ehendes Geſchis —ä— nubr 7 18: Mark.10 monatfich, eg 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr..62 im Bierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. me⸗Seile.20 NIKK. Schluß der Anzeigen⸗Ainnahme für das Utittagblatt morgens 7½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Läglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Kummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitungg 377 und 1449 Verſandleitung und Derlags⸗ buchhandlung. 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Tiefdruck⸗Abteilung 086 CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, A W. ao, In den Zelten 17, Jernſprech⸗Nummer Celephon⸗Amt Hanſa 397.— Poſtſcheck⸗Konto Nr. 2977 uödwigshafen a. Rh. Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wifſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; e wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie-Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 328. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 17. Juli. (B7B. Amtlich.) Weſtlicher Keiegsſchauplatz. Zwiſchen dem Meere und der Ancre ſtei⸗ gerten die Engländer an mehreren Stellen ihr Feuer zu größter Heftig⸗ beit. Im Sommegebiet blieb die Artillerie⸗ tätigkeit beiderſeits ſehr bedeutend. Es iſt zu feindlichen Teilangrif⸗ fen gekommen, in denen die Engläuder in Ovillers weiter eindrangen, und die ſüd⸗ lich von Biaches zu lebhafteren Kämpfen geführt haben, im übrigen aber ſchon im Sperrfeuer ſcheiterten oder in demſelben nicht zur pollen Eut⸗ wicklung kamen. Die Zahl der im Kampfe um Biaches ge⸗ machten Gefangenen erhöht ſich auf 4 Offi⸗ ziere, 366 Mann. Die am 15. Juli eingeleiteten größeren frauzöſiſchen Augriffe ö ſtlich der Maas wurden bis heute Morgen fort⸗ geſetzt. Erfolge erzielte der Geguer in dem blutigen Ringen nicht, ſondern büßte an einigen Stellen Boden ein. An der übrigen Front keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung. Ein franzöſiſcher Vor⸗ ſtoß im Auſchluß an eine Sprengung nördlich von Oulches wurde abgewieſen; wir ſpreng⸗ ten mit gutem Erfolge auf der Combreshöhe; eine deutſche Patrouille brachte bei Laufrvi⸗ court(Lothringen) einige Gefangene ein. Am 15. Juli ſind außer den geſtern berich⸗ teten, zwei weitere feindliche Flugzeuge außer Gefecht geſetzt worden; das eine im Luftkampf hinter der feindlichen Linie, das andere durch Abſchuß von der Erde bei Dres⸗ Hincvurt(Oiſe) in unſerer Front. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Verſtärktes Feuer leitete weſtlich und ſüdlich von Riga ſowie an der Dünafrout ruſ⸗ ſiſche Unternehmungen ein. Bei Katzarinenhof(füdlich von Riga) griffen ſtärkere feindliche Kräfte au. Hier hat ſich ein lebhaftes Gefecht entwickelt. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bauern. Keine weſentlichen Ereigniſſe. Heeresgruppe des Generals von Linfingen. Südweſtlich von Luck wurde durch den deutſchen Gegenſtoß ein feindlicher Augriff augehalten. Die Truppen wurden daraufhin zur Ver⸗ kürzung der Verteidigungslinie ohne Beläſtigung durch den Gegner hinter die Lipa zurückgeführt. An anderen Stel⸗ Engliſd Mannheim, E* Montag, 17. Juli 1916. ngriffe im deutſchen Sperrfeuer ge Ruſſiſche Angriffe füdlich Riga. Heeresgruppe des Graſen v. Bothmer: Die Lage iſt unverändert. Balkankriegsſchanplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. Nie Kriegslage. Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Ber⸗ liner Büro.) Die Engländer haben in ihren letzten Berichten von gewaltigen Erfolgen, die ſie in den letzten Tagen an ihrer Front er⸗ rungen hätten, erzählt. Dabei handelt es ſich um die übertreibungen, die ſchon neulich in einem Aufſatz aus dem Großen Hauptquartier gerügt worden ſind. Wahr iſt lediglich, daß die Engländer Ooillers unter Einſatz ſtarker Kräfte in Beſitz genommen haben. Alle anderen Angriffe der Engländer ſind abgeſchlagen worden. Ein deut⸗ ſcher Gegenangriff iſt im Gange. Südlich von der Somme an der franzöſiſchen Front iſt ein Teil des Dorfes Biaches von uns zurückerobert worden, während die Franzoſen ſich in den Beſitz der Ferme Mai⸗ ſonette geſetzt haben. Weſtlich von Thiaumont haben die Franzoſen kleinere Fortſchritte erzielt, das Werk ſelbſt iſt nach wie vor feſtin unſerer Hand. Bei Au Berry haben wir unter den franzöſiſchen Gefangenen Ruſſen ge⸗ funden. Bei den letzten Kämpfen bei Souville ſind wir auf Unterſtände der Franzoſen ge⸗ ſtoßen, die bis 60 Meter tief eingegraben und⸗ mit Beton ausgemauert waren, ſodaß ein ganzes Bataillon dort Unterkunft haben konnte. Es war intereſſant zu beobachten wie ſtark die Franzoſen ihre Unterſtände aus⸗ gebaut haben. Von der Oſtfront iſt vorderhand nicht viel zu berichten. Südweſtlich von Luck haben wir einen Teil unſerer Truppen über die Lipa zurückgenommen. Im Südteile der Oſtfront mit Einſchluß der Karpathen iſt die Lage unverändert. In den Karpathen kam es zu kleinen Vorpoſtengefechten der öſter⸗ reichiſchen Kavallerte mit den Ruſſen. Engliſche Auffaſſungen der Lage. Die„Times“ gibt eine prahlende Aufzäh⸗ lung der neueſten Kampfergebniſſe auf Grund der Berichte von Sir Douglas Haig, be⸗ hauptet dann, daß die zweiten deutſchen Stel⸗ lungen an einzelnen Punkten durchbrochen eien, und fährt fort: Man möge ſich indes durch den Stolz über dieſe Nachricht und die Ausſicht auf einen weiteren Er⸗ folg nicht verleiten laſſen, die noch zu überwinden⸗ den Hinderniſſe zu unterſchätzen. Sir Douglas Haig gibt das Beiſpiel der Nüchternheit und des Maßhaltens in der Schilderung den bewunderns⸗ werten Leiſtungen feiner Truppen. Er erhebt keine übertriebenen Anſprüche und gönnt ſich keinen Schwung; das Volk wird wolhtun, die Aufgaben, die er noch zu löſen hat, ruhig aufzufaſſen. Auf dem linken Flügel hat er die bedeutende Hochebene von Thieppal noch nicht erreicht; ſie gehört zur zweiten deutſchen Linſe und wird kräftig gehalten. Pozieres, das nächſte Dorf nach Oſten, wo die deutſche Artillerie ſehr ſtark iſt, gilt noch als ein Teil ber erſten deutſchen Stellungen. Wir haben jetzt eine richtige Fühlung mit dieſem Punkte, allein er iſt noch nicht erobert. Oeſtlich Trones ltegt das Dorf Guillemont, das als ein wichtiger Teil der deutſchen Linie gilt. Anſcheinend iſt es noch nicht in Angriff genommen; unkerdes können wir verzeichnen, daß die wahre Urfache für die verzweifelten Kämpfe der Deutſchen bei Trönes darin liegt, daß dieſer Ort Guillemont deckt. Unſer Angriff geht ſtetig und zielgerecht vor; ſeine Er⸗ gebniſſe ſind nicht nach der Zahl der Dörfer zu bemeſſen. Es genügt, feſtzuſtellen, daß ſeit dem len ſind die Nuſſen glatt abgewieſen. Beginn des Stellungskrieges im Weſten die zweite deutſche Linie noch niemals ſo umfangreich durch⸗ brochen wurde wie geſtern durch unſene Truppen. Auf unſerm rechten Flügel befeſtigen die Fran⸗ zoſen immer noch ihre Stellungen vor Péronne, während der beiden letzten Tage hatten ſie keine weitern Fortſchritte zu vberzeichnen. Die deutſchen Berichte, die einen leichten Ton enthalten, der der wahren Lage an der Somme widerſpricht, behaup⸗ ten tatſächlich, auf dem ſüdlichen Teil des Keiles hätten ſie den Verſuch der Franzoſen zur Ent⸗ wirrung ihres rechten Flügels zu verzeichnen; dem mag ſo ſein, allein wir glauben, daß die Bewegun⸗ gen unſerer Verbündeken ſo zielgerecht wie die unſrigen ſind, daß das gemeinſame Vorgehen ſich in bollem Einklang abſpielt, und daß zur gegebenen Zeit der Feind aus den Stellungen, die er zwiſchen Eſtrees und der Somme hält, flink hinausgeworfen wird. Es war offenbar notwendig, die britiſchen Linien näher an den Flecken Comble vorzutragen, bebor die Franzoſen ihren Vorſtoß wieder auf⸗ nahmen. Das iſt jetzt geſchehen, und man kann dem nächſten Zuge des Generals Foch mit vollem Vertrauen entgegenſehen. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 17. Juli.(WTB. Nichtomtl.) Amt⸗ licher Bericht von geſtern Nachmittag. Südlich der Somme drangen die Deut⸗ ſchen geſtern Abend im Schutze des Nebels längs des Kanals vorwärts und mach⸗ ten heftige Angriffe gegen Maiſon⸗ nette und das Dorf Biaches, das ſie durch Ueberfall nahmen, Ein heftiger franzöſtſcher Gegenangriff nahm jedoch Bhaches und Matſon⸗ nette, ſowie das kleine Gehölz im Norden, wo einige Deutſche noch Widerſtand leiſteten, wieder. In der Gegend von Chaulnes drang eine deutſche Abteilung nach heftiger Beſchießung in Linte nördlich von unſere Schützengräben erſter Lin rdli Chilly ein. Ein Gegenangriff warf ſie furz darauf wieder zurück. Nördlich der Alsne in der Gegend von Oulches ſäuberten die Franzo⸗ ſen durch einen gelungenen Handſtreich einen egneriſchen Schützengraben. 5 Maasufer verſuchten ſtarke deutſche Erkundungsabteilungen an die franzö⸗ ſiſchen Schützengräben in dem Gehölz zwiſchen dem Fluß und dem Pfefferrücken heranzukom⸗ men, ſie wurden aber durch Infanberie und Spevrfeuer zurückgetrieben. Im Abſchnitt von Fleury verzeichnete die Artillerie bemerkenswerte Erfolge weſtlich und ſüdlich vom Dorf. Die Artillerietätigzeit iſt nach wie vor auf beiden Seiten in dieſer Gegend, ſo⸗ wie in der Höhe von Chenois und Laufee ſehr ſtark. Flugweſen. In der Sommegegend wa⸗ ren die franzöſiſchen Kanmpfflieger ſehr tätig. Pier deutſche Flugzeuge wurden von den umfri⸗ den ſeindlichen Linien angegriffen und Zwei andere wurden ernſtlich be⸗ Landen gezwungen. In der franzöſiſcher Flieger einen deutſchen Feſſelballon in Brand. An der Nacht vom 15. zum 16, beſchoß ein fran⸗ zöſiſches Flugzeuggeſchwader die Bahnhöfe von Hombleux und Roiſel ſowie eine ſ chwere Batterie letztgenannten Bahnhofes. In derſelben Nacht warf ein anderes Geſchwa⸗ der zahlreiche Geſchoſſe auf den Bahnhof von und die Halteſtellen Tergnier und gen über abgeſchoſſen. ſchädigt und zum Gegend von Verdun ein ſetzte in der Gegend des Ablecourt Chauny. N 1 2 itli.( 1 2 5 Paris, 17. Juli.(WTB. Nichtamtl) 8 ſind jegt auch Teile der in ankbeich k Eird⸗ licher Bericht von geſtern Abend. An Champagnefront lebhafte Tätigkeit ruſſiſcher Atd franzöſtſcher Patrouillen. Am linken Maasufer ziemlich feindliche Grabenſtücke. vervollſtändigten unſere Truppen ziemlich ruhig. Flugweſen. Am Morgen des abgeſchoſſen; eines davon von Leutnant Guny⸗ nemer, der damit ſein zehntes ſeindliches Flug⸗ zeug zur Strecke gebvacht hat. Am 15. ſchoß Sergeant Rochefort ſein fünftes feindliches Flug⸗ zeug ab. heftige Beſchießzung in der Gegend von Chatancourt. Oeſtlich von der Höhs 301 nahmen wir einige Am rechten Ufer ihre Jort⸗ ſchritte weſtlich von Fleury und machten Ge⸗ fangene. Der Artilleriekampf dauert in dieſer Gegend mit einer gewiſſen Heftig⸗ kelt an. Sonſt verlief der Tag an der Front 16. wurden zwei feindliche Flugzeuge in der Somme⸗Gegend 4 cheitert. Belgiſcher Bericht. An verſchiedenen Stellen der belgiſchen Front entwickelten ſich Ar tilleriekämpfe, die zu unſerem Vorteil verlieſer Die Beſchießung durch die ſchweren belgiſchen Geſchütze war beſonders wirkſam gegen die Ver teidigungseinrichtungen des Feindes bei Steen ſtraate, die zerſtört wurden. Der engliſche Bericht. London, 17. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt liche Meldung. General Halg berichtet Schwere gegenſeitige Beſchießung. Die Englän⸗ der fanden fortgeſetzt große Mengen Materials in den genommenen Stellungen und erbeuteten fünf ſchwere Haubitzen ſowie vier 4 Zentimeter⸗ Geſchütze. Geſtern wurde im Walde von Vou⸗ reaux eine Abteilung, welche die mit der Befeſti⸗ gung der neuen Stellungen beſchäftigten Trup⸗ pen erſolgreich deckte, ohne Beläſtigung durch den Feind zurückgezogen. Englandͤs äußerſte Kraftanſpannung. London, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterbüro meldet, daß geſtern die Kriegsſparſamkeitswoche begonnen habe. Im ganzen Lande wieſen die Prediger in den Kirchen auf die dringende Notwendigkeit ſün zedermann hin, ſparſam zu ſein und Kriegs⸗ anleihe zu zeichnen. Schatzkanzler Mac Kenna richtete an den Vorſitzenden des War⸗Savings⸗ Comité, von dem die Bewegung ausgeht, ein Schreiben, in dem er erklärt, daß die Gedan⸗ ken der ganzen Nation bei der Offenſive der Alltierten weilen würden. Es handle ſich nicht um eine Schlacht von ein paar Tagen, ſondern um den Beginn eines langwierigen, Geduld und Hartnäckigkeit erfordernden Kampfes. Der Schatzkanzler fordert die Zivilbevölkerung auf, ſich auf die größte finanzielle An⸗ ſpannung der Geſchichte Englands geſaßt zu machen und Selbſtverleugnung zu üben. Engliſche Truppennachſchübe. c. Von der Schweizer Grende, 17. Juli.(Priv.⸗Tel z..) Schzwpeizer Blattek zufolge dauert die Anbunft engliſcher Streitkräfte in den franzöſiſchen Mittelmeerhäſen an. Die Truppen ſetzen ſich meiſt aus Leuten im Alter von 20—30 Jahren zuſammen. Gleichzeitig ſind in den letzten Tagen auuch bedeutende Mengen an Ar⸗ tillerie und Train in allgekommen Die neu angekomumenen britiſchen Truppen find größtenteils an die Front nördlich dev Somme wo ſte Reſerveſtellungen bezogen haben. Einige engliſche Truppenabteilumen wurden aber auch nach anderen Abſchnitten der franzöſiſchen Fwnt geworfen. Ferner ſind die, ſer Tage wieder mehrere neue Regimemter Kolonialtruppen in Frankpeich ein⸗ getroffen, welche unverzüglich in das Kaumpfe gebtet an der Somme abgingen. Dorkfeli lichen ruſſiſchen Truppen ins Treffen geommen 5 Beyn, 17. Juli.(WT7B. Nichkamklich Dem„Temps“ zufolge müſſen die zurüc geſtellten und befreiten Dienſt pflichtigen, die bei der letzten Unterſucheing für bauglich befunden wurden, am 7. Augen einvücken. Dieſer geſamte Kontingent aug den Jahresklaſſen 1913—1917 umfaſſe ungeſfihr die Stärke einer normalen Klaſſe. Die jüngeren Leute würden dem Kontingent des bewiffnet Dienſtes ſehr bald folgen. Betrügereien bei Militärlieferungen. . Von der Schweizer Grenze, 1 Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Neuen Züricher Nachrichten“ melden aus Paris: Das Kriegs,⸗ 2. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 17. Juli 1916. gericht der 18. Region in Bordeaux begann die Verhandlungen eines aufſehenerregenden Prozeſſes über Betrügereien bei Militärliefe⸗ rungen. Als Angeklagte treten in dem Pro⸗ zeß eine Reihe hervorragender Perſönlich⸗ keiten auf, darunter der Sohn des ehemaligen Polizeipräfekten Gragnon und der Groß⸗ induſtrielle Felix Picon. Die Anklage lautet auf Betrug bei Lieferungen von Militär⸗ uniformen. Jeindliche Offenſiven im Weſten, züden und Oſten. III. Berlin, 14. Juli 1916. Die Offenſive, die die Ruſſen im März ds. Irs. mit bedeutenden Kräften gegen den nördlich des Pripjet liegenden Teil unſe⸗ rer Oſtfront unternommen hatten, war unter ſchweren Verſuſten völlig geſcheitert und da⸗ nach auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz ein jähnlicher Ruhezuſtand eingetreten wie im Zeitalter der Kabinettskriege nach dem Be⸗ ziehen der Winterquartiere. Man wußte Ruß⸗ land mit der Neubildung ſeines zu⸗ ſammengeſchmolzenen und tief erſchütterten Heeres beſchäftigt und war daher, als im Mai Nachrichten von ruſſiſchen Truppenanſamm⸗ lungen vor dem ſüdlichen Abſchnitt unſerer Oſtfront eingingen, mehr geneigt, ſie für De⸗ monſtrationsmittel der Balkanpolitik zu hal⸗ ten, als daraus auf die Abſicht einer neuen Offenſive gegen die Mittelmächte zu ſchließen. Am 4. Juni jedoch brachen die Ruſſen mit weit überlegenen Kräften gegen die ganze, 300 Km. lange öſterreichiſch⸗deutſche Front zwiſchen dem Pruth und dem Styrknie bei Sokul zum Angriff hervor, mit den Hauptkräften gegen die beiden, in der Buko⸗ wina und im Raume weſtlich von Luck ſtehen⸗ den Flügel, mit immerhin auch ſtarker Macht gegen die lange Verbindungslinie der beiden Flügel in Oſtgalizien. In der Bukowina mußten unſere Verbündeten der Uebermacht weichen. Dort behaupten ſie ſich heute nur noch im oberen Tale der Morawa, das ganze übrige Gebiet der Bukowina befindet ſich abermals in der Gewalt der Ruſſen, die dar⸗ über hinaus bis nahe weſtlich von Kolomeg bvorgedrungen ſind. Hier iſt ihr Angriff ſeit Ennde vorigen Monats zum Stehen gekom⸗ men. Auch auf dem anderen Flügel, in Wolhynien, gelang es den Ruſſen, die Gegner aus ihrer Stellung öſtlich von Luck in den erſten 8 Tagen ca. 50 Km. weit weſt⸗ wärts, bis über Torczyn, zu verdrängen; da⸗ nach aber ſind ſie ſelbſt alsbald bis nahe vor Luck zurückgetrieben worden, wo ſich beide Pardbeien noch jetzt gegenüberſtehen. Inzwi⸗ ſchen, ſchon ſeit Mitte vorigen Monats, haben de Ruſſen bei Sokul, Kolki, Czartorysk und ſelbſt noch weiter unterhalb große, ſich beſtän⸗ dig ſteigernde Anſtrengungen zur Erzwing⸗ ung des Ueberganges über den Styr gemacht, ten worden. Dort ſtehen ſie eines Angriffes Stellung zu umfaſſen. Bis zum 5. d. Mts. wurden alle dieſe Verſuche blutig abgewieſen. Am 6. ſind jedoch die Truppen, die bisher den Styr bei und unterhalb Kolki verteidigt hat⸗ ten, hinter den Stochodabſchnitt zurückgenom⸗ men wporden. Dort ſtehen ſie eines Angriffes gewärtig, der indes noch nicht erfolgt iſt. Der Styrübergang bei Sokul befindet ſich hach wie vor feſt in der Hand der Unfſrigen. — Auch in dem mittleren Teile der angegrif⸗ fenen Front, in Oſtgalizien ſowie im Gebiet der Lipa, haben ſeit dem 4. Juni zahlreiche, KK heftige Kämpfe ſtattgefunden. Eine weſent⸗ liche Aenderung dieſes Teiles unſerer Vertei⸗ digungslinie hat jedoch nur inſofern ſtattge⸗ funden, als erforderlich war, um dauernd An⸗ ſchluß an beide Flügel zu wahren. Der Zu⸗ ſammenhang der ganzen angegriffenen Front üſt alſo an keiner Stelle unterbrochen; die einzige Veränderung, die ſie ſeit dem 4. Juni erfahren hat, beſteht in der im Verhältnis zur Größe des Operationsgebietes nicht beträcht⸗ lichen Zurückbiegung ihrer beiden Flügel. Während ſich die geſchilderten Ereigniſſe an dem ſüdlichen Abſchnitt unſerer Oſtfront zu⸗ trugen, hat auch nördlich des Pripjet eine leb⸗ haftere Tätigkeit ſtattgefunden, die wohl vor⸗ zugsweiſe auf das Beſtehen beider Parteien, die gegenüberſtehenden feindlichen Kräfte feſt⸗ zuhalten, zurückzuführen iſt, aber zeit⸗ und ſtellenweiſe— ſo am 13. Juni bei Barano⸗ witſchi, in den erſten Tagen des Juli in der⸗ ſelben Gegend ſowie bei Smorgon, bei Wiſchnew und am Narooz⸗See— zu größeren, heftigen Zuſammenſtößen mit durchweg für uns günſtigem Verlauf geführt haben. Eine Veränderung der Kriegslage hat nördlich des Pripjet ſeit der ruſſiſchen März⸗ ofſenſive nicht ſtattgefunden. Die Frage liegt nahe, welche Ziele die gegenwärtige Offenſive der Ruſſen verfolgt und inwieweit ſie dieſe erreicht hat oder zu erreichen hoffen kann. Als beſonderer Zweck wird die Entlaſtung der Bundesge⸗ noſſen inſofern zu betrachten ſein, als der deutſche Angriff bei Verdun die Ruſſen zur Beſchleunigung ihrer Offenſive veranlaßt haben dürfte. Ohne dieſen Beweggrund hätten ſie vermutlich den Beginn der Handlung im Intereſſe der Neubildung ihrer Armee him⸗ ausgeſchoben. Aber jener Zweck hat ſich inſo⸗ fern als verfehlt erwieſen, als wir bisher nicht nötig gehabt haben, uns ihret⸗ wegen im Weſten zu ſchwächen, und auch fernerhin dazu keinen An⸗ laß haben werden. Die Italiener ſind tat⸗ ſächlich durch die ruſſiſche Offenſive von der öſterreichiſchen entlaſtet worden, aber das kann nicht der Zweck der Ruſſen geweſen ſein, weil deren Offenſive früher als die erkenn⸗ baren Vorbereitungen der öſterreichiſchen Offenſive gegen Italien begann. Die Abſicht einer Einwirkung auf die Balkan⸗ ſtaaten, zu welchem Zweck die erſte Ver⸗ ſammlung ruſſiſcher Streikräfte im Süden ſtattfand, war bei Beginn der Offenſive, wenn auch nicht ganz geſchwunden, ſo doch in den Hintergrund getreten. So handelt es ſich im weſentlichen nur um den Selbſtzweck der ruſſiſchen Offenſive, der in der Ueberwältigung der feindlichen Streitkräfte als Vor⸗ bedingung für die Befreiung des in Feindes⸗ hand geratenen eigenen Landes und für die Eroberung feindlichen Gebietes beſteht. In Verfolgung dieſer Zwecke haben die Ruſſen bisher einigen, aber doch nur geringen Erfolg erzielt. Sie haben den gegneriſchen Kräften Schaden zugefügt, ſind aber weit davon entfernt, deren Kraft gebrochen zu haben. Sie haben Land gewonnen, es iſt aber nur ein geringer Teil von dem, das ihnen vorher abgenommen war. Und dieſe Vorteile haben ſie infolge der Unvollkommenheit ihrer Streitkräfte mit ſo ſchweren Opfern an eigener Kraft, beſonders an Menſchenleben erkauft, daß die anfänglich ſehr große Ueber⸗ legenheit an Zahl, die ſie wieder gewonnen hatten, zuſammengeſchmolzen iſt und begrün⸗ dete Zweifel beſtehen, ob ſie ſich noch ſtark ge⸗ nug zu dem Verſuch einer Fortſetzung ihrer Offenſive fühlen, oder ob die jetzt eingetretene Ruhepauſe ein Anzeichen davon iſt, daß ſie hierauf verzichten. Schon die Ereigniſſe der nächſten Zeit werden Klarheit hierüber ſchaf⸗ fen. Wir ſehen ihnen mit der Zuverſicht ent⸗ gegen, daß die Ruſſen, wenn ſie ihre Angriffe fortſetzen ſollten, doch nicht weit kommen werden, daß vielmehr ihre diesmalige Offen⸗ ſive ein ähnliches Ende wie die vorhergegan⸗ genen finden wird. v. Blume, General d. Inf. z. D. Die Deutſchland. ABerlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Offizielle Meldungen übev die amerikaniſchen Auffaſſungen in Sachen des U⸗Handelsbootes liegen auch jetzt noch nicht vor. Dep funken⸗ telegraphiſche Dienſt nach Amerika funktioniert nämlich ſeit einiger Zeit nicht. Es liegt aber hier leinerlei böſer Wille vor, ſondern die Ur⸗ ſache ſind atmoſphäriſche Störungen. So blei⸗ ben wir einſtweilen in der Beſprechung auf die Meldungen angewieſen, die durch den engliſchen Filter gelaufen ſind. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des Hauptquartiers. An den Fronten am IJrak und in Per⸗ ſien keine Veränderung. An der Kaukaſusfront eröffneten unſere vorgeſchobenen Truppen in einigen Abſchnitten nächſt dem Zentrum Kämpfe, die für uns glücklich verliefen. Im Zen⸗ trum nahm die Schlacht die Form eines zeit⸗ weilig ausſetzenden Artilleriegefechtes an. Ort⸗ liche Kämpfe dauern hier und da fort. Nörd⸗ lich vom Tſchorok und auf dem linken Flügel wurden alle in dichten Maſſen unternom⸗ menen feindlichen Angriffe zum Scheitern gebracht. Die Ruſſen erlitten beträchtliche Verluſte. Eine feindliche Batterie wurde bei einem dieſer Gegenangriffe um⸗ zingelt und vollſtändig vernichtet. Sonſt iſt nichts zu melden. Der Brand im griechiſchen Königsſchloß. Berlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Die griechiſche Geſandtſchaft in Berlin war an⸗ fangs der Anſicht, daß es ſich bei dam Brande von Tatoi um eine zufällige Kataſtrophe han⸗ delte. Das ſcheint doch nicht der Fall zun ſein. Vielmehr liegt offenbar ein Attentatgegen den König vor, das von veniſeliſtiſcher Seite ausgeht. Amſterdam, 17. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Einem hieſigen Blatt zufolge erfahre die Times aus Athen, daß Truppen den Brand im Walde von Tatoi gelöſcht haben. Drei Offizieve und 8 Mann ſind umgekommen. Außerdem ſind noch 20 Menſchen verbrannt. Auch in Kephiſſia iſt ein Feuer ausgebvochen, das eine Panik zur Folge hatte. Es wurde raſch gelöſcht. 5 Bern, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) „Petit Journal“ berichtet: Zwiſchen General Sarrail und den griechiſchen Behörden iſt ein Einvernehmen getroffen worden, nach dem die, wegen ihres Angriffs auf einen Redak⸗ teur in Saloniki, verhafteten griechiſchen Offiziere in den Ruheſtand verſetzt und disziplinariſch beſtraft worden ſeien. Der ruſſiſch⸗zapaniſche Vertrag. e. Von der Schweizer Grenze, 17. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Blätter melden aus London: Die Times be⸗ richtet aus Tokio, daß die japaniſche Regierung am vorletzten Sonntag den Wortlaut des japa⸗ niſch⸗ruſſiſchen Vertrags veröffentlicht hat. Auz dem Ablommes gehe tatſächlich hervor, daß die Stellung Japans in Oſtaſien bedeutend be⸗ feſtigt und ſein Preſtige ſtark erhöht werde. Angriff eines öſterreichiſchen Flugzeuges auf Spezia. Bern, 17. Juli.(WTB. Nichtamttlich.) Der Agenig Stefani zufolge wurden bei der Unter⸗ nehmung eines öſterreichiſchen Flugzeuges gegen Spezia, am 11. Juli 5 Bomben ab⸗ geworfen. 4 Perſonen wurden getötet und 20 verwundet. Das Flugzeug, das den Weg über Mantua und Parma mahm, kehrte über Parma zurück. Die Erörterung der Kriegsziele. Die Regierung ſcheint gewillt zu ſein, Milde walten zu laſſen gegenüber der Agitation der Ausſchüſſe zur Erörterung der Kriegsziele, die demmächſt einſetzen ſoll. Im Berlimer bericht der Kölniſchen Zeitung leſen wir: Wenn die beiden zur öffenklichen Behandlung der Friedensfrage gebildeten Ausſchüſſe demnächſt ihre Tätigkeit beginnen und die Erörterungen dann von érneuter Lebhaftigkeit erfüllt werden, kann, wenn ſie vom Geiſt ſtrenger Sachlichkeit getragen ſind und das aufrichtige Beſtreben herrſcht, Klä⸗ rung und Einigung herbeizuführen, Nützliches ge⸗ ſchaffen werden. Die Zenſur wird ſich der Beſprechung der großen allgemeinen Fragen wohl nicht widerſetzen. Daß beſtimmte Punkte jetzt nicht auf offenem Markte beredet werden können, wird jedem einleuchten. Wenn die Berufenen ſprechen, werden ſie ohne weiteres davon ausgehen, daß die militäriſchen Sicherungsforderungen, wenn es Zeit iſt, auf Grund der Erwägungen der Heeresleitung erhoben werden, und ſie werden ſich darüber klar ſein, daß die Leitung der diplomatiſchen Politik nicht von den Hausdächern ausrufen kann, welche Gründe ſie hat, dies zu tun oder jenes zu laſſen. Wenn in geeigneter Form die großen Geſichts⸗ punkte und Ziele der deutſchen Politik erörtert werden und der Gedanke an die wundervolle Einig⸗ leit und Begeiſterung draußen die gleichen Empfin⸗ dungen neu entzündet, und wenn auf allen Seiten der Wunſch obwaltet, über den Streitfragen des Tages die Uebereinſtimmung ganz wiederherzu⸗ ſtellen, die aus dieſem oder jenem Grunde in der letzten Zeit Schaden gelitten hat, würde man drin⸗ nen und draußen aus ſolchen Kundgebungen Er⸗ hebung ſchöpfen. Es kommt alles darauf an, wie die Leute, die im Begriffe ſind, das, was uns alle bewegt, aus dem Dunkel der Andeutungen und den Niederungen einer gereizten Diskuſſion auf die Höhe fruchtbarer Auseinanderſetzungen zu erheben, ihre Aufgaben anpacken. Kundgebungen, in denen Mißverſtändniſſe beſeitigt werden und Mißtrauen ausgerottet wird, können nur begrüßt werden. Die hier genannten Ausſchüſfe ſind einmal der „Unabhängige Ausſchuß für einen deuutſchen Frieden“, an deſſen Spitze Pro⸗ feſſoy Dr. Dietrich Schäfer ſteht, und fernen der„Deutſche National⸗Ausſchuß“ Erſterer erſtvebt einen„ſtavken“ deutſchen Frieden, letztever erklärt, er wolle ſich von allen Einſeitigfeiten fernhalten, alſo den Frieden um jeden Preis gleichermaßen bekämpfe wie ufer⸗ loſe Annexionspläne. den erſteren nimmt Paul Fuhrmann in der„Tägl. Rund⸗ ſchau“ das Wort, er findet, daß der Deutſche National⸗Ausſchuß all zu ſehr auf dem bveiben Mittelweg ſich bewege. Gewiß wäre es töricht, allein nach dem Maße der Forderungen von Landertperb den guten Patrioten einzuſchätzen. Ueber dieſes notwendige Maß wird ſich ficherlich reden und ſtreiten laſſen. Ueber Zweierlei aber darf kein Streit ſein: Ein Wunder. Von Hans Heinrich Ehrler. Heute ſah ich in einer ſüddeutſchen Stadt et⸗ was, das nicht verloren gehen darf. Auf einem atz ſtanden paarweiſe hintereinander hunderte Menſchen, ihren Drang nach einem Hof ge⸗ ichtet, in dem Kartoffeln käuflich verteilt wur⸗ den. Man hat dieſe Aufzüge mit einem An⸗ ʒFkrittstanz verglichen. Nicht übel ſcherzend und 5 auch unſeren Feinden zeigend, daß wir uns en Humor nicht aushungern laſſen; aber ich bringe den franzöſiſch lautenden Witz doch nicht us der Feder, denn die vielen Frauen, Mädchen, Knaben und Männer ergriffen mich, wie noch tie ein Gaſſenbild. Phantaſtiſche Wünſche dach⸗ ten in mir, es ſollte jetzt plötzlich eine große Freude kommen, vielleicht die Kunde von einem ſroßen Sieg. Oder warum könnte nicht ein under geſchehen? Denn iſt das nicht ein bib⸗ iſches Schauſpiel in dieſem Jahre 1916, da ein Volk in Geduld und Demut ſich ſchart zu ſtunden⸗ langem Warten auf die beſcheidenſte der Erd⸗ früchte? Wie wär's, wenn ſich die Körbe in den Urmen von ſelber füllten? Es gab ja nie ſo biele in den Straßen herumgetragene Körbe auf der Welt; ſie haben einen rührenden Schimmer der ſchweren Zeit an ſich und ſicherlich das Recht, guch einmal von der Hand guter Geiſter vollge⸗ eot zu werden! Aber der Zauber begab ſich nicht, wohl nur darum, weil wirklich ein— an⸗ der dafür wirkte. fähr, unter den Kaſtanienbäumen, hinter dem enkmal des Feldherrn von Anno Siebzig, dam Eine Geige ſing zu ſpielen an. Von unge⸗ füllt das Spiel hervor. Dort ſtand, irgendher, ein etwa neunzehnjähriges Mädchen mit dem brau⸗ nen tönenden Holzſchifflein am Kinn, in leich⸗ tbem graublauem, durchblümten Kleid u. ſchwan⸗ kem, ſchwarzbebänderten Strohhut. Ein feines Herngeſchöpf Gottes und Fräulein, ſo wie man das Wort nur mit all ſeinem liebreichen, vor⸗ nehmen Reiz ausſprechen kann. Die ſonſt gewiß in ihrem Weſen ungelockerte, offener Bloßſtellung abholde junge Dame war wohl auf dem Heimweg von der Stunde und hatte im Vorbeigehen den inwendigen Befehl er⸗ fahren, was da werden ſollte, zu erfüllen. Der Platz wandelte ſich zu einem verwunſche⸗ nen Raum, in deſſen gemach verſtummter Stille der Geſang der Geige aufging. Die unruhige Menſchenkette der Wartenden verkor Rede und Regung. Sie blieb, Paar um Paar, den Häu⸗ ſern entlang auf ihrem Platz, aber um die Spie⸗ lerin ſetzten ſich dann die Paare an, die bereichert aus dem Hof der Verteilung kamen. Ausgewählte, hell erleichternde Sachen gab's zu hören. Dazwiſchen hinein auch einmal etwas Hinreißendes, vom Vaterland ein Lied, das aber merkwürdigerweiſe niemand mitſang. So ganz waren die Horchenden alle in das Erlebnis hin⸗ eingezogen. Der Vorgang ſchien auch in der Stadt bekannt geworden zu ſein, denn im Ver⸗ lauf einer Stunde häufte ſich die Menge wie zu einem Feſt. Als, gleichſam betroffen von der Entdeckung, das Mädchen die Geige bergen wollte, war der ſchwarze Kaſten mit Roſen ge⸗ Soll ich den Namen ſagen und den Ort? Oder nur den Tag? Es war der 6. Juli. max Reger⸗Sedächtnisfeier des Heidelberger Bachvereins. 5 Heidelberg, 16. Juli. Chor⸗ und Orcheſterkonzert. Größere und nachhaltigere Eindrücke als der Liedermorgen vermittelte das Chor⸗ und Orcheſter⸗ konzert, das am Nachmittage in der vollbeſetzten Peterskirche ſtattfand. Es brachte uns die Bekannt⸗ ſchaft zweier Neuwerke, die, wie die Anglyſe Karl Salomons richtig hervorhebt, ein Mittel zwi⸗ ſchen Lied und großem Chorwerk bilden von dieſem die Ausdrucksmittel, von jenem die Ausdrucks⸗ weiſe nehmend. Beide Werke, in mancher Hin⸗ ſicht an Wagners und Brahmſens(„Schickſalslied“) Tonfprache gemahnend, zeigen eine Reife und Ab⸗ klärung, die von einem weiteren Schaffen auf die⸗ ſem Gebiete, das unſerm Meiſter leider nicht mehr vergönnt war, das Höchſte erwarten ließ. Den konziſeſten Eindruck macht„Der Einſiedler“. Er iſt nach dem bekannten Eichendorff'ſchen Ge⸗ dicht für fünfſtimmigen Chor, Baritonſolo und Orcheſter komponiert und dem Heidelberger Bach⸗ verein und ſeinem verdienten Dirigenten gewid⸗ met. Nach einer 16taktigen ſtimmungsvollen Ein⸗ leitung ſetzt der Chor leiſe ein, und choralartig pflanzt ſich dieſe Weiſe fort. Als Zitat erſcheint (26. Takt) im Orcheſter die Melodie des Paul Ger⸗ hardt'ſchen Abendliedes„Nun ruhen alle Wälder“. Auch nach Eintritt des Baritonſolos(„Die Jahre wie die Wolken gehn“) iſt der Charakter der Stim⸗ mung zunächſt ein lyriſcher, erſt bei den Worten „Da tratſt du wunderbar zu mir“ ein bewegterer, rezitativiſcher. Die Stellen„O Troſt der Welt“ und der ſanftverhallende Ausklang des Werkes find bon großer Schönheit. Harmoniſch tiefgründig, geigt auch die Inſtrumentation die Meiſterhand des„ſpäteren“ Reger. Das unmittelbar vorangegangene Requiem' ilt„dem Andenken der im großen Kriege gefal⸗ enen Helden.“[Beide Werke, Op. 144 à und ö. ſind im Verlage N. Simrock, Berlin⸗Leipzig erſchie⸗ nen.] Das Altſolo beginnt mit den Worten des H0 ebbel ſce Gedichtes„Seele, vergiß die nicht, Seele, vergiß nicht die Toten!“, die, ſpäter vom Chor aufgenommen, eine Art muſikaliſchen Rah⸗ mens bilden. Eine orgelpunktartige Einleitung geht voran. Später(S. Seite 10 des Klavieraus⸗ zuges!) wird die Muſik dramatiſch. Die Stimm⸗ führung zeigt hier wie im„Einfiedler“ vielfach (Triſtan“⸗) Chromatik. Edle Mlodik zeichnet die Stelle„im Schoße der Liebe“, die dem kurzen Fugato über„Dann ergreift ſie der Sturm der Macht“ folgt, und in prächtigſter Weiſe klingt das Requiem über der vom Chor angeſtimmten Choral⸗ weiſe„Wenn ich einmal ſoll ſcheiden“— bekannt⸗ lich auch Bachs Lieblingsmelodie— zu bvelcher die in wirkungsvoller Weiſe kontrapunk⸗ iert, aus. Die Schwierigkeiten, welche beide Werke an die Ausführenden ſtellen, ſind erhebliche und verdient die Wiedergabe durch den verſtärkten Chor des Bach⸗ und ee Geſangver⸗ eins, welchem nur drei Wochen zur Einſtudie⸗ rung zur Verfügung ſtanden, ein beſonderes Wort der Anerkennung. Das Altſolo im Requiem ſang Fräulein Lißmann tonſchön und ausdrucksſicher⸗ Im„Einſiedler“ ſprang unſer muſikaliſch ſicherer, allzeit hilfsbereiter Joachim Kromer aufs erfolg⸗ reichſte für den 1 in Ausſicht genom⸗ menen Sänger ein und bot eine in jeder Hinſicht hochzuſchätzende Leiſtung. Beiden Reger ſchen Werken, von denen jedes 11 Minuten dauert, folgte dann als erhebendes Fi⸗ nale der Reger⸗Gedenkfeier Mozarts Schwanen⸗ Nn ſein„Requiem“, das, frei von aller Leidenſchaftlichkeit, kindlich frommes Empfinden auf die den K wenig waliſc er beh ſcham teien 1 N KEagK 11 7 9 8 SF u n A e nn * Aeeebee I Montag, den 17. Juli 1916. General⸗Anzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Sette. inmal darüber, daß es gelten muß, mit jedem berfügbanen Kampfmittel den Gegner, den wir als den gefährlichſten, als den Hauptfeind nunmehr erkannt haben, niederzuringen. Sodann darüber, unſere Zukunft noch bedrohter ſein wird, als es jetzt ſchon die Gegenwart war wenn wir unſere ungünſtige, fremdem Einfall die Tore öffnende und unſere weltpolitiſche Entwicklung hemmende geo⸗ gruphiſche Lage nicht entſchloſſen und gründlich ändern. Das gilt für den Oſten und Weſten. Esgilt vor allem gegenüber England. Will der„Deutſche Natignal⸗Ausſchuß ſeine Arbeit auf die Erweckung und Vertiefung dieſer Erkennt⸗ nis im deutſchen Volke richten, dann mag ſeine Gründung neben dem beſtehenden„Unabhängigen Ausſchuſſe für einen ſtarken deutſchen Frieden“ Aberflüffig erſcheinen, aber dann ſoll er als Mitkämpfer willkommen ſein. Sollte aber der National⸗Ausſchuß hierbei verſagen und wallte er etwa der Frage nach unſerem Haupt⸗ feinde und wie er zuſchlagen und wie gerade ihm 9 er unſere militäriſche, politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Stellung durch den Friedensſchluß zu ändern ſei, in ſchwächlicher Kompromißpolitik aus dem Wege gehen, dann würde die Bekämpfung des„National⸗Ausſchuſſes“ nationale Pflicht ſein. Im Dag gibt Freierr v. Zedlitz den Wirt⸗ ſchuftsverbänden den Rat, ihre Kriegsziele einer Nochpuüſeung zu unterziehen, ihre Ziele möchten an ſich außerordentlich erſtrebenswert ſein, er⸗ geichbar aber ſeien ſie nur bei einer ſo vollſtän⸗ digen Niederwerfung der Feinde, daß wir die griedensbedingungen glatt diktieren könnten. Hier aber die ſchwache Seite jener Kriegs⸗ ziele. Ganz beherrſchb von dem Gedanken des Ereeichenstwverten vernachläſſigten ſie allzuſehr die des Erveichbaven. Freiherr v. Zedlitz glaubt im mweiteren feſiſtellen zu können, daß das Abrücken des Reichskanzlers von den Kriegszielen der Wirtſchaftsverbände nichts weniger als die Zuſtinunung zu dem ſozialdemo⸗ haliſchen annexionsgegneriſchen Standpunkt be⸗ Der„Vorwärts habe ſicher vecht, wenn behaupte, daß der Reichskanzler in ſeinen An⸗ ſchmmugen grundſätzlich den bürgerlichen Par⸗ tetien viel näherſtehe als den Sozialdemokraten uud ſich auch bon denen der Wirtſchaſtsverbände nehr gyadwell als grundſätzlich unterſcheide. Kriegsziele, welche in der Kriegslage keine feſte Stitze fänden und die Grenzen des Erreichbaven itten, ſeien, wenn dahinter eine ſolche Fulle völkiſcher Kraft ſtehe, wie ſie die Wirr⸗ f a reprüſentieren, goeignet, nach —5 Richtungen ſchädlich zu wirken. Sie gäben ſehern des Vierverbandes Mittel in dir Hand, die Kriegsluſt der Völler immer wieder faufzupeitſchen, und wirkten daher, wenn auich nicht entfernt ſo ſtark, aber doch in derſelben Mächtung wie das Friedensgewimmer der Män⸗ nen der ſozialdemokvatiſchen Arbeitsgemeinſchift. Wep ſich auf ſolche Kriegsziele verbiſſen habe, werde ſerner ſelbſt günſtigen Friedensbedingun⸗ gen mit Unzufriedenheit gegenüberſtehen. Aus allen dieſen Gründen rät alſo Freiherr v. Zedlitz den wirtſchaftlichen Verbänden, jetzt in eine ſorg · ſame Nachprüfung ihrer Ziele unter dem Ge⸗ ſichtspunkte einzutreben, ob dieſe noch der Kriegs⸗ lage entſprächen und ſich in den Gvenzen des Exreichbaren hielten. Ergebe ſich, was kaum zu beztweifeln ſei, daß jene Vorausſetzung nicht mehn zutreffe, ſo würde die Einſchränkung dieſer Kriegsziele auf das erreichbare Maß die umab⸗ weisbare Konſequenz ſein. Der freikonſervative Führer ſchlteßt ſeinen Vorſchlag, der ſicher noch zu manchen Erörterungen Anlaß bieten wird, mit enden cten: on einer ſolchen Nachprüfung ihrer Kriegsziele haben die Wibiſcheſtsberande 5 eine nicht unbeträchtliche Förderung ihrer eigenen ug zu erwarten. Die Bedenken, weſche bis⸗ einer engen Fühlungnahme mit ihnen in Sachen der Friedensbedingungen entgegenſtanden, werden alsdann hinfällig geworden ſein, und es wird ſo die Bahn frei für eine fuuchtbare Mit⸗ wirkung der Wirtſchaftsverbände bei der Vorberei⸗ zung der Friedensbedingungen. eine offene Ausſprache des Reichskanzlers mit den Führern der Wintſchaftsverbände den Ent⸗ ſchluß einer ſolchen Nachprüfung ihrer Kriegsziele —— 15 die 0 e e dienli ntwicklu wirkſam fördern würde, bedarf der näheren nicht. Reue Friedensgerüchte. a. Von der Schweizer Grenze, K. Jull.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Zeitung meldet aus dem Haag: An den min Amſterdam und Rotterdam tretem ammer mehr beſtimmte Friedensgerüchte auf, welche auf die Stimmung der waß geben⸗ ———— ̃—————ñ almend, dem Trauernden immer und in jeder e Trofſt und Erbauung gewährt. So auch geſtern, abwohl die Schwierigkeit der beiden Reger⸗ ſchen Werke offenſichtlich die ganze Kraft des sin Anſpruch nahm und das Mozart'ſche iem wohl„aus dem alten Beſtand“ hinzu⸗ gt war. Ginige verzagte Einſätze(3. B. im uffanſat des Hoſtias) ließen dieſe Vermutung 5 ommen. Im übrigen zeigte der Chor auch ee ſeine oft gerühmte Schlagfertigkeit und keffliche Schulung. Ebenſo hielt ſich das verſtärkte Noltdererger Stadtorcheſter unter olfrums ſicherer Hand aufs beſte. 68 dem Soliſtenquartett der Damen Tillo ahnbley⸗Hinken, Lißmann und der Herren A. Kohmann und Dr. R. Ligniez gehührte den Frauenſtimmen unb hier vor allen dem wohllautgeſättigten Alt der Vorzug. Herr Koh⸗ cann bot ſeinen Part als rechter Vortragskſinſtler, Schade, daß ſeine Tonbildung keine einwandfreie i. Aber auch der helle Sopran und ſchöne tiefen Männerſtimme fü—885 ſich glüc ich 2 5 4. 1 glücklich zum Gaugen. ſicg 1 Herr Sune arl Salo⸗ Att! npaffungsgeſchick und ſicherene Ge⸗ Emack ſeines A Ndich Macl⸗ den Finanzkreiſe in den Ententeländern zurückgeführt werden. Der holländiſche Fuie⸗ densverein veranſtaltet für den 1. Auguſt eine große nationgle Kundgebung zur Herbeiführung 0 0 des Weltfriedens. Nus Staoͤt und Land. eeeessesesgeesgdedeet 87 reesteeetteeeeeeeeeteeeetee Mit dem A ausgezeichnet 8 R.* 2 Seseeeeeeeteeeee 2 2 enesssteeeeeeeesesr! Unteroffizier Leonh. Hnapp, Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 249, Schloſſer bei der ſtädtiſchen Straßenbahn, T 1, 12 wohnhaft. Ausgezeichnete wurde erſt vor kurzem mit der heſſiſchen Verdienſtmedaille ausgezeichnet. Gefr. Alberk Eſch, Sohn des Modellſchreiners Wilhelm Eſch, wohnhaft Rheinhäuſerſtr. 16, welcher ſeit Beginn des Krieges Felde ſteht, in den Kämpfen vor Verdun. Gefreiter Karl Büſſer im Füſilier⸗Regiment Nr. 40, wohnhaft Langſtraße 443. Pionjer Karl Retzbach hier im Pionier⸗Batl. 14, 8. Feldkomp. für Tapferkeit vor dem Feinde. * Das Eiſerne Kreuz(. Klaſſe wurde ver⸗ liehen: Hauptmann Gericke, Feldart.⸗Regt. Nr. 76; Aſſiſtenzarzt d. R. v. Velasco, 2. Batl., Inf.⸗Regt. Nr. 111; Leutnant Buch, Feldart.⸗ Regt. Nr. 20; Major Caeſar, Fnf⸗Regt. Nr. 112; Leutnant d. R. Belz, Inf.⸗Regt. Nr. 1411; Gene⸗ ralarzt Dr. Müller, Korpsarzt 14..⸗K.; Haupt⸗ mann d. R. Freudenberg, Feldart.⸗Regt. Nr. 14; Leutnant Jaſter, Füſ.⸗Regt. Nr. 40; Haupt⸗ mann Freiherrn v. Hornſtein⸗Binningen, Leib⸗Grenadier⸗Regt. Nr. 109; Hauptmann Jun⸗ germann, Inf.⸗Regt. Nr. 111; Oberleutnant d Reſ. Becker, Offizierſtellvbertreter Müller, beide Inf.⸗Regt. Nr. 113; Hauptmann Schu⸗ macher, Oberleutnant d. R. Leffſon, beide Inf,⸗Regt. Nr. 114; Leutnant Meißgeier, Inf.⸗ Der Ver 1 m Regt. Nr. 142; Oberleutnant d. L. Feldart. II a. D. Fieſer, Oberleutnant von Nicolai, beide Feldart.⸗Regt. Nr. 14; Hauptmaun Mel⸗ zenbach, Feldart.⸗Regt. Nr. 30; Leutnant Ban⸗ denberger von Moiſy(Fritz, 11./Fußart.⸗ Regt. Nr. 14; Leutnant Skopnik, Feldflieger⸗ Abteilung 20. Perſonal⸗beränderungen. Ernennungen, Beförderungen u. Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Befördert wurden: 5 Zum Fähnrich: Baur, Unteroffizier Inf.⸗Regt. Nr. 111. Zu Leutnants d. Reſ.: Baumann(Her⸗ bert)(Freiburg, Müller Peter)(Bruchſal), Vigefeldſw. in der Fußart.⸗Battr. 247; Zimmer⸗ mann(Karl)(Pforzheim), Vigefeldw. im Inf.⸗ Regt. Nr. 111, dieſes Regiments; Ferdinand (Freiburg), Maurer(Karksruhe, Siegriſt (Karlsruhe), Gbbecke(Bruchſal), Stüber (Karlsruhe, Müller⸗Wolf(Mannheim), Lindenberg(Karlsruhe), Wittum(Pforg⸗ heim), Herrmann(Karlsruhe), Kunz(Saar⸗ brücken), Hug(Karlsruhe), Vizefeldw. im Leib⸗ Grenadier⸗Regt. Nr. 109 dieſes Regiments; Neu⸗ im berth(Freiburg), Schmöger(Freiburg!), Bauer(Otto)(Offenburgl, Schneider (Friedrich)(Freiburgj, Umkauer(Freiburg), Drumm(Offenburg), Glunk(Freiburg), Bieszk(Freiburg), Auer(Lörrach), Sache⸗ rex(Freiburg), Spengler(Freiburg), Ritz⸗ mann(Freiburg), Knoll(Mülhauſen i..), Rieder(Freiburg, Müller(Hans)(Frei⸗ burg), Müller Heinrich)(Freiburg), Müller (Wilhelm)(Freiburg), Stein(Fritz!(Freiburg), Vizeſeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 113, dieſes Regts.; Wenger(Karlsruhe), Vizefeldw. im Pion.⸗Batl. Nr. 14, des Pion.⸗Batls. Nr. 14; Klingler (Karlsruhe), Heſſe(Heidelberg!, Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. Nr. 169; Schühle(Andreas)(Karls⸗ ruhe), Hauck(Otto)(Karksruße), Schuler (Richard)(Karlsruhe), Vizefeldw. im Reſ.⸗Inf.⸗ Regk. Nr. 109; Ungerer(Otto), Vigewachtmſtr. (Pforzheim) in der Geb.⸗Kan.⸗Abt. 43 Heitz (Mosbach), Nolhhelfer(Offenburg), Mehl⸗ tretter(Offenburg), Vizefeldw. im Reſ.⸗Inf.⸗ Regt. Nr. 205; Nierhoff(Bonn), Vizewachtm. bei der Feſt.⸗Funker⸗Abt. Straßburg i. Elſ., des Telegr.⸗Batls. Nr. 4; Fecht, Vizeſeldw.(Frank⸗ furt a..) im Feſt.⸗Maſch.⸗Gem.⸗Trupp Neuen⸗ burg, des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 142. Zu Leutnants der Landw. 1. Aufgeb.: Heck (Georg), Vizewachtm.(Offenburg! im Art.⸗Meß⸗ trupp 60 der 8. Landip.⸗Dib., der Lanbw.⸗Jußark.; Gieſer(Heidelberg), Offizieraſpirant, jetzt in der 1. Landw.⸗Esk. des 14..⸗K., der Landw.⸗Kav. Zum Leutnant der Laudwehr 2. Aufgeb.: Kraſt(Franz)(Mannheim), Vigefeldw. int Landſturm⸗Inf.⸗Batl. Pforzheim(N V. 21) der Landw.⸗Inf. Zu Oberleutnants: Bickel(Donau⸗ eſchingen), Leutnant der Reſ. des Juf.⸗Regts. Nr. 148, jetzt im Erſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 20: Sch u lz (Hermann)(Lörrach), Leutnant der Reſ. des Fuß⸗ artillerie⸗Regts. Nr. 10, jetzt bei ber Art.⸗Flieger⸗ Abteilung Nr. 211; Protſcher Raſtatt), Leut⸗ nant der Reſ. des Feldart.⸗Regts. Ref.⸗Fußart,⸗Regt. Nr. 603 Hoffmann(Heidel⸗ berg), Leutnant der Reſ. des Feldart.⸗Rogts. Ner⸗ 80, jetzt in dieſem Regiment; Hammer(Frei⸗ burg), Leutnant der Reſ. des Feldart.⸗Regts, Nr. 50, jetzt bei der Gebirgs⸗Kan.⸗Abt. Nr. 43 Hof⸗ mann(Adalbert)(Freiburg), Leutnant der Reſ. des Pion.⸗Batls. Nr. 14, jetzt beim 2. Pion.⸗Batl. Nr. 14; Forſter, Leutnant der Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb.(Stockach), jetzt im Landw.⸗Juf.⸗Regt. 111; Kraus(Offenburg), Leutnant der Reſ. Ink.⸗Regts, Nr. 25, jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Regt. 28 Nr. 15, jetzt im bes Nr. Zu Hauptleuten: Häusler(Freiburg), Oberleutnant der Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Regt. Oberleutnant Nr. 110; Eiſen lohr(Lör⸗ der Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb., Pletſcher 2. Auf⸗ gebots, im Landw.⸗Ii ⸗ Wörne(Freiburg), Oberleut Adiwehr⸗ f. 2. Aufgeb., jetzt im Idw.⸗z 105 Hertel(Lörrach), Oberleutnant der Lanhid.⸗ uf 2, Aufgeb., jezt im Landw.⸗Juf. ſtegt. Ar. 11¹1: Ehriſtiani(Emil)(Donaueſchingen), Ober⸗ leutnant der Landw. a.., zuletzt Tcutnant der Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb., jetzt im Landw.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 111; Henking von Laſollaye, Ober⸗ leutnant g. D.(Lörrach), zuletzt Leutn. im Drag.⸗ * 85 Regt. Nr. 14, jetzt in der 3. Landſt.⸗Esk. des 14 Armeekorps, zum Rittmeiſter; von Bri⸗ zen, Oberleutnant der Lando.⸗Inf. 1. Aufgeb. (Mannheim), jetzt im Brig.⸗Erſ.⸗Batl. Nr. 55, kommandiert als Komp.⸗Führer zum 4. Garde⸗ Regt. z..; Hardeck(Donaueſchingen), Ober⸗ leutnant a.., zuletzt Leutnant à la suite des Feldart.⸗Regts. Nr. 14, jetzt bei der Etapp.⸗Fuhrp.⸗ Kolonne Breslau 2; Ziegler Mosbach), Ober⸗ leutnant der Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., jetzt im Erf.⸗ Inf.⸗Regt. Nr. 29; Kopecki(1 Hamburg), Ober⸗ leutnant der Reſ. des Leib⸗Gren.⸗Regts. Nr. 109, Führer der Straßenb.⸗Komp. Nr 59; Hertrich Oberleutnant der Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.(Karks⸗ ruhe), jetzt im Reſerve⸗Infanterie⸗Regt, Nr. 110; Gſchwindt(Mmannheim), Oberleutnant der Landw. a.., zuletzt Leutnant der Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., jetzt im Landw.⸗Brig.⸗Erſ.⸗Batl. Nr. 55. Den Charakter als Generalleut⸗ nant haben erhalten: Keim, General⸗ major 8.., zuletzt Oberſt und Kommandeur des Tüſ.⸗Regts. Nr, 40, jetzt Mil.⸗Gouv. in Belgien: Deininger, Generalmajor 3. D.(Freiburg), zuletzt Kommandeur der 19. Inf.⸗Brig., jetzt Kom⸗ mandeur der Stellv. 84. Inf.⸗Brig. BVerſetzt: Müller(Karl), Hauptmann im Fuf.⸗Regt. Nr. 40, kommandiert zur Dienſtleiſtung beim Bekl dieſem Bek 15 Der Abſchied mit der geſetzlichen Penſion bewilligt: von Zelewski, Leutnant im Inf.⸗Regt. Nr. 169, jetzt beim 1. Erſ.⸗Batl. dieſes Regiments, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform dieſes Regiments. Verſetzt: Lobeck, Hauptmann im Inf.⸗ Regt. Nr. 65, jetzt beim Feld⸗Rekrutendepot des 8..⸗K., in das Inf.⸗Regt. Nr. 169 und gunächſt dem Erſ.⸗Batl. dieſes Regiments überwieſen. Augeſtellten⸗verſicherung. Nachſtehendes wird uns von dem hieſigen Orts⸗ gusſchuß der Vertrauensmänner— Aeeeen Lerſicherung mitgeteilt(Geſchäftsſtelle: Heinrich Fanzſtraße 3 bei dem Vertrauensmann Karl Hamm; Sprechſtunden: Montags und Donners⸗ tags Abend.—10 Uhr);: Der Bundesrat hat zu 8 8 des Geſetzes her lautet;„Der Bundesrat beſtimmt, übergehende Dienſtleiſtungen ver⸗ ſucherungsfrei bleiben“, im Anſchluß an die Bekanntmachung vom 9. Juli 1918 noch folgenden Zuſat beſchloſſen:„Verſicherungsfrei bleiben: Dienſtleiſtungen von Angeſtellten, die bei Stellen⸗ loſigteit in gemeinnützigen Schreibſtuben oder in Verpflegungsſtationen öder ähnlichen Wohltätig⸗ keitsanſtalten während eines verhältnismäßig ge⸗ ringen Zeitraums des Kalenderjahres beſchäftigt wird,“ 2. Bezüglich Beitragserſtattung nach § 398 hat der Bundesrgt eine Verordnung, datierk bom 11. Mai 1916, erlaſſen, welche insbeſondere ſolgende Beſtimmung enthält:„Wenn der Ver⸗ ſccherte als Angehöriger der bewaffneten Macht des Deutſchen Reichs ober eines mit ihm verbündeten oder befreundeten Staates an dem gegenwärtigen Kriege teilgenommen hat(8 15 des Dürgerlichen G uches) und bor der Feſtſtellung ſeines Todes während des Krieges vermißt geweſen iſt, ſo wird die Friſt für die Geltendmachung des Erſtattungs⸗ anſpruchs nach 8 398 Satz 3 des B. G. f. A. wie folgt berechnet: Die Friſt beginnt 1. mit dem Schluſſe des Kalenderjahres, in welchem der Krieg beendet iſt; 2. wenn aber vorher a] der Tod des Verſicherten in das Sterberegiſter eingetragen wird, mit dem Tage dieſer Eintragung, b) der Ver⸗ ſicherte für tot erklärt wird, mit dem Tage, an dem das die Todeserklärung ausſprechende Urteil ergeht, Kommen beide Tage der Nr. 2 in Frage, ſo iſt der frühere maßgebend. Das Vorſtehende gilt ent⸗ ſprechend für Verſicherte, die nicht zur bewaffneten Macht gehörten, wenn ſie ſich bei ihr aufgehalten haben oder ihr gefolgt ſind, oder wenn ſie in die Gewalt des Feindes geraten ſind.“ Die vollſtändige Perordnung iſt in der hieſigen Geſchäftsſtelle ein⸗ zuſehen. 3. Dem Bericht des Direltoriums über das Geſchäftsjahr 1915 entnehmen wir folgende Angaben: Ende 1015 waren außer⸗ dem Direktorium bei der Verſicherungsanſtalt 79 höhere Beamte einſchließlich Aerzte und 2282 mittlere und untere Beamde beſchäftigt. Von denſelben ſtanden 30 höhere Be⸗ amte und Aerzte im Felde und J9ot mittlere und üntere Beamte. Bei Neueinſtellungen konnten die Bewerbungen von Kriegsbeſchädigten zum größten Teile berückſichtigt werden. Im Jahre 1915 wur⸗ den von ſolchen 12 eingeſtellt. 5 Infolge der Bundesratsverordnung vom 265 Auguſt 1915, nach welcher betanntlich die Kriegs⸗ zeit auf Wartezeit uſw. angerechnet wird, ſind ganz gewaltige finanzielle Mehranfor dexrungen an die Augeſtellten⸗Verſicherung geſtellt worden. Dieſelben betragen ſchätzungsweiſe die erſten 15 Kriegsmonate rund 71 Millionen Mark. Wenn dazu die Kriegsfürſorgemaßnahmen, beſonders betreffs Heilfürſorge, hinzugerechnel werden, ſo ß hervorgehoben werden, daß man auf dieſem Febiete nunmehr bis zur Grenze der finanziellen Leiſtungsfähigteit gegangen iſt. Zur Anſchaffung von Wollſachen und von Regen⸗ umhängen konnten dem„Kriegsaus ſchu ß für warme Unterkleidung' bis zum 31, Dezember 1915 rund M. 1 900 000 zugewendet wer⸗ den. Der„Hilfsausſchuß des Roten Kreuzes für kriegsgefangene Deutſche in Sibi⸗ rien! erhielt M. 10 000. Die Koſten für Laz a⸗ rettzüge, Automobil⸗Kolonnen, Fteldwäſchereien, Vade⸗ und Desinfektionswagen belaufen ſich auf rund M. 1 000 000. Das Bereinslazarett Jürſtenberg in Mecklenburg erhielt rund M. 190000. An der zweiten Kriegsanleihe beleiligte ſich die Angeſtellten⸗Berſicherung mit 60 Millionen Mark, an der dritten mit 40 Millionen, für die drei erſten alſo zuſammen mit M. 140 Millionen.(Die Beteiligung bei der gierten Kriegsanleihe war weiterhin 60 Mfllionen Mark.) Durch eine ſtändige Vertretung in den Ausſchüſſen des Reichsausſchuſſes für Kriegsbeſchädig⸗ tenfürſorge nahm die Angeſtellten⸗Berſiche⸗ rung an der Beratung der auf dieſem Gebiek por⸗ kommenden Fragen teil. Gbenſo ſteht die Verſiche⸗ rung auf dem Gebiete der Tuberkuloſe; Beia dyfung in enger Zufammenarbeit mit 1. werden, auch wenn eine Geldentſchädigung gewährt nur wenig Gebrauch gemacht. Bezüglich Abkſür⸗ zung der Wartezeit wurden 2585 neue An⸗ träge geſtellt, erledigt wurden 1338 Anträge, in 460 Fällen wurde die Wartezeit abgekürzt, in 118 Fäl⸗ len erfolgte Ablehnung. 759 Anträge wurden micht weiter verfolgt oder zurückgezogen. Unerledigt blieben 1303 Anträge und zwar dadurch, daß gerade im Dezember die Zahl der eingezenden Anträge ihren Höhepunkt erlangte und das ofache von den zu Ane des Jahres geſtelſten Anträgen aus⸗ machte. Die eingezahlten Prämienreſerven be⸗ laufen ſich zuſammen auf rund M. 840 000, ſodaß im Durchſchnitt auf den Kopf eine Einzahlung von rund M. 1160 entfällt. Die Anträge auf Be⸗ freiung von der Verſicherungspflicht gemäß 8 11 vermehrten ſich. Neuerdings liefen zahlreiche Anträge von Kriegsteilnehmern ein, die ſich infolge einer Kriegsbeſchädigung einem anderen Berufe zugewendet haben. Anträge von Angeſtell⸗ len, welche bei Inkrafttreten des Geſetzes das 55. Lebensjahr bereits vollendet hatten, lagen von 375 Angeſtellten vor. In 144 Fällen wurde der Be⸗ freiung ſtattgegeben, in 132 Fällen wurde der An⸗ trag nicht weiter verfolgt oder zurückgezogen, un⸗ erledigt blieben an Jahresſchluß 63 Anträge. Be⸗ anſtandet wird in dem Bericht, daß die Ausſtel⸗ lung einer Verſicherungskarte immer noch ſehr häufig in Berlin beantragt wird und nicht bei den örtlichen Ausgabeſtellen. Dies ge⸗ ſchieht leider auch, wenn es ſich um Erſatz ver⸗ lorener oder unbrauchbar gewordener Verſiche⸗ rungskarten handelt. Der Befreiungsvermerk(§ 390) auf den Verſicherungskarten wurde vielſach dahin mißper⸗ ſtanden, daß überhaupt kein Beitrag zu zahlen ſei, während ſelbſtverſtändlich der Arbeitgeber verpflich⸗ tet bleibt, den auf ihn entfallenden Beitragsanteil abzuführen. Selbſtverſtändlich werden durch ſolche unxichtige Auffaſſungen unnötige Arbeiten verur⸗ ſacht. Bei Stellung der Anträge auf Rück⸗ zahlung infolge Anrechnung der Kriegsdienſt⸗ zeiten wurde die Beſtimmung in 8 4, Abſatz 1, wo⸗ nach nur der Arbeitgeber den Antrag auf Rück⸗ erſtattung der von ihm entrichteten Beiträge ſtellen kann, nicht genügend beachtet. Weiter gingen die Anträge auf Rückzahlungen in zahlrejchen Fällen ohne die zur Begründung nötigen Militärpapiere ein. Rückzahlungen von Beitragen für Kriegsteil⸗ nehmer ſind bis Ende 1915 erfolgt an Lag Arbeit⸗ geber für 398 Verſicherte mit rund M. 30 000. [cSchluß folgt.) * Eruannt wurde Eiſenbahnaſſiſtent Wilhelm Gegg in Offenburg zum Eiſenbahnſekretär. * Einheitliche Wild⸗ und Geflügelpreiſe. Eine Verſammlung württembergiſcher, bayeriſcher und badiſcher Wild⸗ und Geflügelhändler in Stuttgart ſprach ſich für einheitliche Wild⸗ und Ge⸗ flügelhöchſtpreiſe für das ganze Reich ohne Vergünſtigung für einzelne Bezirke aus, da nur dadurch den gegenſeitigen Preisüberbietungen in den einzelnen Bundesſtaaten entgegengewirkt werden könne. * Poſtſcheckverkehr des Feldheeres mit der Heimat, Vom 1. Auguſt ab werden bei den Feldpoſtanſtalten und bei den Poſtanſtalten in den beſetzten Gebieten Einzahlungen mit Zahlkarte bis 800 Mark auf Poſtſcheckkonten in der Heimat in Militärdienſt⸗ angelegenheiten und in Antzelegenheiten der Heeresangehörigen zugelaſſen. Der Verkehr in den beſetzten Gebieten erſtreckt ſich auch auf Zahlkarten, die bon den deutſchen Zivilbehörden ſopie ihren Beamten und Angeſtellten ausgehen. Zur ſchnel⸗ leren Abwicklung von Zahlungen empfiehlt ſich für die Poſtſcheckkunden bei Lieferungen an Heeres⸗ angehörige uſw. ihren Sendungen Zahlkarten bei⸗ zufügen, auf denen die Kontonummer, der Name und Wohnort des Poftſcheckkunden ſowie der Name des Poſtſcheckamts vorgedruckt ſind. Die Gebühren für die Zahlkarten aus dem Felde ſind dieſelben wie im Inlandsberkehr und werden vom Zahlungs⸗ empfänger(Poſtſcheckkunden) erhoben. Telegraphi⸗ ſche Zahlkarten ſind nicht zuläſſig. *„ Warnung. Das Polizeipräſidium in Straß⸗ burg warnt vor Ankauf des in der letzten Zeit von der Firma M. Birnbaum u. Sohn in Fulda in den Handel gebrachten Streumehls und berbietet ſeine Weiterverwendung. Die amtliche chemiſche Unterſuchung hat ergeben, daß das Streu⸗ mehl zirka 14—15 Prozent Sägemehl und 85—86 Prozent Gips enthält. Es iſt alſo im höchſten Grade geſundheitsſchädlich, weil Gißs beim Backen am Brot haften bleibt. Die Ware, welche einen wirklichen Wert von—5 Mark hat, wird zum Preis von 26 M. die 100 Kg. verkauft. Gegen die Firma iſt bereits Strafantrag wegen Nahrungs⸗ mittelfälſchung und Ueberforderung geſtellt worden. * Zurxrückſtellungs⸗ und Ueberweiſungsgeſuche. Das ſtellv. Generalkommando des 13. Armeelorps ſeilte der Heidelberger Handelskammer mit:„Die Erfahrung hat gezeigt, daß nicht nur Anträge auf Zuxückſtellung von we enee e ſon⸗ dern auch ſolche auf Ueberweiſung garniſon⸗ und arbeitsverwendungsfähiger Leute häufig geſtellt werden, obwohl auf dem Arbeitsmarkt nach mili⸗ tärfreie Arbeitskräfte der geſuchten Art borhanden ſind, Es muß deshalb auch bei Geſuchen um Zurückſtellung garniſon⸗ und arbeitsverwen⸗ dungsfähiger Leute künftig vorher eine Beſcheini⸗ gung des Arbeitsnachweisverbandes verlangt wer⸗ den, daß für die in Frage kommende Arbeit keine geeigneten militärfreien Arbeitsloſen permittelt werden können.“ * Eine neue Juduſtrie iſt im Schwarzwald im Aufleben, nämlich die Erzeugung von kün ülich en Gliebmaßen für Kriegsverletzie, Dieſe neueſte Schwarzwälder Induſtrie iſt, wie Stabzarzt Dr. Meyburg in der„Münchmer Mebiziniſchen Wo⸗ chenſchrift“ betont, wegen ihrer hervorragenden Leiſt⸗ ungen beſonders zu begchten. So wird ein Norma⸗ liſterungstyp der Bein⸗Protheſe, das ſogen. Schivarz⸗ wald⸗Bein, wegen der Einfgchheit und Dauerhaftig⸗ keit und angtamiſch ſchönen Formen von vielen Sach⸗ verſtündigen als eines der beſten Kunſtbeinmodeſle bezeichnet. Die im Schwarzwald heimiſche Holz⸗ ſchnittinduſtrie, deren Friedenserzeugniſſe allgemein bekannt ſind, fand hier eine für die Bevölkerung ſelhiſt und zum Heile der Kriegsbeſchädigten äußerſt nütz⸗ liche Betätigung, und die Schwarzwälder Holzbild⸗ hauer werden ihren neuen Aufgaben in hervorra⸗ gendſter Weiſe gerecht. Außer dem erwähnten Schwarzwald⸗Bein ſ. die Schuitzer auch Filzfüße, künſtliche Hände mit und olme Kugelgelenk und ein⸗ zelne Finger her. Eine große Anzahl von Schnitzern wurde für dieſe Tätigkeit beſonders gusgebildes Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Eiſendreher Michael Faſold mit ſeiner Shefrau Katharina geb. Schifferdecker, F 5, 5 wokhnhaßt. 4. Seite. Vadiſche Neueſte Nachrichken.(Abendblatt) Marken Am Dienstag, 18. Juli gelten folgende Kartoffeln: Für 5 1d die Karto arke 4. Brot: Für je 750 Gramm di II, III und IV.— Fü G der 500 Gramm i ern, ſchon ab Freitag). Für je 150 Gramm die Ma F 4 der gelben allgemeinen Lebensmittelkarte und die Mehlmarke der Brotkarte. Butter: Für je 25 Gramm die Marken 56—64 der Butterkarten. Jett:(Sch für je 2 2 Grieß: veinefett oder Feintalg oder Margarine) 25 Gramm die Marken A 7, A 8, G 1, und G 3. Für 150 Gramm die Marke F Erbſen: Für 150 Gramm die Marke E Bohnen: Für 150 Gramm die Marke F Graupen: Für 150 Gramm die Marke P Zucker: Für je 250 Gramm die Zuckermarke 1, 2 und 3. Feinſeife: Für je 50 Gramm die Seifenmarken 1 und 2 Waſch⸗Seife, Seifenpulver oder andere fetthaltige Waſchmittel: Die Marken—6 1. 5. 2 8 3. Eier: Für je ein Ei die Marken B é und B 7 und die Eiermarke 1.(Zur Zeit kommen nur geſtempelte polniſche Eſer zu 28 Pfg. zum Verkauf.) Städtiſches Lebensmittelamt. 2— 2 Polizeibericht vom 17. Juli(Schluß). Betrüger. Am 5. Juli wurde bei einem hie⸗ ſigen Arbeitsnachweis von dem nachſtehend beſchrie⸗ beuen Manm einer ſtellenſuchenden Kellnerin ein Be⸗ trag von 23 Mark ſowie ein von dem Bürgermeiſter⸗ amt Weichshofen am 8. Juni 1914 ausgeſtelltes Per⸗ ſonenſtandszeugnis für„Roſa Peller“ dadurch ab⸗ geſchwindelt, daß der Geſuchte ſie angeblich als Kell⸗ werin für eine Speiſewagen⸗Geſellſchaft anſtellte und das Geld als Kaution verlangte. Ferner ließ er zwei Formulare(ähnlich Wechſelformulare) mit„Roſa Preller“ unterſchreiben. Es beſteht der dringende Verdacht, daß dieſe Papiere zu Unrecht benutzt wer⸗ den. Beſchreibung des Täters: Derſelbe nannte ſich Alex Netter, Küchenchef der Frankfurter Speiſewagen⸗Geſellſchaft, etwa 27 Jahre alt, 1,65—1,66 Meter groß, ſchmächtig, braune Geſichts ſarbe, Anflug von dunklem Schnurrbart, ſchwarzes, hochgeſtelltes Haar; trun dunklen Joppenanzug, ſchwarzen ſteifen Filzhut, ſchwarze Schnürſchuhe mit hellem Stoff⸗ einſatz, trug das Band des Giſernen Kreuzes und noch eines Feldzugsabzeichens, ſprach ꝓfülſz iſchen Dialekt und macht den Etndruck eines Kochs oder Hellners Brillanutringdiebſtahl. Am 6. Juli wur⸗ den hier 3 goldene Damenbrillantringe entwendet. Beſchreibung: ein Ring mit 2 Brillanten 23—64 kar., drei Rubinen 52—64 kar., ein Ring mit drei Brillanten 28—64 kar., zwei Saphire 54—64 kar., ein Ring mit 6 Brillanten 43—04 kar., rechts und links Her Brillanten auf der einen Seite ö, aarf der anderen Roſen. Für die Beibringung der Ringe iſt eine Belohnung von 200 Mark cusgeſetzt. Verhaftet wurden 19 dener Perſonen wegen verſchie⸗ ſtrafbarer Handlungen, darunter ein vom gericht hier wegen Körperverletzung geſuchter öhner von Stauffenberg. Aus Ludwigshafen. * Bom ſamstägigen Wochenmarkt berichtet die „Pfälz. Poft“: Der Wochenmarkt war wieder ſehr reichlich mit Gemüſe und Obſt und ſonſtigen Bedarfsartikeln beſchickt. Den meiſten Andrang hatten die Kartoffelverkäufer und die ſtädtiſche Verkaufsſtelle zu bewältigen. Ein Unterſchied gegen den Markt am letzten Dienstag war aber dorh bemerkbar. Während an dieſem Tage durch Mannheimer Käuferinnen geſtattet war, Kartoffeln(und wohl auch Gemüſe und Obſt) ein⸗ zukaufen und ungehindert über den Rhein zu bringen, war dies diesmal ſtren gberboten. Daß die Art des„Abfangens“ der Käu fe⸗ rinnen aus Mannheim durch die Schutz⸗ mannſchaft bei dieſen keine freudigen Gefühle exweckte, läßt ſich denken. Iſt es denn wirklich ſo ſchwer, zwiſchen den beiden Städten über den Nach⸗ barverkehv eine Vereinbarung zu treffen, die beiden Teilen gerecht wird und den Frauen peinliche Situationen erſpart? vereinsnachrichten. * Der Badiſche Kriegerverein und der Verein der Badener zu Berlin hatten, ſo wird uns aus Berlin geſchrieben, aus Anlaß des Geburts ta ges des Großherzogs Friedrich von Baden am 9. Jult, die ſich in den Großberliner Lazaretten befind⸗ lichen verwundeten badiſchen Feld⸗ grauen zu einer Dampferpartie nach dem Mlggelſchlößchen eingeladen. Der mit badiſchen Flaggen geſchmückte Salondampfer„Friedrich der Große“ war mit über 150 Feldgrauen und 300 Mit⸗ gliedern mit Familien, worunter auch der hieſige ba⸗ diſche Geſandte, Exzellenz Nieſe r, derart überfüllt, daß zahlreiche Teilnehmer wegen Platzmangel mit der Bahn nachfahren mußten. Beim Betreten des Dampfers erhielten die Feldgrauen gefüllte Zigarren⸗ laſchen und Zigaretten(aus der badiſchen Heimat ge⸗ ſtiftet), auch wurden ſie von den Damen mit Roſen geſchmückt. Vor der Landung am Beſtimmungsort wunde noch eine Rundfahrt auf dem herrlichen Mliggelſee gemacht. Auf der mit badiſchen Flaggen und Wimpeln geſchmückten reſervierten Terraſſe des Müggelſchlößchens wurden die badiſchen Kameraden mit Kafſee, Kuchen und Bier bewirtet, wobei die Kapelle des Königin Eliſabeth Garde⸗Grenadier⸗ Regiments ſowie die berümten Piſtonbläſerinnen 3 Schweſtern Schlieske konzertierten. Gemeinſame Lie⸗ der wurden geſungen. Der Vorſitzende des Badiſchen Kriegervereins begrüßte die Teilnehmer, insbeſon⸗ bere die Ehrengäſte, unſere Feldgrauen, und brachte ein Hurra auf den Kaiſer aus. Die Feſtrede hielt der Vorſitzende des Vereins der Badener. In das Hoch auf unſeren geliebten Landes füſten Großherzog Friedrich wurde begeiſtert eingeſtimmt. Ein Feld⸗ grauwer 110er, namens David aus Eberbach, dankte im Namen der badiſchen Verwundeten für das ihnen Gebodene. Als die Teilnehmer abends wieder in Berlin landeten, berrſchte nur eine Stimme: Eine ſchöne Geburtstagsfeier unſeres Großherzogs bei den Badenern in Berlin. Aus dem Großherzogtum. z Heidel berg, 16. Juli Ein hieſiger Spezereiwarenhändler kam zur Anzeige, weil er Seneral⸗Auzeiger Andere Leute bekannte Techmif Gebur reut ſich Pro ſtigen und körperlichen iner 8 9 ihm erla U lichen Lazarettdienſt tätig. privatärztliche Praxis au Unterricht an den Lehrerſe Ettlingen und lieſt an der noch über Hygiene. Hurg 16. Juli elm Müller und ieben übt er ſei 0 den hygieniſch aren Karlsruhe ich Müller, dakteurs Heinrich r vom„Frei⸗ „wurden zu Leutnants d. Refſ Pfalz, heſſen und Umgebung. 7 85 Ballweiler, 17. Juli. Durch ein Groß⸗ Häuſer bis auf die Um⸗ i auch ein großer Raub der Flammen wurde. mbach, 17. Juli. Durch ein Fuhrwerk getötet wurde das 2jährige Kind des Arbeiters Nockel hier, während ein mit unter den Wagen zeratenes Schweſterchen des getöteten Kindes ohne ſondere Verletzungen davon kam. Der Wagen gehörte der Mimbachermühle. Darmſtadt, 16. Juli. Nach einer Be⸗ kanntmachung der Landesfleiſchſtelle wurde für die Verteilungsperiode vom 16. Juli bis 31. Auguſt d. J. die Höchſtmenge des für den Kopf der nauern dfrüchte Bebölkerung abzugebenden Fleiſches auf wöchentlich 400 Gramm feſtgeſetzt.— Durch die elektriſche Straßenbahn getötet wurde am Samstag mittag der etwa 56 Jahre alte Sattler⸗ meiſter Dörner aus Pfungſtadt, der in der Rhein⸗ ſtraße, Ecke der Neckarſtraße, auf einen ſchon in Fahrt befindlichen Wagen aufſteigen wollte, aber ausglitt und zwiſchen den Anhängerwagen fiel. Er war ſofort tot. Mainz, 16. Juli. Die Staatsbehörde hat beſtimmt, daß Obſterzeuger das von ihnen geerntete Obſt an gewerksmäßige Aufkäufer nur auf den Märkten verkaufen dürfen. Gewerbsmäßige Aufkäufer dürfen Obſt nur auf den Märkten kaufen. Gewerbsmäßige Aufkäufer, welche Obſt in die Stadt Mainz einführen, ohne dort einen Verkaufsladen oder Stand zu beſitzen, müſſen das eingeführte Obſt vor der Veräußerung dem Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz zum Kaufe anbieten. Verbraucher dürfen von jeder Sorte Obſt höchſtens 50 Pfund an einem Tage erwerben. Den Obſterzeugern und Händlern iſt der Verkauf von größeren Mengen als 25 Pfund von jeder Sorte einem einzelnen Verbrauchey ver⸗ boten. Verbraucher, welche bei Obſterzeugern oder Händlern Obſt einkaufen, haben ſich über ihre Perſon, namentlich über ihre Eigenſchaft als Ein⸗ wohner der Großherzogtums Heſſen, den Polizei⸗ organen gegenüber durch Vorzeigen von Brotaus⸗ weiſen oder in ſonſt geeigneter Weiſe auszuweiſen. Dieſe Bekanntmachung, die noch weitere Einzel⸗ heiten enthält, trat ſofort in Kraft. Die Straf⸗ beſtimmungen ſehen Gefängnis bis zu ſechs Mona⸗ ten oder Geldſtrafen bis zu 1500 Mar ſe k vor. Gerichts zeitung. p. Frankenthal, 16. Juli. Wegen Pveistrei⸗ berei verurteilte kürzlich das Schöfſengericht deu Kaufmann Alfred Herz von Ludwigshafen zu 1000 Mark Geldſtrafe oder 100 Tagen Gefängnis. Er hatte durch eiwen Mannheimer Agenten 16 000 Flaſchen Speiſeöl von einer Hamburger Großfirma verkauft. Das Liter ſtellte ſich für ihn auf 7,50 Mk., er erzielte für das Liter durchſchnittlich 11,50 Mb., alſo Über 50 Prozent Gewinn. Der Angeklagte legte Berufung gegen das Urteil ein mit der Begründung, daß ihm bei einer Sendung 800 Flaſchen in Bruch gegangen ſeien. Die Strafkammer ſetzte die Strafe auf 500 Mark Gelbdſtrafe oder 50 Tage Gefäugnis herab. Sportliche Runoͤſchau. vereins⸗Kegatta des Kudervereins „Amieitia“. Der Ruder⸗Verein„Amicitia“ beging am geſt⸗ rigen Sonntage ſein 40jähriges Stiftun g S⸗ feſt. Eine beſondere Heſtlichkeit fand wegen des Ernſtes der Zeit nicht ſtatt; man begnügte ſich mit der Abhaltung einer Vereins Regatta, die ohnehin bei der großen Anzahl von Schülern der hreſigen Mittelſchulen und einer Reihe von noch nicht heeresdienſtpflichtigen Ruderern, die größtenteils während des Krieges dem körperſtählenden Ruder⸗ ſport ſich zuwandten, kaum hätte umgangen werden rönnen. Bilden doch derartige Regatten immer den Gipfel der ruderſportlichen Ausbildung und eifern ſtets dazu an, ſich im Rudern zu vervollkommnen, was wiederum zur Folge hat, daß der Körper in ge⸗ ſundheitlich vorteilhafter Uebung gehalten wird. Die auf halb 4 Uhr angeſagte Regatta nahm in allen Teilen einen ſehr ſchönen Verlauf; das Wetter war der Veranſtaltung verhältnismäßig günſtig und übte, abgeſehen von einem etwas lebhafteren Wellen⸗ gang, keinerlei ſtörenden Einfluß auf die einzelnen Rennen aus. Die zum Tei ſehr ſpannenden End⸗ kämpfe der zwei jeweils ſtarlenden Boole zeugten, in Verbledung mit einem flotzen. gleichmäßigen Ru⸗ dern, für eine richtige Kräfteverteilung auf die ein⸗ zelnen Boote und ließ daneben eine vorzügliche und ſachgemäße Ausbildung, wie auch den großen Eifer, mit dem ſich die Zöglinge dem Rudern hingeben, er⸗ kennen. Die Einzel⸗Ergebniſſe der Rennen waren folgende: Schüler⸗Vierer; Schüler Länge der Bahn 800 Meter. Das Boot„Rhein“ go⸗ winnt mit 14 Länge gegen das Boot„Panther“. Sieger: Walter Brunn, Heiurich Futterer,.Paulus, E. Laun; Steuer: G. Klein. Vierer für ſchon etwas länger rudernde aktive Mitglieder. Bahnlänge 1200 Meter. Boot„Forelle“ (Beſetzung: Oskar Beyerle, Wilhelm Reichert, Wil⸗ helm Laecrbix, F. C. Heinz; Steuer: Emil Hauſen) ſiegt mit drei Längen überlegen gegen Boot„Greiſ“. Schüler⸗Vierer für Schüler unter 16 Jahren. Bahnlänge 600 Meter. Das Boot„Pauther“(Be⸗ ſetzung: G. Klein, Willi Baerwind, Jak. Wolff, Heinz Heréus; Steuer: Rolf Fiſcherſ geht nach ſehr ſcharfem Rennen und einem ſpannenden Endlampf ganz knapp vor dem Boot„Rhein“ durchs Ziel. Schüler⸗Vierer für Schüler über 17 Jahren. Bahnlänge 800 Meter. Das Boot„Panther“, beſetzt über 16 Jahren. don ſeinen Kunden die Eierkarten aknahm, ehe die ſtädtiſchen Gier eingetroffen waven, und dann die en Beruf noch in auszuü hlerher gefahren, lieferten ſie ein Gleichwie Profeſſor Riff e 1866 als Arzt rccht ſe ter 5 mit dem Artillerieregin ins Feld zog Nach Regatta ve en ſich die ſehr 29 78 und 1870 in einem Laz ſo ſehen Zuf tex er en Aegehörigen der Ru⸗ ih auch heute mit Arebr em Eifer im är derer, die ſich bei den tffahrten beteiligt hatten, 1 1 0* 1 LeTue 1 5 5 Vizefeldwebel ihrer Geſundheit ſuchten und fanden, beherzigen Montag, den 17. Juli 1916 L. Köhler, geht nach das Boodt„Rhein“ die Bahn r. Boot„Rhein“, Fleiſcher, Otto Engler, C. Heinz, gewinnt mit Panther“. hwarz; ge gegen chen hinein · aſtrennen; obwohl ſie bereits mit den Boo⸗ nd dieſe ſelbſt, ſowie die ſonſt noch anweſenden Ver⸗ tglieder in d haſtlichen, architektoniſch ſchönen 1 8 ereins, wo die Preiſe in Form eſtatteten Gedenkblättern zur or der zum Schi 1 Entwicklungs 0 worin er u. a. auf den Aufſchwung, den die ſeit ihrer Gründung genommen hat, hin⸗ s und erwähnte, daß von den Gründern nur noch Herr Hauer dem Verein als Mitglied angehört. Ferner gedachte er der Verdienſte des Ruderwartes 5 Apfel und derjenigen, die durch ſeine ule hindurchgegangen ſind und jetzt in großer Zahl Vat dsverteidiger im Felde ſtehen. Jum luſſe widmete er den im Felde ſtehenden Mitglie⸗ ſowie denjenigen, die den Heldentod für das land ſtarb ehrende Worte. Unter Berufung die Ausſprüche im Felde f tglieder, die e darin überein men, daß ihnen die ruderſportl Körpers bei der 1 ſche Vorbildung ihres Ueberwindung von Strapazen ſehr zuſtatten gekom⸗ men wäre, forderte er im Laufe ſeiner Rede die Jungmannen auf, auch weiterhin ſich ſportlich zu be⸗ tätigen und dadurch ihren Körper geſund, kräftig und widerſtandsfähig zu erhalten. Es wäre fehr zu wün⸗ ſchen, daß dieſe Aufforderung nicht allein diefenigen, die bisher ſchon im Rudern Erholung und Kräftigung ſon⸗ dern daß immer weitere Kreiſe zum Wohle ißhrer ſelbſt wie auch der ganzen Nation dieſen Gedanken aufgreifen und ſich durch ſportliche Betätigung die⸗ jenigen Eigenſchaften anerziehen würden, die ſich in dem kommenden harten Exiſtenzkampf als ſehr wert⸗ voll erweiſen werden. W. * Der Verein für Raſenſpiele hat die Austragung der Wettkämpfe um das Elternſchild unter den höheren Schulen Mannheims nun beginnen können. Eine ſtattliche Anzahl jugendfriſcher Kämpfer trat zur Eröffnungsrunde an. Es war eine Freude zu ſehen, mit welcher Begeiſterung unſere höheren Schü⸗ ler die Wettkämpfe beganuen. Leider un terbrach ein heftiges Gewitter das Sportsſeſt und dſe außer⸗ ordentlich zahlreich erſchienenen Eltern und Schüler kamen nicht auf ihre Koſten. Die Schülerwebtkämpfe werden in Verbindung mit dem all gemein en Sportsfeſt am 23. Juli zzum Austrag kommen. Mit dieſen Wettkämpfen ſind mili tärſport⸗ liche Kämpfe verbunden, woran ſich die hieſigen Truppenteile beteiligen werden. Kommunales. Villingeu, 16. Juhl. In der letzten vier⸗ ſtündigen Burgerausſchußfi tzung wurde der vom Gemeinderat angeforderte neue Kriegs⸗ kredit mit 200 000 Mark glatt genehmigt. Ins⸗ geſamt ſind damit bisher 450 000 Mark bewilligt wor⸗ den. Ferner wurde eine umfaſſende Erweiterung des ſtädtiſchen, ſich auch im Kriege gut rentierenden Elektrizitätswerkes beſchloſſen mit einem Koſtengufwand von 44 000 Mr. Den breiteſten Raum der Sitzung nahm die Lebeusmittelv er. ſorgung ein, wobei der Vorſitzende feſuſtellen konnte, daß in Brot und Mehl nie Mangel, in Kar⸗ toffeln, Eier, Butter, Milch, Fleiſch und anderen Le⸗ bensmitteln wohl Knappheit, aber niemals Not ge⸗ herrſcht habe. Auch die Verſorgung der Gaſthöfe, die ſtarken Fremdenverkehr aufzuweiſen haben, konnte in zufriedenſtellender Weiſe erfolgen. 2 2 Seeee Briefkaſten. (Aufragen vhne vollſtändige Adreſſenangabe und Beifügung des letzten Bezugsausweiſes werden nicht beantwortet.) C. B. Wir rieten Ihnen bereits, gebraunten Kallk mit Seifenlöſung zu miſchen, ſodaß ein dünner Brei entſteht, dieſen auf den Marmor zu ſtreichen und 24 bis 30 Stunden liegen zu laſſen, dann mit lauem Waſſer wieder abzuwaſchen. Sie können uch eine ziewlich dicke Schichte gepulverte franzöſiſche Kreide mit Benzin tüchtig befeuchten und auf den Marmor auftragen. Nach—6 Stunden erſetzt man die Schichte durch eine neue und fährt damit fort, bis die Flecke verſchwunden ſind. Wirkb Benzin nicht, kann man auch Chloroform nehmen. Macht die Beſchädigung durch Säure ein Polieren nötig, ſo braucht man hierzu eine Miſchung aus 10 Teilen reinem Bienen⸗ wachs und 2 Teilen japaniſchen Planierwaſſer ſowie 88˙2 88 Teilen Terpentinſpiritus. Die Miſchung wird mit einem Flanellappen anfgetragen und einge⸗ rieben. 100. M. N. Die Rechte Ihres Mannes bleiben be⸗ ſtehen. Dies wird nicht als Armenundberſtützung be⸗ trachtet. Frau A. Sch. Wenden Sie ſich an den Voyſtand der Markenverteilung, Colliniſtraße, der Ihnen gerne Auskunft erteilt. A. B. 200. 1. Sofern Ihr Bruder als Rekrut ein⸗ gezogen wupde, ſteht ihm die Entſchädigung zu. An⸗ trag iſt, ſofern Ihr Bruder hier wohnhaft war, an das hieſige Bezirkskommando zu richten 2. Wir nen⸗ nen Ihnen: G enbahntechnik der Gegenwart von Blum, von Borris und Backhauſen, 1. Band 1. Teil. Die Lokomotiven. 24 Mk. Handbuch der Ingenieur⸗ viſſenſchaften für ſpe Eiſenbahntechnik, 3. Band. Lokomotivbau mit Atlas, 58 Mk. G. Koſak, Kate⸗ chismus der Einrichtung und des Betriebs der Loko⸗ motive..50 Mk. C. Meyer, Grundriſſe des Eiſen⸗ bahn⸗Maſchinenbaues. 1. Die Lokomotive 10.50 Mk. Joſef H. 1. Der Beruf einer Fabrikoflegerin eig⸗ net ſich nur für eneriſche, intelligente und anpaſſungs⸗ fähige Perſonen, denen Santfmut, Geduld und Ver⸗ ſchwiegenheit nicht fehlen. 2. An Kenntniſſen wird verlangt: Allgemeine Bildung(der Ihre Tochter ge⸗ nſigt), praktiſch beuserfahrung, Kenntnis der ein⸗ ſchlägigen Fabrffarbeit, der Hauswirtſchaft und Er⸗ ziehung, der Arbeiterſchutz⸗ und Verſtcherungsgeſetz⸗ gebung, der Geſundheitspflege. 8. Die Ausbildung erfolgt durch mehrmonatlichen Beſuch der Fabrik als Arbeiterin, die ſoziale Schulung durch den Beſuch von praktiſchen ſoziglen Kurſen und Ausbildungsge⸗ legenheiten in der Mohlfahrtspfhege 4. Das Eim kom⸗ men iſt das einer Meiſterin bezw. einer Kontor⸗ beamtin, Frau., hier. Eine Bleiſtiftzeichnung wird nicht gefirnißt. Wenn Sie ſie ſchonen wollen, ziehen Sie zmeckmäßig Gelatinepapier darüber, das Sie auf einem der Zeichnung untergelegten Karton feſtkleben. Ultimo. Das Geldſtück hat nur Schmelzwert, es ſei denn, daß Sie einen privaten Liebhaber dafür Letzte Meloungen. etzte Meloͤungen. Der Brand des griechiſchen Königsſchloſſt 73 m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die du italieniſche und ſchweizeriſche Blätter gemelhe Tatſache, daß das Feuer im Schloß vyf Tatol gleichzeitig an mehreren Stellen auz von Hermann Finzer, W. de Millas, Michael Herr⸗ finden. gebrochen iſt, läßt der Preſſe faſt als gemi*F erſcheinen, daß Brandlegung ſtattgefunde 55 5 habe zu dem Zwecke, König Konſtantin ſan War an ſeiner Familie dem Flammentod preisg n geben. voribe Ernſte Lage in Spanien. h das m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut deſ bau. 0 „Kölniſchen Zeitung“ iſt nach Meldunge ſchweizeriſcher Blätter die Lage in Spg 5 895 nien ſehr ernſt. In Katalonien bleihe behaup zahlreiche Eiſenbahnzüge aus. Aus verſchz verteoll denen Provinzen wird ein Umſichgreifen de eineelt Ausſtandes gemeldet. An Aſtonien ſoll de⸗ 70 Lage troſtlos ſein. Der Präſident der ⸗ Zells werkſchaften der Bahnangeſtellten erklärte, daß Peter die Mobiliſierung der Eiſenbahnen die Au ten ble ſtändigen nicht mürbe machen wird, weil f schen ſich gegebenenfalls auf den taktiſchen Wide 19798 ſtand verlegen würden. Hlalt a. Von der Schweizer Grenz 17. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Nn⸗ Züricher Zaitung meldet aus Madrid: In 1 Nordbahnhof von Madrid wurden 60 mobilf 1 5 ſierte Eiſenbahner wegen Dien⸗ verweigerung verhaftet. Aus der epn e vinz werden noch immer heftige Kundgebung ten A der Ausſtändigen gemeldet. und 8 * tungsd Stegerwald über die Lebensmittel⸗ schlesi verſorgung. 5 m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) In eing Deris geſtern hierſelbſt abgehaltenen Verſammlung ber⸗ Notier breitete ſich das Mitglied des Kriegsernährung; B amtes Generalſekretär Stegerwald über di⸗ 1322 wad wies Perg e eh wald wies darauf hin, daß eine qgreifent Newy Regelung der Milchverſorgung im September in Banes allen Dörfern und Sammelſtellen zwecks Verbu S terung eingeführt wird. Bettlägige Kramt, dorw Wöchnerinnen und Kinder bis zu einem be Schwe ſtimmten Alter erhalten alsdann nur noch VBol, Oest⸗ milch, alle anderen Perſonen mütſen ſich alsdam ⸗ 5111 mit Magermilch zufrieden geben. Die Reichg 8 fleiſchkarte ſoll die Krönung des Organſ, win tionsweſens auf dem Gebiet der Lebensmittel verſorgung ſein. Bei einer gleichzeitigen Pues, 16 85 1 herabſetzung ſteht eine Erhöhung der Teitun Kopfmenge auf 350 bis 400 Gr. zu erwu. ſande ten. Solle die Preisminderung nicht von ſelſ Kani kommen, ſo wird das Kriegsernähvungsamt die 19 ſes durch entſprechende Preisfeſtſetzung erzwin, heit gen. Das beſchlagnahmefreie Mehl ſoll ve⸗ papie ſchwinden, weil zu großer Unfug damit getriehem die H worden ſei. Manche Müller haben von den Besitz zweimal gemahlenen Körnern das erſte aus den D. Se feinen Blütenſtaub gewonnene ſeine Mehl alz 9 75 Auslandsmehl zu ernorm hohen Preiſen ven bonl kauft. Jeder Müller muß künftig das letze plante Stinubchen des von ihm zermahlenen Getreide land an die bezw. an die Selhſt— 8 verſorgungsbezirke abliefern. * F. m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ 10n niſche Zeitung“ meldet von der italieniſchen Hand Grenze: Die angeblichen wirtſchaft⸗ 1 lichen Maßnahmen Deutſchlands 05 gegen Italien beſchäftigten geſtern dit Selbst italieniſche Regierung eingehend. Sonnino Die i berichtete dem Miniſterrat über den Stand det u. Ce deutſch⸗italieniſchen Beziehungen und machte 1 Deutſchland allein für die gegen Italien ge⸗ 1 troffenen Maßnahmen verantwortlich. Boſellt Sclleir beſtätigte die Darſtellungen und begründete träge ſeinen Vorſchlag die ſtaatliche deutſche Ar⸗ beiterpenſion ſofort aus Staatsmitteln aus⸗ bezahlen zu laſſen. Die Regierung beſchloß Die nach Berichten italieniſcher Blätter, Gegen⸗ vers maßnahmen zu ergreifen. 8 85 Berlin, 17 Juli.(Von u. Berl. Bür M. 2 Die„B. Z. am Mittag“ meldet aus Budapeſt; 8 Die Nachricht, daß in Czernowitz große Vor⸗ gemi bereitungen zum Empfang dez⸗ ratsff Zaren getroffen werden, der incognito ſchm gerne einmal Czernowitz beſucht haben ſoll, iſt unrich Brel tig. Die Nachricht entſtammt einer rumäniſchen— Quelle und iſt auf den Czernowitzer Aufenthalt 8 vieler hoher ruſſiſcher Offizieve zurückzuführen. Da JBerlin, 17. Juli.(Von u. Berl. Bütro) gung Die„B. Z. am Mittag“ meldet aus Bu da⸗ Aanti peſt: Der„Az Eſt“ meldet von der rumäni⸗ Verh. ſchen Grenze: Heute rückt die erſte Gruppe des 55 ruſſiſchen Rekrutenjahrganges 5 1918 ein. Auch die Aufhebung der bisher beme vom Heeresdienſt befreiten Schüler dieſes Gask Jahrganges hat begonnen. Aus Rußland tref. 115 fen auf dem Kiliakanal maſſenhaft Flücht⸗ linge auf rumäniſchem Gebiet ein. N anpa London, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich) 2u 0 Die Admiralität gibt bekannt, die in den kurze Bericht des deulſchen Admiralſtabes vom 15 umsa Juli enthaltene Behauptung, nach der ein 18 engliſcher Hilfskreuzer am 11. Jul 15 in der Nordſee verſenkt wurde, jeder Beg ren⸗ 15 dungentbehre. ocben ſing een ba neben dem Bericht verſenkt worden ſind, waren 108 nebe Fiſch be. 5 88 8 3 8 8 Montag, den 17. Juli 1916. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. ——— Handel und Industrie Frankturter Effektenbörse. Frankfurt a.., 17. Juli.(Priv.-Telegr.) Der Geschäftsverkehr Wicleelte sich auen bei Be- ginn der neuen Woche ruhig ab. Die Tendenz War auf den meisten Gebieten fest. Die Umsatze, goweit Solche zu beobachten waren, sind im allge- meinen sehr bescheiden. Große Beachtung ſanden vorüwergehend Montanwerte, doch ließ auch bald da das Geschäft nach. Bochumer, Phönix-Berg- bau, Oberbedarf und Caro Hegenscheidt wurden höher. Schliſfahrtsaktien waren ebenfalls begehrt. Von Nüstungspapieren sind Motoren Oberursel, Nheinmetall jest, chemische Werte gut dehauptet. Chemische Griesheim lebhafter. Hofz- verlollung notierten eclclusive. Elektrowerte ver- einzelt höher. Leder- und Schiffahrtsaktien Wenig verandert. Von Spezialpapieren wurden Nabel- wWerle Rlieydt, Badische Zuckerfabrik, Zellstofffabrik Waldhof und Gummi- Peter genannt. Das Geschäft in heimischen Ner- ten bleibt bei fester Tendenz Still. Von ausländi- schen Fonds waren Japaner und Argentinier heher. Privatdiskont 4% bis 4½ Prozent. Die Borse schloß bei stillem Geschäft, aben in ſes ter Haltung. Berliner Edektenbörse. Berliu, 17. Juli.(Drathb.) Bei wiederum recht stillem Geschäft bewahrte die Börse im all- enteinen die feste Haltung. Beachtet waren neben den Aktien der großen westdeutschen Montan- Werte, auch die sonst im Kassaverkehr gehandel- ten Aktien Meiner Eisenwerke und ferner Elelctro- und Schliffahrtsaktien. Dagegen bröckelten Rüls- tungswerte und dlie seitler bevorzugten ober- Schlesischen Montanwerte im Kurse ab. Am Ren- tenmarkt fanden nur geringe Kursänderungen gtatl. Am Devisenmarkt z0g die rumänische Derise um Mark an. Die sonstigen amtlichen Notierungen waren gegen Samstag unveräncdert. Berlin, 17. Juli. DDevisenmarkt.) Auszahlungen für: 17. 15. Geld Brief Geld Brief Neuyok...28.30.28.30 Holland..224.75 225.25 224.75 225.25 Dänemark 157.50 158.— 157.50 158.— Schweden. 157.50 158.— 157.50 158.— Norwegen. 157.50 158.— 15750 158.— Schwei: 102.87% 103.12% 102.87½ 103.12% Oest.-Ungarn 69.45 60.55 69.45 69.55 Rumänien 36.75 87.25 86.50 87.— Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Hin meuer amerikanischer Handelskredit für England. e. Vonderschweizerischen Grenze, 17. Juli.(Priv.-Tel. z..) Die„Neue Zürcher Zeitung“ meldet: Die englische Bank ver- handelt gegenwärtig über einen neuen ameri⸗ kanischen Handelskredit von 200 Millionen Dollar.(Vermutlich wird Eng⸗ land ebenso, wie Klürzlich Frankreich, Sicher- heiten in amerikanischen und neutralen Wert⸗ papieren stellen müssen, für deren Uebergang in die Hand des Staates ja die Strafsteuer auf den Besitz amerikanischer Wertpapiere vorgesorgt hat. D. Schrikftl.) Der russische Finanzminister Bark wird in London mit den Vertretern der Newyork Na- tional-Citybank über die Durchführung der ge- planten amerikanischen Finanzgeschäfts in Ruß- land beraten. Rheinisch-westfüllsches Kohlensyndikat. Eszen à. d. Ruhr. r. Düsseldorf, 17. Juli. Priv.-Telegr.) Die von Essen verbreitete Nachricht, wonach mit der Handelsfirma WOIff& Co. in Düsseldorf eine Verständigung nicht habe erzielt werden können, ist unzutreffend. Die genannte Firma hat isch be- Teit exklärt, gegebenenfalls unter Kufgabe ihrer Selbständigkeit einem Dauersyndikat beizutreten. Die in Betracht bonmenden mit der Firma Wolff u. Co. arbeitenden Zechen haben aber die Auf- lösung der noch auf eine Reihe von Jahren laufeh- den Verträge abgelehnt, sodaß die Bereitwilligkeit der genannten Firma vorläufig gegenstandslos er- Scheint un eine einseitige Auftösung der Ver⸗ träge nicht möglich ist. Wirtschaftliche vereinigung dentschier Ganswerke.⸗G., Köln. Die Samstag in Berlin statigefundene Haupt- Versammlung erledigte glatt die Lagesord- nung und beschloß die Vollzahlung der Aktien Nr, 301—600 einzufondern und das Aktienleapital um M. 20 000 auf M. 140 000 durch Ausgabe von 100 Namensaktien über je 200 Mark. Die satzumgs- gemäg ausscheidenden Mitglieder des Aufsichts- Tatsfl, Generaldirektor Körting-Berlin, Oberbür- ermeister Dr. Lembkee(Mülheim-Ruhr) und Direktor Lempelius(Berlin) wurder wiiederge- Wänlt, die Aufnahnme der neu angemeldeten Werlee beschlossen und die Uebertragung der Aktien auf sie genehmigt. Das abgelaufene 12. Geschäftsjahr der Vereini- Hung star„ unter dem Einfluß des Krieges und damit einek außerordentlichen Auspannung aller Verhältnisse, unter denen der Absatz der Gas- Werkesnebenerzeugnisse bewirkt Wurcle. Im Gas⸗ ko ks absat machten sich! die Wirkungen der Stäatlichen Regelung der Ausfuhr einschneidend nertebar, namentlich das Ausfuhrverbot für Gaskkolcs, das während der Monate Noventber 1 0 bis kebruar 1916 bestand. Die Preise er- uhren eine der Steigerung der Kollenpreise und der übrigen Gestehungskosten der Gaswerke sich Audassendle Erhöhung und wurden im Gegensatz 1 der früheren Gepflogenheit nur jeweils für urze Werkaufszeiträume festgesetzt. Der Khes- unsate 191816 betrug 635 882 t gegen 523 430 f W. 4858 755 t in den beiden Vorjahren. Der 0 wert des umgesetzten Gaskoks, belief sich im Perichtsjahr auf M. 12 021 727, der des Ge- Suuntumsatzes einschl. 585 ancleren Gaswerks⸗ Zeugnisse auf 23 U1482 gegen M. WSsss im Vorjahr. Der gemeinsam mit der SAtälischen Kohlenverlaufsgesellschaft m. b. II. Berün als Verleluferin des Nhiein.-Westf. Kohlen- Gruppe zugeführt werden. Syndikats, den Oberschlesischen Kokswerken und chemischen Fabriken.-G. Berlin und dem Nie- derschlesischen Kohlensyndikat Waldenburg ge- gründeten„Kokskontrolle“ ist die Gesellschaft mit M. 5000 beigetreten. Der Vereinigung haben sich einschließich der neu beigetretenen 571(555) Gaswerke angeschlos- Sen, deren Gesamtjahreserzeugung 1757(1 612) Mill. cbm beträgt. Zwecks Aufnahme der beige- tretenen Werke wird das Aktienkapital erhöht. Nach der Gewinn- und Verlustrech-⸗ nung betrug die Abgabe für 191546 M. 121 105 (133 982), die Umlage für 191415 M. 157831 (14 245) und die Forderung an Gesellschafter M. 58 530(174 570). Andererseits erforderte der Saldovortrag aus 191415 M. 174 570(226 372), die Abschreibungen M. 13 620(4979) und die Ge- schäftsunkosten M. 140 2766(182 115). Nach der Bil a nz sind die laufenden Verbind- lichkeiten auf M. 2 373 580(1 755 144) und die Ausstände auf M. 1 997 830(1 589 201) gestiegen. Elektrische UDeberlandzentrale Ober- hausen beil Ureiburg im Brelsgau. Die Gesellschaft, der die Rheinische Schuckert- Gesellschaft für eleletrische Industrie in Mannheim nahesteht, wird für das am 31. März d. J. be⸗ endete Geschäftsſahr voraussischtlich keine miedrigere Dividende als im Vorjahre verteilen, in welchem sie 6 Prozent betrug. Mannesmannröhren-Werlke, Düsseldorf. Nach der„Morning Post“ haben die Eisen- und Stahlwerle Baldwins limited, das englische Toch- terwern der Mannesmannröhrenwerke in Düssel- dorf, nämlich die British Mannesmann Tube Co. in Swansea, käuflich erworben. Diese Gesell- schaft beschäftigte mehr als 1100 Arbeiter. Gegen- Wärtig wird, wie wir der„Köln. Zig. entnehmen, ausschließlich für die englische Fegierung ge- arbeitet und Kriegszeug hergestellt. Die Werke wurden vor ungefähr 30 Jahren yon den Gebr. Mannesmann gegründet und hatten zuletzt einen deutschen Naturalisierten zum Direktor. Beim Kriegsausbruch wurde dieser von der Regierung interniert; an seiner Stelle übernahm ein Englän- der die Leitung. Durch den Erwerb dieser An- lagen sichern die Baldwins-Werke eine neue Ab- Satzquelle für ihren Stahl. Beim Kriegsausbruch hatten sie bereits ein anderes deutsches Unter- nelnnen an sich gebracht, das von der britischen Regierung unter Zwangsverwaltung gestellt wor⸗ den war. Der auf eine Feihe von Milhionen zu Buchwert für das Stammunternehmen einen Nuten ergibt, soll der Düsseldorſer Gesellschaft durch Gegenaufrechnng innerhalb einer anderen Zentralverband des deutschen Groß- Handels. Der Zusammenschluß des Deutschen Großhan- dels wird in allen Teilen des Reiches als die Er- küllung einer längst empfundenen Notwendigkeit begrüßzt. Aus alten Bundesstaaten und Provinzen gibt sich unter den Großhändlern aller Waren⸗ gatttungen dasBestreben kund, sich zu einer macht- vollen Organisation zusammenzuschließen, um für Krieg und Frieden gewappnet zu sein und dlie Stinune des Großhandels bei dem Erlaß von Ge- seten und Verordnungen gewichtig in die Wag⸗ schale zu werfen. Diese Erwägungen haben zur Gründung des „Zentraverbandes des Deutschen Großhandels“ (Geschäftsstelle Berlin NW. 7. Dorotheenstraßge 31) geführt, dem bereits die füührenden Firmen, wWie ganze Faclwerbände aller Zweige als Mitglie⸗ der beigetreten sind, z. B. die Großhändler in Schuh- wie in Seidenwaren, der Glas- wie der Pariümerie- Branche, in Chemikalien wie in Tuchen, in Gerbstoff- wie in Fruchtwaren, in Manufaktur-Waren wie in Edelmetallen, der Nah- rungsmittel- wWie der Papierbranche, die Wein- so- Wie die Ledergroßhändler und viele andere Branchen. Die Werbeschriften des Verbandes be- gegnem großem Interesse bei allen den Geschäfts- zweigen, die sich über seine Zweche und Ziele un- terrichten und ihm beitreten wollen. Die Verbandsleitung hat bisher in einer Reihe von Druckschriften die Interessenten von den Aufgaben des Zentralverbandes unterrichtet und unter Führung des Reichstagsabgeordneten Kę i- nath in vielen Handelszentren wie Frankfurt a. M. und Breslau, München und Dresden, Leipzig und Danzig sowie Hamburg u. a. Versammlungen abgehalten, in denen der Zusammenschluß des ge- samten deutschen Großhandels begeistert begriißt Wurcte. So steht zu erwarten, daß bis zu der im Herbst stattfindenden Generalversammlung der Zentralverband ausnahumslos alle Zweige des Großhandels aus allen Teilen des Reiches um- fassen wird. Gothaer Lebensversicherungsbank a. U. Die Gesellschaft natte im Geschäftsjahr 1915 einer Neuzugang an Versicherungen von Marb 38 100 400(1914: M. 74 505 020) zu werzeichnen. Der gesamte Versicherungsbestand betrug am Ende des Jahres 1015: M. 1 182 431 621(1014: M. 1191 701 312) Versicherungssumme. Auch dlies- mal war der Abgang durch Tod beträchtlich, im- merhin aber, wie im Geschäftsbericht mitgeteilt Wird, um M. 1 303 909 niedriger als im Jahre 1914% da die gewöhnliche Sterblichkeit sehr günstig verlief, und der Abgang durch Kriegssterbefälle im ganzen Jahre 1915 nicht größer als in n ersten fünf Kriegsmonaten im Jahre 1014 Wwar. Imm ganzen betrug die Ausgabe für Kriegssterbefälle M. 9 287 003(9 282 925). Auf Wertpapiere mußte eine weitere Abschreibung von M. 500 000( Mill. Mark) vorgenmmmen werden. Die Prämien- einnahmen sind um M 64 555 auf M 46 560 824 Zu- rückgegangen, die Zins- und Mietserträgnisse um M. 62 984 auf M. 18 343 219 gestiegen. Der Ueberschuß des gesamten Geschäfts hat sich von M. 7 279 304 auf M. 9 179 138 erhöht. Dayon ent- fallen M. 5 221 700(4 127 958) auf den alten Be⸗ stand und M. 3957 438(3 151 436) aut den neuen Bestand. Aus dem Ueberschuß wercen vom alten Bestaud M. 408 721(841 101) und vom neuen Bestand M. 836 951(1 116 191) dem Ausgleichungstonds über wWiesen, der dadurch auf M. 11 477 501(13 392 350) anwächst. Außerdem werden vom alten Besed 199 627(150 000) dem Kriegsstock zugeführt. Im übrigen werden die Veberschüsse für jeden Be- Stamd unverkürzt dem zur Dividendenverteilung an die Versicherungsnehmer bestimmten Sicher- heitsfonds überwiesen, der sich alsdann für den alten Bestand auf M. 28 266 155(30 728 045) und für den neuen Bestand auf Mark 11 584 094 (11 614077) stellt. Aus dem Gewinnreservefonds ſür den alten Bestand gelangen 41(40) Prozent der Normalprämie auf das alte Dividendensystem zur Ausschüttung. Die Gesamtdividende des neuen Bestandes Wird wieder auf 28 Prozent der Normalprämie, 170 Prozent der Zusatzprämie und 2,7 Proz. der Prämienreserve ſestgesetzt. In der Bilanz wird der Hypohtekenbestand mit M. 206 605 432(2006 405 278) ausgewiesen. Gut⸗ haben bei Banlchäusern und auf Postscheckkonto erscheinen mit M. 3 027 454.(3027 885) und ge- stundete Prämien mit M. 4 797 163(4907 304). Unter den Passiven wird u. a. ein Darlehen von 4 Millionen Mare aufgeführt, das zu den Ein- zalilungen auf die dritte Kriegsanleihe aufgenom- men, inzwischen aber zurüickgezahlt worden ist. Ferner erscheinen u. a. der Kriegsstock mit Mark 350 000(—) und die Kriegsprämienreserve mit M. 280 918(535 006). Unsere Pleischversorgung nach dem Hrlege. Man schreibt uns: Professor Dr. Manes hat so- eben über die Fleischversorgung nach dem Kriege Ausführungen veröffentlicht, die davon ausgehen, daß der amerikanische Fleischtrust mit seinen auf die Monopolisierung der Weltproduktion an Rindfleisch gerichteten Bestrebungen eine Gefahr für die Fleischversorgung Europas bildete. Er kommt deshalb zu der Forderung, daß auch wWir in Deutschland nicht früh und nicht umfassend genug uns mit der Frage der Fleischeinfuhr nach dem Kriege beschäftigen müßten. Professor Maues hält es also für möglich und erforderlich, die Fleischknappheit, die in Deutschland Zweifel- los auch nach dem Kriege noch herrschen wWird, durch Einfuhr überseeischen Gefrierfleisches Zu beseitigen. In amtlichen Verlautbarungen ist Wiederholt darauf hingewiesen, daß die gegenwärtige Rege- lung des Fleischverbrauchs nicht nur eine mög⸗ lichst gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Vorräte während des Krieges, sondern vor allem auch eine Erganzung der durch den Krieg in un- seren Viehbeständen eingetretenen Lücken be⸗ zwWeckt. Wenti Wir auf dem bisherigen Wege fortfahren und durch möglichste Einschränkung der Schlachtungen scwie durch Beschaſſung von Futtermitteln auf jede nur mögliche Weise unseren Viehstapel ergänzen, dann werden WẽIir unzweifel⸗ haft nach dem Kriege inbezug auf die Fleischver- Sorgung weit besser gestellt sein wie gegenwür- tig. Es kommnit ferner hinzu, daß nach eingetre- tener Demobilisierung der außerordentlich starke Fleischbedarf der Armee sein Ende erreicht, der bekanmtlich eine der Hauptursachen des Rücke ganges unserer Vichbestände ist. Außerdem wird es sehr wWohl möglich sein, daß die Bevölkerung, nachdem sie während der langen Kriegszeit ge- lernt hat, auch mit einer geringen Fleischnahrung aulszikommen, in den ersten Jahren nach dem Kriege nicht wieder zu dem ungewönnlich hohen Fleischverbrauch zurückkehrt, der im letzten Jahrzehnt vor dem Kriege in Deutschland zur Gewohneit geworden war. Wird diese Ein- schränkung im Fleischverbrauch neben einer ge- steigerten Aufzucht von Vieh nach dem Kriege durchgeführt, dann werden wir in absehbarer Zeit Wieder dahin gelangen, daß Deutschland in Sseiner Fleischversorgung nahezu völlig unab⸗ hängig vom Ausland ist. Die Rücksichten auf die Valuta machen es ferner notwendig, nach dem Kriege nur solche Waren aus dem Ausland zu beziehen, die bei uns nicht oder nur unzureichend erzegt wWerden kön⸗ nen, Wozu das Fleisch nicht zu rechnen ist. Die Rohstoffbezüge füür unsere Industrie werden uns dazu zwingen, außerordentlich hohe Summen an das Ausland zu zahlen; und gerade dieser Um- stanck zwingt uns, unseren ausländischen Bedarf auf das notwendigste Maß einzuschränken. Als0 auch aus diesem Grunde muß eine stärkere Fleischeinfuhr nach dem Kriege unbedingt ver- mieden werden durch Hebung der eigenen Vieh- zucht und Beschränkung des Fleischwerbrauchs. Es muß aber außerdem sehr stark bezweifelt werden, daß wir überhaupt in der Lage wären, auslHAndisches Fleisch zu erträglichen Preisen zu Deziehen. Die Erfahrungen der großen Fleisch- knappheit im Jahre 1912 lassen es im höchsten Grade als unwahrscheinlich erscheinen. Der Krieg hat in allen beteiligten Ländern und in den meisten neutralen Ländern Europas zu einem un- gewöhnlich starken Viehverbrauch geführt. Es Werden also zweiſellos nach dem Friege genau dieselben Verhältnisse eintreten, wie sie das Jahr der großen Trochenheit 1911 erzeugt hatte. Auch damals schien die Einfuhr von ausländischem Ge- krierfleisch ein Allheilmittel für die Fleischnot zu sein und 80 beantragte unter anderen die Stadt Berlin, die Einfuhr argentinischen Geirerfleisches durch Abänderung der gesetzlichen Bestimmungen zu ermöglichen. Theoretisch betrachtet würde auch nach dem Kriege wolll das neutrale Argen- tinien n erster Lne berufen sen, uns mit Ge⸗ Trierfleisch zu versorgen. In dieser Bezichung lohnt es nun aber, auf einen Bericht des Kaiser- lichem Generallconsulats in Buenos Aires yom Jahre 1913 über die Verhältnisse af dem dortigen Viehl- und Fleischmarkt kinzuweisen. Danach herrschte früher in Argentinien ein derartiger Veberlluß an Vieh, daß von der Küh grundsätz- nch nur die Zunge verwertet und alles übrige weggeworfen wurde. Drei aufeinanderſolgende Jahre 1913 über die Verhältnisse auf dem dortigen Futtermaugel ein Viehsterben in außerordent⸗ lichem Uinlang, das zu einer vollkomnenen Ent⸗ blößung ganzer Proyinzen von Rindvieh und Schafen fünrte. Jahre mit reichen Nisdlerschlägen und großen Fufterreichtum folgten, aber Vien War nicht wrhanden cder nur zu sehr hohen Preisen zu erwerben. Eine Fleischtelerung trat im gan⸗ zen Lande ein und die Gelrieranstalten für dn Export stellten teilweise ihren Betrieb ein, weil Vieh nur noch zu unerschwringlicherr Preisen auf- zutreben war. Der Höhepunkt der Kriese wurche M. 270 423(200 000) und vom neuen Bestand.) erst fdür das Jahr 1914 erwartet. So also sah e3 noch bei Ausbruch des Weltlerieges in dem vieh- reichsten Lande der Welt aus. Unter diesen Um- Ständen wird man wohl gut tun, unseren heimi- schen Fleischbedarf möglichst ausschließich auf die eigene Erzeugung einzustellen. Rerliner Produktenmarkxt. Berlin, 17. Juli. Frühmark t. Um Waren- handel ermittelte Preise.) Die Preise sind un- verändert. Berlin, 17. Juli.(Getreidemankt ohne Notiz.) Das feuchte und regnerische Wetter hat, wie die Berichte vom Lanct übereinstimmend be- sagen, noch keinen Schaden angerichtet. Doch ist heige und sonnige Witterung dringend er- Wünscht. Im Produktenverkehr war wiederum stilles Geschäft, außer in einigen Geschäften in Heidekraut, Saatlupinen und Seradella. Die Um- SAtze warem sehr beschränkt. Die Forderungen sind kaum verändert. Beschlagnahme und Destandserhebung von Wlachs- und Haufstroh. Am 12. Jun 1916 ist eine neue Bekanntmachung betr. Beschlagnahme und Bestandser- hebung von Flachs und Hanf stroh Nr. W. III. 300/6. 16. ERA erschienen. Durch diese werdden die gesamten Mengen des im Reiche an- gebauten Flachses und Hanfes des Jahres 1916 mit der Trennung vom Boden sowie alle vorfran- denem alten Bestände und etwa noch zur Einfuhr nach Deutschland gelangendes Flachs- und Hanf-⸗ stroh beschlagnahmt. Es bleibt jedoch das Rösten des Strohs und das Ausarbeiten der Fasem im eigenen Betriebe gestattet. Ein Verkauf der be- schlagnahmten Gegenstände ist nur an die Kriegs- ſlachsbau-Gesellschaft m. b. H. Berlin W. 50, Markgrafenstr. 36, oder an solche Personen ge- stattet, die einen schriftlichen Ausweis der Kriegs- Rolistoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums zur Berechtigung des Ankau- ſes der beschlagnahmten Gegenstände erhalten haben. Die Bekanntmachung enthält gleichzeitig die Vorschrift, daßg die Besitzer von Flachs- und Hanf- stroh ihre Bestände früherer Ernte am 1. August 1916 der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich preußischen Kriegsministeriums zu melden haben, und daßg über die beschlagnahmten Vorräte alter und neuer Ernte ein Lagerbuch zu führen ist. Der Worttaut der Bekanntmachung, die noch verschiedene Einzelbestimmungen enthält, ist in den amtlichen Zeitungen veröffentlicht und bei den Staats- und Gemeindebehörden einzusehen. Komkurse. Waldkirch, 15. Juli. In dem Fonkurs gegen die Firma KRrumm& Reiner kam ein ZwWangsvergleich zustande. Die Brauerei wird unter dem Namen Burgbräu.-G. weiter ge⸗ führt. Der Schutz deutscher Aussenstände im feindlichen Ausland und die Behandlung der durch den Krleg unterbrochenen imternationalen Frlvatvertraäge. Von Dr. Ludwig Wertheimer, Rechits⸗ anwalt in Frankfurt a. M. Lex. 8. 1916, geh. Mark 1 Die angezeigte Schrift des auch in Mannheim bekannten Verfassers bringt einen Vortrag, der am 7. Juni auf Anregung der Hamdelskammer Stutb⸗ gart gehalten wurde. Der durch seine berufliche und wissenschaftliche Tätigteit auf dem Gebiete des internationalen Privatrechts und gewerblichen Rechtsschutzes bekannte Verfasser richet darin einen„Weck und Mahnruf“ an die Industrie- und Handelswert Deutschlands. Er schildert darin die Gefahren, die etwa 3 Milliarden deutschen Volksvermögens(die Schätzungen der Summe schlwanken, doch dürfte, es sich immerhin um Milliardenbeträge handeln. D. Schriftl.) bedrohen. Er verlangt rasche, einheitliche Maßnahmen sei- tens der Reglerung, da der Einzelne zur Sicherung seiner Auslandsforderungen machtlos sei und selbst die organisierte Selbsthilfe kaum Erfolge werde erzielen können, da auch sie an dem man⸗ niglachen Schwierigkeiten, die sich aus den Ver- hältnissen ergeben, scheitenn müsse. Der Verfasser legt ferner die Notwendigkeit dar, für die inter- nationalen Privatverträge ein Mittel zu schaffen, sie in einer den deutschen Interessen etitsprechen- den Weise der Lösung entgegenzuführen, olme Gaß dabei die Interessen des feindesländischen Vertragsgegners ganz unbeachtet bleiben. Drin⸗ gend werden die beteiligten Kreise aufgeforckert, sich zu regen, damit auch endlich in Deutschland Maßnahmen getroffen werden, wWie sie von unserem Feinden schon lange eingefimrt worden sind. Wertlieimer hat hierbei verstanden, in daller Kürze einen vollständigen Abriß des einschligigen Kriegsrechts des feindlichen Auslandes und der neuesten deutschen Rechtsprechung zu geben. Er macht im Anschluß hieran praktische, ins Ein- zelne gellende Vorschläge darüber, wie sich die Not- und Zwangslage, in der sich unser Ausfuhr⸗ hanclel inbezug auf seine Auslandsforderungen und internationalen Verträge befindet, behoben werden kann. Dieselben laufen nicht auf ein Nachahmten und Uebertrumpfen der Methode un- serer Feindde hinaus, sondern bezwecken insbe⸗ sondere eine Abwehr im Wege der Ver⸗ geltung. Auch manche Grenzgebiete werden gestreift und auch hier vielfach beachtenswerte Auregun⸗ gen gegeben. Eudlich werden weitschauende Vor- schläge für den Friedensvertrag umd die Regelung der Verhältuisse nach dem Kriege gemacht. PPPFPFCCCCCc—— Verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Chekredaktem Dr. Fritz Golllenbaum; für den Haudelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteil u. Geschäftlichen: Fritz Jogs, säimtlicli in Mannheim. Drbcku Lerlag der Dr. H. aas“eghen Buchalruckereſ. G. m. b. II. Unübertroffen in seiner raschen u. vorzüglichen Wirkung. In allen Apotheken zu 55 9 Montag, den 17. Juli 1916 2 2 3 + 6. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(abendblatt)— hanlenpromen 8 5. Amkaunf Se 1 Bekanntmachung. Die Verteilungsſtelle kann vorſchreiben, daß die und allem Zubehör 1 Die Anorbdnung zur Vertetlung von natürlichen und künſtlichen Speiſefetten vom 16. Mai 1916 wird wie folgt geändert: a] Es erhält der§7 der Anorbnung folgende neue Jaſſaug 5 Als Ausweis über die Bezugsberechtigung haben Marken der allgemeinen Lebensmittelkarte (Fettmarken) zu dienen. Die Verteilungsſtelle beſtimmt durch öffent⸗ liche Bekanntmachung, welche Marken als Fett⸗ karten zu gelten haben und ſetzt auf diefelbe Weiſe die Menge, für die ſie gelten, ſowie den Zeitpunkt, von dem an die einzelnen Marken Geltung haben, feſt; ſie kann einzelne Marken oder alle noch nicht eingelöſten Marken von einer beſttmmten Zeit ab für ungiltig erklären. Die Bezugsberechtigung kann nur gegen die Aushändigung dieſer Marken geltend gemacht werden und die Abgabe der in 8 2 erwähnten Speiſefettvorräte iſt nur gegen ſte zuläſſig. b) Als 8 8 wird folgende Beſtimmung aufge⸗ nommen: Die Fettmarken ſind übertragbar; jedoch iſt der Verkauf unterſagt. e) Der bisherige s der Anordnung wird 8 9, 13 9 wird 8 10,§ 10 wird 8 11 und§ 11 wird II. Die Anordnung hat nunmehr folgende Faſſung: Anordnung zur Verteilung von natür⸗ lichen und künftlichen Speiſeſetten. Zum Zwecke einer gleichmüßigen Verteilung ber der Stadt Mannheim verfügbaren Vorräte an natürlichen und künſtlichen Speiſefetten wird mit Zuſtimmung Gr. Miniſteriums des Innern gemäß 8 12 der Bekanntmachung des Bundesrates über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Ver⸗ ſorgungsregelung in der Faſſung vom 4. November 1915 Folgendes beſtimmt: 8 1. Zur Verteilung der Speiſefette im Sinne der nachfolgenden Beſtimmungen wird das Lebensmittel⸗ amt als Verteilungsſtelle beſtimmt. Die von ihm zum Vollzug oder zur Ergänzung dieſer Beſtimmungen ergehenden Einzelanordnungen ſind zu befolgen. Der Verteilung unterliegen: 1) die Speiſefette, die die Stadtgemeinde zu dieſem Zwecke bereitſtellt; 2) das aus Rohfetten ausgeſchmolzeue und zur meuſchlichen Ernährung geeignete Fett(Fein⸗ talg), welches die Sütdeutſche Fettſchmelze E. G. m. b. H. in Mannheim auf Grund der Bekauntmachung des Kriegsausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette G. m. b. H. vom 15. April 1916 in die Gemeinde Mann⸗ heim zurückzuliefern hat; 8) das aus gewerblichen Schlachtungen gewonnene und ausgelaffene Schweinefelt; 4) alle zur menſchlichen Ernährung dienenden Jette, ſeien ez natürliche oder künſtliche, pflauzlicher oder tieriſcher Herkunft, die ſich im Beſttze von Kleinverkäufern beſinden ober zum Zwecke der gewerbsmäßigen Weiterveräuße⸗ rung von ihnen erworben werden. 8 3. Die Fetiſchmelze iſt verpflichtet, die Hälfte des zur menſchlichen Ernährung geeigneten Fettes, das auß dem aus dem Bezirke der Stadt Maunheim an⸗ gelteferten Rohfette ausgeſchmolzen iſt(Feintalg), an die Ablieferer der Rohfette iur Verhältnis ihrer An⸗ lieferung zurückzuliefern. Die Fettſchmelze hat der Verteilungsſtelle wöchenti⸗ lich anzuzeigen, au welche Stellen Feintalg in der abgelaufenen Woche im Gemeindebezirk szurückgeliefert worden iſt. 8 Die Anlieferer haben den ihnen zuxückgelieferten Feintalg alsbald in eigenen oder fremden Verkaufs⸗ ſtellen in der Stadt Mannheim zum Verkaufe an Berbraucher nach Maßgabe dieſer Verordnung feil⸗ zubieten oder feilbieten zu laſſen. St176 §4. Die Kleinverkäufer haben ihre Vorräte an Speiſefetten alsbald und hinſichtlich der ſpäter zum Zweck der Weiterveräußerung zu erwerbenden Mengen alsbald nach Empfang bder Verteilungsſtelle auzuzeigen und zum Verkauf an Verbraucher nach Maßgabe dieſer Berordnung in ihren Verkaufsſtellen fettzubteten oder feilbteten zu laſſen. Der Schatz im VBoden. Roman von Agnes Harder. (Nachdruck verboten.) 5(Fortſetzung.) „Iſt auch nicht aus der Welt. Du weißt ja, wie ich an dir hänge.“ Er ſagte nicht, daß es ihm doch kein Vergnügen geweſen wäre, auf einer Uebung mit den Kameraden im alten Hofe vorzuſprechen.„An dir, Mutter, und auch an den Geſchwiſtern. Die Lida wird ein fei nes Mädel! Du ſollteſt ein wenig darauf ſehen, daß ſtie mehr Schliff bekommt. Aber was man ſo die Heimat nennt— wir haben den Hof doch eigentlich auf Spekulation gekauft. Und wenn nichts dabei rauskommen ſoll—“ Die Mutter war aufgeſtanden. Lang und Hager ſtand ſie vor dem Sohn. Seit er da war, trug ſie am Nachmittag ein beſſeres Kleid und dertauſchte die Leinenſchürze mit einer ſeidenen. Aber das Schlüſſelbund ſteckte im Gürtel und klirrte, wenn ſie ſich bewegte. Ihr großes, langes Geſicht mit den glatten, blonden Scheiteln zeigte reine, harte Züge. Jetzt zitterte die Er⸗ regung darüber hin. „Weißt du, was warten heißt, Alf? Ich denke manchmal, es tönt zu mir herauf, wenn ich über den Boden gehe! Aber ich kann den Tod meines Vaters nicht auf mich nehmen, ich kann's nicht. Es läge kein Segen auf dem Geld.“ Alf zuckte die Schultern. „Ich werde dir einen Ingenieur ſchicken, Mutter, ehe die Erde hart wird. Es iſt jetzt leichter, den Vater zu Hauſe zu halten. Du mußt ihm Lida laſſen für dieſe Tage. Ein Vorwand wird ſich finden. Der Fremde darf nicht hier im Hauſe wohnen. Der Krug im Dorf genügt. Wir müſſen vorwärts, Mutter.“ Er nahm ihre Hand.„Du weißt, die Jugend hat keine Ge⸗ duld, und das Leben lockt mich.“ Er öffnete die Tür nach dem danebenliegen⸗ den guten Zimmer, die immer verſchloſſen war. Auch hier war es nicht behaglich. Steife Möbel, die meiſt in bunten Bezügen ſteckten, die aber Metzger die Menge des in ihren Betrieben ge⸗ wonnenen ausgelaſſenen Schweineſettes ihr wöchent⸗ lich anzeigen. 8 6. Zum käuflichen Bezuge der in 8 2 bezeichneten Speiſefettvorräte ſind berechtigt alle Einwohner der Stadt Mannheim mit Ausnahme a) derjenigen Militärperſonen, die von militäri⸗ ſchen Stellen verpflegt werden, b) der Angehörigen von Haushaltungen, die Haus⸗ ſchlachtungen vornehmen, e) der Angehörigen von Haushaltungen, ſolange und ſoweit ſie Fett anderweit beziehen. Bezugsberechttgt iſt der Haushaltungsvorſtand. Aftermieter, die nicht in der Haushaltung verköſtigt werden, ſind für ſich bezugsberechtigt. Die Vorſtände der unter b) und c) bezeichneten Haushaltungen ſind verpflichtet, von dem Sachver⸗ halt der Verteilungsſtelle Anzeige zu erſtatten. 8 7. Als Ausweis über die Bezugsberechtigung haben der allgemeinen Lebensmittelkarte(Fettmarken) zu dienen. St 21ʃ8 Die Verteilungsſtelle beſtimmt durch öffentliche Bekanutmachung, welche Marken als Fettkarten zu die einzelnen Marken Geltung haben, feſt; ſie kann einzelne Marken oder alle noch nicht eingelöſten Marken von einer beſtimmten Zeit ab für ungiltig erklären. Die Bezugsberechtigung kann nur gegen die Aus⸗ händigung dieſer Marken geltend gemacht werden und die Abgabe der in 8 2 erwähnten Speiſefett⸗ noxräte iſt nur gegen ſie zuläſſig. 8 8. Die Fettmarken ſind übertragbar, jedoch iſt der Verkauf unterſagt. 8. 9. Metzger und ſonſtige Kleinverkäuſer von Speiſe⸗ ſett brauchen es nur in Gewichtseinheiten von 125 Gramm und nur gegen Barzahlung abzugeben. 8 10. Auf die Behandlung von Zuzügen, Geburten und auswärtigen Beſuchern ſowie der Wirtſchaften, Speiſe⸗ anſtalten und auf die Verſorgung der Schiffer ſinden die Vorſchriften der 88 14 und 15 der Anordnung des Stadtrates über Buttervertetlung vom 18. Januar 1916 entſprechende Anwendung. 8 11. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften oder die auf Grund derſelben von der Berteilungsſtelle erlaſſenen Vollzugsanordnungen werden gemäߧ 17 Ziſſer 2 der Bundesratsbekauntmachung über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Ver⸗ ſorgungsregelung mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Gelbſtrafe öts zu 5255 Mark geahndet. 8 12. Die Verordnung tritt ſofort in Kraft. Mannheim, den 8. Juni 1916, Der Stadirat: Dr. Fintet. empfehle mein neu eder Dame errichtetes modern und vornehm ausgestattetes 17291 Institut für Gesiehts- und Törperbehandlung. Ganz- u. Teillmassagen mittels Hand- u. Slektr. Vibhration. Schmerzlose Beseiti- gung lästiger Haare, sowie gänmzliche Ent- Ternumg von Hühneraugen u. Mornhant. EmmyPiech Paradeplatz D1, 3. Persönliche, diskrete Behandlung. Often von—12,—9 Uhr erhalten sehr mässige Preise!) — ͥ Der Herr aus D 3, welcher am Samstagabend 4 Kredit bis 1000 Mark erhält jebes neu aufge⸗ nommene Mitglied. Bebd. a.., Elkenbachſtraße 51. waren. Ein einfacher Kronleuchter im Mull⸗ netz, unnd ein Birkenglasſchrank an der Wand mit einigen Taſſen. Die Tür nach dem Garten war offen. Eine flache Holztreppe führte her⸗ ab. Dicht vor dem Hauſe lagen ein paar Ra⸗ batten mit einfachen Blumen. Geradeaus ging ein Stachelbeergang zwiſchen den Gemüſebeeten, in denen Lida beſchäftigt war. Eine dichte Buchenhetke, die in ein paar hohe Fenſter ge⸗ ſchnitten waren, ſchloß den Garten nach der Straße ab. Die Vorüberfahrenden, die nur die ſchöne Hecke ſahen, täuſchten ſich über die Herr⸗ lichkeiten dahinter. Am Ende des Stachelbeer⸗ ganges erhob ſich vor einem der Fenſter ein kleiner hölzerner Altan mit einer alten Bank. Es war Lidas Lieblingsplatz, wenn ſie einmal Zeit hatte, und auch Alfred bevorzugte ihn in den Ferien. Als Lida Alfred ſitzen ſah, kam ſie mit einem Korb voll Schneidebohnen zu ihm herauf. „Wann fahren wir, Alfe?“ Ich denke, Sonnabend, Lida. Ich will acht Tage drüben bleiben. Da paßt es Sonnabend am beſten, dann kann ich zwei Reunions mit⸗ machen.“ Lida ſeufzte. „Wie ſchade, daß wir dich acht Tage verlieren. Es iſt zu ſchön, wenn du da biſt. Alles iſt dann anders.“ „Aber du gönnſt mir die Abwechflung, nicht wahr? Ich habe ſchon mit Walt geſprochen. Wir nehmen den Frühzug, dann ſind wir um elf Uhr auf der Nehrung. Der Dampfer, der euch zurückbringt, geht erſt um acht. So haben wir lange Zeit.“ „Du ziehſt aber Uniform an, nicht wahr, Alfs“ „Zur Reunion natürlich. Ich habe vorhin nach einem Zimmer im Kurhaus vom Dorf au⸗ telephoniert. Es iſt alles in Ordnung.“ Sie ſah ihn mit grenzenloſer Bewun⸗ derung an. „Und ich ziehe mein weißes Leinenkleid an. Ich habe mir die Bluſe im Winter ſelbſt geſtickt. Du wirſt ſehen, wie hübſch die iſt, und einen weißen Strohhut habe ich auch, ich mache dir keine Schande.“ auszutauſchen. u den Beſuch des Sohnes berausgeſchält gelten haben und ſetzt auf dieſelbe Weiſe die Nenge Fett, für die ſie gelten, ſowie den Zeitpunkt von dem anß; 1200 1L. Rleider, Sehuhe, Möbel, sümtliche Sorten Metalle, soweit keine Beschlag- nahme vorliegt u. sämt- UHehes Altmaterial be- zahlt aussergewöhnliche Tagespreise K Postkarte genügt. Lumpen, Paoktücher, die Artanfstett zum flieg. Aaahte 1. Oktober zu vermieh Eingang Waldparker Näh. parterre. 5 ffpfandee, Uhblaudftr. 2, Wohng. m. Bad u. Maß p. 1. Okt. z. vm. Näh z 1084 Ahlandſtr. 5, Wohnung mit eingerig 4, 4, 215 7 2 2 Zwangsberſteigerung. Alleinmädchen Dienstag, 18. Juli 1916, in Hausarbeit erfahren, nachmittags 2 Uhr das gut kochen kann, nur werde ich in Maunheim mit guten Empfehlungen im Pfandlokal O6, 2gegen für kleinen Haushalt per bare Zahlung im Voll⸗ 1. Spt. geſucht. 1195 ſtreckungswege öffentlich C2, 16. 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Die ganzen acht Tage hätte er ſte nicht mithaben wollen, und die Mutter, die ihm ſo bereitwillig das Geld für den Ausflug ge⸗ geben hatte, würde es für Lida auch verſagt haben.— Sie trafen ſich im Dorf an der Halteſtelle der Kleinbahn, die längs dem Haff ging, und fuhren noch faſt eine Stunde bis zum Marktflecken, von dem der Dampfer abging. Sie hatten gleich das Oberverdeck erklettert. Lida hatte die But⸗ terbrote ausgepackt, und Alf beim Kellner Bier beſtellt. So tafelten ſie und genoſſen die Ueber⸗ fahrt. Es war ihr Mittageſſen heute. Das Haff war ſpiegelblank und glatt, und die tiefen Wäl⸗ der der Landſeite, die freundlich blinkenden Dör⸗ fer und die flachen Niederungen der Weichſel⸗ mündungen, die ſich vechts anſchloſſen, ſtanden un ſtarkem Gegenſatz zu der Dünenkette, die ihnen immer näher kam. „Das Bild war ſchöner, als die Dünen noch nicht bepflanzt waren,“ ſagte Walt.„Beſinnſt du dich, Alf, wie wir als Knaben durch die Wälder ſtreiften? Drüben lag ein ſchneeweißes Sandgebirge, das ſchimmerte wie Marmor in der Abendſonne.“ „Aber die Anpflanzungen ſind praktiſcher. Sie befeſtigen die Küſte und ſchützen die Dörfer. Weiterhin nach dem Tief zu haſt du noch Sand genug.“ Man landete in dem freundlichen Babdeort, der anfing Ruf zu bekommen, ſeit die Ver⸗ bindung zu ihm eine beſſere war. Es war noch volle Saiſon, und auf dem langen Steg wartete ein elegantes Publikum. Die jungen Mädchen und die jungen Männer trugen helle Anzüge weißen Hüten waren braun und luſtig. Alf gab dem Diener des Kurhotels ſeinen Kof⸗ fer, da man zuerſt baden wollte. Man ging über die bewaldete Düne und trennte ſich an der Ab⸗ zweigung des Damenbades. „Du wirſt doch baden, Lida?“ Lida ſchüttelte den Kopf. Sie war ganz nommen. Noch niemals war ſte Seit ſie auf der Höhe ſtamden Er nickte ihr zu. Er ſand ſie hübſch und eigen⸗ urtig in ihrer unbefangenen (Unterricht In Buenhaltung und Bilanzlehte erteilt gründl. Untertic W. Nabeneick, 8 7, beeid. 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Die beiden gingen lachend weiter. Walt ſch ſich noch einmal nach ihr um. Ganz unbewegllt ſtand ſie auf der Höhe der Düne und ſah hinam auf das Meer. Langſaan, ganz langſam ging ſte den feſten Weg hinab, der 1 5 dem Sand ausgearbeitet war. Zuletzt die Treppe ou der Strandhalle. Ganz vorſichtig ſchritt ſie hind bis an den Strand. Eine leichte Dünung hol und ſenkte den Waſſerſpiegel und ging wie vege⸗ mäßiger Atem aus einer lebenswarmen Bru Eine lange, leiſe Wolle ſchlug im Takt auf del —.— des Ufers 8 mfurche. Ganz offen lag die e a, Deun die hohe Küſte floh in flacher Bucht nach beide Seiten. Lida ſtand ſtill und hatte die Hände 9e faltet. Noch niemals war ſie hier geweſen, nahe der Badeort auch lag. Aber regelmäßig in Winter ſtand in dem Landblättchen von den brauſenden Ungeſtüm der Wogen, von den Eiß ſchollen, die ſich am Strande türmten wir Berge von der Not der Fiſcher. Grauſig hatte ſie f das Meer gedacht. Und nun lächelte es. E leißer Lufthauch hin, kam zu iht G710 wie freundliches ßen, und die Kinder, de mit nackten Beinchen von ihven Burgen in da Waſſer liefen, bückten ſich zum dchmel chelnden Waſſer. Lida nahm auf einem Fiſcherboot Platz und 10 noß mit der ganzen Hingebung ihrer Kinbel ſeele. Allmählich erſt nahm die Umwelt ſie Anſpruch. Die jungen Mädchen mit ihren Be Fleitern, die wohl vom Baden gekommen ware und im Sande lagen, die lu Kinder, die ähnchen auf ihre Burgen pflanzten oder kleinen Fiſchernetzen im Waſſer panſchten. Ode dachte ſich das Leben dieſer Mädchen auz, de wochenlang täglich zum Strande herabſtiegel, badeten, und dann tagsüber ſpazieren gingen. Jede hatte einen Begleiter, der ſchön mit ihr a Ganz unwirklich kam ihr das vor. Durch die ſen bunten Hintergrund ſah ſie die t der Mutter in ihver herben Größe wie die en be⸗ 5 des aber ber Saben Natürlichteit ihr bünkte, war ſie veritummt. —