gspreis: Mark.10 monatlich. Nelngerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..52 im Dierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 125 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Ntk. Schluß der für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. à0, In den Zelten 17, Fernſprech⸗Aummer Celephon ⸗Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Ur. 207 Sudwigshafen a. Ath. egramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung.. 77 und 1449 Verſandleitung und Derlags⸗ buchhandlung..... 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Wiefdruck⸗Abteilung 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) : Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das im Bilde Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 263. Günſtiger Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 9. Juni. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Unſere Artillerie brachte bei Lihvus(ſüd⸗ weſtlich von Peronne) feindliche Muni⸗ tionslager z ur Eutzündung. Sie beſchoß feindliche Lager und Trup⸗ peutrausporte am Bahnhof von Suip⸗ pes(in der Champagne) und hatte auf dem weſtliche n Maasufer ſichtlich gute Erfolge gegen feindliche Batterien, ſowie gegen Infanterie⸗ und Laſtkraftwagenkolonnen. Rechts der Maas ſchreitet der Kampf für uns günſtig fort. Feindliche, mit ſtar⸗ ken Kräften geführte Gegenangriffe im Ge⸗ hölz von Thiaumont und zwiſchen Chapitrewalde und der Foſte Vaur brachen ausnahmslos unter ſchwerer feindlicher Ein buße zufammen. In den Vogeſen öſtlich von St. Dié ge⸗ lang es durch Minenſprengungen ausgdehnte Teile der feindlichen Gräben zu zerſtören. Oeſtlicher und Balkankriegsſchauplatz. Bei den deutſchen Truppen keine Verän⸗ derung. Oberſte Heeresleitung. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 9. Maj.(WDB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: In den Argonnen brachten die Deutſchen an der Höhe 285 bei Haute Chevauchée eine Mine zur Explofion, ohne Schaden angurichten. Die Franzoſen beſetzten den Südrand des Spreng⸗ trichters. Auf dem lin ken Ufer der Maas dauert die Beſchießung der zweiten fran⸗ 5 Limien mit Unterbrechungen An Auf dem re chten Ufer ſind Artillerie⸗ kämpfe in der Gegend von +5 iaumont und Douaumont ſehr heftig. Nach ſie⸗ 5 bentägigen hartnäckigen Kämp⸗ fen gegen immer erneuerte Sturmtruppen langte die Beſchießung am Ende ihrer Kraft an, und konnte den Feind nicht mehr daran hindern, das durch die raſende Beſchießung voll zerſtörte Werk zu beſetzen. Die Franzoſen halten die unmittelbare Umgebung und die Gräben rechts und links vom Fort, vor denen alle deutſchen Angriffe durch unſer Feuer verei telt wurden. Der Artilleriekampf am Hartmanns⸗ weilerkopf bleibt ſehr lebhaft. Paris, 9. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Auf dem linken Maasufer dauert die leb⸗ hafte Artillerietätigkeit im Ab⸗ ſchnitt der Höhe 304 und in der Gegend Cha⸗ toncourt an. Auf dem reochten Ufer richtete der Feind nach einer heftigen Beſchießung m ehrere Angriffe nacheinander gegen unſere Stel⸗a lungen weſtlich und öſtlich des Gehöfts von Thiaumont. Der Angriff ſcheiterte in unſerem Sperr⸗ und Maſchinengewehrfeuer. Heftige Beſchießung in der Gegend weſtlich von Pont⸗A⸗Mouſſon. Zeitweilige Beſchießung auf der übrigen Front. Belgiſcher Bericht; Die gegenſeitige erreichte an verſchiedenen Punkten eze 5 bei Hooge iſt unverändert. Waffen gebildet. nahm in dem letzten Drittel des Heftigkeit an. den Fuß der Cotes Fres nes d Weunees; Freitag, 9. Juni 191ʃ6. (Abendblatt). Fortgang der Kämpfe rechts der Maas. Der engliſche Bericht. London, 9. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Donnerstag: In den letzten 24 Stunden herrſchte beträchtliche Minen⸗ und Artillerietätigkeit, beſonders zwiſchen Vimy und dem Kanal von La Baſſéee, wo 6 Minen, mit für die Briten günſtigen Ergebniſſen explodierten. Die Lage Heute fanden keine Infanteriekämpfe ſtatt. Die Höhepunkte der verdͤun⸗Schlacht. Ueber die bisherigen Höhepunkte der Ver⸗ dun⸗Schlacht wird uns von unſern militä⸗ riſchen Mitarbeiter aus Anlaß der Er⸗ oberung des Forts Vaux geſchrieben: Die gewaltige Schlacht um Verdun zerfällt in einige große Abſchnitte, die durch beſondere Höhepunkte gekennzeichnet werden. Schon ihre Zuſammenfaſſung bedeutet eine Dar⸗ ſtellung des deutſchen Sieges, denn alle bis⸗ herigen Höhepunkte der wochenlangen Schlacht werden von überragenden Erfolgen unſerer Zugleich kann man daraus die Gliederung dieſes ungeheuren Ringens klar erkenne. Oeſtlich der Maas begann 2 Kampf und Monats Februar eine ungewöhnliche Nach dem Artillerie⸗Angriff vom 21. Februar wurden die erſten Erfolge am 22., 23. und 24. Februar errungen, und zwar betrafen ſie den Durchbruch bei Azannes, ſowie die Eroberung von Brabant, Haumont, Beaumont, Ornes und anderen befeſtigten Plätzen auf der Oſt⸗ front Verduns. Den erſten großen Höhepunkt bildete die der Panzerfeſte Douaumont am 25. Februar. Der Monat März war ſehr arm an Ereig⸗ niſſen, die ſich hauptſächlich auf die Abwehr franzöſiſcher Angriffe gegen Douaumont be⸗ ſchränkten. Nur vorübergehend kam es bei Vaux zu heftigen Kämpfen am§. März, in denen unſere Truppen vorübergehend in die Feſte eindringen konnten. Auch im April und Mat war öſtlich der Maas wenig Kampftätig⸗ keit feſtzuſtellen, da der Hauptkampf ſich auf das Oſtufer der Maas beſchränkte. Am 17. April wurde öſtlich der Maas die Stellung bei Haudromont genommen. Erſt im Monat Juni wieder iſt hier ein Höhepunkt in der Er⸗ oberung der Panzerfeſte Vaux zu verzeichnen. Weſtlich der Maas begannen die großen Kämpfe Anfang März. Am 7. März wurde Forges erſtürmt, wobei 3300 Gefangene in unſore Hände fielen. Am 14. März bildete die Eroberung der Höhe„Toter Mann“ den Höhepunkt der Kämpfe des ganzen Mo⸗ nats, die ſich am 30. März wieder zu einem großen Erfolge bei der Eroberung von Ma⸗ lancourt auswuchſen. Im April wurde am 5. Haucourt erſtürmt, und am 9. bildete die Eroberung von Bethincourt, den Höhepunkt der Kämpfe dieſes Monats. Der Monat Mai war von einem ſchweren Ringen weſtlich der Maas erfüllt. Am 4. Mat wurde die Höhe 304 genommen. Es folgten dann große Kämpfe auf der Linie Höhe 304— „Toter Mann“, die ſich bis nach Cumieres ausdehnten. Am 23. Mai bildete die Erſtür⸗ mung von Cumidres einen gewiſſen Ab⸗ ſchluß dieſes Ringens. Endlich die Hier kam es im FJebruar Kämpfen, in 8 unſere Truppen am 27. Lorraines erreichten. Am nahmen ſie Manheules und 9 März wurde das Dorf Seit dieſer Zeit kam es in 28. Februar Champlon. Am zu größeren der Woevre⸗Ebene nicht mehr zu Kämpfen von größerer Bedeutung. So gliedert ſich die Schlacht bei Verdun in drei große Abſchnitte, die durch den Raum im Umkreis der Feſtung gebildet werden. Nach der Zeit ſind die Hauptabſchnitte der Kampf öſtlich der Maas im Februar und Juni, und weſtlich der Maas im März, April und Mai.(Berlin zenſ.) * 6.*. e Von der Schweizer Grenze, 9. Junt.(Priv.⸗Tel. z..) Wie die Neue Fahnen der Regimenter von Süd⸗ weſtfrankreich von der Front zu⸗ rückgezogen. Bereits ſind die Faßnen mehrerer Regimenter unter Ehrenbedeckung in den Depots eingetroffen. Ueber den Grund dieſer Maßnahmen iſt bis jetzt nichts ſicheres bekannt. * Ein Seegefecht vor der flanoriſchen Küſte Brügge, 9. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Am 8. Junf morgens fand vor der flan⸗ Küſte ein Artilleriegefecht Vorpoſtenbooten und feindlichen Monitoren und Zerſtörern ſtatt. Mehrere unſerer Geſchützſalven wurden als gut deckend beobachtet. Der Feind zog ſich darauf in Richtung Dünkirchen zurück. Die deutſchen Streitkräfte erlttten keinerlei Beſchädigungen. Nachmittags wurde von einem unſerer See⸗ flugzeuge ein franzöfiſches Kampfflugzeug ab⸗ geſchoſſen. Die Inſaſſen wurden von einem in der Nähe befindlichen Unterſeeboot aufge⸗ nommen und in den Hafen gebracht. Die Drangſalierung Griechenlands. Die Blockade bereits in Kraſt. Amſterdam, 9. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die„Times“ berichtet aus Atheu: Die dortigen Blätter berichten, daß die briti⸗ ſchen Kriegsſchiffe, die bei Phaleron ſignaliſiert wurden, den griechiſchen Schiffen verwehrten in den Piräus und in die Häfen von Syris und Mi⸗ los einzufahren, oder ſie zu verlaſſen. Man glaubt infolgedeſſen, daß die Blockade ſchon in Kraft getreten iſt. Nach der Beſetzung des Fort Rupel teilten die Geſandten der Entente der griechiſchen Re⸗ gierung mit, daß die Folgenernſt würden, wenn den bulgariſch⸗deutſchen Truppen geſtat⸗ tet würde weiter auf griechiſches Gebiet vorzu⸗ dringen. Amſterdam, 9. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Ein hieſiges Blatt berichtet aus London, daß 20 griechiſchen Schiffen in eugliſchen Häfen die Lieferung von Bunkerkohlen verweigert wurde. Sie mußten die Dockräume verlaſſen, um für audere Schiffe Platz zu machen. Athon, 9. Juni.(WTV. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meldet: Obwohl noch keine amtliche Kundmachung vorliegt, glaubt man, daß die Blockade der griechiſchen Handels⸗ flotte ſeit dem 7. Juni in Kraft ſei. In den Scchifſahrtskreſen in Piräus übte der plötzliche Schlag eine niederſchmet⸗ ternde Wirkung. In anmitlichen Kreiſen herrſchte fieberhafte Tätigkeit. Es würden häufige Konferengen abgehalten und der Mi⸗ Züricher Zeitung aus Genf meldet, werden die⸗ auf große Entfernung zwiſchen deutſchen e Von der Schweizer Greuze, 9. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Die Basler Nach⸗ vichten melden aus Rom: Den Hauptteil der Flotte, welche Griechenland blockiert, ſtellt Frankreich. Italieniſche Kriegsſchiffe ſind bis jetzt wicht an der Blockade beteiligt. Die Forderungen des Vierverbandes. London, 9. Juni.(WTB. Nichtanntlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Daily Tele⸗ graph, meldet aus Saloniki: Alle grie⸗ chiſche Dampfer, die auf dem Wege nach griechiſchen Häfen angetroffen wurden, werden nach Malta oder in franzöſiſche Mit⸗ telmeerhäfen geſchickt. Mam weiß hier nicht ſicher, was die Alliierten von Griechen⸗ land verlangt haben, ehe ſie die Handels⸗ blockade anwandtden. Es wird verfichert, daß eine ſofortige Demobiliſierung der Armee zu den Forderungen gehört. Hat die Blockade bereits gewirkt? Athen, 9. Juni.(WB. Nichtanitlich. Meldung des Reuterbüros. Der Mini ſterrat hat beſchloſſen, ſofort ein Dekret zu veröffentlichen, durch das die 12 älteſten Jahrgänge, die unter den Fahnen ſtehen, entlaſſen Die ſſiſche Heene. Der ruſſiſche Bericht. Petersburg, 9. Juni.(N. Nicht· amtlich.) Amtlicher Bericht vom 8. Juni: Die Offenſive unſerer Truppen von Rowno in Richtung auf Kowel nimmt ihven Fortgang. Der geſchlagene Feind wird verfolgt. Stellungen bei Luck wurden nach Kampf g nommen und die Stadt beſetzt. An einigen Stellen erreichen unſere Truppen nicht nur die Ikwa und Strypa, ſondern dehnen— Angriff noch darüber hinaus. Galizien: An der unteren Strypa unſere Infanterie mit Unterſtützung der Artil⸗ lerie in energiſchem Stoß die ſtarken Befe gungen an der linken Trybuchock, 5 K weſtlich Buczacz⸗Jasſowiec und ſtieß zur Strypa vor. Außer den 40 000 Gefangenen und Beute die geſtern gemeldet wurden, ſind im Lau des geſtrigen Kampfes 58 Offiziere und 110 Soldaten gefangen genommen worden. Wi erbeuteten weiter eine Anzahl Geſchütze un Maſchinengewehre, die jedoch noch nicht gezäh ſind. Ferner fielen uns ein Waffenlager, Feld küchen und Fernſprechgeräte in die Händ Das Ergebmis des Kampfes vom 4. bi⸗ 7. Juni in Wolhynien und Galiziem kann den erzielten Erfolgen als ein unſerer Waffen angeſehen werden. Es g ihnen, in die ſtarke feindliche Front Loch zu ſchlagen.(Abwarten!) Dünaburg: Im Seengebiet und —5 Dünaburg an mehreren Stellen Gewehrfeuer. Die Deutſch beftiges Artilleriefewen auf den Brücke nbop p Uerküfl. Driiche Angriffsberſuche Deuſchen ſüdlich von Smorgon m durch unſer Feuer abgewieſen. Südlich Krewo die feindliche Artillerie überfälle auf unſere Stellungen. Kaukaſusfront: Lie Lage iſt ündert. *** 1 e Von der Schweizer Gren (Priv.⸗Tel. z..) Die Basler Blätter m cubs e Eine ni ſterpräſident ſ ſei in Fülung niit dem K. önig. 8 2 franzsf eſcher eee 2. Seite. Freitag, den 9 zland abkommandiert. Sie id bereits betersburg eingetroffen und haben ihren Aufkläru an der Nordweſt⸗ ſront und an der beſſarabiſchen Front über⸗ nonmnen. Die öſterreichiſche Offenſtpe. (Priv.⸗Tel.) Laut der m. Köln, 9. Juni. Kölniſchen Zeitung behauptet der Corriere della Sera, die italieniſche Front ſtehe gegen⸗ über dem öſterreichiſchen Angriff jetzt feſter. Die italieniſche Armeeleitung habe, nachdem ſte die Abſichten des Gegners erkannt habe, ihre V am vichtigen Ort R⸗ n nach Ruß Verſtärkungen gezogen und daraus ergebe ſich ſei it zwei Tagen 5 vollſtändiger Stillſtand der fei indlichen Unternehmungen. Es müſſe allerdings zuge⸗ geben werden, daß auch der Angreifer aus den eingetretenen Folgen Gewinn ziehe, indem er neue Streitkräfte herbeiführen könne. Aber aurch der Verteidiger könne ſeine Mittel beſſer zuſammenfaſſen und zu jedem Schlag ausholen Zweifellos werde der Feind neue Angriffsver⸗ ſuche machen und es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß weitere Amttungen im Verlauf der Front eintreten könnten. Dite Skeſchlacht in der Nordſee. elegramm. Stuttgart, 9. Juni.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der von Stuttgart, Lautenſchläger, hat nach einer Meldung des„Neuen Tageblattes“ an das Pa atenſchiff der Stadt Stuttgart,„S. M. S. Sturt⸗ gart“ ein Telegramm gerichtet, in welchem er die Hoffnung ausdrückt, daß Offiziere und Mannſchaften nach glänzend vollbrachter Tat geſund und heil im heimiſchen Hafen ange⸗ lanigt ſeien. Darauf iſt von dem Kommandan⸗ tenn des Schiffes, Kapitän Hagedorn, ein Antworttelegramm eingelaufen, in welchem mitgeteilt wird, daß das Schiff an der Schlacht anm der jütländiſchen Küſte am 31. Mai bis 1. Juni und beſonders an den Nachtgefechten tätig underfolgreichen Anteil genom⸗ men hat. Es gelang der Artillerie des Schif⸗ fes, einen ihrer Gegner ſchwer in Brand zu ſchteßen. In dem Telegramm heißt es weiter: „Durch glückliche Ueberlegenheit ſind dem Schiffe Vorluſte erſpart geblieben.“ **** c. Von der ſchweiz. Grenze, 9. Juni. (Priv.⸗Tel z..) Die Basley Nachrichten mel⸗ den aus Mailand: Der Londoner Korreſpon⸗ dent des„Corriere della Sera“ berichtet, daß die Sseſchlacht in der Nordſee unzweifelhaft Ver⸗ änderungen in der bvitiſchen Admi⸗ ralität nach ſich ziehen wird. Auch Admiral Jellicoe ſei um einen Erholungs⸗ urlaub eingekommen. Weitere franzöſiſche Schiffsverluſte im Mittel⸗ meer. Von der Schweizer Grenze, ., Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Wie die Baſler Nachrichten aus Marſeille melden, gibt die Schiffsagentur in Marſeille den Verluſt von zwei weiteren franzöſiſchen Transportdampfern im Mittelmeer bekannt. 2 4 5 85 5 Die Kämpfe in Deutſch⸗Oftafrika. Von der Schweizer Grenze, 9. Junj.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Nach⸗ kichten melden aus Madrid: Die Zeitung De⸗ bate berichtet, daß bei der Schlacht an der Sildoſtgrenze von Deutſch⸗Oſt⸗ Afrika eine portugieſiſche Abtei⸗ lung von 1200 Mann vollſtändig dabei die Führung zu nehmen und zu behalten, n.. Iu e 2 8 5 ce 7 Slillie un NM a emend N2 Ke e as di, bocllgusheme — 5. ite e aue nse 1 Dubno Aberm. L eeee aufgerieben wurde und daß die Deutſchen mehrere Geſchütze erbeutet e Der Reichskanzler und die Parteien. Die„Kölniſche Zeitung“ hat am 7. Jumi im An ſchuuz an die Kanzlerreden an die Nationalliberalen einen Appell gerichtet, in dem es hieß: Vom Standpunkt des liberalen Politikers würde ja nun an dieſer Vertauſchung von rechts und links, die der Reichstag geſtern bot, nichts zuszu⸗ ſtellen ſein, weil man darin erfreuliche Anſätze zu einer Verſtändigung der Linken mit der Regie⸗ rung auf dem Boden des liberalen Grundſatzes der Toleranz erblicken könnte. Und offen geſtan⸗ ben: wir haben an dieſer Verſchiebung nichts aus⸗ zuſetzen und hoffen, daß, bei aller Gegenſätzlichkeit Anſchauungen im einzelnen, der Liberalismus die Form finden kann und finden wird, um mik einem Staatsmann von den großzügigen Anſchau⸗ ungen des jetzigen Kanzlers zum Wohle des Gan⸗ gzen zuſammenzuarbeiten. Wenn in dieſem Rah⸗ men einmal von parteipolitiſchen Aus⸗ ſichten und Hoffnungen die Rede ſein darf, die auch uns am Herzen liegen, ſo drängt es uns, dem Wunſch Ausdruck zu geben, daß der Liberalis⸗ mus die große Gelegenhei t, die der alle Dinge umwälzende Krieg ihr bietet, nicht verpaſſen, daß vor allem die natio⸗ nalliberale Partei, die nach Ueberliefe⸗ rung und programmatiſchem Grundſatz berufen iſt, die Gunſt der Stunde nutzen möchte. In einem Augenblick, wo die Sozialdemokratie eine neue Zwölf⸗Milliardenanleihe bewilligt, der Fortſchritt ſich an die Seite der Regierung ſtellt, das 8 abwägend in der Mitte beobachtet und die Rechte dem Kanzler Fehde anſagt, iſt dieſe Stunde gekommen. Jetzt ſollten ſie an der Seite des Reichskanzlers alle ihre Kräfte ein⸗ ſetzen, um in unſerem Volke das Trennende zurück⸗ zuſchieben und das, was uns eint unter ihrer be⸗ währten Loſung: Das Vaterland über die Partei! dem Feinde als ſtählernen Wall deutſchen Willen und deutſchen Könnens entgegenzuwerfen. Die nationalliberale Partei iſt hervorgegangen aus der Abſplitterung der 24 Abgeordneten, die ſich am 28. September 1866 auf einem Programm zuſammen⸗ fanden, daß es für die dringendſte Aufgabe be⸗ zeichnete, der Regierung in ihrer auswärti⸗ gen Politik den vollen Beiſtand der Landesver⸗ tretung zu verſchaffen. Wenn je, dann bedarf die Regierung dieſes Beiſtandes in der ſchweren Zeit durch die mir heute hindurch müſſen und wenn je ſich parteipolitiſches Intereſſe gedeckt hat mit den Notwendigkeiten des öffentlichen Wohles, der Größe des Vaterlandes, ſo iſt es die erneute Be⸗ tonung und die unbeirrte Durchführung dieſes nationalliberalen Programmpunktes. Dieſer Artikel, auf den heute nicht weiter ein⸗ zugehen iſt, hat den Argwohn des Zentrums erregt; was immerhin unſere Aufmerkfamkeit verdient, da dieſe Partei in den Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen dem Kanzler und den Konſer⸗ vativen ſich ziemlich nahe an letztere gehalten und auch dem Optimismus des Reichs kanzlers hinſichhlich dey inmeren Entwicklumg Daeutſh⸗ lands nach dem Kriege mit einer ſehr entſchie⸗ denen Skepſis begegnet iſt. Dem Zentrum würde der von der„Wniſchen Zeitung“ entwickelte Gedanke unter dem pav beipolitiſchen Geſichts⸗ punkte des taktiſchen Zuſammengehens der alten „Ordnungs“ parteien offenbar ſehr unangenehm ſein, es will anſcheinend die Nationalliberalen auf dem Wege über die auswärtige Politik vecht feſt an die Konſervativen und das Zentrum ker⸗ ten, und ſo ſchreibt die„Höln. Volksztg.“ die ngee übellaunigen Sätze über den Vorſchlag: Es iſt nicht ganz klar, was die„Köln. Ztg.“ hier der nationalliberalen Partei anrät; vielleicht iſt es abſichtlich nur andeutungsweiſe ausgedrückt. Will ſie vielleicht Herrn Baſſermann zureden, den Anſchluß an die Geſamtpolitik des Reichskanzlers zu finden, nachdem dieſer Führer der national⸗ liberalen Reichstagsfraktion bisher in wichtigen Fragen der Kriegspolitik im Gegenſatz zum Reichs⸗ kanzler geſtanden hat? Soll Herr Baſſermann nun der„parteipolitiſchen Ausſichten“ wegen, um„di⸗ große Gelegenheit nicht zu verpaſſen“, fortan in dieſen Fragen eine andere Richtung einſchlagen, als er ſie bisher aus ſeiner politiſchen Ueberzeu⸗ gung heraus für richtig gehalten hat? Anſcheinend wäre es der„Köln. Itg.“ ganz angenehm, wenn ſich trotz der verſöhnlichen Worte des Reichskanz⸗ lers bei ſeiner zweiten Rede im Verhältnis der Rechten zum Reichskanzler nichts ändern würde. Die nationalliberale Partei hat bekanntlich in letzter Zeit mehrfach b bekundet, D5 ſie durch⸗ aus entſchloſſen iſt, auf ihrer uneinge⸗ ſchränkten Selbſtändigkeit nach rechts wie nach links zu beharren und ſich von keiner Seite ins Schlepp⸗ tau nehmen zu laſſen. Die Sozialdemokratie des Abgeord⸗ netenhauſes. E Berlin, 9. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Im Abgeordnetenhaus verhandelte man heute Vormittag zunächſt über einen Antrag ſämtlicher bürgerlicher Parteien, über die Gewährung von Kriegszulagen an Beamte, Lehrer und ſtaatliche Arbeiter. Auch die Sozial⸗ demokraten ſchloſſen ſich der Zuſtimmung an. Dann machten die Sozialdemokraten einen er⸗ neuten Verſuch, das Thema der auswärti⸗ gen Politik und des Unterſeeboot⸗ krieges zur Erörterung zu bringen. Der Ausſchuß hat ſich nachdem, wie erinnerlich, der Reichskanzler in einem Schreiben die Anſicht ver⸗ treten hatte, daß mit der bekannten Entſchlie⸗ ßung in der Unterſeebootfrage das Abgeordne⸗ tenhaus ſeine Kompetenzen überſchritten habe, mit der Angelegent beſchäftigt. Dieſer Be⸗ richt lag heute vor. Genoſſe Strobel proteſtierte gegenden durchaus gerechten Vorſchlag des Prä⸗ ſidenten, die Beſprechung rein auf das Geſchicht⸗ liche zu beſchränken. Herr Strobel erklärte, der Bericht ſei vollkommen irreführend und lücken⸗ haft. Gegenüber dem geſchloſſenen Willen der bürgerlichen Parteien, den Streit endgültig als erledigt anzuſehen, halfen Herrn Strobel ſelbſt die unterſtützenden Zwiſchenrufe des Zehn ⸗Ge⸗ bote⸗Hoffmann nichts. Es gab noch zum Schluß eine lange Geſchäftsordnungsdebatte über den Tag der nächſten Sitzung, wobet Herr Adolf Hioffmann ſich einige kräftige Ausfälle gegen das Herrenhaus geſtattete, das wegen ſeiner Haltung in der Steuerfrage erneut Beratungen des Geſetzentwurfes über die Steuerzuſchläge nötig mache. Die nächſte Sitzung 5 am 24. Juni 10 Uhr. 5 J Berlin, 9. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Fürſt Bülow, der nach ſeiner Rückkehr von Lu⸗ zern einige Wochen mit ſeiner Gattin in Berlin ruſſiſche Märzoffenſtwe 1010 (Schluß.) In unerſchütterlicher Ruhe halten die Trup⸗ pen der 10. Armee. Heute in Eis und Schnee frierend und erſtarrt, morgen im Tauwetter durchnäßt, im tiefen Schlamm und Brei der auf⸗ geweichten, durch das heftige ruſſiſche Feuer ab⸗ gedeckten Gräben. Muſterhafte Arbeit leiſtet die Axtillerie, Feldartillerie und ſchwere. Hier legt ſie Sperrfeuer zwiſchen Hinderniſſe und Angreifer, dort vor ſeine nachrückenden Reſer⸗ ven. Hier flankiert ſie wirkſam, dort jagt ſie den urückflutenden Angreifer in das Straffeuer ſeiner eigenen Maſchinengewehre und abgeſchlagenen, z Kanonen. Die Armee Eichhorn, der„Sturm⸗ Hock gegen Kowno“ lockern können. Ebenſo unerſchüttterlich wie die Front der 10. Armee erweiſt ſich ihr linker Flügel und die au⸗ Armee⸗Abteilung Scholtz. Zwar wurde der Nordflügel der Armee Eichhorn von der vollen Wucht der ruſſiſchen Offenſive nur zum Teil gefaßt, aber auch dieſe Kämpfe zeigen ſchließende Höchſtleiſtungen auf beiden Seiten. Das Gelände des ehemaligen Dorſes Wileity war zu einem mehrere hundert Meter vor der Hauptſtellung liegenden Stützpunkt ausgebaut. Von hier aus ließ ſich die eigene Frout und die der rechten Nachbargruppe weithin flankieren. Die Beſeitigung dieſes Stützpunktes war Vor⸗ der eiſerne Beſen, der die Tenne reinfegte zwiſchen Niemen und dem Seen⸗ gebiet ſüdlich Dünaburg, iſt jetzt der—„Prell⸗ bock“, der Wall, aus dem ruſſiſche übermächtige Hammerſchläge hier und dort zwar einen Stein⸗ ſplitter abſchlagen, aber nicht eine einzige Fuge bedingung zur Durchführung des Angriffs. Dichtes Waldgelände in etwa 1000 Meter Ent⸗ fernung geſtattete gedeckte Verſammlung und Annäherung. So entbrennen heftige Kämpfe um dieſen Stützpunkt. Am 18. 3. vormittags heginnt der Angriff gegen Wileity und dehnt ſich bald weiter nach Norden aus. Die den Wald verlaſſene In⸗ fanterie kommt ſofort in heftiges Artillerie⸗ und Maſchinengewehrfeuer und flutet bald in die Deckung des Waldes zurück. Weiter nördlich kommt der Angriff gar nicht zur Entwicklung. Gefangene der dort angeſetzten Regimenter 85 und 88 ſagten ſpäter aus, die Infanterie hätte Befehl erhalten, den Stützpuukt unbedingt zu nehmen. Zweimal ſtürmten ſie vergeblich. Aber die Deutſchen hielten unerſchütterlich ſtand. Das deutſche Artilleriefeuer von unauffindbaren Batterien hätte ihnen ungeheure Verluſte zugefügt. Am Abend des 19. 3. verſucht der Ruſſe noch⸗ mals den Angriff. Ohne Feuervorbereitung will er ſich des Stützpunktes durch Handſtreich bemächtigen. Faſt unſichtbar in Schneemänteln ſchleichen im Dunkel der Nacht Abteilungen an die Hinderniſſe heran. Kreisförmig ſoll die Stellung umſchloſſen und überraſchend ange⸗ griffen werden. Im blendenden Licht deutſcher Scheinwerfer und Leuchtkugeln ſetzt raſendes Maſchinengewehrfeuer ein. Bald nach Mitter nacht retten ſich kümmerliche Reſte der ruſſiſchen In⸗ fanterie. Der Verteidiger des Stützpunktes hat vier Verwundete als Verluſt zu melden. Noch einmal verſucht der Feind ſein Glück. Am Morgen des 22. 3. brechen ſtarke Kräfte aus dem Unſere Artillerie leidet zunachſt unter ungün⸗ 1 5 Beobachtung. Sie vermag den Angriff nicht aufzuhalten. Der Ruſſe drückt trotz größ⸗ ter Verluſte auf etwa 300 Meter vor. Dann llärt das Wetter ſich auf. Unſer Artilleriefeuer ſetzt ein und um 11 Uhr vormittags iſt der Angriff abgeſchmettert. Hunderte von Toten liegen vor der Stellung; Hunderte Verwundeter kriechen zurück oder jammern vor den Hinder⸗ niſſen; Hunderte werden ſpäter von ruſſi⸗ ſchen Krankenträgern geholt. Der menſchliche Verteidiger erlaubt dem feindlichen Sanitäts⸗ perfonal ungeſtörte Arbeit und die Beſtattung der Gefallenen. Weiter nördlich fanden um dieſe Zeit nur kleinere Kämpfe um vorgeſchobene Poſtierungen ſtatt. In einem etwa 800—1500 Meter vor den Stellungen liegenden Hochwald wurden unſere Poſten und Feldwachen von ſtarken Kräften angegriffen und erhielten zur Vermeidung un⸗ nötiger Verluſte den Befehl, auf die Haupt⸗ ſtellungen zurückzugehen. Eine dieſer Feld⸗ wachen wurde jedoch vom Gegner völlig ein⸗ geſchloſſen. Ihr ſchneidiger Führer wehrte ſich eine Nacht und den folgenden Tag gegen er⸗ drückende Uebermacht. Dann gelang es ihm, ſich bei Dunkelheit mit Hilfe unſerer Artillerie an der Spitze ſeiner kleinen Schar faſt ohne Ver⸗ luſte und ſogar unter Mitnahme einiger ruſſi⸗ ſcher Gefangenen nach rückwärts durchzuſchlagen. Gefangene ſagten aus, daß die Ruſſen bei dieſen Gefechten um die Feldwachen etwa zwei Batail⸗ lone verloren hätten. Noch eine kleine Schilderung ſei eingefügt. Sie ſtellt keine beſondere Heldentat dar wirft Walde vor. Eine Welle folgt der anderen. In kurzer Zeit feuern wohl 2000 Schützen. aber ein ſchönes Schlaglicht auf den Geiſt deut⸗ ſcher Verteidigung, die nicht zufrieden iſt am ſtarren Feſthalten, ſondern jede Gelegenheit aufſpürt, Teilerfolge auch in der Defenſive zu erringen, Erfolge des Angreifers ſofort wieder zu beſeitigen. In dieſem einmütigen Geiſt, der Führung und Truppe, Offizier und Mann zuſammen⸗ Wece hat, liegt das Geheimnis deutſcher Kraft in Angriff und Verteidigung. Hier ſetzt ſich der Kommandeur eines lothringiſchen In⸗ fanterie⸗Regiments in den Sattel⸗ und wirft an der Spitze ſeiner Truppe durch kräftigen Gegen⸗ c i den eingedrungenen Feind aus dem Graben. Dort geht ganz allein und ſelbſtändig ein einzelner Landſturmmann, biederer Hand⸗ werker im Frieden, mit Handgranaten vor und reinigt ſein Grabenſtück von eingebrochenen Ruſſen. Nördlich von Wileity liegt vor der Front das etwa 1 Km. lange Dorf Welikoje⸗Selo. In der Mitte des Ortes ſtand ſeit langer Zeit eine Feldwache hinter ihrem Drahthindernis. Täglich ſchob ſie einen Unteroffizierpoſten 500 Meter weit Aer den feindwärts gelegenen Dorfrand vor. Nachts wurde der Poſten eingezogen. Am 19. 3. entwickelte der Feind ſtarke Kräfte gegen Welikoje⸗Selo, die allerdings nicht zur Durchführung eines Angriffs kamen. Jedoch fand der Unteroffizier, als er am Morgen ſeinen gewohnten Platz beziehen wollte, den Feind darin— etwa eine Kompagnie mit Maſchinen⸗ gewehren. Dieſe Eigenmächtigkeit des Gegners durfte auf keinen Fall geduldet werden! Es war Ehrenſache für den Unteroffizierpoſten und ſeine Kompagnie. Einige Nächte ſpäter gehen von Süden deutſche Abteilungen im Schutze der Dunkelheit vo d en 2 Uhr daß Heter auf iie Reiſer Eink erbere g. 43 K eeeee ——— —— ———— — — 2 * Freitag, den 9. Juni 1916. Seueral⸗Anzeiger« Badiſche RNeueſte Nachrichten.(Abendblath) 8. Seite. weilte, begibt ſich morgen nach Flottbeck, wo * er ſich bekanntlich vor einem Jahre ein Haus gebaut hat. In Flottbeck gedenkt er fürs erſte Aufenthalt zu nehmen. Erſte Generalverſammlung des verban⸗ des deutſcher hausfrauenvereine. =Hamburg, 8. Juni. Mit einer kurzen Anſprache der Vorſitzenden, Frau Marta Voß⸗Zietz, Schwartau, wurde die Verſammlung im Beiſein der Ehrenvor⸗ ſitzenden, Frau Hedw. Heyl, heute im Feſt⸗ ſaal des Curiohauſes eröffnet. Das Wagnis, in einer Zeit, da Scharen tüchtiger Frauen mit Kriegsarbeit aller Art überlaſtet ſind eine der⸗ artige Tagung zu veranſtalten, iſt vollkommen geglückt. Delegierte und Vorſitzende der 70 Ortsgruppen, aus faſt allen Teilen Deutſchlands, ſind erſchienen. Die Landwirtſchaftskammer, Hannover, hat einen Vertreter geſchickt. Nach Begrüßungen von Abgeſandten des Kriegsaus⸗ ſchuſſes für Konſumenmtenintereſſenten von Hamburg⸗Altona, der Reichsorganiſation öſter⸗ reichiſcher Hausfrauen und des Hamburgiſchen Hausfrauenbundes begannen die Verhandlungen mit einem bedeutenden Vortrag des Herrn Prof, Wygodzinski(Bonn) über „Steigerung der heimiſchen Produktion durch die Hausfrauen“. Der Redner führte aus: Der heutige Stand der hausfraulichen Tätigkeit iſt das Ergehnis einer hochentwickekten Teilungstechnik; hiergus iſt die Verarmung derſelben und weiter die Ver⸗ minderung der inneren Beteiligung ſowohl der Verbraucher als der Handwerker gefolgt. An Stelle der Warenkenntnis iſt die Markenbewer⸗ tung getreten. Seit einigen Jahren und in ſehr erhöhtem Maße durch die Kriegsnot iſt hierin eine Wandlung angebahnt, eine Wendung im ganzen Leben und Schaffen der Hausfrauen bewirkt. Vor dem Krieg waren dafür national⸗ politiſche und ſozialpolitiſche Geſichtspunkte, Rückſicht auf das Wohl der Arbeitenden an⸗ regend; im ganzen aber wurde nur privatwirt⸗ ſchaftlich über den Konſum entſchieden. Erſt der Krieg hat der Verbindung mit der Volkswirfk⸗ ſchaft die entſcheidende Bedeutung verliehen. Sechzehn Milliarden Mark gehen jährlich durch die Hand der als Konſumentin über unſer Wirt⸗ ſchaftsleben entſcheidenden deutſchen Frau. DTaher iſt ihre Macht, wenn ſie durch kraftvolle Organiſation, Konſum, Produktion oder Güter⸗ verkeſlung nach den das Volksleben ſichernden Grundſätzen zu regeln ſich entſchließt, eine ungeheure. Bisher ging alles nach Traditlon; jetzt muß und in Zukunft ſollte es nach Vernunft gehen. Die Hausfrau iſt nicht, wie oberflächlich ange⸗ nommen worden iſt, Verbrancherin, ſondern Verwalterin der Güter. Hieraus folgen die ihr geſtellten Aufgaben; 1. richtige Verfügung über die ihrer Familie verfügbaren Mittel durch ſorgfältige Unterſcheidung nach der Wichtigkeit, nach der zeitlichen Notwendigkeit und nach der preisſteigernden Wirkung ihre Einkäufe; 2. techniſch geſteigerte Ausnutzung des Materials mittels richtiger Zuſammenſetzung und Anwen⸗ dung von Speiſen, Heizmaterial und dergleichen; gerade für das letztere herrſcht ſinnloſe Ver⸗ ſchwendung; 3. die weiſe Benutzung und Ein⸗ teilung aller häuslichen Arbeitskräfte, ſowohl der Familienglieder als des Geſindes. Aber auch unmittelbar vermag die Hausfrau auf die Erzegung aller Waren entſcheidend ein⸗ zuwirken; dies wird nach dem Kriege vom höch⸗ ſten Werte ſein. Von den zehnundeinhalb Mil⸗ liarden, die durch Ein⸗ und Ausfuhr zwiſchen Deutſchland und dem Ausland ausgetauſcht wur⸗ den, wird mindeſtens die Hälſte ſpäter wieder in Fluß treten müſſen; es wird Sache der Frauenorganiſationen ſein, durch forgfältige Waren⸗ und Produktionsprüfung zu unterſchei⸗ den, welche Dinge wir aufgeben und welche wir feſthalten wollen. Hierzu gehört auch ein ſiche⸗ res Kennen der beiderſeitigen Arbeits⸗ und Da⸗ ſeinsbedingungen zwiſchen Prodjtzenten und Konſumenten, zwiſchen Land⸗ und Stadtwirt⸗ ſchaft. Stark fällt für die Volkswirtſchaft ins Gewicht die ſogenannte Nachnutzung, das heißt die planmäßige Bereitſtellung der im Haushalt entſtehenden Abfälle als zuverläſſige Unterlage neuer Produktion. r grenzte Der Natur nach beſchränkt iſt die Puoduktion in ſtädtiſchen Verhältniſſen. Allein die Siede⸗ lungsform, die Anlage der Städte zur Unter⸗ bringung der Volksmaſſen, kann und muß weit⸗ gehende Aenderung erfahren. Am wichtigſten hierfür iſt nach dem Ausbau der Vorſtädte die Anlage der Gartenſtadt, wo in nebenamtlicher Landarbeit eine verhältnismäßig intenſive Bo⸗ dennutzung zugunſten des Einzelhaushalts ſtatt⸗ ſinden kann. Sie muß aufgefaßt werden als ein Teil der inneren Koloniſation, die nur auf rech⸗ neriſcher Grundlage gedeihen kann. Nur wo der Mann im Hauptberuf Verdienſt hat, kann ſich dieſe Art der Siedelung bewähren und auch nur bei Umformung, Erleichterung undVerbilligung der Warenbeförderung. Die Frauenorganiſatio⸗ nen müſſen hinwirken auf Vereinfachung und Verbilligung, z. B durch Beſeitigung des Borg⸗ weſens, durch die äußerſte Einſchränkung des Bargeldverkehrs und anderes. Mächtig iſt die Wirkung der organiſier⸗ ten Frauenkraft, die eben jetzt in aufſteigender und h neueinſetzender Entwicklung begrif⸗ fen iſt. Wann kommt die Waſſenpeiſunge G. Gloyſtein, Vorſtand eines Lebensmittelamtes. Die Frage der ausreichenden Ernährung iſt gegenwärtig in aller Munde. Vorſchläge über Vorſchläge werden gemacht. Wohl alle mit dem Boden der nützen heſten Willen, aber wenige auf dem tatfächlichen Verhältniſſe ſtehend. hier große Erörterungen? Was nützen Beſch ſſe dieſer oder jener Vereine, wenn es immer noch ſchwierig iſt, die große Maſſe und beſonders die Kinder kräftig genug zu ernähren? Reden und ſchreiben wir ein bißchen weniger üher die be⸗ hördlichen Organe, deren Tätigkeit in dieſer Zeit gewiß nicht beneidenswert iſt, und werden wir uns vor allem klar über die tatſächliche Lage. Vor unſern Feinden haben wir es voraus, daß wir nichts zu färben und zu beſchönigen brau⸗ chen. Die deutſche Art liebt ſolche Unaufrichtig⸗ keit nicht und im übrigen geſtattet uns unſere Was glänzende Kriegslage, ganz offen und ehrlich über die ſchwwierige Ernährung zu reden. Faſſen wir demnach ohne Scheu die tatſächlichen Er⸗ nährungsverhältniſſe zuſammen und wirkliche Lage wie ſie iſt. Kein Klaſſenv; ſchiebe die Schuld an der Teuerung Klaſſen in die Schuhe. Wir ſind alle keine Engol, aber vor allen Dingen, wir ſind im Krieg.— Die wirkliche Lage iſt ungefähr folgende: Wir wiſſen ganz beſtimmt, daß unſere Lebens⸗ mittel unbedingt veichen, aber trotz alledem wiſ⸗ ſen wir auch, daß es weiten Volkskreiſen, und vor allem für die Kinder, ſchwer fällt, ſich kräftig genug zu ernähren. Woran liegt dieſer ſchein⸗ bare Widerſpruch? Ganz einfach davan, daß 1 ratlonell gewirtſchaftet wird. Selbſt im einfachſten Haushalt. Unſere früheren wohnheiten ſind für die Kriegszeiten zu unwirt⸗ ſchaftlich, alſo zu teuer, Die frühere Zuberei⸗ tungsart und die Zutaten ſind jetzt nicht mehr anwendbar. Im Vergleich zu den 7oer und 80er. Jahren lebten wir dor dem Kriege als Ver⸗ ſchwender und Leckermäuler. Unſere Eltern und Großeltern können uns dies beſtätigen. Wie kommen wir alſo weiter? Wir ſchrauben unſere gewohnten Anſprüche ein bißchen herunter möglichſt ohns dabei zu nörgeln— und richten uns zukünftig nicht nach unſexen Gewohnheiten, ſondern nach den im Lande vorhandenen Vor⸗ räten.— Wirtſchaften wir ſo, wie es der wirk⸗ lichen Lage entſpricht. jedem einzelnen Haushalte Verſuche anzuſtellen, koſtet Zeit und Geld und bringt uns nicht weiter. Vielmehr nehmen wir uns ein Vorbild an der größten Maſſonſpeiſung, der Truppenverpflegung. Ma⸗ chen wir uns deren Erfahrung zu Nutze. Die Truppenküchen wirtſchaften fetzt ſogar im Kriege Unverhälinismäßig billig. Wer unſere ⸗Soldaten ſieht und ſpricht, muß zugehen, vaß ſie gut⸗ genährt ſind. Dabei ſtellen ſich die Koſten für den Tag auf rund eine Mark. Wohlgemerkt für morgens, mittags und abends Wer lebt im Haushalt ſo billig? Wohl niemand. Da drängt ſich die Forderung einer Maſſenſpeiſung doch geradezu auf. Keine gelegentliche Aushülfe In durch Küchenwagen ſowie pripate, örtlich be⸗ 85 Ziel, Volksküchen trotzdem wir für dieſe Einrichtungen von Herzen dankbar ſein ſollen. Eine grundſätzliche, ſich auf alle Bevölkerungsſchichten erſtreckende Regelung mit behördlicher Unterſtützung iſt hier am Platze. Die Vorteile einer Maſſenſpeiſung ſind ganz bedeutende. Es wird im Großen einge⸗ kauft, alſo billiger, den Hausfrauen wird die Zeit des Wartens und Stehens vor den Läden erſpart; die Zubereitung im Großen iſt ergiebi⸗ ger und viel gehaltreicher. Alles in allem: Die Ernäßhrung iſt beſſer und billiger als in Einzelhaushältungen. Für un⸗ geſähr 60 Pfg. kann ein ausreichendes, ſchmack⸗ haftes Mittageſſen verkauft werden. Es kann entweder an Ort und Stelle in beſonderen Räu⸗ men ſofort gegeſſen oder in Eſſenträgern mjft⸗ genommen werden.— Vorurteile ſind in dieſer Zeit nicht am Platze. Wer meint, ſolche trotzdem hegen zu müſſen, braucht ſich ja nicht zu beteili⸗ gen. Es werden genügend Teilnehmer ohne Vorurteil übrig bleiben. Der Familienſinn leidet nicht, da das Eſſen von den Kindern nach Hauſe geholt werden kann. Sonſtige kleinliche Bedenken fallen unter dem Zſvang der Verhältniſſe fort. Nun zur praktiſchen Ausfüdrung. Belaſten wir die Behörden nicht noch mehr. Sie haben alle Hände voll mit den Kriegsorganiſationen und Lebensmittel⸗Verteilungen. Ziehen wir ſie nur bei der Lieferung der Lebensmittel mit heran und laſſen wir ſie im übrigen über dem Ganzen ſtehen. Gründen wir eine gemein⸗ nützige Geſellſchaft m. b.., an der die Ge⸗ meinde ſich zweckmäßigerweiſe mit einem Teil⸗ betrag beteiligen müßte. Das übrige Kapital kann in einer ſo großen Induſtrieſtadt wie Mannheim ohne Zweifel von privaten Geld⸗ gebern aufgebracht werden. Es ſoll nichts ge⸗ ſchenkt werden, ſondern das Grundkapital wird mit vielleicht 4 Prazent verzinſt und bleibt Eigentum der Geſellſchafter.— Mehrere hun⸗ derttauſend Mark werden allerdings erforderlich ſein. Für einen ſolch hervorragend gemeinnützi⸗ gen Zweck dürfte er aufzutreiben ſein. Was an⸗ dere Großſtädte können, kann Mannheim auch. In Hamburg werden bereits täglich 155 000 Perſonen in 75 Küchen geſpeiſt. Darunter ſind 35000, Schulkinder. An Lokalen wird es auch zicht fehlen. Fangen wir an mit dem Roſen⸗ garten. Verſchiedene große Gaſthäuſer werden ebonfalls- dazu bereit ſein. Die Lokale werden entmeder von der Stadt koſtenlos geſtellt oder gemietet. Die Einzelküchen müſſen nach genquen Vorſchriften arbeiten. Zuviel ehrenamtliche Be⸗ tätigung muß vermieden werden. Es gibt Kriegerfrauen genug, die gern etwas verdienen, — Gründen wir keine Volksküche, keine Mittel⸗ ſtandsküche uſw., ſondern eine„Kriegsküche“. Klaſſenunterſchiede haben hierbei keine Rolle Fangef wir * zu ſpielen. auch nicht alles auf einmal an, ſöndern gründen wir erſt eine Kriegsküche, in der dann das Perſonal fiüir weitere ausgebildet werden kann. Auf dieſer Grundlage kann die Ernährungsfrage, ohne allzugroße Schwierigkeft gelöſt werden. Ein jeder helfe mit! Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 9. Juni 1916. 2 zteeeeeee Mit dem 96 6ů„%%%4% Eiſernen Kreuz ausgezeichnet 7 eeeeeeeeeeetetteetteeedeeee — 2 7 — 2 2 5 5 2 Sanitäts⸗Unterofizier Auguſt Huwe, beim Reſ.⸗Fußart.⸗Reg. Nr. 14, Sohn des Uhrmachers Franz Huwe, I 5. 17, für aufopfernde Tätigkeit im Dienſte des Roten Kreuzes, mit gleichzeitiger Verleihung der badiſchen filbernen Verdienſt⸗ medaille. Gefreiter der Reſerve Rudolf Löb, G 6. 17. ** Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhiel⸗ ten: Oberlt. Profeſſor Dr. Horn von Heidel⸗ berg, Lt. Wilhelm Boening, Beſitzer des Hotel„Fürſtenhof“ in Baden⸗Baden, und Unter⸗ offizier Friedrich Breitfeld von Sorgendorf (Weſtpreußen), zuletzt in einem Pionjer⸗Regt., 3. Zt. im Lazarett in Heidelberg. * Die Tätigkeit des Bezirksgusſchuſſes Mannheim für Kriegsinvalidenfürſorge. Der Beziwksausſchuß Mannheim für Kriegsinvalidenfürſorge erſtat⸗ tet den Geſchäftsbericht über ſeine ſegens⸗ reiche Tätigkeit von Mitte März 1915 bis Ende März 1916. Der Bericht wird mit Mitteilungen über die am 24. Februar 1915 im Bürgeraus⸗ ſchußſaal erfolgte Gründung des Ausſchuſſes, ine Organiſation und ſein vielſeitiges Wirken eingeleitet. Aus den ſtatiſtiſchen Mitteilungen, die ſich dieſen allgemeinen Angaben anſchließen, iſt folgendes erwähnenswert: Seit der Eröff⸗ nung der Geſchäftsſtelle bis zum 1. April 1916 haben ſich insgeſamt 439 Kriegsinvaliden ange⸗ meldet, von denen 158 im Bezirk des Ausſchuſſes, 281 außerhalb desſelben beheimatet waren. 221 waren vom Militär entlaſſen, 110 vom Erſatztruppenteil beurlaubt, 92 befanden ſich noch im Lazarett, 16 beim Erſatztruppenteil. Es iſt ein höchſt erfreuliches Zeichen für die praktiſche Wirkſamkeit der Fürſorge, daß in 296 Fällen faſt allen noch arbeitsſähigen Kriegs⸗ beſchädigten mit Ausnahme von einigen Schwer⸗ verletzten Arbeit vermittelt werden konnte. 32 wurden dem Heimatausſchuß überwieſen, bei 13 war eine Fürſorge nicht erforderlich, in 10 Fällen wurde ſie abgelehnt. 12 garniſondienſt⸗ fähige Invaliden wurden entlaſſen, für 2 wurde ein Kur⸗ und Heilverfahren eingeleitet. 74 Kriegsinvaliden befinden ſich noch in Fürſorge. Davon ſind 19 noch in Lazaretten, 2 beſuchen Ausbildungskurſe, 28 ſind teils noch zu krank, um Arbeit anzunehmen, teils haben ſie noch keine paſſende Stelle gefunden. In 43 Fällen wurde den Kriegsbeſchädigten eine beſſere Berufsaus⸗ bildung zugänglich gemacht, bei 30 genügte die Beratung, je 13 mal waren geſundheitliche Maß⸗ nahmen und Verhandlungen mit dem Heimat⸗ ausſchuß, 15 mal ſonſtige Maßnahmen not⸗ mendig. Die Fürſorge für die Kriegsbeſchädigtert heſtand alſo vorwiegend in der Zuweiſung von Arbeitsgelegenheit und entſpricht daher völlig dem Grundgedanken der deutſchen Kriegsinvalidenfürſorge, die die heimkehrenden Kriegsverletzten ſo raſch und ſo vollſtändig als möglich dem bürgerlichen Leben des deulſchen Volkes wieder einreihen will. Der weit über⸗ wiegende Teil(316) kam aus Induſtrie und Gewer be, davon 194 aus der Induſtrie Nur 44 waren vor ihrer Einberufung im Handel, 22 in der Laadwirtſchaft tätig, die übrigen 57 verteilen ſich auf die verſchiedenſten Berufe. Von 296 Leuten ſind 124(45§%6) ohne weitere Fort⸗ hildung im alten Beruf geblieben. 94(42% haben ſich ohne Ausbildung einem neuen Bere zugewendet. Sicherlich mag das Ergreiſen eines neuen ungelernten Berufes in vielen Fällen durch die Art der Kriegsverletzung eine bittere Notwendigkeit geweſen ſein, es kommt bei dieſer Zahl aber auch die oft beanſtandete Neigung der Kriegsverletzten zum Ausdruck, Stellungen als Pförtner, Hausdiener uſw. der gewerblichen Arbeft vorzuziehen. 46 Juvaliden konnten nach der Kriegsverletzung in einem verwandten Be⸗ rufszweig ohne Fortbildung untergebracht werden. Es handelt ſich dabei vorwiegend um Induſtriearbeiter, denen die weltgehende Ar⸗ beitsteiſfung unſerer modernen Technik eine raſche Anpaſſung an einen gerwandten Borufs⸗ zweig ermöglicht. Bei d Perſonen war eine vorhergehende Ausbildung erforderlich, ehe ſie in dem verwandten Berufszſweig arbeitsfähig markn. 19 traten ausgebildet in ihren neuen Beruf ein. Nur 2 bedurften der Ausbildung, um im alten Beruf bleiben zu können. Von den kriegsverletzten Induſtrie⸗ arbeitern, denen durch die Geſchäftsſtelle Arbeit vermittelt wurde, konnten 42 0% die bei Ausbruch des Krieges⸗verlaſſene Tätigkeit wieder aufnehmen. Weitere 24% fanden in einem verwandten Berufszweig Arbeit. Von den gewerbetreibenden Kriegsbeſchä⸗ digten dagegen blieben nur 27% dem alten Borufe treu, nur 7% gingen in verwandte Berufszweige über. 23 der kriegsverletzten Induſtriearbeiter und 53 der kriegsverletzten Gepwerbetreibenden haben ſich neuen ungelernten Berufen zugewendet. Die Wahl eines neuen Berufes mit vorhergehender Ausbildung kommt hei beiden Gruppen nur in ſeltenen Fällen vor. 75 15 Dieſe Zahlen beſtätigen die Vermutung, daß die WN NN teilung ſchiebt ſich, in einer Bodenfalte gedeckt, an die ruſſiſche Kompagnie heran. Unſere Ar⸗ tillerie legt plötzlich Sperrfeuer hinter den Ort; die nördliche Gruppe ſtürzt in langem Sprunge vor und überrennt den Feind. Nur wenige Ruſſen entkommen in der Dunkelheit. Ein Offi⸗ zier und 72 Mann werden geſangen, 30 Tate begraben. Mit Verluſt von einem Mann rückt die Abteilung in die alte Stellung ein. Wieder⸗ holt fragt der ruſſiſche Offtzier, wann er er⸗ ſchoſſen würde. Man batte ihm erzählt, die Deutſchen erſchöſſen alle ruſſiſchen Offiziere. Man reichte ihm Tee. Er nahm ihn aber voller Mißtrauen nicht eher, bevor ein Landwehrmann davon getrunken hatte. Außer don 78 Gefauge⸗ nen betrug die Beute dieſer kleinen Unterneh⸗ mung 2 Maſchinengewehre, 80 Gewehre und 10000 Patronen. Die rufftſche Heeresleitung, die zuvor über erfolgreiche ruſſiſche Kämpfe und abgeſchlagene deutſche Sturmangriffe auf dieſes Dorf phantaſievoll berichtet hatte Kämpfe, die niemals ſtattgefunden hatten— ſchwieg ſeitdem über Welikoje⸗Selo. Vor der unerſchütterlichen Front der Armee an meßhreren Stellen Ausfallgaſſen In—8 miächtigen Eichhorn hielt der erſchöpfte Angreifer am 24. und 25 März verhältnjsmäßig Ruhe und ſam⸗ melte Kraft zu neuer Anſtrengung. Im Abſchnitt ſüdlich des Dryswiaty⸗Sees, am Flügel der Armee⸗Abteilung Sckoltz, war eß in⸗ zwiſchen auch zu lebhaften und heſtigen Kampf⸗ hondlungen gekommen. Nachdem der Gegner in ſeine Drahthinderniſſe gelegt hatte, begann er am Morgen des 19. März den erparteten Angriff. Wollen wälzten ſieh die ruf⸗ e ſammenbrechende Welle türmte ſich ſofort eine neue Angriffswoge. Der Wind, der dieſe Flut anſchwellen ließ war das ruſſiſche Feuer in den Rücken der eigenen Infanterie. Alle Anſtrengungen und Opfer ſind vergeb⸗ lich. Nur au zwei Stellen halten die Ruſſen bei Tagesanbruch des 20. März geräumte deutſche Feldwachſtellungen. Schon ſetzte der Gegen⸗ angriff ein. Ein Landwehr⸗Regiment nimmt im kühnen Gegenſtoß ſeine verlorenen Graben⸗ ſtücke wieder; eine Kavalleriebrigade ſtürmt mit dem Karabiner und nimmt den überlebenden Teil der eingedrungenen Ruſſen— 1 Offtzier und 120 Mann— gefangen. Vor der Front liegen— gezählt— über kauſend Leichen. Weitere ruſſiſche Angriffe bis 22. 3. ſcheitern in gleicher Weiſe. In der Nacht zum 23. März rennt der Gegner viermal verzweifelt au. Zwei⸗ mal gelangt er an die Hinderniſſe, jedesmal muß er unter verheerenden Verluſten weichen. Die genannte Kavallerie⸗Brigade allein zählt 990 Leichen vor ihrer Stellung. Ueber Borge von Toten und Verwundeten hinweg ſtürmt der Ruſſe am 25. 3. bald nach Mitternacht noch ein⸗ mal. Jetzt ſoll es gelingen. Der Befehl fordert den Durchbruch, ganz gleich, unter welchen Opfern. Koſaken hinter der Front bearbeiten die Jufanterie mit der Peitſche. Nach nutzloſem Anſtürm fluten die Reſte der Regimenter zurück. Dann herrſcht Ruhe und der Feind hat Gelegen⸗ heit, ſeine Verluſte der Tage vom 19. 3, bis 23. 3. ſeſtzuſtellen. Sie hetragen mindeſtans 8200 Mann. Weiter nördlich im Gelände der Bahn Wilna Dünabuürg und der Kon⸗ Tlina⸗ Stra ſtſchen Maſſen heran. Ueber die im Jeuer zu⸗ burg ſetzt in derſelben Zeit einie gleich hoftige und gleich erfolgloſe Offenſive eſn. Ohne Ar⸗ tillerievorbereitung will der Feind in der Nacht zum 22. 3. die dorkige Front überrumpeln. Mau läßt ihn herankommen bis an und in die Hinder⸗ niſſe; dann ſchlägt ihm vernichtendes Feuer entgegen. Die fliehende ruſſiſche Infanterie findet in der Dunkelheit und Verwirrung die Hindernisgaſſen nicht und drängt ſich wie eine Schafherde in dicken Haufen baſeen Ma⸗ ſehinengewehre verrichten unbarſtherzig ihre fürchterliche Lawkeſſabach bleiben 600 Tote. Nun t die ruſſiſche Artillerie ein und bereitet einen neuen Angriff vor. 6 Regi⸗ menter von 3 verſchiedenen Divfſionen ſtürmen und werden aufgerieben. Der 23. 3. hringt eine Steigerung des ruſſi⸗ ſchen Artilleriefeuers. 11400 Schuß werden ge⸗ zählt, daruünter etwa 275 ſchwerſter Kaliber. Umſonſt! Die Infanterie kommt nur auf 400 Meter heran und muß bewegungslos liegen bleiben. Ein erneuter Ueherraſchungsangriff ſchlägt gänzlich fehl und koſtet wieder hunderte von Toten. Wis zur Rache antwortet der Ruſſe mit einem im Oſten bisher unerhörten Trom⸗ melfeuer— aber es erfolgt kein Angriff mehr. Vom 26. 3. ab herpſcht Rube beiderſeits des Dryswfaty⸗Sees. Gegen die Einbruchsſtellen in der Front der Armee Eichhorn ſetzt die ruſſiſche Führung am 26. 3, noch einmal gleichzeitig mit aller Kraft den Hehel an. Nach heftigom Artilleriefeuer drücken guf der Frontlinie Spiaglia— Süd⸗ rand des Narbez⸗Sees vier Diyiſihnen vor. Der Unter fürchbaren Verluſten ahgeſchlagene An⸗ Hbiff wird am Nachmittag ernenertl. Unter Zurückkaſſung von 000 Toten weicht ſchließlich der Gegner in ſeine alten Stellungen zurlitck. Auch ſüdlich Wileity ſcheitern mehrfache An⸗ Kriffe. Der. 3. läßt für den Verteidiger einen ſchönen Erfolg heranreifen. Es gelingt, durch kräftige Vorſtöße dem Feinde größere Teile des uns am 21. 3. entriſſenen Geländeſtreifens wieder abzunehmen. 1300 Mann mit 15 Offi⸗ zieren bleiben in unſerer Hand. Heftige ruſſiſche Gegenſtöße, die ſich auch am folgenden Tage wiederholen, bleiben erfolglos. Fünf ſtarke Angriſfſe ſcheitern unter großen Verluſten. Gleiche Mißerfolge erleiden Maſſonangriffe der 45. Diviſion und 2. ſib. Schützen⸗Diviſion ſüd⸗ öſtlich Muljarshe. Der 30. 3. bringt das Eude der ruſſiſchen Ofſenſive. Sie iſt erſtickt in„Blut und Sumpf.“ Von etwa 14 Diviſionen, die die Hauptlaſt des Kampfes zu tragen hatten, ſind etwa 2 Diviſionen vernichtet, 8 Diviſtonen haben wohl die Hälfte ihres Beſtandes verloren. Die bluti⸗ gen Verluſte in der Zeit vom 18.—30. März im Angriffsraum zwiſchen Bereſina und Disna ſind auf weit über 100 000 Mann zu ſchätzen. Mit ungeheuren Opfern konnten die Ruſſen keine Fuge lockern in der Hindenburgwand. Ein kleines Steinchen bröckelten ſie heraus— dort bei Bliznikt am Narocz⸗See. Dieſes Steinchen haben wir erſetzt und wieder eingefügt. Wir haben noch eine Mauer davor gebaut— am 28. April. Die Arbeit brachte reichen Lohn: 5 Geſchütze, 10 Minenwerfer, 28 Maſchinengewehre, 5600 Gefangene. mit 56 Oſfizieren. Damit iſt für uns die ruſſiſche Märzoffenſive 1946 beendet. Seueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 9. Juni 1916. Meiterbeſ igung der Krie tert, wä die gleichmäßi aller Körperkräfte, die die gewerbliche(hand⸗ werksmäßige) Arbeit im Allgemeinen fordert, für die Unterbringung weniger günſtige Vor⸗ dingunen bietet. Von den vor ihrer Kriegs⸗ sinvaliden erleich⸗ e Anſpannung Fortbildung auf⸗ 5die, Landwirtſchaft ſcheint ihre u Allgemeinen nach der Kriegs⸗ 2 1 feſthalten zu können. Unter den neuen Berufen der Kriegsinvaliden ſpielen vor Allem Anſtellung bei Stadt oder taat eine große Rolle. Die Stadt Mannheim hat 50 Kriegsinvaliden Arbeits⸗ gelegenheit geboten, der badiſche Staat 26. Vor ihrer Einberufung waren davon 8 reſp. 5 ſchon in demſelben Arbeitsverhältnis. Schwierig war die Unterbringung von Arm⸗ und Beinampu⸗ tierten, ſchwer Arm⸗ und Beinverletzten, ſolchen mit Lähmungen, Verſteifungen, ſchwer Nerven⸗ kranken, Tauben und ſchwerbeſchädigten unge⸗ lernten Arbeitern. Bemerkenswert iſt der Zuzug Mannheint von auswärts, beſonders aus von die chen aus Gegenden, wo keine Induſtrie beſteht. Es erübrigt ſich noch kurz auf die Koſten einzugehen, die die Kriegsinvalidenfürſorge ver⸗ urſacht hat. Der größte Ausgabepoſten ſind die „Koſten für Ausbildung, die 6043 Mark betragen. Die geſundheitlichen Maßnahmen verurſachten eine Ausgabe von 415 Mark, während für Unterſtützungen zuſammen 987 Mark ausgegeben werden mußten. *Verſetzt Eiſenbahnſekretär Waldkirch. wurde Joſeph Fiſcher in Denzlingen nach Auzeigen⸗Aunahme am Tage vor Pfingſten. Die verehrlichen Inſerenten wer⸗ den gobeten ant Samstag den 10. Juni alle für das Abendblatt beſtimmte An⸗ zeigen bis ſpäteſtens morgens 11 Uhr aufzugeben. Später eingehende Anzeigen können unter keinen Umſtänden mehr berück⸗ ſichtigt werden. Zeitungsausgabe bis Samstag abend 6 Uhr. *Fürſorge für das Bauhandwerk. lich der letzten Bürgerausſchußſitzung Rationalliberale Rathausfraktion an den Herrn Oberbürgermeiſter das ſchriftliche Gelegent⸗ hat die Erſuchen gerichtet, im Intereſſe des durch die Kriegsereigniſſe ſchwer geſchädigten Bauhand⸗ werks für Schaffung von Arbeits⸗Ge⸗ legenheit beſorgt zu ſein, insbeſondere zu veranlaſſen, daß die für den Innenausbau der in der Ausführung begriffenen Neubauten not⸗ wendigen Arbeiten baldmöglichſt vergeben wer⸗ den, damit die noch vorhandenen Arbeitskräfte angemeſſen beſchäftigt werden können. *Goldſammlung von Hagenbecks Tierſchau. Wie wir erfahren, ſind in den erſten beiden Tagen an der Hagenbeckſchen Kaſſe 2310 Mk. in Gold gegen Austauſch von Freikarten abgeliefert worden. Den Goldbetrag hat die Direktion des Unternehmens an die hüeſige Reichsbank abgelieſert. In Kaiſerslautercn konnte Hagenbeck während ſeines fünftägigen Aufenthaltes 4460 Mk. in Gold an die Reichs⸗ bank abführen.— So ſehr wir die patriotiſche Einrichtung des Unternehmens anerkennen, ſo Hochſchule für Muſik in Mannheim. 3. Konzertabend. Das klaſſiſch beginnende, über die Modernen: Emil Frey leinen Bruder des Konzert⸗Durch⸗ führenden), den Romantiker Hermann Goetz, Eugen d' Albert zu dem Tonpoeten F. Chopin und dem Klaviermeiſter F. Liſzt führende Pro⸗ gramm wurde von dem genial veranlagten Reh⸗ berg⸗Schüler Walter Frey in einer Weiſe durchgeführt, die zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt und den ſtarken Beifall des leider nicht ſehr zahlreich erſchienenen Hörerkreiſes vollkom⸗ men rechtfertigte. In meinem Referat vom 11. Juni v. Is., in woelchem ich Herrn Frey zum erſten Male hörte, vifhante ich die„ſaubere, äußerſt flüſſige Technit und den modulationsfähigen Anſchlag, dem eben⸗ ſowohl die kraftvollen wie zarten Nuaucen zu Gehote ſtehen, wie die entſchiedene Muſikalität und Charakteriſierungskunſt des jungen, hoff⸗ Rungsvollen Pianiſten. Herr Frey iſt indeſſen raſtlos weitergeſchritten mit der Energie und dem Fleiß des wahren Talents und gab geſtern höchſt beachtenswerte Beweiſe ſeiner Fähigkeiten. Beethovens ſchwungvoll freudige Ce⸗dur⸗ Sonate Op. 2 Nr. 3, die neben der muſikaliſchen Seite auch zu virtuoſer Kunſtentfaltung Ge⸗ legenheit gibt, wurde kraftvoll in den Eckſätzen, ſehr zart und ſeelenvoll in dem E⸗dur⸗Adagio geboten. In größter Klarheit erſchien die melo⸗ diſche Linie in der allerdings gegen Schluß ganz aus dem ſtiliſtiſchen Rahmen fallenden Choral⸗ phantaſie über„O Welt, ich muß dich laſſen“ Ganz ausgezeichnet verſtand der Spieler H. Goetz reizende Genrebilder zu charakteriſieren. Die ſaubere, feinflüſſige Technik und der ent⸗ ſchiedene Vortragsgeſchmack kamen ihm dabei trefflich zuſtatten. E.'Alberts nicht beſonders erfindungsſtarke Fis⸗moll⸗Sonate Op. 10 gab namentlich im erſten Satze zur Entfaltung von Temperatur und Bravour Gelegenheit. Cho⸗ pins Cis⸗moll⸗Nocturno und Liſzts„Spaniſche Rhapfodie“ beſchloſſen das anſpruchsvolle Pro⸗ gramm mit deſſen freier Durchführung der be⸗ gahte junge Pianiſt auch eine außerordentliche uhyſiſche und Gedächtnisleiſtung vollbrachte. E. M. ſehr müſſen wir aber auch bedauern, daß es in Mannheim immer noch ſoviel Leute gibt, die trotz aller Bitten und Ermahnungen ſich zur Hergabe des Goldes erſt entſchließen, wenn ein perſönicher Vorteil damit verbunden iſt. * Kaninchenausſtellung im Rheinpark. Wir weiſen hierdurch nochmals auf die am Pfingſt⸗ ſonntag und Montag ſtattfindende Ausſtel⸗ lung der Mannheimer Kaninchen⸗ züchtervereine hin. Trotz der Abweſenheit zahlreicher Mitglieder ſind viele Anmeldungen zur Ausſtellung eingelaufen. Die Ausſicht auf einen der Preiſe der Stadt Mannheim oder des Stadtverbandes zur Linderung der Fleiſchknapp⸗ heit durch Hebung der Kleintierzucht(Abtg. Kaninchen) mag die Züchter zur beſten Kraft⸗ entfaltung anſpornen. Da außer dem lebendigen Tiermaterial auch einige Stallmodelle, große und kleine Balkonſtälle, Produkte, unverarbeitete und verarbeitete Felle, Geräte etc. zur Auf⸗ ſtellung gelangen, iſt zu erwarten, daß die Aus⸗ ſtellung dem wohlverdienten Intereſſe begegnet, das die Veranſtalter trotz des für Ausſtellungen ſonſt nicht ſo günſtigen Zeitpunkts erwarten dürfen. Eröffnung iſt Sonntag 11 Uhr. Ein⸗ tritt 20 Pfennig. * Verhaftung wegen Kindsmord. In Heil⸗ bronn wurde die dort geborene berufsloſe Marie Henninger wegen Kindesmords ver⸗ haftet. Die Verhaftete gebar vor ungefähr 2 Jahren im Zuge auf der Strecke Eppingen⸗ Karlsruhe ein Kind und warf es aus dem Zug heraus. Sie wurde geſtern in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis Heidelberg eingeliefert und wird ſich demnächſt vor dem hieſigen Schwur⸗ gericht zu verantworten haben. *Todesfall. Einen ſchmerzlichen Verluſt er⸗ die Unteroffizierſchule zu Ettlingen. Ihr Kommandeur, Major Frhr. v. Wechmar, iſt nach nur 14tägiger Krankheit geſtorben. Herr v. Wechmar, der ſeit Aufhebung der Militärvor⸗ bereitungsanſtalt— 1. Otober 1915— in Ett⸗ lingen weilte, erfreute ſich in Militär⸗ wie Zivilkreiſen großer Beliebtheit und Achtung. Aus Luòwigshafen. * Einführung von Kundenliſten für den Be⸗ 1177 11. zug von Lebensmitteln. Der Verkauf von Eiern und Butter erfolgt ab nächſter Woche nach Maßgabe der unlängſt angelegten Kundenliſten für den Bezug von Fleiſch in Kundenliſten fr den Bezug von Fleiſch in allernächſter Zeit bevor, ebenſo eine gleichartige, angemeſſene Regelung des Verkehrs an der Frei⸗ bank. Nimmt man dazu, daß in der Woche nach Pfingſten drei weitere Volksküchen(„Kriegs⸗ küchen“) hierſelbſt in Tätigkeit treten, indem zu der im nördlichen Stadtteil vorhandenen je eine weitere im ſüdlichen Stadtteil, in Mundenheim und in Frieſenheim hinzukommen— von der Einführung von Gulaſch⸗Kanonen wird aus ge⸗ wichtigen Gründen vorerſt Abſtand genommen— ſo erhellt, daß die Sicherung der Volksernäh⸗ rung in unſerer Stadt und die gleichmäßige Verteilung der wichtigſten Nahrungsmittel im Begriff ſteht, wieder ein gut Stück vorwärts zu kommen. ANus dem Großherzogtum. boe. Reilingen, 8. Junj. Kaum beginnen die Kirſchen zu reifen, da ſtellen ſich auch die traurigen Folgen der Unvorſichtigkeit ein. Eine Schülerin von hier, die auf Kirſchen Waſſer ge⸗ trunken hatte, ſtar b unter großen Schmerzen. Von der Bergſtraße, 8. Juni. Das Ausſetzen der Tabakpflanzen hat ſich die⸗ ſes Mal etwas verzögert, da ſie bei dem heuri⸗ gen naßkühlen Wetter in den Gutſchen in letzter Zeit nur langſam vorwärtsgingen. Trotzdem wird im Laufe dieſer Woche das Ausſetzen be⸗ endet werden können. Der ausgeſetzte Tabak iſt bis jetzt recht annehmbar gediehen; auch die an⸗ deren Feldfrüchte ſtehen recht gut da und ver⸗ ſprechen reiche Ernte. Warmes, ſonniges Wet⸗ ter wäre ſehr erwünſcht, beſonders auch für die Reben, die reichen Blütenanſatz haben, der vor dem Aufblühen ſteht. o Heidelberg, 9. Juni. Eine hieſige Fran konnte dem Sammellager des Roten Kreuzes das 300. Paar ſelbſtgeſtrickte Socken abliefern. Karlsruhe, 7. Juni. Am 1. Juni d. J. Jwaren 40 Jahre verfloſſen, ſeit der altkatho⸗ liſche Geiſtliche Rat und Stadtpfarrer Emil Bodenſtein die Prieſterweihe erhielt. Wegen der ernſten Zeit ſah man von einer Feier der Gemeinde ab. Der Kirchenvorſtand gratulierte, wobei Geh. Oberpoſtrat Wacker der Verdienſte des Jubilars während der 33 Jahre ſeines hie⸗ ſigen Wirkens gedachte. Der Biſchof ſandte ein warmes Glückwunſchſchreiben. oc. Krozingen bei Staufen, 9. Juni. Beim Spielen einjger Kinder fuhr ein Kinderwagen mit dem Uigährigen Kinde des Bäckermeiſters Lai in den z. Zt. hochgehenden Neumagen. Der Wagen wurde von den Welleg fortgeriſſen und das Kind ertrank. oc. Neuenburg a. Rh. 8. Juni. Am letz⸗ ten Dienstag weilte der Großherzog in der alten Reichsſtadt Neuenburg, um in das am Oſter⸗ montag hier enthüllte Hartmannsweiler Kreuz einen Nagel einzuſchlagen. Der Groß⸗ herzog wurde empfangen von dem komm. Gene⸗ ral Exz. Gaede und einer Reihe höherer Offi⸗ ziere, darunter auch dem Kommandanten des Brückenkopfes Neuenburg Oberſtleutnant Bache⸗ lin. Bürgermeiſter Witz begrüßte den Groß⸗ herzog, worauf der Großherzog einen Nagel in das Kreuz einſchlug. Dann zog der Fürſt den Bürgermeiſter, die Gemeinderäte, Lehrerinnen und Lehrer, die anweſenden Offiziere und Land⸗ ſturmleute in ein Geſpräch. Oberſtleutnant Ba⸗ chelin, der Erbauer des Hartmannsweiler Kreuzes, dankte dem Großherzog für ſein Er⸗ ſcheinen und brachte ein dreifaches Hoch auf ihn aus. Dann wandte ſich der Großherzog an die Soldaten und ermahnte ſie, hier und draußen an der Front immer treu ihrer Vaterlands⸗ pflicht eingedenk zu ſein und auszuharren, bis uns ein ehrenvoller Friede ſicher iſt. Der Groß⸗ herzog gedachte all der toten Helden, erwähnte die für die deutſche Marine ſo ruhmreiche See⸗ ſchlacht und ſchloß mit einem Hurraruf auf den Kaiſer. Später kehrte der Großherzog im Auto nach Badenweiler zurück. pfalz, heſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 8. Juni. Die Propaganda und die Belehrung zur Nutzbarmachung der Pilzernte wird hier vom Pfälzerwald⸗ Verein in Verbindung mit dem Verein für Frauenintereſſen ins Werk geſetzt werden. Es ſind geplant: 1. Vorträge, 2. eine Pilzprüfungs⸗ ſtelle, in welcher zu beſtimmter Zeit pilzkundige Perſonen die geſammelten Pilze untentgeltlich prüfen, 3. die Veranſtaltung von Pilzkochkurſen, 4. ſollen auf den Hüttenwirtſchaften des Pfälzer⸗ wald⸗Vereins Pilzgerichte ſtatt Fleiſch verab⸗ folgt werden. Kommunales. * Frankfurt a.., 8. Juni. Die Stadt⸗ verordnetenverſammlung genehmigte einſtimmig die Gewährung einer Teuerungs⸗ zulage für ſtädtiſche Beamte, Lehrer, Arbeiter und Hilfsarbeiter, ſowie auch für die aushilfs⸗ weiſe angeſtellten weiblichen und männlichen Kräfte Die monatlichen Aufwendungen hier⸗ für betragen etwa 70 000 Mark. Ferner wurden der Stadt abermals zwei Millionen Mark Kre⸗ dite für den Kriegsfonds bewilligt. Ins⸗ geſamt ſtellte man der Stadt bisher 24,5 Mil⸗ lionen Mark zur Verfügung. Die Ausgaben für Lebensmittel betrugen bis Ende Mai etwa 31, Mill. Mark; welche Summe hiervon tatſächlich zu Laſten der Stadt entfällt, iſt noch unbeſtimmt. Die Verluſte durch Einkäufe von Lebensmitteln und Abgabe zu ermäßigten Preiſen an Minderbemittelte ſind auf 250000 Mark zu berechnen, wovon Reich und Staat et⸗ wa 45 Prozent zuxrückerſtatten. Mit der Orga⸗ niſation der Lebensmittelverſorgung durch Er⸗ richtung eines Lebensmittelamtes er⸗ klärte ſich die Verſammlung einverſtanden. Das neue Amt übernimmt ſämtliche Arbeiten und Einrichtungen für die Lebensmittelverſorgung und Lebensmittelverteilung und dazu die Ver⸗ waltung des Schlacht⸗ und Viehhofs und des Marktweſens. Leiter des Amtes iſt der Ober⸗ bürgermeiſter. In geheimer Sitzung nahm die Verſammlung ſodann eine Sti ftung von Dr. Merton über 300000 Mark zur Errich⸗ tung eines pädagogiſchen Lehrſtuhls an der Uni⸗ verſität an. Letzte Meldungen. Der Wiener Bericht. Die rufſiſchen Angriffe weniger heſtig. Wien, 9. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Kuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe im Norden waren geſtern we⸗ niger heftig. Bei Kolki, nördlich von Nowo Alexiniec, nordöſtlich von Tar⸗ nopol und am Dujeſtr wurden ruſf⸗ ſiſche Angriffe unter ſchweken feindlichen Verluſten abgeſchlagen. An der beſſarabiſchen Front herrſcht Ruhe. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Hochfläche von Aſjiagy erober⸗ ten unſere Truppen den Monte Siſe⸗ mol und nördlich des Monte Meletta den von Alpini ſtark beſetzten Monte Caſſel⸗ gomberto. Unſere ſchweren Mörſer haben das Feuer gegen den Monte Liſſer, das weſtliche Panzerwerk des befeſtigten Raumes von Primolanv, eröffnet. Die Zahl der gefangenen Italiener hat ſich um 28 Offiziere und 550 Mann und unſere Beute um 5 Maſchinengewehre. Unſere Marineflieger belegten die Bahnan⸗ lagen von Portogruaro, Latiſana, Palla Uolo, den Binnenhafen von Grado und die feindliche Seeflugzeugſtation ausgiebig mit Bomben. Unſere Landflieger warfen auf die Bahnhöfe von Schio und Piovene Bomben. Süsdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die ſchweren verluſte der Ruſſen. Amſterdam, 9. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Einem hieſigen Blatt wird aus London gemel⸗ det: Ein Korreſpondent aus Petersburg berichtet: Man gebe in dortigen amtlichen Krei⸗ fen offen zu, daß die Ruſſen ihren letz⸗ ten Erfolg mit ſchweren Verluſten erkauft haben. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 9. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 8. Juni: An der Irakfront iſt die Lage unverän⸗ dert. An der Kaukaſusfront fanden geſtern keine bedeutenden Unternehmungen ſtatt, ab⸗ geſehen von unbedeutenden Patrouillen⸗ und Vorpoſtengefechten an einigen Abſchnitten der Front. Am linken Flügel wurde ein über⸗ raſchender Angriff, den der Feind mit ſchwa⸗ chen Kräften unternahm, mit Verluſten für den Feind abgeſchlagen. Wir verjagten aus dem Gebiet der Meer⸗ engen zwei feindliche Flugzeuge gegenüber Sedd ül Bahr und Kumkale. Ein Patrouillenboot des Feindes, das ver⸗ unſerer Artilleriegeſchoſſe getroffen und mußte ſich auf die hohe See zurückziehen, nachdem es einen Erwiderungsſchuß abgefeuert hatte. An der Front bei Aden wurden zwei feindliche Flugzeuge durch unſer Feuer beſchä⸗ digt und abgeſchoſſen. Suloniki. e. Von der ſchweiz. Grenze, 9. Juni. (Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zürcher Zeitung meldet aus Saloniki: 1000 verwun⸗ dete Franzoſen ſind von der Front in Sa⸗ lonfki eingetroffen. Ebenſo wurden ſieben zer⸗ trümmerte Flugzeuge eingebracht. General Sar⸗ rail hat die Verhaftung aller wehr⸗ pflichtigen Griechen in Mazedonien an⸗ geordnet. Die Seeſchlacht und der Tod Kitcheners. London, 9. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Admiralität gibt bekannt, daß der Ver⸗ luſt an Deckoffizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften von der„ueen Marh“ 1200 beträgt. Von„Invicible“ 968 und von„Defence“ 860. Bei dem Untergang der „Hampfhire“ ſind 38 Offiziere umgekommen. London, 9. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Admiralität teilt mit, daß 1 Deckoffizier und 11 Mann von der Beſatzung des„Hamp⸗ ſhire“ am Lande auf einem Floß angetrie⸗ ben ſind. London, 9. Juni.(WT7B. Nichtamtlich.) Die Daily Mail meldet aus Newyork: Der Newyorker World erörtert die Verant⸗ wortlichkeit für den Tot Kitche⸗ ners. Das Blatt ſchreibt, das Schiff, da⸗ ihn nach Rußland führte, trug Englands Preſtige. Die Tatſache, daß es in der Kriegszone, die die britiſche Flotte mit Uebermacht behauptet, verſenkt werden konnte, gleichviel ob es durch eine Mine oder durch ein Torpedp geſchehen, enthüllt eine Stümperei, die eine Abrechnung erfordern wird. 4*** c. Freiburg, 9. Jumni. Die türkiſchen Abgeordneten haben vor ihrer Rückreiſe nach Konſtantinopel an die im Schloß Neuersheim wohnende Witwe ſdes vor mehreren Jahren verſtorbenen langjähri⸗ gen deutſchen Botſchafters in Konſtantinopel, Freiherrn Marſchall von Biberſtein, nachſtehendes Telegramm geſandt: Die Ab⸗ geordneten des türkiſchen Parlaments ſenden am Ende ihrer deutſchen Reiſe Euer Exzellenz die wärmſten und ergebenſten Wünſche. Der bereitet wurde, läßt uns mit Dank des gro⸗ ßen Botſchafters gedenken, der den Grundſtein zu der deutſch⸗tür⸗ kiſchen Freundſchaft gelegt hat. m. Kölhn, 9. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Chriſtiania: Der Arbeiterausſtand umfaßt heute bereits gegen 80 000 Mann. Er wird nach Ablauf der letzten Kündigungsfriſt, in etwa 14 Tagen, rund 120000 Mann umfaſſen. c. Von der ſchweiz. Grenze, 9. Juni⸗ (Priv.⸗Tel. z..) Der Neuen Zürcher Zeitung zufolge wird aus St. Quaranta berichtet, daß Gruppen italieniſcher Offiziere ausgeſchicke wurden, da angeblich die Beſetzung dieſes Platzes durch die Italiener bevorſtehe. Amſter dam, 9. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Der Korreſpondent in Buenos Aires meldet: Ein Fiſchdampfer aus Uruguay mit drahtloſer Tele⸗ graphie ausgerüſtet und 26 Mann und einen Arzt an Bord, hat Montevideo verlaſſen, uun weiter zu fahren, wo 22 Mann der Expedition Shackleton zurückgeblieben ſind. Vliſſingen, 9. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Heute ſind 40 deutſche Zivilgefangene aus England eingetroffen. Sofia, 9. Juni.(WT7B Nichtamtl) Die bulgariſche Telegmmphenagentur iſt ermüchtigt, die Meldung der franzöſiſchen und vuſſiſchen Pveſſe, Zar Ferdin and habe das Kom: mando über die verbündeten Armeen auf dem Balkam in aller Form übernommen, für un⸗ richtig zu erklären. In der Organiſation des Oberbefehls über die bulgariſſche Armee und die deutſchen Truppen an der Bal⸗ ſuchte, ſich Kuch Ada zu nähern, wurde von zwei (Priw.⸗Tel.) begeiſterte Empfang, der uns in Deutſchland zuerſt Shackleton von den Falklandsinſeln abzuholen und dann nach der Elefanteninſel kanfront iſt keine Aenderung eingetreten- eee haben M. 1 652 960(1 142 540) zu fordern. Freitag, den 9. Juni 1916. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 5. Seite. — .-G. consolidierte Alkallwerke, Westeregein. FPrankfurt a.., 9. Juni.(Priv.-Telegr.) Der Oeneraldirektor Paul Ebeling teilte in der heute hier abgehaltenen Generalveraamnm⸗ lung, in der 13 Aktionäre 1500 Vorzugs- und 5762 Stammaktien vertraten, über die Aussich- ten mit, daß die Kaliindustrie durch das Kaligesetz die Herrschaftüber die Preise verloren habe. Man hoffe aber, daß die neuen Neichsma Bnahmen nicht nur die Landwirtschaft, Sondern auch die Kallindustrie entsprechend be- rüicksichligen werden und man erkenne an, daß der Neichstag fiber die von der Regierung und unserem Bundesrat gemachten Vorschläge Hinaus- gegangen ist, indem er dem Unterschied zwischen den Kalisazen wegfallen ließ Das vergangene Jahr habe sich besser angelassen, als das vorher- gegangene, doch seien die Ergebnisse noch nicht an den Frieddensgewinn herangekommen, der exst wieder erwartet werden düre, wem die Ausfuhr geregelt sein Wird. Auff eine Anfrage, ob im Kaſtbergbau ein Mittel gefunden worden sei, daß ak Aluminiumer⸗ ga z dienen Könmte, feilte dieverwallung mit, daß in gewissen Sazen Kalimagnesium entflalten sei, das aber nur nach einigen Legierungen verwendet wWerden könne und woraus ein größeres Geschält vor allem für dem Frieden nicht erwartet werden dürfe. Aul eine weitere Anfrage, inwieweit das Ver- bot neuer Schürfungen die Gesellschaft und ihre Beteiligungen betreſfe, wurde mitgeteilt, daß sämthche Werke fertig seien und Westeregeln ii keiner Weise von dem Verbot berührt werde. Mit einer weiſeren Abtenfung von Zechen könne schon aus Mangel an Arbeitern nicht begonnen werclen. Aus einer weiteren Reihe von Anfragen über die Bilan z hat nur die eine über die Darlehn- Interesse, zu deren Erläuterung der Direktor aus- führt, daß sie an die beteiligte Werbe ausgeliehen selen, um bei ihnen von einer Zubußeeinziehung Abstand nehmen zu können. Im weiteren Verlauf wurde der Abschluß genehmigt, insbesondere die Dividence auf 4(. V, 5) Prozent für die Stammaktien und 4% Proz. für die Vorzugsaktien ſestgesetzt. Die den Peihenfolge nach ausscheidenden Mit- glieder des Aufsichtsrats wurden wiedergewählt. Wiederbelebung der Preisvereinigungen der Stabeisenwerke. r. Düss elchorf, 9. Juni.(Priv.-Telegr.) In der heutigen Sitzunig Waren mit wenig Ausnahmen Sämtliche deutschen Stabeisenwerke ver- treten. Es wurde beschlossen die früher bestan- denen Preis versinigungen wieder auf⸗ leben zu lassen, ind den Preis für die nächisten Monate auf M. 100 ab Diedenhofen bezw. M. 195 ab Oberhausen ſestzusetzen. Die normale Thomas- qualität wurde mit der Maßgabe ſestgelegt, daß die Preise, sowie die Ueberpreise nicit überschrit- tem werdeti dürfen. Die Wiederbelebung der alten Preisvereinigungen der Stabeisenwerke und Ge⸗ rüchte über die Auflösung der Deutschen Draht- gesellschaft m. b. HI. in Düsseldorf räumen vor- Hufig mit der Hoffnung auf, daß es im Kriege ge- lingen werde, den Stahlwerksverband auch auf die sogen. B. Produkte ausgzudelmen. D. Schriftl.) Auslamd: Die heutige Versammlung beschloßg die Aufnahme der Deutsch⸗luxemburgi- schen Bergwerks. und Hüttengesell⸗ sSchaft. Es wurde weiter beschlossen mit der Auinahme der Verkaufspreise noch weitere vier Wochen zu warten, um den Inlandsbedarf befrie- digen zu können. Sudenburger Maschinenfabrik und Eisengieflerei.G. zu Magdeburg. Dem Rechenschaftsbericht zufolge soll der Ver- lust von M. 38 806(i. V. M. 56 631 Gewinnvortrag) auf neue Rechnung übertragen werden. Die Ver- Waltung bemerkt zu diesem Ergebnis, daß ganz unerwartete Schwierigkeiten in der zweiten Jahres- hälfte ihre Erwartungen auf einen befriedigenden Abschluß enttäuschten. Die erst in den letzten Monaten des Jahres reichlich eingegangenen Auf⸗ träge aus den Spezialgebieten des Unternehmens kamen zuf spät, um das Schlußergebnis günstig be⸗ einflussen au können.— In der Bilanz erscheinen Konto für in Arbeit befindliche Kommissionen mit M. 133 620(89 877), Vortäte an Maschinen und Maschinenteilen mit M. 285 304(215 804) sow-ie Debitoren mit M. 1 478 543(1 175 192). Kreditoren Im meuen Geschäftsjahr konnte zu ange⸗ messenen Preisen weiter reichlich Arbeit hereinge- nommen werden, da viele Industrien ihre Anlagen zu erweitern gezwungen sind. Manche Kreise treſten auch schon Vorbereitungen, die rechtzeitige Erweiterung ihrer Anlagen für Anforderungen der der ersten Friedenszeit sicher zu stellen. Für das lauffende Betriebsjahr kann bereits heute ein Defriecligender Abschluß als gesichert angesehen wWerdlen. Brückenbau Flender.., Benrath. Das Aktienkapital wird nicht you, sondern um M. 800 000 auf M. 2,4 Mill. erhöht. Auskunftel-Retorm. Der in der heutigen Zuschrift enthaltene Aus⸗ Spruch des Straßburger Prof. Dr. Otto Mayer ist imolge eines Druckfehlers verstümmelt worden. Erx lautet richtig: „Das Auskunftsbüro hat keinen natürlichen Auteil an den Interessen seiner Kunden. Es Künmmert sich überhaupt nicht um diese Interessen. Seine Auskumft ist keine Tat, die da helſen und Setrlitzen Will, soudern sie ist eine Ware, mit wel⸗ cher es sein Ceschäft machit.““ Iüme dringliche Reform des Strafrechts. Seit Ausbruch des Krieges sind allein im Reichsgesetzblatt 800 Gesetze und Verordnungen eeenee decen. Dazu jbommen noch die behörden und Anordnungen der Generalkommandos, der Polizei- Kommunen. LKein Verständiger kann daher verlangen, daß jedermann diese Iau⸗ Senden von Verordmmgen kennt; die Rechtspre- chung tut dies aber insofern, als sie im Falle einer Anklage dem Angeklagten nicht die Be- rufung darauf gestattet, daß er das Strafgesetz nicht gekannt habe. Die Rechtsprechung gelit so- Sogar noch weiter; auch wenn sich jemand über die Auslegung des Gesetzes geirrt hat, verfällt er der Strafe. Bei der ungenügenden Vorbereitung und der Unklarheit vieler Kriegsverordnungen Huft das darauf hinaus, daß derjenige, der zufällig unter den verschiedenen möglichen Auslegungen die das Gericht trifft, straffrei wird, wer sie ver⸗ kelllt, wird bestraft. Die Aeltesten der KRaufmann- schaft von Berlin haben deshalb den Reichskanzler gebeten, schleunigst eine Verordnung zu erlassen, wWonach der Irrtum über das Strafgesetz ebenso behandelt wWirc, wie jeder ardtere Irrtum, d. h. also wenn er entschuldbar ist. Fimanzen. Stand der EBa ischen Bank am 7. Juni. gogen die 71 25 egen dle iels Lorgvcne%%a kin Rark) 401 ergels 6 380 755.— 14 732 6 503 443.— 587 159 244..6 999 690 774— 12802 50³ 910 2 80⁰0 dote 286 610.— 27 580 12 707 365.— 77 485 N 13 748 090— 79 145 9 583 300. 107 500 4909 420— 93000 4138 725— 180 393 Effektenbestand 4757 336— 187 239 8 809 190— 90 320 Sonstige Aktiva 9 976 058.— 10 242 PassIVa. 9 000 000(unver.) Grundkapltal 9 000 000(unaver.) 2250 000(unver.) Reservefondss 2280 000(unver.) 15 597 300 170 800 Kotenumlaußff 16 936 000 470 400 9 425 696— 121 950 Tägl. fällige Einlagen. 11 768 413— 497 139 951 674% 14081 Sonstige PassVes 996 318—— 16 246 Metalldeokung des Motenumlaufs 38,40% gegen 39,50% in der Vorwoche und 40,98% im Vorlahr. Wochenausweis der Bank von England vom S. Juni 1916. in Ffund Sterling. geg. Vow. desamtrüoklage 144.536,000—.260.000 Motenumlauntetet 2 35.484.000 95.000 Bartorralt 61.570.000— 14355.000 Weohselbestand„„eg.051.000 Prwatguthahbens 82.286.000E 572.000 Staatsschatzguthaben 50.301.000—.253.000 Notenreserre 8 43.094.000.193.000 ſteglerungssloherhelten 42.187.000.000.000 Prozentverhältnis der Reserven zu den Fasslven 33.590%, gegen 31.72, in der Vorwoohe, Olearinghouse-Umsatr 297 Million. dle gleſohe Woche des vorlgen jahres 65 Mulonen unahme. Frankfurter Effektenbörse, Frankfurt a.., 9. Junl.(Priv.-Telegr.) Die gleiche Stille, wũw]e sie schon in den letzten Iagen an der Börse herrschte, gab auch heute dem freien Verkehr das Gepräge. Die bevorstehende dreitägige Verkehrsunterbrechung schränkte die Geschläftstätigkeit weiter ein. Soweit Kurse ge- nammt Würden, lägt sich eine ziemlich feste Ten- denz in Montanpapieren beobachten. Am Markte der Rüstungswerte sind die Umsätze sehr beschei- den. Einige Nachfrage bestand für Deutsche Waffen, Ben z und Nlieinmetall. Schiffahrtsaktien gut behauptet. Elektrowerte wenig beachtet. hemische Werte kaum verändert. Bankaktien still. Auf den übrigen Gebieten, soweit Spezial- werbe in Betracht kommen, sind die Kursverände- rungen bescheiden. Vom Anlagemarkt ist Wenig zu melden. Heimische Anleihen bewahrten ihre feste Tendenz. Ausländische Fonds ruhig. Priwatdiskont%½ Proz. und darunter. Der Schlug der Börse war auf allen Gebieten still. Ab Sams- tag, den 10. Juni, bleibt die Börse für drei Tage geschlossen. Berliner Effektenbörse. Berlin, 9. Juni. Die Belebung in jüngster Zeit aus den bekannten Gründen, wozu heute noch die dreitägige Unterbrechung kam, hielt, auch heute an. Von eimer stark eingeschrängten Ge⸗ schäftstätigkeit war auch heute nichts zu ver⸗ spütren. Immerhin wWwar die Grundstimmung bei aller gebotenen Zurückchaltung als fest zu be- zeichnen. Kurse, soweit solche genannt wurden, haben für einige Montan- und Nüstungswerte mäßige Aufbesserung erfahren. Am Nentenmarkt Waren die Kurse unverändert und fest. Der Markt bleibt morgen ebenfalls geschlossen. Berlin, 9. Juni. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 9 Geld Brief Geld Brief Newyork,.17½%.19½%.17½%.19½ Holland 2n 224.75 225.25 Dänemark 161.25 161.75 161.25 161.75 Schweden 161.25 161.75 161.25 161.75 Norwegen 161.50 162.— 161.25 161.75 Schwei? 102.87½ 103.12% 102.87½ 103.12% Oest.-Ungarn 69.65 69.75 69.65 69.75 Rumänien 86.— 86.50 86.— 86.50 Bulgarien. 79.— 80.— 79.— 80.— Newyorker Eflektenbörse. Newyork, 8. Juni. Au der Fondsbörse setzten die Kurse bei ziemlich regen allerdings rein sSpekulativem Geschäft mit leichten Bes-⸗ serungen ein. Während Industriewerte weniger beachtet Waxren, erkreuten sich Eisenbahnanteile lebllaften Interesses, besonders wurden Chesapeake und Onhio und Norfolk und Western in gröbßeren Posten aus dem Markt genommen. Auch Inter⸗ nationale Mercantile Marine Co. waren getragt u. höher. Zu den gestrigen Kursen machte sich Nealisationsneigung geltend, sodaß die Tendenz unregelmäßig wurde und die Kurse leichte Rückgänge aufwiesen. lu den letzten Bör- senstunden kam indessen wWwieder eine bessere Stimmung zum Durchbruch u. der Schlußvertehr vollzog sich in fester Haltung. Aktienum⸗ satz 380 000 Stück. NEWVORK, 8. Junſ.(Devisenmarkt.) 8. 7 Tendene ürgelndd—.——.— Beid auf 24 Stunden(Durchschafttsrate.— 3— Geld letztes Darleben.50.50 Slohtwechsel Berlin 76.25 78.25 Siohischsel Fa..9125.91.— Weohsel auf London(60 Tagesꝛ.72.73.72.7 Weonsel auf London(Cablo Transfers)....78.35.76.50 Sliber Buſlloeoenn 65.12½%½% 65.52½% NEWVORRk, 8. Junl.(Aktienmarkt). 8. 7. 8. 7. Atoh. Top. 81. Fö o. 105— 105½% Morthern Paclfio o. 115¼ 114% d0. pref. 100¾ 100% Pennsylwania 50 8 583/ 58ʃ½ 8— 1nhloago Rock is- Ches.& Ohlo o. 67% 84½ land Paolf. Rallw. 20½% 20½ Chio.MIIW.St.Paulo. 89¾ 98/ J Southern Faolfſo. 39.— 38/ Denver& Rlo Gr., 13— 13—South. Ballw. oom. 23¼ 23½ do. do. pref.— 28½ South. Raſhw. pref. 59˙% 53ʃ½ Erle oom. 39% 38% Union Paoifſo o.. 138/ 137% 518 1155 1 0 8 8 1555 9852 0 8 8 0 1 82% 82% rie 2nd pref. 2 46 abash pref. n. Akt. 50% 50— Great Konth. pref. 121½¼ 121/ Westtaryland oom— 313 Or. Morth. Ore dert. 37½ 37% Amerio. San oom. 55¼ 55% linoſs Oentr. oom. 107½ 107% do. do. pref.— 109. interborgh. Ketrop— Amerio. Looom. o. 70˙/5 do. Cons. Co. 18% 12% Amer.Smelt.KRef.o. 97½ 98 do. Metrop. pr. 76— 75½ do. Sugar Ref. o.— 110% Kansss Olty and Anab. Copp. Min. o. 33/ 837/ Souidern 25— 20½ Bethlehem Steel 435— 435— do. prel. 60.— 60.— Central Leather. 54 54¼ Lehigh valley 50 8 83½% 82%½ Sonsolidated das 139¾ 139½ Loulsv., u. Rasbo 133½ 133— General Eleotr. 0. 176— 170— Miss. Tex. o. 4½ 15 4J Mexio. 7—55 1088 do. atlonal Loa 0 ½ 66ʃ. Missourt Paclflo. 5% 5½ Undt.Stat. Steels o. 84¼ 84½ Mat. Rallw. of Mex./%½[Unit.Stat. Steels pr. 112½112%/ New Vork Oentr. o. 108. 105.— Utah Copper oom. 81¼½ 61½ do. Ont& West o. 28½ 27½ Virgin. Car. hem..—— 41½ Morfolk& Mest. o. 184½ 135% J Searsgoebuok oom.—— 180%½ Aktien-Umsatz 580 000(460 600) Londoner Eſffektenbörse, London, 8. Junl. . 75 8. 7. 2ʃ½ Engl. Konsols, 60.— 58.½% f Pennsylvanla—— 61.— 5% Argentinler————Southern Paolfio, 103.¼ 102.¼ 4% 8rasillaner. 53./ 54.— Unlon Paofflo. 144./ 143.5% 4% lapan. v. 1899—.— 71.—][Steelis. 68.— 87/ 3% Portuglesen—.———Anad.Gop.neue Akt. 17% 17. 50% Russen v. 1906 86./ 85./ Rio TInto 62½ 62./ 4½% flussen v. 1909 78.— 77.%] Chartered. 12/8 12½ Balſimore and Ohlo 95.¾—.— De Beers deferred 11.½ 12.½ Canadlan Paciflo 185./ 184/ Lena Goldflelds..½%¼ Erle oom. 40.½ 40.— Randmlnes—.— 3. National Rallway of Privatdiskont%.½ Mexiooooo—Sber.% 31(5 London, 8. Junl.(...) Weohsel auf Amsterdam 3 lte 11.82.½ kurz 11.43.½, Wechsel auf Patis 3üte. 28.51, kurz 28.18.— Weokhsel auf Petersburg kurz 157.½. Warenmärkte. Die Kohlenversorgung Italiens. Das in Mailand erscheinende Handelsblatt„Il Sole“ berichtet am 4. Juni: „Die geringe Nachfrage nach Schiffsraum ſiat eine bemerkenswerte Ermäßigung der Frachten hervorgerufen, während die Preise der Kohlen am Ursprungsorte immer fest bleiben. Man nimmit an, daß, wenn die Nachfrage nach Schüffsraum wieder zuninumt, die Frachten Wieder in die Höhe gehen werden und daß daher die gegenwärtige Ermäßigung nur vorüber- gehe n d ist. Unseren Märkten ist dieser Zustand indessen sehr gelegen gekommen, zum Nutzen jener Kon- sumenten, welche nicht an vorbeilhaftere Preise in der Folge glauben und daher die gegenwärtige Lage benuützen, um ihre Lagerbestände zu er- gänzen.“ Von befreundeter Seite werden uns hierzu zwel Listen zur Verfligung gestellt, aus denen sowohl die Frachtsätze, wie die Koflenpreise vom 3I. Mai d. Is. ersichtlich sind. Was zunächst die Schiffsfrachten betrifft, so betrug der Frachtsatz pro TJonne bis Genua am 31. Mai d. Is. für Cardiff zweiklassig und New—⸗ port erstklassig je 75 Sll. gegen 30 Sh. am 14. Orcl. 1915, 21 sh. am 15. Juli 1915 und 7 sh. am 4. Mai 1914. Es bleibt also immer noch eine ganz gewaltige Steigerung der Frachten auf mehr, als das Zehnfache der Friedenssätze, bestehen. Bei einzelnen Sorten ist diese Steigerung noch größer. Für Watson's Splint, Best Hamilton EIL Stellte sich die Fracht am 3I. Mai d. Is. auf je 90 Sh. pro Tonne gegem 8 sl. bezw. 7J sh. 6 p. am 4. Mai 1914, für Newpelton Holmside und Gas- Kohlen zweiſkl, auf 94 sh. gegen 7 sh, für engli⸗ Schlen Garesfieldeoks gar auf 150 sh. gegen 9 Sk. am 4. Mai 1914. HHier ist also eine 11¼ bis 1076 fache Steigerung der Schiffsfrachten verblieben. Wie wärs erst, wenn wir unsere Tauchboote wie⸗ der voll ausnutzen würden! Dann konnten die Ita- liener sicher nicht von einer„bemerkenswerten Ermäßgigung der Frachten“ sprechen, die sie wohl nur zum Schein auf die„geringe Nachfrage nach Schiffsraum“ zurüchführen. Der Vollstätidigkeit halber sei noch erwähnt, daß auch für amerilea- nische Maschinen- und Gaskohlen ein außerordent-⸗ lich hoher Frachtsatz von 140 sh. pro Lonne bis Genua gefordert wird, gegen 10 sh. 6 p. am 4. Mai 1914, mithin das 13/%lache. Die Kohlen- und Kokspreise bleiben infolgecdlessen fast unerschwinglich. Am 31. Mai 1916 kostete die Tonne fjrei Waggon Genua von Cardiſt zweitkl., dessen Ausfuhr immer schweri- ger Wird 242 Lire gegen 100 Lire am 14. Okt. und 80 Lire am 15. Juni 1015 und 35 Lire am 4. Mai 1014. Das ist eine Steigerung von 693 Proz. gegen die Friedenszeit. Bei den anderen Sorten ist die Teuerung zum Teil noch größer. So kosten Newport ersttel. jetzt 240 Lire gegen 33,50, Wat⸗ sons Splint 250 Lre gegen 32 Lire, Best Hamilton EIl 230 Lire gegen 28,50 Lire am 4. Mai 1914. Engl. Gareslieldohs stellte sich pro Tonne auf 320 Lire(am 4. Mai 1914 bloß 45 Lire), italieni- scher Gießkoks auf 300(46) Lire. Das sind schon Preissteigerungen von 700 Prozent und dariiber. Auch wenn die Italiener ihren Kohlenbedarf in Amerika decken, kommen sie nicht billiger weg. Amerikanische Maschinen- und Gaskohlen koste- ten am 31. Mai 1916 pro Toame freiWaggon Genua 250 Lire gegen etwa 34 Lire gur Friedenszeit. Auch hier eine Preissteigerung von 735 Prozent! Merliner Produktenmarkt. Berlin, 0, Juni. Frühmarkt. Um Waren: handel exmittelte Preise.) Spelespreumehl M. 36 bis 30,50, Runkeelrliben M. 4,—, Heidekraut, erck⸗ undd WiirzeHrei, M..40, beschlagnahmefreie aus- fändische Weizenldlele M. 607/0 per 100 kg, Rog⸗ Fenßpleie M. 60. 70, Spelzspreu M. 9,75. Berlin, 9. Juni. Der Produktenmarkt entbehrte heute jeder Regsanikeit und die algemeine Lust⸗ losigleit Wwar angesichts der bevorstehenden Beier⸗ tage noch gröger als sonst. Einige Nachfrage be⸗ stand für Spelzspreumehl und Nüben bei umver⸗ anderten Forderüngen. In Industriehafer ist das Geschäft stiller geworden. In Saatartikel ging einiges um wie Lupinen und Pferdebohnen Londener Metalluwarkt. London, 8. Junl. Kupfer: Kassa 123.¼, 8 Henste, 118. Elektro per Kasse 144/40, 3 Honate—, Best-Selekted g. Kasse —.— 3 Honate—.— Zinn per Kassa 187.½, per 3 Bonate 187./, Blel loko Mov. per Kassa 32.½, Eink; per Kassa 78,— Dez. 63.—, Antimon—— Aueoksiber——. Chicagoer Warenmarles. WIB. Chicago, 8. Juni. Der Weizen- markt wies anfangs eine stetigere Tendeng auf und die Preise waren nach den ersten Umsätzen um s c. höher auf geringe Ankünfte, Rost in Cansas, sowie im Zusammenhang mit der Festig- keit des Marnbtes in Wännipeg. Da am hiesigen Markt große Vorräte votanden waren, und baisselautende Marktberichte aus Liverpool ge- meldet wurden, sctwächte sich die Hallung im späteren Verlauf, konnte sich aber im Nachmittags- verkehr, da die Firmen in Nordwesten des Lan⸗ des bessere Nachirage nach Lokoware zeigten, be. festigen. Der Schhißverkehr voſhog sich in steti- ger Haltung. Der Maismarkt war anfangs ſest und die Preise gegen gestern um%½ c. höher, auf gitustiges Wetter und geringe Ankünfte im Innern des Lan⸗ des. Da sich im Nachmittagsverkehr noch bessere Lokonachrrage zeigte und Exportgeschäfte statt- fandem, onmte sich die feste Haltung behaupten und der Schluß gestaltete sich ebenfalls fest. omense, 8, Junl. 8. 7 1. 21 Welzen jün 105./ 104.ù Sohwelne: Jull 108./ 198.% sob ůE,ĩxs.5.10 Hals Iun 72.— 70.½ Speck 120. 1258 1276. 1275 Juli 70¼. 69./ Sch 5 Hafer Junl 38./% 39.% Ium 12.75 12.47 „ Iull 38.% 38.½ Jull 1272 12.60 Sohwelnenuf, Pork: lun 21.85 2¹.⁰ l. West. 88 000 102 000 Jull 21.3⁰ 20.90 av. Ohloago 150%0 28 000 Rippes; Juni 1250 12.40 Sohwelns: Jull 12.57 12.50 lelohte.10.80 Newyorker Warenmarkt. WIB. NeWwyork 8. Juni. Der Weizen- markt konnte bei Eröffninig dumhweg als stetig bezeichnet werden, da die Märkte in anderen Stäckten ebenfalls feste Haltung zeigten und der Markt in Chicago große Vorräte aufwies. Der Baumwollmarkt setzte in Stetiger Haltung ein und die Preise waren nach den ersten Umsätzem um 23 Punkcte niedriger, da schwache Kabelnachrichten aus New-Orleans vorlagen und die Firmen in Wallstreet Verkäufe vornahmen Die ungünstige politische Lage, Liquidationen und baisselautende Privatberichte über den Stand der Pflanzen üübten weiter auf die ſeste Haltung einen Druck aus. Schluß wilklig. Der Kaffeemarkt war anfangs unregel⸗ n Big auf Deckungen, da seitens der Kaffechändler Verkäufe stattfandem und die Waflsfrertfinmen Ware abgaben. Günstige Washingtoner Meldun⸗ gen, sowie Käufe der Importeure und Nommis- sionäre gaben den Anlaß, daß der Markct im steti- ger Hafturg schloß. VVV MEWVORK, 8. Junl. Welzen: 8. 7. Baumwolie: 8. 7. hard Wt. MHr. 2 117.½ 117./. Mewyork loko 1285 12.90 Mo. 1 Rortkern 123.½ 123.1½ por Junl 1257 12.71 per IUolnü per Jull 1287 12.92 per Jufl—.——. per August 1225 12.90 Nalis loko 82.———4 per September 12786 12.84 Menf Spr. Wh. n. 495.308 495.545 ber Oktober 121 12.85 dotreldefr. per ovember 12.88 13.03 Lverpool 17.— 17.— per Dezember— London 17.— 17.—[Kafte ehd. 7, Ik. A½.1 Baumwolle: Junl.09 38.05 Ank. l. atl. H. 2000 3000 101⁰.24.20 in Golmäfen 3 000 6 000 Septemder.33.35 Ausf. n. England 0 8 000 Derember.43.40 „ d. Ot. 6000 10 000 Januar.53.48 Landwirtschaft. Aus dem Bericht des amerikanischen Achkerbaubüros. WTB. Washington, 8. Juni Weizen: Allgemeiner Durchschnittsstand in Prozenten 78% Anbatfläche in 63 020 000 acres, geschätzer Ertrag in 460 000 000 bushel. Frühfjahrs Weizen; Allgemeiner Durchschnittsstanck in Prozenten 88,2 Anbaufliche 17 851 000 acres, geschatzter Ertrag 240 000 000 bushel. Der Durchschnittsstand in den einzelnen Staaten stellt sich wie ſolgt: Minnesota 80, Nortn Dakota 86, South Dakota 95, Washington 80. Roggen: Algemeiner Durch⸗ schmittsstand in Prozenten 80,9, geschätzter Ertrag in Bushel 44 000. Werkehr. Dine Erweiterung des preußischen EBheinschiffuahrtskonzerns. Infolge des Uebergangs der Aktienmehrtreit der Niederrheinischen Dampfschlepp- sSchifflahrtss Gesellschaft in Düssel dorf an die Rülei mund Seeschiffahrts⸗ .G. in Köln wird die Leitung der Düsseldor- ſer Gesellschaft einem Wechsel unterzogen werden und Zwar treten Berliner Blättern zufolge an die Stelle des Direktors de Greeck, der sein Aumt als Vorstand niedergeelgt hat, Generaldirektor Praus Ott und Direktor Edmund Halm aus Köln, beide aus dem Vorstand der Rhein- und Sesschift: fahrts-Ciesellschaft. ...0/G0 ä ãwßßß0TßTßwßTcßcßbcßcßcßccccccccccc Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtheef für den Inseratenteil und Geschäſtliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. Hi, b. HH. * 4 Mannheimer Gen Stenographiſcher Reichstagsbericht cralanzeigers. Mb. Deutſcher Reichstag. 62. Sitzung, Donnerstag, den 8. Juni. Am Tiſche des Bundesrats: Helfferich. Vizepräſident Dr. Paaſche eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 15 Minuten. Ne Ernührungsfragen. (Zweiter Tag.) Abg. Dr. Böhme(natl.): Wer den Beratungen des Ernährungsbeirats beigewohnt hat, verſteht nicht den gereizten Ton, den geſtern hier manche Redner angeſchlagen haben. Gewiß, manches Un⸗ erfreuliche iſt vorgekommen. Der Wucher und ſeine viel zu milde Beſtrafung erregt vielfach Aergernis. Hier hätte raſcher und energiſcher eingegriffen werden müſſen. Ich hätte gewünſcht, daß der Staatsſekretär dieſe Peſtbeule am Körper des deutſchen Volkes ſchärfer gebrandmarkt hätte. Hoffentlich greift das Reichs⸗ ernährungsamt hier energiſch ein. An den Mißſtänden iſt vor allem die überaus ungünſtige Ernte ſchuld geweſen. Fehler ſind hier gewiß gemacht, zunächſt in perſoneller Beziehung. Herr Delbrück hatte die Zuſtimmung und Anerkennnung des ganzen Hauſes gehabt, aber er war zuletzt ein kranker Mann und den Wider⸗ ſtänden gegen ſeine Maßnahmen nicht gewachſen. An der Spitze der wichtigſten Miniſteriums im größten Bundesſtaate ſtand ein Fachminiſter, der den großen Aufgaben der Zeit nicht gewachſen iſt. Wir haben wohl alle den Eindruck geſtern gewonnen, daß jetzt ber richtige Mann da iſt, um die preußiſchen Hinderniſſe— auch die Hinderniſſe anderswo, vor allem in Mecklenburg— gus⸗ zuſchalten. Süddeutſchland iſt vielfach mit zweckmäßigen Maß⸗ nahmen vorweggegangen. Bei der Kartoffel⸗ und Fleiſch⸗Ver⸗ ſorgung ſind unzureſchende Maßnahmen getroffen. Man darf die Kräfte der Denkfaulhelt im Volke nicht unter⸗ ſchätzen, die wohlhabenden Kreiſe werden die Einſchränkungen vielleicht ſchmerzlicher empfinden als die breiten Maſſen des Vol⸗ kes. Was bedeutet aber alles dies gegenüber den Entbehrungen und Gefahren, denen unſere Helden in den Schützengräben aus⸗ geſetzt ſind. Ueber die Stellung des Ernährungsbeirates ſind zanz falſche Anſichten verbreitet. Viele Entſcheidungen ſind ohne oder ſogar gegen den Willen des Beirates erfolgt. Nicht einmal die Herren in den Zentralen können ſich durch all die Verordnungen hindurchfinden, geſchweige denn die Orts⸗ und Gemeindevorſteher. Nachträgliche Erhöhungen der Höchſtpreiſe dürfen nicht wieder vorkommen, wie ſie im letzten Jahre vielfach das Anſehen der Regierung ſchwer erſchüttert haben. Die In⸗ tereſſen der kleinen ländlichen Beſitzer werden nicht genügend berückſichtigt; ſo bedaure ich, daß immer noch nicht Dr. Heim in den Vorſtand des Kriegsernährungsamtes berufen iſt. Wir können bis zur neuen Ernte guskommen, hoffentlich hält die neue Ernte, was ſie jetzt verſpricht. Sehr zu bekämpfen iſt die bilehloſe Wirtſchaft, die auf vielen größeren Gütern, ſogarx auf preußiſchen Domänen(Hört! hört!), immer mehr um ſich greift. Unſer Rinder⸗ und Schweinebeſtand hat erheblich ab⸗ genommen. Wo nichts iſt, hat der Kaiſer ſein Recht verloren. Aber alle Schichten müſſen gleichmäßig die Entbehrungen tragen. Durch Beſchlagnahmen und Verbot der Hausſchlachtungen gelangt man aber nichk zum Ziel, man ſoll nur feſtſetzen, wieviel Schweine gezüchtet und wieviel abgegeben werden ſollen. Bei der Vieh⸗ beſchaffung für das Heer erhalten die Viehkommiſſionäre nicht nur 3 Proz. von der Militärverwaltung, ſondern auch 3 Proz. von der Landwirtſchaftskammer, alſo zuſammen 6 Proz. Pro⸗ viſion. Feris hört]!) Bei Futtergerſte und Kleie muß eine ge⸗ rechtere Verleilung ſtattfinden. Der Landwirt muß beizeiten über die kommenden Anforderungen unterrichtet werden. Manche begangenen Fehler laſſen ſich nicht wieder gutmachen. Aber wir werden dennoch durchkommen.(Beifall.)] Abg. Dr. Roeſicke(Konſch: Gegen die Ausführungen des Abg. Hoffmann muß ich die ſchärfſte Verwahrung einlegen. Tatſächlich iſt es noch nſemals in der Weltgeſchichte dageweſen, daß man wie bei uns durch vine Einteilung es erreicht, daß arm und reich gleich bedacht werden. (Lebh. Widerſpruch b. d. Sozd.) In Berlin iſt es doch ſo: di Reichen haben keine Butter, die Armen haben ſie.(Beifall rechts — Unruhe bei den Sozd.) Ich bedauere nur, daß der Reichskangler geſtern nicht hier war; er hätte ſicher ſeine helle Freude an ſeinen Freunden gehabt.(Sehr gut! rechts— große Unruhe bei den Sozd.— Vizepräſident Dove bitlet um Ruhe.) Nach den anerkennenden Worten des Reichs⸗ kanzlers ſagte ſich Herr Hoffmann nach dem bekannten Fauſt⸗ Zitat:„Ich bin des frocknen Tons nun ſatt,— Will wieder recht den Teufel ſpielen!“(Sehr gut! rechts.) Wie ſoll man ſachlich über ſolche Beſchuldigungen verhandeln? Ausbeutung iſt nicht deutſche Art.(Zurufe bei den Sozd:„Kapita⸗ Jene auch von uns verdammte kapitaliſtiſche Art iſt(Zuruf bei den Sozd.:„Internatjonal!“). Jawahl, das iſt gauz meine Meinung! Beifall rechts)] Aber nicht deutſch! Weun die Meiereigenoſſenſchaften und andere Geſellſchaften ihre großen Ueberſchüſſe dem Reich zur Förderung der Landwirtſchaft und Viehzucht überweiſen, dann iſt das doch keine Ausbeutung. Abg. Hoffmann wird durch ſolche Reden ſein Anſehen in der Pfalz nicht erhöhen, das hat der Staatsſekretär treffend und ſach⸗ lich dargelegt.(Unruhe bei den Sozd.) Der von England völkerrechtswidrige Aushungerungskrieg konnte ſein Ziel nicht erreichen. Das iſt aber in erſter Linſe das Verdienſt der deutſchen Landwirtſchaft. Wie konnte demgegenüber von der Linken behauptet werden, die deutſche Landwirtſchaft habe verſagt.(Lebh. Widerſpruch links.) Abg. Wendorf bat das in der Kommiſſion geſagt.(Abg. Fegter(Rp.)]: Das iſt nicht wahr!) Sie, Herr Fegter, waren ja nicht dabei! (Abg. Fegter: Doch war ich dabei!— Vizepräſident Dove: Herr Abg. Fegter, ich rufe Sie wegen der fortgeſetzten Unterbrechungen JUr Ordnungl) Die Sozialdemokraten ſprechen immer von der Teuerung, aber nicht von der ungeheuren Produktionsver⸗ teuerung durch die übermäßigen Lohnforderungen ganz junger Burſchen.(Sehr wahr! rechts.) Die wahre Ausbeutung wird durch den Kettenhandel getrieben. Wenn eine Fleiſch⸗ konſervenbüchſe, die in Berlin 65 Pfennig koſtet, in Dresden für 2,70 Mark verkauft wird(Hört, hört! rechts), ſo erkennt man die Urſachen der Teuerung. Ein Verbot der bekannten Inſerate der Lebensmittelhändler wäre nicht zweckmäßig, dieſe Inſerate ſollten als Wegwefſer für ſcharfe behördliche Eingriffe benutzt werden. Das Kriegsernährungsamt kann unmöglich mit einem Schlage die Funktlonen aller bundesſtaatlichen Landwirtſchaftsminiſterien überllehmen, ts.] Das neue Amt darf nicht 5(Sehr richtig! rechts an den Erfahrungen der beſtehenden Organiſgtionen vorbeigehen. Die beſte Verteilungsmöglichkeit der Nahrungsmittel bietet ein organiſierter Kleinhandel. Mit den heute beſtehenden Einrichtungen für die Fleiſch⸗ und Kartoffelverſorgung kommen wir ſchon zu Rande. Am ſchlimmſten würden übereilte Maß⸗ nahmen wirken. Hier iſt die Richtigkeit beſſer als die Fizigkeit!(Beiſall rechts.) Das wichtigſte Erfordernis jeder Nahrungsmittelberſorgung iſt die Produktionsförderung. Dieſer Grundſatz wird 910 in bezug auf die Landwirtſchaft von dem Sozialdemokraten Kaliski vertreten.(Hört, hört! rechts.) Man darf nicht den guten Willen des Bauern zur Produktion durch ungeeignete Maßnahmen ſtören. Verhängnisvoll iſt der Mangel an Futtermitteln. Er iſt, wie wir ſeit Jahren betont haben, die Folge des Fehlers unſerer Wirtſchaftspolitik, die den Anbau von Futtermitteln ohne den notwendigen Zollſchutz ließ. (Sehr wahr! rechts.] Die geſtern auch vom Abg. Hoff vertretene Forderung eines Ausgleiches der Viehbeſtände mit den vorhan⸗ denen Futtermitteln iſt theoretiſch wunderſchön, aber praktiſch ganz undurchführbar.(Sehr richtig! rechts.) Bei der Futtermittelverſorgung iſt eine Dezentraliſation not⸗ wendig. Ehe man zu Beſchlagnahmen übergeht, ſoll man immer berückſichtigen, daß in der Landwirtſchaft die Naturalien einen Teil des Lohnes bilden.(Sehr richtig! rechts.) Zwei Jahre lang hat man leider die gemachten Erfahrungen in den Wind ge⸗ ſchlagen, beſonders bei Feſtſetzung der Höchſtpreiſe(Lebh. Zuſtim⸗ mung rechts), hätte an im Frühjahr nicht endlich die Kartoffel⸗ höchſtpreiſe erhöht, wir ſtänden heute einer Kataſtrophe gegenüber. (Sehr richtigl rechts.) Auch wir ſind der Meinung, daß da, wo das Wild in ſchädlichem Ueberfluß vorhanden iſt, der Abſchuß an⸗ geordnet wird. Man darf aber nicht im Uebereifer auch in Gegen⸗ den mit ſchwachem Wildbeſtand ſo vorgehen. Die Strafen für bloße Schätzungsfehler der Landwirte bei der Getreideaufnahme ſind häufig viel zu hoch. Es iſt erfreulich, daß jetzt auch ſchon neutrale Staaten einſehen, wie notwendig für die ganze Welt ein ener⸗ giſcher Kampf Deutſchlands gegen Englands völkerrechtswidrigen Aushungerungskrieg iſt. Dieſer Kampf kann nur durch einen rückſichtsloſen UI⸗Bootskrieg geführt werden, der England an ſeinem Lebensnerv trifft.(Lebh. Beifall rechts.) Wir können dem teufliſchen Vorgehen Englands gegen unſer ganzes Volk nicht mit verſchränkten Armen zuſehen.(Sehr richtig! rechts.) Der Aushungerungsplan iſt durch die Zähigkeit unſeres Volkes und die Leiſtungen unſerer Landwirtſchaft vereitelt worden, aber den Sieg können wir nicht erringen, wenn wir unſere Waffen in die Kammer legen. (Sehr richtig! rechts.) Wer eine ſcharfe Anwendung dieſer Waffen wünſcht, der handelt aus Vaterlandsliebe, nicht aber aus ſchnöder Gewinnſucht.(Lebhafte Zuſtimmung.) Trotzdem hat ſich das„Berliner Tageblatt“ nicht entblödet, eine derxartige Be⸗ hauptung aufzuſtellen.(Unruhe:) Wie der Kanzler ſich gegen anonyme Angriffe verteidigt hat, ſo verteidigen wir uns gegen ſolche hinterliſtigen Angriffe.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Wir wollen durch unſere Forderung keine zweckloſe Verlängerung des Krieges, ſondern im Gegenteil ſeine Abkürzung durch die ſchleunige rückſichtsloſe Vereitelung des engliſchen Aushungerungs⸗ planes.(Stürmiſcher Beffall rechks.) Unterſtaatsſekretär Frhr. v. Stein: ,„ die Gerſten⸗ 0 Mark Kapital Er hat einfach die Schulden nicht berückſichtigt. 10 Millionen Schulden, die reſtlichen 5 Millionen ſind Vorſchüſſe und Einzahlungen, die in voller Höhe zurückzuzahlen ſind. Die Ge⸗ ſellſchafter erhalten nur 5 Prozent Verzinſung nach Maßgabe ihrer Einzahlungen. Ein Gewinn iſt überhaupt nicht da. Von der„wucheriſchen Ausbeutung zugunſten einiger weniger“ bleibt auchnicht der Schatteneiner Tatſache. Abg. Rupp(D. Fr.): Das Fleiſch wird durch Vekgütungen an Vertrauensleute und Kommiſſionäre ſtark verteuert. Namentlich der Kettenhandel wirktpreisſteigernd, Die unerhörten Preiſe ſind nicht mehr zu ertragen. In den Zeitungen werden dagegen noch große Lebensmittelmengen angeboten. Die Bekämpfung des Wuchers macht in der Praxis Schwierigkeiten. Die aus⸗ führenden Organe wiſſen ſelbſt keinen Beſcheid. Es wird zu lang⸗ ſam und umſtändlich vorgegangen, die Beſtrafungen fallen zu milde aus. Die Rieſengewinne der Großmühlen tragen gzur Teuerung bei. Die Behörden müſſen ſich um den Abſchuß des Wildes kümmern. Unſere Frauen haben viel getan gegen die Aushungerung. Abg. Wurm(Soz. Arb.⸗Gem.): der Stagtsſekretär die ſogenannten Regelungen der Ernährungsdinge als Großtat hinſtellen? Im Volke ſagt man: Burgfriede ernährt— den Agrarier. Nur die Hälfte des Brotgetreides, 6 Millionen Tonnen zu wenig, iſt der menſch⸗ lichen Ernährung zugefloſſen, Die Selbſtverſorger in den Ueber⸗ ſchußverbänden ſind beſſer daran als die Städter. Die Strafen der Wucheragrarier find ſehr milde. In Kartoffeln hatten wir doch eine der beſten Ernten. Woran liegt es, daß wir keine bekommen?(Zuruf rechts: Am Froſt, Heikerkeit.) Die„Ver⸗ ſtrickung“ war eine halbe Maßnahme. Die Stricke waren Zwirnsfäden. Für Heer und Marine wurden die Höchſt⸗ preiſe aufgehoben. Ein Oberpräſident erklärte in der Zeitung, der Landwirt ſchädige ſich durch Abgabe von Speiſekartoffeln— es war Herr von Batocki.(Hört, hört! b. d. Soz..⸗G.) Hoffent⸗ lich lieſt er das nach.(Heiterkeit.) Der Einfluß des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters hat unheilvoll auf den Bundesrat ein⸗ gewirkt. die Landwirte wurden ſozuſagen durch Prämien zur Zurückhaltung angeſpornl. Berlin mußte zu hohen Preiſen aus dem Ausländ Kartoffeln beziehen. Man regt ſich ſchon, die Kartoffeln der neuen Ernte zu verteuern und will 4,75 M. dafür haben.(Hört, hört! b. d. Soz..⸗G.) Die Schweineſchlachtung war eine richtige Maßregel, ſie hätte nur noch wirkſamer durchgeführt werden müſſen. Wir hätten mehr Fleiſch, wenn weniger Vieh am Leben geblie⸗ ben wäre. Jetzt haben wir mehr Vieh, als gemäſtet werden kann. kommt endlich eine Reichsfleiſchſtelle? Wie kann — Wann Erſt liefert man die Städte den Verbänden aus, dann ſchiebt man ihnen die Sehuld für das Verſagen der Verſorgung zu. Die hohen Fleiſchpreiſe müſſen endlich herabgeſetzt werden. Die pri⸗ vaten Baumbeſitzer müſſen gezwungen werden, die Laubfükterung des Viehes zu ermöglichen. Der preußiſche Landwirtſchafts⸗ miniſter hat herausgefunden, daß Saatkrähen Zut ſchmecken. (Heiterkeit b. d. Soz..⸗G.) Das iſt alles, was er die Volks⸗ ernährung getan hak. Er hätte lieber den Wild⸗Abſchuß verfügen ſollen. Wir brauchen eine Reichsbutterkarte. Der Siadt Berlin ſind dig gröften Schwierigkeiten in der Butterver⸗ ſorgunig gemacht löſt das Gen⸗ do hat ihr nicht gehbolfen. b. d. Kriegs⸗ miniſterium hat der Firma Wertheim gewaltige Mengen Schmalz geliefert, es dagegen der Stadtgemeinde Berkin verweigert. (Hört, hört! b. d. Soz. Arb.⸗Gem.) Wenn ein Generalkommando Preistreibereien verhindern will, dann hindert der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter ſolche vernümftige Maßnahmen. Die Agrarier verlangen jetzt ſogar eine Preiserhöhung fär Milch. Dem muß ſich das Kriegsernährungsamt widerſetzen. (Sehr richtig! b. d. Soz. Arb.⸗Gem) Gegen den Obſtwucher muß ſchleunigſt eingeſchritten werden, ebenſo gegen die Preistreibereien beim Gemüſe. Die Einführung einer Bierkarte iſt notwendig, damit eine Erſparnis an Brot⸗ getreide eintritt. Bei den wichtigſten Fragen hat man den Reichstag ausgeſchaltet(Sehr wahr! b. d. Soz.), vor allem bei der Schaffung des Monopols der Spirituszentrale. Man hat in erſter Linie die landwirtſchaftlichen Intereſſen bei allen Maßnahmen berückſichtigt.(Sehr wahr! b. d. Sog. Arb.). Was zum Himmel ſchreit, kann nicht erſtickt werden. Das Volk braucht billigere und reichlichere Lebensmittel. So darf es nicht weitergehen. Die Ausſprache ſchließt. Ein Schlußantrag wird angenommen Abg. Haaſe(Soz..⸗G.) zur Geſchäftsordnung: Nach den Ausführungen des Berichterſtatters mußte man an nehmen, daß auch noch die Rohſtoffverſorgung und die Lederfrage behandelt werden würde. Die Frage iſt zu wichtig, als daß der Reichstag nicht ausführliche Kritik übt, bevor er aus⸗ einandergeht. Präſident Dr. Kaempf: Der Schluß der Ausſprache iſt aber bereits angenommen. Abgeordneter Scheidemann(Soz.): Auch ich hatte den Eindruck, daß die Rohſtoffverſorgung be⸗ ſonders vorgenommen werden ſollte. Ich bitte deshalb, die Er⸗ örterung über dieſe Frage von neuem zu eröffnen. Präſident Dr. Kaempf: Wenn kein Widerſpruch erfolgt, nehme ich an, daß das Haus nunmehr mit Wiederaufnahme der Ausſprache ein⸗ verſtanden iſt. Wir kommen zunächſt zu den perſönlichen Bemer⸗ kungen. Abgeordneter Dr. Wendorff(Fortſchr. Vp.): Der Abgeordnete Dr. Roeſicke hat behguptet, ich hätte im Hauptausſchuß ausgeſprochen, die deutſche Landwirk⸗ ſchaft habe bei der Verſorgung des deutſchen Volkes während des Krieges verſagt. Unverſtändlich iſt mir, wie man mir Worte unterſtellen kann, die ich nicht geſprochen habe. 4⁰⁰ finde kaum einen parlamentariſchen Ausdruck dafür. Ich muß die Behauptung als objektiv unwahr mit aller Entſchiedenheit zurückweiſen. Abg. Dr. Fegter(Fortſchr. Vp.): Die Behauptung des Abgeordneten Roeſicke, ich ſei bei den Ausſchußberatungen nicht zugegen geweſen, iſt unrichtig. Ich habe allen Sitzungen über die Ernährungsfragen beigewohnt. Dr. Wen⸗ dorff hat bei ſeinen rein geſchichtlichen Betrachtungen über die Leiſtungsfähigleit unſerer Landwirtſchaft den Ausdruck nicht ge⸗ braucht. Als ich dem Abgeordneten Roeſicke auf die Wiederholung ſeiner Behauptung zurief: Das iſt nicht wahr!, habe ich nicht ohne weiteres hehaupten wollen, daß er bewußt eine unwahre Behauptung aufrechterhalten wolle. Abg. Hoffmann⸗Kaiſerslautern(Soz.): Meine Ausführungen über die Gerſtenverwertungs⸗ geſellſchaft ſtützte ich auf den auch in der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“ wiedergegebenen Bericht des konſervatjven Abgeordneten Hoeſch im Haushaltsausſchuß des preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſes vom 2. Juni. Nachdem mir heute vor der Sitzung mit⸗ geteilt worden iſt, daß der Bericht auf unrichtigen Voraus ⸗ ſetzungen beruht, nehme ich meine daraus gezogenen irr⸗ tümlichen Schlußfolgerungen zurück.(Zuruf: Den Agrariern darf niemand trauen! Heiterkeit.) Im übrigen habe ich im Einverſtändnis mit meiner Fraktion geſprochen. Dr. Roeſicke, der mir das Motto unterſchob, ich wäre des trockenen Tones ſatt, ſage ich: Der Worte ſind genug gewechſelt, laßt uns nun endlich Taten ſehen.(Heiterkeit und Beifall.) Abg. Dr. Roeſicke(Konſ.): Dann brauchen wir nicht ſo lange Reden zu halten.(Heiter⸗ keit) Die Landwirte haben genug Taten ausgeführt. Die Not der Städter würdigen wir. Die vom Abgeordneten Böhme er⸗ wähnte Verordnung faſſe ſch anders auf. Es tut mir leid, daß ich eine ſo bedeutungsvolle Perſönlichkeit, wie den Abgeordneten Fegter, im Ausſchuß überſehen konnte,(Abg. Fegter: Alte Wißze!) Ich verſtehe nicht recht, warum der Abg. Dr. Wendorff ſo verletzt it. Der„Vorwärts“ nennt in den Berichten über die Ausſchuß⸗ ſitzungen die Namen. Unter dem 25. Mai 1916 ſteht dort als Ausführung des Abg. Dr. Wendorff: Die Verſtimmung wäre nicht ſo groß, wenn man nicht immer erzählt hätte, die deutſche Landwirtſchaft ſei in der Lage, den Bedarf an Lebensmitteln zu decken. Jetzt zeigt ſich, wie falſch dieſe Behauptung iſt. Das habe ich ſo aufgefaßt, als oh die deutſche Landwirtſchaft bei den ihr geſtellten Aufgaben berſagt habe.(Widerſpruch bei den Fortſchriftlern.) Ich habe auch im Ausſchuß damals ſofort richtiggeſtellt, daß die Landwirkſchaft ihre Pflicht getan hat. Abgeordneter Dr. Dove(Fortſchr. Vp.); Den Abgeordneten Fegter habe ich nicht wegen des Ausdrucks: unwahr! zur Ordnung gerufen, da es objektive Unwahrheit gibt, die hier der Anlaß war, ſondern wegen der Quantität der Worte.(Große Heiterkeit.) Abg. Dr. Wendorff(Fortſchr. Vp.): Dr. Roeſicke hat poſitiv ausgeſprochen, was ich nur negatip ge⸗ ſagt hatte. Jetzt hat er einen Rückzug angetreien, einen Rück⸗ zug hinter ſeine„Auffaſſung“. Abgeordneter Dr. Roeſicke(Konſ.): Rückzlge anzutreten bin ich nicht gewöhnt.(Widerſpruch links.) Ich kann auch nicht erkennen, wie man die Worte anders als ich auffaſſen kann.(Zuſtimmung bei den Konſ.). Wenn der Abg⸗ Wenporff noch ſo viele Worte iacht, kann er den Siüffiner Acußerungenichtumtehren.(Entrüſtungbei den Fort⸗ ſchrittlerün. Rufe: Unerhört!) 4 General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. Abendblath 7. Seſte. 5 Freitag, den 9. Juni 1916. 8 Abg. Dr. Wendorff(Fortſchr. Vp.): Ich verbitte mir vom Abgeordneten Dr. Roeficke, daß er meine Worte anders auszulegen verſucht, als ich ſie mit klaren Worten im Ausſchuß ausgeſprochen habe, wofür ich alle Teilneh⸗ mer der Sitzung als Zeugen aufrufe. Abgeordneter Dr. Roeſicke(Konſ.): Leſen Sie doch das Protokoll nach. Ich geſtehe Dr. Wen⸗ dorff nicht zu, ſich etwas zu verbitten. Ich ſt 5 8 15 r mei 1 Mann und werde äuß ern, was mir paßt und meine Auffafſung bertreten.(Lärm bei den Fortſchrittlern.) Präſtdent Dr. Kaempf: Der Worte ſind nun genug gewechſelt.(Grpße Heiterkeit.) Es folgt die Beſprechung der Lederverſorgung. Abg. Simon(Soz.) kritiſiert eingehend die Verſorgung der Schumacher mit Leder und vor allem die Geſchäftsführung der Kriegsleder⸗ Akt i e 75 gefellſchaft. Abg. Dr. Werner⸗Gießen(D. Fr.): Es war der größte Fehler, die ganze Lederverſorgung ei Kreiſe von Großgerbern auszuliefern, die mit 5 5 Geſchäfts⸗ praxis die Intereſſen der Schuhmacher aufs ſchwerſte geſchädigt haben. Die Kriegsleder⸗A.⸗G. hat in der Tat unheilvoll gewirkt. Ein Vertreter des Kriegsminiſteriums erklärt, das Kriegs⸗ miniſterium nehme die größte Rückſicht auf die Bedürfniſſe der Zivilbevölkerung. Es ſei nicht zutreffend, daß Millionen von Schuhwerk unnötig auf den Bekleidungsämtern lagern. Die gute Beſchuhung der Soldaten ſei ebenſo notwendig wie die gute Be⸗ waffnung.(Beifall.) Major Kött betont, das Kriegsminiſterium bekämpfe nachdrücklich wucheriſ Gewinne des Lederhandels. Die Seheed 15 ganzen doch gute Arbeit geleiſtet. Ihr verdanke man die gute Lederverſorgung des Heeres. Die Gewinne dieſer Geſellſchaft würden dem Reiche wieder zugeführt und ſeien nicht ſo hoch, wie vielfach angenommen werde. Die heftigen Angriffe gehen oft von Leuten aus, die nur neidiſch find, daß ſie nicht ebenſoviel Die Aus ſprache ſchließt. Die bereits bekannt gegebenen Entſchlie ßungen des Ausſchuſſes werden angenommen. Auf Antrag des Abgeordneten Spahn(Zentr.) werden die Entſchließungen zum Reichsvereinsgeſetz und die Eingaben von der Tagesordnung abgeſetzt. Präſident Dr. Kaempf gibt von den Glückwunſchdepeſchen des ungariſchen Ab⸗ geordnetenhauſes und des ungariſchen Magnatenhauſes aus Aus⸗ laß des Seeſieges am Skagerrak Kenntnis. Schlußanſprache des Präſidenken. Präſident Dr. Kaempf: Meine Herren, wir ſind am Ende unſerer Be⸗ ratungen und damit am Schluſſe eines denkwür⸗ digen Beratungsabſchnittes es Reichstages angelangt. Ich nenne ihn denkwürdig, weil ich weiß, daß durch die Bewilligung von Steuern, die weit über den von den verbün⸗ deten Regierungen angeforderten Betrag hinausgehen, der Reichs⸗ tag dem feſten Entſchluß hat Ausdruck geben wollen, auch während des Krieges die Ordnung in den Finanzen im Haushalt des Deut⸗ ſchen Reiches aufrecht zu erhalten. Ich nenne ihn denkwürdig, weil wir erſt geſtern von neuem 12 Milliarden Kredite bewilligt haben, um den gewaltigen Krieg bis zu einem ſiegreichen Ende zu führen. In die Zeit des zu Ende gehenden Tagungsabſchnittes fallen wichtige kriegeriſche Ereigniſſe, die, ſo vertrauen wir, uns dem Frieden um einen Schritt näher bringen. Kut⸗el⸗ Amara iſt gefallen, die Feſte Vaux befindet ſich in unſeren Händen, die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen ſtehen ſiegreich auf italieniſchem Boden. Den heldenmütigen Truppen und unſeren Führern entbieten wir unſeren Gruß und den Ausdruck unſerer bewundernden Dankbarkeit.(Lebhafter Beifall.) In die Zeit des zu Ende gehenden Tagungsabſchnittes fällt auch der deutſche Seeſieg am Skagerrak, der den Glauben in die Unüberwindlichkeit der engliſchen Flotte zerſtört hat. Weltgeſchichtlichen Ruhm und den heißeſten Dank des Vater⸗ landes hat ſich unſere Flotte erworben, in allen ihren Teilen, von den Matroſen bis zu ihren Führern und zu ihren Begründern. (Lebhafter Beifall.) Ihnen erneut auch von dieſer Stelle aus den Dank des Vaterlandes zu ſagen, iſt das Herzensbedürfnis jedes Deutſchen.(Lebhafter Beifall.) 7 Hart und ſchwer iſt der Weg zum Ziele. Die Hinderniſſe, die ſich in den Weg ſtellen, ſind unendlich. Aber um den Frieden zu erringen, den wir wünſchen und erreichen müſſen, um unbehindert unſeren kulturellen Aufgaben der Zukunft gerecht werden zu können, gibt es für das deutſche Volk keine ig⸗ keit, die es nicht zu überwinden entſchloſſen wäre.(Beifall.) Ein Volk kann auf geiſtige und wirtſchaftliche Größe nur dann Anſpruch erheben, wenn es ihn erwirbt in hartem Kampf durch unerſchütterlichen Willen und, wenn es ſein muß, auch durch Entbehrungen.(Lebhafter Beifall.) Wir haben den Kampf auf⸗ genommen und werden ihn zu Ende führen im Vertrauen auf unſeren Sieg, im Vertrauen auf die glückliche Zukunft des Deut⸗ ſchen Reiches.(Brauſender Beifall.) Abgeordneter Spahn(Zentr.): Herr Präſident, Sie haben in der von ihnen eben geſchilder⸗ ten ſchwierigen und aufgabenreichen Tagung die Geſchäfte des Hauſes mit Hingebung und Unparte i⸗ lichkeit geführt. Das Haus war in der zum erſten Male vor⸗ gekommenen Lage, Repräſentationspflichten auch gegenüber Abge⸗ ordneten des Auslandes, unſerer Verbündeten, Bulgarien und der Türkei, zu erfüllen. Sie haben, wie wir alle anerkennen, dieſe Repräſentationspflicht in einer des Reichstages wür⸗ digen Weiſe erfüllt.(Beifall.) Im Namen des Reichstages geſtatte ich mir, Ihnen für Ihre Geſchäftsführung nach jeder Richtung hin unſeren Dank auszuſprechen.(Lebhafter Beifall.) Präſident Dr. Kaempf dehnt den Dank auf die anderen Mitglieder des Präſidiums und die Beamten des Reichstages aus. Der Präſident erhält die Ermächtigung, die nächſte Sitzung anzuberaumen. Staatsſekretär Dr. Helfferich verlieſt die Order zur Ver⸗ tagung bis zum 26. September. 1 Der Präfident ſchließt die Sitzung mit einem Hoch auf Kafſer, Volk und Vaterland. erraffen konnten wie andere.(Beifall.) Todes-Anzeig Heute Nacht entschlief nach kurzem mein geliebter Mann, unser herzensguter vater, Bruder, Schwager und Onkel Franz Anton Kaufmann im Alter von 56 Jahren. Mannbheim(8 4, 19), den 9. Juni 1916. In tiefer Trauer: Frau Maria Kratz geb. Baier, Frau Emilie Lüthy geb. Kratz, Erwin Lüthy. Polizeikommissar, Leutnant der Landwehr Die Beerdigung findet Pfingstmontag von der Friedhofhalle aus statt. Statt jeder besonderen Anzeige. 5 Statt Karten! 8 Maria Klein-Bortne Karl Sanner eidwebeh) Werlobte. 20999 Mannbelm-Waldhof. Frankfurt a. M.— Alten Erdbeerwein Rot- und Weissweine, Südweine empfiehlt 21004 spen. Weinstube, q 3, 12. E. schweren Leiden Vater, Schwieger⸗ Kratz 45658 z. Zt. im Felde. nachmittags 4 Uhr Bekanntmachung. Höchſt⸗ und Richtpreiſe für Marktwaren betr. Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle für Marktwaren hat heute folgende Preiſe feſtgeſetzt: Pfennig Kartoffeln, Höchſtpreis, ſeit 15. Mai, 10 Pfund 255 Weißkrautgemüſe. Richtpreis das„ 12—16 Wirſing— 15 8 15 Salat 15„ Stück—12 Sommerſpinat„ Pfund 186 Mangold + 10 5 10 Rhabarber 55 75 12—15 Apfelſinen, große„ Stück 15—17 mittlere +5 12—14 Apfelſinen, kleine Schluß 6 Uhr banksagung. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme, die uns beim Tode unseres lieben Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels Naver Hoffmann zuteil wurden, sagen wir herzlichsten Dank. Für die trauernde Joseph Noffmann. Ludwigsbafen à, Rh., Mannheim, den 9. Juni 1916. Richtprets das Stück—10 Eier, inländiſche 15 2¹ Gier, ausländiſche 5 75 15 2² Landbutter Höchſtpreis„ Pfund 180 Tafelbutter 15 70 85 200 Auslandsbutter ſeit 11. Mai 1„ 280 Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen von den Richtpreiſen können nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulations⸗Berechnung zugelaſſen werden. Soweit nichts anderes bemerkt iſt, treten obige Preiſe am Samstag, den 10. Juni in Kraft und gelten bis einſchließlich Freitag, den 16. Juni. Mannheim, den 8. Juni 1916. Städtiſches Preisprüfungsamt: Dr. Hofmanu. Stgg370 Pflaſterarbeiten im Wohnviertel Feuden⸗ heimer Brücke im Maun⸗ heimer Berſchiebehahnhof, etw. 248 cmRinnenpflaſter. nachder Finanzminiſterial⸗ verordnung vom 3. 1. 1907 öffentlich zu vergeben Plan und Bedingnisheft auf unſerer Kanzlei, Tunnel⸗ ſtraße 5 zur Einſicht. Kein Verſand nach auswärts. 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Nun, daß man es ihm angetragen hat— ſieh, meine Liebe, iſt es nicht, was mich ſo tief empört. Aber— daß er es angenommen hat angenommen, obwohl er weiß, daß ich die Ver⸗ teidigung habe— ich, ſein zukünftiger Schwieger⸗ vater!“ „Aber Vater!“— ſuchte Gerda einzuwerfen. Er aber ſchnitt ihr jedes weitere Wort ab. „Ich frage Euch jetzt— frage Dich, meine Liebe, zuerſt. Wer hat das Tiſchtuch zerſchnitten zwiſchen mir und ihm?! Wer leichtſinnig ab⸗ gebrochen die Brücke, die in mein Haus führt 21 Bin ich's geweſen?! Ich lege dagegen Verwah⸗ rung ein. Ich habe ſeine Beſuche geduldet, ich habe ein Auge zugedrückt bei allem, was ich geſehen und gehört habe. Ich habe mich ſelbſt Üüberwunden. Aber nun iſt es vorbei. Er hat mir den Fehde⸗ handſchuh hingeworfen— ich werde ihn auf⸗ heben. Krieg iſt es jetzt— bis aufs Meſſer. Er hat ihn eigenwillig heraufbeſchworen—“ „Er hat nicht anders handeln können, Vater!“ „Nicht anders handeln können?! Er hat nicht anders gewollt!— Aber er irrt ſich, wenn er wähnt, bei dieſem Prozeß ſeine Lorbeeren zu verdienen. Er wird ihm Dornen tragen, wie er ſie nie gefühlt. Die öffentliche Meinung iſt wider ihn. Es herrſcht nur eine Stimme der Empörung gegen die Staatsanwaltſchaft. Die Freifrau hat außer mir noch einen berühmten Verteidiger aus Leip⸗ zig, zu dem ſie perſönliche Beziehungen hat, für unſere Klientin gewonnen. Nehmen Sie ſich in Acht, Herr Staatsanwalt, wir werden Sie nicht ſchonen, wir nehmen Ihre Kriegserklärung an— en avant!“ Und er trommelte mit den dicken Fingern auf die Feuſterſcheiben und pfiff dasu einen Triumphmarſch und goß von dem ſchweren Wein, der vor ihm ſtand, ein volles Glas in einem Zug hinunter. „Und eins noch,“ ſagte er plötzlich mit ge⸗ rötetem Geſicht,„damit Ihr über meine Geſin⸗ nung nicht im Zweifel ſeid. Ich ſehe dieſen Schritt des Herrn von Bolkow als einen ſo unerhörten an, daß ich weder in der Zeit vor dem Prozeß noch während desſelben auch nur einen einzigen Beſuch dieſes Herrn in meinem Hauſe dulden werde. Wir ſind Gegner geworden, wir wollen es jetzt auch vor der ganzen Welt ſein. Dir insbeſondere, Gerda, unterſage ich hiemit jeden weiteren Verkehr, ſei er mündlich oder ſchriftlich mit dieſem Manne. Es iſt das meine väterliche Pflicht— ich ziehe nur die Konſequenzen aus einer Handlungsweiſe, von der nicht einmal die Liebe zu Dir dieſen Herrn abzuhalten vermochte. Ich bin irre geworden an dieſer Liebe!“ Es lag etwas Unbeugſames in der harten Stimme, mit der er dieſe Worte ſprach. Er wandte ſich eben zum Gehen— da meldete der eintretende Diener den Beſuch eines Herrn. Es war der berühmte Verteidiger aus Leipzig, Herr Doktor Walter, der ſich gerade auf der Durchreiſe hier befand und dem Herrn Kollegen, mit dem ihn nun bald eine längere Zeit gemein⸗ ſamer Arbeit eng verbinden ſollte, ſeine Auf⸗ wartung machte. Er war Junggeſelle, erſt Ende der Dreißiger, — eine vornehme anziehende Erſcheinung mit einem ſchönen Kopf, in deſſen Antlitz ein bla⸗ ſierter, müder Zug auffiel. Aber, ſo ſehr er auch hervortrat, den Geiſt und die Energie, die aus dieſem Geſicht ſprach, konnte er nicht ver⸗ hüllen. Beides leuchtete förmlich herab von der hohen weißen Stirn, ſprühte ungehindert aus den hellen blauen Augen, die etwas Faseinie⸗ rendes hatten, beſonders wenn er lebhaft ſprach. Und das tat er heute. Er blieb länger als er ſich vorgenommen, und als er endlich ging, da ſchied man mit der Ueberzeugung, daß dieſer eine Beſuch zwiſchen dem Hauſe des Juſtizrats und dem füngeren Kollegen ein engeres Band augebahnt hatte, an deſſen Knüpfung die junge Tochter des Hauſes nicht ganz unbeteiligt war freilich, ohne es zu wiſſen oder gar zu wollen. Man hatte ihn mit herzlichen Worten ein⸗ geladen, während der Dauer des Prozeſſes der Gaſt des Hauſes zu ſein, und er hatte es mit einer Freude angenommen, die ungeheuchelt war. Elftes Kapitel. Die erſten Schneeflocken. Langſam ringen ſie ſich aus dem grauen Wol⸗ kengebirge und fliegen auf die Erde nieder— zaghaft und unbeholfen, als trügen ſie Bedenken, den erſten Flug zu wagen. Nicht mit Unrecht— ihre Kraft iſt noch nicht geſtählt— beſonders gegen einen ſo hartnäckigen Gegner nicht wie dieſen Novenrberregen, der ohne jede Erregung, aber mit um ſo plumperer Beharrlichkeit vom Himmel fällt und den zarten, weißen Fremdlingen, die ſich ſchon ſo heimatlos und ſchüchtern genug auf der Erde fühlen, in ſeiner groben, täppiſchen Manier zu Leibe rückt, bis ſie das Feld ihm räumen. Jetzt behauptet er es allein. Er rauſcht und praſſelt mit behäbigem Triumph vom grauen Himmel herab, er ſtreichelt und klatſcht gegen die Fenſterſcheiben klitſch.. klatſch er rieſelt und raſſelt mit behaglichem Gegurgel die Waſſerrinnen von den Häuſern herab, er macht ſich breit auf den Straßen, die in ihrem altertümlichen Gewande heute ſo trübe und ver⸗ wittert dreinſchauen, als hätten ſie ſolch einen Tag und ſolch einen Novemberregen noch nicht erlebt. Die Straßen ſind leer. Hier nur eine Droſchke, die ängſtlich geſchloſ⸗ ſen über das holperige Pflaſter rollt. Von dem alten Lederdache fällt der Regen in dichten Strähnen herab, der lahme, magere Gaul aber humpelt ſo gleichgültig und langſam dahin, als ſchade dem alten, verwitterten Fell kein Regen der Welt mehr. Jetzt wird er angehalten. „Nach dem Gerichtsgebäude— aber ſchnell.“ Die Wagentür wird zugeworfen. Was der Regen nicht vermag, das tut die Peitſche. Der alte Gaul ſetzt ſich in einen kurzen, ſtoßenden Galopp und ſchüttelt dabei unwillig den müden Kopf. Der Kutſcher tut es auch. „Wat ſe heut nur haben— da tis ſchon de heut haben ſe ja dat Mädel vor aus Seewald von wegen des Mordes— na, den Kopf werden ſe ihr nicht abreißen, und rauskriegen den Rich⸗ tigen tun ſe doch nich. dmat fſanze Getue iſt man von wegen de Leute— na hüh, Olle,— vorwärts!“ Aber die Olle darf nicht mehr vorwärts, und das iſt ihr ſehr recht. Der Schutzmann hat ihr energiſch abgewinkt. „Fahren Sie die Leute doch nicht um, Sie Einer nach dem andern! Warten!“ Und Wagen auf Wagen rollr vor das Portal, und der Schutzmann ſchreit immer lauter Pferd und Kutſcher an, indes ſein Kollege der ſtetig wachſenden Menſchenmenge wehrt, die kein Re⸗ gen heute zu Hauſe hält, obwohl niemand der Einlaß gewährt wird, der ſich nicht durch eine Karte oder eine Vorladung legitimieren kann. Im Veſtibül, auf den Treppen, in den Korvi⸗ doren— überall drängen ſich die Menſchen an einander vorüber, ſtehen in Gruppen, unter hal⸗ ten ſich und muſtern mit forſchendem Blick jeden, der vorüber geht— vor der engen Tür aber, die zu der Zuhörertribüne führt, ſtaut ſich die Menge, ein einziger, wirrer Knäuel— atemlus harrend des Augenblicks, da man ſie öffnen wird. Endlich iſt er gekommen in aufgelöſter Haſt wälzt ſich der Knäuel hinein— alle Bänke ſind überfüllt, fieberhafte Spannung liegt auf allen Gelichtern.— Der Richtertiſch iſt noch leer. Neben ihm iſt eine Tafel aufgeſtellt, auf welcher, in größerem Maßſtabe ausgeführt eine Skizze des„Mord⸗ zimmers“, wie es allgemein jetzt im Volks⸗ munde heißt, und des Mobiliars in ihm, ſowie ein genauer Lageplan des Grundſtücks der Pen⸗ ſion Falke augeheftet ſind.— Wie die Zeit ſchleicht! Noch eine viertel Stunde bis zum Beginn der Verhandlung eine Ewigkeit dünkt ſte, man kann die Eröffnung des Prozeſſes kaum abwarten. Nur der Regen klatſcht ſo gleichgültig und monoton an die Fenſter des großen Schwur⸗ gerichtsſaales, und der alte Gaul da dräußen wishert freudig dazwiſchen, daß er endlich den letzten Fahrgaſt zum Gerichtsgebäude befördert hat und frühſtücken kann.— dritte Fuhr— alles nach's Gericht. Na la, (Sortſezung jolgt⸗ 8. Seite. Badiſche Neuefte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 9. Juni 1916. eee eeeeeee 7 Mit 5 79 19 Jeden ge dern auch gegen herung ist die Möglichkeit eilnehmer nur für lichen Unfall versichern, son- 5 Unfälle durch feimdliche Gewalt.(Schuss, Stieh, Hieb, kurzum durch alle Waffen der modernen Kriegs- 70 technik). 9076 Jedler kann versienern. Hach üurch Hngehörige kann die Ver- Scherung geschlossen werden. Jede Summe von Mk. 500.— bis Mk. 10000.— aufwärts ist versicherbar. 5 dieser Ve Kri Wöhn nicht Fospekt kostenlos durch Zarl Theodor Balz Süh-Pirsektor d. Providentla estarrstebische Mannheim 8 Friedrichsring U 3, 7 fesephon 3640 8— PVertreter überall gesucht. 0 5 F 42 Institut für Kosmetik Beseiltigung von Telntfehlern, hüngenden Mumdwinkeln, Frauenbart ete. Dlektrische Vibratlon und Handmassage anwendbar und bewährt bei: 21005 Stoffwecrhsel-Leiden, Korpulenz, Zirkulations- und Funktionsstörungen. Ferner bei: Rheuma, Gleht, Ischlas Magen-, NMieren-, JIlasen- und Darmleiden. Emmsd Ploch DI, 3. 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