— 522 eree spreis: Mark.10 monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..62 im Vierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Renklame⸗Seile.. 1. 20 Nk. Schluß der Anzeigen⸗kinnahme für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. N der Stadt Mannbeim 25 und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Heitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, W. 40, In den Zelten 17, Fernſprech⸗Aummer Celephon⸗Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bellage für Land⸗ und Haus wirtſchaft; Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗RNummern: Oberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung.. 1449 Schriftleitungg 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung. Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Nr. 334. —— Mannheim, Donnerstag, 20. Juli 1916. 0 Abendblatt). Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 20. Juli. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen dem Meere und der Anere vielfach lebhafte Feuertätigkeit und zahlreiche Pa⸗ trouillenunternehmungen. Mit erheblichen Kräften griffen die Engländer unſere Stellungen nördlich und weſtlich von Fro⸗ melles an. Sie ſind abgewieſen und wo es ihnen einzudringen gelang, durch Gegenſtoß zurückgeworfen. Ueber 300 Gefan⸗ gene, darunter eine Anzahl Offiziere, fielen in unſere Hand. Beiderſeits der Somme ſind neue ſchwere Kämpfe im Gange. Nördlich des Fluſſes wurden ſie geſtern nachmittag durch ſtarke engliſche Angriffe gegen Longueval und das Gehölz Delville eingeleitet, in die der Gegner wieder eindrang. Unſerem Gegenan⸗ griff mußte er weichen. Er hält noch Teile des Dorfes und des Gehölzes. Heute früh ſetzten auf der ganzen Front vom Foureauxwäldchen bis zur Somme engliſch franzöſiſche Angriffe zein. Der erſte ſtarke Anſturm iſt ge⸗ brochen. Südlich des Fluſſes griffen die Franzoſen nachmittags in der Gegend von Belloy zwei⸗ mal vergeblich an und ſind heute in der Früh im Abſchnitt Eſtré6es⸗Spyecburt be⸗ reits dreimal blutig abgewieſen. Aus einem vorſpringenden Graben bei Soye⸗ eburt wurden ſie im Bajonettkampf geworfen. Die Artillerien entfalten auf beiden Somme ufern größte Kraft. Auf Teilen der Champagnefront zeit⸗ weiſe lebhafte Artillerietätigkeit. In den Argonnen Minenwerferkämpfe. Im Mgasgebiet keine beſonderen Ereigniſſe. Auf der Combreshöhe eine erfolgreiche deutſche Patronillenunternehmung. Bei Arvas, Peronne Bigches und bei Ver⸗ mand ſind feindſſche Flugzeuge abgeſchoſſen; zwei von ihnen durch die Leutnants Wint⸗ gens und Höhenburg. Dem Leutnant Höhen⸗ burg, der erſt am 13. Juli, wie nachträglich ge⸗ meldet wurde, einen franzöſiſchen Doppelbecker ſüßweſtlich von Peronne abgeſchoſſen hat, iſt vun Sr. Maſeſtät dem Kafſer der Orden Pour le meérite verliehen worden. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Auch geſtern hatte der Feind mit ſeinen am Nachmittag wieder aufgenommenen Angriff heiderſeits der Straße Gkau⸗Kekkau(ſüdöſtlich von Riga keinerlei Erſolge. Er hat nur ſeine großen Verluſte noch erhöht. Ruſſiſche Patronillen unh ſtärkere Aufklärungsabteilun⸗ gen find überall abgewieſen. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen deopold von Bagern. In Anſchluß an lehhafte Handgrauatenkümpfe in der Gegend von Skrobowa griffen die Rauſſen immer heftig. Heeresgruppe des Generals von Cinſingen. Im Stochodknie nördlich von Sokul unternahmen öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen einen kurzen Vorſtoß, warfen die Ruſſen aus der vorderſten Linie und kehrten planmäßig in ihre Stellung zurück. Südweſtlich von Luck haben deutſche Trup⸗ pen die Stellung in die allgemeine Linie Tereſzkowiee⸗Jelizarom wieder vorgeſchoben. Der Feind ſteigerte an der unteren Lipa und in der Gegend von Werben ſein Feuer. Heeresgruppe des Grafen v. Bothmer: Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung. Balkankriegsſchauplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. Ddie engliſchen Berichte. London, 19. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) General Haig berichtet: Nach ſehr. hefti⸗ gen Angriffen der Deutſchen in dich⸗ ten Maſſen auf unſere Stellungen öltli von Bazentin, die geſtern nachmittag um 5 Uhr 90 Minuten begannen, wurde die ganze Nacht hindurch gekämpft. Es gelang dem Feind, nachdem er ſehr ſchwere Verluſte erlitten hatte, mit Hilfe bedeutender Verſtärkun⸗ gen die Stellungen von Delville zu⸗ rückzuerobern und an der nördlichen Peripherie von Longueval feſten Juß zu ſaſſen. Der Kampf in dieſen Punkten iſt noch Sonſt brachen die feindlichen Angriffe, einſchließlich dreier ſelbſtändiger Sturmläuſe auf den Bauernhof von Waterloo, vollſtändig zuſammen. London, 19. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtliche Meldung. Nördlich der Somme geht der ſchwere Kampf im Dorfe Longue⸗ val und im Delvillegehölz weiter. An beiden Stellen eroberten wir größtenteils das in der vergangenen Nacht verlorene Gelände wieder. Am Nachmittag zerſtreuten wir dureh unſer Feuer eine große deutſche Truppenmacht, die aus der Richtung Guillemont ſich zum An⸗ griff guf die Waterlooſarm ſammelte. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Mittwoch Nachmik⸗ tag: Die Nacht war ruhig auf dem größten Teil der Front. Zwei deutſche Handſtreiche gegen kleine Poſten in der Gegend von Paſchen⸗ daele(Belglen) und gegen Paiſſy(nördlich der Aisne) ſcheiterten in unſerem Feuer. Auf dem rechten Maasufer hält der Artillerie⸗ lampf im Abſchnitt von Fleury ſehr leb⸗ haft an. Die Franzoſen hatten einige Fort⸗ ſchritte im Handgranatenkampf bei Capelle⸗ Sainte⸗Fine zu verzeichnen. Paris, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Südlich der Somme ermöglichte uns eine kleine von uns ſüdlich von Eſtrees durch⸗ geführte Unternehmung einige Schützengräben zu nehmen und etwa 60 Gefangene zu machen. An der Front von Verdun Beſchießung unſerer erſten und zweiten Linie im Abſchnitt der Höhe 304. Lebhafte Artillerietätigkeit im Abſchnitt von Fleury ohne Infanteriegefecht. In Eſparges wurde ein Angriffsverſuch auf einen unſerer kleinen Poſten abgeſchlagen. Flugweſen: Ein deutſches Flugzeug wurde durch das Feuer unſerer Abwehrgeſchütze in der Nähe von Braine öſtlich Soiſſons zum Abſturz gebracht. Die Inſaſſen ſind gefangen. Belgiſcher Bericht: Unſere Batterien aller Kaliber nahmen das Zerſtörungsfeuer auf die deutſchen Werke in der Gegend von Boe⸗ ſinghe⸗Steenſtraate wieder auf. Erkundungen durch unſere Truppen ſtellten die vollſtändige an und wurden glatt abgewiefen. Zerſtörung der feindlichen Arbeiten feſt, die durch unſer früheres Feuer nördlich Dixmuiden und bei Hetſas hervorgerufen wurde. Die Engländer bauen vor. m. Köln, 20. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut der Kölniſchen Vollszeitung weiſt dev größte Teil der holländiſchen Blätter davauf hin, daß die Fortſchritte der Verbündeten im Weſten, wenn man ſie richtig einſchätze, ziemlich winzig ſeien. Das Bedeutendſte ſei, daß die Deutſchen ſich nicht bloß verteidigend verhalten, ſondern trotz des Druckes an allen Fronten auch noch offenſiv auftweten. Das beweiſt die Wieder⸗ eroberung von Longueval. Wenn die Verbän⸗ deten auf dieſelbe Weiſe wie jetzt Fortſchritte machen, iſt es ſicher, daß die Deutſchen nichb aus Frankreich und Belgien vertrieben werden Ael Sog uch e den eee en eeeg; bald einſehen Sie melden nämlich, daß die Deutſchen in Belgien nicht zwei oder drei Lintem haben, ſondern, daß ſie auf ihre methodiſche Weiſe durch ganz Belgien Verteidigungslmien angelegt haben. Die Blätter meinen, die Engländer derartige Berichte bringen, um jetzt ſchon zu verkünden, daß ihre Offenſtve ſchließlich ganz aufhören werde. Die Blätter ſprechen ihre aus fiur ch] die ungeheure Kvaft Deutſchl Die unzerſtörbare Kraft des deutſchen Wiederſtandes. Berlin, 20. Juli.(Von u. Berl. Bilro.) Ueber die Lage an der Weſtfront gibt Dr. Max Osborn in der„B. Z. a..“ eine Schilderung, die wie folgt ſchließt: Ununterbrochen wütet unterdeſſen das ſeind⸗ liche Feuer gegen unſere geſamte Weſtſvont, bis zur wilden Trommelei ſich ſteigernd. Patrauillen fühlen an allen möglichen Stellen vor, engliſche im Artois, am Hohenzollermwerk, bei Lens und Arvas, quch weiter nördlich in der Gegend von Dirmuiden und Ypern, franzöſtſche ſildlich der Straße Amiens, Saint Quentin und an ver⸗ ſchbedenen Punkten der Vogeſen. Ob das alles nur demonſtvativen Charakter wägt oder das Vorſplel zu neuen Offenſipſtößen in anderen Gegenden bildet, bleibt abzutwarten. Jedenfalls ſtehen unſeren Truppen noch ſchwere Kämpfe bevor. Die Feinde raffen zuſammen, was nur immer ſich gegen unſore Linten werfen läßt. Engltiſche Gefan⸗ gene, die ich ſprach, betonen immer wieder, daß Englands ganzes Preſtige auf dem Spiele ſtehe. Ihre Verluſte ſeien außerordentlich hoch, das wüßten ſie wohl; doch das werde ihre oberſte Heeresleitung nicht ab⸗ halten, die begonnene Offenſive fortzuſetzen. Unſere Helden haben nach wie vor mit einer enormen Uebermacht zu ringen. Aber gerade die Ergebniſſe der letzten Tage beweiſen die unzerſtörbare Kraft ihres Wider⸗ ſtande s. Auch bei Verdun haben ſie krotz heftigſter franzöſiſcher Vorſtöße die Ober⸗ hand behalten. Südweſtlich vom Thiaumont⸗ werk haben ſie vorübergehende feindliche Vor⸗ teile nicht nur ausgeglichen, ſondern ſich ſogar weiter vorgeſchoben. N Die Rückeroberung von Longueval. Von unſerm militäriſchen Mitarbei⸗ ter wird uns geſchrieben: Der engliſche„Stoß auf Combles“, der am 14. Juli mit ziemlichem Erfolg eingeſetzt hatte, hat nun einen ſtarken Rückſchlag erſahven. 15. Juli meldete unſer Generalſtabsbericht, daß es dem Feinde zwiſchen Pozieres und Longueval niit großen Kräften gelungen war, trotz ſtärkſter Verluſte in unſeve Linien einzudringen und Voden zu gewinnen. Wir wieſen damuls darquf hin, daß ein lokaler Erſolg bei gewaltiger An⸗ häufung von Kräften faſt an jeder Sbelle der Schlachtfront erzwungen werden könnte und füg⸗ ten hinzu, daß derartige lleine Teilerfolge auf die Geſamtfront keinerlei Einfluß gewinnen körmten, dagegen durch die ſtarben Verfuſte den Todeskeim im ſich trügen. Tatſächlich haben die Engländer nach dieſem Fortſchvitt vom 14. Juli verſucht, das gewonnene Gebiet zu erweſtern und die Wirkung ihres Erfolges dadurch zu ver⸗ tiefen. Die nächſten e brachten darum auch weitere mit ſtärkſben Kräften unternommene Ver⸗ ſuche der Engländer, auf der Front Ovillers⸗ Longueval, nordtweſtlich von Combles, erneut gegen unſere Stellungen vorzuſtoßen. Sie traſen aber auf einen eifernen Widerſtand in der neuen Limie, der alle engliſchen iſſe unter ſchwer⸗ ſten blutigen Verluſten der Eng in umſerm Feuder zuſammenbvechen ließ Die heftigen und erfolglofen engliſchen Angriffe von Longueval dus Dauterten bis zum 18. Juli. An dieſem Tage ſetzte nun unſer Gegenangriff ein, der von dem ſchen Suanerie,Mag Nr. 26 und dem Alt Regiment ausge⸗ führt wurde. Die Engländer hatten hier ihhee Meiſter gefunden. In umpwidenſtehlichem An⸗ ſturm entriſſen unſere bapferen Stummtrippem Longueval an das anſtoßende Gehölg Delville. Die Englä hatten wiedevuem ungeheure blutige Verluſte zu verzeichmen, die noch durch eine verhältnismäßig Anzahl von Gefangenen, welche ſie in unferen Händen ließen, erhöht wunden. Außer 8 Offtzieren wur⸗ den 280 Mann gef n. hin verloren die Engle eine betvächlliche Anzahl von N Es hat ſich wiederum gezeigt, daß die engliſchen Truppen den unfrigen bei weitem unterlegen ſind. Wenn os ihnen auch manchmal gelang, einen kleinen örtlichen Erfolg zu erzielen, ſo muß dabei ſtets die Datſache in Betracht Be werden, daß die Engländer bisher ihre Trüippen in ausgiebigſter Weiſe ge⸗ ſchont haben, um jetzt zu dem— nach engliſeher Auffafſung— letzten Stoß gegen unſer Heer die größten Maſſen einſetzen zu können. Talſüchlich wurden auch von der engliſchen Heeveslektung 1 Erzielung eines Fortſchrittes die ungeheuer⸗ ichſten Menſchenopſer gebracht. Unter dieſer Vopausſetzung kann ein geſchontes Hoer gegen ein von drei Großmächten mit ſtärkſten Angeif⸗ bedachtes Heer hin und wieder unter unge⸗ heuren Verluſten einen Erſolg erztelen. Es ſcheint aber ſchwieriger zu ſein, den Erſolg zu behaupten. Wenn nuß Lord Derbh in eirer Untervedung dle engliſchen Soltaten als bie beſten der Welt ſeiert, ſo iſt das zu verſzehen, da Lord Derby ſetbſt Engländer iſt, es iſt aber eben⸗ ſo richtig, wie ſeine weſtere Bemerlung, daß das Flotte(ſiche: Skagervaß!) Der blutigen Nieber⸗ lage der Engländer bet Longueval ſchhaß ſich ein verluſtreich zurſammengebrochener ef Sauf dem Flügelpunkt dieſes engkiſchen Fuont hichmit⸗ bes bei Pozieres an. Das Ringen nördlieh der Sonme an der engliſchen Jront wurde dem⸗ gemmeß auf der ganzen Linie zu unſeren Gunſten an geſtrigen Tage entſchieden. Zublich de⸗ Sonmme hatten die Franzoſen bei Barleux⸗Bellen nicht mehr Glück als ihre engliſchen Bundes⸗ genoſſen. Denn hier wie an allen andeven Sſel⸗ len der franzöſiſchen Front brachen alle Angeiffe unſerer Feinde blutig zuſammen.(B..) Ein„großzügiger“ Kriegsplan. e Von der ſchweizeriſchen Greuze, Am 20. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Bafler Bläſtz⸗ ter melden aus Paris: Guſtap Hervs fordert in einem von der Zenſur zur Hälfte geſtriche⸗ nen Leitartikel die engliſche Regierung auf, die in Aegypten ſtationierten engliſchen Truppen nach Saloniki zu werfen, um das Heer General Sarrails auf einen effekti⸗ Beſtand von 500 000 Mann zu bringen. Sar⸗ General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnersbag, den 20. Juſt 1916. könnte dann die Offenſive ergreifen, Serbien zurückerobern, und den An⸗ ſchluß Rumäniens an die Entente her⸗ beiführen. Der U⸗Boottrieg. Berlin, 20. Juli.(WT7B. Amtlich.) Am 17. Juli ſind an der engliſchen Oſtküſte von unſeren Unterſeebooten 6 engliſche Fiſcherfahrzeuge verſenkt worden. Engliſche Vorſichtsmaßregeln gegen Unterſee⸗ bootsangriffe. 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) wiüil hte Wing, zur Beruhi⸗ öllerung der Nordoſiküſte, daß be⸗ ere Vorſichtsmaßregeln gegen Angriffe von Unterſeebooten oder anderen See⸗ ſetroffen werden möchten, in An⸗ mißglückte, doch deutlich zeige, daß ſolche Angriffe möglich ſeien. Mac Nomara er⸗ der Admivalität: Es iſt un⸗ legentl Erſcheinen ſeindlicher ſte zu verhin⸗ dern, doch kann ich verſichern, daß die dagegen getroffenen und noch bevorſtehenden Maßregeln derart ſind, daß ſie ein Vorgehen dieſer Art iumer gefährlicher für die Unterfſeeboote machen. * Englanòds Druck auf die Neutralen. Bevlin, 20. Juli.(Von u. Berl. Bütro.) Die„B. Z. a..“ meldet aus Rotterdam: Die Erpveſſungen Englands an den Neutralen, die ihm nicht zu Willen ſind, haben eine meue Vermehrung erfahren. Sie richten ſich diesmal gegen weden, das ſchon längſt einen beſon⸗ dern Zorn Englands erregt hat, weil es ſeine wirtſchaftlichen Inteveſſen als neutraler Staat mit allem Nachdruck zu wahren bemüht iſt. Da Schweden den Forderungen Englands, betv. die Ausfuhr von Butter nicht nachgeben kann, hat England ſoeben angeordnet, daß Produkte, die zur Erzeugung von Margarine in Schweden ge⸗ braucht werden, nicht dorthin ausgeführt werden dürfen. Die ſchwediſchen Margarinefabviles ſtehen daher vor der Gefahr in kürzeſter Zeit ihre Betriebe ſchließen zu müſſen. Zwei Fabrilen ſollen ſogar bereits ihre Arbeiter entlaſſen haben. Auch der wirtſchaftliche Druck auf Holland hat eine neue Verſchärfung dadurch erfahren, daß England gewiſſe Forderungen nach Ausfuhv der hollärdiſchen landwirtſchaftlichen Produktion zu Gunſten Englands und ſeiner Verbündeten er⸗ hoben hat. Die Verhandlungen darüber, zwiſchen den engliſchen und der holländiſchen Regierung ſind noch in der Schwebe. Eine Riederlage des engliſchen Kabinetts. Rotterdam, 20. Juli.(WT7B. Nicht⸗ amtlich.) Der Nieuwe Rotterdamſche Coupant nieldet aus London, die Regierung habe im Unterhaus bekannt gegeben, eine Kommiſſiom der allgemeinen Wahlen aufzuſtellen. Der kretär für das Innere, Samuel, be⸗ gründete den Antrag. Carſon war dagegen und drohte mit Abſtimmmung. Darauf zog Asqutith den Antrag zurück. Daily News er⸗ klärt dieſes für eine eyrnſte Niederlage der Regierung, die alles durch Kom⸗ mifftonen erledigen wolle. Das Blatt verſichert, daß die Zahl der Konmmiſſionen unterdeſſen auf ungefähr 102 geſtiegen iſt. Gegen das Schutzzollſyſtem. Jondon, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Weſtminſter Gazette wendet ſich in einem Artikel über die Kommiſſion unter dem Vor⸗ ſitz Balfours, welche die Beſchlüſſe der Pari⸗ 5 A 4 oe,„ 25 + van 155 den, epou, 7 e 2 nme nogo, orrond Ae ee e —9 85 goodg runguee, e Anon. Sereteme Sbege 2 —2 7 * esron, 0 ganren, 0 abroer 2 20 gen Hr — o Mnen. 7 Sbele 22 2 „ Qunpe Sertene, 25 2 72 0 remneſes, Horgdenxa 25 Caesmfacn aenen Serfanne απαNNn—*— rin e 2 2 8 Stopczynete 8 Zemoea, Serfome e,. o es — Aeragel Peeenrpg; ugle. „rie-ue H eα α e ee Srebes 5 D——— 7 edng 5 ue 45 erbeN fauune 2 Nbobe eg 7 1 72 Zle Der D& 13 ee 72 Subrrme, . ſfnfemdg„eloee8 , „, „5 Dnde, 4 2 28—— n Hümen in uaen ſer Wirtſchaftskonferenz England anpaſſen ſoll, im Voraus gegen alle Vorſchläge, die zu einem Schutzzollſyſtem führen könn⸗ ten. Sie erwartet, daß ſich die Kommiſſion ſtreng darauf beſchränken wird, die wichtigſten Induſtriezweige feſtzuſtellen, die geſchützt oder unterſtützt werden müſſen. Dentſch⸗Kalieniſche Rechtsbeziehungen Berlin, 20. Juli. Die Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung ſchreibt: In der italieniſchen Preſſe wird ſeit einigen Tagen in durchſichtiger Abſicht der Verſuch betrieben, die öffentliche Mei⸗ nung Italiens durch unrichtige oder entſtellte Behauptungen über deutſche Maßnahmen auf dem Gebiete des Privatrechts irrezuführen. Es erſcheint angezeigt, dieſen Treibereien den ein⸗ fachen Tatbeſtand gegenüberzuſtellen. Am 21. Mai 1915, alſo unmittelbar vor dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen, wurde zwiſchen dem Statsſetretär v. Jagow und dem italieniſchen Botſchafter Bollati eine Verſtän⸗ digung wegen der Behandlung der beiderſeitigen Staatsangehörigen und ihres Eigentums für den Fall eines Krieges getvoffen. Die Verſtändigung ſicherte den bei⸗ derſeitigen Staatsangehörigen den Schutz ihrer Perſon und ihres Eigentums zu, dergeſtalt, daß alle die Maßnahmen, die England, Frankreich und Rußland in völkerrechtswidriger Weiſe ge⸗ — 5 troffen haben, wie die Internierung von Zivil⸗ perſonen, die Sequeſtation oder Liquidation von Privateigentum, die Beeinträchtigung von Pa⸗ tentrechten, ſowie das Verbot der Erfüllung privatrechtlicher Forderungen, zwiſchen Deutſch⸗ land und Italien nicht ſtattfinden ſollten. Da⸗ rüber hinaus wurde den Beziehern von Unfall⸗ verſicherungsrenten deren Fortbezug gewähr⸗ leiſtet. Auf die in den Häfen der beiden Länder liegenden Kauffahrteiſchiffen des anderen Teiles ollten die Regeln des ſechſten Haager Abkom⸗ mens über die Behandlung der feindlichen Kauf⸗ fahrteiſchiffe beim Ausbruch der Feindſeligkeiten Anwendung finden. Da der Kriegszuſtand zwiſchen Deutſchland und Italien bisher nicht eingetreten iſt, war die Verſtändigung ihrem Wortlaut nach nicht anzu⸗ wenden; indes konnte nach ihrem Sinn und Zweck kein Zweifel darüber beſtehen, daß die bei⸗ derſeitigen Privatrechte vor Eintritt eines Kriegszuſtandes nicht ungünſtiger behandelt werden durften, als es für den Kriegsfall vor⸗ geſehen war. Neben der Verſtändigung waren ſelbſtverſtändlich, ſolange der Kriegszuſtand nicht heſtand, auch die Beſtimmungen des deutſch⸗ ta⸗ lieniſchen Handelsvertrages vom 6. Dezbr. 1891 für die Geſtaltung der rechtlichen und wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen der beiden Länder zu beob⸗ achten. Die italieniſche Regierung hat ſich je⸗ doch ſowohl den Verpflichtungen des Handels⸗ vertrags wie denen der Maiverſtändigung in willkürlicher Weiſe entzogen. Der erſten gröblichen Verletzung des Handelsvertrags machte ſich die italie⸗ niſche Regierung unter dem Drucke Eng⸗ — ——— lands ſchuldig, als ſie am 3. November 19ʃ5 die in italieniſchen Häſen liegenden deutf chen Kauffahrteiſchiffe requirierte, ob⸗ wohl nach Artikel 4 Abſatz 2 des Handelsver⸗ trags die Deutſchen in Italien von allen mili⸗ täriſchen Requiſitionen und Leiſtungen befreit ſind, und obwohl nach allgemeinen völkerrecht⸗ lichen Grundfätzen neutrale Kauffahrteiſchiffe nicht der militäriſchen Requiſition AUnterliegen. Den nächſten Schritt bildete die am 10. Februar 1916— dem Tage der Ankunft des franzöſtſchen Miniſterpräſidenten Briand in Rom— ver⸗ öffentlichte Verordnung vom 4. Februar, wo⸗ durch in offenbarem Widerſpruch mit dem Han⸗ delsvertrag jeder mittelbare oder ummittelbare Warenverkehr mit Deutſchland bei Strafe der Konfiskation verboten wurde. Aehnlich wie mit dem Handelsvertrag verfuhr die italieniſche Regierung mit der vorerwähnten Verſtändigung, Zunächſt gingen die italieniſchen Behörden planmäßig darauf aus, die Ein⸗ ziehung deutſcher Forderungen, na⸗ mentlich der Abhebung von Bankguthaben, durch Maßnahmen der Poſtzenſur und durch entſprechende„Winke“ an die Großbanken zu verhindern. Im März 1916 wurde ſo⸗ dann den ſchweizeriſchen Banken von ihren ita⸗ lieniſchen Geſchäftsfreunden mitgeteilt, daß zu⸗ ſolge amtlicher Anordnung Zins⸗ und Dividen⸗ denſcheine nach Italien nicht befördert werden dürften, wenn ſie nicht von einer eidesſtattlichen Verſicherung begleitet wären, wonach der Eigen⸗ tümer weder einem Italien feindlichen Stagte noch den Verbündeten eines feindlichen Staates angehörte. Damit war alſo die Einlöſung von Angenblicksbilder vom Welt⸗Kriege. Eine Gaſtſpielreiſe nach St. Quentin. Dem Briefe einer Teilnehmerin an einer Gaſtſpielreiſe nach St. Quentin entnehmen wir die nachſtehende Schilderung der jetzt wieder von den Franzoſen ſo liebevoll mit Bombenwürfen bedachten Stadt:„Mein allgemeiner Eindruck der Stadt iſt, daß ſie ſchmutzig und verkommen autsſieht, wenn auch die hygieniſch geradezu un⸗ möglichen Einrichtungen ſchon teilweiſe von unſeren Behörden verbeſſert werden bonnten. Auch habe ich mir ſagen laſſen, daß das Innere auch der beſſeren Häuſer ſtaunenswerte Zeichen von Geſchmackloſigkeit bieten ſoll. Das Theater⸗ gebäude von St. Quentin liegt, eingebaut in die allgemeine Häuſerfront, auf einem großen vier⸗ eckigen Platz, an deſſen anderer Seite das ſchöne alte Rathaus überragt. Das Theater hat eine Freitreppe und allerhand Faſſadenſchmuck. Es iſt ein ehrwürdiges altes Gebäude, das übrigens dem Königlichen Schauſpielhauſe zu Potsdam ſtark ähnlich ſieht. Es mag gegen 1000 Perſonen faſſen, hat drei Ränge, Proſzeniumslogen, Logen auf der Bühne, ein Foyer mit einem Rundſofa, gekrönt von einer Gipsſtatue, auch ein Fovyer Dartiſtes ufw. Bequeme Zugänge vom Zu⸗ ſchauerraum zur Bühne ſind auch da, was für franzöſiſche Begriffe ſehr wichtig iſt. Beſonders Fuſtig aber nimmt es ſich aus, daß die Parkett⸗ kogen die Beſucher bis zur Halshöhe decken, und der Samtbrüſtung ſehen kann. Drei Abende nun dauerte unſer Gaſtſpiel, drei Abende war dieſes Haus bis zum letzten Platz gefüllt. Auch zwei kaiſerliche Prinzen und ein General waren an⸗ weſend. Selig ſaßen ſie da, unſere Soldaten! Es waren nur heitere Stücke gewünſcht worden, und heiter ging es auch im Zuſchauerraum zu. „Morgen? Ach, wer denkt an morgen,“ ſagte mir ein Landſturmmann. Sie freuten ſich wirk⸗ lich und lachten ſo herzbefreiend und ehrlich, daß auch wir Ort und Zeit vergaßen und Freude fanden in dem Erkennen, Freude zu bereiten. — Sechs franzöſiſche Feuerwehrmänner gingen ſchweigend hinter den Kuliſſen auf und ab. Ihr Hauptmann ſaß unentwegt in der Nähe der Hei⸗ zung. Er war alt, klein, mager, eine Maske à la Napoleon III. Sein Geſicht war von undurch⸗ dringlichem Ernſt, aber wenn man ihn auredete, war er ſofort liebenswürdiger, zuvorkommender Kavalier. Ich ſprach einmal mit ihm, und er ſagte mir:„Ich habe drei Söhne im Krieg. Nie habe ich Nachricht von ihnen bekommen können. Vielleicht weil ſie ſchon tot ſind. Und ich? Ich ſtehe hier und tue meine Pflicht, indem ich Sie alle vor Gefahren beſchütze. So ein Alter habe ich mir nicht träumen laſſen!“— Sturm fegte über die Felder, aber wir kämpften uns durch und erreichten den neu angelegten Friedhof von St. Quentin, der von unſeren Behörden allein für Militärzwecke beſtimmt wurde. Eine ſchöne Säulenhalle bildet den Mittelpunkt an der Sr. Majeſtät ſelbſt entworfen, ſchmücken ſie, und Wandtafeln tragen in Goldbuchſtaben die Na⸗ men der Begrabenen: vechts die Deutſchen, links die Feinde. Auch eine Gärtnerei iſt da und ein beſonderer Pfleger der Gräber. Liebevolle, ver⸗ ſtehende Hände arbeiten hier, das verrät die ganze Anlage. Soldaten ſtanden in Roih und Glied. Sechs Mann vom Garde du Corps wur⸗ den begraben. Die einfachen Särge waren ſchon verſenkt, jeder mit einem Zettel verſehen, der den Namen trug. Der proteſtantiſche Geiſtliche hatte bereits geſprochen, nun trat der katholiſche Pfarrherr vor. Eine hünenhafte Erſcheinung in den gelben Ledergamaſchen, der grauen Uni⸗ form, dem großen, aufgeſchlagenen Hut, ſo ſtand er und ſprach von den Toten, wofür ſie geſtorben waren und wofür alle die Kameraden, die ſie herausbegleitet haben, zu ſterben bereit ſind. Die Geſichter der Leute waren ſtarr auf den geiſtlichen Herrn gerichtet, Hingabe lag in die⸗ ſem Lauſchen, und man ſah es den ernſten Män⸗ nern an, wie es Ruhe gibt da draußen, wenn man den Glauben der Kindheit wiederzufinden vermag und das eigene Schickſal ganz der gött⸗ lichen Barmherzigleit anvertraut. Wir wurden gebeten, zurückzutreten. Die Muſik ſetzte ein, und dann donnerte die Ehrenſalve über die Gräber. Später trat ich herau. Nie werde ich dieſe Stunde vergeſſen. Zuweilen überleuchtete ein Sonnenſtrahl die Särge in der Gruft, un⸗ weit fuhr die Eiſenbahn zur Heimat vorüber Hauptward, zwei prachtvolle Bronzeſtatuen, von weit, weit da drüben ſchluchzte wohl jetzt mam⸗ ches Menſchenkind um dieſe Toten? Ob wohl der Wind auch einmal ein Stäubchen Heimat⸗ erde auf die Gräber hier tragen wird Und nun noch eine Erinnerung! Es iſt etwas ganz kurzes, flüchtiges, in ein paar Worten be⸗ ſchriebenes Erlebnis, und hat ſich mir doch, als etwas unerhört Gewaltiges eingeprägt. Wir hatten eben auf der Kommandautur unſere Hei⸗ matspäſſe bekommen und— ſeien wir ehrlich— wir freuten uns wieder auf die Heimkehr. Gern waren wir gekommen, gern würden wir jeden Tag wiederkommen, aber gevade hier in Feindesland unter all dem Ernſten, Neuen, das auf einen ein⸗ ſtürmt, lernt man die Heimat doppelt lieben. Mit ſolchen Empfindungen treten wir aus der Kommandantur heraus. Da ſtanden in Reih und Glied wohl 70 Mann auf der Straße. Blutbe⸗ fleckt, ſtaubig, müde, ſahen ſie uns erſtaunt an, und ſehen die wohlbekannten Paßbücher in un⸗ ſeren Händen. Sie kamen aus einem Gefecht, wurde uns geſagt, und warteten Ordre ab, wo⸗ hin es jetzt gehen ſollte. Sie hatten ernſte, wet⸗ terharte Geſichter, ob jung, ob alt. So alſo ſehen Menſchen aus, die Weltgeſchichte ſchafften! Sie kamen aus dem Bereich des Todes— ſie gingen weiter dorthin. Ruhig, gelaſſen ſtanden ſie da. Und da eben war es mir, als wachſe et⸗ was Gigantiſches aus dieſer Ruhe hoch über den Männern empor.. Wenn wir uns auf die Reiſe in die Heimat, auf unſer wohlgeordnetes Heim freuen konnten, wem anders wir es, als dieſen Helden nl nn= +. * 7 — —— ſtändigung volle Freiheit e cedd. d Donnerstag, den 20. Fult 1916. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Sette. 0 und Dividendenſcheinen aus deutſchem Be⸗ 26 förmlich verboten. * Verſtoß gegen die Verſtändigung beſtand darin, daß die italieniſche Regierung ſich grundfätzlich weigerte, für requiriertes deutſches Eigentum, insbeſondere für die regutri Schiffe und deren Ladungen, wäh⸗ rend des Krieges Entſchädigungen zu zahlen, obwohl ſie hierzu nach dem durch die Verſtändigung für anwendbar erklärten Sechſten Hanger Abkommen verpflichtet war. Ferner ſelten die Generaldirektionen der Handels⸗ marine für die zwangsweiſe gelöſchten deutſchen Waren Beſtimmungen auf, die den Eigentümern dur die Wahl zwiſchen Zwangsverſteigerung zu Schleuderpreiſen kießzen. allen dieſen Maßnahmen hat die italie⸗ niſche Regierung den deutſchen Reklamationen gegenüber mit haltloſen Gründen den Stand⸗ bpaunkt zu vertreten geſucht, daß eine Vertrags⸗ berletzung nicht vorliege. Am 30. April 1916 ober— der Beſuch des franzöſiſchen Miniſters Clementel ſtand vor der Türe änderte ſie dieſe Haltung und erließ eine Verordnung, welche die Einziehung deutſcher Forderungen aus Wechſeln und anderen Wertpapieren durch ein förmliches Verbot der Einfuhr ſolcher Pa⸗ piere nach Italien unterband und den Deutſchen durch eine Sonderbeſtimmung über das Verbot kurfmänniſchen Briefwechſele üüberhaupt ſede prtvate Wahrung ihrer geſchäftlichen Intereſſen in unmögkich machte. Die Deutſche Regierung hat gegen dieſe fortwährenden Vertragsverletzun⸗ gen nachdrücklich Ginſpruch erhoben. So⸗ ſange aber noch Ausſicht vorhanden ſchien, die Verſtändigung aufrecht zu erhalten, hat ſie in jeder Weiſe für deren Einhaltung geſorgt, ins⸗ beſondere den Banken von der Sperrung italie⸗ niſcher Guthaben abgeraten und eine Reihe von Berufsgenoſſenſchaften, die angeſichts des italie⸗ niſchen Verhaltens die Rentenzahlungen ein⸗ ſtellen wollten, zur Weiterzahlung bewogen. Da⸗ rüber hinaus ſind ſogar in den in deutſche Zivil⸗ berwaltung genommenen feindlichen Gebieten, wo vor dem Kriege zahlreiche Italiener beſchäf⸗ tigt waren, die Lohnforderungen dieſer Leute durch die deutſchen Behörden im Verwaltungs⸗ weg eingezogen und an die Beteiligten abgeführt worden. Trotz dieſer loyalen Haltung der Deutſchen Regierung erklärte die Italieniſche Regierung im Mai 1916, daß ſie ſich gegenüber der Ver⸗ der Entſchließung vorbehalte. Begründet war dieſe Erklärung mit Beſchwerden darüber, daß die deutſchen Mili⸗ Tade der Ausreiſe von Italienern ent⸗ gegen der Verſtändigung Schwierigkeiten be⸗ Leiteten. Nun ſieht zwar die Verſtändigung vor, daß die beiderſeitigen Staatsangehörigen die Erlaubnis erhalten, das Land des anderen Teiles zu verlaſſen, fügt aber ausdrücklich hin⸗ zu, daß die Ausreiſe„nnerhalb der Friſten und auf Wegen, die von den zu⸗ ſtfändigen Behörden nach ihrem Er⸗ meſſen beſtimmt werden, erfolgen ſolle.“ Danach war es den Deutſchen Behörden nicht verwehrt, die Erlaubnis zur Ausreiſe aus trif⸗ tigen Gründen zeitweiſe hintanzuhalten. Uebri⸗ gens hat die Deutſche Regierung ſtets dahin ge⸗ wirkt, daß Verzögerungen, die nicht aus zwin⸗ genden militäriſchen Gründen geboten waren, vermieden wurden, und noch im Mai 1916 die Oberſte Heeresleitung zu einem Eingreifen zwecks ſchleuniger Erledigung aller ſchweben⸗ den Ausreiſeanträge veranlaßt. Sie hatte da⸗ durch den italieniſchen Beſchwerden jeden Boden entzogen, erhielt aber die Antwort, daß ſich die Italieniſche Regierung nicht mehr an die Verſtändigung für gebunden halte und deshalb jede weitere Erörterung für überflüſſig erachte. Bei dieſem Verhalten der Italieniſchen Re⸗ gierung konnte die Deutſche Regierung den Banken, die ſeit einem Jahre an der Ver⸗ fügung über ihr Guthaben in Italien ge⸗ waren, die entſprechende Behandlung ſtalieniſcher Guthaben nicht länger verwehren. Ebenſowenig ließ ſich den Berufsgenoſſen⸗ ſchaften gegenüber die Tatſache verſchweigen, daß die in der Verſtändigung enthaltene be⸗ ſondere Verpflichtung zur Fortzahlung der Verſicherungsrente an die außerhalb Deutſch⸗ lands lebenden Italfener weggefallen ſei. Die Entſchldeßungen, die daraufhin Banken und Berufsgenoſſenſchaften gefaßt haben, be⸗ ruhten auf ihrem freien Ermeſſen und wären unter gleichen Umſtänden zweifellos jedem Lande gegenüber getroffen worden. Ein Zah⸗ erwähnt wurde, iſt hiernach nicht erlaſſen. Zuſammenfaſſend ſei feſtgeſtellt: Nicht Dentſchland, ſondern Itallen hat den deutſch⸗ lalieniſchen Handelsvertrag und die deutſch⸗ ktaltenſſche Maiverſtändigung gebrochen; nicht Deutſchland, ſondern Italien hat ſich von den durch dieſe Verträge auferlegten völkerrecht⸗ lichen Verpflichtungen ausdrücklich losgeſagt. die ftalfeniſche Preſſe die Sache anders derſtellt ſo iſt dies eine gröbliche und böswillige g der öffentlichen Meinung Italiens. Großer Miniſterrat in Rom. Lon der ſchweizeriſchen Gbenge . Fuli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie der Zürcher esanzeiger aus Rom berichtet, ſteht es feſt, 188 die nächſte Miniſterratsſitzung von allen Miniſtern beſucht ſein wird. Sämtliche Miniſter haben ihre Reiſe unterbrochen und 95 en unverzüglich nach Rom zurück. Der nig wird jedoch im Felde bleiben. Schweizeriſche Beſchwerden gegen Italien. lungsverbot, wie es in der italieniſchen Preſſe Neuen Zürcher Zeitung vom 19. folgende gegen Italien gerichtete Beſchwerde: Wir haben voy einigen Wochen davauf hingewieſen, mit welcher Rütckſichtsloſigkeit man in Italien die ſchweize⸗ riſchen und namentlich die deutſch⸗ſchweizeriſchen Blätter behandelt. Nur ſelten bommen einzelne Nummern bei den Abonnenten an. Das iſt in der letzten Zeit um kein Haar beſſer geworden. Man fragt ſich vergebens was der Sinn dieſer unaufhörlichen Chikane ſei, denn mam wird doch von den paar hundert Exemplaren neutraler Blätter nicht ernſtlich eine Beein⸗ fluſſung der Volksſtimmung befürchten. Wohl aber ſind unſere Landsleute während all dieſer Zeit zum größten Teil von allem Nachrichten⸗ verkehr mit der Heimat abgeſchnitten. In dieſem Vorgehen gegen die neutrale Preſſe ſteht Italien unter den kriegführenden Staaten allein da Man muß wirklich foagen, ob es Aufgabe der Schweiz iſt die Maſſenauflagen der italieniſchen Blätter, die namentlich der italieniſch ſprechende Teil unſeres Landes in die weiteſten Bevölkerungs⸗ kreiſe bringt, unbehindert über die Goenze paſſieren zu laſſen, ſolange Italien an ſeiner kigoroſen Praxis feſthält. Griechenland. Die befriedigten Vierverbändler. Paris, 19. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Agence Havas berichtet aus Athen: Das Amtsblatt veröffentlicht als Abſchluß der Voy⸗ gänge in Saloniki einen Erlaß, der vier Offiziere wegen Verſtoßes gegen die Standespflicht für ein Jahr des Dienſtes enthebt und über fünf Reſerveoffiziere je zwei Monate Gefängnis verhängt. Die Preſſe dwütckt ihre Genugtuung über dieſe Löſung aus. Im Laufe des Miniſterrats bauſchten die Mi⸗ niſter die Meinungen darüber aus, und kamen zu der Anſicht, daß dieſe Löſung die Beziehungen zur Entente noch verbeſſern würden, welche ſchon im Begriffe ſeien in jeder Beziehung herzlich zu wenden. Nach dem Blatt„Embros“ ſehen die Vierverbandsmächte die Lage mit Wohlwollen und Vertrauen an. Das läßt eine Löſung aller noch ſchwebenden Fragen erhoffen. Empörung im griechiſchen Heer. Kut⸗el⸗Amara in japan. Beleuchtung. Jetzt hier eingetroffene japaniſche Zeitungen vom Anfang Mai erlauben ſich ein Urteil über den Eindruck zu bilden, den die Uebergabe des Generals Townshend lei Kut⸗el⸗Amara auf den japaniſchen Bundesgenoſſen Englands gemacht hat. Wie nicht anders zu erwarten, wird von allen Seiten herzliches Beileid ausgeſprochen. In welcher Form und in welchem Sinne das ge⸗ ſchieht, dafür einige Beiſpiele: Kolumin, zur Zeit des Kabinetts Katſura das miniſterielle Organ, ſchreibt:„Der Auſſtand in Irland ſtört den Frieden des engliſchen Ge⸗ mitts, und nun kommt plötzlich die Nachricht von der Kapitulation der britiſchen Armee in Meſo⸗ pobamien. Wir drücken unſerem Alltierten unſer Mitgefühl aus. Daß die engliſchen Truppen ſich den Türken ergeben ſollten, iſt etwas, was wir uns nie als möglich vorſtellen konnten. Die engliſchen Kräfte an den Dardanellen hatten ja ſchon ihr eigenes Mißgeſchick; nun kommt dieſer Schlag. Was bun eigentlich die engliſchen Sol⸗ daten längs der franzöſiſch⸗belgiſchen Front? Die Tatſache, daß England unter den mit der Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht ver⸗ bundenen Schwierigkeiten leidet, iſt eine Folge des Fehlens von Erfolgen der engliſchen Trup⸗ pen an der Front. Wir glauben, daß England eine reiche und mächtige Nation iſt. Das Volt iſt patriotiſcher als irgend eines. Im gegenwär⸗ tigen Krieg wird England als das Zentrum der Gegner Deutſchlands betrachtet. England be⸗ hauptet, daß der Krieg noch 5 oder 6 Jahre dauern wird. Die ganze Welt glaubt davan. Aber jemand, der von einer langen Kriegszeit ſpricht, muß auch die Ueberzeugung haben, daß er den Krieg gewinnen wird. Die Verantworr⸗ ung der britiſchen Staatsmänner iſt„und die letzten Entwicklungen ſind fehr ungümftig für England. Die engliſchen Staatsmänner ſcheinen ſich gar zu ſehr auf den Reichtum der Nation zu verlaſſen, und das macht ſie ſebbſtzufrieden Darin vielleicht liegt der Grund des Verſagens Englands als bewaffneter Macht. Schließ⸗ lich wird der Verluſt des militäriſchen Preſtiges Englands auch auf das politiſche und ölono⸗ miſche Preſtige rückwirken. Die britiſchen Staats⸗ münner ſollten ſich vorſehen.“ In gleicher Weiſe äußert ſich„Hochi“, eines der älteſten japaniſchen Blätter und der Pro⸗ gweſſiſtenpartei naheſtehend:„Wir bedauern außerordentlich die Kapitulation der engliſchen Armee. Das japaniſche Volk kann nicht vev⸗ Budapeſt, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) „Eſti Ujſag“ berichtet aus Athen, daß infolge der gewalttätigen Demobiliſierung der Entente im griechiſchen Heer und bei den Offizieren große Erbitterung herrſche. Die in Seres garniſonierte 8. Diviſion verfaßte ein Memo⸗ randum, in dem ſie der Regierung gegenüber den Wunmſch äußerte, des aktiven Dienſtes ent⸗ hoben zu werden. Zu gleicher Zeit wurde an den Korpskommandanten von Saloniki eine Proteſtſchrift gerichtet, in welcher der Schritt dahin motiviert wird, daß die Soldaten in das Heer eingetreten ſeien um dem Vaterland zu dienen. Man wolle aber nicht unter dem Druck und unter der Kontrolle der Entente militäriſchen Dienſt verrichten. Dann ſei der Schwur mit dem ſich die Soldaten und Offi⸗ ziere für das Heer verpflichtet hatten, vollkom⸗ men ungültig geworden. Wien, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Berichten des Corriere'Apulia hat heute in Epirus die Demobiliſierung des griechiſchen Heeres begonnen. * Filipescu und Jonescu am Pranger. Bukareſt, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Independence Roumaine“ ſchreibt über die mißglückte Kundgebung der Unio⸗ niſtiſchen Föderation am vergangenen Sonntag unter anderm: Die beiden Fühver der Unioniſten ſprachen von der„Heiligen Einigkeit“, von der ſie wünſchen, daß ſie ſich verwirkliche. Wir lörmen behaupten, daß ſie tvotz aller Beſtrebungen dieſer beiden Führen die Regierung anzuſchwürzen, ſeit langem beſteht, und daß die exzentriſchen Kund⸗ gebungen Filipescus dazu beigetragen haben, daß ſie ſich mit der Regierung als Kern vollzog. Tabe Jonescu ſcheute ſich nicht, bis zu verſteckben Angriffen auf die Krone zu gehen. Er weiß ſehr gut, daß ſie im Lande Wurzeln hat, und daß ſte von der Liebe und Achtung des Volkes umgeben iſt. Es iſt ſchwer, ſich eine niedrigere Bühne vorzuſtellen, als jene, die Filipescu dies⸗ aal beſtiegen hat, weniger Zuhörer zu haben, weniger Begeiſterung zu erzeugen und unmög⸗ lich, eine laͤcherlichere Kundgebung zur zeigen, als mit ein paar Dutzend Wahlagenten, die auf den Theaterplatz gezogen ſind. Wir haden ümmer geſagt, daß Filipescu und Tale Jonescn ſich der öffentlichen Meinung nicht mehr auf⸗ drängen könnten. Der Mangel an Folgerichtig⸗ keit, mit welchem ſie die Regierung iminer an⸗ greifen, weil ſie die allgemeinen Intereſſen ver⸗ nachläſſige und nichts zu ihrer Verteidigung tue, iſt zut offenkundig, als daß der eigentliche Zweck Tale Jonescus und ſeiner Anhänger nicht ſicht⸗ em Koln, 20. Jult.(Priv.-Tel.) Wie dle bau wäre. ſtehen, warum eine große Arimee von naherzy 10 000 Soldaten ſich ergeben hat. Da wir die Einzelheiten nicht kennen, ſo wolſen wir nicht ſo ſehr hart urteilen. Aber war denn nicht die Möglichkeit zu einer dem militäriſchen Geiſt mehr angemeſſenen Haltung vorhanden, als daß mam den Mut zur Mebergabe fand? Wir lönnen in der Tat nur unfer Bedauern ausſprechen. Aber es mag der Unterſchied zwiſchen der mora⸗ liſchen Auffaſſung der Japaner und der weſt⸗ lichen Völker ſein, der die ganze Sache ändert. Wir wollen dieſes Unterſchiedes wegen die Eng⸗ länder micht allzuſehr verurteilen.“ Spvechen ſchon die gemäßigten Blätter ſo, ſo iſt es kein Wunder, wenn Pamato Shimbun, das enfant terrible der japaniſchen Preſſe, ſich in folgender Weiſe ausläßt:„Daß eine Armoe von 2970 Engländern und 6000 indiſchen Sol⸗ daten, alles zuſammen ewa 9000 Mann— eine reſpekbable Armee— ſich ergeben und ſich einem Feinde wie den Tinrken ergeben hat, das iſt in der Tat ein Fleck auf der Ehre der briti⸗ ſchen Armee. Die pfychologiſchen Folgen bei den Völlern des Oſtens, insbeſondere bei den Indern, werden beträchtlich ſein. Die boitiſche Armee unter General Towushend war geztwem⸗ gen, ſich am 28. April wegen Mangels an Zu⸗ ſuhren zu ergeben. Das japaniſche Volk kann ſich überhaupt nicht vorſtellen, wie es möglich wär, als England mit ſeinen unermeßlichen Hilfsmitteln nicht ümſtande war, die Townus⸗ hend⸗Armee mit genügenden Zufuhren zu ver⸗ ſehen, und daß es die Truppen aus einem ſolchen Grunde 140 Tage in den größten Schwwierigkeiten ließ. Wir empfinden Mitge⸗ fühl mit den Truppen für die Mithſalen, die ſte erduldeten; aber wir können nicht anders als peſſimiſtiſch über die Folgen dieſer Ueberg ube denken. Das tlrkiſche Volk mag vomn num an England nicht mehr als einen zu fürchtenden Faktor betrachten. Nicht anders wird es auf anndere Völber des Oſtens wirben. England iſt ſchon ſehr nervös wegen ſeiner Herrſchaft in Indien! Wir können nur unſer Bedauern ilber unſern Verbündeten ausſprechen.“ * Kritiſche Lage der Engländer in Meſopotamſen. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. 3..) Die ſchweizeri⸗ ſchen Blätter melden indirekt aus London, daßß die Lage der Engländer in Meſopo⸗ tamienkritiſchgeworden ſei und daß, Kapitulation des vergeblich zur Hilfeleiſtung für die Armee des Generals die heeres bevorſtehe. Towushend am Tigris vorgerückten Erſatz⸗ Aus Stadt und Land. „eeeeeeeneeeeeeeeeeee eeeeeeeee eee eeeeeeeee . Mit dem ausgezeichnet Gefreiter R. Lachner, Inf⸗Regt. 187, Gon⸗ tardſtraße 46 wohnhaft. 2999 +Æ9N K4. * Sonſtige Auszeichnungen: Der Zahlmeiſter⸗Stellv. Ramberger vom hie⸗ ſigen Bezirkskommando(3. Zt. im Oſten), der ſich bereits voriges Jahr bei dem Sturm auf Kowno und den Kämpfen um Wilna das Eiſerne Kreuz erworben hat, wurde infolge beſonderer Leiſtungen mit der badiſchen filbernen Verdienſtmedaille aus⸗ gezeichnet. Kriegsblindenfürſorge. Dem uns borliegenden Geſchäftsbericht des Sonderausſchuſſes Mannheim für Kriegsblindenfürſorge im Großher⸗ gogtum Baden als Organ des badiſchen Landesausſchuſſes für Kriegsbeſchädigtenfürſorge für die Zeit von März 1915 bis Anfang 1916 entnehmen wiy folgende Einzelheiten: Im Groß⸗ herzogtum Baden hat ſich der„Badiſche Landes⸗ ausſchuß für Kriegsinvalidenfürſorge“ zu Anfang des Jahres 1915 gebildet und in ſeinen im April gleichen Jahres erſchienenen Richtlinien die Grund⸗ ſätze aufgeſtellt, welche für ſeine Tätigkeit maß⸗ gebend ſein ſollten. Durch dieſe Richtlinien wurde dem Bezirksausſchuß Mannheim neben ſeiner ſon⸗ ſtigen Tätigkeit die Kriegsblindenfür⸗ ſorge als vornehmſte Aufgabe übertragen. Spätere Verhandlungen führten dagu, daß in Mannheim unterm 25. Auguft 1915 ein an den Badiſchen Landesausſchuß angegliederter Sonder⸗ dusſchuß für Kriegsblindenfürſorge unter Zu⸗ ziehung horvorragender Sachverſtändiger aus den verſchiedenen Landesteilen ins Leben gerufen wurde. Die Grundſätze, von denen der Mannheimer Sonderausſchuß ſich leiten ließ, waren durch die im Land vorhandenen Einrichtungen und die zu berückſichtigenden kleineren Gebietsverhältniſſe ge⸗ geben. Es ſollte darum bei der borausſichtlich geringen Zahl von kriegsblinden badiſchen Offi⸗ zieren, Akademikern und ſonſtigen Perſonen mit höherer Schulbildung von einer beſonderen Ginrich⸗ tung für deren Ausbildung abgeſehen werden. Soweit dieſe, geſtützt auf eigene Mittel, an den drei Hochſchulen des Landes einen geeigneten Unter⸗ richt und entſprechende Weiterbildung in einem ihnen zuſagenden Beruf finden konnten, ſollte ihnen nur mit ſachdienlichem Rat und ebenſolcher Anleitung an die Hand gegangen werden; ſotwpeit dagegen eine ſolche Verſorgung nicht tunlich ſich erwies, ſollte der Anſchluß an eine der größeren außerbadiſchen Blindenanſtalten mit Gelegenheit zum Beſuche höherer Unterrichtsanſtalten(insbe⸗ ſondere München, Berlin) angeſtrebt und dahrn gehenden Bemühungen durch den Sonderausſchuß mit allen Mitteln gefördert werden. Männer mit einfacher Schulbildung und aus einfachen Verhält⸗ niſſen ſtammend, ſollten in dem Blindenheim Mannheim und in der Blindenverforgungsanſtalt Freiburg Aufnahme finden und dort neben der Ausbildung im Leſen und Schreiben einem Blinden⸗ handwerk(Korbmachen, Bürſtenbinden, Stuhl⸗ flechten, Mattenflechten) zugeführt werden, während endlich Männer mit etwas höheren Anſprüchen und ſolche, welche bei beſſerer Schulbildung ſich wieder in ihrem alten Berufe betätigen wollten, ihre Aus⸗ bildung im Anſchluß an die ſtattliche Blinden⸗ anſtalt Flvesheim zu finden hätten. Von der Betätigung auf dem Gebiete rein mechaniſcher Fabrikarbeit war damals noch nichts bekannt. Nachdem es ſich aber gezeigt hat, daß für gewiſſe Perſonen auch eine derartige Tätigkeit ſich ermöglichen läßt, wird neuerdings auch verſucht werden, Kriegsblinde in Fabriken unterzubringen. Um zu ermitteln, ob und in welchem Umfang bei uns eine ſolche Beſchäftigungsweiſe durchgeführt werden kann, wurde neuerdings mit der Groß⸗ induſtrie des Landes und den Induſtriellen⸗Ver⸗ känden in Verhandlung getreten. Gelingt es, geeignete Arbeitsſtellen ausfindig zu machen, ſo wird nach Tunlichkeit im Anſchluß an die beſtehen⸗ den Heime und Anſtalten die Zuführung einzelner Kriegsblinden zu dieſen mehr mechaniſchen Berufen zu erfolgen haben, dabei aber auch die Sicher⸗ ſtellung geeigneter geiſtiger Anregung nicht aus dem Auge verloren werden dürfen. Endlich wurde vom Sonderausſchuß beſchloſſen, die Koſten fſür die Ausbildung und Anlernung der badiſchen Kriegs⸗ blinden in der Hauptſache auf ſich zu nehmen, indem zunächſt für 6 Monate und ſpäterhin, als die Möglichkeit hierzu ſich ergab, für ein volles Jahr die unentgeltliche Aufnahme in einer der beſtehenden Anſtalten oder Heime und die Ueber⸗ nahme der erwachſenden Ausbildungskoſten zuge⸗ ſichert wurde, Dank dem hochherzigen Entgegenkommen des Herrn Dr. Auguſt Clemm von Hohenbeodg in Mannheim, Direktor der Firma E. Weyl u. Cie., und Dank der von ihm in reichem Maße zur Ver⸗ fügung geſtellten Mittel gelang es, in der Nähe der Blindenanſtalt Ilpesheim in einer leerſtehen⸗ den Wohnung ein ſehr gemütliches Hriegsblinden⸗ heim zu ſchaffen. Als die ſtarke Bekegung des Heims, welches nur über 6 Betten verfügt, dies als geboten erſcheinen ließ, wurden noch zwei günftig gelegene benachbarte möblierte Zimmer dazu gemietet, welche für weitere 3 Kriegsblinde Aufnahme gewährleiſten. Das Heim dient nur als Schlafſtätte und als Aufenthaltsraum in der freien Zeit. Sämtliche Mahlgeiten werden in der benach. barten Anſtalt gegen einen vom Sonderausſchuß zu beſtreitenen ſehr mäßigen Verpflegungsſatz ver⸗ abreicht. Dort findet auch der geſamte Unterricht und die Anleitung in den verſchiedenen Blinden⸗ handwerken ſtatt. Das Lehrer⸗ und Beamten⸗ kollegium der Anſtalt hat mit großer Hingebung und Aufopferung der neuen und ſchwierigen Auf⸗ gabe ſich gewidmet und iſt in außerorentlich aner⸗ kennenswerter Weiſe bemüht, die Kriegsblinden durch Belehrung und Anleitung günſtig zu beein⸗ fluſſen. Großherzog in Hilda und Großher⸗ zogin Luiſe haben der Fürſorge für die Kriegsblinden ihre lebhafteſte Aufmerkſamkeit zu⸗ gewendet und verfolgen die Tätigkeit des Sonder⸗ 1 68 f n Gebiete mit beſonderem aſſen ſich von Zeit zu Zeit über Erfahrungen und über die Fortſchritte der Blinden in ihren Berufen Bericht erſtatten, haben die Anſtalten zum Teil ſelbſt be⸗ 4. Seite. ſichtigt und durch Beauftragte beſichtigen laſſen. und die Kriegsblinden bei beſonderen Gelegen⸗ heiten mit Gaben bedacht und dadurch hoch erfreut. Während die in der Blindenverſorgungsanſtalt in Freiburg innerhalb des Berichtjahres unterge⸗ brachten Kriegsblinden zumeiſt noch in einem mili⸗ täriſchen Verhältnis ſtanden, weil die Entlaſſungs⸗ berhandlungen noch in der Schwebe ſich befanden, war ein Teil der im Kriegsblindenheim Ilvesheim und im Blindenheim Mannheim aufgenommenen klinden Krieger ſchon aus dem Militärverhältnis entlaſſen und in Bezug der ihnen zuſtehenden Renten, ein Teil davon ſtand noch unter militäri⸗ ſcher Kontrolle. Die anfänglich laut gewordene Befürchtung, daß die Unterbringung von Kriegs⸗ blinden in den Anſtalten, ſo lange ſie noch im Militärverhältnis ſtehen, zu Schwierigkeiten und Weiterungen führen könnte, haben ſich nicht ver⸗ wirkticht. Im Gegenteil lehrt die Erfahrung, daß eine zu frühe Entlaſſung aus dem Militärverhält⸗ nis und die freie Verfügung über die nicht unbe⸗ trächtlichen Rentenbeträge gewiſſe Gefahren in ſich birgt, denen nicht jeder Invalide gewachſen iſt. Mit Recht wird darum neuerdings angeſtrebt, daß die Kriegsblinden noch während der Zeit ihres Militärverhältniſſes den Anſtalten zugeführt wer⸗ den und dort die erſten Anleitungen und Beleh⸗ rungen erhalten, weil dadurch in ihrem eigenen Intereſſe die Ausbildung beſſer ſichergeſtellt ſein dürfte. Soweit die dem Sonderausſchuß zur Verfügung ſtehenden Nachweiſungen eine Ueberſicht geſtatten, waren auf Schluß des Jahres 1915 im ganzen 26 aus Baden ſtammende bezw. hier unterzubringende Kriegsblinde vorhanden. Von ihnen hat der größere Teil Anſchluß an die im Lande beſtehenden 3 Anſtalten geſucht und entweder ſchon dort Auf⸗ nahme gefunden oder iſt doch dafür vorgemerkt worden. Ein Teil davon hat nach kurzer Anlei⸗ tung und Ausübung der exlernten Handfertigkeit wieder der Heimat ſich zuwenden können. Nur in wenigen Fällen haben Kriegsblinde aus perſön⸗ lichen Gründen und wohl auch aus Mangel an Verſtändnis die Aufnahme in eine Anſtalt und die ihnen dort ſicher geſtellte Ausbildung verſchmäht. In der Blindenverſorgungsanſtalt Freiburg fan⸗ den bis Jahresſchluß 1915 im Ganzen 10 Kriegs⸗ blinde Aufnahme, von denen drei wieder austraten. Alle haben das Korbmachen recht gut gelernt. Außerdem erhielten ſie Unterricht im Leſen und Schreiben der Blindenſchrift, ſowie im Schreiben der gewöhnlichen Maſchinenſchrift, zu welchem Zwecke ſich in ſelbſtloſer Weiſe akademiſch gebildete Blinde, die Herren Vanoli und Dr. Pappendick zur Verfügung ſtellten. Die Blinden machten aner⸗ kennenswerte Fortſchritte, einer davon auch in Muftk. Derſelbe, früher Müller, iſt inzwiſchen in ſeine Heimat gegangen und hofft dort Organiſt zu werden. Dabei ſuchte man die blinden Krieger auch geſundheitlich und geiſtig zu fördern durch Erholung und Unterhatung in Spaziergängen, Konzerten, Vorträgen. Die blinden Krieger blicken durchweg mit ſicherem Mute und Vertrauen in die Zukunft. Drei haben ſich ſchon verheivatet, ſtehen aber noch in Verbindung mit der Anſtalt, indem ſte in der Anſtalt arbeiten und eſſen, der eine auch noch in derſelben wohnt. Obwohl das Blindenheim Mannheim als erſte Anſtalt des Landes der Kriegsblindenfürſorge ihre Räume zur Verfügung geſtellt hatte, bekam es erſt am 30. September Gelegenheit, ſeinen erſten Kriegsblinden aufzunehmen, welcher bis zum Schluß des Berichtsjahres bei anzuerkennendem Fleiß recht tüchtig die Bürſtenmacherei lernte und merkliche Fortſchritte machte. Für ſeine Ausbil⸗ dung im Leſen und Schreiben ſorgt ein Mitglied des Blindenvereins Mannheim. Ein weiterer Kriegsblinder, der am 15. November aufgenommen wurde, mußte die Anſtalt ſchon nach wenigen Monaten infolge beſonderer häuslicher Verhältniſſe wieder verlaſſen. Ein dritter Kriegsblinder, aus Hohenzollern ſtammend, iſt erſt Anfang 1916 ein⸗ getreten; auch er exlernt die Korbflechterei. Wenn das Heim in Mannheim weniger ſtark kelegt worden iſt, als anfänglich angenommen worden war, ſo hängt das vor allem damit zuſam⸗ men, daß das benachbarte Ilvesheim mit ſeinen guten Einrichtungen bei der Zuweiſung von Kriegs⸗ blinden beſondere und berechtigte Berückſichtigung fand. Hier haben bis Anfang 1916:5 Kriegs⸗ blinde Aufnahme gefunden, der erſte davon am 13. September 1915; zu ihnen ſind nach dem 1. Januar 1916 noch weitere 4 getreten. Von den erſten 5 konnten zu Anfang des Jahres 1916 wieder 2 entlaſſen werden. Unter ihnen befindet ſich ein Lehrer, welcher nach völliger Ausbildung in der Blindenſchrift einſchließlich der Kurzſchrift, im Maſchinenſchreiben und in der Notenſchrift begrün⸗ dete Ausſicht hat, als Religionslehrer ſeinem alten Berufe dauernd wieder zurückgegeben zu werden. Der andere, ein Kaufmann, hat nach gründlicher Erlernung der Blindenſchrift einſchließ⸗ lich Kurzſchrift und nach Vervollkommnung im Maſchinenſchreiben, das ihm früher ſchon geläufig war, dank dem Entgegenkommen ſeines früheren Arbeitgekers in ſeinem alten Geſchäfte wieder Verwendung gefunden und verſteht dort die Stelle eines Maſchinenſchreibers zur vollſten Zufrieden⸗ heit ſeiner Vorgeſetzten. Von den reſtlichen 3 im Kriegsblindenheim Ildesheim 1915 aufgenomme⸗ nen Kriegsblinden widmen ſich zwei der Bürſten⸗ macherei, einer dem Korbflechten. Die im Laufe des Berichtsjahres geſammelten Erfahrungen werden von allen denjenigen, welche mit der Verſorgung unſerer Kriegsblinden zu tun haben, gerne beherzigt werden, ſo daß die als erforderlich erwieſene Vervollkommnung dieſer Verſorgung volles Verſtändnis findet. Möge auch im neuen Jahre die allgemeine Teilnahme an dem ſchweren Loſe unſerer Kriegsblinden nicht nach⸗ laſſen und ſo dauernd durch Gewährung der er⸗ forberlichen Mittel die Möglichkeit geboten werden, ür ſie in einer allen Anſprüchen genügenden Weiſe zu ſorgen. *Schutz der Waldbeerenernte. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Um die Aberntung des diesjährigen reichen Waldbeerenerträgniſſes und ihre wirtſchaftliche Ausnützung für die Volks⸗ ernährung ficherzuſtellen und um den Mißſtänden vorzubeugen, die in den letzten Jahren an manchen Orten bei der Beerenleſe hervorgetreten ſind und zu deren Beſeitigung in den Sizungen der Zwei. ken Kammer der Landſtände vom 28. und 27. Märg 1914 von verſchiedenen Seiten ein Eingreifen der Regierung verlangt worden iſt, hat es ſich als not⸗ Deutſchnation. Handluikgsgehilfenverband Mann⸗ zur Regelung der Waldbeerenernte und des Verkehrs mit Beeren zu ſchaffen. Nach dem neuen§ 29a des Forſtſtrafgeſetzes, der die bisherige Ziffer 2 des§8 29 erſetzt, iſt außer dem Waldeigentümer auch die Forſtbehörde mit Zu⸗ ſtimmung der Waldeigentümer ermächtigt, Verbote bezüglich des Sammelns von Beeren, Kräutern und Pilzen zu erlaſſen. Die Zuſtimmung der Wald⸗ eigentümer gilt als erteilt, wenn die Eigentümer mindeſtens der Hälfte des Waldbeſtandes einer Gemarkung innerhalb einer von der Jorſtbehörde beſtimmten Friſt der Erlaſſung eines Verbores zu⸗ geſtimmt oder keine Erklärung abgegeben haben. Die Forſtbehörde iſt ferner ermächtigt, don ihr mit Zuſtimmung der Waldeigentümer oder von ein⸗ zelnen Waldeigentümern erlaſſene Sonderverbote ohne ihre Mitwirkung aufzuheben, wenn dieſe Ver⸗ hote das rechtzeitige Einbringen oder die wirt⸗ ſchaftliche Verwertung der Beeren uſw. gefährden. Zuwiderhandlungen gegen ſolche Verbote ſowie das Sammeln zur Nachtzeit iſt mit Geldſtrafe bis 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bedroht; außerdem kann auf Einziehung der geſammelten Beeren, Kräuter oder Pilze und der zum Sam⸗ meln verwendeten Geräke erkannt werden, gleich⸗ niel ob ſie dem Täter oder einem Dritten gehöre Die neue Vorſchrift in 8 145a des Polizeiſtrafgeſe buchs bedroht mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen, wer den Anordnungen der Bezirkspolizeibehörde über den Beginn der Beeren⸗ ernte und ihrem Verbot des Feilhaltens und Ver⸗ ſendens der Beeren vor dem feſtgeſetzten Ernte⸗ beginn zuwiderhandelt. Dieſe Vorſchrift bezieht ſich nicht allein auf die im Wald gewachſenen Beeren, ſondern auch auf die Beerenfruͤchte, welche auf Weidfeldern, Oedungen u. dergl. vorkommen. Bezüglich des Sammelns dieſer Beeren können die Begirks⸗ und Ortspolizeibehörden jetzt ſchon Anordnungen auf Grund des 8 145 Ziffer 3 des Poligeiſtrafgeſetzbuchs erlaſſen, um die für das Waldgebiet getroffene Regelung entſprechend zu ergänzen. * Gemeinnützige kaufmänniſche Stellenvermitt⸗ lung. Im erſten Halbjahr 1913 wurden 8447 offene Stellen, darunter 817 Lehrſtellen, ge⸗ meldet. Bewerbungen wurden 7944 einge⸗ reicht, darunter 3022 bon Nichtmitgliedern und 1168 on Lehrlingen. Neue Stel lungen er⸗ hielten 2480 Bewerber, darunter 706 Nichtmit⸗ glieder und 214 Lehrlinge. Am Hall jahresſchluß bliel ein Beſtand von 1052 offenen Stellen einſchließlich 82 Lehrſtellen und 1879 Bewerbern, einſchl. 806 Nichtmitgliedern und 141 Lehrlingen. Die Zentralſtelle iſt am 1. zuli nach Berlin, Beuthſtr. 20, verlegt worden, von dort aus erfolgt nunmehr auch die Verſendung der Stellenliſte. Sie kann auch koſtenlos eingeſehen werden beim heim, T 6, 29 Kaufmänniſchen Verein Mannhei eim,„29, 2 nheim, 51. Nr. 10/11, Verband Deutſcher Mannheim, M 6 Nr. 13 und Verein für Han 0 i 5 i i 5 21 Commis von 18583 in Mannheim, Schuhwarendiebſtahl. Am 19 Juli in der Zei 7 2 9. Zeit von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags 7 den im Hauſe K 1, 5 aus einem verſchloſſenen 5 entwendet: 1. Artons mit je 30 Paar verſchiedenfarbiger Kamel⸗ haarkinderſchnallenſtiefel, Größe 2u30 eu, 2 16 Paar Damen⸗Schnürſtiefel, Größe 36—48 Paar Damen⸗Schnallenſtiefel, Größe 36—43 em, 5. 1 Paar Herrenſchnürſchuhe mit bräunlichem Paar Kinderſchnür⸗ linker Damenſchnür⸗ Sa⸗ entwendeten Schuh⸗ woren ſind Winterſachen, teils mit weißem 5 mit jem innen gefüktert. Um ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schutzmann⸗ Apollotheater. „Blondinchen“ kam— es iſt noch nicht lan her— nach Berlin, ſah ein auf ſolche Koht 58 geſtelltes Publikum und ſiegte auf der ganzen Linie der dieswinterlichen Werke dieſer Gattung, der Aufführungszahl nach wenigſtens. Nun hat uns die Direktion des Apollotheaters auch die Be⸗ kanntſchaft vermittelt und ein ſehr zahlreiches Publikum war gekommen, um beſtätigt zu ſehen, daß nicht alles, was die Reichshauptſtadt mit der Flagge„durchſchlagender Erfolg“ in die„Provinz“ paſſieren läßt, von diefer als gut empfunden wird. Aber, daß wir nicht ungerecht werden, die Muſik von Gilbert bringt ſehr gefällige Melodien, um derentwillen man ſich das Poſſenſpiel, wie es mit berechtigter Vorſicht von ſeinen Textverantwort⸗ lichen Jean Kren und Kurt Kraatz genannt wird, ſchon einmal anhören kann. Die Handlung ſelbſt iſt auf der hinlänglich bekannten Verwechslung auf⸗ gebaut mit der einen Neuheit, daß bei der Perſonen⸗ berwechslung auch noch eine Geſchlechtsverwechs⸗ lung eintritt, daß alſo ein„er“ ſich für einen vermeintlichen jungen Mann ausgibt, der in Wirklichkeit eine„ſie iſt. Die Auflöſung iſt die übliche, nach einer Entlobung zwei Verlobungen und eine dritte in Ausſicht. Für die Darſteller bringt„Blondinchen“ einige recht dankbare Rollen, die von den Wiener Gäſten auch als ſolche durchgeführt wurden. Da iſt vor allem Blondinchen ſelbſt, eine junge äußerſt ge⸗ ſchäftstüchtige Schtwedin, der Frl. Esquero den ganzen Reiz ihres zierlichen Perſönchens, Temperament und ungebundene Fröhlichkeit lieh, dann Tilly Wörbke, die etwas überſpannte Groß⸗ kaufmannstochter, für deren Darſtellung Frl. Teſſa alles mitbrachte, was zu einem Erfolg führen kann: Grazie, tanzfrohe Füßchen und ele⸗ gante Toiletten. Von den Textfabrikanten weniger gut bedacht waren ihre Partner, der Neffe Max Wörbke und der Dichter Sigismund Weintraub, die ewas zu jung und dumm ſind, aber die Herren Virneburg und Obevpland⸗Klotz holten aus ihnen heraus, was im Bereich der Möglichkeit ſtand. Herr Brönner hat ſich jetzt ſehr gut in die Geſellſchaft eingeſpielt und bot als den alten Wörbke eine abgerundete, feine Leiſtung. Frau Kerſebaum als Auguſte ſah hübſch aus und bewies, daß ſie etwas kann in ihrem Fache. Die übrigen Mitwirkenden ſeien mit einem Geſamtlob bedacht. Die Erſtaufführung litt noch unter eini⸗ gen Unebenheiten, die aber bei den Wiederholungen jedenfalls ausgemerzt werden. Die Schlager„Die Füßchen ſind zum Tanzen da“ und„Die kleinen Mädchen, die müßt ihr fragen“ mußten neben anderem wiederholt werden, das„Sonnenlied“ der Heinen Schwedin wäre des gleichſtarken Beifalls Das dankte mitt 2——— 3 87— — Donnerstag, den 20. Jufi 1916. ge trat beim Bar⸗ ißlaufen in einen roſtigen Nagel. Es trat Blut⸗ vergiftung ein und der Knabe ſtar b. Karlsruhe, 19. Juli. In der Gottesauer⸗ geſtern vormittag zwei 13jährige rweiſe auf ein vor einer Wirt⸗ 6 Fuhrwerk und fuhren damit durch⸗ auerſtraße und Oſtendſtraße, wobei das ien Karren mit 120 Liter Milch umwarf und ſodann mit der 0 gegen ein Schaufen⸗ ſter ſtieß. Das Fenſter e zertrümmert und das Pferd am Auge erheblich verlbetzt. * Baden⸗Baden, 19. Juli. In einer vom Gartenbauperein einberufenen Verſamm⸗ lung wurde einſtimmig der Beſchluß gefaßt, bei der Erotzh. Regierung eine Staffelung der Höchſtpreiſe für Gemüſe und Obſt an. zuregen, um dem Erzeuger, dem Verbraucher, ſo⸗ wie auch dem Kleinhandel gerecht zu werden. ;(Lahr, 19. Juli. Dieſer Tage iſt eine 91 Jahre alte Frau hier freiwillig aus dem Leben ſchieden. Die Leiden ihres hohen Alters haben Bedauernswerte wohl zu dieſem Schritt ver⸗ anlaßt. : Söllingen, 19. Juli. Dem Kaufmann und Landwirt Seifried brannten Scheuer und Stall nieder. Ein Schwein iſt erſtickt. Das Feuer wurde durch ein Pflegekind verurſacht, das mit Zündhölzern ſpielte. * Villingen, 19. Juli. Das Sammeln von Heidelbeeren im Stadtwald Villingen wird vom nächſten Sonntag, den 23. Juli ab für die Einwohner von Villingen gegen nanientlich aus⸗ geſtellte Erlaubniskarten zu 10 Pfg. geſtattet. Das Veerenſammeln iſt auswärts Wohnenden im Vil⸗ linger Stadtwald verboten. Die Anwendung von Riffeln und das Sammeln von unreifen Beeren, wie auch das Sammeln ohne Erlaubnis⸗ karte werden gerichtlich beſtrafr. Preiſelbeeren dürfen vor dem 1. September nicht geſammelt werden. Pfalz, heſſen und Umgebung. * St. Ingbert, 19. Juli. Glück in allen Ecken hatte ein Bauersmann in einem Nachbarort in einer der letzten Nächte. Der Slorch ſtellte ſich ein und brachte einen munteren Kriegsknaben, die Kuh brachte ein Kalb, ein Schwein neun Ferkel, außerdem gingen zur ſelben Zeit ſechzehn junge Enten und zwanzig Kücken aus ihren Eiern.— Herr Stadtbaumeiſter Dittrmayer, der erft kürzlich noch einen längeren Urlaub hier verlebte, iſt auf dem Felde der Ehre gefallen. Der tüch⸗ tige Baumeiſter, der Schöpfer des monumentalen Ludwig⸗Schulhauſes, deſſen Anlage die Bewunde⸗ rung aller Fachleute und Schulmänner erregte, er⸗ freute ſich der größten Wertſchätzung aller Bürger; ſein Tod bedeutet für unſere Stadt wie auch für jeine Familie einen ſchweren Verluſt.— Ein krecher Einbrecher drang dieſer Tage in die Wohnung des im Felde ſtehenden kgl. Berg⸗ amts⸗Aſſeſſors Mang ein. Als Frau Aſſeſſor Mang dem Spitzbuben entgegentrat, drohte dieſer mit dem Revolver ihres Mannes, den er ſchon an ſich genommen hatte; ſicher wäre auch ein Unglück paſ⸗ ſiert, wenn der Einbrecher den Revolver hätte ent⸗ ſichern können. Auf die Hilferufe der Frau ergriff der Gauner die Flucht. Trotzdem ſeine Verfolgung ſofort aufgenommen wurde, konnte bis jetzt keine Spur von ihm entdeckt werden. Daß der Ein⸗ brecher aufs Ganze gehen wollte, beweiſt ein ſchwerer Knüppel, der ſpäter im Hauſe gefunden wurde. Wiesbaden, 19. Juli. Der Eiſerne Siegfried hat ſeinen Einzug im Rathauſe ge⸗ halten und wurde einſtweilen in der Eingangshalle aufgeſtellt. Es war kein leichtes Stück Arbeit, den nahezu 40 Zentner ſchweren Koloß von ſeinem bis⸗ herigen Standplatz wegzuſchaffen und ohne Scha⸗ den an der neuen Stelle wieder aufzurichten. Es war höchſte Zeit, daß der„Siegfried“ an einem ſicheren Platz untergebracht wurde, denn ſeitdem er fertig benagelt iſt, ſtand er einſam und verlaſſen und unbewacht in ſeinem offenen Tempel und böſe Buben hatten ſich daran gemacht, ihn ſeiner filber⸗ nen Rüſtung teilweiſe wieder zu entkleiden. Zum Glück gelang es, die verſchwundenen Nägel wieder herbeizuſchaffen. Die Aufſtellung des Siegfried in der Vorhalle des Rathauſes iſt keine endgültige. Frankfurt, 19. Juli. Das Ergebnis der Frankfurter Volksſpende für die Zivil⸗ und Kriegsgefangenen beträgt nach bisheriger Feſtſtellung über 270 000 Mark. Dieſe gewaltige Summe wird ſich jedoch noch um einige Zuwen⸗ dungen erhöhen, ſo daß mit einem Erträgnis von zirka 300 000 M. gerechnet werden kann. Letzte Meldungen. Me Unterſee⸗Handelsſchiffe. Anhaltendes Intereſſe und Bewunderung in Amerika. Newyork, 18. Juli. Funkſpruch des Jerkreters vom WTB. Das Intereſſe an dem Unterſee⸗Han⸗ delsſchiff„Deutſchland“ hält an. Die Preſſe veröffentlicht ins einzelne gehende Geſchichten von der Seefahrt mit Ausführungen über Schiff, Be⸗ ſatzung, Ladung und den friedlichen Eharakter des Schiſfes nebſt Bildern. Der Erfinder Simon Lake, der den Kapitän des Unterſeebootes geſtern Leglückwünſcht hat, ſoll Maßnahmen gegen den Bruch ſeiner Patentrechte planen. Eine Klage würde nicht zu einer Beſchlagnahme des Schiffes führen, ſondern nur die Stellung einer Bürgſchaft notwendig machen. Die Leitartikel der Zeitungen Newyhorks und anderer Städte rühmen weiter den deutſchen Erfindergeiſt, die See⸗ fahrerkunſt, den Reichtum an Hilfsmitteln, das Vorwärtsſtreben und die männliche Entſchloſſenheit der Deutſchen.„Brooklyn Gagle“ ſagt: Die Deutſchland wird ihrem Vaterlande beſſer dienen, als alle Unterſeebootsſchrecken. Es iſt nicht unver⸗ nünftig, anzunehmen, daß ein Zeppelin in naher Zukunft kommen wird. Mit anderen Din⸗ gen derart würde Deutſchland imſtande ſein. die Bemühungen, es auszuhungern, wirkungslos zu machen, indem es dieſe beiden kühnen Methoden des Verkehrs mit der Außenwelt weiter entwickelt. Ein anderer Leitartikel des„Eagle“ ſagt, das Unterſeeſchiff habe Anſpruch auf eine Warnung vor feindlichen Schiffen und verlangt eine un⸗ parteiiſche Neutralität in der Haltung Amerikas. Ein Leitartikel im„Newyork World“ führt aus: Das Unterſeeſchiff wird im⸗ ſtande ſein, ungehindert alles mitzunehmen, ſelbſt Munition. Ein Aufgeben der amerikaniſ Nechte, die Meere zu durchfahren und Weuulllen zu verſchiffen, würde die heldenhafte Fahrt 80 Deutſchland unnütz gemacht haben. Selbſt N eh. Nork Herald“ ſpricht ſich lobend aus und ſan Dieſe Tat, glänzend in der Idee und erfolgreich der Ausführung, wird die vorbehaltloſe Bewune rung wieder erwecken, die in früheren Tagen dun die begeiſternden Taten und die Menſchlichkeit e Emden hervorgerufen worden iſt. Das Pig fügt hinzu: Die Fahrt der Deutſchland fetzt e Blockadebruch in ein neues Licht, einer der Gedanken, die ſie geſchaffen haben, un einem ſolchen Wunſche zuzuſchreiben ſein. Fouz nal of Commerce“ erkennt Deutſchland Recht, die Blockade zu brechen, an un wirft die Frage auf, ob die Neutralen wohl den Unterſeeboothandel zuſtimmen würden. Es ſag, Das Völkerrecht mag kein Wort darüber ſagen aber wird hier nicht das Prinzip irgendwie he rührt, auf dem es ſich aufbaut? Dieſe Frage kam eine ernſte Wirkung auf die Bezjehungen zu den einen oder anderen Kriegführenden haben. Der Kampf in Deutſch⸗Oſtafrika. London, 20. Juli.(WTB. Nichbamtlich Meldung des Reuterſchen Büros. Amtlich wi mitgeteilt: General Smuts berichbet, daß feind liche Streitkräfte, die ſeine Verbindungen nöt lich Handeni und an anderen Punkten b⸗ 0 den Panganifluß hinabgetrieben wurden. Ein britiſche Abteilung, die in Kongoro am Süduſe des Victoriaſees gelandet wurde, Muanza, das der Feind nach geringem Widre, ſtand räumte. Eine neue Verletzung der ſchwediſchen Neutralität. Stockholm, 20. Juli.(WTB. Nichtamt lich). Meldung des ſchwediſchen Telegramm⸗ büros. Einem Blatt zufolge hat ein ruſſiſche Unterſeeboot um 1 Uhr nachmittags gegen den deutſchen Dampfer„Elbe im Bottiſche Meerbuſen ſüdlich von Ratan in ſchwediſchg Territorialgewäſſern einen Torpedo abge⸗ ſchoſſen. Ruſſiſche Regimenter in Saloniti. e. Von der Schweizer Grenze Juli.(Prip.⸗Tel. z..) Wie die Baſler Blätte melden, ſiüd am 10. Juli in Saloniki zwei ruß ſiſche Regimenter ohne Offisiere eingetroffen Dieſe Truppen ſollen von ſerbiſchen Offizierg eingeübt und geführt werden. Die Beſteuerung der Vermögen in England London, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlichh Meldung des Reuterſchen Büros. In(r widerung auf die Vorſtellungen einer Arbeiten abordnung, welche die Beſteuerung der Ver mögen fordert, gab Asquith Einzelheiten in die ungeheuren Vermögensfteuern und anderg Steuern, die von den Ginkommen über Pfund bereits bezahlt werden und in gewiſſg Fällen ſich auf 60 Prozent belaufen. Er ſagt Sicherlich hat kein anderes Land der Welt boz den wohlhabenden Klaſſen etwas gefordert, wes ſich damit vergleichen läßt, was wir bei Begim des Krieges gefordert haben. Ich ſage ohn Zaudern, daß meiner Anſicht nach dieſe laſtung der zunehmenden Beſteuerung, ſo ſchun ſie auch in gewiſſen Fällen ſein mag, tatſächih nicht als Hemmſchuh auf die Induſtrie ds Landes wirkte. Die Steuern wurden weſen, lich gerne mit Entſagung und Entbehrung bor jedem getragen, der ihr unterworfen wurde *— Darmſtadt, 20. Juli.(WB. Nichtaun Der Präſident des Kriegsernährungsamtes ge von Batock iſt heute Mittag 12 Uhy 10 eingetroffen und wird heute Nachmittag den ſprechungen der Regierung mit dem Krieg; ausſchuß der zweiten Kammer über die Euh wungsfrage beiwohnen. c. Von der E Grengt 20. Juli.(Priv.⸗Tel. z.) der Tagesanzeiger aus Mailand meldet, bwingen die geſtrigen Mailänder Morgenblätter Lage Spa ten mit Todesanzeigen von Offizieren der Müß. länder Regimenter. Die der Geſallenn ſtellt einen Rekord dar. 1 Berlin, 20. Juli.(W7B. Nichtamtlich) De Freilaſſung des geſtern von einem deuk ſchen Torpedoboot an der Südoſtküß Schwedens aufgebrachten britiſchen „Adams“ iſt, wie wir von zuſtändiger Seite er⸗ fahren, 1 2 15 ſi rausgeſte e, daß die Au 20 55 50 1 des ſchwediſchen Hoheitsgebien!, ſtattgefunden hat. Wien, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wiener Allgemeine Ztg. meldet aus Agraſt Von Obzor wird berichtet, daß an beſſarabiſch⸗rumäniſchen Grene ſtarke Truppenanſammlungen be merkbar wurden. Die Ruſſen haben die a die Grenze konzentrierten Truppenmaſſen der Bukowina dirigiert, um dort die gelüche ten Reihen auszufüllen. Haag, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Dampfer„Rindjani“, der aus Niederländiſch indien in Rotterdam ankam, mußte die Poſt 6 England zurücklaſſen. Elektrische 2 Ventilatoren für Lüftung und Kühlung. BROWN, BOVERI CEA-A Abfeilung Insfallafionen, O 4, 8½. Fernspr. 682, 980, 2082, 7406. Haupinlederlage der Osramlamps. —— 2 ˙⁹]⁰⏑— 100 2 — erereer 2 ee Donnerstag, den 20. Juli 1916. Geueral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblaty 5. Sets. — Handel und Industrie Amerikas Rusfuhr im Kriege. Der„Economisf' vom 1. Juli entnimmt amt- üchen amerikanischen Veröffentlichungen inter- essante Zahlen über das Anwachsen der ameri- kanischen Ausfuhr während des Krieges. Die Hauptzunahme fand in vier Gruppen von Kriegs- material statt, wie folgende die Ausfuhrwerte in Tausenden von Dollar angebende Uebersicht ergibt: Vewehr- und Gesohlltz- Sohuß- 1914: pulyer Patran, Dynamit waffen August ä95595955 17 154 152 209 September 65 422 61 20² Oktober 2⁴ 1453 2 682 Hoyember 23 1231 95 1194 Dezembeer 20 1099 63 1093 915: . 130 1381 39 2157 Februa 3⁵ 1901 78 585 Närz ä523** 55 1617 29 5⁴5 Aurht 483 2649 147 455 Mal 5¹³ 302³ 107 1102 Jun! 8 5 3235 2467 77 914 Jull E 4558 2428 101¹ 1849 Auguseee. 52960 2285 110 693 September 43020 1412 20⁴ 10⁴9 Oktoder 6594 1649 15¹ 357 Novemdernr 18 730 1738 23⁴ 1 183 bezemder 20 201 2261 225 954 916: Januar 22* 10105 3343 623 1313 Februar 12044 3617 1½ 1902 Mäür:z:„ 15889 4715 4i4 1569 Zusammonn. 104 606 40309 3211 20 14ʃ In anderen Waren zeigt sich ebensalls eine auf- ſallende Steigerung, wWovon die folgende Ueber- sicht in Iausenden Dollar ein Bild gipt: desamt- Ausfuhr vom Ausfu 1. 8. 191 im bls August Hödobste 31. 3. 1616 1914 MHonatssumme Sprengstofte 88 518 28 32236(Febr. 1916) Lastkratttahrzeuge 82667) 12ʃ1 8579(Junl 1915) Personenkraftwagen. 49 430 442 4788(luni 1915) Flugzeuge und Telle davon 7402 17 1438(Dez. 1915) Notorfabrräder 3875 41 399(Aug. 1915) 125 241 97 9867(ñulſ 1915) Mautlere 00027 14 2825 CJuli 1915) Lupferfabrlkate... 197 121 5055 18 410(Kärz 1918) gumad einsohl. Badreffen 28 859 602 3474(Fehr. 1916) 67 084 297 8 135(März 1916) Stacheldraht und Draht, 44483 343 7118(Febr. 1918) Versohledene Elsen- und Stablwaren(darunter wahrsok, leere Granaten) 1116083 827 13 438(Febr. 1918) Man miß beachten, daß diese Steigerung der Ausführwerte teilweise auf gestiegenen Preisen berult. Die Gesamtausfuhr für die neun Monate Juli 1015 bis März 1916 betrug dem Werte nach 2949 166 000 Doflar, was dem entsprechendei Zeitraum 191314 gegenüber, Wo der Wert 18899 116 000 Dollar betrug, einer Wertzunahme von fast 60 v. H. entspricht. Das„Newyork Journal of Commerce“ hat nachgewriesen, daß die Zunahme der Mengen wesentlich lünter der des Wertes zurückbleibt. Bei vielen Hauptartikeln ist die Wertzunahme mehr als doppelt so groß wie che Mengenzunahme. Die Dynamitausfuhr zum Beispiel nahm um 22 v. H. der Menge, aber um 90 v. H. des Wertes zu. Bei folgenden Waren steigerten sich sowyohl Menge als Wert um mehr als das Zehnſache: Menge Wert v. H v. H. —* 1896 2634 JJJJJ 2259 3342 Nesslngstangen. 183³ 33²² Hesohlltz- und Gewehrpulver 1365⁵7 44 394 Eenbrammen 1853 332 Frlsches Rindflelsn 3380 3412 —A 1139 119³ Raffinſerter Zuoker 2803 353⁵ Unter den Waren, deren Ausfuhr mehr der Menge als dem Werte nach gestiegen ist, befinden sich Kohle, Motoren, verzinnte Bleche, Schinlken, Nase, kondensierte Milch- Rohöl und raifiniertes Betroleum; für Rohô! war der Durchschnittspreis niecriger als 1913.14. 5 Der Wert ist mehr als die Menge bei der Aus- fuhr von Rohbaumwolle, Baustahl und Eisen, Rohtabale und Hok zurückgegangen. Die„Inormation“ vom 12. Juli bringt folgende Labelmeldung aus Newyork: Der Gesamtwert der amerikanischen Ausfufrr vom 1. Juli 1015 bis l. Mai 1916 betrug 2687 Miflionen Dollar, da- on gingen für 1352% Millionen nach England, für 550 430 000 PDollar nach Frankreich und für 175 00 000 Dollar nachi Rußland. Dr. Helfterich uand der deutsche Eintuhrhandel. Berlin, 19. Juli. Der stellvertretende Reichs- Kanzler, Staatsschrefar des Innern Dr. Helffe- rich empfing in Gegenwart des Uiterstaatssekre- kärs des Reichsamts des Irmern Dr. Richfer den Vorstand des unter Mitwirkung der Handels- Kammer zu Berlin gegriindeten Verbandes des Einzuhrhanclels in Berlin zur Berichterstattung über die Gründung und die Ziele des Unter- Der Staatssehurefar betonte seine volle Sy n- pathie für die Absichten des Verbandes, den lnteressen des deutschen Einfuhrhan- dels in Fünlung mit den gleichartigen hanseati- Schen Verbanden zu dienen umd Fachgruppen für die einzelnen Geschäftszweige ins Leben zu zuben; er sprach die Erwartung aus, daß der Ver- Gelegenheit haben werde, den Neichsbehör- den nützliche Hilfsarbeit zu Ieisten. Getreldenusfuhr aus Rumänten. WIB Bukarest, 20. Jjuli.(Nichtamtlich.) Der Hauptausfuhrausschuß hat den Lschtee des Verpflegungsausschusses betr. eines flasses eines Ausführverbote für Mais mut der Begründung abgelehnt, daß der Vegen die Iaisernte wesentlich gebessert habe, und daß keine Gefahlr bestehe, daß nicht wenig⸗ stens der Inlandsbedari vollständig gedeckt Wende. Demgemäß Wird die Ausfuhr der im Weteen Vertrag mit den Mittelmächten vorge- n Maismengen fortgesetzt. Gbeich⸗ auus Werden strenge Verfügungen erlassen, da- 90 die für den Verbrauch im Inland bestimmten Prozent tatsächlich im Lande bleiben. Zur neuen Feststellung des Ergebnisses der muen Weizenernte ist jede Veräußerung des elrens, zwecles Ausfuhr verboten worden. Der Mitzisterrat hat mit Rücksicht auf den Mangel an sicheren Nachrichten über ansteckende Nrank⸗ heiten in den Nachbarländern, mit Ausnahme von Oesterreich-Ungarn beschlossen, daß für den Donauverkehr aus Oesterreich- Ungarn, Serbien und Bulgarien die Häfen von Severin, Giurgiu, Braila und Galatz für den See- wWeg nur der Haſen on Konstanz a und für den bulgarischen Landweg Oborischte geöffnet Werden. Auf den genannten Stationen in Rumäa- nien ankommende Reisende sind den sanitären Maßnahmen unterworfen, wie sie die Pariser Konvention von 1903 vorschreibt. Bukarest, 20. Juli.(Priv.-Tel. z..)„In dependance Roumaine“ veröffentlicht die offizielle Note bezügl. des Maisausfuhrverbotes. Infolge der Irockenheit ist die nächste Ernte schon zum Teil vernichtet. In gewissen Bezirken hat Hagelschlag eingesetzt, sodaß man in der Ge- samtwirkung der diesjährigen Maisernte von einer katastrophalen sprechen kann. Die Mais- ausfuhr ist infolge der wenigen noch unver- sehrt gebliebenen Vorräte verboten. Mowrerkschaft Alte Haase, Sprockhövel. r. Düsseldorf 20. Juli.(Priv.-Tel.) Das zweite Viertelſahr des Geschäftsjahres brachte bei einer Kohlenförderung von 28 719 Tontien gegen 28 895 Tonnen im pergangenen Vierteljahr und bei einer Brikettherstellung von 15 821(15 416) Jonnen einen Ueberschuß von Mark 137 808 (137 630). Daraus werden die für Verzinsung und Tilgung der Anleihen erforderlichen Beträge zurückgestellt. Ferner wieder Mark 30 000 als Vierteljahresausbeute verteilt und Mark 103 281 gegen Mark 103 102 auf das nächste Vierteljahr übernommen. Stahlwerk Becker.-., Willich(Rhld.) Im Auftrage des von der Deutschen Bank ge- führten Korsortiums fordert die Gesellschaft ihre Aktionäre auf, das Bezugsrecht auf M..— Mill. neue Aktien bis zum 9. August einschl. auszu- üben. Auf je eine alte Aktie entfällt eine neue zum Kurse von 150 Prozent zuzüglich 5 Prozent Stückzinsen vom 1. Juli 1916 bis zum Tage der Einzahlung jedoch frei von allen Kosten. ei Ausübung des Bezugsrechtes sind 25 Proz. des Nennwertes der bezogenen Aktien zuzüglich 5 Proz. Zinsen hierauf vom 1. Juli 19166 bis Zzum Jage der Einzahlung sowie das Aufgeld von 50 Proz. einzuzamlen. Die weiteren Einzahlungen sind mit je 25 Proz. des Nennwertes der be- 2 Aletien spätestens am 10. Oktober, 20. November und 30. Dezember 1916, und Zwar Zzu- Aiglich 5 Prozent Zinsen vom 1. Juli 1916 bis zu den Einzahlumgsterminen zu bewirken. Die be⸗ ziehenden Aktionare sind berechtigt, sofort beim Bezuge Volkahlung zu leisten. Die französisch-umeriunanische Anleihe. Eine Austerdamer Meldung besagt, daß nach den nunmehr bekannt gewordenen Bedingungen der jüngsten französischen 100 Millionen-Dollar- anleihe in Amerika die Belastung Frank- reichs sichaufrunds Prozentstellt. Denn zu den 5% Prozent Zinsen kommt noch eine Weitere einmalige 2 proz. Vergütung für die amerikanischen Bankiers, welche die 500 Francs- Obligalionen zum Preise von 400 Frs übernehmen wWährend die Rückzahlung al pari zu erfolgen hat. Frankfurter Effektenbörse, *Frankfurt a.., 20. Juli.(Priv.-Teelgr.) Trotz Mangel an Unternehmungslust trat bei Be- gim eine mägig feste Tendenz hervor, die sich allerdings nur auf vereinzelte Papiere erstreckte. Die Umsätze waren auch heute sehr bescheiden, wWwas schlieglich zur Folge hatte, daß das Geschäft Wieder vollständig ins Stocken kam. Was die Einzelheiten des freien Verbtehrs betrifft, S0 lagen einige Kaufaufträge für Montanwerte vor, welche sich mäßig befestigen konnten. Elelx- trowerte gut behauptet. Chemische Aktien ruhig. Griesheim schwächten sich ab. Lederalctien und Autowerte weisen nur geringe Veräünderung auf, Feste Jendenz bemerkte man in einzenen In- dustrieaktien. Nheinmetall war auf. Rückkäufe mäßig höher. Interesse bestand für HHirsch- Kupfer, auch Deutsche Waffen vorübergehend höher. Schiffahrtsaktien schwächten sich bei Kleinen Umsätzen etwas ab. Am Renten- markt herrschte weiter sehr rulige Haltung. 3 und%proz. heimische Anleihen ermäßigten den Kursstand. Japaner, Merikaner und Chinesen fest. Privatdistont 4 Prozent. Der Schluß der Börse war ruhig, die Tendenz behauptet. Berliner Hgektenbörse. Berli n, 20. Juli.(Drahtb.). Unter der Wir- kung von Maßnahmen zur FEindämmung des Spekulativen Verkehrs ruhte an der Börse das Ge- schäft fast vollständig. Die Stimmung ist gleich⸗ Wohl fast allenthalben zuversichtlich. Die Kurse, die genammt wurden, zeigten gute Be- hauptung. Nur ganz vereinzelt trat für einzelne Wertpapiere besonderes Interesse hervor, so für Phönix und Berliner Anilin. Die Notierungen am Devisenmarkt waren gegen gestern unver⸗ ändert. Berlin, 20, Juli. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 20. 19. Geld Brief Geld Brief Newyork..28.30.28.30 Holland.224.75 225.25 r Dänemark 157.50 158.— 157.50 158.— Schweden 157.50 158.— 157.50 158.— Norwegen. 157 50 158.— 157.50 158.— Schweiz 102.87% 103.12% 102.87% 103.12½ Oest.-Ungarn 69.45 69.55 69.45 69.55 Rumänien 86.75 87.25 86.75 87.25 Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Newyorker Efflektenbörse. Newyork, 19. Juli. Drahtb.) Die Börse eröffnete mit im allgemeinen Höheren Kur- sen. Namentlich Waren Kriegs- und Rüstungs- werte gefragt auf allerdings unbestätigte Gerlichte über Erteilung weiterer umfangreicher Aufträge. Das Geschäft nahm im weiteren Verlauf exheblich Zu, Wobei von führenden Papieren weiter be⸗ trächtliche Kurserhöhungen zu verzeichnen waren Steels fanden besondere Beachtung. Von sonsti- gen Industriepapleren zeigten Kupferaktien be⸗ sonderes Interesse. Am Bahnenmarkt traten hauptsächlich Canadian Pacific, Reading und Union in den Vordergrund. Schluß fest. Aktienumsatz 450 000 Stück. NEWVORK, 19. Jull.(Devlsengmarkt.) Tendenz für Geld geld auf 24 Stunden(Durohsohnfttsrate) geld letztes Darlehen Slohtweohsel Berlin Siohtweohsel Parls Weohsel auf London(80 Tage)).7125 Wechsel auf London(Cable Transfers)...76.50 Sülber Bullleoens„ 62.12ʃ½ New-Vork, 19. Jull.(Bondsmarkt). 10. 18. .76.40 62.37½ 19. St. Louls S. F. 5 8d. 71— Souts. Paelflo conv. 41929 N/s Bonds. 86½ Unlonpab.0. 4% Bds. 93¾ 4% Unlon Stat. Nt.1925 oonv. Bonds 110— 110— St. Louls and St. United States Steel Franzo. pr. 48ds. 79— 81½ Corp. 5% Bonds 104½¼ 105.— NEWVORK, 19. Juli.(Aktlenmarkt). 19. 18. 16. 18. Atoh, Top. St. Fe o. 104%½ 104% Korthern Paolflo o. 111½ 111½ geßſnöre ang Odle 955 25 eee e 97% 97 altlmore an 0 5—Reading 50 8 977/— Oanada Paclfſoo 179% 178— Chloago Book is- Ches.& Ohlo o. 61, land Paoif. Rallw. Ohlo,MIIW,.St.Paul o. 3 Southern Paolflo. Denver& Fio Gr.%½JSouth. Rallw. oom. do. do, prof. South. Rallw. prof. Unlon Faoifio o. Union Paoifſo pref. 82¾ Wabashpref. n. Akt. 50% West Maryland oom 28/ Amorlo. Oan dom. 53% Atoh.Top. Santa Fe 4% Oonv. Bonds Balt. Ohfo 4% Bds. Ches. Ohlo 40½ 38. North. Pao, 3 Bds. 66½ 66— N. Pad. Pr.Llen 45d8. 20%/ 20/ 97˙78 97½¼ 23¼ 24 68.— 1380% Erle Ist pref. Erie Z2nd pref. Great North, pref.! Gr. Korth. Ore Oert. Miüinols Centr. oom. interborgh. Metrop. o. Cons. C0 do, Retrop. pr. Kansas Oity and Soutbern do. do. pref. —— Amerlo. Looom. o. Amer.Smelt.&Rof. o. do. Zugar Ref. o. Anad. Copp. Min. 8, Bethlehem Steel OCentral Leather Consoligated das General Eleotr. o. Mexio. Fefroleum National Loadd Unit.Stat. Steels o. 65¼ 84¼ Unlt.Stat. Steels pr. 11% 117¼ Utah Copper doom. 76— 75½% do. prof. 2 Lehigh Valley 50 8 78— 76— Loulsv., u. Nashy 132— 132— Mlss. Gans. Tex. o. 4½ 4% do. do. pr. 11½ Hissourl Paolflo. Nat. Rallw. of Mex. 55%8 NeweVork Centr. o. 103¼ 103% 1d0. Ont& Wost o. 28.—Virgin. Oar. Chem. o. Rorfolk& West. o. 128½ 128½ SearsRoehudk dom. Aktlen Umsatz 450 000(350 600) Günzliche Beseitigung der Mindestpreise Kiür Wertpapiere an der Londoger Börse. Nachdem für andere Kategorien von Wert⸗ Papieren die im Herbst 1914 festgesetzten Mi destpreise schon früher nach und nach abgeschafft Waren, ist dies dem„Economist“ vom 8. Juli zu- folge nun auch für den Pest, namentlich Schuld- verschireibungen von Gemeinden und Grafschaf- ten, des Hafens von London sowie von Transvaal unck Indien, geschehen. Der Preissturz bewegte sich zwischem 6/4 und 18 v. H. Käufe, nament- lich in indischen Werten, hohen den Anfangskurs schnell. Im Durchschnitt ergibt sich bei den neuen Kursen eine Verzinsung von etwa 4% v. H. da die Käufer sich damit in der Hoffnumg auf eine Wertsteigerung nach dem Nriege begnügen. Lomndoner Effektenbörse, Losbon, 19. Junl. 165.— 164%½ 89— 97%/ 63½ 63.— 9. 18. 27/ Engl. Konsols, 50./ 58.¼ J Pennsyvanla 59.¾ 59.7% 5% Argontinler 86.¼ 97.— Southern Paclflo.—— 102.— 4% d rasiflaner. 58.%/—.— Unlon Paolfio 144.— 143./ 4% Japan.. 1899 72½ 72½ Steels. 68½ 88. 3% Portuglesen 54.7½% 55.— Angd, Cop.nsus Akt. 16.¼ 16./ 5% Russen 1906 80./ 90.¾ Rlo Tinto 60.½ 61.— %% fussen v. 1909 30.½—harteredg 12/9 13/ Balllmore and ohlo—— 93.¼ JDe Beers deferred 11.½ 11.¾ Canadlan Pacifio 188./ 188.— Lena Goldflelds,.½ 1½ Erle oom. 37.½/ 37.— Bandmines..%1e0.4 Ratſonal Rall,/ oft Prwatdlskont.../ 5¼ Mexloo.½.i½ Sllber 29.% Bankelngang 626 000 Pfd. Sterling. Kriegswirtschaffl. Manahmen. Bestandsaufnahme der Web-, Wirk- und Strickwaren, Für die Erfüllung der der Reichsbelleidungs- stelle obliegenden Aulgaben ist die Ermittelung der im Deutschen Reiche gegenwärtig vorhan⸗ denen Vorräte erforderlich. Auf Grund des§8 8 der Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirle und Strickwaren für die bürger- liche Bevölkerung vom 10. Juni 1916(.-Gesetzbl. Nr. 121) wirck deshalb folgendes bekannt gegeben: § 1. Am 1. August 1916 Bestandsaufnahme der nachstehend in Gruppe -VIII bezeichmeten Gegenstände vorzunchmen. Gruppe I: a. Stoffe zur Oberidleidung, b. Wäsche- stofſe und Futterstoffe, c. anderweitige nicht ge⸗ nannte dichte Gewebe mit einer Mindestbreite von 30 cim. Gruppe II: a. Röcke für Männer(auch Fraches, Jacken, Joppei u. ähnl.), b. Westen ſür Männer, c. Hosen für Männer, d. Mäntel und Unmänge für Männer, Burschen und FKnaben, e. Burschen- und Nlabenanzüge. Gruppe III: a. Frauenhleider(auch Jackenklei- der), b. Blusen, c. Frauenröcke, d. Mäntel und Umhänge für Frauen und Mädchen, e. Mädchen-⸗ und Kinderkleider. Gruppe IV: a. Unterröcke, b. Morgenröcke, e. Schürzen, d. Decken(Reisedecken, Schlafdecken, Pferdedecken(auch Woilachs) und Kraumkenhaus- decken, deren Stückgewicht 800 gr. übersteigt. Gruppe V: a. Hemden für Männer, b. Hemden für Frauen, c. Kinderhemden und Hosen, d. Uer- terhosen für Männer und Knaben, e. Untermemden für Männer und Knaben, f. Unterzeug für Frauen und Mädchen. Gruppe VI: a. Männerstrümpfe und Männer⸗ sochken, b. Frauenstrümpfe, c. Kinderstrümpſe und Kindersocken. Gruppe VII: a. Bettücher(Laken), b. Kissen- bezüge, c. Deckenbezüge, d. Tischtücher, e. Mundtücher, f. Handtücher, g. Wischtücher, h. Taschentüchier. Gruppe VIII: a. Winter und Herbsthandschuhe für Männer, b. oben nicht genannte Handschuhe für Männer, c. Frauenhandschuhe, d. Kinderhand- schuhe. Die in Gruppe-VIII aufgeführten Web-, Wäirk- und Striecwaren sind von der Bestands- aufnahme betroffen, gleichviel, ob sie aus Schaf- wolle, Mohair, Kamelhaar, Alpaka, Kaschmir oder sonstigen Tierhaaren, Kunstwolle, Baumwolle, Kunstbaumwolle, Kunstseide, Naturseide, Bast-⸗ fasern, Papiergarnen cder scastigen Pflanzen⸗ fasern, aus Abfallen oder Mischungen der ge⸗ nannter Spinnstoffe allein oder aus der Zusam- mensetzung verschiedener Stoffe hergestellt Sind. 8 2. Von der Meldepflicht ausgenommen sind: I. diejenigen Waren umd Vorräte, die durch be- Hördliche Bekauntmachung beschlagnahimt sind; ist eine allgemeine 2. die sich im Eigentum der deutschen Militär- oder Marinebehörden befinden, oder über die Lieferungs- oder Herstellungsverträge mit einer deutschen Miktär- oder Marinebehönde bestebhen; 3. die im Gebrauch befindlichen Gegenstande; 4. Vorräte, die sich in den Haushaltungen be- finden und deren gewerbsmäßige Verwer⸗ tung nicht in Aussicht genommen ist. § 3. Meldepflicirtig sind die am Beginn des 1. August 1916 vorhandenen Gesamtvorrüte der in§ 1 bezeichneten Gegenstände. § 4. Zur Meldung verpflichtet sind alle natüir- Hchen und juristischen Personen, ferner alle Wirt⸗ schaftlichen Betriebe, sowie alle öffentlichen recht- lichen Körperschaften und Verbände, die Eigen- tum oder Gewahrsam an meldepflichtigen Gegen- ständten haben, oder bei denen sich solche unter Zollaufsicht befinden. Vorräte, die sich am Stichtage nicht im Gewahrsam des Eigentümers befinden, sind sowöohl von dem Eigentümer als auch von demjenigen zu melden, der sie an diesem Tage in Gewahrsam hat. Die nach dem Stichtage eintreffenden, aber schon aàbgesandten Vorräte sind nur von dem Empfänger zu melden. Neben demjenigen, der die Ware in Gewahrsam hat, ist auch derjenige zur Meldung verpflichtet, der sie einem Lagerhalter oder Spediteur zur Verfügung eines dritten übergeben hat. § 5. Die Meldungen dürfen nur auf den hierfür vorgeschriebenen amtlichen Meldescheinen er- stattet werden. Für jede der in 8 1 verzeichneten Gruppe werden besomdere Vordrücke herausge- geben. Die Meldescheine miissen spätestens ain 15. August 1916 bei den vyon den Landeszentral- behörden oder den von immen bezeichmeten Be- hörden mit der Einsammlung beauftragten Amts- stellen eingereicht sein. Mitteilungen irgend welcher Art dürfen auf Meldescheinen nicht ver- mertet werden. Die Reichsbekleidungsstelle behält sich vor, Muster der angemeldeten Waren einzu- Fordern. § 6. Die Landeszentra lbehörden oder die von ihnen bezeichneten Behörden werden über die Ausführung der Bestandsauinahme weitere Au, ordnumgen erſassen. § 7. Wer den Vorschriftem der 88—5 zuwider- handelt, würd nach 8 20 der Bundesratsverordnung vom 10. Juni 1916 mit Gefängnis bis zu 6 Mona⸗ ten Ooder mit Geldstrafe bis zu 15000 Mark be⸗ Straft. Berlin, den 20. Juli 1916. Reichsbekleidungsstelle Gebeimer Rat Dr. Beutler. Warenmärkte. Derliner Froduktenmarke. Berlin, 20. Juk. ODrahth) Frühmarkt. Im Warenhandel ermittelte Preise) Die Preise sind gegen gestern unverändert, ausgenommen Seradella, das M. 220—221, und Saatwicten die M. 98 per 100 leg notierten. Berlin, 20. Juli.(Drahtb.) Getneid'e- market ohne Notiz. Die Nachfrage nach kcleinen Posten des noch im freien Verbbehrs befindlichen Mais und auslandischer Kleie hielt an. Docli ist Angebot kaum vorhanden. Exsatzfuttermittel weniger beachtet. SpeEspreunehl in Kleinen Posten zu Futterzwechen gesucht. In Spörgel ging manches zu den gestrigen Preisen um. Das Angebot in Heu neuer Ernte ist zum Teil nicht ganz einwandfrei, da sich Spuren der nassen Witterung zeigen. Von Sämereien gelbe Lupinen gehandelt. Ohlengoer Warenmarkt. WITB. Chicago, 19. Juk. Der Weizen- markt eröffnete in williger Hallung und die Preise Waren% C. niedriger auf matte Nabelmel- dungen. Kühleres Wetter im Nordwesten, glin- stige kanadische Ernteberichte, Sowile auf große Zufuhren an die Produktenmärkte im Itmern des Landes. Im Weiteren Verlauf erhielt sich die Tendenz auf große Verschiffungen, sowie auf die Nachfrage der Mühlenbesitzer. Schluß stetig. omonse, 19. Jull. 19. 18. 18. 18. Woeizen Jull 110./ 110.% Schwelne: 5 1815 11 170 schwere 13 5.70 als 1 ů¹ peok„131307. 1867 opt. 74% 75.7½% Schmalz: Hafor Junt 48./% 41.½% Julf 125 1297 „ Jull 40.%5 41.— Sopt. 1290 13.05 n 80 00 75 500 Pork:— 55 2 0 0 0 24.60 av. Ohloags 24000 11 000 Rippes: 0 1335 13.37 Sohwelne: Sept. 13.37 13.40 lelobte.85.65 Newryorker Warenmarkt. WITB. Newyorh, 19. Juli. Der Weizen- markt unterlag denselben Einflüssen wie der Markt in Chicago. Der BaumwWollmarkt setzte in stetiger Haltung ein, da feste Kabelnachrichten vorlagen. Kaufe vorgenommen und günstige private Saatem- standsberichte gemeldet wurden. Der baisselau- tencde Wochenwetterbericht und Abgaben des Auslandes drückten im Nachmittagsverlehr auf die Preisgestaltung, sodaß der Schluß als kaum stetig zu bezeichnen War. Der Kaffemarkt verkehrte während seines gamen Verlauſes in stetiger Haltung auf gfiustige brasilianische Jendenzberichte, sowie auf euro- päische lokale Verkäufe. MEWVORK, 19. Jull. Welzen: 19. 18. BAum wWolle: 19. 18. hard Wt. Mr. 2 121.½ 122. Newyork loko 1295 1340 No, 1 Rortkern 131.¾ 132.½ per luff 12.27 128 per Jull!]7W ber August 12.27 1290 per Sept. ber September 1287 13.— Mals loko 90.— 90.½ per Oktober 12.92 13.04 Nehl Spr. Wh. n. 595.515 505.515 per November 1298 13.09 Getreldefr. per Dezomber 13.07 13.19 Lverpool 16.— 16.— per Januar„ London 16.— 16.— Kaffe elo, 7,k, 9/ 953 Baumwolle: 5 Jult.50 6. Ank. l. atl. H. 2000 2 000 Soptember.85.61 in Golfhäten 7000 7000 Dezember.71 68557 Ausf. n. England 6 000 12 000 Januar.68.80 „ d. Ot. 4000 10 000 März.98.93 Londoner Metallmarlkt. bondon, 19. Junl. kupfer: Kassa 38.—, 3 Honato, 87.— Elektro per Kasse 124½0, 3 Honate—, Best-Selekted p. Kasse 1815 5 45 185 per 9 163.½, per 3 Ronate el loko Noxr. per Kasgsa 28.½, Ziuk: per Kassa 48,.— Dez. 44.— Antimon dueokeuher— 0 rrrrrnrrrrrrreee Verantwortlich: Für den allgemeinenTeil: Chefredakteur Or. Fritz Goldenbaum; für den Hazdelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteil u. Geschäftlichen: Fritz Jogs, sämtlich in Maunheim. Druck u. Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdrucferel, G. m. b. H. 8. Seite. D onmerstag, den 20. Juli 1916. Schutz von Getreidevorräten gegen Brand⸗ ſiftung betreffend. Da erxfahrungsgemäß zahlreiche Brände infolge unvorſichtigen Umgehens mit Feuer und Licht ent⸗ ſtehen, ſehen wir uns veranlaßt, nachſtehend die zur Verhütung von Schadenfeuern erlaſſenen Vor⸗ ſchriften mit dem Anfügen bekannt zu geben, daß Zuwiderhandlungen ſtreng beſtraft werden. 1. Nach 8 368.⸗St.⸗G.⸗B. wird beſtraft: „wer es unterläßt, dafür zu ſorgen, daß die Jeuerſtätten in ſeinem Hauſe in baulichem und brandſicherem Zuſtande unterhalten oder daß die Schornſteine zur rechten Zeit gereinigt werden, wer Scheunen, Ställe, Böden oder andere Räume, welche zur Aufbewahrung feuerfangender Sachen dienen, mit unverwahrtem Feuer oder Licht betritt, oder ſich denſelben mit uyverwahrtem Feuer oder Licht nähert, wer an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Haiden oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangenden Sachen mit Feuergewehr ſchießt oder Feuerwerke abbrennt, wer die polizeilich vorgeſchriebenen Feuerlöſch⸗ gerätſchaften überhaupt nicht oder nicht in brauch⸗ barem Zuſtande hält oder andere feuerpolizeiliche Anordnungen nicht befolgt. 2. Nach§ 867 Ziffer à, 8, 6 wird beſtraft: wer ohne die vorgeſchriebene Erlczubnis Schieß⸗ pulver oder andere explodierende Stoffe oder Feuerwerke zubereitet, wer bei der Aufbewahrung oder bei der Beför⸗ derung von Giftwaren, Schießpulver oder Feuer⸗ werken, oder bei der Aufbewahrung, Beförderung, Verausgabung oder Verwendung von Sprengſtof⸗ ſen oder anderen explodierenden Stoffen oder bei Ausübung der Befugnis zur Zubereitung oder Feilhaltung dieſer Gegenſtände, ſowie der Arz⸗ neien, die deshalb ergangenen Verordnungen nicht befolgt, wer Waren, Materialien oder andere Vorräte, welche ſich leicht von ſelbſt entzünden, oder leicht Feuer fangen, an Orten oder in Behältniſſen auf⸗ bewahrt, wo ihre Entzündung gefährlich werden kann, oder wer Stoffe, die nicht ohne Gefahr einer Entzündung bei einander liegen können, ohne Ab⸗ ſonderung aufbewahrt. 8. Im Falle der Nr. 2 iſt neben der Geldſtrafe oder der Haft auf die Einziehung der vorſchrifts⸗ widrigen Maße, Gewichte, Wagen oder ſonſtigen Meßwerkzeuge zu erkennen. 4. Nach§ 115.⸗St.⸗G.⸗B. werden beſtraft: Wächter oder andere zur Beobachtung und ſo⸗ fortigen Anzeige von Brandausbrüchen dienſtlich verpflichtete Perſonen werden, wenn ſie dieſe Pflicht vernachläſſigen, oder gar zur Verheimlichung eines Brandes mitwirken, inſofern nicht diszipli⸗ näre Ahndung ſtattfindet, an Geld bis zu 60 Mk. ober mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 5. Verordung vom 28. November 1864: 1. Das Anmachen offener Feuer auf Straßen und Plätzen innerhalb der Ortſchaften ohne ortspolizei⸗ liche Genehmigung iſt unterſagt. 2. 9 In Hofräumen und Hausgärten dürfen offene euer nicht in ſolcher Nähe von Gebäuden und Vorräten brennbarer Stofſe angezündet werden, daß dieſe dadurch in Brand geraten können, Solche Feuer ſind ſtets zu beaufſichtigen und vollſtändig auszulöſchen, ehe ſie verlaſſen werden. 98. In Gehäuden dürfen Feuer nicht außer den bau⸗ ordnungsmäßig hergeſtellten und erhaltenen Feuerſtätten angezündet werden. Wo bei Bauarbeiten an Gebäuden Feuer oder Glut benützt werden muß, müſſen dieſe in feuer⸗ ſicherer Weiſe verwahrt ſein. Feuerſtätten müſſen ſtets ſo abgeſchloſſen oder berwahrt werden, daß eine Verſtreuung der Feuer⸗ ſtoffe nicht erfolgen kann. 8 5. In Lokalen, in welchen Vorräte von Holz oder ſonſtigen leicht entzündlichen Stoffen gelagert oder verarbeitet werden, ſind offene Feuerſtätten unzu⸗ läſſig. 5 Wird in ſolchen Lokalen der Ofen nicht von gußen oder von einem mit eiſerner oder blechbe⸗ ſchlagener Türe verſchließbaren Vorkamine geheizt, ſo muß derſelbe mit einem Plattenboden und einem Blechmantel in ſolcher Entfernung verwahrt wer⸗ den, daß die Feuerungstüre leicht geöffnet und der Aſchenbehälter bequem herausgezogen werden kann. Der Blechmantel muß die Feuerungstüre über⸗ ragen. Der Raum zwiſchen Ofen und Mantel iſt ſtets frei von brennbaren Stoffen zu halten. 8 6. Das Dörren von Hanf ader Flachs mittels Feuer darf nicht in Wohngebäuden und nicht in ſolcher Nähe derſelben geſchehen, daß dieſe gefährdet wer⸗ den können. Wo es beſondere Verhältniſſe unum⸗ 0 0 nötig machen, können die Bezirksämter as Dörren an wohlverwahrten Oeſen in Wohn⸗ oder angrenzenden anderen Gebäuden unter An⸗ ordnung der erforderlichen Vorſichtsmaßregln ge⸗ ſtatten. 9 7. Das Auslaſſen größerer Quantitäten von Schmalz und Talg, das Sieden von Oel, Pech, Lack, Firniß, und dergleſchen darf nur bei geſchlof⸗ ſenem Feuer und, inſofern es in Wohn⸗ oder darangrenzenden Gebäuden geſchieht, in nur feuer⸗ ſicherem Gewölbe vorgenommen werden. 48. Das Verpichen und Ausbrennen der Fäſſer darf nur auf Plätzen ſtattfinden, wo dies ohne Gefähr⸗ dung angrenzender Gehäude geſchehen kann. Aſche darf nur in feuerſicheren Behältern oder uan feuerfeſten Orten aufbewahrt werden, in keinem Falle aber auf hölzernen Böden in Dach⸗ umen, Schopfen oder an Orten, wo brennbare Materialien gelagert ſind. Wird Torfaſche nicht aufbewahrt, ſo darf die⸗ ſelbe nur nach gehörigem Pegießen mit Waſſer von der Feuerſtätte weggebracht werden. 10, Holg, Stroh und andere brennbare Materialien därfen nicht in unmittelbarer Nähe von Kaminen oder in ſolcher Nähe von Feuerſtätten gelagert werden, daß eine Entzündung ſtattfinden kann. 11. nes, d. i. gegen Berührung mit brennharen nicht genügend geſichertes Licht darf in Scheunen, Heu⸗ und Frucht⸗ General⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) böden und anderen Räumen, welche zur Aufbewah⸗ rung leicht entzündlicher Gegenſtände dienen, nicht gebraucht werden. 8 12. In den gleichen Räumen(§ 11) iſt das Tabak⸗ jen unterſagt. 6. Verordnung vom 30. Dezember 1871. 5. Dienſtherrſchaften, Arbeitgeber, Familien⸗ häupter, welche ſeuergefährliche Handlungen ihrer Dienſtleute, Arbeiter, Familienglieder oder Haus⸗ genoſſen wiſſentlich dulden, desgleichen Perſonen, Wahnſinnigen, oder Betrunkenen Feuer, Licht oder leicht entzündliche Stoffe anvertrauen, oder welche im Freien angemachtes Feuer verlaſſen, ehe es vollſtändig ausgelöſcht iſt, werden auf Grund des § 868 Ziffer 8 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämter der Landgemeinden des Bezirks werden veranlaßt, dieſe Vorſchriften wiederholt in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und auf die Notwendigkeit hinzu⸗ weiſen, daß mit Feuer und Licht vorſichtig um⸗ zugehen iſt. Mannheim, den 7. Juli 1916. Großh. Bezirksamt Pol.⸗Dir, Abt. VIa. Nr. 270131. Vorſtehendes veröffentlicht: Maunheim, den 17. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. welche leichtfertiger Weiſe Kindern, Blödſinnigen, Mineral⸗ und :: Moorbad:: Badiſcher Schwarzw. Stationen: Oppenau und Freudenſtadt. Höhenluftkurort, 360 Pyrmont gleichw. Fichtenharz⸗Inhalatlonen.— Frauenleiden, Herzkrankheiten Beste Verpflegung zugesichert. tvo. Tannenwald. Stahl⸗ Hauptkontingent: im ꝓ ꝛe.— Forellenſiſcherei.— Arzt im Hauſe.— Proſpekte gratis. Proſpekte gratis. Eigentümer: Gebrüder Nak. * ach unz nervöſe Störungen 20 eeenenemde ccccrcccccccccecce NRaſche A. Fehlende oder nicht ausreichende Betriebskraft behebt man am schnellsten und zweclsmäfligsten durch LANE- LOKOMORBILEN Heißdampf mit Ventilsteuerung„System Lentz“ N2 82 Bekanntmachung. Den Verkehr mit Oelſagten aus der Ernte 1916 betreffend. 1 Nr. 27094 J. Der Bundesrat hät durch Bekannt⸗ machung vom 15. Juli 1915 und 26. Juni 1916 be⸗ ſtimmt, daß die aus Raps, Rübſen, Hederich und Raviſon. Sonneublumen, Senf(weißem und braunem) Dotter, Mohn, Lein und Hauf der inländiſchen Ernte gewonnenen Früchte(Oelfrüchte) an den Kriegs⸗ ausſchuß für pflatie vond tieriſche Oele und Fette G. m. b. H. in Berlin zu liefern find, der e abzunehmen und einen angemeſſenen Preis da⸗ Ur zu zahlen hat. St.251 Unter die Ablieferung fallen nicht: a) Die zur Beſtellung des Landwirtſchaftsbetriebes der Lieferungspflichtigen erforderlichen Vorräte (Saatgut), b) die zur Herſtellung von Nahrungsmitteln in der Hauswirtſchaft des Lieſerungspflichtigen erforder⸗ lichen Mengen, jedoch für nicht mehr als 30 Kilogramm, e) bei Leinſamen für Vorräte, die in der Hand deſſelben Eigentümers fünf Doppelzentner nicht Uüberſteigen. Betragen die Vorräte mehr als fünf Doppelzentner, ſo dürfen davon bis zu fünf Doppelzentner zurückbehalten werden. II. Wer Oelfrüchte nach 1J Satz 1 bei Beginn eines Kalenderviertelfahres in Gewahrſam hat, hat die beim Beginn eines jeden Kalenderviertelfahres vor⸗ handenen Mengen, getreunt nach Arten und Eigen⸗ tümern unter Nennung der letzteren dem Groß⸗ herzoglichen Bezirksamt Maunheim— Abt... anzuzeigen. Die Anzeige iſt bis zum fünften Tage eines jeden Kalenberviertelfahres zu erſtatten. Außer⸗ dem ſind die am 1. Auguſt 1910 vorhandenen Vor⸗ rüte bis zum 5. Auguſt 1916 anzuzeigen. In der Anzeige iſt anzugeben: 1. Die vorhandene Menge in Kilogramm. 2. Die zur Verſendung in Betracht kommende Bahn⸗ und Verladeſtation. 3. Name des Eigentümers. 4. Zeitpunkt, von dem an Liefexung bereit iſt. 5. Die Menge der Vorräte, die vom Eigentümer guf Grund von 1 Satz 2 Abſatz a] b) und e) für ſich ſelbſt beanſprucht werden. Anzeigeformulare werden nicht ausgegeben. Die Anzeigen ſind vielmehr entſprechend der obigen Vor⸗ ſchrift Ziſſer—5 ſelbſtändig zu ſertigen. Nach F 10 der eingangsgenaunten Bundesrats⸗ verordnung wird mit Gefängnis bis zu h Monaten oder mit Geldſtraſe bis zu 1500 M. beſtraft 1. wer Vorräte, zu deren Lieſerung er verpflichtet iſt, beiſeiteſchafft, zerſtört, verarbeitet, ver⸗ braucht oder an einen anderen als dem Kriegs⸗ gusſchuß ltefert, 2. wer eine ihm nach II Abſatz 1 vobliegende Anzeige nicht in der geſetzten Friſt erſtattet oder wer wiſſentlich unvollſtändige oder un⸗ richtige Angahen macht; g. wer der Verpflichtung zur Aufbewahrung und ofleglichen Behandlung zuwiderhandelt; wer den ſonſtigen Ausführungsbeſtimmungen der Bundesratsverorduung vom 15. Jali 1615 und 1916 zuwiderhandelt. III. Die nach 1 Satz 2 Abſatz b) zur Herſtellung von Nahrungsmſtteln vondengvieferungspflichtigen zürück⸗ gehaltenen Mengen dürfſen von den Mühlen nur bei Vorlegung und Abnahme eines Erlaubnisſcheins zur Verarbeitung angenommen werden, Das Aus⸗ ſchlagen darf nur in der Oelmühle von Peter Rufer in Schriesheim erfolgen. Die Mahlſcheine, die nur an Produzenten ausgeſtellt werden, ſind für die Altſtadt im Rathaus N 1 Zimmer Nr. 51 und für die VBoxorte bet den Gemeindeſekretgrigten erhältlich. Mannheim, den 17. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter, 2 2 2 Heilmagnetismus Naturheilverfahren. Honorar mäß. Nerpöſe Herz⸗ u. Magenſtörungen, Kopfweh, Zittern, Gicht, Rheuma⸗ tismußs, Schlafloſigteit, Hgarausſall, Bergeßlichkeit, Fettletbigkett, Geſichtsrofe, Ausſchlag, Waſſerſucht, Gallenſteine und andere veraltete Leiden. 70⁵ Magnetonathisches Heil-Institut F 2, Za, 2 Treppen Miet-Gesuche der Eigentümer zur Zettler, de ae Lagerhalle mit sleisansonluss. Angebote mit Preisangabe an Büro 0 2, loa, 2. Stock. Von Beamten eine E Mittag- u. Abendtisch CCC K 3 3 Privat- Penslon Böhles empfiehlt ihren vorzügl. Mittagtiſch zu 95 Pfg. u. 20d. 3 Zimmer-Wohng. mit Bad od, Speiſekammer im Lindenhof zu mieten geſucht. Angeb. mit Preis⸗ angabe unter Nr. 1303 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Abendtiſch zu 70 Pfg. für beff. Herren u. Damen. 1252 Gcke Lortzingſtr. 2, modern und billig ſofort angeſertigt. Schmitt, Seckenheimerſtr. 23, Mi telbau. 12 Scelbmasthen. Hrhelten Vervielfantigungen jeder Art . kertigt schnell, billig, diskret Iun. Kraus 7, 14. 9086 Tige Uyeharbeiten hat ſofort zu vergeben Winterverd, Streng& Co, G. m. b. H. Scheibenſtraße. Tel. 6463. (Oßene Stellen) Männliche Vertreter für konkurrenzl. Art. eptl. Gehalt u. Näher. Freitgg ſrüh 10 Uhr. 1379 86, 16III r. bei Pelican. Weiblicke Schulentlaſſenes Mäd⸗ ahen tagsüber zum Aus⸗ fahren eines Kindes gegen gute Bezahlung geſ. 1368 Frau Fiſcher, Dammſtr. 19a 3. Stock. Erstklassige Talllen- mn. Jackenäarheiterin 185 Nur ſolche wollen ich melden, die langjährige Tätigkeit in beſſeren Ge⸗ ſchäften nachweiſen können Schober, Q 7, 15. de EN.bETEH. nurzuverläſſige für Sams⸗ tags Nachmittag. 1359 Mollſtraze 9, IV. 8 NAdehen für den ganzen Tag geſucht. Wieceeeee 2 (Ctellengesuche) Männliche Poo(ß 4 Iunger Haufmang d. d. Schuhbranche wünſcht ſich p. 1 Sept, zu verändern. Angeb, unt. Nr. 1360 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Beaemier, vollſt. militärfr., empftehlt ſich uebenbei zur Führung von Geſchäftsbüchern eytl. auch eines kl. Geſchäfts von Einberufenen. An⸗ gebote unter Nr. 1375 an die Geſchäftsſtelle. Verkäufe Eine gute Violine zu verkaufen. 60490 Näh. bei Heitz, E 7, 8. Vervielfättigungszapparat 36 448 em, Glasdruck⸗ platte unabnutzbar. Haar⸗ ſcharf funktionierend, ganz neu, billig zu verkaufen. 4, 18 4. Stock. 1874 Hleiner Küchenſchrank billig zu verk. Fröhlich⸗ 1370 eeeee Speise- und Rerren- Zmmel in vornehmer solider Aus- kührung, gegen Barzah- lung preiswert zu ver- Kaufen. 59686 Möbellager Schwalbach, B 7, 4. Anzusebhen von—7 Uhr. Bluſen u. Nöcke werden IHfe. Doppelte ndddenend deczddzwrrezizllllwnderd Hilfe! e e 6 Kriegs⸗Sonder-Karten im Maßstabe:235000 bearbeitet vom Zu haben in der Kartograpbischen Insfitut von F. Burmeister. Berim Sw. 47 Preis 1 Mk., mit Porto.10 Mk. Verlag Wollis Telegraphen-Bürd, Berin. ſeschaftsstelle des Ceneral-Hnzeiger Badische Meueste Machrichlen. E ö, 2 0 JJCC.(/ccw0cb0cb0bTbTbTbTbTbTbTbTbTbbbc Schlosser-Vorlagewerk enthaltend: 27 Kunstbeilagen über Grabkreuze, Füllungsgitter, Fenstergitter, Vor- gartengitter, Gartenpforten, Firmen- Schilder, Vordächer, Slumen- und NHauchtische, Kandellaber, Laternen, Heizkörper etc, etc. mit Maßangaben geheftet Mk..— Zu bezlebhen durch den Verlag der Sudd. Fau- une Kunstschiesser- Zellung 2. Gleganter, ſchwarzer Gehrock; ſchl., mittl. Figur, w. neu, ſamt Weſte z. M. 25.⸗zu verk. Sührer, Bahnhoſpl. 7, 4 Tr. Weisskraut im Zontner Mark 18 im Anbruch 16 Pfg. 1376 9 4, 1, Hoſf. Zuchteber 1½ Jahre alt, ſehr ſchön, verkauft 1377 Sulzbacher Hof. Braunes Tuchkoſtüm, lange Jacke, Mittelſigur, Hellgrauer Tommeranzug f. mittelgroß. Herrn bill. zu Küchenſchrank, Sofa, verk. Anzuſ. 12—½½ Uhr] Schreipſekretär zu verk. 8 6, 33, 3 Treppen. 23, 8. 649 Kaui-Gesuche Bekanntmachung! Von heute ab zahle ich für .70 gerkiſen D1 0 NN. Ankaufstell maeee Wachtel, K 4, 4%0 Getragenen 55 Damen-Brillantring zu kaufen geſucht. Preis m. näh. Angab. u. Nr. 1330 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Gut erhaltener 70 zu kaufen geſucht. 5 bale. Soda in großen und kleinen Poſten kauft 60565 Michael Roggzinskl Maunheim, H 2, 6/7. Telephon 4070. Saalbau-Theater 7, 7, 60545 3 T, Schune Getr. Kleider lde Möbel, Zahngebiſſe kauft Zahngebisse ete, Frau Starkand zu höchſten Preiſen 29 + Goldberg, R 1, 8 + 2, 8. 1³ Talacies ee Wohnungen, Zu vermitleg: Wohnungen mit 9, 3 u. Zimmern und Küche, Nah. Büro Srieee e 4 Zimmer⸗Wohnung mit Bad, Küche und gu⸗ behör, per 1. April zu vermieten. 500% Näheres 8 4, 25—25. 2 Iim. u. Nache mm. Gaz, elektr. Treppenbeleucht g⸗ ruh Leute bill.„ v. 4200 Näh Wellenſtr. J0, Laben Wohnungen m. je! Zim. u. Küche a, Ring u. Lengu ſtraße bill. 4 verm, 93 Näb. 86,21..811— Ube Herrschaftliche Wohnungen 2zmal 5 Zimmer, uml)? Zimmer mit allem Zubel“ . ſofort od, ſpäter zu verm Näheres 1 75 r. 10 pl, 51475 Möbl, Zimmer 6, 2 Kch g. Früidrichepanl 1 Tr. möhl. Aimmek 0 Kaiſerring 20 ſchönes gerſunig Schlafzimihg JTrepp, Wohn⸗ und preiswert zu verm. 5 Unterricht In Buehhaltung und Bilanzlebre teilt gründl. Unterricht V. Nabeneich,6. beeid. Bücherveviſok, goWarzer Hac am Halsband gezelchne Mohr Bohle.⸗G.. Geg. Belohnung abzugen bei Bohle, Eliſa 13²²