9 1 8 r 4* 2 2 — Sereeeeee weearr 10 lufe: von 26. Ten. chſten aſteht) TTV an der Struma. Bezugspreis: Nart.% monaffich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..32 im Vierteljahr. Einzel⸗Rummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. + ſen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Rekladte-Selle Leee.20 Nk. Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Ntittagblatt morgens 7½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: N —0 8 Geleſenſte und verbreftetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Zweigſchriftlettung in Berlin, N W. 40, In den Zelten 17, Jernſprech ⸗Aummer Celephon ·Amt Hanſa 407. Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2917 Zudwigshafen a. Ah. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe „Seneralanzeiger Raungeim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Jeitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung.. 77 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7869 Buchdruck⸗Kibtellung. 341 Ttefdruck⸗Abteilung Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 252. Mannheim, Dienstag, 30. Mai 1916. bege 8 deutſche bulgari che Truppen auf griechi chem Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptauartier, 30. Mai. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Lebhafte Fenerkämpfe fanden auf der Front zwiſchen dem Kaual von La Baſ⸗ ſée und Arras ſtatt. Auch Leus und ſeine Vororte wurden wieder beſchoſſen. In der Gegend von Spuchez und ſüdöſtlich von Tahure ſcheiterten ſchwache feindliche Vor⸗ ſtöße. Geſteigerte Gefechtstätigkeit herrſchte im Abſchnitt von der Höhe 30 4 bis zur Maas. Südlich des Raben⸗ und Cumierewaldes nahmen deutſche Truppen die franzöſi⸗ ſchen Stellungen zwiſchen der Südkuppe des Toten Mannues und dem Dorfe Cumidres in ihrer ganzen Auns⸗ dehunng. An unverwundeten Gefan genen ſind 35 Offiziere(bdarunter mehrere Stabsoffiziere), 1313 Mann kingebracht. Zwei Gegenaugrifſfſe gegen das Dorf Cumidres wurden abgewieſen. Oſtlich der Maas verbeſſerten wir durch örtliches Vordrücken die neugewonuene Linie am Thiaumontwalde. Das beider⸗ ſeitige Feuer erreichte hier zeitweiſe größte Heftigkeit. Unſere Flieger griffen mit beobachtetem Erfolg geſtern Abend rin feindliches Zerſtörer⸗ geſchwader vor Oſtende an. Ein engliſcher Doppeldecker ſtürzte nach Luftkampf bei St. Eloi und wurde durch Artilleriefeuer ver ⸗ nichtet. Oeſtlicher⸗Kriegsſchauplatz. Südlich von Lipfk ſtießen deutſche Abteiſun⸗ gen über die Schtſchara vor und zerſtörten eine ruſſiſche Blockhausſtellung. Balkankriegsſchauplatz. Deutſche und bulgariſche Streit⸗ kräfte beſetzten, um ſich gegen angenſchein⸗ lich beabſichtigte Ueberraſchungen durch die Truppen der Entente zu ſichern, die in die⸗ ſem Zuſammenhang wichtige Rupel⸗Enge Unſere Ueberlegenheit zwang die ſchwachen griechiſchen Poſten, aus⸗ zuweichen. Im übrigen ſind die griechiſchen Hoheits⸗ rechte gewahrt worden. Oberſte Heereßleitung. die franzöſiſchen Berichte. Paris, 30. Mai.(WT7B. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag. Südlich von Roye zerſtörte die franzöſiſche Ar⸗ tillerie deutſche Werke der erſten Linie in der Gegend von Benvraignes. Auf dem linken Maasufer waren die beiderſeitigen Artillerien während der Nacht ſehr tätig. Geſtern Abend um 7 Uhr wurde ein deutſcher Angriff, der aus dem Rabenwalde hervorbrach, durch Sperrfeuer und das Feuer der Infanterie ab⸗ geſchlagen. Ein zweiter, in derſelben Gegend gegen Nachmittog unternommener Angriff, ſcheiterte gleichfalls. „A dem recht en Nagzufer verlief die Nacht verhältnismäßig ruhig, außer in der Gegend der Feſte Vaux, wo die beiderſei⸗ tigen Artillerien ſehr tätig ſind. In Lothringen wurde eine ſtarke deutſche Erkundungsabteilung in der Gegend von Ar⸗ doy zerſprengt. Flugdienſt. Während des geſtrigen Tages lieferten die franzöſiſchen Flieger 15 Gefechte. Zwei deutſche Flugzeuge wurden niedergekämpft, eines ſtürzte am Rande des Argonnenwaldes bei Montilo brennend ab. Das andere in der Gegend von Amifontaine nördlich von Berry au Bae. Im Verlaufe eines Probefluges wurde ein franzöſiſcher Flieger von einem Fockerapparat angegriffen, der auf ihn über tauſend Schüſſe abgab. Obwohl ſein Flugzeug von mehreren Geſchoſſen durchbohrt war, gelang es ihm doch, in unſeren Linien zu landen. Sein Verſolger wurde ſeinerſeits an⸗ gegriffen und bei Bourgogne weſtlich Reims zum Abſturz gebracht. Auf dem linken Maas⸗ ufer ſchoſſen zwei Automobilgeſchütze zwei deutſche Flugzeuge ab, von denen eines nörd⸗ lich Avocourt, das zweite bei Forges niederfiel. Paris, 30. Mai.(WT. Nichtamitlich.) Amitlicher Bericht von geſtern Abend: Auf dem linen Maasufer richtete der Feind wäh⸗ rend des ganzen Tages ein heftiges Feuer aus Geſchützen großen Kalibers gutf unſere erſte und zweite Linie zwiſchen dem Walde von Avocourt und Cumieres. Gegen drei Uhr nachmittags griffen die Deut⸗ ſchen unſere Stellungen am Hügel 304 an. Zunächſt mit empfindlichen Verluſten mehr⸗ mals abgewieſen, erneuerte der Feind um 53 Uhr nachmittags den Verſuch und erlitt wie⸗ derem eine blutige Schlappe. Jeindliche Trup⸗ penanſammlungen, die weſtlich von der Höhe 304 gemeldet waren, wurden von unſeren Bat⸗ terſen unter Feuer genommen und zerſprengt. Zwiſchen dem Toten Mann und Cumisres wurde ein ſtarker feindlicher Angriff, der ſich aus dem Rabenwalde heraus entwickelte, durch unſer Sperrſeuer gebrochen. Nur an einem Punkte gelang es dem Feind auf einer Front von etwa 300 Meter in einem vorgeſchobenen Graben nordweſtlich von CEumieres Fuß zu faſſen. Auf dem rechten Maasufer heftiger Artillerieknepf öſtlich und weſtlich vom Forts Douaumont. Von der übrigen Front iſt nichts wichtiges zu melden, abgeſehen dbon der gewöhnlichen gegenſeitigen Beſchießung die ſich im Walde vomr Apremont beſonders lebhaft geſtaltete. Belgiſcher Bericht. Starke gegen⸗ ſeitige Artillerietätigkeit im nördlichen Teile und im Zentrum der belgiſchen Front. In Er⸗ widerung auf die Beſchießung von Parvyſe und Caeskerke wurde aus unſeren Batterien mit allen Kalibern ein zerſtörendes Feuer auf die deutſchen Werke in der Umgegend von Dixymuiden abgegeben. der engliſche Bericht“ Lomdon, 30. Mai.(WTB. Nichtamtſich.) Die feindliche Artillerie war in den letzten 24 Stumden em beſonderen Teilen unſerer Front ſehr tätig, namentlich am Kanal von La Baſ⸗ ſ6e und bei Arras. Beſonders heftig war am frühen Morgen die Beſchießung unſerer Front und Verbindungslinien bei Loos; ſie dauerte während des Tages nmrit Unter⸗ brechung auf allen taktiſch wichtigen Punk⸗ ten an. * e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 90. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Wie die Baſler Nach⸗ hichten aus Paris melden, hat der franzöſiſche Kriegsminiſter beſchloſſen, die vom Dienſt Be⸗ fpeiten und Zurückgeſtellten der Jahresklaſſen 1913—1917, die bei den letzten Unterſuchungen für dienſttauglich erkannt wurden, in der erſten Hälfte des Juli einrücken zu laſſen. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Baſler Blätter melden aus London: Die engliſchen Truppentransporte nach Frank⸗ reich, welche infolge der triſchen Unruhen un⸗ berbrochen worden waren, wurden wieder auf⸗ genommen. Ihre Wirkung äußerte ſich bis jetzt für Holland in einer bedeutenden Beſchrän⸗ kung des Poſt⸗ und Kabelverkehrs zwiſchen England und Holland. Das Enrüchen der Bulhaten in Griechenland. Saloniki, 30. Mat.(WT. Nichtaantl.) Die Bulgaren haben das griechiſche Fort an der Strumamündung in die Gorje, ſowie die Station und Brücke von Demir Hiſſar beſetzt. Deutſche mid bulgariſche Offistere erklärten am Donnerstag dem gyie⸗ chiſchen Kommandanten in Rupel, ſie hätten den Beſchl, die bulgariſche linke Flanke gegen einen Angriff der Verbündeten zu decken und ſchlugen vor, das Fort in Übereinſtinmmung mit den Grundſätzen der Neutralität, wie ſie in Athen ausgelegt ſeien, zu beſetzen und ver⸗ langten den Abzug der Griechen bin⸗ nen 24 Stunden. Der Konmandant tele⸗ gruphierte nach Athen. In einem Protokoll verpflichteten ſich die deutſchen und bulga⸗ riſchen Offiziere das Fort zu räumen, ſowie die Urſache zur Okkupation aufhöre. Hierauf zogen ſich die Griechen mit Ausnahme einer Kompagnie zurück, die 24 Schüſſe abgab und ſich dann auf einen beſtimmten Befehl aus Athen ebenfalls zurückzog. Die Deutſchen und Bulgaren ſind ſehr tätig bei Ranthi und Eskige(nordweſtlich von Kavalla), wo ſie Pontons zuſammenbringen, um die Maſta überſchreiten zu können. [JBerlin, 80. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Paris wird unterm 29. Mai gemeldet: Das Einrücken der Bulgaren in Griechenland iſt die überraſchondſte Sen⸗ ſation des Tages. Die Boſetzung der Jeſtung Rupel iſt von größter Bedeutung, da dieſe Feſtung die Straße von Demir Hiſ⸗ ſar nach Serres vollkommen be⸗ herrſcht. Am Samstag vückten die Bul⸗ garen weiter ſüdwärts vor und beſetzten die wichtige Eiſenbahnſtation am Brückenfopf von Domir Hiſſar. Die Brücke war von den Fran⸗ zoſen auf den Befehl von Sarrail geſpreugt worden. m. Köln, 30. Mai.(Priv.⸗Tel.) Lautt der „Kölmiſchen Zeitung“ meldet der„Matin“ cuus Salonili: Die Bulgaren beſetzten außer der Befeſtigung Rupel noch vier andere, dar⸗ unter Dragtin, nach kurzem Widerſtand der⸗ griechiſchen Beſatzung. Die Bulgaren rücken ſchnellgegen Kavalla vor. Serres ſei ſchon beſetz Laut einer Temps⸗ meldung ſchreiten die Bulgaren das Struma⸗ tal hinunter. Sie beſetzten bereits die Stadt Demir Hiſſar, die von den Griechen geräumt würde. Einem Athener Telsgramm der„Kölniſchen Zeitung“ zufolge, forderte der Vierverband die grischiſche Regierung auf, auf die griechn⸗ ſchen Reedereien einzuwirken, Fahrten für den Vierverband guszuführen. Die grischiſche Re⸗ giexung erklarte, kein Verfügungsrecht üder privates Eigentum auszuüben. Die Annahme des Vorſchlages hänge von den Reedern ad. Der vorſtoß am Struma. Von unſemmmilitäriſchen Mitarbei⸗ ter wird uns geſchrieben: Nach einer Ruhepauſe von mehreren Monaten, die nur durch kleinere Vorpoſtengefechte imterbrochen wurde, hören wir wieder einige neue Nachrichten von denm Balkan⸗Kriegsſchauplatz, wo die Truppen des Vierverbandes ſeit Monaten nördlich von Sa⸗ loniki ein Lager bezogen haben. Vor zibei Wechen wurde gemeldet, daß die Entente⸗Trup⸗ pen den Marſch gegen Norden angetreten hältten, um ſich an der Linie FlorinaSeres feſtzuſetzen. Dieſe Meldung, welche die italieniſche Zeitung „Secolo“ zuerſt veröffentlichte, wurde bald darauf von der ganzen Preſſe des Vierverbamdes beſtätigt. Weiter hörten wir bisher von der an⸗ geblichen Vortwärtsbewegung der franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Expeditionsarmee noch nichts. Linie Florina—Seres iſt die erſte Verteidigungs⸗ linie, welche der Vierverband in ſeiner mehr⸗ legen lafſen. Soweit waren die Dinge gebiehen, mur hin und wieder von kleineren Luftangriffen auf beiden Seiten unterbrochen, als vor einigen Tagen der uns verbündete bulgariſche General⸗ ſtab nach längever Zeit einen kurzen Bericht über Vorgänge auf dem Balkan veröffentlichte. Dieſe Meldung wurde ſveben durch eine neue epweitert und ergänzt, aurs der man näheres übex den Ovt des bulgariſchen Vorſtoßes erfährt. Die bulga⸗ riſchen Truppen hatten in dem Tale des Struma Stellungen bezogen, in dem eine gute Straße zur Eiſenbahnverbindung wach Slüden führt. Nun haben nach dem amtlichen hulgariſchen Bericht mehrere Abteilungen des bulgariſchen Heeres einen Vorſtoß gegen Süden gentacht und ſind aus ihren Stellungen gegen den Südausgang des Paſſes von Rupel vor⸗ gedrungen, den ſie beſetzt haben. Der Paß von Rupel wirb durch den Lauf des Stuumafluſſes ildet, der hier das Gebirge an dem ſüdlichen Abhang durchbricht und ſomit den Ausgang in die Ebene eröffnet. Der Rupel⸗Paß iſt gleich⸗ ſam das Felſentor des Geb irges noch Griechen⸗ land hinein. Südlich von Rupel verläuft die Eiſenbahnlinie, die von Salonfki über Seres ach Dedeagatſch führt. Die Entfernung der Bahn von Rupel beträgt bei Seres ungeführ 20 Kilometer. Nun haben wir aus dem oben er⸗ wähnten Bericht der Vierverbandspreſſe erfahren, daß die franzöſiſch⸗ engliſche„Salonili⸗Arumee“ die Abſicht hatte, nach Seres vorzumarſchieven Wie weit dieſer Plan tatſächlich in Wirklichkeit umgeſetzt worden iſt, iſt nicht bekannt geworden. Die franzöſiſche„Agende Havas“ meldet aller⸗ dings in Beſtätigung des bulgariſchen General⸗ Geſchlitzkämpfe und Gefechte ſtattfinden, Oſſen⸗ bar ſind ſatſächlich bereits Truppen des Vietver⸗ bandes gegen Norden vorgeſchoben worben, gegen die die Bulgaren bei ihrem Vorbrechen aus ihron Stellumgen einen Erfolg erzielt haben Es ge⸗ laug unſeren Bundesgenoſſen nämlich, die an den Struma öſtlich und woſtlich auſtoßenden Höhen zu beſetzen Dadurch haben ſie ſich be⸗ veits einen erfreulichen Vorteil gegen die Fvan⸗ Relen und Engländer ſichern können. Die Ge⸗ irgshöhen, von denen hier die Rede iſt, onmen bis bicht an den Struma heran und beherrſchen dadurch den Paß, der von ihnen gehilden wird⸗ Bereits bei dem erſten Zuſammentrefſen der Bulgaren mit Engländern und Franzofen an der griechiſchen Grenze gegen Ende des vorigen Jahres haben die mit uns verbündeten Truppen bhekanntlich unſeren Feinden eine ſo erhehlich⸗ Schlappe beigebracht, daß ſich ſchon damals die Ueberlegenheit der Bulgaren über die Truppen weiterhtn berwäßren. Die momatlichen Winterruhe vor Saloniki hatte an⸗ ſtabsberichtes, daß an der ganzen Front lebhafte des Vierverbandes ergab. Sie wird ſich auch ter melden, hat die italieniſche Negierung an⸗ durch Sakatimi. Den Vorfitz führt Cle⸗ den Frauen ein koſtbares Ehrenzeichen angeheftet. und Werken mit zweierlei Maß gemeſſen. 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 30. Maf 1918. des Hafens von Nauplia durch die engliſche Flotte. JBerlin, 30. Mai.(Von u. Berl. Büro.) d Die B. z. a. M. meldet aus Athen: Die eng⸗ biſche Flotte iſt im Hafen von Nauplia erſchienen, hat dort die großen Petro⸗ keumbehälter beſchoſſen und in Brand geſteckt. Das Feuer äſcherte faſt ſämt⸗ liche Hafengebäude ein. Der Schaden iſt rieſen⸗ groß. Die griechiſche Regierung hat bei der engliſchen Regierung wegen dieſes Vorfalls Proteſt eingelegt. Das ſerbiſche Heer in Saloniki. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Neue Zürcher Zeitung meldet aus Mailand: Wie der Corr. della Sera berichtet, iſt nunmehr das geſamte auf Korfu organiſierte ſerbiſche Heer in Saloniki eingetroffen. Irgendein Zwi⸗ ſchenfall ift während des Transports nicht vor⸗ gekommen. Nie ö erreichſche Offenſtpe. Unruhen unter der Mailänder Arbeiterſchaft. Budapeſt, 30. Mai.(Pr.⸗Tel.,.) Nach einer Meldung aus Bukareſt ſind dort Nach⸗ richten aus Chiaſſo eingelaufen, denen zufolge es unter der Arbeiterſchaft in Mailand zu Un⸗ ruhen gekommen ſei. Nähere Angaben fehlen. Die Sozialiſten gegen Salandra und Sonnino werden. Von der ſchweitzeriſchen Grenze, 30. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Die Bafler Blätter melden aus Majland: Die ſozialiſtiſche Kam⸗ nrerfraktion hat zu der am 6. Juni bevorſtehen⸗ den Kammertagung bereits drei neue Inter⸗ pellationen geen die Politik des Miniſteriums Salamdra⸗Sonnino eingebracht. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Der Neue Zürcher Tagesanzeiger berichtet aus Rom: Die Gene⸗ talüntendantur des italieniſchen Heeres gibt hekunnt, daß vorläufig keine Pakete nach der Kriegszone gefandt werden dürfen. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Mai.(Pr.⸗Tel., z..) Wie die Bafler Blät⸗ geordnet, daß der Austritt aus Italien nach der Schweiz einzig mehr über Chiaſſo geſtattet wird. Alle anderen Uebergangsſtellen werden Die Pariſer Wirtſchaftzkonferenz. Paris, 30. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Im„Matin“ macht Cruppi Mitteilungen Über die Mitglieder und das Programm der Wörkſchaftskonferemz, die am 14. Junt in Paris ſtattfinden ſoll. Gmagland wird durch Runciman und Bonar Law ver⸗ treten, Belgien durch Brecueville und Baron Beyens, Italien durch Daneo, Rußland durch Pokrowski und Priljajeff, Serbien durch Marinkowitſch und Japan⸗ menkel. Das Programm zerfällt in Maß⸗ mcrhnert für die Zeit des Krieges und des Ubergaugs des Friedens. Während der Dauer des Krieges kommt es mangels amderer Zu⸗ ſanmmenarbeit beſonders darauf an, die Maß⸗ regehr zu vereinheitlichen, die den Handel mit dem Feinde unterſagen. Die Übergaugsmaß⸗ regeln ſollten vor allem die Schäden wieder gut machen, die die Deutſchen in Belgien und Nordfrankreich durch den„Raarb“ aller Er⸗ zeußgmiſſe und Maſchinen verurſacht hätten; Meer. torpediert worden ſind. ferner den beträchtlichen Verluft an gekaper⸗ erſtörten Handelsſchüffen auszu⸗ S wirkſamſte Mittel hierfür ſieht Cruppi darin, den Ländern der Verbündeten den Gebra ihrer eigenen natürlichen Hilfs⸗ quellen vorzubeha Ferner müſſe die Kon⸗ ten oder z gleichen. D en. ferenz der A usbreitung des deut⸗ ſchen Unternehmungsgeiſtes durch möglichſt umfaſſende neue Schutzmaßnahmen Halt gebieten, z. B. bezüglich des Überſeever⸗ kehrs durch die Schaffung eines Verk büros Unter den Alliierten. G die Überſchwem⸗ mung mit deutſchen Erzeu ſen ſind, ſowie gegen die zu erwartende me hafte Rü kehr der deutſchen Kau fle ute, die eine ernſte beſtimmt vorzuſe zhende Gefahr für die Länder der Verbündeten bedeuten, dringend Vorkehrunge en für die Friedens treffen. Es ſei das Ziel der Konferenz, die Zufammenar ‚ ihrend des Krieges zu einem dauerhaften Einvernehmen zu geſtalten. Hierher gehöre die Entwicklung der Induſtrien in den Ententeſtaaten. Ruß⸗ land z. B. fordere für ſeine Ausfuhr die Ent⸗ wicklung ſeiner Transportmittel und die Er⸗ richtung von freien Häfen im Schwarzen Man erſtrebe in gemeinſamer tätiger Anſtrengung die Befreiung der chemi⸗ ſchen Induſtrie, die bisher gamz von Deutſchland abhängig ſei. Die belgüſche und framzöſiſche Metallinduſtrie erheiſche eine um⸗ faſſende Wieder her rſtellung. Die Konferenz dürfe nicht ein Schauſtück ſein, wo Trink⸗ ſprüche und bapiſtiſche Ideen ausgetauſcht Die verbündeten Staaten erwarten von ſhr, daß ſie nicht eine bloße Erklärung des Wirtſchaftskrieges an die Mittelmächte darſtellen, ſondern eine methodiſche und be⸗ rechtigte Verteidigung, dazu beſtimmt, rück⸗ halkskoſe praktiſche Ergebniſſe zu erzielen. Der U⸗Bhotkrieg. IBerlin, 30. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Die B. Z. a. M. meldet aus Algier: Meldung. der Agence Havas: Ein Unterſeeboot ohne Flagge verſenkte im weſtlichen Mittelmeer den engliſchen Dampfer„Irimky“. 26 Mann, die von der Beſatzung gerettet und nach Algier zu⸗ rückgebracht wurden, erklären, daß zwei andere engliſche Dampfer in den gleichen Gewäſſern Um den Frieden. Wilſons Friedensrede. Zürich, 29. Mai. Zur Rede Wilſons in der Friedensliga ſchreiben die Neuen Zürcher Nachrichten: War die ganze frühere Politik Wilſons eine Betätigung ausgeſprochener Englandfreundlich⸗ keit, ſo iſt die Tätigkeit Wilſons als Friedens⸗ apoſtel ebenalks. Der Geiſt des Mannes hat ſich mit dem Rock nicht gewechfelt. Man hat auch in den neueſten Friedensbedingungen Wil⸗ ſons eugliſche Friedensfühler zu erblicken, wie ſehr ſte auch durch die eine oder andere Forderung abzulenken ſcheinen. Im weiteren ſagt das Blatt: Der Friede wird weſentlichen das Reſultat der Aktionen dieſes Sommers auf den verſchiedenen Kriegsſchan⸗ plätzen ſein. Bevor dieſe bis zu einem gewiſſen Punkte abgeſchloſſen fein werden, wird man von einem bevorſtehenden Frieden nicht reden kön⸗ nen, weil die Refultate dieſer Aktionen von weſentlicher Bedeutung für einen ſolchen ſein werden. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Offenſive gegen Italien bildet den verheißungsvollſten Auftakt dafür, und ihr weiteres Ergebnis wird von großer Tragweite für den Frieden werden; nicht weniger auch die Dinge um Verd un, die ſich langſamer, aber mit zielſicherer Gewißheit entwickeln. Dieſe werden am kommenden Frie⸗ den Hren,— bropidentie elle Männer von hoher die Friedensvermittlung, lungsverſuche nolens moraliſcher Bedeutung und Geſinnung, wi Papft dikt XV. verkörpert, eine fri wirkende! der gegenüber Miſter Wilſon doch ie Schauſpieler wirkt, der ſeine Ber 91 tenz, ein 8 Rolle ſpielt, aber nicht lebt und erlebt. gegen voreiligen Frieden in Europa. m. Köln, 30. Mai.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Amſterdam: Reuter meldet aus Waſhington: Geſtern wurde im Reprä⸗ ſentantenhaus ein Antrag vorgelegt, der er⸗ klären ſoll, daß der amerikaniſche Kongreß mit Bedauern einen voreiligen Frie⸗ den ſehen würde. Der republikaniſche Abge⸗ ordnete Gardner, ein Schüler Rooſevelts, ſagte dabei: Ich glaube, daß es Zeit wird, die Auf⸗ merkſamkeit auf das große Wachstum der Partei in Deutſchland zu lenken, welche den Friede n um jeden Preis will iſ mehr für die künftige Sicherheit der Welt ſchädlich, als wenn ſich die Vereinigten Stobten zum Mitſchuldigen der Verſuche Deutſchlands, ſich der Strafe für ſeine Verbrechen gegen die Menſchheit zu entziehen, machen würde. Die„Köln. Ztg.“ bemerkt dazu: Dieſe när⸗ riſche Kundgebung dient, wie jetzt alles in Amerika, Wahlzwecken. Der Republikaner vom Schlage Rooſepelt will damit die Wirkung der Friedensreden des Präſidenten zunichte machen und die deutſchfeindliche Stimmung aufpeitſchen, um Wilſon in neue Verlegenhei⸗ ten zu bringen. Kundgebungen dieſer Art, die. Reuter natürlich mit Vergnügen verbreitet, werden vom amerikaniſchen Volk nicht ernſt genommen. Ein ſpaniſches bermittelungsanerbieten. JBerlkin, 30. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Die B. Z. a. M. meldet aus Madrid: Der Präſident der ſpaniſchen Kammer Mignel Villarueva erklärte, Spanien übernehme gerne ſobald es ſeitens einer der kriegführenden Parteien dazu auf⸗ gefordert werde. Die Situation ſei gegenwär⸗ tig ſchwer, da die Mittelmächte ſoviel Erfolge errungen hätten, daß die Entente Vermitt⸗ volens zurückweiſen mitßte. ORotterdam, 30. Mai.(Pr.⸗Tel.,.) Hieſige Blätter bringen eine halbamkliche bel⸗ giſche Mitteilung, die ſich gegen die Annahme wendet, als ob die belgiſche Regierung hinter dem von der neutralen Preſſe geführten Feldzuge zugunſten ernes baldigen Friedensſchlufſes ſtände. In dieſer Mitteilung heißt es u.., daß die belgiſche Regierung niemals über ein Preſſe⸗ bureau verfügt hätte, ſondern nur ein wirt⸗ ſchafkliches Archiv unterhielt, deſfen Beamte jedoch keinerlei beſaßen. Die Ernährungsfragen im Hanshalts⸗ dusſchuß des Neichstages. Über die Stellungnahme der wabeonal⸗ liberaben Vertreber zu den Ernäh⸗ Tungsſragen im Haushaltsausſchuß des Reichstages erfahren wir folgendes: Zur Schweinefrage wies in der Sitzung von Freitag ein Vertreter der nationalliberalen Fraktion darauf hin, daß entgegen der Meinung des Referenten das Ergebnis der Schweinezäh⸗ lung ein ungünſtiges ſei. Man könne nicht bei den jungen Schweinen die Zahlen vom 15. April mit denen vom Dezember 1915 vergleichen. Es ſei natürlich, daß eine gewiſſe Zunahme von Fer⸗ keln und jungen Schweinen im Frühjahr vor⸗ handen ſei; vergleiche man die Ziffern der jetzt Schweine im Alter non einem 5 Die belgiſche Regierung und die Friedens frage ben Jahr mit der des Vorjahres, ſo zeigt ſich, daß die Schweinezahl von Tieren unter 5% Jahr jetzt 9 Millionen, damals beinabe 12 Mil⸗ lionen war. Sch on das damalige Ergebnis war ungünſtig, jetzt iſt es noch um 3 Millionen Stück geringer, Schuld daran ſei zum Teil die Preis⸗ feſſtſ etzung für Schweine vom Vorjahre, die un⸗ ig gewirkt hätte. Der kleine Produzent und nicht gehindert werden. Es be ſi daraus die Notwendigkeit qußer⸗ eSparſamkeit mit Fleiſch und die ug von allen möglichen Arten von Maſ⸗ ſenſpeiſungen n. Der Redner freut ſich, daß Herr v. Batocki auf dieſen Punkt, den ſchon im Auguſt vorigen Jahres ſein Fraktons⸗Kollege Roland⸗ Lücke angeregt habe, beſonders hingewiefen habe. Für die Anſchaffung von fahrbaren Küchen und Einrichtungen für die Maſſenſpeiſung werde landwirtſchaftlichenOrganiſationen hatten Höchſt⸗ natürlich nicht zu niedrige ſein, ſondern gute, aber nicht uferloſe, da ſonſt viele kleine Leute ſich Haushaltes verloren gehen. Das Verbot der Oausſchlachtungen habe ungünſtig gewirkt, vielen den Mut zum Schweinezüchten genommen und nichts genützt, denn in der jetzigen Zeit fänden in der Regel keine Schlachtungen ſtatt. Der Red⸗ ner erbitte Auskunft, ob nicht durch hohe Ge⸗ winne, die die Aufkäufer der Militärverwaltung und der Viehhandelsverbände„eine un⸗ nütze Preiserhöhung ſtattfinde In Königsberg ſpreche man allgemein davon, daß ein Aufkäufer 6 Piozent verdiene. Die Militärverwaltung habe ſich bei der e erkun⸗ digt, welcher Prozentſatz zu geben ſei, und ihr die Militärverwaktung gehandelt, daun aber zu ihrem Erſtaunen erfahren, daß die Landwirt⸗ ſchaftskammer dem Aufkäufer auch noch weitere 3 Prozent zahle. Was zahle die Militärverwal⸗ kuntg außerdem für Vieh, das ſie für Unterhal⸗ tungsfutter auf Weiden gebe? Auch dort ſollen in Oſtpreußen 1,80 bis 2 Mark gezahlt werden. Der Redner kann auf Anzeigen hinweiſen, wo⸗ nach für Weidevieh pro Stück und Monat wur ſechſte Teil. Im Organ der Landwirtſchafts⸗ kammer Halle würden in zahlreichen Anzeigen 10—15 Mark gefordert, alſo 3350 Pfg. Es müſte Klarheit geſchaffen werden, ob tatſächlich dort unberechtigte Gewinne gemacht werden. Von nationalliberaler Seite wurde weiter ein Schlüſſel für die Verteilung des Viehs an die Gemeinden verlangt, wobei hervor⸗ gehoben wurde, daß die Zuwendungen an ſolche Kreiſe, wo bedeutende Fleiſch⸗ und Wurſtfabriken ſeien, nicht in richtigen Verhältniſſen ſtünden. Es wurde ferner auf die viehloſen Wirtſchaften aufmerkſam gemacht und verlangt, daß die Re⸗ gierung ihren ganzen Einfluß aufbiete, dafür zu ſorgen, daß auch große Befitzungen zu einer ent⸗ ſprechenden Viehzucht übergingen. Sie ſei in der Lage, dies ohne weiteres bei den Domektten durchſetzen zu können. Bei anderen Beſitzern müſſe verlangt werden, daß ihmen bei viehloſer Wirtſchaft größere Mengen der produzierten Futternrittel enteignet würden, um ſte den vieh⸗ treibenden Bezirken zuzuführen. Die Beſchlag⸗ nahme von nicht ſchlachtreifem Vieh und Zucht⸗ vieh, welche ſtellenweiſe erfolgt ſei, tadelte der nattonalliberale Redner ſcharf und verlangte dringend, daß die in Betracht kommenden Stel⸗ len verantwortlich dafür gemacht würden, daß ſo etwas nicht mehr vorkäme. Unſere Weiden hätten alle einen durchaus ausgezeichneten Gras⸗ ſtand; leider würden ſie nicht ausgenützt, da durch die Beſchlagnahme außerordentlich viel Vieh fortgeführt würde. Weiter iſt zu fordern, daß Kraftfuttermittel für Zuchtſäue und Eber in größerem Maße von der Regierung überwieſen werden; es wäre aber ſehr nützlich, wenn dafür die Lieferung entſprechend der Anzahl Ferkel als Bedingung geſtellt würde. Weiter tadelt auch dieſer Redner die hohen Proviſionen, welche die §„Viehaufkäufer erhielten, er wünſcht, daß die in den Pferdeſammelſtellen Pferde nicht dem Abdecker überwieſen, ſondern für die Ernährung der Gefangenen nutzbar gemacht würden, und iſt der Anſicht, daß Ferkelhschſt⸗ preiſe nur möglich leien, wenn ſie in durchaus Die Frauen im Burgfrieden der Gegenwart. 5 Die Stellungnahme der öffentlichen Meinung gegenüber der Kriegsbewährung der Frau beſpricht S. D. Gall witz im Juntheft der„Tat“. Wir entnehmen ihrem 1 Aufſatz folgendes: Wenn jetzt in der Oeffentlichkeit zum Volk ven öffentlichen Dingen geſprochen wird, ſo wendet man ſich dabei nicht nur an die Männer, ſondern auch au die Frauen. Als ſeinerzeit in der Herbſtſitzung des Reichstages der Staats⸗ mimiſter Delbrück die Worte ſprach, daß Schulter an Schulter mit dem deutſchen Manne die deutſche Frau den Krieg gegen unſere Feinde und ihre Anſchläge führte und zu einem guten Ende bringen würde, da war es, a als hätte man Aber der ſogenannten öffentlichen Meinung wird es immer noch außerordentlich ſchwer, die Frau und ihr Tun in jene große Einheit einzu⸗ ſchliezen, die wir meinen, wenn wir ſagen: unſer Volk; noch immer wird da in Gedanken, Worten Der Krieg brachte uns den Burgfrieden in unſer öffentliches Leben. Um der ſchweren poftttven Aufgaben und Forderungen willen, unt das Einsſein, daß ſie verlangten zu ihrer Löfung, ließ man alle Rebenſächlichketten kritik⸗ Ins paſſieren. Die Taten unſeres Volkes wuchſen mächtig in die Höhe: wie ſollte man in ihrem Licht die Schatten ſuchen, die neben ihnen lagen? die Schattenfeiten im Verhalten der Frauen ſind die Augen wachſam geblieben und die Stimmen rüſtig; der weibliche Teil unſeres Volkes hat in ſeinem Tun und Laſſen von dieſem Burgfrieden nicht allzuviel erſahren. In den erſten Kriegswochen wurden Berichte über ſchamloſes Beuehmen deutſcher Frauen und Mädchen gegen feindliche Verwundete und Gefangene durch die Blätter geyetzt. Wo Tat⸗ ſächlichkeiten dabei vorlagen, war jede Entrüſtung ſicherlich geboten. Aber man mußte oftmals erleben, daß Zeitungen, die, geſtützt auf irgend⸗ ein brüchiges„man ſchreibt uns“ oder„wir erfahren“ eine ſenſationelle Geſchichte ſolcher Art gebracht hatten, es für nicht der Mühe wert erachteten, auch die Berichtigung zu brin⸗ gen, wenn es ſich erwies— was häufig der Fall war— daß man irgendeine Kleinigkeit über alle Wirklichkeit hinaus aufgebauſcht hatte. Wo auch nur eine Würdeloſigkeit oder Schamloſigkeit vorlag, da wurde ſie durch die Behandlung der ſuggeſtiv wirkenden Berichterſtattung zum typi⸗ ſchen Fall geſtempelt.. Dann kam die Zeit der wirtſchaftlichen und in ihrer Gefolgſchaft hauswirtſchaftlichen Mobilmachung; da konnte man oft genug und ohne irgendeine nähere ſach⸗ liche Begründung in den Zeitungen leſen: die deutſche Frau verſagt gegenüber den notwendi⸗ gen Einſchränkungserforderniſſen nach dem die Volksführer im Reichstag ihr Wort geſprochen hatten, wurde es in dieſer Sache ruhiig Nun aber fuhr neulich, ausgehend von der Nord⸗ deutſchen Allgemeinen Zeitung, wiederum eine öffentliche Bezichtigung durch die Preſſe, die mir nach Art und Form unſachlicher und damit Aber Das iſt der beſbe, der natürliche Sinn des eiel Reiſeeindrücke in Deutſchland dahin gefaßt, daß die deutſche Frau ſich den Schwierig⸗ keiten der Ernährungsverhältniſſe gegenüber materiell und baltlos unmäßig zeige!! Man kann da nicht anders, als zuvor im Namen der Gerechtigkeit fragen: wo wäre bei uns je die Zeitung und wo wäre je die Zenſur, die eine derartige Beurteilung unſeres Volkes von einem beliebigen Neutralen aus dulden würde, wenn ſie auf andere als gerade auf Frauenſeite ge⸗ fallen wäre?1. Wie die Anführung dieſes Urteils geſchah, ohne Kommentar oder Stellung⸗ nahme, iſt ſie ſo viel als Zuſtimmung. Zu⸗ ſtimmung iſt aber in dieſem Fall glatte Gedan⸗ kenloſigkeit. Iſt es denn an dem, daß die Frau, die Hausfrau, bei uns nach ihrem allerperſönlich⸗ ſten Geſchmack und für ſich allein gerade die Küche führt? Beſtimmt ſie da nicht vielmehr das Geſetz der Anpaſſung an einen offen aus⸗ geſprochenen oder doch durchführbaren Willen des Familienoberhauptes? Hat der Ruf nach der Hausfrau, die eine gute Köchin iſt, bei uns nicht ſozuſagen nationales Gepräge? Gemeint iſt mit dieſer„guten Köchin“ nicht ſo ſehr die Fähigkeit des bedachtſamen und ſpar⸗ ſamen, als des ſehr wo hlſchmeckenden und üppigen Kochens.. Sind wir nicht außerdem die uneingeſchränkten Beſitzer der Volksweisheit, wonach die Liebe durch den Magen geht? Auf welche Tatſache, als auf die, daf in den breiten Kreiſen unſeres Volkes die Frau an ſich eine beſcheidens Eſſerin und Wirtſchafterin iſt, kann ſich die Kriegserſahrung ſtützen, daß die Kriegs⸗ frauen im Haushalten in dieſer Zeit Erſparniſſe zu machen vermögen? Etwas anderes iſt ungerechter erſcheint, als Vor⸗ es, wenn man den Vorwurf erheben will, daß 85 Verſtäudis der Fran in den ſchweren wirtſchaftlichen Forderungen dieſes Krieges zu einem Teil verſagt hat. Hier liegen wirklich Tatfächlichteiten vor, die niemand überſehen kann und ſoll. Wer in dem Aufklärungsdienſt für Volksernährung, in Vorträgen und Koch⸗ kurſen gearbeitet hat, weiß, wie gering das Maß des Ver ſtehe nkönnens da oft war; wie ungewecke der Sinn für rationelle Speiſenverwertung und Speiſenzuſammenſtellung, für Ernährungswerte und Ernährungsforderungen; wie ganz ver⸗ ſchloſſen den meiſten die Fähigkeit blieb, einen volkswirtſchaftlichen Gedanken und ſeinen Zu⸗ ſammenhang mit der Privatwirtſchaft zu faſſen. Es war entmutigend, aber es war erklärlich. Wenn man nicht in guten Zeiten vorbereitet wird für die Stunden der Not— dieſe Stunden ſelbſt ſind ſchlecht dazu geeignet, Fähigkeiten, die nicht einer Ueberſteigerung entſpringen, ſondern ein ruhiges Gleichmaß verlangen und die ſofort ſich zu bewähren haben, zu entwickeln. Es iſt die ernſte Lehre dieſer Kriegszeit und ihrer Erfahrungen, daß man in einer umfaſſen⸗ den Ausbildung allen deutſchen Frauen ein Rüſtzeug gibt; nicht nur, damit ſte ſelbſt durch⸗ zuhalten vermögen im Kampfe ums Daſein. ſondern auch damit ſie bereit ſtehen für nationale ſchwere Zeiten; etwas der Dienſtzeit der Män⸗ ner entſprechendes. Bevor ihnen nicht Grund⸗ lagen der Erkenntnis geſchaffen worden ſind, iſt für das Verſagen der Frauen böſer Wille und niedriger Trieb gewiß nicht verantworklich zu machen. Neben dem, was unſere Soldaten leiſten, erſcheint alles, was Arbeit und nicht Leid der Frau iſt, in dieſem Kriege klein und unbedeutend. hei deuen, die ſeit man gerne Mittel bewilligen. Es ſei auuch ein Fehler geweſen, daß man die Ferkelpreiſe ins Üferloſe habe ſteigen laſſen; alle bayeriſchen preiſe für Ferkel verlangt, die Preiſe durften keine Schweine aufſtellten und die Abfälle ihres ſeien 3 Prozent angegeben worden. Danach hätte 10 Mark, alſo 33 Pfg. gefordert würden, nur der Aber doch iſt viel Kraft und ſtilles Heldentum 8898 1. 2TC — — — 90 ————— — richtiger Höhe feſtgeſſetzt würden, notwendigen Nahrungsmittel auf mangelhafte Einſichten üher Waſſer Dienstag, den 30. Mai 1916. General⸗Anzeiger Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 8. Seite. da ſonſt das Intereſſe an der Zucht verloren ginge; nach der anderen Seite hin müſſe allerdings dafür ge⸗ ſorgt werden, daß dieſe Preiſe nicht in das Un. gemeſſene in die Höhe gingen, wie wir es erlebt hätten, da es dadurch wiederum unmöglich würde, bei den beſtehenden Schweinehöchſtpreifen mit Nutzen zu mäſten, und die Feitpvoduktion leiden würde. In der Hauptſache fordert der Redner ein ſtrenges Einſchreiten gegen alle Wucherpveiſe, die Hervorholung aller vorhan⸗ denen Vorräte und die Herbeiführung aller uns vom Auslande durch die Z. E.., ſoviel irgend zu bekommen ſei. Das wichtigſte in dieſer kritiſchen Zeit wäre, der Bevölkerung eine wenigſtens ausreiche ende Ernährung zu verſchafſen, und nur von dieſem Geſſchtspunkte aus müßten ſich die betrefſenden Stellen leiten laſſen. Am Samstag, wo die Verſorgung mit But⸗ ter und Milch beſprochen wupde, betonte der nationalliberale 5 15 daß Fett 1 ute fuft Wi ſei als Meiſch, denn ohne Fett wäre es aic Wilich bei dem Mangel an Fleiſch aus⸗ veichende und kräftige Nahrung herzuſtellen. Es mliſſe darum die 3 E. G. alles verſuchen und alle Verſuche unterſtützen, welche dahin zielten, aus dem Auslande Fettmengen hereinzubehom⸗ men; aber ebenſo ſer es nötig, daß dieButterpro⸗ duktion im Inlande in richtiger Weſſe geregelt würde. Es ſei infolge des guten Weideſtandes eine erheblich größere Butterproduktion in näch⸗ ſter Zeit zu erwarten. Eine Poſtkontrolſe der Butterſendungen hielt er für unangebracht, ſtellte aber anheim zu verſuchen, dieſe Kontrolle beim Verſand aus den Molkereien einzuführen. Er wünſchte, daß bezüglich der einheimiſchen Käfeproduktion Vorkehrungen getroffen würden, darß dieſer Käſe auch tatſächlich den Konſumenten zugeführt und verhütet würde, daß er, wie man fürchte, vielleicht über das Ausland als auslän⸗ diſcher Käſe zurückkehre. Bei Beſprechung der Futkermittelfrage verlangte der nationalliberale Redner gleich⸗ mäßige Feſtſetzung der Mengen, weſche bei den Mäſtungsverträgen gegeben werden und mög⸗ lichſt eine gemeinſaue Einkaufsſtelle aller Behör⸗ den, welche ſich jetzt gewiſſermaßen Konkurrenz machen. Die Kraftfuttermenge, welche jetzt aus⸗ reichender gegeben werde als früßher, müſſe in jeder Weiſe dazu genügen, fette Schweine zu Hrodutzſeren, denn alles andere habe keinen Zweck und ſei weggeworfenes Geld. Der Rebner be⸗ grüßte die großen Fortſchritte, die auf dem Ge⸗ —4 25 Erſatzfuttermittel gemacht ſeien und bat möglichſt große Propaganda in den Vieh⸗ Sene Dantit man auuch dört das richtige bafier bdebommen und zu ihrem Ge⸗ breutch ſreſte Eaſchrünkung der Kälberſchlachtungen. Man ſchreibt uns: Zur Hebung unſerer durch den Krieg beeinträchtigten Biehbeſtände iſt don verſchledenen Seiten ein volles oder wenigſtens teilweiſes Verbot von Kälberſchlachtu ingen ge⸗ fordert worden. Vor allem wurde weibliche Külber unter ein Schlachſwerho ſtellen, um die Aufgucht von Milchkſihen zu be⸗ ſchleunigen. Eine folche Kälberſchlachtungen iſt bereits inzwiſchen er⸗ folgt, ſie bedürfte keiner Regelung durch eine Bundesratsvrrordnung, weil die Zaßhl der Schlachtungen fetzt durch die Reichsfleiſchſt elle beſtimmt wird. Um einen Autsgleich zu ſchaffen für die maſſenhaften Sköſchlachtungen, die im vergangenen Winter für die Konſervenfäbriken vorgenommen ſhurden, mußte bis auf weiterez die Zahl der Schlachtungen 9 erheblich unter den Durißſchnitt der Friedenszeit Drabgeſett werden. Infolgedeſſen ſind auch die Schlachtun⸗ gen von ſern detart geregelt worden, daß nur noch die Hälfte der durchſchnitklichen Schlachtinigen vor dein Kriege zugelaeſſn wird. Da ſoir gegenwärkig über eine große Zahl von, Käkbern verfügen, ſvird durch dieſe Maßregel die Aufzucht von Rindpfeh und beſonders von Milchküben ſehr weſentlich gefördert werden. Daß durch dieſe Aufzucht eint Teil der erzeugten Milch dem me Verbrauch entzugen eird, iſt unvermeiblich. Die durch die Grün⸗ An erte Roten Kreuzes in der Pflege pder der ſoslalen Fürſor e ärbeilen. Und an vielen Stellen und hei vielen Gelegenheiten, derer wer garnicht Acht haben, bat ſich in der Alltäglicht eit ein ſtarker guter Wille, haben Feſtigteit und Vernunft immer wieder ſich zu betuühren. Da ſind die Landwehr⸗ 5 Landſturmfrauen im den kleinen 0 füür zendett Mann oder Sohf, es gilt, das Ge⸗ 5 ntit unzureichenden Klüften und geſtlitzt 911 Raltenz alle dis Frauen, die jetzt plötzlich auch Kopf ſein ſollen, wo ſie ſonſt vor allem nur Hand waren Der Krieg iſt zu den Fralen Allders weeenie, als zlt den Männerſt. Zu dieſen kam er wie ein Begelſterungsrauſch; er kait als eine unfäßbar kieſige; Beſtzegung, die alles Einzelne in ſich hitteinriß kold eine Winds⸗ braut; und wenn das Einzelſte d Auch Roch verſtärkte und ſteige rre, ſo. wird es doch at ſeſe Bei zegung wiederum von ihm geſteigert und ge⸗ in Rauſch von Aktipikſtt ſſt dieſer Krieg e Muner; eder Neuhinaus zlehende ergriffei; wäs aufzufallen ewegſtſig iſt immer nur die noch ſtikr⸗ kers Aktivftät, die qus dem Ganzen hervor⸗ brechende Tat des Einzeluen! die ſichtb ak wwer⸗ dende Heldentat.. Die Loſung für die Mohili⸗ der Frau hieß: Beſchränfung; kein Tat, der e und ſeee Unterlaſſen, eitt ſcheinbar Negatives, Was da als Elnzeltat aufzufallen 145 8 nuch immer Uütr das hinter den krlaſſungsforderuſigen Jurſtckble alfſo das Unwertige Solche Erkenutniſſe ſollten uns vorſichtig machen in Feſtſtellungen nom Bert deutſchen e Ne—— ſtärkt. ar die, neben der Sorge um das Brot und der Angſt um den draußen bende ſeinn, läßt aber dieſen Nachteil weniger empfindlich erſcheinen. Ein Kriegskontrollgeſetz. Berlin, 30. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Dem Reichstag ift der Geſetzentwurf eines Kriegs kontrollgeſetzes zugegangen, durch das der Rechnungshof er⸗ tigt wird, für die Rechnungslegung der Einnahmen und Aus⸗ gaben des Reichs und Schutzgebietes bis zum Schluß des Rechnungsjahres in dem der Krieg beendigt wird, Erleichterungen anzuordnen, oder auch von der Legung einzelner Rech⸗ nmungen ganz abzuſehen Der Rechnungshof wird ferner ermächtigt, die Prüfung der Rech⸗ nungen über dieſe Einnahmen und Ausgaben naich ſeinem Ermeſſen zu beſchränken oder ſie an ſeiner Stelle einzelnen Mitgliedern des Rechmungshofes oder der Verwal kungsbohörde zu übertragen und hierbei eine vereinfachte Prüfung zu geſtatten. Auch kann die Mit⸗ wirkung von kaufmänniſchen Beamten bei der Rechnungsprüfung zugelaſſen werden. Dem Bundesrat und Reichstag iſt alljährlich eine bvom Rechnungshof ausgeſtellte Überſtcht über die von ihm gemäß dieſen Beſtümmungen ge⸗ troffenen Maßnahmen vorzulegen. Reichsausſchuß für haus⸗ u. Grundbeſit. sh. Berlin, 29. Mai. Inter Beteiligung führender Hausbeſitzerver⸗ treter aus dem ganzen Reich hielt hier der Reichsgusſchuß für Haus⸗ und Grundbeſitz im Reichsdentſchen Mittelſtandsverbande eine Sitzung ab. Von Parlamentariern waren der Reichstagsabgeordnete Doktor Arendt, die Preußiſchen Landtagsabgeordneten Conradt, Breslau, Graef⸗Anklam und Otto⸗Char⸗ lottenburg und der württembergiſche Landtags⸗ abgeordnete Hiller anweſend. Juſtizrat Dr. Baumert⸗Spandau, der den Vorſitz führte, ſprach über die Beſchlüſſe des Wohnungsaus⸗ ſchuſſes im Reichstage und über die Kreditbrief⸗ anſtalt für zweite Hypotheken im Königreich Sachſen, Lanbtagsabgeordneter Graef über den preußiſchen Stadtſchaftsgeſetzentwurf. Nach län⸗ gerer Beratung, an der u. a. Stadtrat Schnei⸗ der⸗Magdeburg, Reichskagsabgordneter Dr. Abendt, Stadtverordneter Janſſen⸗Barmen, Architekt Schümichen⸗Dresden, Stadtrat Ryſſel⸗Leipzig und Landtagsabgeddrneter Conradt⸗ Breslau teilnahmen, wurde folgende vom Vorfitzenden vorgelegte Ent ſchließung angenommen: „Vom Mittelſtand werden alle Emkichtumen mit Freuden begrüßt, die dazu dienen, dem klei⸗ neren Beſitzer und Unternehmer einen Grundbe⸗ ſdtz leichter zu verſchaffen u. dauernd zu erhalten⸗ Als ein weſentliches Mittel zur Erreichung dieſes Zieles ſieht der Mittelſtand die Einführung und Verbreitung der unkündbaren Tilgungs⸗ Hypothek an. Auf der Grundlage der unkünd⸗ karen Tilgungshypothek erſtrebt der Mittelſtand eine ſichere, aber ausreichende hypothekariſche Beleſhung. Der Mittelſtand begrüßt desbalb il. a. guch die Schaffung der für das Königveich Sachſen geplanten Kredithrief⸗Anſtalt ſächfiſcher Geieinden, Jndes darf die Anſtalt nicht die Kursgeihinne alls dem Verkauf der Kreditbriefe für ſich bsanſpruchen, da das zu elner Hochhal⸗ tung des Zinsfußes führen würde. Verlaugt muß aber werden, daß der Haftverband bei der Beleihung und Verwwaltung zugezogen wird und daß die Sicherheitsſumme bei Schluß der Til⸗ ung dem Hypothelenſchuldner gutzubringen iſt, Der begrüßt beſonders duch alle Maßnahmen, dis geeignet ſind, die Wirkſamkeit der gegenwärtig im Preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſe zur Beratung ſtehenden Stadtſchaf⸗ ten zu fördern. Der Gedanke, daß der Real⸗ Kredit auf Selbſthilfo⸗ Einrichtungen der Haus⸗ beſitzer aufgebaut ſverden ſolle, entſpricht den wahren Aufgaben des Miktelſtandes. Die Be⸗ leihungsgrenze der Stadtſchaften muß unter der Vorausſetzung zuverläfſiger Schätzungen mög⸗ lichſt weik geſteckt werden. Eine erhöhie Tilgung der Uher die Grenze der Mündelſtcherheit hin⸗ ausgehenden Beleihung iſt anzuſtreben. Die Tilgungsraten müſſen ſich iu Grenzen halten, die auch für die kleineren und oltaldcperen Beſitzer erſchwinglich ſind. Mehr als ½ 4. Proz. für die erſten ſechzig Prozent des Grunoſtiicks⸗ wertes und 1 Prozent für die darüber hinaus⸗ gehende Belsihung darf nicht vor Beſchr beben werden; für die erſte Zeit nach dem Kriege ſind e Erleichterungen guzüllaſſen. Antſtelle der bisher jüblichen Tilgung muß in gleicher Weiſe auch die Anzahlung der Hypotheken zugelaſſen werden. Eine Stadtſchaftsbank iſt gleichzeitig mit den Stadtſchaften ins Leben zu rufen. Zux Förde⸗ rung der Intereſſen des ſtädtiſchen Hausheſitzes ſind als Körperſchaften des öffentlichen Rechts Häusbeſitzerkammeen zu erbichten. Der Mꝛittel⸗ ſtand vertritt den Standpunkt, daß die Schaf⸗ fung und Bereitſtellung der Wohnungen grund⸗ ſätzli 0 der pribatwiktſchaftlilhen Uunternehmemig Unker beſönderem Schuttze ger kletnerstt Unter⸗ nehmer überlaffen bleihen muß, wenn die volks⸗ wirtſchaftlichen und ſozialen Aufgaben des Woh⸗ nungsſveſens erfüllt werden ſollen. Die privaf⸗ wirtſchaftliche Unternehmung auf dem Gobiete des Wohnungsweſens würde aber verniſchtet wer⸗ den, weunn Eingriffe ſeiteſts der Geſethgebung oder Verwaltung die wirtſchaftlichs Entſwicklung ſtören.“ 4 8 1 Badiſche Politik. Heidelberger Reichstagswahl ſchreibt die Berliner Nallonalliberale S Pi de nz: Für die Reichstagserſatwähl in Hetdelberg⸗ Eberboch⸗Mosbach hat am Sonntag die über⸗ aus ſtark beſuchte Vertrauensmänner⸗Ver⸗If ſammlung in Eberbach als Kandidaten, wie angekündigt, den Präſidenten des Hanſa⸗ bundes, Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Rieſſer in Berlin, als Kandidaten aufgeſtellt. Ein Mann von hohem Anſehen und hervorragen⸗ der Bedeutung wird damit der nationallibe⸗ ralen Fraktion und dem Reichstage gewonnen. Geheimrat Rieſſer hat von 1903 bis 1911 dem Zentralvorſtande der Nakionalliberalen Par⸗ tei angehört. Die Steuererhöhung in Bayern. a. Minchen, 29. Mat. Vor einiger Zeit hat Finanzminiſter von Breunig im Ausſchuß des Reichsrates ange⸗ kündigt, daß zur Abgleichung des Buüdgets 1916/ö17 eine Steuererhöhung von 3 Prozent notwendig ſein werde. In ſeiner Budgetrede im Oktober v. J hatte der Miniſter 25 Prozent angekündigt. Die bayeriſchen Steuerzahler erhielten nun in der Sitzung des Finanzausſchuſſes am 27. Ma ds, J. wieder eine tröſtlichere Ausſicht, als ſie ſich in der erwähnten Reichsratsausſchußfiung hot. Betm Etat der Kgl. Bank wurde nämlich ein Antrag Speck(Zentr.) behanbelt, der Latete: es ſoll 1. in das Finanzgeſetz eine Beſtimmung aufgenommen werden, wonach der Anteil des Stants in dem Ueberſchuß des Rein⸗ erträgniſſes der Kgl. Bank über jährlich 1 Mil⸗ lton beſtehen ſolle, und der Bebarf für die Nebenbezüge der Beamten den auf den Reſerve⸗ fonds Beträgen zu entnehmen ſei; demgemäß ſei 2. der Anteil des Staats auf 7,6 Millionen zu erhöhen. Finanzminiſter von Breunig gab zu, daß ziwiſchen den Intereſſen der Steuerzahler und den Intereſſen der Kgl. Bank ein Ausgleich geſucht werden müſſe. Er wünſche ſelbſt, daß die Steuererhöhung möglichſt niebrig gebalken werbe, wenn man ſich auch in weiteſten Kreiſen ſchon mit einer wefentlichen Steuererhöhung abgefunden habe. Der Miniſter machte daun gegenüber dem Antrag Speck den Kompromiß⸗ vorſchlag den Anteil des Stagts an dem Rein⸗ gewinn der Agl. Bank mit Rückſicht auf deren Konkurrenzfähigkeit auf ein Viertel de 40 Rein⸗ gewinnes anzuſetzen. 1 Annahme dſeſes Vorſchlags ſet mit einem Steuerzuſchlag von 30 Prozent auszukommon. Dieſer Vorſchlag, der die weſentliche Ein⸗ ſchränkung von 23 Prözent gegenüber der iit Ausſicht geſtellten Erhöhung bedeutet, angenommen werden. Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 30. Mai 1916. Setdeeeneee Mit 8 dem eeeeetetesssse: 8 7 Liſernen Rreuz ausgezeichnet dileedeseedede nnne 55918 lenee Karl Schwei ker, in Firma Gobr. Blumenſtein. Perſonaol⸗veränderungen. Ernennungen, Beförderungen u. Verſetzungen im Bereiche des 14. Armtekorps. Befördert wurden: Zu Leutnants d. Re.: Carl(Heidel⸗ horg), Hua m merſtein(Man nheim), VBol l⸗ ntatr(Aſcher sleben), Vigzetwachtmeiſter im Reſ⸗⸗ Jeldart.⸗Reg. Nr. 55; Guktenberg(Frei⸗ burg), Vizefeldwebel im Iuf.⸗Reg. Nr. 17, in hieſem Regt.; Kalſer(Franz), Vizefeldwebel d (Wiesbaden), bei der Wetterſttlon Rammnt, des Juftſchiffer⸗Batls. Nr. 4. Steffaun, Heingz, Elmer(Rannheim VBogt Otto(Farls⸗ ruhe), Vigefeldwebel im B Brtg.⸗ ⸗ErſiBatf. Nr. 58. Zum Leutnant d. Lendw. 1. Aufgeß.: Düeſter(Plorspeim), Vigefeldwebel bn Brig. Erſ.⸗Batl. Nr. 58. Zum Hauptmann: Ettle, d. Landw.⸗Foldart, 2. Aufgeb.(O beim Staffelſtab Gehören Ketegsbücher ius Felòö? Für die Kriegsbücherwoche. Auf die Fraßt⸗„oh Kriegsbücher ins Aan geſchlcht werden ſollen, gibt die„Tägl, Runbſchau“ folgende treffende Antwort: Es iſt klar, daß eine Ueberſättigung an Kriegsbücchern eintreten kan uu und da ant erſten elntreten muß, wo man den Krieg bis zum Meberdruß in nächſter Nähe hat. Aber warum ſoll der Soldat kürzere Erlunerungen von Auügenzeugen und Balruchtungen Uoönn eit⸗ ſchallenden Beobachtern micht leſene Wis maſfcher Soldat bär Uberhaupt nichts er⸗ leht“! Wen igſtens hat er ſeiu Eindrütcke nicht feſtzuhalten und zu einem Erlehnfs zu geſtalten Veri iloßt. Es iſt ſhet alles wieber. Leniſtlſchtel Eß weiß nu zu erzühlen, daß er du hingegangen Aund dort braufgeſſhlagelt nd wieher ge⸗ kraſtet hat. Es iſt fülr ihn ſpie eine Sffenbüruftg, wentt er int Spiegelbilde der Grlebniſfe ünderer eine Einzelſzene ee und ſich entſwickeln, das Flächen bild zum Relief, das Panorama zunt Drama ſich geſtalten ſteht. Einige ſylcher Einzel⸗ bilder muß er wenlgſtens in hrer gauzen Reſch⸗ heit miterleben. Ullnd weſſen Grloben ſich aus alter Einzelbidern zuſammenſetzt, der hraucht die Zuſämmenfaſſung zu einemt Geſamtbild, der muß Geſchichte a 1 8 Werſpektiven ſchauen, bie Kräft der Eutwicklung ſpüren und das Ziel der Enttolckelung erürbeiten lernen, Jeder braucht eine Ergünzung ſeiner Krſegserlebniſſe. Wer dent Einzelsreicuiſſeir zu nahe ſteht, muß ben vichtigen Abfand, ver ſich iit ihten verktert, Relle Oyle nkleruſg, ſwer vök ihnten erhrückt ſoit die Kraft zur Ertzebung getwlunenn. Das u 1 bewußte muß ins bewußte Er⸗ leben erhoben, das Einzelerleben mit dem Ge⸗ amtexleben des Volfes nerflochten weyden. Oberleutuant Afenburg), jetzt Ditrfte Darum brauchen wir auch im Felde Kriegs⸗ bücher. 5 Man braucht darum noch nicht die vier Bücher Ganghoferſcher Kriegsfahrten jedem Soldaten auf den Tiſch zu legen oder Sver Hedins Betrachtungen zu ſeinem Evangelium zu ſtempeln, man braucht niemand Naumanns oder Rohrbachs„Kriegspolitiſche Zukunftsbilder“ aufzuzwingen, man braucht niemand mit Kriegs⸗ Tagebüchern oder religtöſen Kriegsbetrachtungen zu füttern; aber etwas von alledem muß der Soldat in ſich aufnehmen und erarbeiten. Gut⸗ Kriegsbücher lieſt man im Felde immer wieder mit wahrer Erbauung. Es wäre das Törſchſte, was wir tun können, wenn wir im Kriege die Kriegsliteratur auf die Seite ſchöben. Hundert⸗ tauſende haben dem Kriege keine Zeit mehr zum Leſen und„Bedenken“ unſerer Kriegs⸗ erlebniſſe. So wie ſte aus dem Kriege hinaus⸗ gehen, gehen ſie in die neue Zeit hineinm. Es kommt alles darauf an, daß das derzeitige Volt in Waffen auch als Vollk im Alttagskleide ein abgeklärtes und ihm heiliges Bild dieſes Welt⸗ und Weltenkampfes im Haerzen trägt. Dieſer Krieg, das Erſterben ſo vieler Alllagsintereffen im Felde, iſt eine einzigartige Geregenheit, auf unſer Volk, durch das Volk auf das Volk zu wirken in geſchichtsbildendem und nationalpoli⸗ liſchem Sinn. Die Kriegsliteratur dſt ein Stück von Volkserziehung, ein Hilfs⸗ mittel im Kampfe um unſeres Volkes Seele. Sie muß ins Feld! * Verſetzt wurden Reviſor Rufer in Engen zum Bezirksamt Meßkirch und Juſtizaktuar Emil Lauble beim Amtsgericht Donau⸗ eſchingen zum Notakriat Kehl. Ernaunt wurde Eiſenbahnaſſt iſtent Guſtav Jehle in Weil⸗Weopoldshöhe zum Eiſenbahn⸗ ſökretär. * Gtatmäßig angeſtelt wurde Juſtizaktuar Gotthilf Biſchoff aus Pforzheim unter Be⸗ laſſung ſeiner ſeitherſgen Amtsbezeichnung beim Notariat Pforzheim. *Militäriſche Beförderungen. Die Söhne des verſtorbenen Herrn Max Kahn(Fipma Kahn u. Marx) und zwar Alfred Kahn, bei einem hather. Feldark.⸗Reg., und Fritz Kahn, z. Zt. bei einem bayer. Inf.⸗Regt, wurden zu Leut⸗ nants befördert. Beide ſind mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Vor einigen Tagen iſt Itn. Fritz Kahn verwundet worden. * Benüßung verzinkter Kochkeſſel. An Stelle von kupfernen Gefüßen gelangen ſeſt einiger Zeit verzinkte Stahlblechgefäße in den Verkehr. So⸗ weft derartigs Geſchivr Richt bei der Zubereitung von N dahrungs⸗ und Genußmitteln, ſondern z. B. zum Wäſchekochen oder als Herdſchiff Ver⸗ 1 findet, Beſtehen biergegen geſundheit⸗ lich keine Bedenken. Für die Zuberettung von Nährungs⸗ und Genußmitteln iſt ſedoch derar⸗ tiges Geſchipr nicht oder jedenfalls kicht ſchlecht⸗ hin geeignet, weil es verſchiedene Speiſen und Getrünke gibt, die aus der Verzinkung Zink ſulifzunehmen vermögen. Hiermit ſind nicht nur in geſundheitlicher Hinlſicht Ge efabden ſondern es 92910 quf dieſe Weiſe 818110 Geſchmack erhehl cher Mengen von wichtigen bensmitteln Heeinflußt werden, daß ſſe nicht mehr genießbar ſind und daher der 255 lichen Ernührung verloren gehen. Nach den bis. herigen Erfahrungen kommt bei ber Zubereitung bon Lebensmitteln an Stelle von faipfergeſch 15 vornehmlich emailliertes Geſchirr in Be⸗ 135 5 das fedeikſcrlls bisher ſſoch in ausreichen⸗ den Meugen zur Verfügung ſteht ſwebk iſt weiter, daß derarliges Geſchirr kie 1 lebiglich aus emaillſertem Stablblech hergeſte wird, ſondern daß es auich widerſtaudsfühlge, nen emaillierte gußeiſerne Kochkeſſel gibt, die an Stelle großer küpferner eſſel Verwendung ſin⸗ den können. Nicht emailliertes eiſernes Geſchirr empfiehlt ſich für die Zubereitung verſchiedener, insbeſondere ſäurehaltiger Lebensmittel— z. B. bön Früchtſäften, Marmeladen, Gelees wm. dgl. nicht, weil es an derartſge Speſſen Eiſen abzu⸗ geben bermag. Allerdings ſind die in Betracht kommenden Etſenmengen ſucht etwa geeſgnet, die menſchliche Geſundbelt Zlt ſchädigen, feboch ver⸗ mögen ſie den Speiſen einen unangenehnren Atetalltiſchen(tintenähnſichen) Geſchmack zu ver⸗ leſhen, der ſie ungenſeßbar und ſomſt mibrauch⸗ har macht, wodurch ſie ebenfalls der menſchlichen Ernährung verlpren gehen. *Bereln für Ferkenkolontien. Mit dem Heran⸗ nahen des Sommers hat auch der Verein für Fertenkolonien wieder eine regere Tätigkeit be⸗ gonnen, die börbersitenden Arbeiten für die diss⸗ jährige Entſendung haben eingeſetzt. Sie wird ſich im Raähmen der letztjährigen halten. Das Ver⸗ einsjahr 1915 fand dürch die kürzlich ſtattgehabte ordentliche Generalkvengſammlung ihren Abſchluß. Aus dem Jahresbericht ent⸗ nehnten kwir, daß der Verein zuüſammen 1780 Kin⸗ dern ſeine Fürſorge zugewandt hat. Davon tbaren 500 in 18 Plätzen des Sdenwaldes untergebracht, 40 im Solbad Rappenau, 80 im Luft⸗ und Sonnen⸗ bad des Vereius für ſefundhetspflege hter, der it Höchſt hankenswerter Weſſe dieſe Plätze Unentgelt⸗ lich zur Verfügung ſtellte und 1100 in 22 tel⸗ kolenien innerhalb des Bannkreiſes der Sludt ſelbſt. Berückſichkigt wurden vor allem ea Hrabe Kinber boft Kriegsteilnehmern. Erfolg für die Kräfktiguntz der Pfleglinge war 10 Techt Hüker, das Verhbalten der Köleufſten ein tadel⸗ loſes. Trotz der Lebensmittelknappheit und Teue⸗ 1 A täten die Kolpnelwirte ihre volle Schuldigle kroßdem im Verpflegungstanesſatz Hur eine ver⸗ hälknismäßig geringe Steigerung von Mk. 135 Mk..50 eiugetreten war. Dit in 1914 wegen de Kriegsausbruchs eine Aſtsſendung le folgent köunen, ſo ſtänden von Mittel gur Verfligung, uud die 5 15 die Zuſchüßſummꝛe für 11 Ziwecke berhhendetl. Die Unkoſten beiküugen 90 000 Mark, denel Einpahmen etwir in Höhe entgegenftanden. Leſder hat 5 bei 5 he bisher treuer die Bel Bleichſucht, Appetitloſigleit, f Schwäche beſond. 25 e e wohlſchmeck. Haematicum⸗Glauſch Arztlich 2 85 D. alle A Senueral⸗Anzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den W. weut rars. Drc ſumme von fordert ha rende Schwächu an, an der Erhalt 0 dert rech + 3u 5 en der Knapppeit betroffen von Hagelſchlag ſind die württembergi⸗ Ernähe kinder ſchen Gemarkungen Freudenſtadt, Calw, das SL Hr! nDd 11 we her 8 22—5 ganze Echatztal von Pfullingen bis hinauf ſacht. Die Rechnung wur heſchteden d dem Rechner, Herrn O. K für ſeine Mühewaltung ſeitens des ſtellvertretenden Vorſitzenden, Herrn Med.⸗Rat Dr. Peitavy, der Dank des Vereins ausgeſprochen, desgleichen Hi dem Sekretär, Herrn Oberlehrer Alois tveit Bäume, Obſt⸗ und Ge⸗ der nun 25 Jahre(feit Beginn der umfang mü Dachplatten und Fenſterſcheiben Vorarbeiten für den großen Bazar 1892 im Früh⸗ jahr 1891) in uneigennütziger Weiſe ſein arbeits⸗ reiches Amt verſieht. Die Wahlen ergaben die Wiederwahl ſämtlicher ſatzungsgemäß ausgeſchie⸗ dener Mitglieder des Vorſtandes. *Zeugen geſucht. Ein Chauffeur, der der Not⸗ zucht beſchuldigt wird, will ſein Alibi dadurch be⸗ weiſen, daß er angibt, er habe in der Nacht vom 25. zum 26. Mai(Donnerstag auf Freitag) gegen ½8 Uhr morgens in ſeinem Taxameterauto einen Herrn vom Waſſerturm bis zur Rheinhäuſerſtraße Ecke Krappmi aße, gefahren. Den Herrn, der in die Krappmühlſtraße eingebogen ſei, ſchildert er als einen 35 Jahre alten Mann mit blond Schnurrbart, dunklem Filzhut und dunklem Sack⸗ anzug. Der in Frage kommende Herr wird erſucht ſich zur Vernehmung als Zeuge beim Gerich icht de Erſatzbataillons 40(Gymnaſium) oder bei der Kri⸗ 2 minalpolizei hier(Schloß, linker Flügel, Zimmer 78) einfinden zu wollen. Ferner wollen ſich die⸗ jenigen Perſonen als Zeugen melden, die ein Taxameter⸗Auto mit Verdeck in der Nacht vom 25. zum 26. Mai, zwiſchen 2 und 3 Uhr, in den Luiſen⸗ park oder den Neckarauer⸗Wald haben fahren ſehen oder beobachtet haben, daß ein Chauffeur in dieſer Nacht 2 Uhr das linke Vorderrad ſeines Autos in der Roſengartenſtraße repariert hat. * Brot⸗Diebſtahl. In der Nacht vom 28. zum 29. Mai wurde in einer Brotfabrik im Induſtrie⸗ hafen 137 Laib Brot(Stollenbrot) von je 1500 Gr. mit der Aufſchrift„Neckarbrot“ geſtohlen. Brot dürfte verkauft werden und wird um ſach⸗ dienliche Mitteilung an die Kriminalpolizei(Tele⸗ phon 1202 oder 1203) gebeten. * Kinderdiebſtähle. In der letzten Zeit wurden wiederholt Kindern, die zur Beſorgung von Ein⸗ käufen von ihren Eltern oder Angehörigen ver⸗ wendet wurden, Geldbeträge, teils unter Gebrauch Das irgend eines Vorwandes, teils auch ohne weiteres Baden ſtatt. Sämtliche Kammern waren ver⸗ weggenommen. Ein wegen ſolchen Diebſtahls zurkreten Für das Großh Landesgewerbeamt 5 8 2085 Anzeige gekangtes etwa 17 Jahre altes Mädchen hat nun gelegentlich ihrer Vernehmung über dieſen Fall zugegeben, daß ſie auch ſonſt ſchon wiederholt Diebſtähle ſolcher Art verübt habe. Da ihr die Per⸗ ſonen, die ſie beſtohlen hat, nicht näher bekannt find, wäre es zur Feſtſtellung der einzelnen Fälle ſehr förderlich, wenn die Beſtohlenen ſich am näch⸗ ten Dienstag, den 6. Juni, nachmittags zwiſchen 2 und 4 Uhr, bei der Kriminalpolizei(Schloß, Zimmer 73) eiufinden würden, woſelbſt ihnen Ge⸗ legenheit gegeben wird, das Mädchen zu ſehen und auf Grund dieſer Gegenüberſtellung fachdienliche Angaben zu machen. Nähere Auskuuft lkann in der bei der Kriminalpolizei eingeholt wer⸗ en. Auch wäre es ſehr erwünſcht, wenn ſchon in der Zwiſchenzeit ſolche Fälle, die bei der Kriminal⸗ polfzei noch nicht zur Anzeige gelangt ſind, ange⸗ zeigt würden. L—— Polizeibericht pom 30. Mai 1916(Schluß). Epileptiſcher Anfall. Vor dem Hauſe H J. 15 brach geſtern Nachmittag halb 12 Uhr ein 42 Jahre alter Taglöhner von hier infolge von epfleptiſchen Krämpfen zuſammen und mußte mit dem Sauitätswagen ins Allgemeine Kraukenhaus verbracht werden. UEnfall. Eine 49 Jahre alte Schreiners⸗ wilwe blieb am 28. ds. Mts., nachmittags, in der Küche ihrer Wahnung in N 3. 14 mit dem rech⸗ ten Fuß an einem Stuhl hängen, kam zu Jall und erlitt einen rechtsſeitigen Unterſchen⸗ kelb ruch. Mit dem Sanitätswagen wurde ſie ins Allg Krankenhaus überführt. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen. verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Nus dem Großherzogtum. Ediugen a.., 29. Mal. Der 21jährige Korbmacher Karl Müller von hier erhielt wegen hervorragender Tapferkeit das Eiſerne⸗ Kreuz zweiter Klaſſe, nachdem er vorher für ſein mutiges Kämpfen in Rußland zum Unteroffizier befördert worden war. Der aus⸗ gezeichnete Krieger iſt ein Sohu des Korb⸗ machermeiſters Konrad Müller von hier, eines braven Kriegsveteranen von 1870/71. Heidelberg, 30. Mai. Der hieſige Turnverein kann am 4. Juni auf ein 70jähriges Beſtehen zurückblicken. Dem Ernſte der Zeit entſprechend ſah der Verein von einer größeren Feſtlichkeit ab; er veranſtaltete zaber ein ſehr gut verlaufenes Spielfeſt. be. Karlsruhe, 30. Mai. Der Badiſchefdeswohnungsveerin vorzulegen. Landesverband des Deutſchen Flot⸗ tenvereins hielt am Samstag hier ſeine gutbeſuchte Hauptverſammlung abh. Der urtt der interimiſttſchen Leitung becutftragte Vorſitzende, Freiherr von Babo, gedachte des verſtorbeuen Vorfitzenden von Caucrin und des verſtorbenen Ehrenvorſttzenden, Oberhofmeiſters von Stabel. Bei der Neuwahl des Vorſtandes wurde Generalmajor Fritſch, z. Zt. als Füh⸗ rer einer Brigade im Felde, zum erſten Vor⸗ ſitzenden, Geh. Archivrat Dr. Krieger, z. Zt. jzum Schriftführer und Kaſſenwart gewählt. In meiſters Anton Furtwängler vollſtändig zer⸗ ſtört. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Alle Fahrniſſe ſind verbrannt. Gründung den Landesausſchuß wurden auf Vorſchlag des Freiburger Bezirksvereins Geh. Hofrat v. Be⸗ ſow und Schriftführer Müller gewäglt. Bei Beſprechung der Werbetätigkeit für die mächſte Zukunft wurde beſchloſſen, Lichtbilder⸗ vorträge in verſchiedenen Orten abzuhalten. Vom Kinzigtal, 29. Mai. Nach den jetzt vorliegenden Berichten haben die letzten Gewitter hier und in den württembergiſchen Grenzlanden mancherlei Schaden gebracht. Mühlenbach wurde von einem Wolken⸗ bruch betroffen. Das ſonſt ganz kleine Bäch⸗ lein wurde in wenigen Minuten zum reißenden Strom, der Straßen, Brücken und Wege beſchä⸗ digte und die Wieſen über e. Von den Höhen ſchimmerte es weiß von ele. Hagel. Schwer nach Honau, Schuſſenried, Simmersfeld bei Na⸗ gold und andere. In Schuſſenried ſelbſt fielen die Schloßen über eine Viertelſtunde lang in der Größe von Taubeneiern und verwüſteten Ge⸗ an Menſchenlebe fordert. In Dunningen bei Rottweil am Neckar wurden drei Perſonen auf dem Weg vom nach Hauſe vom Blitz getroffen, wobei die jührige Landwirtsehefrau Marie Bautler deren Mann im Felde ſteht, getötet wurde; ihre zwei Begleiterinnen wurden ſchwer verletzt, ſind aber jetzt außer Lebensgefahr. In Nagold erſchlug der Blitz einen 17 Jahre alten Burſchen, der unter einem Birnbaum Schutz geſucht hatte. In Böblingen brannte durch Blitzſchlag eine große Scheune nieder. * Schönau i.., 29. Mai. Donnerstag Nacht ſchlug der Blitz in das große Schwarz⸗ wald⸗Anuweſen des Landwitrs RXaver Ruch in Schindeln. Trotz ſtrömenden Gewitterregens war das Anweſen bald bis auf den Grund niedergebrannt. Mit knopper Not konn⸗ ten die Bewohner das Vieh noch retten; dennoch verbrannten 3 Schweine und 2 Kälber. Von den Fahrniſſen wurde garnichts gerettet. * Vöhrenbach bei Villingen, 29. Mai. Durch Feuer wurde das Wohnhaus des Werk⸗ Die im 3. Stock des Hauſes wohnende 60 jährige Auguſtine Heine ſand den Tod in den Flam⸗ men. Der Hausbeſitzer iſt nur ſchwach ver⸗ ſichert. Eine Konferenz der badiſchen Handwerkskammern fand am 27. Mai im Stadtratsſaale in Baden⸗ nahm Herr Ingenieur Bucerius⸗Karlsruhe an den Verhandlungen teil; auch der Präſident des Landesverbandes der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen, Herr Landtags⸗ abgeordneter Niederbühl⸗Raſtatt, war an⸗ weſend. Den Vorſitz führte Herr Stadtrat Groß⸗Mannheim als Vorſitzender der derzei⸗ tigen Vorortstammer. Den 1. und wichtigſten Punkt der Tagesord⸗ nung bildete die gemeinſame Ueber⸗ nahme von Arbeiten und Lieferungen durch die Handwerkskammern, wobei von dem Geſchäftsführer derVorortskammer, Herrn Syn⸗ dikus Haußer jr.⸗Manuheim, eingehend be⸗ richtet wurde über die Hauptſtelle für gemein⸗ ſchaftliche Handwerkslieſerungen in Berlin, über die neutrale Vergebungsſtelle für Heeresliefe⸗ rungen in Baden und über den Vorſchlag betr. eines Landes⸗Lieſerungsverbanudes badiſcher Haudwerkergenoſſenſchaften e. Gen. m. b. H. Nach eingehender Beratung, an der ſich Vertreter der ſämtlichen Kammern beteiligten, konnte ſeſtgeſtelkt werden, daß völliges Eiuver⸗ ſtändnis herrſcht über die geplanten Einrichtun⸗ gen. Sowohl von der Hauptſtelle in Berlin, als auch der neutralen Vergebungsſtelle, die aus den berufenen Vertretungen von Handel, Gewerbe und Induſtrie zuſammengeſetzt iſt und ihren Sitz in Mannheim erhalten wird, erhofft man eine gerechte Verteilung der Arbeiten und Lieſerun⸗ gen; für die Gründung eines Landes⸗Lieferungs⸗ verbandes wird jedoch ein Bedürfnis vorerſt nicht anerkannt. Ueber den Kriegshilfsverein Baden für den Kreis Memel reſerierte der Vor⸗ ſitzende der Kammer Karlsruhe, Herr Stadtrat Iſenmann Bruchſal. Er bedauerte, daß nach den gepflogenen Verhandlungen wenig Ausſicht vorhanden iſt, daß bei dem Wiederauf⸗ bau von Oſtpreußen auch das badiſche Handwerk beteiligt werden kaun. Zur„Beſchaffung von Klein wohnungs⸗ eiurichtungen gab Herr Ingenieur Bu⸗ cerius an der Hand des vom Landes⸗Woh⸗ Fuungsverein geſtellten Materials die nötigen Erläuterungen. Die Grundſätze und die vor⸗ läufig von den einzelnen Kammern aufgeſtellten in einer Kommiſſionsſitzung, die aus Vertretern bezw. Sachverſtändigen aller Kammerbezirke Tzuſammengeſetzt werden ſoll, eine gemeinſame Koſtenauffſtellung zu fertigen und dieſe dem Lan⸗ Mit Rückſicht auf die ungünſtige Lage des Bauhandwerks wird beſchloſſen, unter Bezugnahme auf die in der vorletzten Konferenz beſchloſſenen Denkſchrift an das Gr. Finanz⸗ miniſterium eine Eingabe zu richten,„die Bereitſtellung von Bauarbeiten“ zu veranlaſſen und insbefondere die Ausführung von bereits genehnrigten Arbeiten anzuordnen. Der Vorvort wird mit der Ausarbeitung beauftragt. Ueber ſpezielle Wünſche im Kammerbezirk Freiburg wird dieſe Kammer berichten. Hauptmann beim Karlsruher Bezirkskommando, zum 2. Vorſitzenden u. Chefredakteur C. Auen Ueber die Abfaſſung des wolle. bemächtigten ſich der ſüdlichen Uferhöhe. Kalkulationen wurden beſprochen und beſchboſſen, und ſeine Vorlage an das Gr. Landesgewerbe⸗ amt wurde Entſchließung getroffen. Der Beitritt der Handwerkskammern zu ver⸗ ſchiedenen Organiſationen(3. B. Deutſch⸗ Türkiſchen Vereinigung) wird den einzelnen Kammern anheimgeſtellt. Im Anſchluß daran wurde von Syndikus Haußer ſen. Bericht er⸗ ſtattet über die Gründung und die Organiſation des Vereins„Heimatdank“, woran er die Bitte knüpfte, die Beſtrebungen dieſes Vereins nach Möglichkeit zu unterſtützen. Zur„Unterverteilung des Leders, das der ärmeren Bevölkerung zu halben Höchſtpreiſen zur Verfügung geſtellt werden ſoll', werden Richtlinien feſtgelegt und es wird beſchloſſen, zunächſt die Unterlagen für die Verteilung zu beſchaffen. Auch die ebenſo wichtige wie ſchwie⸗ rige Frage der Freigabe von Leder und die Bekämpfung der Lederknappheit wurde ein⸗ gehend behandelt. Auf Wunſch der Kammer Konſtanz wurde einſtimmig beſchloſſen, daß die Kammer Mannheim, deren Dienſtzeit mit dem kommenden Monat abläuft, die Vorortsgeſchäfte bis nach Beendigung des Krieges weiter führt. Nach erledigter Tagesordnung wurde die Konferenz vom Vorſitzenden mit Dankesworten geſchloſſen. Gerichtszeitung. * Kaiſersläutern, 29. Mai. Eine Höchſt⸗ preisgeſchichte, die hier vielfach beſprochen wird, be⸗ ſchäftigte das Schöffengevicht. Zu dem Groß⸗ grundbeſitzer Jakob Migot auf dem Hahnerhof bei Enkenbach kam anfangs Februar ein gering bemittelter Mann aus Enkenbach und klagte ihm, er brauche ſehr notwendig noch einige Kartoffeln. Migeot, einer der reichſten, wenn nicht der reichſte Grundbeſitzer der näheren Umgebung von Kaiſers⸗ lautern, frug den Mann, was er denn bezahlen Der bot ihm den Höchftpreis, gab aber zu verſtehen, daß er auch noch etliche Pfennige mehr bezahlen würde. Migeot erwiderte ihm aber, ſo könne er Kartoffeln abſolut nicht haben, unter 5 Mark gebe er ihm keine. Auf Anzeige hin er⸗ hielt Migeot eine auf eine verhältnisnküßig geringe Geldſtrafe lautenden Strafbefehl, gegen den er aber Einſpruch erhob. Schöffengericht hat nun den Migeot, indem es ſein Verhalten als im höchſten Grade verwerflich bezeichnete, zu einer Geldſtrafe von fünftauſend Mark ver⸗ urkeilt. Letzte Meldungen. Der Wiener Bericht. Wien, 30. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Kuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Lebhafte Feuerkämpfe, nament⸗ lich an der beſſarabiſchen Front und Wolhyuien. Sonſt keine beſonderen Er⸗ eigniſſe. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern fiel das Panzer w erk Punta Corbin in unſere Hand. Weſtlich von Ar⸗ ſierv erzwaugen unſere Truppen den Uebergang über den Pofſinabach und Vier heftige Angriffe der Italiener auf unfere Stellungen ſüdlich Battale wur⸗ den abgeſchlagen. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Ruhe. 5 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. panik in Gberitalien. „ Wien, 30. Mai.(Pr.⸗Tel.,.) Die Zeit berichtet aus Lugano: Alle Städte in Ober⸗ italien ſind überfüllt von Flüchtlingen aus den Kampfgebieten an der Tiroler Grenze. Die italieniſche Regierung verſtändigte ſich mit den Hilfsausſchüſſen, um die zur Unterbring⸗ ung der Flüchtlinge notwendigen Maßnahmen zu treffen.— Andere Nachrichten von der ita⸗ lieniſch⸗ſchweizeriſchen Grenze beſagen, daß in ganz Oberitalien rieſige Panik herrſcht. Die aus Mailand nach Süden und Weſten ab⸗ gehenden Züge ſind ſämtlich voll von Ange⸗ hörigen der wohlhabenden Kreiſe, die teils an die Riviera, teils nach Mittel⸗ und Süditalien flüchten. Viele Geſchäfte in Mafland und Venedig haben aus Furcht vor Unruhen geſchloſſen. Ein dreiſtündiger Miniſterrat in Rom. Bern, 30. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Der italieniſche Kriegsminiſter Gene⸗ ral Morone, welcher geftern von der Front kommend in Rom eingetroffen iſt, hatte am Vormittag eine anderthalbſtündige Beſprech⸗ ung mit dem Miniſterpräſidenten. Der Mailänder Secolo bemerkt hierzu: Die Wichtigkeit einer ſolchen Beſprechung über die durch die öſterreichiſch⸗ungariſche Offenſive ge⸗ — ſchaffene Lage ſpringe in die Augen. Der Miniſter des Aeußern Sonnino hatte eine Beſprechung uft dem Landwirtſchafts⸗ und dem Handelsminiſter Cafaſola, dem Schatz⸗ miniſter Carcauo und dem Kriegsminiſter. Minfſter Daneo empfing den ruſſiſchen Bokſchafter zu einem kurzen Beſuche, dem Miniſterrat, der drei Stun den dauerte. Der Corriere della Sera meint dazu, man dürfe ſagen, daß das Oberkommando die Lage nicht als beſorgniserregend Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 30. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des Hauptquartiers. An der Irakfront brachte im Abſchnitt von Felahie am rechten Tigrisufer unſere Artillerie zwei feindliche Geſchütze zum Schweigen. Wir erbeuteten an dieſem Ufer 17 Wagen mit Vieh und machten bei einem Überfall 24 Engländer zu Gefangenen. Kaukaſusfront. Am rechten Flügel und im Zentrum Patrouillenkämpfe. Am lin⸗ ken Flügel Scharmützel einzelner Abteflungen. Im Abſchnitt von Smyrna verjagten unſere Geſchütze drei feindliche Flieger, die Thokia überflogen. Einige feindliche Kriegs⸗ ſchiffe unterhielten eine kurze Zeit ein un⸗ wirkſames Feuer gegen den Hügel weſtlich der Inſel Keuſten und zogen ſich dann zurück. An den anderen Fronten keine Ver⸗ änderung. Des Kaiſers Rückkehr an die Front. Berlin, 30. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer hat ſich wieder zur Front begeben. die Süddeutſchlanofahrt des Reichs⸗ kanzlers. Stuttgart, 30. Mati.(WTB. Nicht⸗ altlich.) Der Reichskanzler wird zu ſeiner be⸗ vorſtehenden Ankunft von der Stuttgarter Preſſe herzlichſt begrüßt. Der„Staats⸗ anzeiger“ ſagt: Der Herr Reichskanzler wird Zeit und Gelegenheit haben, mit den Lei; tenden Perſönlichkeiten Rückſprache zu pfle⸗ gen. Daß der oberſte hochverehrte Beamte des Deutſchen Reiches in einer ſo außerordent⸗ lichen, an ſchwierigen Fragen reichen Zeit, dum perſönlichen Gedankenaustauſch konumt, wird in Württemberg, das für Kaiſer und Reich gibt, was es nur geben kann, freudig und mit Genugtuung begrüßt werden. Wir heißen ihn in herzlicher Geſinnung willkom⸗ men und wünſchen, daß er auch bei ſeinem Beſuche in Württembergs Hauptſtadt die an⸗ „Neue Tageblatt“ ſchreibt: Herr von Bethmann Hollweg findet auch in der Bevöl⸗ kerung Stuttgarts und Württembergs volle Anerkennung für die feſte und ruhige Sicher⸗ heit, die er am Steuer des Staatsſchiffes im Weltkriege und gerade auch im letzten Jahr und in der letzten Zeit getätigt hat. Da⸗ deutſche Volk ſelbſt zuverfichtlich, wachſam und vorausſchauend, findet dieſe ſeine Eigenſchaf⸗ ten in dem leitenden Staatsmann und das iſt der Grund eines immer ſteigenden Ver⸗ trauens und einer erhöhten Hoffnung, daß der Reichskanzler für jede neue Entwicklung rich⸗ ſtig wählen wird. O Rotterdam, 30. Mai.(Priv.⸗Tel.) Das holländiſche Preſſebureau teilt mit: Großes Aufſehen erregt in London die Meldung, daß die Admirale Glade und Hurſt als Vertreter des Auswärtigen Amtes nach Paris reiſen, um dort mit der franzöſiſchen Regierung Aenderun⸗ gen in der Blockade zu beſprechen. Die „Morningpaft“ fürchtet, daß es ſich um eine vor⸗ zunehmende Aenderung in der Blockade handelt, die unter dem Einfluß der Vereinig ten Staaten von Amerika ſtattfinden ſoll. Daß Hurſt nach Paris geſandt wurde, er⸗ ſcheint dem genannten Blatt beſonders bedenk⸗ lich, da gerade er für die bekannte Londoner Deklaration verantwortlich gemacht werden muß. Brand in der Bukareſter Munitionsfabrik. Biuka veſt, 30. Mai.(WeTB. Nichtamtl.) Um Mitternacht brach in der in der Nähe des königliche Schloſſes Cotrotſcheni ſich beſindlichen Patronenfabrik ein Brand aus, der mehrere heftige Exploſionen verurſachle. Der König erſchien an der Brandſtätte und leitete perſönlich die Löſcharbeiten, die nach drei Stun⸗ den erfolgreich beendet wurden. Nach amtlichey Mitteilung iſt kein bedeutender Schaden hervor⸗ geruſen worden. Die Urſache iſt noch nicht ſicher ſeſtgeſtellt. Einige Perfonen wurden keicht ver⸗ letzt. Nach weiteren Meldungen iſt ein Petro⸗ leinnbehälter und ein kleines Pulverdepot in der Putronenwerkſtätte zerſtört worden. *** gemeine Wiener Zeitung berichtet aus Athen⸗ Die griechiſche Heeresleitung hat die Komman⸗ danten der einzelnen ile verſtäudigt, daß die Serben dafür verantwortlich feien, daß die griechiſchen Truppen von den am 10. Mat beſetzten Punkten nicht weiter zurückgehen. FPFPFPFPPPFPbPbPVPCVVVVUVUVUVUVUVVVVVVVVVVVVVVVVVV—— INIA Berichts über die Studienreiſe nach gemeinſchaftlichen gleichfalls Bedeutung beigemeſſen wird. Nach⸗ mittags berichtete der Kriegsminiſter im dewahrfe Wahrung FHincder ungdKranke Wien, 30. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die All-⸗ anſehe. *3 „ genehmſten Eindrücke empfangen werde. dDas? eiue Renderung der engliſchen lockade? ⸗· 8 .. 2 . ⸗Auzeiger Badiſche Neueſte——(Abendblath . e Rheinmünlenwerke Mannbeim. N Maunhei m, 30. Mai.(Priv.-Telegr.) Der * Aufsichtsrat beschloß in seiner heutigen n 5 Sitzung, dtie ordentliche Generalversammlung auf den 26. Juni einzuberuſen und ihr die Verteilung eeiner Dividende von 12 Prozent(Wie i..) sowie eine Erhöhung des Aktienkapi⸗ * 3 tals vorzuschlagen. Papyrus-.⸗G., Mannheim-Waldhos. 5 3 Die heutige ordentliche Generalversamm. ⸗ Jung, die in den Raumen der Süddeutschen er Dilskonto-Gesellschaft A. G. in Mann- heim unter Vorsite des Herrn Gen. Ronimerzien- r· rats Dr. med. h. c. Car! Haas statffand, war von 9 Aktionären besucht, die ein Kapital von M. 4700 000 vertraten. Die Versammhmg erledigte einstimmig und ohne jede Erörterung sämtliche 0 Punlete der Iagesordnung und wählte das sat- er zungsgemäß ausscheidende Mitglied des Aufsichts- rats, Herrn Geh. Kommerziemat Dr. Adoff Clemm wieder. Der Reingewinn von M. 13 995 wird denmach zur Ernü Bigung des aus dem Vor- jahre übernommenen Verlustvortrages von Mark . 863 346 verwandt, sodaß auf neue Rechnung —5 ein Verlust von M. 849 350 vorzutragen ist. er Farbwerk Mülhelm vorm. A. Leonhardt & Co.,.-., Mäülheim. 5 B. Frankfurt a.., 30. Mai.(Priv-Telegr.) A- In der heute hier abgehaltenen Generalver- sammlung wurden die Regularien genehmigt, besonders die Dividende für die 1,70 Mill. M. Stammaktien auf 2 Prozent(i. V. nichts) und auf die 1 Mill. M. Vorzugsaktien auf 5 Prozent(i. V nichts) ſestgesetzt. Zum Schluß der Versammlung legte der gesamte Aufsichtsrat sein Amt nieder und an dessen Stelle traten die Herren Geh. Reg.- Rat v. Weinberg, Dr. Meinhardt und Hoff- mann, Nomberge und NKaufmann Gg. Mokiar, sänitlich in Franickurt a. M. Diese Neuwahl des Aufsichtrats ist eine Folge des Uebergangs der Aktienmehrheit an die Leopold Gassella 8 Co. G. m. b. H. Framkona Rück- und Mitversicherungs⸗ Aktien-Gesellschaft, Berlin. Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1915 stellt sich einschließlich M. 31 551,73(. V. M. 43 644, 87) auf M. 427 514,14 85 Vorj. Mark 4¹9 448,12) Der Autsichtsrat beschloß, der am 22. Iumi d. J. statttindenden Generalversa mlung die Auszah- lung einer Dividende von M. 40,—(W. i. Vorj.) in Vorschlag zu bringen. Mückversicherungs-Gesellschatt Europa, Berlin. Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1915 stellt sich einschlließich M. 1 287,16(l. V. M. 23984,0) Gewinmwortrag auf Mark 127 704,23(i. V. Mark 111 158,44). Der Aufsichtsrat beschloß, der am 22. Juni d. J. stattfindenden Generalversammlung die Auszah- lung einer Dividende von M. 20,—(wie i. VorI) in Vorschlag zu bringen. Gaxl Lindström.-., Berlin. In der gestrigen Hauptversammlung, in der ein Aktienkapital von M. 2480 000 vertreien War, führte der Vorsitzende Konsul S. Mare zu dem Ergebnis aus, daß die Gesellschaft hoffe, Aktionären wieder wWie in früherer Zeit beiri gende Ergebnisse vorlegen zu können. Es Stimmen laut geworden, die eine höhere Dividende 55 gewünscht hatten. Die Frage einer Dividenden- uß. erhöhung sei in der Verwaltung eingehend geprüft ik worden, und man sei zu dem Exgebuis gelommen, 5 eine Dividende von 12 Prozent zu verteilen. Bei tl.) der Dividendenverteilung sprächen Erwägungen des mit, die sich vornehmlich auf das Ausland be. hen ziehen, die im Geschäftsbericht nur gestreift und der der Oeffentlichkeit aicht bekanntgegeben würden. Der Im Schoße der Verwaltung habe man große Aktio- närsinteressen vertreten, die die Dividendenrich- ung der Verwaltung gutheigen, denn die Verwal- tung sei der Ansicht, daß die Gesellschaft nach dem Kriege infolge illrer außergewöfmlichen Aus- fuhr stark dastehen miisse, denn es gebe große Monopolgebiete zu verteidigen. Ein Aktionär traf defür ein, daß man im Interesse einer stetigen Dividendenrichtung möglichst fir die innere Festi- gung des Unternemmens sorge, damit die Alctio- nare nicht eimmal eine Enttäuschung erführen. Ueber die Steigerung der Außenstande gab der Vorsitzende die Auskunft, daß die Gesellschalt diese von der Favorite-Recordt-.-G. bei der Ver- einigung übernommen habe. Die Aufnahme des Warenlagers sei in vorsichtiger Weise erfolgt, und man habe die Warenpreise zu Friedenspreisen und derunter eingesetzt. Erfreulich sei, daß der Um⸗ Satz gestiegen sei. Auch im laufenden Jair sei ein steigender Umsatz zu erwarten. Es sei ein An- Waechsen von 70 Prozent zu verzeichnen. Einer Veitern Eutwicklung sieht die,(iesellschaft auell nach dem Kriege eulgegen. Neu in den Aulsichts- rat gewählt wurde Baukier Goldschmidt in Firma hwartz, Goldschmidt 8 Co. ine enwedtsche Molzahusfuhrsteuer In Sicht. 455 055 Wie wir liören, besfeht bei der schwedischen Regierung die kKünfti 10 eine Holzausfuhr- Stelter von Kronen für den Kubikmeter ein- 5 handelt wurden. ſeran 0, Schulnabrik Wessel. In guter Haltung v kohlung und Scheideanstalt Besserungen. Dn durch werden auch die Preise für den inländischen Holzverbrauch beeinflußt. Um nun einen gewissen Ausgleich zu schaffen, will man die geplante Aus- fuhrabgabe erheben. Füir den deutschen Holzntarkt würde die neue Ausfuhlrsteuer den Holzbezug aus Schweden, der ohnehin schon unter der Valuta- frage schwer leicet, weiter ungünstig beeinflussen. Fimanzen. Vom Stand der österretehischen Stustsschuld. Die österreichische Staatsschuld in Kontmmission Veröffentfich eine Nachweisung über den Stand der Staatsschuld zu Ende Juni 1915. Danaci betrug, verglichen mit dem Stande von Eude Dez. 1914 die allgemeine Staatsschuld 5116,4(—8,) Mill. Kronen ctie Staatsschuld der im Neichisrat vertretenen Königreiche und IAnder 17336,00 ( 4500,8) Mill. Kronen. Die gesamte Staats- schuld Oesterreichs ohne Ungarn stieg im zweiten Halbjahr 1914 um 4056,0 auf 17 960,0 Mill. und im ersten Halbiahr 1915 um 4492,4 auf 22 453, Mifl. Kronen. Seit bis Ende 1915, somit um 9449,3 Mill. Kronen. Die Kniegsschulden in Sbesondere Setzten sich Ende Juni 1915 folgendermaßgen zusammen: Bei der Oesterreichisch- Ungarischen Bank Lombard- darlehen 510 Mill. EKronen, bedeckt mit 2½ jährigen Sproz. Schatzscheinen im Nenmwert von 600 Mill. gegen 5 Proz. Verzinsung, Lombarddtarleten 1272 Mill., bedeclct mit Ajährigen Sproz. Schatzscheinen im Nennwert von 1696 Mifl. Kronen. Nach Ab- zug der Notensteuer gegen 1 Proz. Verzinsung, Solawechsel 1780,8 Mill. gegen die gleiche Ver- zinsung. Weiter Vorschuß der Oesterreicher- gruppe 600 Mill. Kronen gegen 4% Proz. Zinsen. An die deutsche Bankengruppe begebene Schatz- wecllisel im Betrage von 200 Mill. Mark g een 6 Proz. Verzinsung und eine Gebülr von Proz. und von 180 Mill. Mark gegen 5 Proz. Verzinsumg und eine Gebüur von Proz., Schlieblich erste und zweite Nriegsanleihe 4889 Millionen. Bis Ende 1915 betragen somit die Kriegsschulden ins- gesamt 9408,7 Mill. mit einem jährlichen Zinseri⸗ erfordernis von 377 Mill. Kronen. Das jährliche Zinsenerfordernis der bis Ende juni 1915 ausge- viesenen gesamten Staatsschuld beträgt 890 Mill. Kronen. Frankfurter Eflektenbörsd. Frankfurt a.., 30. Mai.(Priv.-Telegr.) Im heutigen freien Verkehr war das Geschäft bei Beginn ziemlich lebhaft. Die Umsatze beschiränken Sich auf einzelne Märkte, wo beilweise bei reger Kauflust ansehnfiche Kurserhöhungen erzieft wilr⸗ den. Die Führung übernahnm von Rüstumgsp'pie- ren Munscheid, welche bei großen Umsätzen ge⸗ Für diese Aktien brachte ddie Steigerung mit dem gulen Geschäftsgang in Zu- sammenbaug. Zu erwähnen sind femer Phein- melall bei fester Tendenz. Beachtet waren ferner Sch-Kupfer, Adlerwerle Kleyer, Zellstoff erkehrten auch Mon tan wWerte, Schiffahrts- alctien und Flektrizitätswerte. Vom Chemischen Werten erzielten Höchster, Griesheim Holzver- Inn Bankaktien wurden Berliner Haudelsgesell- schaft umd Deutsche Bank reger umgesetzt. Die übrigen Banken lagen ruhig aber fest. Lombarden Waren auf Wiener Nachfrage gebessert Auch Schantungbahnen standen zeitweise im Mittelpunkt des Interesses. Spiter trat wieder merkliche Ruhe ein, die Grundtendenz blieb aber fest. Am Ren- tenmarkt war das Geschäft Still bei unverän- derter ſester Tendenz. Japaner sind bei beschei- denen Umsaätzen höher. Der Schluß der Börse wWar rühig aber ſest. Berliner Efehnenbörse- Berli n, 30. Mai. Bei allgemein ſester Grund⸗ stimmung spielten heute Montanwerte, von bdiesen besonders Oberschlesische, dann auch Phönix-Bengbau und Bochumer Gußstahl, bei ziemlichen Umsätzen die Hauptrolle. Immer wie⸗ der schöpft die Börsenspekillation aus der reichen befriedigenden Geschaftslage, besonders bei den Eisenwerten, neue Auregutig. Augerdem trat noch Kauflust füär einige Rüstungswer te bervor. Dynamit-Trust, Orientbahn und tütrk. Lese hagen fest. Auf den übrigen Markigebieten sind die Preise bei stillem Geschäft recht gut behauptet. Geld auf einige Jage nach Monatsschluß war zu etwa 5 Prozent erhältlich. Der Privatdiskont stellte sich auf 46 Prozent. Am Devisenmarkt waren schweizer und Gsterreichisch-ungarische Devisen leicht abgeschwächt. Aus Newiyork wrird eine Erhöhung fitr Sichtwechsel Berlin um 7 cent für je 4 Mark gekabelt. Berlin, 30. Mai. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 30. 29. Geld Brief Geld Brief Newyork.• 30 5.19½.17½ 8¹97½˙ Hlolland. 223.50 224.— 223.50 224. Dänemark 161.25 161.75 161.25 161.75 Schweden 161.25 161.75 161.25 161.75 Norwegen 161.50 162.— 161.50 162.— Schweiz 103.12%½ 103.37% 103.37%½ 103.62%½ Oest. Wungern 69.75 69.85 60.80 60.90 Rumänien 86.25 856.75 86.25 86.75 Bulgarien 78.50 79.50 78.50 79.50 Tee Londoner Etrektenbörse. tonson, 23. Aprll. * 27. 2½ Engl. Konsols. 59.50 57.% Pennsylvania 60.10 50% argentinler 95.———Soutbern Paslflo. 102%105 10 4% Araslllaner.—— Union Faoffio— 144. 4% Japan, v. 1899—.— 69.% Steeiiss 8785 35.% 3% Portuglesen 82 54.—Anae. Cop. 58 4 105 50% Russen 1 83.½ 383.½[ Rlo Tinto 61.34 4⁰% Russen v. 1909 Charterell 5 1755 Ballimore and 9h-o 95 De Beors deterred 10.% 10. Canadian Pacifio 168% 106 bena Goldflelds. ie I1 Erle oom. 40.0% e beene 15 7 116 4255 1 Tvatdiskont 1¹6 1 e e,, ee Sankanehang 222 000 Fn. Sterimn. -und Indusirie- Schweden um annähernd 70 v. H. gestiegen. Da- dah außer den reinen Barauslagen beim Weiter⸗ bihre Auſträge zurück. ul die Haerdler, 255 Ende maclien. — Ne Eſfelstenbörse. Newyork,. Mai. An der Börse herrschte im Elinblick auf den morgigen Dekoration- Day schon Feiertags stimmug. Die ersten Notie- rungen hatten nur wenig Veränderung aufzuwei⸗ Sen. Kriegswerte gaben ewas nach. Die Festig- keit der Readingaktien führte jedoch im Späteren Verlauf zu einer Erhöhung. Die inten⸗ Sive Geschäftsstille, die sich in den Nac amittags- stunden durchsetzte, wurde durch die erneute Nachfrage nach Kohlenbahnen etwas die weliere Kursgewinnung hatte. Trotz des regen Verkehrs war die Schhißtendenz recht fest. Der Aktienumsatz betrug 260 000 Stück. NMEWVORK, 29. Ral.(Devlsenmarrt.) 2N. 27. hn..—.— nom. geld auf 24 Stunden(Durohsohnfttsrate) 230 nom. Zeld letztes Dartenen 25⁵0 nom. Siscsonde.— 76.50 Siohktwechsel Frisgsg JJ MWeohsel auf Losdon(5 Tage).72.75.72.75 Weohsel auf London(Cable Transfers)...78.40.76.35 Silbor Buffio,n„3 D% 7e, NEWVORK, 29. Lal.(Aktſenmarkt). 27. 2. Atch. Top. St. Ee o. 1054% 1055% Horthern Padifto o. 113% 113½ d0. N 19175 1995 8 Raa 50 5 160 4 57½¼ Zaltimore and O0Rio 91½ 2Reading 8 102% 100 Canada Pachfio 179— 178%/J Chioage Rock is- 5 Ohes.& Obio o 6% 52— land Paolf. Raiw. 20½ 20½% Obio.MIIW.St.Faulo. 98½¼ 97½%; Southern Paclfſo, 100½ 100— Depver& fio Gr. 13— 13— South. Rallw. oom. 22%8 228/ do. do. pref. 25½ South. Railw. pref. 65% 55. Erſe oom. 39% 38½% Unlon Padiflo o.. 139½ 139½ Erie ist pref. 51— 33% Union Paolfio prof. 82¾ 925½ Erle 2ud pref.. 3% 44. Wabash pref. n. Akt. 49% 49% 5 1 5 7 85 215 dom 5 5% r. North. Ore Cert. merio. Can ooc. 1 IMinols Centr. oom. 103.— 108%½ do. d0. pref. 119.— Interborgh. Retrop.———— Amerlo. Locom..— 72 o. Cons. 00. 18— 18—amer.Smelt.& Bef.o. 98.— 96½ do. Rotrop. pr. 76— 76— do. Sugar Bef. o.— 112½ Kansas Olty aud Anad. Copp. Ain. o. 8470 83¹ Goutbern. 285.— 28. Sethlehem Steel. 4— 450 do, pref.. 50% 60%½ Ceniral Leather 84% 84½½ Lehigh valley 50 8 88½ 81½ Honsolidated das 132½ 1870 Lonisv., u. NRashe 5 27 170% 170— Miss. Cans, Tex. o. 14„exlo. Fefroleum—— 109¼ do. do. pr.—— 11—Hatlonal Lead. 36/ 68 Missouri Paclfio, 6/ 6½% J Unit.Stat. Steelso. 65½ 88— Hat. Rallw. ofMex.%½%½ UnitStat. Steels pr. 147— 118½ New Vork Oentr. o. 196— 195% Utah Copper doom. 60¾8 804%½ 60. Ont& West. 27%½% 27% Virgin. Car. chem..—— 42 Rorfolk& West. o. 127% 126— Searsfoebuok ola.—— 183— Aktien-Umsatz 260 000(220 C00) Warenmärkte. Vom Siegerländer Eisensteinmarkt. In Exgämung unserer bisherigen Meldungen Ggl. Nr. 248) Wirdk jetzt berichtet, daß der Preis für die LIonne Roh spa t für Lieferung ab 1. Juli bis Ende dieses jahres von M. 25,50 auf M. 25,. nmuithin bloß um M. 0,50 erhöht worden ist. Daß ciie Preissteigerung sich in so mäßigen Grenzen hält, ist dem erkolgreichen Eingreifen der Regie- rung zu verdanken, womit auch eine weitere Er- Höhtng der Preise für Stahl- und Spiegeleisen ver- mieden sein dürfte. Der Siegerländer Eisenstein- verein wollte bekanutlich den Preis für Rohspat um M..— per Tonne aleo Weesutlich stäitker erhöhen. Der neue Preis von 1 20, Soll nicht nur für eu abzuschließende Käufe gelten, sondern auch Für die älteren zu niedrigeren Satzen getätigten langfristigen Abschlüsse Zus Lae des Wieimarktes. Die Deutsche Verkaulsstelle für gewalzte und ge- preßte Bleifabrikate in Kölnn hat den ver- Pflichteten Händlerfirwen mitgeteilt, daß infolge Aufhebens der Beschlagnahme von Blei bei den Verbandswerken, sie wiederum in der Lage ist, Aufträge ohne Freigabe- bezw. Belegschein aus- Zinführen, soweit dieselben in einzelnen Fällen noch über beschlagnahmefreies Rohmaterial ver- fügen. Ferner können heute ohne Weiterung solche Aufträge in Bleifabrikaten wieder auige- nommen werden, bei welchen das entsprechende Quantum Blei vom Besteller zurüchgegeben Wird. Nach einer von den Behörden gegebenen Mittei- lung lägt es die Höchstpreisverordnung nicht ui, verkauf Verdienste auf die Fabrikantenpreise zu- geschlagenm wurden. Den heutige Grundpreis steilt Sich einheitlich auf 88 Mark für 100 kg einschl. Stroh ab Feune een, Kasse in 14 Tegen mit 180 Proz. Ferner feilt die Verkaufsstelle mit, daß seitens der Behörde in Röhn-Hamsaring 10 eine Beratungs- und Verteilungsstelle für Blei- fabrikate errichtet Ist. Wochenbheziehe der Preisbenebtsstelle des Deussenen Landwirtsehattsrais vom 23. bis 29. Mai 1915. Die Zeitung„Der Bund“ vom 24. d. Mts. enthalt einen Bericht über den Kar toffelhan- del, in dem es u. a. heißt:„Nachdem noch vor weuigen Wochen eine stare Nachfrage nach Speisekarfoffeln bestand und es schien, diese konne angesichts der laugsam einlaufenden Zufuhren baum befriecigt werden, zeigt sich gegenwärtis eine Ueberfüllung des Marktes Oder Goch eis volliger Geschüäftsstillstand. Fürsorge-Nommis- Sionen und Nonsumenien-Org, ganisgtionen Ziehen Welchie noch Ware abæugeben kaben, Nucken nicht genü⸗ 285 Abnehner. Aus diesem Grunde muß auch rBund mit der Einfuhr deutscher Kartoffein Diese werden gegenwige, reichehn angeboten, namentlich auch von Stadtwer- wWaltungen, ein Beweis, daß Deutschland noch über Bestände verfügt.““ Es wäre doch inter⸗ 21l ertahr Welche deutschen Stadtwer⸗ Landwirten nut Hochdrucht ennonimem Sind, dec gemmildert, Elektro per Kasse 150%½6, 3 Monato—, Bost-Selek essanm, Ten,—.—, 3 Wonate—.. inn por 62863 19 Waltungen ihre Karloffelvorräte, dlie den deutscher 55 iokO Hov, per Kasse.%, 02.—. Drr doch unterliegen der Anzeigepilicht die Mengen nicht, die lediglich für den Haushalt des Eigen- tümers bestinmmt sind. Unter dem 2. Mai ist ein Kriegsernähirungsamt errichtet, daß die Befugnis Hat, die im Deutschen feich vorhandenen Lebens- mittel sowie Rohstoffe und andere Gegenstände, die zur Lebensmittelversorgung erforderlich sind, ür die Ernährung des Volkes in Anspruch zu nehmen. Die Reichsgetreidestelle wird den Bun- desstaaten eine größere Meuge Mehl außerhalb des Verteilungsplanes zur Verfügung stellen, ins⸗ besondere lür die schwer arbeitende und minder- bemittelte Bevölkerung. Vom Begim der Heu- ernte ab sallen auch die landwirtschaftlichen Au. beiter bedacht werden. Auf Anregung des Reichs amts des Inmern ist am 20. Mai eine Zentralstelle für das Trocknungswesen errichtet. Sie hat die Auigabe, mit allen Mitteln für die Ausbreitung der Trocknung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und aller Stoffe, die für Nahnungs und Futterzwecke in Betracht kommen, zu wirken. 5 Die üiberaus günstige Witterung kam in der letzten Woche in einer allgemeinen Nachgiebigkeit der Veräufer zum Ausdruck. Verstimmt war der Markt ferner durch die Befürchtungen, daß infolge der Oründung des Reichsernährungsamtes der Handel noch mehr als bisher ausgeschlallet Werden könnte. Aus dem Fuftermittelangebot ist zu e- wälnen: Tapiokamischfuttermehl 60⁵., Schwarz-. hafer-Futtermehl 680., Eichehmehl 605 M. mit Sack Holstein, Erdnußabfahmehl 410 M. Mechelen- burg, Palmamischfutter 430 M. mit Sack unck Bohn- nenabfalffutter 675 M. Hamburg, grobe Reiskleie 365 M. mit Sack ab Station, Flachshülsen O M holländische Gremzstation, Spelzspreumenil 310 M. Mrit Sacle Hanßburg, Spreukleie 325 M. Württem berg, 340 M. Hamburg, Strohmehl 230 M. Haders. leben, Haidemel 300 M. mit Sack Holstein, Obst- trester gedarrt 300 M. mit Sack Hamburg, gemah⸗ len aus zweiter Hand 310 M. Holstein, Fischfutter- mischmehf 28—30 Proz. 830 M. Mecklenburg, Wal. mischmehl 35—40 Proz. 720 M. Hamburg, Fleisch- meh! 40—50 Proz. 700 M. Schieswiig, Häcksel-“ melasse 70:30 20 M. mit Sack Harburg, Tori- melasse 270 M. Westfalen, Haidekraut war zu Stretwecken zu 1,45 Mark per Zentner ab Hol⸗ stein argeboten. 8 Berliner FProdauktenmarkt. Berlin, 30 Mai. Frühmarkt. Um Waren⸗ bandel ermittelte Preise.) Die Preise sind Segen gestern unwerändert. Berlin, 30. Mai.(Getreidemarkt ohne N9 5 Der Besuch am Produktenmarkt Wwar spärlich. In- des anhaltenden warmen Wetters und der Berichte, die sich über den Saatenstand überein- stimmend außerordentlich günstig auslassen, Hielt sich die Kauflust in Futtermitten in allgemein engen Grenzen. Für Rüben hält die Nachft gegen an. Altes Heis findet Vorhandensein an frischem den Futter b Sstarkem Angebot nur wenig Für auslz! dische Kleie herrscht werig Interesse. Saat wurde in mägigem Umfange gehandelt. N Chicagoer Warenmarkt. Chicago, 29. Mal. Der We e öffnete in Wälliger Haltung und die Preise warern nach den exsten Umisätzen um 1 C niedriger starke Regenfälle im Südwesten und matte Ten⸗ denzberichte aus Liverpool scwie auf große Zu. uhrem an die Produk Cemmnrete im Innern des Landes. Olnstige Saatenstandsberichte souie große Vorräte drücketen Weiter auf die Preisgestal. tung. Im Nachmittagsverkehr war die Tendenz ſolge der großen Verschiffungen und auf Decteun gen jester. Der Schlugyerkehr volEog sic i stetiger Haltung. Bei ½ C. niedrigerem Preise war die Keu am Maismarkt anlangs als willig zu bezeich. nen au günstige Wetter- und Marktberichte aus Lirerpeol Sowie auf die Anlcündigung großer 2 Auhren. Da im weiteren Verlauf aus Ilinois gimstige Saatstandsberichte gemeldet wurden umd auch Deckungen stattfanden, tonnte sich der Marke wieder erholen und schloß in lester ee omoage, 29. Mal. 2. 27. 20. Welzen NHaf 107.— 107.% JSobwelne: Jal 107./ 109.½ zohwers.5 Hals Mal 10.1% 58./ Speok 1168.1201 Jufi 69.½ 69.— Schmalr: Hafer Hai 39.1½ 40.% Maf 12.52 „ lull 40.4½%—— Juft 12.42 SOohNν-+lç Pork: Mal 25.40 l. Weat. 132000 45 000 zul 2275 dv. Oblongo 42 080 10 08 Rippoa: Jal 225 Schwolpp Jul 1222 lelchte.40.45 5 Newryoerker Warenmarkr, REWVYORK, 23. Kal. Woelron: 28. 77. Baammolle: kard Wt. Kr. 2 119¼ 122.½ Rewyork ſoko Ro. 1 Northern 125.½ 128.¼ ver Mali bar Ma!— ber lunf petr Jan 118.%½.% pen Jud Rais l0K0.0 29.— ber Auqust Noh] Spr. WH. n. 205.513 505 5158 zerSeptmber 1280 Boſroige fr. dor Gtcher Liverpool! 17½ 18.— Vordaber Lanton 18.— 18.— Kuteo ke. 21K Baumwolle: Ank. I. atl. g. 6000 3 00 12 in Golfhäfon 0 00 680 Soglomber Ausf. n. Bugland 90 000 0000 dezctabor „„ d. t. 9000 6 030 Januar Lomdoner Metallmuarkt. Vondon, 29. Mal. Kupfor: Kagsa 126—, 3 U0 Antimon— Gueckellaer Schwyeiz Offeriert haben. Das pręußische Landes-⸗ Jutternttelamt stellt für eine neue Mastperiode Mais für 21 Mark den Zentner unter der Beclin- gung zur Verfügung, daß für je 20 Zentner Mais 940 pfund Lebendgewieht au Schweinen abzulie⸗ lern Sittel. Das Mi Wicht des einzelhen Schweines dart fieht unter 150 Pfand, eit wie bisher nichtt unter 200 Pfund heruntergeben. Uel 125 Gen 1 0 Serätenteſ unck Zeschättliches Verantwortlich; 14 Für den allgemeinen Teil: Dr. Fritz Seen 1 den Landelsteil; Druck und Verlag der der Zeit vom 5. Mai bis 5. Juni ist eine Ermitt- ee Fleischwaren angeondnet, dn u. klaasschen En druche 6. Seite. Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abondblatt) Dienstag, den 30. Mai 1916. Rumäniſch iddeut⸗ W Bürttemberg 2 97 Näße des Hauptbahnhofs 2 Tr. ſchön möbl.— 5 2 N 1* 288„ 2 Tr. 5 5 13 175 ſcher Güterverkehr, Tarif, ſmne ſchöne 3 3 Zimmerwohn. m. E 7 2 Zimmer billig zu 1* Amifiohe Bekanntmachungen e e 8 wein. gelſft. ud Hanſerbe, Oas u. eleker s( Miet-Gesuche Nr. Vb ulsc⸗ Licht im 4. St. zu verm. 7 löſch Auf 1. VI. 16 iſt bder 50 5 9 75 iminerwohnunges Näh. Keyplerſtr. 5, part l1 12, Möbk Geſucht möbt. Zimmer 20 S Nachtr erf n 60 8 2 eiſekam, Magd⸗ 5 nöbl. Zim GE cht möbl. 4 Tagesoròdnung 97 bi 100 0 1 15„e 8 83 ie ſer tebermisten, 51413 in Nähe d. 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Geſuch des Johann Heck, hier, um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechtes ohne Branntweinſchank vomHaufesSchwetzinger⸗ ſtraße 156 nach dem Hauſe Viehhofſtraße 5. 5. Geſuch des Karl Schmitt, um Erlaubuis zum Ausſchank alkoholfreter Getränke in der Verkaufs⸗ budz gegenſüber der Wirtſchaft„Zum deutſchen Haus“ Neckarau. 6. Geſuch der Frau Joſef Gehring, hier, um Er⸗ laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe N 2, 2. 7. Geſuch des Wirts ohne Brannt ⸗ Jakob Schäfer in Sandhofeu um Befriſtung der Erlaubuis zum Betrieb einer Schankwirtſchaſt mit Branntweinſchank im Hauſe Kriegerſtraße 2 in Sandhofen. 8. Geſuch des Wirts Guſtavr Wacker, hier, um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schank⸗ wirtſchaftsrechtes ohne Brauntweinſchank von P 5, 12 nach P 2, 8. 9. Geſuch der Pauline Gräf, hier, um Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen Schaukwirtſchafts⸗ rechtes ohne Braunntweinſchank von Heiurich Lanz⸗ ſtraße 13 nach U 6, 13. 10. Geſuch des Valentin Schöntag, hier, um Er⸗ laubuts zur Verlegung ſeines perſönlichen Schank⸗ ohne Branntwe inſchank von 8 4, 18 nach G biergu gehörigen Akteu liegen während drei Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf dies⸗ ſeittiger Kanzlei auf. 6498 Mannheim,. Mai 4018. Großh. Bezirksamt Abt. I. Grasverfteigerung. Am Mittmoch, den 31. Matl, vormittags 9 Uhr, verſtetgern wir im„Hennze Haus“ hier, U1, 1, das Hraserträgmis der ſiädtiſchen Parks, Anlagen und Plätze öffentlich und losweiſe. S2437 Um den kleinen Tierzütchtern zur Erſteigerung von Futtergras Gelegenbett zu geben, ſind kleinere Loſe mit geringerem Flächenmaß gebildet worden, worauf beſonders aufmerkſam gemacht wird, mit dem Anflgen, daß in erſter Linie hieſige Steigerer berſftck⸗ Aichtigt werden. Mannßheim, den 28. Mai 1916. Tiefbauamt: J..: Horowitz. Städtiſches Leihamt. Es wird bekannt gegeben, daß für die Folge Kinder und jugendliche Perſonen unter 16 Jahren Frachtſätzen. Bei der Be⸗ rechnung der neuen Fracht⸗ ſätze iſt der DeutſcheKriegs⸗ Ausnahmetarif für Mine⸗ ralöle aller Art berück⸗ ſichtigt worden. Es kann baher auf Grund dieſes Ausnahmetarifs kein Frachtnachlaß mehr für die zu den neuen Frachtſätzen des Ausnahmetarifs Nr. 10 abgefertigten Sendungen gewährt werden. 45558 Karlsruhe, 27. Mat 1916. Gr. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 31. Mai 1916, nachmittags 2 Uhr merde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wegesöffentlich verſteigern: E. Keicher, H 7, 15 Altertam. Kl. Biederm. Kommode, Tiſch, Nähtiſche, ſonſt. einzelne Möbel, Bilder und Nippfachen zu verk. Joh. Krapp, N 4, 21. Ein schöner FoI (Männchen) in gute Hände abzugeben. 20577 Näheres in der Geſchüftsſt. 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Auf allen Geſichtern ſtet's ge⸗ wie er es nie an ihr gebhör: Und auf den ſchrieben— aus allen 5 N tönt 55 Die breiten Treppen hallt ſein Drirt wieder, als Menſchen eilen hin und her— nie einzeln, krüge er Blet unter den Füßen. immer zu zweien oder drei— hier und da in Er ſtebt vor der Woßnung des Ju größeren Gruppen ſtehend elſrig in einander Eine laute harte Stimme dringt ihm ent⸗ hineinredend, heftig geſtikulierend den ſtarren gegen, ihhr„Flang eer heiſerer als ſonſt. Da⸗ Blick in die Höhe gerichtet.— zwiſchen ein Geſchiebe und Geklapper, ein Ein Mord! In einer ſo belebten einem ſo bewohnten Haufe! „Wo denn— wo!“ M dan ſieht ihn etwas ent an. — in der Penſion Falle wo die Fenſter aufſtehen.“ „Wer 21“ Die Gruppe iſt ſchon vorüber folgt. „Der Freiherr von Türck— das arme kranke Kind! Mitten ins Herz hinein. Man hat natür⸗ lich Geld bei ihm vermutet— die Freifrau war auf der Reunion. Kein Wunder! Sie glaub⸗ teu, es um ſo leichter zu bekommen. Aber ſo unbarmherzig! Auch die Würterin iſt verwundet — ſchwer verwundet!“ Er hat die Gartentüre geöffnet. Aiarren dringt eigentümlich in die Totenſtille hinein, die im Garten des Penſionats und vor Rieſem ſelber herrſcht. Sonſt alles Leben und Heiterkeit. Man promenierte miteinander, man machte gemeinſame Spiele oder faß lachend und plaudernd auf den verſchiedenen Plätzen oder bei ſchlechtem Wetter zum mindeſtens auf dein großen, geſchützten Balkon vor dem Hauſe⸗ Aber heute! Alles wie ausgeſtorben. Als beträte er einen Kirchhof. Hier und da huſcht ein Menſch an ihm vorüber, bleich das Antlitz, beſtürzt die Mienen— Etlend ſwie ein Schatien. Regungslos das ganze Haus, als wäre es unbewohnt ſeit langen Zeiten— nur die weit⸗ Straße, „Nun hier dort im erſten Stock — eine andere Ihr lautes geöffneten Fenſterflügel da pben im erſten Stock über dem großen Balkon knarren und ächzen Und er gibt ſeine Aufträge, unbekümmert un imt Winde. den Eingetretenen, der ſich trotz des Ernſtes ber S en e en en ee Stunde eines hitteren wichn zu erweg⸗ der fürker wird und ſärken vwe pochend en die den vermag. Werſen und Lärmen und Poltern. Als er einige⸗ mal vergeblich angeklopft und nun dir Tür geöffnet hat, ſtürzt er faſt über einen kleiner Koffer, der hart an ihr ſteht— ein. Au ber iſt mitten im Zimmer aufgeſtellt und um ihn herum ein Gewirr von Kiſten und Kaſten und Körben, einm buntes Durcheinander von den verſchieden⸗ ſten Sachen. Aber thronend über alle dem der Juſtizrat, mit hochrotem Antlitz und ſchweißperlender Stirn den beſchäftigten Frauen Anweiſungen gebend mit unſicherer, nervöſer Stimme. Bolkow iſt erſtaunt ſtehen geblieben. „Was iſt paſſiert?“ fragt er endlich. „Was paſſiert iſt, Herr7!“ ruft der Juſtizrat, und dieſe Aurede iſt das ſicherſte Zeichen ſeines Unwillens was paſſiert iſt?! Herr, das fragen Sie auch noch?! Denken Sie, ich habe mein Leben geſtyhlen?! Denken Sie, ich hätte es mir 18 heute mübſam erhalten, nur daß irgend ſolch ein Mordbuße es mir in einer Nacht zu ſeinem Pläſier abſchneidet?! Denken Sie, ich will noch eine Stunde länger in dieſem ver⸗ teufelten Mordsort bleiben und mich für, jedes räuberiſche Gelüſte nur ſo zurecht legen? Ich danke, Herr— bleiben Sie meinetwegen ſoteng Sie wollen— ich kann nicht nur immer an mich denken— ich habe für andere zu ſorgen— ich habe 1 und Kind— ich reiſe— heute noch — mit dem nächſten Zuge reiſe ich fort aus dieſer Mörderhöhle. En avant! Hierber, wenn ich bitten darf! Vorſicht mit dem Revolver, Gerdg, er iſt geladen.“ Hexenschuß, Reißen. In Hpotheken Fl. M.40. Doppeſfl. M.40. werdengewaſchen, geſcheert und in Pflege genommen. Dittes, 4, 18. 38282 gellickt— ſie iſt zu beſchäftigt. Gerda aber hat ſich erhoben und iſt ihm entgegengetreten Ein großer Schmerz liegt auf den ſchönen Zügen, die weiche Hand zittert in der ſeinen. „Iſt es nicht ſchrecklich— der arme— und auch die Wärterin.“ „Iſt ſie ſchwer verwundet?“ Gerba hat nicht Zeit zu antworten. Der Juſtizrat quält ſich puſtend und keuchend, einen Koffer zu ſchließen und ſendet ſchon Blicke gif⸗ 59— Vorwurfs zu ihr herüber. Ste muß ihm El 6 nduch iſt die Arbeit getan— der Juſtizrat will Luft ſchöpfen man tritt nach draußen. Der Regen hat ein wenig nachgelaſſen, aber die Fenſterflügel da oben knarren und ächzen im wachſenden Winde ſtärker als zuvor. Im Garten ſind mehrere der Gäſte verſammelt aller Blicke wenden ſich nach oben. „Dort iſt es geſchehen!“ Wie tauſendmal iſt an dieſem Morgen wohl dieſer Ausſpruch getan— wie tauſendmal die Frage laut geworden nach dem unfelicen Täter! „Und nicht die geringſte Swhir „Nicht die geringſte Laullos 15 er gekummen, lautlos verſchwunden! So wie ſie es bei den anderen Gelegenheiten gemacht haben— nur daß ſie es dort nicht ſo blutig getrieben haben!“ „Der arme Kerl— Du meine Güle, er war freflich ſehr krank— für ſolchen Menſchen iſt es oft das Schlechteſte nicht— wer kann wiſſen— aher die Waxterin! Sie iſt ihm wohl zu Hilfe geeilt— oh ſie tatſächlich ſo ſchwer erkrankt iſt, wie man heute morgen ſagte?“ Ein Achſelzucken iſt die Antwort. „Und daß man nichts gefunden hat! Nicht das Meſſer wenigſtens! Freilich, erklärlich iſt es ſchon! Kennen Sie die Geſchichte eigentlich? Denken Sie— der Arzt wird geholt— mitten in der Nacht. Er fügt die Ränder der Wunden des Ermordeten zuſammen. Dann geht er nach Hauſe und ſetzt ſich hin, um ſofort an den Amts⸗ vorſteher Bericht zu erſtatten. Aber— ermüdet, wie er wohl ſein mußte, fallen über dieſem Bericht die Augen zu. Als ihn des frühen Morgens eine Aufwürte⸗ zin aus dem Penſtonat weckt, gibt er dieſer er nrochte wohl an ein Berb die. in: äen, 9 1 Niebert hat 5 Staätsauwalt nur zu⸗ kommt der Bericht an das Amt. Und noch iſt kein Amtsvorſteher⸗ und keine Kommiſſton 1 geweſen. Wird ihnen auch nicht viel nützen, wenn ſie kommen! Denn es iſt ja alles auf das Peinlichſte aufgeräumt und geſäubert und keine Spur läßt ſich mehr verfolgen! Daxum iſt auch ſo gut wie gar keine Hoffnung auf Ergreifung des Täters, der in der nächſten Nacht guten Mutes einen zweiten umbringen wird. Wer weiß, wer jetzt daran kommt.“ „Unerhört!— Aber könnte ſich der junge Frei⸗ herr am Ende nicht ſelber weebegt in einem von Wahnſinn— man hat Beiſpiele der „Das iſt ausgeſchloſſen— pöllig ausgeſchloſ⸗ ſen! Auch die Pflegstin ſagt es. Er hat nie ein Meſſer in der Hand gehabt, Dann müßte man dasſelbe ja auch ſicher gefunden haben. Außer⸗ dem iſt der Stich mit einer ſolchen Treffſicherheit geführt— mitten ins Herz, ſo daß er gleich tot war— mauſetot!“ „Wunderbar, daß man überhaupt kein Inſtru⸗ meut gefunden hat!“ „Nun, das iſt doch ſehr einfach. Das hat eben der Mörder mitgenommen.“ „Ja— mitgenommen! Aber wie iſt es über⸗ hallpt möglich geweſen, daß er entkam, ohne daß jemand ihn ſah oder von ihm börte! Schon, daß er ſo unbemerkt in das Haus hineinkant! Leicht konnte es nicht ſein! Das aber ließe ſich allenfalls erflären! Aber aus dem Hauſe her⸗ aus?! Durchs Fenſter konnte er nicht ſpringen. Es war ja der erſte Stock über dem Hochparterre, und der Sprung wäre ihm etwas teuer zu ſtehen gekommen. Und etwa durch die Tür— dann hätte man ihn ſicher entdeckt.“ „Man nimmt an, daß er aus dem offenen Fenſter aus dem Balkon ins Hochpaterre ge⸗ klettert iſt. Das wäre ja auch nicht unmöglich Sehen Sie nur dort den Abſatz. Daunn dort— eins— zwei— drei! Und von dem Balkon iſt er herabgeſprungen!“ „Dann müßte man es merken an den Spuren hier im Raſen oder am Efeu da am Balkon. Aber alles unverändert— ſehen Sie nur! Nein, es iſt ſo kaum möglich! Und auch der kleine Spitz hätte ihn hören müſſen. Sie kennen ihn, Sie wiſſen, wie machſam er iſt.“ geene Genkden kinte. Kurz und gut, erſt in den ſbermegeben