N 8 Andere Abteilungen ſtießen Bezugsprels: mark 14⁰ nenatlic, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..52 im Vierteljahr. Einzel⸗Rummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Auzeigen: Rolonel⸗Seile 40 Ppfg. Reklame⸗Seille.20 Mk. Schluß der Enzeigen⸗Annahme für das Itittagblatt morgens 59 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. CTäglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbe wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das ee im Bilde“; der Aaanmgern und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgedung Zweigſchriftleitung in Berlin, A W. go, In den Zelten 17, Jernſprech⸗Aummer Celephon⸗Amt Hanſa 307.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2017 Tuödwigshafen a. Ah. und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; CTeckhmiſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen 5 Mode⸗Beilage; Frauen⸗ Hlatt. zirk Mannheim; Beilage für Citeratur geiger Telegramm⸗Adreſſe: „Benerglanzeiger Mannſeim Sernſprech⸗Nummern: Mberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ ge 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung 341 Liefdruck⸗Abteilung 088 Täglich 2 e(außer Sonton 226 r. 226 Aer Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 15. Mai. (WTB. Amtlich) wWeſtlicher Kriegsſchauplatz. In pielen Abſchnitten der Front mar die bei⸗ derſeitige Artillerie⸗ und Patronil⸗ lentätigkeit lebhaft. Verſuche des Gegners, unſere neu gewonnene Stellung bei Hulluch wieder zunehmen, wurden, ſoweit ſie nicht ſchon in unſerem Artilleriefener 3 u ſammenbrachen, im Nahkampf er⸗ ledigt. Im Kampfgebiet 1 5 Maas wur⸗ den Angriffe der Franzoſen am Weſthauge des Toten Mann und beim Cailette⸗ walde mühelos abgeſchlagen. Heſtlicher und Balkonöriegsſchaurlatz Keine beſonderen Ereigniſſe. Oberſte Heeresleitung, Der engliſche Bericht. London, 15. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Reuter meldet: Heeresbericht: Nach einem ſehr ſchweren Bombardement mit Geſchützen aller Kaliber unternahm der Feind geſtern noch beim Walde von Ploegſteert einen Angriff in drei Abteilungen, von denen es einer gelang in unſere Laufgräben einzudringen; ſie wurden mit Hinterlaſſung von 10 Toten ſofort wieder daraus vertrieben. auf ſchottiſche Truppen und wurden auseinandergeſprengt. Am frühen Morgen drang eine britiſche Pa⸗ krouille in die feindlichen Laufgräben füdlich Ns Vermelles. Feindliche Artillerie und werk, Givenchn und St. Eloi tätig. Der Alterteichtſch⸗unguriſche Tagesbericht. Wien, 15. Maj.(WTB. Nichtamtlich,) Amtlich wird verlautbart: Ruſſiſcher und Aviegs⸗ ſchauplatz. Unverändert. Italieniſcher Uriegsſehauplatz. Geſtern Nachmittag entwickelte ſich au meh⸗ reren Abſchnitten lebhafter Artil⸗ leriekampf, der auch heute ſortdauert. Nachts belegten unſere Flieger die Adriawerke von Monfalcone, den Bahn⸗ hof von Cerpignauo und ſonſtige mili⸗ täriſche Anlagen ausglebig mit Bom⸗ ben. Unſere Negege kehrten unverſehrt zurück. Weſtlich von 8 an M warf unſere Infauterie den Feind aus ſeinen vorgeſchobe⸗ nen Grüben und ſchlug mehrere Au⸗ken iffe ab. Varſtüßſe der Jtgliener uörd⸗ des Můu n 5 an ſe men. La Baſſsekanals ein. Wir beſchoſſen die⸗ Stellungen nördlich von Monchy und öſtlich, bvon Mörſer waren bei Souchez, am Hohenzollern⸗ 23 formell abgelehnt hat, die Erlaubnis für RNoten Kreuzes ſoi der Anſicht, daß gemäß der Staaten und alle kriegführende Mächte unter⸗ M 88 Nontag, 15. Mai 1010. kopfes draugen unſere Truppen mehrfach in die italieniſchen Gräben ein. Der Stellvertreter des Ehefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Ereigniſſe zur See, Am 13. nachmittags hat ein Geſchwader von Seeflugzeugen militäriſche Anlagen von Valana und der Inſel Saſeno er⸗ folgreich mit Bomben belegt und iſt trotz des heftigen Abwehrfeuers wohlbehalten ein⸗ gerückt. Das Flottenkommando. Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen Wilſons mit England. New Nork, 183. Mei.(WIn Nicht⸗ amtlich.) Funkſpruch von dem Vertreter des Wolf ſchen Büros. Die„New Nork Sun! in einer Depeſche aus Waſhington, die ſcheinend amtliche Ankündigung von Wilſons Abſicht an England über das Stadium ſeiner Blockadepolitik eine Nobe zu⸗ ſenden, wird hier für bedeutungsvoll gehalten, Abgeſehen von ihrem offenſichtlichh en fpeundlichen Beweggrund wird der Abſicht des Präſidenten die diplomatiſche Erörterung mit England, welche während des kritiſchen Sta⸗ diums des Unterſeebagobſtreites zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland zeit⸗ weilig ruhte, wieder aufzunehmen, in diploma⸗ tiſchen Kreiſen Bedeutung beigemeſſen. Ein amerikaniſcher Ae an New o rk, 15, Mai.(WTis Nichtamtlich) mkſpruch von dem Vertreter des Wolfeſchen Waſhingtener Depeſchen melden Die ſagt gegen deſſen Politik vor, Verſchi 7f ungen von Hilfsmitteln des amerika⸗ niſchen Roten reuzes, die für die Mitkalmachte heſtimmt ſind, aufzu⸗ halten. Lan ſing hat einen Brief von dem früheren Präſidenten T Taft erhalten, der jetzt Vorſitzender des Zentralkomitees des Roten Kreuzes iſt, in dem dieſer ſolche Maßnahmen dringend fordert. Tafts Prief hat es zum erſten Male an den Tag gebracht, daß England ſchiffung von Hilfsmitteln an die Mit⸗ telmächte zu geben, außer wenn ſie für ameri⸗ kaniſche Hoſpitäler And ſonftige Anſtalten be⸗ ſtimmt ſind. Dieſe Ausnahme, ſchreibt Taft, ſel wertlos, weil infolge des Mangels an Mit⸗ teln das Rote Kreuz ſeit Oktober vergangenen Jahres in den kriegführenden Ländern keiner · lei Anſtakten unterhalten hat. Daft ſagt in dem Brieſe: Die Behörde des amerikaniſchen Genfer Konvention, welche die Vexeinigten zeichnet haben, die Vereinjgten Staaten ein vertragliches Recht haben, darauf zu heſtehen, 11 die gus ſchließlich Kran⸗ erwundeten For Altes Regierung bepeite einen Proteſt an England und franzöſiſchen Bundesgenoſſen das klägliche Scheitern ihrer März⸗ und Aprilangriffe auf die Schneeſchmelze zurückführten und die Wie⸗ 0 plle m 1 Eiland.— Ne Hofſnmg der auf Nußland. Ne ruſſiſch⸗kürkiſchen Kümpfe. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 15. Mai.(W. Nichtamtlich.) Das Hauptanartier teilt mit: An der Jralfront keine Veründerung. An der Kgukaſusfryont uunbedeutender Feuerkampf in einigen Abſchnitten. Keine wichtige Nachricht von den übrigen Fronten. Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 15. Mai,(WTB. Nicht⸗ amtlich) Aumtlicher Bericht vom 14. Mai. Weſtfront: Südweſtlich Olika hatte unſer Arkilleriefeuer eine Exploſion bei einer feindlichen Batterie zur Folge. An der mitt⸗ leren Skrypa verſuchten feindliche Abteilun⸗ gen ſich unſeren Ste AHungen zu nähern, wur⸗ den aber durch unſer Feuer gerſtreut. Wir machten einige Gefangene. Kaukaſusfront: Eine griffs mit großen Verluſten für den Jei nd zu⸗ kück, In der Nichtung auf Erſindian gogen die Türken beträchtlichea Kräfte zuſammen und griffen dann an, Nach einem gintägigen erbitterten Kampfe ge⸗ lang es ihnen, unſere Vortruppen ſtellenweiſe zurückzudrängan, Unſer Feuer fügte ihnen ſo große Verluſte zu, daß ſie einen weiteren Angriff aufgebon muß⸗ ten. Auf Moſſu! vorgehend beſetzten umſere Truppen die Gagend von Rouenduz in Meſo⸗ potaimden, 135 Kilometer öſtlich Moſſul, Dort ließen die geſchlagenen feindlichen Kräflo bei einem fluchtartigen Rückzug 3 Geſchütze ſtehen, forner eine Menge Gewehre, Artillerig und Infanterje, Munition und die Kanzlei eines kürkiſchen Detachements. Der erſolgreiehe Vormarſch der Tülrken. % Wien, 15. Mai.(Prio.⸗Tel) Die Wiener Mittags, zeitung meldet aus Die Peterzhger offizißſe„Weſtenik Agentur“ gibt ihrem Vormayſch erfolgreich leten Oeſtlich von Askale Lam es zu heftigen Kämpfe in denen die Tünken, die ruſſiſchen Abte ungen untzingelten. Die bedrohten Maſſen verteidigten ihre Stellungen verzweiſelt: auch in der Rich⸗ tung Erzingſan haben die Türken erfolgreich die Offenſive ergriffen. Die hommende ku ſiſche Offenſtoe. Auf dem äſtlichen Kriegsſchnuplatz iſt es kn der letzten Zeit ziemlich ftill geworden, nach⸗ dem die jüngſten ruſſiſchen Offenſivperſuche ein Sumpf und Blut“ erſtickt worden wapen. ſchritten, und das Gelände, das durch das Tau⸗ wetter für jede größere Unternehmung un⸗ gangbar war, dürfte allmählich wieder in einem Zuſtande ſein, der der Abwicklung umfangrei⸗(Zye cherer Kriegshandlung günſtiger iſt, Man er⸗ innert ſich, daß die Ruſſen vor ihren engliſchen deraufnahme der hreszei keit für den Be⸗ In auf Bai⸗ 5 bupt angeſetzte Kolonne ſchlug türkiſche An⸗ ſeh in ihren Meldungen zu, daß die Türken 4 f warkungen Englands und Frankt neue ruſſiſche Offenſive ſolbſt daun Nun iſt aber allmählich die Jahreszeit fortge⸗ kunft ſpricht aber der wi⸗ ternehen waupaße in Weſigen noch immer den lehten Hof birdet, um auf eine Zerſchmetterung Deutſchlands zu bauen oder ſie wenigſtens den Völkern als möglich hinzuſtellen, da ſie genau wiſſen, daß ihnen an der Weſtfront niemals die Beſiegung des deutſchen Heeres und die Ueberſchreftung der deutſchen Grenzen gelingen kaun. Iſt a dieſe Ausſicht nicht vorhanden, dann wülrde e Hinauszögorung, und Zerrung des völlig unſinnig ſein, wenn man eben nicht alt den Umſchwung der„Dinge durch das Heer bauen würde. Inſofern ſind für die Weiterentwicklung des Krie 0¹ grüßerer Bedeutung, als ſie vielleſcht nach der Werte des ruſſiſchen Heeres ſei en kend im Weſten dieſe Hoffnung ßen, kommen aus Rußland eigena richte, die die Lage gut beleuchten. 2 der jüngſte— bereits einberufene gang größtenteils wieder entlaſſen, Au 1 1 ng ba Zwar w Wer aber ruſſif nem kennt, wir ungsverſicherungen Rur läche als ob der Kriegsminiſter die 90 ichtlie; hinter das Licht gefühn wiſſentlich falſche Tatſachen nu nWas er geſagt hat, hat er ſit Glauben erklärt. Aber noch kein in Rußland ſtark genug, ſeine zur Wahrheit zu erziehe⸗ Kriegsniniſter gefordert, ſchleunigt und zu einen hergeſtellt würde. Dieſe ihm num auf ſeine Anfrage ſtänden von ſeinen Beamten eſtätigt wahr iſt oder nicht. Er erklärt dan das, was er ſelbſt gehört hat, kürlich nicht nachprüfen kann. des füngſten Jahrganges 5 licher Form, wie es tatſächſich 175 ſchen Rüſtung beſtellt iſt. Es war vornherein nicht gut denkb völlig berlorene Autsrüſtung eine heeres— man an die Jahrr 95 gar Mobete werden können, oder eine Becafſebe haben, fertigen würde, un u um ſo Bieles Ruſſen. 5 Durtzgeführt wurde, 5 ſammenbruch, den dieſes groß 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger„ Badiſche Neneſte Nachrichlen.(Abendblatt) Montag, dem 15. Mai 1916. Südbeſſarabiensgroße Erregung ausgebrochen, die zur Folge hatte, daß große Scharen der Zivilbevölkerung auf rumäniſches Gebiet flüchteten und unter den an der rumä⸗ niſchen Grenze zuſammengezogenen Truppen die Deſertionen überhand nahmen. In den letzten Tagen ſind über 500 Manneines beſſarabiſchen Regiments nach Rumänſen deſertiert. In mehreren großen Städten wie Kiew und Moskau kam es zu großen Ausſchreitungen über die neuerlich angeordnete Einberufung bon Landſturmmännern, die im Be⸗ ſitzeeines weißen Scheines ſind. Die Ausſchreitungen nahmen ſehr ſtürmiſchen Cha⸗ ter an; unter den Teilnehmern befanden ſich Frauen und Kinder. In den Reihen der in Beſſarabien ſtehenden ruſſiſchen Truppen ſcheint die Unzufriedenheit größer zu werden. Bei einer größeren Zahl Soldaten wurden Flugſchriften gefunden, in denen Friedens⸗ wünnſche enthalten waren. 1* 1 222 Anſammlung ruſſiſcher Truppen an der rumäniſchen Grenze. Vien der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Mai.(Pr.⸗Del., z..) Wie die Baſler Nach⸗ richten aus Bukareſt melden, erſcheinen in der rumäniſchen Preſſe Alarmnachrichten über eine neue Anſammlung ruſſiſcher Truppen im Be⸗ teich der Donaugrenze Rumäniens. Wie Buka⸗ reſter Zeitungen melden, ſei die Stärke dieſer Truppen annähernd die dopelte als jene in der erſten kritiſchen Periode. Ne engliſch⸗ruffiſche Einigung über den Orient. Am 9. Mai hat Asquith bekanntlich den in London weilenden Dumamitgliedern die Mittei⸗ lung gemacht, daß die engliſche und ruſſiſche Regierung über die türkiſche und per⸗ fiſche Frage und alle anderen Punkte, wo ſich Rußlands und Englands Intereſſen be⸗ tühren, ſich geeinigt hätten, um eine Politik feſt⸗ zulegen, die ſie in Zukunft in gegenſeitigem Einvernehmen loyal befolgen würden Eng⸗ land hat alſo, nachdem der Dardanellentraum zerronnen, Rußland mit neuen Verſprechungen in Vorderaſien an ſich gekettet und man begreift, daß die engliſche Preſſe dieſen diplomatiſchen Er⸗ folg ihrer Regierung bejubelt, den ſie vor allem auch unter dem Geſichtspunkt einer Bewah⸗ varnng Rußlands vor einem Sonder⸗ frieden mit Deutſchland betrachtet. So erblickt die„Times“ in einem Artikel vom 11. Mai in der Rede von Asquith an die ruſſt⸗ ſchen Parlamentarier eine klare Abſage am alle deutſchen Friedensintriguen: In der franzöſiſchen Preſſe wurde neulich die Möglichkeit eines japaniſchen Sonderfriedens mit Deutſchland erwogen, wohl auf der Grundlage der Abtretung deutſcher Südſee⸗Kolonien ünd freier Hand in Ching. Auch an Frankreich und England ſind ähnliche Fühler herangetreten, die unter an⸗ dereun ſogar die Möglichkeit einer Grenzberichti⸗ gung für Frankreich in Ausſicht ſtellten, wenn Deutſchland freie Hand gegen Rußland erhielte; gweifellos find ähnliche Anſtrengungen auch in Rußland gemacht worden. Unter dieſen Umftänden iſt es von größter Wichtigkeit, daß Asquith offen erklärk hat, daß vollſtändige Uebereinſtimmung zwiſchen Rußland und England in allen öſtlichen Fragen herrſcht, daß ſowohl mit Bezug auf die Türkei, wie auf Perſien, es zu einer vollkommenen Gtnigung über alle Fragen gekommen iſt, die ſo flange England und Rußland getrennt haben. Groß⸗ britannien hat ſich nicht nur damit einverſtanden erklärt, ſondern auch ſeine Mitwirkung dazu ver⸗ ſprochen, daß die jahrhundertelang ge⸗ hegten Beſtrebungen Rußlands in Gr⸗ bedeutet weiter, und das iſt vielleicht das Wichtigſte, daß in Zukunft Englan dund Rußland nicht nur dazu helfen werden, den Frieden Europas zu er⸗ halten, ſondern auch imſtande ſein werden, mit Japan, als die Hüter des Friedens, in Aſien auf⸗ zutreten. Weniger erbaut als die engliſchen Blätter ſcheinen die Jtaliener von den neuen Ab⸗ machungen zu ſein; zum temperamentvollen An⸗ walt ihrer Beſorgniſſe macht ſich im„Corriere della Sera“ der Abgeordnete Torre. Er richtet an die italieniſche Regierung die dringende An⸗ frage, ob ſie von dem Inhalte der ruſſiſch⸗eng⸗ liſchen Abmachungen unterrichtet ſei und ob in dem Vertrage die italieniſchen Inter⸗ eſſen gebührende Berückſichtigung gefunden haben. Seitdem durch die Kriegsereigniſſe die rufſiſchen Beſtrebungen nach einem freien Zugang zum Mittelmeer, zum Perſiſchen Golf und zum Stillen Ozean in Frage geſtellt worden ſeien, habe der zwiſchen Rußland und England ſeit Kriegsausbruch beſtehende Vertrag notgedrungen eine Aenderung erfahren müſſen, und man werde wohl kaum in der Annahme fehlgehen, daß es ſich in dem neuen Vertrag für Rußland um den Zugang durch Kleinaſien nach dem Mittelmeer und für England um den Landweg von Aegypten nach Per⸗ ſien und Indien handle. Damit ſei das Schickſal der geſamten aſtatiſchen Türkei, die unter England und Rußland aufgeteilt werde, beſtegelt und es frage ſich, ob England und Ruß⸗ land dergleichen Abmachungen treffen können, ohne ihre Verbündeten zu benachrichtigen, und ob Ißbalien für ſeine Intereſſen geſorgt habe Soweit Herr Torre Wir verſtehen ſeine be⸗ ſorgten Fragen an ſich ganz gut. Auch in Frankreich wird man zu der reinlichen Aufteilung Vorderaſiens unter England und Rußland nicht eben ein vergnügtes Geſicht machen. Aber die Beſorgniſſe ſind etwas vor⸗ eilig; der engliſchrruſſiſche Vertrag von 1908 iſt auf dem Papier geblieben, der von 1916 hat keine beſſeren Ausſichten. Vorläufig gehört die Türkei noch den Türben und es iſt gute Aus⸗ -ſicht, daß ſie ſie behalten werden, nachdem ſie ſich ſiegreich an den Dardanellen, am Tigris und in Arabien behauptet haben. So leicht dürfte den Ruſſen der Marſch durch Klein⸗Aſiem nicht werden. Gerade in den letzten Tagen haben wir unbeſtreitbare Meldungen von der erfolgreichen türkiſchen Gegenoffenſive in Arme⸗ nien erhalten. Der Schlag von Kut⸗el⸗Amara hat bedeutende türkiſche Kräfte freigemacht, um auch den ruſſiſchen Vormarſch gegen Bagdad zum Stillſtand zu bringen. Es wird den Ruſſen und Engländern mit dem neuen Aufteilungsplan ſo gehen wie den Nürnbergern. Auch die neuen Erörterungen über die Aufteilung ſind Redens⸗ arten. Allerdings iſt zuzugeben, daß England durch den neuen Aufteilungsplan Rußland für eine Zeit lang wieder an ſich gefeſſelt hat, aber dieſem vorübergehenden und von den militäri⸗ ſchen Ereigniſſen in Kleinaſien abhängigen diplo⸗ matiſchen Erfolg ſteht das erwachende Miß⸗ trauen der Italiener und Franzoſen gegen 11 allzu beutegierigen großen Freunde gegen⸗ über. Japaus Kolle im Verband. Kopenhagen, 15. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die Petersburger Telegraphenagen⸗ tur meldet aus Tokfo: In der Gründungs⸗ verſammlung des Zweigvereins der Doſi⸗ kajpartei in Ktoto ergriff Baron Kato das Wort zur Verteidigung des engliſch⸗ japaniſchen Bündniſſes, das ſeiner Meinung nach die Grundlage der japaniſchen Politik bleiben müſſe. Kato berührte auch die ruſſiſch⸗apaniſchen Bezfehungen und meinte, für Rußland und Japan wäre füllung gehen. Eine ſolche Uebereinſtimmung ein Bündnis oder ein politiſches Abkommen von Vorteil. Das würde den Gegenwartsauf⸗ gaben entſprechen und das engliſch⸗japaniſche Bündnis ergänzen, ohne deſſen Ziel zu ſtören. Japan müſſe den Ententemächten zu einer ſiegreichen Beendigung des Krieges jede Hilfe leiſten. Auf der kommenden Friedenskonferenz werde Japan gemeinſam mit England, Frank⸗ reich und Rußland vorgehen, dürfe jedoch keine großen Vorteile erwarten, da Japan nur einen kleinen Anteil am Kriege nähme, und das nur im fernen Oſten. Her Auftuhr in Irlaud. Asquith Bizekönig von Irland? c. Von der ſchweiz. Grenze, 15. Mai. (Priv.⸗Tel. z..) Die Basler Nachrichten mel⸗ den aus London: Daily Telegraph will wiſſen, daß Asquith ſelber den Poſten eines Vize⸗ königs in Irland übernehmen werde. Die Er⸗ nennung des Vizekönigs ſowie des Staats⸗ ſekretärs iſt bis jetzt ſuspendiert worden. England und Holland. HBolländiſche Vergeltungsmaßnahmen. eVon der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Wie die Neue Zürch. Ztg. aus Amſterdam meldet, hat die hollän⸗ diſche Regierung jede Lebensmittelzu⸗ fuhr nach England verboten, insbe⸗ ſondere aber eine große holländiſche Zuckerlad⸗ ung nach London zurückbehalten, als Vergel⸗ tung für die Verweigerung von Kohlenliefe⸗ rung an holländiſche Schiffe. Griechenland u der Bierverband Die Frage der ſerb. Truppentrans⸗ vorte noch nicht abgeſchloſſen. Athen, 15. Mai.(WTB. Niihtaumtlich.) Reuterbüro meldet: Die Geſandten der Em⸗ tentemächte empfingen keine Beſtäti⸗ gung, daß ihre Regierungen die Frage der ſerbiſchen Truppentransporte als abgeſchloſſeu betrachten. Veniſelos beim König. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Baſler Nach⸗ richten melden aus Athen: Wegen der neuen Forderungen des Vierverbandes bezüglich des Durchtransports ſerbiſcher Offiziere durch Griechenland hat König Konſtantin Ve⸗ niſelos zu ſich gerufen. Ueber den Ausgang der Unterredung wird tiefſtes Still⸗ ſchweigen bewahrt. In der Haltung der Preſſe der veniſeliſtiſchen Partei iſt jedoch ein be⸗ mer kenswenter Umſchwung erſichtlich. e. Von der ſchweizer. Grenze, 15. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Laut„Bafler Nach⸗ richten“ melden die Mailänder Blätter auts Saloniki: Die griechiſche Regierung hat über das Gebiet des Golfes von Covinth den militäriſchen Belagerungs⸗ z uſtand verhängt. * von der Salonikifront nach Aegypten. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Baſler Nach⸗ richten melden aus Bukareſt: Wie die Zeitung Independance Roumaine meldet, findet gegen⸗ wärtig ein Abtransport engliſcher Regimenter von der Salonikifront ſtatt. Die Regimenter werden jedoch nicht nach Frankreich, ſondern nach Aegypten gebracht. Unſere bulgariſchen Gäfte. Hamborn, 15. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Die bulgariſchen Abgeordneten ſind heute früß in Hamborn zur Beſichtigung der Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſer eingetroffen. Die ausgedehn⸗ ten Schacht⸗ und Hüttenanlagen wunden vor⸗ mittags eingehend beſichtigt. Nachmittags findet auf Schloß Landsberg bei Kettwig, dem Beſitztum des Großinduſtriellen Auguſt Thyſſen ein Eſſen ſtatt, an dem die Spitzen der Behörden teilnehmen werden. Die Lage in China. Kopenhagen, 15. Mai.(WTB. Nicht⸗ anitlich.) Die Petersburger Telegraphem⸗ Agentur meldet aus Peking: Scharbin ſchreibk: Da die Unterhandlungsfriſt zwiſchen den Nord⸗ und Südchimeſen abgelaufen iſt, erneu⸗ ten die Revolutionäre die Kriegs⸗ handlungen in Kwantumg. Gerüchte beſagen: Während einer Miniſterratsſitzung ſei Juanſchikais Demiſſion als notwendig erörtert worden. Zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhe in Peking ſeien außerordentliche Maßnahmen ge⸗ troffen worden. Kopenhagen, 15. Mai.(WTB. Nichb⸗ amtlich.) Die Petersburger Telegraphen⸗Agen⸗ tur meldet aus Tokio: Laut Mitteilung eines höheren Generalſtabsoffiztiers in der Preſſe, trägt die von den Anhängern Sunjatſens orgamiſierte Revolution im Schau⸗ tung keinen ernſten Charakter. Die Revo⸗ lutionäre hätten es nicht verſtauden die Spm⸗ pathie der Bevölkerung zu erwerben. Dasſelbe galt auch von den Revolutionären in der Mandſchurei. Berlin, 8. Mai.(WTB. Nichtamklich) Die chinefiſche Geſandtſchaft teilt über die Lage in China mit: Trotzdem fünf Provinzen ſich für unabhängig erklärt haben, ſteht feſt, daß die Kämpfe nicht fortdauern. Der Mflitärgou⸗ verneur von Nanking, Generalfeldmarſchall Fong Knochang und der Militärgouverneur von Anhui, General No Shih Chung, ſowie der Generalinſpektor der Streitkräfte im Hangtſetal, Chang Hfuen, baten gemeinſam den Präſidenten Duan telegraphiſch, auf ſeinem Poſten zu verbleiben. Sie haben die Provinzen aufgefordert, vor dem 15. Mai Vertreter zur Nationalkonferenz nach Nanking zu entſenden Es ſteht außer Frage, daß die politiſchen Streitigkeiten auf friedlichem Wege überwunden werden. Ein franzöſiſches Cenkluftſchiff untergegangen. Toulon, 15. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas: Ein fvanzöfiſches Lenkluftſchiff iſt an der Küſte von Sardimien ins Meer geſtürzt. Die aus 6 Mann beſtehende Beſatzung iſt ertrunken. m. Köln, 15. Mai.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Kölniſchen Zeitung“ meldet über den Unter⸗ gang eines franzöſiſchen Luftſchiffes die Havas⸗ Agentur aus Boulogne: Ein franzöfiſches Luft⸗ ſchiff ſtürzte an der Küſte von Sardinien ins Meer. Die aus ſechs Mann beſtehende Be⸗ jatzung iſt ertrunken. Das Luftſchiff war von Paris abgefahren und hatte die Küſte von Pro⸗ vence überflogen. Es wurde dann von der italieniſchen Behörde gemeldet, daß es in der Alfred Rethel u. unſer Deutſchtum ʒ Zum 100. Geburtstag 15. Mai 1916. 1 Von Carl Meißner. Beide ſind ſie Kriegskinder— die zwei größ⸗ ten, deutſchen Hiſtorien⸗Maler des 19. Jahr⸗ Hhunderts. Adolf Menzel, der Preuße, der die Zeiten um die Lichtgeſtalt des großen Königs neu erlebbar machte, und Adolf Rethel, der Deutſche, in deſſen Phantaſie Kaiſer Karl der Große und die erſten großen Jahrzehnte alt⸗ deutſcher Macht und Herrlichkeit neues Leben gelrennen, ind der, aus der eigenen Zeit geſtal⸗ fend wie keiner, die erſten Kämpfe und Krämpfe um das neue Deutſchland miterlebte. Beide find Kriegskinder. Ein feſſelndes Problem für den Pſychophyſiologen. Wirken nicht nur dau⸗ erubde? nlagen der Eltern, ſondern auch ihre dem Wechſel unterworfenen Stimmungen im Kinde als dauernde Lebensſtimmung, als neugeſchaffene Anlage nach? Die zwei anderen, in allen Tiefen deutſchen Meiſter, die zugleich mit ihnen ſchufen, Moritz von Schwind und Ludwig Richter ſind ein Jahrzehnt früher geboren, ehe die napo⸗ ledniſche Kriegsfurie über Deutſchland kam und ſind ausgeſprochene Idylliker. Aber vielleicht wirken doch die eigenen Eindrücke der Entwickelungszeit zur Perſönlich⸗ leit, die ja wohl zu Beginn der Zwanziger liegt, doch noch ſtärker in Rethel und Menzel nach. Die ſpäte Folge der Befreiungskriege war ſa ein üfblühen unſerer deutſchen Geſchichtsforſchung und gegen 1840 ein mächtiges Anſchwellen frei⸗ Jugend E ber alen. Fenffrrt geue wiſſen wir aus ſeinen ſchönen, anſchaulich ge⸗ ſchriebenen Jugendbriefen an die Eltern erſt ſeit 1912. Den Einſtrom dieſes Zeiterlebens in ſein Werk kennen wir— freilich noch immer viel zu wenig— ſeit langen Jahrzehnten. Schon 1840, als er die Entwürfe der Karlsfresken für der große Aeſthetiker Friedrich Theodor Viſcher: „Das iſt es ja, das iſt der Weg, den der deutſche Hand die Gegenſätze gebunden, welche zu ver⸗ iſt. uns zut allgemein, zu generell iſt. doch ſchlicht, voll geſunder und naiver heitlichen Deutſchgefühls. Mit welch naiver 0 Nethel ſeine ſeert geſſen bat ader Se Früß und froh ſieht er mit den Rathausſaal in Aachen geſehen hatte, ſchrieb Stil einſchlagen muß. Hier hat einer mit ſtarker ſchmelzen die Aufgabe unſerer heimiſchen Kunſt Der reine Formadel der klaſſiſch fühlenden alten Italiener ohne die Art von Idealität, die Die ſtrenge, ja eckige Individualiſierung Dürers im rechten gedämpften Maße ohne Ecken und Brüche, wo er unfrei und unſchön wird. Monumentale Bahn der Linien, alles groß und hiſtoriſch gefühlt und i Herbe des Lebens und ſo ganz unangeſteckt von jenem Zuge des Geſehenſeinwollens, den die Franzoſen und das Thegter in unſere Kunſt eingeführt haben.“ Rethel iſt als ſchaffender Künſtler nur ſo alt geworden wie Raffael: 37 Jahre. Und es legt etwas Raffageliſches über Rethels Jugend. Ein Glückskind, wird er im Haus Diepenbend bei Aachen geboren, das nicht frühreif, aber früh reif iſt, den alle lieben, dem alles leicht wird, der früh Erfolge hat. Unter dem braven Naza⸗ rener Schadow lernt er in Düſſeldorf das Mal⸗ handwerk, wo ſchon Friedrich Wilhelm IV., noch als Kronprinz, auf den Neunzehunjährigen auf⸗ merkſam wird. Er hat das Glück, als Zwanzig⸗ jähriger in Philipp Veit in Frankfurt den rechten 51 Befreier ſeines Künſtler⸗Jochs zu Aungen ein gutes Stück Welt und Kunſt— die Rheinlande, München, die Alpen und Innsbruck. Schon der Zweiundzwanzigjährige bekommt 2000 Gulden für ein Bild. Der Dreiundzwanzig⸗ jährige malt für die Kaiſerreihe im Römer zu Frankfurt die vier beſten Bilder, ſicher und kräf⸗ tig charakteriſtert, wirkſam in der maleriſchen Erſcheinung. Kaiſer Marx iſt wirklich der letzte Ritter. Dieſe Eiſenhand, die in den Lorbeer greift, iſt ein gefundenes Symbol für die Doppel⸗ züge dieſes Hochſtrebenden. In ſtarkem Gegen⸗ ſatz, trotz des gleichen ſtolzen, ruhigen Daſtehens Karl., kalten Blickes der verſchlagene Diplo⸗ mat. Auch hier ein ſtarker Wille, der aber mit ganz anderen Mitteln wirkt. In dieſen Bildern iſt wirklich hiſtoriſche Erkenntniskraft in künſt⸗ leriſchen Ausdruck überſetzt. Im gleichen Jahre kann Rethel faſt mühelos an Stelle ſeines einſt wohlhabenden, aber verarmt geſtorbenen Vaters die Pflicht übernehmen, für Mutter und Geſchwiſter zu ſorgen, eine Pflicht, welcher der ſittlich adelige Mann mit warmer Liebe länger als ein Jahrzehnt nachlebt. Als der Fünfundzwanzigjährige dann mit dem Auftrag für die 8 Karlsfresken im Rathausſaal zu Aachen, der zugleich mit 75000 Mark au lauge Zeit wirtſchaftliche Sicherung gab, die Möglichfeit, ſich als Künſtler auf großen Flächen auszuleben, in Hände hält, während ſich ſebbſt die Mitbewerber— Plüddemann und Mücke— bewündernd beugen, iſt die Höhe erreicht. Für den Menſchen Rethel liegen auf der Abſtieg⸗ 9 75 Schatten, Mühſal und Krankheit in immer che der Es 15 55 5 bau⸗ e änderungen in Aa ührung der qualvolle 7 dann als ſtillen Irren ſein Leben endigen ließ, ſpukt ein Jahrzehntlang mit Trübſinnsſtimmun⸗ gen voraus. Aber auch aus ihm ſog der Künſt⸗ ler für die dunkle Gewalt ſeiner ſpäten Zeich⸗ nungen noch Kraft. Es iſt eine verbreitete Unſitte, wird ein Künſt⸗ ler berühmt, nun alles von ihm über den Klee zu preiſen. Auch Rethel hat Zeitſchwächen Tribut gezahlt und nicht wenige Bilder gemalt, die heute künſtleriſch verblichen ſind. Aber wie viel lebt doch von ihm, ja wird uns in dieſem Kampf um unſer deutſches Leben uen bedeutungsvoll! Da iſt die Zeichnung des Achtzehnjährigen: Gebet vor der Schlacht von Sempach. Welch Ernſt in dieſen Todgeweihten, welch männliche Ergebung ins Geſchick in dieſen ſchlicht Tapferen! Wie iſt es ſchon gekommen, daß wir dieſe Wenigen als gültige Verkörperer des ganzen Heeres, das auf den ſerneren Hügeln nur angedeutet iſt, empfin⸗ den.— Dann„der Mörder von der Gerechtigkeit verfolgt“(im Entwurf noch ſchöner als im Bild). Der deutſche Glaube an allendlich waltende Gerechtigkeit, der uns auch gegenüber dem welt⸗ umraſenden Lügenmord unſerer Feinde nicht verlaſſen hat, ſpricht feſt und groß aus dieſem Jugendwerk.— Die Zeichnungsfolge„Hannibals Zug über die Alpen“ geſtaltet die Ueberwindung der wilden Schrecken des Gebirges. Früher ſtörte mich immer etwas dramatiſch tes darin. Nun erkannte ich aus dem Zeitg heraus ihre ſtarke Kraft und Wahrheit. Rethel ſelbſt reiſte in den Wartejahren auf Aachen zu anderem Zwecke über die Alpen. Es war eine Fahrt ins Land des Freskos, ſie klärte ihn ſtark und gah dem Maler die Sicherheit, mit der er 8 0 „ %—„/c ———— 12——————7————— e — s VVTFVVVVVVVVC — Montag, den 15. Mai 1916. Seueral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath) 3. Seite. Nähe der Küſte Sardiniens ins Waſſer ge⸗ fallen ſei. Man entſandte ſchleunigſt Hilfe für die Schifbrüchigen und ein in den dortigen Gewäſſern ſich aufhaltendes Kriegsſchiff fuhr mit aller Schnelligkeit nach der Unfallſtelle. Bis jetzt iſt es trotz der lebhafteſten Nachfor⸗ ſchungen nur gelungen, vier Leichen zu bergen. Die Suche nach den letzten Opfern wird fort⸗ geſetzt. 9 Ein ernſter Mahnruf. In beachtens⸗ und beherzigenswerten Worten hat de Polizeipräſtdent von München Frhr. v. Grundherr in öffentlicher Verſammlung die Sünden, die in dieſer ſchweren Kriegszeit von gewiſſen Kreiſen in unſerem Vaterlande began⸗ gen werden, bloßgeſtellt und gegeißelt. Mit Recht konnte er auf den Ausſpruch eines Feld⸗ grauen verweiſen, der auf Urlaub in München weilte:„Ich halte os hier nicht länger aus, ich kann das Lotterleben nicht mitanſehen bei all den ſchweren Opfern, die wir draußen täglich bringen müſſen!“ Hart zwar iſt dieſes Urteil, aber in vieler Hinſicht zutreffend, wenn man über die Grund⸗ züge und Grundgedanken der Rede des Polizei⸗ präſtdenten zuſammengefaßt in die Aeußerung des Feldgrauen nachdenkt.„Man darbt gern für Freunde der Einfachheit und Mäßigkeit, man ſtirbt gern für deutſche Schlichtheit und deutſchen Idealismus. Aber für Wucherer und Ge⸗ nußjäger, für ſelbſtſüchtige, oberflächliche Lebemänner und Hamſter, für eitle, kokette Frauen Opfer zu bringen, flhat ſchwer, weil ſie des Opfers nicht würdig ſind.“ „Ich ſtelle“, ſo ſagte Frhr. v. Grundherr,„ein⸗ ander gegenüber Muſikveranſtaltungen am Nachmittag in den Kaffeehäuſern, wo aufgeputzte Frauen, Mädchen und Kinder, gepaart mit leichtſinnigen Lebemännern, um teu⸗ ren Preis in Ueppigkeit ſchwelgen. Auf der an⸗ deren Seite die 4000—5000 Kriegerfrauen und Kleingewerbetreibenden, die ſich an jedem Markt⸗ tag in den früheſten Morgenſtunden, ſchon von 1 Uhr ab, am Viktualienmarkt anſammeln, um am nächſten Morgen in der Freibank ein Stückchen Fleiſch um einen Preis zu er⸗ halten, den ſie erſchwingen können Geduldig und ohne Murren harren ſie—8 Stunden, bei jeder Witterung in dürftiger Kleidung, bis die Reihe an ſie kommt.“ Durchaus zutreffend erinnerte weiter der Po⸗ lizeipräſident an die Lebemänner, die es verſtanden haben, ihre unabkömmlichkeit nachzuweiſen und, ſtatt im Schützengraben filr das Vaterland zu kämpfen, dem Jag d und ſonſtigen Vergnügungen gen. Und weiter die gewiſſenloſen Wucherer, für die Vaterlandsliebe und deutſches Pflicht⸗ gefühl aufhören, wenn ihr Geldbeutel in Frage kommt. Weiter erinnerte der Polizeipräſident an die bedauerliche Tatſache, daß im vergangenen Winter ſich in den oberbayeriſchen Gebirgsorten ein ſo lockerer TLon und ein ſo üppiges Genußleben entwickelt hatte, daß die Hee⸗ resleitung davon abſehen mußte, erholungsbe⸗ dürftige Offiziere und Mannſchaften dorthin zu ſenden. Nachdem der Polizeipräſident den„Teuſel Alkohol“, die immer üppiger ins Kraut ſchie⸗ ßende Schundliteratur, die Zunahme der Genuß⸗ ſucht und Ausſchweifung unſerer Jugend ge⸗ bührend gekennzeichnet hatte, wandte er ſich gegen die Auswüchſe der Mode Er konnte ſich auf die kräftigen Worte einer auswärtigen Zei⸗ tung über die Münchener Mode berufen, wo es A. d. heißt: „Was in den derzeitigen Frühlingstagen in den Nachmittagsſtunden an Modeweibern— die Be⸗ zeichnung„Deutſche Frau“ iſt für dieſe Gattung zu gut und ehrend— herumläuft, kann an Frech⸗ heit und Aergernis kaum mehr u! überboten wer⸗ ee 55 Her Oeulſhe Handelstag über bie den. Es iſt waſchechteſtes weibliches Apachentum, das ſich da aufdringlich und ungeſtraft in deutſchen Städten breitmachen darf. Schwappelnde, ſtoffverſchwendende, plumpe Röcke⸗ darunter hohe, ſtelzenähnliche Schaftſtiefel, wage⸗ recht in den Hüften hinausſtehende Jackenſchöße, tieſen Ausſchnitt, einen unverſchämten„Sechſer“ in das Geſicht hereingeklatſcht, einen mächtigen, nach hinten austragenden, meiſtens ſymboliſch⸗ ſtrohgelben Haarſchopf und darauf ein wind⸗ ſchtef geſtecktes Hütlein, das früher im Faſching zur Darſtellung eines echten, verwegenen Mün⸗ chener Steinträgers„Kare“,„Lucki“ uſw. uner⸗ läßlich war— ſo ſieht die deutſche Mode des zweiten Kriegsjahres aus. Was aber müſſen, ſo ſagte der Polizeipräſident weiter, unſere Armen und Kriegerwitwen ſagen, wenn beiſpielsweiſe in der heutigen Zeit von einem Fräulein eine Milchkarte für ihre Katze beantragt oder von einer andeven aufge⸗ pugten„Danze“ in einem Geſchäfte die Abgabe von neun Pfund Haferflocken für ihr Schoßhündchen gefordert wird. Von den Theatern ganz zu ſchweigen mit ihren frivolen, ſchlüpfrigen Machwerken, an deuen ein Teil des Publikums immer noch Ge⸗ fallen findet, wollen doch, wie Frhr. v. Grund⸗ herr mit Recht ſagen konnte,„ſeichte und demo⸗ raliſierte Geſellſchaftskreiſe auch jetzt frivol ge⸗ kitzelt werden“. Man ſpricht und ſchreibt in unſerer Kriegs⸗ zeit von dem inneren Aufſchwung und der ſittlichen Grneuerung des deut⸗ ſchen Volkes. In der Heimat iſt aber teilweiſe wenig davon zu bemerken, denn in vielen Groß⸗ ſtädten herrſchen leider die gleichen Verhältniſſe, wie ſie Frhr. v. Grundherr von München zeich⸗ nete. Möge unſer Volk innere Einkehr halten, auf daß ſich die Worte erfüllen, mit denen Frhr. v. Grundherr ſeine ernſten Mahnungen ſchloß, „daß unſere tapferen Heldenſöhne mit ihren ſieg⸗ bekränzten Fahnen auch den Geiſt deutſcher Sitte und beutſcher Schlichtheit und höchſter Einfach⸗ heit von der blutgetränkten Walſtatt im Fein⸗ desland in ihre Heimat zurückbringen, daß ſie draußen gelernt haben, das Echte zu ſcheiden vom Schein, daß redliche, ſchaffende Arbeit wie⸗ der beginne, und daß ein einheitlicher, wahrhaf⸗ tiger Gemeinſinn zwiſchen Staat und Volk ſich entfalte, die ſchwierigen Aufgaben zu löſen, die uns auf allen Gebieten zu löſen bevorſtehen.“ Bis dahin müſſen wir Daheimgebliebenen da⸗ für ſorgen, daß wir bereit ſind, die Heldenſöhne würdig und wohlvorbereitet zu emp⸗ fangen und daß die Nachrichten, die von der Hei⸗ mat zu ihnen an die Front gelangen, ſie erfri⸗f ſchen und beruhigen, ſie ermutigen zu neuen glän⸗ zenden Heldentaten. 855 Beſchäftigung von Kriegsgefaugenen. Der Ausſchuß des Deutſchen Handelstages verhandelte über die Beſchäftigung von Kriegs⸗ gefangenen, worüber Geh. Kommerzienrat Dr. Ing. Zieſe(F. Schichau, Elbing) einen aus⸗ führlichen Bericht erſtattete. Auf Grund von Er⸗ fahrungen, die die Induſtrie mit der Kriegsge⸗ fangenenarbeit gemacht hat, wies er nach, daß die von den ſtellvertretenden Generalkommandos für die Ueberlaſſung von Kriegsgefangenen ge⸗ ſtellten Bedingungen die deutſchs Induſtrie z ſtark belaſten. Wie er ausführte, bleiben die Lei⸗ ſtungen der Kriegsgefangenen weit hinter den Leiſtungen deutſcher Arbeiter zurück. Am anſtel⸗ ligſten und willigſten ſollen ſich die Franzoſen erweiſen. Dagegen ſollen die Belgier weniger guten Willen zeigen und bisweilen ſtörviſch ſein. Die Engländer ſollen wegen ihres äußerſt wider⸗ ſetzlichen Betragens und ihrer Aufteizung der Gefangenen anderer Nationalität oft geradezu unverwendbar ſein. Der Wert der ruſſiſchen Ge⸗ fangenen wird erheblich dadurch vermindert, daß ſie im weſentlichen nur als ungelernte Arbeiter 2 gefangenen haben zudem ſeit dem Beginn ihrer Gefangenſchaft bedeutend nachgelaſſen. Während zu Anfang ein Ruſſe bei entſprechender Aufſicht vielleicht noch 33 der Leiſtung eines deutſchen Arbeiters erreichte, iſt ſeine Leiſ ſchnittlich auf unter —58 7 fangenen an die Induſtrie gilt, daß für den Mann und Ar⸗ beitstag an die Heeresverwaltung eine Vergü⸗ tung zu zahlen iſt, die dem Tagesverdienſt eines ſreien Arbeiters im gleichen Betriebe und unter gleichen Verhältniſſen entſpricht. Der Kriegsge⸗ fangene wird alſo dem deutſchen Arbeiter ohne weiteres gleichgeſtellt. Die Landwirtſchaft da⸗ gegen hat außer der Unterbunft und Verpflegung nur die ſehr gering bemeſſene Verg' bung von 40 Pfg. für den Werktag eines Gefang nen zu zahlen. Gegen dieſe die Induſtrie ſchwer bela⸗ ſtende und keineswegs der Leiſlungsfähigkeit der Kriegsgefangenen entſprechende Entlohnung der Kriegsgefangenenarbeit in der Induſtrie haben zahlreiche Handelskammern und Arbeit⸗ geberverbände bei der Regierung Einſpruch er⸗ hoben, um ſo mehr, als auch die für den Unter⸗ halt der Kriegsgefangenen an die Unternehmer gezahlte Vergütung bes den jetzigen Lebensmittel⸗ preiſen lange nicht die tatſächlich dafür aufzu⸗ wendenden Koſten deckt und ferner die Induſtrie infolge des Krieges noch andere große Laſten zu tragen hat. Als Beiſpiel hierfür berichtete Ge⸗ heimrat Zieſe, daß er den ihm als Erſatz für ſeine einberufenen Arbeitskräfte überwieſenen garni⸗ ſondienſtfähigen Leuten, wenn ſie verheivatet ſeien, außer dem Lohn noch eine beſondere Fa⸗ milienzulage von täglich 2 M. zahlen müſſe. Dazu gewähre er eine noch den Familien ſeiner einberufenen Arbeiter nach der Kinderzahl be⸗ meſſene monatliche Unterſtützung, wobei zu be⸗ rückſichtigen ſei, daß die als Erſatz für die Ein⸗ berufenen eingeſtellten Halbinvaliden nur höch⸗ ſteus zwei Drittel der normalen Arbeit leiſteten. Die Ausführungen des Berichterſtatters wur⸗ den in der ſich daran anſchließenden Erörterung von Dr. Beumer⸗Düſſeldorf für die rheiniſch⸗ weſtfäliſche Induſtrie beſtätigt. Dieſer hob na⸗ mentlich noch hervor, daß die falſche Senti⸗ mentalität, in die die ſelbſtverſtändlich not⸗ wendige humane Behandlung vielfach ausarte, auf die mit ihren Frauen und Kindern unter der Teuerung leidenden deutſchen Arbeiter einen un⸗ günſtigen Eindruck machen müſſe. chuß des Deutſchen Handelstags gab hließlich ſolgende Erklärung ab: „In den vom preußiſchen Kriegsminiſterium herausgegebenen Grundſätzen für die Beſchäfti⸗ gung von Kriegsgefangenen in Handwerk, Ge⸗ werbe, Bergbau und Juduſtrie wird beſtimmt, daß in Betrießen jeder Art grundſätzlich für den Lopf und Arbeitstag eine Vergütung an die Heoresverwaltung zu zahlen iſt, wie ſie der Höhe des Tagesverdienſtes eines freien Arbeiters im gleichen Betriebe und unter gleichen Verhält⸗ niſſen entſpricht. Mit Rückſicht auf die geringen Leiſtungen der Kriegsgefangenen und die hohen Koſten ihres Unterhalks, zu deren Deckung die von der Heeresverwaltung gewährte Rückver⸗ gütung bei weitem nicht ausreicht, ſpricht ſich ber Ausſchuß des Deutſchen Handelstags gegen die Beſtimmung aus. Er wünſcht daß bei ber Entlohnung der Kriegsgefangenen den tatſäch⸗ lichen Verhältniſſen in ſeder Hinſicht Rechnung getragen und der Lage der Arbeitgeber mehr Verſtändnis als bisher entgegengebracht werde. Mindeſtens müſſen die ſtellvertretenden General⸗ kommandos uſw. nachdrücklich angewieſen wer⸗ den, in umfaſſender Weiſe von der Befugnis Gebrauch zu machen, unter beſonderen Verhält⸗ niſſen von den in den Grundſätzen des Kriegs⸗ miniſteriums aufgeſtellten Bedingungen im Intereſſe der Billigkeit abzuweichen. Die In⸗ duſtrie, die zum Teil unter ſehr ſchweren Ver⸗ hältniſſen arbeitet, verlangt diefelbe günſtige Behandlung, die der Landwirtſchaft mit Recht zuteil wird.“ Neufaſſung verwendet werden können und einer ſcharfen 705 Aufſicht bedürfen. Die Leiſtungen der ſeeehe. Außerordentliche Hauptverpsett + 0 N 4 2 85 72 22 der baueriſchen Gemeindebeamen S. München,(4. Maf. In München fand heute bei rieſiger Beteili⸗ gung von Gemeindebeamten aus ganz Bayern und der Rheinpfalz eine Verſammlung ſtatt, um zu den Beſchlüſſen der bayeriſchen Reichsrats⸗ kammer über das Gemeindebeamtengeſetz Stel⸗ lung zu nehmen. Das Miniſterjum des Innern, das zu der Verſammlung Einladung erhalten hatte, drückte in einem Schreiben ſein Bedauern aus, einen Vertreter nicht entſenden zu können Von der Abgeordnetenkammer waren die Abgg. Butt mann(liberal) und Schmid⸗München (Soz.) erſchienen. Außerdem war ein Vertreter des Bayeriſchen Städtetages anweſend. Der Bund deutſcher Gemeindebeamier hatte in einem Telegramm ſeine Sympathien mit dem Zweck der Verſammlung ausgedrüickt. Nach den Eröffnungsworten des 1. Vorſitzen⸗ den des Bayer. Gemeindebeamtenverbandes, des ſtädt. Oberinſpektors Jehle⸗München, erſtattete Polizei⸗Inſpektor Hatzfeld(Ludwigshafen) das Referat an die Verſammlung. Er führte aus: Die bayeriſchen Gemeindebeamten könnten ſich einer gewiſſen Wehmut nicht verſchließen, daß durch die Beſchlüſſe der Reichsratskammer die jahrzehntelange Arbeit und das Hoffen der Standesgenoſſen zunichte gemacht wurde, nach⸗ dem obendrein als wärmſter Vertreter der Wünſche der Gemeindebeamten die Stagatsregie⸗ rung aufgetretn ſei, die doch der Reichsratskam⸗ mer am nächſten ſtehe. Unter allen Umſtänden ſei jetzt zu erwarten, daß wenigſtens noch die Forderungen nach einem Diſziplinarrecht, nach der Unmiderruflichkeit und nach der Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung erfüllt werden. Zwi⸗ ſchen Staats⸗ und Gemeindebeamten ſei kein ſo großer Unterſchied, daß nicht, was dem einen zugebilligt wird, dem anderen recht ſein follte. Die Rovelle in der Faſſung der Reichsratskam⸗ mer ſei lediglich eine Abänderung der rechts⸗ linksrheiniſchen Gemeindeordnung und bedeute in mancher Hinſicht eine bedeutende Ver⸗ ſchlechterung gegenüber dem bisherigen Zuſtande, was ſchon äußerlich in der Bezeich⸗ nung„Gemeindebedienſtete“ in die Er⸗ ſcheinung trete. In dieſer Bezeichnung liege von vornherein etwas Deſpektierliches. bildung und Amtstätigkeit ger Gemeindebeamten laſſe doch wohl zu, dem Stande dieſe Dogradie⸗ rung zu erſparen, und je mehr der Staat dass Anſehen der öffentlichen Organg ſtütze, deſt mehr ſtütze er ſeine Autorität ſelbſt. Alle Pallig⸗ tiymittelchen aber könnten unter leinen Um⸗ ſtänden die von der Reichsratskammer abgelehnte Unwiderruflichkeit erſetzen; ſie müſſe, wenn auch in maßvoller Begrenzung, erreicht werden. Der Begriff„wichtiger Grund“ zur Löſung des Dienſtverhältniſſes ſei nicht im entfernteſten ei Erſatz; wenn eine Gemeinde einen Grunt Entlaſſung finden wolle, dann mache ſie irgend einen Grund zu einem wichtigen⸗ Verſchlechterung in dieſem Pur daß den Polizeibeamt und Waldhütern der Pfe herige Beſchwerderecht gegeß ih nach der Faſſung der Reichsrats mehr zuſtehe. Auch der Begriff„ang hinſichtlich des Gehaltes und der Hinteꝛ nenverſorgung ſei ſehr dehnbar. Von de Geſetz, wie es die Regierung vorgelegt und Abgeordnetenkammer beſchloſſen haben, noch ein mageres Gerippe übrig geblie nicht im entfernteſten die gehegten Wünſchz Erwartungen erfüllen könne. Eine Brücke ſchen dem. was die Gemeindebeamten erwarten und zwiſchen dem, was die Reichsratskam wolle, ſei ein von der Vorſtandſche heſchloſſener neuer Enkwurf zu Geſetze; dieſe Abänderungen würden keine Rückzug der Reichsratskammer bedeuten, f eine Verſtändigung mit dem ehrbaren der Gemeindebeamten. Der ſtets arb und ſich dem Staatsganzen unterordnende S. der Gemeindebeamten verkenne die Schw keiten der Zeitverhältniſſe nicht, unb Geſetz entſtehen ſoll, er ſei deshalb Einſchränkungen zu machen, unter d das Hauptziel keinen Eintrag erleide Nach den vielfach mit ſtürmiſchem Be genommenen Ausfithrungen des erläuterte der 1. Vorſtand Jehle die von Vorſtandsſchaft gemachten Vorſchläge zu des Geſetzes DE Süden an ſeiner Germanenart irre, ſo begeiſtert er die neuen Eindrücke in ſich aufſgugt. Von 1847 ab malt er die Sommer in Aachen, die Winter lebt er in Dresden. Seine graphiſchen Arbeiten hier ſind merkwürdig ſtark vom Todes⸗ gedanken, Totentanzdarſtellungen beherrſcht. Eine Zeitungsnotiz, daß 1847 in Paris die Cho⸗ lera während eines Maskenballs ausgebrochen ſei, zeitigt den„Tod als Würger“, ein Blatt, das zum Größten gehört, was wir ſchwarz auf weiß beſitzen. Todesgrauen bricht ins heitere Leben. Feſtteiluehmer und Spielleute zerſtieben und fliehen die Nähe derer, die die Geißel der Peſt traf. Vorne aber geigt auf einem Toten⸗ bein Fiedler Tod im Tauzſchritt das neue, ſchau⸗ rig grelle Lied. Unmittelbares Umgeſtalten zeit⸗ lichen Geſchehens in dauernd gültige Kunſt bedeutet auch ſeine Holzſchnittfolge„Auch ein Totentanz.“ Sie geſtaltet die deutſche Revolution 18˙18, die Rethel zunächſt als Konſervativer an⸗ ſah. Das gab ihm den künſtleriſchen Einheits⸗ gedanken: Der Tod als Volksverführer. Wie hat er dem Klapperbein Leben und Ausdruck ver⸗ liehen! Beſonders auf dem Schlußblatt: Der Toßb, der über Leichen, durch Sterbende und Wehklagende auf ſeinem dämontſch⸗furchtbaren davonreitet, er, mit dem Lorbeer ums Haupt, der wahre, der einzige Triumphator! wiſſen übrigens aus Briefen, daß Rethel, als die Ereigniſſe in der Dresdener Mairevolu⸗ tion 1819 ihnt unmtttelbar vor die Türe rückten, Ich ſah der Entſtehung dieſer Bewegung ſtrauten zu und erwartete rote Republil, mit allen ſeinen Konſeguenzen auch das Große darin ſah. Er ſchrieb da⸗ — allein es war wahrhaftig allgemeine Volks⸗ begeiſterung im edelſten Sinne zur Herſtellung eines großen, edlen Deutſchlands, eine Miſſion, die ihnen Gott in die Bruſt gelegt.“ Hart am Schluß ſeines Künſtlerwerks 1851 ſchafft Rethel den„Tod als Freund“. Litt der Menſch ſchon an immer tieferen Umnachtungen, der Künſtler, der noch ſo genial vom Entwurf zur Ausführung ſteigern kann, iſt als Schaffen⸗ der noch geſund. Wie iſt alles vereinfacht und wahrhaft vollendet an dieſem Werk! Der ſchönſte Tod! Hingehen in getaner Arbeit. Der große Dramatiker Rethel, dem ſtürmiſches Beſwegen eigenſte Natur war, hier am Schluß ſeines Schaffens hat er eine lyriſche Stimmungskraft von tiefer Fülle. Aber ſein Hauptwerk bleiben die Karlsfresken. Rethel ſchrieb, als er die Entwürfe ſchuf: „Nichts wolle er geben, als was beglaubigtes Geſchehen ſei, aber ſo wolle er es geben, daß man die Rieſengeſtalt, die aus den Anfängen der deutſchen Geſchichte rage, in aller ihrer Ueber⸗ utächtigkelt fühlen ſolle.“— Was er wollte, es iſt ihm gelungen! Kaiſer Olto der Dritte hat, im Drange den gewaltigen Vorfahren zu ſehen, das Gruftgewölbe aufbrechen laſſen. Da kniet er nun vor dem Gewaltigen, der wie ein Bild aus Steln in tief vergeiſtigtem Todesernſt erhaben ragend, aufrecht daſitzt. Das als Work der micllenden Hand höchſte Fresko iſt daun wohl die Sarazenenſchlacht. 9 Temperaments: wie herb und knapp gibt ſich alles im gedrängten Geſchehen dirſes Kampf⸗ getümmels Wie der ochſenbeſpaunle Fahnen⸗ wagen. Bei allem Sechwung des 3 wi us der glichen 9 d Mauren ſich zur Flucht wendet, da ſr Fläche bildlich! aus dem Grunde in großen Linien a echter Ergriffenheit, das Seele ausftrömt und ſich wogt, Freilich in dem, was in der weiteren Bi nach Rethels Abſcheiden der braye Mithelfe Kehren„in Farbe ſetzte,“ find nur die Kontu voll Rethelſchen Geiſtes. Die Farbe hat all die bunte Gefälligkeit, die uns heute jener Zeit ſo unerquicklich macht. Da riſche Ausreifen bel der Arbeit der let fehlt. Und doch hält auch hier das Gert Linten noch Größe aufrecht. 5 Zu dieſen Fresken— beſonders zu ihrer Hälfte— ſollten heute, in Jeiten, die eine m inentale Freskokunſt neuer Art ſuchen, die M pilgern, um zu lernen. Vielleicht fänden ſi mehr„zeitgemäße“ Förderung, als aus de eblen Stille der gewiß auch zukunftswei Fresken des Hans von Marees. Hier fin das, was immer das zitliche I und durch ein Temperament geſehen, ſo ſinnenverfeinerter Seele geſchant. Die Aus⸗ Seneral⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten. Abendblatt) Montag, den 15. Mai 1916. ſie verlangen ikten die Gleich⸗ 4 1 ſchon Heee Gemeindebe link ſchen Bayerns, der Regelung der Verhältniſſ e in das ee beamte“ kuren Diskuſſion, dem 6 und mit den V ode folge: ide ſtimmig angenomm 923 15 die iſt! ri! Stand Bedienſtete)⸗ und (ſtatt die volle Ein⸗ Nach einer ſtimmigkeit mit d ſtandsbeſchlü ſchließung ein Ent⸗ „Die Vollver nahme des R Gemeindebeamt Neurege elung Sie darf de daß die Abge an dem von hält. Auch wichtigeren Be Reck ung getr gen kamme 1 Abge eor dne gar Zu laff m, das eeignet i 0 würfe zum Durchbruc Ziel der bayer n Gemeinde beamten bleiben, ein Gemeindedeamten rech 1 55 e* langen, das dem des bheamtenrechtes kommt. Wenn die V der gegebenen Sachlage ibſieht, auf eine teilweiſe Neuregelung 8 meindebeamtenrechte zu verzichten, ſo ge⸗ ſchieht das nur mit Rückſicht auf die zahlreichen im Felde und im hohen Lehensalter ſtehenden 155 Von unperſorgten Gemeindebeamten und deren Jamilien. Sollte der Regierungsentwurf wirklich nicht durchzuſetzen ſein, ſo findet ſich die Verſammlung aus dieſen Gründen vorerſt mit den Aende⸗ rungen der Gemein deordnung ab, Unter der Vorausſetzung, daß die von der Vertreterverſammlung beſchloſſenen Er rgän⸗ zungen noch berückſichtigt und durch Ein⸗ ränmung der Unwidervuflichkeits vechte in der vorgeſchlagen en Einſchränkung dem neuen Rechte jene Rechtsſic gegeben werden, welche die in der Reichsrats⸗ kammer beſchloſſenen Verſorgungsverbeſſerun⸗ gen überhaupt erſt zur vollen Geltung kommen laſſen. Die Verſammlung erſucht die Abgeordnetenkammer und die kgl. Staats⸗ regierung auf das dringendeſt, die nach dem Beſchluſſe der Vertreterverſammlung not⸗ wendigen Verbeſſerungen herbeizuführen, und büittet die Reichsrat Dieſem ſo ver⸗ heſſerten Entwurfe ihre Zuſtimmung zu geben, damit auf dem Wege der gegenſeiti 18 en Verſtändigung in dieſer wichtigen Sache ein Abſchl uß gefunden werden kann, der dem Geiſte unſerer großen Zeit und ihren ſchweren Opfern entſpr ichk⸗ 90 Aus Stadt und Oand. *Mannheim, den 15. Mai 1916. 7 dem%%%% Eiſernen Krenz usgezeichet ge Das Eiſerne Kreuz L der z. Zt. nach Speyer beurlaubte Leutnant d. R. Richard Binder. Nicht weniger als Auszeichnungen ſchmücken ſchon ſeine Bruſt, die goldene Tapferkeitsmedaille. 66666 Mi gesseeeees Klaſſe erhielt . Verſetzt würde Eiſenbahnſe kretär Herm. Rom⸗ aſch in Freiburg nach Löffingen. Feſtſetzung der Preiſe für Wild. Auf Grund der Bundesratsvetordnung vom 28. Oktober 1915 Üüber die Regelung der Fiſch⸗ und Wildpreiſe (Reichs⸗Geſetzklatt Seite 716) und der Bekannk⸗ machung des Re kanzlers vom 30. Dezember 195 über die Feſtſetzung der Preiſe für Wild (Reichs⸗Geſetzblatt Seite 851) wird in teilweiſer Abänderung der Bekanntmachung vom 17. Dezem⸗ ber 1915(Stgatsanzeiger Nr. 347 vom 19. Dezem⸗ ber 1915) durch das Miniſterium des Innern fol⸗ gendes beſtimmt: Der Preis für ein Pfund Rehwäüld mit Decke darf beim erſten Verkauf für beſte Ware 1 Mark nicht überſchreiten. Der Preis(Grundpreis, Höchſtpreis) gilt für Verkauf ab Strecke und ab Wohnſitz des Jägers. Ueber⸗ nimmt der Verkäufer die Verſendung an den Käu⸗ fer, ſo darf er hierfür die tatſächlich erwachſenen Unkoſten, im höchſten Falle aber 5 vom Hundert des Glrundpreiſes, in Anrechnung bringen. Für hie Abgabe im Kleinhandel an den Verbraucher dürfen bei Rehwild die Höchſtpreiſe für ein Pfund Ziemer oder Schlegel 2 Mark, für ein Pfund Bug.20 Mark und für ein Pfund Kochfleiſch(Ra⸗ gout) 60 Pfg. nicht überſteigen. Die Gemeinden und Kommunalberbände ſind befugt, die Höchſt⸗ preiſe für den Kleinhandel niederer feſtzuſetzen; ſolauge dies nicht geſchieht, ſind vorſtehende Höchſt⸗ preiſe maßgebend. Dieſe Bel kanntmachung tritt mit ſofgrtiger Wirkung in Kraft. *Um bedürftigen Kriegerfamilien die Teuerung weniger fühlbar zu machen, iſt der Zentrale für Kriegsfüpſorge eine Spende zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Nach dem Wunſche des Spenders ſoll den zu bedenkenden Kriegerfamilien Uicht eine Unterſtützung an Geld oder Lebensmit⸗ teln zugewieſen, ſondern es ſoll ihnen überlaſſen werden, die Nahrungsmittel ſelbſt zu kaufen, es ſoll ihnen aber der durch die Teuerung verurſachte Mehrpreis au den und dieſer aus der Spende gedeckt werden. Der Gedanke iſt zweifellos eiß ſehr guter und die Zentrale für Kriegsfürſorge hat ihn bereits verwirklicht. Sie hat zunächft den ärmſten unſerer Kriegerfrauen Gutſcheine zuge⸗ ſtellt, welche des Empfängern den Einkauf von ZJleiſch verbilligen ſollen. Die Sache iſt ſo ge⸗ dacht, daß der Gutſchein in den Metzgerxeien abge⸗ geben wird und daß vom Käufer der nicht durch fer iſt der Gukſeßz i ſteller 1· GEi 11201 Pfannd Zentrale für Beim Einkauf von ſchein nicht in Betr its am 1. und insbeſon⸗ enotwen⸗ üdehnen. läſſiger? zuver C⸗ jeglichen 1n ſagt. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Rall(nicht Rale, wie es mit ſeiner Gattin Berta eb. Sce Niene Nr. 3 wohnhaft. * Eine Mahnung an Hundebeſitzer! Wie uns aus Kreiſen geſchrieben wird, die Anhänger des Tierſchutzes ſind, wurden in jüngſter Zeit Feſtſtel⸗ lungen gemacht, die wert ſind, den Beſitzern von Hunden bekannt zu werden. Die vom Bürgeraus⸗ ſchuß beſchloſſene Erhöhung der Hunde ſteuer und die Teuerung des Futters welche die Kriegszeit mit ſich gebracht hat, nötigen viele Leute, ihre Hunde abzuſchaffen. Man ſollte aber hierfür einen Weg einſchlagen, der die Gewißheit gibt, daß ſolche Hunde(auch Katzen) nicht einer rohen Tierquälerei zum Opfer fallen. Daß eine ſolche Mahnung ſehr am Platze iſt, geht aus folgendem hervor: Vor einiger Zeit erſchien in einer hieſigen Tageszeitung ein Inſerat, wonach in einem Hauſe der Mittelſtraße Hunde— auch gegen Bezahlung— angenommen und abgeholt werden, wenn das durch eine Poſtkarte mitgeteilt würde. Auf dieſes Inſerat meldeten ſich verſchie⸗ dene Hundebeſitzer, jedenfalls in dem Glauben, die Hunde würden in gute Hände kommen oder ſchmerz⸗ los getötet werden. Dieſe Annahme war jedoch trügeriſch, den der Empfänger der Hunde hat, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, dieſelben im Kel⸗ ler eingeſperrt und nach und nach ab⸗ geſchlachtet. Die ging ſo vor 15 daß die Hunde an den Hinte en aufgehäng ihnen dann der Hals durchſchnitten wurde. dies eine bei Schlachtmethode.) Eine ſolche Abſchlachterei iſt nicht nur eine Tierquälerei, ſondern ſogar ſtraf⸗ bar, da Hunde nur unter Aufſicht im e geſchlachtet werden ditr Es Aluß 7 5— (Es iſt den Hundeſchlächtern eingeführte der t, ſolche& n, und gar oft hörten die Nachbarn 1 das Stöhne n und Jam⸗ mern bei vollem Verſtande ſich ausblutenden Hunde. Es ergeht deshalb an alle Tierfreunde und Beſitzer von Hunden die Bitte, dafür beſorgt zu ſein, ihre abzuſchaffenden Hunde oder Katzen auf humane Weiſe töten zu laſſen. Man über⸗ gebe ſolche T dem Tie raſyl(Verlängerte der tere Stephanienpromenade), wo die großen Hunde durch einen Gnadenſchuß getötet und die kleineren Tiere mittels Kohlenſäure eingeſchläfert werden. * Entwendet wurden in der Nacht vom./10. Maf aus einem Laden in E 4, 6 ein grüner ein⸗ reihiger Anzug, Hoſe mit Umſchlag, ein ſchwar⸗ zer einreihiger Anzug, ein ſchwarzer Liſterrock, ein ſchwarzer Ueberzieher, drei Anzüge von un⸗ bekannter Farbe, ca. ſechs verſchiedenfarbige weiche Filzhüte, ein Paar ſchwarze Borkalf⸗ ſchnallenſtiefel, fünf Paar Herrenſchnürſtiefel, eine ſilberne Herrenuhr eine ſchwarze Stahluhr, uhren mit Goldrand, zwei geiragene⸗ Herren⸗ nickeluhren, drei ſilberne Damenuhrer mit Goldrändern, zwei ſilberne getrage ene Schlüſſel⸗ ühren, eine getragene filberne Damenuhrkette, eine ſilberne getragene Herrenuhrkette, vier bis fünf goldene Eheringe, ſowie drei weitere Nickel⸗ uhren. Polizeibericht vom 15. Mai 1916(Schluß.) Brandausbruch. Am 12. ds Mts., Pittcg 10 Uhr, entſtand in der Wohnung des Stockes des Hauſes Lortzingſtraße 35 hier, Heſn lich durch umherfliegende Funken, ein Brand, wodurch 2 unter den Fenſtern ausgelegte Betten vollſtändig zerſtört wurden. Der Geſamtſchaden beträgt etwa 400 Mark; das Feuer wurde von der Berufsfeuerwehr 1 85 gelöſcht. Geiſteskranke In vergangener Nacht etwa 12 Uhr wurde 915 der Haupt ſtraße in Feu, denheim ein vermutlich auf der Durchreiſe befind⸗ licher 39 Jahre alter, verheirateter Friſeur von Kehl auf dem Boden liegend aufgefunden. Er wurde zunächſt auf die Poltzeiwache des 13. Reviers und von da, well er fortgeſetzt ſchrie und tobte und ſich dadurch herausſtellte, daß er geiſteskrank iſt, mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus hier⸗ her verbracht. Epileptiſcher Anfall. alte Taglöhnersehefrau von hier Mts, nachmittags 3225 oßer (gro Zeiger fehlt), ziwei ſtlherne Herren⸗ 35 Eine 34 Jahre brach am 12. ds. auf dem Luiſenring vor der K 5˙8 Schule infolge von epileptiſchen Krämpfen zuſammen. Sie wurde von der freiwilligen Sani⸗ tätskolonne mittelſt Tragbahre in ihre Wohnung berbracht. Sechs Körperverletzungen wurden ver⸗ übt und gelangten zur Anzeige: Im Hauſe Trait⸗ teurſtraße Nr. 18; vor dem Hauſe G 5. 19 im Hofe des Hauſes Humboldtſtraße Nr. 20; im Haufe Elſenſtraße Nr. 28 hier und in einem Fabrikan⸗ weſen in Neckarau und im Hauſe Karlsſtraße 12 in Sandhofen. Letzte Meldungen. Die Lebensmitteldiktatur. Der Reichstag und die Volks⸗ ernährungsfrage. Berlin, 15. Mai.(Von u. 535 Büro.) Reich ltung sſchuß Reichs⸗ ges trat heute vormittag; um mit der Beratung der Frage der Volksernäh⸗ zung zu beginnen. Von der Fortſchrittlichen 2 9 — 8 — Volkspartei wurde Vertagung beantragt, weil die Beratung doch nicht den vollen Nutzen geben könne, den ſie eigentlich haben müßte, da im Auf gen blick, nachdem Staatsſekretär Dr. Delbrück aus G 5 dheitsrückiichten hat zurücktreten müſs⸗ ſen, kein verantwortlicher Mann der Regierung in der Kommiſſion anweſend ſei, der Rede und Antwort ſtehen könnte. Die ſozial demokratiſche Fraktion und die Nationalliberalen ſchloſſen ſich beaen, ibne an. konſe ewalibe Raite zu einig en Elnzel elfragen Ste klung zu neh⸗ men ſei. Das Zentrum glaubte, daß man Wch heute ſchon das Material der Regierung über ge⸗ troffene Anordnungen und ihre Auskunft über den Beſtand uſw. entgegennehmen könnte. Der Unterſtaatsſekretär des Reichsamts des erklärte, daß er im Augenblick nicht im der Lage ſei, irgend welche Auskunft über die bſichtigte Neuorganiſation zu geben, es s ſchwehten ee die noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſeien. Das, was die;! Preſſe über die! Geſtaltung der Ne norganiſatton und über die perſönlichen Fragen bisher mitgeteilt hat, er⸗ llärte der Unterſtaats ſekvetär durchaus für Ko m⸗ binationen. Darauf bittet das Zentrum um Auskunft, wann dann wohl dieſe Mittei⸗ en geingehken werden könnten. Es ſei zu daß auch der neue verantwortliche ch 0 Leiter des Reichs ſtamts des Innern nicht ſofort in der Lage ſein werde „das Erſorderliche tun zu können. Ein auderer Vertreter des Zentrums erklärte es für wünſchenswert, die Neuopgani⸗ ſation und mindeſtens das Programm der Re⸗ gierung zu kennen, bevor weiter beraten werde. Es würden Klagen darüber geäußert, daß über dieſe Neuorganiſation in der Preſſe allerhand Mitteilungen gemacht werden, die doch nicht ohne Zuſtimmung 105 Regierung erſchienen ſeien, daß aber der Reichstag vollkommen im Unklaren ge werde und keinerlei Ausunft erhalte. Der Unterſtaatsſekretär erwiderte, 5 Auskunft darüber geben zu können, wie die Erörterungen in die Preſſe gelangt ſeien. Ein konſervativer Abgeordneter würde es für zweckmäßig halten, ſchon heute über die bevorſtehende Organiſation ſich aus⸗ züſprechen. Die ſozialdemokratiſche Arbeits⸗ gemeinſchaft erklärt, die bisherigen Erfahrun⸗ gen ließen nicht hoffen, daß die Erörterungen des Ausſchuſſes Einfluß auf die Entſchließun⸗ gen der Regierung üben könnten. Wenn der Regierungsvertreter ſagen könne, daß er die Wünſche des Ausſchuſſes übermittle, und daß ihnen auch Rechnung getragen würde, ſo könte es Zweck haben zu verhandeln. So, wie die Dinge aber lägen, ſchlage er vor, daß die Kommiſſion ſich jetzt vertagen möge, ſchon, um zu zeigen, daß die Kommiſſion und der Reichs⸗ tag ſich nicht ausſchalten laſſen wollten. Inzwiſchen iſt ein Antrag des Zen⸗ rums eingegangen: Die Kommiſſion wolle die Erwartung ausſprechen, daß der Kommiſ⸗ ſion vor der Aenderung der Organiſation der Lebensmittelverſorgung Gelegenheit zur Auße⸗ rung gegeben werde. Die Fortſchrittliche Volkspartei erklärt ſich für dieſen Antrag. Wenn der Staatsſekretär erklärt habe, daß der Beirat ſo gewürdigt ſei, wie es ihm zukomme, ſo ſtimme das doch eigentlich nur formell. Denn in der Sache habe man ſich darüber beklagt, daß die Vorſchläge, die dem Beirat gemacht wurden, keine Befol⸗ gung fänden. Ebenſo ſei zu bedenken, daß in der Preſſe Dinge über die Ernährungsfrage erörtert werden, zweifellos mit der Zuſtim⸗ mung der Regierung, bevor der Beirat noch Kenntnis von dieſen Sachen habe. Ein Na⸗ tionalliberaler ſchlägt vor, ſchon jetzt allgemeine Richtlinien dem Ausſchuß anzu⸗ geben, bevor die Nekorganiſation fertig ſei. Eine Reſolution Dr. Pfleger(Zentrum), Gbert(Sozialdemokrat) will die verbündeten erſuchen, dem Ausſchuß möglichſt bald genaue Aufſtellung über Größe und Deckungen des Bedarfs in den einzelnen Le⸗ bensmitteln für Heer und Marine in den ein⸗ zelnen Monaten ſeit Kriegsbeginn, über ge⸗ ſchäftliche Ergebniſſe, Umſätze, Vergütungen der Direktoren und Aufſichtsratsmitglieder Auskunft zu geben, weiter über die in einzel⸗ nen Kreiſen, Bezirken und Bundesſtaaten be⸗ ſtehenden Ausfuhrverboten, über die in den einzelnen Staaten getroffenen Maßnahmen zwecks Fleiſchverſorgung, über die Zahlen der Ein⸗ und Ausfuhr nach Monaten, Ländern und Gegenſtänden. Die Anträge des Zen⸗ trums, die Reſolution Pfleger⸗Ebert, und der fortſchrittliche Vertagungsantrag wird am⸗ genommen. Der Ausſchuß vertagt ſich auf den Gutſchein gedeckte Preis aus eigenen Mitteln 8 zugegahkt wärd. Ohne Zuzahrung 0 den Käu⸗ 36˙i 27 Perſonen Ween ver⸗ ſchiedener kraſtnder Handlungen. Bornitgg: Pentton für Henfer⸗ fragen, und wenn der Staatsſchatzſekretär ſich damit einverſtanden erklärt, zweite Leſung de⸗ Kriegsgewinnſteuergeſetzes. Eine Zentrale für Gemüſe u. Obſt m. Köln, 15. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ niſche Zeitung meldet aus Berlin: Wie wir hören, ſoll auf Veranlaſſuing des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters eine eigene Zentrale für Gemüſe und Obſt mit dem Sitz in Berlin errichtet werden, die für ein e ausveichende Verteilung der Gemüſe, für Verarbeitung von Gemüſen zu Konſerven, für weitgehende Trocknung oder Verarbeitung von Obſt zu Marmelade u. ſ. w. zu ſorgen hat. Die neue Organiſation der Reichsſtelle ſoll der Reichs⸗ getreideſtelle nachgebildet werden, alſo aus einer Verwaltungsabteilung und einer Ge⸗ ſchäftsabteilung beſtehen. Die Entſcheidungen in der Steuerfrage⸗ Berlin, 15. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Die angekündigte Beratung der Miniſterpräſi⸗ denten und Finanzminiſter der Bundesſtaaten wird heute Nachmittag 4 Uhr im Reichstags⸗ gebäude zuſammentreten. Ihr gehen im Laufe des heutigen Vormittag unverbindliche Be⸗ ſprechungen des Reichsſchatzſekretärs Dr. Helf⸗ ferich mit dem Miniſter voraus. Dieſe Kon⸗ ferenzen bezwecken eine Entſcheidung in den Steuerfragen herbeizuführen. Den Beratungen lagen mehrere Vorſchläge zugrunde, darunter insbeſondere auch der bekannte Antrag Müller⸗ Fulda Einführung eines Warenumſatz⸗ ſtempels. Die Regierungen der Bundesſtaaten haben den Wunſch, daß das mit ihrer Zu⸗ ſtimmung vom Reichsſchatzſekretär dem Reichs⸗ tag vorgelegte Bündel von Steuervorlagen nicht einfach unter den Tiſch falle, wenn ſich eine andere Steuer, die ſich immerhin als ein Eingriff in die Steuerſphäre der Bundesſtag⸗ ten darſtellt, ertragsfähiger erweiſen ſollte. Den verbündeten Regierungen ſcheint es alſo darauf anzukommen, ſich in dieſer Beziehung von jeder grundſätzlichen Wendung für die Zukunft freizuhalten. Für heute abend ſind die Miniſter zu einem Bierabend bei Reichs⸗ ſchatzſekretär Helfferich eingeladen, an dem auch der Reichskanzler teilnehmen wird. Soweit die B. Z.— Uns wird verſichert, daß die Beratungen der Miniſter heute bei Herrn Helfferich und morgen beim Kanzler ſtattfinden ſollen. Stuttgart, 15. Maj(WTB. Nichtamt⸗ Finanzminiſter Dr. v. geſtern nach Piſtorius haben ſich Berlin begeben. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 15. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: Südlich Roye wieſen wir einen Handſtreich gegen eimen unſerer Gräben im Bois Loges ab. Aus der Gegend von Verdun wurde im Laufe der Nacht kein wichtiges Ereig⸗ nis gemeldet, mit Ausnahme einer hef⸗ tigen Beſchießung der Gegend von Toter Mann. lief die Nacht ruhig. Paris, 15. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Aben d: In den Argonnen bei Fille Worte ließen wir zwei Minen ſpringen, die einen deutſchen Schützen⸗ graben zerſtörten. In der Gegend von Verdun Kano⸗ Abſchnitten. Keine Infanterietätigkeit. der übrigen Front verlief der Tag ruhig. Belgiſcher Bericht: Nach ruhiger Nacht und einem ruhigen Morgen ſchwoll der Artilleriekampf in der Gegend von Dirmuiden und nördlich dieſer Auf Eveignis don der übrigen Front. Die Allierten unter ſich. m. Köln, Mai. „Köln. Ztg.“ Beratung der franzöſiſchen Handelskonferenz Rußland auch nach Großbritannien eine große Zahl franzöſiſcher Waren nicht mehr hineinge⸗ laſſen werden ſollten. Die Beratung habe die Regierung bewogen, die Ausſetzung dieſer ver⸗ hängnisvollen Verbote zu veraulaſſen und da auch der italieniſche Handel von ähnlichen Hemmniſſen betroffen ſei, ſo müſſe man hoffen, daß die italieniſche Regierung gleichfalls die⸗ ſelben freundſchaftlichen Ratſchläge beim bri⸗ tiſchen Kabinett anzubringen wiſſe. FFFFFPCbCCbCbCbCbCbGbGGbGTGTGTGTGbGTPTGTGTGTGTGTGTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTGTbTTbb Erholungsheim Bad Dürkheim Kinder⸗ 25 Betten](Abeinpfals.) Sanatorzum Td. 218 Dr. lich.) Miniſterpräſident Dr. Weiz ſäcker und Auf der übrigen Front ver⸗ nade mit Unterbrechung in verſchiedenen Stadt wieder zu großer Heftigkeit an. Kein (Pr.⸗Tel.) Wie die meldet, ſtellt im„Corriere della Sera“ Luzzatti mit Bedauern feſt, daß ſich das Verhältnis zwiſchen den Verbündeten in der letzten Zeit nicht nur nicht gebeſſert, ſondern eher noch verſchlechtert hätte. Auf der ſei letzthin die von England getroffene Ver⸗ fügung beklagt worden, daß ebenſo wie nach — — 75 4 e 3 1* General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Wirtschaftslage in Norwegen. Mir haben heute mittag gemeidet, daß die Elektrüzitäts--G. vorm. Schuckert u. Co. in Nürnberg ihren Besitz von Aletien der Aktieselskabet Hafslund in Vin- deren(Norwegen) an ein norwegisches Konsor- tium gegen bar mit gutem Nutzen verkauft habe. Wie hoch sich dieser Besitz stellte, ist aus der letzten Bilanz vom 31. Juli 1915 nicht ersichtlich, da dieselbe uur den gesamten Wertpapierbestand mit M. 48 168 755 angibt. Dagegen erwännt der Bericht, daß die Erhöhung dieses Bestandes um M. 4 209 450 außer dem Erwerb von Deut⸗ Scher Reichsanleine auch noch durch die Ueber- nahme von ſungen Aktien der Aktie- selskabet Hafslund gegen Verrechnung der Forderung an diese Gesellschaft zu erklären Sei. Man wird also auf einen recht beträchtlichen Be- sitz an Altien dieser norwegischen Gesellschaft schliegen müssen, deren Abstoßung dem Schuckert⸗ konzern erhebliche Banmittel gebracht hat, da die Forderungen ja schon verrechnet waren und der heutige Stand der Devisenkurse einen starken An- reiz zu solchen Geschäften bietet. Anchereresits liefert auch dieser Vorgang einen neuen Beleg für die günstige Wirtschaftslage in Norwegen, die im„Economist“ vom 29. April Wie folgt geschildert wird: „Nach ist während des Krieges ein ungeheures Kapital geströmt. Dieses wiird grögtenteils in neuen industriellen Unternehmun- gen angelegt. Die Errichtung neuer Dampferlinien nach einer Periode wilder Spekulationen zu Be- ginm des Jahres 1916 hat abgenommen. Die Bank- delcositen sind um einige 100 Mitfionen Kronen in den letzten 5 Monaten gewachsen. Trotzdem ist es in Norwegen jetzt schwer, Staats oder NKommunalanleihen unterzubringen. Die letzte An- leihe Christianas von 8 Millionen erzielte beim Kurse von 94 v. H. kaum eine Uebemeichnung. Die im Februar in Newyork gemachte sechs- prozentige Staatsanſeihe ist größtenteils von nor- Wegischen Banſen und Kapitalisten mit erheb- lichem Gewinn zitrückgekauft worden, da der Dollar jetzt 8 v. H. unter pari gilt. Der Wert der deutschen Mank ist sehr niedtrig; während die Offizielle Notierung für 100 skandinavische Kronen 160 Mark beträgt, missen dafür 165 Mare Zurzeit bezahllt werden. Seit Kriegsausbruch sind etwa 20 Millionen Kronen norwegischer Staats- und Gemeindeanleihen aus Deutschiand zurückgekauft worden, was als eine Art Kapitalsausfuhr kriti- siert wurde und hinter dem gleichen Vorgängen in Sctwẽweden und Dänemark weit zurückbleibt. Auch Aluis England, wo aber die Neigung zum Abstoßen sOleher Werte geringer war, sind Rückläuie ge- macht wordem und zu steigenden Preisen hat Nor- wegen große Mengen der in der Hand der Banque de Paris et des Pays Bas befindlichen Papiere des größten norwegischen Industrieunternehmens, der Stickstoffgesellschaft, erworben. Auch die seiner- zeit in Hamburg ausgegebenen 12 Millionen Kro- nen der Sydvaranger Bergwerksgesellschaft siud dank dem niedrigen Wechselkurse in norwegischen Besitz gelangt. Die Abschlüsse der Dampfschiffsgesell schaften sind meist ausgezeichnet undk die Kurse ihrer Aktien entsprechend pest. ispiels- weise hat die Bergensche Dampfschiffahrtsgesell- schaft einen fReingewin vom 5,3 Milfionen Kronen bei einem Kapital von 9 Millionen Kronen erzielt, die Nordenfeldsche Dampfschiffahrtsgesellschaft bei 6½ Milfionen Kronen Kapital 4 Millionen Kronen Reingewinn. Die beiden Anstalten haben 15 bezw. 25 v. H. Dividende verteifſt. Auch sonst hat die Schiffahrt sehr gut verdient. Im allgemeinen kaum nan daß die Grumdlagen für einen nationalen würtschaftlichen Aufschwung in Nor- wegen während des Krieges gelegt worden sind, aber schwere ree Steuern beschneiden die Ver⸗ dienste und zurzeit leidet die Mehrzalil des Volles unter den erheblichen Preissteigerungen schwer. Das Bankwesen hat einen großen Aufschwung ge⸗ nommen. Die meisten Handels- und Industrie- zweige Norwegens finden sich in blühendem Zu- stand, wenn auch die Kohlenfrage erhebliche Schwierigkeiten verursacht und die Produktions- kosten Sehr hoch sind. Namentlich der niedrige Sterlingskurs macht sich füür die Ausfuhr sehr fühlbar. Die Heringsfischerei hat ein zehnmal 80 großes Ergebnis gebracht vie in normalen Zeiten, nämlich im Februar und Marz 1916 einen Ertrag von 70 und 80 Milfionen Kronen. Die briti- sche Regierung hat eine große Menge Hemnge geka uſt, um die Ausfuhr nach Deutschland zu verchöndern.(ö) Die praktische Annaherung an die schwedische Goldpolitik durch Auſhebung der Ver- pflichtung der Staatsbank Gold zu kaufen stent mit der Amahme eines Gesetzes be- vor. Zurzeit stehen alle Geldsorten der Weilt der norwegischen Krone gegenüber unter pari. Die wirischaftliche Lage Braslliens. Die„Financial News vom 29. April veröffent- lichen folgenden Beriche der Englisch-Südanieri- Kanischen Bank(Britisi Bank of Southi America) über die wirtschaftliche Lage Brasiliens: Dem- nach ist dieselbe eine sehr günstige, da reichliche Regenfalle vorzügliche Ernten erwarten lassen. Gesund ist insbesonders die Wirtschaftiche Lage des Staates S. Palllo. Für die kleinen vorhan- certen Warenvorräte besteht gute Nachfrage und alle el Güter finden trotz höherer Preise guten Absatz. Die Reisenden von großen engli- schen und amerikanischen Firmen machen gute Geschafte, da jede Konkurrenz ſehlt, und die Sehwierigkeit, die Aufträge ausführen zu können, ist größer als die, Aufträge zu erhalten. Mau gewaällrt neuerdings Kredite von drei bis vier Monaten, während vor einem jahre nur gegen Barzahlung verkauft Wurtte. Im Staate S8. Paullb Wird eine sehr 7— Bohnen- 5 Peis- Ernte Swartet, Fimnamzen. Frankturter Effektenbörse. Frankfurt a.., 15. Mai.(Priv.-Telegr.) Die zuversichtliche Stimmung hielt zunächst bei Beginn der Woche an. Im freien Verkehr traten wiederum einzelne Papiere in den Vordergrund des Interesses. Durch feste Haltung zeichneten sich Gummipeter aus, welche erheblich ge⸗ steigert wurden. Höher begehrt waren auch Le der a kti en, besonders Spier und Gebr. Fahr. Die Aufwärtsbewegung in Elektro⸗ werrten machte zeitweise weitere Fortschritte. AEG, Felten u. Guilleaume, Bergmann u. Schule kert-Aktien stellten sich höher. Auf dem Gebiete der Kriegsmaterialwerte war das Geschäft etwas ruhiger. Montan werte lagen zunächst fest. Unter Führung von Bochumer bestand auch In- teresse für Buderus und Phönix- Bergbau. Später lieg das Geschäft merklich nach, auch bemerkete man in einzelnen Papieren, die in letzter Zeit stark gestiegen Waren, Realisationslust. Schiffahrts- Werte befestigten sich. Anili naktien konnten sich behaupten. Schwächer lag vorübergehend Scheideanstalt. Interesse zeigte sich für Deutsche Gasmotoren. Rhieinmetall schwächer. Deutsche Fonds ruliger aber fest. Auslän- dische wenig beachtet. Der Schluß der Börse brachte nur wenig Veränderung. Berliner Effentenbörse. WIB. Berlin, 15. Mai. In Börsenkreisen scheinen die mehrfache seitens der Presse erfolgten Warnungen vor Uebertreibung der Aufwärtsbewegung nicht ohne Eindruck gehſieben zu sein. jedenfalls machte sich für Ti- dustriewerte zu Begin Realisation bemerkbar, ohne daß jedoch ltierdurch irgend ein Kursdruck im großen Umfange bewirkt wurde. Gute Haltung bewallren Elektrizitätswerte, wWovon insbesondere AEG zu gebesserten Kursen unigeestfzt wurden. Von Anleihen, Zproz. Anleine und preußische Konsols weiter gefragt. Kriegsanleihe weiter un⸗ veränckert. Iägliches Geld 4% Prozent, Privat- diskont 4 Prozent. Berlin, 15. Mai. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 15. 13. Geld Brief Geld Brief Newyorx,.17.19.17.10 Holland Dänemark 161.75 162.25 161.75 162.25 Schweden. 161.75 162.25 161.75 162.25 Norwegen 161.75 162.25 161.75 162.25 Schweiz. 102.50 102.75 102.50 102.75 Oest.-Ungarn 69.60 69.70 69.60 69.70 Rumänien. 85.87½ 86.37½% 385.87½% 86.37¼ Bulgarien. 78.75 79. 75 78./5 709.75 Kolonialbank.-., Berlin, Nach dem Berich ſür 1915 warn das Geschäft in kolouialenPapieren, abgesehn von einigen weni- gen Werten, für welche größere Käufer auſtraten und in welchen sich auch die Kolonialbank be- teiligte, im letzten Jahre außerordemtlich ruhig. Verblieben sei dem Markcte als Merkmal dieser ganzen Zeit das Fehlen von Angeboten und daher dtie Unmöglichkeit, vorliegende necrige Raufadif- träge zur Ausführung zu bringen. Den Grund hierfür erblickt die Gesellschaft in der festen Zuversicht auf die Wiedererlangung und Abrundung unseres Nolonialbesitzes, welche durch die letzte Rede des Reichskanzlers kräftigen Ausdruck und Bestätigung gefunden hat. Die Er- fahrungen des Krieges haben in breitere Massen unseres Volkes das Interesse für unsere kolonialen Unternehmungen nochi vertieft und die Erkenntnis gereift, daß die deutsche Volkswürtschaft dieser Unternehmungen auf das dringendste bedarf, um die uns nötigen kolonialen Erzeugnisse aus eigenen Gebieten beziehen zu können. Voraussetzung für jede neue koloniale Betätigung sei jedoch dlie Schadloshaltung der deutschen Kaufleute über See für die entstandenen wirklichen Verluste. Der Gewinn aus dem Geschäftsbetrieb ging auf M,. 66 924(139 057) zurück, der Zinsgewinn stieg auf M, 32 740(1 730). Steuem, Gehälter, Be⸗ lohnungen, Miete und sonstige Unlosten in Berlin und Hamburg erforderten M. 96 547(167 085). Die Abschireibungen auf die Einrichtung wurden auf M. 1071 3 040) ermäßigt. Einschlieglich Mark 10 630(12 477) Vortrag verbleibt ein Reinge Winn von M. 12 601(13 130), woraus M. 2500 (wWie i..) als satzungsmäßgige Vergütung an den Aufsichtsrat gezahlt md M. 10 191(10 630) auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bila n z erscheint ein Aktienkapital von einer Million Mark, wWovon M. 200 000(wWrie i..) voll umnd die restlichen M. 800 000 wie i. V. nur mit 50 v. H. eingezahlt sind. Die Riicklagen wer⸗ den ebenfalls unwerändert mit M. 60 000 aufge⸗ führt. Die laufenden Verbindlichkeiten sind auf M. 744 141(620 723) gestiegen, darunter die ge- nommenen Darlehen gegen Unterpfand auf Mark 557 000(440 213). Ausstände einschließlich der gegen Unterpfand erteilten Darlehen gingen auf M. 984 140( 101 732) zurück. In bar waren M. 24 955(24 212) undt in eigenen Wertpapieren Mark 407 727(153 267) vorhanden. Das Mobiliarkonto Steht unverändert mit M..— zu Buch. Handel und Industrie. Gewerkschaft Gießener Braunsteinberg- Werke vorm. Fernie, Gieſen. Wie uns aus Gießen berichtet wird, ist dem Grubencorstand ein Angebot des Banlchauses Sal. Oppenheim r. u. Co. in Köm zugegangen, Wwonach sich dieses erbietet, 751 Ruxe der Gewerk⸗ schaft zum Preise von 450 Mark für den Kux zu erwerben. Der, Grubenvor⸗ stand hat in seiner am 13. d. M. abgehaltenen Sit⸗ zung beschlossen, dieses Angebot den Gewerken zur Annahhme eindringlich zu empfehlen. Er ſor⸗ dert sie auf, entsprechende Abtretungserkkrungen abzugeben. Wenn das genannte Banlchaus bis zum 22. d. M. im Besitz von 751 Abtretungserkki- „„ an das Bank- —Hendels und Inqdustrie-Zeitung haus verkauft. Wird diese Zahl nicht erreicht, so werden die Abtretungserklärungen der Gewerken Hinfällig. Den Gewerken wird es freigestellt, ob sie den Kaufpreis in bar oder in Sprozentiger Kriegsanleihe entgegennehmen wollen; letztere wird zum Kurse von 98,60 Prozent zuzüglich lau- ſender Stückzinsen ab 1. April d. J. berechnet. Wie die Köln. Ztg. hierzu erfährt, liegt der obige Preis von 4550 M für den Kux über dem gegenwärtigen Kurse des Papiers. Auscheinend stehen hinter dem Banlchause größere Verbraucher der Manganerze, die imstande sind, bedeutende Barmittel in das Werk zu stecken, um die Leis- tungsfähigkeit des Werkes durch Neuvorrichtun- gen und Betriebsanlagen für die nächsten Jahre sicherzustellen. Es ist bekannt, daß das Werk für die Bedürfnisse der kriegsstahlerzeugenden In- dustrie stark in Anspruch genommen worden ist, namentlick auch mit umureichenden und feilweise ungeschulten Arbeitskräften, und daß neue Auf⸗ schlüsse und Anlagen verschiedener Art, insbeson- dere auch die Verstärkung der elektrischen Zen- trale von sachkumdiger Seite für dringlich notwen- dig erklärt worden sind. Die Gewerken müßten Wonl ihre Ansprüche auf Ausbeute erheblich min- dern, wen aus Mitteln der Gewereschaft diese Ver- besserumgen bestritten werden sollten. Kollmar& Jourdan.-., Pforzheim. Die Gesellschaft war in dem nummehr abge⸗ schlossenen Geschäftsjahr reichlich beschäſtigt. Der Geschäftsumsatz soll, wie uns von unter⸗ richteter Seite mitgeteiſt wird, nur wenig hinter den Friedensziffern zurückbleiben. Der Geschäfts- leitung scheint es gelungen zu sein, neue Absatz- gebiete zu finden. Voraussichthich kann der Ende nächsten Monats stattfindenden Hauptversamm- lung eine erheblich höhere Dividende (im Vorjahre 7 Prozent) vorgeschlagen werden. Holdausbeute Transvaals. Berlin, 15. Mai. Laut„TIimes betrug die Golclausbeute der in der Transvaal Chamber of̃ Mines vereinigten Minen im Aprii 1916 728 399 Unzen,(im März 768 714 Umzen) im Werte von 3094 042 Pfd. Sterling 3 205 200 Pid. Sterfing), der Außendlistrikte 20 273(27 975 Unen) im Werte von 111 601(118 831) Pſd. Sterhing. Ende des Monats wurden in den Goldminen 199 935 Umen(Ende März 203575 Unzen); in den Koh- lenbergwerken 9827(9588) Arbeiter bescfmftigt. Die engllische HKohlenförderung im Jahre 1916. Das Innenministerium veröffenflicht die Zahlen der Kohlenförcerung der letzten drei Jahre. Sie betrugen: 1913 287 AH11 860 Tonnen 1914 265 6⁴„ 1915 253 1790 446 t„ Die Zahl der in den Bergwerben beschäftigten Personen betrug 953 642. Diese Zahl zeigt einen Rückgang von 180 104 gegenüber der Zahl der von Januar bis Juli 1914 beschäfligten Personen, aber nur einen Riückgang von 27 622 gegeniiber der Zalll dern Ende Dezemben 1014 beschäftigten Leute. Schädigung der fransöslschen Ausfuhr müch Hlolland durch englische Mulnnhmen. Wie„Iemps“ vom 6. Mai mütteilt, klagen die Syndikatsverbände der Modebramche(Konfektion, Spitzen, Stickereien, Posamenterie, Pelz, Seicke, Bänder, Wäsche) über den Rückgang der Ausfuhr nach Holland. Der Präsidemt des Verbandes fithrt dies in einer Eingabe an die Finanzkompiission der Kammer auf das Dekret vom 14. Marz 1916 Zurück, das jede Ausfuhr nach Hofland in Post- paleten ohme Vermittlung des holländischen Ueber- Seetrustes verbot. Dieses Verbot gehe auf Aure⸗ gung Englands zurück, treffe aber Franlereich un- verhältnismäßig stärtzer, da seine Ausfuhr in der Hauptsache Saisonartikel umfasse, die schnell ge- liefert werden müßten und daher die Verzögerum- gen der Veberwachung durch den Trust nicht ver⸗ trügen. WMarenmärkte. Mannbeimer Produktenbörse. Mannheim, 15. Mai.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen sind in Reichsmark, gegen Bar- zaählung per 100 kg bahnfrei Mannheim. Wefzen- Auszugsmen!(000) 58.— 59.— Welzenbrotmeb 40.30 40.30 Roggenmeh! minlertol 320%9) 37.89 37.89 Roiklee: Deutscher Neue Ernte JCje nach duaftät. Blokergreis frel Haus für Mannhelm Stadt, festgesetzt vom Kommunalverband. Nürnberger Hopftenmarkt. Aus Nürnberg wird uns geschrieben: In der letz ien Wochie hat sich der Umsatz aàn einigen Jagen ziemlich belebt, um dann an den meisten iibrigen Verkaufstagen wWieder in das alte ruhige Fahrwasser der letzten Monate zurückzuverfallen. Der tägliche Durchschnittsumsatz beliei sich auf 50 Ballen, während sich die Zufuhren auf kaum den dritten Teil stellten. Zum Verkauf gelangten im allgemeinen mittlere Hallertauer, Württember⸗ ger, Land- und Elsässer Hopsen. Die erzielten Preise bewegten sich zwischen 25 und 55 Mark. Die geringen Hopfen wurden nur in wenigen Mengen aus dem Markt genommen, da die Verbit- gungsmöglichkeit über dieselben im freien Markt⸗ verkehir sehr zurückgegangen ist. Dagegen er⸗ Zielten die mittleren Hopfen in der Berichtswoche kleine Preisbesserungen infolge Quallitätsverbesse- rung. IAm Finkauf beteiligten sich in der abge- laufenen Woche sowohl der Kumdschaftsharddel, Wis dlie Spekulation und die Brauereien. Die besseren Qualitäten sind nur noch in geringen Mengen im freien Markthandel angeboten. In den letzten Tagen mehrten sich die Meldun⸗ gen über allenthalben starke Rückgänge im diesfährigen Hopfenbau wozu noch Mitteilungen über verschiedentliches Auftreten von Ungeriefer in den Hopfengärten kamen, wWas dem Markt im Auschluß an dessen leichte vor- übergehende Belebung in Nüruberg auch ander- Wärts etwas mehr Käufer wieder Zufſihrte. Am Nürnberger Markt rechnet der Handel nach wWie vor mit einer staren Belebung des Geschiſtes nach dem Krieg und sucht sich auf diese Zeif durch zeitweilige gelegentfiche Nacifinfe von Hopfen alter Ernte, besonders von billiger Ware nachzudecken. Im allgemeinen sitd die Laget aber durch die monatelangen ziemlich startten Spekulationskäufe zu Beginm der Saison bei den Händlern bis Ooben voll und auch die Braue- reien hatten seit Monaten keine Gelegenheit be⸗ Sonders viel Hopfen zu verbrauchen. Durch den Wegfall des Exportes haben zahlreiche Brauerefen Gelegenheit, dafür etwas mehr Bier an ihre ein heimische Rundschaft zu Hefern und simd dadureft etwas besser daran, afs cihe Brauereien, die lrumern keinen oder wenig Export hatten. Auch erfordert der Versand von Bier zur Erzielung guter Halk⸗ barkeit, wenn es ins Feld bestinumt ist, eime kKräftige Hopfung. Dadurch exfahrt auch der Hopfenverbrauch trotz der gerimgeren Biererzen- gung infolge der Kontingentierung eine gewrisse Stetigkeit. Außerdem wird auch in den Nürn⸗ berger Marktkreisen mit der starken Verminde- rung der Hopfenanbauflache und mit der Möglich- keit von Schadigung der Ernte durch diese oder jene Zwischenfalle gerechnet, s0 daß dem Mafl trotz der dergeitigen geringen Abaiige immer Stelig werclerr. Stand chen Hopfen, die vieffach schon am die Staugem ge. leitet sind, micht gelclagt. An den badischeu hat sich in den letzten TJagen ebenfaſts ewas melrr Nachfrage gezeigt, doch ist das Angebot an- dauernd erteblich größer. Die Speſcuation hat etwas gelkauft. Die Preise bewegen sich zwischen 30 und 50 Mark. Am Saazen Martet herrscht stf vökige Ruue, die Preise sind zwischen 30 unck 80 Kronen. HRerliner FProdaktenmarit Berlin, 15. Mai. Frühmarkbt.(m Waren, handel ermittelte Preise. M. Roggemcleie M. 75—7f, Spehpreu 9,75. Berlin, 15. Mai.(Gremie Ge N Der leichte Frost in der Samstagnacht hat, wie übereinstimmend berichtet wurde, auf den Feldern keinerlei Schaden angerichtet. Die Witterung ist trotz der Abkünlung für die Samt an dauernd günsfig. Infolgedessen hielft che Geschäftsstflle für Fuftermittel am Proculctemmarkt an. Große Nachtraee herrschte für Industriehafer, der aber nur bei geringem Sete ſen Re e Ausläindische Kleie Wurde in einigen Posten zu unverämcterten Preisen umgesetzt. Von Saatware war Mais, Semactens und Lupine begehrt. Runkelrüben enig beacktbet. Werkehr. Steimende Frachtsätse in Engand. Die„Iimes vom 6. April bericten: Gestern abgeschlossene Fraciiten fiir Getreide von Sud- amerika nach England überstiegen alles bisher Ge. Zalllte. Für Mai bis Juni von den unteren Efen des La Plata nach England wWurcen 173 Sciufling die Tone abgeschlossen und von San Lorem für Juni sogar 175 Sclilling. Hifolge der beendigten Maisernte nachi einer Meldung der„Times vom 9. Mat, che Needer jetzt ILIι,Zbis sogar 180 Schilhng füir die Tonne Mais von La Plata nach London:, (Vor dem Kriege wurden 12% Schilling dafür be. zalllt.) Getreide aus den atlantischen Häfen Norc- atnerikas nach Marseille oder Cætte bbosfet fetzt 30 Schilling Fracht für den Quarter von 282 ILiter (um die Pille zu verzuckern, gelit man von Ge⸗ Wichts- zu Hohlmaßen über), Was einem Satz von 2 Schilling vor dem Kriege entspricirt. Kolſſe von Canliſf nach Italien ging auf 93 Schisg, vom Ohde auf 97% Schilling Hinauf, was in der letzten Woche eine weitere Preiserhöhung von ehem und 2% Schilling bedeutet. Gleictzeitig stiegen die Preise für Kohlenfrachtt von Cardift nach Port Said von 110 auf 115 Schilling, nach Alexancdrria von 107% auf 110 Schiling. Für die Fahrt vom Tyne nach Genua wurden wieder 100 Schifling. verlangt, während man vor dem Kriege bei Mittel. Mieer-Reisen—8 Schilling forderte. Letzte Nandeisnachrichten,. Concordia Bergbau.-., Oberhaunsen. Nach dem heute erschienenen Gesch Arts be. richt über das abgelaufene er= fordert die Abschreibung dieser miuit den Rom- bacher Hüttenwerken in Interessengeeminschaft stehenden Kohlenzeche M. 1 448 806 gegen M. 1620 456 im Vorjahre. Aus dem Gemeinschafts⸗ vertrag gehen der Gesellschaft insgesamt Mark 3 741 306(3 020 540) zu. Der Aulsichtsrat bean- tragt von dem Reingewinn von M. 2202500 We im Vorjahr wieder M. 140 000 Zzur Verfügung ddes Aufsichtsrates zu stellen und wieder Mark 2152 500 zur Zahlung einer 21prozenti Sen Dividende 2u verwenden. Sommersprossen elbe Flecke, Leberfl, untein Teint beſeitigt„Chloro“⸗Haut⸗ M N Tube 14. In Apothek. Debger CCCC ĩͤâvTTTTTTGTTbbTGbTbTbbTbbob Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Cliekredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; ar den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inserateuteil und Geschäftliches: Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei. G. m. b. H. 55 6. Seite. Montag, den 15. Mai 1916. Bekanntmachung. 6 Handels⸗ Die Sonntagstri betriebe der kereien in Mannheim beir. Gemäߧ 41, 41b, 105b, 105e Gew.⸗Ordug. und Artikel 1 Ziffer 4der Verordnung vom 29. September 1900 hat der Bezirksrat auf Antrag von mehr als 2% der beteiligten Gewerbetreibenden folgende Anordnung exlaſſen: Der Ladenſchluß an Sonntagen in den oſſenen Verkaufsſtellen der Bäcker in der S Mannheim Und den Vororten wird mit ſofortiger Wirkung bis zum 1. Oktober 1916 auf Nachmittags 3 Uhr feſtgeſetzt. Mannheim, den Mai 1916. Großh. Bad. Bezirksamt Abt, IV: gez.: Büchelin. Nr. 17091I. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Sti74 Mannheim, den 10. Mai 1916. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Zettler. LNundwirtſch. Bezirksverein Mannheim. Einladung der am Donnerstag, den 25. Mai 1916, abends Uhr im Reſtaurant„Weinberg“ D 5, 4 ſtatt⸗ enden 12756 Bezirks Verſammlung. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht für 1915. 2. Rechnungsablage für 1915. 3. Voranſchlag für 1916. 4. Wünſche und Anträge. Maunheim, 12. Mat 1916. Die Direktion. Bruchleicdende- Bebürfen kein ſie ſchgmerzendes Bruchband mehr, wenn ſie mein in Größe verſchwindend kleines, nach Maß und 189—5 Bane ſde und Naßz e auf ſeinen Druck, wie auch jeder Lage und Größe 1 Ja. des Bruchleidens ſelbſt verſtellbares Univerſal⸗ B chband tragen, das für Erwachſene und Kinder, En wie auch jedem Leiden entſprechend her⸗ ſtellbar iſt.— Mein Spezialvertreter iſt am Mittwoch, den 17, Mai, mittags von /6—8 und Donnerstag, den 18., morgens von—8 Uhr in Mannheim, Hotel Kronprinz, mit Muſtern vorerwähnter Bänder, fowie inkt ff. Gümmi⸗ und Federbänder, neueſten Syſtems, in allen Preislagen anweſend. Muſter in Gummi⸗, Hängeleib⸗, Leib⸗und Muttervorfall⸗Binden, wie auch Heradehalter und Krampfaderſtrümpfe ſtehen zur Verfügung. Neben fachgemäßer verſichere auch gleich⸗ zeitig ſtreng diskrete Bedienung. J. Mellert, Kon- AMaliz in Baden, en 15, Telephon 515. 19869 Zeitungsmakulatur ſowie unbedrucktes Zeitungspapier ab⸗ zugeben. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten H 6, 2. 5 f Jwangöverſteigerung. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 1 nahme vorliegt und sämtlich gewöhnliche Pagespreise die Ankaufsstelle z. flie ider, Schuhe, Möbel sämtliche Sor⸗ Le talle soweit keine es Altmaterlal bezahlt àusser- K 45 4. Neu E 2, 11 Pel. Wachtel erölknet 7819 Troeken- 2 Elgeld 188 200 100 55 oder geteilt zu ver⸗ kaufen. Angebote an; AHermann Heiss Mannheim la. Ware, ca. Kilo, ſofort gegen Gebot entweder ganz — Seckenheimerſtr. 76 879. . 5 Getk. Kleider Möbel, Zahngebiſſe kauft zu höchſten Preiſen 10 Goldberg, R l, 8. WeSr die höchsten Preise für getr. Kleider Stiefel, Wäsche, Möbel] usw. erzielen will, wende sieh an 57899% W. Bebenee Ktiegskarte der Balkauſtagten Spezialkarte des Osmaniſchen Reiches und ſeiner Nachbarländer Maßſtab 1: 1250000 zum Preiſe von Mk..— mit Porto Feldpostkarten 10 Staek 5 Pig. 100 Stuck 45 Pig. Für Mederverkäufer; mit der Mk. 1. 10 1000 Stuck.— M. 500 Stuek.25 M. 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Mai 1916, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokal 6, 2 gegen bare Zahlung im Voöllſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 59410 Möbel und Sonſtiges. 8 Verkäufe 2 gut erhaltene polierte uschelgeitstellen mit Roſt nebſt 2 paſſenden Nachttiſchen preiswert ab⸗ zugeben. Eckhaus Lange Rötterſtraße 16, 1 Tr., l. ndler verbeten. 19870 Aufgebot! Den Nachlaß der . Marie Eliſsbeth Dörſam geb. Fieder⸗ lein, Witwe des Friſeursikolaus Dörſam hier, Goetheſte. 16a, hetr. Alle Dieſenigen, welche an den obenbezeichneten Nachlaß etwas ſchulden oder zu fordern haben, wollen dies binnen acht Tagen dem Unterzeichnelen unter Vorkage etwafger Belege ſchriftlich anzeigen. 50814 Der Nachlaßpfleger: Georg Landfittel, Ortsrichter, Roſengartenſtraße 17. Teruſprecher 7309. Hildebrandt, Gerichtsv. pfich fne-Aöcten in bester Ausführung bei gross, Answahl, besontlers preiswert. Anzusehen von —7 Uhr. 1 H. Schwalbech Söhne B 7, 4. Teleph. 6595. 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Nedd Unterſtand brach völlig zuſammen. Die Rettung verdankte Dr. Schweickert nur dem Umſtand, daß er durch den gewaltigen Luftdruck 4 Meter weit hinweg gegen die vordere Wand geſchleudert wurde. Nach einer Stunde etwg konnte der Verſchüttete ausgegraben werden. Er war durch Gas betäubt, hatte Brandwunden erlitten und wurde ins Lazarett gebracht, wo man zwei Brüche des linken Beins, darunter einen Knöchelbruch feſtſtellte. Dr. Schweickert a früher einmmal ſchwer verwundet * Riedichen bei Schönau i.., 13. Mai. In dem Doppelanweſen des Ratſchreibers Kiefer unnd des Landwirts Langendorf brach in Ab⸗ wefenheit der Bewohner Feuer aus, das ſo raſch um ſich griff, daß das geſamte Anweſen nebſt einem weiteren Jekongmiegebäude vall⸗ ſtändig ein Raub der Flammen wurden. Von den Fahrniſſen konnte faft nichts gerettet wer⸗ vier Schweine in dem raſenden Element um, während nur zwei Kühe und das Geflügel ge⸗ rettet worden ſind. Die Gemeindeakten wurden im letzten Augenblick noch von der Frau des Ratſchreibers, deren Mann im Felde ſteht, gerettet. Die Frau erlitt dabei leichte Brand⸗ wunden. Gerichtszeitung. * Heidelberg, 13. Mai. Das Schöffen⸗ gericht verurteilke die Milchhändlerin Katharing Schmitt von Heidelberg wegen Milchfälſchung zu einem Monat Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe. § Zweibrücken, 15. Mai. In der Sitzung des ſtandrechtlichen Gerichts vom Sams⸗ tag erſchtenen wiederum 80 Angeklagte wegen Verſtößen gegen die Kriegszuſtandsgeſetze. Ueber 20 Perſonen aus Reunkirchen, Saarbrücken, St. Ingbert, Berxbach, Homburg und Kaſſerslautern hatten ſich wegen verbotener Butteraus⸗ Fuhr zu verantworten. Es wurden Strafen von 60 Mark bis 3 Mark ausgeſprochen. Wegen Heu⸗ aufkaufs trugen 6 Perſonen aus Homburg, Hel⸗ tersberg und Miesau Geldſtrafen pon 10 Mark bis Marf davon; ſpeitere 6 Angeklagte aus Haßkir⸗ chen wurden wegen verbotenen Verkaufs von Klee⸗ ſamen zu je 3Z Mark Geldſtrafe verurteilt. Ferner wurden höhere Geldſtrafen verhängt gegen den Handeepeen Ferdinen 58. s f den, außerdem kamen 10 Stück Großvieh und gegen den Handelsmann Frdinand Dellheim aus Mutterſtadt wegen Beihilfe hierzu: 1200 Mark und Handelsmann Moſes Kaß aus Oberhauſen wegen des gleichen Regtes: 300 Mark. Nachmittags be⸗ gannen neuerliche Verhandlungen gegen eine grö⸗ ßere Anzahl Jugendliche r, die die Beſtim⸗ mungen zum Schutze der heranwachſenden Jugend übertreten hatten. Wegen verbotenen Rauchens wurden 20 noch nicht J7jährige Burſchen aus Pir⸗ maſens, Haſſel, Bubenhauſen, Höheindd, Eſchrin⸗ gen, Alſchbach, Ruppertsweiler, Mittelbach und Kirrberg zu Geldſtrafen verurteilt, ebenſo 12 Bur⸗ ſchen und Mädchen aus Ixheim, Herſchberg, Brei⸗ tenbach, Bierbach und Rodalben wegen beſchäf⸗ tigungsloſem Umhertreibens auf der Straße, ſowie zwei Burſchen aus Bubenhauſen wegen verbotenen Wirtshausbeſuches, Zum erſten Male ſtanden auch Angeklagte vor Gericht, die als Händler Zigarren oder Zigaretten an die jugend⸗ lichen Burſchen abgegeben hatten, obwohl ſie er⸗ kennen mußten, daß die Käufer noch nicht 17 Jahre alb waren; auch hier wurden empfindliche Weid⸗ ſtrafen verhängt. Reommunales. Karlspuhe, 13. Mai Die Pflichthan⸗ delsſchuke mußte bei Aushruch des Krieges geſchloſſen werden, In den Jahresklaſſen wurde am 18. Ropember 1814 und in den Abendklafſen am 7, Januar 1948 der Unterricht in vollem r⸗ wegen verbotener Vie hau fkäufe: 300 Mark; fange im Schulgebäude, Zirkel 22, wieder fortge⸗ ſetzt. Auf Antpag des Schulvorſtands und in Heber⸗ einſtimmung mit dem Handesſchulrat und der Han⸗ delskammer, die beide gehört wurden, heſchloß der Stadtraß, nunmehr auch in der Pflichthandels⸗ ſchule den Unterricht in beſchränktem Umfange wieder aufnehmen zu laſſen. Zunachſt ſoll der jüngſte Jahrgang die an HOſtern d. J. aus der Volksſchule entlaſſenen Knaben und Mädchen— zum Schulbeſuch herangezogen, und ſtatt der vor⸗ geſchrießenen 9, Wochenſtunden ſollen nur 6 Stun⸗ den Unterricht erteiklt werden.— Die Vereinig⸗⸗ Angsgeſellſchaft Rheiniſcher Braunkohlenbergwerke hat am 1. Mai ihre Neuanlagen am Rhein⸗ hafen in Betrieb genommen. Damit iſt auch das bierte Hafenbecken(Südweſtkecken 1) dem Ver⸗ kehr eröffnet, auf deſſen ganze Nordfront ſich die Anlagen der Geſellſchaft erſtrecken, Für die Erbau⸗ 129 des Beckens hat der Bürgerausſchuß unterm 4. Nopember 1912 einen Kredit von 1329 000 M. begonnen worden und die Fertigſtellung war bis Ende 1914 in Ausſicht genommen Durch den Krieg wurden aber die Arbsiten erheblich verlangſamt, ſo daß ſie exſt jetzt in dex Haußtſache beendet wor⸗ den find. Einzelheiten wie Gleisarbeiten, Waſſer⸗ leitung u. dgl. harren nich der Fertigſtelln Becken ſelbſt ſtellt eine Flache von 99 900 an ihm liegen kund 20 hares bewilligt. Mit der Ausfübrung 5 Funi 1913 e das größtenteils geben iſt. 5 999 N 1