Bezugspreis: Mark.10 monatiich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr..2 im Viertelfahr. Einzel⸗Uummer in Mannheim und Umgebung 8 Pfg. Anzeigen: Nolonel⸗Zeile 40 Pfg. Ballade⸗Beile.....20 ik. Schluß der Anzeigen⸗kinnahme für das Mittagblatt morgens 749 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) und Amgebung 05 1 5 Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Anzeiger Tuegramm-Edreſſe: 8 „Generalanzeiger Mannheim“ Sernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 1440 Schriftleitung. 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buckdruck⸗Abteilung* 41 Uiefdruck⸗Abteilung 08 Cäglich 2 Ausgaben(autzer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, A w. 30, In den Zelten 17, Fernſprech⸗Aummer Celephon Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Ur. 2917 Suòwigshafen a. Ah. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wifſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das Weltgeſchehen im Vilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 5 5——.———— Nr. 232. Mannheim, Montag, 19. Inni 1916. Der deutſche Tagesbericht. Groſſes Hauptquartier, 19. Juni. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Südlich der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze bis zur Somme hielt die leb⸗ hafte Gefechtstätigkeit an. Ein franzöſiſcher Handgranatenangriff bei Chavonne(öſtlich von Vailly) wurde abgewie⸗ ſen. Eine deutſche Sprengung auf der Höhe La Fille Morte(Argonnen) hatte guten Er⸗ folg. Im Maasgebiet lebte die Feuertätig⸗ keit erſt gegen Abend merklich auf. Nachts erreichte ſie am Toten Mann und weſtlich da⸗ von ſowie im Frontabſchnitt vom Thiaumont⸗ walde bis zur Feſte Paux groſze Heftigkeit. Wie nachträglich gemeldet wird, iſt in der Nacht vom 18. Juni im Thiaumontwalde ein feindlicher Vorſtoß abgewieſen worden. Wei⸗ tere Angriffsverſuche wurden geſtern durch Jeuer vereitelt. In den Kämpfen der letzten beiden Tagen ſind hier rund 100 Franzoſen gefangen genom⸗ men worden. Mehrfache nächtliche Angriffs⸗ unternehmungen des Gegners am Fuminwald wurden im Handgranatenkampf jedesmal glatt abgeſchlagen. Je ein ſ engliſcher Doppeldecker iſt bei Lens und nördlich von Arras nach Luftkampf abgeſtürzt. Beide Inſaſſen ſind tot. Ein franzöſiſches Flugzeug wurde weſtlich der Argonnen abgeſchoſſen. Ein deutſches Flugzeuggeſchwa⸗ der hat den Bahnhof und militäriſche Fabrik⸗ anlagen bei Baccarat und Raon'Etape ange⸗ griffen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf dem nördlichen Teil der Front keine beſonderen Ereigniſſe. Auf der mit militäri⸗ ſchen Transporten belegten Eiſenbahnſtrecke Ljachowitſchi-—Luniniec wurden zahlreiche Bomben abgeworfen. Bei der Heeresgruppe des Generals von LTinſingen und am Styr weſtlich von Kolki und am Stochod in Gegend der Vahn Kowel— Rowna wurden ruſſiſche Angriffe zum Teil durch erfolgreiche Ge⸗ genſtöße zurückgeworfen. Nordweſtlich von Luck ſtehen unſere Trup⸗ pen in fürſie günſtigem Kampfe. Die Gefangenen und die Beute haben ſich erhöht. Südöſtlich von Luck greifen die Ruſſen in Richtung auf Gorvochow an. Bei der Armee des Generals Grafen v. Vothmer iſt die Lage unverändert. Balkankriegsſchauplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. Die Rriegslage. Berlin, 19. Juni.(Von u. Berl. Büro). An den Behauptungen des geſtrigen ſchen Heeresberichtes über die angeblich abge⸗ ſchoſſenen deutſchen Flugzeuge iſt kein wahres Wort. Richtig iſt dagegen, daß es uns ge⸗ lungen iſt franzöſiſche Flugzeuge zum Abſturz Unſere zu bringen. Bei Verdun iſt die Lage un⸗ verändert. Alle franzöſiſchen Angriffe ſind dort von uns abgeſchlagen worden. Im Oſten hat an der Front des Oberbefehls⸗ habers von Ober⸗Oſt ein ſtarkes rufſi⸗ ſches Artilleriefeuer eingeſetzt, was darauf ſchließen läßt, daß die ruſſiſchen Trup⸗ pen von dort fortgezogen werden, die vermut⸗ lich wo anders Verwendung finden ſollen. Der ruſſiſche Angriff in der Richtung auf Wladi⸗ mir⸗Wolynskij iſt zum Stehen ge⸗ kommen. Ein Anlaß zu irgend welcher Be⸗ unruhigung iſt dort nicht vorhanden. In einiger Zeit wird die alte Lage wieder hergeſtellt ſein. Wegen der gewaltigen Entfernungen, aus denen der Er⸗ ſatz zuſammengezogen werden ſoll, muß man allerdings ſich zunächſt einpenig mit Geduld waffnen. A. Militäriſch wird dem Fall von Czerno⸗ witz keine Bedeutung beigemeſſen, daß er po⸗ litiſch von erheblichem Gewicht iſt und die Hoffnungen unſerer Feinde wieder höher ſchwellen läßt, wird ſich freilich kaum leugnen laſſen. Der Stochod ⸗Styr · Abſchnitt. Seit einigen Tagen ſteht die Armeegruppe Linſingen im Stochod⸗Styr⸗Abſchnitt im Kampf, es wird in der Gegend von Kolki und zwi⸗ ſchen Kowel und Luck gekämpft. Der Stochod⸗Styr⸗Abſchnitt war ſchon in den letzten Tagen das Ziel ruſſiſcher Maſſenvorſtöße, die aber alle ſcheiterten. Am 15. Juni berichtete der öſterreichiſch⸗ungariſche Generalſtab, daß die Ruſſen zwiſchen der Bahn Rowno⸗Kowel und Kolki im Stochod⸗Styr⸗Abſchmitt unter Einſatz neuer Diviſtonen den Uebergang zu erzwingen verſuchten. Auch am folgenden Tage wußte der Generalſtab der verbündeten Truppen von neuen Uebergangsverſuchen zu berichten, die aher ebenſo abgeſchlagen wurden, wie die Ver⸗ che am Tage vorher. Die Ruſſen hatten ſtets abei, wie ſchon aus dem Charakter der Kämpfe hervorgeht, ſehr große blutige Ver⸗ luſte. Nun ſind die Ruſſen auf demſelben Ab⸗ ſchnitt aufs neue mit unſern Truppen in Kampf gekommen. Der Stochod⸗Styr⸗Ab⸗ ſchnitt, der den Schauplatz dieſer bedeutſamen Kämpfe bildet, wird von beiden Flüſſen Sto⸗ chod und Styr gebildet, die ſich hier ſüdweſtlich von Kolki bei dem mehrfach erwähnten Ort Sokul bedeutend nähern, während ſie im all⸗ gemeinen parallel zu einander laufen. Der Stochod entſpringt bei Wladimir und fließt dann gegen Norden ziemlich gradlinig, nach⸗ dem er ungefähr in der Höhe von Sokul einen halbkreisförmigen gegen Oſten gekrümmten Bogen gemacht hat. An derſelben Stelle un⸗ gefähr macht auch der Styr einen Bogen, der bei Kolki einſetzt und die Krümmung nach Weſten hat. Auf dieſe Weiſe nähern ſich hier die beiden Flußläufe beträchtlich bis auf etwa 10 Km. Von hier aus fließen ſie beide aus⸗ einander weiter nach Norden in den Pripfet. Dieſer Abſchnitt wird von der Eiſenbahnlinie Nowno⸗-Kowel, die von Südoſten nach Nord⸗ weſten geht, bei Roſzice geſchnitten. Nordöſt⸗ lich dazu liegt Kolki. Aus dieſer Darſtellung ſieht hervor, daß es ſich infolge der Flußläufe und der Straßen um einen wichtigen Abſchnitt handelt, den die Ruſſen mit aller Macht zu bo⸗ zwingen beſtrebt ſind. Die ruſſiſchen Angrißfsziele. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Die Bafler Nach⸗ richten melden aus Petersburg: Dor Poters⸗ burger Korreſpondent des Corriere della Sera berichtet, daß das Angriffssſel der Ruſſen Ko⸗ lwel, etwas weiter ſüdlich Wladimir Wo⸗ ben dei Luc in guufigen lynskyj und Kolom ea ſei. Die Räumung von Czernowitz. Wien, 19. Juni.(Priv.⸗Tel..) Der Berichterſtatter der Wiener Allgemeinen Zei⸗ tung im Kriegspreſſequartier drahtet mit amt⸗ licher Genehmigung ſeinem Blatte folgende Einzelheiten über die Räumung von Czerno⸗ witz: Nach den letzten Ereigniſſen im Raume von Czernowitz haben wir mit der Tatſache einer Räumung der Stadt rechnen müſſen. So iſt Czernowitz heute zum dritten Male vor dem Anſturm der Ruſſen geräumt worden. Wir mußten Czernowitz räumen, weil das ruſſiſche Artilleriefeuer die Schanze des Brückenkopfes von Cuczka ſo ſehr beſchädigt hatte, daß der Brückenkopf ſeine Widerſtandskraft verlor und die ruſſiſche Infanterie an mehreren Stellen über den Pruth kommen konnte. Schon am 11. Juni mußten wir unter dem Druck feind⸗ licher Uebermacht unſere Stellungen im Nord⸗ oſten der Bukowing räumen. Am nächſten Tag entſpann ſich ein erbitterter Kampfum die Vorſtädte. Bereits am Pfingſtmontag trat Czernowitz in den Bereich der feindlichen Ar⸗ tillerie. Als die Bevölkerung die Gewißheit erlangt hatte, daß die Stadt ernſtlich bedroht war, begann ſie dieſe zu verlaſſen. Am Sonn⸗ tag und Montag unterhielt die ruſſiſche Artil⸗ lerie ein heftiges Feuer auf Czernowitz und in der Nacht vom Montag auf Dienstag ver⸗ ſuchten die Ruſſen von Nordweſten her in Czernowitz einzudringen. In der Mittwoch⸗ Nacht begann das ruſſiſche Trommel⸗ feuer gegen unſere Stellungen und darauf kamen die Ruſſen näher an unſere Pruthpoſi⸗ tionen heran. Dach gelang es uns im letzten Augenblick ihren Angriff zum Stehen zu brin⸗ gen. In der Nacht vom Dienstag auf Mitt⸗ woch eröffnete indeſſen die ruſſiſche Artillerie das Feuer auf den Brückenkopf von Czernowitz, der in den Zwiſchenpauſen des feindlichen Feuers immer wieder ausgebeſſert worden war. Ein ruſſiſcher Infanterieangriff folgte dem andern! Sturm auf Stur m wurde abgeſchlagen, bis endlich der Brückenkopf dem Erdboden gleich⸗ gemacht worden war. Sodann erfolgte der Bofehl zur Räumung der Stadt, als es ein⸗ zelnen Abteilungen der Armee des Generals Veſchitzty gelungen war, in die Stadt einzu⸗ dringen. am äußerſten Südflügel * —Friedensgeſpräche in Rußland. Aus einem längeren polemiſchen Artikel des „Utro Roſſij“ vom 1. Juni erſehen wir, daß in Rußland die Friedensgeſpräche von den Straßen in die Salons dringen und zur Grund⸗ lage gewiſſer beſonders organiſierter Geſellſchaf⸗ ten werden. Das offiztelle Petersburg fahre fort korrekt auf dem Boden der im Kriege ent⸗ ſtandenen Beziehungen zu ſeinen Bundes⸗ genoſſen zu ſtehen, obſchon von Berlin aus alle Anſtrengungen gemacht würden Petersburg zum Einverſtändnis des Abſchluſſes eines Sonder⸗ friedens zu bringen. Aber das nicht offizielle Petensburg, mit ſeinen Verbindungen hinter den Kuliſſen, mit ſeinen einflußreichen Privatſalons, das Petersbung, der mit Berlin verwandben„kon⸗ ſervativen Weltanſchauungen“, dieſes„Peters⸗ burg“ ſei ein großes Labopgtiorium für die friedenſtiftende Tütigleit unſerer Fypiedens⸗ fveunde. Und der„Utro Noſſij“ geſteht, daß dieſes nicht offizielle Petersburg ernſtliche Befürchtungen hervorrufen könne; darum ſchimpft er es in Erund und Boden und ver⸗ ſichert, die einzige Sorge Rußlands ſei augen⸗ blickich eine möglichſt volſtändige Zertründme⸗ (Abendblatt). Kampf. rung der Militärmacht Deutſchlands. Bon Intereſſe ſind auch die ſolgenden Mitteilungen des Moskauer„Rußkoje Slowo“ vom 24. Mai: Vor einiger Zeit wandte ſich der Gouvernements⸗ Adelsmarſchall von Moskau an den Reichsduma⸗ präſidenten mit der Bitte, Herrn Sſawenko um Vorlage von Beweiſen zu erſuchen für ſeine Behauptung in der Reichsduma über eine von einer Gruppe angeſehener Moskauer Gdel⸗ leute abgefaßte Denkſchrift für einen Sonder⸗ frieden mit Deütſchland. Bis jetzt iſt weder von ſeiten des Reichsdumapräſidenten noch von ſeiten des Abgeordneten Sſawenko eine Antwort exfolgt. Daraufhin hat die Verſammlung der Kreis⸗Adelsmarſchälle und Adels⸗Deputierten des Goupernements Moskau folgenden Beſchluß gefaßt; In Anbetracht, daß auf das Telegramm des Moskauer Gouvernements⸗Adelsmarſchalls an den Reichsdumapräſidenten bisher eine Antwort nicht eingetroffen iſt, und daß von ſeiten des Herrn Sſawenko keinerlei Schritte zum Beweiſe ſeiner Worte ergriffen worden ſind, als hätten ſich unter dem Moskauer Adel Perſonen befunden, welche eine Denkſchrift für einen Sonderfrieden abgeſaßt und unterzeichnet hätten, iſt anzunehmen(I) daß die Erklärung des Herrn Sſawenko in der Reichs⸗ duma der Wirklichkeit nicht entſpricht.“ Ganz einwandfrei erſcheint dieſes Dementi aber nicht. Es gehen eben zweiſelsohne in Rußland Strebungen für und gegen einen Sonderfrieden mit Dautſchland nebeneinander. Aehnlich wie es auch wohl in Deutſchland liegt. Was Deutſchland betrifft, ſo finden wir es ſehr bezeichnend, daß die Stimmen auz dem Oſten“ in ihrer Ro. 28. vom 14. Juni einem Aufſatz von Moeller van den Bruck Aufnahme gewährt haben, der mit dem Gedanzen ſpielt, es könne einmal eine weltpolitiſche Kon⸗ ſtellation entſtehen, in der Ruß an d, Deutſchland und Japan zuſammnen⸗ ſtünden; es ſei nicht Zweifel noch Frage, daß eine großzlgige fruchtbare vuſſiſche Politik, die um ſo s fruchtbarer ſein werde, je mehr ſie mit Japan zur Linken und De dur Rechten vorginge, ſich nicht nur den Ausgang zum Indiſchen Ozean, ſondern auch die Hand guf den indiſchen Reichtum zu ſichern vermichhr, die der ſchwere, bei aller Fülle ſo arme ruſſiſche Titanenkörper nun einmal brauche. Moeller van den ſch 91 e in 5 Die „größer aſtatiſchen Ziele“, die einzig möglichen, die das Ruſſentum beſitze und 10 5 ihm den Weg zu ihrer Erreichung: Anlehnung an Japan und Deutſchland gegen England. Es iſt die Politik, die wir an dieſer Stelle durch die ganze befürwortet haben. Gs ſſt nicht unweſentlich, einen Fürſppuch für ſie nun⸗ mehr auch in einem von Balten heraus⸗ gegebenen Organ zu finden. Und es iſt weiter nicht unintereſſant, daß wir ähnlichen Erwägun⸗ er in Naumanns„Hilfe“ begegnen, die im inksliberalen Kreiſen ſehr einflußreich iſt. In No. 24 unterſucht Wil Haile die augenblicklich beſtehenden Friedensmöglich ⸗ keiten und kommt im Verfolg ſeſe ſahr koitt⸗ ſchen Erwägungen, was Rußland anbe⸗ 5 3¹ 1 5 N Satz: wir ſeien icht in der Loge Rußlands Hoffnungen zu verwirklichen(auf dem eisfreien Weg zum Welt⸗ meer durch Zertrümmerung der Türkei), es ſei denn im Gegenſatz zu ſein em ien Freunde, unſerem Hauptfeind En bhand. Wolle Rußland ſolche Wege gehen, ſo werde es um den Preis der Sicherheſten, die der Kanzler deutlich genug umſchrieben habe, den Frieden von uns haben könmen. Alſo auch in einem angeſehenen linksliberalen Organ der Ge⸗ danke einer deutſch⸗ruſſiſchen anti⸗ engliſchen Kombination! Mpeller van Fen Bruck gibt übrigens der Anſicht Ausdruck, daß ſehr einflußreiche Kreiſe Rußlands ſich bereits innerlich mit dem Verluſt der von uns ten Gebiete abgeſunden hätten, wie auch mit Bem Verluſt der Oſtſoeſtellung Rußlands. Unſere Ausdehnung im Oſten würde demnach alſo lein Hindernis dieſer 858 wirkenden Kombination ſein. ekeerbee 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neneſte Nachrichken.(Abendblath Momtag, den 19. Juni 1916. Arlillerietämpfe im Wardartale. Sofia, 19. Juni.(W7B. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 17. Juni. Im War⸗ dartale werden täglich wenig heftige Ar⸗ tilleriekämpfe ſtönßſe zwiſchen Patrouillen Auf der übrigen Südfront Ruhe. Seit kurzem vernichten die Eng⸗ länder und Franzoſen die Erute mittels Brandbomben. Am 16. Juni warfen 4 franzöſiſche Flugzeuge in der Umgebung der Dörfer Zineli und Tarachmanli und an der Meſtamündung einige Bomben von beſonderer Beſchaffenheit, um die Acker in Brand zu ſetzen. Sie verurſachten Brände, die ſofort gelöſcht wurden. Geſtern Abend warf ein feindliches Flug⸗ zeug 5 Bomben auf Bitolia. Zwei Zivil⸗ perſonen wurden leicht verwundet. Der Sach⸗ ſchaden iſt unbedeutend. Andere feindliche Flieger warfen Bomben auf Walandowo, De⸗ deli und Doiran, ohne ein Ergebnis zu er⸗ ztelen. Unſere Flieger belegten die feindlichen Biwacke bei Kara, Sinantzi, Smol, Kalinowo und Michailowo, ferner das Lager auf dem Flugplatz bei Kukuſch. Alle unſere Flieger kehrten unverſehrt zurück. uud Zuſammen⸗ gemeldet. Die neue Stellung an der griechiſch⸗ bulgariſchen Grenze. „G. J. Stevens berichtet aus Seres unter deun 10. Juni im„Daily Telegraph“ vom 18. Juni: Eiigermaßen normale Zuſtände ſind in Demirhiſſar hergeſtellt. Die Station befindet ſich in Händen der Griechen und nmicht wie früher fälſchlich berichtet war, gemein⸗ ſchaftlich in Händen der Griechen und Bul⸗ garen. Die Bulgaren verzichteten auf ſeimen Befitz, und ich ſelbſt habe beobachtet, wie eine neue, durch weiße Fähnchen bezeichnete Grenz⸗ linie 200 Meilen jenſeits der Station gezogen worden iſt, die von griechiſchen und bulgari⸗ ſchen Poſten bewacht wird. Die Hügelketten, die den Zugang vom Der⸗ veudipa ß beherrſchen, ſind in bulgariſchem Befitz. Die Bulgaren ſind eifrig beſchäftigt, ſie werfen Gräben aus und bauen Maſchinen⸗ gewehre und ſchwere Geſchütze ein. 30 000 Mann arbeiten daran unter Leitung deutſcher Pioniere. Die Bulgaren erklärten griechiſchen Offizieren gegenüber, daß ſie die Befeſtigungen in zehn Tagen beendet haben würden, und daß alsdann eine ihrer beiden dort befind⸗ lichen Diviſionen fortgezogen werden würde. Nach Fertigſtellung der Befeſtigungen könnte ſie nur ein ſehr verluſtreicher Frontangriff daraus vertreiben; die Uebergabe des Forts Rupel und der den Dervendipaß beherrſchen⸗ den Höhen hätte den Bulgaren einen Vorteil gebracht, der ein Heer von 1000 Mann auf⸗ wöge. Bei Okcilar machen die Bulgaren keine Anſtalt, die Grenze zu überſchreiten. Auch dort bemerkte ich, wie ſie Beſeſtigungen anlegten. In Kavalla herrſcht unter der Zivilbevöl⸗ kerung Hungersnot. In den Ebenen von Serres und Dvama iſt die Ernte in vollem Gange. Ihr Erträgnis wird die Einwohner Oſt⸗Maze⸗ doniens für viele Monate mit Brot verſehen, wenn ſie nicht durch Spekulanten, an den Feind verkauft wird. Güterverkehr geht wei⸗ ter durch Bulgarien. ſoll. Es wurde in gemeinſchaftlichen wichtigen 2 85 5*— 6 Der türkiſche Tagesbericht. 7 Konſtantinopel, 19. Juni.(WDB. Nichtamtlich.) Bericht des Haupkquartiers. An der Irakfront keine nderung. Kaukaſusfront. Auf dem rechben Flügel keine Ereigniſſe von Bedeutung. Im Zentrum an einzelnen Stellen Austauſch von Infanterie⸗ und Artillerie⸗ feuer. Auf dem linken Flügel beſetzten umſer⸗ Erkundungsabteilungen einige Vorpoſtenſtellun⸗ gen des Feindes; vertrieben ihn daraus und fügten ihm Verluſte zuu. Ein Torpedoboot und zwei feindliche Flug⸗ zeuge, die auf dem Meere bei der Inſel Keu⸗ ſten bemerlt wurden, wurden durch umf vertrieben. Zwei unſerer Flugzeuge überfl die Inſel Tenedos; warfen erfolgreich Bom⸗ ben auf die Anlagen des Feindes und kehrten unverſehrt zurück. Sonſt nichts Neues. * 2** Köln, 19. Junt.(Priv.⸗Tel.) Aus Sofia wird gemeldet: Ueber die Lage auf den türki⸗ ſchen Kriegsſchauplätzen ſind gute Nächrichten eingelaufen. Dſchema Paſchas harte Fauſt hat die engliſch⸗franzöſiſchen Verſuche, Unruhen in Syrien zu erzeugen, unſchädlich gemacht, Ferner wird eine zunehmende Wir⸗ kung der Ausrufung des Heiligen Krieges in Indien gemeldet. Der Kampf um Aegypten. Meutereien auſtraliſcher Truppen. Budapeſt, 19. Juni.(Priv.⸗Tel..) Peſter Lloyd zufolge berichten engliſche Blätter über Meutereien auſtraliſcher Truppen, die an⸗ fangs Mai im Lager von Iſmail ausgebrochen waren. Die Meuterey verließen zu Hunderdten das Lager, entfalteten rote Fahnen und plünder⸗ ten umliegende Ortſchaften. Die Zahl der Meutever betrug über 5000. Schließlich gelang es die Rädelsführer hinzurichten. Tauſende Rekruten wurden aus der Armee ausgeſtoßen und Hunderte ins Gefängnis geworfen. Die Kümpfe in Meſopotamien. London, 19. Juni.(WTB Nichbamtlich.) General Lake, der Oberbefehlshaber in Meſo⸗ potamien, meldet: In der Nacht zum 17. Juni machte der Feind einen erfolgloſen Gegenan⸗ griff auf unſere Gräben an der Front von Sannagtiyat. Die Schilderung in dem tür⸗ kiſchen Bericht vom 17. Juni, von einem ener⸗ giſchen Landungsverſuch am nördlichen Euphvat⸗ ufer, iſt entweder volllommen erfunden oder eine unrichtige Darſtellung der erfolgreichen Straf⸗ expedition, die im engliſchen Bericht vom 16. Juni erwähnt iſt. Mitteleuropg. Die Wünſche der Landwietſchaft. Dresden, 19. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Im Verfolg der Beſchlüſſe der gemeinſamen Tagung reichsdeutſcher und öſterreichiſch⸗unga⸗ riſcher Landwirte am 31. Januar in Budapeſt iſt der dort gewählte Arbeitsgusſchuß am Samstag unter dem Vorſitz von Exzellenz Mehnert in Dresden zuſammengetreten, um auf Grund der inzwiſchen durch eingriegs⸗ komitee vorgeſchlagenen Grundſätze eine Vor⸗ lage auszuarbeiten, die in beſtimmten Leit⸗ ſätzen die Wünſche der landwirtſchaftlichen Vertretungen für das zu ſchaffende Wirt⸗ ſchaftsbündnis der Zentralmächte feſtſtellen —— C—— Fragen eine erfreuliche Uebereinſtimmung er⸗ zielt. Die Leitſätze werden ſpäter veröffent⸗ licht werden. 34 7 3 an Die Seeſchlacht in der Nordſee. Was der König reden muß! London, 19. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) „Reuterbüro“ meldet: König Georg hielt bei dem jüngſten Beſuch der großen Flotte bei einer Parade von Mannſchaften verſchiedener Schüffe folgende Anſprache:„Ihr habt faſt zwei Jahre in muſterhafter Geduld auf die Gelegenheit gewartet, der feindlichen Flotte in der Schlacht zu begegnen. Ich verſtehe wohl, wie angreifend die Zeit war und wie groß die Erregung ſein mußte, als am 31. Mai der Feind geſichtet worden iſt. Ungünſtiges Wel⸗ ter und andauernde Dunkelheit verhinderten ein vollſtändiges Ergebnis, das ihr alle er⸗ wartet habt. Aber ihr habt alles getan, was unter dieſen Umſtänden möglich war, ihr habt den Feind in ſeine Häfen getrieben, brachtet ihm ſehr ſchwere Verluſte bei und fügtet den glorreichen Traditionen der brjtiſchen Flotte ein Blatt bei. Mehr konntet ihr nicht tun und ich danke euch, für eure vorzüglichen Leiftun⸗ gen.“ Der König ſandte zum Schluß des Be⸗ ſuches an den Oberkommandierenden der gro⸗ ßen Flotte folgendes Telegramm:„Ich bim dankbar dafür, Gelegenheit zu haben, Sie und die große Flotte zu dem Ergebnis der jüngſten Schlacht in der Nordſee zu beglückwünſchen. Ich verſicherte den Mannſchaften aller Rang⸗ klaſſen, daß der Name der britiſchen Flotte in den Augen ihrer Landsleute niemals höher dageſtanden hat und daß deren Stolz und Ver⸗ trauen unvermindert ſind. Mögen ihre künf⸗ tigen Bemühungen mit vollem Erfolg geſegnet werden.“ * Neue Anruhen in Dublin. London, 19. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Meldung des Reuterſchen Büvos kam es geftern in Dublin zu Unruhen, als die Polizei gegen einen Umzug einſchritt, der mit einer republikaniſchen Fahne von der Gedächt⸗ nisfeier für zwei kürzlich hingerichtede Sinn⸗ Feiner zurückkehrte. Drei Polizeibeamte trugenm Verletzungen davon. 7 Perſonen wurden ver⸗ Amerika und Mexiko. Die Kriegsgefahr. m. Köln, 19. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet von der Weſt⸗ grenze: Die Lage in Mexiko hat, wie die Times aus Newyork erfährt, einen ſehr drohenden Charakter angenom⸗ men. Carranza hat ſeine Forderungen, daß die amerikaniſchen Truppen das mexikaniſche Gebiet verlaſſen müßten, bekräftigt dadurch, daß er ſeinen Truppen Befehl gegeben hat, zum Angriff überzugehen, wenn die Ameri⸗ kaner weiter in Mexiko vorrücken, oder wenn Verſtärkungen die mexikaniſche Grenze überſchreiten. Nach anderen Berichten verſuchten 30 000 Mexikaner die 15000 Amerikaner des Generals Pearfhing einzuſchließen. Wilſon hatte eine Beſprechung mit dem Staatsſekretär des Krieges. Er ſcheint noch immer wenig Luſt zur Zurückziehung der Truppen zu haben und hofft, daß es Carranza doch nicht ernſt ſei. — 3 Wolfrums Sedächtnisrede auf Reger. Ein Reger⸗Gedächtnishaft bietet die Neue Muſik⸗Zeitung(Carl Grüninger, Stuttgart) ihren Leſern im ſoeben erſchienenen 18. Hefte des 37. Jahrganges, das zwölf hervorragende literariſche Arbeiten und Dichtungen enthält. Sie iſt eingeleitet durch die folgende herrliche Würdigung des Künſt⸗ lers, die Hofmuſikdirektor Dr. Wolf⸗ rum Heidelberg am Sarge Reger gehalten hat: Ju unſerer großen, ernſten Zeit, wo wir Helden feiern und Helden beklagen, iſt es auch unſerer deutſcheſten Kunſt nicht erſpart geblieben, um einen ihrer Großen die Heldenklage anzu⸗ ſtimmen. Vollkraft ſeines Lebens und Schaffens, eines Schaffens im Sinne eines wahrhaftigen, wurzel⸗ echten Deutſchtums. Auch Max Regers Künſtlerwallfahrt ſtellt eine Art„Geſchichte des innerlichſten Lebens des deutſchen Geiſtes“ dar, der anſcheinend am beſten intmer noch dort gedeiht, wo die große Welt und ihre eitlen Anſprüche möglichſt ausgeſchaltet ſind. eich dem guten Genius des deutſchen Volkes in deſſen troſtloſeſter Zeit, gleich Joh. Seb. Bach, kam auch Max Reger von der Orgelbauk her, ſie ſelbſt in unſcheinbaren Orten als beſchei⸗ Altar unſerer Kunſt für die nicht mit unſeres Volkes immer noch zum Segen deutſcher Kuuſt figuriert. Max Reger iſt uns entriſſen in der Orgelbank wieder zu einem Fürſtenſitze deutſchen Geiſtes⸗ und Gemütslebens erhoben, und wenn da vorläufig ihm und ihr die Anerkennung der großen Welt und ihrer mancherlei kunſtbewe⸗ genden merkantilen Kräfte auch noch mangelt— unſere große, ernſte Zeit wird dafür mit ſorgen, daß auch dieſe Kunſt und dieſe Pflegeſtätte deutſchen Weſens wieder zu Ehren kommen und in Ehren werden gehalten werden! ſtax Reger hat auch in einer anderen deut⸗ ſchen Kunſt und ihrer Muſe neue Impulſe ge⸗ geben, welche das trauliche Muſikſtübchen zum Tempel weiht, auf die man getroſt das ſchöne Chriſtuswort von den zwei oder drei in ſeinem Namen Verſammelten übernehmen darf. Dabei erweckt er in ſeiner Knammer⸗ und Klaviermuſik Formen und Geſtalten zu neuem Leben, die man als altmodiſch und altfränkiſch in Winkel und Gaſſen verbannt hatte. Er hat bei ſeiner neue Ziele und vertieftes Empfinden ſchaffenden Klavier⸗ und Geſangs⸗Muſik ſogar der Kleinen nicht vergeſſen, und die Kinder zu ſich gerufen, wo er vergeblich um die Herzen eines leider oft mehr ſenſationslüſternen, denn muſtkbedürftigen Konzertpublikums unſerer Großſtädte warb.— Aber nichts iſt ihm dabei Abſicht— alles iſt ihm ein: Muß! Aus dieſem innerlichſten Drange heraus ſchafft er ſich auch ſein eigenſtes Orcheſter, in welchem die eigenartigſten Stimmungen und oft Stim⸗ men erklingen, die über Jahrhunderte hinüber Verbindungen ſchlagen und Geiſtesgemeinſchaft herſtellen. Nicht aus„modernem Fortſchritt“ ſondern auch aus der Umfaſſung, Belebung, Verinnerlichung fernliegender, oft unſcheinbarer, keine Infanterieangriffe. Waſhington, 19. Juni.(WTB. Niht⸗ amtlich.) Reuterbüro meldet: Wilſon hat die Miliz aller Einzelſtaaten für den Dienſt an der mexikaniſchen Grenze aufgeboten. Die Miliz wird je nach den Bedürfniſſen an die Grenze geſchickt. Man beabſichtigt keinen weiteren Einmarſch in Mexiko, außer zur Verfolgung von Ban⸗ diten, die auf amerikaniſchem Boden Verbrechen begehen. Die Tagesberichte waferer Gegner. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 19. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: Im Sommegebiet mußte eine ſtarke deutſche Erkundungsabteilung, die gegen die franzöfiſchen Gräben gegen Vay vorging, ſich zurückziehen unter Zurücklaſſung einiger Ge⸗ fangener. In den Argonnen ziemlich leb⸗ hafte Handgpanatenkämpfe in der Gegend von Vantquois. Bei Fille Mort veunſachbe eine franzöſiſche Minenſprengung einen breiten Trichter, deſſen Südrand die Franzoſen beſetzten. Weittvagendes franzöſtſches Geſchützfeuer ver⸗ urſachte einen Brand im Bahnhof von Caher⸗ anges(), wo Truppenbewegungen genkeldel wurden. Auf dem linken Maasufer griffen die Deutſchen nach einer Beſchießung mit außer⸗ ordentlicher Heftigkeit mehrmals die neuen ſvanzöſiſchen Stellungen am Toten Manm an, wobei ſie brennende Flüſſigkeiten benutzten. Sie wurden mit ernſten Verluſten jedesmal zuwüc, geſchlagen; die Franzoſen behaupten reſtlos ihn; früheren Gewinne. Auf dem rechten Ufer der Maa erkitten mehrere deutſche Angriffe gegen di⸗ Gräben nördlich des Ortes Thicumont gleichfalls einen blutigen Mißerfolg. Etwaz weiter öſtlich ſchlugen die Franmzoſen einen Handgranatenangriff ab. In den Vogeſen hielten die Franzoſen mit Gewehrfeuer eine deutſche Abteilung an, die einen Handſtreich gegen eines unſerer Werke 1200 Meter nördlich von Cayſpach verſuchte. Luftkrieg: An der Front von Verdun lieſerten franzöſiſche Flieger den Deutſchen zahlreiche Ge⸗ fechbe, in deren Verlauf zwei deutſche Flugzeuge abgeſchoſſen wurden, eines bei Malancdurt, das andere bei Samogneux; drei andere deutſch⸗ Apparate, die aus nächſter Nähe mit Maſchinen⸗ gewehven beſchoſſen wurden, mußben ſenkrecht niedergehen, eines bei Fresnes, ein. zweites bei Seppfardes, das dritte in der Nähe von Bethin court. In Lothringen lieferten vier franzöſiſche Flugzeuge vier deutſchen Follerflug⸗ zeugen einen Kampf. Ueber den deutſchen Linien ſtürzte ein Forker brennend ab. Ein anderer wurde öſtlich Bezanges abgeſchoſſen; ein fran⸗ zöſiſches Flugzeug wurde zur Landung ge⸗ zwungen. Die franzöſiſchen Beſchießungsge⸗ ſchwader zeigten ſich gleichfalls ſehr tätig. Sie warfen 24 Bomben auf deutſche Depots beim Bahnhof Selid(2) in der Gegend von Vouziers, zwanzig Bomben ſchweren Kalibers auf die Fabviken von Diedenhofen, wo Exploſionen ſeſt⸗ geſtellt wunden, ungefähr zwanzig Geſchoſſe auf die Flugzeugwerke von Etajen und Ternier. Im Laufe der Nacht warſen deutſche Flugzeuge Bomben auf Pont à Mouſfon, Nancy und Baccarat. Der Sachſchaden iſt unbedeutend. Paris, 19. Juni.(WTTB. Nichbamtlich Amtlicher Bericht von Sonntag abend: An der Front nördlich von Ver dun nahm der Artilleriekampf in der Gegend der Höhe 204 und im Abſchnitt nördlich des Thiaumont Werkes eine gewiſſe eftigkeit an; ſind Wunderwerke, wie die ſeines 100. Pſalms und ſeine Chorwerke überhaupt mit zu erklären. Max Reger, der ſeine Schulſtudien hauptſäch⸗ lich bei ſeinem Vater, dem Organiſten Lindner in Weiden und dem hochgeſchätzten Muſikforſcher und anregenden Theoretiker HDugo Riemann botrieb, hatte, wie jeder Große, Führer ſeines jugendlichen Strebens. Aus der jüngſten Ver⸗ gangenheit iſt da in erſter Linie Johannes Brahms zu nennen, deſſen heimlich rauſchende, zu verborgenen Tiefen führende Quellen deut⸗ ſchen Empfindens ihn in weiteſtem Maße be⸗ fruchteten. Es dürfte da auch der Name Richard Wagners nicht zu unterdrücken ſein, deſſen ſym⸗ phoniſcher Kunſt der logiſchen motiviſchen Ent⸗ wickelung und meiſterlichſten klanglichen Ein⸗ kleidung der Gedanken(wer hörte nicht auch aus ſeinem vielfarbigen Orcheſter deutſche Art, ja deutſchen Orgelklang heraus?) er ſich ſo wenig entziehen konnte und wollte, wie irgend ein dramatiſcher Komponiſt. In einem gewiſſen Sinne hebt ſo Reger den Widerſtreit auf, den noch manche ſich heute konſtruieren zwiſchen der Muſik des Symphonikers und großen deut⸗ ſchen Lyrikers Brahms und des die muſika⸗ liſchen Errungenſchaften ſeiner Zeit, ja alle Künſte zuſammenfaſſenden und ſie neu befruch⸗ tenden Genius der deutſchen muſikaliſch⸗drama⸗ tiſchen Kunſt. Man kann Reger nicht lieben, wenn man nicht jenen beiden zugleich voll gerecht wird. Max Reger ſelbſt aber blickt zu allen Zeiten zärtlich und ernſt auf den großen Thomaskantor und verſichert wiederholt:„Bach iſt das A und O der Muſik!“ Auf ſolcher Grundlage iſt in der Folge Max Gleich Job. Seh Bach bat er dieſe beſcheidene unſerer Zeit verlorengegangener Kunſtübung Neger ein Eigener, aus ſolcher Hingabe ein Freier geworden. Seine Kunſt ſteht in unſerer Zeit eigenartig da in ihren myſtiſchen Regungen, wie in ihrem derben Frohſinn, in ihrer tiefen Sehnſucht, wie in ihrem urwüchſigen Humor, in ihrer Herbheit, wie in ihrer Zartheit, in ihrer unerſchöpflichen Harmonik, wie in ihrer ſtau⸗ nenswerten Polyphonie, in ihren vom Sturmes⸗ braufen bis zum Hauche abgeſtuften Klangreizen, wie in ihrem komplizierten und im Grunde doch lapidaren Stil. Max Reger wird auch von weniger Eingeweihten in ſeiner Eigenart leicht erkannt, und wer von Haus aus muſikaliſch empfindet, könnte auf mauche Tempoangaben und gar die Ziffern des Mälzlſchen Metronoms bei ihm verzichten; er würde, wie bei Joh. Seb. Bach, meiſt ſelbſt das angemeſſene Tempo finden paſſierte es ihm nicht ſelten, daß er wohl als „guter“, ſogar„ſeiner“ Pianiſt, nicht aber als Komponiſt anerkannt wurde, ähnlich wie Joh. Seb. Bach, der für die maßgebenden Kritiker ſeiner Zeit nur der große Orgelſpieler und als ſolcher auch„Fugenmeiſter“ war, oder wie Franz Liſzt, der heute noch von vieren nur als der große Klaviervirtuoſe gewertet wird. Dem größ ten Teil unſerer den und ſie in ihrer Art gloriftzierenden Phalaux der Muſikforſcher iſt bis heute nicht im leiſeſten zum Bewußtſein gekommen, wie ſich in Max Reger die deutſche muſikaliſche Volksſeele regt, ganz ſo ähnlich wie in dem thüringenſchen Kantor Meiſter Händel repräſentierten Kunſt. Daher (WTB. Nichtamtlich) — das„tempo giusto“.— Andererſeits freilich heutigen tonangebenden Kunſl⸗ lerſchaft und ihrem kritiſchen Gefolge, wie der immer theoretiſch in der enheit wühten⸗ Joh. Seb. Bach gegenüber der großen inter⸗ nationalen, im beſten, deutſchen Sinne von dem — 2 SCD ANSS CSSSG e en t S SASM. g 88 1 nieren. Montag, den 19. Juni 1916. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatth) B. Sette. Fennt verlief die Nacht ruhig, außer in den rgonnen, wo der Minenkampf lebhaft in den Gegenden von Bollante, Vauqudis und Fale Morte andarerte. Belgiſcher Bericht: Im Laufe des Morgens führten die belgiſchen 0 cbenbatterten ein Zerſtörungsfeuer nördlich von Dirmuiden aus. Der ſtalienſſche Bericht. Rom, 19. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom 18. Juni. Der andauernde erbetterte Kampf um die Stellungen, die wir längs des Südrandes des Werkes von Schlegen beſetzt halten, bezeugt, daß der Feind hartmäckig die urſprüngliche Ge⸗ ſtaltung ſeines Offenſivplanes verfolgt. Seine fortwährenden zähen Angriffe beweiſen, daß die Ergebniſſe auf der Oſtfront die Angriffs⸗ tigkeit des Feindes auf der Trentinofront, aus der er bis jetzt keine Truppenabziehungen vor⸗ nuhm, nicht vermindert haben. Dies wird er in um ſo weniger tun können infolge unſerer energiſchen Gegenoffenſive, welche im Gange iſt. Im Laufe des geſtrigen Tages zwiſchen Etſch und Aſtach Artillerietätigkeit und Tätigbeit unſever Abteilungen, die feindliche vorgeſchobene Poſten angriffen und in die Flucht jagten, wo⸗ bei ſie 8 und Munition Süd⸗ ͤ erneuerte Feind nach⸗ fine dollenden Anſtrengungen um ſich den Weg durch unſere Linien zu bahnen. Haupt⸗ fächlich zwiſchen dem Monte Lemerle und dem Monte Magneboſchi wurde er mit ſehr ſchweren ten ummer wieder zurückgeſchlagen. Zwi⸗ ſchen den Tälern von Frenzela und Marcerino wurde das Vordringen unſerer Artillerie durch das heftige Artilleriefeuer des Feindes und ſeine ſtarken in dem ſchwierigen Landgelände eingeniſteten mit zahlreichen Maſchinengewehren beſpickten Stellungen erſchwert. Nachträglichen Berichten zufolge machten im Laufe des Kampfes am 16. Juni unſeve tapferen Alpini 306 Gefangene, darunter 7 Offiziere, und nahmen dem Feind ein Dutzend Maſchinengewehre ab, abgeſehen von der ſchon en Geſchützbatberie. Im Luganadale neue Fortſchritte unſeren Truppen längs des Maſobaches. Am Iſonzo Artilleriekampf. Im Abſchnitt von Monfalcone ſchlugen wir in der Nacht zum 17. Juni feindliche Gegenangriffe zurück, welche bezweckten, die vorher von uns kroberten Stellungen zurückzuerobern. D5 Kapitslabfindungsgeſetz. Der Reichstag hat ſoeben ein Reichsgeſetz an⸗ genommen, das den Kriegsbeſchädigten und Kriegerwitwen die Möglichkeit geben ſoll, ſich mit Hilfe eines Kapitals auf eigener Scholte an⸗ ſäſſig zu machen oder vorhandenes Beſitztum zu erhalten und zu ſtärken. In dieſen Zielen liegt eine neue und kräftige Belebung des geſunden Heimatgefühls. Gün⸗ ſtigere Wohnungs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe werden in Stadt und Land für unſere Krieger und ihre Familien geſchaffen werden können; darin liegt eine gewiſſe Bürgſchaft, daß ſich ihre Zukunft freundlicher, glücklicher und inhalts⸗ reicher geſtalten wird. Zugleich werden aber auch Wohnungsfürſorge und Anſiedlung der allgemeinen Volkswirtſchaft und Volksgeſund⸗ heit wertvolle Dienſte leiſten. Zur Unterrichtung der Beteiligten ſind die . ⅛ 68öU!!!..—§5 auch die inbrünſtige Verehrung Max Regers bei unſeren Organiſten, bei vielen Muſikern, welche „Kleindeutſchland“, meinetwegen auch das„Hin⸗ terland“, vorſtellen, die aber den Kern unferes deulſchen Muſikempfindens bilden. Daher auch die Anerkennung Max Regers bei unſeren deut⸗ ſchen Univerſitäten und bei Gebildeten, die die Größe Max Regers mehr aus ihrem deutſchen Empfinden heraus ahnen als rechtzufertigen vermögen. Als eigenartiger Meiſter nun hat er trotz ſeiner Jngend zum Heile unſerer deutſchen Kunſt bereits in weitem Umfange Schule gemacht. Seiner Meiſterſchaft gelang es in einem be⸗ ſtimmten Sinne zuſammenfaſſend in unſerer deutſchen Kunſt zru wirken und doch zugleich der neue Anregungen zu geben und ihr Territorium in erheblichſtem Maße zu erweitern. Zu dieſer Meiſterſchaft gehört es, daß ihr auch die kritiſchen Herren Scheibe, Hanslick und orten nicht fehlen, die Regers Muſik „Schwulſt und Bombaft“ vindizieren, und bei denen ſie der„Annehmlichkeit“ ermangelt. Dieſem chen Künſtler entſprach der Menſch. Neckenhaft ſeine Erſcheinung 5 wie ſein Künſtlertum war der kraftgenialen Note er⸗ mangelte die Entwicklung beider nicht. Aufrecht und unbekütmmert um Parteiweſen, um Tages⸗ meinungen und Kritiker, um Protektion und Verunglimpfung, lebte er ſeiner Kunſt, ſtrebte er ſeinem Ideale nach. Er war ein unbeſtech⸗ licher, lauterer Charakter, von unbeugſamer ie. War er einerſeits von einer unter Umſtänden unerbittlichen Schroffheit und von einer gewiſſen Ungebundenheit der Geſellſchaft gegenüber nicht freizuſprechen, ſo war er ande⸗ rerfeits leicht zugänglich und liebevoll, dabei ein Soel iger, vor deſſen Blick Unechtes und Unrechtes nicht ſtandhielt. Er lerute das Leben in ſeinen Tiefen und Höhen kennen. Obgleich oder vielleicht beſſer weil) er aus höchſt beſchei⸗ en Verhältniſſen ſich emporarbeiten mußte, konnten ihm Reichtum und Macht nicht impo⸗ Er ſchätzte die Menſchen lediglich nach — 85 inneren Werte und 5 auch ſeiner Kunſtbetätigung dan n eigenen Humors mit einem„ſchlechten Muſikanten, aber Grundzüge des Geſezes im Nachſtehenden urz zuſammengefaßt. Perſonenkreis. Das Geſetz umfaßt die zur Klaſſe der Unter⸗ offiziere und Gemeinen gehörenden Perſonen des Soldatenſtandes, der Kaiſerlichen Marine und der Schutztruppen, die Angehörigen des auf dem Kriegsſchauplatze verwendeten Perſonals der freiwilligen Krankenpflege(Zugführer, Zug⸗ führerſtellvertreter, Gruppenführer, Kranken⸗ pflegerinnen, Krankenpfleger, Krankenträger uſw.) ſowie die Witwen der vorſtehend genann⸗ ten Militärperſonen der Unterklaſſen. Vorausſetzung iſt, daß die Perſonen ous An⸗ laß des gegenwärtigen Krieges aufgrund des Mannſchaftsverſorgungsgeſetzes vom 31. 5. 1906 oder des Militärhinterbliebenengeſetzes vom 17. 5. 1907 eine Kriegsverſorgung erhalten, das 21. Lebensjahr vollendet und das 55. Lebens⸗ jahr noch nicht zurückgelegt haben. Ausnahmsweiſe können auch Verſorgungs berechtigte nach Vollendung Lebens jahres zugelaſſen werden. Verwendungszweck. 4 kann bewilligt werden zur An⸗ Seßhaftmachung durch Erwerb des macht dabei keinen Unter⸗ des 5 55 „Die Abfind: ſtedlung und eines Grun ſchied, ob im landwirtſchaftliche oder gärtnerife ſe, um Handwerker⸗ oder Arbeiterſt handelt. auch Erope der um ſtädtiſche Heimſtätten ie Beſitzform kommt es nicht an, und Erbbaurecht werden zuge⸗ laſſen; deb Erwerb eigenen Grundbeſitzes durch Beitritt zu einem gemeinnützigen Bau⸗ oder Siedlungsunternehmen iſt in dem Geſetz beſon⸗ ders hervorgehoben. Außer für den Erwerb iſt die Kapitalabfin⸗ dung auch zugelaſſen für die Erhaltung und wirtſchaftliche Stärkung eigenen Grundbeſitzes; es kann ſich da um Regelung der Schuldenver⸗ hältniſſe, um Aufbau und Wiederherſtellung von Gebäuden, um Bodenverbeſſerungen, Beſitzver⸗ größerungen, Vervollſtändigung landwirtſchaft⸗ lichen Inventars und um Aehnliches handeln. Für andere Zwecke, insbeſondere für die Ein⸗ richtung von Handels⸗ und Gewerbebetrieben, läßt das Geſetz die Kapitalabfindung nicht zu. Grundlagen der Abfindung. Der Abfindung können ganz oder teilweiſe zu Grunde gelegt werden die Kriegszulage, die Verſtümmelungszulage und die Tropenzulage, letztere aber nur in der Höhe der Kriegszulage. Die Umwandlung der Rente oder eines Teils derſelben in Kapital iſt nicht zuläſſig. Die Bezüge der Kriegerwitwen können kapita⸗ liſiert werden bis zum Jahresbetrage von 300 Mark, wenn es ſich um die Witwe eines Feld⸗ webels, von 250 Mark, wenn es ſich um die Witwe eines Sergeanten oder Unteroffiziers und bis zur Höhe von 200 Mark, wenn es ſich um die Witwe eines Gemeinen handelt. Berechnung der Abfindung. Die Abfindung erfolgt auf Grund einer Ta⸗ belle, die ſich nach dem Lebensalter richtet und 3z. B. bei dem 21. Lebensjahre das 18½% fache, beim 30. Lebensjahre das 16½ fache, beim 40. Lebensjahre das 130Aſfache und beim 55. Lebens⸗ jahve das 8 4fache der zu kapitaliſterenden Jaßh⸗ resbezüige gewährt. Bei Kapitaliſterung der Kriegszulage(180 Mk.) und der einfachen Ver⸗ ſtümmelungszulage(324 Mk.) kann der Einund⸗ zwanzigjährige 3 330 und 5 994 gleich 9 324 Mk. und der Fünfundzwanzigjährige 1485 und 2673 gleich 4158 Mk. erhalten. Maßgebend iſt das Lebensjahr, das der An⸗ tragſteller in dem auf den Antrag folgenden Jahre vollendet. Sicherungsmaßnahmen. Um den Verwendungszweck nach Möglichkeit zu einem dauernden zu geſtalten und einem Ver⸗ luſt des Abfindungskapitals nach Möglichkeit vorzubeugen, ſieht das Geſetz im Intereſſe der guten Menſchen“ leicht abfinden. Seine Arbeits⸗ kraft als ſchaffender, wie als— genjal— repro⸗ duzterender Künſtler dürfte ihresgleichen heute kaum haben. Dabei war er als Lehrer und Berater unermüdlich tätig. Ein Gegengewicht bot ihm der zwang⸗ und harmloſe, von Froh⸗ und gelegentlich wohl auch von Uebermut getra⸗ gene Verkehr im Freundeskreiſe, zu dem ihm eine treue, ſeinem Wohle ſich weihende Lebens⸗ gefährtin in Aufopferung den trauten Familien⸗ kreis erweiterte. Wer kann ſagen, was er in ſeiner Kunſt uns noch alles hätte offenbaren können, der mit einer gewiffen Haſt und Un⸗ geduld zahlreiche Kunſtſchätze uns zuwarf und anvertraute! Iſt es nicht wie eine leiſe Vor⸗ ahnung, wenn er ſeine Harfe in den letzten Zeiten ſtimmt auf die Worte des Eichendorff⸗ ſchen„Einſiedlers“:„Komm, Troſt der Welt, du ſtille Nacht“ und des Hebbelſchen Requiems? Augeſichts ſeines Todes wollen wir an ein Chriſtuswort anknüpfen, deſſen Sinn uns da klar wird; fügen wir zu der Heldenklage die Heldenfeier!„Siehe, er iſt nicht geſtorben, ſondern er lebet.“ Max Reger iſt nicht geſtorben, er lebet! Er lebt in ſeinen zahlreichen Werken, deren von keiner nennenswerten Pauſe unter⸗ brochenes Werden und Wachſen felbſt ſeine in⸗ timeren Kunſtfreunde ſtändig in Atem hielt, ſo daß ſie im Aufnehmen kaum mitkommen konnten. Jetzt wird für viele, ſelbſt unter den ernſten Künſtlern, erſt eigentlich die Bekanntſchaft mit dem echten wahren Reger anheben, der in ſeiner äußerlich unbekümmerten, vertrauenden Art nicht ſelten Mißdeutungen ausgeſetzt war und, ähnlich wie der als„Luſtigmacher“ bezeichnete aufſtrebende Symphoniker J. Haydn, von den zöpfiſchen Zeremonienmeiſtern unſerer muſika⸗ liſchen Zunft häufig ſogar nicht recht ernſt ge⸗ nommen wurde. Jetzt erſt wird auch der, dem bei Lebzeiten Regers das Herz durch kleinliches Parteigetriebe verriegelt und das Auge geblen⸗ det war, den Meiſter ſehen und lieben lernen, nämlich im Lichte ſeiner Kunſt. Für uns, ſeine getreuen, wie für die draußenſtehenden Kunſt⸗ genoſſen gilt und gelte das Wort: „Er iſt nicht geſtorben, ſondern er lebet!“ Abgefundenen verſchiedene Sicherungsmaßnah⸗ men vor. Die Auszahlung hat ſo zu erfolgen, daß das Geld nur für den angegebenen Zweck Verwen⸗ dung findet, auch iſt durch geeignete Maßnahmen (Eintragung einer Sicherungshypothek und der⸗ gleichen) dafür zu ſorgen, daß das Grundſtück nicht alsbald weiter veräußert wird. Die Eintragung einer Sicherungshypothel kann auch verlangt werden, um die Rückzahlung der Abfindung für den Fall der Vereitelung des Zwecks der Kapitalabfindung oder für den Fall der Wiederverheiratung einer abgefundenen Witwe ſicher zu ſtellen. Rückzahlung der Abfindungsſumme. Wiederaufleben der Verſorgungsgebührniſſe. Auf Erfordern der Militärbehörde iſt die Ab⸗ findungsſumme zurückzuzahlen, wenn ſie nicht innerhalb einer beſtimmten Friſt für den ange⸗ gebenen Zweck verwendet iſt oder wenn der Zweck der Kapitalabfindung vereitelt wird. Im letzte⸗ ren Falle beſchränkt ſich die Verpflichtung zur Rückzahlung auf den Betrag, auf den die Ab⸗ findungsſumme feſtzuſetzen geweſen wäre, wenn der Abgefundene den Antrag auf Kapitalabfin⸗ dung im Zeitpunkte der Rückforderung geſtellt hätte. Die Verſorgungsgebührniſſe leben mit dem auf die Rückzahlung folgenden Monatserſten wieder auf. Das gleiche gilt bei freiwilliger Rückzahlung der Abfindungsſumme, die genehmigt werden kann, wenn der Abgefundene zur Erlangung einer anderen Erwerbsmöglichkeit das Grund⸗ ſtück weiter veräußert oder wenn andere wich⸗ tige Gründe vorliegen. Der Berechnung des zurückzuzahlenden Betrages iſt in dieſem Falle der Zeitpunkt der Rückzahlung zu Grunde zu legen. Wiederverheiratung abgefundener Witwen. Wenn eine abgefupdene Witwe ſich wieder verheiratet, ſo hat ſie die Abfindungsſumme zu⸗ rückzuzahlen; hiervon werden jedoch in Abzug gebracht die durch die Abfindung erloſchenen, bis zur Wiederverheiratung fällig geweſenen Ver⸗ ſorgungsgebührniſſe und ferner der dreifache Jahresbetrag dieſer Beträge. Liegen beſondere Umſtände vor, ſo kann von der Rückzahlung ganz oder teilweiſe abgeſehen werden. Verfahren. Die Anträge auf Kapitalabfindung ſind ebenſo wie die ſonſtigen Anträge im militäriſchen Ver⸗ ſorgungsverfahren, von Kriegsbeſchädigten beim Bezirksfeldwebel, von Kriegerwitwen bei der Ortspolizeibehörde anzubringen, wo ſie auch Auskunft über das weitere Verfahren, das noch durch Ausführungsbeſtimmungen des Bundes⸗ rats und der einzelnen Bundesſtaaten zu regeln iſt, erhalten. Die Entſcheidung über die Kapitalabfindung trifft die oberſte Militär⸗Verwaltungsbehörde (Kriegsminiſterium des betreffenden Kontin⸗ gents, Reichsmarineamt, Reichskolonialamt). Aus Stadt und Land. * Mannheim, den 19. Juni 1916. eeeeeeeeeeteeeee Mit N dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe wurde dem Fürſten von Fürſtenberg ver⸗ liehen. * KHebertragen wurde dem Reviſionsaſſiſtenten (Finanzaſſiſtenten) Emil Riffel beim Großh. Miniſterium des Kultus und Unterrichts die etatmäßige Stelle eines Bureaubeamten mit der Amtsbezeichnung„Repiſor“. * Verliehen wurde dem Bureaubeamten Regi⸗ ſtrator Julius Kayßer beim Großh. Miniſte⸗ rium des Kultus und Unterrichts der Titel Reviſor. * Einmachen ohne Zucker. In den Kreiſen der Hausfrauen iſt man beunruhigt darüber, daß in dieſem Jahr zur Einmachzeit ſo wenig Zucker zur Verfügung ſteht. Man begegnet nicht ſelten der Anſicht, daß man ohne Zucker überhaupt nicht ein⸗ machen könne. Dem iſt durchaus nicht ſo. Alles Obſt läßt ſich auch ohne jeglichen Zuckerzuſatz ein⸗ machen. Die Haltbarkeit leidet nicht not, wenn nur richtig gearbeitet wird. Als zweckmäßigſtes Verfahren ſei kurz folgendes genannt: Die Früchte werden in dem auch ſonſt üblichen Reifeſtadium berwendet. Sie werden gereinigt und ev. wie ſonſt zerkleinert. In einem Dämpfer oder Frucht⸗ ſaftapparat werden ſie halbweich vorgedämpft. Je nach Fruchtart dauert dieſes Dämpfen 10—20 Mi⸗ nuten. Noch heiß füllt man die Früchte in die bereit geſtellten, angewärmten Gefäße und gibt den beim Dämpfen gewonnenen Fruchtſaft dar⸗ über. Wenn dabei die Gefäße nicht ganz voll werden ſollten, ſchadets nicht. Es iſt nur ein Schönheitsfehler, der auf die Haltbarkeit keinerlei Einfluß hat. Steht etwas Zucker zur Verfügung, ſo gebe man auf das einzelne Gefäß einige Löffel⸗ chen voll in den gewonnenen Saft oder nach dem Auffüllen oben auf. Kirſchen, Heidelkeeren, Zwet⸗ ſchen, Mirabellen, Aprikoſen ete. ſchmecken ohne Zucker ganz famds; Pfirſiche, Reineklauden, Birnen ſind nach leichtem Zuckerſatz beſſer. Wenn erwünſcht, kann ſpäter beim Gebrauch entſprechend noch geſüßt werden. Die verſchloſſenen Gefäße werden die ſonſt übliche Zeit und bei der ſonſt angewendeten Temperatur ſteriliſiert. Durch das Vordämpfen wird auch das ſo läſtige Steigen der Früchte im Gefüß vermieden. Es ſei bei dieſer Gelegenheit auch auf die billigen Krüge und Fla⸗ ſchen verwieſen, die ſich gerade zum Einmachen ohne Zucker, wo vielleicht nicht alle Früchte mit Flüſſigkeit überdeckt ſind, mit viel Vorteil ver⸗ wenden laſſen. B. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert mor⸗ gen Dienslag Herr Kaufmann Theodor Schön⸗ hütte mit ſeiner Gattin Anna geb. Ziethen, Alphornſtraße 44a. * Maßnahmen zugunſten des Hatelgewerbes. Der Internationale Hotelbeſitzer⸗Verein hat in einer an die preußiſche Regierung und an den preußi⸗ ſchen Landtag gerichteten Eingabe auf die ernſte wirtſchaftliche Notlage des deukſchen Hotelgewerbes hingewiefen, die durch den Rückgang des Fremden⸗ verkehrs um 25 bis 60 Prozent und die Teuerung der Lebensmittel hervorgerufen wurde. Nach den Erhebungen ſei in den deutſchen Hotelunterneh⸗ mungen nahezu eine Milliarde Kapital angelegt. Unter Bezugnahme auf die von der ſchweizeriſchen, ikalieniſchen und öſterreichiſchen Regierung für das Hotelgewerbe bereits getroffenen Notſtandsmaß⸗ nahmen wird um ſtaatliche Kredithilfe, Unter⸗ brechung des Laufs der Kapitaltilgung kei Til⸗ gungshypotheken für die Dauer des Krieges, Ver⸗ längerung der Friſt für geſtundete Hypotheken⸗ zinſen, Erlaſſung der kommunalen Gewerbeſteuern, ſofern ſie 20 Prozent vom jährlichen Reinertrag des Hatelbetriebes überſteigen, und die Stundung fällig werdenden Hypo⸗ apitalien bis 3 Jahre na i ̃ ee Jah ch Beendigung des *Typdesfall. Freitag Nacht ſtarb au Landgut Haus 5 cht f f ſeinem Hülloch bei Munſtereifel Herr Geh. Kommerzienrat Franz Hanjel am ſchlag im 74. Lebensfahre. Mit Geheidern Frang Haniel iſt eine der führenden Per⸗ ſönlichkeiten der rheiniſch⸗weſtfäli duſtri dahingegangen. Er war See Kohlenhandlung und Reederei Franz Haniel u. Co. in Ruhrort und Mitinhaber der großen Maſchinen⸗ fabrik Haniel zu. Lueg in Düſſeldorf. Vermöge des Beſitzes ſeiner Familie an den Zechen Rhein⸗ preußen, Neumühl und Zollverein ſtand er an der Spitze dieſer Zechen und nahm im rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Kohlenbergbau eine führende Stel⸗ Iung ein. In ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Aufſichtsrats der Gutehoffnungshütte ſtand er auch in enger Fühlung mit der Gr-ßeiſeninduftrie. Er war ferner Mitglied des Aufſichtsrats des Kohlenſyndikats, des Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes des Bergbauvereins und des Geſchäfts⸗ ausſchuſſes des Zechenverbandes. Auch der Auf⸗ ſichtsrat der Bergwerksgeſellſchaft Hibernia zählte ihn zu ſeinen Mitgliedern. In allen dieſen Stellungen hat er eine ſtille aber umſichtige und eifrige induſtrielle Tätigkeit entfaltet und ſeinem Rat aufmerkſame Beachtung in den beteiligten Kreiſen geſichert. Dem Herrenhaus gehörte er ſeit dem Jahre 1905 an, krat aber dort weniger hervor. Groß und zahlreich waren die Summen, welche ſtill aus ſeiner Hand für wirtſchaftliche, ſogziale oder künſtleriſche Zwecke floſfen. Diebſtähle. Am 14. 6. wurde aus einem Lagerplatz in der verlängerten Schimperſtraße eine—9 Metex lange Giſen bahn entwendet. Die Schiene wurde mit dem Hand⸗ wagen Nr. 3 der Firma G. Roos, N 5, 11, dur die Liebigſtraße nach den Langeröttern 5 5 fahren und der leere Handwagen dann in der Waldhofſtraße bei der Firma Benz u. Co. ſtehen gelaſſen. Täter ſind zwei junge Leute, von denen der eine etwa 20. Jahre alt, 1,65 Meter groß, ſchlank, bartlos mit dunklem Anzug, der andere etwa 17 Jahre alt, 1,45—1,50 Meter groß, ſchlank, mit kurzem, bräunlichen Ueberzieher und ſteifen Filzhut beſchrieben wird. In der Nacht vom 8. auf 4. Juni wurden aus einem eingefriedigten, kei der Herzogenriedſtraße gelegenen Garten durch Ueberſteigen etwa 30 Bohnenſtangen aus Fichten⸗ holg, von 2% Meter Länge, entwendet, ferner in der Nacht vom 10. auf 11. Juni aus einem Stall am Huthorſtweg ein ſchwarzer 1½% jähriger und 3 ſchwarz und weißgefleckte 3Jjährige Starl⸗ haſen. Am Tatort ließ der Täter die Oberteile von 5 ſchwarzen Frauenſtrümpfen, einen ange⸗ ſtrickten Strumpf und 3 Knäuel Wolle zurück, welche auch geſtohlen ſein dürften. Am 11. Juni wurde im Verbindungskanal ein eichener N achen mit einer Kette entwendet. Auf dem hinteren Teil ſind die Buchſtaben II. Z. eingeſchnitten. Am 27. Mai, nachmittags 2,50 Uhr, wurden auf dem Bahnſteig des hieſigen Hauptbahnhofes von un⸗ bekanntem Täter entwendet: Zwei gelblederne, etwa 25 Zentimeter lange und 10—12 Zenti⸗ meter breite Sanitätstaſchen mit zwei Schlaufen zum Befeſtigen am Koppel. In der einen Taſche befanden ſich verſchiedene Medika⸗ mente und in der anderen Verbandſtoffe. Beide Taſchen waren in grauem, geripptem Packpapier eingepackt. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannfchaft wird gebeten. Polizeibericht vom 19. Juni.(Schluß.) Unfälle. Am 15. ds. Mts. nachmittags fiel in einem Fabrikanweſen an der Friedrichsfelder⸗ ſtraße hier einem 52 Jahre alten Taglöhner ein ſchweres eiſernes Rad auf den rechten Fuß. Gr trug ſo erhebliche Quetſchungen davon, daß er mittelſt Droſchke ins Allgemeine Krankenhaus berbracht werden mußte. Ein in den 40er Jahren ſtehender, bis jetzt unbekannter Mann ſtürgte am 17. ds. Mts. vormittags in betrunkenem Zuſtande die diesſeitige Treppe des Lindenhofſtegs herunter und blieb bewußtlos liegen. Mit einer erheblichen Wunde am Hinterkopf wurde er mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus überführt.— Am gleichen Tage nachts 10½ Uhr fiel eine 23 Jahre alte ledige Fabrikarbeiterin von Schwetzingen in einem Fabrikanweſen in Rheinau in einen Bottich und zog ſich eine Verletzung am Hinterkopf zu. Sie wurde mit dem Sanitäts⸗ wagen ins Allgemeine Krankenhaus verbracht.— Vor dem Hauſe J 5, 1 fiel am 17. ds. Mts., abends 6% Uhr, eine 61 Jahre alte Heizersehefrau von hier in einer Menſchenanſammlung dortſelbſt zu Boden und erlitt dabei am Hinterkopf eine Beule und eine blutende Verletzung⸗ Infolge eines Fehltritts ſtürzte geſtern Vormittag 8 Uhr ein 36 Jahre alter verheirateter Schloſſer von Rheinau im Elektrigitätswerk dortſelbſt im Ma⸗ ſchinenraum durch eine im Fußboden befindliche Oeffnung 4½ Meter tief in den Keller hinunter. Er zog ſich dabei erhebliche Verletzungen am Kopfe, ſowie Quetſchungen des linken Armes und Oberſchenkels zu und wurde mit dem Sani⸗ tätswagen in das Heinrich Lanzkrankenhaus hier⸗ her überführt. Schwächeanfall. Einen Schwächeanfall er⸗ litt am 17. ds. Mts., vormittags 9 Uhr, eine 63 Jahre alte Ehefrau von hier am Kaiſerring in den Anlagen vor N 7. Von Vorübergehenden wurde ſie in das Haus O 7, 18 verbracht und von da aus mit dem Sanitätswagen nach ihrer Woh⸗ nung in der Kepplerſtraße überführt. Epileptiſche Anfälle erlitten a) am 17. ds. Mts. vormittags vor dem Hauſe D 4, 12 hier eine 35 Jahre alte Hafenarbeitersehefrau von hier, b) am 18. ds. Mts. nachmittags auf der Straßen⸗ 4. Seite. Momtag, den 19. Jun 1918 kreuzung Friedrich⸗ und Neckarauerſtraße in Neckarau eine 37 Jahre alte Taglöhnersehefrau von dort. Beide erholten ſich nach kurzer Zeit vonf den Anfällen und konnten geben. Verhaftet wurden 26 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Metzger von Rottweil, ein Taglöhner von Senn⸗ feld und ein ſolcher von Ludwig en, ſowie ein Fuhrmann von hier, alle wegen Diebſtahls und ein Taglöhner von Emmendingen wegen Betrugs und Urkundenfälſchung. vereinsnachrichten. * Der Stenographenverein Gabelsberger hielt kürzlich ſeine diesjährige Generalberſamm⸗ lung ab. Nach einigen vom Vorſitzenden, Herrn Karl Scheffel, gemachten geſchäftlichen Mittei⸗ lungen erſtattete der Schriftführer, Herr Robert Haaz, den Rechenſchaftsbericht für das abgelau⸗ fene Vereinsjahr, in dem die Einwirkungen des Krieges auf das Vereinsleben und auf die Be⸗ ſtrebungen zur Schaffung einer deutſchen Ein⸗ heitsſtenographie geſchildert wurden. Von den im Jelde ſtehenden Mitgliedern wurden 22 mit dem Eiſernen Kreuz und ſonſtigen Ehrenzeichen ausge⸗ zeichnet. 172 Mitglieder ſtehen heute noch unter den Fahnen. Außer den Zeitungen, die die Mitglieder im Felde und in den Garniſonen regelmäßig er⸗ halten und draußen allenthalben als angenehme ſich nach Hauſe ke⸗ Abwechſlung empfunden werden, wurden 379 Pa⸗ kete mit Liebesgaben verſandt. Der Verein zählt heute zuſammen mit der Damenabteilung über 700 Mitglieder. Die Unterrichtstätigkeit war im letzten Kriegsjahr eine größere als ſonſt im Frie⸗ den. Die Kursteilnehmer konnten bei einem Wett⸗ ſchreiben, bei dem 120 gute Preiſe vergeben wer⸗ den konnten, ihre Fertigkeit erproben. Trotz großer Aufwendungen für die Unterrichtserteilung und für Liebesgaben konnte ein namhafter Kaſſen⸗ überſchuß erzielt werden. Bei der Vorſtandswahl wurden wiedergewählt Herr Karl Scheffel als Vorſitzender, Herr Wilh. Jäck als 2. Vorſitzender und Kaſſierer, Herr Robert Haas als Schrift⸗ führer und als Erſatzmann für dieſen Herr Ludtw. Schäfer. Der Verein bezweckt die Einführung der kaufmänniſchen Jugend in die Kurzſchrift Ga⸗ belsbergers und die Heranbildung von Geſchäfts⸗ und praktiſchen Stenographen. Das Unterrichts⸗ lokal befindet ſich in der U 2⸗Schule, das Vereins⸗ lokal in der Liedertafel, K 2, 31. vergnügungen. * Apöllotheater. Einen wirklich beiſpielloſen Er⸗ folg hat„Polenblut“ zu verzeichnen. Auch die letz⸗ ten Vorſtellungen waren ſehr gut beſucht, ſo daß die Direktion die Operette vorläufig noch auf dem Spielplan beläßt. Heute Montag findet bereits die 15. Aufführung ſtatt. Aus Eudwigshafſen. * Unglücksfall. Am Samstag abend ſtieß an der Unterführung in der Schützenſtraße ein Radfahrer derart heftig auf einen Straßen⸗ bahnwagen, daß er vom Rade ſtürzie und be⸗ wußtlos liegen blieb. Der Verunglückte, ein verheirateter Müller, mußte ins Krankenhaus verbracht werden. * Berhaftete Hühnermarder. In letzter Zeit wurden mehrere Fälle bekannt, in denen Hühner⸗ ſtällen von unberufener Seite Beſuch abgeſtattet wurde. Meiſt wurden die Hühner an Ort und Stelle getötet, um jede Eutdeckungsmöglichkeit hintanzuhalten. Nun iſt es gelungen, Samstag nacht drei ſolcher Diebe auf friſcher Tat zu erwiſchen und feſtzunehmen. Es ſind der Haſen⸗ arbetiter Johann Wenz aus Oggersheim, der Tagner Friedrich Alles und der Hafenarbeiter Georg Roth, letztere beide von hier, die alle 9 der 50er Jahre ſtehen und verhetratet ind. Aus dem Großherzogtum. 7 Heddesheim, 17. Juni. Den Helden⸗ tod ſtarb Vizefeldwebel und Offiziersaſptrant Karl Bickel(Sohn des Bauunternehmers Bickel hier). Derſelbe trat voriges Jahr als 17jähriger Freiwilliger ins Heer ein und zeich⸗ nete ſich durch Furchtloſigkeit und Tapferkeit aus, wie ſein Hauptmann in einem Beileids⸗ ſchreiben hervorhebt. Heddesheim, 18. Juni. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern hier. Ein Ajähriger Knabe(Vater z. Zt. zum Militär ein⸗ 5 8 wurde im Felde don einem Fuhrwerk überfahren und ſtarb alsbald. Weinheim, 18. Juni. ei einem heute Nachmittag hier veranſtalteten Wettſpiel zwi⸗ ſchen dem hieſtgen Fußballvevein und der„Ger⸗ mania“ Pfungſtadt brach ein Mitglied der er⸗ ſten Maunſchaft des Pfungſtadter Klubs das linke Bein. Der Verunglückte wurde mit⸗ tels Tragbahre der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz zum hieſigen Bahnhof und im Zuge nach Pfungſtadt überführt. r. Heidelberg, 19. Juni. Am Samstag Mittag trafen mit dem Zug.22 Uhr die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen, türkiſchen und bulgariſchen Offiziere vom Deutſchen Geneſungsheim Wiesbaden und von Bad Nau⸗ heim, worunter ein bulgariſcher und türkiſcher General, hier ein, empfangen von der Stadtver⸗ waltung und dem Verkehrsverein, worauf mit geſchmückten Sonderwagen der elektr. Straßen⸗ bahn die Fahrt zum Schloß angetreten und wäh⸗ rend des Schloß⸗Konzertes der Kaffee eingenom⸗ men wurde. Nach Beſichtigung des Schloſſes und der Kriegsbeute⸗Ausſtellung und einem Rundgang durch den Schloßgarten ging es zur Stadt zurück behufs Entgegennahme des von der Stadt dargebotenen Eſſens in den feſtlich deko⸗ rierten Räumen des„Hotel Heidelberger Hof“ (Grand Hotel). Während des Mahles brachte Oberbürgermeiſter Dr. Walz einen Trinkſpruch auf die verbündeten Monarchen aus, worauf der türkiſche General auf Deutſchlands und deſſen verbündeten Heere ſprach. Dr. Holzberg drückte ſeine Freude, der Einladung hierher ge⸗ folgt zu ſein, aus. Vor der Abfahrt der Gäſte um.28 Uhr abends verſammelte ſich eine große Meuſchenmenge vor dem Hotel und dem Bahn⸗ ha ErD „ für das ſo verließen ſie mit d Stadt i der A brauſt ein Ruf wie 2 be. Tauberbiſchofsh Prinz Max von Bade Stadt zum Beſuch ten. Er erkundigte Verwundungen und. gen. 7. Juni. 3 Großherzogs wird am Sonntag, den 9. Juli bei günſtiger Witterung im Stadtgarten unter Mitwirkung von Sängerchören ein Feſt⸗ konzert veranſtalten, deſſen Reinerträgnis zur Beſchaffung von Liebesgaben für badiſche Truppen beſtimmt iſt.— Int diesjährigen Gemeindevoranſchlag iſt wieder ein Betrag von 10000 Mark zu Ehrengaben an bedürf⸗ tige Veteranen von 1870/71 vorgeſehen. Die Gaben ſollen guf den Geburtsta Großherzogs(9. Juli) Ettlingen, 17. Juni. Landwirtſchaftskammer wird in der Nähe hieſtgen Staatsba! tungseinrichtung größeren Ui ſchaffen, in welcher täglich gegen 300 Zt ohne Zucker fachgemäß verarbeitet werden ſollen. * Pforzheim, 17. Juni. Am heutigen Tage kann der 75 Jahre alte Graveur Auguſt Ludwig Bauer von hier mit ſeiner Ehefrau Barbara geb. Weiß aus Salmbach, die im Alter von 77 Jahren ſteht, das goldene Hoch⸗ 3eitsjubiläum feiern.— Die Witwe des Graveurs Karl Schneider, Eliſabeth geb. Diehl aus Bauſchlott, trat, noch verhältnis⸗ mäßig rüſtig, in ihr 100. Lebensjahr. Pfalz, heſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 17. Junl. Das kleinſte Neuſtadter Wirtshaus, das wegen ſeines niedri⸗ gen Einganges den Namen„Hotel Bück⸗ Dich!“ führt, wurde im Zwangswege verſteigert 580 ging für 3200 Mark an Nickolaus Becker über. Ungſtein, 17. Juni. Am letzten Mitt⸗ woch ließ Herr J. Menzer in Neckargemünd etwa 80 Fuder Weißweine der Winzergenoſſen⸗ ſchaft Ungſtein und 20 Fuder Rotwein des Winzervereins Kallſtadt verſteigern, und erlöſte insgeſamt 198 960 Mark. Herr Menzer hat dieſen Wein vor einiger Zeit freihändig gekauft zu einem Durchſchnittspreis von zirka 1100 Mark pro Fuder und hat ihn nun, ohne daß er den Keller gewechſelt hat, wieder verſteigert, und dabei Preiſe von 1300 bis zu 5000 Mark pro Fuder erzielt. Er dürfte alſo einen Geſamt⸗ gewinn von 70—80000 Mark erzielt haben. Das ſind Kriegsgewinne des Weinhandels. 8 Kaiſerslautern, 15. Juni. Große Lücken werden zurzeit in uralte Natur⸗ denkmalbeſtände in der Nähe des Don⸗ nersberges, der höchſten Erhebung der Rhein⸗ pfalz, geſchlagen. In der Umgebung des idyl⸗ liſch gelegenen Dörſchens Dannenfels befinden ſich wunderbare, vielhundertjährige Kaſta⸗ nienwaldungen, in denen zurzeit eine ganze Reihe der ſtolzeſten Baumrieſen gefällt werden. Dieſe Kaſtanienparks, die als die älte⸗ ſten, größten und ſchönſten nördlich der Alpen gelten, befinden ſich in Privatbeſitz, ſodaß die Behörden vorerſt nicht direkt zum Schutze der Naturſchönheiten eingreifſen können. Seit Men⸗ ſchengedenken haben die Bäume, darunter wahre Veteranen des Pfälzerwaldes, große Anziehungs⸗ kraft auf fremde und einheimiſche Naturfreunde ausgeübt und die weitgeſtreckten Kaſtanienhaine bildeten das Ziel zahlreicher Wanderer von fern und nah. Sachverſtändige ſind der Anſicht, daß die Mehrzahl der alten Prachtexemplare noch aus der Zeit des 30jährigen Krieges ſtammt. Ein⸗ zelne Stämme haben 6 bis 8 Meter Umfang, maleriſch⸗wirkungsreiche Stammbildungen, ſowie reich gegliedertes, trutzig gerecktes Aſt⸗ und Zweigwerk und gewaltige Laubdächer erhöhen den Eindruck der altehrwürdigen Baumwelt. Nunmehr ſind Beſtrebungen im Gange, wenig⸗ ſtens die bisher noch verſchont gebliebenen Ab⸗ teilungen der zerſtörenden Axx des Fällers zu entziehen, Naturſchutzbeſtrebungen, denen im Intereſſe einer weit über die Pfalz hinaus be⸗ kannten Sehenswürdigkeit nur voller Erfolg zu wünſchen iſt. 0 Gerichtszeitung. “ Mosbach, 17. Juni. Die Landwirte Johann Anton Keller und Wendelin Dörr, beide von Buchen, wurden von der hieſigen Strafkammer wegen Getreideverheimli⸗ chung bei der Beſtandsaufnahme zu je 5000 Mark Geldſtrafe und Tragung ſämtlicher Koſten verurteilt. Die Angeklaten hatten bei der Beſtandserhebung einige 70 Zentner Getreide weniger angegeben, als ſie im Vorrat hatten. §Zweihrücken, 17. Juni. Aus dem Unter⸗ ſuchungsgefängnis wurden geſtern vormittag dem Schöffengericht die Reiſenden Peter Scheer aus Straßburg i. Elſ. und Emil Röſch aus Kaiſerslautern vorgeführt, die ſich wegen umfangreicher Betrügereien und wegen der Marktlage gegenüber unangemeſſen hohen Preisgewinnes zu verantworten hatten. Ende des vergangenen Jahres erſchienen in zahlreichen Kaufläden der Stadt Zweibrücken, der Orte Irheim, Bubenhauſen und Ernſtweiler die zwei Beſchuldigten mit der Anpreiſung, ſie ſeien Vertreter eines großen Geſchäftes in Mann⸗ heim, das die gefallenen Pferde der Schlacht⸗ felder ankaufe und aus den Kadavern ein aus⸗ gezeichnetes Seifenmehl als Waſchmittel herſtelle. Infolge der Seifenknappheit machten die Beiden glänzende Geſchäfte; das Kilo des Mittels, das ſie mit dem hübſchen Namen„Frauenlob“ aus⸗ gezeichnet hatten, koſtete 70 Pfg. Bei der Probe des Waſchmittels erſahen aber die Käufer zu ihrem Schrecken, daß ſie ganz gehörig herein⸗ gefallen waren. Die Ware war gewöhnliches Fettlaugenmehl ſchlechteſter Sorte, das in jedem Geſchäft zu höchſtens 30 Pfg. für das Kilo zu ben war. Die polizeilichen Ermittelungen Zur Feier des bahnhofs eine O,bſtverwer⸗ sweis igs Gefäng Obſt burger, N Obf gaben B 9 Mittel bei den autern, Moog ⸗Zwei⸗ ſtmann⸗Kaiſerslautern zentner⸗ zum Preiſe von ilo. Unter Zu⸗ tes von 30 Pfg. demnach einen 3 vom Hundert ertigen Waſchmittel. ießen ſie ſich nicht ein, im„nur waggon⸗ ten ſie den Abnehmern iſe und Kerzen in Aus⸗ um Aufträge zu erzielen. Zum Schluſſe der mit einem großen Zeugenaufgebot durch⸗ geführten Beweisaufnahme bezeichnete der Ver⸗ treter der Anklage das Vorgehen der Beſchul⸗ digten als den dummſten, frechſten und unverſchämteſten Schwindel des einſchlägigen es, kennzeichnete die Unverfroren⸗ iger bei Ausbeutung der Notlage nur 18 bis 20 Pfg. für grundelegung eines Ma 1 U 7 erung von Kerr und beantragte „ſchwunghaft angeſichts des betriebenen Verkaufes che Gefängnisſtrafen. Der ſchon vor⸗ fte Röſch wurde ſchließlich zu drei Monaten, Scheer zu zwei Monaten nis verurteilt.— Auch in der Hom⸗ e und Kaiſerslauderer Gegend hnliche Gaſtſpiele, ſodaß ihr ge⸗ meingefährliches Treiben noch weltere wohl⸗ verdiente Strafe finden wird. Letzte Meldungen. Erfolgreiche Abwehr ruſſiſcher und italieniſcher Angriffe. Der Wiener Bericht. Wien, 19. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Kuſſiſcher Kriegsſchauplatz. In der nördlichen Bukowina und in Oſtgalizien keine beſonderen EGreig⸗ niſſe. Südöſtlich von Lopuczno griff der Feind mit großer Ueberlegenheit unſere Stellungen an. Das bewährte Jufanterieregiment Nr. 44 ſchlug, unterſtützt von vortrefflicher Artillerie⸗ wirkung, die 9 Glieder tiefen Sturmkolonnen ohne Einſatz von Reſerve zurück. Der Feind erlitt ſchwere Verluſte. Auch ein in die⸗ ſem Raume verſuchter Nachtangriff ſcheiterte. Bei Gorochomw und Vo⸗ kaczy wieſen wir ſtarke ruſſiſche Gegenau⸗ griffe ab. Am oberen Stochod wurde Raum gewonnen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern abend wiederholte ſich das ſehr heftige Feuer der Italiener gegen unſere Stellungen zwiſchen dem Meere und dem Monte dei ſei Buſt. Ein Verſuch des Feindes bei Selz vorzugehen, wurde ſofort vereitelt. Im nördlichen Abſchnitt der Höhe von Do⸗ berdo kam es zu lebhaften Minenwerfer⸗ und Handgranatenkämpfen. An der Dolomitenfront ſchei⸗ terte ein feindlicher Nachtangriff bei Rufreddo. An der Front zwiſchen Brenta und Aſtig o wieſen unſere Truppen wieder zahl⸗ eiche Vorſtöſſet der alener darunter einen ſtarken Angriff nördlich des Monte Meletta, ab. Südlich des Buſiballo wurde der nächſte Höhenrücken erobert. Drei feindliche Vorſtöße mißlaugen. In dieſen Kämpfen wurden über 700 Italiener, darunter 25. Offiziere gefangen genommen, 7 Ma⸗ ſchinengewehre und ein Minenwerfer erbeutet. Stidsſtlicher Kriegoſchauplatz. An der unteren Vojuſa in den letzten Tagen Geſchützkämpfe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Me Seeſchlacht in der Nordſee. Feſtſtellungen. EBerlin, 19. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Amtlich wird ſoeben eine Schilderung der See⸗ ſchlacht in der Nordſee nach den Eindrücken der während und nach der Schlacht gemachten eng⸗ liſchen Gefangenen(insgeſamt 177) veröffent⸗ licht. Aus dem Ergebnis dieſes Berichtes wird ſich vielleicht folgendes feſthalten laſſen: J. Aus den Ausſagen der engliſchen Gefan⸗ genen geht u. a. beſonders hervor: 1. Das engliſche Gros hat an der Schlacht teilgenommen. 2 Die deutſche Flotte hat gegen eine er⸗ drückende(ungefähr doppelte) Ueber⸗ macht gekämpft. 3. Die engliſche Flotte hat das Schlacht⸗ feld verlaſſen. während des erſten Teiles der Schlacht ſechs engliſchen Kreuzern gegenübergeſtanden und während dieſer Zeit drei Schlachtkrenzer vernichtet. II. Nach den Flottenliſten beſitzt die engliſche Schiffe von der Klaſſe„Queen Elizabeth“ und einſchließlich der drei Rohan Sovereign⸗Schiffe, an der Seeſchlacht teil: 27 bis 28 große Kampf⸗ ſchifſe. III. Aus den Gefangenenausſagen geht ſerner bei uns erfuhren, außerordentlich erfreut ſind. Sie hatten nach dem, was ſie in den engliſchen Zeitungen über Deutſche und Deutſchlaud ge⸗ leſen hatten, dergleichen nicht erwarbet. IV. Der am 31. Mai geſunkene Schlachtkrenzer „Inflexible“ hat ſ. Zt. im Seegefecht bei den Falklandsinſeln teilgenommen, in dem den bei⸗ den Schlachtkreuzern„Gneiſengu“ und„Scharn⸗ horſt“ der engliſche Schlachtkreuzer„Inflexible⸗ und drei Panzerkreuzer von der Devonſhire⸗ und Kentklaſſe gegenüberſtanden.— V. Die von un⸗ ſeren Schiffen gemachten 177 engliſche Gefangene ſetzen ſich zuſammen aus: 1 Fähnrich, 1 Mann von„Queen Elizabeth“, 2 Mann von„Indefa⸗ tigable“, 7 von„Tipperary“, 3 Offiziere, 2 Derk⸗ offiziere, 75 Mann von„Neſter“, 4 Offiziere, 68 Mann von„Nomad“, 14 Mann von der„Tul⸗ bulent“. Der amtliche Bericht ſelbſt war uns in Gegenſatz zu andern Blättern bis zum Redaß⸗ tionsſchluß der heutigen Abendausgabe durch das Wolfſſche Telegraphen⸗Büro noch nicht übermittelt worden, wir können ihn daher leider erſt morgen veröffentlichen.) Die Entente ſchützt veniſelos. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Juni.(Priv.⸗Tel. z..) Bafler Blätter melden aus Petersburg: Die Zeitung Wjedo⸗ moſti meldet aus Athen, daß von den Entente⸗ mächten Schutzmaßnahmen getroffen ſeien, um im Falle einer kritiſchen Wendung Veniſelos vor einer Verhaftung zu ſchützen. Für den Fall tätlicher Bedrohung der Perſon Veniſelos durch griechiſche Organe würden die Ententediplomaten in Athen ſofort zu Repräſalien ſchreiten. Keiſe der Königin von Rumänien nach Deutſchland? Berlin, 19. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Aus Budapeſt wird gemeldet, daß die Königin don Rumänien incognito eine Reiſe nach Deutſchland angetre⸗ ten habe. Bis heute mittag aber war bei der hieſigen rumäniſchen Geſandtſchaft keine Be⸗ ſtätigung dieſer Meldung eingetroffen. Auch von der Abſicht der Königin dieſe Reiſe zu unternehmen, die lediglich einem Beſuch ihrer Mutter in Coburg gelten würde, iſt in Berlin bisher nichts bekannt geworden. *** Berlin, 19. Juni.(WTB. Amtl.) Gleich⸗ mäßige Behandlung der deutſchen Feldwebelleutnants und der fran⸗ zöſiſchen Sousleutnants als Offi⸗ ziere. Vor einigen Monaten wurden die in deutſcher Gefangenſchaft befindlichen, aus dem Unteroffiziersſtande hervorgegangenen Sous⸗ leutnants aus den Offtzierslagern in die Mann⸗ ſchaftslager überführt, wo ſie als Unteroffiziere behandelt wurden. Dieſe Maßnahme war von der deutſchen Regierung als Gegenmaßnahme für die unwürdige Behandlung der kriegsgefan⸗ genen deutſchen Feldwebelleutnants in Frank⸗ rei ergrifſſen worden. Da nunmehr die fran⸗ zöſtſche Regierung Feldwebelleutnants in Offi⸗ zierslagern untergebracht hat und ihmen für die Zukunft ihrem Offiziersrang entſprechende Be⸗ handlung zuſicherte, ſo ſind auch die in Mann⸗ ſchaftslagern untergebrachten Sousleutnants ausnahmslos wieder in Offizierslager überführt worden. Kopenhagen, 19. Juni(WB Nicht. anttlich.) Die däniſche Generalpoſtdirektion teilt mit, daß die Engländer in Kirckwall von dem norwegiſchen Dampfer„Chriſtiania Fjord“ 32 Poſtſäcke, die von Amerisg nach Dänemark beſtinumt waren, beſchlag⸗ nahmt haben. Haag, 19. Juni.(WTB. Ni ich.) Amtliche Meldung: Das Jeuchtſchüff Nordhinder iſt einen ung 52 Gr. 4 Min. nördlicher Breite und 2 Gr. 40. Minuten öſtlicher Länge von Gycenwich verlegt worden. Die genaue Länge und Bveite wird ſpäter bekannt gegeben Marſeille, 19. Juni(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der kleineſ engliſche Dampfer „Sardinia“ iſt geſunken. 20 Mann der Beſatzung ſind gerettet. London, 19. Juni.(WTB. Nichtamtl) Daily Mail meldet aus Tientſin: Japani⸗ ſche Verſtärkungen ſind in Peking und Schanhaikwan angekommen. London, 19. Juni.(WrB. Nichtamtl.) Lloyds Agentur meldet, der ſpaniſche Meane geſunken ſei; die annſchaft ſei gelandet. Ottawa, 19. Juni.(WTB. Nichtauſiie Die Zahl der Kanadier, die im überſdeiſch 4. Die fünf deutſchen Schlachtkreuzer haben Heeresdienſt ſteht, beträgt 340 000. hervor, daß ſie über die gute Behandlung, die ſie 8 = 8 A ..— — 12 —* General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath —— Ddie Millionenunterschlagung im Schweizer Bankverein. Der ehemalige Haupfkassjier Bloch vom Schweizer Banverein wurde Samstag, wie schon berichtet, wegen Urkundenfalschung, Unterschla- gung und fahrlässigen Bankerotts zu 4% Jahren Zuchthaus verurteilt, worauf 9 Monate Unter- suchungshaft in Anrechnung kommen. Tlierzu wird ims ergänzend aus Basel geschrieben: „Die Untersuchungsbehörde hat bei einer Anzahl hiesiger Banken Erhebungen machen lassen über die gebräuchlichen Usanzen im Gall- gelcverkehr; dieselbe wWird bei fast allen Banken Sehr verschieden, nirgends aber gleich gehandhabt und es kanm daher von einem Ortsgebrauch wie dies von seiten des Banlvereins behauptet Wird, nickt gesprochen werden. Die vorgenom- menen Erhebungen erstrecke sich nicht nur auf die Art der Fevisionsvornahme im Bankverein, sondern auf das Privat- und Familienleben des Angeklagten; es Wwird festgestellt, daß Bloch„an- stänctig'“, aber nicht über seine Verhältnisse gelebt habe; weiter wird darauf wegen des Protestes des Verteidigers nicht eingetreten, weil dieser mit einem Antrag auf Vertagung zur Ergänzung des Beweismaterials drohte. Der Verteidiger stellt in- bezug auf die Beweisergänzung noch einige An- träge; er will ſestgestellt wWissen, Wwas der Unter- suchungsvichter mit dem Banlwverein über die in London zu machenden Erhebungen abgemacht und wWas in diesem Punkte über die Vereinbarung der Kosten vereinbart worden ist und endlich, ob es richtig sei, daß in London der Vertreter vor dem dortigen Richter sowohl die Interessen des Banle- vereins wie diejenigen der Basler Staatsanwalt⸗ schaft vertreten hat, womit bewiesen werden soll, daß eigentlich der Bankverein die Strafunter- suchung geführt und der Angelclagte in seinem Verteidigungsrecht verkürzt worden sei. Die wesenthchen dieser Anträge wurden abgelehut; dagegen wird zur Kenntnis der Richter gebracht, daß für die Kosten der Erhebungen in London der Bankverein die Garantie übernommen hat. Neben seiner Verhisfforderung, die sich nach Er- ledigung des Blochschen Konkurses ergibt und auf 3 410 000 Franken angegeben wird, verlangt der Bankverein noch weiter für seine Umtriebe und Bemühungen zur Entdeckung der Unter- schlagungen Blochs den Betrag von 15 000 Fran- ken, wWomit die Beweisaufnahme geschlossen wird. Der Staatsanwalt kommt um 11 Uhr zum Wort und begründet in aiderthalbstündigem Plaidoyer seine Anträge. Er häll die Anklage in vollem Umfange aufrecht und bezeichnet den vor- liegenden Fall als einzig in der Basler Gerichts- praxis, schon wegen der Höhe der unterschlage- nen Sunune von 2600 000 Franken, von welcher allerdings der größte Teil gedeckt ist. Dieser Be- trag rechtfertige eine sehr erhebliche Strafe, wWenn auch dem Angeklagten beachitenswerbe Mil- derumgsgründe zur Seite stehen, einmal, daß die Algemeinheit nicht durch ihn geschächgt wWorden, Sonderm nur die Aktionäre in der Dividende etwas verkürzt worden, danm aber durch die ü beraus mangelhafte Kontrolle des Baukver- eins, durch welche die Unterschlagungen sehr leicht gemacht wurden, wegen Unterschlagung, Betrug, Urkunclenfälschung und leichtsinnigen Bankrottes sei eine Gesamtzuchthausstrafe von 6 Jaltren auszusprechen; die Anrechnung eines Teiles der Untersuchimgshaft wird dem Urteil des Gerichts anheimgestellt. Die Nachmiſtagssitzung gehörte der Vertei- digung: aber zunächst kommt der Vertreter der Zivilpartei, um die Forderung aus den Unter- Schflagungen geltend zu machen und damit zugleich auch eine Rechtfertigung der Kontrollorgane des Banlevereins vorzunchmen. Die Entschädigungs- forderung aus der Unterschlagung solle Zur definitiven Erledigung auf dem Zivihweg verwiesen Werden, dagegen wird die Zusprechung der wWei- teren Forderung von 15 000 Franken für Bemühun- gen und Uuimntriebe bei der Entdeckung der Unter- schlagungen und eine fernere Forderung von 7000 Franken für eine Expertise des Generalin- Spelctorats des Barvereins im gegenwärtigen Stratverfahren gefordert. Der juristische Vertreter des Bankvereins wehrt sich in einem längeren Pladoyer gegen den der Leitung des Bankvereins gemachten Vorwurf der mangelnden Nontrolle; daß die Unterscinlagungen 80 lange ausgeführt werden konnten, das Hiege einzig am Mangel des Kontrollsystems, das übrigens bei allen a1ten Busleer Bankinstituten gellandhabt werde, und Sich auch bisher bewällrt hätte, das auch hier der Fall wWäre, wenn der Angeklagte seine Autoritit gegenüber allen andern Mitangestellten nicht allzusehr hervorgebehrt und diese dadurch abgeschreckt hätte, und schlieglich könne man doch nicht neben jeden selbbstindig arbeitenden Beamten auch einen Kontrolſbeamten stellen. Mit gespanmter Aufmerksameit folgten nicht nur die Richter, sondern auch das zahlreiche Auditorium den nun beginnenden Ausführungen des Verteidigers, dessen Nede man Wohl ein Meisterwerk der Nhetorik nennen darf, denn seine Aufgabe war keine leichte. Er beantragt Zunächst die Abweisung der weiteren über den Betrag der Unterschlagungen hinausgehenden Ent- Sahichgungsforderungen des Banlwereins; die Kosten der Untersuchung trage der Staat und Wenn die Zivi nebenher noch eine eigene Untersuchtug ihre, ein Expertise herstellen lasse, so habe sie bein Necht, dafür vom Angeklagten Rezalrang zu verlangen, auf jeden Fall müßte diese Forderung erheblich reduziert werden. Der Verteidiger bemerkt, es wäre ihm ein leichtes ge- Wesen, dem Prozesse eine Reihe jormeller Schwie- migleeiten zu bereiten; man hätte die geführte Un- tersuelnug beaustanden können, weil die Mit- Wirung des Banleereins resp. Seines juristischen Wertreters dabei allzu ersichtiich gewesen wäre; einmal der gewichtigste sei. richtes anfechten, aber auf alles das habe die Ver- teickgung verzichtet, weil sie Vertrauen habe in die gerechte Beurteilung durch das Gericht. In rechflicher Beziehung sei zu sagen, daß we⸗ der Betrug, noch Urkundenfalschung noch leicht- sinniger Bankerott vorkiege, sondern es handle sich einzig um fortgesetzte Unberschlagung, für die der Angellagte zu büßen haben werde. Wenn aber bei der Strafausmessung der angerichtete Wärtschaftliche Schaden ein ausschlaggebendes Moment sei, danm könne den Angeldlagten beine hohe Strafe treffen, denn als Geldgeber der Makler- firma Pawel, Dreyfus in London habe der Bank- verein aus den Speleulationen des Angeklagten einen viel größeren Gewinn gezogen, als die ge- samten Unterschlagungen betragen, somit in Wirk UHichkeit der Bandeverein gar nicht geschädigt sei. Zu dem komme noch, daß dem Angelclagten noch eine Anzahl weiterer und sehr gewichtiger Mil- derungsgründe zur Seite stehe, von denen die mangelnde Kontrolle des Bankvereins noch nicht Den Antrag des Staatsamwalts auf 6 Jahre Zuchthaus findet der Verteidiger ungeheuerlich und setzt das Vertrauen in die Richter, daß Schuld und Strafe mit einan- der besser in Einklang gerbacht werden durch einne erheblich niedrigere Strafe und Anrechnung der vollen ausgestandenen Untersuchungshaft. In der nun folgenden Duplik wehrt sich der Staatsanwalt gegen die heftigen Angriſfe auf die Untersuchungsbehörden, die unter recht erheb- lichen Schwierigkeiten eine gerechte und unpar- teiische Untersuchung durchgeführt habe. Den Antrag auf Bestrafung wegen Betrug hält der öffentliche Ankläger nicht unter allen Umständen aufrecht. Der Verteidiger wWill von seinen Vor- Würen gegen die Untersuchungsbehörden kein Wort zurücknenmen und beharrt im übrigen auf Seinen gestellten Anträgen.“ Verkäufe in Auslands-Valuta? Von einer bedeutenden Mannheimer Firma Wird uns geschriebem: In Friedenszeiten haben wir ein ziemlich leb- haftes Geschäft in unseren regularen Fabrikaten mit der Schweiz unterhalten, leider jedoch schon Seit Erlaß der Ausfuhrverbote jast gan keinen Umsatz mehr erzielen können.— Zum Teil haben Wir selbst, auch mit Rücksicht auf die zweifel- Hafte Bohität und die sehr langsame Zahlungs- Weise der schweizer Kundschaft, von der Herein- nahme von Aufträgen abgesehen.— Neuerdings jedoch zeigt sich für unsere Fabrikate bei der schwelzer Kundschaft ziemlich lebhaftes Inferesse und wir haben schon verschiedentliich Offerte darin gemacht. Das Neichsamt des Innern schreibt nun vor, daß sämtliche Geschäfte mit dem neutralen Aus⸗ land in der Währung des betr. Landes und auf der Basis: Umrechnung des Marke-Preises Zum Friedefislcurs von Mark 80.— für 100 Frs. zu tätigen sincl. Eine deufsch-schweilzerische Firma schreibt uns nun wie folgt: „In Bezug auf Berechnung diene Ihnen, daß ich heute wie frünher Mark in Scheck auf Berlän zahte, nachdem ich mich davon überzeugt habe, daß es sich um nur prima Ware hancdelt. Soltten Imen diese Bedin- gungen nicht passen, so bitte ich um Bericht, damit ich mich mit englischer Ware versehllen kann. Wie die Mannlieimer Firma hierzu bemerkt, schrecke sie diese Drohumg nicht besonders, da sie Aus bestinunter Quelle wisse, daß England Ssich sogar zur Declcung des eigenen Bedarfs über Sogenannte neutrale Länder nach deutscher Ware umsehe. Iimmerhin sei diese Bemerkung einer delitsch-schweizerischenFirma bezeichnend für die eigentümliche Haltung, die manche neutrale Fir- men einnehnmen, und sie stelle auch die Zweche⸗ mäßigkeit der yon der deutschen Fegierung ge- troffenen Magnahmen in Frage. Wir hoffen, daß die deutsch-schweizerische Firma die gebührende Antwort erhalten hat. Frankfurter Eflektenbörse, Frankfurt a.., 19. Juni.(Priv.-Telegr.) Der freie Verkehr zeigte bei Beginn der neuen Woche ein überaus ruhiges Ausehen. Zu Um- sateu von Belang kam es nicht. Auf einzelnen Gebieten, wie Rüstungswerten, neigte die Jendenz infolge Fealisation eher zu einem schwachen Aus- sehen. Die Haltung auf dem übrigen Marht wWar ruhig. Durch gut behauptete Tendenz zeichneten sich Montanpapiere aus. Auch im weiteren Ver⸗ lauf trat wenig Kursveränderung ein. Steaua Romana wurden zeitweise reger gehandelt. Schantungbahn stand in Nachfrage. Schifſahrts- aktien still. Auch in Lederaktien, Chem. Werten ten und Elekctrizitätsaktien sind Kursbewegungen kaum zu verzeichnen. Schwächer schließen u. a. Deutsche Waifen und Hirsch-Kupfer. Am Reutenmarkt zeigten Deutsche An- leihen eine feste Hallung. Auskindische Fonds rukig. Privatdiskont ewWʃãa 4½% Prozent. Am Schluß trat ſestere Jendenz hervor. Rheinmetall konnten sich Wieder erheblich beſestigen. Berliner Efehtenbörse. Berli n, 19. Juni.(Drahtb.) Die Börse zeigte ein außerordentlich stilles Aussehen S0. weit mam nach den vereinzelten Umsätzen, die bei der allgemeinen Zurückhaltung zustande kamen, über die Stimmumg urteilen konnte, wich die an- kanglichel nsicherheit im Verlauf allmähhch einer kräftigen Befestigung, Auf dem An⸗ leihemarkt behaupteten Deutsche Werte ihren Kursstand. Oesterreich-ungarische Fenten kaum verändert. Am Devisenmariet warem norchische Devisen weiter um/ Mark abgescwächt. Auch rumänische Devise Wieder eine Jeinigleeit nie⸗ driger. Berlin, 19. Juni. eee Auszahlungen für: 19.. Geld Brief Geld Brief Newyork.17%.19½%.17%.19½ Holland 224.75 225.25 224.75 225.25 Dänemark 160.75 161.25 161.— 161.50 Schweden.160.75 161.25 161.— 161.50 Norwegen. 160.75 161.25 161.— 161.50 Schweiz 102.87%½ 103.12½% 102.87½ 103.12½ Oest.-Ungarn 69.65 69.75 69.65 69.75 Rumänien 85.75 86.25 85.87½% 86.37½ Bulgarien. 79.— 80.— 79.— 80.— Wiedereröffnung der Bukarester Börse. WITB. Bukarest, 19. Juni.(Nichtamtlich.) Die Bukarester Bank und Effektenbörse, die seit Beginn des Krieges geschlossen war, wird am Montag, 19. Juni, wieden eröffnet werden; jedoch nur für Kommissionsgeschäfte, Weckhselkurse wer⸗ den nicht notiert. New Lorker Börsenumsätze. Die Börsenumsätze betrugen in der abgelau- fenen Woche 2 820 000 Aktien gegen 2 920 000 in der Vorwoche. Seit Beginn des Jahres wurden 70 560 000 Alctien umgesetzt gegen 58 857 000 Aktien in der entsprechenden Zeit des Vorjahres. Ein Reichshandelsamt. Man schreibt uns: Die Notwendligkeit einer Wiederbelebung unseres Außenhandels nach dem Kriege und die nahe bevorstehende Erneuerung unserer wichtigsten Handelsverträge haben die Frage der Errichtung eines Reichshandelsamts in den Kreisen des Handels und der Industrie er- neut in den Vordergrund treten lassen. Mam darf als sicher annehmen, daß sich der Reichstag in seiner nächsten Tagung ebenfalls mit der Frage beschäfkigen wird. Ueber die Gestaltung eines solchen Feichshandelsamts gehen die Ansichten einstweilen noch auseinander. Teilweise ist es gedacht als eite Neichsbehörde, die durch Ab- Zzweigung der mit dem Außenhandel beschäftigten Abteilungen verschiedener Reichsämter geschaffen werden soll. Von anderer Seite wird die Zwieche- maßigleit einer Unterstellung des Handelsamts unter die Reichsregierung bestritten. Der Syndi- kus der Korporation der Kaufmannschaft in Ber- lin, Profeffor Dr. Apt, hat jetzt eingehende Vor- schläge über die Gestaltung eines Feichshandels- amts gemacht. Er hält die Teilung des Reichs- amt des Imern it ein Reichswirtschaftsamt und ein Reichsarbeitsamß für erforderfich und will da- neben als gemischt-Wirtschaftliche Unternehmung mit erbeblicher Reichsunterstützung ein Außer handelsamt schaſfen, das zur Entlastung der Reichsämter auf dem Gebiet des ganen Außen- handels das für die Vorbereitung aller Fegie- rungsentscheidungen notwendige Material zu be- schaffen und zu bearbeiten hat. Diese Vorschläge lehnen sich an, an die Erörterungen, die im Jahre 1908 über die gleiche Frage im Feichstag stattge- kunden haben. Es handelte sich damals um die Schaffunng einer Zentralstelle füir den Außenhan- del, die Zzwar keine Reichsbehörde sein, aber auf Reichsleosten errichtet werden solfte. Die Reichs- regierung verhielt sich damals der Frage gegen- über keineswegs ablehnend. Sie erklärte sich viel. mielir bereits Z einer Mitwirkung bei der Prü- kung der Angelegenheit unter der Voraussetzung, daß alle maßgebenden Vertretungen des Handels und der Industrie über die Zweckmäßigkeit der Erricktung einer Reichshandelsstelle einig und auch bereit wären, einen Teil der Kosten selbst aufzubringen. Die Reichsregierung ging hierbei woll von der Voraussetzung aus, daß nur durch eine finanzielle Beteiligung aller am Außenhandel interessierten Kreise der Nachweis erbracht wer⸗ den könne, daß diese Kreise in ihrer Gesamtheit die Errichtung einer solchen Reichshandelsstelle Tür erforderlich hielten. Tatsächlich gingen da- mals die Anschauungen über die Zweckmäßigleeit einer solchen Gründung in Handel und Industrie ziemlich weit auseinander. Große industrielle Unternehmungen und Exporthandelsfirmen, die mit Hilſe einer eigenen Organisation und unter Aufwendung großer Mittel ihren Absatz im Aus- land betreiben, haben naturgemäß kaum ein In⸗ teresse daran, daß eine Zentralstelle zur Förde- rung des Augenhandels geschaffen wird, die der gesamten Industrie den Absatz im Auslande er- leichtert. Die Ansichten über die Begründung einer Reichshandelsstelle Wwaren infolgedessen da- mals geteilt. Als sich der Deutsche Handelstag auf seiner Tagung im Jahre 1910 mit der Frage befaßte, wurde darauf hingewiesen, daß alle Auf- gaben, die einer solchen Reichshandelsstelle zu überweisem Wären, bereits vom Reichsamt des In- nern gemeinsam mit der handlelspoltischen Ab- telkung des Auswärtigen Amtes bearbeltet wür⸗ den. Eine Bereitwilligkeit, der Anregung der Reichsregierung folgend, zur Vebemahme eines wWesentlichen Teils der durch eine Reichshandels- stelle entstehenden Nosten, trat auf der Tagung nicht herwor. Ob unter dem Einfluß des Krieges, der unseren Außenhandel nach Friedensschluß vor große und schwierige Aufgaben stellt, heute alle Kreise des Handels umd der Industrie unter Bei- steuerung zu den Kosten die Errichtung eines Reichshandelsamts flir erforderlich halten, be⸗ dürfte zunächst einer Feststellung durch Befra. gung der berufenen Vertretungen. Badische Feuerversicherungsbank, Hnrlruhe. Die Bilanz der genannten Gesellschaft, über deren Abschluß wWir in Nr. 255 ausflührlich be⸗ richtet haben, gelangt im Anzeigeteil dieses Blattes zum Abdruck, nachdem sie von der Gene- den ist(vgl. Nr. 270). Wayss& Freytag A.., Neustadt W. M. Hnardt. Nachctem die Generalversammlung vom 16. Jund den Geschäftsabschluß genenmigt khat(gl. Nr. 270), veröffentlicht die Gesellschaft im An⸗ ralversammung am 16. d. Mits. genehmigt wor⸗ Fees, zeigeteil dieses Blattes die Vermögensatistelhung nebst Gewinn⸗ und Velustrechmung. Die auf 6 Prozent gehch M. 60.— pro Alctie festgesetzte Divicende gelangt in Mannheim bei der Rhein. Crediſbank und der Süddeutschen Bank, Abtei- lung der Ffäkischen Bank zur sofortigen Aus- zahlung. 2 Anmg- und Armaturwerk Kaisers, Iantern.-G. * Kaiserslautern, 19. Juni.(Priv.-Tel.) Die Gesellschaft schlägt für 1915 die Verteilung einer Dividende yon 8 Prozent gegen 6 Prozent im Vorjahr vor. Verein Industrie-Museum e.., Derlin. Der genannte Verein hält seine diesjährige Hauptversammlung am 28. Juni, abends 6 Uhr, in Berlin abz. Kaliwerke Aschersleben. Die Gesellschaft legt nunmchr ihren Geschäfts- bericht für das abgelaufene Jahr vor. Das Un⸗ ternehmen erzieſte in dieser Zeit einen Bruttoge- Winn von M. 2311 740(2 1d7 341), und zwar setzt sich derselbe wie folgt zusammnen: Vortrag aus dem Vorjahre mit M. 410 726, aus dem Gewinn auf Rohsalze und Fabrikate mit Mark 651 300 (1 332 615), auf Beteiligungen nit M. 1214393 (263 880), auf Lizenzen M. 35811(77 900). Davon erfonderten u. a. Generahmkosten M. 196047 (221 513), Abschreibungen M. 526 845(512 730), Bankzinsen und Provisionen M. 24 993.(Im Vor- jahre konnten M. 111 020 auf Ziusenkonto verein- nahmt werden.) Der Feingewinn beläuft sich auf M. 1 055 038(905 726). Hieraus sollen bekannt⸗ lich 5(J Prozent Dividende zur Verteilung ge- langen und M. 420 705(410 720) auf neue Rech- nung vorgetragen werden. Wie schon erwähnt, erzielte die Gesellschaft aus Beteiligungen einen Gewinn von M. 1 214 393, der es ihr gestattet, die Dividende in Höhe von 5 Prozent zu verteilen. Und zwar resultiert dieser Gewiun aus Beteili- gungen an der Niagara Alhali Co., Niagarafalls N.., von welchem Unternehmen die Kaliwerlce Aschersleben die rückständigen Dividenden aus den Jahren 1911, 1912, 913, 1914 und die antei- lige Dividende bis 1. Oktober 1915 ausgezahlt Wurden. Die Beteiligung an dieser Fabrile haben die Kaliwerke Aschersleben inzwischen mit Nut⸗ zen verkauft. Näheres ſiber den Verkauf dieser Beteiligung wird in dem Geschäftsbericht nücht mitgeteilt. Die Beieiligungszifern der alten Schachte der Gesellschaft am Kalisabsatz sanken Ernde 1915 infolge der Werksvermehrung auf 5,90976(6,4489) Tausendstel für Schacht IV unck für Schacht V auf 7,9055(8,5004) Tausendstel. Von den ebiden im westlichen Feldesteil nieder- gebrachten neuen Schachtanlagen erhielt Schacht IV eine vorkäufige Beteiligungsziffer ab I. Aug. 1915 in Höhe von 1,7 Tausendstelm ud Schacht VII eine solche ab I. Nov. 1915 in Höhe von .6567 Tausendstein. Die mit den Schächten auf⸗ geschlossenen Hlartsalzlager entsprechen nach Lagerung, Mächtigkeit und Qualitab den auf Grund der früheren Bohrungen gehegten Erwar⸗ tungen. Der Bericht äußert sich des ferneren ausſtihrlich zu den Ursachen der Notlage in der Kaliindustrie. Bemerkenswert, dem Bericht zu- ſolge, war die Verschiebung im Absatz von Kainit und JOer Düngesakz zugunsten des letzteren, Was durch das bestehende Preisverhätnis und durch den der Landwirtschaft bequemeren Transport-⸗ möglichkeiten begründet ist. Nach der Bilanz stehen die Beteiligungen mit Mark 4970508 6 103 200). Demgegenüber haben Kreditoren M. 283 380(427 930) eingesetzt. Betriebsmaterialien repräsentieren einen Wert von Mark 409 036 (381 884), Debitoren schulden Mark 4925 507 16 93 200). Demgegenüber haben Kreditoren M. 656 047(607 385) zu fordern. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 19. Juni.(Drahtb.) Erühmarkt. (Im Warenhandel ermittelte Preise,) Spelzspreu- mehl M. 35, Runlcelrüben M..—, Heidekraut M. 1,40, beschlagnahmefreie Weizenlleie M. 68—60 pro 100 Kilo, Roggenkleie M. 68—69 pro 100 Kilo, Spelzspreu M. 9,60 Berlin, 19. Juni. ODrahtb.)(Getreide- markt ohne Notiz.) Bei sehr stillem Verkehr War die Tendenz im Warenhandel umwerändert, da sich das Wetter anscheinend nicht bessern wẽill und man auch noch weiter mit der kühlen vegne⸗ rischen Witterung rechnen zu müssen glaubt. Es machte sich wiederum etwas Begehr für Misch- und Kornfutter bemerkbar. Mais und Industrie- lafer. besonders gesucht, aber kaum erhältlich. Spelzspreumehl und Heidekraut dagegen reichlich angeboten und zu etwas billigeren Preisen erhälk- Hchl. Die Forderungen für Heu sind unverändert und das an den Markt gelangende Materia! in Qualität sehr ungleich. Auslndische Kleie und Rüben laum beachtet. Schlechte Erntenussichten in Frankrelch, c. Von der schweizer Greuze, 19. Juni. (Priv.-Tel. z..) Basler Blätter melden aus Paris: Nach Meldungen verschiedener Pariser Zeilun- gen wird schon jetzt mit der Möglichkeit einer schlechten Erute in Frankreich ge⸗ rechnet, die um 30 Prozeiit geringer sein soll, als die letztjährige Ernte. Vorbereitungen für eine größere Zufuhr kanadischen Getreides im Herbst Sinck schon jetzt getroſſen worden. Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; 8 für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. B, H. —— —. — 2EEEEEEEFEFCCͤ00ͤ0 AVATT0TT0T0T0TPTCTbTCT0T0TCT0T0T0T0TT— Seneral⸗Anzeiger——— Neueſte (Abendblatt) FFFFoo VVVVVVVV Maſchinen. 8 Werkzeuge und Geräte 5 Geſchäftseinrichung Pferde und Wagen Patente und age Holz Bauſtoſſe 1 Angeſangene Baulen 13 Außenſtände 8 Kaſſe Reſchsbank⸗ und Poſtſcheckguthaben Beteiligungen und ee Hypothekenn 9 Beteiligung Hotel 3 ab Hypothek ab Unterbeteiligung 5 ab Abſchreibunng Wertpaptere Von uns geleiſtete Sicherheiten in bar und Wertpapieren Bon Angeſtellten und Geſchäftsleuten geleiſtete Sicherhetten Neustadt MWayss* Freyfag A. ddl. Haardt. Geſchäftsabſchluß am 31. Januar 1916. Beſtände: „„„ 8 —2* —* 29 „„5„„„„„6„ •—— „ * 5 1 M. 11891714 92 M. 6480 000.— 1259 719.80„ —2* 22 im Au⸗ und Ausland 1. 690000.— 460000.— 1048 597.57 340191.98 30015.— .— 176863.51 1794006.85 2212497.79 12 428 388.97 582751.05 3 753.07 2897101.10 1070000.— ‚— ́ ff—2 773971980 M. J7JCͤ Wechſelbürgſchaften und Bürgſchaftsſcheine M. —— Gefamtbetrag 0 8 5 „ Aktienkapital Geſetzliche Rücklagen Rücklagen Rückſtellung für Talonſteuer Hypotheken und Reſtkaufſchillinge Bank⸗ und laufende Verbindlichkeiten Bankdarlehen für in⸗ und ausländiſche Beleiligungsgeſchäft 9595%*„ ——2— F3C ————— 2— 2* 3562333„ Nicht abgehobene Gewinnantetle Von Angeſtellten und Geſchäftskleuten geleiſtete Sicherheiten Wechſelbürgſchaften und e ene RNeilngewinn 2„„ 4451995.12 500 000.— 3651 995.10 800 179.99 104187.77 16107.30 3048 880.01 28 906 729.07 46 5 000 000.— 928 521.04 816 9433.82 24690.— 63 425.06 18474028.63 e2060 676.75 4 4900.— 0 16107.30 M. 3048 880.01 917 501.47 Reingewinn 28 806729.07 Gewinn⸗ u. Verluſtrechnung am 31. Jauuar 1916. ——.——.————......————é— +4 Allgemeine Unkoſten Abſchretbungen iigwinnn¶n Vortrag aus 1914/15 Lizenzeinnahmen Betriebsgewinne des Hauptgeſchäftes und der Niederlaſſungen. iowie aus Beteiligungen und Gemeinſchaftsgeſchäften Geſamtbetrag ———— 8 2 3* 3 2„*0 693 Geſamtbetrag in Voile und Herrliche Streifen sehr preis Wunderbare Tine iederna -Hestin Organdy. SWert! 8 22 92 abif ſh Fenerberf Karlsruhe. Bilanz für den des eeeeee 1915 ſche ſerungs⸗ 5⸗Balnlk A. Aktiva. E „Sonſtige Paſſiva: unternehmungen Der Dipidendenſchein N zur Einlöſung bei: deren Filtalen, der Süpdeutſchen Dis in Mannheim und de Karlsruhe, 16. Juni a) Guthaben anderer Verſicherungs⸗ + 4 1. Forderungen an die Aktionare 3000 000— 2. Sonſtige Forderungen: a) Ausſtände bei Generalagenten bezw. Agenten 183 48561 b) Guthaben bet Banken 1 118805 83 e) Guthaben bei anderen Verſiche⸗ rungsunternehmungen 996807 26 d) im folgenden Jahre fällige Zinſen 122080 e) ausſtehende Hypothekenzinſen 2295— g. Kaſſenbeſtand 0 8342 20 4. Kapitalanlagen: a) Hppotbeken 2 897 300— b) Wertpapiere 347400— 5. Grund beſitz(laſtenfrei) 145000— G. Jnventar woßekdsteker— B. Paſſiva. 1. Aktienkapital 5„„4000000— 2. 4) Prämſenüberträge: Feuerverſicherung 85 619500— Einbruchdfebſtahlverſicherung 10500— b) Schadenreſerve: Feuerverſicherung. 1 545000— Einbruchdebſtablverſicherung 0 5000— 296 78446 Nacſlaj⸗ Verſteigerung. Mittwoch, 21. Juni 1916, nachmittags 2 uUhr verſteigere ich im Hauſe D 7, 14, II die zum Nachlaß der 7 Hen⸗ riette Jakob gehörigen nachbenannten Fahrniſſe meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung: 50000 1 aufgerüſt. Bett mit Zteil. Roßhaarmatr. u. ſehr gut. Bettung(Dau⸗ nen) 1 Waſchkommode m. Marmorpt., 1 Pfeiler⸗ kommode, 1 m. Marmorpl., 1 Kommode, div. Bilder u. Gemälde, 1 Hausapotheke, 2 kl. Re⸗ gulateure, verſch. Spiegel mit Fac.⸗Glas, 1 Bücher⸗ ſchrank(Nußbaum), 1 Chiffonier, 1 Sofa,! Gas⸗ lüſter m. Zug, 1 Säule verſch. Rohrſtühle, 1 Näh⸗ tiſch, 1 Triumphſtuhl, 1 Sofa⸗ u. 1 Bauerntiſch, 1 Gasherd m. Geſtell, 1 Hichenſchrank,!gr. tür. Schrank, Küchen⸗Tiſch und Stühle, Porzellan, Gläſer, Frauenkleidung, Weiß⸗ zeug, Leib⸗ u. Bettwäſche, filb. Beſtecke, gold. zt. ſilb. Damenuhr, Vorhänge, 1 Gasofen, 1 Badeofen (Gohlenfeuerung) mit Wanne u. ſonſt. Hausrat. Die Möbel können am Mittwoch vormittag von 10—12 Uhr beſichtigt it. freihändig gekauft werden. 15 Georg Landfittel Ortsrichter :Nr. 7309 8 Verkäufe 85 Grosse Anzahl Pitsch-pine Küchen beste Schreinerarbeit, sgwie einige einzelne Küchenschränke, Tisch n. Stühle sind bill. zu verk. Möbetlager Schwalbach, B 7, 4. Anausehen von—7 Uhr. b) Guthaben verſchiedener Kreditoren 2556462 e] vorausbezahlte Zinſen(III. anleihe) 3 3125— d) nicht abgehobene Dividenden 2 4. Kapitalreſervefonds 70000— 5. 5 3000/— 6. Gewiunn 7142271 505065679 r. 14 kommt mit Mk. 10.— dem Bankhauſe Veit L. Homburger in Karlsruhe, der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und eonto⸗Geſellſchaft.⸗G. ren Filialen, ſowie an unſerer Kaſſe in Korlsxuhe. 1916. 45738 J27;.ͤ 608 388.08 Der Vorſtand: eeer 1151572.12 Dr. Rapp. 917501.47 2717 456.67 7 1 Die glückliche Geburt eines ——————— 2 2 15 Gs Kriegsjungen 125 zeigen hocherfreut an Otto Kindervater 2. Zt. im Felde 25ʃ7 500.80 Luise Kindervater geb. Jaeck 2717 456.67 Die in der heutigen Generalverſammlung auf 6% feſtgeſetzte Dividende⸗ für Dividendenſcheln Nr. 11 der Aktien Nr. 1501—8000 für Dividendenſchein Nr. 16 der Aktien Nr. ſofort zahlbar: Mk. 60.— in Neuſtadt a. Hdt.: bei unſerer Kaſſe; bei der Filtale der Pfälziſchen Bank vorm. —1500 und Nr. 3001—8000 iſt L. Dacqus; in Ludwigshafen a. Rh. und München: bei der pfälziſchen Bauk und deren Niederlaſſungen; in Mannheim: bei der Rheiniſchen Creditbank und deren Niederlaſſungen; bei der Sübdeutſchen Bank, Abteilung der Pfälziſchen Bauk; in Frankfurt a..: bei der Pfälziſchen Bank; in Berlin: bei der Deutſchen Bank. Neuſtadt a. Hdt., den 16. Juni 1916. Wayss ck Freytag A. G. Der Vorſtand: Otto Meyer. Pflaſterarbeiten im Mannheitmer etwa 700 am roßpflaſter für einen Gleisübergang im Zuge der verlängerten Rhein⸗ ſtraße bts zur Werfthallen⸗ ſtraße, nach der Finanz⸗ mintſterialverorbnung vom g. 1. 07 öffentlich zu vergeben. Plan und Be⸗ bingufsheft auf unſerer Kanzlei— Tunnelſtraße 5 zur Einſicht. Kein Verſand nach auswärts. Angebote — Vordrucke dazu auf unſerer Kanzlei— mit Aufſchrift„Pflaſterarbei⸗ ten im Haupigüterbahn⸗ hof“ ſpäteſtens bis 5. Fuli Is. vormittags 11 Ubr verſchloſſen und poſtfrei bet uns einreichen. Zu⸗ ſchlagsfriſt 14 Tage. Mannheim, 18. Juni 1916. Gr. Bahnbauinſpektion I. Zwangoverſteigerung. Dienstag, 20. Juni 1916, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 6, 2, dahter gegen bare Zahlung 4. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Waſchtoilettem. Spiegel, Möbelu. Kleiderbürſten. Mannheim, 19. Juni 1916, Hildebrand, Gerichtsvollzteher. Nähmaſchinen 579902 aller Syſteme werden fach⸗ männiſch u. bill. repartert, in und außer dem Hauſe, 80045 Flöhe, Poſtkarte genügt, 57992 Knudſen, L. 8, 2. Schneiderin cupſiehlt ſich bei mäßtgen Preiſen. 21963 Gontardſtr. 6, 3. St., Hth. Aunmi-Johlen besser u. billiger als Leder — Werden sofort besohlt— von M..50 u Gummi-Absätze 1. 18 Pfg. an bel Uoldkorn, N 3, 5 57302 Wervielfaltigungen und Abschriſten auf Schrelbmaschinen. Karl Oberheiden Fr. durekhardt's Nohf.]), 9 5, 8 Fernspr. 4301. 4 Wanzen Schwaben ete. rotten Sie samt Brut radi- kal aus, durch die „Wanzen-Vertilgungs- Essenz à Fl. 75 Pl. aus d. Kurfürsten-Drogerie Brüleldanfe Eine Er⸗ löſung für jeden iſt unſ. geſetzl. geſch. prauzband Konkurrenzlos daſtehend. 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