11 —— Bezugspreis: Mark.10 monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die 500 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr m..92 im Vierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. noztigen Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Reklame⸗Zeile.20 Mk. Schluß der Anzeigen⸗Kinnahme für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, u W. ao, In den Zelten J7, Jernſprech⸗Aummer Felephon⸗Amt Hanſa 497.— Poſtſcheck⸗Konto Nr. 2977 Ludwigshaſen a. Ath. Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wifeenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 25 mgebung Geleſenſte und verbreitetſte 5eitung in Mannheim und UAmgebung zeiger Lebegramm⸗Adreſſe „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung. 1449 Schriftleitung. 77 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7869 Buchdruck⸗Abteilung 5414 Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntagh) Nr. 274. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 14. Juni. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Krſegsſchauplatz. Auf den Höhen ſüdöſtlich von Zillebeke iſt ein Teil der neuen Stellungen im Verlaufe des geſtrigen Gefechtes derloren gegangen. Rechts der Maas wurde in den Kämpfen am 12. und 13. Juni die weſtlich und ſüdlich der Thiaumont⸗Ferme ge⸗ legenen feindlichen Stellungen er⸗ obert. Es ſind dabei 793 Franzoſen, dar⸗ unter 27 Offiziere, gefangen genommen und 15 Maſchinengewehre erbentet worden. Deutſche Patronillenunternehmungen bei Maricourt(nördlich der Somme) und in den Argonnen hatten Erfolg. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Südlich des Narvezſees zerſtörten Er⸗ kundungsabteilungen vorgeſchobene feindliche Befeſtigungsanlagen und brachten 60 gefan⸗ gene Ruſſen zurück. Auf der Front nördlich von Barauv⸗ witſchi iſt der Feind zum Angriff übergegaugen. Nach heftiger Artillerie⸗Vor⸗ bereitung ſtürmten dichte Maſſen ſieben⸗ mal gegen unſere Linien vor. Die Ruſſen wurden reſtlos zürückgetrieben. Sie hatten ſehr ſchwere Verluſte. Deutſche Flieger führten in den letz⸗ ten Tagen weitreichende Unternehmungen gegen die Bahnen hinter der ruſſiſchen Front aus. Mehrſach ſind Truppenzüge zum Stehen gebracht und Bahnanlagen zerſtört worden. Balkankriegsſchauplatz. Unverändert. Oberſte Heeresleitung. Der Wiener Bericht. Wien, 14. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Südlich von Bojan und nördlich von Czernowitſch wurden ruſſiſche An⸗ griffe abgeſchlagen. Sonſt ſüdlich des Pripiatj bei unver⸗ änderter Lage keine beſonderen Ereigniſſe. Nördlich von Baranomitſchi ſtanden geſtern Vormittag deutſche und üſterreichiſch⸗ ungariſche Truppen unter ſchwerſtem ruſſiſchen Geſchützfeuer. Abends griff der Feind die Stellungen an, wurde aber überall reſtlos geworfen. Zuletzt feuerte die gegneriſche Artil⸗ lerie in die zurüchkflutenden rufſi⸗ ſchen Maſſen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. Unſere Seeflugzeuge griffen neuerdings den Bahnhof und militäriſche Aulagen in San Georgin de Nogaro ſowie den Junenhafen von Gradu an, Süsdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. * 4* Die gewaltigen Kämpfe im Oſten haben nunmehr auch auf den nördlichen, von den Deutſchen gehaltenen Teil der Front über⸗ gegriffen. Schon der geſtrige deutſche Bericht meldete, daß das ruſſiſche Artilleriefeuer nord⸗ öſtlich Baranowitſchi lebhafter geworden ſei. Aus dieſen Artilleriekämpfen hat ſich ein mäch⸗ tiger Infanterieſturm entwickelt, der aber glänzend abgeſchlagen worden iſt. Die Stelle, die ſich die Ruſſen diesmal zu ihrer Offenſive ausgeſucht haben, liegt ſüdlicher als der Schau⸗ platz der letzten Offenſive im März. Barano⸗ witſchi liegt an der Bahn Breſt⸗Litowsk⸗ Minsk(ſ. Blatt mi der von uns fortlaufend veröffentlichten Karten der Front im Oſten). Die Schlacht in Wolhynien und Oftgallzien. Der Stillſtand der ruſſiſchen Offenſtve. „ Budapeſt, 14. Juni.(Priv.⸗Tel..) Die Kriegsberichterſtatter verſchiedener grö⸗ ſterer Budapeſter Zeitungen weiſen darauf hin, daß die öſterreichiſchen Truppen an der Oſt⸗ front noch ſchwere Kämpfe zu beſtehen haben werden, da die Ruſſen dort ungeheure Menſchenmaſſen zuſammengezogen haben, die ſie unbeſchadet der rieſigen Verluſte ſtets aufs neue ins Feuer treiben. Doch ſprächen ver⸗ ſchiedene Anzeichen dafür, daſt die ruſſiſche Offenſive zu einem gewiſſen Still⸗ ſtaun d zu kommen ſcheine und zwar iunfolge der von der öſterreichiſchen Heeres⸗ leitung getroffenen Gegenmaßnah⸗ meu. Es war unmöglich, heißt es im Az Eſt, feſtſtellen zu können, an welchem Punkt der langen öſterreichiſchen Front der ruſſiſche Hauptſtoß erfolgen werde und darum gelang es den Ruſſen, die in einer ganzen Reihe von Punkten mit gewaltigen Menſchenmaſſen vor⸗ ſtießen, die öſterreichiſch⸗ungariſche Front an einigen Stellen einzudrücken. Ein eigentlicher Durchbruch erfolgte jedoch uirgends. Berlin, 14. Juni.(Von u. Berl. Büro,) Die„B. Z. a..“ meldet vom K. und K. Kriegspreſſequartier: Bei der vor zwei Tagen erfolgten Loslöſung der k. und k. Streitkräfte in der nördlichen Bukowina vom Feind wurden die eigenen Linien hinter Zadagorag, Sniatyn und Horodenka zurückgenommen. liche Aufklärungskavallerie ritt in dieſe Orte ein. Südlich von Bojan unternahmen die Ruſſen einen Angriff gegen unſere Stellungen am Pruth, wurden jedoch abgewieſen. An der Strypafront griffen die Ruſſen mehrmals hin⸗ tereinander an, wurden aber immer zurück⸗ geſchlagen. Auf der Front nordweſtlich Tar⸗ Kämpfe an. An der oberen Ikwa brachen ruſſiſche Angriffe ſchon im k. und k. Geſchittz⸗ feuer zuſammen. Südweſtlich Dubno ver⸗ ſuchte ruſſiſche Kavallerie an der Ikwa unſere Linien anzugreifen, wurden jedoch durch die von uns getroffenen Abwehrmaßnahmen ver⸗ trieben. Zwiſchen Luck und Kolki verſuchten lruſliſche Abteilungen bei Sokul am Styr die Mannheim, Mittwoch, 14. Juni 1916. Die feind⸗ nopol dauern die hartnäckigen wechſelvollen quart die Rieſenſchlacht im Ofen. Die Ausdehnung der Offenſive auf die Nordfront.— Die Nuſſen bei Baranowit unfrigen zu werfen und das linke Styrufer zu gewinnen. Dieſe ruſſiſchen Angriffe wurden erfolgreichzurückgewieſen. Auch die wiederholten Uebergangsverſuche des Feindes bei Kolki blieben erfolglos. Die Ruſſen büßten bei ihren fehlgeſchlagenen Un⸗ ternehmungen außer großen blutigen Verluſten mehr als 2000 Gefangene ein. Das geſamte Bild der k. und k. Nordfront zeigt, daß die feindlichen Angriffe noch immer ſehr heftig ſind, daß aber die todesmutige Abwehr der k. und k. Truppen ſchöne Erfolge aufzuweiſen hat. An der italieniſchen Front war infolge Un⸗ ſichtigkeit die Gefechtstätigkeit gering. Sämt⸗ liche feindliche Gegenangrifſe blieben erfolg⸗ los. Die Rämpfe bei Okna. „ Budapeſt, 14. Juni.(Pr.⸗Tel.,.) „A Nap“ erhält von ſeinem Kriegsbericht⸗ erſtatter über die Kämpfe bei Okna folgende Mitteilungen: Bei Okna kämpfen ungariſche und krogtiſche Honveds, die im Januar zwi⸗ ſchen Toporoutz und Raraneze die gewaltigen Stürme der Ruſſen aufhielten. Eine ruſſiſche Kolonne nach der andern brach zuſammen. Der Feind erneuerte indeſſen ſtets ſofort wieder ſeine Angriffe und warf neue Reſerven in die Schlacht, bis er ſchließlich in achtfacher Uebermacht war. Das Schlachtfeld war mit ruſſiſchen Leichen überſät. Die ruſſiſchen Verluſte an der Bukowinafront ſind außerordentlich hoch. Nach dem Rückzug vom 11. und 12. Juni haben unſere Truppen neue Stellungen bezogen. Graf Tisza über die Rieſenſchlacht. Budapeſt, 14. Juni.(WTeB. Nichtamtl.) In der Konferenz der nationalen Arbeitspar⸗ tei, worin die Indemnitätsvorlage und der Finanzausgleich mit Ktoatien einſtimmig an⸗ genommen wurde, erwähnte Miniſterpräſident Graf Tiſza, die Rieſenſchlacht auf den nordöſtlichen Kampffeldern und die bekannten Erfolge des angreifenden Feindes, die nicht geleugnet werden dürfen, weil man ſich ſelbſt und der Nation Aufrichtigkeit ſchuldet, die aber eine Epiſode von verſchwindender Bedeu⸗ tung gegenüber den großen Ereigniſſen ſeit Kriegsbeginn darſtellt und ſoweit menſchliche Porausſicht in die Zukunft blicken könne, kei⸗ nen weſentlichen Einfluß auf das Ergebnis des Krieges üben würde,(Lebhafte Zuſtimmung.) Budapeſt, 14. Juni.(Pr.⸗Tel.,.) Wie das„Neue Peſter Journal“ erfährt, wird der Miniſterpräſident Graf Tiſza im Laufe der nächſten Sitzung des Reichstags das Wort ergreifen, um über die gegenwärtige politiſche und militäriſche Lage, wie auch über die Of⸗ fenſivverſuche der Ruſſen Aufklä⸗ rung zu geben. Ein Rriegsrat im ruſſiſchen Hauptquartier e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Bläkber melden aus London: Im ruſſiſchen Haupt⸗ jer wird am 20. Juni ein Kriegsrat der Alliterten ſtattfinden, an welchem auch der Zar tetlnehmen wird, c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Juni.(Prib.⸗Tel. z. K) Wie die Neue Zürcher Zeitung aus dem Haag erfährt, ſind im rliſſiſchen Generalſtab neben Gencraliſſimus Bruſſilow zahlreiche franzöſiſche Gene⸗ (Abendblatt). ſchi reſtlos zurückgetrieben. —.— der ruſfiſchen Offenſtwe Petersburg pafffert Neutrale Stimmen. c. Von der Schweizer Grenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Der ⸗Züricher Da⸗ gesanzeiger“ ſchreibt: Die Rieſenſchlacht am der Oſtfront dauert nunmehr ſchon den zehn⸗ ten Tag mit einer ſelbſt im bisherigen Krieg noch nicht erreichten Heftigkeit fort. Eine Ent⸗ ſcheidung iſt bis jetzt noch nicht gefallen und es iſt bemerkenswert, daß trotz der unleug⸗ baren Erfolge weder die Ruſſen noch deren Verbündeten in einen vorzeitigen Siegeszubel ausbrechen. Im Gegenteil geben ſelbſt die ruſſiſchen Meldungen zu, daß der Gegner ge⸗ waltige Anſtrengungen macht, die Lage wieder herzuſtellen und daß er dabei verſchtedentlich Erfolge erzielt hat. Die öſterreichiſch Einbuße an Gefangenen erſcheint auf den erſten HBlick außerordentlich hoch, wird aber verſtändlicher, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß dieſe ſich auf eine Kampffront von 350 Kilometer ver⸗ teilt, während beiſpielsweiſe die Italiener auf einer Front von höchſtens 50 Kilometer etwa 45 000 und die Franzoſen bei Verdun auf noch kürzerer Front über 50000 Mann an Ge⸗ fangenen eingebüßt haben. Daß der öſter⸗ reichiſche Rückzug bisher in geordneter Weiſe erfolgte, dafür ſpricht gerade der verhbältnis⸗ mäßig geringe Geſchützverluſt. Stockholm, 13. Juni. Svenſbha Dag⸗ bladets militäriſcher Mitarbeiter ſchreibt zu den neuen ruſſiſchen Offenſiwe, das vu ſiſſiſſche Heer ſei einer Hydra ähnlich, mit der mam nie fertig werde, hiebe mam auch ſo viele Köpſe wie man wolle ab. 7 Maßloſe Nebertreibungen der kuſſiſchen Berichte. Wien, 14 Juni.(WNB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſequautäer wird gemeldet: Während die früheren ruſ⸗ ſiſchen Generalſtabsberichbe erſtaunlich beſchei⸗ den gehalten ſind, veröffentlichte am 13. Jumi die ruſſiſche Heeresleitung folgende Sieges⸗ fanfare: Petersburg, 18. Juni.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Amtlicher Bericht vom 12. Juni: Weſtfront: Infolge heftigen Gewitters im Süden Rußlands trat heute Nacht eine zeit⸗ weilige Störung der drahtlichen Verbindung ein, ſodaß das GEintreffen der Frontberichte ver⸗ zögert wurde und die Nachrichten über die Tätigkeit der Armeen infolgedeſſen etwas unvoll⸗ ſtändig ſind. Inzwiſchen beſtätigen die einge⸗ gangenen Frontberichte, daß die Offenſive der Truppen des Generals Bruſſilow auch geſtern noch andauerte. In manchen Abſchnitten wird der geſchlagene Feind wetter verfolgt. Stellen⸗ weiſe wird noch erbittert gekämpft, da der 1—5 verzweiſelte Gegenangriffe macht. Die Geſamt⸗ zahl der eingebrachten Gefangenen iſt auf 1700 Offiziere und 113000 Soldaten geſtiegen. Fol⸗ gende genaue Berichte liegen über Kampfhand⸗ lungen vor. Eine unſerer neu aufgeſtellten Jormationen meldet, daß ſie geſtern in den Kämpfen um Rozyſzee an Deutſchen 18 Offiztere, 1185 Soldaten, an Oeſterreichern 26 Offiziere, 742 Mann, im ganzen alſo gegen 2000 Gefangene machten, die bereits gemeldet ſind. Südlich Luct an der Ikwafront geht der Feind fſucht⸗ artig zurück; unſere Truppen bleiben hart auf. Galizien: Im Raume der Dörſer Hladli und Worobiſuwka(3 Km. ſüdöſtlich Hladki, nörd⸗ lich Tarnopol) griff der Feind ungefähr ſechs⸗ mal Truppen an. Gegen Morgen des 17. Juni wurden ſie zurückgeworſen. Bei dieſer die tapfere Haltung un⸗ ſerer Artillerie hervorgehoben werden, die ohne Rückſicht auf das überaus beftige feindliche Feuer alle feindlichen Angriſſe mit ihrem Zeuer zu⸗ ralſtabsoffiziere, welche kurz vor Be⸗ deckte. Bei Lohulinie(11 Km. nördlich Buezgez 2. Seike. Seneral⸗Ameiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Mitkwoch, den 14. Junf 1916. leiſten die Oeſterveicher, durch Abtransporte deutſcher Truppen unterſtützt, erbittert Wider⸗ ſtand. Der feindliche Gegenangriff, dem unſere Truppen Angriffe entgegenſetzten, zwang uns jedoch, an dieſer Stelle etwas zurückzugehen; es wird dort wetter mit zunehmender Heftigkeit ge⸗ kämpft. Im Abſchnitt ſüdlich des Dufeſtr er⸗ reichten unſere Truppen bereits den Brückenkopf Zaeſtzyk; ſie kämpfen um die Vorſtadt Tſcherno⸗ witſch, wo ſtarke Exploſionen beobachtet wurden. Der Feind ſprengte die Brücke bei dem Dorfe Mahali öſtlich Tſchernowitſch. Die Geſamtzahl der durch unſere Truppen des Generals Let⸗ ſchitzki gemachten Gefangenen überſteigt 21 000, ſämtlich zu den ungariſchen Kavallerie⸗ und In⸗ fanterietruppenteilen gehörig. 8 Rechter Flügel: Im Frontteil des Waf⸗ fenplatzes von Riga griſſen die Deutſchen nörd⸗ lüich der Tirulſümpfe an, wurden aber zurück⸗ getrieben, worauf unſere Truppen neuerliche Fortſchritte machten. Auf der ganzen Front unſerer Stellungen bei Jacobſtadt eröffneten die Deutſchen am Morgen des 11. Juni ein Hefkiges Artillerde⸗ und Infanteriefeuer; kurze Zeit darauf gingen ſie ſtellenweiſe mit Schützen vor. Unſer Feuer zwang ſte, überall in ihre Ausgangsgräben zurückzugehen. In der Nacht zum 12. Juni grifſen die deut⸗ ſchen Streitkräfte nach Artillerievorbereitung füdlich des Dryswjaty⸗Sees an. Sie wurden auch hier durch unſer konzentriſches Feuer ge⸗ zwungen ſich unter Verluſten zurückzuziehen. Im Abſchnitt ſüdlich von Krewo griff der Ferind nach heftiger Artillerievorbereitung ſüdlich des Dorfes Katſcheny au. Dem Feind gelang es in den Wald weſtlich von Katſcheny einzudringen. Unſer Artilleriefener und unfere Handgranaten⸗ gaugriſſe zwangen ihn, den größben Teil des Waldes den er beſetzte, wieder aufzugeben. An dem ifer der Jafiolda brachten wir einen feind⸗ zichen Angriff durch unſer Jeuer zum ſtehen. Kaukaſusfront. Die Lage iſt unver⸗ (In ähnlichen groben Uebertreibungen erging ich auch der ruſſiſche Bericht vom voraufgehen⸗ den Tage, den wir wegen Paummangel nicht veröffentlichen. Die Richtigſtellung aus K. u. K. Quartier bezieht ſich auf beide ruſſtſche Berichte. Die Schriftl.). Dieſen Angaben, die durch eine ins einzelne gerichtete Schreibweiſe den Eindruck beſon⸗ derer Wahrhafkigkeit gewähren ſollen, iſt vor Allem entgegenzuſtellen, daß die Ruſſen, na⸗ Krrgemäß füber Gefangemen und Beutezahl von beliebiger Höhe berichten lönnen, da Be⸗ zweiſe und Gegenbeweiſe unter den augen⸗ blicklichen Verhältniſſen ſchlechterdings nicht zu bringen ſiand und daß auch der Zweck ihrer zuns Maßloſe gehenden Übertreibungen durch⸗ ſichtig genug iſt. Gewiß kann es bei rückgän⸗ zgigen Bewegungen nicht vermieden werden. daß viete verwundete und auch unverwundete Kaämpfer im die Hände des Feindes fallen. Iſt Es doch gerade mitunter das Schickſol tapferer und zah aushaltender Abteilungen, auf die in verhältnismäßig großen Teilen der Verluſt an Geſangenen entfällt. Und es braucht auch nicht erſt betont zu werden, daß unſere Ge⸗ ſamtverkuſte— die blutigen und die am Ge⸗ famgenen— auch nicht entfernt an jene Zahl Heranreichen, die die Ruſſen alleim als Summe der Gefangenen anführen und ebenſo ſicher iſt e, daß die blutigen Verluſte des Feimdes, der ſein Menſchenmaterial noch Trückfichlsloſer opfert als je früher und bei dem 40 Glieder tieſe Angriffe nicht zu den Seltenheiten gehören, unſere Geſamt⸗ vberluſte um das Doppelte und Dreifache überragen. Daß einer un⸗ ſerer Generäle gefangen genommen worden ſei, iſt uns ganz neu. Was die ruſſiſchen Angaben über die Beute aubelangt, ſo iſt es klar, daß bei der Räumung Sbellungen nicht albes Material ge⸗ borgen werden konnte und namentlich eingeführbe Lund eingebaute Geſchütze älterer Konſtwuktion preisgegeben werden mußten. Doch ſind auch im dieſer Hinſicht die Angaben Die deutſchen Muſikfeſte im Orient. „Man muß das deutſche Volk bewundern, das dauk ſeinem großartigen Organiſations⸗ ſtalent auch mitten im Kriegslärm nicht auf den Genuß zu verzichten braucht, mit dem die Künſte und Wiſſenſchaften das Leben verſchönen und veredeln.“ So lautet der Grundton der Beſpre⸗ 8 mit denen die türkiſche Preſſe die Veranſtaltung der deutſchen Muſikfeſte im Orient begrüßt, die in Konſtantinopel ſoeben zum Abſchluß gekommen ſind.„Unſere Feinde,“ heißt es in einem Blatte,„müſſen in der Tat mit Neid auf den Verkehr zwiſchen den Völkern des nmeuen Vierbundes ſchauen: während noch in ae Kämpfen auf mehr als einem Schlacht⸗ felde die deutſch⸗türkiſche Waffenbrüderſchaft mit Blut und Eiſen beſiegelt wird, während durch den vor der Hand von kriegeriſchen Notwendig⸗ keiten beſtimmten handelspolitiſchen Verkehr zwiſchen Oſt und Weſt den Arbeiten der Volks⸗ wirtſchaft neue Wege— d ie fun rch gegenſeitige ie Beßru der Völker, dazu bei⸗ tragen wollen, das Gebände der deutſch⸗tütrkiſchen Freundſchaft innerlich auszubauen und ſchmücken In helfen.“ Auf dem Gebiete der Literatur ſind Beſtrebungen ſchon feit Iäugerer Zeit im Gange. Jetzt iſt ein neuer Schritt getan worden; 115 deutſches Orcheſter, begleitet von zwei Vokal⸗ ſbliſten erſten Ranges, hat ein begeiſtert auf⸗ enes Gaſtſpiel in der Haupt⸗ des Feindes Gelegenheit zum Anhören deutſcher Muſtk ge⸗ l 3 ee, 7 2 , bee de 5 Sin Drre 22„eme bnr-“ 1 eeee, 25 4 Zaruule 570 75 25 8 E 0 25 4 7 2, Saſeeee, N2 Ui l, un, We 7—— .— * N Joß Hubue,.. 1 5 a e, e — 85 deß Se Niude 1 0 9 —— ee 7 Die Front im Osten. t kaientamttickr. 8— 2 Mutmaßliche; Stelinngvkinfe DDDDDDpDDDrDrDrDrDrDrrDDrrDrrrDrrDrrrrrrerre DNeDee über akle Maßen hoch gegriffen. Wenn ſchließlich der Feind behauptet, daß er unſere ganze Nordoſtfront vom Pripjet bis zum Pruth durchbrochen hat, ſo ſagem unſere dem amtlichen Berichte vom 12. und 13. Juni durch prütziſe Ortsangaben, wie viel von dieſen Phraſen zu halten iſt. Es ſei dabei gar micht nüher cursgeführt, daß von uns Du bno ohne einen Gewehrſchuß freige⸗ geben wurde und wir bei Kolbi und Sobol dem Gegner ſchwene Schlappen zu⸗ gefügt' haben. Allein die Nenwung der Namen Buczacz, Wirniowezyk, Kozlow, Worobijowla, Nowo, Alelſiniec, Sapanow, die Erwähnung von So⸗ kol, Kolli, Czartorysk— von lauter Orten, die in den letzten neum Monaten relativer Ruhe als Punkte unſerer Frontlinie angeführt wur⸗ den— beweiſt deutlich genug, daß die durch die Zuſammenziehung überlegenen Maſſen an keiner einzigen Sterle auf weitere Teile unſerer Nord⸗ oſtfront von Einfluß und Nachteil geblieben ſind Unwahre ruſſiſche Nachrichten über die Ver⸗ nichtung der polniſchen Legion. Wien, 14. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Von rufſiſcher Seite wird im neutralen Ausland verbreitet, daß die polniſche Legion gänzlich vernichtet bzw. gefangen ſei. Dieſe Nachricht iſt vollkommen unwahr. Die pol⸗ niſche Legion ſchlug ſich ſehr tapfer und wies alle ruſſiſchen Angriffe ab. Die öſterreichiſche Offenſive. Italieniſche Truppenverſchiebungen. * Gen, 14. Juni.(Priv.⸗Tel..) Laut Meldungen des Genfer Journals aus Mai⸗ land, wurde von der italieniſchen Regierung der Eitſenbahmverkecr zwiſchen Mai⸗ land und Venedig für Privatperſonen bis aurf weiteres geſperrt und zwar deshalb, weil die Bahnlinie für Truppenver⸗ geben. Es entſprach dem Zwecke der Sache und dem Wunſche der Veranſtalter im gleichen Maße, daß bei keinem der drei im Wintertheater in Pera gegebenen Konzerte ein Eintrittsgeld erhoben wurde. Alle Zuhörer waren geladene Gäſte, und zwar waren die Einladungen derart verteilt, daß reichlich zwei Drittel auf türkiſche und ein knappes Drittel auf deutſche Beſucher entfielen. Die deutſchen Beſucher waren durch die Konſtantinopeler Vereine und großen Haudelsinſtitute, die türkiſchen durch die Schulen und Miniſterien und den Hof eingeladen. Die Programme waren derart abgefaßt, daß die Zuhörer einen flüchtigen Einblick in die deutſche Muſik, ihre Entwicklung von Bach und Gluck bis auf Wagner tun konnten, und es war intereſſant zu beobachten, daß trotz der nicht ſehr erheblichen Vorbildung des überwiegenden Teiles des Publikums Werke wie das Brändenburgiſche Konzert von Bach und die Gluckſchen Arien offenbar weit mehr Eindruck machten, als zum Beiſpiel der Walzer„An der ſchönen blauen Donau“. Den gewaltigſten Erfolg erzielte neben den von Karl Clewing und Emmy Leisner im Duett geſungenen deutſchen Volksliedern im dritten Konzerte, als die Wogen der Begeiſterung be⸗ reits ſehr hoch gingen, die prachtvolle Wieder⸗ reußiſche Hofkapelle unter Heinrich Labers Lei⸗ tung. Unter dem Eindruck dieſer ausgezeichneten Leiſtung blieb das Publikum minutenlang auf einen Pläzen ſteben, viele Türken, die an ſich gabe des Tannhäuſer Vorſpiels durch die ſchiebungen dringend benstigt wird. 33 Die italieniſche Kabinettskriſe. Wien, 14. Juni.(Priv.⸗Tel..) Aus Lugano wird gemeldet: Dem„Secolo“ zu⸗ folge bemühen ſich die Botſchafter Rußlands, Englands und Franbreichs, das Miniſtersdum Salandra zum Bleiben zu bewegen. Dazu wäre noch zu berichten, daß der„Makin“ ſich aus Rom folgendes drahten läßt: Das Ergebuis der Abſtimmmung hat Salandra mehr überraſcht und erregt als man zunächſt glauben ſbe; er erklärte ſofort den anderen Mimiſtern, daß er nicht daran denke, ſich der Aufgabe einer Neu⸗ bildung ſeiner Regierung zu unterziehen Am meiſten Ausſicht auf Verwirklichung habe eine National⸗Regierung von Vertretern alber Parteien unter dem Vorſitz Biſſolatis. Die kühle Aufnahme der ruſſiſchen Duma⸗ abgeordneten in Italien. m. Köln, 14. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Wien: Die Politiſche Kor⸗ veſpondenz meldet zum Beſuch der ruſſiſchen Reichsdumaabgeordneten in Italien, die den Ruſſen erwieſenen Aufmerkſamkeiten ſeien nur von amtlichen Stellen ausge⸗ gangen. Die Ruſſen ſuchten in ihren Geſprä⸗ chen mit Politikern die in Italien beſtehenden Zweifel wegen Serbiens und der Adriafrage zu zerſtreuen Nie Drangſaerung Griechenlands⸗ Demobiliſierung oder keine? m. Köln, 14. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Reuter erfährt, daß die Demobiliſterung dey griechiſchen Armee ſich nicht auf Entlaſtung der bereits bekanntgegebe⸗ nen zwölf Klaſſen beſchränke, ſondern daß auch einen ſehr großen Zahl von Reſerven der übrigen am Beifall, und es war für ſie eine hohe Freude und ſeltene Genugtuung, als das deutſche Orcheſter ſtehend die türkiſche Nationalhymne mit einer Schneidigkeit ſpielte, wie ſie es ſelbſt wohl noch nicht gehört hatten. Der türkiſchen Nationalhymne folgte, mit Begeiſterung geſun⸗ gen, das Lied„Deutſchland, Deutſchland über alles“ und damit nicht genug,„Die Wacht am Rhein“, die auch viele Türken mit Wärme mit⸗ ſangen, oder ſoweit ſie den Text nicht kannten, mitzuſingen verſuchten, und damit den guten Willen zu einer Kundgebung für die deutſche Muſik und Deutſchland im allgemeinen dartaten. Ein für die Künſtler und für die Zuhörer in gleichem Maße denkwürdiges Erlebnis war auch das Konzert im Mildis⸗Palaſt, das auf perſönlichen Wunſch des Sultans ſtattfand, und zu dem von dem Herrſcher außer den Miniſtern und höchſten Hofwürdenträgern der deutſche und der öſterveichiſche Botſchafter mit ihren Botſchaftsräten geladen waren. Die Künſt⸗ ler ſahen bei dieſer Gelegenheit den Herrſcher des befreundeten und verbündeten Osmanen⸗ reiches, aber ſie ſahen nicht alle ihre Zuhörer bezw. ihre Zuhörerinnen, denn in ſolchen Fällen ſitzen in den Nebenſälen hinter aufgeſtellten Wänden diejenigen Kunſtfreunde und Kunſt⸗ freundinnen, die ſich nicht in Gegenwart von Europäern zeigen dürfen. Dieſe Kunſtfreundinnen fanden ſich auch in zu dem Konzerte ein, das an einem⸗ wurde. ſollen zwetundzwanzig Prinzeſſinen des kaiſerlichen anweſend ein. Nuc d6t diezer Berantalkung wur öis Wietung acht Klaſſen Urlaub gegeben worden ſei. zu dem Koꝛ Näüchmi 15 die türkiſche Damenwelt gegeben konn c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Der Neuen Zürcher Zeitung zufolge meldet Secolo aus Athen, daß ſofort nach igung der Demo⸗ biliſterung die Küſtenblockade des Vierverbandes gegenitber Griechenland aufgeho ben werden wird. * Sofia, 14. Juni.(Priv.-Telegr..) „Canſbana ſche Regierung hat meldet aus Athen: Die griechi das Dekret, womit die Gnt⸗ laſſung der 12 älteren Jahrgänge angebrdnet, zuvückgenommen. Dieſe Maß⸗ nahme hat in den vierverbändleriſchen Kreiſen ricſiges Aufſehen hervorgernfen. Demonſtration gegen Veniſelos. m. Köln, 14. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der Weſtgrenze: Die „Times“ meldet aus Athen, daß die Menge dem König zujubelte, als dieſer das Sta⸗ dion verließ. Bei dieſer Gelegenheit kam es zit einer Demonſtration gegen Ve⸗ niſelos. Die Demonſtranten zogen durch die Straßen nach den Bureaus der veniſeli⸗ ſtiſchen Blätter, zertrümmerten dort die Fenſterſcheiben und begaben ſich dann nach der Wohnung Veniſelos, wo eine große Kundgebung gegen ihn ſtattfand. Baldige Räumung Oſt⸗Mazedonſens durch oͤſe Griechen. m. Köln, 14. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Volksztg.“ meldet von der Weſtgrenze: Wie die„Times“ aus Salonikt erfährt, fahren ſeit Sonntag griechiſche Munitionszüge auf dem Wege nach Kavalla; daraus ſchließt man, daß das Oſtmazedonien bald durch die griechiſchen Truppen geräumt wird. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 14. Juni.(WT7B. Nichtamtl.) Ge⸗ neralſtabsbericht. Am 10. Juni näherten ſich 6feindliche Schiffe der Meſtamündung. Gegen 12.15 Uhr eröffneten die Schiffe das Feuer gegen die Küſte von der Mündung des Enthuſtasmus neigen, beteiligten ſich mit Eifer der deutſchen Muſik auf das Publikum vielleicht das Intereſſanteſte. Man mußte feſtſtellen,— daß ſie das Beifallsklatſchen willig ihren deut⸗ ſchen Geſchlechtsgenoſſinnen überkießen, aber man ſah doch deutlich, wie ſie mit Inkereſſe den Darbietungen folgten, und wie ſie bei den von Emmy Leisner und Karl Clewing geſungenen Liedern den Text in der ihnen dargereichten türkiſchen Ueberſetzung nachlaſen. Die Probe auf das Exempel brachte bereits der folgende Tag, als das reußiſche Hoforcheſter im alten maleriſchen Park von Top Kapu⸗ Serai ein Volkskonzert veranſtalteten, zu dem alle ohne Unterſchied des Alters und des Standes oder Geſchlechts Zutritt hatten. Schon mehr als eine Stunde vor Beginn des Konzerts ergoß ſich eine wahre Völkerwanderung der Konſtantinopeler Einwohner aller Nationen nach der Seraiſpitze zu, die wohl noch nie eine ſolche Volksmenge beherbergt hat. Die Schätzun⸗ gen ſchwankten zwiſchen zehn⸗ und zwanzig⸗ tauſend. Sicher iſt, daß in dieſer Menge die türliſchen Hanums nicht nach Hunderten, ſondern nach Tauſenden zählten. Bei dieſer Veran⸗ ſtaltung traten die Soliſten zurück. Das Orcheſter ſpielte Meiſterſtücke, deren Inſtrumentation es ermöglichte, daß auch die fſerner Stehenden von den Tonwellen erreicht wurden,— Vorſpiel zu den Meiſterfingern, Egmont⸗Ouvertüre, Rienzi und Zum Schluſſe wiederum die türkiſche Nationglhymne, die„Wacht am Rhein“ und, als ſich die Menge immer noch nicht trennen mute, den„guten Kameraden“, mit deſfen ledte die weutder nfe en Bee elodie 7 und klar ausklangen.— 4 4 Mittwoch, den 14. Jum 1916. Seneral⸗Anzeiger Badiſche — Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Fluſſes bis Kale Burun. Das Feuer war beſon⸗ ders auf die Dörfer und Gehöfte am Ufer und auf die unabgeernteten Felder gerichtet. Um 1 Uhr nachmittags griffen vier unſerer Flugzeuge die Schiffe mit Vom⸗ ben an und zwangen ſie, ſich in voller Ge⸗ ſchwindigkeit in der Richtung auf Thaſos zu entfernen. Unſere Luftfahrzeuge wurden hef⸗ tig aber wirkungslos von der feindlichen R tillerie und Maſchinengewehren beſchoſſen. Sie kehrten jedoch wohlbehalten zurück. Die Be⸗ ſchießung der Küſte verurſachte keine Verluſte. An der übrigen Front iſt die Lage unver⸗ ändert. Verdun. 8000 franzöſiſche Rekruten zwecklos geopfert. ORotterdam, 14. Juni.(Priv.⸗Tel..) Wie indirekt aus Paris gemeldet wird, hatten in den letzten Kämpfen vor Verdun die füng⸗ ſten franzöſiſchen Altersklaſſen ſehr große Verluſte. Man hört in fran⸗ zöſiſchen Offigzierskreiſen klagen, daß das Ver⸗ duner Kommando 8000 Rekruten in ihren Stellungen zwecklos geopfert habe. Jur Geheimſitzung der franzöſiſchen Kammer. ORotterd am, 14. Juni.(Priv.⸗Tel..) Mit dem Verluſte des Fort Vauxr, den die franzöſiſche Preſſe erſt am 9. Juni veröffentlichen durfte, hat ſich die Wichtigkeit der für den 16. Juni anberaumten Geheimſitzung der Kammer erhöht, und ſehen die Franzoſen mit Spannung den Beſchlüſſen entgegen, die dort gefaßt werden. Angeſichts des ſehr ſchlechten Eindrucks, den die Anberaumung überall verurſacht, iſt es offen⸗ kundig geworden, daß man den Franzoſen Dinge zu verheimlichen hat, und man gedachbe der Sitzung einen unſchuldigen Anſtrich zu geben, indem man vooſchlug, einen amtlichen Berichb über ſie zu geben. Dem hat ſich aber der ge⸗ ſchäftsführende Ausſchuß widerſetzt. Es wurde im Gegenteil beſtimmt, daß über die Reden, Aeußerungen und bekanntgegebenen Dokumente während der Sitzung weder ein Bericht noch ein anttliches Protokoll verfaßt wird. Die Tatſache, daß ſich die Vertweter des Landes am 16. Juni zu einer geheimen Beratung vereinigen, ſoll in der parlamentariſchen Geſchichte Frankreichs nicht die kleinſte ſichtbare Spur hinterlaſſen. Nicht einmal die gewöhnlichen Stenographen wenden zugelaſſen, und mam trifft Anordnungen, um das Geheimmis über die Sitzung ſtreng zu wahren. Das geſante Beamtenperſonal der Kammer wird man an dieſem Tage verſcummeln und für die Zeit der Sitzung abgeſchloſſen hal⸗ ten. Die Wandelgänge, Treppen und ſonſb öffentlichen Tribünen wird man durch politiſche Polizei bewachen laſſen. Die Berichterſtatter der Preſſe finden ningends Zugang. Bekanntlich hat der Miniſterpräſident den Ab⸗ geondneten zugeſtehen müſſen, daß für dieſe Sitzung keine Tagesordnung Geltung findet, daß über alle Vorkommmiſſe des Krieges ge⸗ ſprochen werden darf, und daß von der Regie⸗ rung alle Dokumente vorgelegt werden ſollen, deren Einſicht von den Deputierten verlangt wird. Was Briand und ſeine Kollegen zu hören bekommen werden, davon kann man ſich einen Begriff machen aus den Auslaſſungen der Pariſer Preſſe, die ſich weiter mit dem Verluſte von Vaux beſchäftigt und nicht zur Ruhe kom⸗ men will. Her vs ſagt:„Hält man uns denn füw durchnäßte Hühner, uns, die wir den Schlag in den Magen durch den Hieb von Charleroi Eine literariſche Allianz des Vierverbandes regt ein Ruſſe namens Tſchukowsky in einer amerikaniſchen Zeitſchrift an. Er möchte auf dieſe Weiſe Engländer, Franzoſen, Ruſſen und Japaner, die jetzt durch die Bande der Politik verknüpft ſind, einander auch auf geiſtigem Gebiete näherbringen, denn was dieſe Beziehung anlangt, ſtehen ſich die Vorkämpfer für Zivili⸗ ſation und Kultur noch ſehr fremd gegenüber, Keine Nation hat in Geiſteswerten ihrer Nach⸗ barn eine ähnliche Freiſtatt gewährt als das Volk der deutſchen Barbaren und Hunnen, das die Werke der Weltliteratur längſt nehen ſeine großen Klaſſiker geſtellt hat. Faſt möchte man uns heute den Vorwurf machen, daß wir dabei dem Ausland oft mehr Ehre als unſeren eigenen Großen erwieſen, wenn wir nur an den Einfluß denken, den Tolſtoi und Doſtojewski auf unſere Literatur ausgeübt haben, oder uns erinnern, welch hohe Auflageziffern die Ueberſetzungen franzöſiſcher, engliſcher und italieniſcher Mode⸗ ſchriftſteller in Deutſchland erlebten. An unſeren Univerſitäten waren längſt Lehrſtühle für alle Sprachen eingerichtet, während man erſt jetzt während des Krieges angefangen hat, ſlawiſche Sprachen an den engliſchen Hochſchulen zu lehren. Tſchukowsky hofft, daß nun durch einen geiſtigen Austauſchverkehr die verbündeten, was Raſſe, Sprache und Temperament anlangt, indes e e Völker einander beſſer ver⸗ ehen, würdigen und kennen lernen werden. Er ſchlägt desalb vor, daß ſich hervorragende Schriftſteller vereinigen ſollten, um die Werke und Morhange vuhig einſteckten? Wäre es nicht beſſer geweſen, uns in brutaler Weiſe zu ſagen: Vaur iſt vom Feinde genommen? So er⸗ fuhren wir aber den Fall der Feſte erſt, als man uns mitteilte, daß ihr Kommandant zum Kom⸗ mandeur der legion ernannt und ihre Ver⸗ teidigungsmannſchaft im Tagesbefehl der Armee angeführt wurde.„Wäre es nicht beſſer, nach engliſcher Gewohnheit erhaltene Schläge ſoforb und ohne Umſchweife einzugeſtehen?“ Dann wird Hervs wieder Stratege und meint: Wenn ſich die Eroberung von Vaux durch die Deutſchen beſtätigt, ſo z ſie uns, daß dieſe, nach der Einnahme von Douaummont fortfahren, bei Verdun Fortſchritte zu machen und ums Ge⸗ lände abzunehmen. Der Feind bleibht noch ſehr ſtark und iſt uns hauptſächlich durch ſeine ſchwere Artillexrie überlegen. Wivy haben zu zeitig den Siegesvuf ausgeſtoßen. Wenn uns der Feind Verdun nimmt, ſo wird der Widerhall nicht nur in Deutſchland ein ganz außerordentlich lauter ſein, ſondern auch auf der ganzen Welt!“ Nie Seeſchlacht in der Nordſee. Tixpitz und die Nationalliberalen. Der Vorſitzende der nationalliberalen Reichs⸗ tagsfraktion, Abg. Baſſermann, hat den Großadmiral von Tirpitz zum Soeſieg am Skagerrak beglückwünſcht und darvauf folgendes Delegramm erhalten: Herzlichen Dank für Ihr Telegramm. Dis Schlacht am Sgkagerrak hat bewieſen, daß unſere gemeinſame Avbeit micht vergebens geweſen iſt. v. Tirpitz, Gvoßadmiral. Ein Seweis für Englands ſchwere Verluſte Rotterdam, 14. Juni. WTB. Nicht⸗ amtlich.) Nach einer großen Anzahl von ein⸗ laufenden Meldungen hat die engliſche Admi⸗ ralttät die im Atlantiſchen Ozean be⸗ findlichen Kriegsſchiffe unverzüglich nach England zurückberufen., Außerdem haben die in den indiſchen Gewäſſern und im Mittelmeer befindlichen Kriegs⸗ ſchiffe Anweiſungen erhalten, die Hälfte der Beſatzung ſofort nach England zurück⸗ zuſchicken. Dieſe Maßnahmen werden hier in Zuſammenhang gebracht mit den in der Sseſchlacht am Skagerrak erlittenen großen Material⸗ und Mannſchaftsverluſten der eng⸗ liſchen Flotte. Kücktritt älterer engliſcher Roͤmlrale. m. Kölhn, 14. Juni.(Pr.⸗Tel.) Laut der „Köln. Ztg.“ hat die britiſche Admiralität be⸗ kannt gegeben, daß drei ältere Admi⸗ rale auf ihr Erſuchen in den Ruheſtand übertraten. Sie ſelbſt hätten den Wunſch nach Rücktritt geäußert, um für jüngere Offiziere Platz zu machen. Daraufhin iſt eine Reihe von Ernennungen erfolgt. Ikland. ORotterdam, 14. Juni.(Priv.⸗Tel..) Wie aus London hierher gemeldet wurde, wurde in der Kathedrale zu Dublin eine große Seelenmeſſe für den hingerichteten Juen⸗ führer Termatt abgehalten. Das große Hotteshaus war überfüllt von Andächtigen und vov demſelben ſtauten ſich dichtgedrängte Men⸗ ſchenmaſſen, die nach Schluß des Gottesdienſtes große patriotiſche Kundgebungen veranſtalteten. Bemerkenswert iſt es, daß ſich unter der Menge auch zahlveiche iriſche Nationaliſten befanden. Es wurden die republikaniſchen Fahnen Irlands geſchwenzt, Anſprachen gehalten, in denen die Redner das Andenken der gefallenen iriſchen D — 8 wichtige Entſcheidung gefallen iſt, iſt wohl ein Wort Freiheitshelden verherrlichten. Die Reden wur⸗ den von der Maſſe mit begeiſterter Zuſtimmung aufgenommen. Nach verſchiedenen Umzügen durch die Stadt, wobei die Menge iriſche patrid⸗ tiſche Lieder ſang und die Republik Irland hoch⸗ leben ließ, löſten ſich die Maſſen auf. Die Polizei verhielt ſich untätig. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 14. Juni 1916. eeeeeeeeeeee Mit dem eeseeseseneese: Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Seeeeeseeteeeeeeeeeteeeeee Musketier Theodor Reichel, wohnhaft Bach⸗ ſtraße 2, im Inf.⸗Regt. 239, wegen hervorragen⸗ der Tapferkeit vor dem Feinde. Der Ausgczeich⸗ nete erhielt vor längerer Zeit die badiſche ſilberne Verdienſtmedaille. „„„„„ 8% ο οοοο Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſſe Wurde dem Lt. d. R. Ludwig Ebeler von Karlsruhe verliehen. Betrachtungen zum erhöhten Straßen⸗ bahntarif. Aus Kreiſen der„Feſtbeſoldeten“ ſchreibt man uns: Nachdem mit dem erhöhten Straßenbahntarif in den Finanzmaßnahmen der Stadt eine weitere in der Oeffentlichkeit darüber angebracht. Es iſt ſehr begreiflich, daß der Gruſt der Zeit ſich auch in dem Ertrag der ſtädtiſchen Betriebe bemerkbar macht, und es bedarf auch keines weiteren Wortes, daß die Städte durch den Krieg vor ungeheure Auf⸗ gaben geſtellt worden ſind und daß ſie durch ihre mannigfaltige Fürſorge zum Durchhalten des Gan⸗ zen in hervorragender Weiſe beizutragen berufen ſind. Daß dazu größe Opfer erforderlich ſind und daß jeder einzelne ſeine Opfer bringen muß, leuchtet unmittelbar ein. Nun handelt es ſich aber darum, dieſe Opfer in gleicher und gerechter Weiſe zu verteilen. Eine gleiche und gerechte Verteilung iſt aber mehr durch die direkte als durch die in⸗ direkte Beſteuerung gewährleiſtet, da die indirekte Beſteuerung als eine Abwälzung und ungleiche Be⸗ laſtung bezeichnet werden muß. Statt deſſen aber kam man mit Maßnahmen, die an unliebſame Kämpfe vergangener Jahre erinnerten, und wo die direkte Beſteuerung herangezogen worden iſt, iſt dies geſchehen in einer Weiſe, die das reine Ein⸗ kommen unverhältnismäßig ſtark in Anſpruch nimmt und einen Teil der Bepölkerung ungleich⸗ mäßig belaſtet, der auch durch die Kriegsverhält⸗ niſſe ſchwer leidet. Ganz in der gleichen Richtung liegt nun äuch die Tarifänderung der Straßen⸗ bahn, von der ausdrücklich geſagt worden iſt, daß es ſich weniger um eine Tarifreform als um eine Finanzreform der Stadt handle, Man kann den Gedanken dabei nicht unterdrücken: wie wird die Entwickelung noch weiter gehen? Auch hier ſind es die gleichen Kreiſe, die empfindlich ge⸗ troffen werden, Wenn ſich bei der Straßenbahn ein Fehlbetrag ergibt, ſo wäre doch wohl vor allem einmal zu unterſuchen, woher er rührt, ob nicht im Betriebe ſelbſt Umſtände vorliegen, wo die beſſernde Hand einſetzen müßte, ſo daß der Fehl⸗ hetrag herabgeſetzt oder beſeitigt werden könnte. Wenn auch dann noch ein Fehlbetrag ſich ergeben ſollte, ſo kann man ſich nicht dem Gedanken ver⸗ ſchließen, daß man auch hier, ſo gut wie beim The⸗ ater, einen Fehlbetrag übernehmen oder wenig⸗ ſtens vorübergehend übernehmen kann, bis nor⸗ male Zeiten eingetreten ſind, und ſich genan feſt⸗ ſtellen läßt, wie ſich der Verkehr und die Rentabi⸗ lität entwickeln. Es ſollte nicht die gegenwärtige ungünſtige Lage zum Ausgangspunkt der Finanz⸗ reform gemacht werden. Im Hinblick auf bieſe Geſtaltung der ſtädtiſchen Finanzpolitik muß ſich in manchen Kreiſen Beunruhigung und Mißſtim⸗ Es ſind hauptſächlich die heranzuziehen. Ausdruck kommen und geltend gema wer zann ſo nicht weiter gehen, auch dieſe Kreiſe haben ein Anrecht darauf, Berückſichtigung zu finden. Noch mitten im Ernſt der Kriegszeit iſt darauf hinzuwirken, daß im Intereſſe des Ganzen ein geſunder und tüchtiger Mittelſtand erhalten bleibt. *** Wir haben dieſer Zuſchrift gerne Raum ge⸗ geben; ein uns naheſtehender erfahrener Kom⸗ munalpolitiker hat ſie einer Prüfung unter⸗ zogen und ſendet uns die folgenden finangpoli⸗ tiſchen Betrachtungen: Zu den vorſtehenden Aeußerungen iſt folgendes zu bemerken: Nicht nur die feſtbeſoldeten, ſondern auch andere große Kreiſe der hieſigen Bevölkerung werden durch die Tariferhöhungen, wie ſie kürzlich bei der ſtädtiſchen Straßenbahn beſchloſſen wurden, getroffen, und es iſt ſehr wohl zu überlegen, ob nur deshalb, weil ein Teil der Ginwohnerſchaft durch ſolche Tariferhöhungen zu Mehrausgaben veranlaßt wird, die Tariferhöhung zu unterlaſſen und die betreffenden Beträge auf die direkten Steuern, d. h. alſo die Umlagen, zu nehmen iſt. Mit dieſem Prinzip würde man ſehr ſchnell in die Brüche kommen, denn es gibt eine Grenge in Be⸗ zug auf die Umlagen, die ohne Schädigung der Stadt nicht überſchritten werden darf. Auch die Feſtbeſoldeten würden vorausſichtlich ſehr bald zu einer anderen Anſicht kommen, wenn man das jetzt von der Stadt eingeführte Prinzip der Selßſter⸗ 5 der einzelnen ſtädtiſchen Betriele verlaſſen wollte. „Bei der jetzigen Tariferhöhung der Straßenbahn iſt die jetzige Kriegslage durchaus nicht zum Aus⸗ gangspuntt für die Erhöhung genommen, vielmehr deckten auch ſchon zu Friedenszeiten die Einnahmen der Straßenbahn die Ausgaben nicht mehr, und auch wenn der Krieg nicht entſtanden wäre, würde man zu einer Erhöhung der Einnahmen haben ſchreiten müſſen. Die jetzige Erhöhung gründet ſich auch auf Friedenszeiten und durch die erhöhten Tarife werden durchaus nicht die augenblicklichen, der Kriegszeit zuzuſchreibenden weiter erhöhten Ausgaben gedeckt. Richtig iſt es, daß die Tarifänderung keine Tarif⸗ veform bedeutet. Das ſoll ſie aber auch nicht nach den Beſchlüſſen des Bürgerausſchuſſes, ſondern ſie ſoll nur den Straßenbahnbetrieb ſo weit auf eigene Füße ſtellen, daß er zu Friedenszeiten ſeine Selbſt⸗ koſten deckt. Eine Reform, wie ſie auch unſer Oberbürgermeiſter mit ſeinem Vorſchlage im Auge hatte, war leider aus kekannten Gründen augen⸗ blicklich nicht durchzuſetzen. Sie wird aber unſerer Anſicht nach unbedingt ſpäter kommen müſſen und dabei werden dann hoffentlich auch die Mannhei⸗ mer Wohnungsverhältniſſe insbeſondere berück⸗ ſichtigt. Gin Vergleich mit dem Theaterbetrieb kann hier nicht in Betracht kommen. Das Theater bean⸗ ſprucht ſeit langen Jahren, alſo während des Frie⸗ dens, einen Zuſchuß, und dieſer iſt ihm im Ein⸗ verſtändnis mit der Bepölkerung Mannheims bis⸗ her ſtets vom Bürgerausſchuß bewilligt worden. Die Straßenbahn hat aber bis vor kurzem ohne Zuſchuß gearbeitet, und es wäre gewiß verfehlt, nunmehr einen Zuſchuß auch hier ſtändig vorzu⸗ nehmen, weil das Theater ſchon ſeit langen Jah⸗ ren einen ſolchen erhält. Im übrigen möchten wir es auch dahingeſtellt ſein laſſen, ob nach dem Kvieg in Bezug auf das Theater nicht auch noch Aende⸗ rungen vorgenommen werden müſſen. Jetzt kam es aber darauf an, für den Straßenbahnbetrieb zu ſorgen, und damit durfte nicht gezögert werden, da nach Anſicht der größten Mehrheit unſerer Stadtvertretung jetzt der geeignete Zeitpunkt dazu vorhanden war. 5 Für die Stadt muß es Prinzip ſein, die einzel⸗ nen Betriebe ohne Zuſchuß arbeiten zu laſſen. d Grunde genommen müſſen diejenigen, welche die betreffenden Betriebe benutzen, auch die Koſten aufbringen. Auch wenn in dieſer Weiſe gewirt⸗ ſchaftet wird, bleibt leider immer noch eine ſehr große Summe an ſtädtiſchen Ausgaben übrig, die durch Umlagen gedeckt werden müſſen, und es würde von großer Kurzſichtigkeit zeugen, wenn man nicht alle Ausgaben, welche ſich anderweitig decken laſſen, auf anderem Wege decken würde, als durch die Umlagen. *Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdfirek⸗ tionsbezirk Karlsrubhe. Angenommen: zu Poſtagenten: Joſeph Luſch in Schwarzach, Philipp Emma ſtotben: Neufreiſtett; der Poſtagent: Hörden; die Poſtagentin: —. NN EAI der bedeutenden Autoren des Vierverbandes muſtergültig in die Sprache einer jeden der ver⸗ bündeten Nationen zu überfetzen. Tſchukowsky verſpricht ſich offenbar ſehr viel von ſeiner gewiß ſympathiſchen Idee; daß es ihm aber auf dieſe Weiſe gelingen werde, eine wirkliche geiſtige Verbrüderung der durch die Intrigen der Politik zuſammengeſchweißten Völkern herbei⸗ zuführen, möchten wir doch noch ſehr bezweifeln, denn ein ähnlicher Gedanke wurde ſeit mehr als einem Jahrhundert bei uns gepflegt und zu ver⸗ wirklichen geſucht— allein wir wiſſen recht gut, wie uns gerade die ausländiſche Intelligenz für dieſen großzügigen Kosmopolitismus gedankt hat. Augenblicksbilder vom Welt⸗ kriege. Franzöſiſche Eitelkell. In den von unſeren Truppen beſetzten Ge⸗ bieten Nordfrankreichs haben die deutſchen Behörden angeordnet, daß an der Tür eines jeden Gebäudes ein genaues Verzeichnis ange⸗ ſchlagen werden ſollte, das alle in dem betreſſen⸗ den Haus wohnenden Perſonen genau mit Namen, Beruf und Alter nennen mußte. Die Männer unterzogen ſich dieſer Sache mit Gleich⸗ mut, nicht aber dieſenigen Frauen und Mädchen, die aus leicht begreiflichen Gründen das zarte Geheimnis ihres Alters auf keinen FJall den dentſchen„Barbaren“ preisgeben wollten. Denn was half jetzt Koketterie und Anmut, wenn jeder deutſche Soldat nur unter der Haustür nachſehen brauchte, um das wirkliche Alter der franzöſiſchen Dorfſchönen zu erſahren? Es half aber alles nicht, die deutſchen Kommandantuxen ließen nicht mit ſich ſpaſſen und zu einer feſtgeſetzten Zeit mußte an jeder Haustür der unſelige Zettel angeſchlagen ſein. Doch eine ſchlaue Franzöſin, die ſich bereits bedenklich den dreißigern näherte und ſchon 29 Lenze zühlte, wußte einen Ausweg aus dieſem peinlichen Dilemma zu finden. Eines Abends ſchlich ſie ſich leiſe vor die Haustüre und kratzte mit dem Meſſer die untere Hälfte der Zahl 9 weg, ſo daß eine Null daraus wurde. So hatte ſich die ſchlaue Franzöſin im Hand⸗ umdrehen um 9 Jahre verfüngt. Dieſes Ver⸗ fahren machte ſchnelle Schule und ſchließlich gab es gar keine Frauen und Mädchen im Alter von über 20, 30 und 40 Jahren. Die deutſchen „Barbaren“ erwieſen ſich jedoch als„Hbeſſere Menſchen“, als es die Franzoſen vielleicht er⸗ wartet hatten, denn ſie gönnten den ſchönen Miſſetäterinnen den harmloſen Triumph ihrer Eitelkeit. Die Verwilserung der franzöſiſchen Jugens greift nicht nur in Paris, wo bereits mieder Apachen, Zuhälter und jugendliche Taſchendiebe ihr bekanntes lichtſcheues Gewerbe treiben, ſon⸗ dern auch auf dem Lande in beſorgniserregender Weiſe um ſich. Infolge der Maſſeneinberufung der Lehrer zum Heeresdienſt fehlt es in vielen Gogenden an energiſchen und geeigneten Kräf⸗ —— Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Thegternotiz. Fräulein Oderwald⸗Lander ſingt heute abend die Partie der Maria Magdala in„Die ten, die imſtande würen, eine ſtramme Dißziplin Anter den leichtſinnigen Bürſchchen aufrecht zu toten Augen“. Sablſche eueſte Kachrihten. adenddialc Delküdoch, den Tr. Jun Hemsbach.— Gefallen: der Poſtaſſiſtent Osk. Knäbel in Karlsruhe. * Die allgemeine Meldeſtelle, ſowie das Paß⸗ und Auskunftsbüro bleiben am Samstag, den 17. Juni, wegen vorzunehmender Reinigung geſchloſſen. Verfüttern von Kartoffeln. Wir machen auf die im Anzeigenteil dieſer Nummer enthaltene Bekanntmachung aufmerkſam, wongch das Ver⸗ füttern von Kartoffeln grundſätzlich verboten wird. * Badiſche Geſellſchaft für Soziale Hygiene. Am Sonntag, den 18. Juni, nachmittags 3 Uhr, findet in der Aula der Handelshochſchule eine 2 7 91 50 8 Sitzung des Großen Ausſchuſſes der Geſellſchaft mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Mutterſchaftsverſicherung und Reichswochen⸗ hilfe(Berichterſtatter Dr. med. A. Fiſcher⸗ Karlsruhe), 2. Familienverſicherung und Schul⸗ arztfrage(Berichterſtatter Stadtſchularzt Dr. Stefani⸗Mannheim), 3. Entſchließung betr. die Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, be⸗ antragt von Reichstagsabg. Baſſermann, Profeſſor Dr. Altmann und den Aerzten Dr. Lpeb und Dr. Moſes. f *Ein Kurſus für Haushaltungslehrerinnen fand in den letzten Tagen in Karlsruhe unter Lei⸗ tung von Frl. Horn ſtatt, der aus allen Be⸗ zirken des Landes von 22 Haushaltungslehrerinnen keſucht wurde. Im Laufe der Veranſtaltung er⸗ ſchien auch Großherzogin Luiſe, die beher⸗ zigenswerte Worte an die Teilnehmerinnen rich⸗ tete. Geh. Oberregierungsrat Lange hielt einen Vortrag über den Stand der Lebensmittelfrage und die darauf bezüglichen Bundesratsverordnun⸗ gen. Frl. Horn ſprach über die Haltbarmachung des Obſtes(Dörren und Dünſten ohne Zucker) und von Gemüſen. Die von Frl. Horn erläuterten Konſervierungsarten wurden praktiſch vorgeführt und beſprochen. Die Herſtellung fettloſer Speiſen wurde gelehrt und praktiſch durchgeführt. Sie wurden ſpäter zu einem guten Mittageſſen verei⸗ nigt, das von den Kursteilnehmerinnen und den Vertretern der Behörden genoſſen wurde. Nach Tiſch wurden die Kurſiſtinnen von der Großherzogin Luiſe empfangen, die jede einzelne ins Geſpräch a8og. *Eine Strafpredigt. Das Bezirksamt Heidel⸗ berg ſieht ſich genötigt, den Obſterzeugern mit folgenden Worten ins Gewiſſen zu reden: Wie wir hören, haben die vor einigen Tagen feſtgeſetz⸗ ten Höchſtpreiſe für Obſt bei einem Teil der Erzeuger Mißſtimmung hervorgerufen. Man macht geltend, daß die Preiſe die Friedenspreiſe kaum überſchreiten. Man führt an, daß die Koſten für das Pflücken und den Transport weſentlich höhere ſind als im Frieden, ja von einzelnen Obſtgärten⸗ beſitzern hat man bedauerlicherweiſe ſogar die Aeußerung vernommen, daß man, wenn die Preiſe nicht erhöht werden würden, das Obſt auf den Sträuchern und Bäumen lieber hängen und umkommenlafſen würde, als zu den feſt⸗ geſetzten Höchſtpreiſen auf den Markt zu bringen. Wie wenig patriotiſch denken doch dieſe Herren, wie wenig Allgemeinſinn für Volkswohl entwickeln ſie! Sie denken nicht daran, daß ſchon alle anderen Lebensmittel ſo gewaltig im Preiſe geſtiegen find, daß es ohne Zweifel am Platze iſt, gerade das Obſt dder Geſamtbevölkerung zu einem niedrigen Preiſe anzubieten. Wie jedermann weiß, mußten in den letzten Tagen die Rationen für den Fleiſchbezug zwecks Erhaltung unſerer Volkswirtſchaft wie⸗ derum herabgeſetzt werden, und wird das Obſt, roh oder gedörrt genoſſen, gewiß ein willkommener Zuſatz zur täglichen Ernährung ſein, aber gewiß nur dann, wenn leicht erſchwingliche Preiſe auch der minderbemittelten Bevölkerung den reichlichen Genuß von Obſt zugänglich machen. Wir müſſen und wollen doch durchhalten! Darum appellieven wir dringend an den Gemeinſinn der Obſterzeuger in unſerer Gegend, nicht an den einmal feſtgeſetz⸗ ten Preiſen rütteln zu wollen, ſondern das Obſt reichlich auf den Markt zu bringen.— Dieſe Ge⸗ wiſſensſchärfung ſcheint nicht nur im Bereich des Bezirksamts Heidelberg ſehr vonnöten zu ſein, weshalb wir ſie veröffentlichen. * Auffallender Lehrlingsrückgang im deutſchen Handwerk. Aus faſt allen Handwerkskammerbezir⸗ ken liegen jetzt Berichte über das Lehrlingsweſen im Kriege vor. Trotz der vielen Hinweiſe, daß der Krieg nicht ohne weiteres jedes Vertragsver⸗ hältnis löſt, wurde dennoch in zahlreichen Fällen verſucht, die beſtehenden Lehrverträge aufzuheben. Geradezu ſchädigend haben die veränderten Lohn⸗ verhälttriſſe der in der Kriegsinduſtrie beſchäftig⸗ ten jugendlichen Arbeiter auf das Lehrlingsweſen im Handwerk gewirkt. In der Kriegsinduſtrie ſind jugendlichen Arbeitern Löhne gezahlt worden, die im Handwerk vielfach alte Geſellen nicht erreichen. Eine Folge davon war, daß ſich unter den Hand⸗ werkslehrlingen eine ſtarke Neigung zum Ueber⸗ gang in die Kriegsinduſtrie bemerkbar machte. Unter den verſchiedenſten Vorwänden wurde ver⸗ ſucht, das eingegangene Lehrverhältnis zu löſen, auch da, wo genügend Arbeit in dem Handwerks⸗ zweige vorhanden war. Die Lehrſtellenvermittlung der Kammern wurde feltener in Anſpruch genom⸗ men. Zahlreiche Lehrlinge des Jahrgangs 1897 find zum größten Teil zum Heeresdienſt einge⸗ zogen und es iſt vielen infolgedeſſen nicht möglich geweſen, die am Schluß der Lehrzeit vorgeſehene Geſellenprüfung abzulegen. Das Fortbildungs⸗ ſchulweſen litt darunter ebenfalls. Vielfach wird empfohlen, höhere Entſchädigungen als bisher an die Lehrlinge zu zahlen und die Lehrſtellenver⸗ mittlung einer Zeutralſtelle zu übertragen, in der nicht nur Meiſter, ſondern auch Geſellen mitwir⸗ ken. Auch die Berufsberatuna in der Fortbildungs⸗ ſchule ſolle mehr gefördert werden. * Schonung der Heidelbeerpflanzen. Wer heute einen Gang in den Wald macht, der kann die Wahrnehmung machen, daß die Heidelbeeren viel⸗ ſach voll von Blüten ſind. Er findet aber auch Stellen, wo Blüten bzw. Fruchtanſätze recht ſelten, dagegen die Stauden kümmerlich, mit Staub ge⸗ deckt und voll von Narben ſind. An dieſen Plätzen gab es im vorigen Jahre recht ordentlich Beeren. Dieſe aber wurden mit ſog. Raffeln herunterge⸗ riſſen und dabei die Heidelbeerſtöcke in roher Wetſe zerkratzt und zerriſſen. Das allein dürfte der Grund ſein, warum man da zeine Blüte ent⸗ decken kann. Es wäre am Platze, die Benützung der Raffeln auf das allerſtrengſte zu verbieten und die Beeren nur nach alter ſorgfältiger Weiſe, alſo mit den Fingern, ſammeln zu laſſen. Wel⸗ chen Wert dieſe Beeren in jedem Hauſe haben, das wiſſen alle. Beſonders ſchätzen lernten ſie un⸗ einem Gewitter wurden hier die Fernſpre elektriſchen *Für ſonnige Balkons ſind als wundervoller Schmuck die Taglilien oder Funkien zu bezeichnen. Ihre Blütezeit beginnt im Juli und währt bis Mitte September. Neben weißen Blüten bringt ſie noch rote und violette hervor. Die drei beliebteſten und bekannten Arten ſind „Funkia grandiflora“,„Funika albia“ und„Fun⸗ kia albo⸗marginata“. Si Hen zu ihrem 225 Egel Sie beanſpru Ge e, ſette Gartenerde, die mit 0 t iſt. Neben reichlicher Verab⸗ ſolgung von Waſſer iſt ſie für Dunggüſſe mit Hornſpänewaſſer beſonders dankbar, indem ſte den Beſitzer durch üppigen Blülenflor erfreut. Nus dem Großherzogtum. :(Pforzheim, 13. Juni. Das ſechsjährige — Söhnchen der Familie Lötterle wurde von einem elektriſchen Straßenbahnwagen erfaßt und der⸗ art ſchwer verletzt, daß es ſtarb. oc. Pforz heim, 13. Juni. In dieſem Mo⸗ nat kann die hieſige Goldwarenfabrik Sieben⸗ pfeiffer auf ein hundertfjähriges Be⸗ wurde ſtehen zurückblicken. 88 ickblicke Die Fabrik Jahre 1816 in Lahr im Adolf Sie⸗ ſten Monat ſein 25⸗ im als Direktor feiern.— Unz.“ mitteilte, wurden hier von be. Bühlertal, 13. Juni. der ſeit 43 Jahren konnte dieſer Tage ſ jubiläum feiern. oe. Schwarzach bei Bühl, 13. Juni. Bei ch⸗ und 2 Lichtleitungen durch Blitzſchlag zer⸗ ſtör t. In der Nähe der Kirche ging ein Kugel⸗ blitz nieder. In Stollhofen ſchlug der Blitz während des Gottesdienſtes in den Kirchturm glücklicherweiſe ohne zu zünden. 5 ):(Pfaffenberg(A. Schönau), 13. Juni. Geſtern Morgen brannte das Anweſen des Landwirts Mutter auf dem Hallsbühl voll⸗ ſt ã n d ig ab. Neben den vier Stück Großvieh und vier Schweine ver⸗ brannt. Der Beſchädigte iſt teils durch Berſiche⸗ Oberlehrer Ott, im Schulverband wirkt, ein 50jähriges Dienſt⸗ rung gedeckt. Jeld⸗Msgabe des Mannheimer General⸗Anzeiger. Wie alle Zweige des wirtſchaftlichen Lebens, ſo ſind auch die Zeitungen genötigt, im Ver⸗ brauch aller Rohſtofſe weitgehendſte Sparſamkeit walten zu laſſen. Wirx haben genug Rohſtoffe, aber wir müſſen, wenn wir unter allen Um⸗ ſtänden reichen wollen, haushälteriſch damit umgehen. Aus dieſem Grunde hat der Bundesrat eine. Verordnung erlaſſen, welche die möglichſte Be⸗ ſchränkung des Druckpapierverbrauchs bezweckt, ohne jedoch die großen nationalen Aufgaben der Preſſe in der heutigen Zeit irgendwie beſchneiden zu wollen. Wir ſehen uns daher genötigt, für unſere Feldgrauen eine beſondere Ausgabe zu ſchaffen, in welcher der geſamte Text mit ſeinem militäriſchen und politiſchen Nachrichten⸗ dienſt, ſeinem kommunalen und wirtſchaftlichen Teil, ſowie mit den Nachrichten aus Stadt und Land unverkürzt enthalten iſt. Unſeren Leſern wird damit kein Verzicht zu⸗ gemutet. Lediglich der Handelsteil und die Anzeigen fallen in Zukunft fort. Handels⸗ und Anzeigenteil ſind aber im weſentlichen Angelegen⸗ heiten der Heimat und des Geſchüftslebens hinter der Front und berühren unſere im Felde ſtehen⸗ den Krieger nicht unmittelbar. Auch im Verſand dieſer neuen Feldausgabe tritt mit Wirkung vom 15. ds. Mts. ab inſofern eine Aenderung ein, als beide Ausgaben(Abend⸗ und Mittagsblatt) zuſammen, alſo täglich nur 1 mal, zur Verſendung kommen. Wir dürfen wohl damit rechnen, daß dieſe Maßnahme, die ja nur einen Teil unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Kampfes darſtellt, bei unſeren Leſern im Felde volles Einverſtändnis finden wird. * 5 N Pfalz, Heſſen und Umgebung. Maikammer, 13. Juni. Am Pfingſt⸗ ſonntag wurde hier der Weingutsbeſitzer Auguſt Ziegler zu Grabe getragen. Der Verluſt ſeines Sohnes, der ſeit Herbſt vorigen Jahres vermißt iſt, hat den Mann ſchwer gedrückt. Die Krankheit, der er nunmmehr im Alter von 66 Jah⸗ ren erlegen iſt, war von kurzer Dauer. Bürger⸗ meiſter Wolff würdigte in einer längeren An⸗ ſprache die Verdienſte Zieglers um die Gemeinde. Der Verſchönerungsverein Maikammer, deſſen Fahrniſſen ſind noch nen, in denen er ein tatkräftiges Mitglied war, legten ebenfalls Kränze am Grabe nieder. Auch die Wingert⸗Arbeiter ſeiner Weingüter in Mai⸗ kammer, Mußbach und Gimmeldingen ehrten ihren guten Herrn durch eine Blumenſpende. Selbſt die beiden gefangenen Franzoſen, die bei ihm in Arbeit ſtanden, befanden ſich im Trauer⸗ geleite und legten einen Kranz nieder. Im Volke war Auguſt Ziegler beſonders bekannt durch ſeinen trockenen, urwüchſigen Humor. Unzählige Witze, die er geprägt hat, zirkulieren von Mund zit Mund. Sein Vater war ein 48er, gleichfalls ein Mannestyp von echtem Schrot und Korn. Kommunales. * Errichtung elektriſch den Mitteilungen der Städtetages hat die S den Hausbeſit führung e S Ze ſer Hausanſchlüſſe. Nach entralſtelle des Deutſchen anſch zu gewähren. er von den Hausbeſitzern räge ſind ſpe 1 in monatlichen Tei lungen an das ſtädtiſche Glektr erk zurückzuerſtatten. Für jede neu anzuſchl de Lampe zahlt das Werk auf An⸗ trag des N rs 10 Mark, jedoch darf der für ein Haus zu de Betrag 200 Mark nicht über⸗ 5 aihlung der Beträge erfolgt erſt ung der Anlage. Dagegen ver⸗ beſitzer, 22 Monate hinter⸗ inig für jede Beitrags⸗ ſteigen. nach Inbetrie pflichtet ſich der einander monatlich 50 P lampe an das Elektrizität mpe swerk zu zahlen. Bei Nichtinnehaltung dieſer Verpflichtung hat das Werk das Recht, die Stromlieferung ohne vor⸗ herige geſetzliche Entſcheidung zu ſperren. Ver⸗ pflichtet zur Gewährung der Beiträge iſt das Werk nicht. Es kann vielmehr die Ausführung der In⸗ ſtallation ablehnen. Chronik der Kriegsereigniſſe. (Fortſetzung). 6. Juni. Fuminrücken von Oſtpreußen gegen vier Angriffe behauptet.— Heftige Schlacht an der wolhyniſchen, galiziſchen und beßarabiſchen Front. Bei Okna Zu⸗ rückgehen öſterreichiſch⸗ungariſcher Trup⸗ pen. Bei Jaslowiec, Trembowla, Tar⸗ wopol, Sapanow die Ruſſen abgewieſen. Erbitterter Kampf zwiſchen Mlynow und Olyka. Der engliſche Panzerkreuzer „Warrior“ infolge ſeiner Beſchädigungen in der Seeſchlacht geſunken. Der Panzer⸗ kreuzer„Eurhalus“ in Seeſchlacht durch Brand vernichtet. Der Schlachtkreuzer „Princeß Royal“ und der Kleine Kreuzer „Birmingham“ als untergegangen gemel⸗ det. Lord Kitchener und ſein Stab mit der „Hampfhire“ auf der Fahrt nach Rußland bei den Orkney⸗Inſeln untergegangen. Ein engliſcher Torpedobootszerſtßrer vor dem Humber durch ein U⸗Boot vernichtet (31. Mai.)— Im Kaukaſus die Ruſſen nördlich Baſchköif abgeſchlagen. Vorrücken der Türken bis 8 Kilometer weſtlich Aſch⸗ kale. Am Kope⸗Berg die Ruſſen von den Türken in 14 Km. Breite um 8 Kilometer nach Oſten geworfen; die Nairam⸗Berge von den Türken beſetzt.— Niederlage der von Kasri Schirin(Südperſien) vor⸗ rückenden Ruſſen bei Khankin(21. Mai.) Der Letzte Meldungen. Nie Rieſenſchlacht im Oſten. Budapeſt, 14. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Az Eſt veröffentlicht einen Bericht des Kriegs⸗ berichterſtatters Molnar: Der nördliche Flügel des Generals Bruſſilow machte weſtlich Kolki neuerlich einen Uebergangsver⸗ ſuch über den Styr. Der Verſuch wurde aber vereitelt. An allen übrigen Punkten in Wol⸗ hynien, wo letzthin heftige Kämpfe ſtattgefun⸗ den haben, herrſcht jetzt verhältnismäßig Ruhe. Auch an der Ikwa ſind keine bedeutenden Kämpfe zu verzeichnen. In Nordoſtgalizien tobt nordweſtlich von Tarnopol zwiſchen Howoalekeinico und Kozlow ein erbitterter Kampf. Hier verſuchten die Ruſſen entlang der Eiſenbahnlinie anzugrei⸗ fen. Doch warf ſie ein Gegenangriff unſerer Truppen bei Kozlow aus ihren vorgeſchobenen Stellungen im Oſten dieſes Ortes zurück. In der Umgebung von Nieniewezyk am Oſtufer der Strypa griffen die Ruſſen wieder an. In den Morgenſtunden erfolgten ruſſiſche Maſſen⸗ ſtürme. Beſonders der Pfingſtmontag brachte er⸗ bitterte Kämpfe. Die ruſſiſchen Linten wur⸗ den aber von unſerer Artillerie ſo heftig unter Feuer genommen, daß ſie unſere Stellungen nicht erreichten. Die Ruſſen wurden zurück⸗ gewieſen, ohne daß es zu Infanteriekämpfen kam. Weiter ſüdlich iſt der Kampf auf den weſtlichen Ufern der Strypa im Zuge. Von Buczacz drangen ruſſiſche Kolonnen in nord⸗ weſtlicher Nichtung am Bache Koropietka vor. Hier aber brachten deutſche und öſterreichiſch⸗ ungariſche Trupen die Angriffe nicht mur zum Stehen, ſondern ſie haben auch in energiſchen Gegenangriffen über 1 Bataillone Ruſſen gefangen. Die Nachhutkämpfe im Often der Buko⸗ wäna, mit deren Hilfe wir unſere dortige Front zurücknahmen, werden mit großer Hef⸗ tigkeit geführt. Gegen dieſen Abſchnitt zogen 5 Feldgrauen bei Katarrhen in Magen und Vorſtand Herr Ziegler war, die Turnerſchaft, der Pfälzerwald⸗Verein und andere Korporatio⸗ die Ruſſen ſo große Maſſen wie noch nie in dieſe Angriſſe ſtimmen in dem Lob unferer Offentlichkeit erſt ſpäter erfahren. Die erſolgreiche Verteidigung einzelner Bat⸗ terien, die gegen eine erdrückende Uebermacht ſcheinbar nicht mehr zu halten waren, ſchützte die von den Ruſſen bedrohten Batterieſtellun⸗ gen und bewirkte, daß viele Geſchütze, die die Ruſſen ſchon erobert hatten, von uns zurück⸗ genommen wurden. Solche Heldentaten füllen die Geſchichte eines jeden Tages aus. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 14. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtl. Bericht von Dienstag Nachmitrtag: Auf dem rechten Maasufer erneuten die Deutſchen am Ende des geſtrigen Tages ihre Angriffe in dem geſamten Abſchnitte weſtlich des Thiaumontgehöftes Sie drangen in einigen vorgeſchobenen lunge den Oſthängen der Höhe 321 ein. Sonſt wur⸗ den durch unſer Feuer die deutſchen Angriffe übevall zum ſcheitern gebracht. Auf dem linben Ufer dauerte die Beſchießung in der Gegend bei Chattecourt an. Paris, 14. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Von der Nordfront Verduns keine Infanterietätig⸗ keit im Laufe des Tages. Die Beſchießung war an verſchiedenen Abſchnitten öſtlich und weſtlich der Maas zeitweilig unterbrochen. Der Tag war ruhig auf der übrigen Front. Untergang eines deutſchen hilfsſchiffes. Berlin, 14. Juni.(WTB. Nichtamtlich⸗) In der Nacht vom 13. auf 14. Juni wurde das deutſche Hilfsſchiff„Hermann“ in der Norkoepingbucht(ſüdöſtlich der Stockholmer Fähren) von 4 ruſſiſchen Zerſtörern angegriffen und nach tapferer Gegenwehr in Bran d ge⸗ ſchoſſen. Das Schiff iſt von der Beſatzung geſprengt worden. Der Kommandant und ein großer Teil der Beſatzung wurde ge⸗ rettet. Die Präſidentenwahl in Amerika. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blälter melden aus Newyork: Nach einer Newyorker Meldung des Pariſer Hevald hat Bryan nach einer Ausſprache mit Wilſon ſeine Präſidenten⸗ kandidatur zurückgezogen. Die Times ruft nach dem ſtarken Mann. London, 14. Juni.(WDB. Nichtamtlich) Der parlamentariſche Mitarbeiter der Times ſchreibt: Die Ernennung eines ſtarken Mannes zum Kriegsſekretär, die lediglich mit Rückſicht auf die Fortführung des Krieges erfolgt ſei, könne das Leben eines Miniſteriums verlän⸗ gern, das in der allgemeinen Wertſchätzung durch den Tod Kitcheners erheblich geſchwächt worden ſei. 4*** Marbuyng, 14. Juni.(Priv.⸗Tel.) Heute nachmittag wurde hier unter großer Beteiligung der Grumdſtein zu m für Jäger und Schützen gelegt. Die Bauloſten ſollen 350 000 Mark betvagen. Berl in, 14. Juni.(Von u. Berl. Büro⸗) Die„B. Z. a..“ meldet aus Chriſtiania⸗ Nach einem ſoeben gefaßten Beſchluß des Arbeitslongreſſes würde der Generalſtreik ab heute Abend 9 Uhr aufgehoben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Der Zürcher Tagesanzeiger meldet: Vorgeſtern vormittag überflog ein italieniſcher Flieger die ſchweizer Grenze bei Chiaſſo. Nach⸗ dem ſchweizer Grenztruppen das Abwehrfeuer auf den Flieger eröffneten, wandte er um und flog in Richtung auf Vapeeſe davon. c. Von der ſchweizeriſchen Gvenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z. K) Der Zürches Tagesanzeiger berichtet: Eime beſonders weiter ⸗ Stabiſtik der italieniſchen Offiziersverluſte aus der italieniſchen Preſſe ergibt bis Anfang Juni 3252 tote Offiziere, darunter 5 Generäle und 176 Stabs⸗ offiziere. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 14. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zürcher Zeitung meldet aus dem Haag: Zahl⸗ reiche Belgier im Alter von 18—40 Jahren reiſen nach Le Havre um ſich in das belgiſche Heer einreihen zu laffen. Mam ſchützt ihre Zahl aus Holland allein auf mehrere Tauſend. Rom, 14. Junj.(WTB. Nichtamtlich) Meldung der Agenzia Stefani. Boſelli hatte geſtern Beſprechungen mit mehreren Politikern, darunter auch mit Biſſolati und Sannilo. Das Giornale d Italia glaubt zu wiſſen, daß Biſſo, hati ſich bereit erklärt habe, in das neue Stockholm, 14. Juni.(WT7B. Nicht⸗ amtlich.) Dem Kapitän Kunſtmann des Dampfers„Hollandſia“ zufolge, wurde ſein Daunpfer am 13. Juni in der Früh etwa alſo innerhalb des ſchwediſchen Ho⸗ heitsgebietes von einem Unterſee⸗ boot unbekannter Nattonalität erfolglos be⸗ dem Kriege zuſanunen. Einzeſheiden über — Soldaten überein, darüber kann aber die Teilen unſerer Stellungen auf einem Invalidenheim 1 7 Seemeilen nordweſtlich Oreſund⸗Feuerſchiff, 2 e 2 beiten legen sich manche große Aufträge nicnt bot der Charlottenhütte alen mt weit über Majorität angenommen. Miltwoch, den 14. Juni 1916. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abenddlath Wagengestellung bei den Staats- eisenbahnen. Die Generaldirektiom der Bad. Staatseisenbah- nen weist mit besonderer Bekanntmachung darauf hin, daß die Gestefhmg der bedeckten Wagen in letzter Zeit befriedigend gewesen ist und nenneus- WwWerte Atisfälle nicht entstanden sind. Die Gestellmgsverhältnisse der offenen Wagen unterliegen zwar immer noch nicht unerheblichen Schwranlcungen, doch wird es voraussichtlich ge- lingen, auch bei itmen größere Schwierigkeiten in der Gestellung bis auf weiteres zu vermeidtl. Es empfiehlt sich dahen für die Verkehrtreiben- den, die jetzige ruhige Vericehrszeit zur Regehmg ihrer Bezüge und ⁊ur Ergãnzung und Ansamm- jung von Vorräten nach Möglichkeit auszunüitzen, da hierdurch die Anforderung von Wagen in der voraussichthich im Spätjahr wieder einsetzenden Zeit des stärkeren Verkehrs vermindert wind. Auch können durch das Anlegen ausreichender Vorräte Verlegenheiten bei plötzlichen Verhehrs- belrinderungen, mit deren Eintreten nach wie vor gereclmet werden muß, cher vermieden werden. Badische Lokaleisenbahnen.-., HKarleruhe. oc. Karlsruhe, 14. Juni. Nach dem Ge- schäftsbericht der Badischen Lokaleisen- bahnen.-G. sanken im Jahre 1915 infolge der Beeinträchtigung durch den Krieg die Betriebs- eimahmen àuf M. 1 062 025 gegen M. 12833 013 im Jahre 1914. Zum Ausgleich der Einnahme- verminderung wurde die Zugzahl auf sämtlichen Bahnen der Gesellschaft(Karksruhe-Ettlingen- Herrenalb, Ettlingen-Busenbach-Brötzingen, Bühl- Obertal, BruchsalHilsbach-Menzingen, Wiesloch- Waldangelloch und Neckarbischofsheim-Hüffen- hardt) bedeutend verringert. Der Gesamtüber⸗ schuß betrug M. 111 532 gegen M. 247 614 1914. Nach Verrechnung vom Geschäftsumkosten, Zin- Sen usw/. ergab sich ein Verlust von M. 250 248 gegen M. 114 898 i. J. 1914. In den ersten vier Monaten des Jahres 1916 ist eine Besserung der Betriebsergebnisse zu verzeichnen. Schiffü- und Maschinenbau.-., Mannbheim. In der heutigen ordentlichen Generalver- sammlung, die unter Vorsitz des Herrn Ge- neralkonsuls August Reiser in der Nheinischen Crechitbank stattfand, wWar ein Aktienkapital von Mark 415 000 vertreten. Die Versammlung be- schlog einstimmig, den sich nach Absetzung des Gewinnvortrages von M. 89 450 ergebenden Ver- lustsaldo von M. 16 234 auf neue Fechnung vorzu- tragen und den Reservefone unverändert in Höhe von M. 60 000 zu belassen, da es der Gesellschaft nach dem Kxiege gelingen werde, wieden Elgebnisse zu erzielen. Die Beschäftigung im abgelaufenen Jahre wWar laut Bericht eine recht gute, jedoch war bei dem großen Mangel, besonders an gelernten Arbeits- kräften, eine ersprießliche Förderung der Arbei- ten nicht möglich, welcher Umstand im Verein mit der übergommenen Lieferung für Heeresbe- darf, die den erhofften Nutzen nicht brachte, das Jahr leider zu einem ungünstigen gestaltete. Hierzu wurde in der Versammlung von eines Aktionärs der Wunsch ausgesprochen, daßg die Gesellschaft, wenn sie aus ihrem engeren Fahmen heraustritt, dies doch nur unter den aller- größten Garantien tun möchte. Herr Direletor Bl u meke gab darauf eine Hu- gere Erläuterung, aus der Hervorging, daß die Hauptverluste nicht dem Huſeisengeschäft, Sorr- dern dem Mangel an geschulten Arbeitskrüften zuzuschreiben seien. Infolge dieses Umstandes und den bald eintretenden Lieſerungsschwierig- ausführen. Wenn die Gesellschaft im Anfang des Krieges dem Beispiel wieler anderer Betriebe kolgte und die Lieferung für Heeresbedarf über- nahm, so war das nicht nur entschuldbar, son- dern eine Pflicht der Selbsterhaltung. Sie konnte die ihr verbliebenen Leute nicht auf die Straße Setzten und muißte ihr Augenmere auf solche Fabrikationen richten, die lohnend waren oder johnend schienen. Es war nicht möglich, vorher zu prüfen, ob die für die Heereslieſerung erfor- cberlicehen Maschinen die Leistung hatten, die ihnen nachgerühmt wurde. Wenn der erhoffte Nutzen ausblieb, so teile die Gesellschaft das Scliicksal mit schr vielen anderen Fabrilen. Da sie sich mehr umd mehr spezialisiert hatte, Sso War cie Anpassumg bei ihr besonders schwierig. Sie konnte auch niemals die laufenden Reparaturen an Schiffen außer Acht lassen. Hierauf wurde der Abschluß einstimmig ge⸗ nehmigt, Vorstand und Ausichtsrat Ee0 entlastet und die satzungsgemäß ausscheidenden Müitglieder des Aufsichtsrats, Herr Handelsam- merpräsident Franz von WagnerLudwigs- haſen a. Nii. und Herr Dr. jur. Siegfried von Kirchenheim Bienau wiedergewählt. Eine Neuwahl für das verstorbene Mitglted des Auf⸗ sichtsrats, Herrn Nechtsamwjalt Darmstädter, des- sen Verclienste um die Gesellschaft der Vor- sitzende rühmernd neryorhob, wurde nicht vor- gemounmmen. Böln-Muüsener Bergwerks-Aktlen-Verein, Kreuztal. r. Düsseldorf, 14. Juni.(Priy.-Telegr.) In der heute abgehaltenen aàuBerordentlichen Qeneralversammlung wurde emeut über das in seinen Einzelheiten bereits bekaunte Ange⸗ in Niederschelden-Sieg auf Verschmelzung mit diesem Unternehmnen be⸗ raben. Der Antrag wunde mit 801 Stimmen, de Verwaltung auf ihre frühere Auslassung. Die damals für die Verschmelzung angegebenen Gründe seien auch heute noch zutreffendl. Deutsche Ammoniak-verkaufs⸗ Vereimigung G. m. b.., Bochum. Im Geschäftsjahr 1915 betrug der Absatz auf 2proz. Salz⁊ umgerechnet— 364 O77 t(gegen 406 476 t im Jahre 101%, von denen nur ein Teil der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt wer⸗ den konnte, Die Nachfrage nach schw. Ammo- niak war schr lebhaſt, und die Vereinigung war entfernt nicht in der Lage, ihre vertraglichen Lieferungsverpflichtungen zu erflillen. Abgesehen von den durch die allgemeine Verkehrsnot zeit- Weilig hervorgerufenen Stockumgen in der Wagen⸗ gestellung vollzogen sich die Ablieferungen glatt und stellten sich einschließlich Ammonialwasser, welches auf 25proz. Sahz umgerechnet 18 in den einzenen Monaten des Berichtsſahres wWie folgt: im Januar 44 529 t(gegen 46 059 t in der gleichen Zeit des Vorjahres), Februar 40 863(18887 t, März 34 889(04 71 t, April 29 306(24 770) t, Mai 17347(15 940) t, Juni 18 705(23 105) t, Juli 20 800(19 818) t, August 34172(2357) t, Seplem⸗ ber 27 717(21 880) t, Oktober 20 272(10 232) t, November 25 482(85 788) t, Dezember 28 935 G4 941) t, insgesamt 364 077(400 476) t. Bestände Waren zu Ende des Berichtsjahres nur in gerin- gem, durch die Höhe der Frühjahrsverbhufe be- dingtem Umfange vorhanden. Nach den der Ver- einigung zugegangenen englischen Berichten hat sich die Preisbewegung auf dem englischen Martte derart vollzogen, daß in Enghnd erheb- lich höhlere Preise für schwy. Ammonoiak selbst ab Werk angelegt werden mußten, als der Höchst- preis in Deutschland sich frei Verbrauchsstelle stellte. Im jahre 1914 ging in London der Preis von 24,40 Mark im Januar auf 19 Mark im Sept. herunter, um bis Dezember auf 21,10 M. wieder zu steigen; im Jahre 1915 aber bewegte sich der Preis ſast stetig aufwärts von 23 M. im Januar auf 34 M. im Dezember 1915. Da der Tardel mit Chilesalpeter vollständig unterbunden wWar, so war hierfür eine Preisbewegung auf Grund getätigter großer Abschkisse nicht ſestzustellen. Die Propagandamaßnahmen der Vereinigung wurden angesichts der für ihren Absatz bestehen- den Ausnahmeverhältnisse eingeschränkt, wenn⸗ gleich sie aus begreiflichen Gründen ihre nach chieser Richtung him getroffenen Einrichtungen so- Wohl für das In- als für das Auskand aufrecht er- halten mußte. Das veränderte Vorgehen 1 durch eine im Vergleich mit den Verhältnisgg des Jahres 1914 erzielte Ersparnis von 191n 1 Mill. Mark ausgedrückt. Auf Grumd der 56 stimmungen des Lleſerungsvertzages hat die Ver- einigung im Berichtsjahr für eine Reihe yon Ge- Sellschaften und Gasanstalten den Verkauf von Schw. Ammoniak bewirkt. Neu Sind der Vereinigung im Be- richtsjahn:: Trier m. b.., Hamm i.., 155 eret ver. Welkeim Essen-Ruhr. Der Lieferungsvertrag, der Eude 1915 sein Ende erreichfe, ist unter etwas ver- änderten Bedingungen mit dem Vorbehalte ver- Hngert wordlen, daßz der mit der Badischen Ani- lin- und Socda-Fabrik getätigte Vertrag bis zum 1. April 190 von der letzteren aufrecht erhalten wird. Mit einer Neihe von Herstellern, nament- lich mit den Gasfabriken und der Gewerkschaft Deutscher Kaiser, Hambonm-Bruelkausen, wWaren für den Verkauf von schw. Ammoniae Songer- Abkommen getroffen. Die Gewerleschaft Deui- scher Kaiser hat dieses Songer-Abkonumem nicht erneuert. Schubert& Salzer,. Maschinenfabrik.-G. 5 Chemnitz. Nach Abschreibungen von M. 430 715 614 940) verbleibt als fesultat des Geschliftsjahres 1915-16 einschl. Vortrag vom Vorjahre ein Nettagewinn von M. 1 517 823(1 663 320). Hieraus sollen wie⸗ der 20 Prozent Dividende wie im Vorjahr zun Verteilung gelangen. Für die Kriegssteuer sollen M. 250 000 Verwendung finden und M. 133 474 (129 324) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Mit Rücksicht auf den Krieg glaubt die Verwal- tung des Untemehmens sich längere Ausführun- gen versagen zu müssen. Sie weist darauf hifl, daß sie bei der Bewertung der Debitoren, Wech⸗ sel und Vorräte wWiederum besondere Vorsichb habe walten lassen. Debitoren schulden Mark 4931 347(4 65040½). Das Bankguthaben beträgt M. 1 896 404(i. V. Bankschuld 164 480), Wechsel erscheinen mit M. 2 075 999(3301 105), Fabri- kationsvorräte mit M. 2 096 017(2 204 521). Un- ter den Passiven ist bemerkenswert, daß die aus der vorjährigen Bilanz ersichtliche Festschuld für Neubau 1912 und Zweigwerk ULieberknecht mit insgesamt M. 500 000 geschwundem ist, da diese Verpflichtungen aus laufenden Mitteln zurüchge⸗ zahit wurden. Nreditoren haben M. 614 196 (445 013) zu fordern. Bedeutsamer Waldverkaut in Slavonien. .- Wie wir hören, hat ein Nonsortium von Holzindustriellen dem dieflolzerploitations-.-G. in Budapest und die Tanninfabrik in Zupanj an- gehören, unter Mitwirkung des Wiener Banlcver- eins und der Uugarischen allgemeinen Kreditbank die Waldungen der Herrschaft Pakrac in Slawo⸗ nien angeskauft. Es handeit sich um wertvolle Buchenbestinde, ferner um Eichen. Die Wal- dungen, die jetzt ausgenutzt werden solben, haben einen Umang von etwa 90 000 Morgen. Die Buche aus den Waldungen von Pakrac erfreut sich am internationalen Holzmarkt einer großen Berühmtheit. Die Waldungen sollen in einem Zeitraum von 10 Jahren abgeholzt Werden. Die UGoldausbeute Transvaals. London, 13. Juni. Die gesamte Ausbeute der in den Transvaal Chamber of Mines vereinigten Minen betrug im Monat Ma i d. Js. 777 681 Un- zen Gold gegen 754672 Ungen im Vormonat April und 708 548 LUmzen im Mar 1915. Hendels- und Industrie-Zeihmng Fimanzen. Weitere erhebliche Steigerung der Ein⸗ Iagegelder in Oesterreich-Ungarn. Wie aus Wüen gemeldet wird, weist der Stand der Geldeinlagen bei den Banken und Sparhtassen ein fortgesetztes Aumwachsen auf. Das Fremden- blatt verauschlagt die Steigerung der Einlage- gelder in der Monarchie seit Jahresbeginn auf etwa 3 Milliarden Kronen. Franktfurter Efflektenbörse, Frankfurt a.., 14. Juni.(Priv.-Telegr.) Das Geschäft war bei Beginn etwas lebhafter, Heß aber bald wieder nach, sodaß die Kursbe- wegung auf allen Marktgebieten eine geringfügige war. Die fortbestehencle Unsicherheit hinsicht- lich der zubünftigen Verftssung des Börserwer- kehrs lähmte die Unternehmung, der Spelculation. Montanpapiere zeigten nach den gestrigen Ein- bußen vereinzelt bessere Haltung. Rüstungs- papiere behauptet. Deutsche Waffen etwas fester. Chemische und Elektrizitätswerte weisen nur ge- ringe Veränderung auf. Schüffahrtsaktien still. Auf den übrigen Gebieten sind die Nurse grögtenteils gut preishaltend. Am Rentenmarkt kann die Stimmung als ſest bezeichnet werden. Oesterreich-ungarische auch rumänische Fonds etwas schwächer. Privat- diskont 4% Prozent und darunter. Der Schluß des freien Verkehrs gestaltete sich Er- wähnenswert bei schwacher Tendenz simä Nayer und Nlieinmefall. EBerliner Effelrtenbörse, Berli n, 14. Juni. Die Ungewißheit darüber, Wie die Eindämmung der übertriebenen Speku⸗ ation in den Kriegskonjunkturwerten ausfallen Wird, lähnt nach wie vor jede Unternehmungs- lust. Da aber Ware num noch in geringem Um- fange heraus kommt, die leichte Aufnahme findet zeigte die Tendenz, soweit von einer solchen ge- Sprochen werden kaem, gute Widerstandskraft. Vereimzelt trat ſür einnelne firende Werte leichte Kursbesserung hervor. Der Rentenmarbt zeigte nachi wie von ein recht behauptetes Aussehen. Berlin, 14. Juni. We Auszahlungen für: 14. Geld Brief Geld Brief Newyork.17%½%.19%½ 517½%.19½ Holland. 224.75 225.25 224.75 225.25 Dänemark 161.25 161.75 161.25 161.75 Schweden. 161.25 161.75 161.25 161.75 Norwegen 161.50 162.— 161.50 162.— Schweiz 102.87% 103.12½% 102.87½ 103.12% Oest.-Ungarn 69.65 69.75 69.65 69.75 Rumänjien. 86.— 86.59 85.— 8650 Bulgarien. 79.— 80.— 79.— 80.— Londoner Effektenbörse, Lonvos, 13. Jun.. 3 178. 12 2½ Engl. Konsols. 920 Pennsylvanta 61.½ 64. 50% Argentinfer. 97. 40% Brasillaner. Southern Paolflo. 104.— 103. Unlon Paolfſo 197 0197 4% Japan. v. 1899 2 9 Steesl[fs 91.% 80. 39% Portuglesen 54½% 54 4 Anag, Cop.neue Akt.—.— 17.8¼ 50% Russen v. 1800—.— 88.½Rlo Tinto 62% 62.½ %0% Russen v. 1909 79.— 78.Chartered.. 14½ 14½ Baliimore and Ohlo 88.½ 86% De Beers deferred 11.¾ 11.% Lanadlan Paciflo. 188.— 185.¾ J Lena goldflelds. 1% 1¼1 Erle om.—.—.½ Bandmines..%8./1 National Ralway of Frlvatdiskont 304%.718 Dexloo—.— ISllber 30.½ 31.— London, 13. Junl.(W...) Wechsel auf Amsterdam 3 Ate 115öſ kurz 11.38.½, Weohsel auf 5 Znte. 28.65, kurz 29.19.— Weohsel auf Petereburg kurz 156 Newyorker Effektenbörse. NEWVORK, 13. Junl. Devisenmarkt) 13. 12. Tendenz für dellleed—.——.— Geld auf 24 Stunden cöurohsohnliterate);.75 Geld letztes Darlehen.—— Slohtwechsel Berlininn.i 75,75 75.87½ Sfohtweohsel Paris 24*.92..91.75 Weohsel auf London(60 Tag 0 5„.72.75.12.75 Meohsel auf London(Oable e„.78.10.76.40 Silber Bullloorn 63.87½%½ 64.87½ Hew-Vork, 13. Junl.(Bondsmark9. 13. 10. 0 13. 10. Atoh. Top. Santa Fé St. Louls 8. F. 5 Bd. 67.— 70— 4% oonv. Bonds 107— 108¼ South. Paolfto oonv. Balt. Ohlo 4% Bds. 36— 957 41929 N/8 Bonds. 88½½ 0 65 121 52 10 69½ 40 on 94/½ 93½ torch. Fab. 8. 3— 12 nlon Sta 87 doee en ſ be dee e— 11.— St. Louls and St. nited States Stoe Franzo. pr. 4 Bds. 60— 81¼ Corp. 5% Bonds 105— 105.— uEWVORK, 13. Junl.(aktlenmarkt). 13. 12. Atoh. Top. St. o. 16 5 107— florthern 1 15 00 7 12 Sallinere and 0blo 915⁰ 9217 824 5. 1050½ 105.— e, 8 Cbio uſtelSt. Haulö. 100% 101— Southern Faolfio, 39/ 88 Bewer Rio Gr. 14½ 14½ South. Rallw. oom. 282/ 235% d0. 00. prof. 33½%—— South. Ballw. pref. 88% 697½ Erle oom. 39.— 39½¼ Union Paolflo 0.. 138% 139 95 1—* 854 17— 1 1515 50% 805 rle Znud pre 46— 47— ahaghpref. n dceat Rorch. pref. 12½ 122— Westfablaßd oom 95— Gr. Rorth. Ore Cert. 28¼ 33% Amerlo. VDan o 53/5 107 107¾ 15 pro—— Iinterborgk. Aetrop. morio. Looom. 0. 78—— d0. one. 60. 18¼ 19½ Amer.Smelt.RHOf.o. 98% 98— do. Retrog. pr. 75½ 78/ do. Sugaer ftef. o. 7 55 5 Kansas City and Anao. Oopp. Mlu. o. 68%/ 84 „ 28½ 28½ Bethlehem Stoel. 450— 440.— 61½ 61— Cenmral tealler. 54½ 550% Lenten valleh 20 E g2% 83½ Consolagted Gas 18677 138 Loulsv. u. Wash 133½ 133½ Generab fleotr. 0. 172% 172½ Mlss. Cans. Tex. o. 4012 4/ Hexlo. 20 8 d0. do. pr. 11½ Rational Lead. 60— 66— Missourl Paolflo. 6275 6½½ J Unlt.Stat. Steels o. 8/ 37/½ Nat. Rallw. of Mex. 7½ 7¾Onit.Stat. Steels pr. 1170% 113— keeee eeeeee 0 N 0. 2— gim. ba Horfolk& West, o. 133½ 1347%5 Searsgoebuck gom. 185—- Aktlen-Umsatz 580 000(700 000) WIB. NeWwWãyVOorK, 13. Juni. Zu Beginn der heutigen Börse Wwaren die Kurse meist um Brucli- teile eines Dollars höher. Im weiteren Verlauf Setzte sich die Aufwärtsbewegung im all⸗ gemeinen fort, um Päte r einer schwachen Stim- mung Platz zu machen. Eine Ausnahme von der rückläufigen Bewegung machten Spezialpapiere und eitüge bisher wenig beachtete Eisenbahn- alctien. Louisville und Nashwille stiegen vorüber⸗ gehend um 2 Dollar; das War der höchste Kurs lüm dieses Papier seit zwei Jahren. Die Werte des Schriffahrtstrustes waren scirwach und auch in Steels war ein großer Abgabedruck bemeritbar. Gegen Schluß Verkkehrs überwog wieder die uneinheitliche Stimmung; der Akfienumsatz betrug 580000 Stück. Warenmärkte. Richtpreise tür Beerenobst und Sauer⸗ Klrschen Iim Großhandel. Ungelähre Richtpreise, nicht etwa Höchst oder Mindestpreise und diese nur für Beerenobst und Sauerkirschen diesjähri- ger Ernte, über die früher berichtet worden ist, sind von den Vertretern des Obstbaues, der Obst- verwertungsindustrie und des Obstgroßhandels, nmur für große Lieferungen an Obst⸗ konser venfabriken und Obstgypoß- handel,— nicht für Kleinverkauf— vereinbart. Kleinhandelspreise sind nicht festge- Setzt worden, weil sie von örtfichen Verhäftnissen abhängig sind und durch diese sehr verschieden beeimflußt werden. Strenge Nachtfröste bis zu 6 Grad vom 12. bis 15, Mai, anhaftende Dürre, Schädlinge und Krantheiten, die eingetreten sind, nachdem die ersten Nichtpreise fesſgesetzt und veröffentlicht waren, habem den Fruchtansatz und damt die Obsternte Deutschlands leider Sehr be- einträchtigt. Es ceshaib die Nichfpreise und RVHmHm‚H 8 Lr e Richtpreise fir 50 RNilo M. S, Johantnisbeeren rote und Geene 1 N. 20 20, Johannisbeeren SchwWarze M. 27, Stachecbeeren dreiviertelreiie M. 20, Stachelbeeren reiie M. 22, Gartertimbeeren M. N, Großfrücitige Sauer- Richtpreise Für Süßkäirschen, Ufirsiche, Aprä- kosen, Reineclauden, Mirabellen, Zwetschen, sind nicht aufgestellt, weil die diesfahrige Frute Giesem Obstarten in Deutschianmd zu gering und in den Obstbaubezirben zu verschiedem ist. Fur Aeplel und Birnen konnfen in diesem, wie auch in früheren Jahren wegen der Verschiedenheit Hrrer Sorten und Preise Nicirtgreise nichtt atugesteſtt Werclen. Derlner Produktemmarkt. Berfin, 14. Juni. FHhmarkt.(m Waren. hamdel ermittelte Preise.) Speespreumehl M. 36, Runkelrüben M. 4, Haidekraum(erd- und wWurzes frei) M. 1,60 beschlagnahmeefreie Weizenicdeie M. 6970 per 100 Nilo, Roggenicheie M. G0—0 per 100 Kilo, Spelzspreu M. 9,178. Berkin, 14. Juni.(Getreidemarkt ohue Notiz.) Den Produlctenmarkt vrar ſveute schaach besucht und der Verleehr ließ jede Negsambeft vermissen, sodaß die Umsätze sich in engsten Gremmn bewegten. Negerer Begehr war nur für Hrdustriehafer, der jedoch nicht angeboten War, vorhanden. Alles Heu, Stroh, Spelzspremmelil stand genügend zur Verfgung, doch ist das In- teresse für diese Arfihel nur gering. Lomdoner Müllermarkt. WIB. London, 14. Juni. Weizen kendierte schwach, englischer 1 h und ausfändischer 9 d. niedriger. Manitoba Nr. 1 notierte 52, Mais 1 Schüfling 6 d. niedriger. Ohiengoer Warenmrkxk. WIB. Chicago, 13. Juni. Der Weizen markt eröfinete in williger Haltung und die Preise waren nach den ersten Umützen um%½ e. niectriger auf größere Zufuhren in Wimmipeg, so. wie auf matte Berichte aus Iiverpool. Da die Anleünfte im Innern des Landes klein waren, die nordwestlichen Märkte ſeste Haltung 251 und sich auch bessere Lokonachfrage zeigte, trat ein Stimmungswechsel ei, Auf Nechm des Aus- larids wrurden im Nachmittagsverbehr Käufe vor- genommen, ferner wurden ungünstige Saaten⸗ standsberichte gemeldet, socdaß eine ausge⸗ Sprochen feste Grumdstimmung vorhenrschte. Da cie Anbaufläche in Canada Hein ist, schloß der Markt in fester Haltung. omeagd, 13. Junl. 13. 12. 13 12. Weken—— 104.% 103.—Sobwene: 108.— 104.% ahwOore.50.⁰ Zals aun 21½% 70.½[Speok 128. 1350 1258. 4% Juli 70.—4 69.7 Hafer junl 39.— 39.½ Jueil 1282 55— 7 38.½ 33.% Jul 1297 125 Sohwelnozuf, Fork: Junl 20.60 2250 „West. 85 000 112000 Juli 2207 21.85 dv. Ohfoago 11000 33 000 Rippea: Juni 13.— 12.82 Sonwelns: Jall 19.10 13.— lelohte.35.2⁰0 Newyorker Warenmarkt, EEWVORK, 13. Junl. Welzen: 13. 12. naummonte: 13. 12. hard Wt. Mr. 2 116.½ 115.— Newyork lok 12.80 12.80 No. 1 Mortzern 122.½/ 121.— por Juni 12.60 12.70 per üun! per lull 1269 1279 per Jull———.— por August 1277 1288 Malis ſoko 82.5 per Septomber 1281 12381 Nehl Spr. Wh. n. 405585405348 per Oktober 1284 1293 getreldefr. ber ovember 12.90 13.— Lwerpool 13.— 16.— per Dezember———. London 13.— 16.—Kaf fe ofd. J, x..43.—³ Baum wolle: Junl 299 38418 Ank. I. atl. H. 3000 2000 Jal1.13.80 in Golfnäfen 2000 12 Septemder.29 35 Ausf. n. England 0 000 Doromber 835 38.4 „ d. Ct, 12000 13000 Januar.45—— Londoner Metallmarlrt, Londo n, 18. lunl. kupfer: Kassa 121.—, 3 Honate, 18%½ Elektro per ʒasse 142/40, 3 Hongte—, Bestf⸗ —.— Nouate—.— Elnn ber Kassa 181.½, per 182.—, Blel loko Mov. per Kassa 5 5 ae per 9 8 Dez, 60.—. Antlmon—— Iueokellber— Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Chefredakleur Dr. Fritz Goldenbaum; kür den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joog. Druck und Verlag der Dr. H. Hans' schen Buchdruckerei, G. ul. B. H. 3 8. Seite. General⸗Ameiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Sahmelg Ilteicher Dößferne und etgl Die Einwohnerſchaft Mannheims wird im vater⸗ ländiſchen Intereſſe gebeten, zur Linderung der Fett⸗ knappßeit durch das Sammeln der ölreichen Kirſchen⸗, Zwetſchgen⸗Pflaumen⸗, Mirabellen⸗, Reineclauden⸗, Aprikoſen⸗ und Kürbiskerne beizutragen. Die Ge⸗ winnung des Oeles aus den Kernen iſt für die Allgemeknheit ſehr wertvoll. Die trockenen Kerne können an noch bekannt⸗ zugebenden Sammelſtellen abgeliefert werden. Mannbeim, den 18. Funi 1016. Stz15 Bürgermeiſteramt: Dr. Finter: Diebold. Hleinhandelspreiſe für Kandrszucher. Der Kommunalverbandsausſchußſhat für den Klein⸗ handel den Höchſtprets J. für das Pfd. weißen und farbigen Kandis auf 45 Pfg. 2. für das Pfund ſchwarzen Kandis auf 48 Pfg. feſtgeſetzt. Dieſe Preiſe gelten als Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekauntmachung vom 17. Dezember 1914 in Verbindung mit den Bekannt⸗ machungen vom 21. Januar 1915 und vom 28. Sep⸗ tember 1915. St214 Mannheim, den 9. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Diebold. Arbeitsvergebung. Für den Neuban der R 2⸗Schule ſollen die Schreiner⸗ arbeiten im Wege des öffentlichen Angebotes ver⸗ geben werden. St2488 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den 23. Juni 1916, vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rat⸗ Haus N 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Exöffnung der Angebote iu Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter oder deren bevoll⸗ mächtigte Vertreter erfolgt. Angs botsformulare ſind in Zimmer Nr. N I, g. Stock erhältlich, erteitt wird. Manuheim, den 10. Junt 1916 Städt. Hochbauamt. Perrey. Handels⸗Hochſchule Maunhein. Wend⸗Vorträge im Sommer 1916. Sechſter Vortrag. Mittwoch, den 21. Juni 1916, abends 8 Uhr, in der Aula A 4, 1 von dem Privpat Seberer(Peibelberg über: valdozeuten Pr. Emil Randelspoltische gaftanprobloms. 20 Inhaltsangabe: le Handelsbeziehungen zur rkei vor de Kriege.— Die beutſch⸗türkſſche ee— Dle deutſch⸗türkiſche Zahlungsbilanz.— Die Türkei als Bezugsquelle von Rohſtoffen.— Die Türkei als Ah⸗ ſatzgebiet von Induſtrieprodukten.— Deutſche Kapital⸗ anlagen in der Türkei.— Die Entwiglungsmöglich⸗ ketten der beiderſeitigen andelsbeziehungen.— Be⸗ deutung der geplanten erkehrswege für den deut⸗ ſchen Außenhandel.— Wie ſteht es mit der Kon⸗ kürrenz der deutſchen und Iſtexreichtlſch⸗ungariſchen Aüne der ane oge Markt?— Ein⸗ auswärtigen Politik auf di bſatz in der Türket. e ecen Karten für den Vortrag zum Preiſe von 10 ig ſind zu haben: bei den hieſigen kaufmänniſchen e bet dem Techniſch⸗Induſtriellen Vereine, bei den hieſig. Gewerkſchaften, bei den Pedellen der Handels⸗ Hochſchule in A 4, 1 u. A 1, 2 und an der Abendfaſſe. Der Rektor: Profeſſor Dr. Nickliſch. woſelbſt auch nähere Auskunft St2019 Der Staatsanwa t lt. 5. Roman von Artur Brauſewetter. 5(Nachdruck verboten.) 2²0(Fortſetzung.) Eine ſtürmiſche Bewegung geht durch das Sie teilt ſich auch den Geſchwarenen „Und ſie klagt man als ſeine Mörderin an! n nein— es iſt kein Zweifel mehr! So lieb Hat ſie ihn gehabt— wie ſollte ſie darauf kom⸗ men, wie übers Herz es bringen, ihn zu er⸗ morden?! Unerhört. Ob nicht der Staats⸗ anwalt jetzt auch zur Erkenninis kommen wirde“ „Seht mal— ſelbſt der Verteidiger iſt gerührt. Und der iſt gewiß ſolche Verhändlungen ge⸗ wohmt. Ein braver Mann, ein trefflicher Mann. Na, der wird dem Herrn Stagtsanwalt ſchon die Meinung ſagen! Und unſer Juſtizrat erſt! Seht mal, der iſt auch bewegt.“ Die letzten Zweifel ſind verſtummt— auch die⸗ jenigen, die bis jetzt noch bedenklich waren, ſind mit Leih und Seele der Angeklagten zugetan. Nur der Staatsanwalt blickt ruhig und ge⸗ laſſen auf en die wogende Erregung, und in ſeinem erſten Antlitz zeigt ſich nicht der leiſeſte Schatten einer Bewegung. hatten es mſt dem Ermordeten ſehr ſetzt der Vorſitzende ſeine Verhand ung wildarnich ſchwer. Er war ſtets ſolgſam und illig. War Ihnen aber die Art, die ſeine Bedienu erforderte, nicht oft widerwilig!“ 8 1 be nie daran gedacht. Man muß einem 5 0 E lange baben Sie ihn bedientꝰ“ 5 zehn Jahre.“ „Aber es wär ein „Es war meine Pflicht— er hatte ja nie⸗ mand.“ „Er hatte eine Mutter.“ 9* — 12 Stiefmutter— aber die liebte ihn Verhältnis ſtanden Sie zu dieſer „In welchem Stiefmutter?“ Die Angeklagte ſchweigt. 128, Rathaus 7 3 5 dar Befauntmachung über Das Verfütkerg von Kartofei Nr. 5234. Auf Grund des§ 2 der Bekannt⸗ machung über das Verfüttern von Kartoffeln vom 10, April 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 284) wird folgendes beſtimmt: mehr verfüttert werden. Der Kommunalverband regelt die Zulaſſung von Ausnahmen. Ausnahmen dürfen nur bewilligt werden für Kartoffeln, die ſich nachweislich zur menſchlichen Ernährung nicht eignen. 8 2. Viehbeſitzer dürfen bis 15. Auguſt 1916 an ihr Vieh insgeſamt nicht mehr Erzeugniſſe der Kartoffel⸗ trocknerei verfüttern, als auf ihren Viehbeſtand bis zu dieſem Tage nach folgenden Sätzen entfällt: An Pferde höchſtens zweieinhalb Pfund, an Zugkühe 1 einundeinviertel Pfund, an Zugochſen 7 einunddreiviertel Pfund, an Schweine 75 ein halbes Pfund täglich. Die Kommunalverbände können das Verfüttern 851 Erzeugniſſe weiter beſchränken oder gauz ver⸗ eten. Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkemehl dürfen nicht verfüttert werden. 3. Mit Gefängnis bis zu einem Fahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark(zehntauſend Mark) wird beſtraft, wer den vorſtehenden Beſtimmungen zuwiderhandelt. Bei vorſätzlicher Zuwiderhandlung gegen 88 1 und 2 iſt der Mindeſtbetrag der Geldſtrafe gleich dem zwanzigfachen Werte der verbotswidrig verfütterten Mengen(8 7 der Bekanntmachung über das Ver⸗ füttern von Kartoffeln vom 15. April 1916— Reichs⸗ Geſetzbl. S. 284). 11 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. Berlin, den 8. Juni 1910. Der Stellvertreter des Neichskanzlers Dr. Helfferich. Nr. 2189g J. Nach vorſtehenden Beſtimmungen iſt das Verfüttern von Kartoffeln grundſätzlich ver⸗ boten. Der Beobachtung dieſes Verboüts wird ein beſonders ſcharfes Augenmerk zugewandt werden. Mannheim, den 13. Juni 1916. St216 Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Diebold. Bettenhaus Noria dehlesiuger Q2, 23 geg. 1887 Tel. 8162. Nauanfertigung v. Betten Aufarbeiten von Betten Bettwäsche aller Arten Verkauf von;: 9081 Rophaaren, Federn, Daunen, Kapok, Sesgras. Rachlaßverſteigerung. Aus dem Nachlaß der Katharina Hoeger Wwe. geb. Stelzenmüller, ver⸗ ſteigere ich am Statt Karten! 3 Helene Kaflehach e b, les wal in der Wohnung 599g4 Hmerfkanerstr. 9 ll Verlobte Mannhelm Bocholt nachſtehende Fahrniſſe öf⸗ fentlich gegen bar, an den Meiſtbietenden: 8 1. 5 Vom 19. Juni 1916 ab dürfen Kartoffeln nicht! Mittwoch, den 14. Junt 1916. Oifene Stellen (Uesenschafter) Männliche 5 Wir ſuchen zum ſoſort. Eintritt f. unſere große Lebensmittelabteilung einen tücht. ſelbſtändigen Einkäufer 15 Angebote v. branchekundigen Herren, m. Bild, Zeugnisabſchriften u. Gehaltsanſpr. ſofort an Ku 10 branche⸗ 11078 Suche einen kundigen Mann für Verkauf und Einkaſſieren, Julius Ggenhäuſer, Möbelgeſchäft, F 2, 4b. 4 tüchtige, ältere Ilerwienler für Dreh⸗ und Gleichſtrom zum ſofortigen Eintritt für dauernde Stellung bei gutem Lohn geſucht. Angebote erbittet: Hauptwerkstätte der Westdeutschen Elsenbahn- Bosellschaft Lblar, Bez, Oüln à Rü, das gut ſtenograph. und Maſchinenſchreiben kann, für unſer Büxo geſucht. Schrift. Angebote an Kaufmann& Bahn, Bettfedernfabrik Mannheim Käfertal. 50952 (Ctellengesuche) Weibliche eeeeeeeeeeeeeeeeee Jüng, fleißig, Mädchen, aus guter Familte, ſucht Stelle zu kl. Kindern. Die⸗ ſelbe verſteht Hausarbeit, Nähen, hat Säuglings⸗ u. 59954 Kinderpflege erlernt. Mehrere 599553 Siog en 1 45 7156 Junge Frau nn ſucht tagsüber Beſchäftig⸗ ung im Waſchen und Putzen. Heinrich Lanz⸗ ſtraße 34, 4. Stock rachts. Verkkufe 0 Elsen-Preber Und Schlosser geſucht. Samſon Appara⸗ tebhau⸗Geſellſch. m. b. H. Induſtriehafen Lagerſtr. 3. Tüchtige Mechanik Damenrad 9 0 al 9 Hillig zu verkaufen, 21142 bei hohem Lohn für] Waldparkſtr. 16,1 Tr r Schreibmaſchinen per ſo⸗ ſort geſucht. 59957 Remington⸗Schreibma⸗ Mehrere vorrätige bessere Diwans und Chaiss- ſchinen⸗Geſ. E 4, 6. langues 7 olle-, Rosshaar- un Ordentlicher Junge Capalr⸗ für die Garderobe geſucht. Matratzen aus eigener Werkstätte verkaulen billigst 50386 fl. Sehwalbach Söhne 7, 4(Magazin), Agusehen von—7 Uhr, Dräge⸗Presse billig abzugeben, 2114g Lirchenſraße 10, Hh. p. Hanze Heige! nebſt Schule u, ſämtl. Zub. Roſengarten⸗Reſtaurant Triedrichsplgtz. as Weibliche eeeeeeeeeeeeee Der Kommunal⸗Verband Mannheim⸗Land(Großh. Bezirtsamt Mannheim) ſucht zum ſoſort. Eintritt eine durchaus gewandte Maschinen- Schreiberin Imit geregelten 1 vollſt. Bett mit Feder⸗ bett, 1 Schrank, 1Waſch⸗ komode, 1 Sofa, 2 Tiſche, 1 Kommode, Stühle, 1 Nachttiſch, 1Regulator, 1. Küchenſchrauk, 1 An⸗ richte, Kleider, Wäſche und Küchengeſchirre. Julius Knapp 2, 19 lunn-Jodlen besser u. billiger als Leder — Werden sofort beschlt— die bereits auf kaufm. Büro tätig war und auch gut ſtenographieren kann. Angebote mit Gehalts⸗ anſprüche ſind ſofort beim Großh. Bezirksamt Abtei⸗ lung Keinzureichen. eatz Fervlerfräulein f. vorn. Weinreſt. wollen zu verk. H 3, 10, 4. St. 0 I 200 000 Boullan⸗Würfel ſofort greifögr, Probeſen⸗ dung 1000 Stuck 27 Pek. Nachnahme. Wilhelm N. Frauken, Charlottenburg Mommſeuſtr. 47. 21155 1 Jederrolle,40 Ztr. Tragkr. rpßes Opfer von Ihnen?“ 5 Ortsrichter 3. 10 Tel. 3096 Koſtüme und Kleider leder Art werden chik und billig angefertigt. 21152 Fr. M. Keck, Lortzingſtr. 39, 4. Stock. zun M..J0 n Summl-Absätze J, 18 Pfg. an ber Goldkorn, N 3, 5 bel 57992 In dieſem Augenblick erhebt ſich der Staats⸗ auwalt, deſſen graue Augen während der letzten Worte auf dem Antlitz der Angeklagten ſaſt durchbohrend geruht haben. „„Ich muß noch Aufſchluß von der Angeklagten letzt über einen Punkt fordern,“ ſagt er mit ein⸗ dringender Stimme,„den ich aus eigenſter An⸗ ſchauung beobachtet habe, der mir ſtets unbe⸗ Hreiflich geweſen und über den ich auch ſetzt noch nicht hinwegkommen kann.“ „Welcher wäre diess“ Die Angeklagte ſtand ſtets in einem kühlen, faſt ſchroffen Verhältnis zu ihrer Herrin. Plötz⸗ lich änderte ſich dies, die Angeklagte und ihre Herrin verkehrten ſehr freundſchafklich, ja ver⸗ traulich miteinander. Sie waren auch viel allein. Ich wünſche, daß die Angellagte über dieſe ſeltſame Veränderung, für die ich noch viele Zeugen ſtellen kann, Aufklärung gibt.“ „Die Ne wurde, kurz nachdem ſie mir ge⸗ kündigt hatte, ſehr ltebenswürdig— zudem—“ „Zudem?“— fragt der Staatsanwalt, und immer andringender wird der Ton ſeiner Stimme. „Zudem hatte ich immer noch die Hoffnung, degerd⸗ mir den Alfred mit in meine Heimat geben.“ „Hatten Sie darum gebetend“ Ja.“ 11120 „Hatten Sie Ausſichten, daß die Freifrau dieſen Wunſch erfüllen würder“ „Sie machte mir Verſprechungen— noch am Abend vor dem Tode Alfreds tat ſie es.“ Einen weiteren Aufſchluß können Sie nicht geben?“ „Nein— ich hatte keinen anderen Grund fütr meine Freundlichkeit.“ „Ich bedaure, mich mit dieſen Erklärungen nicht zufrieden geben zu können,“ fagt der Staatsanwalt—„ich beantrage vielmehr die ſo⸗ fortige Vernehmung der Freifrau von Türck üher dieſe Sache.“ Dem Antrag wird Folge geleiſtet, der betref⸗ ende Paſſus aus dem Teſtamente des alten reiherrn, nach dem im Falle des Ablebens ſeines unglücklſchen Sohnes das ganze für ihn hinterlaſſene Vermögen nebſt den Zinſen auf eine acben e Anſtalt und nicht auf die Mutter übergehen ſoll, wird noch einmal verleſen. Sie 1 Kaſſenſchr., Roßhagrmatr., hochhäupt. vollſtänd. Bett,, Ladentheke, Diwan, Dezi⸗ malwage, Sekretär, Näh⸗ maſch,,Vertiko u. a. m. R 6, 4. 50391 ſich ab 8 Uhr vorſtellen. 21149 J 7, 21. Erfahrenes braves Mädchen 59951 Rentables Haus in der Max Joſephſtraße langfriſt. Hypothekenverhältniſſen, zu verk. Bedingungen ſehr günſtig. Angeb. unt. 50015 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. (Kaul-Gesuche) — Büro. 0 4,5 für r0 Lager. Ausk. II. St. 17285 —2 Zimmer m. Küche für Ehep. m. 1 Kind. Angeb. m. Preis uut. Nr. 21109 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Kaufe 1 Pesea, ſtraße 43, Thafen. 21121 Getr. Kleider Schuhe, Möbel, Zahnge⸗ bbiſſe ꝛc. kauft zu höchſten Preiſen. 57305 05 Majertſchyk, E 4, 6. Getr. Kleider Möbel, Zahngebiſſe kauft zu höchſten Preiſen„10g Holdberg, K 1. 8. 8F die höchsten Preise für getr. Kleider Stiefel, Wäsche, Möbel uswW, exzlelen will, wende sich an 10 Brym. T 2. 16. (Cermietungen) Wohnungen. 2, St.,—5 Zim. 2 3, 8 u. Küche ſofort od. ſpäter zu verm. Näh. 3. St. 21156 C2, 2, part. 4 Zimmer und Küche ſo⸗ fort beziehbar. 21180 1L6 4. St. 2 Zimmer und Küche bis 1. Juli zu verm. 1 ſchön, leeres 0 4, 12 Manſardenz. ſof. zu v. Näh. 3. St. 211 bandwohnung. Zweis Zim.⸗Wohng,elekt Zu erfragen bei 51551 A. Mai, Reichenbach (Amt Ettlingen) 55FF Möbl. Zimmer. eeeeeeeeeeeeeeeeeee 1. Etage, 2, 19 gut möbl. Zimmer mit ſep. Eingang an beſſeren Herrn per ſofort zu vermieten. 51553 1L5 3a II. Schlafzimmer mit 2 Betten, Büro und Bad an beſſeren Herrn ſofort zu verm. 21144 21145 Licht, Waſſerleikung und Zubehör fofort zu verm. Feldgrauer ſucht auf einige Tage ſeparat Eingang. Angeb. u. Nr. 2113g an die Geſchäftsſt. 3 Zimmer, Bad und Kſſche von kinderloſ. Jamilie in ruh. Lage zu mieten geſucht, Angeb. erb. unt. Nr. 59956 an die Geſchüftsſt. ds. Bl. Dame ſucht—2 gut möblierte Zimmer mit voller Penſion zu mieten. Angeb. unt. Nr. 21148 an die Geſchäftsſt. Wann fährt ein Möbelwagen leer von Darmſtadt nach Maunheim? Angebote an Fröder, Rheinan, Karls⸗ ruherſtraße 3gJ. 21154 Wie auf 58771 Butter laufen Sie auf meinen bummisonlen und Absätzen Laſſen Sie bitte Ihre Schuhe ſohlen in E4, ö, badlen Landſturmmann auf Ur⸗ laub nimmt Reparaturen ſowie Stimmungen von 32 und Pianos an P. Scehulz, Lange 47590 2 terſtraße 58, I. Uts. Teummſ-Sonlen von 80 Fig. an 0 ummi-Absdtze von 15 Pfg. an nur bei 1 B0s SBirnbaum 1. 9 Breitestr. U1, 9 und H 3, 1. Parkettböden werden ge⸗ reinigt, gewichſt und ab⸗ gehobelt, ſow. wichſen u. aufpolieren von Möbel. Nampmaier U 6, 5 Hth. 58519 Tapezleren bill. Küchetünchen 6 Mk. Liſt, Langſtr. 80. 21051 5 87% möbl, Zimmer 7 (Freie Lage) ofort billig zu verm. g1882 Rhsindammstr. 32 3. Stock, möbl, Zimmer zu vermieten. 21151 Semuütl. Nelm Hübſch möbl. Balkonzim. p. 1. Fuli z. v. HB, 41II r. 20775 Ehering verloreu. Der ehrltche Finder wird um Wieder⸗ gabe gegen Belohnung ge⸗ beten, Näh. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 2415 „Hatten Sie da auf niemand Verdacht?“ „Ja— ſofort!“ antwortete die Freifrau ſchnell und entſchieden. „Auf wen?“ „Auf den Dachdecker Hock.“ „Haben Sie den Verbacht noch?⸗ 1Da!“ Und nun das ſchöne Auge mit einem vollen Blicke auf den Staatsanwalt richtend, auf dem der mühſam gezügelte Haß in hellen Flammen emporzüngelt, fährt ſie fort mit einer Stimme in der heiße Leidenſchaft und Erbitterung um den Vorrang ſtreiten: „Dieſer Dachdecker Hock hat meinen Sohn er⸗ mordet und kein anderer! des bin ich gewiß! Es iſt mir ein unlösbares Rätſel geblieben bis zu dieſem Tage, wie der Herr Staatsanwalt ſtatt des offenbaren Mörders ein unſchuldiges Mäd⸗ chen hier verklagen darf—“ „Eine Kritik des Herrn Staatsanwaltes und deſſen, was er tut, ſteht Ihnen ganz und gar nicht zu,“ unterbricht ſie der Vorſfitzende ſtreng, „ſagen Sie uns lieber, womit Sie Ihren Ver⸗ dacht auf den Dachdecker Hock begründen wollen?“ „Womit?!— Mit all den Einbrüchen, die er getan hat in unſerer unmittelbarſten Nähe, mit der Tatſache, daß er in der Mordnacht nicht zu Hauſe geweſen iſt, mit der Ausſage Annemaries, die ſie ſofort mit aller Beſtimmtheit nach dem Morde getan hat, und die ſie bis heute aufrecht gehalten bat— „Mit welcher Ausſage?“ „Das ſie ganz deutlich geſehen hat, wie etwas mit affenartiger Geſchwindigkeit durch das Zim⸗ mer gehuſcht ſei. So iſt es auch bei den anderen Einbrüchen in Seewald geweſen.“ „Man hat den Dachdecker Hock verhaftet, ihm 4 „Es wird noch an den aber nichts nachweiſen können.“ Tag kommen. „Darüber haben wir ‚ Alſo auf die Angeklagte haben Sie nie einen Verdacht gehabt d“ den Alfred geliebt und gen— ſelbſt riffen. Ausdruck erhalten. „Ich habe noch eine Frage an die „Aber auch nicht einen Augenblick! — 00 hier nicht zu rechten.— Sie hat gepflegt, als ob er ihr eigenes Kind geweſen wäre, ſie habe ihm jeden unſch erfüllt, den ſie ihm von den Augen leſen konnte. Auch den Gedanken nur, daß ſie ihm etwas Böſes tun konnte, muß ich zurückweiſen. Sie hat ihn eingekleidet für den Sarg, Blumen hat ſie ihm hingelegt— kein Fremder durfte ſeine Leiche berühren; ſie hat über dieſer Leiche geweint und geſchluchzt wie ich nie einen Menſchen habe weinen ſehen. Und eine Schau⸗ ſpielerin iſt Annemarie nie geweſen.“ Eine immer wachſende Bewegung iſt während der Worte der Freifrau dunch den Saal gegan⸗ die Geſchworenen ſcheinen er⸗ die Nur der Staatsanwalt ſteht noch immer ohne die Spur einer Erregung auf die Angeklagte die ſtrengen Züge haben faſt einen eiſernen eugin zu richten,“ ſagte er jetzt, und die Frelfrau mit wendet er ſich zu ihr: günſtigen Weiſe auf die zu ſprecher deutlich bekündet, daß mich machen.—“ Juſtizrat voller Entrü einnahm.“ Ihr „Wesha ich ſie für eine große ſie dann Ubnen 1 n geweſen ſind. Sie Einen Augenblick 22855 die Freifrau. ſeinem ſcharſen Blicke feſt ins Auge nehmend, „Es iſt durch die Zeugenausſage feſtgeſtellt worden, daß Sie früher durchar 18 nicht in dieſer Pflegerin ihres Sohnes ben dies oft ſo ihre Lobeserhebungen heute einen etwas wunderbaren Eindruck auf „Ich muß ſehr 8 erhebt ſich etzt der ag. „Und ich muß ſehr bitten, mich geſälligſt zu Ende reden zu laſſen,“ ſchneidet ihm der Staats⸗ anwalt das Wort ab.„Ich frage ſetzt die Zeugin, was ſie früher gegen die Pflegerin ihres Sohnes W̃ war mir nicht iſch.“ r nicht ſympathiſch. d„Weil chwärmerin hielt,“ ſagte Fortſetzung ſolgt) (CUiet-desnche) Möhl. immer N ermischtes) 5 Verloren 0