erung. Konk⸗ Bauder ur Kon el Wirih worräit olzieher, kungg. 11 1016 Uhr, vollzieh zeboten, 1889 ein. Vitten rigina“ aufkom. Arelgn goblaſt) ahnlchtes imen yſer, mil rogerls N4, 1½ — lle. lle Werk m. 5 ermieten iger lbn a888 U ar. 51771 Jachlass- er, 5. Aume retad. doppels e u. elekt.. lietapr;, er, K1% u Ym. Uſchr. 1 eſchäfts 30 Pfg., durch die Poſt : Mart.10 monatſich, Lpoſtzuſtellungsgebühr Nl..82 im Diertelſahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. elgen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. deklame⸗Seile.20 Nk. luß der Anzeigen⸗Kinnahme für e morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. Uüöglich 2 Ausgaden(außer Sonntag) Stadt Manmnh J. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung eiger eim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchh altung und Seitſchriften⸗Abteilung 149 Schriftleitung. 377 und 149 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 und 7559 Buchdruck⸗Abteilung„ 341 Uefdruck⸗Abteilung 7085 Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, u W. 30, In den Zelten 17, Jernſprech⸗ANummer Felephon⸗Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Uc. 2917 Ludwigshafen a. Nh. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; * wochentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen Nr. 340. owie Winterſport; Mode⸗Beflage; Frauen⸗Blatt. Mannheim, Montag, 24. Juli 1916. (Abendblatt). Die Schlacht an der Somme flammt wieder auf. der Kaiſer und der Chef des Generalſtabs begeben ſich auf den öſtlichen Kriegsſchauplatz. der deutſche Tagesbericht. Gtoßes Hauptquartier, 24. Juli. (Ber. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Wie ſich herausgeſtellt hat, wurden die geſtern gemeldeten engliſchen Angriffe gegen die Front Thiepval-Guille⸗ mont von Teilen von elf engliſchen Diviſionen geführt, deren mehrere haſtig von anderen Fronten herangeholt waren. Den einzigen Vorteil, den der Feind auf der gan⸗ zen Linie erreichen konnte und den wir noch nicht ausgebeſſert haben, das Eindringen in einige Häuſer von Pozieres, mußte er mit auferordentlich ſchweren bluti⸗ gen Verluſten bezahlen. In Longueval warf ihn der mit Wucht geführte Gegenſtoß der brandenbur⸗ giſchen Greuadiere von Douaumonk glorteichen Angedenkens. Aus einer Kies⸗ grube ſüdweſtlich von Guillemont, in der der Gegner ſich vorübergehend eingeniſtet hatte, brachten wir 3 Offiziere, 141 Maun unver⸗ wundet heraus. Südlich der Somme ſind kleinere frau⸗ zöſiſche Unternehmungen bei So⸗ hecburt und weſtlich von Vermando⸗ villers in unſerem Feuer geſcheitert. Die Artilleriekämpfe flauten nur vorüber⸗ gehend ab. Unſere Beute aus den Kämpfen feit dem 15. Juli beträgt nach bisherigen Feſtſtellungen 68 Maſchinengewehre. Rechts der Maas ſteigerte ſich die beider⸗ ſeitige Artillerietätigkeit mehrmals zu großzer Heftigkeit. Infanteriekämpfe gab es hier nicht. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf dem nördlichen Teil der Front und bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer außer Artilleriekampf keine Ereigniſſe. Nordweſtlich von Bereſteczko wurden ſtarke ruſſſiche Angriffe glatt abge⸗ ſchlagen. Balkan' riegsſchauplatz. Unverändert. Oberſte Heeresleitung. * Berlin, 24. Juli.(Amtlich.) S. Maj. der Kaiſer hat ſich vom weſtlichen auf den öſtlichen Kriegsſchauplatz begeben. In ſeiner Begleitung befindet ſich der Chef des Generalſtabs des Feldheeres. De Kriegslage. Berlin, 24. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Als Ergebnis der Kämpfe im Weſten, die ja ſicher noch lange nicht ab⸗ geſchloſſen ſind, bleibt es ſchon jetzt feſtzu⸗ Es iſt den Engländern bisher nicht gelun⸗ gen unſere Reihen zu durchſtoßen und es wird auch fernex nuicht gelingen. Die Befürchtung, daß die Engländer noch erheblich Raum gewinnen könnten, beſteht wohl nicht mehr, Dieſer Eindruck iſt auch durch die Kampfhandlungen der letzten Tage wieder ganz beſonders bekräftigt worden. Bei den engliſchen Angriffen vom Sonntag nördlich der Somme hat es ſich, wie man jetzt ganz klar ſieht, um eine Kampfhandlung unter Einſatz ſehr ſtarker Kräfte gehandelt. Aber dieſer An⸗ griff iſt, wie ſo viele vorher geſcheitert. Süd⸗ lich der Somme im Operationsgebiet der Framzoſen beſchränkten dieſe ſich auf kleine Angriffsverſuche bei Soyeourt, die erfolglos verliefen wie ihre Vorgänger. Nördlich der Somme gelang es uns geſtern 250 Engländer zu Gefangenen zu machen. Die Beute der großen Schlachttage vom 15., 16. und 20. Juli auf der Angriffsfront an der Somme läßt ſich nunmehr einigermaßen überſehen: Sie iſt vecht ſtattlich; u. a. ſind 68 Maſchinengewehre zu verzeichnen. Oſtlich der Maas hat es nur Patrouillen⸗ kämpfe gegeben; wenn der franzöfiſche Bericht von einem großen Angriff der Deutſchen er⸗ zählt, der im franzöſiſchen Feuer zuſammen⸗ gebrochen ſei, ſo iſt das nur ein erneuter Be⸗ weis für die Fähigkeit der Franzoſen im un⸗ bekümmerten Entſtellen der Wahrheit. Im äußerſten Südflügel der langgeſtreckten deutſchen Front bei Pfettersheim wurde in der Nacht vom 20. auf 21. Juli ein Vor⸗ ſtoß der Franzoſen abgewieſen. Bei der Gelegenheit— und das verdient unter⸗ ſtrichen zu werden— iſt nur ein einziges deut⸗ ſches Flugzeug verloren gegangen. Auch hier haben die Franzoſen alſo wieder ihrer Phan⸗ taſie die Zügel ſchießen laſſen. Auf der Oſtfront haben die letzten Tage keine großen Veränderungen gebracht. Süd⸗ öſtlich von Riga herrſcht im allgemeinen Ruhe. Die brandenburgiſchen Truppen, die ſich dort bei den letzten Kämpfen ſo heldenhaft bewährt haben, wurden vom Kaiſer ausgezeich⸗ net. Die gleiche Auszeichnung erhielten auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz bayeriſche Truppen und die Truppen an der Somme. In den Karpathen aber wüten die Kämpfe auf dem Kamm des Gebirges hin und her. Es ſind dort vorwiegend Kämpfe klei⸗ nerer Abteilungen und ſie ſind auch noch nicht abgeſchloſſen. Zu ernſthafter Beun⸗ ruhigung iſt indes kein Anlaß vor⸗ handen. Die engliſchen Berichte. London, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter meldet amtlich: Bericht des britiſchen Hauptquartiers. Während der letzten 12 Stun⸗ den entwickelte das beiderſeitige Artilleriefeuer regere Heftigkeit. Unſere Schübengräben wurden an verſchiedenen Punkten mit Hand⸗ granaten, Gas und tränenerregenden Gaſen be⸗ ſchoſſen. Sonſt iſt nichts von Bedeutung zu melden. London, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich vird gemeldet: Bericht des Generals Haig. Die Schlacht flammte heute längs der ganzen deutſchen Front von Pozie⸗ res bis Guillemont wieder auf und erreichte einen Grad äußerſter Heftigkeit. Zu einem Ge⸗ fecht kam es bei dem Dorfe Pozieres, wo die Deutſchen mit vielen Maſchinengewehren ver⸗ zweifelten Widerſtand leiſteten. An anderen Teilen der Front war der Kampf ebenfalls heftig. s Es iſt noch lein entſcheidender Erfolg gemeldet. Heute früh eroberten wir ganz Longueval zurück, aber die Feinde ge⸗ wannen den Nordteil des Dorſes abermals. In ühnlicher Weiſe wechſelte der Dorſſaum von Guillemont zweimal. London, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Britiſcher Heeresbericht. Unſere Truppen er⸗ zielten neue Fortſchritte in der Gegend von Pozieres, wo wir eine Anzahl Gefangener machten. Auf der übrigen Front zwiſchen Po⸗ zieres und Guillemont dauertdie Schlacht mit äußerſter Heftigkeit an. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 24. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Sonntag Nachmittag. An der Front der Somme Artilleriekämpfe. Südlich von Soyecourt ſcheiterte nachts ein deutſcher Angriff. Auf dem rechten Maasufer Bombarde⸗ ment im Abſchnitt von Fleury und Kämpfe mit Handgranaten an den Zugängen zu Capelles Sainte—Fine. Bei Epagnes wurde ein deut⸗ ſcher Angriffsverſuch durch Maſchinengewehr⸗ feuer zurückgewieſen. Auf der übrigen Front iſt die Nacht ruhig ver⸗ laufen. Paxris, 24. Jull.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Sonntag Abend. Außer ziemlich lebhafter Beſchießung nörblich der Somme iſt kein wichtiges Ereignis von der ganzen Front zu melden. Flugdienſt. Während des 21. Juli beſchoſ⸗ ſen unſere Flugzeuge den Bahnhof Vigneul⸗ tes und in der Nacht vom 21. zum 22. Juli den Bahnhof von Diedenhofen, wo drei große Brände feſtgeſtellt wurden; ebenſo die Bahnhöfe von Arnaville, Laon—Saint—Ferne. In der Nacht vom 22. zum 23. belegten wir von neuem den Bahnlzof und militäriſche Anlagen von Die⸗ denhofen mit Bomben. Im Laufe dieſer iegerangriffe wurden 115 Bomben abgewor⸗ ſen. Am Morgen des 22. Juli beſchoß eine Gruppe von 12 franzöſiſchen Flugzeugen mili⸗ täriſche Anlagen von Müllheim. Der Bahn⸗ hof und die Kaſernen wurden mit zahlreichen Geſchoſſen beworfen, von welchen die meiſten ihr Ziel trafen. Auf der Rückkehr lieferten un⸗ ſere Flugzeuge einem feindlichen Geſchwader eine Schlacht. Vier deutſche Flugzeuge wurden durch unſere Flieger abgeſchoſſen und zerſchell⸗ ten auf dem Erdbboden. Zwei der Unſerigen landeten in den feindlichen Linien. Geſtern ſchoß ein weittragendes feindliches Geſchütz mehrere großkalibrige Geſchoſſe in Richtung auf Belfort ab. Heute Morgen be⸗ warf ein deutſches Flugzeug die Stadt mit Bom⸗ ben, die nur Materialſchaden anrichteten. Belgiſcher Bericht. Der Tag war auf der belgiſchen Front ruhig. Belgiſcher Bericht vom Sonnabend. Nacht und der Tag war verhältnismäßig ruhig mit Ausnahme in der Gegend von Dixmui⸗ den, wo wir feindliche Batterſen zum Schwei⸗ gen brachten, die ſich ziemlich tätig gezeigt hat⸗ ten. Die belgiſche Artillerie richtete mit Erfolg Zerſtörungsſchüſſe auf feindliche Anlagen bei Het Sqh Bedeutungsvolle Jeichen. ORotterdam, 24. Juli.(Priv.⸗Tel. z. .) Entgegen der ſonſtigen Gepflogenheit der vierverbandsfreundlichen hieſigen Blätter ſchlu⸗ gen dieſe geſtern den fälligen engliſchen und franzöſiſchen Heeresbericht über die Kriegslage an der Sonume nicht an, woraus wohl entnom⸗ men werden darf, daß es um die Sache der Engländer ſchlecht ſtehen muß. Der heutige Bericht aus dem britiſchen Haupt⸗ quartier iſt kurz, gibt aber zu, daß die Eng⸗ länder keine weiteren Fortſchritte machen konnten, da die Deutſchen mit ihren zahlreichen Maſchinengewehren einen hart⸗ näckigen Widerſtand leiſteten. Es wird zu⸗ geſtanden, daß es den Deutſchen gelang, wie⸗ der einen Teil von Longueval zu beſetzen und weiter heißt es, es werde zwiſchen Pozieres Ein Vorſtoß deutſcher Torpedoboote gegen die engliſche Küſte. Berlin, 24. Juli.(WTB. Amtlich.) In der Nacht vom 22, guf 23. Juli unternahmen deutſche Torpedoboote von Flan⸗ dern aus einen Vorſtoß bis nahe der Temſemündung, ohne dort feindliche Seeſtreitkräfte auzutreffen. Bei der Rückkehr ſtießen ſie am 23. Juli morgens auf mehrere engliſche kleine Kreuzer der Au⸗ roraklaſſe und Torpedobootszerſtörer. Es entſpann ſich ein kurzes Artilleriegefecht, im Verlaufe deſſen Trefferwirkungen bei dem Gegner erzielt wurden. Unſere Torpedoboote ſind unbeſchädigt in ihren Stützpunkt zurück⸗ gekehrt. und Guillemont mit wechſelndem Glück ge⸗ kämpft. Die Schlacht dauere fort. Die Seſtaltung der Front. Zu dem Generalſtabsbericht vom 22., in dem die Ereigniſſe nach der engliſch⸗franzöſiſchen Niederlage behandelt werden, wird der Korre⸗ ſpondenz„Heer und Politik“ geſchrieben: In den Kämpfen an der Somme iſt eine Atempauſe eingetreten, da unſere Feinde nach ihrer ſchweren und verluſtreichen Niederlage, welche ihnen ihr„Hauptſchlag“ eingebracht hatte, ganz gegen ihren Willen zu einer Be⸗ wahrung der Ruhe genötigt worden ſind. Es kam im Somme⸗Gebiet nicht zu größeren ein⸗ heitlichen Angriffen. Der„Hauptſchlag“ war zwar ſehr kurz, aber deſto wirkungsvoller, allerdings nicht in dem Sinne der Angreifer. In dieſem Stadium der Schlacht iſt die Frage nach der Geſtaltung der Front bedeutſam. Die franzöſiſch-engliſche Front zu beiden Seiten der Somme hat jetzt nämlich eine be⸗ merkenswerte Form angenommen, an der wir ganz klar mit dem bloßen Auge die Abſichten der engliſchen und franzöſiſchen Heeresleitun⸗ gen ableſen können. Schon vor Beginn der großen Offenſive hatte die Front unſerer Feinde an dieſer Stelle eine gegen die Linie Péronne⸗Combles vorgedrückte Form, die ſich in einem bis in die Gegend von Curlu reichen⸗ den Spitzbogen offenbarte. Dieſer Spitzbogen diente als Ausgangspunkt der Offenſive mit dem bemerkenwerten Ergebnis, daß der früher am weiteſten vorgetriebene Raum jetzt bei Hardecourt am meiſten zurückbleibt, während links und rechts davon ſich zwei ſcharf hervor⸗ ſpringende Spitzen gebildet haben. Die ſüd⸗ liche Spitze endet bei Höhe 97, ſüdlich von Ps⸗ ronne. Sie hat eine größte Tiefe von 7 Km., ungefähr die gleiche Tiefe weiſt die nördliche Spitze auf, die bis Longueval, nordweſtlich von Combles, reicht. Beide Geländeſtücke haben eine ziemlich dreieckige Form, ſodaß die Front⸗ linien von dem Spitzpunkt ziemlich ſteil zur alten Frontlinie abfallen. In dieſen zwei Punkten drängen die beiden Angriffsheere gegen unſere Linien vor, in der Abſicht, hier an zwei Stellen einen unſere Front ſprengen⸗ den Keil zu ſchaffen. Dor Ausgang der Haupt⸗ ſchlacht zeigt ihnen aber, daß dieſe Erwartung ſich nicht erfüllen dürfte. Nun konnten die Engländer nach unſerem Generalſtabsbericht im Raume füdlich von Hardecourt einen ge⸗ ringen Erfolg erzielen. Dadurch iſt die Aus⸗ buchtung, welche ihre Front bei Hardecourt zeigt, einwenig flacher geworden. Montag, den 24. Juli 1916. Badiſche Neueſte—— 90 75 den büro⸗ Krankheit der nicht zi ebfeln iſt— er iſt 5 4„von den ſeit la in licher Mann— de prov 0 9 die Urſack Das wäre natn. Tferne zukünftige Richtung der ik a b⸗ lich ein ſehr wef 155 hängen wir Die von uns angeführten urteilung der Kriſe. die 5 tt zuur 1 ee 5i neuen Männern 5 zu ſagen, ſie ſtramm zu 9 Flotte war geſech ren, iſt ſchon längſt die Urſa V 90 1 ea 5 d und 5 zeigt ſic Ang! worden und umgekehrt.„Die e das 8 155— T 28 256 N des Kabinetts ſind für ſie nicht die tigen Dinge als Vertreter einer eren e, die zuer Der türkiſche Tagesbericht. der geueg poltticchen Richtung“, ve 5 hnlichen Tonart in Anprͤch a Lei hatten, ſind e] Konſtantinopel, 23. Juli.(WTB. J fieee. 0 15 pe wemen e en een e ſive ſo gering geworden, daß Nichtamtlich) Bericht des Hauptauartiers. nig des Kabinetts“ ab. Viel, gut tun in dieſer Beziehumg, zumächſt Zu⸗ 8 eduldig fragen möchte, was„ iff i Euphrat⸗Ab⸗ 9 5 allernächſten Tage dem rückhaltung zu üben und die Taten der.) einen Sinn? Wozu dies An der Irakfront griff im ph 2 Faaner 9 ieene Herten 652 va en, ehn m ſ 5 185 rgießen und die ungeheuren ſchnitt einer unſerer Monitore heftig i 5 i Mden Fiſt es ſoen ch ſtempelt liche er Gewinn von einigen Quadrat⸗ feindliche Monitore au und rief auf einem eine unbekannt, was ſich eigent bereitet: eine 8 habe Boden kann undenkbar an der für Feuersbrunſt hervor. Unſere Freiwilligen„erneuerte“ oder 10 i Rumänien bor der Mobilmachung⸗ iie K age das Geringſte än⸗ d teten einſge! hängt natürlich von dieſer oder jener politiſch 4 unſere Feinde nicht oder gaben vom Ufer aus haiclung ob. De aber die am Auder ſtchenden II Berkin, 24. Jull.(Bon a. Berl. Bürg) 5 ich blind! Einſtweilen[Mann der Beſatzung. Die feindlichen Moni⸗ 3 r dazu berufen ſind, der Politik zeine Auf dem Umwege über Budapeſt find in den 5 nir teen de das bis tore mußten den Rückzug antreten. geben, von der man ſagt, daß ſie letzten Tagen Meldungen gekommen, die die nur feſtſtellen, daß das bis 5 em Sinne eine„neue“ ſein wird, ſo iſt n 5 ſonders kritiſch ſchil eine nis— da ein Durchbruch An der perſiſchen Front und im Ab⸗ zort zu verlieren, daß der Vor⸗ 8 iſt„ 5 25 Möglichkeit liegen dürfte— ſchnitt von K iſt die Lage un⸗ verlangt, daß auch dieſe Män⸗Das iſt ſie ohl in de Die ene e 855 55 7 5 0 8 15 15 8 ner in jeder 65 iſt am Ententediplomatie arbeitet in dieſen Wochen 25 5 ren Infanterietätigkeit veränberk⸗ 85 5 92—5 praktiſchſten, neuen Wein auch in neue Schläuche offenbar ſtärker, denn je und es iſt nicht ge⸗ 9 der Somme zeigt, daß die ligen vertrieben durch kraftvollen Angriff ruſ⸗ zu F5F5FFFF„5„ rade anzunehmen, daß Rumänien fich gegen. 15 „welche Engländer und Franzoſen ſiſche Streitkräfte in der Gegend von Bane Weeee Nachrichten über über den Verſuchern ganz gefühllos zeigen 11 aaben, auch zu einer gewaltigen gegen Oſten. Unſere Truppen ſtießen 35 Kilo⸗ zung der Veränderungem im ruſſiſchen Kabine wird. Dennoch bleibt feſtzuhalten, was mt 7 7 5 8 ieg, liegen in dieſem Augenblick immer noch nicht immer wieder geſagt haben: Die militzz die g ihrer Front geführt haben 7955 meter öſtlich von Rewanduz, 8 Kilometer dies⸗ vor. Wir ſind auf Indizien angewieſen Wir bch dage did für alle ie ˖ 9 75 Mben 5 ſeits der Grenze, auf ruſſiſche Nachhuten, nah⸗ he ſchon das Wort eines Gewährsmame künfligen Entſcheidungen Rumäniens aus⸗ E f ede Wieigsvolt Daligleit men ſie unter heftiges Feuer und Hegeen Ae e der in vielſſchließlich maßgebend ſein. Daß Rumänieh 8 n können. Damit dürfte aber die ihnen ernſtliche Verluſte bei. Um die Flucht ſein Urkel ber Boris Wladimiwgutſch S im Augenblick vor dem Anſchluß an die 11 h keinesfalls als abgeſchloſſen zu, zu erleichtern, warfen die Feinde auf der her dahin zufangnenfaßte:„Jedenfalls liegt in Entente ſtände, braucht man nicht ſümt „Man wird vielmehr erwarten Straße Bekleidungsſtücke, Munition und an⸗ Stiürmer nichts Kriegeriſches und Chaupiniſti⸗ 1 dur eſe Atempauſe nur zur Heran- dere Dinge fort. Vom Kaukaſus und den an⸗ ſches, und er wird der in Rußland aufkommen⸗ 50 800 terer Reſerven dienen ſoll, um ee keine wichtige Meldun den Friedensſehnſucht nicht hindernd in den Wien, 24. en eeeee 85 725 a die a Sidße unſer Heer zu ermakken eren Weamen zeine wizee edung; Weg breten Die Möglichkeit, daß die einer Drattung des Wiener Journals we— 0 n ſich davon überzeugen müſſen, Der Kreuzer„Midilli“ traf am 22. ruſſiſche Politik ſich wieder von dem durch die den vom Präfekten von Oktu Abexander von ſchwe ebenſo wenig jetzt wie bei Juli ſüdlich von Sebaſtopol auf ſtarke feind⸗ Begegnung zwiſchen dem verſtorbenen engliſchen Chirgin Nachrichten von einer bevor, 1 5 5 ffenſtven erreichen werden. liche Seeſtreitkräfte. Dan man der„Midilli“ Kbnige Eduard VII. und dem regierenden Zaren ſtehenden 1 ſind, Heer wird weiter auf der Wacht ſtehen. den Weg abzuſchneiden verſuchte, mußte ſie Nirolai Alerandrowitſch in Reval angebahntes wienzs e 9 5 Neih wird aber dann erfolgen, wenn auch un⸗—1 1 85 e Wege entfernt, erſcheint immerhin gegeben. zu, daß er ſelbſt die Aufträge für die Mobil⸗ Erde ſere Feinde die Ueberzeugung von der Unmög⸗ ſich 4 Stunden lang auf einen Ka in p fgegen Stürmer, der jetzt in dem vielleicht entſcheiden⸗ machung in Händen habe. lichkeit unſere Front zu durchbrechen gewonnen ein neues ruſſiſches Schiff vom Typ„Königin den Abſchnitt des Weltkrieges die auswärtige N Bukareſt, 24. Juli.(Priv. Tel 3. 5 mp haben werden?! Marie“ und 4 Torpedobootszerſtörern, eben⸗ Politik des Zarenreiches übernimmt, ſteht den Nach einer Mitteilung der„Politique ber⸗ ſiage * falls neue Bauart, einlaſſen. Trotz des An⸗ demagogiſchen Machthabern in London weit lautet in eingeweihten Kreiſen, daß demmächſt ñblar 8 arz% umabhängiger gegenüber als Saſonow. Er hat General Michael Ligscu zum Chef des Leiſt Wurde England durch den Krieg griffes und trotzdem die Feinde unaufhörlich ſich wie alle ruſſiſchen Staatsmänner der alten rumäniſchen Genera Iftabe:; Epld eetes 2 9 Verſtärkungen herbeiriefen, durchbrach die Schule, ein geſundes Mißtrauen gegen den alten nannt werden wird. 1000 Nbale Motlerbanſche Gelrant“ ebrinti„Midilli“ dauk der Geſchicklichkeit ihres Füh⸗ 2 in Aſien, der dem ruffiſchen Zaven Bu kareſt, 24. Juli.(Priv.⸗Tel.. B) Fruß 1 Ibhatt m 21. Fuli de⸗ iſchen rers, die feindliche Einkreiſung und kehrte un⸗ 1904 die Japaner auf den Hals hetzte, bewahrt,„La Politique“ berichtet, daß zuverläſſigen mute ee eee e de eee und als gut konſervativer Mann auch auf⸗ Nachrichten aus Jaſſy zufolge der erſte zun mude „Sunday Pictorial“ folgende verſehrt zurück. richbige Begeiſterung verſpürt, wenn er ent⸗ von Rußland att der für Rumänien beſtunm⸗ mach ngen des ehemaligen engliſchen Merine⸗ 8 2 9 ſche blößten Hauptes die vevolutionäre National. ten Munition dort angekommen iſt und mih eine ſeon Ehaact: der elgee aun Die Veründerung im ruffiſchen ue der verbündeten femoſſchen Mepabltd en Wenttton dort dDe liſte pbet, daß 5 9 icht 3—9 5 nöbſiſchen Repu Bukareſt weitergeführt werden ſoll. Impl miſter behaupbet, daß England den Keieg nich Kabinett. mit anhöden mußte. Aus dieſem Grunde iſt es 800 getvolkt habe. Aber wegen der drohenden Hal⸗ doch bedeutſam, daß beiner der libera⸗ Bulgarien⸗ Hoffuungen. 15 tung Oeſterreichs gegenüber Serbien ergriff Eng⸗ Herr Stürmer, der ruſſiſche Miniſterpräſtdent, len vuſſiſchen Politiker ans Ruder 9 uns n betets an Akend des 2c. Futi 10 ke ale hal dauh die Leitung det miswärkigen Geſchäfte gelangt fft* Budapeſt 24 Jult.(Prio⸗Tel Maßregeln, um mit der Flotte bereit zu ſein. übernommen. Ruſſiſche Blätter haben ſchon vos m K 5 Un, 24. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut der Der Sonderberichterſtakter des Peſter Flohb ſa die etmgnahme eaugtonds rav dem fängever Zeit, als die erſten Nachrichten von Kölniſchen Zeitung meldet der Berichterſtatter hatte in Softa eine Unterredung mit den n eee 15 bevorſtehenden Veränderungen im Kabinett in der Times aus Petersburg: Die Ernennung Vizepräfidenten der Sobranje, Momtſchi⸗ Vanen 5 idſdie Preſſe gebracht wurden, der Vernutung des Miniſterpräſidenten Stürmer zum Mini⸗ Lo w, der ſagte: Nichts kann uns mehr tren⸗ gen, Ennhundertungechgig; Alnsdruck gegeben, daß die neuen Männer auch ſter des Aeußern, als Nachfolger von Saſo⸗ nen. Deutſchlands und Oeſterreichs Sieg iſt e Soldaten war das Höchſte, eine neue Richtung der Politik bedeuten würden ankreich— ſelbſt wenn wir auf ſeine jemals erbeten oder erwarbet Alle unſere militäriſchen und Mavimne⸗ hungen mit den franzöſiſchen Sbäben auf der ausdrücklich erklärben und ange⸗ enen Baſis geführt worden, daß das bri⸗ k ſrei ſein müſſe, zu wählen, ob und genblick gekommen ſei. Trotzdem nankreich auf uns; es glaubte, daß es id rechnen könne, nicht füv einen zur Abwehy eines un⸗ Die Franzoſen hatten n Angriffes. So ſchrieb der dem Gedanken eines Friedens mit Deutſchland wenig geneigte Ubro Roſſij in einem Leitartikel vom 14. Juli voller Miß⸗ trauten und Beſorgnis: Im Hauptquartier hat ſoeben eine wichtige Sitzung des Miniſterrats ſtattgefunden. Nach Mitteilungen, die in die Preſſe gedrungen ſind, ſind beſonders die Ernährungsfrage und die Polenfrage erörtert worden. Dieſe beiden Fragen wurden offenbar als unaufſchieb⸗ bar behandelt. Die übrigen Fragen, die noch zur Beſprechung vorgemerkt waren, ſind aufge⸗ ſchoben worden wegen der bevorſtehenden erheb⸗ lichen Veränderungen in der perſönlichen Zu⸗ now wird als ein Vorzeichen auf Einigkeit in der Leitung der inneren und äußeren Ange⸗ legenheiten angeſehen. Im allgemeinen läßt ſich die ruſſiſche Preſſe mit großer Hochſchätzung über Saſonow aus, obwohl die Nowoje Wremja ſeine Fehler ins Licht rückt. Die Auffaſſung in Berlin. JBerlin, 24. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Nähere Nachrichten über den Miniſterwechſel in Rußland liegen einſtweilen hier noch nicht vor. Auch an unterrichteten Stellen weiß man nicht mehr das, was der zenſierte ruſſiſch auch unſer Sieg, wie ihr Untergang auch det unſerige geweſen wäre. Aber wir haben im⸗ mer an den Sieg der Mittelmächte geglaubt, an dem wir jetzt teilnehmen. Bulgarien hofſt, daß der Sieg der Mittelmächte dem Volk und Land Segen und Kultur bringen werde. Bul⸗ garien iſt reich an Naturprodukten und Mine⸗ ralien. Ihm fehlt nur Technik und Geld. Beides muß von Deutſchland ins Land kommen. Die Mittelmächte wiſſen, daß Bul⸗ garien als Bindeglied zum Oſten notwendig iſt. Die Stärke Deutſchlands und Oeſterreichs dedeutet auch die Stärke Bulgariens. ſummenſetzung des Kabinetts. Und eine der ſo⸗ Draht gebracht hat. Vor allem fehlen ei Sofia, 22. Juli.(WTB. Nichktamtlich) genannten„weit verbreiteten“ Zeitungen, die] Mitteilungen darüber, ob wirklich Saſanows Die Sobranje hat das dreimonatige Budget⸗ ——— Dmnneee. *+* Bekämpfung der Schund⸗ literatur. badiſche Regierung hat ſchon der Frage der Bekämpfung der Schund⸗ ihre ernſte Aufmerkſamkeit zugewen⸗ chgreifende Maßnahmen konnten aber gt getroffen werden, da es an der ge⸗ hen Grundlage für ein wirkſames Ein⸗ ten fehlte. Die Beſtimmung in§ 56 Ziffer „Gewerbeordnung, die Druckſchriften vom im Umherziehen ausſchließt, eeignet ſind, in ſittlicher oder religiöſer ing Aergernis zu geben, ermöglichte zumal bei der weiten Auslegung, die die rechung dem Begriffe„Aergernis in ſitt⸗ erbebetviel rt werden konnte. Im ſbehenden Ge⸗ werbe konnten die namentlich für die Jugend unheilvollen, die Phantaſie vergiftenden Schund⸗ ſchriſten unbehindert vertrieben werden. Dieſer Vertrieb iſt in einem außerordentlichen Umfang erfolgt. Der Krieg hat die Rechtslage geändert. Einzelne ſtellvertretende kommandierende Gene⸗ räle machten von den ihnon durch das Geſetz über den Belagerungszuſtand eingeräumten Be⸗ ſugniſſen auch zum Zwecke des Einſchreitens ge⸗ gean die Schundliteratur Gebrauch. Als auch in Baden ein Vorgehen in diefer Michtung in Erwägung gezogen wurde, be⸗ ſtand bhei der Militärbehörde. wie bei den betei⸗ 22— ſtimmung darüber, daß die zu treffenden Maß⸗ nahmen tunlichſt darauf abzuſtellen ſeien, daß nach Möglichkeit das jetzt unter den beſonderen Verhältniſſen, die durch den Krieg geſchaffen wurden, erſolgende Vorgehen auch über den Krieg hinaus Ausſicht auf Erfolg hinſichtlich des erſtrebten Zieles hat, die verderblichen Einflüſſe der Schundliteratur auf das Volk, insbeſondere die Jugend, zu beſeitigen. Es erſchien unter dieſem Geſichtspunkte eine maßvolle Beſchränkung hinſichtlich der durch die Verfügung des ſtellvertretenden kommandieren⸗ den Generals zu treffenden Druckſchriften ge⸗ boten, auch erſchien es angezeigt, die Mitwirkung der Zivilbehörden in den Vordergrund zu rük⸗ ken, indem für die militäriſche Verfügung eine Form gewählt wurde, durch die die Bazeichnung beſtimmter Druckſchriften als Schundliteratur der Zivilbehörde überlaſſen wurde. In gleicher Weiſe wie durch eine entſprechende Verfügung des Oberkommandos der Marken iſt demgemäß durch Bekanntmachung des ſtellvertretenden kommandierenden Generals des XIV. Armee⸗ korps angeordnet worden, daß Druckſchriften, die von dem Großh. Miniſterium des Innern in Karlsruhe durch Bekanntmachung im Gendarme⸗ rieverordnungsblatt als Schundliteratur be⸗ zeichnet werden und die demgemäß auf Grund des§ 56 Ziffer 12 der Gewerbeordnung vom Feilbieten und Aufſuchen von Beſtellungen im Umherziehen auszuſchließen ſind, auch im ſtehen⸗ den Gewerbe nicht feilgehalten, angekündigt, ausgeſtellt, ausgelegt oder ſonſt verbreitet wer⸗ den dürfen. Einer Umgehung der Vorſchrift wird dadurch vorgebeugt, daß die vorſtehend ge⸗ nannten Druckſchriften auch nicht unter ver⸗ ligten Ziwilbehörden, den Miniſterien des In⸗ e de Kultnd und eeee ändertem Titel feilgehalten, angekündigt, ausge⸗ erbetrieb als auch für das ſtehende Gewerbe gilt. dürfen, was ſowohl für Die Liſte, die im Gendarmerieverordnungs⸗ blatt iel ntlicht wird, deckt ſich mit der Liſte, den Verfügung des Oberkom⸗ en zugrundegelegt iſt, ſo daß gen gewährleiſtet iſt, dem hſ. Regierung angeſchloſſen Es wäre ſehr erfreulich, wenn nach und im ganzen Reiche der Kampf gegen die Schundliteratur auf derſelben Grundlage auf⸗ nommen würde, denn noch mehr wie auf ande⸗ ren Gebieten, wird gerade hier der Erfolg durch möglichſt gleichartiges, einheitliches Vorgehen in ein einheitlich 8 ſich auch die Kgl. hat. nach allen Bundesſtaaten am beſten verbürgt. Die Bezirksämter ſind angewieſen, die in Frage kommenden Gewerbetreibenden— Ver⸗ leger, Groß⸗ und Kleinhändler, Straßenhändler, Inhaber von Leihbüchereien— unter Aushän⸗ digung eines Abdrucks Liſte auf das Verbot in ſeinem ganzen Umfang und unter Hinweis auf die Folgen von Zuwiderhandlungen auf⸗ merkſam zu machen. Es wird ſich alſo niemand darauf berufen können, daß er das Verbot nicht gekannt habe. Unter Verbreitung iſt auch das gewerbsmäßige Verſenden durch die Poſt oder auf andere Weiſe, das gewerbsmäßige Verleihen, das unentgeltliche Vertreiben oder Abgeben mit gewerblichen Ne⸗ benabſichten zu verſtehen. Bücher, Zeitſchriften, Zeitungen und ſonſtige Druckſchriften, in denen irgendwie empfehlend auf die in der amtlichen Liſte enthaltene Schundliteratur hingewieſen wird, fallen unter das Verbot. Das Auftauchen von Druckſchriften, die mög⸗ ten ſind, iſt von den Bezirksämtern jeweils dem Miniſterium des Innern anzuzeigen, das als⸗ dann im Benehmen mit dem bebanuten Sach⸗ verſtändigen auf dieſem Gebiet, Prof. Dr. Kar Brunner in Berlin, der in dankenswerter Weiſe ſeine Mitwirkung bei der Erlaſſung der Vorſchriften geliehen hat, prüfen wird, oß die betreffende Druckſchrift in die Liſte aufzuneh⸗ men iſt. Beſonders wichtig iſt eine tätige Mitzvirkung der Schule auf dieſem Gebiet. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts wird demgemäß die Schulbehörden mit den nötigen Weiſungen ver⸗ ſehen, damit etwa in den Händen von Schulkin⸗ dern entdeckte Schundlitevatur ebenfalls nach Möglichkeit unſchädlich gemacht wird. Sehr erfreulich iſt, daß ſich auch in den Kreiſen verſchiedener Verleger, die bisher der Heraus⸗ gabe von Schundliteratur nicht fernſtanden, Be⸗ veitwilligkeit gezeigt hat, künftig ihre Stellung zu ändern. Den Bemühungen des Profeſſors Dr. Brunner iſt es gelungen, die hauptſfächlich⸗ ſten Verleger der vom Dürerbund und von den Jugendſchutzvereinigungen bekämpften Schund⸗ literatur zu einer Vereinigung zuſammenzu⸗ ſchließen, die ſich bereit erklärt hat, im Einver⸗ nehmen mit den Behörden und den Vertretern der Jugendſchutzbemegung die Auswüchſe der Schundliteratur möglichſt zu beſeitigen und Kri⸗ minal⸗ und Detektiwromane bereits freiwillig für die Zukunft aus ihren 5 ausgeſchloſſen hat. Dieſer Umſtand eröffnet beſonders erfreuliche Ausſicht für die Erwartung, daß das Kriegswer licherweiſe als Schundliteratur zu erachten, aber nach wicht in der beit Lae enthatel den Friedensſchluß zum Segen unferes Volleß überdanern wird. ruch zu an wird 4 3 ben der ilig ab⸗ ung? Büro⸗ in den die die Hildern. t. Die Wochen icht ge⸗ gegen⸗ zeigen as wir iliti n ſotpie 8 aus⸗ mänien an die micht zur — n 9 Naf 340 wer⸗ per von evor⸗ uma⸗ Seueral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 8. Seite. Montag, den 24. Juli 1916. proviſorium in dritter Leſung angenommen, ferner den Geſetzentwurf betr. die Regelung der Ein⸗ und Ausfuhr. Um dem Ausſchuß die nötige Zeit zum Studium des Entwurfes zu geben, vertagte ſich das Haus bis zum 1. Anguſt. Griechenland. Leideuſchaftliche Agitation gegen Veniſelos. ORotterdam, 24. Juli.(Priv. Tel. z. .) Aus Athen wird Pariſer Blättern berich⸗ tet, daß in Alt⸗Griechenland ein leidenſchaft⸗ licher Wahlfeldzug gegen Veniſelos begonnen habe. Man beſchuldigt ganz offen die Veniſe⸗ liſten, daß ſie beim Brand von Tatoi die Hand im Spiel gehabt hätten. Auf dieſe Anſchuldi⸗ gung antwortete die veniſeliſtiſche Preſſe mit der Forderung nach einer Klarſtellung durch eine gerichtliche Unterſuchung. Bern, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Der„Temps meldet aus Athen: Der griecht Kriegsminiſter hat den General pulos aus Saloniki nach Athen berufen, mit ihm über die Lage in Mazedonien zu be⸗ vaben. die Erſchöpfung des ſerbiſchen Heeres. Ed. Helſey ſchreibt im„Journal“ vom 16. Juli aus Saloniki: Ich könnte in das Kongert, welches ich ſchon ſo oft in franzöſiſchen Zeitungen gehört habe, ein⸗ ſtimmen und berichten, daß die Serben bereit ſind, mit unwiderſtehlichem Elan ſich auf die Bulgaren zu ſtürzen. Aber ich will lieber die Wahrheit ſagen. Ich habe die Serben geſehen, eine ganze Diviſion, die an die Front zog. Gewöhnlich ſingen ſie auf dem Marſch, jetzt ſingen ſie nicht; langſam und ſchweigend ziehen ſie dahin, mit geſenktem Kopf, automatiſch wie in ihr Schickſal ergebene Tiere, die nur in Bewegung bleiben, weil ſie zu müde ſind, um Halt zu ſuchen. Häufig löſte ſich eine feſhe auf, und die Männer ließen ſich auf die Erde fallen; unter allen Bäumen lagen ſie herum. Wenn wir an den Grenzen ihres Vaterlandes kämpfen, werden ſie ſicherlich nicht zurückſtehen; wenn ſie Monaſtir oder Geygheli ſehen, werden ſie ſingend vorwärts ſtürmen. Aber man muß ſich Har machen, daß dieſe Leute an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit angelangt ſind. Wenn auch keine Epidemien mehr unter ihnen herrſchen, ſind ihre Kräfte doch durch die ausgeſtandenen Leiden unter⸗ graben. Sie können kämpfen, aber es ſind keine Truppen, denen man zu große Anſtrengungen zu⸗ muten darf; außerdem kennen ſie die Methoden des modernen Kampfes nicht. Schon die Ausrüſtung macht ſie ſchwerfällig; ſie tragen den Torniſter wie eine Laſt, der Helm drückt ſie, ebenſo die Stiefel. Seit einiger Zeit ſind ſie geimpft worden; jede Impfung ſchwächt ſie. Mit einem Wort, dieſe Truppen werden ſicher ihre Pflicht und mehr als das tun, aber wir müſſen uns klar werden, daß ihre Kräfte nicht unerſchöpf⸗ lich ſind und daß die Armee nur wertvoll für uns ſein wird, wenn wir ihre Verwendung beſchränken Die„Deutſchland.“ Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Baſler Nachrichten melden aus London, daß ein zweites deutſches Handelsunter⸗ ſeeboot im Long Island Sound öſtlich von Newyork eingetroffen ſein ſoll. Es ſei im Dock von Bridgeport verankert. Das Unter⸗ ſeeboot„Deutſchland“ hätte den Hafen von Baltimore bis zum 22. Juli noch nicht var⸗ laſſen. Weiter melden die Bafler Nach⸗ richten, daß dem Daily Chronicle aus New⸗ Dork berichtet wird, das Handelsunterſeeboot „Deutſchland“ ſei bereits letzten Donnerstag abend nach Sonnenuntergang vollſtändig ge⸗ laden geweſen. Kapitän König hätte am Tag borher überall hin ſeine Abſchiedsgrüße ge⸗ ſchickt mit dem Verſprechen, bald wieder zu kommen. Gerüchtweiſe verlautet, daß die Alliierten auf eine Entfernung von 50 Meilen Unterſeebootnetze gelegt hätten. Ne Erörterung der Kriegsziele. Jreale Garantien. Im„Tag“ hat Profeſſor Hans Delbrück uns auseinandergeſetzt, daß die veale Garantie, die der Friede ſchaffen müſſe, das Unterſee⸗ boot ſet. Kurt Breyſig erteilt auf den eigenartigen Vorſchlag in der„Tägl. Rund⸗ ſchau“ die folgende Antwort: „Ich habe nicht die mindeſten Zuſtändigkeit, ülber die zukümftigen Entwicklungsbahnen des Seekvieges zu ſprechen. Aber da dieſe Dinge ſezt von unabſehbarer Bedeutung für unſere Kkunſt werden, ſo müſſen die allgemeinſten und, man ſollte meinen, handgreiflichſten Folge⸗ dieſe auch von dem leidenſchaftlich an Schickſal unſeres Staates Teilnehmen⸗ den n werden. Die Fachmänner haben her geſprochen: der Admiralſtab unſerer Flotte gat ſelbſt an einem ſo objektiven Ort wie in dem Bericht über die Seeſchlacht am Skagerrak ganz elt wunmißverſtändlich auf die Bedeutungsloſigleit Unterſeewaffe für den großen Hochſeekampf znngedeutet, d. h. für die entſcheidende Forn des nkrieges überhaupt. Und der in Seedingen unterrichtetſte und zülſtändigſte unter unſeren Vubliziſten iſt nicht müde geworden, auf dieſen 0 halt hinzuweiſen und zu betonen, daß dur das Kampſſchiff der Hochſeeflotten die Ent⸗ ſche haben wird. Alles dies ſcheint vergeblich geſprochen. Aber hr noch: der gleiche Publiziſt hat ganz mit Recht erklärt, daß eine Prophezeiung über die Herrſcherſtellung des künftigen Unterſeebootes ſchon deshalb nicht ſtatthaft ſei, weil man nicht im mindeſten abſehen könne, welche Quer⸗ ſprünge die techniſche oder militäriſche Entwick⸗ lung machen könne. Mir ſcheint es, und nur um darauf aufmerkſam zu machen, werden dieſe Zeilen geſchrieben, als hätten die Tatſachen ſchon heute dieſer Warnung vecht gegeben Wir verz lungenen Anlauf 0 gugltte gen, daß dieſes gleiche Techmikum, in den Dienſt Eng⸗ lands geſtellt, jede Unterſeeblockade der bviti⸗ h Deutſchland im ſelben Sinne ße, wie jetzt die engliſche zu unſeren „läht aß. Und das iſt das Ergeb⸗ Ei M53 11 Antd 8 Nur die lönnte unſer dae 8 land in wie ehmen: Hochſee⸗ — gewiß auch hinter den Fronten, daß der der engliſchen Staatskunſt einen einzigen Vorſchlag des deutſche wert erklärt hat: de Freiheit der Meere — mag darin ni bes 8 pielen Fallen, die engliſche dtheit noch jetzt, int hellen Kriege, der deutſchen Gut⸗ und eichtgläubigkeit ſdellen zu können meint. Wer ſchärfer horcht, wird hinter dieſer Erklärung d zitternde Angſt Englands für die Zukunft, für ſeine nunmehr vom Meere ſelbſt her bedrohte Zulumft durchhören. Es iſt die erſte Vorberei⸗ Zulunft durchhöven. Es iſt die erſte Vorberei tung dafür, daß in dem Augenblick, in dem Humanität gezogen werden ſollen, um dann die ganze Welt gegen den Hungerkrieg aufzubteten, den England ſoeben gegen uns erfunden hat und der ihm dann ſelbſt und viel verhängnis⸗ voller als uns droht. Aber welch ein Irvtum, ein Weltreich und ein Staat von tauſendjähriger, zäh gefeſteter Stoß⸗ und Kampfkraft könnte nur mit einem Teil der gegen ihn zur Verfügung ſtehenden Waffen in Schach gehalten werden, noch dazu nach einem Krieg, der alle ſeine alten Jäger⸗ inſtinkte guf das furchtbarſte reizt. Dieſe Schätzung erſcheint freilich nur ebenſo frag⸗ würdig wie die anderen Prophezeiungen des gleichen Ratgebers: von dem Pazifismus des denmächſt von Deutſchland wiederherzuſtellenden und intakt an England zurückzuerſtattenden Bel⸗ giens oder gar von dem endlichen Durchbuuch der — ſo lange ſchon auf dieſe Selbſtoffenbarung wartenden— kriegsfeindlichen Lammesnatur des franzöſiſchen Volkscharakters. Man muß von allen guten Gewalten, die un⸗ ſere Geſchicke lenken, und vom Schwert Hinden⸗ burgs erhoffen, daß unſerem Lande ein Frieden kommen muß, der auf feſteren Stützen als die⸗ ſen mehr als ſchwanken Vorausſetzungen, auf dieſen in Wahrheit ganz irrealen Garantien er⸗ baut iſt. Uebermäßige Preisſteigerung bei Tabakerzeugnißhen. Man ſchreibt uns: Die Bundesratsverord⸗ mung vom 23. Juli v. Is. richtet ſich gegen die übermäßige Preisſteigerung beim Handel mit Nahvungsmitteln und G des bäg⸗ lichen Bedarfs. Sie enthält Strafvorſcheiften gegen Erzeuger und Händler, die für ſolche die Gegenſrände Preiſe fordern, die einen übermäßi gen Gewinn enthalten. In den Kreiſen des Kleinhandels mit Tabakerzeugniſſen beſheht nur vielfach die Anſicht, daß Zigarren und Zigaret⸗ ten nicht als Gegenftände des bäglichen Bedarfs im Sinne der V ung anzuſehen ſeien und ie Verordnung nicht auf die Preis Dieſe Auffa entſche unzutr 3 1+ ich Sinne, ſondern ſern dieſe nur Ge en ſind. ſein, für d täglich ein Bedi friedägung heiſcht ährungsbeivat des Reichs Auffaſſung vertreten. Die Preis ſtellen haben inſolgedeſſen ih Ermittlung von Preiſen für en Bede ich auf niſſe 8 N k. Frage, was U8 zenwärtigen Zei einem übermäßigen Gewinn für Gegenſtände des täglichen Bedarfs zu verſtehen ſei, hat ein ſüd⸗ deutſches Landespreisamt Gutachten von Sach⸗ verſtändigen eingeholt, und iſt daraufhin zut der Auffaffung gekommen, daß in der jetzigen Kriegszeit der Kleinhandel über einen Zuſchlag von 15 bis 20 v. H. zu dem Einkaufspreis und den Betriebsunkoſten nicht hinausgehen dürfſe. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß ein ſolcher Auf⸗ ſchlag bei den infolge des Krieges weſentlich er⸗ höhten Ginkaufspreiſen jetzt auch einen größeren Nutzen vewurſacht, als er bei den niedrigen Friedenspreiſen erzielt wurde. Auch Tabaß⸗ erzeugniſſe in den höheren Preislagen, die vor⸗ wiegend von den begüterben Kreiſen begehrt werden, dürfen nicht mit einem höheren Getvinn⸗ aufſchlag verkauft werden, wie die in niederen Pveislagen, denn Preiswucher iſt nach dem Urteil des Reichsgerichts gegen Aume und Reiche in gleicher Weiſe verboten. Nus Stadt und Land. 990 Mit dem NGün K— teroffizier Heinrich Kaufmann, Sohn von daufmann, Tullaſtraße 18, wegen beſonderer keit vor dem Feinde bei den Kämpfen im * 74 4„„„%%%% 2 ausgezeichnet 2 2 2 2 2 2 2 2 8 2 7 2 Oberarzt Dr. Wilhelm Dreyfus, bei einem bayr. Landwehr⸗Feldlazarett im Elſaß. * Sonſtige Auszeichnungen: Feldwebel Joſef Bechler, der z. Zt. bei einer deutſch⸗türkiſchen Feldfliegerabteilung ſteht und bereits im Beſitze des Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe und des kürkiſchen Halbmondes ift, Wurde jetzt auch mit der großen badiſchen filbernen Verdienſt⸗ medaille ausgezeichnet. Vigefeldwebel Adolf Emil Burger(Teilhaber der Firma Adolf Burger, Breiteſtraße,§ 1,), der ſich ſeit 17 Monaten im öſtlichen Kriegsgebiet be⸗ findet, wurde durch Verleihung der badiſchen ſil⸗ bernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet. Jahresberichte der höheren Schulen. Leſſingſchule. Dem Jahresbericht der Leſſingſchule, Ralgymna⸗ ſtum wit Realſchule, entnehmen wir folgendes: Da Dirketor Dr Blum noch im Heeresdienſt ſteht, war Profeſſor Carl Stein auch im Schuljahr 1915—16 mit der ſtellvertretenden Leitunz der Anſtalt betraut, Der Unterrichtsbetrieb konnte im zweiten Kriegsjahr ungeſtörter vor ſich gehen als im erſten. Mit Beginn des Schuljahrs wurden zu Profeſſoren ernannt und an die Anſtalt verſetzt: Adolf Khein, z. Zt. im Heeres⸗ dienſt, bisher Lehramtsprakttkant am Realgymnaſium in Freiburg, Hermann Rbth, bisher Lehramtsprak⸗ ttkant der Realſchule Radölfzell, Stephan Kaupfer, z. Z. im Heeresdienſt, bisher Lehramtspraktikant an der Hberrealſchule in Konſtanz. Ferner kam zur Anſtalt Profeſſor Karl Bühn, bisher Profeſſor an der hie⸗ ſigen Liſelotteſchule, Gleichzeitig wurden die Lehr⸗ amtspraktikanten Richard Leidner an die Realſchule in Radolfzell, Dr. Haus Eberle an das Lehrerſemi⸗ nar in Merſeburg, Friedrich Stembel an die hieſige Olſelotteſchule verſetzt, Lehramtspraktikant Dr. Lud⸗ wig Marx im Auguſt 1915 zum Heeresdienſt ein⸗ berufen. Mit Wirkung vom 15. November 1915 wurde Lehramtspraktikant Ludwig Kratochvil, z. Zt. im Hee⸗ resdienſt, zum Profeſſor an der Realſchule in Rhein⸗ biſchofsheim ernannt und anſtelle des an die Ober⸗ realſchule in Pforzheim verſetzten Lehramtsprakti⸗ kanten Robert Schrezmann Lehramtspraktlkant Karl Selzle, früher am Realgymnaſtum 1 in Mannheim, zuletzt im Heeresblenſt, mit Dienſtantritt am 25. Ja⸗ nmuar d. Is, der Anſtalt zugewieſen. Als Lehramts⸗ praktikant Kaſpar Stadler zum Heeresdienſt einbe⸗ rufen wurde, nahm dafür Profeſſor Karl Drös, der aus dem Heeresdienſt entlaſſen wurde, am 28. Fe⸗ bruar d. Is. ſeinen Unterricht wieder auf. Solange Muſiklehrer Eckert im Heeresdienſt ſtand, war der aus dem Heeresdienſt entlaſſene Reallehrer Sttefel zugewteſen, der nachher wieder an die hieſige Ober⸗ realchule zurückkam, aber mit einigen Stunden auch noch an der Anſtalt beſchäftigt blieb. Viermal wurden im Laufe des Schuljahres unter Vorſitz des ſtellvertretenden Direktors außerordent⸗ liche Reifeprüfungen vorgenommen, in denen ſich 5 Oberprimaner(2 Fahnenfunker und 3 Landſturm⸗ pflichtige) das Reifezeuguis exwarben Die ordent⸗ liche Reifeprüfung fand am 4. Juli unter Vorſitz des Geh. Hofrats Profeſſor Dr. Naumann von der Uni⸗ verſität Heidelberg ſtatt. Die ſämtlichen noch übrigen 15 Oberprimaner, darunter 3 Mädchen, erhielten das Reifezeugnis. Alle Schüler der Anſtalt beteiligten ſich an der Nagelung des Eiſernen Rolgnd, wozu Ge⸗ neralkonful Smreker einen namhaften Beitrag ſpen⸗ dete. Für die Kriegsanleihe zeichneten die Schüler durch die ſtädtiſche Sparkaſſe über 30 000 Mark. Auch als Krankenträger waren wieder mehrere Schüler tätig. In der Kriegsbuchwoche wurden etwa 420 Bände und viele Zeitſchriften geſpendet. Außer der einfachen Begehung der üblichen patriotichen Feſttage wurden mehrere Stegesfelern abgeßaten. Selt den Kämpfen um die Lorettohöh am 4. März 1915 wird Lehramts⸗ praktikant Dr. Hans Albert vermißk. Am 1. Juli 1916 fand Profeſſor Hermann Specht, Leutnant d.., den Heldent 13 Schüler, die wärend der Kriegszeit die Schule verlaſſen haben und in den Heeresdienſt eingetreten ſind, erhielten das Eiſerne Kreuz. Die Auſtalt hatte auch den Tod zweier braver und hoff⸗ nungsvoller Schüler zu beklagen, des Sextaners Kuüguſt Jung und des Unterſekundaners Georg Jöſt. Der vorſchriftsm re Lehrſtoff wurde der Hauptſache nach in allen Klaſſen erledigt. Freilich zeigte ſich hie und da die Nachr ung des häufigen Lehrerwechſels im erſten Krief Auch waren die hohe Schitler⸗ 5 ne tund die mit dem Kylege zu⸗ zrungen, beſonders die ver⸗ min lner Fächer, einer gründ⸗ lichen ve Wiederholungen befeſtigten Efnprägung des Lehrſtoffes nicht günſtig. Der Lehrkörer der Anſtalt ſetzte ſich an Pfing⸗ ſten 1916 aus 27 etatmäßigen, 11 außeretatmäßigen und 11 Religionslehrern zuſammen, wovon 18 im Heeresdienſt ſich befanden. Die 13 Abiturienten be⸗ t f de Berufe zu ergreifen bezw. zu je 2 Kaufmann und Offizier, t, Naturwiſſenſchaften, Ehe⸗ niittags 8 Uhr, verſammeln ſich die Schüler zur Er⸗ öffnung des Schulfahres in der Turnhalle. Die öf⸗ fentlichen Prüfungen und die öffentliche Schlußfeier fallen in dieſem Jahhre aus. Oberrealſchule. Dem Jabresbericht der Oberrealſchule in Manu⸗ beim uit Handelsrealſchule cumehmen wir folgen⸗ des: Im Schullahr 1915—10 mußte die Anſtalt vier weltere Namen auf die Ehvemtafel fetzen: Lehramt, pratutraut(Probetandidath paul Koch, lange vermißt, iſt als gefalleu feſtgeſtellt Der Abtturient des Jahres 1914 Fritz Schwabe und zwei Schuler, die, eben aus Sberſetunda und Unterprima verſetzr, bei Ausbruch Des Krleges zu den Gahnen geerlt waren, Paul Vap⸗ pert und Karl Waßpl, bhaben ihr Leben fur das Vater⸗ zaud gebaſſeu. Die Lehramtsprattilauten Dr. Buch⸗ maun, Dr. Becht, Quenzer und Hermaun Müller er⸗ Warben das Eiſerne Kreuz; Dr. Bachmann, deſſen Heldentod nach Fertigſbellung dess Jahresbevichts die⸗ ſer Tage bebaunt wurde, erhielt außerdem das Rit⸗ terkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen. Bei bder Fortdauer des Krieges urußte ſich die Anſtalt wieder mit der Leſſingſchüle zu die Beuutzung des Gebäudes au der Gutenberg⸗ traße teilen. Die Zahl der Wochewſtunden kounde int Laufe des Jahres in Klaſſe IV von 24 auf 25 er⸗ höht werden im übrigen blieb ſie die nämliche wie im Vorjahr. Zwei Pvofeſſovenſtellen, die für die neu zu errichtende Realſchule bewilligt waren, wurden einſtweilen der Oberrealſchule zugeteilt und auf 18. September 1915 beſetzt. So traten die Profeſſoren Vinzens Mülbert(vorher in gleicher Eigenſchaft am Roalgymnaſtum in Weinheim) und Friedrich Kühnle (vorher Lehramtspraktikaut am hieſigen Realgym⸗ wnaſtum in den Lehrkörper ein; dafür ſchieden dle Lehramtspraktikanten Pfülb und Dr. Hall aus, der eine kam an das Vorſeminar in Villingen, der au⸗ dere an die Realſchule in Triberg. Gleichzitig wusde Lehramtspraktikant Dr. Leupold(damals im Hec⸗ resdienſt)h zum Profeſſor an der hieſigen Liſelotte⸗ ſchule ernaunt. Die Rückkehr von Prof. Klatber, der einen Monat militäriſch in Anſpruch genommen war, und die Wiederaufnahme der Tätigkeit durch Prof. Dr. Scharf, der längere Zeit durdch Krankheit dienſt⸗ verhindert war, machte eine Neuordnung der Stun⸗ denverteilung nötig. Für den zum Heeresdienſt ein⸗ berufenen Prof. Kolb wurde als Vertreter Lehramts⸗ ppaktikant Quenzer von der Realſchule in Wlesloch zugwieſen. Als Prof. Mülbert ebenfalls eingezogen wupde, konnten ſeine Stunden dem Neallehrer Stiefel übertragen werden, der, am 18. Febr. d. J. ſeinem bürgerlichen Berufe zurückgegeben, einſt⸗ weilen an der hieſigen Leſſingſchule verwendet wor⸗ den war und dort auch weiterhin wöchentlich 4 Stun⸗ den erteilte. Im Laufe des Schuljahres mußten ein Schüler der Unterprima und acht Schſtler der Ober⸗ prima infolge Aufrufs ihrer Altersklaſſe in das Heer eintreten; 3 Schüler der Oberprima wurden als Fahnenjunker angenommen. Für die abgehenden Oberprimaner wurden viermal außerordeutliche Reifeprüfungen abgehalten, Einer außerordentlichen Schlußprüfung unterzogen ſich fünf Schüler der Unter⸗ ſekunda der Handelsrealſchule. Die üblichen Schul⸗ ferien wurden möglichſt einfach gehalten Der Lehrkörper der Anſtalt ſetzte ſich aus 30 etckttsmäßigen, 11 außeretatsmäßigen und 8 Neben⸗ und Hilfslehrern zuſammen, von denen 12 militäriſch in Anſpruch genommen waren, Nach der Ueberſicht ütber die Schülerzahl betrug die Geſamtzahl 776, der Stand am Ende des Schuljahres 687. Von den 776 Schitlern, wovon 9 Mädchen, waren 440 evangeliſch, 263 katholiſch, 3 altkatholiſch, 56 isrgehltiſch, 14 gehör⸗ ten ſonſtigen Bekenntniſſen an. Badener waren 580, ſonſtige Reichsangehörige 238, Reichsausländer 8, Am Schulort hatten dauernden Wohnſitz 704, von aus⸗ wärts waren in Verpflegung gegeben 24, von aus⸗ wärts beſuchten täglich die Schule 48. Das neue Schulfahr beginnt am Dienstag, den 12. September. Am Donnerstag, den 14. Sep⸗ tember, nachmittags 3 Uhr, verſammeln ſich alle Schüler in der Turnhalle der Leſſingſchule zur Er⸗ öffnung des Schulfahres. Die öffentleche Schluß⸗ feter findet am Freitag, den 28. Juli, nachmittags 4 Uhr in der Aula des Realgymnaſiums ſtatt. „. 8. 16. 12.01“.„Die in der Nacht vom 81. Juli zum 1. Auguſt um 12 Uhr 1 Minute und ſpäter eingelieferten Sendungen uſw. unterliegen der Reichsabgabe.“ So hat unbarmhertzig der Staatsſekretär des Reichspoſtamts in ſeinem Ausführungserlaß zum Geſetz über die außer⸗ ordentliche Reichsabgabe bei den Poſt⸗ und Tele⸗ graphengebühren beſtimmt. Dem deutſchen Brief⸗ ſchreiber iſt alſo keine Zeit gelaſſen, ſich im Laufe des 1. Auguſt in die Notwendigkeit, die Poſtkarte mit 74 Pfeunig und den Brief mit 7½ oder 15 Pfennig freizumachen, zu finden; mit dem Gloclen⸗ ſchlage 12 Uhr, der den 1. Auguſt 1916 einlettet, muß er ſich auf die Halbe⸗Pfennig⸗Wirtſchaft ein⸗ ſtellen. Um ſeinem Dekret noch beſonderen Nach⸗ druck zu verleihen, wurde beſtimmt, daß alle Haus⸗ briefkäſten der Poſtanſtalten und die Briefkäſten der Bahnpoſten, ſoweit Unterbeamte im Dienſt find, um 12 Uhr nachts außergewöhnlich zu leeren ſind. Wer alſo bis dahin nicht ſeinen Vrief in den Kaſten geſteckt und ſeine Sendung nicht nach der neuen Ordnung freigemacht hat, der vertraue ſeinen Brief nicht den Hausbriefkäſten eines Poſt⸗ amts oder einer Bahnpoſt an; es muß ſonſt die Strafe für unzureichende Frankjerung aszahlt wer⸗ den, die allerdings in den Monaten Auguſt und September im Freimachen nach den alten Sätzen nur das fehlende Porto unter Abrundung elwaiger Bruchpfennige nach oben umfaßt. Da jedoch nicht alle Briefkäſten des Reiches am 31. Juli um 12 Uhr nachts geleert werden können, ſo ſind Sendun⸗ gen aus Briefkäſten, aus denen um Mitternacht die Briefe und Karten nicht genommen 555 bei der erſten Leerung am 1. Auguſt nicht als unzu⸗ reichend freigemacht anzuſehen, wenn das der Reichsabgabe entſprechend erhöhte Porto auf ihnen ſich nicht befindet. Die neue Ordnung umfaßt in der Hauptſache alle Sendungen, auch die von Staatsbehörden abgeſandten, für die Portopauſch⸗ ſummen vereinbaxt ſind. Es hat es alſo der Fis⸗ kits hier nicht beſſer als der gemeine Mann. Frei hleiben dagegen, abgeſehen von den beſonderen Ausnahmen, Sendungen, die an Angehörige des Heeres und der Marine gerichtet ſind oder von ihnen herrühren, wenn ſie bisher Porto, und Gebührenvergünſtigung genießen, insbefondere alſo Karten und Briefe, ſowie Privattelegramme zwiſchen Feldheer und der Heimat. * Kriegsunterſtützungen ſind kein Gehalt. Auf dieſen Standpunkt, der in der erſten Kriegszeit viel umſtritten war, hat ſich jetzt auch das Ober⸗ ſchiedsgericht für Angeſtelltenverſicherung in einer onalbkonomie. Nach der lerzahl betrug die Ge⸗ t. 8 rd am Ende des Schulfahres 776. Von den 81 hitlern, unter denen ſich 7 Päd⸗ chen befanden, waren evangeliſch 499, katholiſch 203, alt en Beken i ets waren 1 le 12 ember, vor⸗ grundſätzlichen Entſcheidung g Es erkannte dahin, daß für Kriegsteilnel hörige der Arbeitgeber einen! Gehaltes als Unterſtützung während Krieges weiterbezahlt, Veiträge nach dem Verſicherungs⸗ Angeſtellte nicht zu entrichten ſind, auch i ht um volle Kriegsmonate handelt. 5, die e Spruchinſtang, Stroitklage die im Sinne des§ 1 Abf. Oberſchiedsgericht iſt dem ſoweit e 97. 775 5 U gat Buing als„ betrachtet. 3 VGfA. Montag, den +. Seite. Seueral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) öck ſchichtlich eiiee 9 zerhä fung der Bewachung der ſchwediſchen Küſte: 2 möchten. Aus dem geſchichtlichen Teile der Denk⸗ eine g der ſeitheri fung der Bewachung ſch E: 0 2 0— 0 gelch 2. 8 1Ke Dienstag, 25. Juli gelten folgende Marken: ſchrift geht hervor, daß der Anlaß zur Gründung Zur le und ſicheren Dieſer Beſchluß der Regierung zeigt, daß die Kartoffeln: Für fünf Pfund Kartoffeln die Kar⸗ einer Stadtſparkaſſe vom damaligen chtsnotar mit hkartoffel n if Regierung ernſt entſchloſſen iſt die wiederhol⸗ toffelmarke 5. Kartof orgung der Antrag auf 8 8 Brot: Für 750 Gramm die Marke 1 der neuen Brotkarte.— Für 750 Gramm Brot oder 500 Gramm Weizenbrotmehl(das Mehl jedoch nur bei Bäckern) die Marke F 6. Mehl: Für je 150 Gramm die Marke F 4 der gelben allgemeinen Lebensmittelkarte und die Mehlmarke der Brotkarte. Butter: Für je 25 Gramm die Marken 60 bis 66 der Butterkarten(gilt ſchon ab Samstag). Fett:(Schweinefett oder Feintalg oder Margarine) für je 25 Gramm die Marken A 8, G 1, G 2, 3 und G4. Grieß: Für 150 Gramm die Marke F 1. Erbſen: Für 150 Gramm die Marke F 5. Bohnen: Für 150 Gramm die Marke F 2. Graupen: Für 150 Gramm die Marke F g. Zucker: Für je 250 Gramm die Zuckermarke 1, 2 und 3. Für 200 Gramm die Zuckermarke 4. Feinſeife: Für je 50 Gramm die Seifenmarken 1 und 2. Waſchſeife, Seifenpulver oder andere fetthaltige Waſchmittel: die Seifenmarken 3 bis 6. Eier: Für je ein Ei die Marken B 7 und die Eiermarken 1 und 2(24 Pfg. das Stück). Städtiſches Lebensmittelamt. nicht beigetreten und zwar mit folgender Begrün⸗ dung: Ein Entgelt wird nur dann entrichtet, wenn eine Gegenleiſtung des Dienſtverpflichteten gewährt wird. Von einer ſolchen iſt hier keine Rede. Sie kann auch nicht etwa darin erblickt werden, daß der Angeſtellte dem Dienſtherrn ſeine Arbeitskraft für die Zeit nach dem Kriege zur Verfügung hält. Denn darauf kommt es dem Dienſtherrn in der Regel gar nicht an. Die Zahlungen an die Ehe⸗ frau des Angeſtellten ſind freie Leiſtungen, die in der Form von Teilen des Gehaltes als Unterſtützungen gezahlt werden, um der Familie des Angeſtellten das Fortkommen in der ſchweren Kriegszeit zu erleichtern und ſie vor Not und Ent⸗ behrung zu ſchützen. Aus ſolchen Beweggründen gewährte Zuwendungen ſind nicht als Gegenlei⸗ ſtung, ſondern als Unterſtützung zu betrachten. Damit entfällt auch für die in Betracht kommende Zeit die Beitragspflicht zur Angeſtelltenverſicherung. Aufſtellen des Getreides. Seitens des Heidel⸗ berger Bezirksamtes ſind 1500 Merkblätter über das Aufſtellen des Getreides unter die Land⸗ wirte des Bezirks verteilt worden. Gleichzeitig werden im Begzirke drei Kurſe veranſtaltet, in denen die Landwirte von Kreisackerbauinſpektor Kreußz Unterricht im Aufſtellen des Getreides erhalten. Der gleiche Unterricht wird ſänitlichen Gefangenen⸗ kommandos erteilt. Das Aufſtellen des Getreides in Puppen bei Roggen, Weizen und Spelz und in Stiegen bei Gerſte und Hafer iſt für die Sicherung Anſerer an und für ſich guten Ernte von der aller⸗ größten Bedeutung. Es ergehl daher die Auffor⸗ derung an die Landwirte, alles Getreide aufzuſtellen und keinen Halm auf den Boden zu legen. 22 vergnügungen. “ Das Kafferhaus„Hohenzollern“ wird in einer Beſprechung durch die Fachzeitſchrift„Der Artiſt“ als das eleganteſte in ganz Süddeutſchland und als eine allererſte Sehenswürdigkeit der Stadt bezeich⸗ net. Es wird ferner hervorgehobon, daß der Direk⸗ tor des Unternehmens, Herr Gerla ch, die ſchwie. rige Aufgabe, den Wünſchen der Gäſte in jeder Weiſe gerecht gu werden, in allerbeſter Weiſe zu löſen verſteht. Entſprechend der Aufmachung und dem wirtſchaftlichen Betriebe müſſen, ſo wird wei⸗ ter ausgeführt, aber auch die gebotenen muſikali⸗ ſchen Genüſſe ſein, welche mit dazu beitragen müſſen, das beſſere und beſte Publikum, welches hier verkehrt, zu befriedigen. Und daß dieſes in vollſteut Maße ebenfalls geſchieht, dafür bürgt uns der Name des vorzüglichen Dirigenten, des Herrn Kapellmeiſters Erkinbölling, der in bielen Großſtädten, zuletzt in Berlin am Kurfürſten⸗ damm, ſich bereits als tüchtiger und feinſinniger Dirigent einen Namen gemacht. Auch für mich war es, als ich am Montag den 17. Juli das Kon⸗ zert beſuchte, wieder einmal ein wirklicher Kunſt⸗ genuß, den Weiſen des vorzüglichen Orcheſters zu lauſchen. Der Dirigent ſelbſt zeigte ſich von ſeiner beſten Seite, auch als vorzüglicher Sologeiger. Das bon ihm geſpielte, überaus ſchwierige Solo für Violine von Greißler war eine Meiſterleiſtung, welche jedem großen Konzertſaal Ehre gemacht hätte. Und auch die Orcheſterſtücke, ſo Tiefland von d Albert, die Oberon⸗Oubertüre, Mignon, das reigzende„Ballgeflüſter“ uſw. gelangten zu vorzüg⸗ lichſter künſtleriſcher Wiedergabe und zeigten, daß auch ſämtliche Mitglieder des Orcheſters auf der Höhe ſind. Nus dem Großherzogtum. We inheim, 22. Juli. Die hieſige ſtädt. Sparkafſe, die ſeit 1912 in eine Bezirksſpar. kaſſe umgewandelt iſt, begeht im Jahre 1916 das Jubiläum des 50 jährigen Beſtehens. In dem Kriegsjahr 1866 gegründet, muß die Kaſſe ihren 50. Jahrestag in der Zeit des größten Völker⸗ krieges begehen. Die erſte Einlage mit 145 Gul⸗ den erfolgte am 22. November 1866 für eine Vor⸗ mundſchaft. Innerhalb des 50jährigen Beſtehens wurden rund 26 000 Sparbücher ausgegeben, von denen etwas über 12000 noch im Verkehr ſind, während die andern 14000 Stück durch Rückzah⸗ lung der Guthaben wieder eingelöſt wurden. Nach dem Kriege 1870/71 trat eine bemerkbare Steige⸗ rung der Einlagen und der Geſchäfte zutage. Das int Jahre 1892 exworbene Sparkaſſengebäude wurde von der Bezirksſparkaſſe zum Anſchlag von 60 000 M. übernommen. Die Zahl der Einleger von Sparguthaben erhöhte ſich ſeit 1870 von 457 auf 12 173, das Guthaben der Einleger von 135 263 Mark auf rund 18 Millionen Mark, das Reinver⸗ mögen von 5888 M. auf 911431 M. Der Kaſſen⸗ umſatz der Bezirksſparkaſſe Weinheim betrug im Jahre 1915 rund 28,4 Millionen Mark. An Heim. ſparkaſſen der Bezirksſparkaſſe ſind heute über 1500 Stück im Umlauf. Zur Erinnerung an das 50jährige Jubiläum gibt der Verwaltungsrat ſo⸗ eben eine Denkſchrift heraus, in deren Vor⸗ wort dem Wunſche Ausdruck egeben wird, daß die Grether gegeben wurde, der auch de des erſten Verwaltungsrates wurde. führt Bürgermeiſter Dr. W̃ zur Zeit durch Dr. Friedrich Karl Freudenberg im Vorſitz vertreten wird. * Wiesloch, 24. Juli. Zu dem Brand⸗ unglück in den Fabrikgebäuden der Tonwaren⸗ Induſtrie.⸗G. Wiesloch tragen wir lt.„Hei Tagbl.“ noch nach, daß das Feuer den alten und den Hauptbau der Fabrik mit ſämtlichen Ein⸗ richtungen zerſtörte. Nur die Umfaſſungsmauern ſtehen noch. Der Sachſchaden dürfte 1 Million Mark überſteigen. Die Fabrik wurde 1897 von der Tonwaren⸗Induſtrie Wiesloch m. b. ins Leben gerufen und im Jahre 1900 mit einem Uebernahmepreis von 765 000 M. von einer Aktien⸗ geſellſchaft mit einem Kapital don 1 750 000 M. übernommen. Die Fabritgrundſtücke umfaſſen etwa 318 799 Quadratmeter Fläche. In den t Jahren verteilte die Geſellſchaft 6 bis 8 Prozen Dividende. Die Befürchtung, daß durch das Groß⸗ feuer Arbeiter beſchäftigungslos werden, beſtätigt ſich nich!. oc. Tauberbiſchofsheim, 24. Juli. Am heutigen Montag ſind 50 Jahre verfloſſen ſeit dem Gefecht um die Tauberlinie. Württembergiſche und preußiſche Truppen kämpften damals gegen⸗ einander. Die Württemberger verloren dabei geen 500 Mann, die in einem Maſſengrabe an der alten Straße nach Würzburg ruhen. König Karl l. von Württemberg ließ den gefallenen Helden ein Denkmal exrichten, das am Jahrestag 1867 ein⸗ geweiht wurde. Maſſengrab und Denkmal werden alljährlich am 24. Juli mit Kränzen geſchmückt. oc, Karlsruhe, 24. Juli. Im Dienſt des Vaterlandes iſt Obermaſchineninſpektor Wilhelm Aees geſtorben. Er war vor Beginn des Krieges Obermaſchineninſpektor bei der Generaldirektion der Bas ſchen Staatseiſenbahnen und hatte ſich dann freiwillig zum Heeresdienſt gewieldet. Er wurde nach Niſch zur bulgariſchen Eiſenbahndirek⸗ tion und ſpäter nach Uesküb verſetzt, wo er einer tückiſchen Krankheit erlegen iſt. Obermaſchinen⸗ inſpektor Rees ſtand im Alter von 44 Jahren und ſtammt aus Broggingen; er war 1894 in den badiſchen Staatsdienſt eingetreten und ein hoch⸗ befähigter Beamter. oc. Baden⸗Baden, 23. Juli. Der türkiſche Finanzminiſter Djavid Beh und Exz. Nouri Bey ſind hier eingetroffen. * Pforzheim, 23. Juli. Nachdem ſich jetzt der Umfang des Brandes im ſtädtiſchen Schlachthof überſehen läßt, werden dadurch die ſchon gemeldeten Ziffern über den Schaden an⸗ nähernd beſtätigt. Ueber die Brandurſache iſt auch jetzt noch keine Klarheit möglich. Der Anſicht, daß Kurzſchluß vorliege, wird von den Beamten des Elektrizitätswerks, da die Sicherungen unbeſchä⸗ digt waren, widerſprochen. Eher iſt noch an ein Warmlaufen von Lagern zu denken. Die Stadt⸗ gemeinde wie die Metzgermeiſter erleiden, da ſie für alle eintretenden Fälle verſichert ſind, kaum einen geldlichen Nachteil. Zu beklagen iſt aber unter allen Umſtänden die Entwertung und Un⸗ brauchbarkeit ſo wertvoller Nahrungsmittel für den menſchlichen Gebrauch, da eine immerhin nicht un⸗ meſentliche Gewichtsmenge von Fleiſch nur noch für Hundefutter und zur gewerblichen Fettverar⸗ beitung brauchbar ſein dürfte. Größere Vorräte von Rind⸗ und Schweinefleiſch konnten jedoch, von Rauch und Ruß befreit, auf die Freibank gebracht werden. Der Stadtgemeinde ſteht noch ein folcher Viehvorrat zu Gebot, daß von der auf den Kopf der Bevölkerung entfallenden Menge nichts gekürzt zu werden braucht. oc. Haslach i.., 22. Jult. Beim Spielen auf Baumſtämmen, die im Weiher eines Säge⸗ werks lagen, fielen mehrere Kinder in das Waſſer. Alle konnten ſich retten bis auf ein 7jähriges Mäd⸗ chen, das unter einen Stamm geriet. Auf die Hilferufe eilte ein im Eiſenwerk der Firma W. Haiß hier beſchäftigter gefangener Franzoſe herbei, durchſchwamm den Fabrikkanal und eilte zur Un⸗ fallſtelle, wo es ihm gelang, das in Lebensgefahr ſchwebende Kind zu bergen. oc. Freiburg, 24. Juli. Beim Pflücken von Lindenblüten ſtür zte ein lediger Privatmann aus 5 Meter Höhe ab und zog ſich einen Schädel⸗ bruch und einen Bruch der Wirbelſäule zu. oc. Emmendingen, 23. Julj. Beim Bahn⸗ übergang in Riegel wurde ein Fuhrwerk der hieſi⸗ gen Greifenbrauerei von einem Güterzug über⸗ fahren, wodurch beide Pferde getötetk wurden. 855 Der Fuhrmann konnte ſich durch Abſpringen vom Wagen retten, der zum Teil zertrümmert wurde. Ein Verſchulden Dritter liegt nicht vor. Pfalz, heſſen und Umgebung. Brücken, 24. Juli. Zu Tode geſtürzt iſt der 60 Jahre alte Ackerer Karl Becker von hier, indem er bei landwirtſchaftlichen Arbeiten von der Obertenne ſeiner Scheune abſtürzte und ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, nach zwei Stunden ſtarb. Kommunales. * Baden⸗Baden, 23. Juli. Der Stadt⸗ rat hat die Benutzung des Büttenquelle⸗ Radium⸗Emanatoriums für die Kriegs⸗ dauer Militärperſonen zu um die Hälfte ermäßigten Preiſen geſtattet.— Aus dem Nachlaß der Frau Julie Gerſon⸗Liebermann iſt der Stadt⸗ gemeinde für die Städtiſchen Sammlungen eine Anzahl wertvoller römiſcher Funde geſchenkweiſe überlaſſen worden.— Zufolge der neuen Regelung der Eierverſorgung durch Herabſetzung des zuläſſigen Wochenverbrauchs für Nichtſelbſtverſorger auf zwei Stück iſt angeordnet worden, daß auch inbezug auf die Anrechnung der eingelegten Eiervorräte eine Anpaſſung an die Vorſchrift eintritt, derart, daß Vorräte von mehr als 70 für den Kopf vom 1. Oktober, kleinere Vorräte vom 1. Dezember an durch Einzug der Eierkarten aufzurechnen ſind.— Die Fett⸗ und Oelverſorgung iſt ausſchließlich von der Stadtgemeinde übernommen worden; das hier er⸗ zeugte und zu Handelszwecken eingeführte Speiſe⸗ fett aller Art(Rohfett vorläufig ausgenommen) und Speiſeöl darf nur noch durch die Verkaufs⸗ ſtelle und deren Zweigſtelle abgegeben werden in der bekannt zu gebenden, 125 Gramm für 14 Tage auf den Kopf nicht überſteigenden Menge und iſt von Erzeugern und Händlern an das Verkehrsamt abgulteſern. ettſtein den Vorſitz, der unmittelbaren Belieferung in der lar Weiſe aus Orten des Bezirks Raſtatt geſtellt worden; der Antrag iſt ergebnislos geblieben, jedoch eiſung ergangen, aus dem Kommunalver⸗ in erſter Reihe und vorzugsweiſe tadt zu beliefern. Aus bem Mannheimer Kunſtleben. Orgelandacht. Das Programm der heute Montag, 24. Juli, abends 49 Uhr, in der Chriſtuskirche ſtattfindenden Orgelandacht enthält in abwechslungsreicher Aus⸗ wahl Werke von J. S. Bach und ſeines berühmten Vorgängers Dietrich Buxtehude. Mitwirkende ſind Fräulein Johanna Bueß ttgart(Alt) und Herr Ottomar Voigt⸗Mannheim(Violine]. Die Variationen von A. Landmann, deren Vortrag bei der vorigen Orgelandacht durch blötzliches Verſagen des elektriſchen Stromes unte hen werden mußte, werden in einer der folgenden Orgel⸗ andachten widerholt. Eintritt frei. Zum Schluß Kollekte zum Beſten der Kriegshilfe. Letzte Meldungen. Die Schlacht an der Somme. Indier und Südafrikaner an der Somme. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie der Neue Züricher Tagesanzeiger aus London meldet, haben in den letzten Kämpfen nördlich der Somme auf engliſcher Seite wiederum in⸗ diſche Infanteriſten als Sturmtrup⸗ pen teilgenommen. Auch der ſüdafrika⸗ niſche Truppenkontingent iſt in den Kampf gekommen. Die Kämpfe in Deutſchoſtafrika. London, 24. Juli.(WTV. Nichtamtlich.) Amtliches Telegramm aus Oſtafrika vom 21. Juli: General Smuts meldet: Die feindlichen Streitkräfte, die ſich bemühten, die Verbindun⸗ gen nach Weſttango zu ſtören, ſind füdwärts über den Panganifluß getrieben. Muheza und Amani wurden beſetzt. Die Umſambara⸗Eiſen⸗ bahn iſt jetzt vollſtändig in unſerem Beſitz. Sie wird ausgebeſſert. Das belgiſche Kolonialamt meldet: Am 28. Juli fand eine ſtarke feindliche Abteilung, die durch die Beſetzung des Gebietes von Bukoba und Karagas ſeitnes der Briten vertrieben worden war, ihren Rückzug, durch eine bel⸗ giſche Abteilung unter Major Rouling in der Nähe von Duſira⸗Jambo am Südweſtrande des Viktoriaſees verſprengt und ergriff nach einem heftigen Kampfe, in dem eine große An⸗ zahl Deutſchen getötet oder gefangen wurden, auf Mariahilf die Flucht. Sie wurde dichtauf verfolgt. Der Befehlshaber der deutſchen Ab⸗ teilung, Gudovius, befindet ſich unter den Ge⸗ fangenen. Am Südufer des Viktoriaſees fan⸗ den unſere Streitkräfte, die den aus Mwanza entwichenen Feind verfolgten, die deutſchen Dampfer„Mwanza“ und„Otto Heinrich“ nahe am Südende des Stuhlmannſundes ver⸗ ſenkt. Die deutſchen Schiffe können leicht ge⸗ hoben und gebrauchsfähig gemacht werden. Der italieniſche Bericht. Ro m, 24. Juli(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 23. Juli. Im Lagarinatal ſtarke Artillerietätigkeit. Die feindliche Artillerie be⸗ ſchoß Avio und beſchädigte das Hoſpital. Zur Erwiderung erneuerten unſere großkalibrigen Geſchütze die Veſchießung von Riva, Nago und Rovereto, wo ſie Brände hervorriefen. An der Front von Poſina und auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden dauert der Druck unſerer In⸗ fantexie mit einigem Erfolg an den Abhängen des Monte Zebio fort, wo unſere Berſagliere nach einem glänzenden Angriff ſich eines 300 Meter langen Schützengrabens bemächtigten und ein Maſchinengewehr erbeuteten. In der Dolo⸗ mitengegend eroberten die Unſeren zwiſchen dem Travignolatale und dem oberen Eismontale die. ſtarken Stellungen von Cavallazza(2326 Meter) und von Collbricon(2636 Meter). Sie nahmen dem Feinde 142 Gefangene ab, darunter zwei Offiziere, ſowie zwei Geſchütze, einige Bomben⸗ werfer und eine reiche Beute an Waffen und Munition. Im Hochboit ſchoß die feindliche Artillerie Granaten auf Cortyna und Dam⸗ pozzo. Die Unſeren antworteten, indem ſie aber⸗ mals Toblach und Sillian beſchoſſen und ihr Feuer auf Emichen eröffneten. gez. Cadorna. Schweden wahrt ſeine Rechte. Stockholm, 23. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des ſchwediſchen Telegramm⸗Büros. Jeqee eneeeg nenes svg uv Anfcphuz n8 gegen den Aufenthalt fremder Unterſeeboote im ſchwediſchen Gebiet iſt eine Generalordre erlaſſen worden, in der befohlen wird, un⸗ mittelbar fremde Unterſeeboote anzugreifen, die ſich in ſchwediſchen Ge⸗ wäſſern befinden und nicht als neutrale oder Handelsunterſeeboote erkannt werden. Die ſchärfere Bewachung der ſchwediſchen Küſte. m. Köln, 24. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ niſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Die führende liberale Zeitung„Stockholms Tid⸗ ötzliche Durch dieſe Maßnahme erwartet man ningen“ ſchreibt zu der angeordneten Verſchar⸗ ten Neutralitätsverletzungen, welche auslän⸗ diſche Unterſeeboote in der letzten Zeit ohme Scheu begonnen haben, nicht länger zu dulden, Japan als Bundesgenoſſe Mexikos. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie die Neue Zürcher Zeitung aus dem Haag meldet, hat Carranza Japan auf einer Länge von 600 Meilen das Fiſchereirecht an der mexikaniſchen Pacificküſte verliehen, was das Erſcheinen ja⸗ paniſcher Kriegsſchiffe an der Küſte von Mexiko in ſich ſchließt. Bern, 24. Juli.(WB. Nichtamtlich Die„Temps“ veröffentlicht die Erklärung des neuen mexikaniſchen Geſandten Sanches Aziong in Paris, die ſich mit den tendenziöſen Nachrich⸗ ten über deutſche Umtriebe in Mepibo befaßt. Der Geſandte ſtellt ſolchen Nachrichten das entſchiedenſte Dementi entgegen. Nichts ſei falſcher und unrichtiger als in den Konflikt zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten das Wirken des deutſchen Einfluſſes zu erblicken. Ebenſo falſch ſei, daß durch die Ver⸗ mittlung von Deutſchen in den Vereinigten Staaten Waffen nach Mexiko oder nach Süd⸗ amerila gelangt ſind, oder daß deutſche Offiziere in das mexikaniſche Heer eingetreten ſeien. Der ſerbiſche Thronfolger als erfolgloſer Freier in London. Budapeſt, 24. Juli.(Priv.⸗Tel. z. B) „Eſti Ujſag“ erfährt, daß die Englandreiſe dez ſerbiſchen Thronfolgers Alexander auf Wunſch König Peters geſchah, der ſeinen zweitälteſten Sohn gerne verheirgtet ſehen möchte. Prinz Alexander wurde zwar von dem engliſchen Kö⸗ nigspar ſehr freundlich aufgenommen, doch fiel es allgemein auf, daß die Prinzeſſin Mary ſich an keiner Feſtlichkeit beteiligte, an der Kron⸗ prinz Alexander zugezogen war. Prinzeſſin Mary hat außerdem noch während der An⸗ weſenheit des ſerbiſchen Thronfolgers London verlaſſen. Dr. Oertel 7. Dresden, 24. Juli.(WTTB. Nichtamtl) Die Dresdner Nachrichten melden: Der Reichs⸗ tagsabgeordnete und Hauptſchriftleiter der Deutſchen Tageszeitung Dr. Oertel iſt geſtern abend in Spechtshauſen bei Tharandt an einem Herzſchlag plötzlich geſtorben. Glu hitze in New⸗Rork. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Bafler Blät⸗ ter melden aus Newyork, daß die Gluthitze im Staate und Diſtrikt Newyork weiter anhalte. Täglich ſterben 30—40 Perſonen infolge Hitz⸗ ſchlägen oder Sonnenſtichen. Hunderte von Erkrankungen ſind in den letzten Tage zu ver⸗ zeichnen geweſen. Beſonders hat auch die Säuglingsſterblichkeit zugenommen. Die Temperatur iſt in den letzten Tagen am Nach⸗ mittag auf 36—40 Grad im Schatten geſtiegen und die Nächte ſind derart ſchwül, daß Tau⸗ ſende in den öffentlichen Parks oder ſonſtigen freien Plätzen nächtigen. Ein infolge der Hitze irrſinnig gewordener Neger tötete fünf Per⸗ ſonen und verletzte drei ſchwer. Er verbarri⸗ kadierte ſich darauf in ein Haus, aus dem er trotz allen Anſtrengungen nicht vertrieben wer⸗ den konnte, ſodaß das Gebäude ſchließlich mit Dynamit geſprengt werden mußte. N Konſtantinopel, 24. Juli.(WTIB. Nichtamtlich.) Meldung der Agentur Milli: Die ruſſiſche Preſſe behauptet, daß im Schwarzen Meer ein zweites Hoſpitalſchiff von unſeden Unterſeebooten verſenkt worden iſt Wir be⸗ merken, daß die Schiffe ered, und„Bull⸗ rius“(8000 Tonnen) nicht auf der Liſte der Hoſpitalſchiffe enthalben ſind, die uns von dei ruſſiſchen Regierung mitgeteilt und von uns zu⸗ gelaſſen wurden. Der Kapitän unſerer Unter⸗ ſeeboote meldet, daß ein Schiff von 4000 T mit zwei Maſten und einem Schornſtein, das ohne deutliche Zeichen voll beladen an der Küſte entlang nach Weſten fuhr, durch ein Doc⸗ pedo verſenkt worden iſt. Der Angriff erfolgte 1 Tageslicht auf eine kleine Entferming, ſodaß es unmöglich war nicht die Abzeichen des Roten Kreuzes 11—8 ein Dampfer von 8000 Tonnen verſenkt worden iſt, muß dieſer Unglücksfall notwendigerweiſe wohl einer ſchwinnnenden ruſſiſchen Mine zugeſchrieben werden. Paris, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich Die Zeitung„Auto“ meldet: Der ſchweizer Flieger Theophil Ingold, der ſeit Kriegs⸗ ausbruch im Dienſte des franzöſiſchen Flug⸗ weſens ſtand, iſt bei einem Erkundungsflug über den deutſchen Linien von einem Schrapnel! getroffen worden. Er beſaß noch ſoviel Kraft, in den franzöſiſchen Linien zu landen, ſtarb aber zwei Tage darauf. London, 24. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Times melden aus Melbourne vom 20. Juli: Infolge der andauernden Un⸗ ruhen der Arbeiterſchaft, die haupt⸗ ſächlich durch die beſtändig ſteigenden Lebens⸗ mittelpreiſe verurſacht wurden, wird die Bun⸗ desregierung Preiſe für Lebensmit⸗ tel feſtſetzen. 24. Juß 1916 tiſchen en ja⸗ von 1c0) iong chrich⸗ ribo dichten gegen. den tigten ſes zu Ver⸗. U Sild⸗ fiziere Montag, den 24. Juli 1916. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 5. Sekke. bee Handel und Industrie Verbandsanleihe! Wieder einmal sind Gerüchte über eine ge- meinsame Anleihe der Verbands- mächte von 20 Milliarden im Umlauf. Sie kom- men diesmal aus Italien, das sich unter den Verbandsmächten wohl in der größten Geldnot befindet. Der Vater des Gedanlens ist bekannt- üich der russische Finanzminister, Herr Bark. So Oft er ihn vorbrachte, 50 einmütig wurde er stets von England und Frankreich ab- gelelmt. Auch bei den neuesten Verhandlungen zwischen den Finanzministern der Entente soll der von Bark wieder vorgebrachte Gedane einer gemeinsamen großen Anleihe keine Gegenliebe gelundden haben. Herr Ribot, der Verweser des französischen Finanzministeriums, soll sich Wieder auf die französische Staatsverkassung berufen haben, welche ihm yerbietet, Bürgschaften für die An⸗ leihen fremder Staaten zu übernehmen, mögen sie nuit Frankreich noch so befreundet sein. Diese ablehnende Haltung dürfte er auch Weiter ein- nehten. Dafür spricht die Tatsache, dag Frank⸗ peich für sichallein einen neuen Kredit von 100 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten erwirkt hat und wohl noch wWeitere Kredite zu er- nalten hofft, deren Bedingungen natürlich wesent⸗ nch ungimstiger sein würden, wenn Rußland und Italien mit von der Partie Sinel. Außerdem hat Herr Ribot die Kammer um die Ermächtigung ersuent, an verbündete oder befreundete Regierun- gen bis zum 30. Sept. 1916 Vorschüsse aus Staatsmitteln in Höhe von 1,55 Milliarden zu er- ſeilen. Ein solches Gesetz wäre natürlich hin- Allig, wenn der Plam einer gemeinsamen Ver- bandsanleine wirklich bestände. Es ist aber ent- Schtieclen vorteiſhafter für Frankreich, Vorschüsse in nätziger Höhe zu selbstgewählten Bedingun- gen zu erteilen, als sich mit Rußland und Italien in gemeinsame Anleihegeschäfte einzulassen. Zu- dem ist der eigene Geldbedarf Frankreichs so großg und der innere Markt so wenig aufnahmefähig, dab es alles daran setzten muß, den gegen Sicher- heiten noch zu beschaffenden Kredit für si ch allein voll auszunützen. Was von Frankreich gilt, gilt in erhöhtem Maße on England. Die täglichen Kriegskosten sind in England auf mehr als 6 Mill.& ocder 122,40 Mill. M. gestiegen. Infolgedessen mußte flir das Finamziahr 19157 bereits ein zweiter Ergän- zungskredit von 450 Mill. E gefordert werden. Damit steigt die Summe der für das Iaufende Rech- nungsiahr gefordertenK riegskredite von 1050 Mill. Pfd. und die Summe der Kriegskredite überhaupt auf 2832 Mill. E gleich 57/,77 Milhiarden Mark. Hiervon sindt dureli die erste Anleihe von Nov. 1914 381 Mil. und durch die zweite vom Juni Jull 1915 weitere 586 Mill., zusammen also blos 917 Mill.& im Wege langfristiger innerer Anleihen gedeckt worden. Dazu kommen damn noch 225 Mill. Dollar oder etwa 47 Mill. Als der englisch-Hranzösischen Amleihe, die im Ont. 1015 in den Vereinigten Staaten aufgelegt wurde und tmit einem unbestreitbarei Mißerfolg endete. Alles in allem Wird etwa 1 Milliarde durch fun- dierte Anleihen gedeckt sein. Der Hauptteil von melr, als einer Milſiarde entfällt schon jetzt auf die schwebende Schuld. Diese wWird Weiter stei⸗ gen, da England vor der Auflegung einer neuen inneren Anſeihe zurückscheut. Der zunehmenden Versteifung des Londoner Geldmarktes hat ddie Bank von England durch Erhöhung des Diskonts auf 6 Prozent Rechnung getragen. Damit soll der Abfluß des Goldes nach Amerika erschwert und ein neuer Anreiz für den Kauf von Schatz. weckseln geboten werden. Gleichzeitig bemüht sich die Bank von England um einen neuen amerikanischen Haudelskredit von 200 Mifl. Dollars. Wir wissen aufzerdem, daßb die englische Regierung kein Mittel unversucht gelassen hat, um den Uebergang von amerikani- sehen Wertpapieren aus englischem Privatbesitz in ihre Hand herbeizuführen. Me. Renna be⸗ grülncete damit sogar die Steigerung dler Kriegs- ſosten. Sollte Eugland alle diese Mühen undk Opfer wirklich nur deshalb gebracht haben. um die Sicherheiten für eine gemeinsame Verbands- anleile in Amerika zu gewinnen Das scheint uns wWenig wahrscheinlich, wenn es auch den russi- schen und italienischen Wünschen entsprochen hätte. Der englische Eigennutz dürkte Vielmehr einen auderen Weg wälllen, bei den sich den Beben Ver⸗ bündeten das Fell gründlich über die Ohren ziehen äßt. England wird sich auf Grund seiner auerikanischen und sonstigen neutralen Wert. papiere soviel Kredlit verschaffen, als es irgend kann. Aus dem Erlös wind es neben der teil- weisen Befriedigung seines eigenen großen Be⸗ daris in besonders dringenden Fällen auch den Verbündeten etwas abgeben. Aber nur von Fall zu Fall und zu Bedingungen, die es selbst Vor- schreiben kann. Das schlagendste Beispiel für diese Art der Behandlung ist Herr Bar k, der russische Finanz- minister. Herr Bark Will die gemeinsame FKriegs- anleihe, England— und mit ihm Frankreich wollen sie nicht. He rr Bark braucht 10 Milliar- den Rubel, England— und mit ihm Frankreich— versprechen ihm bloß 6 Milliarden Rubel woiter zu stunden. Dabei schlägt John Bull auf das Pfund Sterling kaltblütig 62 Prozent aujf. Irn Rußzland wird dringend vor weiteren Goldabgaben an„andere Länder— d. h. England— gewarut. jJohn Bull hat solche Goldabgaben offenbar zur Bedingung einer weiteren Stundung der fälligen Schulden gemacht. Denn sonst würde der neueste Ausweis der russischen Staatsbank nicht plötzlich ein Anschwellen des„Guthabens im Auslande“ von 1683 Mill. auk 1867,7 Mill. Rubel zeigen. Also rund 185 Minl. Rubel Goldabgaben in einer Wochel Wenn das so weiter gelrt, wird die Del kung der umlaufenden 6,7 Milliarden russischer Noten bald ganz in der Luft schweben. Dabei sehen Wir von allem soustigen russischen Papier- geld noch ganzZ ah. England hat gewußt, warum es eine gemeinsame Verbandsanleihe bisher hintertrieben hat. Es schätzt seinen eigenen Kredit ungleich höher ein, wie den aller übrigen Verbandsmächte und es Will aus dieser Vorzugssfellung für sich besondleſe Vorteile herausschlagen. Dahin gehören die Gold- abgaben, die Wechselkurse, die berechneten Zin- sen, Gebühren Frachtsätze und was dergleichen mehr ist. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, daß auch die neueste Nachricht von der gemeinsamen Verbandsanleihe ein Bluff ist, so liegt er jetzt vor. Wie uns eine Privatdepesche von der schweizer Grenze meldet, rüstet man in Italien und Frankreich neue innere Anleinhen. Also Rußland ist abgefunden und wWill den Rest wieder durch eine innere Amleihe dechen. Italien und Frankreich müssen sich voler Widerstreben wie⸗ der an den heimischen Markt wenden. Wer bleibt denn für die gemeinsame Anleine anders übrig, als England allein? Italien und Frankreieh rüsten neue innere Anleihen. c. Vonderschweizer Grenze, 24. Juli. (Priv-Tel. z..) Die Neue Züricher Zeitung meb- det aus dem Haag: Italien wird im Herbst eine neue Kriegsanleihe von 2000—3000 Mill, Lire augeben. Wie verlautet, wird die Zweite französische Kriegsanleihe dieses Jahr nicht vor September ausgegeben werden. Der hokländische Schatzminister gibt wieder für 90 Millionen Gulden 4% prozentige einjährige Schatzsclieine aus. Rhelnilsche Schuckert-Gesellschaft fär elektrische Iudustrie.-., Fiannheim. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, dürfte die Dividende für 191546 etwa in der vorjährigen Höhe(5 Prozent) vorgeschlagen werden. Frankturter Eflektenbörse, * Frankfurt a.., 24. Juli. Priv.-Telegr.) Bei Eröfinung des freien Verkehrs zeigte das Ge- schäft ein gewohntes ruliges Aussehen. Von Sasonowes Rücktritt nahm die Börse keine Notiz. Es hatte zunächst den Anschein, als ob die Tendenz sich etwas nach oben richten wollte. da die guten Nachrichten der heimischen In⸗ dustrieperhältnisse der Börse einen guten Rück⸗ halt bieten. Infolge der geringen Geschäftstätig- keit trat später aber Abschwächung ein. Fes: lagen bei einiger Nachfrage Sacharin, Mainzer- papiere gut behauptet. Elektro- und chemische Gas und Stahl Werk Mannheim. Montan⸗ Werte still. In Sclliffahrtsaktien sind die Kurse nur Wenig verändert. Kriegsmaterialwerte kaum beachitet. Etwas scliwächer lagen Rhieinmetall und Deutsche Waffen. Am Fondsmarkt trat Weiteres Interesse für 3 und 3½% prOZen- tige Anleihen hervor. Japaner und Argen⸗ tinler fest. Russenwerte besser. Privat- diskont%½ Prozent. Der Schluß war ohne nen- neunswerts Kursveränderungen still bei be⸗ haupteter Tendenz. Nach Schluß trat reges In- teresse für Rlieinmetall ein, welche nicht nur die Kurseinbuße einholten, sondern mit einem er- heblichen Gewinn hervorgeben. Woerliner Hgektenbörse, Berlin, 24 Jull.(Dratnb.) Aus dem engen Kreis der Industriepapiere in denen bei äußerst eingeschränktem Verkehr Umsätze ſestgestellt wWerden konmten, hoben sich Nheinmetall, Ver- einigte Stahlwerke von Zypern, Bochumer und Deulsche Waffen ab. Diese Werte stellten sich infolge einiger Kauflust höher. Selten Würden bei allgemein fester Grundstimnung gut behauptete Kurse genannt. Von Anleihen wurden nament⸗ lich deutsche auch Ssterreichischrungarische in geringem Umfange auf unyerändertem Kursniveau gehandelt, Am Devisenmarkt Waren die Notie- rungen gegen Samstag imverändert. Berlin, 24. Juli.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 24. 22 Geld Brief Geld Brief Newyork.33.35.33.35 Holland 224,.75 225.25 Dänemark 157.50, 158.— 15750 158. Schweden. 157.50 158.— 157.50 158.— Norwegen 157.50 158.— 15750 158.— Schwei: 102.87½¼ 103.12½ 102.87½ 108.12%½ Oest.-Ungarn 69.45 69.55 69.45 69.55 Rumänien 86.75 87.25 86.75 87.25 Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Zur Luge des Geldmarktes. Der Berliner Geldmarkt steht ini Zeichen der Zunalmme an Flüssigkeit. Die Geldgeber, unter denen num auch Hypotheken-Banken verire- ten sind, verhalten sich bei der Ausleihung von Geld äußgerst entgegenkommend; doch ist dler Bedarf selbst bei dem verringerten Preis flüir täg- ches Geld, das am 22. d. Mts, zu 3½ Protzent (gegen bisher 4 Prozent) zu haben Waär, sehr mäßig. Allgemein wird mit weiterer Zunahme der Fülle an Geld gerechnet, bis dann im Flerbst die ersten Einzahlungen auf die fünfte Kriegsan- leihe beginnen werden. Die Verhältnisse am Londoner Geldmarkt, die sich, trotz aller gegenteiligen Behauptungen der englischen Press, doch als recht unbefrisdigend darstellen, Werden in Berlin mit großer Beachtung verfolgt. Neuer- dings liegt eine Nachricht über zunehmende A p- Wanderung von Gold aus Euglan d nach Amerika vor, wWodurch abermaliger Er. höhung des antlivhen Wechselzinsfusses in Lon- don in größere Nälle gerückt ist. ie Höhe der gefährdeten Kuslands⸗- ftorderungen. Vom„Verband zur Sieherung deut- scher Forderungen an das feind⸗ liche Ausland“, Sitz Barmen, wird uns gs⸗ schrieben: Wie wir aus einzelnen Zeitungsartikeln sowie aus Zuschriften an uns entnehmen, scheint man Selbst in Interessenkreisen noch nicht übsrall richtig unterrichtet zu sein über die Höue der geſährdeten deutschen Forderungen an ſeindes- ländische Firmen. Gewiß sind sehr weite Kreise der ausländischen Abnehmer auch fernerhin nach Kriegsende auf den Bezug des deutschen Fabrikats angewiesen, in erster Linie bei unserer chemischen, elelctri- schem und Maschinen-Industrie. Und nach Kriegs- ende Wird mit der Zeit das Schwergewicht der praktischen Verhältnisse und Bedürfnisse da- hin wWirken, daßz die guten preiswerten deutschen Fabrikate auch in den jetzt feindlichen Ländern wieder allgemeineren Eingang finden. Aber ru- nächst wird erst die Hassesstimmung, die von oben herab in den feindlichen Ländern aufge⸗ peitscht u. übe den Waffenkrieg hinaus auf rein- wirtschaftliche Fragem übertragen wird, die Ge- fahr mit sich bringen, daß ein großer Teil der deutschen Gläubiger bei der Einziehung seiner Außenstände auf Widerspruch und Weigerungen oder gänzliche Ablehnung stößt. Es ist ja schon in normalen Zeitlauften des öfteren so, daß der Käufer, wenn er mit dem Verkäufer in persön- liche Feindschaft gerät, an den Lieferungen zu mäkeln und die Bezahlung hinauszuzienen Nei- gung zeigt. Denkt man sich eine solche Stim- mung ins Algemeine und ins Brutale übersetzt, so kann man sich ein Bild machen von dem Verhält- nis eines großzen Teiles der feindesländischen Ab⸗ nehmer zu den deutschen Lieferanten nach Kriegs- endel Dazu kommt, daß von den feindesläncli- schen Abnelimern sehr viele durch den Krieg ruinjert sind— besonders in Rußland! Im letzten Jahre vor Kriegsausbruch, 1913, gingen für rund 4600 Millionen Mark deutsche Waren nach den jetzt ſeindlichen Ländern. Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn man anmimmt, daß anmährend 2000 Millionen Mark bei Kriegsaus- bruch als deutsche Außenstände in Feindlesland zu Bucli standen. Die Summe der Außenstände in Rüßland dürfte mindestens eine halbe Milli⸗ arde ettagen; und aus Fachkreisen ist uns Wie- derholt versichert, das 60—10 Prozent der ge- Samtell deutschen Außenstände in Rußland ver- loren gehen werden, wenn nicht die Reichsregie- rung im Rahmen der Friedensverhandlungen clie nötigen Sicherungen schlafft! Von dem Ausschuß der aus Rußland vertriebenen Reichsdeutschen ist uns mitgeteilt, daß dort bishier rund 500 Mill. Mark Forderungen angemeldet sinct; von dieser Summe seien etwa die Hälfte kaufmännische Außenstände; der Ausschuß nimmt aber an, ctaßz die Gesamtsumme der auf die vertriebenen Deut⸗ schen entlallenden Forderungen weit höher ist, als die Summe der bei ihm bisber angemeldeten. Es handelt sich um sehr wertvolles Volksver- mögen, das hier auf dem Spiele stellt. Denn s0ll unser Außenhaudel den scharfen Wettbewerb um den Weltmarkt nach Friedensschluß bestehen, 80 nuß er dafür auch die nötige finanzielle Rüstung mitbringen! Das gilt ganz besonders von den weiten Kreisen der mitfleren Firmen, die durch Fabrikation oder Handel oder beides am Export beteiligt sind! Und da gibt es nur ein wirklich durchgreifendes Mittel: angemessene, energische Maßgnahmen der Reichsregierung im Rahmen der Friedensverhandlungen! Bezugsscheln-Regelung umd hilerauf Dezugnehmende Reklame. In den verschiedensten Tageszeitungen kann man in letzter Zeit Annoncen lesen, die unter Hinweis auf die bevorstehende Bezugsscheinrege- lung das Publikum zu größeren Einkäufen zu ver- anlassen suchen. Da diese Art der Reklame immer mehr zunimmt und mit dem Herannahmen des 1. August noch mehr ausgenutzt werden wird, s0 dürkte eine nähere Priffung der Frage nicht un- interessant sein. Der Zweck der Bundesratsverordnung vom 10. Juni ist klar. Sie bezwecht einen sparsamen Ver- brauch der vorhandenen Bestände der Textil- Waren, damit bei einer noch so langen Dauer des Krieges kein Mangel an Kleidung füt die Hür⸗ gerliche Bevölkerung eintritt. Diese Einschrän- kung dkes Verbrauchis tritt zunächst vor allem in der Kontingenſierung des Absatzes hervor. Bis zum I. August darf der Kleinhändler höchstens 20 Prozent von jeder Art der in die Inventur auf- genommenen Waren veräußern. Dem Sinne der Verordnung Huft es somit sicher zuwider, Wenn zum Einkauf über den augenblicklichen Bedarf in öffentlichen Ankeündigungen aufgefordert Wird. Die Verordnung selbst enthält jedoch keine Be- stimmungen, daßg eine Reklame, die auf die be- vorstehende Versorgungsregelung Bezug nimmt, nicht exlaubt ist“ Man kann auch welfach hören, daß ein splehes Verhot durchaus unnstig Sbi, da einem übermäßigen Einauf durch das Publikum Verkautsbeschränkung auf 20 Durch die im 8 8, Abs. 3 dem Kleinhändler auferlegte Absatzbeschrän- kung wird wohl ein allzu Starker Einkauf ver- hindert, jedoch wäre es nur zu begrüßen, wenn dieses erlaubte Verkaufsmaß nient voll ausgeniitzt Würde. Es ist katin anzünehmen, daß ein Klein- pändler zu normalen Zeiten in diesen 6 Wochen ddes Hochsommers 20 Prozent seiner Ware ab- Setzer kalin. kFin Absatz von 10—15 Prozent Wird schon als ein außerordentlich gutes Geschäft zu Fennzeichnen sein. Einen Absatz von 20 Pro- zent dürkte er höchstens in den Saisonwaren laben, auf die sich aber leider diese Reklame keineswegs beschränken. Kann nun einer solchen Reklame, die im Prinzip der ganzen Verordnung vom 10. Juni 1916 ge⸗ radezu Widlerspricht, nicht durch eines der bereits erlassenen Gesstze Einhalt geboten werden? Durch die Bekanntmachung über das Verbot einer besonderem Beschleunigung des Verkauſes von Web-, Wirk- und Strickwaren vom 25. Fehr. 1016 sind ale Veranstaltungen, die eine besondere Beschleimigung des Verkaufes von Web., Wirk⸗ uncl Strickwaren bezwecſten, verboten. Der 8 1 der genannten Bekanntmachung zählt dann auf, daß insbesondere die Anklündigung und die Ab-⸗ haltung von Ausverläuſen und Teilausverläiufen, Inventur- und Saisonverkäufen, Festverkäuſen und Serien- u. Restwochen- od. tagen. Weißen Wochen oder Tagen, Propaganda- und Reklamewochen- odder tagen und von ähmkichen Sonderverkäufen, sowie die Anklündigung von Verkäufen zu herah- gesetzten Preisen oder Inventurpreisen, ver- boten ist. Diese Aufzählung hat num einen exemplifikati- ven Charakter und ist keineswegs eine ex- schöpfende. Durch das Wort„insbesondere“ werden die angeführten Tatbestände zu Beispielen herabgedrlicht, sodaß bei einer nicht einmal allzu strengen Handhabung dieser Verordnung die schon durch die Prozent vorgebeugt sei. Reklame, die auf die bevorstehende Bezugsche regelung abhebt und dadurch eine Beschleuni des Absatzes zu erzielen sucht, als straſbar erkennen wäre. In einigen Annoncen wird angegebem, daß diese Aufforderung zum Einkauf nur gesclrieht, um einen Andrang bei den zu errichtenden Ausgabe- stellen für die Bezugsscheine zu vermeiden. Diese Vorsorge für diese Stellen ist rührend, doch dürt- ten die meisten Leser dieser Annonce nicht an die Uneigennützigkeit deren Aufgeber glauben. Der Zweck der Neklame ist Ware abzusetzen und zwar das größtmöglichste Quantum. Eine Reihe ungeschickt abgefaßter Amnoncen wird auch ohne weiteres auf Grund des ur⸗ lauteren Wettbewerbsgeestzles verfolgbar sein. S0 konnte man 2z. B. folgende Reklame lesen: „Stoffe in größter Auswahl zu noch billigen Preisen, Abgabe jetzt noch bis 1. August ohne Bezugsschein“, Nach 8 3 des Feichsgesetzes gegen den un- lauteren Weitbewerb kann derjenige, der in öffent⸗ Hchlen Bekanntmachungen über die Preisbemes- sung unrichtige Angaben macht, die gesignet sind den Anschein eines besonders günstigen Ange⸗ botes hervorzurufen auf Unterlassung der un- richtigen Angaben in Anspruch genommen Wer⸗ den und fach 5 4 desselben Gesetzes beim Vor- handensein gewisser Voraussetzungen(Absicht und Vorsatz) sogar straſbar sein. Die eben an- geführte Feklame enthält eine Irreführung über die Preisbemessung der Waren und war deshalb, weil ou den Stoffen, die am Tage der Irventur- Aufnahme auf Lager sich befanden, die Preise festgelegt sind und ein Herauzeichnen der Preise nach dem 1. August ausgeschlossen is. Es müssen somit die restlichen 80 Prozemt, die bis zum 1. August nicht verkauft werckendüürften, ebentso billig verkauft wercten wie vor dem l. August. Die Bezugnahme auf eine bevorstehende Be- schlagnahme in der Relktlame dürfte meistens auf Unwissenbeit oder auf einer falschen Ausdrucks⸗ weise beruhen, denn recht oft kann man Z. B. hören; daßz diejenigen Waren, die nicht in der Freiliste aufgeführt sind, beschlagnahmt sind. Solche Fälle wären daher mit besonderer Vorsicht zu behandeln, jedoch ist es nicht ausgeschlossen, daß auch wissentlich und vorsätzlich eine solche Irreführung über eine bedeutsame Tatsache des Absatzes, d. h. über„geschäftliche Verhältnisse“ geschieht.(Siehe 8 3 bezw. 4 des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb). Es kann daher nicht dringend genug vor dem Erlaß derartiger Ankündigungen gewarnt werden, da Mittel unck Wege genug vorhanden sind, um eine Bestrafung derartiger Annoncen zu er- möglichen. Zentralstelle für das Trocknungswesen. Dem Verwaltungsausschüß der auf Anregung ddes Reichsamts des Hmern eiugerichteten Zentral- stelle für das Trochmungswesen sind inzwischen noch folgende Herren beigetreten: Herr Professor Dr. Parow vom Institut für Gährungsgewerbe, Albert, Münchermof, HerrOekonomierat Dr. Herr Professor Büchler, Weihnstephan. Herr Direktor Maus von der Deutschen Land⸗ Wirtschaftsgesellschaft. Der Ausschuß umfaßt nuumehr Vertreter der Landwirtschaft, des Trockmmgsgewerbes, der Wissenschaft und der Industrie. Für die Geschäftsführung der Zentralstelle Wwurde der bisherige Leiter der maschinenstechni- schen Abteilungen des Bundes der Landwirte, Herr Eisener, gewonnen, welcher auf dem Gebiete der Trocknung mehrfach heryorgetreten ist. Der- selbe hat die Tätigkeit als Direktor der Zentral- stelle bereits übernommen. Berliner Produktenmarkt. Benlän, 24. Juli.(Drahtb) Frühmarbt. Em Warenhandel ermittelte Preise.) Spehzspreu- mehl feines M. 2428. grobes M. 20—23, Heide- kraut M. 1,80—1,90, blaue Saatlupinen M. 80 bis 100, Seradella M. 220 per 100 kg. ab Station, Spörgel M. 160 für 100 keg ab Station, Heu neues M.—6, altes M.—8 per 50 leg, Saatwicken M. 98 per 100 kg. Berlin, 24. Jull. ODralitb.) Getreidemarßt ohne Notiz, Das Produktengeschäft entbehrte leute jeder Regsamkeit. Die Unssätze sind kabm nennenswert. Die Tendenz ist, soweit vou⸗ einer solchen gesprochen werden kann, sbetig bei unyeränderten Preisen. Nuürnberger Hopfenmarkt. R. Die in den meisten deutschen Hopfenbauge⸗ bieten nur sehr mittehnäßigen Ernteaussichten veranlaßten die Eigner auch in der letzten Woche zu großer Zurückhaltung in der Abgabe der Be⸗ stände und festen Preisforderungen. Sowohl der Kundschaftshandel wie die Spekulation sind mit Käufen an den Markt gekommen, so daß der fg- liche Umsatz sich im Durchschnitt auf 70 Ballen stellte. Die Bahnzufuhr wird immer schwächer und erreichte kaum 70 Ballen Tagesdurchschnitt. Zum Verkauf gelangten in der vorigen Wochie Hallertauer, Württemberger, Markt- unck Elsässer Hopfen im Preisrahmen von 50 bis 15 Mark. Die Spekulation legte Preise von 50 Pis 65 Marte an, ein Beweis, welche Erwartungen man auf die küinftige Preisgestaltung setzt, nachdem noch vor wenigen Monaten von der Spekulation höchstens 30 Mark angelegt wurden. Die in der Beriehts- woche zum Verkauf gelangten Hopfen erstreckten sich ausschließlich auf gutmittlere und beste Ware, da geringere Sorten seit einiger Zeit ſast ganz aus dem Tageshandel sind. Nürnberger Käufer haben in den letzten Tagen in der Pfak und in Baden noch verschiedentlich billige 14er Hopfen zu 35 bis 40 Mark ütbernommen, Während dort ebenfalls schon 1Ser Hopfen nur noch ab 60 Mark zu haben sind. Mit dem Abschluß von Vorverlaufen sind die Produzenten sehr zurücke⸗ haltend. Preisangebote von 40 bis 50 Mark ge⸗ nügen ihnen nicht. Die Woche schloß am Nürn-⸗ berger Markt in sehr fester Haltung, gleiciwiie am Saazer Markt, wo Preise noch immer 90 bis 105 Kronen sind. Verantwortlieh Für den allgemeinen Feil: Chiefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteilu, Geschäftliches: Fritz logs, zämtlichk in Mannhein. Druck u. Verlag der Dr. E. Haas schen Buchdruekerel,. 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendb Montag, den 24. Jult 1916. Bekanntmachung. Den Berkehr mit Oelſagten aus der Ernte 1916 betreffend. 5 Nr. 27094 J. Der Bundesrat hat durch Bekaunt⸗ machung vom 15. Juli 1915 und 28, Juni 1916 be⸗ ſtimmt, daß die aus Raps, Rübſen, Hederich und Raviſon, Sonnenblumen, Senf ſweißem unbbraunem) Dotter, Mohn, Lein und Hanf der inländiſchen Ernte gewonnenen Früchte(Oelfrüchte) an den Kriegs⸗ ausſchuß für pfiennihe weind tiertſche Oele und G. i. b. H. in Berlin zu liefern ſind, der e abzunehmen und ernen angemeſſenen Preis da⸗ für zu zahlen hat. St.251 Unter die Ablieferung fallen nicht: ) Die zur Beſtellung des Landwirtſchaftsbetriebes der Lieferungspflichtigen erforberlichen Vorräte (Saatgut), )) die zur Herſtellung von Nahrungsmitteln in der Hauswirtſchaft des Lieferungspflichtigen erforder⸗ lichen Meugen, jedoch für nicht mehr als 30 Kilogramm, bet Leinſamen für Vorräte, die in der Hand deſſelben Eigentümers fünf Doppelzentner nicht Überſteigen Betragen die Vorräte mehr als fünf Doppelzentner, ſo dürfen davon bis zu fünf Doppelzentner zurückbehalten werben. II. Wer Oelfrüchte nach 1 Satz 1 det Beginn eines Kalenderviertelfahres in Gewahrſam hat, hat die beim Beginn eines jeden Kalendervierteljahres vor⸗ haudenen Mengen, getreunt nach Arten und Eigen⸗ tümern unter Nennung der letzteren dem Groß⸗ Verzoglichen Bezirksamt Mannheim— Abt..— anzugeigen. Die Anzeige iſt bis zum fünften Tage eines jeden Kalendervierteljahres zu erſtatten. Außer⸗ dem ſind die am 1. Auguſt 1916 vorhandenen Vor⸗ zäte bis zum 5. Auguſt 1916 anzuzeigen. In der Anzeige iſt anzugeben: Die vorhandene Menge in Kilogramm. .Die zur Verſendung in Betracht kommende Bahn⸗ und Verladeſtation. „Name des Eigentümers. „Zettpunkt, von dem an der Eigentümer zur Lieferung bereit iſt. Die Menge der Vorräte, die vom Gigentümer auf Grund von 1 Satz 2 Abfgtz a] b) und e) für ich ſelbſt beanſprucht werden, 5 Anzeigeformulare werden nicht ausgegeben. Die Knzeigen ſind vielmehr entſprechend der obigen Vor⸗ ſchrit Ziffer—5 ſelbſtändig zu fertigen. Nach 8 10 der eingangsgenannten Bundesrats⸗ erorbnung wird mit Gefängnis bis zu 6 Mongten Sber mit Gelöſtrafe bis zu 1500. beftraftz 1. wer Vorräte, zu beren Lieferung er verpflſchtet iſt, beiſeiteſchafft, zerſtürt, verarbeitet, ver⸗ braucht oder an einen anderen als dem Kriegs⸗ ausſchuß liefert, 9. wer eine ihm nach II Abfatz 1 obliegende Anzeige nicht in der geſetzten frriſt erſtattet oder wer wiſſentlich unvollſtändige oder un⸗ richtige Angaben macht; 8. wer der Verpflichtung zur Aufbewahrung und pfleglichen Behandlung zuwiberhandelt; 4. wer den ſonſtigen Ausführungsbeſtimmungen der Bundesratsverorbnung vom 15. Juli 1015 und 1010 zuwiderhandelt. III. Die nach 1 Satz 2 Abſatz b) zur Herſtellung von Nahrungsmitteln von denLieſerungspflichtigen zurück⸗ Mengen dürfen von den Mühlen nur et Vorlegung und Abnahme eines Erlaubnisſcheins zur Verarbeitung angenommen werden. Das Aus⸗ ſchlagen darf nur in der Oelmühle von Peter Rufer in Schriesheim erfolgen. Die Mahlſcheine, die nur an Probuzenten ausgeſtellt werden, ſind für die Altſtadt im Rathaus N 1 Zimmer Nr. 51 und für die Vororte bet den Gemeindeſekretarlaten erhältlich. Mannheim, den 17 Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. N Wees Zettler. Arbeitsvergebung. Jür die Rampenmauer beim Mittelbau des Krankenhaus⸗Neubaues iſt die Lieferung von Stein⸗ hauerarbeiten aus Hartbaſalt im Wege des öffent⸗ lichen An ebots zu vergeben, Angebote hierauf ſind verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 26. Juli 1916, vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rat⸗ haus N 1, 8. Stock) Zimmer Nr. 125 einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter oder deren bevoll⸗ mächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare werden unentgeltlichtm Bau⸗ büro des Krankenhaus⸗Reubaues, Zimmer Nr. 1 abgegeben, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. St2448 Maunheim, den 13. Juli 1916. Städt. Hochbauamt. Perrey. Bildende Runſt. Nus dem Mannheimer Kunſtverein. Es vergeht kaum eine Ausſtellungsreihe des Kunſtvereins, in der nicht Kriegszeichnun⸗ gen vertreten ſind. Dieſes Mal bringt Hein⸗ rich Heidner⸗München eine Reihe von Ein⸗ drücken aus den Vogeſenkämpfen mit, die ſich ſchon merklich von der Wirklichleit entfernt ha⸗ ben, wenigſtens inſoweit, als die Einzelheiten der Erſcheinungen nicht mehr berückſichtigt wer⸗ den, An ihre Stelle iſt eine Vereinfachung der Linie, eine ſtärkere Betonung der Geſamtform und der Stimmung getreten, die manch gute Mo⸗ mente, aber ſelbſt in den nach den Skizzen aus⸗ geführten größeren Bildern noch manche Unvoll⸗ kommenheit zeigt. Die Vorgänge erſcheinen n nicht mit der genügenden Klarheit und en dem Beſchauer manche Rätſel auf, aber es ſind die Arbeiten Heinrich Heidners höher zu werten, als die allzu ſtark photographiſchen Skizzen der meiſten Kriegszeichner, weil ſich in den Arbeiten Heidner das ſeeliſche Erlebnis wiederzuſpiegeln verſucht. Oskar Graf⸗München ſtellt ein Bild„Der Brand“ aus, eine von Leidenſchaft durchglühte Szene, die farbig intereſſant iſt und durch den großen Wurf der Kompoſition überraſcht, aber durch ein Zuviel der Einzelheit nicht völlig be⸗ friedigt. Tiefer wirken ſeine mehr auf lyriſche Stimmung geſtellten Werbe, die Landſchaft und Figur ſympathiſch ineinander verweben. Auch die zeiduericch ſarbigen Reize ſeiner Werke feſ⸗ ſeln den Beſchauer. Die Bilder von Cäcilie —— Ankauf 15 de Lumpen, Packtiieher, die Ankaufstelle Kleider, Schuhe, Möbel, zum flieg. nämtliche Sorten Metalle, 15 soweit keine Beschlag- 1 5 nahme vorllegt u. sämt⸗ 0 1 liches Altmaterlal be. 5 zahlt aussergewöhnliche Tel. 11s.75 Tagespreise 1 4,5 17315 8 Postkarte genügt. 2 Bekanntmachung Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für Hartoffel und die Preisſtellung für den Weiterverkauf betr. Auf Grund der Bekanntmachung des Präſidenten des Kriegsernährungsamts vom 13. Juli d. Js. über die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für Kartoffeln und die Preisſtellung für den Weiterverkauf werden für den Kleinhandel mit Speiſekartoffeln im Bezirk des Kommunalverbandes Mannheim⸗Stadt in der Zeit bis 1. Oktober ds. Js. folgende Preiſe feſtgeſetzt: Für die Zeit bis 31. Jult d. J. 12.— M. f. d. 3 „„„ v..—15. Auguſt 1„ *„„ 16.—31. 98„„„„1 „„ 1 Id GSeptembes.50„„„ „„„„ 10. 0 75 Dieſe Preiſe gelten auch für den Verkauf vom Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher, wenn der Verkauf auf dem Markt erfolgt oder wenn die Kartoffeln an ben Verbraucher unmittelbar zugeführt werden. Holt der Verbraucher die Kartoffeln beim Erzeuger ab, ſo dürfen nur folgende Preiſe genommen und be⸗ zahlt werden: bis 31. Jult ds. Js. 12.— M. f. d. 3. vom.—10. Augnſt„ e 5 „ 21.—61. 5.—„„„„ *—19, Sept..—„„„„„ „ 11.—20.„—„„„ „ 71.—30.„ ei Die gengnnten Preiſe gelten zugleich als Höchſt⸗ preiſe im Sinne der Bufndesratsverorbnung vom 28. Oktober 1915 über die Regelung der Kartoffel⸗ preiſe und der Verordnung Großh. Miniſterſums des Funern hiezu vom 7. März 1916, Ueberſchreitungen ſind ſtrafbar, St2l= Mannheim, den 20, Juli 1916. Stadtrat: Dr,. Finter. ampfehle mein neu 74 Jedler Dame orrlehtetes modern und vornehm ausgestattetes 17291 Institut für Gesiehts- und Körperbehandlung. Gumz- n. Teillmassagen mittels Hand- u. lektr. Vibhration. Scehmerzlose Beseiti- gung lästiger Hanare, sowie gänzliche Ent- fernung von Hübneraugen u. Hornhaut. EmmyPloch Paradegplatz Ol, 3. Fersönliche, diskrete Behandlung. Oflen Werktags von—12,—9 Uhr, Sonntags von—3 Uhr. (Abonnenten erhalten sehr mässige Preise!) Feldbost-Brieiumschiage: (Gross-Format) 10 stuek 16 Prg. Für Wiedewerkäufer. 00 Stner.80. Lleferung nach auswärts nur gegen Voraus- zahlung des Betrages zuzüglieh Porto. „Badische Meueste NMachrichten“ Fehl Bettfedsrnreinigung. Maſchine der Neuzetit, Aufarbeitung von Roſt Matratzen. 15² 8. Bissinger, G 2, 14. 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Walter Lilie⸗Reilingen bringt eine Reihe von Landſchaften, Kompoſitionen und Bildniſſen zur Ausſtellung. Die Bilder ſind nicht alle gleichwertig, es ſteckt in den Bildniſſen noch manche Härte, wenn man auch das Beſtreben nach perſönlicher Geſtaltung fühlt. In ſeinen Oelbildern weiß Lilie durch klare Luft, durch in⸗ tereſſanten Blick das Bild zu beleben, manchmal gelingt es ihm auch, durch eine gut eingefügte Figur unauffällig der Landſchaft greifbaren In⸗ halt zu geben. Sehr beachtenswert ſind auch ſeine flotten Aquarelle, ſeine blühenden und Früchte tragenden Bäumchen. Hermann Hartmann⸗Drewitz⸗Berlin überraſcht durch kräftige Farbe und temperamentvollen Pinſelſtrich, holt aus ſcheinbar unintereſſanter Gegend künſtleriſches Leben heraus. Aus den Bildern von Hartmann⸗Drewitze ſpricht ein ſtarke Perſönlichkeit. H. Stockmann⸗München zeigt in einer Reihe kleiner, intimer Landſchaften die bekannte Art der Münchener Schule, die immer wieder im einzelnen manche Schzinheit birgt und neben guter Beobachtung, ſaubeder Ausführung, reiche Frau Starkand (Kolonialw.) preisw. zu 2, 8. 18verkaufen. P6, 6, II. r. 1511 Stimmungen entwickelt. Es ſind manche Bild⸗ chen dabei, die man gerne beſitzen möchte. Im letzten Saal bringt Roſa Paul⸗Schweinfurt eine Anzahl flotter Temperabilder, die auch tech⸗ niſch geſchickt gemalt ſind. Die ſonnenumſpielte Waldlichtung iſt ausgezeichnet wiedergegeben, ſehr gut ſind auch die farbigen Holzſchnitte, die individuelle Leiſtungen darſtellen. Gerade dieſes Gebiet dürfte vielleicht die Künſtlerin allmählich bekannt machen. In Sapi Knutzen⸗Heidel⸗ berg, einem däniſchen Künſtler, finden ſich Ein⸗ flüſſe von Klimſch, von Beardsley zu einer üp⸗ pig ſinnlichen Jantaſie verſchmolzen. In dem farbigen Blumenſtilleben von Thom. Walch⸗ Mannheim iſt eine gute Zeichnung mit Ge⸗ ſchmack niedergelegt, der Hintergrund freilich wirkt manchmal hart. Die Pferdebilder von Franz O. Stuckenberg⸗Dresden intereſ⸗ ſieren nur durch die Lebhaftigkeit der Bewegung. Endlich ſei noch die große Zeichnung von Willy Münch⸗Khe⸗Leipzig erwähnt, eine inhalt⸗ reiche Kompoſition, die aber vielleicht gerade an der Ueberfülle der Gedanken leidet. Als Aus⸗ druck unſerer Zeit, als Werk dieſes Künſtlers bleibt es immerhin beachtenswert. Ment or. Aus dem Kunſtſaloen Sebr. Zuck, O 7. 14. Der kleine, gerade durch ſeine Traulichleit ſym⸗ pathiſch anmutende Ausſtellungsraum des Kunſt⸗ ſalons Gebr. Buck hat eine räumliche Erweite⸗ rung und künſtleriſche Bereicherung erfahren. Ein graphiſches Kabinett wurde einge⸗ richtet, das ſowohl durch die gediegene, vornehme Aufmachung, wie beſonders durch ſeinen reich⸗ balkigen, künſtleriſch koſtdaren Inhalt aufs au⸗ 1 4 3 gewölbter Keller zu vermieten. Zu erfragen 2. St. 1499 genehmſte berührt. Unter etwas ſchräg geſtell⸗ len, flachen Glasplatten liegen auf praktiſchen Tiſchen ſchöne Originalzeichnungen, Radierun⸗ gen uſw. auf. Vorhänge verbergen einen Stoß Mappen, die nach Künſtlern geordnet, die gra⸗ phiſchen Arbeiten ihrer Hand bergen. Den reichen Inhalt hier zu ſtissieren, dürfte kaum möglich ſein, denn es ſind nicht nur faſt alle Graphiker bekannten Namens vertreten, ſondern mancher Künſtler enthüllt ſich hier als neue, wertvolle Erſcheinung. Die Namen Mar Liebermann, Slevogt, Böhle, Hod⸗ ler, Leibl, Thoma, Welti, E. Munch neben den Jüngeren Göbel, Dörr, Arm⸗ bruſter, Höfer, Waentig, Junghans, ſprechen für ſich ſelbſt. Eine kleine, geſchickt ein⸗ gebaute Treppe führt zunächſt zu einem behag⸗ lichen Hinterraum, der Plaſtiken, Oelgemälde und vor allem eine ſchöne Bibliothel von Neu⸗ erſcheinungen auf dem Kunſtbüchermarkt enthält, und dann zu einem Zwiſchenſtock, der weitere Schätze graphiſcher Kunſt uns zeigt. Die ge⸗ ſchmackvolle, praktiſche Einrichtung macht den Aufenthalt in dieſem kleinen Kabinett zum Ge⸗ nuß, die überaus reichen Mappen gewähren gleichſam im Vorübergehen Einblick in unſere neue deutſche Griffelkunſt, die von dem Kunſt⸗ ſalon Gebr. Buck aus ſicherlich recht bald ſich in Mannheim ihre Liebhaber erwerben wird. Es iſt erfreulich, daß ſelbſt in der Kriegszeit eine ſolche Bereicherung des Mannheimer Kunſtlebens möglich iſt. Hoffen wir, daß die Unterſtützung und das Intereſſe unſeres Publilumg dieſes graphiſche Kabinett zu ſchöner Enrwicklung bringt. Merror. Belohnung L. Frauen⸗ forfer, 806 4. 1515 er