14 5 eh⸗ nd, ln 8 185. 19, 4 — + 85 8³ 20 1 Nobe 90⁰⁸ r. 17 110 W6W.m 3480 M, Bezugspreis: Rark.10 monatlich, Bringerlo 30 Pfg., durch die Poſt elnſchl aſtzuſtellungsgebühr M. 4 im Frxtelfahr. Einzel⸗Rummer in iſtennheim und Umgebung 5 Pfg. Rontaen Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Mk. Ichluß der Anzeigen⸗Annahme für das Ntittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. 30, In den Zelten 17, 97 Amtliches Herkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilagen: wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Geleſenſte und verhreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung Jernſprech⸗Kummer Celephon⸗Amt Hanſa 307. Poſtſcheck⸗Konto Rr. 297 Suòwigshafen a. Ah. Unterhaltungsblatt; Bellage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Bellage für Literatur und Wiſſenſchaft; ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen Nr. 240. Mannheim, Dienstag, 23. Mai 1916. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 23. Mai. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Abſicht eines Gegenſtoßes der Engländer ſüdweſtlich von Givenchy en Gohelle wurde erkannt und die Ausführung durch Sperrfeuer verhindert. Kleine engliſche Vorſtöße in Gegend von Roelincburt wurden abgewieſen. Im Maasgebiet war die Gefechts⸗ tätigkeit infolge ausgedehnter Gegen⸗ ſtoßverſuche des Feindes beſonders leb⸗ haft. Links des Fluſſes nahmen wir füdlich des Camardwaldes ein franzöſiſches Blockhaus. Jeindliche Angriffe öſtlich der Höhe 304 und am Südhange des Töoten Man Hes ſcheiterten. Nechts des Fluſſes kam es auf der Front nördlich des Gehöftes Thiaunmomt bis an den Cailettewald zulebhaften Jn⸗ fanteriekämpfen. Im Anſchluß an ſtarke Feuervorbereitungen drangen die Franzoſen in unſere vorderſten Gräben ein. Unſere Gegenſtößſe warfen ſie auf den Flügeln des Angriffabſchnittes wieder zuxück. Sübdlich des Dorfes und ſüßlich der ehemali⸗ gen Feſte Douaumont, die übrigens foſt inunſerer Hand blieb, iſt der Kampf noch nicht abgeſchloſſen. Nordweſtlich der Feſte Baufx wurde ein vorgeſtern vorübergehend in Feindeshand gefallener Sappenkopf zurücker⸗ obert. Durch Sprengung zerſtörten wir üuf der Combreshöhe die erſte und zweite franzöſiſche Linie in erhöhter Ausdohnung. Bei Vauz, Les Palameix und Seuzey(auf den Maashöhen ſüdöſtlich von Verdun) brachen feindliche Angriffe in der Hauptſache im Sperrfeuer zufſammen. Kleine in unſere Gräben eingedrungene Abteilungen würden dort niedergekümpft. Ein franzöſiſches Flugzeug wurde ſüdweſt⸗ lich von Vailly abgeſchoſſen. Geſtlicher und Balkankriegsſchauplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. Die franzöoſiſchen Berichte. Paris, 28. Maj.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nachmittagsbericht: Südlich von Berryau Bac ſprengten die Franzoſen an der Höhe 48 zwei Minen erfolgreich. In der Champagne ſandten die Deutſchen in dom Abſchnitt zwiſchen der Straße Souain⸗ Somme Py und an der Straße St. Soupelt⸗ St. Hilaire erfolglos Gaswolken aus, da die Aenderung des Windes den ganzen Gasſchleier beinahe ſofort gegen die deutſchen Schützen⸗ gräben zurücktrieb. Auf dem linken Maasufer dauerten die Infanterſekämpfe im Gehölz von Avo⸗ coübt die Nacht hindurch an. Die Fran⸗ zoſen errangen im Handgrauatenkampf einſge Vorteile und beſetzten mehrere Blocchäluſer, I8 nachdem ſie die Deutſchen daraus vertrieben hatben.„„ In der Gegend weſtlich des Toten ebhafte Mannes war der Kampf beſonders lebhaft. Verſchiedene Verſuche der Deutſchen, ihre Fort⸗ ſchritte weiter auszudehnen, wurden durch Sperrfeuer abgewieſen; dagegen machten die Jranzoſen einen heftigen Angriff, wodurch es ihnen gelang, einen Teil des in der Nacht zum 21. Mai verlorenen Geländes zurückzuge⸗ winnen. Auf dem rechten Maasufer machten die Deutſchen wiederholt An⸗ griffe auf die ihnen geſtern durch die Fran⸗ zoſen entriſſenen Stellungen in den Stein⸗ brüchen bei Haudromont. Alle Angriffe wurden aufgehalten und koſteten den Deutſchen ſchwere Verluſte. An den Zugängen des Dorfes Vaux machte eine kleine Unter⸗ nehmung vormittags die Franzoſen zu Herren eines deutſchen Schützengrabons. Bei Les Eparges flogen mehrere Minen auf ohne viel Schaden anzurichten. Paris, 29. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend! In den Argonnen beſchoſſen unſere Batterien energiſch Nantillons und Monfaueon ſowie den Wald von Cheppy. Auf demlünken Maasufer rückten wir im Laufe des Tages füdlich der Höhe 287 wei⸗ ter vor und zwangen den Feind ein kleines Werk zu räumen, das er ſeit dem 18. Mat be⸗ ſetzt hielt. In der Gegend weſtlich des Toten Mannes erlaubten uns unſere Angriffe den Feind aus einem neuen von ihm beſetzten Grabenſtück zu verſagon. Auf dem rechten Maasufer ſetzte unſere Infanterie nach ar⸗ killeriſtiſcher Vorbereltung zur Zerſtörung der deutſchen Stellungen auf einer Front von etwa 2 Kilometer von der Gegend weſtlich des Ge⸗ höftes Thiaumont bis zu Forts Douaumont ein. Auf der ganzen Front eroberten unſere Truppen die deutſchen Schützengräben und drangen in die Front von Douaumont ein, von der der Feind noch den Norbteil be⸗ ſetzt hält. Zahlreiche Gefangene blieben in unſerer Hand. Auf den Maashöhen geſtattete Uns ein glülcklicher Handſtreich im Walde von Bouchot die feindlichon Schiltzengrüben auf 300 Meter zu fäubern und Gefangene zu machen. Ilugdienſt: Heute früh holte einer unſerer Flieger, der zur Verfolgung eines der deutſchen zum Bom⸗ benabwurf auf Dünkirchen horankommendes Flugzeug aufgeſtiegen war, dieſes ein und brachte es bei Witzels norböſtlich von Caſſel zum Abſturz. Im Elſaß wurden zwei feindliche Flieger im Luftkampf heruntergeſchoſſen: einer fiel in unſere Linten bei Sennheim, füdlich Thann, der andere in der Gegend von Bon Homme kurz vor unſeren Schützengräben, Bolgiſcher Bericht!: Geſtern Abend ſchlugen wir durch unſer Feuor eine ſtarke deutſche Patrouflle, die vor den belgiſchen Poſten auf dem rechten Yerufer ſüdlich von Dirmuiden vorgeriſckt war, zurllck. Der Artillertekampf war am Nachmittag des 22. Mat ſehr lebhaft im Abſchnitt von Dir⸗ mufden. Die deutſche Taktik. Worauf iſt die deutſcho Taktſk berechnet? Um die Löſung dieſer Frage bemüht ſich mit außer⸗ ordentlichem Giſer der„New Statesman“ in einem Artikel vom 13. Mat, der immerhin zeigt, daß Verdun nach wie vor die. und ſchwere Sorge unſerer weſtlichen Feinde blelbt: Entgegen den allgemeinen Exrwartungen und offenhar auch enkgegen den der ranzöſiſchen militärlſchen Stellen haben die Deuiſchen einen neuen Angriff auf Verdun zu Beginn der Woche gemacht. Sie haben auf belden Seiten der Maas die beiden Stellen angegriffen, die ſeit vielen Wochen als ſechtstätigleit an d nee „Segeralanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗NHummern: Oberkeitung, Buchhaltung und Zeltſch„HAbteilungg 1449 Schriftleitung. 377/ und 1440 Derſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruch⸗Abteilung 341 Gefdruck⸗Abteilung „ Tägſich 2 Ausgaben(außer Sonntag) (Abendblatt die kritſſchen Punkte in der Verteidigung er⸗ kannt worden waren, und hahen nach einer un⸗ geheuren Aufwendung von Munition einen be⸗ ſcheidenen Erfolg erlangt, nicht ausreichend, um als wichtiger Sieg verkündet b werden, aber immerhin ſtark genug, um die Franzoſen zu Gegenangriffen zu bringen. Wenn wir die Bedeutung des Wiederauflebens der Tätigkeit nach einer ſo langen Zeit der Untätigkelt erklären ſollen, ſo müſſen wir annehmen, daß das deutſche Kommando ſeine Hoffnung, jemals in Verdun einzuztehen, aufgegeben hat, denn etſwas anderes zu bermuten, würde mangelnde Intelligenz be⸗ deuten, die wir unglücklicherweiſe unſeren Haupt⸗ feinden zuzuſchreihen keinen Grund haben. Was iſt aber ſonſt das Motiv? Keiner der offtzlellen Verſuche, dieſe Frage zu löſen, iſt völlig über⸗ zeugend, am wenigſten die allgemeine Vermu⸗ tung, daß dieſe zweckloſen Angriffe zur Beruhi⸗ gung der deutſchen öffenkllchen Meinung gemacht worden ſeien; denn es iſt ganz widerſiünig, daß, wenn die deutſche öffentliche Meinung ſemals ihr früheres Zutrauen wiedergewinnen könnte, dies nur durch etwas zu bewirken ſeß was Ver⸗ dun überhaupt vergeſſen machte. Die deutſche Taklik ſcheint vielmehr darauf berechnet zu ſein, das franzöſiſche, nicht das deutſche Publikunt beeinfluſſen zu wollen, um unter allen Umſtän⸗ den die ranzöſiſchen Reſerven zu erſchöpfen Afld. ſo eine Stimmung gegen die Vornahme irgend⸗ einer ſtarken Offenſive der Buudesgenoſſen zu ch Das wäre wenigſtens elne verſtändige oſicht. Clemenceaus Blatt im Heere verboten. m. Wöln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Laut der Kölniſchen Volszeitung wird dem Amſterdamzer „Telegraaf“ gemeldet: Die franzöſtſche Militär⸗ behörde hat gegen das Blatt Clemenccaus wegen ber heftigen Angriffe gegen das Avmee⸗ kommando ſwenge Maßnahmen getroffen Das Blatt wird auf Befehl des Oberbefehlshabers fler das ganze Gebiet des franzöſiſchen öſtlichen Heeres ſteindig verboten. Her Siegeszug in Sübtirol der Ernſt der Lage. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mat.(Priv.⸗Tel. z..) Der„Zürcher Tagesanzeiger“ ſchreibt: Der öſterreichiſche Angriff in Südtirol dauert bisher ungeſchwächt an und bringt täglich große Erfolge, ſodaß man heute ſchon von einer ſchweren Erſchüt⸗ terung der ganzen ktalieniſchen Itnie ſprechen kann. Der ungewöhnliche Ernſt der Lage geht auch aus den Beſchlüſſen des italieniſchen Miniſterrats hervor, jede Ge⸗ denkfeier und Rede zur Erinnerung an den Jahrestag der Kriegserklärung zu unterlaſſen und die bangen Hilferufe der Malländer Preſſe tragen der wirklichen Lage weit beſſer Rech⸗ nung, als jene unglaublichen Tiraden, die in dem öſterroichiſchen Angriff den Ausbruch der Verweiflung vor dem Zuſammenbruch erblick⸗ ten. Der„Secolo“ wird ſeinen Leſern nun kaum mehr weiß machen können, daß die Ita⸗ liener bisher nur einige„Schildwachtruppen“ aufgegeben hätten. Denn es iſt wohl auch in der italieniſchen Armee ſicherlich nicht üblich den Schildwachen und Vorpoſten 28 Zentim.⸗ Haubitzen mitzugeben. Allerdings erfahren die Leſer der italteniſchen Blätter nichts von den Verluſten, wie überhaupt die augenblick⸗ liche Unterrichtung der Offentlichkeit ein ſehr lehrreiches Bild gibt, wie in gewiſſen Ländern der Entente dem Volke die Wahrheit vorent⸗ halten wird. Sicherheitsmaßnahmen in Mailand. e, Von der ſchwelz. Grenze, 23. Ma. (Priv.⸗Tel. z..) Die Basler Nackrichten mel⸗ den aus Mailand: Infolge der Einbezlehung Maflandes in das Kriegsgefahrgeblet wurde der Ordnungs⸗ und Sicherheitsdienſt im Bezirk er ganzen Maasfront. ten unterſtellt. Eine erſte Verfügung der Kom⸗ mandantur verbietet Anſammlungen auf Straßen und Plätzen des Stadtgebietes Zurückverlegung des italieniſchen Hauptquartiers. e. Von der ſchweiz. Grenze, 23. Mal. (Priv.⸗Tel. 5 9 Wie Blatter be⸗ kichten, wurde italieniſche Hauptquartier nach Bergamo zurlückverlegt. Die Flucht aus dem Kriegsgebiet. e. Von der ſchweizer, Grenze, 28. Mat.(Priv.⸗Tel. z..) Die Schweſzer Biätter melden! Seit Sonnabend ſind die ita⸗ lieniſchen Anſchlüſſe der Eiſenbahnen ausgeblie ben. Reiſende aus Majland berichten, daß alle Schulen und öffentlichen Ge⸗ bäuden in Mailand intt Einſchluß der Fabri⸗ ken von Flüchtlingen aus der oberftal eniſchen Ebene bezogen ſind,ſſ Die Zahl der aus dem Grenzgebiet evafuferten Zivilbewohner wird tt 60 000 angegeben. Ein italieniſcher Segenſſoß auf villach. Wien, 23. Mai.(Priv.⸗Tel z) Wie das Neue Wiener Journal aus Baſel erfährt, erklären die Basler Nachrichben, aurs guter Quelle erfahren zur haben, daß die Italtener einen Gegenſtoß in Richtung gegen Villach planen. Nach dieſer Richtung haben ſie ſchp oft vorgeſtoßen, ſich aber immer nur blu⸗ tige Köpfe dabei geholt. Der italieniſche Bericht. Amklicher Heeresbericht: In der Gegend von Tonale und Adamellogebiet fllhete die Tätigkeit der beiden Artillerten zu kleinen Zuſammenſtößen, die zu unſerem Vorteil endigten. Zwiſchen Garbaſee und Etſch Ge⸗ ſchützfeuer und Zuſammenſtöße mit feindlichen Abteilungen, die Überall abgewieſen wurden. Geſtern noch immer heftige Beſchteßung un⸗ ſerer Stellungen auf dem linken Etſchufor. Darauf ein neuer heftiger Angriff, der durch unſere Truppen mit ſchweren Ver⸗ luſten für die feindliche Infanterie vollſtändig abgewieſen wurde⸗ An der übrigen Front kein wichtiges Er⸗ eignis, außer in der Aſtachgegend, zwiſchen dem Aſtachtale, Brenta und Suganatal dauerte der feindliche Angriff, der ſich gegen unſere Vorſtellungen weſtlich von den Tälern Torra(Aſtachgegend), Aſſa, Maggio und Camello richtete, mit Unterſtützung einer zahlreichen und mächtigen Artillerie mit wachſendem Erfolge fort. In Kärnten und am Fſonzo Tätigkeit der beiderſeitigen Artillerie, am lebhafteſten im oberen Buttal und in der Gegend von Mon⸗ faleone. Jein liche Flugzeuge warfen geſtern einige Bomben im Saintale und im Carrien ab, die einige Opfer forderten und leichten Schaden verurſachten. Morgens wurde bei einem leb⸗ haften Angriff auf Porto Gruaro ein feind⸗ liches Waſſerflugzeug durch unſere Batterien heruntergeſchoſſen. — ꝓ in ng and. ORotterdam, 23. Mal.(Priv.⸗Tel.) in England über die öſterreichtſch⸗ungariſchen Erfolge ebenſo wohl über raſcht, als auch ver⸗ſtmimt. Man zerbricht ſich vor allem den Kopf darüber, woher die SHabs⸗ burger Monarchie ſo ſtarke Kräfte her⸗ Mailand dem militäriſchen Korpskommandam⸗ genommen hat und ſtellt darüver allerhand Wie aus Londoner Blättern hervorgeht iſt mam 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienskag, den 23. Mai 1916. Vermutungen an, tröſtet ſich aber ſchließlich mit dem Gedanken, daß der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Vorſtoß gerade in einer Gegend einſetzte, die vor dent Kriege der Herd der Irredenta war, wo alſo der Feind bei der Bevölkerung auf„Schwierigkeiten“ ſtoßen wird. * 4. 1 e Von der ſchweizer. Grenze, 23. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Blät⸗ ter melden: Die italieniſchen Konſtzlate der Schweiz geben eine Veröffentlichung heraus, wonach ſich alle zurückgeſtellten und noch beurlaubten Heeresdienſt⸗ pflichtigen ſofort nach Italien zu begeben haben. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Der Neuen Zür⸗ cher Zeitung zufolge berichtet der Secolo, daß bei den letzten Kämpfen Monfalcone voll⸗ ſtändig in Trümmer geſchoſſen wurde. Die italieniſchen Soldaten verteidigten nur noch Trümmer. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 23. Mai.(Priv.⸗Tel. z..) Die Basler Blät⸗ ter melden aus Mailand: Der Sohn des ita⸗ lieniſchen Kriegsminiſters Morrone, der als Leutnant in der Front kämpfte, iſt ſchwer verwundet in Rom eingetroffen. In Turin ſind eine größere Anzahl Soldaten nach dem Genuß von amerikaniſchem Büchſen⸗ fleiſch ſchwer erkrankt. Nach dem neueſten italieniſchen Militär⸗ Amtsblatt wurden drei Generalleut⸗ nmantszur Dispoſition geſtellt. Durch ein im oberitalieniſchen Amtsblatt beröffentlichtes Dekret, wird für das laufende Rechnungsjahr ein neuer Kriegskredit von 200 Mill. Lire bewilligt. Ein großer Teil, der an der Südtiroler Front kämpfenden Soldaten wurden neuer⸗ dings mit Stahlhelmen ausgerüſtet. Jenſurſtrenge und Unzufriedenheit in Italien. Die zunehmende Oppoſition in Italien be⸗ weiſt der heftige Widerſpruch C. A. Cortinas in der„Riviſta Politica e Parlamentare“ vom 11. Mai gegen die Zenſur, die ihm in der letz⸗ tem Nummer zwei Drittel ſeines Leitartikels ſtrich, weil darin auf die kommende land⸗ wirtſchaftliche Kriſe angeſpielt war. Er wahrt ſich das Recht der freien Aeußerung gegenüber dem Miniſterium, wenn es ſich nicht uum die Landesverteidigung oder die Stellung nach außen berührende Fragen handle, um ſo mehr, da er ſich auch vollkommen der Idee des Vaterlandes gebeugt habe ſeit dem Tag, da „ein Krieg erklärt wurde, den er(Cortina) nie gewollt haben würde“. Saloniki. Artilleriekämpfe an der mazedoniſchen Grenze. *K Budapeſt, 23. Mai.(Priv.⸗Tel..) Nach einer Genfer Drahtung des„Eſti Uiſag“ berichtet der„Temps“ aus Saloniki, daß an der mazedoniſchen Grenze in der Gegend von Gewgheli ununterbrochen Artilleriekämpfe ſtattfinden doch iſt es bisher noch zu keinem einzigen Infanteriezuſammenſtoß gekommen. Landung von verſtärkungen in Saloniki. ORotterdom, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Londoner Blättermeldungen zufolge ſollen in Saloniki Verſtärkungen gelandet worden ſein, doch fehlen nähere Angaben darüber, ſowohl was die Zahl, als auch die Nationalität der 8 22 ſAle, uegele. Hle 92 255 e TAMSg, 2 155* 822 2 A eegr 8— 2 0 ¹ 5 8 e eeeee B — 8 0 0 0 5 50 N 55 1 22 55 e Imöl Nared 1— — 8 England und die Neutralen. ORotterdam, 23. Mai.(Priv.,Tel..) Die amtlich erfolgte Mitteilung über die Art und Weiſe wie die engliſche Seebehörde den bei Gravesend liegenden holländiſchen Dampfer Maashaven behandelt, erregt in Hol⸗ land einen rieſigen Unwillen, zu⸗ mal die Getreidelager mit dem Untergang be⸗ droht werden und in Holland großer Mangel an Brotfrucht herrſcht. Man beſpricht in der Oeffentlichkeit allgemein die betreffende amt⸗ liche Mitteilung, woraus wieder einmal her⸗ vorgeht, wie England mit allen Mitteln dar⸗ auf hinarbeitet, auf Koſten der neutra⸗ len Schiffahrtſeinen Frachtraum⸗ mangel zu beheben. Die amerikaniſche Kote an England. m. Köln, 23. Mai.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Köln. Zeitung“ meldet Reuter aus Waſhing⸗ ton: Die neue Note an England über den Ein⸗ griff in die amerikaniſche Poſt ſoll wahrſcheinlich am Dienstag oder Mittwoch ab⸗ gehen. Die allgemeinen Umriſſe der Note wer⸗ den im Staatsdepartement angefertigt und Wil⸗ ſon eingehändigt werden, damit er ſie perſönlich durchfehen kann. Des Reichskanzlers Antwort an Grey. Berlin, 22. Mai.(WTB. Nichtomtlich.) In einer Unterredung mit dem anierika⸗ niſchen Journaliſten K. v. Wiegand hat der Reichskanzler zu den jüngſten Auslaſ⸗ ſungen des engliſchen Miniſters Sir Edward Grey Stellung genommen. Herr v. Wiegand telegvaphierte der„New Nork World“ über dieſes Interview folgendes: „Nach 22 Monaten eines furchtbaren Krieges, nach Millionen Opfern an Toten, Verwundeten und Verſtümmelten, nachdem den Schultern des gegenwärtigen und künftigen Geſchlechter eine ſchwere Schuld an Gut und Blut aufgebürdet worden iſt, beginnt England einzuſehen, daß das deutſche Volk nicht zermalmt, daß die deutſche Nation nicht vernichtet werden kann. Jetzt, wo es dies erkennt, erklärt Sir Edward Grey, daß die britiſchen Staats⸗ männer niemals Deutſchland zermalmen oder vernichten wollten, trotz gegentefliger Aeuße⸗ rungen ſeiner Miniſterkollegen, rrotz der For⸗ derungen der engliſchen Preſſe und trotz des Kö⸗ ders, den Präſident Poincaré dem franzöſiſchen Volke vorgehalten hat, daß, wenn es bis zum Ende durchhalte, England und Frankreich Deutſchland den Frieden diktieren würden.“ So äußerte ſich heute der Reichskanzler von Beth⸗ mann Hollweg, als ich auf meine Bitte von ihm empfangen wurde, um ihn zu fragen, ob er zu Truppen betrifft. Edward P. Bell von den Chicago Daily News Stellung nehmen wolle. Glauben Sie, daß eine Preßpolemik uns wei⸗ ter führt? ſagte der Kanzler. Sie swingt uns, auf Vergangenes zurückzublicken, anſtatt daß wir uns der Zukunft zuwenden ſollten. Ja, warf ich ein, iſt es nicht gerade Sir Ed⸗ ward Grey, der ſeine Blicke auf die Zukunft richtet? Was er anſtrebt, iſt doch eine ſriedliche Zukunft der Welt, wenn er auch meint, vorher müſſe der preußiſche Militarismus niedergewor⸗ fein ſein. Ich wundere mich, erwiderte der wie Sir Edward Grey inemer noch von Preußen im Gegenſatz zu Deutſch⸗ land ſprechen kann. Ich weiß ſehr wohl, daß die Unkenntnis der deutſchen Zuſtände, die vor dem Kriege in England ſowohl wie in Frankreich herrſchte, daß die Spekulation auf in⸗ nere Uneinigkeit Deutſchlands Waß⸗ ſer auf die Mühle der engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Kriegsparteien geweſen iſt. Aber ich hatte geglaubt, die wunderbare und heldenmütige Ein⸗ heit des geſamten deutſchen Volkes in der Ver⸗ teidigung der Heimat hätte jetzt den Herren die Augen geöffnet. Und dann der Militarismus! Wer war es, der in den letzten 20 Jahren mit Militarismus Politik getrieben hat? Deutſchland oder England? Denken Sie doch an Aegypten, an Faſchoda. Fragen Sie die Franzoſen, welche Macht damals Frankreich durch ſeine Drohungen die Demütigung auf⸗ erlegte, die lange als die„Schmach von Fa⸗ ſchoda“ bitter empfunden wurde. Denken Sie an den Burenkrieg, an Algiciras, wo England nach der eigenen Erklärung Sir Edward Greys Frankreich zu verſtehen gab, daß es im Falle eines Krieges auf Englands Hilfe rechnen könme, und die Generalſtäbe beider Länder ſich entſpre⸗ chend zu verſtändigen begannen. Dann kam die Bosniſche Kriſe. Deutſchland war es, das damals den Krieg abwendete, indem es Rußland zur Annahme eines Vermitktelungsvorſchlages bewog. England gab in Petersburg ſein Miß⸗ vergnügen mit dieſer Löfung zu erkennen. Sir Edward Grey aber erklärte bei dieſer Ge⸗ legenheit, wie mir zuverläſſig bekannt iſt, er glaube, die engliſche öffentliche Meinung würde, falls es zum Kriege gekommen wäre, die Be⸗ teiligung Englands an Rußlands Seite gebilligt haben. Dann Agadir. Wir waren im beſten Zuge unſere Difſerenzen mit Frankreich im Verhand⸗ lungswege zu ſchlichten, als England mit der bekannten Rede Lloyd Georges dazwi⸗ ſchen fuhr und die Kriegsgefahr herauf⸗ beſchwor. Ich will nicht entſcheiden, ob Eure Exzellenz recht haben, ſagte ich, aber Sir Edward Grey meinte doch, Eure Erzellenz hätten genau ge⸗ wußt, daß England niemals Böſes gegen Deutſchland im Schilde geführt habe. Ich brauche als Antwort wohl bloß das Wort „Einkreiſungspolitik“ ausſprechen, er⸗ widerte der Kanzler. Aus den veröffentlich⸗ en Dokumenten der belgiſchen Archive weiß alle Welt, daß auch neutrale Staatsmän⸗ ner, wie die belgiſchen Diplomaten nicht nur in Berlin, ſondern auch in Paris und London in Kanzler, den Auslaſſungen Sir Edward Greys zu He rn dieſer Einkreiſungspolitik nichts anderes fahen, als eine äeminente Kriegsgefahr, Was ich gegen dieſe Gefahr tun konnte, habe ich getan. Das Neutralitätsabkommen, das ich Lord Hal⸗ dane anbot, hätte nicht nur Europa, ſondern der ganzen Welt den Frieden geſichert. England hat es abgelehnt. Ja, erlaubte ich mir zu bemerken, Sir Edward Grey meinte aber doch, Deutſchland hätte abſo⸗ lute Neutralität verlangt, auch für den Fall, daß Deutſchland auf dem Kontinent Angriffs⸗ kriege führen wollte, und darauf hätte England doch wohl nicht eingehen können. Ich habe, erwiderte der Kanzler, am 18. Auguſt 1915 im Reichstag den Wortlaut der Formel mitgeteilt, die ich dem engliſchen Kabi⸗ nett in den damaligen Verhandlungen vorge⸗ ſchlagen habe. Die letztere Formel lautete: „England wird dieſe wohlwollende Neutralitat bewahren, ſollte Deutſchland ein Krieg aufge⸗ zwungen werden.“— Aufgezwungen— bitte ich Sie zu bemerken. Es widerſtrebt mir, auf alle dieſe Dinge, die ich ganz ausführlich vor aller Welt erörtert habe, zurückzukommen, aber, wenn Sie mich auf die Bemerkung anreden, die Sir Edward Grey hierüber gemacht hat, bin ich gezwungen, feſtzuſtellen, daß ſie den Tatſachen nicht entſpricht. Und, fuhr der Kanzler fort, laſſen Sie mich noch eins, aber die letzte Bemer⸗ kung über die Vergangenheit machen. Immer erneut kommt Sir Edward Grey auſ die Be⸗ hauptung zurück, Deutſchland hätte den Krieg vermeiden können, wenn es auf den eng Li⸗ ſchen Konferenzvorſchlag eingegangen wäüre. Wie konnte ich dieſen Vorſchlag an⸗ nehmen angeſichts der umfangreichen, in vollent Gang befindlichen Mobiliſierungsmaß⸗ nahmen der rufſiſchen Armee, fragte der Kanzler. Trotz amtlicher ruſſiſcher Ab⸗ leugnungen und wiewohl der formelle Mobil⸗ machungsbefehl nicht vor dem Abend des 30. Juli ausgegeben wurde, war uns genau bekannt, und iſt ſeitdem beſtätigt worden daß die ruſſiſche Regierung einem ſchon am 25. Juli gefaßten Entſchluß entſprechend, bereits mit de 1 Mobiliſierung begonnen hatkke, als der Grey ſche Konferenzvorſchlag erfolgte. Angenommen, ich wäre auf den Vorſchlag ein⸗ gegangen, und nach Verhandlungen von 2 bis 3 Wochen, während denen Rußland ſtetig mit der Anſammlung ſeiner Truppen an unſerer Grenze fortfuhr, wäre die Konferenz geſcheitert, würde England uns dann vielleicht vor der 1uſſf i⸗ ſchen Invaſion bewahrt oder uns mit ſeiner Flotte oder mit ſeinem Heere unterſtützt habend Im Hinblick auf die ſpäteren Kriegser⸗ eigniſſe muß ich ſehr ſtark daran zweifeln. Mit zwei zu verteidigenden Grenzen konnte ſich Deutſchland auf keine Debatten einlaſſen, deren Ausgang äußerſt problematiſcher Natur war, während der Feind die Zeit zur Mobiliſierung ſeiner Armeen ausnutzte, mit denen er uns über⸗ fallen wollte. Sir Edward Grey hat in den kri⸗ tiſchen Tagen des Juli 1914 ſelbſt anerkannt, daß mein Gegenvorſchlag einer unmittel⸗ baren Ausſprache zwiſchen den Kabinetten von Wien und St. Petersburg beſſear ſchen Konflikt zu begleichen als eine Konferenz, und dieſe von Deutſchland betriebene Ausſprache war nach Ueberwindung mancher Hinderniſſe auf dem beſten Wege, als Rußland durch die entgegen ſeinen uns ausdrücklich gegebenen Zuſicherungen er⸗ folgte plötzliche Mobilmachung ſeiner geſamten Armee den Krieg unver⸗ meidlich machte.' ernſtes Wort in St. Petersburg geſprochen, ſo wäre der Krieg vermieden worden. England tat das Gegenteil. ſcher Geſandten in Petersburg weiß die Welt, daß die ruſſiſche Kriegspartei die Oberhand erhielt, als ſie wußte, daß ſie auf die engliſche Unterſtützung rechnen konnte. Und weshalb handelte England ſos? Laſſen Sie mich kurz retapitulieren, was die eng⸗ liſchen Staatsmänner darüber geſagt haben. Am 3. Auguſt 1914 ſagte Sir Edward Grey, England werde kaum weniger leiden, wenn es am Kriege teilnehme, als wenn es ſich nicht da⸗ ran beteilige. Zugleich wies er auf das große habe. Nicht um Belgiens, ſondern um Englands willen hielt alſo Grey Englands Eintritt in den Krieg für angezeigt. Drei Tage Augenblicksbilder vom Welt⸗ kriege. Feloͤgraue Wand⸗Inſchriſten. Aus dem Felde wird uns geſchrieben: Der große Weltkrieg hat den Deutſchen zu einem Weltenbummler gemacht. Wie mancher, der bis dahin kaum über die Grenzen ſeines Heimat⸗ dorfes hinausgekommen war, iſt jetzt in Ruß⸗ land, Galizien, in Serbien, Belgien und Frank⸗ reich geweſen. Ja, ſogar das Land der Türken iſt ihnen nicht fremd geblieben. Kein Wunder, daß der Feldgraue ſich auf ſeinen Streifzügen „verewigte“ und zwar in der Jorm von In⸗ ſchriften. Wer Gelegenheit hat, ſolche Inſchriften zu ſtudieren, der freut ſich vor allem über das tteſe deutſche Gemüt, das hier feinen Ausdruck findet. Die Sehnſucht nach Haus und Hof, nach Weib und Kind wird manchmal mit einer er⸗ greifenden Schlichtheit offenbar.„Gott ſchütze unſere Frauen und Kinder in der Heimat bis auf Wiederſehen“, las ich in einem Hauſe, in dem franzöſiſche Gefangene bewacht wurden. Ein anderer hatte zum Zeichenſtift gegriſſen und ſein Heimattal aus dem Schwarzwald auf der Wand verewigt. Eine mahnende Inſchrift be⸗ ſant„ und mach' der Heimat keine Schande!“ folgenden Schluß hat:„ in dem Rattenkaſten, da will die Uhr ſo recht nich bleibt darum tren dem Vaterlande, Natür⸗ lich fehlt der Humor keineswegs. Die Einſam⸗ keit des Wacheſtehens hat einen Feldgrauen zu einem melancholiſchem Gedicht veranlaßt, 15 alten bald an Jahren; aber dann noch mit Geduld, tut er immer ſeine Schuld.“ Ein anderer hat offenbar über den Frieden philoſophiert, denn er fragt an:„Wie lange hat der Landſturm noch?“ Worauf ein Witzbold antwortet:„Bis Friede iſt, nicht länger!“ Und damit hat der gute Mann recht. Ein Bayer verſteigt ſich zu folgender Behauptung:„Jeden Feind beſiegt der Deutſche, nur den Durſt beſiegt er nicht!“ Manche der Inſchriften befaſſen ſich mit unſeren Gegnern, von denen aber der Engländer am ſchlechteſten wegkommt.„Nieder mit England!“ —„Gott ſtrafe das perfide Albion.“— derlei Zornesausbrüche über den hinterliſtigen Gegner lieſt man zu Hunderten. Zum Schluſſe noch eine Inſchrift, die von den erſten— allerdings etwas verunglückten franzöſiſchen Sprachſtudien eines Feldgrauen berichtet, der an die Wand geſchrieben hatte:„alon, Sannfann, Tulaprati Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit.“(;.) *** Kanonendonner und Militärmuſik. Die Beobachtungen, die in dieſem Weltkriege über die Hörweite des Geſchützdonners, nament⸗ lich über die Zone des Schweigens, gemacht wurden, laſſen gewiſſe Vorkommniſſe früherer Kriege in ganz neuem Lichte erſcheinen. Mehr als einmal ereignete es ſich, daß bei Belage⸗ rungen oder Schlachten einige Teilnehmer der kriegeriſchen Ereigniſſe, die ſich beſonderer Sin⸗ nesſchärfe rühmten, behaupteten Kanonendonner oder Militärmuſik zu hören, während andere nichts davon wahrnehmen konnten. Meiſt ver⸗ ſpottete man die Einbildungskraft dieſer Män⸗ haſten.“ Ein wackerer Landſtürmer hat u. a. Wand geſchrieben:„ würd nun 50 an die daß ihre Wünſche der bemerkenswerteſten Fälle ereignete ſich wäh⸗ rend des indiſchen Aufſtandes 1857/58. Damals lagen in Lucknow Engländer und Englände⸗ rinnen eingeſchloſſen, von den aufrühreriſchen Sepoys belagert. Die Eingeſchloſſenen wußten nicht, wann Erſatz kommen würde oder welche Truppen dazu heranmarſchieren könnten, wenn ſie auch annahmen, ein Hochländer⸗Regiment würde dabei ſein. Unter den Frauen, die der Erlöſung entgegenharrten, befand fich Jeſſie Brown, eine junge ſchottiſche Soldatenfrau. Vom Fieber ergriffen, lag ſie auf dem Erdboden ausgeſtreckt, als ſie plötzlich in freudiger Erre⸗ gung aufſprang, weil ſie die Militärmuſik der Hochländer in der Ferne zu hören glaubte. Die Kanonen der Sepoys donnerten, und niemand außer Jeſſie Brown vermochte den Klang ſchotti⸗ ſcher Sackpfeifen zu vernehmen. Allein ſie beſtand energiſch auf ihrer Behauptung— ſa ſie erkannte ſogar den berühmten ſchottiſchen Marſch„TIhe Campbells are coming.“ Alle mit Jeſſie Brown eingeſchloſſenen Engländer und Engländerinnen hielten ihre Wahrnehmung für nichts anderes als eine Eingebung des Fiebers. Nach einiger Zeit aber erwies ſich, daß Jeſſie Brown richtig gehört hatte: auch die anderen Belagerten hörten nun die ſchrillen Töne des Dudelſacks und ſahen bald, wie das Hochländer⸗ nahe ungläublicher Entfernung erkannt. einige Wochen vorher hatten ekliche der Belager⸗ ten geglaubt, fernen Kanonendonner zu hören. regiment in dem Entſatzheere des Generals Havelock herankam. Jeffie Brown hatte alſo den Klang ihrer heimatlichen Militärmuſik 85 99 Schon Gbenſo behaupteten damals einige, während der noch lange danach nichts zu ſehen war ſo nah⸗ men die Belagerten dieſe Wahrnehmungen einiger untrer ihnen als Sinnestäuſchung und ſchrieben ſie der Einbildung zu. Tatſächlich war jedoch damals das Korps General Havelocks nicht mehr als eiwa 80 Km. vou Lucknow enk⸗ fernt. Nur mußte es alsdaunn zunächſt unver⸗ richteter Dinge zurückgehen, bis der zweite Vor⸗ ſtoß gelang. Das Dröhnen der Kanonen hatten die Belagerten alſo wahrſcheinlich ſchon bei dem erſten Entſatzangriff hören können. Was die anderen für Einbildungskraft hielten, iſt alſo wohl tatſächlich die richtige Wahrnehmung be⸗ ſonders ſcharfer Sinne geweſen. Damals erſchien die Sache jedoch als ſo märchenhaft, daß ſie beſtaunt, mit geheimem Schauder beſprochen und von der Dichtung mannigfach verherrlicht ward. *** Stinkbomben als Kinderſpielzeug in England. Auch England, das am heftigſten und pomp⸗ hafteſten unter allen Alliierten gegen den deut⸗ ſchen„Militarismus“ auftrat, iſt bereits ſo militäriſch geworden, daß die ngliſchen Kinder unter allen Spielen das Soldatenſpiel am mei⸗ ſten bevorzugen, ganz als ob ihre Väter ſeit jeher willige Soldaten geweſen wären. Und die Karikaturiſten der Londoner Blätter, die bis⸗ lang ihren Humor in Zeichnungen auslebten, die Berliner Kinder bei 1000 Soldatenſpielen zeigten, wie ſie leben nur die Phantaſie der Lon⸗ doner Karikaturiſten auszudenden weiß, miiſſen umſehen. Deun da die Schulfugend im alten ner oder 7 n und glaubte, ſie zu uzingtionen verführt hätten. indeffen von einem En! ſtillen Nachtwachen den Klang von Dndelſäcken Einer Lzu Hören. tſatzheere Britannien ſich ſelbſt dem Laſter des Kriegs geeignet ſei, den öſterreichiſch⸗⸗erbi⸗ Hätte England damals ein Aus dem Bericht des belgiſchen vitale Intereſſe hin, das England an Belgien ſich jetzt nach einem anderen ergiebigen Stoff 2— m A. Sr .. K 7 neeeeee Dienstag, den 23. Mai 1916. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. ſpäter erklärte Herr Aſquith, der Kriegsgrund Englands ſei ein doppelter geweſen: erſtens um eine feierliche internationale Verpflichtung zu er⸗ füllen, zweitens um dem Prinzip Geltung zu verſchaffen, daß kleine Nationen nicht erdrückt werden dürften. Derſelbe Herr Aſquith hat in ſeiner letzten Rede erklärt, England und Frankreich hätten am Kriege teilnehmen müſſen, um Deutſchland zu verhindern, eine beherrſchende Stellung zu ge⸗ winnen. Iſt es nicht der Gipfel des Militaris⸗ mitts, ſich an einem Kriege gegen ein anderes Land zu beteiligen, mit dem man tatſächlich kei⸗ nen anderen Streitpunkt hat, als es zu verhin⸗ dertt, ſtark zu werden? AJzn, aber Belgien, erlaubte ich mir einzu⸗ werfen. Belgien, ſagte der Kanzler. England hat es meiſterhaft verſtanden, der Welt einzureden, es habe zum Schutze Belgiens zum Schwert greifen mütſſen, und müſſe um Belgiens willen den Krieg bis ins Unendliche fortſetzen. Damit ſtimmen die ſoeben zitterten Reden der engliſchen Staats⸗ mäner doch recht wenig überein, und, wiſſen Sie, wie man in früheren Zeiten in England über belgiſche Neutralität dachteds Am 4. Februar 1887 ſagte das offtzielle Organ der da⸗ maligen konſervatiwen Regierung, der Standard, daß, wenn Deutſchland im Falle eines Krieges ein Wegerecht durch Belgien in Anſpruch nähme, das in keiner Weiſe Englands Ehre verletzen oder ſeine Jntereſſen ſchädigen würde, ſolange mur die Integrität und Unabhängigkeit Belgiens nicht in Frage geſtellt werde. Kein engliſches Blatt erhob gegen dieſen Standpunkt Wider⸗ ſpruch, ja die liberale Pall Mall Gazette ſchloß ſich ihm aatsdrücklich an. Wie aber war es jetzt vor Ausbruch des Krieges? Ausdrücklich bot ich England volle Garantie für die Integrität und Unabhängigkeit Belgiens. England aber wies dieſes Angebot als einen„niederträchtigen Vor⸗ ſchlag“ ab. 1887 galt eben Frankreich als Eng⸗ kands Rivale, 1914 war es Denutſchland, und des⸗ halb gab Englands Intereſſe den Ausſchlag für den Krieg. Eure Exzellenz wollen, erlaubte ich mir zu be⸗ merken, lieber von der Zukunft als von der Gegenwart ſprechen. Ja, Kanzler, das ziehe ich vor, denn mit retroſpektiwen Bemerkungen kommen wir nicht vorwärts. Sir Edward Grey will einen dauerhaften Frieden, den will auch ich. Seit Anfang des Krieges habe ich das immer wieder ausgeſpro⸗ chen. Aber ich fürchte, daß wir dem Frieden, der, wie ich glaube, von allen Völkern herbeige⸗ ſehnt wird, nicht näher kommen werden, ſolange verantwortliche Staatsmänner der En⸗ tente ſich in Bemerkungen über preußiſche Ty⸗ raunei, preußiſchen Militarismus und in pathe⸗ tiſchen Deklamationen üder ihre eigene Ueber⸗ legenheit und Vollkommenheit ergehen, oder gar, wie es jetzt Sir Edward Grey tut, Deutſch⸗ land mit einer Veränderung ſeiner volitiſchen Zuſtände beglücken wollen. Darauf kann ich dem engliſchen Miniſter, dem die iriſchen Zuſtände doch Zurückhaltung auf⸗ erlegen ſollten, nur erwidern, daß Deu iſch⸗ land Homerule hat, über die es ſelbſtändig verfügt. Und, laſſen Sie mich das einſchalten, hat denn die demokratiſche Verfaſſung Englands die engliſchen Staatsmänner an dem Abſchluß geheimer Abmachungen mit Rußland und Frankreich gehin⸗ dert, die eine weſentliche Urſache des jetzigen Weltkrieges ſind? Aber, was ich ſagen wollte, durch allgemeine Preßpolemiken und öffentliche Reden wird der Haß unter den Völkern nur im⸗ mer mehr geſchürt. Und das iſt nicht der Weg, der zu dem Idealzuſtand Sir Edwards Grey führt, in dem freie und gleichberechtigbe Völker ihre Rüſtungen einſchränken und ihre Zwiſtig⸗ keiten anſtatt durch den Krieg durchSchiedsſpruch löſen. Ich habe zweimal öffentlich feſtge⸗ ſtellt, daß Deutſchland bereit war und iſt, die Beendigung des Krieges auf einer Grundlage zu erörtern, die eine Ge⸗ währ gegen künftige Angriffe durch eine Koalition ſeiner Feinde bietet und Europa den Frieden ſichert. Herrn Poin⸗ carss Antwort darauf haben Sie gehört. Aber, warf ich ein, Sir Edwards Greys In⸗ kerview klingt doch anders. Das weiß ich nicht, erwiderte der Kanzler, — ſpieles hingibt, iſt es nicht mehr angängig, hierin etwas„Teutoniſches“, alſo Verdammenswertes zn erblicken. In welcher Weiſe aber die Londo⸗ ner Straßenjugend ihren neuerdings entflamm⸗ ten kriegeriſchen Geiſt betätigt, geht aus den Klagen der Daily Mail hervor, die über das Kriegsſpielen der Schulkinder jammert und nicht den Tadel über die Roheit dieſer Spiele zu unterdrücken vermag. Man kann dies auch wirk⸗ lich verſtehen und muß der Daily Mail aus⸗ nahmsweiſe recht geben, wenn man erfährt, auf welche das hoffnungsvolle Jung⸗England ſich gegenwärtig die Zeit vertreibt. Das beliebteſte und begehrteſte Spielzeug ſind namlich die Stinkbomben geworden. In einer Unzahl Läden werden Tauſende von Exemplaren dieſes aktu⸗ ellen Artikels trotz mehrfacher Proteſte aus den Kreiſen der Bevölkerung öffentlich verkauft. Alle Schlachten der engliſchen Straßenjungen werden mit den Stinkbomben geführt, die reell und echt genug ſind, um einen ebenſo peſtetranten wie fürchterlichen Geruch zu verbreiten. In den Straßen werden ſolche Stinkbomben in die Türen von Gaſthäuſern, Barpzerläden und an⸗ deren beſuchten Lokalen geworſen. Da dieſe Stinkbombenliebhaberei einen bald nicht mehr zu ertragenden Umfang angenommen hat hat die engliſche Preſſe einen— bisher allerdingz erfolgloſen Kampf— gegen dieſe Unſitte auf⸗ genommen. Ein Mitarbeiter der Daily Mail, der als zu dieſem Zweck entſandter Berichter⸗ ſtatter eine Wanderung durch die Londoner Vor⸗ ſtädte unternahm, erzählt, daß er in einem Laden Stinkbomben verlangte und zu ſeinem Erſtaunen Jofort mehrere Schachteln erhielt, in deren jeder Bomben ſäuberlich verpackt waren. Auf e dieſes egenbue Spielzeug das kann nur Grey ſelbſt beurteilen. Aber eines weiß ich: Nur wenn ſich die Staatsmänner der kriegführenden Länder auf den Boden der wirk⸗ lichen Tatſachen ſtellen, wenn ſie die Kriegs⸗ lage ſo nehmen, wie ſie jede Kriegs⸗ karte zeigt, wenn ſie mit dem chrlichen Willen, das entſetzliche Blutvergießen zu be⸗ enden, bereit ſind, unter einander die Kriegs⸗ und Friedensprobleme praktiſch zu erörtern, nur dann werden wir uns dem Frieden nähern. Wer dazu nicht bereit iſt, der trägt die Schuld, wenn ſich Europa noch fernerhin zerfleiſcht und blutet. Ich weiſe dieſe Schuld weit von mir. 85 Das Kriegsernäyrungsamt. Batocki. Die Kölniſche Zeitung führt in einem Ber⸗ liner Telegramm den Präſidenten des Kriegsernährungsamtes folgendermaßen ein: Der künftige Leiter der neuen Zentrale für Volksernährung übernimmt eine Aufgabe bei der ihm kein Vorgänger mit Leiſtungen oder Unterlaſſungen als nachahmenswertes oder abſchreckendes Beiſpiel vorgehalten wer⸗ den kann. Er iſt der erſte Reichsbeamte ſeiner Art und wird vielleicht der einzige bleiben. Bildet das für ihn eine Erleichterung, ſo wird er anderſeits daran ſicher nicht leicht zu tragen haben, daß die öffentliche Unzufriedenheit nun⸗ mehr ein beſtimmtes Ziel hat und ihn nicht nur für die Fehler und Unterlaſſungen, ſondern auch für manches verantwortlich machen wird, was in den Verhältniſſen begründet liegt und was er nicht ändern kann. Wenn von einem Amt geſagt werden kann. daß ſeine Uebernahme eine gewiſſe Tapferkeit und Selbſwerleugnung erfordert, ſo von dieſem; aber dafür ſtellt es auch eine Aufgabe, deren auch nur annähernd glückliche Löſung ein ganz bedeutendes nationales Verdienſt darſtellt. Man verſteht, was der Wechſel der Namens⸗ nennungen in den letzten Tagen gezeigt hat, daß hier die Auswahl des geeignet erſcheinen⸗ den Mannes beſonders ſorgfältig vorgenom⸗ men worden iſt. Jetzt hat man einen ener⸗ giſchen, vielſeitigen und gewandten, hohen Ver⸗ waltungsbeamten, den oſtpreußiſchen Ober⸗ präſtdenten v. Batocki gewählt, der ſich wäh⸗ rend des Krieges im Often der Monarchie hervorragend bewährt hat und deſſen friſche Kvaft und Ideenreichtum beſonders gerühmt werden. Dieſe Wahl wird von allen Parteien unparteniſch mit der Hoffnung begleitet, daß Batkockt wirklich der Mann ſein möge, das, was verſäumt iſt, nach Möglichkeit wieder gutzu⸗ machen und praktiſche Maßregeln zur richtigen Verteilung der zum Durchhalten in genügen⸗ der Menge vorhandenen Nahrungsmittel und zur Verhinderung der;, Preistreibereien und Wucherkniffe, die ſolch unſägliche Erbitterung geweckt haben, ſchnell durchzuführen. Daß wir auf jeden Fall durchhalten können, daran braucht glücklicherweiſe niemand zu zweifeln. Der neue Mann kann aber ebenſo ſicher viel dazu tun, daß dem Volk das Durchhalten nicht unnötig erſchwert wird, und damit das Seinige zur glücklichen Durchführung des Krieges bei⸗ tragen. *** An der geſtrigen Sitzung des Bundes⸗ rats, in der über die näheren Beſtimmungen über die Einrichtung des Kriegsernährungs⸗ amtes beraten wurde und die faſt drei Stunden dauerte, haben, wie die„B. Z. a..“ höct, auch die maßgebenden Miniſter mehrerer Bun⸗ desſtaaten teilgenommen; ſo waren u. a. an⸗ weſend der bayeriſche Miniſter des Innern Frei⸗ herr v. Soden, der württembergiſche Miniſter des Innern Dr. von Fleiſchhauer, der badiſche Miniſter Dr. von Bodman und andere. eigentlich hergeſtellt werde, wurde ihm erwidert: „In Frankreich, woher wir überhaupt die mei⸗ ſten neuen Kriegsartikel beziehen.“ Dies, meint die Dail Mail, ſei ein Punkt, den man in den gegenſeitigen Hilfeleiſtungen zwiſchen den Alli⸗ ierten allerdings nicht vorgeſehen habe * 15* Das vielſeitige Fräulein Ns quith. Die Tochter des engliſchen Premierminiſters, Eliſabeth Asgquith, genießt gegenwärtig den Ruhm, das vielſeitigſte junge Mädchen der eng⸗ liſchen Geſellſchaft zu ſein. Tatſächlich gibt Fräulein Asquith ſich alle Mühe, in der Oeffent⸗ lichkeit die Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen und faſt will es ſcheinen, als ſei ſie beſtrebt, die Sympathien auf ſich zu lenken, um die ihr' Vater mit andauernd abnehmendem Erfolg ringt. So erſcheint die Tochter des Herrn Asquith in allen möglichen Verkleidungen und Berufen— als Krankenpflegerin, Rote⸗Kreuz⸗Sammel⸗ ſchweſter, ja ſelbſt in jüngſter Zeit auch als Schauſpielerin, Sängerin und Schriftſtellerin. Im Rahmen einer Wohltätigkeitsvorſtellung, die in dieſen Tagen unter großer Beteiligung der offiziellen Kreiſe im Londoner Palaoe⸗ Theater abgehalten wurde, konnten die Londoner Bürger in der kurzen Zeitſpannſe von zwei Stunden die Tochter ihres Miniſterpräſidenten als Bühnenautorin, Schauſpielerin und ſelbſt als Rednerin bewundern. Es wurde nämlich ein von ihr verfaßter Einakter aufgeführt in dem ſie ſelbſt als Partnerin eines der bekannteſten engliſchen Schauſpieler die weibliche Hauptrolle ſpielte, und hierauf erſchien ſie in Geſellſchafts⸗ kleid, um eine weiſe Rede ütber die Erforderniſſe Berlin, 23. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Die Nachfolge des Srafen Roedern. JBerlin, 23. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Ueber die Nachfolge des zur Leitung des Reichs⸗ ſchatzamtes berufenen Stantsſekretärs für Elſaß⸗ Lothringen Grafen von Roedern iſt, wie die „B. Z. a..“ hört, bis zur Stunde noch keine Entſcheidung getroffen. In unterrichteten poli⸗ liſchen Kreiſen wird ſogar angenommen, daß dieſer Poſten bis auf weiteres nicht beſetzt wird, ſondern der rangälteſte Miniſterialdirektor im reichsländiſchen Miniſterium, Unterſtaatsſekre⸗ tär Koehler, die Führung des Miniſterüms haben wird. dweite Leſung des Kriegsſteuergeſetzes. Berlin, 23. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Der Reichshaushaltsausſchuß des Reichstags hat heute vormittag die zweite Leſung des Kriegsſteuergeſetzes fortgeſetzt. Zu § 3 begründet ein Vertreter der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion den Antrag auf Heranzieh⸗ ung der Erbſchaften zur Kriegs⸗ ſteuer. Verſchiedene ſozialdemokratiſche Nus⸗ ſchußmitglieder unterſtützen dieſen Antrag. Der Staatsſekretär weiſt darauf hin, daß ſolche Erb⸗ ſchaften ſchon durch das Erbſchaftsſteuergeſetz mit hohen Sätzen herangezogen werden. Die Fortſchrittliche Volkspartei weiſt darauf hin, daß in einzelnen Bumdesſtaaten die Erbſchaf⸗ ten ſchon jetzt faſt bis an die Grenze der Mög⸗ lichkeit herangezogen werden. Darauf wird der ſozialdemokratiſche Antrag abgelehnt und die folgenden Paragraphen des Kriegsſteuergeſetzes in der von den bürgerlichen Parteien veranlaß⸗ ten Faſſung zunächſt bis einſchließlich§S 7 an⸗ genommen. Zum§ 7 führt die Fortſchrittliche Volkspartei aus, daß die Freiſtelfung des Ver⸗ mögenszuwachſes bis 3000 Mᷓ durch die neue Faſſung des Geſetzes eine andere Bedeutung er⸗ hält, als in der erſten Faſſung. Es ſollte noch eine kleine Aenderung vorgenommen werden, damit keine Ungerechtigkeit vorkomme. Der Staatsſekvetär hält eine Aenderung nicht für nötig, während das Zentrum die Regierungs⸗ vorlage für zweckmäßiger hält, als die Kompro⸗ mißvorſchläge.§ 7 wird angenonunen. Badiſche Politik. Fur Keichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe heidelberg⸗Eberbach⸗Mosbach. Bei der bevorſtehenden Reichstagserſatzwahl wird, wie die„Heidelb. Neueſten Nachrichten“ wiſſen wollen, Herr Geheimrat Dr. Rießer, der Präſident des Hanſabundes, als Kandidat der nationalliberalen Partei aufgeſtellt werden. Herr Geheimrat Dr. Rießer hält ſich zur Zeit im Heidelberger Wahlkreiſe auf und hat vor einigen Tagen in Eberbach einen Vortrag über die wirtſchaftliche Entwickſung in und nach dem Kriege gehalten. Ans Sladt und Land. * Mannheim, den 23. Mai 1916. 2996 4664444444 Mit 8 dem eeteeseeeseeez Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Gefreiter Hoboiſt Otto Apfel beim Stab des Leibgarde⸗Regts. 115, Sohn des Schreinermei⸗ ſters Emil Apfel. 6 * Iſt die Militärrente ſteuerfrei? Die Mei⸗ nung mancher Kriegsverletzten, die Militärrente ſei ſteuerfrei, iſt nicht ganz richtig. Wenn die ſtente mit dem übrigen Einkommen den ſteuer⸗ pflichtigen Satz erreicht, muß ſie mit verſteuert werden. Nur die Verſtümmelungs⸗, Kriegs⸗ und Alterszulage ſowie die Rentenerhöhung bleiben bei der Veranlagung zu den Steuern Herr Asquith, der ſich in zunehmendem Maße den Angriffen verſchiedener Parteien ausgeſetzt ſieht, könnte bald ſeine Tochter um ihre Popu⸗ larität beneiden. 4* 4 Die gefährliche deutſche Barttracht. Ein komiſcher Zwiſchenfall, der ſich während einer Londoner Gerichtsverhandlung ereignete, zeigt von neuem, in welch lächerlicher Weiſe die engliſche Feindſchaft gegen alles, was nur irgend⸗ wie an Deutſchland gemahnt, um ſich gegriffen hat. Angeklagt war ein funger Bankſchreiber, dem der Vorwurf gemacht wurde, das engliſche Rekrutierungsweſen beſchimpft zu haben. Als der Sünder ſich gegen die von einem Zeugen ausgeſprochene Behauptung, er ſei ſeit jeher dentſchfreundlich geweſen, wehrte, ſah der Richter den keck aufwärts gebürſteten Schnurrbart des Angeklagten an, um dann ſalomoniſch zu äußern: „Ich muß dem Zeugen glauben, da ſeine Beſchul⸗ digung durch Ihre Barttracht eine nur allzu ſicht⸗ bare Beſtätigung findet!“ *** Die italieniſchen Waſſerſchuh⸗Soldaten. Ein tragikomiſcher Zufall will, daß die Preſſe der Alliierten den kriegeriſchen Erfindungsgeiſt der Italiener gerade in dem Augenblick entdeckt und über den grünen Klee lobt, da die Truppen des ſcheinbar mehr wetter⸗ als kriegskundigen Cadorng trotz dieſer wunderbaren Erfindungen ſehr eilfertig vor der öſterreichiſchen Offenſiv⸗ Armee zurückmeichen. Und es liegt kein großer Troft darin, daß die engliſchen Blätter aus des ſoziafen Lebens zur Kriegszeit zu halten. B und andern öffentlichen Abgaben jeder Art außer Anſatz. Auch die monatlich 25—50 Mark betragende Tropenzulage iſt ſteuerfrei. Die Ein⸗ kommenſteuergeſetze beſtimmen daher: Von der Beſteuerung ſind ausgeſchloſſen die auf Grund geſetzlicher Vorſchrift den Kriegsinvaliden ge⸗ währten Penſionserhöhungen und Verſtümme⸗ lungszulagen, ſowie die mit Kriegsdekorationen verbundenen Ehrenſolde. Hierunter fallen die utit dem Beſitz des Eiſernen Kreuzes uſw. ver⸗ bundenen Ehrenſolde. Auch dre Verſtümme⸗ lungszulage der Friedensinvaliden iſt ſteuerfrei. Die Kriegszulage von 180 Maxrk jährlich kommt ja für die Kriegsinvaliden nicht in Frage da ſie nur den Unteroffizieren und Mannſchaften gegeben wird, deren Erwerbsfähigkeit inſolge einer durch den Krieg herbeigeführten Dienſt⸗ beſchädigung aufgehoben und vermindert ſſt. * Obſtverwertungskurſe in der Harmonie Wie im Vorfahre, veranſtaltet auch in dieſem Jahre der Mannheimer Hausfrauenbund Obſtverwertungskurſe in der„Har⸗ monie“. Bei der herrſchenden Zuckerknappheit iſt es für viele nötig, auch beim Einmachen um⸗ zitlernen und mit wenigem Zucker einzukochen. Es ſoll dieſes Jahre ein weit größeres Quantum Obſt zu Mus verkocht werden und an unbemit⸗ telte Frauen zu einem billigen Preis abgegeben werden. Es iſt vorerſt vorgeſehen, einmal wöchentlich und zwax Mittwochs Mittags, das Obſteinkochen vorzuführen. Anmeldungen zu dieſen Vorfüßhrungen, die unentgeltlich ſind, werden bereits im Kochkiſtenladen, E 2. 16, ent⸗ gegengenommen. * Schmücket eure Fenſter und Vorgärten! Wieder ſchmücken ſich Gärten und Wälder mit Blüten und Blumen. In ſtarrer Unbewegtheit aber liegen die Wohnplätze der Menſchen, die Städte, die ſo vielen Tauſenden die Heimat find und deren ſteinerner Oede zu entfliehen doch jeder von uns ſo froh iſt. Karg bemeſſen freilich ſind dieſe ſeltenen Stunden der Erholung in Gottes freier Natur und ihren Schönheiten. Und doch könnten wir uns täglich und ſtündlich an grünenden, blühenden Ranken und Pflangen erfreuen, könnten das eintönige Aeußere unſerer Häufer in ein feſtliches Gewand hüllen, ein Herz und Auge erquickendes Abbild deſſen ſchaffen, was uns dvaußen immer aufs neue entzückt,— wenn wir Fenſter und Vorgärten, Balkons und Zäune mit gärtneriſchem Schmuck ver⸗ ſehen. Die Vorbereitungen dazu find getroffen! Von unſeren Gärtnern in herrlicher Fülle gezogen, harren die holden Kinder der Flora ihrer Beſtim⸗ mung; nur eine geringe Ausgabe wird von dem einzelnen zum allgemeinen Beſten verlangt. Man⸗ cher mag einwenden: es iſt nicht die Zeit zu ſolchem Tun, es gilt nicht freudige Bilder den Menſchen zu bieten, die ſo viel Trauer und Jammer zu ſchauen haben und deren Herzen erfüllt ſind von der großen Not des Vaterlandes. Wir antworten aber: gerade weil wir ſchwer kragen an dem un⸗ ſäglichen Leid der Gegenwart, bedarf unſere Seele der Aufrichtung, unſer Auge der Ablenkung von dem grauen Einerlei des Alltags, unſere Rerven der Erquickung. Darum ſchmücket eure Häu⸗ ſer, daß unſere Stadt ein ſchöner Garten werde⸗ daß grüne Zweige und Ranken und bunte Blumen unſere Mienen aufheitern und täglich in unferen Herzen die Hoffnung ſtärker werden laſſen: es müſſen doch endlich wieder glücklichere Tage ſon⸗ nigen Friedens kommen! vergnügungen. „Jugendtheater im Bernhardushof. Die Leitung des Jugendtheaters ſchreibht uns: Am den 28. Mai, nachmittags 4 Uhr, gelangt das fünf⸗ aktige Märchenſpiel: Königin Tauſend⸗ ſchön und Prinzeß Häßlich“ zur Auffüh⸗ rung, ein Stück, welches beſondere Boachtung ver⸗ dient. Auf Empfehlung der Hambuyger Schulbe⸗ hörde wurde es erſtmals am dortigen Thaliathe⸗ ater aufgeführt und erlebte 30 aufein Aufführungen. Hamburger Blätter berichten fol⸗ gendes:„Das Thaliatheater hat ſich mit der Auf⸗ führung von„Königin Tauſendſchön“ ein beſonde⸗ res Verdienſt erworben, denn der Gehalt des Stük⸗ kes iſt wie kein anderes geeignet, veredelnd und bildend auf das Gemüt des Kindes einzuwirken, und den Sinn für das Gute und Schöne zu er⸗ heben.“ Die Beſetzung bei der hieſigen Auffüh⸗ rung iſt eine beſonders gute, die Hexenlene ſpielt Frau Sölch, den Grafen Bruno— Herr Harl Tröndle, den komiſchen Bauern Lamm— Herr nunmehr ſoweit zur Vollendung gebracht, daß ihr kein Hindernis mehr unüberwindlich ſei⸗ Beſonders werden die von einem erfinderiſchen Geiſt ausgeheckten„Kriegswaſſerſchuhe“ geprie⸗ ſen, die einen Flußübergang zu einem Kinder⸗ ſpiel machen ſollen. Beigefügte Illuſtrationen zeigen, daß dieſe Schuhe auns zwei hohlen Schwimmkörpern beſtehen, die wie Skier an die Füße angeſchnallt werden. Vorläufig haben aber die Italiener allem Anſchein nach nur die Ausſicht, dieſes wunderbare Beförderungsmitte zur Beſchleunigung der Rückwärtsbewegung im waſſerreichen Gebiet verwenden zu können. Büchertiſch. Der„Champagne⸗Kamerad“(Feldzeitung der 3. Armee) erſcheint ſeit Anfang April im neuen Frak⸗ turgewand. Der Umfang des Blattes iſt von 8 auf 12 Seiten erweitert worden. Der„Cham⸗ vagne⸗Kamerad“ kann durch jede deutſche Poſtan⸗ ſtalt zum Preiſe von vierteljährlich M..95 bezogen werden. Gefundheitspflege des Schulkindes Von Dr. med. Friedrich Wilhelm Strauch. Vortrag ge⸗ halten im Bund zur Erhaltung und Mehrung der deutſchen Volkskraft zu Halle d. d. S. Preis 30 Pf. Debauer⸗Schwetſchke, Druckerei und Verlag m. b. ., Halle(Saale). Dle Schrift ſtellt einen kurzen Wegweiſer durch das geſamte Gebiet der Schul⸗ hygiene dar und iſt geeignet, reichen Segen zu ſtif⸗ ten. Eltern und Lehrer werden mannigfache An⸗ regung daraus ſchöpfen. Bismarckrede. Die auf dem Berliner Biſ marck kommers 1916 gehaltene Bismarckrede des Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Streſemann iſt im Reichs⸗ italieniſcher Quelle melden, ihre romaniſchen undesgenoſſen hätten ihre Armee techniſch verlag, Derlin W. 28, Biawſtraße 59—90, im Druck erſchenen und bon dort zu beziehen 4. Seite. Seueral⸗Auzeiger„ Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 23. Mai 1916. Dir. Kerſebaum, die Königin Tauſendſchön— Frl. Kerſe 9 Marie Müller. Aus dem Großherzogtum. * Aus dem Kinzigtal, 18. Mai. In Gutach wurde eine der älteſten Bewohnerin⸗ nen der Gemeinde, weit und brett bekaunt unter dem Namen„ Dorebärbele“ nach einem geſegneten Leben von faſt 91 Jahren beerdigt. Als die Verſtorbene in der Wiege lag, lebte in der Gegend eine alte Hauſtererin„d' Gaiſe⸗ Kätter“ genannt, die ſich auch mit Wahrſagen abgab und die prophezeite, daß das Bärbele, das ein ſehr hohes Alter erreichen, zum Schluß ſeines Lebens den Ausbruch eines großen Krie⸗ ges erleben werde. Das Ende des Krieges, der von ſehr langer Dauer ſei, werde dagegen das Kind nicht mehr ſehen, dasſelbe komme aber bald nach ihrem Tode. Die Verſtorbene hat dieſe Vorausſagung ſehr oft ſelbſt erzählt, ſo daß ſie im ganzen Tal bekannt und nun natürlich auch jedermann geſpannt iſt, ob ſie wirklich eintreffen wird. Freiburg, 20. Mai. Im Amtsbezirk Frei⸗ burg wurden ſeit Kriegsbeginn bis einſchließlich April 1916 insgeſamt 3 480 975 Mark an Krie⸗ gerfamilienunterſtützung ausbezahlt. Davon entfallen 2 660 000 Mark auf das Reich und 820 900 Mark auf die Gemeinden des Amts⸗ bezirks. )(Aus dem Breisgau, 22. Mai. Noch ſelten boten die Fluren ein ſo erfreuliches Bild, wie in dieſem Jahr. 14 Tage früher als in normalen Jahren blüht dieſes Jahr die Brötfrucht, und wenn nicht ganz unvorherge⸗ ſehene Fälle eintreten, ſo kann in 8 Wochen der Roggen geerntet werden. Eine nicht minder gute Note verdienen Gerſte und Hafer; auch der Klee ſteht in ſeltener Pracht. Die Reben haben gut angeſetzt. Pfalz, heſſen und Umgebung. (2) Neuſtadt a. Hdt., 22. Mai. Die Schüler der ſiebten Knabenklaſſe der Ludwigsſchule ſammelten unter ſich 50 Mark zur Stiftung eines Weddigen⸗Uu⸗Bootes. Vom Groß⸗ Admiral von Köſter traf hierfür ein Dankſchrei⸗ bein ein„für die vorbildliche vaterländiſche Geſtunung, die als ein Beiſpiel treuer hin⸗ gebender Anhänglichkeit an unſere Seehelden Nachahmung verdient.“ * Frankfurt a.., 20. Mai. Zwei er⸗ ſchütternde Todesfälle ſind in den letz⸗ ten Tagen hier vorgekommen. Am Montag hatte Landgerichtsdirektor Komorowski wie gewöhnlich den Vorſitz in einer Strafkammer geführt. Mitten in der Verkündung eines Ur⸗ teils neigte er ſich plötzlich über den Richtertiſch und verſchied nach wenigen Minuten am Herz⸗ ſchlag. Er ſtand im 55. Lebensjahre und war ein allgemein beliebter und liebenswürdiger Richter.— Ebenſo unerwartet ſtarb dieſer Tage der Direktor des Lyzeums Eliſabethenſchule, Dr. Ludwigs Ehrichs, im Alter von 51 Jahren. Er hatte ſich vor einigen Tagen, wie es ſcheint, eine Magenvergiftung zugezogen, die, verbunden mit einer ſchon länger beſtehenden Herzſchwäche, ſeinen raſchen Tod herbeiführte, nachdem er erſt vor wenigen Wochen ſeinen Bruder im Felde verloren hatte.— Zu gleicher Zeit verſchied Bau⸗ rat Ludwig Neher, der Schöpfer zahlreicher hervorragender Bauwerke Frankfurts, unter de⸗ nen die Chriſtuskirche, die Bank für Handel und Induſtrie, das der Univerſität dienende Jügel⸗ haus und das neuegiathaus genannt ſein mögen. Die beiden letzten Bauten ſchuf er zuſammen mit dem Baurat v. Hoven. Er hat ein Alter von 66 Jahrn erreicht und war ein geborener Württemberger. Gerichtszeitung. * Aus dem Schöffengericht. Der Fenſterputzer und Kellner Franz Spiegel benahm ſich in der Wirtſchaft„zum Schwanen“ derart ungebührlich, daß ein anderer Gaſt ihn zur Ruhe verwies. Da kam er aber an den Unrechten, denn Spiegel griff zum nächſtbeſten Gegenſtand— es war eine Soda⸗ waſſerflaſche— und bearbeitete mit ihr den Kopf des Gaſtes. In Anbetracht ſeiner Vorſtrafen wurde auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten er⸗ kannt.— Weil die Straßenbahn ſeinem Zwei⸗ ſpännerfuhrwerk nicht auswich, geriet der Fuhr⸗ mann Hch. Schwarm in eine ſolche Wut, daß er dem Straßenbahnführer die gröbſten Belei⸗ digungen ins Geſicht ſchleuderte und gegen den einſchreitenden Schutzman in der gleichen Tonart polterte. Seiner Verhaftung widerſetzte er ſich unter allerhand Einladungen. Er wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen verurteilt.— Aus Putzſucht ſtahl die Fabrikarbeiterin Barbara Eng⸗ lert in ihren beiden letzten Arbeitsſtellen ihren Mitarbeiterinnen Bluſen und Stiefel in erheb⸗ licher Anzahl. Die gleiche böſe Eigenſchaft hat ihr erſt kürzlich in Darmſtadt 4 Monatechefängnis ver⸗ ſchafft. Heute gibt es 6 Monate Gefängnis ab⸗ züglich 14 Tage Unterſuchungshaft. Aus dem Schöffengericht. Die Geheleute Ju⸗ lius und Apollonia Klemm ſtanden kürzlich vor dem Schöffengericht, weil er Oel geſtohlen hatte, das ſie weiterverkaufte. Diesmal hatten ſie ſich zu verantworten, weil ſie der Zigarrenfabrik, in der ſie beſchäftigt war, Tabake und Formen ſtahl, und er dieErzeugniſſe daraus abſetzte. Dabei iſt nicht zu vergeſſen, daß dieſe Leute beide einen ſehr guten Verdienſt hatten, daß eine Tochter zu jener Zeit hohen Lohn mit nachhauſe brachte und daß ſich die Familie dazu noch von der Armenkaſſe die Wohnungsmiete ein halbes Jahr lang bezahlen ließ. Ginſchließlich der früheren Strafen wurde gegen die Ghefrau Klemm auf ſechs Wochen und drei Tage, gegen den Ghemann Klemm auf einen Monat und drei Wochen Gefängnis erkannt. Viel⸗ zeicht lernt Klemm nun im Gefängnis, daß er Unrecht hatte als er ſich dem mit der Unter⸗ ing betrauten Kriminalbeamten gegenüber zerte, er habe ſich auf dieſe Weiſe Geld ver⸗ chelfen wollen, weil er„den Fenſterkitt“, den man de als Brot bekäme, nicht eſſen könne. —— * Mülhauſen, 20. Mai. Wegen Milch⸗ fälſchung war der Landwirt Joſef Frey aus Kötzingen vom Schöffengericht zu zwei Monaten Gefängnis und 400 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Hiermit nicht zufrieden, legte Frey Be⸗ rufung ein, die ihm in der Verhandlung vor der hieſigen Strafkammer noch drei Wochen mehr eintrug. Das Urteil der Strafkammer lautet auf zwei Monate und drei Wochen Ge⸗ fängnis wegen Milchfälſchung und 400 Mark Geldſtrafe oder 40 Tage Gefängnis wegen Verkaufs verfälſchter Milch; außerdem wird die Veröffentlichung des Urteils angeordnet. Sportliche Nundſchau. Verbandsſpiele Eiſerner Fußball 1916. Entſcheidungsſpiel um die Neckargau⸗Meiſterſchaft. Phönixr Mannheim gegen Hertha Mannheim. Bei günſtigem Wetter und überaus zahlreichem Beſuch kam das mit größter Spannung erwartete Entſcheidungsſpiel obiger Mannſchaften am ver⸗ gangenen Sonntag auf dem neutralen V. f..⸗ Sportplatze bei den Brauereien zum Austrag. Punkt 3 Uhr beginnt Schiedsrichter Reuz aus Ludwigshafen das Spiel. Hertha hat Platzwahl und wählt den Wind im Rücken. Als der Anſtoß von Phönix mißlungen iſt, führen beide Mann⸗ ſchaften in äußerſt raſchem Tempo ein korrektes, flinkes Spiel mit genauem Zuſpiel vor, das in raſcher Folge auf und ab wogt. Die 1. Halbzeit iſt nahezu völlig ein gleichwertiger, ausgeglichener Kampf, der für beide Mannſchaften gleich viel Er⸗ folg aufweiſt. Schon in der 2. Minute iſt Hertha einem Erfolg nahe. Die Phönix⸗Verteidigung verwirkt im Kampfgetümmel einen Elfmeterball durch Hand, der jedoch von Herthas Mittelläufer daneben geſchoſſen wird. Bald danach wehrt der Phönix⸗Torwächter in bedrängter Lage gut ab. In der 9. Minute erzielt Phönix einen Gckball, der, ſchön vor das Tor gegeben, von Otto Schönig darüber geſchoſſen wird. In der folgenden Zeit ſpielen ſich auf beiden Seiten weitere gefährliche Szenen ab, doch ſind beide Torwächter ſehr auf der Hut und trotzen lange allen feindlichen An⸗ ſtürmen. In der 36. Minute erzielt alsdann Hertha durch ſeinen Halblinken den erſten Erfolg. Nach⸗ dem der Phönix⸗Torwächter bereits mehrere Schüſſe nacheinander abgewehrt hat, muß er dann den desHalblinken paſſieren laſſen.:0 für Hertha. Phönix wendet jetzt alle ſeine Kräfte auf, um die Schlappe wieder auszugleichen, was ihm auch noch kurz vor Halbzeit gelingt. Otto Schönig bricht unverhofft ſchnell durch und gibt eine ſchöne Flanke an dey freiſtehenden Rechtsaußen Meinhardt, der mühelos, für den Torwächter unhaltbar, ein⸗ ſendet. Halbzeit:1. Nach Seitenwechſel iſt Phönix weiter mächtig im Angriff begriffen. Längere Zeit ſind die Be⸗ mühungen von Phönix vollſtändig erfolglos, es hat zunächſt nur einige ergebnisloſe Eckbälle zu verzeichnen. Erſt in der 22. Minute gelingt es Phönix die Führung an ſich zu reißen. Nach län⸗ gerem Hin und Her vor dem Hertha⸗Tor kann O. Schöfiig ſchließlich Nr. 2 für ſeine Farben ein⸗ drücken.:1 für Phönix. Kurz darauf wehrt der Hertha⸗Torwächter einen Kopfball von Rohr ſchön zur Ecke ab und iſt auch in der folgenden Zeit wei⸗ ter erfolgreich tätig, er fängt alle Schüſſe des Phönix⸗Sturmes ſchön ab und unterbindet manche Vorſtöße durch ſein raſches, energiſches Handeln. In der 42. Minute kann er alsdann den feind⸗ lichen Angriffen nicht mehr weiter widerſtehen. Bei einem ſchönen Durchbruch des Innenſturms von Phönix ſendet Rohr unhaltbar ein. 31 für Phönix. Aber auch Hertha iſt es vergönnt, noch einmal erfolgreich zu ſein. 1 Minute vor Spiel⸗ ende verſchuldet Phönix durch Faulſpiel im Strafraum einen Elfmeterball, der von dem Mittelſtürmer von Hertha(vorher Mittelläufer) zum 2. Treffer verwandelt wird. Kurz darauf ar⸗ tönt der Schlußpfiff. Hertha muß ſich mit:2 Toren geſchlagen bekennen und ſomit die Meiſter⸗ ſchaft im Neckargau an Phönix überlaſſen. Das Spiel, vom Schiedsrichter einwandfrei ge⸗ leitet, wurde von allen Zuſchauern mit größtem Intereſſe und lauten Beifallskundgebungen ver⸗ folgt, war von Anfang bis Ende unterhaltend und zeitigte viele techniſche Feinheiten. J. M. Rommunales. * Karlsruhe, 22. Mai. Die Kriegsſpei⸗ ſung wurde, wie gemeldet, am 11. Mai eröffnet. Das Eſſen wird in zwei Zentralküchen zubereitet, eine befindet ſich in der Städtiſchen Feſthalle, die andere im Städtiſchen Krankenhaus; eine dritte wird im Städtiſchen Schlachthof eingerichtet. Im Krankenhaus werden vorläufig täglich bis zu 800 Liter, in der Feſthalle täglich bis zu 1200 Liter Mittageſſen für die Kriegsſpeiſung gekocht. Es wird in beiden Küchen ein Miſchgericht(Eintopf⸗ gericht), beſtehend aus Kartoffeln, Gemüſen und Fleiſch, zuſammengekocht— an den fleiſchloſen Tagen eine Teigwarenſpeiſe event. mit Obſt u. a. — hergeſtellt, deſſen Selbſtkoſten ſich vorausſichtlich auf 35—40 Pfg. der Liter ſtellen werden, das aber vorerſt zum Preiſe von 25 Pfg. für den Liter ab⸗ gegeben wird. Der Unterſchied wird zunächſt auf ſtädtiſche Mittel übernommen. Der Betrieb der Küche in der Feſthalle liegt in den Händen des Badiſchen Frauenvereins, jener im Krankenhaus in den Händen der Krankenhausverwaltung. Von den beiden Zentralküchen aus wird das Eſſen in fahrbaren Küchen nach 5 verſchiedenen Stellen in der Stadt gebracht, wo es ausgegeben wird. Als Speiſungsſtellen dienen Schulhöfe; bei un⸗ günſtiger Witterung werden die anſtoßenden Turnhallen benützt. Die Keſſel ſind teils erbeutete ruſſiſche Feldküchen, die das Traindepot hier mit Zuſtimmung der Feldzeug⸗ meiſterei in Berlin zur Verfügung geſtellt hat, teils auf Handwagen montierte Kochkiſten. Die Feldküchen ſind mit Feuerungsvorrichtung ver⸗ ſehen, durch die das Eſſen warm gehalten wird, An den Speiſungsſtellen wird das Eſſen durch Frauen ausgeteilt. Die Ausgabe geſchieht mit⸗ tags zwiſchen halb 12 und halb 1 Uhr. Die Schul⸗ diener geben an Ort und Stelle Speiſemarken aus. Zugelaſſen werden nur Perſonen mit Aus⸗ weiskarten, auf eine beſtimmte Speiſeſtelle und auf die der Kopfzahl der Familie entſprechende Literzahl. Die Karten werden auf dem Rathaus auf Antrag an jede bedürftige Familie ausgeſtellt, die nachweiſen kann, daß ſie auf die Teilnahme an der Kriegsſpeiſung angewieſen iſt. Zu Beginn der Speiſung waren Ausweiskarten für zuſammen 1600 Liter ausgeſtellt. Dieſe Zahl iſt inzwiſchen auf 2000 Liter angewachſen. Me Oeſterreicher überſchreiten die Grenze. Der Wiener Bericht. Wien, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Ruſſiſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Unſere Truppen rücken nun auch beiderſeits des Suganatals vor. Burgen GBorgo) wurde vom Feinde fluchtartig verlaſſen. Reiche Beuke ſiel in unſere Hände. Das Grazer Korps überſchritt die Greuze und verfolgte den geſchlagenen Gegner. Das italieniſche Werk Monte Verna iſt bereits in unſerem Beſitz. Im Brandtal iſt der Angriff auf die feindlichen Stellungen bei Chieſa im Gange. 8 Die Zahl der ſeit 15. Mai erbeuteten Ge⸗ ſchütz e hat ſich auf 188 erhöht. Unſere Seeflugzeuge belegten die Eiſen⸗ ſtrecke San Dena di Piave⸗Portorruaro mit zahlreichen Bomben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die Stunde des Angriffs und der vergeltung. Wien, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Feldmarſchall Erzherzog Friedrich hat nachſtehenden Armeeoberkommando⸗ befehl erlaſſen: Heute vor einem Jahre krönte Italien ſeinen lang geplanten, ſorgfäl⸗ tig vorbereiteten Verrat an der Monarchie durch ſeine Kriegserklärung. Ueber eine halbe Million Feuergewehre ſtark, den Kräften unſe⸗ rer Verteidigung achtfach überlegen, ſtand da⸗ mals das feindliche Heer drohend an unſerer Grenze. Mit vermeſſener Ruhmredigkeit ver⸗ ſprachen die führenden Männer drüben dem be⸗ törten Volk einen leichten ſicheren Sieg. Vier Schlachten am Iſonzo und zahlloſe Gefechte vom Stilfſer Joch bis zum Meer rechtfertigten mein Vertrauen in die Kraft unſerer Abwehr glänzend. Bis vor kurzem konnten nur unſere tapfere Flotte und unſere braven Flieger Schrecken und Verwirrung an die feindlichen Küſten und ins feindliche Land tragen. Faſt ein volles Jahr mußten wir uns gedulden, bis die Stundedes Angriffs und der Ver⸗ geltung ſchlug. Endlich iſt dieſe Stunde gekommen. Schon unſer erſter Anſturm brach eine gewaltige Breſche in die feindliche Front. Viel iſt getan, mehr nochbleibt zutun übrig. Ich weiß, ich fühle es, Ausdauer und Tapferkeit werden es leiſten. Soldaten der Südweſtfront! Vergeßt nicht im Kampf, daß Italien an der Verlängerung dieſes Krieges ſchuld iſt! Vergeßt nicht die Blutopfer, die es gekoſtet hat Befreit Eure Heimatvor den Eindringlingenl Verſchafft der Monarchie auch im Südweſten eine Grenze, deren ſie zu ihrer künftigen Sicherheit bedarf. Meine innigſten Wünſche und die innigſten Wünſche aller Eurer Kameraden be⸗ gleiten Euch! Erzherzog Friedrich. —— Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 22. Mai: An der IJrakfront keine Veränderung. Da einem Bedürfnis der neuen Lage ent⸗ ſprechend, die ſich infolge der Einnahme von Kut el Amara zu unſeren Gunſten ergeben hatte, eine Aenderung in unſerem Vertei⸗ tigungsplan nötig war, konnten wir vor drei Tagen auf dem rechten Ufer des Tigris ſtehen⸗ den Truppen ein wenig zurückſchieben. Der Feind erkannte dies erſt vor zwei Tagen. Wir ſtellten feſt, daß der Gegner gegen unſere Stellungen auf dem genannten Ufer nur einen Teil ſeiner Kavallerie vorwarf und zwar mit dem einzigen Zweck der Aufklärung. Kaukaſusfront: Auf dem rechten Flü⸗ gel verlief der 21. Mai ruhig. Im Zentrum fanden örtliche Infanteriekämpfe ſtatt. Auf dem linken Flügel unternahm der Feind in der Nacht vom 19. zum 20. Mai zwei Ueberfälle auf unſere Vorpoſten, die jedoch alle beide abgeſchlagen wurden. In der Nacht zum 19. Mai erſchienen 8 feindliche Flieger in der Gegend der Dardanellenſtraße. Einer unſerer Kampfflieger griff die feindlichen Flieger zwei⸗ mal an und eröffnete auf ſie ein wirkſames Maſchinengewehrfeuer. In derſelben Nacht unternahm ein Waſſerflugzeug auf der Verfol⸗ gung eines feindlichen Fliegers einen Flug nach Imbros, wo er aus 600 Meter Höhe 9 Bomben auf die feindlichen Flugzeugſchup⸗ pen warf und gute Wirkung feſtſtellte. Von der Höhe von Imbros ſchleuderte ein feind⸗ licher Monitor am 20. Mai wirkungslos einige Geſchoſſe gegen Seddul Bahr. Auf einem feindlichen Kreuzer, welcher zwei Barkaſſen ſchleppte, wurde durch unſer Artilleriefeuer ein- großer Schornſtein beſchädigt und der größte Maſt gebrochen, als er ſich der Küſte ſüdlich Kuſche⸗Ada in den Gewäſſern von Smyrna näherte. Vor unſerem Feuer mußte ſich der genannte Kreuzer in der Richtung auf Samos entfernen, nach dem er nur vier Schüſſe abgegeben hatte. Als Erwiderung auf die Beſchießung von El⸗ Ariſch griff eines unſerer Fliegerge⸗ ſchwader in der Nacht zum 20. Mai Port Said an und warf zahlreiche Bom⸗ ben auf die an der Küſte und im Hafen an⸗ kernden Schiffe ab, ſowie auf militäriſche Poſten der Stadt. Wir ſtellten feſt, daß durch dieſe Bomben größere Brände hervorgerufen wurden. Trotz eines heftigen Feuers ſeitens der Truppen und der feindlichen Schiffe konn⸗ ten unſere Flieger wohlbehalten zurückkehren. 8*** London, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kommandant in Meſopotamien meldet: Das rechte Tigrisufer iſt zur Zeit vom Feinde frei, mit Ausnahme kleiner Nachhuten, welche die Brücke über den Schat⸗ el⸗Hai, 500 Pard vor der Vereinigung mit dem Tigris, decken. Unſere Hauptmacht erreichte die Linien Magaſſis⸗Dujailah. Auf dem linkon Tigrisufer befindet ſich der Feind noch im Be⸗ ſitze der Stellungen von Sannaiyat. Das Wet⸗ ter iſt außerordentlich heiß.(Anmerkung: Der Schat⸗el⸗Hai vereinigt ſich gegenüber Kut el Amara mit dem Tigris.) Verſenkt. Marſeille, 23. Mai.(WTr B. Nichtamt⸗ lich.) Meldung der AgenceHHavas: Der 15000 Tonnen große Dampfer„Langue⸗ doc“ iſt Samstag von einem deutſchen Unterſeeboot im Mittelmeer verſenkt worden. Der Kapitän wurde ge⸗ fangen, weil er ſich und ſein Schiff verteidigte. Fahrgäſte waren nicht an Bord. Die Be⸗ ſatzung wurde nach der Torpedierung ausge⸗ ſchifft. Die Annahme des Kriegsſteuergeſetzes. Berlin, 23. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Der Hauptausſchuß des Reichtages nahm das Kriegs⸗ geſetz in der Faſſung des Antrages in zweiter Leſung mit einer Mehrheit an, ſowie eine Reſo⸗ lution der Nationalliberalen, dahin zu wirken, daß der Vorſitz in den Staatsämtern finanz⸗ und ſteuertechniſch gebildeten Beamten Hauptamt übertragen werde. Einberufung des ungariſchen Abgrordneten⸗ hauſes. Bu dapeſt, 23. Maj.(WB. Nichtamtl.) Der Mimniſterpräſident Graf Tisza hat das Präſidium des Abgeordnetenhauſes verſtän⸗ digt, daß der Kaiſer das Parlament auf den 7. Juni einberuft. * London, 23. Mai.(WTB. Nichtamtlich Unterhaus. Hunt(Unioniſt) fragte, ob mit Rückſicht auf die engliſchen Gefangenen in Deutſchland die Regierung durch Vermittlung des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin der deutſchen Regierung zu verſtehen gegeben wurde, daß die feindlichen Beßaneen in Großbritan nien der ſtrengſten Behandlung, beinahe wirk⸗ licher Grauſamkeit unterworfen würden, bis der Botſchafter berichten würde, daß die engliſchen Gefangenen in tſchland gut behandelt wür⸗ den. Der Unterſtaatsſekretär des Aeußern Ce⸗ cil erwiderte, daß die Behandlung der eng ⸗ liſchen Gefangenen in den gewöhnlichen deut⸗ ſchen Lagern in der letzten Zeit beſſer geworden ſei, daß aber die Verhältniſſe in einigen La⸗ gern induſtrieller Unt gen, in denen britiſche Gefangene beſchä 15 ſeien, viel zu wünſchen übrig ließ. Die Anwegung des Mit⸗ glieds wird nicht aus den Augen verloren wer⸗ den, aber wir ſind aus Gründen, die den Mit⸗ gliedern einleuchten werden, bemüht, Repreſſa⸗ lien zu vermeiden. erigd e nen e A enne Ein neuer englisch. Kriegskredit. Lo ndon, 23. Mai.(Nichtamtlich.) Die parlamentarische Korrespondenz meldet, daß ein weiterer Kredit von 300 Millio⸗ nen Pfund für Militär, Marine und andere Zwecke, die sich aus dem Kriegszustand er- geben, angefordert wird. * Fast gleichzeitig mit der Ankündigung der neuen deutschen Kreditvorlage kommt auch aus England die Meldung von einer weiteren Kredit- forderung in Höhe von 300 Mäfl. Pid. gleich 6 Milliarden Mark. Wenn Herr Grey neulich stolz verküncete, wie schr die englische Finangwirt- schaft durch die Erhebung von Kriegssteuern der deutschen überlegen sei, s0 wyird er mit dieser Kreditforderung wieder einma! Lügen gestraft. England muß trotz Seiner hohen Steuern genau So0 vne Deutschland, Seinen Goldbedarf im An- leihewege dechen und wenn es seit dem Juni/Juli V. Js. keine langfristige Anleihe mehr aufzulegen gewagt hat, somdern mit der Ausgabe kurzfristiger Scllatzscheine fortwurstelt, s0 ist das auch nicht ein Zeichen von Stärke. Mit den neu angeforderten 300 Mifl. Pid. steigt die Summe der im laufenden Finanziahr, d. h. ab 1. Aprii 1916 verlangten Kredite auf 600 Mill. Pſd. gleich 12 Milharden Mark. Hieru kommen noch 362 Mill. Pid. gleich 7240 Mill. M. des Finanzjahres 1914—15 und 1420 Mill. Pid. gleich 28 400 Mifl. M. des Finanzjahres 191540. Die Summe aller Kriegskredite gleicht demnach ein- Schließlich der Neuforderung 2382 Min. Pid. oder 47 640 Mill. M. Sie ist also nur wenig kleiner, als bei uns, d. B. die englischen Kriegsausgaben verschlingen neben den hohen Steuern annahernd die gleſche Anleihesumme, wie bei uns. Undk wäbrend wir die Forderung und Deckung der Kredite auf ein paar große wuchtige Schläge vereinigten, fordert England jetzt schon seinen elkten Kriegskredit ein, warten die Besitzer Seiner ZWeiten%prozentigen Kriegsanleihe noch immer vergeblich auf die Einlösung des Ver- 1 sprechens, das ihnen Mc. Kenna gab, die Stücke zum Nennwert in Zahlung zu nehmen, falls eine höher verzinsliche Amleine notwendig werchen Sollte. Nationalbank fuür Deutschland. Herr Direktor Schiff wird, wie wWir hören, seinen Ende dieses Jahres ablaufenden Vertrag 10 tut, dem er in 2Tjähriger Tätigkeit überaus werk⸗ 9 volle Dienste geleistet hat, begegnet in Börsen⸗ f kreisen allgemeinem Bedauern. Amsterdamsche Bank, Amsterdam. Wie unser Berliner Mitarbeiter von der dorfigen . Dridendenzahlstelle der Armmsterdamschen Bank hören, haben die deutschen Aktionäre, wenn auch mit Rücksicht auf Stanc der ſaluta im Prinzip die Skription der neu auszu- Altlen Zzumächst auf Holland beschränkt und dem ausländischen Kapital ein entsprechencler Teil zur späteren Subskription reserviert wWerden 80ll, dennoch schon jetzt das Recht auf Bezug des ihnen zukommenclen Anteils an der Neuemission. Es kann dieses Bezugsrecht also ausgeiübt und in Holland verkauft werden. Die Amsterdamsche Bant hat sich zur Begebung von Bezugsrechten bereit erlckirt, sofern die Ammeldung des Bezugs ihr am 24 d. M. zugeht, was ja durch Depesche noch Zu erreichen wäre. gsrecht ausgelibt werden soll, nrissen der W Bane bis Spätestens A. d. M. * eingesandt werden. Holländische Stempellosten entstehen durch die Ausübung und den Verkauf des Bezugsrechts nicitt. Imternatlonale Bank in Luxemburg. 7 auch Diwictende absehen zu sollen. Frunkfurter Efektenbörse. Frankfurt a.., 23. Mai. Im Gegensatz der letzien Lage trat im heutigen miem Verkehr eine mer kliche Zurückhal⸗ — Bei ETDEunN 5 Digle. 4 755 nicht erneuern. Sein Ausscheiden aus dem Insti- Gebieten Realisationslust, die sich besonders in eingelnen Montaupapieren fühlbar maclite. Bevor- zugt waren Bochumter, Phönix u. Buderus. Eisen- wWerte schwächer. Deutsch-Luxemburger gut ge- halten. Beachtung fanden auch heute einzelne Waggonlabriden die auf die bekannten Vergebun- gen der Staatsbahnen rege gehandelt wurden. Be- vorzugt waren Waggonfabrik Fuchs und Linke Hofmannwerke. Schiffahrts- aktien gut kurs halten d. Der Markt für Rüstungswerte zeigte wieder ein ruhiges Aus- Sehen. Hirsch-Kupfer setzten ruhiger ein. Deut- sche Wafſen, Nheinmetall lagen schwach. Daimler- Motoren, auch Benz behauptet. Von Bankaktien, die im allgemeinen fest lagen, bestand Nachfrage für Berliner Handelsgesellschaft. Chemische Werte behaupteten den Kursstand. Etwas schwächer lagen Griesheim, auch Badische Anilin. Auf cken übrigen Gebieten ist die Kursbewegung ge⸗ Tingfügig. Heimische Staatsfonds gut behauptet. Mehr beachtet waren öSsterreichische und umgarische Kriegsanleihe. Auslän- dische Fonds still. Mexikaner besser. Privatdis- kont 4986 Prozent und darunter. Der Schluß ge- staltete sich bei ruhigem Geschäft für einzelne Papiere etwas fester. Elektrizitätspapiere konnten 551 behaupten. Schuckert etwas niedriger ange- en. Berliner Effektenbörse. Berlin, 23. Mai. Die schon gestern hervorge- tretene ealisationsneigüng in den in letzter Zeit beyorzugten Werten, wie Nistungs- Alctien, Montan- u. Elektrizitätswerten, hielt heute in etwas verstärktem Maße an, sodaß bei stillem Geschäft fast überall mäßige Abschwächung ein- trat. Das spekulative Interesse wandte sich Schöffahrtsaktien und Schifisfabri⸗ ken zu, die bei mäßigen Umsätzen durchweg Kursbesserungen erfuhren. Abgesehen von eini- gen Werterhöhungen einiger Nebenpapiere des Kassaindustriemarktes herrschte anhaltende Nachfrage nach heimischen Anleihen. Am Devisenmarkt konnen holländische, schweizer und ôsterreichisch-ungarische Devisen infolge starker Nacfrage leicht anziehen. Sonst ist nichts weiteres zt berichten, als daß die Börse die Bekanntgabe über die Veränderung in dem hohen Reglerungsämtern nach je- der Richtung eifrig erörterte. Berlin, 33. Mai. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 5 22 Geld Brief Geld Brief Newyork.17%.19½.17½%.19% Holland 222 2 222.— 222.50 Dänemark 161.75 162.25 161.75 162.25 Schweden 161.75 162.25 161.75 162.25 Norwegen 161.75 162.25 161.75 162.25 Schwei: 102.02½ 102.87% 102.37% 102.62% Oest.-Ungarn 69.70 69.80 69.65 69.75 Rumänien 86.— 86.50 86.— 36.50 Bulgarien.. 78.75 79.75 78.75 79.75 Newyorker Efrektenbörse. NewWyor k, 2. Mai. Die Börse die neue Woche bei sehr lebhaftem Geschäft, das allerdings in der Hauptsache von der berufs- mähßigen Spekulation bestritien wurde. Der Aktien- umsatz betrug 980 000 Stück. Bei Eröffnung des Verkehrs war die Tendenz fest unten Bevorzugung der Alctien der großen Ueberlandbahnen. Daneben herrschte sehr rege Nachfrage für Rea- ding, die eine bedeutende Kurssteigerung auf⸗ weisen konmten. Industrieelle Speziatwerte traten mellr in den Hintergrund und wuürden zum Teil in großem Umfange realisiert. Im weiteren Verlauf war die Tendenz im allgemeinen etwas ntatter, doch konnte sich der Markt in den Nachmittags- stunden wieder stark beſestigen und schloß in stranmmer Haltung. MEWVORK, 22. Hal.(bevlsenmarkt.) 22. 20. Tendenz flic Geſſedd nom. Geld auf 24 Stunden(Durchsohntttsrats).— nom. Geld ſetztes Darleben.— nom. Slobtwechsel Berlininin 17725.12% Siohtweohsel Partiee„..—.92.— Weohsel auf London(80 Tage·))ʒꝛ/.72.75.7287 Wechsel auf London(Cable Traasfers)...78.50..60 ier iſer 75.25 NEWVORK, 2. Nal. Cäkülenmarkt). 2. 20. 22. 20. Atoh. Top. St. PE o. 105% 105— fHorthern Paoſfic o. 118¼8 114½ do. pref. 100% 100% Fennsylvanla 50 8 57% 37½ Baltimore and Ohio 92½ 92½ Reading 50 3 109% 103.— Canada Pabifio 181½ 181— Onoage nook Is- Ches.& Oßle o0 8U—s 63%/] land Paolf. Rallw. 19% 19% Chio.MIIW.St.Faulo, 98%¼ 37½ j Southern Paolflo. 100% 100.— Denner& Rlo Er, 14½% 14½¼ Soutb. Bailw,, oom. 23% 23% d0. do. pref. 27—Sontb. Rallw. pref. 67½ 67% Erls oom. 40½% 40½% Unjon Faofto 0.. 142% 138¼ Erle ist pref. 55ʃ½ 55% Unlon Paolfio pref.—— 88¼ Erie 2nd pref. 46½% 47— Wabash pref. n. Akt. 51½ 48½ Ureat Rorth. pref. 123½ 122/ est Maryland oom— 32 Gr, North. Ore Cert.——%½ Amerie. Gan oom. 58¾%ů 58¾ Illinofs Centr.vom. 105— 103—] do. do. pref.— 111— Interborgb. Metroßp- Amerio. Locom. o.—— 70½¼ do. Cons. Co. 18¼ 18/ Imer.Smelt-&Rof.o. 99½ 99%½ do. Hetrop. pr. 76½ 26— d0. Sugar fef. o.——113. Kansus City and Anao. Copp. Ain. o. 88% 88¼ Soutbern.. 27— 28[Zethlehom Steel. 440— 443— do. pref.. 61— 61—Central Lealder 5½% 54— Lohigh Vaſten 50—e— d, Lonsolldated das—— 137 Touisv. u. Rashkv 129% 129½ General Electr....—172½ Miss. Cans. Tex. o. 4%—Hexlo. Pefroleum— 163%½ do. da. pr.—— 11— Kational Lead.— 67 Missduri Paolflo. 8½ 6½ Unit-Stat. Steels o. 85¼½ 385¼ Nat. Rallw. of Mez. 2½% Unit.Stat. Steels pr. 116¾ 116 New Vork Centr. o. 107¼ 108¼ Utah Copper oom.—— 92½ do. Ont& West o.— 27½¼ ¼⁶-Urgin, Car. Ohem..—— 42— Morfolk& West. o. 121— 128%8 JSearsffochüok com.—— 182½ Aktlen-Umsatz 930 000(210 C00) Pariser Effektenbörse. PAHIS, 2. Hai 1916.(Kassa-Harkt.) 22. 2. 22. W. 5% Franz, Anlelhe 88.— 88.—J Haltzeff-Fahrlken—.— 309 3% Franzüs Bente 62.28 62.25 Le Haphte— 4% Spanler äussere 98.— 95.75 Tou[lwaaẽ ⁊.72 11.80 50% Russen v. 190—.—.—.Rlo Tlnto. 18.10 18.— 30% Russen u1 1896 55.70 58.75 OCape Copper. 109 113 Banque de Paris———.— Ohina Gopper—— 318 Crödit Lyonnaas.—tha Sopper. 495 480 Unfon Parislenne———harsſs.%51 Suer-Kanal. 44.65—— de Beers 294 291 Thomson Houston. 384—.—Lena Soldfleſds,—— 42. Gaku 12.85 12.88 jägersfontam. Brlank 3252 Fandmines.———.— Landeeft 278 OCgeutebens.——— Londener Effektenbörse, Lonbon, 22. Aprii. 2 Pennsylvanla. 60.— 60.¼ Southern Paolfio, 105.— 104.% 4 Unlon Paolflo.. 146.¼ 144½% Steols 90./ 90. Anab.Oop.neue Akt. 18.½ 18.— 21½ Engl. Konsols. 5% Argentinler 84./ 4% Brasſllaner. 50.½ 4% Japan. v. 1899 69.% 3% Portuglesen—.— 5% Russen 1908—.— 88.% Rlo Tinto..62.½ 83. 4% Russen v. 1909 74.½ 74.½[Obartered. 1½ 11 Baliimore and Ohio 98.½ 96.½ J De Beers deferred 10.% 10.2½16 Canadian Paclflo. 169./ 185.½ Lena Goldtields./1.7 16 Erle oom. 42.½ 41./ Randmines..½.½t Natlonal Rallway of Privatdlskont%8 4% Mexloo—.——.— ISuber. 384.— 36.— Bankelngang 75 000 PId. Sterliag. amD,ee αναν νννοονο,ð. Vereinigte Deutsche Niekelwerke.-G. WIB. Berlin, 23. Mai.(Nichtamtlich.) Die Dividende für das Geschäftsjahr 191516 wird mit 35(25) Prozent vorgeschlagen. Die Ge- neralversammlung findet am 30. Juni statt. Gebr. Böhler& Co..-., Berlin. Die zu Kapfenberg in Steiermarke abgehaltene Orctentliche Genefayersammlung geneh⸗ migte den von uns in Nr. 222 besprochenen Be- richt, setzte die Dividende auf 24 Prozent fest, Wählte die satzungsgemäß ausscheidenden Mitglie- der des Aufsichtsrats, die Herren Erwin Böh⸗ ler und Geh. Baurat Dr. ing. Paul v. Gontard wieder und beschloß schließlich unter Aufhebung des noch nicht durchgeführten Generalversamm- lungsbeschlusses vom 14. Mai 1913 das Grumd- Eapital um M. 9 575 000 aut M. 25 Millionen zu erhöhen. Die neuen Aktien werden unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aklio- nare von einer Bankgemeinschaft mit der Ver- pflichtung übernommen, sie den alten Aktionären zum Kurse von 110 Prozen zuzüglich 4 Prozent Stückzinsen ab 1. Januar im Verhältnis von 5 zu 3 amZubieten. Hime Interessengemeiluschaft in der cher. Industrie Euglands. Es war Au erwarten, daß die erweiterte Inter- essengemeinschaft in der deutschen chenischen Industrie besonders in England lebhaftes Unbe- hagen hervorrufen Wwürde, weil man inmmer noch gehofft hatte, die Rivahtit der einzelnen deutschen Ronzerne zu seinen Gunsten ausnützen zu hönmen. Damit ist jetzt nichts mehr anzufangen, und 80 werden denn eilige Gegenmaßnahmen getroſfen, die sich deutſich an das deutsche Vorbild arn- leimen und als bloße Nachahmung sich mit der deltschen Interessengemeinschaft Weder technisch noch finanziell wessen können. Wie die soeben eingetroffene Times vom Samstag meiden, haben die beiden bedeutenden Firmen Castner-⸗ Kellner Alkali Co. und Brunner, Mond& Co. einen Vertrag miteinander abge- sclllossen, der letzten Endes ebenfalls aut eine In- teressengemeiuschaft hintusläuft. Die beiden Ge⸗ sellschaften sind einander durch Aktienaustausch näher getreten und zwar gehen 200 000 Pfund Sterling von Brunner an Castner und 280 000 Pid. von Castner an Brunner über. Wie die Times dazu bemerken, beträgt der Marktwert der ausgetauschten Aktienpakete zZurzeit je etwa 850 000 Pfd. Die Castner ist die größere von beiden Gesell schlaften, und beide zusammen verfügen über ein Kapital von rund 6 000 000 Pid. Wie die Iimes benrerkt, werden die Einzelheiten des Veberein- kommens nicht veröffentlicht, doch handelf es sich um eine Zusammenarbeit auf techn. und kauf- müännischem Gebiete, das schädigenden Wettbe. werb ausschließe. Die Times weist noch darauf Bin, daß die chemische Industrie des Lancles nach dem Kriege zweiſellos mit scharfem Wettbewerb „von außen her zu kümpfen haben Wercle, und daßz es deshalb höchst Wünschenswert sei, jetzt schon, soweit als möglich, Vorbereitungen zu treflen, um diesem zu begeguen. Vom Außenhandel der Vereinigten Stamten. Ernest Judet führt in einem Leitartikel des „Eclair' Vom 9. Mai aus: Gewiß kann sich der Verband über die Vereinigten Staaten nicht be⸗ klagen, die ihre Industrie wie ihren Handel in außergewöhnlichem ja fast umbegrenzten Maße in den Dienst des Vierverbandes gestellt haben. Es gibt lceinen besseren Beweis als die lefzten statistischen Angaben über Fiufuhr und Aus- tuhr der großen Republik. Die Ausfuhr der Ver- einigten Staaten belief sich 1915 auf 3480 Millionen Dollar gegen 207/1 Millionen Dollar 1914. Diese Vermehrung erstreckt sich auf: Brotgetreide 528 Millionen gegen 310 Rohbaumwolle 417 55„ 343 Eisen u. Stahlwaren 389 5„ 200 Fleisch 250„ 18 Explosivstoffe 182 5 75 10 Kupfer 12⁵ 5„ Leder und Häute 117 55 55 57 Schuhwaren 39 5 95 17 Automobile 141 5 8 34 Baumwollwaren 95 5 5 50 Chenusche Produkte 80 29 Im Dezember 1015 allein hat die Ausluhr ver- schiedener Artickel eine 10 2fache Höhe der im Dezember 1914 erreicht; z..: 1915 191⁴ Explosivstofſe 46 100 000 2 299 000 Dollars Eisen u. Kohle 45 800 000 14 900 00— Kupfer 18100 000 7100000„ Fleisch und Kon- Serven 25 100 000 12 700 000„ Aus dlesen charakteristischen Zahlen ergibt sich die IJatsache, daß dank der Uterstützung der Vereinigten Staaten der europäische Krieg geführt wurde. Judet kofft, daß nach dem Kriege die 000 0 amerikaniesche Touristen, welche sich bereits zur Hhaben, wieder einen Besichtigung der Schützengräben angemeldet tes, wurden am Produktenmarkt viel b daas Laridt bringen werden, die nach drüben gewau- dert sind. Ueber die Preise, die für die Waren gezahlt sind, geht er mit dem Ausruf hinweg: „Glücklich ist man, daß man sie kauſen konnte, wenn auch sehr feuer!“ Nur über die ungeheuere Exhöhung der Trans- portkosten spricht er sein tiefstes Bedauern aus. Warenmärkte. Wochenbericht der Frelsberichtsstelle des Deutschen Landwirtschagtsrate vonn 16. bis 22. Mai 1916. Der Bundesrat hat durch vom 18. Mai eine Exnteflächenerhebung an- geondnet, die in der Zeit vom 1. bis 20. Juni 1916 stattfindet und sich auf Weizen, Spelz, Roggen, Gerste, Gemenge aus diesen Getreidearten, Hafer, Buchweizen, ſeldmäßig gebaute FHülsenfrüchte, Oelfrüchte, Gespinstpflanzem(Flachs und Hanf), Kartoffeln, Zuckerrüben, Futterrüben, feldmäßig gebaute Gemüse zur menschlichen Nahrung, Ful. terpflanzen zur Grünfutter- und Heugewinnung, auf Wiesen erstreckt und die gesamten bestellten und nicht bestellten Anbaufläch und die Weide- flächen feststellen sofl. Die Landeszentralbehördten Können die Erhebung auf andere Früchte aus- dehmen. DieErhebung erfolgt gemeindeweise durcli die konmmmmalen Behörden oder zu diesem Zwechte ernanute Sachverstandige und Vertrattensleute; sie wird durch Befragung der Bertriebsimaber oder ihrer Stellvertrefer durchgelührt(Individualerhe- bung). Dem Kaiserlichen Statistischen Aumte ist eine Zusammenstellung der Ergebnisse bis zum 15. Juli d. Js. einzusenden. 0 85 Durch Bundesratsverordnung vom 18 Mal ist eine ei chsstelle für Gemüse und Obst mit einer Verwaltungs- und Geschäftsabtellung ge- bildet mit der Aufgabe, die Erzeugung, Verw tung un Haltbarmachung von Genise und Obst zu fördern. Durch Bekanntmachung des Reichts⸗ kanglers vom 20. Mai ist die Ausfuhr vo Spargel verboten. Der Neichskanzler hat am 15. Mai eine Bekanntmachung erlassen, nacit der Kartoffelbesftzer bis zum 15. August 1916 an ihr Vieh, also auch an Pferde, Ochsen, Kiihe insgesanit nicht mehr Kartoffeln verfüttern Gürſen, als auf ihren Schweinebestand bis zu diesem LTage nach dem Satz von höchstens 2 Pfund Kartoffeht für den Tag und das Schwpein eritfällt, mit der Maßgabe, daß an die einzelnen Tiergattungen ſe⸗ doch nur insoweit Kartoffeln verfüttert Wer dürfen, als an sie bisher schon Kartoffeln oder Er zeugnisse der Kartoffeltrocknerei verkülttert Wür⸗ den, wobei jedoch Kartoſfelstücke und Kartofte von der Verfütterung ausgeschlossen 8¹ Am Getreidemarkt fand mit fortschreitei der ſahreszeit Saatgetreide nur geringe Beachtun Nachfrage bestand nur für Buchwelzen, der 2l 140 Mark ab Hannoverscher und zu 152 Holsteiner Station angeboten war. Verlaugt den für Saaweizen Borcleaux 350 Marte, Hir S. mersaatroggen 405 M. und füir Saatgerste Flanna 480 M. für Chevalier 485 M. ab Berlin. Au 8 stigem Saatgut waren Saallupinen gelbe 2 2— ., weiße zu 52 M. ab Berlin im Markte. Fern Pelusciten zu 52., Serracelta zu 100 M. pe Ztr. ab Berlin, Saatwickem zu 52 M. ab Witt berge umd Pferdebohnen zur Saat zu 54,50 M. Thüringen. Am Futtermittelnarkt hat da dauernd fruchtbare Wetter die Kahflust no. en eingeschränket, so daß sich die Inhaber vo Satztuttermittein mehrtach veranlaßt Sahen, Forderungen zu emäßigen, olme aber Zweck zu erreichen. Die Umsätze bli Wie vor sehr beschränkt. Aus dem Augebot zu erwänen: Eichen gedarrt 700 M. Hanbt Eichelnehl 730 M. Duisburg, Johannisbrot 81 Hameln, Erdnußabfallmehl AJ0 M. Mecklenb Palmamischfutter 550 M. mit Sack Hamburg. nenablalffutter 680., Kaffeeschalen 310 5 Sackk Hamburg Kai, Kafhaoschalen denaturie 3 Proz. Häcksel 3/5 M. mit Sack Haniburg, feit Spreukleie 325 M. Württemberg und 340 M. burg, Strofnmehl 220 M. Meckelenburg, gel Obsttresten 325 M. Holstein, Fischmen Fett und 48 50 Proz. Protein 885 Bremervörde. Fleischmehl 40—50 Schleswig, Melasse 70:30 Häcksel 240 M. For M. mit Sack Holstein. Ferner war Haidekr. Streuzwecken zu 1,50 M. per Zentner ab Hoſst angeboten. HRerliner Produktenmarl Berlin, B. Mai. Frühmarlet. handel ermittelte Preise.) Die Preise gestern, ausgenommen Weizenkleie die M und Roggenkleie die M. 7072, notie ändlert. 25 Berli n, 23. Mai.(OGetreidemarbt 0 Die gestrigen Bundesratsbeschlüsse, Errichtung eines Krliegsernährus Man ist zur Erkenntnis gekommen, Durchführung derselben, der Handel so gu ausgeschaltet würce. Die Zufückhaltung Käer ist daher groß, zumal aucht die Wärtige Witterung für den Saatstaucl außg Uich günstig ist. Maisschrot ist leicht 2 und billiger. Auch für ausländische K die Forderungen zurückgegangen. Leb gehr war für Serradella, Lupinen, f. Wicken und Pferdebohnen, die zur Saa Verantwortlich Für den allgemeinen Le Chefredakteur Dr. Fritz Goldenb flür den Handelsteil: Dr. Adolf für den Inseratenteil und Geschäftliche — Druck imd Verlag der Dr. H. Haasschen Buchcdlrucherei, G. Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 23. Mai 1916. „ 100 Sack Mk SIEGERIN BADEN-BADExN desetzllonh geschützt. Warenzelohen Rr. 183733 Schutzmarke. Unser langlähriger, treuer Beamter Viktor Sch ist im Kampfe fürs Vaterland gefallen. Wi ehrendes Gedenken bewahren werden. Rhenania Speclätias-Gesellsegeret vorm. Leon Weiss Bekanntmachung Schlachtperbot betreffend. Nachſtehende Verorbnung Gr. Miniſterlums des Junern vom g. Maf 1910 bringen wis hiermit zur öffenklichen Kenntnis. Stis5 Maunnhelm, den 15. Mai 1616. Gr. Bezirksamt Abt. II b. Verorbnung. Auf Grund des§ 4 Abſatz 2 der Bundesrats⸗ verordnung über ein Schlachtberbot für trächtige Kühe und Sauen vom 26. Auguſt 1916(Reichs⸗ geſetzblatt Seite 515) wird berordnet, was foölgt: Artikel 1. 81 der Verordnung vom 12. Febeuat 1916 be⸗ tröffend Schlachtverbot(Geſetzes⸗ und Verordungs⸗ blatt Seite 32) wird wie fölgt abgeändert: Es iſt verboten: 1. Kälber im Alter unter 4 Wochen, 2. Milchkluhe, d. h. Kühe innerhalb 10 Wochen nach dem Kalben oder ſolche, die täglich min⸗ deſtens 6 Liter Milch geben, ., Schtweine im Gewicht unter 1 Zentner zu ſchlachton oder zum Schlachten zu berkaufen oder zu käufen. Als über 4 Wochen alt ſind Kälber anzuſehen, lei denen die 8 Milchſchneldezähne vollſtät 10 aus dem Zahnfleiſch hervorgetreten ſind und das Zahn⸗ fleiſch ſo weit zurückgetolchen iſt, daß der Zahn⸗ hals deutlich ſichtbar iſt. Arttkel 2. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ fkündung in Kraft. Nr. 18987 L. Vorſtehendes bringen wir hlermit zur öffenlichen Kennints. Maunheim, den 16. Mai 1916, Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Arbeitsvergebung. Für bies Eiufetedigung der iaebemeg de⸗ Hauken ſoll die Ausfſthrung des ſchmiebeiſernen Ge⸗ länders(Schloſſsrarbeit) im Wegé des öffentlichen ngebotls vergeben werben⸗ Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit eut⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpätoſtens Freitag, den 2. Junſ 1916, vorm. 11 uUhr an die 77175 des ugterzeichneten Amtes einzu⸗ reichen,(Rathaus N 1, kII. Stock, Zimmer Nr. 125), woſelhbſt auch die Exöffnun in Gegenwart etwa serſchienener Bieter oder beren bevollmächtigte Vortreter erfolgt. Angebotsformulare werden unentgeltlich auf dem Hochbaubürv für den Krankenhaus⸗Neubau Zim⸗ mer Nr. 1 abgegeben, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. St2435 Männheim, den 18. Mai 19186. Städt. Hochbauamt. 5 75 Arbeitsvergebung. Für ben Bau Haut⸗ und Geſchlechtskranke ſowie Sonderban ſoll die Ausführung der Gas⸗ und Waſſer⸗ leitung(Inſtallationsarbetiten) im Wege des öffent⸗ lichen Angebotes vergeben werden. St2486 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Dienstag, den 30. Mai 1916, vormittags 11 Uhr an die Kailei des unterzeichneten Amts(Rat⸗ haus N I, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter oder deren bevoll⸗ mächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare worden unentgeltlich auf dem Hochbaubürs für cen Krankenhaus-Neubau i⸗ mer Nr. 16 abgegeben, woſelbſt auch nähere Auskuuft Arleklt wirb⸗ Mat 1916 Nachruf! einen tüchtigen, fleissigen Mitarbeiter, dem wir stets ein igar 8 1/ Pfg. 2 Pfg./ Plg. 3 Plfg. Oarola, Oasino, Palma, Stern, 120.80.80.30 Mmitt r Vorlieren in ihm 45492 I. B. K. Beliauntmachung. Nr. 181191. Durch voll⸗ zugsreifes Erkeuntuis des ezirksrats Mgunheim vom 6. April 1916 wurden die Bau⸗ und Steaßſen⸗ fluchten im Waubtzloß zwi⸗ ſchen Friebrich⸗, Wörth⸗ und Roſenſtraßeg im Stadtteil Neckarau nach Maßgabe des vorgelegten 1 vom 27. ati 1 48 4 54. Funt 1915 ee ſtellt erklärt. St187 Die Einſicht des Orts⸗ ſtraßenplans iſtjedermann während eines Monats in denüblichen Dienſtſtunden guf dem Rathguſe, Kauf⸗ haus, N& 1, Zimmer 101, gebührenfrei geſtattet, Männheim, 18. Mat 1916, Der Stadtrat: von Hollanber. Reichle, Behanntmachung. Auf dem Submiſſions⸗ wege vergeben wir die Ueberführung von ihsster Schetlts und Priigelhol voöom Stadtwald Käferta nach dem Holzlagerplatz Küfertal, ſowie das Auf⸗ reißen und Aufſetzen da⸗ ſelbſt. Offerten ſind mit der Aufſchrift,Holzeinfuhr“ nerſehen bis längſtens Donneestag, den 95. Ma 1916, vorm. 11 Uhr bei der unterzeichneten Stelle einzureichen. Dle Bedingungen können auf unſerem Büro, Lutſenring 49, inzwiſchen eingeſehen werden. Stug30 Mannheim, 22. Mal 1916. Städt. Gutsverwaltung. Krebs. Nachlaß⸗Verſteigerang. Dounerstag, 25, Mal 1916 nachmittags 2 Uhr verſtetgere ich im Hauſe H 7, 13, 4. St. die zum Nachlaß der Was⸗ sor, Josellne geb. 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