Gesellschaft von 10 Mill. M. MIII. Mark durch Ausgabe vou 10 000 auf den Namen lautende Aktien zu 1000 Mark zu erhöhen. Ferner soll Art.- IX, I Satz 2 der Satzung danin Abgeündert werden, daß aus dem Feingewinn Haehstens fünf vom Hundert der Kapi⸗ taleinlagen als Dividlende verteit werden dürfen. Auch eine Neuwahl des Alisichtsrats ist vorge⸗ Sehen. alze der Landwirtschaftlichen ZeutraDarlelius- 8 40. Unt& HMest o. 27 2½% Uirgin ar. Cem. o. J4— 41½ rhek u Beet s. 15L. 1t Befzfesbget ebi 18—178— ames-meser 0000 c0 Easse für Deutsciiland angeschlossenen Spar- und Londoner Effektenbörse. Lonneon, 11. April, 2½ Engl. Konsels 57,½ 57.—J Fennsylvanla. 388.%½%—. 5% Argentinler. 84.½ 94.½ Southern Pachio 102.% 101½ 4% Srasillaner. 46.%—— Unlon Paclfſo. 140./ 141.½ 4% Japan. v. 1899—.——.—Steelss 97.— 85.¼ 3% Portuglesen 53.% 54.— Anad.Oop.neue Akt. 12¹ 12.94 5% Russen/ 1908 83.8 4½0%% Russ en.1909 7 Balilmore and GHo Canadlan Paciflo 2 Rio Tinto 6295 Chartered. 10/%8 10/8 be Beers deferred 10½%5 10.— Lena Goldflelds 1 Randmines.7 Prlvatdlskont 36./8 38 177./ö 374 36. Hatlonal Hailway of Mexloo 78.[Silber London, 11. Nal.(W...) Wechsel auf Amstertam 3 Atoe. 11.78—, kurz 11.54.50, Weohsel auf Faris 3 Mte. 28.75, Kurz 28.26.— Kurz—— Wechsel auf Petersburg kurz 155.75, Hamelel und Industrie. Deutsehe Guslstahlkugel- und Maschinen- tabrik.-., Schweintfurt. Nach dem Geschäftsbericht war das Unternehmen im abgelaufenen Jahr dauernd in außerordentlichem Maße beschäftigt und mit allen verfügbaren Kräften bestrebt, die Herstellungsan- lagen für die Versorgung des Heeres untzbrin- gend zu gestalten. Es wurde deshalb der größte Teil der Herstellungseinrichtungen auf die Be- dürknisse der Heeresverwaltung umgestellt. Trotz viellacher Schwierigkeiten in der Beschaffung und Erhaltung der geeigneten Arbeitskräfte wurde in unausgesetzter Tag- und Nachtarbeit ein Umsatz erzielt, der denjenigen normaler Jahre weit überragt. Dabei war die Gesellschaft bestrebt, bei voller Befriedigung der an sie ge- stellten Anforderungen für Kriegszeug auch den Anforderungen der laufenden Kundschaft zu ent- sprechen. Der Rohgewinn betrug 3456 774 Mark(i. V. 1 083 053.); davon wurden zu Ab- schreibungen 589 200 M.(238 442.) verwandt. Die Erhöhung der Abschreibung ergab mit Rück- sicht auf die größere Abnutzung der Anlagen. Einschließlich eines Gewinnvortrages von 322 841 Mark(322 770.) beträgt der Reingewinn 2856 665 M.(942 852.). Es werden davon zu verschiedenen Rücklagen 1 116 113 M. besfimmt, darunter die Kriegsrücklage von 900 C000 M. Die Dividende wird mit 25 Proz.(10 Proz.) vor- geschlagen. Auf neue Rechnufg gelangen 373 500 Mark. Die Gewinnanteile und Belomnungen be⸗ anspruchen 304 541 M. Die Verbindlichkeiten be- tragen 967 948 M.(5609 908.) Dem stehen gegenüber 2,84(0,68) Mill. M. Gut⸗ haben, ferner 1,43(1,30) Mill. M. verschiedene Forderungen M. 729 300(F4) Wertpapiere und 2,09(2,07) Mill. Mark Vorräte, darunter 1,06 (1,27) Mikl. M. Halb- und Ferfigerzeugnisse. Die Verwaltung stellt ſest, daß die Betriebe nach wie vor vollauf beschäftigt sind; Aufträge sind reich- lich vorhanden, so daß auch für das begonnene Oeschäftsfahr vieder auf ein giünstiges Ergebnis gerechnet wWwird. 5 Gelsenkirchener Bergwerks-.-., dnelsenkirchen. Die Gesellschiaft beruit Zum 3. Juni eine à uß er- ordentliche Generalversammlung, 1. Vebernahme des Vermögens der Hlüstener Gewerkschaft.-G. zu Hüsten unter Ausschlug 3750000 M. neuen Aktien der Gelsenkirchener Gesellschaft im Umtauchverhältnis von 5 8 und Uebernahme des Vermögens der Düsseldorfer Röllrenindustrie zu Düsseldorf unter Ausschlug der Liquidation gegen Gewährung von Nennwert Gesellschaft im Umtauschverhältnis von 710 unter Genehmigung der darüber abge⸗ schlossenen Verträge. 2. Erhöhung des Grundkapitals um 8 000 000 M. vom 1. Januar 1916 ab gewinnberech-⸗ tigten Aktien über je 1200 M. und Aktie über 2000 Mark unter Ausschluß des Bezugsrechis der Aktionäre und Verwendung von Nennwert Mark setzung des Mindestkurses der Aus- Begebung im Einwerständmis mit dem Aufsichtsrat. Als dritter Punkt bommen die entsprechenden Hiernach wird mau doch erfahren, zu welchem Aktien begibt. Im herrscht die Ausicht vor, daß die technischen überwogen NKasse für Deutschland. Auf der Tagesordnung der zum 14. juli einbe- um 10 Zur Jeilnahme au der Generalyersammlung sind kung die Verkaufspreise um 25 M. per Tonne auf Mütteldenutscher Hraumnkoklemmarkt Im handel ermittelte Preise. Spelzspreumell M. 36,50 Wuürgelfrei) M. 1,40, beschlagnahmefreie auslau⸗ Aische Weizenkleie M. 77—78 per 100 Kg, Noggen- kleie M. 75—77, Spelzspreu M. 9, 75, Saatliafer M. 430 per Tonne. Da die Regenfälle in den Etzten Tagen für die Saat außerordentlich günstig sind, auch die Kühle in den vergangenen Wochen verursacht hat, war das Geschäft am Produkten- markt Wiederm sehr still. für einige Saalartikel wie Buchweizen, Saathaler, Lupinen, Spelzspreumehl und Numkelrüben, die Pilliger zu haben sind. kehr befindlichen Posten Mais waren die Forderungen aber zu hoch. Gcbr. Röhler& Co.,.-., Berlin. Die Betriebe des Unternehmens waren, wie wir einem Auszuge aus dem Geschäftsbericht entnehmen, während des abgelaufenen Jahres im- unterbrochen voll beschäftigt. Die VerWaltumg ist nach wie vor bemüht, die Leistungsfähigkeit der Werke innerhalb der gegebenen Gremzen noch weiter auszugestalten. Auch das Düsseldorfer Werde hat vor Schluß des Berichtsjahres die Kriegsmaterialerzeugung aufgenommen unck wird planmäßig seiner weiteren Ausgestaltung zuge⸗ führt. Infolgedessen werden nummehr die bereits vor drei Jahren(14. Mai 1913) in der Generalver- Sanumung bewilligten Geldmiftel in Anspruch ge- nomen werden, und es wird, wWie schon berichtet, eine erweiterte Durchiührung der Kapitals- erhGhung auf 25 Millionen statt der ur- sprünglich geplanten auf 20 Miflionen Mark vor- genommen. Der Abschluß hat sich infolge der regehnäßigen großen Beschäftigung sehr günstig gestaltet. Auckh im neuen Geschäftsfjahfe sind die Betriebe voll beschäftigt, so daß dem Er- gebnisse mit Beruhigung entgegengesehen werdlen kann. Was die Beteiligung der Gesellschaft an- langt, so verteilt sich die St. Egydyer Eiser- umel Stah HEAndustrie-Gesellschaft für das ausnahmsweise 14 Betriebsmonate umfassendde Nechnungsjahr 1915 12 Prozent Dividende. Ueber den Stamd der Dinge bei der Metalurgica Bresciana gia Tem- pini ist die Gesellschaſt aus naheliegenden Grum- den ohne Nachrickt. Aus der Gewinn- und Verlustrechnung für 1015 sei hervorge- hoben, daß der Ertrag aus dem Warenkonto von M. 3,94 Mill. auf M. 9,58 Mill. gestiegen ist. Zin Sen erbrachten M. 484 901(l. V. M. 159 815). Der Gesamtertrag einschließlich M. 98 409(63 877) Ge- Winwortrag aus 1914 stellt sich auf M. 10,16 Mill. (4,16 Mill.). Dagegen sind flür Abschreibungen M. 2069 724(650 000), für Ausfalle M. 53 558 1 127), für Steuem und Abgaben M. 78461 (670 110), für Talonsteuer wiederum M. 15 6235 ab. gesetzt, wonach ein Reingewinn von Mark 7299 381(2798 911) zur Verfügung steht. Die Dividende von 24(16) Prozent beansprucht M. 3 750 000(2 500 000). Für Kriegssonderrücke- lage dienen M. 2 600 000(), für Beamtenfürsorge- zwecke M. 400 000(100 000), die Tantieme des Aufsichtsrats erfordert M. 175 709(100 502), zum Vortrag kommen M. 313 582. Laut Bilanz sitnd die Vorrätè von 6,17 auf 9,42 Mifl. Mark gestie- gen. Die Bankguthaben mit 12,02(i. V. 102,95)) Mill. Mark sind etwias zurückgegangen, wahrenck der Bestand an Wertpapieren dureli Prwerb öster- reichischer und deutscher Kriegsanleiien sich von 2,41 auf 5,44 Mill. Mark erhöhte. Die Außenstände Snd von 13,75 auf 20,22 Mill. Mark angewachsen. Audererseits werden Kreditoren und An ahlungen mit 33,4(i. V 19,05) Minl. Mark ausgewiesen. WMarenmärkte. Erhöhung der Hundelsenpreise. r. Düsseldorß 12. Mai.(Priv-Tel) Die Verkaufsvereinigung der Rheinisch-westfälischen Bandeisen Walzwerke erhöht mit Sofortiger Wir⸗ alle Abschlüsse zur Lieferung bis Ende September dieses Jahres. Der Grundpreis stellt sieli darnach auf 225 M. per Tonne. * Momat April 1916. Der Beschäftigungsgrad im miitteldeutschen Braunkohlenbergbau hat sich im Monat April durchschnittlieh auf der Höhe des Vormonates und Vorjahres gehalten. Der Absatz der Produltte wurde durch Wagenmangel, der sich namentlich in den ersten zwei Drittelu des Monats Stellen- Weise selir störend bemerkbar machite, ungünstig beeinflugßt. Die Werke mußten deshalb zum Teil rilcetts stapeln. Die Nachfrage nach Rohkohle und Briketts konnte meist nicht befriedigt werden. Nach Mitteilupg einzelner Werke soll allerdings der Bedarf an Industriekolile wegen Einschrän⸗ kiung der Produktion efwas nachgelassen haben; andererseits hlaben die Zuckerfabriken schon da- mit begonnen, Kohlenvorräte AllzZüilegen. Der Ar⸗ beitermangel besteht weiter fort. An verschiede- nen Stellen wurden Lohnzulagen gewällrt. Ueber- arbeit war fast allgemein erforderlich. Berliner roduktenmarkt Berlin, 12. Mai. Frühmarkt. Im Waren⸗ bis 30, Runkelrüben M. 3,20, Haidekraut(erd. und Benlin, 12. Mai.(Getreidemarlet ohne Notiz.) keinerlei Schaden Etwas Nachfrage war Die noch int freien Ver- angeboten, Chlcagoer Warenmarket. mit M. 1,25 pro Tonne nach Mannkeim- Rhei abgehaltenen Aufsichtsratssitzung(eilte der Vorstand mit, daß die Ablieferung Stadt Berlin zu Ende geführt und der Gegen für die von ihr übernommenen Anlagen zu zahlung genehmigt ist. auf rund 136 Millionen Mark, über die di sellschaft für jetzt oder später bis guf r Millionen Mark verkfügte. bereits vorhandenen Besfänden an Wertei Wauckten Unternehmungen besitzt die die Kontrolle über die Grube„Leo Edderitz.-., deren Kapital zur Verb. der Kohlenbasis verdoppelt wird und die i lung mit den Elektrowerken-G. in 6 bracht wird. Millionen Mark Aktien werden von den auf die bisher in ihrem Besitz befindl. 4 Millionen alte Aktien zu 110 Proz. Von der Entwicklung der Flektrowerke dem geguwärtigen Stadium noch nich werden kann, wird die Rentabilität der B. die mit ihrem Kapital erhebliceh daran b. sind, wesentlich beeinflußt werden. Staliltrustes betrug Ende A pri 9 830 000 gegen 9 331 000 Tonnen im Vormonat Jonnen im Vorjahr. Newyiyorker Warenmarkt, NEwVORK, 11. Bal. Welzen: 11. 10. Baumwolle: 15. dard Wt. Ar. 2 129.— 129.½% Newyork ſoko 13.10 No. 1 Rortkers 135.% 138.— per Ra 12.88 dor Hal—— per Jun 12.88 per Jull 125.— 124.½ her Juſſ 12.95 Hals loko 83./ 384.½ per August 13.05 nohl Spr. Wn. u. 515.338 515.525 per Septenber 13.17 134 Getreidefr. 8 per Oktober 13.15 Uverpool 19.— 19.— por November— London 19.— 19.—[Petroleum: Baumwolle: roffn. I. oas.——— Ank. J. ati. H. 0000 000 stand Whit—— in Golfhsfen 90⁰⁰ 6⁰⁰0 In tanks——— Ausf. n. England 0 000 002 Cred. Balang.— „„ 4. Ot. 0 000 000 Hewyork, 11. Hal.(Kaffee.) No. 7, loko.½ per Ral.29, per Juil.37, per Sopt..48, Oez..57 per Jan..62. Lendoner Metallmarkt. Londen, 11. Hal. Kupfer: Kassa 140—, 3 Konate, nomin. Slektro per Kasse 135., 8 Monate—, Best-Selektod p. Kasse 150½52, 3 Konate—.— Einn per Kassa 188.—, per 3 Vonate 197./, Blel loko Mov. per Kassa 34./ lnk: per Kasss 98,.— Dez. 92.—. Antimon—— Queoksfiber——— Werkefar. Rheinschiffahirt. E. Mannheim, 12. April.(Eigenbericht.) Der Wasserstand des Rheines sowie des Neckars war in den letzten agen fast keinen besonderen Schwwankungen unterworfen. Das Fahrwasser konmte besonders güinstig bezeichnet werden. Die Kähne konnten fast alle noch voll abgeladen wer⸗ den, auch nach den oberrheinischen Hafenpkltzt war ein größeres aufleichtern mücht notwen Nachi Straßburg konnten die Sclliſfe noch mit ei Abladung von 2,20—2,5 m Tiefgang gelaugen. Im Beflrachtungsgeschäft ist es auc wieder etwas lebhafter geworden, es herrschte Wiecher ziemlich Nachfrage nach Leerraun. Die Frachisätze sind den Notierungen der Vorwoch ungefähr gleich geblieben und wurden wie fo Abschlisse gemacht: für Rohprodulte wie Sal Abbraumten, Tonerde, Alteisen, Stahlabfälle usv“ pro Zentner von Mannheim-Ludwigshafen nae Duisburg-Rurort%½% Pfg., für lleinere Schiſfe auch 5 Pig. pro Ztr., für Erztransporte von Ober lahnstein nach den Ruhrhäfen 38½% Pfg. pro Ztr. bei%½ bezw. 3% Pig. bei halber und 4 Plg. Pro Zir bei ganzer Löscttzeit, füir Kallesteinladungen von Budenheim nach Oberkassel 3 Pig. bei vier tel, 34 Pfg. bei halber Löschzeit; für Hobztrans Porte von Karlsruhe nach den Mittetrheinstafi pro Waggon gleich 10 000 leg M. 18 ab Maun pro 100 Stück 16/½12 Breiter M. 4 für son Transporte wurcen noch Schife in Tagesmie gechartert und je nach Größe der Schiffe M. bis 45 Miete pro Tag bezallli auf eine Dauei —3 Monaten. Die Kohlenfracht in Ruhrort wii notiert. Die Schlepplönne von Rulrort na Mannheim werden mit 4% Pfg. pro Ztr. Manbeim nach Karlsruhe mit 13%½ Pfg., von Mat neim nach Straßburg nit 4% Pig. pro Ztr. noti Die Talschlepplöhne stehlen z. Zt. auf dem N 1 tarfl. Der Floßverkehr ist wWäecler lebhalter worden. Letzte Nandelsnachrichten. merliner Elekerizitätswerke, Be Berlin, 12. Mai.(Priv.-Tel) In der Der Betrag beläuf Abgesehen von Das Bezugsrecht auf die Auftragsbestand des amerikunisch Stabeltrusts. 5 Newyerb, 10. Mal, Der Auftragsbestat u SRiesad, 11. Kal. 11. 10. 11. Weiren Hal 1157/½ 118% Sohwelne: zulk 18 177 solrrere.720.65 Hals Re! Zl% 74.% Speek 12.%˙ 128.18 uli 74.— TScbmalz: Hafer Hal 48.— 47.15 Mal 12.87 12.80 „ zJull 42. 48.%8 Juli 1287 1280 Schwelnezut. Fork: Mai.87 28.65 l. West. 72000 102 00⁰ Juli 28.0 2882 av. Ohloago 13000 22 000 mippes: Aal 125⁵ 125 Schweins: zul 12.52 120 lelohte.7⁰0 8. für den Inseratenteil und Geschäftliches: Verantwortlieh: für den Handelsteil: Dr. Adolf Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruekerei, Mb. Deutſcher Reichstag. 46. Sitzung, Donnerstag, den 11. Mai Am Tiſche des Bundesrats: Lewald. Den Platz des Abgeordneten Dietrich(konſ.), der heute ſeinen 60. Geburtstag feiert, ſchmückt ein Blumenſtrauß. Präſidenk De, Kaempf eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 15 Minuten. der Jall Liebknecht. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt der mündliche Bericht des Ausſchuſſes für die Geſchäftsordnung über die von den Abgeordneten Albrecht(Soz.) unnd Bernſtein(Sog. AieG.) eingebrachten ſchleunigen Antrage auf Aus⸗ ſetzung des gegen den Abgeordneten De. Llebknecht (wild) eingeleiteten Verfahrens für die Dauer der Sitzungs⸗ periode und Aufhebüng der über ihn verhängten Haft. 19186. Abg. v. Puher(F. Vp.) berichtet über die Verhandlungen des Ausſchuſſes: Die Geſchäfts⸗ ardnungskommiſſton hat bei der Prüfung der beiden ſchleunigen Anträge an der Hand der zur Verfügung geſtellten Unterſuchungs⸗ akten des Königl. Kommandanturgerichts Berlin gezen den Landſtuemmann Kart Liebknecht wegen Kriegsverruts Und anderer Verzehen den Tatbeſtand feſtgeſtellt. Es ergab ſich folgendes: Ant Abend des 1. Mai nach 8 Uhr fanden auf dem Potsdamer Platz in Berlin Anſammkungen ſtatt, zu denen ſich etwa 200 Perſonen, meiſt jugendlichen Alters, auch Frauen, eingefunden hatten. Nach der Schilderung der als Zeugen bernommenen Polizeibeamten und Unkeroffigiere wurden, wie es in ſolchen Fällen üblich zu ſein ſcheint, die Auſammkungen an den Buürgerſteigen bon den anweſenden Schutzkeuten weiter⸗ gezogen, die auch bin und wieder einen Teil der Straße ab⸗ ſperrten. Es tburde eivas gelärmt und gejohlt, im allgemeinen verhielt ſich arder nach dieſer Darſtellung die Menge ruhi. Wäh⸗ vend die Polizei nun bemüht war, den Würgerſteig vor dem Fürſtenhof zu ſäubern, rief ein Mann aus einem Menſchenknäuel mit kauter Stimme:„Nieder mit dem Kriegl Nieder mitder Regierungl“ Zwei Schutzleute faßten den Mann und führten ihn zur nächſten Polizeiſtation, wobei er ſich nach ihrer Angabe gegen die Abführung ſträubte, indem er den Ober⸗ örper zurückbog, mit den Armen nach hinken ſchlug und die Füße gegen den Boden ſtememte⸗ Kur mit Gewaltanwendung konnte der Feſt⸗ genommene zur Polizeiſtation geſchafft wer⸗ den. Dieſer Feſtgenommene war der Abgeord⸗ nete Liebknecht, der damals einen Zivilanzug trug und nicht ſofort von den Schutzleuten erkannt wurde. Er wurde in Haft behulten. Am 2. Mai wurden auf Veranlaſſung der Kriminalpolizei bei ihm, weil er iit Verdacht ſtehe, die Straßenkundgebungen eingeleltet zu häben, in ſeiner Woh⸗ nung und in ſeinem Vureau Haäusſuchungen ahgehalten, kwobel ſich in ſeiner Wohnung 120 kleine Handgzettel, Eimladuntz zur Straßendemonſtration am 1 Mai, fanden, und über 13⁰0 Exemplare eines Flugblattes:„Auf zur Maifeter!“. Bet ſeinner erſten Vernehmung vor einem Kriminalkommiſſar am 2. Mai hat der Abg. Liebfnecht ſofork erklärk: Die bei ihm bor⸗ gefundenen Handzettel und Flugblätter ſeien ihm bekannt, er habe ſie verbreitet, ſoweit er Gelegenheit dützu gehabt habe, er gäbe aluch gu, daß die bei ihm borgefundenen Exemplare zur Vor⸗ bretkung beſtimmt geweſen ſeien. Am Abend des 1. Mui habe er ſich zum Potsdanter Platz begeben, um ſich au der Maſ⸗ demonſtration zu beteiſigen. Er habe dork verſchiedene Gefinnutigs⸗ gonoſſan getroffen, derent Namen zu nennen er verweigere. Et habt in der Menge mehrmals ſerufen:„Nieder mit dem Krieg! leber mit der Regierung!“ Er habe damit felne Ueberzeutzung öffentlich bekunden swollen, daß ds Pflicht der Regterung wäre, den Krieg ſzu beenden, und daß es Aufgube des Volkes ſei, einen ent⸗ ſprechenden Druck auf die Reglerung auszunden. Er halte dieſes ſain öffentiiches Auftreten uſcht für ſtrafbar, dietmöhr für eine Pflicht gegenttber der großen Maſſe des deutſchen Volkos wie auch anderet kriegführenden Staaken, in denen ſeine politiſchen Ge⸗ ſinnungsgenoſſen in gleichem Sinne wie er tätig ſeien. Am 3. Mai wurden vom Gerſchtsherrn zwei Haftbefehle erlaſſen. In dem urſten heißt es:„Der Armlerungsſoldat Karl Liebknecht iſt in Unterſuchungshaft zu nehmen, weit er dringend verdächtig iſt, in Berlin am 1. Maf 1916 durch einie forigeſetzte Handlung öffentlich vor einer Menſchenmenze und durch Verbreitung von Schriften zum Ungehorſam gegen die von der Obrigkeit innerhalb ihder Zuſtändigkeit ge⸗ troffenen Anordnungen uufgeförderk zu haben, ferne ſeinen Ungehorſam gegen einen Beſeihl in Dienſtſachen durch Nichtbefol⸗ gung bekätigt und dadurch die Gefahr eines erheblichen Nachteiles im Felde herbeigeführt zu habenz endlich, einem Beamten, der zur Vollſtreckung von Befohlen und Anordnungen der Verwalkungsbe⸗ hörden berufen war, in der rechtmäßigen Ausübung ſeines Aimtes durch Gewall Widerſtand geleiſtet zu haben, 88 110, 119 des Reichs⸗ Strafgefetzbuches, 88 92, 98 Abf. 1 und 2 des Mikitäörſtrafteſetz⸗ huches, allgemeine Verordnungen vom 13. Juli 1914 und, ſpteik die Aufrechterhaltung der militäriſchen Diſgipkin in Bekracht kommt,§ 176, Nr. 3 der Milittrſtrafgerſchesordnung.“ Iut zweiten Haftbeſehn heißt est„Der Armſerungsſolbat Kärl iſt Anterf e gu— 8 weil er ferner dringend berdächtig iſt, borſüßlich wüßhrend eines gegen das 989—5 e e einer Macht orſchu eiſtet zu haden,§ 89 des Reichs⸗Strafßsſetzbuches ſowie g 118 Ri. 1 des Nes esgefedbnchg 8 In dem Gemittungsverfahren fügte der Ubtz. Liebknecht ſeinen bisherigen Erklärüngen noch folgendes hinzur Et wolle nicht beſtreiten, daß ſein perſönkiches Verhakten möglicherweſſe 5bjektib den Tafßeſtand des§ 113(Wiporſtand gegen die Staatsgewalt) ergeben haben känne. Den Takbeſtand de halte er nicht für vorliegend. Er habe die Handz die Flugblätter verteilt ſowohl in den letzten Tagen des! auch am 1. Mai, jedoch nicht mehr am Abend dieſes Tag dem Potsdamer Plaß. Was danach den äußeren Hergang anbe⸗ trifft, ſo wird man an der Hand der eigenen Angaben des Abg. Liebknecht davon ausgehen können, daß er in den letzten Tagen des April und auch ant 1. Mai, aber nicht mehr am Abend dieſes Tuges, Flugblätter und Handzettel zum 1. Mai verteilt hat, am Abend des 1. Mai zu erſchien, dort rief: „Nieder mit dem Krieg! erung!“ und nach ſeiner Verhaftung ſett hrung em Widerſtand begegnete. Da alle dieſe Vorgängze ſich in ihrem maßgebenden Teil in den letzten Tagen des April und am 1. Mai, dem Tae der Verhafkung ſelbſt abgeſpielt haben, ſo ſind die Einleftung der Unterſuchung und die Verhaftung, autch ohne daß zu dieſem Vor⸗ gehen der Reichstag ſeine Zuſtimmung erteilt häkte, nicht zu be⸗ anſtanden, und zwar deshalb nicht, da niach dieſem Sachberhalt der Abg. Liebknecht„bei Ausübung der Tat oder auch im Laufe des nächſtfolgenden Tages“ ergriffen worden iſt. Darüber, daß auch einem militärgerichtlichen Verfahren gegenüber der Reichstag be⸗ ruchtigt ſei, Aufhebung des Strafverfahrens und der Haft gzu ver⸗ langen, herrſchte in der Kommiſſion eine Meinung,. Das Ermittlungsverfahren geht nun davon aus, daß ſich der Abg. Liebknecht durch ſoin Vor⸗ halten einer Reihe von Verfehlungen gegen Strafgeſetze ſchuldig gemacht habe, nämlich er habe ſich zuſchulden kommen laſſen: Einkes Verbrechens des verſuchten Kriegsverrats, 88 89, 176 des Strafgeſetzbuches, gezen§§ 56, 87 des Militärſtraftzeſetzbuches, durch Verteilung des Flugblattes, eines Vergehens nach§88 92, 98 des Militärſtrafgeſetzbuches, verübt durch Ungehorſanm gegen den Befehl, in Dienſtſachen ſich der Betätigung einer ſozialdemokratiſchen Geſinnung zu ent⸗ halten, eines Vergehens nach§ 110 des Strafgeſetzbuches, Auffor⸗ borung zum Uugehorſam gegen Geſetze oder rechtsgültige Verord⸗ nungen, verübt durch Veräanſtaltung oder Mitveranſtalkung der während des Belagerungszuſtändes verbotenen Demonſtrationen bom 1. Mat, und endlich auch noch einos Vergehens gegen§ 113 des Straf geſetzbuches, berübt durch feinen Widerſtand gegen die Voll ſtreckungsbeamten. Es iſt natüelich weder Aufgabe des Ausſchuſſes, noch des Reichstags, dieſe kethllichen Würdigungen des Ermittkungs⸗ verfahrens einer Nachbrüfung zu unkerziahen oder Uborhaupt ſo⸗ zuſagen ein richterliches Urtkel! übder die juriſtiſchen Folgerungen aus dem Tatbeſtand abzutzeben, wenn auch dem einzeknen Mitgkied ſelbſtverſtändlich nicht berwehrt werden kann, ſich über die gebotenen Folgerungen eus dent ar und für ſich ja unbeſtrittenen Tatbeſtand perſönlich ein Urteil zu bilden und es zuim Ausdrutk zu bringen. Der Ausſchuß hat deshalb auch keine Stellung zu dieſen juriſtiſchen Fragen genommen und köunte darauf um ſo leichter berzichten, als man im allgenteinen der Anſicht zuneigte, daß, verglichen mik der Tragweile der Verbrei⸗ tung des Flugblaltes, die anderen Delikte gang in den Hinter⸗ grund zu kreten haben. Die Handzettel ſind ohne wekteren Text. Sie enkhalten neben einem ikrelevanten Saß die Aufforderung: Wer getzen den Krieg iſt, erſcheint am 1. Maf, abends 8 Uhr, auf dem Potsdamer Platz! Eine Berlsſung des Aufrufss ntik der Aufforderung gur Vekeiligung an der Maifeier ſelbſt hier im Plenunt dieſes Hauſes, die ſeinem Inhalt die denkbar geößte Verbreituntz ntch außen geben müßte, hat der Ausſchuß um ſo weniger für angängig erachtek, als eine ſolche Verleſung im Aus⸗ ſchuß ſelbſt verkraulich ſtaktgefunden hat und eine geoße Anzahl u bon Mitzliedern bdes Hauſes unmiktelbur oder mitkeldar perſöulich von dem Wortlauk Kenntnis genonimnten hak⸗ Ich kann deshald nur folgendes ſagen: Soweit ſei In⸗ halt ohne Schäditung des Reiches überhaußt zum Vor⸗ kraz gebracht werden kann, niwmt der Aufruf die Malfeter zum Ankaß, für den Krieg und die in deſſen Gefolge eintretenden Schädigungen in der Haußlſache nicht unſere auswärtigen Feinde, ſondern eine Reihe von einheimiſchen Ständen und Erwerbszwei⸗ gen und die Herrſchſucht der Regierung vekantwerklich zu nachen. Daun forderle er wweſter die Akboiter und die Frauen auf, die Hölle des Krietzes und das Verbrechen der Monſchenmetzelei nicht weiter zu tragen; nur das Volk könne ein Ends machen; es dürfe nicht länger ſeine eigenen Kekten ſchmieden. Ueberall in Deutſeh⸗ kand und in den keindlichen Ländern müßten die Arbeiter die Fahne des Klaſſenkampfes ergzreifen.“ Die Arbeiter und die Frauen werden erneut aufgeforberk, den Maifeiertag zum„Proteſt gegen die imperlaliſtiſche Metzelei“ zu geſtalten. Der ganzen Menſch⸗ heit werde über die Grenzſperren und Schlachtfelder hinweg die Bruderhand gereicht, und es werde zum Kampf, zum Kampf gegen unſerr Feinde, das heißt nicht eiwa getzen unſere Krietzsgegner, ſondern gegen die deutſchen Junter, die deutſchen Kapitaliſten und deren Geſchäftsführenden Ausſchuß, die deutſche Regierung auf⸗ geforbert.(Heiterkeit.) Dieſe Aufforderung iſt— das muß ich perſönkich noch beifügen— in ungewöhnlich leivenſchaftlicher Sprache und aaf eigendem Lon gehalten. In einer Zu⸗ ſchrift vom 4. Mai an das königliche Kommandankurgericht gu Berkin hat der Abgeordnete Liebknecht noch in längeren Ausfüch⸗ kungen ſeinen Ruf: Nieder mit der Regierung! bähin ausgelegt, baß er die Geſamtpolitik der Retzierung als berderblich für die Maſſe der Bevölkerung habe brandmarken wollen und daß ſchroffſter Ktaſſenkampf gegen die Regierung die Pflicht jedes Veriteters proletariſcher Intereſſen ſei, und er hat daun noch bei⸗ gefügt, daß die Propaganda für die Zufemmengehsrigkeit der Ar⸗ deiter aller Länder gegen ihre zeudermörderiſchen Bslesgetioſſen gerade während des Aeieges eine dspheltheilige pflicht eines Sozialiſten ſei. Icn Ausſchuß sing man im all⸗ gemsinen bon der Erwägung aus, daß in einem Pagen Falle in erſter Linie bom Reichstag geprüft werden müſſe, ob die An⸗ fkage ernſtlich gemeink und mik Nachdruck be⸗ ründet ſei und ob eine ſtrafrechtliche Verurteilung auf der don ihr gogebenen Grundlage ſich als möglich annehmen laſſe, daß alſo ein gewiſſer hiureichonder Verdacht, daß die behauptete ſtrafbare Handlung auch wirklich borliege, als Unterlage der Ent⸗ ſchließ zorhanden ſein, aber auch für dieſe Entſchließung Dieſ Vorausſetzung nahm die als zutreffend an. 8 2 Man ging des⸗ über, ob die Verhältniſſe es rechtfertigen, iſten Beſchuldigung gegenüher von der Be⸗ Artizels 31 Abfatz 2 der Reichsverfaſſung Gebrauch die Einſtellung des Verfahrens und dis 3 ber Haft zu verlangen. Die Anſchauungen gingen auseinander. Einig war man nur darüber, daß das Verhalten des Abgeordneten Liebknecht im Hauſe ſelbſt ohne jede Einwirkung auf deſſon Entſchließung in müſſe und ſein werde. Der in den beiden ſchleunigen An⸗ trägen zum Ausdruck gekommenen Auffaſſung gegenüber— die, wie ich annehme, die Ankrugſteller bei Begründung ihrer Anträge ſelbſt vortragen wollen und die ſch Ihnen deshalb nicht borwegnehmen möchte— ſpruchen ſich mehrere Partei⸗ bertreter dahin aus, daß ſie ſchan auf Grund des bon ihrem Vertreter vor zivei Tagen aus den Akten erhobenen Tatbeſtandes bereit geweſen wären, ohne Ausſchußbers⸗ tung die beiden ſchleunigen Anträge abzulehnen. Sie ſprachen ſich dagegen aus, daß der Reichstag in dieſem Fall von ſeiner Befugnis Gebrauch machen ſolle. Da es ſich nicht um ein Recht des einzelnen Abgeordneten, ſondern um das Recht des Reichstags handelt, müſſe man in einem ſolchen Fall immer Unterſuchen, od wirklich das Haus und damit die Allgemeinheit ein ſo großes Intereſſe an der Mitarbeit des betreffſenben Mitgliedes habe, daß man es darum verantworten könne, der Gorechtigkeit in den Arm zu fallen, der Gerechtigkeit, an deren richtigem Funktionieren die Allgemeinheit doch auch, zumat in ſolchen Zeiten, mitten in Krieg und in einem ſo ſchweren Falle, ein großes Intereſſe habe. (Zuſtimmung) Die Folgen ſolcher Demonſtrationen ließen ſich nſe überſehen, zumal in Großſtädten. Auch müſſe man bedenken, wie ſolche Kundgebungen auf das Ausland wirken. Es werde daher ohne ſegliche Notwendigkeit eine eruſte Gefahr für das Vakerland heraufbeſchcoren. Die bisherige milde Prazſs des Reichstages bedeute noch lange keine Verpflichtung, ſtets in allen Fällen Einſtellung und Aufhebung des Verfahrens zu bor⸗ kängen. In allen ſpäteren Fällen könne der Reichstag immer wieder nach der dann ſich ergebenden Sachlage handeln. Es läge doch, wurde weiter bemerkt, eine große Verant⸗ worklichkeit vor, wenn man den Abg. Liebknecht, der es doch für ſeine Pflicht erkläre, ſeine Anſchauungen auch weiterhin rüc⸗ ſichtskos zu vertreten, dadurch, daß man ihn ſeinem Richter enk⸗ ziehe, künſtlich Gelegenheit ver ſchaffe, ſeine Ver⸗ fehkungen bei nächſtbeſter Gelsgenheil zu wiederholen; batu ſei dis Sachs doch viel zu ernſt. Bon dieſen Erwägungen im allgzemeinen ausgehend, kam die Kommiſſtion mit 10 gegen 4 Stimmen gu das feie das heißt, dem Ankrage, die beiben ſchleunigen Ankräge abzulehnen. Ich habe namens der Kommifſtonsmehrheit und der Kommiſſion dieſen Antrag zur Annahme zu empfehlen. Abg. Landsberg(Soz.)? Wenn ich zur Begzründung bes bon meiner Fraktion geſtellten Ankrags das Wort nehme, ſo bin ich in der Lage, mich darauf zu derufen, und dieſen Geſſchtspunkt ſtelle ich in den Vordergrund, daß dies Annahme unſeres Antreags einem Brauch eat⸗ ſökechen würde, der ſich in den ganzen Jahrzehnten hin⸗ buͤrch enttwickelt hat, die der Reichstag beſteht. Es gibt keinen eingigen Fall in der parlamentarſſchen Geſchichte Deuiſchlands, in dem der Reſchstag nicht einem Ankrage auf Ein ellung eines Strafberfahrens ſtatigeeben hätte. Er hat es ſel ſtverſtändlich abgelehnt, mit der Annahme eines ſolchen Ankracs einem Abge⸗ ordneten eiva einen Freihrief zur Begehung ſtkafbarer Han⸗ kungen auszuſtellen. Er hat die I mein unttät niemals als ein Recht des einzelnen Abgeordneten angeſehen, ſondern ſteis als Lin Rachk des Reichstags. Aret für die unhedingte Aufrechterhafkung des Immunikätsrechtes be⸗ ſonders herbor. Erſtens die Meinung, daß das Intereſſe an der Vollſtändig⸗ keik des Reichstags und a Charakter der. er der delt wirklicen Mehrbeitsverhälinſſſen enkſpricht, Pher ſteht und ſchwerer wiegt als das Intereſſe der Rechtspflegs; gweitens dis Geinnerunz daran, daß die Fveiheit der Farlamenteriſchen Ver⸗ handfungen im ganzen Verlaufe der Geſchichte nur durch den Anbedingten Sehutz der Perſonen der ſich hat aufrecht erhalten laſſen; drittens die Ueberzeugung, daß, welin man einmat den Artifel 31 der Reſchsverfaſſung Aberhaupk an⸗ wendet, dann bei der Handhabung der Anwendung ein beſtimmtes Prinzip zum Ausbruck ommen muß, dazuik ſelbſt der Sehein aus⸗ geſchloſſen ſei, daß die Handhabung bon Perſönenrücsſichten diktiert ſei. Run iſt verſchiedenklich verſucht worden, dis unee ſchüfterliche Prafis des Reſchsktages zu be⸗ Linfluſſen. So haf in der Hitze des Attkentatsfahres der Ab⸗ gebokdnete Beſelbr, als es ſich un die Einſtellung eines Verfahrens gegen Moſt handelte, den Antrag bekämpft unter Hinbeis auf die Anſhmpalhiſche Art der Betäligung Moſts. Dem trat Windk⸗ horſt entgegen, indem er darguf hintpies, daß man gerade in einem ſolchen Falls beſonders kühl und dae Urtellen müſſe. Der Abgeordneie Lasker war derſelben Anſicht. Gerade in dent Momtente der Eeregunz müſſe eine Verſammlunz wie der Reichs⸗ ka die allerſtreutzſten kühlſten Ervägungen walten laſſen. Das tſt ein großer vornehmer Grundſatz. Bei Antißarhien muß man ſich beſonderer doppelter Vorſicht deee Im Jahre 1869 wurde dom Reichstag die vorläufige Ein⸗ ſtellung eines Verfahrens gegen den Abgeordneten Mende be⸗ ſchloſſen, der der Rädelsfährerſchafti bdei einem Auftußhe angeſchuldigt durde. Darauf ſteht eine Zuchthaus⸗ ſtrafe bis zu zehn Fahren. Trotzhem iſt damats der Fühker der natſongkliberafen Paste! Bennigſen ſür die berkäufige Einſtellung des Verfaßhrens eingetreten Unnd hat allsgeführt! Wir müſſen uns hüten, daß kwir nür in den Schein geraten, als od koir die politiſche Stellung, welche die Mafjorität des Reichstäges gewährt, mißbrauchen wolten, Am die Minder⸗ heit zi unterdecken.— Geſfern purbe mir im Antsſchuß eni⸗ Drei Geſichtspunkte kreten 1** 75 5 * 3 — 8 „ 7. Setde. tarier ſein parlamentariſches Wirken unmöglich zu machen, dann Ein ſolcher Fall liegt hier nicht vor. Infolge⸗ deſſen ſcheidet die juriſtiſche Beurteilung vollkommen aus. Für uns kommt es nur darauf an: was frommt dem Reiche und dem Reichstag? Der Reichstag darf ein Recht, das er beinahe 50 Jahre eiferſüchtig gewahrt hat, nicht preisgeben. Hier muß es heißen: widerſtehe dem Anfange! Verletzt man einen Grundſatz einmal, ſo verletzt man ihn zum zweiten und dritten Mal viel leichter noch. Man hat auf die Schwere der Zeit hingewieſen. Damit ſchafft man einen Prägedengfall, der gerade in Zeiten ſchwerſter Parteikämpfe der Ausgangspunkt einer fort⸗ geſetzten Durchlöcherung des Immunitätsprinzips werden kann. Gerade in ſolchen Zeiten iſt die Wahrung des Immunitätsprin⸗ zips beſonders wichtig. In ſolchen Zeiten iſt es leicht möglich, daß von der Regierung abhängige Staatsanwälte auf den Gedanken kommen, die Häupter der Oppoſition durch Anſchuldi⸗ gungen unſchädlich zu machen. Der Abgeordnete Liebknecht will durch einen Appell an die Maſſen eine Regierung zum Frieden zwingen, die bereits wiederholt ihre Friedensbereitſchaft boralloer Oeffentlichkeit ausgeſprochen hat. Wür⸗ den Sie auch die Auslieferung eines Mannes verlangen, der es umgekehrt unternommen hätte, die Regjerung zur Anwen⸗ dung einer Methode der Kriegführung zu zwin⸗ gen, die zur Verlängerung und Verſchärfung des Krieges und zu einer erheblichen Verſchlechterung der Lage Deutſchlands führen müßte? Liegt nun die Annahme unſeres Antrages im Intereſſe des Reiches? Ich nehme ohne weiteres an: Die Gründe der Mehr⸗ heit der Geſchäftsordnungskommiſſion zur Ablehnung unſeres Antrages ſind die wahren Gründe. Aber Ihre Stellung⸗ nahme kann und wird mißdeutet werden. Unſere Stellungnahme iſt irgendeiner Entſtellung nicht fähig. Für uns iſt der Krieg ein Kampf um die Heimat. Wir ſehnen einen Frieden herbei, der nicht den Keim neuer Kriege in ſich birgt. Wäre dem nicht ſo, ſo wäre das deutſche Volk kein Kulturvolk. Sol ange wir aber einen ſolchen Frieden nicht erzwingen können, wollen wir unſer Land weiter vertei⸗ digen, um es zu erhalten und zu ſicher n. Dieſe Stimmung des deutſchen Volkes kann durch ein Blatt Papier nicht erſchüttert werden. Iſt es da klug, den Anſchein zu er⸗ wecken, der Deutſche Reichstag meſſe einer aufgeregten Agitation irgendwelche politiſche Bedeutung bei? Wie grotesk iſt dieſe gange Unternehmung! Wie kann ſich jemand einbilden, durch eine Demonſtration auf dem Potsdamer Platz, durch ein Flug⸗ blatt in die hohe Politik, in die Geſchicke der Welt eingreifen zu können? Wenn wir der krankhaften Nervoſität, vdon der dieſes ganze Vorgehen, von der jede Zeile des Flugblattes Zeugnis ablegt, unſere klare nüchterne Ruhe entgegenſtellen, dann dienen wir dem Reiche am allerbeſten. Wenn wir ſagen, wir kennen unſer Volk, wir ſind ſeiner ſicher, wir können eir in ihrer Ausführung ſo unreife Unternehmung eines einzeln ertragen und ver⸗ tragen, ſie macht auf uns ſo wenig Eindruck, daß wir nicht daran denken, ihr gegenüber einen 50 Jahre geübten Brauch aufzugeben, dann würde das eine eindrucksvolle Kundgebung ſein, die nirgend⸗ wo mißdeutet werden könnte.(Beifall bei den Soz.) Ein Ankrag auf namentliche Abſtimmung wird genügend unterſtützt. 5 f Abg. Haaſe(Soz..⸗G.): Die Immunftät der Reichstagsabgeordneten beſteht auch gegenüber Militärbehörden. Das Intereſſe des Parlaments ſteht höher als die Durchführung von Strafverfahren. Es iſt eine Anmaßung, ſeine Zuſtimmung zur Strafverfolgung davon ab⸗ hängig machen zu wollen, welchen Wert die Mitarbeit eines Abge⸗ ordneten für den Reichstag hat. Von dem Verbrechen des Landesverrats kann bei dem Abgeordneten Liebknecht gar keine Rede ſein. Das geht aus der bisherigen Rechtſprechung zweifellos hervor. Das Generalkommando iſt zunächſt auch gar nicht auf den Gedanken des Landesverrats gekommen. Dieſer iſt erſt von dem Berliner Polizeipräſidenten Herrn von Jagow in die Akten hineingeworfen worden.(Hört, hört!) Er ſtützt dieſen Gedanken aber nicht auf das Flugblatt, ſondern er ſagt: der Abgeordnete Liebknecht erklärt auch, daß er mit ſeinen Geſinnungsfreunden im feindlichen Lande zuſammenarbeitet, um den Weltkrieg ſobald als möglich zu beenden, und fährt dann fort: FpaR hande der Abgeordnete Liebknecht iſt damit des Landesverrats überführk. (Hört, hört! und Lachen bei den Soz.) Liebknecht hat aber gar nicht erklärt, mit den Gefinnungs⸗ genoſſen zuſammenzuarbeiten, ſondern nur in demſelben Sinne wie ſeine Geſinnungsgenoſſen im Auslande tätig zu fein. Liebknecht will nur den Frieden herbeiführen, ein Ziel, das auch unſere Regierung, wie ſie in der Note an Amerika erklärt, ſchon zweimal angeſtrebt hat. Wer aber ſo IE, elt, begeht keinen Landesverrat, ſondern erwirbt ſich ein Verdienſt um ſein Vaterland. Sie dürfen ſich bei Ihrem Urteil nicht von Zorn oder Groll gegen Liebknecht leiten laſſen, ſondern müſſen verſuchen, ſeine Gedankengänge zu verſtehen. Wer die Szenen bei der letzten Rede Liebknechts im Reichstage miterlebt hat, degreift, daß hier die Leidenſchaften als ſchlechte Berater mit⸗ wirkten. Das Wort Klaſſenkampf wurde hier ſo ausgeſprochen, daß man eine Gänſehaut hätte bekommen können.(Heiterkeit.) Aus dem Reichstag ſind eine Menge von Belegen dafür beizubringen, daß ähnliche Gedanken hier ausgeſprochen worden ſind, wie ſie der Aufruf enthält. Redner führt einige Stellen an. Die Vorwürfe werden nicht ausbleiben, daß man einen politiſchen Gegner aus⸗ ſchalten wüll. Eine Ausnahme von der bisherigen Praxis hätte man nur machen dürfen, wenn es ſich um ein gemeines ſchweres Verbrechen handeln würde und durch ſchnelles Eingreifen die Verdunkelung des Tatbeſtandes zu verhüten wäre. Aus der jetzt erſchienenen Geſchichte des Kulturkampfes im Deut⸗ ſchen Reich iſt zu entnehmen, wie ſchwere Vorwürfe man in bezug auf nationale Unzuverläſſigkeit auch den Ultramontanen gemacht hat. Unſerer Partei hat man ja auch vor dem Krieg die ſchwerſten Vorwürfe gemacht, jetzt ſind ſie Gott ſei Dank ver⸗ ſtummt. Am 11. März 1916 hat der Abgeordnete Streſemann ſogar geſagt, als er angegriffen wurde, man ſollte den Vorwurf, daß man im Intereſſe des Auslandes handle, gegen einen Abgeordneten überhaupt nicht erheben. Davon eine Aus⸗ nahme zu machen, hat keiner das Recht.(Zuſtimmung b. d. Soz.) Mit graßem Mut hat der Abgeordnete Lieb⸗ Inecht die volle Verantworkung für das, was er kut, übernommen. Vom Reichsamt des Innern befindet ſich ein an die Kom⸗ mandantur gerichtetes Schreiben bei den Akten, worin es heißt: Ich zweifle nicht daran, daß dieſer Antrag(der ſozialdemokratiſchen Fraktion) abgelehnt werden wird, halte es aber, um dies Ergebnis zu erzielen, für unerläßlich, daß dem Reichstag ſobald als möglich die Unterlagen des Strafverfahrens mitgeteilt werden, damit er ſich ein ſelbſtändiges Urteil über den Inhalt der Akten bilden kann. (Hört, hört! und Unruhe.) Kein Beamter des Reiches hat das Recht, das Urteil des Reichstages vorwegzunehmen. Das wirft ein recht ungünſtiges Licht auf die ganze Sache.(Unruhe). Wenn jetzt von der Norm abgegangen wird, ſo tritt an deren Stelle die Willkür, die immer ſchlimme Folgen hat. Abg. von Laſzewski(Pole): Die polniſche Fraktion ſtimmt, nicht dem Abgeordneten Lieb⸗ knecht zuliebe, am allerwenigſten, um ihn in Schutz zu nehmen, ſondern ohne Anſehen der Perſon, aus rein prinzipiellen Gründen gegen den Ausſchußantrag. Wir ſind von jeher gegen jedes Ausnahmegeſetz und gegen jede Ausnahmebehandlung ge⸗ weſen und wollen keine ſchwankende Praxis eingeführt ſehen. (Beifall bei den Soz. und den Polen.) Damit ſchließt die Ausſprache. In namentlicher Abſtimmung wird der Antrag des Geſchäftsordnungsausſchuſſes mit 229 gegen 111 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen angenommen.(Lärm und lebhafte Pfuirufe der Soz. Ironiſche Pfuirufe auf der Rechten. Erneute Pfuirufe der Soz.) Präſident Dr. Kaempf ruft den Abg. Rühle(Wild) zur Ord⸗ nung.(Rufe der Soz.: Wir alle haben Pfui gerufen! Abg. Vogtherr(Soz..⸗G.) ruft„Schande für den Reichstag!“ und exhält gleichfalls einen Ordnungsruf. 2 Die Gewerlſchaftsnoveſſe zum Vereinsgeſeß. Erſte Leſung.(Zweiter Tag⸗) Abg. Dr. Oertel(Nonſe): Wir lehnen die Vorlage ab, wollen uns aber zunächſt einer Ausſchußberatung nicht widerſetzen. Das Vereinsgeſetz iſt ein Kind der inzwiſchen überwundenen Blockpolitit. Meine Partei lehnt es ab, in der Novelle den Willen des Geſetzgebers zum Aus⸗ druck gebracht zu ſehen. Waäre ich damals im Reichstag geweſen, würde ich mich der Vaterſchaft wahrſcheinlich nicht mitſchuldig gemacht haben. Das Verhalten der Regierung dieſer Novelle gegenüber war ſehr wechſelvoll. Zunächſt hieß es, eine Aenderung könne erſt im Frieden erfolgen. Das halten wir auch heute noch für richtig. Schließlich gab ſie dem Drängen des Herrn Scheidemann nach und verſprach, die Vorlage noch in dieſer Tagung zu bringen. Nach Legiens Ausführungen im„Vorwärks“ iſt dies ein Sondergeſetz zugunſten der Gewerkſchaften. Es hat ſich allerdings ein Mäntelchen umgehängt. Die Forderung des deutſchen Landwirtſchaftsrates enthält nichts Anfechtbares. Er iſt gur Vertretung der Landwirtſchaft berufen und will die in ihr herrſchenden feindlichen Verhältniſſe nicht getrübt ſehen. Auf dem Land ſind die Arbeitnehmer oft Arbeitgeber. Beide arbeiten unter dem gleichen Geſchick. Eine landwirtſchaftliche Arbeits⸗ einſtellung wäre von großer Gefahr. Das preußiſche Geſetz, das die Verabredung dazu verhietet, iſt ſegensreich. Es wird durch den jetzigen Geſetzentwurf nicht berührt, ſondern es bleibt be⸗ ſtehen. Der Begriff„wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſch“ iſt dehnbar. Ich möchte einen Preis darauf ſetzen, daß man die„reine“ Politik davon nicht gang trennen kann. Nach dem Entwurf können Jugendliche unter 18 Jahren Gewerkſchaften angehören und Verſammlungen beiwohnen. Zeitungsjungen von 12, Kegelfungen von 14 Jahren können ſich jetzt öffentlich über die Notwendigkeit des Frauenwahlrechts ausſprechen.(Heiterkeit.) Der Reichskanzler hat ſich früher ſelbſt gegen die Teilnahme jugendlicher Perſonen an der Politik ausgeſprochen. Auch der Abgeordnete Kerſchenſteiner, ein hervorragender Kenner der Ju⸗ gendſeele, hat in einer jetzt veröffentlichten Zuſchrift an eine hoch⸗ ſtehende Perſönlichkeit die Zulaſſung fugendlicher Perſonen für verhängnisvoll erklärt. Auch ich trage die Jugend an meinen; Herzen. Stellen Sie ſich auf den Standpunkt des Statsſekre⸗ tärs von 1908.(Beifall.) ̃ Miniſterialdirektor Dr. Lewald: Der Vorredner iſt lautlos an meiner geſtrigen Feftſtellung vorübergegangen, daß durch den vorliegenden Geſetzentwurf an dem beſtehenden Zuſtand nichts geändert wird. Damit entfallen alle von ihm erhobenen Vorwürfe. Der Geſetzentwurf iſt nur eine Sicherung gegen unſichere hin und her ſchwankende Praxis der Rechtſprechung. Gerade auch dem Landarbeiterverband können junge Leute unter 18 Jahren angehören. Leute von 18 bis 20 Jahren ſind doch auch jugendlich, können ſich aber organiſieren. Für dieſe Beſtimmung hat der Vorredner ſeinerzeit auch ge⸗ ſtimmt.(Zuruf des Abgeordneten Grafen Weſtarp(konſ).: Ge⸗ gwungenerweiſel) Gewiß, das Vereinsweſen iſt eine libe⸗ rale Errungenſchaft. Ein konſervativer Abgeordneter hat einmal Das war der Abg. v. Bismarck⸗Schönhauſen. Ich weiß nicht, wie die Locken des Abgeordneten Oerte! gefallen ſind.(Heiterkeit.) Jedenfalls liegt in dem Ge⸗ ſetzentwurf keine Erweiterung des beſtehenden Vereinsrechts, er berhütet nur die ungleichmäßige zu einer Rechtsunſicherheit füth rende Handhabung. 5 Abg. Junck(Natl.): Die Politik iſt die Kunſt des Möglichen. Anregungon und Verbeſſerungsvorſchlägen, die im Ausſchuß an uns herantreten, werden wir uns nicht verſchließen. Die Ausfith⸗ rungen des Abgeordneten Müllex⸗Meiningen habe ich ſo aufgefaßt, daß wir uns bemühen ſollten, dem Geſetz eine beſſere Faf⸗ ſung zu geben. Wir ſind ebenſo, wie ich es von ſeiner Fraktion annehme, feſt entſchloſſen, das Geſetz zu machen. Auch neuen Wünſchen wollen wir nicht von vornherein un⸗ zugänglich ſein. So haben z. B. die Staatsarbeiter, die an ſich, wie das von der Regierung ausdrücklich feſtgeſtellt worden iſt, unter das Geſetz fallen, mancherlei Wünſche. Was ſie vor allem bedrückt, iſt, daß die reichsgeſetzliche Vereinsfreiheit durch einzelſtaatliche Beſtimmungen eingeſchränkt wird. Sollte es im Ausſchuß unmöglich ſein, hier ein Stück vorwärts zu gehen, ſo würden wir ſehr gern den Staatsarbeitern, die ſich ja ſeſbſt in die⸗ ſer Beziehung außerordentlich vernünftig beſcheiden, etwas enf⸗ gegenzukommen. Das Wort ‚Vereinsgeſetz“ wird pielfach als Stichwort für allerlei Wünſche aufgefaßt, die Bedeutung des Ge⸗ ſetzes wird weit überſchätzt. Das Geſetz ift ein Polizeigeſetz und berührk das materielle Koalitionsrecht nicht. Auch die Novelle iſt im weſent⸗ lichen polizeilicher Natur. Sie beſeitigt nur einige Feſſeln, die man früher zu beſeitigen ſich nicht entſchließen konnte. Der eigentliche Wille des Geſetzgebers ſoll der Recht⸗ ſprechung gegenüber durchgeſetzt werden. Dieſer Wille iſt über⸗ einſtimmend im Reichstag und Bundesrat. Man darf das Geſetz nicht mit dem§ 8 des preußiſchen Geſetzes von 1854 beſchweren, ſonſt könne es vielleicht ſcheitern. Nur ein verſchwindend kleiner Teil der Landarbeiter wird hier berührt: wie ſoll dadurch das gute Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf dem Lande geſtört werden! Die Ausführungen des Abgeordneten Dr. Oextel rennen offene Türen ein. Die bloße Beſeitigung der Schrankem eines Polizeigeſetzes kann nicht zu einer Vergiftung der Seele der Jugend führen. Eine ſolche Möglichkeit beſteht noch in tauſenden anderen Fällen, ich erinnere nur an die Fabrikfäle. Wir erwarten von der Vernunft der Gewerkſchaften ſelbſt, daß ſie ihre Tätigkeit nicht dadurch mißkreditieren, daß ſie nun unreife Burſchen ohne Not in die Bewegung hineinbringen. Daran kann ihnen doch ſelbſt nichts gelegen ſein. Aber dieſe jungen Leute müſſen Ge⸗ legenheit haben, mitzuberaten in dem Rahmen, in welchem ſie ſelbſtändig Arbeitsberträge nach unſerm bürgerlichen Recht ab⸗ ſchließen können. Darunter leiden ſie aber gewiß an ihrer Seele keinen Schaden. Wir müſſen brechen mit dem Mißtrauen gegen die Gewerkſchaften, wie es früher beſtand. Wir wollen den Geiſt von 1914, der auch aus diefem Geſetz ſpricht, nicht vergeſſen, wir wollen damit Ernſt machen.(Beifall.) Abg. Stubbendorf(Deutſche Fraktion): Unſere Landarbeiter dürfen nicht ſchlechter geſtelt werden⸗ als die anderen. Wir ſind bereit, im Ausſchuſſe mitzuorbeften und hoffen, daß evas Erſprießliches berauskommt. Ahg. v. Trampszynski(Pole) bringk Beſchiwerden über die Handhabung des Vereinsgeſetzes vor, Der Sprachenparagraph muß beſeitigt werden. 85 Das Haus vertagt die Weiterberakung auf Freitag, 3 Uhr, bünktlich, vorher Anfrage des Abg. Herzfeld(Sog.) itber den deutſch⸗türkiſchen Vertrag, dann Etats des Reichs⸗ tkags, Reichsſchatzamts und Allg. 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Der Unterricht bezweckt die Vermittlung derjeni⸗ gen theoretiſchen Kenntniſſe, die für eine Tätigteit in Juſtallationsgeſchäften ſowie in Gas⸗ und Vaſſer⸗ werksbetrieben erforberlich ſind. Hierbei kommen in erſter Rethe ſolche Kriegs⸗ beſchädigte in Betracht, die im Inſtaallttonsweſen bereits praktiſch vorgebildet ſind, ſodaun aber auch ſolche aus andern metallperarbeitenden Gewerben. Der Kurs findet in Karlsruhe ſtatt und iſt zunächſt auf 3 Monate bemeſſen, er ſoll Ende Mai beginnen. Der Unterricht iſt unenigeltlich. Die Koſten der Berpflegung übernimmt auf Antrag für Kriegsbe⸗ ſchädigte aus Baden der Jandesausſchuß der Kriegs⸗ beſchädigtenfürſorge. Bet bebürftigen Kriegsbeſchä⸗ digten wird der Landesausſchuß auch die Koſten der Wohnung tragen. Geſuche um Zulafſung zu dem Kurs ſind als⸗ Bald bis ſpäteftens 20. Mai 1816 au das Großh. Zandesgewerbeamt in Karlsruhe zu richten. Borbrucks zur Anmelbung können ebenbaſelbſt be⸗ zogen werben. Karlsruhe, 1. Mai 1918. Großh. Sandesgeewrbeamt. Bekanntmachung. Höchſt⸗ und RNichtpreiſe für Marktwaren betr. Die ftüdtiſche Preisprüfungsſtene für Marktwaren hat heute folgende Preife feſtgeſetzt: 496 Pfennig Kartoſſen Höchſtpreis 10 Bfund 33 Deizeraut, auslänbiſch. Richtpreis das 22—23 Wirſing* 5 15 Gelbe Nüden N** 11 Note Rüben* 13 Erdkohlrabi 5 85 5 8 Winterſpinat 8 10 Sommerſpinat 15 15 18 Manugold 5 8 12 Zwiebeln, ausländiſche 8 8³ habarber—— 13—13 Eß⸗Acpfel 30—35 Tafel⸗AHepfen* 5 5 385—40 Apfelfinen, große 4„ Stück 15—17 „ mittlere 5 12—14 Eletne 85 5 8—10 Ster 15—23 Zandbutter Söchſtyreis„ Pfunb 180 Tafelbutter 5 5 5 300 Auslandsbutter ſeit. Mürz 15 200 Dieſe Preiſe müſſen auch beim Verkauf im Saben eingehalten werben; Ausnahmen vun den Richtpreiſen können nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulationsberechnung zugelafſen werden. Wer Anslandsware füähren will, nuß dies be⸗ Zaäglich des Verkaufs auf den Wochenmärkten bet der Marktkontrolle und bezüglich des Berkaufs im Saben beim Preisprüfungsamt anmelben, außerdem eſt bieſe Ware beſonders kennklich zu machen. a lr r, en 18. Mai in aft and gelten einſchließli Freitag, den 10. Mai.— MNanunheim, den 11. Mat 1018. Städtiſches Wreisprüfungsamt: Dr. Hofmann. Bekanntmachung. Den Mheinbrückenverkchr betr. Semüß ſtellvertretenden Gene⸗ ralkommandos des XIV. Armeekorps iſt der Fuß⸗ gängerverkehr auf ber Rheinbrücke Maunheimegub⸗ wigshaſen und zwar auf dem nördlichen Steg in der Zelt von 5 uUhr morgens bis 5 Ühr abends verſuchsweiſe auf Widerruf freigegeven worden. Daß Skroßendazn er auf ber die Straßenbahn verkehrt, ſowie des füblt felg eeegee füblichen Steges Die Weiſungen der Milktärpoſten uns der au der 117 5 zu beachten, * bden Wagenverkehr bleibden die Stisher Einſchränkungen in Kraft. Sisesz Maunheim, den 10. Mai 1916. Sklr0 Bürgermeiſteramt: Dr. Kutzer. Sihtking. * Die ewige Schmachl Ein Geiſelroman aus dem Elſaß von Erica Grupe⸗Lörcher. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Der Geſang draußen verſtummte plützlich er konnte ſich das ganze Bild dort unten w56l ausmalen, wie die Knaben plötzlich dem gefan⸗ enen Spion jetzt begegneten, dem man den Ga⸗ raus machen würde.— Der Anblick, wie der immer ſo eitle und einflußveiche halbfranzöſiſche Kattunbaron, der Monſieur Langeiſen, nun ge⸗ feſſelt zwiſchen den deutſchen Feldgrauen einher⸗ ging, war doch von einer zu tief einſchneidenden Wirkung! emigen Augenblicken marſchierten 10¹ Aber nach die Knaben weiter und kamen nun ſingend un⸗ ten am Hauſe vorbei. Poller Freude erkannte Irmgard lauter Knaben, deren Väter in ihrer 8 75 92 55 hatten. kleinen Bur an ihrer ganzen Haltung Arnd ihrer Miene an wie froß ſie waren, nun einmal wieder mit deutſchen Jiedern ſich himeuswagen zu dürfen und ſich nicht mohr vor den Franzoſen fütrchten zu müſſen. Sie erzählte ihre Entdeckung, während ſie jetzt zu dem alten Goettel und Claude herantrat. Der Blick des Alten ſchweifte durch das Fenſter in die Ferne. Er ſah in Allem die Tieſe der Ur⸗ ſachen. So lagen hier die Konflirte dicht neben⸗ der ſein Wirken Wöſtſchen Propaganda geweiht Aund ſein Leben jetzt einbüßte, begegnete Hier elſäſſiſchen Knaben, welche ſetzt froßh und aus eigenem Antrieb deutſche Soldatenlieder ſangen! Ein Riß ging durch das ganze elſäſſiſche Volk, einte Atmoſphäre der Lüge, der Unaufrichtigkeit, des Taſtens hatte ſich bis jetzt über dieſen Zwie⸗ ſpalt gelagert. Doch es waren noch gute Keime im Lande e 4 nrußte* ößer ziehen—„bwenn dieſer entſe teg ein Ende nahm Auf ſeiner Schalle ſollte man hier ſtehen kleiten und weitewrbeiten Hand in Hand—! Hand in Hand! Claude knüpfte an dieſe Worte ſeines Großvaters an. In den letzten Tagen, die ihm einen laugſanden Aufſtieg ver⸗ Wrachen, wer immer wieber ein Wunſch bei ihen Man werkbe es den Bekanntmachung Den Verkehr mit Knochen, Rinder⸗ füßen und Hornſchläuchen hetr. ö Nach Anordnung des Bundesrats(Reichs⸗Geſetz⸗ blalt Seite 276) dürfen Knochen, Rinderfüße und Hornſchläuche(Peddige) nicht verbrannt, vergraben oder auf andere Weiſe vernichtet, noch unverarbei⸗ tet zu Düngerzwecken verwendet werden; ſte ſind vielmehr getrennt von anderen Abfällen aufzube⸗ wahren. Soweit ſie der Verarbeitung nicht ſchon in anderer Weiſe, insbeſondere durch Abgabe an Händler oder Sammler, zugeführt werden, ſind ſie an der von der Ortspolizeibehörde bezeichneten Stelle zu den von ihr feſtgeſetzten Bedingungen ab⸗ zuliefern. Für Knochen, Rinderfüße und Hornſchläuche, die in Haushaltungen abfallen, gelten vorſtehende Be⸗ ſtimmungen nur, wenn die Ortspolizeibehörbe ez anorbnet. Die Anordnung hat zu erfolgen, wenn eine regelmätzige Abholung der Abfälle nicht ſtatt⸗ findet. Dele und Fette jeder Art, die aus Knochen, Rin⸗ derfüßen und Hornſchläuchen gewonnen werden, find nach näheren Beſtimmungen des Reichskang⸗ kers dem Kriegsausſchuß für pflanzliche und tie⸗ riſche Oele und Fette, G. m. b. H. in Berlin, an⸗ zubieten und auf Verlangen abzuliefern. In gleicher Weiſe ſind die aus den genannten Rohſtoffen her⸗ geſtellten Futtermittel dem Kriegsausſchuß für Er⸗ ſatzfutter G. m. b. H. in Berlin, angubieten und auf Verlangen abzuliefern. Der Reichskanzler kann Höchſtpreiſe für Knochen, Rinderfüße und Hornſchläuche und die daraus ge⸗ wonnenen Oele, Jette und Futtermittel feſtſetzen. Wer den hiernach ergangenen Vorſchriften zu⸗ widerhandelt, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Mo⸗ naten oder mit Geldſtrafe bis zu fünfzehuhundert Mark beſtraft. Die Anordnung tritt am 28. April 1918 in Kraft. Rannheim, den 28. April 1916. Sroßt. Bezirksamt.— Abt. MX. geg. Dr. Pubel. Nr. 18 288 T. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Ablieferung von allen verlangt werben muß, bei denen der Gewerbehetrieb den Abfall von Kno⸗ chen mit ſich bringt. Die Ortspoligeibehörbe beſttmmt Stelle unb Bedingungen der Ablieferung, ſoweit nicht ſchon die Zuführurig zur Verarbeitung in an⸗ derer Weiſe geſtchert iſt. Naunheim, den 8. Mat 1916. Bürgermeiſteramt⸗ dom Hollander. Vekauntmachung. Rachdem die Zuſtellung der Forberungszettel f. die Stidtiſche Umlage 1916 unumehr heendigt iſt, er⸗ ſuchen wir diejenigen Pflichtigen, bie etwa keinen Fordberungszettelerhalten haben, dies unverzüglich Schweigert. uns anzugetgen, oͤer einen Forderungszettel bei uns zu holen. Wir fügen bet, daß ſeder Einwohner mit einem Ein⸗ kommen von mindeſtens 500 Mark zur Zahlung ſtädtiſcher Umlages der⸗ pflichtet iſt. Stadtkaſſe: Röderer. Durch gesunden Stammhalter wurden erfreut Dr. Sievert u. Frau Lina. Mannheim 11. Mat 1016. Den Fortbildungsunterricht betr. 8. Februar 1874 ſind n noch 1 Jahr nach 15 Nach§ 1 des Geſetzes von Knaben noch 2 re und 2 ihrer Entlaffung aus der chule zum Beſuch der Fortbildungsſchule verpflichtet. Demgemäß haben in Mannheim im kaufenden Schuljahr zu beſuchen: al alle in der Zeit vom 1. Juli 1900 bis 80. Juni 1902 geborenen Kuaben die Knabeufortbildungs⸗ ſchule, alle in der Zeit vom 1. Juli 1901 bis 30. Junt 1902 geborenen Mäbdchen die hauswirtſchaftliche Mädcheufortbildungsſchule in den Schulküchen verſchiedener Schulhäuſer. Nach 8 2 desſelben Gefetzes ſind Eltern ober deren Stellvertreter, Arbeits. oderx Lehrherrn ver⸗ yflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kinder, Jehrkinge, Dienſtmädchen uſw. zur Teilnahme am Fortbildungsunterrichte anzumelden und ihnen die zum Beſuch desſelben erforberliche Zeit zu gewähren Die Aumeldung hat zu erfolgen: für die in der Altſtabt und in den Stadttetlen Käfertal, Waldhof, Neckarau, Feudenheim und Rheinau wohnenden Knaben bei dem Oberlehrer b 3 der Knabenfortbildungsſchule im Schulhaus K 2, 8, Zimmer 6 täglich von—10 Uhr vormitkags. b) für die im Stadtteil Sandhoken wohnenden Knaben bei dem Oberlehrer der Schulabteilung HDaſelbſt. eh für bie in der Aliſtadt wohnenden Mäbchen deim Bolksſchulrektyrat 8 2, 9 täglich von—10 und —4 Uhr. d. für die in den Stadtietlen Käfertal, Waldhof, Neckaran, Feudenheim, Rheinan und Sandhofen wohnenden Mädchen bei dem betr. Oberlehrer der dortigen Mädchenabtellung. Zuwiderhand⸗ lungen werben mit Gelbbuße bis zu 80 Mark beſtraft.(Abf. 2 desfelben 8 Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehr⸗ kinge uſw., die von auswärts kommen, ind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, oh dieſelben ſchon in ein feſtes Lehr⸗ oder Dienſtverhälinis getreten oder nur verſuchsweiſe ober probeweiſe aufgenommen ſind oder ſich nur vorübergehend lauf Beſuch hier aufhalten. Diefenigen fortbilbungsſchulpftichtigen Knaben, welche die Gewerbeſchule oder die Handelsſchnle be⸗ ſuchen wollen, haben ſich heim Roktorat der Gewerbe⸗ bezw. Haudelsſchule anzumelden. Weiterhin bemerken wir. daß auch die in der Zeit vom 1. Juli 1900 518 30. Juni 1901 geborenen Handelsſchülerinnen zum Beſuch ber Haushaltungsſchule verpflichtet ſind. Maunheim, den& Mai 1016. Sta819 Bolksſchulrektorat: Dr. Sicinger. eeenteeee— Frühkartoſſeln 5 Kaiſerrrone unt zu räumen 48392 3 2 Pfund Pfeuntg. 3 e Gebr. Velten, Telephon 344 1, 8 unb Schwetz ingerſtraße 18. SMeeeeeeeeeeseee ο Stslß Der Verkauf metnes Neſt⸗Kagers in Bluſen Kleidern, weiß und farbig, ſowie Koſtümen ſindet nur noch morgen Samstag, den 18., von—12 vor⸗ mittags.—6 Uhr nachmittags featt Cahn Stagen⸗Geſchäft für Damen⸗ Konfektion 77¹ D I, 1, Paradeplatz, 1 Treppe. Volksſchule Mannheim. Beſtimmungen aus der Schulordnung. Den Eltern, deren Kinder die hieſige Volksſchule und Bürgerſchule beſuchen, werden nachfolgende Beſtimmungen der Schulordnung zur gefälligen Beachtung empfohlen: 1. Die Anmeldung neu eintretender Kinder er⸗ folgt in den Schulhäuſern bei dem betreffenden Oberlehrer(nicht beim Rektorat). 2. Die Abmeldung von Schülern wegen Austritte geſchieht ausnahmslos beim Klaſſenlehrer (nicht beim Rektorat). GEbenſo ſind alle Geſuche wegen Umſchulung von einem Schulhaus in ein anderes infolge Umzugs in einen entgegengeſetzt gelegenen Stadtteil beim Klaſſenlehrer(nicht beim Rek⸗ torat) einzureichen. 4. Jeder Urlaub für Schüler, gleichviel von wel⸗ cher Dauer, iſt ausnahmslos beim Klaſſen⸗ lehrer(nicht beim Rektorat) nachzuſuchen; auch alle diesbezüglichen ärztlichen Zeugniſſe ſind am den Klaſſenlehrer einzuſchicken. 5. Nach dem Klaſſenlehrer ſind die Oberlehrer in den einzelnen Schulhäuſern diejenige Inſtanz, an welche ſich die Eltern bei Vorkommniſſen, die die Schüler betreffen, zunächſt zu wenden harben. 6. Bei allen Zuſchriften an das Rektorat und die Oberlehrer iſt dem Namen des Kindes, um welches es ſich handelt, die Angabe des Schul⸗ hauſes, der Klaſſe und des Klaſſenlehrers bei⸗ zufügen. 7. Auskunft über Schulangelegenheiten(Schul⸗ pflicht, Schulgeld, Unterrichtsgeit, Lehrplan, Umſchulung uſw.) wird käglich von 4 Uhr ab ausgenommen Samstags) beim Rektorat B 2, Nr. 9 mündlich erteilt. Mannßheim, den 8. Mat 1ote. Solksſchulrektorat: Dr. Sicklnger. Veroln der güinden von Maunhelm- Ludwigshafen und Umgebung k. V. Mannheim Smpflehlt sieh zur Anferti umd zum Bezug von Korb- und Bürstenwaren aller Art, für Reparaturen an Körben und Stühlen; sowie zur Herstellung von Drahtgeflechten und Stimmen von Klavieren. 42791 Wir leisten für prompte u. preiswerte Bedienung Gewähr und bitten Anfragen und Bestellungen kreundlichst an obige Adresse gelangen zu lassen. 3 Sta814 Statt beſonderer Anzeige. Kach kurzer Krankheit verſchted am 11. Mai meine liebe Frau, unſere liebe Mutter, Groß⸗ mutter und Schwiegermutter 19775 Stau Franziska Knauber im Ga. Bebenslahre. Nannheim, M 2, 8, Stuttgart⸗Caunſtatt. In tiefer Trauer: Sudwig Knauber, Schueidermeiſter — Ludw. Bigefeldwebel r eg ue Sesn r. Adbert Knauber, Inf.⸗Regt. 128 und Fautil 15 Die Beerdigung ſindet Samstag Nachmittag ½ Uhr von der Leichenhalle aus ſtatt. ſehnſüchtig in den Vorbergrund getreten: der Wunſch, ſich mit Irmgard trauen zu laſſen. Wenn dieſer Krieg beendet war, würde er nie mehr nach Frankreich zurückkehren. Er würde im Elſaß bleiben. Hier in Ottweiler ſich nieder⸗ laſſen. Doch bis daßin konnte noch viel Zeit verſtreichen. Sein Weg würde ihn als Kriegs⸗ gefangener nach ſeiner Geneſung wieder von Irmgard wegführen. Aber er wollte ſich daun mit dem Bewußtſein für dieſe Spanne Zeit von ihr trennen, daß ſie ſein Weib ſei— Jetzt ſprach er zum erſten Mal dieſen Wunſch aus, der ihm in den letzten Tagen oft ſtumm Herz und Sinn bewegt. Und niemand war glücklicher bierüber als der alte Mann, der viel⸗ leicht zuerſt von ihnen allen die aufwachſende Sympathie zwiſchen Claude und Irmgard ge⸗ Fünlt, damals in ſener Stunde, da eilfertig die Tritolore am Chatelet des Monſteur Langeiſen und alles dunlel zu werden drohte. Damals vief er Irmgard zu:„Alles im Leben iſt Wandel. Deswegen iſt Geduld und Aus⸗ harren die größte Kunſt im Leben!—“ Als Claude dieſen Wunſch ausgeſprochen, antwortete 8. 9—— Bewegung ihr die Lippen. ich ſie ha in dieſen Augenblicken an die prophetiſchen und ſoheriſchen Worte des alten Goettel von damals gedacht. Und ſie ſah nun den köſtlichen Lohn ihres glaußenden Ausbarvens. Nun, da ſich der geltebte Mann auch ihren Lebenszielen zu⸗ geneigt! Statt einer Antwort legte ſie ſchweigend ihre Hand in die Rechte, die Claude ihr jetzt entgegen⸗ ſtreckte. Beide lauſchten nun den Ausführungen des alten Mannes, der die Schritte für eine ſtandesamtliche Trauung vorſchlug. Er fühlte ſich glücklich, ſich noch ſo nützlich machen zu können. Glücklich war er, zu ſehen, wie ſich ſetzt auch in der fungen Generation ſeines Geſchlech⸗ tes trotz der notvollen Zeit Glied um Glied verankerte. Den wichtigen Einfluß des Regimentskom⸗ naudeurs in Denon kug ausautzend, war es ihm gelungen, für ſich und Dorette nach kurzer Zeit bie völlige Freilaſſung und Rücktehr über die Schweiz ins Elſaß zu erwirken. In Straß⸗ burg war nicht nur ſeine ganze Angelegenheit zu den Akten genommen worden, fondern er hatte es auch unternommen, für Heimerding wichtige Schritte zu tun. Die deutſche Regierung Anzahl deutſcher Beamten Repreſſalien und ließ in den von den Deutſchen beſetzten franzöſiſchen Gebieten franzöſiſche Beamte gefangen ſetzen. Da war man ſenſeits der Vogeſen mit dieſem Punkte plötzlich geneigter geworden, und Hei⸗ merding war vor einigen Tagen bei einem Aus⸗ tauſch über die Schweiz ebenfalls in Straßburg eingetroffen. Nun, da Ottweiler zurückerobert war, hatie es Dorette und ihm keine Ruhe ge⸗ laſſen, das geliebte Fleckchen Erde wiederſehen zu bürfen. Mit den nötigen Paſſterſcheinen verſehen, waren ſie ſelbſt an den von den deut⸗ ſchen Waffen ſtarrenden Teil der Kriegszone im Elſaß vorangekommen, den ſie nur im Wagen zurücklegen konnten. Jetzt ſaß Dorostte nach dem erſten Wiederſehen beim Vater unten und er⸗ zählte ihm ihre Erlebniſſe während dieſer langen Monate. In ihren Erzählungen klang als Melodie nach dieſer überwundenen Leidenszeit immer wieder das Bewußtſein durch:„Nichts hat uns Beide in unſerer Liebe trennen können! Und nun wartet der geliebte Mann in Straß⸗ Burg auf meine Rückkehr und Deinen Segen zu unſerer Verbindung!“ Am andern Vormittage kam Reinhold, der ſich dienſtlich eine Stunde freigebeten hatte. Er war ungewöhnlich bleich, faſt niedergeſchlagen, als er gleich bei ſeinem Eintritt in ſein Bater⸗ haus Schweſter und Großvater, Irmgard mit ſeinem Vater zu einer Beſprechmug zuſammen⸗ bat. Droben im Fimmer von Claude vereinigte man ſich, die andern betrachteten Reinhold mit einigem Befremden. Seine ſonſt ſo geſunde zu⸗ verſichtliche Kraft ſchien erſchüttert. Er habe eine ſchlimme Nacht hinter ſich, begann er zu enzählen. Sein Verdacht gegen die Wirtsleute des Hotel Aux des elefs, welche ſich gegen die deutſchen Soldaten ſo unfreundlich benommen, Herbe ſich beſtätigt. Mitten in der Nacht, als ſie ſich volkommen ſicher zu fühlen ſchienen, ſeien die Wirtsleute mit ihvem Geſinde in einem ver⸗ ſteckten Kellerraum aufgeſtöbert worden, als ſie ſich an einer ausgiebigen Mahlzeit erfreuten. Eine ganze Menge von Vorräten, die ſie in dem alten Gaſthaus kunſtvoll in Kellergewölben ver⸗ ſteckt, kamen nun zum Vorſchein. Mit ihnen bätten viele der deutſchen Soldaten nach anſtren⸗ geudem Marſche gekräftiat werden können. Aher um die Welt hätte Madame Fſidora nichts für die deutſchen Soldaten hergegeben, trotzdem ſie ergrüff augeſichts der Verſchleppung von einer kitir Mies auf Helſer und Pfonnig bezahlt mor⸗ den wärr. Nichts tat ſie für die deutſchen Sol⸗ daten, nichts! Denn dieſes Deutſchland ſollte ja ſo Hein werden, daß es unter einen Eichbaum ginge!— Aber Madame Iſidora und ihr Gatte ſowie das ganze Geſindel wurden von dem wohlge⸗ füllten Speiſetiſch im Keller weg verhaftet und wegen ihrer deutſchfeindlichen Haltung gefangen geſetzt. Die Augelegenheit an und für ſich hätte Reinhold in ihrer gerechten Strafe vielleicht be⸗ luſtigt, wenn ſie nicht ein ſo trauriger Beweis von der Zerriſſenheit des Ortes geweſen wäre. Denn noch an anderen Stellen waren aus Ott⸗ weiler Meldungen über verdüchtige Haltung von Einwohnern mitgeteilt worden. Das Geſpenſt des Verrates und der Spionage lauerte an allen Ecken. Und wenn auch 7 und Kalten⸗ bach an der Wende zwiſchen Tag und Nacht für ihren Verrat ſtandrechtlich erſchoſſen worden waren, ſo gab es noch viele unſicherr Elemente, über die Langeiſen bis jetzt die Hand gehalten. Die Stimmung im deutſchen Offiziersſtab war durch dieſe Vorkommniſſe ſehr ernſt geworden. Eine größere Aktion ſollte am nächſten Tage gegen den Feind unternommen werden, um ihn guch aus ſeiner Höhenſtellung zu bringen. Es war von größter Wichtigkeit, daß die umfaſſen⸗ den Vorkehrungen hierzu geheimgehalten blieben und nicht zum Feinde drangen. Die Wahrſchein⸗ lichkeit eines Verrates war in dieſen von Spio⸗ nage durchſeuchten Orte ſehr groß. Deswegen war der Eutſchluß gefaßt worden: den Ort zu räumen. Sämtliche Einwohner mußten 5 abends ſechs Uhr den Ort verlaſſen haben. Kein Menſch außer den deutſchen Truppen, durfte zurückbleiben. Auch die Verwundeten mußten fortgeſchafft werden, da der Ort möglicherweiſe in die Kämpfe hineingezogen wurde. Unterdeſſen wurde der Befehl bereits im Ort bekanntgegeben. Wie ein Brennen und Zucken ging es durch das Städichen. Schmerz und Be⸗ ſtürzung verbreiteten ſich bis ins kleinſte Haus. Von der eigenen Scholle ſort? Hinaus ins Ungewiſſe! Für unbeſtimmte Zeit? Fort von Haus und Hof—, jetzt in Winterkälte und Schneeß Und die es unſchuldig traf, ballten zornig die Fauſt gegen dieſenigen, welche dieſes Unglück über den Ort verſchulde franzöfiſchen Seite getzalten. Schluß folat⸗ t, weil ſie zur 1 — GNNS S